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Deutscher Ausschuß

Deutscher Ausschußfürfür
Stahlbau
Stahlbau DASt
DASt
Berichte aus der Stahlbauforschung
Berichte aus der Stahlbauforschung

Ausgabe 2014

● Verbesserung der Tragfähigkeit von Ankerplatten mit angeschweißten


Kopfbolzen in stabförmigen Stahlbetonbauteilen AiF-Vorhaben Nr. 17028
● Einfluss von Querkraftanschlüssen auf das Biegedrillknicken von Ein-
feldträgern AiF-Vorhaben Nr. 16872
● Schweißen von kaltumgeformten Bauteilen – Kriterien für die Werkstoff-
auswahl AiF-Vorhaben Nr. 16518
● Optimierter Einsatz intumeszierender Anstriche im Stahlbau AiF-Vorha-
ben Nr. 17200
● Ermüdungsfestigkeit von Montagestößen in Vollwandträgern mit dicken
Gurten AiF-Vorhaben Nr. 17104

Zusammenfassung zum Forschungsvorhaben AiF-Nr. 17028


Verbesserung der Tragfähigkeit von Ankerplatten mit angeschweißten Kopf-
bolzen in stabförmigen Stahlbetonbauteilen
Anschlüsse zwischen Stahl- und Be- die ohnehin vorhandene Bügelbeweh-
tonbauteilen lassen sich heutzutage rung zu hohen Traglasten beiträgt.
schnell und kostengünstig mittels An-
Im Forschungsvorhaben “Verbesse-
kerplatten mit angeschweißten Kopf-
rung der Tragfähigkeit von Ankerplatten
bolzen realisieren. Ankerplatten mit
mit angeschweißten Kopfbolzen in
Kopfbolzen sind insbesondere bei Ein-
stabförmigen Stahlbetonbauteilen“
satz von Rückhängebewehrung im Be-
standen Ankerplatten mit Kopfbolzen in
ton sehr tragfähig und ermöglichen ein
schmalen Stahlbetonbauteilen unter
duktiles Tragverhalten des Anschlus-
Schubbelastung quer zum Bauteil-rand
ses. Die aktuellen Bemessungsregeln
und der damit auftretende Betonkanten-
nach CEN/TS 1992-4 in Kombination
bruch im Fokus. Ziel war es, mit Hilfe
mit der Zulassung des verwendeten Be-
von experimentellen sowie numeri-
festigungsmittels lassen einen wirt-
schen Untersuchungen ein Komponen-
schaftlichen Einsatz von diesen An-
tenmodell zu entwickeln, das die Trag-
schlüssen jedoch kaum zu, da die Be-
fähigkeit von Ankerplatten unter Quer-
rücksichtigung der im Bauteil vorhande-
schub- sowie zentrischer Zugbeanspru-
nen Bewehrung sehr eingeschränkt
chung realistisch wiedergibt.
wird. Dies gilt insbesondere für Anker-
platten in schmalen Stahlbetonbautei-
len (z.B. Stützen), obwohl gerade dort

Herausgeber: Deutscher Ausschuß für Stahlbau DASt • Geschäftsführer: Dipl.-Ing. Volker Hüller
Sohnstraße 65 • D-40237 Düsseldorf •  (0211) 67078-00 • Fax (0211) 67078-20
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1,0m 1,0m 0,5m 0,5m

Abbildung 1: Skizze des Versuchsaufbaus für die Schubversuche

1,0m
Im Rahmen dieses Forschungsprojek- Des Weiteren wurden umfangreiche
tes wurden Versuche in stabförmigen Berechnungen mit dem FE-Programm
Bauteilen an der MPA Stuttgart durch- MASA durchgeführt. Die FE-Modelle
geführt (siehe Abbildung 1). Aufbauend wurden an den Versuchsergebnissen
auf Basiskörpern mit einer Standardbü- verifiziert, so dass Parameterstudien für
gelbewehrung umfasste das Versuchs- die untersuchten Ankerplatten für zent-
programm Ankerplatten mit Kopfbolzen rischen Zug, reinen Schub quer zur
unter Schub quer zum Bauteilrand mit Bauteilkante sowie Schub mit Exzentri-
zwei unterschiedlichen Lastexzentrizi- zität durchgeführt werden konnten. Um
täten, so dass einerseits ein überwie- ein Komponentenmodell für einen mög-
gend schubbeanspruchter Anschluss, lichst großen Parameterbereich entwi-
andererseits aber auch Ankerplatten ckeln zu können, wurden für alle drei
unter einem hohen Moment geprüft Belastungsarten die in den Versuchen
wurden. Außerdem fanden auch reine verwendeten Konfigurationen der An-
Zugversuche statt. Für Ankerplatten un- kerplatten herangenommen und jeweils
ter Querschubbelastung konnten in- der Durchmesser der Bügel sowie die
folge der eingesetzten Bügelbewehrung Betonfestigkeit variiert (siehe Abbildung
hohe Tragfähigkeiten sowie ein duktiles 2).
Tragverhalten festgestellt werden. Die
meisten Versuche fanden im ungerisse- Abbildung 2: Druckspannungen im Be-
nen Beton statt, einige Konfigurationen ton in Belastungsrichtung
wurden aber auch im gerissenen Beton F
V1

