Editorial
L iebe Leser,
puh, von heute ab sind es nur noch
950 Tage bis zum ominösen 2012-Datum.
Wenig Zeit, um jetzt noch etwas grundle-
gend Neues anzufangen, und gleichzeitig
zu lang, um sich nur seinen Depressionen
hinzugeben. Wobei natürlich immer noch
Thomas Kirschner zu klären wäre, ob 2012 überhaupt ir-
gendetwas von dem eintreten wird, was
uns da vorausgesagt wird. Wenn ich mir
allerdings die Nachrichten der letzten Zeit
vergegenwärtige, dann scheinen mir die
prophezeiten Vorzeichen alle einzutreffen.
Ich selber habe mich für eine Mischkal-
kulation entschieden: die Hälfte meiner
Produktivität für Business as usual, und
die andere Hälfte für Überlebenssicherung
und Katastrophen-Vorsorge. Angesichts
der Knappheit der verbleibenden Zeit
sind wir in unserer Familie diesbezüglich
längst von generellen Vorüberlegungen
zu ganz konkreten Fragen übergegan-
gen: An die Stelle der Frage, ob wir uns
erweiterte Vorratshaltung leisten wollen,
steht mittlerweile die Überlegung, welche
Lebensmittel wir noch aufstocken müssen;
anstatt zu überlegen, welchen Wasserfilter
wir anschaffen sollen, frage ich mich jetzt,
wie ich den Filter auch betreiben kann,
wenn das Wasser nicht mehr aus der Lei-
tung fließt. Kleidung kaufe ich schon längst
nicht mehr, wenn mir danach ist, sondern
dann, wenn ich günstige Angebote sehe.
Das lohnt sich, vor allem, da ich heutzuta-
ge statt einer Hose lieber gleich fünf oder
zehn davon einpacke, damit ich notfalls
auch ein paar Jahre überbrücken kann,
in denen es nichts gibt.
Die Frage, ob wir Gold kaufen sollten,
haben wir übrigens für uns mit „Nein“
beantwortet, obwohl die Gewinnerwar-
tungen sicherlich exorbitant sind – aber
eben nur theoretisch. In der Praxis, stelle
ich mir eher vor, könnte es in tumult-
haften Zeiten alles andere als einfach
und vor allem auch gefährlich sein, einen
Goldbarren zum (angeblichen) Marktwert
zu verkaufen. Ganz abgesehen von der
Tatsache, dass man Gold nicht essen kann.
Viel sinnvoller schien es mir daher, eine
günstige Bank mit Solarbatterien bei Ebay
zu ersteigern und einen guten Wechsel-
richter, mit dem ich aus Gleichstrom
Wechselstrom erzeugen kann. Und ein
Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de
teures Bedini-Ladegerät aus den USA , mit
dem ich alte, sulfatierte Batterien wieder
regenerieren kann. Bedenken Sie, dass
auch Alltags-Gegenstände wie Batterien
nicht mehr zu kaufen sein werden, falls die
Großindustrie irgendwann die Grätsche
macht. Ob ich meinen Batterielader dann
auch verleihen würde? Sicher! Die Frage
ist nur, was Sie mir im Gegenzug dafür
anbieten können. Einen Sack Kartoffeln
vielleicht? Oder einen Goldbarren?
Unsere Titelgeschichte über Freie Energie
haben wir deshalb mit Bedacht ausge-
wählt. Hier geschieht gerade eine Revolu-
tion. Nur werden die allermeisten wohl in
gewohnter Konsumenten-Manier geduldig
darauf warten, irgendwann ein Gerät
kaufen zu können, mit dem sich der Strom
direkt ins Hausnetz einspeisen lässt. Viel-
leicht wird es aber stattdessen so sein,
dass die Anwendung Freier Energie ein
hohes Maß an Know-how erfordert und
daher lange Zeit nur Bastlern und Tüft-
lern offenstehen wird, während die Nicht-
Eingeweihten ihre geliebten Goldbarren
für ein wenig Energie eintauschen müssen.
Ich persönlich würde mich dann lieber
auf der Seite der Produzenten befinden,
und ich habe daher jetzt angefangen mich
einzuarbeiten. Machen Sie doch mit! Wir
starten gerade mit einem praktischen For-
schungsprojekt über Bedini-Technologie.
Sie f inden unser neues Forum unter
www.teslapuls.de. Oder rufen Sie mich
an, dann erzähle ich Ihnen alles in Ruhe.
Zweieinhalb Jahre noch bis zum 21. De-
zember 2012. Bestehen Sie noch immer
darauf, mindestens einmal im Jahr „in
Urlaub“ zu fahren – obwohl das Fliegen
immer unberechenbarer wird und nun
auch eingefleischte Touristen-Ressorts
wie Thailand zu Gefahrenzonen wer-
den? Wäre es nicht sinnvoller, ein wenig
Zelten zu gehen, um die grundlegenden
Survival-Skills zu trainieren? Oder statt
einer neuen Multimedia-Anlage lieber ein
Notstromaggregat zu kaufen? Ja, ich weiß:
Die Meisten werden doch lieber fernsehen
bis zum Ende. Na, vielleicht können wir
den einen oder anderen noch auf einen
konstruktiveren Kurs bringen.
Machen Sie’s gut!
Thomas Kirschner
1
 Inhaltsverzeichnis

Aktuelles

5 Global News
China will Wetter stärker beeinflussen | Neuartige Speicherbatterie | DNS-Test
unzuverlässig | Nanotechnologie könnte Gehirn anzapfen | Ex-Chef: Monsanto
hat Daten gefälscht | Nanosilber giftig? | Bald Laborfleisch statt Massentierhal-
tung? | Jeder vierte Deutsche ist für Mikrochip | Kalte Fusion kommt im Main-
stream an | Neue Tarntechnik und Star-Trek-Schutzschild | Bayer AG: Gen-Pflanzen
außer Kontrolle | Kaum ET-Gläubige in Deutschland | CIA-Experiment: Baguette mit
LSD

Zeitgeschehen

10 Die Rede des iranischen Staatspräsidenten vom

3. Mai 2010 zum Atomwaffensperrvertrag
Mind Control

Freie Energie
15 Die Erde: Ein Planet im Griff der
Bewusstseinskontrolle
Zeit für ein neues Paradigma Dr. Richard Sauder über multiple Schichten der Manipulation und jene Konditio-
nierungen, die Menschen auf diesem Planeten zu Sklaven machen.
Seite 40
Krebsforschung
Die Zeiten, in denen Garagen-Entwickler nur hinter vorge-
haltener Hand über ihre Forschung reden wollten, schei-
nen vorüber: Inzwischen betreibt eine neue Generation aus
22 Unsterbliche HeLa-Zellen und Viren-Voodoo
Wissenschaftlern und Praktikern eine rege Öffentlichkeits- Ein Medizin-Thriller über eine wuchernde Zelllinie, die nicht nur Impfstoffe und
arbeit. Damit wird auch endlich transparent, worum es ei- Menschen, sondern ganze Forschungsergebnisse verseucht hat.
gentlich geht.
Interview

31 Arier, Mars und das Ende der Welt

Jay Weidner auf einer dunklen Reise ins Herz aller Verschwörungstheorien. Bitte
vor dem Lesen hinsetzen.

Dossier: Freie Energie

40 Zeit für ein neues Paradigma

Ob Kalte Fusion, neue Batterie- und Speicherlösungen oder verlustfreie Motoren
– das Thema „Freie Energie“ kommt im Mainstream an.

Alan Cantwell
Unsterbliche HeLa-Zellen und
Viren-Voodoo
Seite 22
Ein schwarzmagischer Scifi-Thriller: Die Krebsfor-
schungszelllinie, die einem malignen Tumor einer
einzigen Person – Henrietta Lacks – entstammt und
in der Medizinforschung Geschichte geschrieben hat,
wurde mit einem Hexengebräu aus Tier-Embryonen-
blut und menschlicher Plazenta genährt und wuchert
sich inzwischen zu einer eigenen Art aus.

2 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010

 29
Nahtod-Erfahrung
Juni – Juli 2010
58 Reise durch das Licht und zurück
Ein Nahtod-Erlebnis verändert Mellen-Thomas Benedicts Weltsicht radikal. Er be-
gegnet dem göttlichen Licht und sein Krebs im Endstadium heilt aus.

Phänomene

65 Lichtshow auf hoher See

Sie muten wie ozeanische Kornkreise an und könnten Frank Schätzings „Schwarm“
entsprungen sein: „Lichträder“ auf hoher See, von denen Militärs berichten.

Twilight Zone Mellen-Thomas Benedict

70 Erstaunliche Zufälle Reise durch das Licht und zurück

Manche Ereignisse spucken dem gesunden Menschenverstand förmlich ins Ge- Seite 58
sicht – sie fügen sich in kein lineares, materialistisches Erklärungsmodell.
Mellen-Thomas Benedict lag in den letzten Atemzü-
Nachbrenner gen im Hospiz, als ihm eine Gotteserfahrung zuteil
wurde. In seiner Todeserfahrung verließ er nicht nur
4 Leserbriefe seinen Körper, sondern auch das Sonnensystem und
die Galaxie. Eine ergreifende Reise zu den Urgründen
des Selbst.
73 Leserservice
79 Reviews
Deutsche Bücher: Radionik – einfach und für alle | Die Wahrheit und ihr Preis |
Drahtzieher der Macht: Die Bilderberger | Global Scaling | Hardcore Zen | Auf den
Spuren alter Mythen | Die Weltverschwörer | Was Sie eigentlich alles nie erfahren
sollten | Der radikale Mittelweg | Verschlusssache Antigravitation | Der Energie-
Irrtum | Das Geheimnis des Pater Ernetti | Transformation der Erde
DVD: Humus – Die vergessene Klima-Chance
Englische Bücher: Racing Towards Armageddon

88 Impressum

Jay Weidner
Arier, Mars und das Ende der Welt
Seite 31
Stanley Kubrick half der US-Regierung, die Aufnah-
men der Mondlandung zu fälschen; dabei hat die
Elite längst ihr eigenes, hocheffizientes Raumfahrt-
programm. Die Endphase des Maya-Kalenders ist an-
gebrochen, und die Weltverschwörer besteigen ihre
Raketen, um zum Mars abzudüsen.

