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Rechtzeitig vorsorgen
Am besten vermeidet man ein Burn-out, indem man Stress reduziert und rechtzeitig daran arbeitet, in Beruf und
Alltag jene Anerkennung zu bekommen, die einem zusteht. Dazu gehört es auch, "nein" sagen zu lernen und sich
nicht ständig für alles verantwortlich zu fühlen. Um zu vermeiden, dass man sich von einer unüberschaubaren
Fülle von Aufgaben erschlagen fühlt, sollte man sich die Arbeit in bewältigbare Einheiten teilen. Wer sich selbst
belügt und unrealistische Pläne macht, wird mit hoher Wahrscheinlichkeit scheitern. Wenn man merkt, dass man
Termine nicht einhalten kann oder einem die Arbeit über den Kopf wächst, ist es ratsam, sofort um
Unterstützung zu bitten und Mitarbeiter oder Vorgesetzte zu informieren. Sonst findet man sich rasch in einer
Endlosschleife aus Selbstbetrug, Verdrängung und Vorwürfen anderer wieder.
Auch in der Freizeit kann man sich gegen das Burn-Out-Syndrom rüsten, indem man regelmäßig Sport treibt,
Entspannungstechniken übt und die arbeitsfreien Stunden lustvoll gestaltet. Es ist wichtig zu lernen, mit
Vertrauenspersonen über belastende Dinge zu sprechen und Bedürfnisse, Wünsche und Kritik sachlich zu
artikulieren. Ein gesunder Lebensstil - also nicht rauchen, sich gesund ernähren und reichlich schlafen - stärkt
körperlich und macht widerstandsfähiger gegen Stress und seine negativen Folgen.
Es verlangt viel Mut, sich ein Burn-Out-Syndrom einzugestehen. Denn viele Betroffene werten psychische
Krisen als "Versagen" oder haben Angst vor einem damit verbundenen Arbeitsplatzverlust. Dabei ist dieses
Syndrom nichts anderes als eine Reaktion auf psychische Belastungen; ein Hilfeschrei von Körper und Geist,
dass sie die ihnen abverlangten Leistungen nicht mehr erbringen können. Wer bereits ein Burn-out entwickelt
hat, sollte sich nicht scheuen, professionelle psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Denn ein Burn-
Out-Syndrom ist keine Diagnose, die zur Passivität verurteilt. Mithilfe einer Therapie kann man lernen, welche
Muster zum Ausbrennen geführt haben und wie man diese künftig durchbrechen kann.
Autoren:
Mag. Lisa Mayr http://www.netdoktor.at/krankheit/burn-out-hat-viele-gesichter-5265. 30.10.2014.