durchgeführt. Dabei wurde ein Riss L1


C1

≈d
durch die Dübelreihe auf der lastabge- 0.

wandten Seite der Verankerung indu- -3.333

ziert, um die Zugkomponente der mo- -6.667

-10.

mentenbeanspruchten Ankerplatte zu -13.33

schwächen und deren Auswirkung auf -16.67

die Tragfähigkeit der Ankerplatte zu er- -20.

örtern. Es fanden auch Zugversuche in Output Set: MS3 PS1-20050


Contour: Avrg.Sz strs.

gerissenen Beton statt. Im


Allgemeinen zeigte sich, dass sich die
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Traglast der Ankerplatten durch die Er- Das IGF-Vorhaben 17028 der For-
höhung der Bügelanzahl im Veranke- schungsvereinigung Deutscher Aus-
rungsbereich, des Durchmessers der schuss für Stahlbau wurde über die AiF
Bügel sowie der Betonfestigkeit stei- im Rahmen des Programms zur Förde-
gern lässt. Bei zugbeanspruchten An- rung der Industriellen Gemeinschafts-
kerplatten führte die Steigerung des forschung (IGF) vom Bundesministe-
Durchmessers der Bügelbewehrung, rium für Wirtschaft und Energie geför-
die die auftretende Belastung auf die dert. Den Förderern sei für die Unter-
Ankerplatte unter Zusammenwirkung stützung und Hilfe bei der vorliegenden
des Betons mitträgt, zu einer Erhöhung Arbeit bestens gedankt. Der Bericht ist
der Traglasten, jedoch nur bis zu einem über die Stahlbau Verlags- und Service
Maximum. Obwohl die Bügel aufgrund GmbH, Sohnstr. 65, 40237 Düsseldorf,
des schmalen Betonkörpers auf der Fax: 0211/6707821 zu beziehen
lastabgewandten Seite nicht genügend
verankert sind, konnten beim Betonkan-
tenbruch dennoch hohe Tragfähigkei-
ten festgestellt werden, die sich auch in
einem Bemessungsmodell widerspie-
geln.
Im Rahmen des Projektes wurde ein
Komponentenmodell zur Berechnung
der Tragfähigkeit der Ankerplatten in
schmalen Stahlbetonbauteilen unter
Schub quer zum Bauteilrand, Längs-
schub oder zentrischem Zug entwickelt.
Alle wirksamen Zug- und Schubkompo-
nenten wurden zu einem mechanischen
Modell für den Gesamtanschluss zu-
sammengestellt. Die Betonkomponen-
ten mit Rückhängebewehrung berück-
sichtigen das Zusammen-
wirken des Betons mit der Bewehrung,
so dass deren Tragfähigkeit sich nicht
nur aus der Tragfähigkeit der Beweh-
rungsstäbe alleine, sondern auch aus
einem Betonanteil zusammensetzt.
Das Komponentenmodell gibt die Trag-
fähigkeit der Anschlüsse zufriedenstel-
lend wieder und ermöglicht in der Praxis
ein großes Anwendungsfeld für An-
schlüsse mittels Ankerplatten mit ange-
schweißten Kopfbolzen.