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 3

Leserbriefe
Tiere essen
Ausgabe 28 – Reviews
S ehr geehrter Herr Kirschner,
als A bonnentin von NE X US
lese ich u. a. immer gern Ihre Kom-
mentare zu neuen Büchern. So habe
ich mich hinreißen lassen – obwohl
ich ahnte, was auf mich zukommen
würde – Ihre Ausführungen zu „Ea-
ting Animals“ zu lesen. Das war vor
acht Tagen. Wie immer, wenn ich mit
dem Thema „Tierqual“ konfrontiert
werde, begleitet mich meine Ohn-
macht, nichts, aber auch gar nichts
tun zu können, gegen das, was man
den Tieren in den Schlachthäusern,
Versuchsstationen und anderswo
antut! Manchmal bin ich fast dem
Ausflippen nahe und fange an zu
weinen.
Denn wie Sie, lieber Herr Kirsch-
ner, bin ich seit meiner Kindheit Vege-
tarier, auch weil ich nicht an dem Leid
der Tiere mitverantwortlich sein will.
Und weil wir Seelenverwandte sind,
treibt es mich, Ihnen zu schreiben.
In meinem Umkreis – ich kenne
mindestens hundert Menschen nä-
her – gibt es keinen, der so denkt wie
Sie und ich. Alle verkonsumieren sie
Fleisch, ihnen ist es egal, was die Tie-
re vor ihrem Tode erleiden mussten.
Mir bleibt manchmal fast das Herz
stehen, wenn ich ihre Antworten
höre!
Wenn manchmal bei den furcht-
baren Tiertransporten ein Unfall
passiert und einige der geschundenen
Kreaturen fliehen wollen, weil sie ge-
nau wissen, wohin die Reise geht, und
sie wieder zurückgeknüppelt werden,
dann bin ich für Tage krank. Auch
ich habe mir schon so oft gewünscht,
dass unsere Welt untergehen möge,
damit das Grauen ein Ende hat. Ich
frage mich, ob man diese mensch-
lichen Monster aus den gewissen
„Häusern“ erkennen würde, wenn
man ihnen begegnete. Sieht man es
ihnen an, was sie tun, oder riecht
man es?
Lieber Herr Kirschner, ich würde
sehr gerne dieses Buch in meinem
Kreise verschenken, nur können die
meisten Menschen keine englischen
Bücher lesen. Und an Sie würde ich
4 www.nexus-magazin.de
die Bitte, das Buch ins Deutsche zu
übersetzen, keinesfalls richten, seit
ich weiß, wie Sie fühlen.
Was können wir tun???
Ich denke, solange w ir leben,
werden wir gar nichts dagegen tun
können, wir müssen da durch! Eu-
gen Drewermann hat einmal gesagt:
„Solange es Schlachthäuser gibt, wird
es auch Schlachtfelder geben“. Das
glaube ich aufs Wort!
Wenn ich meditiere, denke ich fast
immer an dieses Problem; dann schi-
cke ich meine Bitte ans Universum.
Wenn ich mal in riesigen Abständen
Fisch esse, entschuldige ich mich bei
diesem. Aber das alles ist zu wenig!
Entschuldigen Sie, ich habe Ihre
kostbare Zeit gestohlen, wenn Sie
diese Zeilen gelesen haben sollten.
Ich musste es aber tun.
Aus Ihrem Artikel von der Reise
nach Indien habe ich erfahren, dass
Sie sich einiges vorgenommen haben,
in Ihrem Leben noch viel netter und
geduldiger zu Ihren Mitmenschen zu
sein. Ich wünsche Ihnen dafür gutes
Gelingen, aber sind Sie nicht auch
ein Wassermann? Wenn ja: Diese
tun sich nämlich etwas schwer mit
der Geduld. Ich bin zudem noch ein
sogenannter Querdenker und habe
sowieso einige Schwierigkeiten mit
dummen und unwissenden Mitbe-
wohnern unserer Erde.
Ich würde so gerne in einer fried-
vollen Welt leben. Vielleicht haben wir
das Glück, in eine solche neue Welt
hineingeboren zu werden – natürlich
wieder als Vegetarier. Denn wenn
man niemandem ein Leid zufügt,
besonders nicht den hilflosen Tieren,
kann man wunderbar schlafen, hat
keine bösen Träume und ist gesund.
Bleiben auch Sie, sehr geehrter
Herr Kirschner, gesund!
Sehr freundliche Grüße sendet Ihnen
Rosemarie S.
MS heilen ohne Schnibbeln
Ausgabe 28 – Global News
S chade, dass Dr. Zamboni offenbar
die einschlägige deutsche Lite-
ratur zur Multiplen Sklerose nicht
gelesen hat, bevor er zum Messer
griff. Die Behauptung „gründliches
Einlesen in das Thema“ halte ich da-
her für überzogen.
Es gibt nämlich durchaus eine
noch einfachere und wesentlich unge-
fährlichere Methode, die auch die all-
gemeine Gesundheit stärkt: nämlich
die Ernährung. Entdeckt schon von
Dr. Max Otto Bruker (1909-2001), wird
dies heute immer noch in der Me-
dizin totgeschwiegen. Bruker schon
stellte fest, dass eine tiereiweißfreie
vollwertige Ernährung die Multiple
Sklerose zum Stoppen bringt. Er war
der Ansicht, dass jedoch bereits ein-
getretene Schäden irreparabel sind.
Ich kenne zwei MS-Fälle persönlich,
die damit erfolgreich leben und seit
Umstellung der Ernährung keine
Schübe mehr haben.
Ein weiterer prominenterer Fall
ist Susanne Kehrbusch, Autorin des
Buchs „Mit Haut und Haar“. Dass
auch durch bestimmte Trainingsver-
fahren das Gehirn „über Umwege“
sogar Schäden wieder reparieren
kann, ist eine Erkenntnis von Sonja
Wierk. Eine MS-Betroffene hat dazu
einen sehr schönen Artikel im In-
ternet veröffentlicht: http://tinyurl.
com/34hetb2. Aber Einfaches mögen
Ärzte ja selten, lieber schnibbeln sie
an den Patienten rum, auch wenn es
die eigene Frau ist.
Ute-Marion Wilkesmann
Man hinterlässt Eindruck
H allo Herr Kirschner,
bin durch „MMS: Der Durch-
bruch“ auf euch gestoßen und seit
NEXUS 21 dabei. Habe vielen Men-
schen und unzähligen Tieren dadurch
weiterhelfen können. Die Bücher von
David Icke haben meine Lebensweise
total verändert. Die NEXUS-Ausgaben
1-20 als PDF auf CD war meine beste
Investition. Macht weiter so!
Liebe Grüße
Klaus Voß
NEXUS 29 Juni – Juli 2010
Global News
China will Wetter
stärker beeinflussen
D er Leit er der Ch i-
nesischen Meteo-
rolog ie-Behörde (Ch i na
Meteorological Administ-
ration, CMA), Zheng Guogu-
nag, gab kürzlich bekannt,
dass China in Schlüsselre-
gionen verstärkt Wetter-
beeinf lussung einsetzen
wird, um Dürreperioden
einzudämmen.
Ex t reme Trocken heit
und schwere Hagelstürme
stellen für das Einkommen
der Bauern und die Versor-
gung mit Nahrungsmitteln
eine ernste Gefahr dar,
weshal b die Nachf rage
nach einer Technolog ie
steige, die diese Effekte
abschwächen kann, teilte
Zheng Guoguang der Zeit-
schrift China Daily mit.
Zu r b e w u s s t e n B e -
einf lussung des Wetters
gehört beispielsweise das
„Impfen“ von Wolken mit
kleinen Trockeneisteilchen
(gefrorenem Kohlendioxid)
oder winzigen Silberjodid-
partikeln, um entweder
Regenfälle aus- oder die
Wolken aufzulösen. Damit
wolle man auch Waldbrän-
de vermeiden und akuten
Wassermangel in bestimm-
ten Gebieten verhindern,
sagte Zheng Guoguang.
Die jährliche Getreide-
ernte Chinas beläuft sich
auf et wa 500 Millionen
Tonnen. Laut Zheng soll
das Projekt zur bewussten
Wetterbeeinf lussung 50
Millionen Tonnen Getreide
pro Jahr zusätzlich liefern.
Im letzten Jahr benutz-
ten die Behörden Artillerie,
Raketen oder Flugzeuge,
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
u m ü ber Weizenanbau-
Gebieten und auch anderen
Regionen Niederschläge
auszulösen.
Insgesamt unternahm
d ie Vol k srepu bl i k 840
Flüge, u m d ie Nieder-
schlagsmenge über einem
Gebiet von 3,6 Millionen
Q u a d r at k i lomet er n z u
erhöhen, was etwa einem
Drittel der Gesamtfläche
Ch i nas ent spr icht. Sie
setzte mindestens 116.000
Raketen und 890.000 Ar-
tilleriegeschosse ein, um
das Wetter zu beeinflussen.
2009 gab das Land für
die Projekte zur Wetterbe-
einflussung 910 Millionen
Yuan aus, laut den Statis-
tiken der CMA wurde aber
ein Ertrag erreicht, der 30
Mal höher als die ausgege-
bene Summe ist.
Ch i na set zte d iese
Technologie ein, um für
die Parade anlässlich des
60. Jahrestages der Grün-
dung der Volksrepublik für
schönes Wetter zu sorgen.
Zheng sagte, man habe dies
auch vor der Eröffnungs-
und der Abschlussfeier der
Olympischen Spiele 2008 in
Peking gemacht.
Die CMA wolle die Tech-
nologie auch anlässlich der
Eröf fnu ng der Weltaus-
stellung EXPO in Shanghai
und der im November in
Guangzhou stattfindenden
Asien-Spiele einsetzen, so
Zheng. Die EXPO in Shang-
hai stelle eine Herausfor-
derung dar, da sie 184 Tage
dauere und während die-
ser Zeit Monsunregen und
sehr hohe Temperaturen
auftreten könnten.
Die Wetterbeeinflussung
sei eine noch junge Diszi-
plin mit großem Potential,
so Zheng. China setzte die
Technologie erstmals 1958
auf lokaler oder regionaler
Ebene ein.
Quelle: China Daily,
04.03.10, über Blacklisted
News, http://tinyurl.com/
ybkbc24
Neuartige Speicher-
batterie
F orschern der Firma
Ceramatec, Inc. ist es
gelungen, eine neuartige
Speicherbatterie zu ent-
wickeln. Sie kann den aus
Solar- oder Windenergie
gewon nenen St rom so
lange speichern, dass ein
Haus einen Tag lang für
nur wenige Cent damit be-
trieben werden kann.
Eines der größten Pro-
bleme der regenerativen
Energ ieq uel len besteht
bisher darin, dass es kei-
ne Möglichkeit gibt, den
in Spitzenzeiten erzeug-
ten Strom lange genug zu
speichern, damit er dann
abgerufen werden kann,
wenn gerade kein Strom
erzeugt wird.
Mit der neuen, nur etwa
handgroßen Batterie von
Ceramatec soll sich das
aber ändern. Sie nutzt eine
Natriumsulfat-Mischung,
wobei Natrium und Sulfat
durch eine Keramikschicht
getrennt werden. Dadurch
kann die Batterie bei deut-
lich niedrigeren Tempera-
turen als andere Batterien
20 bis 40 Kilowattstunden
speichern. Sie kann pro
Stunde bis zu fünf Kilowatt
abgeben, was ausreicht,
www.nexus-magazin.de
um den Großteil der Haus-
haltsgeräte zu betreiben.
D ie W i s s en s c h a f t ler
rechnen mit einer durch-
schnittlichen Lebensdauer
der Batterie von 3.650 Zyk-
len, was etwa einem Zyklus
pro Tag über zehn Jahre
h i nweg entspr icht. Bei
einem Kaufpreis von un-
gefähr 1.500,-  € pro Stück
würde die Kilowattstunde
so nur 0,02 € kosten. Nach
Angaben der Firma ist die
Batterie ab 2011 erhältlich.
Quellen: NaturalNews.com,
http://tinyurl.com/344wsqf,
12.04.10; Greenopti-
mistic.com, http://tinyurl.
com/3963nr9, 31.07.09
DNS-Test unzuverlässig
E ine neue Entdeckung
des Teams u m den
Genet i ker Nickolas Pa-
padopoulos an der Johns
Hopkins University weckt
Zweifel an verschiedenen
Urteilssprüchen der ame-
rikanischen Gerichte seit
Mitte der 1990er Jahre.
Das Team fand heraus,
dass das Erbgut der Mito-
chondrien – der winzigen
sy m biot ischen bak ter i-
ellen Nachfahren, die in
unseren Zellen leben und
sie mit Energie versorgen
– variiert, je nachdem, um
welches Gewebe es sich
handelt.
Diese Entdecku ng ist
deshalb so bedeutend, weil
die Analyse der Mitochon-
drien-DNS als eine Technik
galt, die sicher genug ist,
dass die amerikanischen
Strafverfolgungsbehörden
sie seit Mitte der 1990er
5
Global News
Jahre einsetzten, um Ver-
dächtige zu identifizieren.
Die neuen Ergebnisse,
die in der März-Ausgabe
der renommierten Fach-
zeitschrift Nature veröf-
fentlicht wurden, deuten
an, dass es möglicherweise
mehr falsch-negative Er-
gebnisse gibt als bislang
angenommen. Außerdem
erhöht sich auch die Wahr-
scheinlichkeit, dass zwei
Personen dieselbe mito-
chondriale DNS haben.
Sollten die Ergebnisse
bestätigt werden, könnte
dies zu einer großen Er-
schütterung auf dem Ge-
biet der Forensik führen.
Quelle: DailyTech.com,
04.03.10, http://tinyurl.
com/yjubuyy
Nanotechnologie könnte
Gehirn anzapfen
J apa n i sc he Telekom-
mu n i kat ion sfor scher
versuchen derzeit, elek-
t ron ische Sensoren zu
entwickeln, die nicht nur
Informationen aus dem Ge-
hirn empfangen, sondern
auch die Nervenbahnen
beeinflussen können. Die
neuen Sensoren, die die
Nanotechnologie nutzen,
kön nten In for mat ionen
lesen und auch direkt in
unser Gehirn schreiben.
Weil das Konzept schnell
Bilder von Cyborgs her-
au f beschwör t, die hal b
Mensch und halb Maschine
sind, entgegnet Dr. Keiichi
Torimitsu von der Nippon
Telegraph and Telephone
Corporation ( N T T), dass
die Forschung eigentlich
darauf ausgerichtet sei,
Parkinson- oder Schlag-
anfall-Patienten zu helfen.
6 www.nexus-magazin.de
Torimitsu stellte die Ar-
beit seines Teams zur Ent-
wicklung von „bionischen“
bz w. „biom i met ischen“
Gehirnsensoren auf der In-
ternationalen Konferenz zu
Nanowissenschaften und
Nanotechnologien (ICONN;
22. bis 26. Februar 2010)
in Sydney vor.
„Unser Ziel ist es, ein
Gerät oder auch Schnitt-
stellen für das Gehirn zu
entwickeln, mit dem bzw.
denen man Informationen
über verschiedene Netze
an eine andere Person oder
ein anderes Gerät wie etwa
einen Computer übermit-
teln kann“, so Torimitsu,
der das Team für Moleku-
lar- und Biowissenschaften
bei NTT leitet.
Quelle: Discovery.com,
25.02.10, http://tinyurl.
com/yl8hkfr
Ex-Chef: Monsanto
hat Daten gefälscht
D e r ehe m a l i ge G e -
s c h ä f t s f ü h r e r von
Monsanto Indien, Tiruvadi
Jagadisan, übte kürzlich
Kritik an der in Verruf ge-
ratenen Auberginensorte
„Bt brinjal“, und ist damit
wohl der erste Insider aus
der Industrie, der dies tut.
Bei „Bt brinjal“ handelt
es sich um eine transgene
Aubergine, der ein Gen des
im Boden lebenden Bak-
teriums Bacillus thurin-
giensis eingesetzt wurde.
Manche Unterarten dieser
Bakterienart produzieren
sogenannte Bt-Toxine, die
besonders auf bestimmte
Insekten tödlich wirken.
Bt-Toxine werden in der
Land- und Forstwirtschaft
und bei der Bekämpfung
von k rank heitsü ber tra-
genden St ech mücken
eingesetzt.
Jagadisan, der fast 20
Jahre für Monsanto gear-
beitet hat, darunter acht
Jahre als Geschäftsführer
fü r Indien, sprach sich
gegen die neue Art aus
u nd f üg te später noch
h i nzu, dass d ie Fi r ma
„früher wissenschaftliche
Daten gefälscht hat“, die
bei Zulassungsbehörden
der indischen Regierung
eingereicht worden seien,
um die Produkte in Indien
vermarkten zu dürfen.
L au t de m f r ü he r e n
Monsanto-Geschäftsführer
haben die Zulassungsbe-
hörden, mit denen Monsan-
to in den 1980ern zu tun
gehabt habe, sich allein
auf die Daten der Firma
verlassen, als es um die
Zulassung von Herbiziden
ging.
A m 9. Febr uar 2010
verhäng te der indische
Umweltminister Jairam
Ramesh einen Anbaustopp
für „Bt brinjal“.
Quelle: India Today,
09.02.10, http://tinyurl.
com/y8r65gq
Nanosilber giftig?
I n einer Studie der Pur-
due University wurde in
einer Lösung suspendier-
tes Nanosilber an Fettköp-
figen Elritzen getestet; an
diesen Fischen testet man
oft die Auswirkungen von
Toxinen auf Lebensformen
im Wasser. Dabei stellte
sich heraus, dass es die
Fische vergiftete und so-
gar tötete. Wenn sich das
Nanosilber in der Lösung
absetzte, wurde diese in
ei nigen Fäl len weniger
giftig, führte aber immer
noch zu schweren Missbil-
dungen bei den Elritzen.
„Si l ber n it rat ist v iel
g iftiger als Nanosil ber,
aber sobald man Nanosil-
ber sonifiziert oder löst,
wird es um das Zehnfache
toxischer“, so Maria Sepúl-
veda, Assistenzprofessorin
für Forstwirtschaft und
Bodenschätze, die i hre
Ergebnisse in der Zeit-
schrift Ecotoxicology [2010;
19(1):185] veröffentlichte.
„Das gibt Grund zur Sorge.“
Mit Hilfe eines Elekt-
ronenmikroskops konnte
Sepúlveda in Elritzenemb-
ryonen Nanosilberteilchen
nachweisen, die nur 30
Nanometer und sogar noch
kleiner waren. Das heißt,
diese Teilchen sind 3.000
Mal kleiner als der Durch-
messer eines menschlichen
Haars.
„Diese Nanosilberpar-
tikel sind so winzig, dass
sie in weniger als einem
Tag d ie Ei mem bra nen
ü ber winden u nd in die
Fischembryos eindringen
können“, sagte Sepúlveda.
Au c h de r BU N D i n
Deutschland stellte in einer
Studie fest, dass Nanosil-
ber erhebliche Gefahren
für Mensch und Umwelt
birgt. Danach können die
winzigen Silberteilchen die
Blut-Hirn- und die Plazen-
ta-Schranke überwinden.
Sie stehen im Verdacht, die
Erbsubstanz von Lebewe-
sen zu schädigen. In Tier-
versuchen traten Schäden
an Leber- und Nervenzel-
len sowie Lungenschäden
auf, so der BUND.
Nanosilber wird in im-
mer mehr Alltagsproduk-
ten ver wendet. Es wird
eingesetzt, um Bakterien
abzutöten, zum Beispiel in
Kleidung, die Schweißge-
ruch verhindern soll, auf
Arbeitsflächen, Schneide-
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

