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Während meiner langjährigen Erfahrung in der Geldanlage habe ich erlebt, wie Anleger und
Investoren viele kostspielige Fehler machten. Diese Fehler wurden aus einer Vielzahl von Gründen
gemacht, einschließlich mangelnder Kenntnisse. Einige wurden jedoch einfach deshalb gemacht, weil
Anleger als Menschen anfällig für Verhaltensfehler sind. Zum Beispiel haben Anleger eine starke
Tendenz, sich ihrer Fähigkeiten zu sicher zu sein. Selbstüberschätzung kann zu vielen Fehlern führen,
einschließlich übermäßiger Risikobereitschaft. Um Ihnen zu helfen, solche Fehler bei Ihrem
Anlageverhalten zu vermeiden, gehen wir auf einige wenige dieser Verhaltensverzerrungen näher ein.
„Sparern“ entgehen damit Milliarden. Obwohl Spareinlagen weit unter der Inflation liegen (die
Tendenz zeigt sich in ganz Europa) und reale Verluste (nach Inflation) in Kauf genommen werden, tun
sie dies, um Verluste durch den Kauf von anderen Veranlagungsformen (Wertpapiere, Anleihen) zu
vermeiden. 80 Prozent des neu angelegten Geldes werden in Österreich in Spareinlagen veranlagt.
Lediglich ein Bruchteil des Gesamtvermögens entfällt auf Anlageklassen. Die Geschichte lehrt uns
jedoch, dass es zu fortwährenden Preissteigerungen kommt (bei 3,5 Prozent Inflation sinken die
Ersparnisse nach 20 Jahren um die Hälfte).
Das Vernachlässigen von Informationen kann ein Stück weit erklären, warum sich Menschen,
Familien, Anleger und Sparer so verhalten und ihnen so Milliarden an Euros entgehen. Informationen
werden zumeist einfach nicht beachtet oder noch schlimmer − falsch gedeutet. Es wird in diesem
Zusammenhang häufig auch von der Vernachlässigkeits-Heuristik gesprochen. Die Welt in der wir
leben, das Arbeitsumfeld und viele andere Bereiche in welchen wir uns wiederfinden, sind voll von
Informationen, die uns beeinflussen. In welchem Kontext diese Informationen eingebettet sind oder
die Reihenfolge, in der wir Informationen verarbeiten, kann dabei eine wichtige Rolle bei deren
Wahrnehmung spielen. So kommt es dazu, dass in weiterer Folge Informationen selektiver
aufgenommen werden. Die Tendenz der Menschen, denjenigen Personen mehr Beachtung zu
schenken, die unserer Meinung sind, verstärkt dies noch weiter. Wenn andere mit unserer Meinung
übereinstimmen, sind wir gerne mit ihnen in Gesellschaft. Genauso wie wir uns eher Medien
zuwenden, die unsere politische Einstellung teilen. Wenngleich dies die Voreingenommenheit noch
weiter stärkt.