Das Forschungsvorhaben wurde an der


Universität Stuttgart, Institut für Kon-
struktion und Entwurf, durchgeführt.
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Zusammenfassung zum Forschungsvorhaben AiF-Nr. 16872


Einfluss von Querkraftanschlüssen auf das Biegedrillknicken von Einfeldträgern

Querkraftanschlüsse stellen eine häufig Der erste Teil des Beitrags beschäftigt
verwendete oberkantenbündige Verbin- sich mit den wissenschaftlichen Hinter-
dungsmöglichkeit eines Nebenträgers gründen. Im zweiten Teil wird auf die Er-
an einen Hauptträger dar. kenntnisse der Parameterstudie, das
Ersatzmodell zur Ermittlung von Mcr so-
Hierbei zeichnen sich insbesondere
wie auf die weiteren Hilfsmittel, aufbe-
lange Fahnenblechanschlüsse durch
reitet für die Praxis, eingegangen.
ihre Vorteile in der Montage aus. Aus-
geklinkte Träger mit Doppelwinkel- oder Das Forschungsvorhaben wurde an der
Fahnenblechanschlüssen müssen auf- Technischen Universität München,
grund der Ausklinkung des Nebenträ- Lehrstuhl für Metallbau, Institut für Bau-
gers umständlich zwischen die Haupt- stoffe und Konstruktion, durchgeführt.
träger eingeschwenkt werden, stellen Das IGF-Vorhaben 16872 der For-
aber nichts desto trotz eine gerne ver- schungsvereinigung Deutscher Aus-
wendete Anschlussform mit großer Tra- schuss für Stahlbau DASt wurde über
dition dar. Allen Varianten gemein ist die AiF im Rahmen des Programms zur
die Tatsache, dass sie kein Gabellager Förderung der Industriellen Gemein-
bilden, sondern ein torsionsweiches
schaftsforschung (IGF) vom Bundesmi-
Auflager. Damit sind die üblichen Be- nisterium für Wirtschaft und Energie ge-
rechnungsmöglichkeiten zur Ermittlung fördert. Den Förderern sei für die Unter-
des idealen Biegedrillknickmomentes stützung und Hilfe bei der vorliegenden
Mcr nicht anwendbar. Um für Träger mit Arbeit bestens gedankt. Der Bericht ist
diesen Anschlüssen Mcr ermitteln zu über die Stahlbau Verlags- und Service
können und damit die Grundlage für ei- GmbH, Sohnstraße 65, 40237 Düssel-
nen normkonformen Nachweis zu le- dorf, Fax: 0211/6707821 zu beziehen.
gen, bedurfte es einiger eingehender
Untersuchungen. Im Rahmen des AiF-
Forschungsvorhabens 16872 N wurden
diese Untersuchungen am Lehrstuhl für
Metallbau der Technischen Universität
München durchgeführt.
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Zusammenfassung Forschungsvorhaben AiF-Nr. 16518