brettern und bei Wasch-
mitteln. Derzeit gibt es
kaum Regelungen für den
Einsatz von Nanosilber in
Produkten.
Quelle: ScienceDaily.
com, 05.03.10, http://
tinyurl.com/ydvgvjk;
G-O.de, http://tinyurl.
com/33uv4av, 03.12.09
Bald Laborfleisch statt
Massentierhaltung?
A n f a ng 2010 i s t e s
niederländischen
Wissenschaftlern um den
Biochemiker Henk Haags-
man erstmals gelungen,
aus Stammzellen Muskel-
gewebe in größerer Menge
zu züchten. Dieses soge-
nannte In-Vitro-Fleisch aus
dem Labor könnte schon in
wenigen Jahren Schlacht-
f leisch ersetzen, hof fen
Umweltaktivisten.
„Die Zel len, d ie w i r
bis jetzt gezüchtet ha-
ben, machen zwar noch
kein Steak“, so Bernard
Roelen, Zel l biologe von
der Universität Utrecht,
aber man sehe „sehr viel
Entwicklungspotential in
dieser Technologie“. Auf
Gentechnologie wollen die
Forscher im Rahmen ihrer
A rbeit verzichten. „Wir
wollen ein möglichst natür-
liches Produkt entwerfen“,
so Roelen und äußert die
Überzeugung, dass Gen-
technik die Verbraucher
nur „abschrecken“ würde.
Das Forscherteam, das
für die Entwicklung der
Trägerflüssigkeit zuständig
ist, experimentiert derzeit
noch mit einem tierischen
Serum, will jedoch letzt-
lich ganz ohne tierische
Produkte auskommen.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Würde sich tierisches
Fleisch tatsächlich durch
In-Vitro-Fleisch aus dem
Labor ersetzen lassen,
könnten die 25 Prozent der
Erdoberfläche, die derzeit
der Massentierhaltung die-
nen, renaturiert werden.
Dadurch ließen sich die
Treibhausemissionen welt-
weit um 20 Prozent senken.
Und kein Tier müsste mehr
f ü r den men sch l ichen
Fleischkonsum sterben.
Quelle: www.geo.de/GEO/
technik/63864.html
Jeder vierte Deutsche
ist für Mikrochip
E ine kürzlich erfolgte
Umfrage in Deutsch-
land zeig te, dass jeder
v ier t e Deut sche da m it
einverstanden wäre, sich
einen Mikrochip implan-
tieren zu lassen.
Der Bundesverband In-
formationswirtschaft, Te-
lekommunikation und neue
Medien e. V. (BITKOM ) gab
bekannt, dass laut einer
Um f rage jeder „v ier t e
Deutsche (23 Prozent) […]
sogar einen Computerchip
im Körper tragen [würde],
wenn es ihm bestimmte
Vorteile verschafft. Nicht
nur eine schnellere Ret-
tung im Notfall oder mehr
Sicherheit sind mögliche
Szenarien: Fünf Prozent
aller Deutschen würden
sich sogar zum bequeme-
ren Einkaufen einen Chip
implantieren lassen, wenn
solche Angebote verfügbar
wären.“
Der Verbandspräsident
Aug ust-Wi l hel m Scheer
hält dies für „ein extremes
Beispiel, wie weit die Ver-
netzung in der Vorstellung
mancher Menschen gehen
kann“.
Die Umfrageergebnisse
wurden von Scheer auf
einer Pressekonferenz der
CeBIT 2010 vorgestellt.
Quellen: Sydney Mor-
ning Herald, 02.03.10,
http://tinyurl.com/y
bq9s62; http://tinyurl.
com/3xx8yu6; 02.03.10
Kalte Fusion kommt im
Mainstream an
I m R a h men des 239.
Treffens der American
Chemical Society in San
Francisco fand auch ein
Symposium zum Thema
„Kalte Fusion“ statt – ein
Feld, das in etablierten
wissenschaftlichen Krei-
sen a l s Pseudow issen-
schaft gilt.
Beim Symposium „New
Energy Technology“, das
von Dr. Jan Marwan vom
deutschen Forschungsins-
titut Dr. Marwan Chemie in
Berlin veranstaltet wurde,
stel lten k napp 50 Prä-
sentationen die neuesten
Erkenntnisse zum Thema
vor. Unter anderem wurde
ein neuartiger Messappa-
rat – ein Kalorimeter – als
kostengünstige Grundlage
für die Erforschung dieses
Bereichs vorgestellt, eben-
so wie eine sich derzeit
noch in der Entwicklung
befindliche Batterie, die
Energie auf der Basis Kal-
ter Fusion liefert.
„No c h vor w e n i ge n
Jahren scheuten sich vie-
le Forscher, den Begriff
‚Kalte Fusion‘ vor einem
konservativen Publikum in
den Mund zu nehmen“, so
Dr. Marwan. „Inzwischen
befassen sich auch Wissen-
schaftler von Universitäten
www.nexus-magazin.de
Global News
m it diesem Thema, an
denen bislang keine For-
schung zur Kalten Fusion
betrieben wurde.“
Geprägt wurde der Be-
griff „Kalte Fusion“ von
den Chem i ker n Mar t i n
Fleischmann und Stanley
Pons, die 1989 behaupte-
ten, erstmals eine Kernfu-
sion bei Raumtemperatur
durchgeführt zu haben. Da
das Experiment sich nicht
durch Dritte wiederholen
ließ, gerieten die beiden
Forscher in Verruf und das
Thema Kalte Fusion wur-
de von der Wissenschaft
fallengelassen.
„Nu n erlebt das Feld
quasi eine Wiedergeburt“,
so Marwan. „Und es gibt
inzwischen Beweise dafür,
dass Kalte Fusion womög-
lich doch kein Hirngespinst
ist.“ Würde Kalte Fusion
sich in der Praxis umset-
zen lassen, dann stünde
der Men sch heit da m it
ei ne q uasi u nerschöpf-
l iche Energiequel le zu r
Verfügung.
Quelle: www.physorg.
com/news188377829.html
Neue Tarntechnik und
Star-Trek-Schutzschild
I ngenieure der chinesi-
schen Universität Nan-
jing haben ein Material
ent wickelt, das ein Ob-
jekt nicht nur unsichtbar
macht, sondern es prak-
tisch hinter virtuellen Bil-
dern „verstecken“ kann.
Dieses „Illusionsmedium“,
wie die Wissenschaftler
Wei Xiang Jiang et al. die-
se neuartige Klasse von
Tr a n s fo r m at io n s opt i k-
Medien nennen, lässt sich
mit künstlich hergestellten
Metamaterialien realisie-
7
Global News
ren und soll auf Mikrowel-
lenfrequenz funktionieren.
Der Unterschied zur her-
kömmlichen Tarnkappen-
technik besteht darin, dass
diese ein Objekt vermeint-
lich verschwinden lässt,
woh i nge gen I l lu s ion s­
medien das Objekt hinter
einem Trugbild verbergen.
Das „Defence Science
and Technology Laborato-
ry“, das Entwicklungslabor
des britischen Verteidi-
gu ngsministeriu ms, ar-
beitet ebenfalls an einer
futuristisch anmutenden
Technik. Wie das Labor
der br it ischen Zeit u ng
Daily Telegraph mitteilte,
entwickelt es einen ener-
getischen Schutzschild,
der gepanzerte Fahrzeuge
vor Geschossen schützen
sol l. Die Besch rei bu ng
der Funktionsweise erin-
nert an „Star Trek“: Ein
leistungsstarker Konden-
sator soll Energie auf die
Metallummantelung des
Fahrzeugs übertragen und
dieses so für Sekunden-
bruchteile mit einem star-
ken elektromagnetischen
Feld umgeben. Trifft ein
Geschoss das Fahrzeug in
diesem engen Zeitfenster,
soll der Schild so effektiv
w ie eine herkömml iche
Panzerung wirken – aber
eben nur dann. An einem
entsprechenden Ortungs-
und Kursverfolgungssys-
tem f ü r sich näher nde
Projektile, um den Schutz-
schild punktgenau aktivie-
ren zu können, arbeitet das
Labor derzeit ebenfalls.
Quellen: www.physorg.
com/print189418826.html,
GreWi-aktuell, http://tiny-
url.com/3yf76lr
8 www.nexus-magazin.de
Bayer AG: Gen-Pflanzen
außer Kontrolle
D er Pharma- und Che-
mieriese Bayer AG hat
eingeräumt, dass es keinen
Weg gebe, die unkontrol-
lierte Verbreitung gentech-
nisch veränderter Pflanzen
zu unterbinden.
Die beiden Landwirte
Kenneth Bell und Johnny
Hunter aus dem US -Bun-
desst aat Missou r i ver-
klagten die Bayer AG nun,
weil bereits 2006 Gen-Reis
von einem Testfeld ihren
eigenen Reis verunreinigt
hatte. Laut Don Downing,
dem Anwalt der Kläger,
habe das genetische Ma-
terial des nicht für den
men sc h l ic hen Ver zeh r
geeigneten Testgetreides
bereits über 30 Prozent
aller US -amerikanischen
Reisfelder kontaminiert.
„Selbst die besten Me-
thoden können nicht hun-
dertprozentig vor Pannen
schützen“, äu ßer te sich
Mark Ferguson, der Straf-
verteidiger der Bayer AG.
Die gerichtliche Jury sah
dies anders und befand
den Konzern der Fahrläs-
sigkeit für schuldig. Bell
und Hunter wurde eine
Entschädig u ng in Höhe
von zwei Millionen Dollar
zugesprochen. Gegen die
Bayer AG laufen derzeit
noch über 1.000 ähnliche
Klagen von Landwirten
aus Missouri, Arkansas,
Louisiana, Mississippi und
Texas.
Währenddessen berich-
tet das a mer i ka n ische
Institute for Responsible
Te c h nol o g y ( I R T ) vo n
einer neuen Agenda der
US -Regierung, die Kenn-
zeichnung gentechnisch
veränderter Organismen
in Lebensmitteln künftig
zu verbieten. Dem IRT zu-
folge würde damit auch die
besondere Kennzeichnung
nicht genetisch veränder-
ter Nahrungsmittel illegal
werden.
Quellen: NaturalNews.
com, www.naturalnews.
com/z028585_GMOs_Bay-
er.html; http://tinyurl.
com/2673nvo
Kaum ET-Gläubige
in Deutschland
L aut einer von dem in-
ternationalen Markt-
forschungsinstitut Ipsos in
22 Ländern durchgeführ-
ten Umfrage glauben etwa
20 Prozent der Weltbevöl-
kerung daran, dass Au-
ßerirdische bereits unter
uns sind. Durchschnittlich
gab einer von fünf Befrag-
ten an, er glaube, dass
außerirdische Wesen als
Menschen getarnt auf der
Erde lebten.
Genau dies glauben in
Indien 45 Prozent u nd
in China 42 Prozent der
Bevöl keru ng, die damit
die Stat ist i k an f ü h ren;
Belg ien, Schweden u nd
die Niederlande teilen sich
hingegen mit jeweils acht
Prozent den letzten Platz.
Deutschland befindet sich
mit elf Prozent auf Platz
17 und damit im unteren
Drittel.
Unter den 20 Prozent
der Befragten, die glaub-
ten, dass Außerirdische in
Menschengestalt auf der
Erde leben, waren mehr
Männer als Frauen und nur
wenige älter als 55 Jahre.
Auch verfügten die „Gläu-
bigen“ zumeist über einen
recht hohen Bildungsstand.
Die Befragung wurde
von A n fa ng Novem ber
2009 bis Mit te Januar
2010 du rchgefü hr t u nd
war von der Presseagentur
Reuters in Auftrag gegeben
worden. Die Ergebnisse
wurden am 8. April 2010
veröffentlicht. Insgesamt
wurden weltweit 24.077
Personen im Alter von 18
bis 64 Jahren befragt.
Quelle: http://tinyurl.com/
y8rbtml
CIA-Experiment:
Baguette mit LSD
A m 16. Aug ust 1951
überkamen die Ein-
wohner von Pont-Saint-
Es pr it , ei nem s t i l len,
pittoresken Dörfchen im
Depa r t ement Ga rd i m
Südwesten Frankreichs,
pl öt z l ic h a n g s t e i n f l ö -
ßende Ha l lu z i nat ionen
von schrecklichen Mons-
tern u nd Feuer. Sieben
Menschen kamen dabei
u ms Leben, 50 i n d ie
Psych iat r ie u nd weite-
re 250 litten unter mehr
oder weniger schweren
Vergiftungssymptomen.
Über Jahrzehnte hin-
weg nahm man an, dass
das vor Ort verkaufte Ba-
guettebrot unabsichtlich
mit einem psychedelischen
Schimmelpilz verunreinigt
worden war.
Nun stieß der ameri-
k a n i s c he I nve s t igat iv-
Journalist H. P. Albarelli
Jr. auf Hinweise, dass die
CIA das Brot mit der hal-
lu zi nogenen Droge L SD
versetzt haben könnte, als
Teil eines Experiments zur
Bewusstseinskontrolle auf
dem Höhepunkt des Kalten
Kriegs.
Ei n Ma n n ver sucht e
sich selbst zu ertränken
u nd schrie dabei, dass
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

sein Bauch von Schlangen
aufgefressen werde. Ein
elf Jahre alter Junge ver-
suchte, seine Großmutter
zu erwürgen. Ein anderer
Mann rief „Ich bin ein
Flugzeug!“, bevor er aus
einem Fenster im zweiten
Stock sprang u nd sich
beide Beine brach; dann
stand er auf und schleppte
sich noch etwa 50 Meter
weit. Ei n anderer sah,
wie sein Herz aus seinen
Füßen rutschte und flehte
einen Arzt an, es wieder
einzusetzen. Viele wurden
damals in Zwangsjacken
in die örtliche Psychiatrie
verfrachtet.
Da s Time Magaz ine
schrieb damals: „Bei den
Patienten in Zwangsjacken
brach der Wahnsinn aus:
Sie schlugen wie wild auf
den Betten um sich und
schrien, dass rote Blu-
men aus ihren Bäuchen
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
wüchsen, dass aus ihren
Köpfen geschmolzenes Blei
geworden sei.“
A l ba rel l i beh aupt et ,
dass dieser Ausbruch von
kollektivem Wahnsinn auf
ein geheimes Experiment
zurückzuführen sei, das
von der CIA und der streng
geheimen Special Opera-
tions Division ( SOD) der
US -Armee in Fort Detrick
im Bundesstaat Maryland
unternommen worden sei.
Er stolperte über die
CIA-Dokumente, als er den
verdächtigen Selbstmord
von Frank Olson unter-
suchte, einem Biochemiker
der SOD, der zwei Jahre
nach dem Vorfall mit dem
„Verfluchten Brot“ (Le Pain
Maudit) aus einem Fenster
im 13. Stock stürzte. Ein
Bericht beschreibt eine
Unterhalt u ng z w ischen
einem CI A -Agenten u nd
e i n e m Ve r t r e t e r d e r
Phar ma-Fi r ma Sandoz,
der das „Geheimnis von
Pont-Saint-Esprit“ erwähnt
und erklärt, der Vorfall
sei „auf gar keinen Fall“
auf einen Schimmelpilz
zurückzuführen, sondern
auf Diethylamid, dem „D“
in LSD.
Als er Material für sein
Buch „A Terrible Mistake:
The Murder of Frank Olson
and the CIA’s Secret Cold
War Experiments“ sam-
melte, sprach A l barel l i
mit früheren Kollegen von
Olson, von denen ihm zwei
erzählten, dass der Vorfall
in Pont-Saint-Esprit Teil
ei nes Exper i ments zu r
Bewusstseinskontrolle der
CIA und der US-Army gewe-
sen sei. Wissenschaftler in
Fort Detrick verrieten ihm,
dass Agenten das LSD in
die Luft gesprüht und auch
„die örtlichen Lebensmit-
tel“ damit versetzt hätten.
www.nexus-magazin.de
Global News
Laut Albarelli ist der
u nw iderlegbare Beweis
dafür ein Papier aus dem
Weißen Haus, das 1975
a n d ie M itg l ieder der
Rockefel ler-Kommission
geschickt worden sei, die
die Vorgehensweise der CIA
untersuchen sollte. Darin
stünden die Namen von
vielen Franzosen, die die
CIA heimlich angeworben
habe, und es nehme direk-
ten Bezug auf den „Vorfall
in Pont-Saint-Esprit“.
Albarelli behauptet zu-
dem, dass die US -Armee
im Zuge ihrer Forschung
darüber, ob man LSD als
Angriffswaffe einsetzen
kön ne, z w i schen 1953
und 1965 mehr als 5.700
nichtsahnende Soldaten
unter Drogen gesetzt habe.
Quelle: The Telegraph,
11.03.10, http://tinyurl.
com/y98sn7n
Anzeige
9
Zeitgeschehen
Rede des iranischen Staatspräsidenten Mahmud Ahmadinedschad vor
der UN-Überprüfungskonferenz zum Atomwaffensperrvertrag, 3. Mai 2010
H err Präsident, verehrte Abge-
ordnete, sehr geehrte Damen
und Herren,
ich danke Gott für die Gelegen-
heit, mit Ihnen bezüglich eines der
wichtigsten globalen Themen von
allgemeinem Interesse in Dialog tre-
ten zu können. Sicherlich zählt diese
Konferenz, bei der es um den Atom-
waffensperrvertrag geht, zu den be-
deutsamsten internationalen Treffen
überhaupt. Auch möchte ich Ihnen,
Herr Präsident, zu Ihrer Entschei-
dung gratulieren, dieser bedeutsa-
men Zusammenkunft vorzusitzen.
L iebe Freunde,
die Suche nach andauernder
Sicherheit ist ein im Menschen ange-
legter, natürlicher Aspekt und ein in
der Geschichte verankertes Streben.
Kein Land kann es sich leisten, seine
Sicherheit außer Acht zu lassen. Alle
göttlichen Propheten und alle Ge-
rechten haben stets im Rahmen ih-
res jeweiligen Glaubens an Gott und
die göttlichen Lehren versucht, den
Menschen Richtlinien zu geben, um
so für ein sicheres, harmonisches
Miteinander beider Welten zu sor-
gen. Für die Propheten und Gerech-
ten ist die ideale Gesellschaft eine,
welche die ganze Welt umspannt,
sich auf Monotheismus und Gerech-
tigkeit gründet, von Sicherheit, Lie-
be und Brüderlichkeit getragen wird
und vom edelsten Diener Gottes in
Gemeinschaft mit Jesus Christus –
Friede sei mit ihm – und anderen
Gerechten regiert wird.
Ohne beständige Sicherheit wäre
es unmöglich, einen umfassenden
Plan für Entwicklung und Wohler-
gehen aufzustellen.
Obwohl ein Großteil der Ressour-
cen aller Nationen heute für die
Aufrechterhaltung der nationalen
Sicherheit eingesetzt wird, zeichnen
sich im Hinblick auf die Beseitigung
gegenwärtiger Bedrohungen kaum
Fortschritte ab.
10
Da sich einige Staaten leider von
den Lehren der göttlichen Propheten
abgewandt haben, hat sich die nu-
kleare Bedrohung wie ein Schatten
über die gesamte Welt gelegt, und
niemand fühlt sich sicher. Einige
Länder sehen in der Atombombe
ein strategisch wichtiges Element
für Stabilität und Sicherheit, und
diese Haltung ist einer ihrer gro-
ßen Irrtümer.
Die Produktion und der Besitz der
Atombombe, unter welchem Vor-
wand auch immer, ist äußerst ge-
fährlich, denn dadurch macht sich
das betreffende Land selbst ver-
wundbar. Vielleicht erinnern Sie
sich daran, was für ein gefahrvol-
les Unterfangen der Transport eines
atomaren Sprengkopfs mit einem
Kampfflugzeug quer durch die USA
von einer Militärbasis zu einer an-
deren war und dass dies die ame-
rikanische Bevölkerung in große
Sorge versetzte. Zudem besteht die
einzige Funktion von Nuklearwaf-
fen darin, Lebewesen zu vernich-
ten und die Umwelt zu zerstören,
wobei die Strahlung sogar nachfol-
gende Generationen beeinträchtigt
und die negativen Folgen noch viele
Jahrhunderte lang zu spüren sind.
Die Atombombe ist eine Waffe, die
sich gegen die Menschheit richtete,
anstatt diese zu schützen.
Der Besitz von Atombomben ist
kein Anlass zu Stolz; vielmehr ist
der Besitz abscheulich und schänd-
lich. Noch weit schändlicher aber
ist es, mit diesen Waffen zu drohen
oder sie gar einzusetzen – ein Ver-
brechen, das mit keinem anderen in
der gesamten Menschheitsgeschich-
te vergleichbar ist.
Diejenigen, die einst die ersten
Atombomben abwarfen, gehören
heute zu den meistgehassten Perso-
nen der Geschichte.
Seit über 60 Jahren bemühen
sich die Vereinten Nationen und
insbesondere der UN -Sicherheits-
www.nexus-magazin.de
rat erfolglos darum, für dauerhafte
Sicherheit zu sorgen sowie in inter-
nationalen Beziehungen ein Gefühl
von Sicherheit entstehen zu lassen,
und die gegenwärtige globale Lage
scheint diesbezüglich eine noch grö-
ßere Herausforderung darzustellen
als die vergangener Jahrzehnte.
Kriege, militärische Übergriffe,
vor allem auch der Schatten, den
die Bedrohung durch und der Be-
sitz von Atomwaffen werfen, und
nicht zuletzt die Politik einiger we-
niger expansionistisch orientierter
Staaten haben die internationale
Sicherheit für uns alle in weite Fer-
ne rücken lassen. Die Haltung der
meisten Gemeinschaften ist heut-
zutage von einem Gefühl der Be-
drohung und Unsicherheit geprägt.
Die atomare Abrüstung sowie die
Nichtverbreitung von Kernwaffen
sind nicht umgesetzt worden, und
der Internationalen Atomenergie-
behörde (IAEA) ist es nicht gelun-
gen, ihr Mandat zu erfüllen, denn in
den vergangenen vier Jahrzehnten
sind einige Regimes, darunter das
zionistische, dennoch in den Besitz
von Nuklearwaffen gelangt.
Was also ist die eigentliche Ursa-
che? Um diese Frage zu beantwor-
ten, sollte man einen Blick auf die
Politik und die Methoden bestimm-
ter Staaten werfen und sich auch
die Ineffizienz und Unausgewogen-
heit vor Augen halten, von denen die
Grundlagen des Atomwaffensperr-
vertrags geprägt sind. Folgende As-
pekte fallen in diesen Rahmen:
1. Das Streben nach Vorherrschaft
Aus Sicht der göttlichen Prophe-
ten und der Gerechten und gemäß
den humanitären Grundsätzen las-
sen sich Souveränität, Zufriedenheit
und Mündigkeit der Menschheit an
deren Moral, Gottesfurcht, Sittsam-
keit und Nächstenliebe messen. Lei-
der jedoch versuchen einige Staaten
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