Schweißen von kaltumgeformten Bauteilen – Kriterien für die Werkstoff-aus-
wahl
Im Stahlbau und im Anlagenbau ist es große und kleine Umformgrade unter-
gängige Praxis, dass Stahlprofile jegli- sucht.
cher Art durch Kaltumformen hergestellt Die Versuche zeigen, dass mit zuneh-
werden. Das Kaltumformen kann z.B. mendem Kaltumformgrad die Spröd-
an Blechen durch Schwenkoder Ge- bruchgefahr bei tiefen Temperaturen
senkbiegen ausgeführt werden. Eine zunimmt.
der häufigsten Fügemethode im Stahl-
bau ist das Lichtbogenschweißen. So- Parallel zu der Fertigung der Versuchs-
mit ist es häufig unumgänglich, dass körper wurde eine Reihe von Pro-
kaltumgeformte Bauteile im Bereich der zessparametern an Referenzproben er-
Kaltumformung verschweißt werden. mittelt. Diese Parameter sind in die Si-
Durch das Forschungsvorhaben sollten mulation der einzelnen Prozessschritte
die vorhandenen Regeln für das eingeflossen und dienten zur Verifika-
Schweißen im kaltumgeformten Be- tion der FE-Modelle. Ein durchgängiger
reich in Bezug auf die heute verfügba- Simulationsansatz hat dazu geführt,
ren Stähle überprüft und vereinheitlicht dass es möglich war, die Verschiebun-
werden. gen am FE-Netz aus der Umformsimu-
lation in die Schweißsimulationsumge-
Dazu wurden zuerst die aktuelle Nor- bung zu übergeben.
mungssituation und die Grundlagen der
Problemstellung erarbeitet. Hierbei Auf Grundlage weiterer FE-Simulatio-
wurde besonders die theoretische Be- nen wurden bruchmechanische Be-
rechnung des Kaltumformgrades bei rechnungen durchgeführt, um die Er-
Blechen betrachtet. In einem nächsten gebnisse der Sprödbruchversuche zu
Schritt wurde eine sinnvolle Material- bewerten.
auswahl getroffen, bei der ein besonde- Schließlich wurden parallel zu den ein-
res Augenmerk auf der Kerbschlagar- zelnen Fertigungs- und Simulations-
beit lag. Entsprechend den heutigen schritten metallurgische Untersuchun-
Anwendungsfällen, wurde dann ein gen an den verwendeten Stählen
Versuchskonzept zur Durchführung von durchgeführt. Diese Erkenntnisse sind
Sprödbruchversuchen entwickelt. wiederum in die Simulation zum Spröd-
Experimentell wurde das Verhalten von bruchversagen der Bauteile eingeflos-
kaltumgeformten und geschweißten sen.
Bauteilen bei tiefen Einsatztemperatu- Zusammenfassend lässt sich sagen:
ren erprobt. mit Hilfe ausführlicher experimenteller
Es wurden 20 Sprödbruchversuche an und nummerischer Untersuchungen
kaltumgeformten und geschweißten wurde das Schweißen im kaltumge-
Blechen aus S355J2 durchgeführt. Bei formten Bereich umfassend analysiert.
den Versuchskörpern wurden die Um- Es wurden ausführliche Bewertungen
formradien variiert und somit sehr zum Sprödbruchverhalten von kaltum-
geformten und geschweißten Bauteilen
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durchgeführt. Das Ziel des Forschungs- Den Förderern sei für die Unterstützung
vorhabens wurde erreicht. Das For- und Hilfe bestens gedankt.
schungsvorhaben wurde an der Univer- Der Bericht ist über die Stahlbau Ver-
sität Stuttgart, unter der Leitung von lags- und Service GmbH, Sohnstr. 65,
Frau Prof. Dr.-Ing. Ulrike Kuhlmann, 40237 Düsseldorf, Fax: 0211/6707821
durchgeführt. zu beziehen.
Das IGF-Vorhaben 16518 der For-
schungsvereinigung Deutscher Au-
schuß für Stahlbau (DASt) wurde über
die AiF im Rahmen des Programms zur
Förderung der Industriellen Gemein-
schaftsforschung (IGF), aus Mitteln des
Bundesministeriums für Wirtschaft und
Energie aufgrund eines Beschlusses
des Deutschen Bundestage gefördert.

Zusammenfassung zum Forschungsvorhaben AiF-Nr. 17200


Optimierter Einsatz intumeszierender Anstriche im Stahlbau AiF-Vorhaben
Intumeszierende (dämmschichtbil- Im Projekt wurden umfangreiche Brand-
dende) Anstriche stellen eine Möglich- versuche an typischen baupraktischen
keit passiver Brandschutzmaßnahmen Einbausituationen durchgeführt.
von Stahlbauten dar. Sie bieten – im Auf Basis der Versuchsergebnisse und
Vergleich zu Verkleidungen oder Spritz- begleitender numerischer Untersu-
putzen - die einzigartige und für die mo- chungen unseres Forschungspartners,
derne Architektur unverzichtbare Mög- des Instituts für Stahlbau der LU Han-
lichkeit, sichtbaren Stahl in Tragwerken nover, wurden Konzepte zur sicheren
mit einer Anforderung an den Feuerwi- Beurteilbarkeit der im Projekt unter-
derstand von 30 bis teilweise 90 Minu- suchten Einbausituationen entwickelt.
ten zu realisieren. Bei Stützen, deren Es zeigte sich, dass in nahezu allen be-
eine Seite von Fassadenelementen ver- trachteten Fällen die Fassadenele-
deckt sind, ist jedoch unklar, ob ein mente einen ausreichenden Schutz der
Schutz der drei zugänglichen und damit Stützen sicherstellen können. Bei Tra-
beflammten Seiten zur Gewährleistung pezprofilen mit hohen Sicken liegen je-
der erforderlichen Brandsicherheit aus- doch ungünstigere Verhältnisse vor.
reichend ist. Das Projekt leistet damit einen wichti-
Zudem fehlen Ingenieurmethoden zur gen Beitrag zum breiten und sicheren
Quantifizierung des Einflusses der Fas- Einsatz intumeszierender Anstriche im
sadenelemente auf das Erwärmungs- Stahlbau.
verhalten der Stützen. Eine ähnliche Si- Das IGF-Vorhaben 17200 der For-
tuation liegt bei Trägern mit aufliegen- schungsvereinigung Deutscher Au-
dem Profilblech vor. Hier spielen zu- schuß für Stahlbau (DASt) wurde über
sätzlich Abschattungseffekte und Kon- die AiF im Rahmen des Programms zur
vektionsverhältnisse im Bereich der Förderung der Industriellen Gemein-
Trapezblechsicken eine wichtige Rolle. schaftsforschung (IGF), aus Mitteln des
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Bundesministeriums für Wirtschaft und