– die sich auf die Theorie stützen,
man müsse kämpfen, um zu über-
leben –, ihre Überlegenheit dadurch
zu demonstrieren, dass sie anderen
drohen und diese unterdrücken. So
säen sie Hass, Feindseligkeit und
Wettrüsten in die internationalen
Beziehungen. Ihr großer Irrtum be-
steht darin zu glauben, dass Macht
vor Recht gehe.
2. Die Politik hinter Produktion
und Einsatz von Atomwaffen
Die ersten Atomwaffen wurden
von den USA hergestellt und ein-
gesetzt. Dies verhalf den Vereinig-
ten Staaten und deren Alliierten im
Zweiten Weltkrieg offenkundig dazu,
die Oberhand zu gewinnen. Aller-
dings veranlasste dies wiederum
andere Staaten, Atomwaffen zu ent-
wickeln und zu verbreiten und setz-
te das atomare Wettrüsten in Gang.
Produktion, Besitz und Weiterent-
wicklung von Atomwaffen durch ein
Land dienen anderen Staaten als
ideale Rechtfertigung dafür, eben-
falls Atomwaffen zu entwickeln – ein
Trend, der in den vergangenen 40
Jahren immer wieder zu Verstößen
gegen den Atomwaffensperrvertrag
geführt hat.
3. Atomwaffen als Mittel
zur Abschreckung
Diese Politik ist der Hauptgrund
für die Eskalation des Wettrüstens,
da man zur Abschreckung sowohl
qualitativ als auch quantitativ an
vorderster Front stehen muss, was
das atomare Wettrennen schürt. Of-
fiziell gibt es weltweit über 20.000
atomare Sprengköpfe, von denen die
Hälfte im Besitz der USA ist. Auch
die konkurrierende Partei entwickelt
ihre Atomwaffen unter dem Vor-
wand der Abschreckung kontinuier-
lich weiter. Beide Parteien verstoßen
somit gegen die Vereinbarungen des
Atomwaffensperrvertrags.
4. Androhung eines Atomschlags
Bedauerlicherweise hat die Regie-
rung der USA Atomwaffen nicht nur
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
bereits eingesetzt, sondern droht
auch nach wie vor damit, diese Waf-
fen gegen andere Länder einzuset-
zen, darunter auch gegen den Iran.
Vor einigen Jahren hat auch ein eu-
ropäisches Land unter einem faden-
scheinigen Vorwand einen atomaren
Angriff angedroht, und ebenso wird
das zionistische Regime nicht müde,
den Nahoststaaten mit einem sol-
chen Angriff zu drohen.
5. Die Instrumentalisierung von
UN-Sicherheitsrat und IAEA
Einige Atomwaffenländer genie-
ßen Sonderrechte bei der IAEA wie
auch bei den Instanzen, die auf
höchster Ebene in globalen Sicher-
heitsfragen entscheiden, und nutzen
diese für ihre Zwecke gegen Staa-
ten, die keine Atomwaffen besitzen,
was der Gesinnung des Atomwaf-
fensperrvertrags zuwiderläuft. Die-
ses ungerechte Vorgehen, das sich
ein ums andere Mal wiederholt, ist
längst Usus geworden.
Bislang ist es keinem der atom-
waffenlosen Staaten gelungen, ihr
unveräußerliches, legitimes Recht
auf eine friedliche Nutzung von
Atomenergie durchzusetzen, ohne
Repressalien und Drohungen ausge-
setzt zu sein. Obwohl die in Artikel 6
des Vertrags dargelegten Bestim-
mungen sowie die Statuten der IAEA
eindeutig sind, hat noch kein IAEA-
Inspektor einen Bericht über die
Kernwaffenproduktionsanlagen der
USA und ihrer Verbündeten erstellt,
und auch einen diesbezüglichen Ab-
rüstungsplan gibt es nicht. Hingegen
wurden auf Betreiben ebendieser
Länder Resolutionen gegen atom-
waffenlose Staaten erlassen – unter
Vorwand und mit der eindeutigen
Absicht, diesen Staaten ihre aner-
kannten Rechte abzusprechen.
6. Die Anwendung von Doppelmoral
Das zionistische Regime, das über
hunderte atomarer Sprengköpfe ver-
fügt, hat schon zahlreiche Kriege in
seinem Umfeld angezettelt und be-
droht nach wie vor die Menschen
und Nationen dieser Region mit Ter-
www.nexus-magazin.de
Zeitgeschehen
ror und militärischen Übergriffen.
Dennoch genießt dieses Regime die
bedingungslose Unterstützung der
US -Regierung und deren Alliierten
und erhält darüber hinaus noch alle
nötige Hilfe, um sein Atomwaffen-
programm voranzutreiben. Diesel-
ben Länder üben jedoch zugleich auf
verschiedenste Weise Druck auf an-
dere IAEA-Mitgliedsstaaten aus, in-
dem sie fälschlich behaupten, diese
wären von ihrer friedlichen Nutzung
von Atomenergie abgewichen, ohne
allerdings auch nur einen glaubwür-
digen Beweis für diese Behauptung
anführen zu können.
7. Die Gleichsetzung von
Atomwaffen und Atomenergie
Atomenergie zählt zu den sau-
bersten u nd kosteng ü nstigsten
Energien überhaupt. Der massi-
ve Klimawandel und die Umwelt-
verschmutzung, beides Folgen der
Verbrennung fossiler Brennstoffe,
machen die Nutzung von Atomener-
gie noch dringlicher. Fast sieben
Millionen Barrel Erdöl sind pro Jahr
nötig, um kontinuierlich 1.000 Me-
gawatt Strom zu erzeugen, was bei
den heutigen Rohölpreisen einem
Kostenaufwand von 500 Millionen
Dollar entspricht, während sich die-
selbe Menge Strom mit Atomenergie
für nur etwa 60 Millionen Dollar pro-
duzieren ließe. Ein Atomkraftwerk
zu bauen und zu betreiben, kostet
nur knapp die Hälfte dessen, was
ein Kraftwerk auf der Basis fossiler
Brennstoffe während seiner Laufzeit
an Kosten verschlingt. Nukleartech-
nologie findet bei der Herstellung
medizinisch genutzter Isotope zur
Diagnose und Behandlung lebensge-
fährlicher Erkrankungen sowie in
Industrie, Landwirtschaft und an-
deren Bereichen effektive und breite
Anwendung.
Ein besonders schwerwiegendes
Unrecht vonseiten der Atomwaffen-
staaten besteht darin, Atomwaffen
mit Atomenergie gleichzusetzen.
Tatsache ist, dass diese Staaten
das Monopol sowohl auf Atomwaf-
fen als auch auf friedlich genutzte
Atomenergie haben wollen, und da-
11
Zeitgeschehen
her zwingen sie der internationalen
Gemeinschaft ihren Willen auf. Alle
genannten Aspekte widersprechen
dem Geist des Atomwaffensperrver-
trags und verstoßen auf eklatante
Weise gegen dessen Auflagen.
8. Schieflagen bei Atomwaffensperr­
vertrag und IAEA-Mandaten
Das wichtigste Mandat des Atom-
waffensperrvertrags besteht in der
Mission, das atomare Wettrüsten zu
unterbinden, die atomare Abrüstung
voranzutreiben, dafür zu sorgen,
dass Atomwaffen nicht verbreitet
werden und den Mitgliedsländern
das unveräußerliche Recht zu ge-
währen, Atomenergie zu friedlichen
Zwecken zu nutzen. Alle Länder je-
doch, die eine friedliche Nutzung
von Atomenergie anstreben, sehen
sich mit Prozessen und Bestimmun-
gen konfrontiert, die ihnen kaum zu
erfüllende Konditionen auferlegen.
Im Gegensatz dazu wurde kein ein-
ziger effektiver Prozess ersonnen,
um der bestehenden atomaren Be-
drohung zu begegnen, was doch ei-
gentlich das Hauptanliegen der IAEA
sein sollte. Alle diesbezüglichen Be-
mühungen beschränken sich auf Ge-
spräche, die zu keinen bindenden
Verpflichtungen führen und somit
wenig wirkungsvoll sind. Die IAEA
setzt die atomwaffenlosen Staaten
enorm unter Druck, um angeblich
dem Risiko einer Verbreitung von
Atomwaffen zu begegnen, während
die Atomwaffenstaaten volle Immu-
nität und Exklusivrechte genießen.
L iebe Freunde,
es sollte nun klar geworden
sein, dass die Produktion und der
Besitz von Atomwaffen wie auch die
Politik gewisser Atomwaffenländer,
aber auch die Schwächen und die
Unausgewogenheit in den Auflagen
des Atomwaffensperrvertrags die
Hauptursachen für die Unsicherheit
sind und die Entwicklung derartiger
Waffen erst motivieren.
Heute gelten atomare Abrüstung,
die Beseitigung atomarer Bedro-
hung sowie die Nichtverbreitung
von Atomwaffen als wertvollster
12
Beitrag zu dauerhaftem Frieden
sowie langfristiger Sicherheit und
Freundschaft.
Es ist jedoch fraglich, ob es ange-
messen ist, den Atomwaffenländern
eine derart hohe Autorität innerhalb
der IAEA zu gewähren und ihnen
den wichtigen Bereich der atoma-
ren Abrüstung zu überantworten.
Es wäre wohl naiv und irrational,
ausgerechnet von ihnen eine durch-
greifende Initiative im Hinblick auf
Abrüstung und Nichtverbreitung zu
erwarten, denn schließlich betrach-
ten sie Atomwaffen als ein Element,
das Überlegenheit demonstriert.
Ein iranisches Sprichwort lautet:
„Ein Messer schneidet sich niemals
ins eigene Heft.“
Zu erwarten, dass die großen
Waffenhändlernationen sich für die
Einführung von Sicherheit einset-
zen, ist schlicht unlogisch.
Es ist vor allem die US-Regierung,
die Atomwaffen produziert, besitzt
und einsetzt bzw. mit deren Ein-
satz droht, und ausgerechnet sie
beharrt darauf, eine tragende Rolle
beim Überwachen der Einhaltung
des Atomwaffensperrvertrags zu
spielen. In ihrer kürzlich erlasse-
nen Atomwaffendoktrin, der „Nuc-
lear Posture Review“ (NPR), hat die
US -Regierung verkündet, dass sie
weder weitere Atomwaffen bauen
noch atomwaffenlose Staaten mit
Kernwaffen angreifen werde.
Die Vereinigten Staaten haben
ihre eigenen Auflagen bislang nie
erfüllt. Daher ist die Frage berech-
tigt, inwiefern andere Länder dar-
auf vertrauen können, dass die USA
dieses Mal ihren Verpflichtungen
nachkommen. Welche Garantien le-
gen sie vor? Und wird die Erfüllung
der Auflagen von einer unabhän-
gigen Instanz überprüft werden?
Nicht vergessen sollte man, dass
sich die meisten Kriege und Kon-
flikte, welche die USA in den ver-
gangenen Jahrzehnten begonnen
haben, gegen ehemalige Verbünde-
te richteten. Im Rahmen der oben
erwähnten US-Atomwaffendoktrin
wurde gar Staaten, die sowohl der
IAEA angehören als auch den Atom-
waffensperrvertrag unterzeichnet
www.nexus-magazin.de
haben, mit einem atomaren Präven-
tivschlag gedroht. Die USA haben
immer schon versucht, die öffent-
liche Aufmerksamkeit durch Irre-
führung von ihrem eigenen Verstoß
gegen Auflagen und ihrem illegiti-
men Verhalten abzulenken. Jüngst
haben die USA das Thema atomarer
Terrorismus auf den Plan gebracht,
einerseits im Bemühen darum, ihr
Kernwaffenarsenal zu halten und
auszuweiten, andererseits um die
internationale Aufmerksamkeit mit-
tels künstlich aufgebauschter Ange-
legenheiten vom Abrüstungskurs
abzubringen. Dabei ist eine Ausstat-
tung von Terroristen mit Atomwaf-
fen nur durch Länder denkbar, die
solche Waffen besitzen und schon
eingesetzt haben und in denen die
Unterstützung von Terroristen eine
lange Tradition hat.
In ihrer neuen Atomwaffendok-
trin schweigen sich die USA über
Nuklearschläge gegen bestimmte
Atomwaffenländer aus und setzen
mit ihrer Propaganda stattdessen
gewisse unabhängige Staaten un-
ter Druck.
A l l d ies, wäh rend best i m m-
te große Terrornetzwerke von US-
Geheimdienstbehörden und dem
zionistischen Regime unterstützt
werden. Hierfür liegen stichhaltige
Beweise vor, die bei Bedarf auf der
anstehenden Konferenz zur welt-
weiten Terrorbekämpfung in Tehe-
ran veröffentlicht werden.
In der neuen Doktrin wird an-
gemerkt, dass die USA keine neuen
Atomwaffen bauen wollen. Dafür
wollen sie bereits bestehende Waffen
qualitativ verbessern. Die qualita-
tive Verbesserung von Atomwaffen
bedeutet, dass man diese Waffen
noch tödlicher und zerstörerischer
machen will, und das wiederum
kommt einer quantitativen Zunah-
me und somit doch wieder einer
Vermehrung dieser Waffen gleich.
Hinzu kommt, dass sich nicht über-
prüfen lässt, ob die USA sich tat-
sächlich an ihre eigenen Auflagen
halten, denn weder die USA noch
ihre Bündnisstaaten unterstehen
der Aufsicht durch eine unabhän-
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

gige, für Atomprogramme zustän-
dige Instanz.
Vergleicht man den Atomgipfel in
Washington mit der Abrüstungs-
konferenz in Teheran, so stellt man
fest, dass in Washington das Mono-
pol auf Atomwaffen und die Überle-
genheit gegenüber anderen Ländern
gestärkt werden sollte, während in
Teheran alle Teilnehmer daran in-
teressiert waren, den Weg hin zu
einer atomwaffenfreien Welt zu eb-
nen. Das Motto der Teheraner Konfe-
renz lautete: „Atomenergie für alle,
Atomwaffen für niemanden.“
H err Präsident, verehrte Abge-
ordnete,
um das humanitäre Ansinnen der
atomaren Abrüstung und Nichtver-
breitung von Atomwaffen wie auch
der friedlichen Nutzung von Atom-
energie zu verwirklichen, möchte
ich Ihnen die folgenden Vorschläge
unterbreiten:
1. Die Revision und Ergänzung des
Atomwaffensperrvertrags. Der
Atomwaffensperrvertrag sollte
zu einem Abkommen ausgear-
beitet werden, das die atomare
Abrüstung und Nichtverbreitung
von Atomwaffen bereits im Na-
men trägt. Die atomare Abrüs-
tung sollte das Fundament aller
Mandate darstellen, die wiede-
rum durch transparente, bin-
dende und effektive Prozesse
durchgesetzt und durch solide
internationale Garantien gestützt
werden sollten.
2. Die Einsetzung einer unabhängi-
gen internationalen Gruppe, die
von dieser Konferenz mit allen
nötigen Befugnissen ausgestattet
wird, um eine Reihe von Richt-
linien aufzustellen, auf deren
Grundlage die in Artikel 6 des
Atomwaffensperrvertrags dar-
gelegten Auflagen durchgesetzt
werden, u. a. die Planung und
vollständige Überwachung der
atomaren Abrüstung sowie die
Unterbindung einer Weiterver-
breitung von Atomwaffen. Diese
Gruppe sollte ihre Arbeit unter
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
aktiver Teilnahme aller unab-
hängigen Staaten durchführen,
indem sie eine Frist für die voll-
ständige Beseitigung aller Atom-
waffen festlegt.
3. Die Einführung rechtlich ver-
bindlicher umfassender Sicher-
heitsgarantien – die einzelne
Staaten weder benachteiligen
noch ihnen gesonderte Bedin-
gungen stellen –, bis die Abrüs-
tung in allen Atomwaffenländern
vollständig zum Abschluss ge-
bracht ist.
4. Die umgehende Beendigung jeg-
licher Forschung, Entwicklung
und Verbesserung von Atomwaf-
fen und entsprechender Anla-
gen sowie die Einrichtung eines
entsprechenden Überprüfungs-
mechanismus durch die oben ge-
nannte Gruppe.
5. Die Einführung eines recht-
lich verbindlichen Instrumen-
tar iu ms, du rch welches ei n
uneingeschränktes Verbot von
Produktion, Besitz, Weiterent-
wicklung, Verbreitung, Lagerung
und Einsatz von Atomwaffen
durchgesetzt wird.
6. Der Ausschluss all derjenigen
Staaten aus dem IAEA-Gouver-
neursrat, die Atomwaffen ein-
setzen oder mit einem Einsatz
selbiger drohen. Die Anwesen-
heit und der politische Einfluss
dieser Staaten hat die I A E A
bislang daran gehindert, ihre
Mandate realisieren zu kön-
nen, insbesondere im Hinblick
auf die Artikel 4 und 6 des Ver-
trags. Wie können insbesonde-
re die USA dem Gouverneursrat
angehören, wo diese doch nicht
nur Atombomben auf Japan ge-
worfen, sondern auch noch Waf-
fen mit abgereichertem Uran im
Irak eingesetzt haben?
7. Die Auf hebung aller Atomwaf-
fenabkommen mit Staaten, die
den Atomwaffensperrvertrag
n icht u nter zeich net ha ben,
www.nexus-magazin.de
Zeitgeschehen
und die Einführung von wir-
kungsvollen Strafmaßnahmen,
die alle Länder treffen, welche
weiterhin derartige Beziehun-
gen zu Nichtmitgliedsstaaten
aufrechterhalten.
8. Jede Androhung eines Atomwaf-
feneinsatzes und jeder Übergriff
auf friedlich genutzte Atoman-
lagen sollten als Verstoß gegen
den internationalen Frieden
und die internationale Sicher-
heit gewertet und umgehend
von den Vereinten Nationen ge-
ahndet werden. Zudem sollten
alle Staaten, die den Atomwaf-
fensperrvertrag unterzeichnet
haben, mit sofortiger Wirkung
sämtliche Beziehungen zu dem
drohenden / angreifenden Land
abbrechen.
9. Die umgehende und bedingungs-
lose Durchsetzung der auf der
UN-Überprüfungskonferenz 1995
beschlossenen Resolution, wel-
che die Einrichtung eines atom-
waffenfreien Gebietes im Nahen
Osten vorsieht.
10. Die Demontage der Atomwaffen,
die auf Militärstützpunkten in
den USA und deren Bündnislän-
dern lagern, darunter Deutsch-
land, Italien, Japan und die
Niederlande.
11. Die kollektive Bestrebung, den
Auf bau des UN -Sicherheitsrats
zu reformieren. Die gegenwärti-
ge Struktur des Sicherheitsrates
ist äußerst ungerecht, ineffizient
und dient vor allem den Interes-
sen der Atomwaffenstaaten. Eine
Reform des Auf baus ist eng mit
der Revision und Vervollständi-
gung des Atomwaffensperrver-
trags verknüpft und wesentlich
für die Verwirklichung der Zie-
le der IAEA .
V erehrte Abgeordnete,
als Stellvertreter der großen,
zivilisierten und kulturell vielfälti-
gen Nation Iran, die immer schon
ein Pionier im Hinblick auf Gottes-
13
Zeitgeschehen
fürchtigkeit, Gerechtigkeit und Frie-
den in der Welt war, verkünde ich
hiermit, dass die Islamische Repu-
blik Iran nunmehr bereit ist, an der
Durchsetzung all dieser Vorschläge
mitzuwirken wie auch an der Ver-
wirklichung der gerechten Pläne zur
Abrüstung und Nichtverbreitung
und einer friedlichen Nutzung von
Atomenergie.
Hiermit erkläre ich, dass eine Na-
tion, die so große Persönlichkeiten
wie Ferdousi, Hafez, Sanaee, Vahsh
Bafghee, Avicenna, Aboureihan,
Shahriar und andere Freigeister und
Freiheitssucher, Intellektuelle und
Weise wie den Imam Khomeini her-
vorgebracht hat und der Menschheit
zuteil werden ließ; eine Nation, die
sich stets für Liebe, Mitgefühl und
Frieden unter den Menschen ausge-
sprochen hat; eine Nation, deren be-
rühmter Dichter Saadi das Gedicht
verfasst hat, welches das Gebäude
der Vereinten Nationen ziert: „Die
Menschenkinder sind ja alle Brü-
der / aus einem Stoff wie eines Lei-
bes Glieder“; eine Nation, welche die
Sklaverei bereits vor 2.500 Jahren
abgeschafft hat – hiermit erkläre
ich also, dass die große Nation Iran
keine Atombomben benötigt, um
sich weiterzuentwickeln, und sol-
che nicht als etwas betrachtet, das
Ehre und Würde verleiht.
Die Logik und der Wille der ira-
nischen Nation spiegeln die Logik
und den Willen aller Nationen wider.
Alle Nationen lieben Frieden, Brü-
derlichkeit und Monotheismus und
leiden, wenn sie diskriminiert und
ungerecht behandelt werden. Viele
meiner Amtskollegen, die wie ich
einen Staat lenken, und zahlrei-
che nach Gerechtigkeit strebende
Würdenträger und Reporter haben
mir in Gesprächen bestätigt, dass
sie diese Meinung teilen – dass es
nämlich höchste Zeit für ein globa-
les Abrüsten und die Zerschlagung
des Atom-Monopols ist, so wie ich
es in meinen Vorschlägen dargelegt
habe. Dies ist das aufrichtige Anlie-
gen aller unabhängigen Nationen
und Staaten: „Atomenergie für alle,
Atomwaffen für niemanden.“ Meine
Anwesenheit auf dieser Konferenz
14
wie auch die Essenz meiner Aus-
führungen steht somit stellvertre-
tend für die Anwesenheit und das
Anliegen dieser Länder.
V erehrte Amtskollegen,
lassen Sie mich nun ein paar
Worte zu denjenigen sagen, die noch
immer der Ansicht sind, dass die
Produktion und der Besitz von Atom-
waffen ihnen Macht und Ansehen
verleihen würden.
Sie müssen erkennen, dass die
Ära, in denen die Atombombe Rück-
halt gab, vorüber ist. Produktion,
Besitz und die Drohung mit Einsatz
von Waffen, insbesondere Atomwaf-
fen, ist etwas für Menschen, die sich
durch einen Mangel an folgerich-
tiger Logik und weisem Verhalten
auszeichnen. Auf Drohungen an-
statt auf solide Logik zu setzen, ist
eine Taktik, die der Vergangenheit
angehört und nicht länger lebensfä-
hig ist. Die gegenwärtige Ära ist das
Zeitalter der Nationen, des Verstan-
des und der Kulturen. In internatio-
nalen Beziehungen auf den Einsatz
von Waffen zu bauen, ist das Ver-
mächtnis törichter und unzeitge-
mäßer Staaten.
Es liegt auf der Hand, dass die
hegemoniale Strategie gescheitert
ist und der Traum von der Errich-
tung neuer Imperien nichts als eine
eitle Hoffnung ist, die sich niemals
erfüllen wird.
Anstatt die gescheiterte politi-
sche Linie unserer Vorgänger fort-
zusetzen, wäre es besser, in den
weiten, klaren Ozean der Nationen,
unabhängigen Staaten, menschli-
chen Weisheit und kulturellen Er-
rungenschaften einzutauchen. Das
wäre ganz im Interesse unserer Vor-
gänger. Die Zukunft gehört den Na-
tionen. Auf dieser Basis könnten
die Gerechten und Vollkommenen
dieser Welt für Sicherheit, Frieden
und Gerechtigkeit sorgen. Die Macht
der Logik würde über die Logik der
Macht triumphieren. Künftig wird es
keinen Platz mehr geben für Tyran-
nei und Arroganz. In den interna-
tionalen Beziehungen zeichnet sich
bereits jetzt eine gemeinschaftliche
Bewegung der Nationen weltweit
www.nexus-magazin.de
ab, grundlegende Reformen anzu-
stoßen, die auf Monotheismus und
Gerechtigkeit fußen.
Ich lade Herrn Obama, den Prä-
sidenten der Vereinigten Staaten,
ein, sich hier und jetzt dieser hu-
manitären Bewegung anzuschlie-
ßen, sofern er sich seinem Motto des
„Wandels“ noch verpflichtet fühlt,
denn schon morgen wird es dafür
zu spät sein. Auch möchte ich dem
Vorsitzenden dieser Konferenz, dem
verehrten Publikum und allen, die
sich für Frieden und Gerechtigkeit
auf dieser Welt einsetzen, für ihre
Bemühungen meine Wertschätzung
aussprechen.
L iebe Freunde,
durch Zusammenarbeit, So-
lidarität und Harmonie wird unser
Streben nach einer Welt, die mit
Gerechtigkeit und Frieden gesegnet
ist, Früchte tragen, und das Motto
„Atomenergie für alle, Atomwaffen
für niemanden“ bildet die Grundla-
ge für ein Zusammenspiel zwischen
Mensch und Mensch wie auch zwi-
schen Mensch und Natur.
Lassen Sie uns hoffen, dass ein
Tag kommt, da die Gerechtigkeit
Einzug hält und kein Mensch mehr
Zorn verspürt – und falls doch, dann
lassen Sie uns hoffen, dass er nicht
eine einzige Waffe findet, die er in
seinem Zorn erheben kann.
Heißen wir Gerechtigkeit und
Freiheit willkommen.
Heißen wir Liebe und Herzens-
güte willkommen.
Heißen wir alle Menschen will-
kommen, die der Stimme des
Mitgefühls und der Nächsten-
liebe folgen.
Ich wünsche Ihnen allen Erfolg und
Wohlstand.
Quelle: Website der Vereinten Natio-
nen; http://tinyurl.com/29rqdf4
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

Dr. Richard Sauder
Der Mensch lebt in einem Gefängnis
mit unsichtbaren Gittern; er ist das
programmierte Tier. Den Wenigsten
ist heute klar, auf wie vielen Ebe-
nen unser Verstand bewusst wie
unbewusst beeinflusst wird. Eine Ein-
führung.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Mind Control
W as unter Bewusstseinskontrolle stehenden Men-
schen besonders schwerfällt, ist zu erkennen, dass
ihr Bewusstsein kontrolliert wird. Der große Philosoph
und Schriftsteller Johann Wolfgang von Goethe gelangte
bekanntlich schon vor zweihundert Jahren zu der Er-
kenntnis: „Niemand ist hoffnungsloser versklavt als der,
der fälschlich glaubt, frei zu sein.“
Das Problem des manipulierten Bewusstseins, des
festen Glaubens, man sei frei, obwohl man in Wahrheit
sowohl im Geiste als auch im Handeln durch und durch
ein Sklave ist, ist tief auf diesem Planeten und in der
Menschheit verwurzelt. Die Macher des Blockbuster-
Spielfilms „Matrix“ bringen die Lage in einem Dialog
zwischen zwei Hauptfiguren des Films, Morpheus und
Neo, prägnant auf den Punkt:
Morpheus: „Die Matrix ist allgegenwärtig. Sie umgibt
uns, selbst hier ist sie, in diesem Zimmer. Du siehst
sie, wenn du aus dem Fenster guckst oder den
Fernseher anmachst. Du kannst sie spüren, wenn
du zur Arbeit gehst oder in die Kirche, und wenn
du deine Steuern zahlst. Es ist eine Scheinwelt,
die man dir vorgaukelt, um dich von der Wahrheit
abzulenken.“
www.nexus-magazin.de 15
Mind Control
Neo: „Welche Wahrheit?“
Morpheus: „Dass du ein Sklave bist, Neo. Du wurdest
wie alle in die Sklaverei geboren und lebst in einem
Gefängnis, das du weder anfassen noch riechen
kannst. Ein Gefängnis für deinen Verstand.“
Morpheus führt weiter aus:
„Was ist die Matrix? Kontrolle. Die Matrix ist eine
computergenerierte Traumwelt, die geschaffen
wurde, um uns unter Kontrolle zu halten.“
Nun ist „Matrix“ natürlich nur ein Spielfilm, aber
wie in jedem gesellschaftlich relevanten Kunstwerk
spiegeln sich darin wichtige kulturelle Wahrheiten
wider, insbesondere in den ersten Szenen des Films.
Dort erkennt der Charakter Neo erstmals, dass absolut
alles, was er bis dahin in seinem Leben geglaubt hat,
zu hundert Prozent falsch ist und dass die Wirklichkeit
sich erheblich von der allgemein akzeptierten Wahrheit
unterscheidet, die ihm von klein auf eingeimpft wurde.
Eine der unausgesprochenen Botschaften des Films ist,
dass die meisten Menschen ein Neo sind – die meisten
Menschen unterstehen derart stark der Bewusstseins-
kontrolle, dass sie weder deren Existenz erkennen noch
sehen, wie eisern sie diese Kontrolle im Griff hat.
„Du lebst in einem Gefängnis, das du weder
anfassen noch riechen kannst. Ein Gefängnis für
deinen Verstand.“
Auf diesem Planeten gibt es zahlreiche Formen der
Bewusstseinskontrolle. Einige davon sind subtil und
heimtückisch; andere dagegen grob offensiv. Alle aber
sind wirkungsvoll – umso mehr, sofern ihre Zielobjekte
sich nicht bewusst sind, dass sie zu Opfern gemacht und
kontrolliert werden.
Auch die Technik der Bewusstseinskontrolle hat vie-
lerlei Gesichter; sie geschieht zum Beispiel elektronisch,
akustisch, chemisch, pharmazeutisch, gesellschaftlich,
politisch, religiös, durch Bildung, Massenwerbung, Hyp-
nose und Neurolinguistik. Die sogenannte herrschende
Elite bedient sich all dieser Formen der Bewusstseins-
kontrolle, um die Menschen weltweit auf gesellschaft-
licher Ebene zu kontrollieren und in der gewünschten
Bahn zu halten. Ich kann gleich mehrere bezeichnende
Bücher, Websites, Patente und Rechercheure anfüh-
ren, um Ihnen eine Vorstellung von den unglaublichen
Dimensionen des Bewusstseinskontrollprogramms auf
diesem Planeten zu geben. Dem menschlichen Geist
wohnt eine verborgene Kraft inne, und denjenigen, die
diesen Planeten gern mit eiserner Hand beherrschen
würden, wäre es lieber, dass die Erdbevölkerung nicht
16 www.nexus-magazin.de
erkennt, welch dunkle Machtspiele um die Kontrolle des
Planeten gespielt werden. Daher haben sie eine ganze
Bandbreite an Techniken zur Bewusstseinskontrolle in
dieses Spiel eingebracht und sie nahtlos in jeden Aspekt
unseres Lebens eingefügt. Ich möchte Ihnen lediglich vor
Augen halten, welches enorme Ausmaß das Netzwerk
der Bewusstseinskontrolle hat, in dem wir uns verfangen
haben. Um diesem Netz zu entkommen, müssen Sie
es jedoch erst einmal sehen! Warum nicht gleich jetzt
damit beginnen?
Die Konditionierung des Alltags
Z u den vielen dunklen Programmen der CIA während
der Nachkriegsära zählt auch die Bewusstseins-
kontrolle. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
führte die CIA in eben diesem Bereich unter der Hand
das hochgeheime Programm MK ULTRA durch. Im Jahr
1975 initiierte US-Senator Frank Church die heute be-
rüchtigten Anhörungen durch sein „Church Committee“,
um das illegale und verfassungswidrige Handeln von CIA
und FBI zu untersuchen, darunter Morde, Staatsstreiche,
exzessive Bürgerrechtsverstöße, geheime Forschungen
im Bereich der Bewusstseinskontrolle und der umfas-
sende Einsatz von Falsch- und Desinformationen im
Rahmen der COINTELPRO -Operationen [COnter INTEL-
ligence PROgram]. Bei den COINTELPRO -Operationen
handelt es sich um Gegenspionage-Kampagnen, die
darauf abzielen, die Zivilbevölkerung durch bewusste
Täuschung irrezuführen. Während MK ULTR A sich
psychoaktiver Drogen und Hypnose bediente, um das
Bewusstsein einzelner Personen zu verändern, stellen
die Falsch- und Desinformations-Kampagnen im Rah-
men von COINTELPRO Propagandamethoden dar, die der
Zielbevölkerung falsche Informationen einimpfen und
so deren Realitätswahrnehmung verzerren. Fernsehen,
Radio, Zeitungen, Magazine, Kino und Internet werden
routinemäßig missbraucht, um die Öffentlichkeit einem
Dauerbeschuss mit falschen Informationen und irrelei-
tender Propaganda auszusetzen.
„Programme“ in den Massenmedien
Natürlich können all diese Medien auch zur Informa-
tion und Bildung des Menschen eingesetzt werden; wenn
sie jedoch von Konzernen sowie religiösen Organisati-
onen und Regierungsinstanzen benutzt werden, um zu
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