Energie aufgrund eines Beschlusses
des Deutschen Bundestage gefördert.
Den Förderern sei für die Unterstützung
und Hilfe bestens gedankt.
Der Bericht ist über die Stahlbau Ver-
lags- und Service GmbH, Sohnstr. 65,
40237 Düsseldorf, Fax: 0211/6707821
zu beziehen.

Zusammenfassung zum Forschungsvorhaben AiF- Nr. 17104


Ermüdungsfestigkeit von Montagestößen in Vollwandträgern mit dicken Gurten

Im Rahmen des Projektes wurden ex- auf der sicheren Seite liegen. Ergän-
perimentelle und nummerische Unter- zend zu den experimentellen Untersu-
suchungen an mehrteiligen Montage- chungen wurden nummerische Berech-
stößen in Vollwandträgern untersucht. nungen durchgeführt.
Ein Typisches Beispiel, der Lamellen- Die im Forschungsantrag vorgesehe-
stoß, wird häufig im Brückenbau einge- nen Untersuchungen zum Einfluss ei-
setzt, um mehrteile Gurte auf der Bau- ner Nachbehandlung mit dem höherfre-
stelle durch Schweißen zu verbinden. quenten Hämmerverfahren wurden am
Durch das Forschungsvorhaben sollte Anfang des Projektes in Absprach mit
das in Deutschland existierende Kon-
dem projektbegleitenden Ausschuss
struktionsdetail Lamellenstoß aus Sicht durch Versuche am alternative Kon-
der Ermüdungsfestigkeit experimentell struktionsdetail Treppenstoß ersetzt.
und nummerisch weiter untersucht wer- Auch diese Ergebnisse zeigen, dass die
den. Bisher hat das Konstruktionsdetail Stirnfugennaht einen erheblichen Ein-
auf Grund von fehlender Versuchser- fluss auf die Ermüdungsfestigkeit hat.
gebnisse keinen Einzug in die europäi-
sche Normung erhalten. Das For- In den letzten Jahren kommt die für den
schungsprojekt sollte hierzu einen inno- Stahlbau relativ neue Ultraschalltechnik
vativen Beitrag leisten. Phased Array verstärkt zum Einsatz.
Durch Untersuchungen an den Ver-
Experimentell wurde die Ermüdungs- suchskörpern wurde diese Technik er-
festigkeit am Lamellenstoß an 35 folgreich am Lamellenstoß erprobt.
Schwingversuchen ermittelt. Es wurden Desweiteren wurden Versuche zur Do-
Untersuchungen zum Blechdickenun- kumentation des Risswachstums mit
terschied und zum Maßstabseffekt Phased Array durchgeführt.
durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen,
dass bei den Lamellenstößen ein aus- Zusammenfassend lässt sich sagen:
geprägter Maßstabseffekt vorliegt und mit Hilfe ausführlicher experimenteller
dieser bei der Bemessung berücksich- und nummerischer Untersuchungen
tigt werden muss. Desweiteren zeigen wurde das Konstruktionsdetail Lamel-
die Versuchsergebnisse, dass die Kerb- lenstoß umfassend analysiert. Es wur-
falleinordnung in DIN Fachbericht 103 den ausführliche Versuche und Berech-
nungen zum Ermüdungsverhalten
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durchgeführt. Das Ziel des For-


schungsvorhabens wurde erreicht.
Das IGF-Vorhaben 17104 der For-
schungsvereinigung Deutscher Au-
schuß für Stahlbau (DASt) wurde ge-
meinsam mit der Universität Stuttgart,
Institut für Konstruktion und Entwurf,
unter Leitung von Frau Prof. Kuhlmann,
durchgeführt und über die AiF im Rah-
men des Programms zur Förderung der
Industriellen Gemeinschaftsforschung
und -entwicklung (IGF) vom Bundesmi-
nis-terium für Wirtschaft und Energie
gefördert.
Der Bericht ist über die Stahlbau Ver-
lags- und Service GmbH, Sohnstr. 65,
40237 Düsseldorf, zu beziehen.

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