desinformieren oder zu täuschen, kommen wir nicht
umhin, von Bewusstseinskontrolle im großen Stil zu
sprechen – von der manipulativen Erschaffung eines fal-
schen bzw. unwirklichen Bewusstseinszustands bei der
breiten Masse. Die amerikanischen Intellektuellen Noam
Chomsky und Edward S. Herman haben vor einigen
Jahren ein Buch mit dem Titel „Manufacturing Consent“
herausgebracht, in dem sie eingehend untersuchen, wie
die Massenmedien die veröffentlichten Nachrichten
und Informationen auf Druck eines Machtverbunds aus
Regierung, Werbung und Wirtschaft hin verzerren. Die
sogenannten „Nachrichten“, die die breite Öffentlichkeit
erhält, sind daher verdreht und verfälscht, um den
Interessen der reichen Anzeigenkunden der Massenme-
dien entgegenzukommen – den mächtigen Konzernen,
die die Massenmedien kontrollieren und besitzen, wie
auch den mächtigen Regierungsbehörden, die mittels
Presseerklärungen oder -konferenzen gewissermaßen
nach Gutdünken „Nachrichten“ erschaffen.
Dabei spielt sich die Wirklichkeit vor unser aller Augen
ab, sichtbar für all jene, die wirklich hinsehen. Der
britische Autor David Icke hat aufgezeigt, dass wir selbst
in alltäglichen Gesprächen von Fernseh-„Programmen“
sprechen – von Nachrichten-„Programmen“, Sport-
„Programmen“, Fernsehquiz-„Programmen“ usw.
Die Elite hat sich gründlich mit Iwan Pawlows
Forschung beschäftigt und wendet diese nun an.
Mit anderen Worten: Die tagtäglichen Nachrichten-
„Programme“ programmieren unserem Bewusstsein
buchstäblich eine bestimmte, falsche, von den großen
Medienkonzernen und Regierungsbehörden vorgegebene
Weltsicht ein. Sport-„Programme“ programmieren den
Zuschauern, besonders jungen männlichen Zuschauern,
eine aggressive, rivalisierende Alles-oder-nichts-Geistes-
haltung ein. Seifenopern-„Programme“ konditionieren
ihr vor allem weibliches Publikum, indem sie ihm
unablässig ein Menü aus stark zerrütteten sozialen
und familiären Verhältnissen servieren, wie sie in der
endlosen Flut an Melodramen jeglicher Couleur zum
Ausdruck kommen. Die stumpfsinnigen Fernsehquiz-
„Programme“, die ihre Kandidaten mit geschmacklo-
sen Preisen in Form von Geld, Haushaltsgeräten und
Unterhaltungselektronik bedenken, programmieren
ihre Zuschauer in Richtung einer materialistischen,
konsumorientierten Mentalität usw. Anders ausgedrückt:
Die meisten Fernseh-„Programme“ sind eben das –
„Programme“ zur Bewusstseinskontrolle!
Die vielfache Fernsehwiedergabe der Anschläge vom
11. September 2001 war eine weltweite Lektion wie aus
dem Lehrbuch der Massenbewusstseinskontrolle, wobei
dem globalen Bewusstsein mittels eines kollektiven
Traumas ein Schock versetzt wurde, um so ein interna-
tionales Regime der autoritären Gesellschaftskontrolle
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Mind Control
auf die Beine zu stellen und den sogenannten „Krieg
gegen den Terror“ anzustiften. All dies wurde vorsätzlich
und überaus hinterhältig arrangiert, um eine dunkle
Agenda der globalen Bewusstseins- und Gesellschafts-
kontrolle voranzutreiben. Ein ganzes Arsenal an zivilen
Regierungsbehörden und militärischen Instanzen, an
Großkonzernen und Massenmedienorganisationen leis-
tete bei dieser weltweiten Bewusstseinskontroll-Farce
Schützenhilfe.
Erprobte Reiz-Reaktionsketten
D ie da bei a ngewa ndte Met hode wa r si mple
Pawlow’sche Konditionierung. Jeder Psychologiestu-
dent befasst sich mit den Experimenten im Bereich
„konditionierte Reflexe“ des bekannten russischen
Psychologen Iwan Pawlow, dessen Versuchshunde so
konditioniert wurden, dass sie auf ein Signal hin zu
speicheln begannen – ob sie nun Futter erhielten oder
nicht. Auf ähnliche Weise stellen Anschläge, die wie
die 9/11-Anschläge unter falscher Flagge stattfinden,
ein entsetzliches, traumatisches Terrorereignis dar, mit
dem das öffentliche Bewusstsein darauf konditioniert
wird, auf den „Terror“-Stimulus zu reagieren, und
durch das ein Grundniveau der Angst geschaffen wird;
danach genügt es, wenn Staatsvertreter nur erwähnen,
dass die Möglichkeit eines Terror-Akts besteht, um die
konditionierte Angstreaktion im Massenbewusstsein
der Bevölkerung hervorzurufen. Falls nötig, können
die wiederholten Stimuli in Form angeblicher „Terror“-
Akte von Zeit zu Zeit wie ein Großereignis inszeniert
werden, um die Bevölkerung in einem Zustand der
Angst festzuhalten und dadurch sowohl auf politischer
als auch auf gesellschaftlicher Ebene gefügiger und
manipulierbarer zu machen.
Die sogenannte „herrschende Elite“ hat sich sehr
gründlich mit Iwan Pawlows Forschung beschäftigt
und wendet seine Erkenntnisse nun auf die Weltbevöl-
kerung an. Pawlow ließ eine Glocke ertönen, um seine
Hunde speicheln zu lassen. Die Machthaber hingegen
verwenden detonierende Bomben, zusammenbrechende
Wolkenkratzer, böswillige „Terroristen“ und abstürzen-
de Düsenflugzeuge, um ihre menschlichen Versuchska-
ninchen vor Furcht erbeben zu lassen. Sie inszenieren
echte „Terror“-Anschläge ebenso wie gefälschte, die
kläglich scheitern, und verfolgen damit das Ziel, die
Menschheit weltweit als Reaktion darauf vor Angst
zittern zu sehen. Die Kunst für das bewusste Individuum
besteht darin, zwei Aspekte zu lernen: (1) überhaupt zu
erkennen, dass hier die psychologische Konditionierung
www.nexus-magazin.de 17
Mind Control
Pawlows angewandt wird; und (2) zu verstehen, wie und
warum dies geschieht.
Von Kindesbeinen an
Bewusstseinskontrolle kommt auch in beträchtlichem
Maße in modernen Schulen zum Einsatz. Sie fügt sich
nahtlos in die Routinen ein, die von Schülern, Lehrern
und Verwaltungspersonal gleichermaßen als „normal“
und selbstverständlich akzeptiert werden. An ameri-
kanischen Schulen ist es üblich, dass der Schulalltag
mehrmals vom durchdringenden Scheppern der lauten
Schulglocke unterbrochen wird – das Signal für die
Schüler, sich zu setzen, sich in ein anderes Klassen-
zimmer zu begeben oder zu essen. Das gemahnt einen
unmittelbar an Iwan Pawlows konditionierte Hunde,
die beim Ertönen einer Glocke wie auf Kommando zu
speicheln begannen. Zudem wird die Unbeweglichkeit,
die Gedankenprozesse und soziale Gleichförmigkeit
kennzeichnet und die den Schülern eingepaukt wird,
Bewusstseinskontrolle kommt auch in beträchtli-
chem Maße in modernen Schulen zum Einsatz.
noch durch die typische Sitzordnung verstärkt: Pulte, die
in Reih’ und Glied stehen, und davor ein rangniederer
Staatsvertreter (Lehrer). Jeder hat auf vorgegebene
Weise und für einen vorgegebenen Zeitraum an einem
Pult zu sitzen und ausschließlich die Informationen
zu lesen, zu lernen und zu diskutieren, die der Staats-
vertreter vorgibt. Von dieser Routine darf man nur
geringfügig oder gar nicht abweichen, sonst droht Strafe.
Tatsächlich ist es so, dass Kinder in vielen Ländern per
Gesetz zum Schulgang verpflichtet sind, und falls sie
dem nicht nachkommen, droht die sehr reale Gefahr,
dass die Polizei gegen die Kinder, die Eltern oder beide
Parteien vorgeht! Dies ist die unmittelbarste Form der
Bewusstseinskontrolle – die Kinder werden gezwungen,
sich einem staatlich verordneten, universalen Bewusst-
seinskontrollprogramm (Schule) zu beugen, ansonsten
rückt der Staat mit Polizeigewalt an.
Religion und Staat
Auch die institutionalisierte Religion ist ein uraltes
Bewusstseinskontrollprogramm, das sich kodifizierter,
gedanken- und verhaltensbestimmender Regeln bedient
und entweder ewige Seligkeit oder Verdammnis im
Jenseits verspricht, je nachdem, wie sehr man den
Forderungen der Religion Folge leistet. Hierbei wird die
Pawlow’sche Konditionierung auf die Spitze getrieben –
18 www.nexus-magazin.de
den Opfern der Bewusstseinskontrolle wird gesagt, dass
bei Befolgung der Spielregeln ein Profit im Jenseits lockt.
Glücklicherweise sind die Menschen in Ländern, deren
Verfassung Religionsfreiheit und somit auch Freiheit
von der Religion gewährt, heutzutage dem Zwangsdiktat
der institutionalisierten Religion nicht mehr so stark
unterworfen wie zu früheren Zeiten. Die mittelalterliche
Inquisition der römisch-katholischen Kirche ist ein
eklatantes Beispiel für das erschreckende Extrem, zu
dem sich religiöse Bewusstseinskontrolle auswachsen
kann. Niemand weiß, wie viele Millionen Menschen
von der katholischen Kirche in Europa und auf dem
amerikanischen Kontinent gehängt, ertränkt, gepfählt,
bei lebendigem Leibe verbrannt oder gekocht, enthauptet
und zu Tode gefoltert wurden. Ist es ein Zufall, dass u. a.
die römisch-katholische Kirche seit Jahrhunderten eine
Vorliebe für lautes Glockengeläut in den Türmen ihrer
Kathedralen und Kirchen zeigt? Es ist, als wolle sie
nachdrücklich auf das Pawlow’sche Wesen ihrer rigiden
Konditionierung verweisen: Ergebe dich den Lehren
der Kirche oder falle der ewigen Verdammnis anheim!
Leider lässt sich in den zahlreichen öffentlichen
Hinrichtungen heutzutage in muslimischen Ländern
wie Iran, Saudi-Arabien und Afghanistan, die häufig
auf angebliche Verstöße gegen das fundamentalistische
muslimische Dogma folgen, ein vager Nachhall der
römisch-katholischen Inquisition vernehmen. Unglückli-
cherweise vermischt sich die Akzeptanz der Staatsgewalt
oft mit den vermeintlichen religiösen Pflichten des
Einzelnen. Bedingungsloser Gehorsam gegenüber den
Behörden eines Staates gilt in Amerika ebenso wie in
muslimischen Gesellschaften. In vielen christlichen
Kirchen Amerikas beispielsweise sieht man nicht selten
die amerikanische Flagge, das höchste Staatssymbol,
im vorderen Kirchenteil. Auf diese Weise werden der
Gehorsam gegenüber dem Staat und die Unterstützung
seiner Strategien zu einem festen Bestandteil der religi-
ösen Orientierung des Einzelnen. Durch die Assoziation
mit einem Gegenstand religiöser Verehrung maßt sich
der Staat eine Art quasi-göttlichen Status an. Selbst-
verständlich sind sich sowohl die institutionalisierte
Religion als auch der Staat dieser Dynamik bewusst und
nutzen sie für ihre jeweils eigenen Zwecke, und zwar
nicht nur in den USA , sondern auch in anderen Ländern,
ob nun im Iran, in Saudi-Arabien oder in Israel. Die
Geschichte sowohl des Ostens als auch des Westens ist
reich an Beispielen für das unauflösliche Band zwischen
religiösen, politischen und militärischen Instanzen.
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

Forschungen in Militär und Geheimdiensten
Ü ber die Bewusstseinskontrollprogramme der
Buchstabensuppen-Behörden wie CI A , FBI , NSA
und andere, die im Dienste der US-Regierung stehen,
sind schon zahlreiche Bücher geschrieben worden. Zu
den bekanntesten zählen „Operation Mind Control“
von Walter Bowart, „The Search for the ‚Manchurian
Candidate‘“ von John Marks, „Mind Controllers“ von
Armen Victorian und „Journey Into Madness“ von
Gordon Thomas. Es ist traurig, aber wahr, dass Ärzte
und Psychiater seit einem knappen Jahrhundert bei
Folter- und Bewusstseinskontrollprojekten Hand in Hand
mit Spionage- und Militärbehörden arbeiten. Wir alle
sind gewissermaßen Opfer ihrer schmutzigen Komplotte
und Intrigen, sei es nun direkt oder indirekt.
Es gibt noch weitere Formen der Bewusstseinskont-
rolle, und die Wahrheit über sie trifft einen buchstäblich
wie ein Stromschlag – und das meine ich nicht unbedingt
im übertragenen oder ironischen Sinne. Menschen setzen
sich nun einmal aus vielerlei Aspekten zusammen,
und unter anderem sind wir auf energetischer Ebene
elektrische bzw. elektromagnetische Wesen. Ein empfeh-
lenswertes Buch zu diesem Thema ist „The Body Electric“
von Dr. Robert Becker und Gary Selden.6 Die oberen
Ränge von CIA , FBI, MI-6, Mossad und vieler anderer
Polizei-, Spionage-, Militär-, Industrie- und Geheim-
dienstorganisationen wissen um die elektrische Natur
des menschlichen Organismus und haben entsprechende
Methoden entwickelt, um Gedanken und Verhalten des
Menschen auf elektronische Weise zu manipulieren. In
den letzten Jahren haben sich zahlreiche Personen in
den USA und anderen Ländern öffentlich kritisch über
die Schikane und Folter in Form von elektronischer
Bewusstseinskontrolle durch amerikanische und andere
Geheimdienst- und Spionagebehörden geäußert. Die
Gefahr, die die elektronische
Bewusstseinskontrolle für
den Menschen darstellt, ist
höchst real.
Die amerikanische Akti-
vistin Sheryl Welsh hat sich
ganz der Aufgabe gewidmet,
dieses kritische Thema öf-
fentlich zu machen und den
unzähligen Opfern dieser
furchtbaren Verbrechen zu
helfen. Sie hat die Mind-
Justice-Website unter www.
mindjustice.org ins Leben ge-
rufen, auf der sich viele Links
zu wichtigen Informationen
über Bewusstseinskontrolle Sir, die gute Nachricht ist, dass der letzte
finden. Die finnische Ärztin erwachsene Bürger im Land erfolgreich heimlich
Rauni-Leena Luukanen-Kilde gemicrochipped wurde. Die schlechte Nachricht
hat sich ebenfalls öffentlich ist, dass Microsoft soeben die Software
sehr deutlich über die Me- geändert hat und alles hinfällig ist.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Mind Control
thoden zur Bewusstseinskontrolle geäußert, zu denen
auch Mikrochip-Implantate und elektronische Fernein-
wirkung gehören. Ihre Videos und Interviews sind leicht
im Internet zu finden. Viele Menschen sind Opfer der
grausamen Bewusstseinskontrollprogramme von CIA
und anderen Behörden geworden. Das Buch „A Nation
Betrayed“ der Amerikanerin Carol Rutz, die als Kind
zum Opfer von Bewusstseinskontrolle durch die CIA
wurde, stellt einen zutiefst beunruhigenden persönlichen
Bericht über ihre entsetzlichen Erlebnisse durch die
Folterknechte der CIA dar.
Der Leser sollte sich bewusst machen, dass die mo-
derne elektronische Technologie hochfortschrittlich
ist und sogar verständliche Stimmen und Botschaften
direkt im menschlichen Gehirn entstehen lassen kann.
Dies ist weder Science-Fiction noch Fantasy, sondern
ein unumstößlicher, praxiserprobter Fakt. Für diese Art
von Technologie hat die US-Regierung offiziell Patente
erteilt. Hier ist die Kurzbeschreibung für eine dieser
Vorrichtungen, euphemistisch als „Hörgerät“ bezeichnet,
die im Wesentlichen die Funktionsweise eines Gehirn-
transmitters beschreibt:
„Eine Methode sowie ein Apparat zur Simulierung
von Hörvorgängen bei Säugetieren mittels Über-
tragung einer Vielzahl von Mikrowellen an die Re-
gion des auditiven Kortex. […] Mit einem Mikrofon
werden akustische Signale in elektrische Signale
umgewandelt, die dann analysiert und verarbeitet
werden und als Steuerelement zur Erzeugung einer
Vielzahl an Mikrowellensignalen auf verschiede-
nen Frequenzen dienen. Diese Multifrequenz-Mi-
krowellen werden dann an die Gehirnregion des
auditiven Kortex gesendet. Mittels dieser Methode
werden vom Säugetier Geräusche wahrgenommen,
die den ursprünglichen, vom Mikrofon aufgezeich-
neten Geräuschen entspre-
chen.“ („Hearing Device“,
US -Patent Nr. 4.858.612)
Die Beweise wie auch die
Befürchtungen vieler For-
scher gehen dahin, dass eine
künstliche, elektronische Ma-
nipulation des menschlichen
Bewusstseins durchaus in
globalem Ausmaß stattfin-
den könnte, und zwar durch
den Transmitter des „High
Frequency Active Auroral
Research Program“ (HA ARP),
der vom amerikanischen
Militär in Gakona, Alaska,
betrieben wird und extrem
hochfrequente elektromag-
netische Energie in die obere
Erdatmosphäre aussendet.
www.nexus-magazin.de 19
Mind Control
Ähnliche Anlagen finden sich in Norwegen, Russland
und an anderen Stellen in Alaska. Nick Begich und Jeane
Manning zählen dank ihres Underground-Bestsellers
„Angels Don’t Play This HA ARP“ zu den bekanntesten
HAARP-Forschern. Begich und Manning enthüllen darin,
dass die HA ARP-Technologie eindeutig in der Lage ist,
psychoaktive Frequenzen auszusenden und so das
menschliche Verhalten und Bewusstsein zu beeinflussen.
Das ist nicht etwa Science-Fiction, sondern Science-Fact.
Dr. Begichs nachfolgendes, 2006 erschienenes Buch
„Controlling the Human Mind“ und ein begleitender
zweiteiliger Artikel im NEXUS-Magazin mit dem Titel
„Mind Control: Die perfekte Manipulation“ enthüllen ein
verblüffendes Spektrum an elektronischen und akusti-
schen Technologien zur Kontrolle und Beeinflussung
des menschlichen Bewusstseins – der Stoff, aus dem
Albträume sind. Diese neuen Technologien, die den
Regierungs-, Industrie-, Militär- und Spionageinstanzen
zur Verfügung stehen, können aus der Ferne die Gedan-
George Orwells „1984“ ist nun Wirklichkeit geworden und
zielt auf die totale Kontrolle Ihres Bewusstseins.
ken von Menschen ermitteln und lesen, Stimmen in ihr
Gehirn übertragen und ihre Gedanken und Emotionen
manipulieren – all dies ohne das Wissen oder die Ein-
willigung der Betroffenen.
Um das Ganze noch schlimmer zu machen, deuten
aktuelle Presseberichte darauf hin, dass israelische
Wissenschaftler und „Sicherheits“-Experten bestrebt
sind, Maschinen zum Lesen von Gedanken zu entwickeln
und an Flughäfen einzuführen, um die Gedanken der
Flugpassagiere zu scannen. Wie bereits erwähnt, ist
unsere elektronische Technologie hochfortschrittlich,
und das Gehirn ist von der Neurowissenschaft gründ-
lich kartographiert worden. Damit sind wir in eine
Orwell’sche Schattenwelt eingetreten. George Orwells
„1984“ ist nun Wirklichkeit geworden und zielt auf die
totale Kontrolle Ihres Bewusstseins ab – mit oder ohne
Ihre Einwilligung, mit oder ohne Ihr Wissen.
Manipulation der Nahrung
S chließlich sind auch noch die Nahrung, die wir essen,
und das Wasser, das wir trinken, in den USA wie
auch in anderen Ländern mit schädlichen Chemikalien
belastet. Hierfür könnten zahlreiche Beispiele ange-
führt werden, aber die vier schlimmsten sind Fluorid,
Aluminiumverbindungen, Mononatriumglutamat und
Aspartam. Fluorid wird in ungefähr 60 Prozent der
kommunalen Trinkwassersysteme in den USA zugesetzt,
vorgeblich zur Stärkung der Zähne. Wie Autor Christo-
pher Bryson in seinem Buch „The Fluoride Deception“
20 www.nexus-magazin.de
allerdings nachweist, ist Fluorid ein gefährliches Gift
mit zahlreichen schädlichen Folgen für die menschliche
Gesundheit, darunter Krebs, Arthritis, Fluorose, Alzhei-
mer und Aufmerksamkeitsdefizitsyndrom (ADS). Diese
Tatsachen sind Industrie und Wissenschaft bekannt, und
dennoch wird Fluorid im Rahmen der US-Regierungs-
politik dem Trinkwasser zugesetzt. Auch fluoridierte
Zahnpasta ist in den USA – und auch in Deutschland –
weit verbreitet, obwohl auf jeder Tube die eindringliche
Warnung prangt, sich zwecks Notfallversorgung an ein
Giftinformationszentrum zu wenden, falls Zahnpasta
geschluckt wird. Selbst Zahnpasta-Hersteller wissen
also, dass Fluorid ein gefährliches Gift ist, und dennoch
vertreiben sie ein fluoridiertes Produkt, das Menschen
tagtäglich in den Mund nehmen!
Es gibt Beweise dafür, dass eine Belastung mit Alu-
minium und Fluorid eine schädliche synergistische
Wirkung entfaltet. Was für ein Zufall, dass fluoridierte
Zahnpasta häufig in Aluminiumtuben abgefüllt wird.
Auch in der modernen Küche ist Aluminium allgegen-
wärtig. So werden Kochsalz und anderen Lebensmitteln
oft Aluminiumverbindungen hinzugefügt. Auch Kochge-
schirr aus Aluminium hat sich etabliert. Mikrowellen-
und andere Fertiggerichte werden für gewöhnlich in
Aluminiumschalen abgepackt. Das Trinkwasser kann
Spuren von Aluminium enthalten, da Aluminiumsulfat
oft in Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung zum Ein-
satz kommt. Viele Deodorants enthalten ebenfalls Alu-
miniumverbindungen, die über die Haut aufgenommen
werden. In einigen Studien wurde ein Zusammenhang
zwischen Aluminium und einem erhöhten Alzheimer-
Risiko hergestellt. Die Life Extension Foundation be-
richtet, dass die Toxizität des Aluminiums folgende
Auswirkungen haben kann:
„Gedächtnisschwund, Lernschwierigkeiten, Störun-
gen der Bewegungsabläufe, Bewusstseinstrübung,
geistige Verwirrtheit […] und Kopfschmerzen.“
Auch eine Belastung durch Blei, Quecksilber, Impf-
stoffe, Zahnfüllungen und andere Metalle kann zu
schwerwiegenden geistigen Störungen führen.
Mononatriumglutamat ist ein weit verbreiteter Nah-
rungsmittelzusatz und zugleich ein Neurotoxin – das
heißt, es führt zu neurologischen Schäden an Gehirn
und Nervensystem. Berühmtheit hat es als Zutat in
chinesischen Speisen erlangt, doch es wird auch zahl-
reichen Fertiggerichten und selbst Säuglingsnahrung
hinzugefügt. Ein weiterer gebräuchlicher, sehr schäd-
licher Lebensmittelzusatz ist Aspartam, ein Stoff, der
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

breite Anwendung als Zuckerersatz findet und auch
unter den Markennamen NutraSweet, Equal, Spoonful
und Equal-Measure gehandelt wird. Zu den möglichen
gefährlichen Nebenwirkungen von Aspartam gehören
affektive Störungen, epileptische Anfälle und Hirnkrebs.
Dieser kurze Text stellt eine auf das Notwendigs-
te komprimierte Einführung in den kombinierten,
synergistischen Dauerbeschuss dar, dem Geist und
Bewusstsein des Menschen gegenwärtig ausgesetzt
sind – darunter chemische, elektronische, politische,
gesellschaftliche, religiöse, bildungs- und unterhaltungs-
technische Einflussgrößen, die allesamt eine Gefahr für
Ihre geistige Gesundheit darstellen.
Quellenangaben / Weiterführende Literatur
Becker, Robert und Selden, Gary: „The Body Electric: Elec-
tromagnetism and the Foundation of Life“ (New York:
Morrow, 1985)
Becker, Robert: „Der Funke des Lebens. Heilkraft und Gefah-
ren der Elektrizität“ (Frankfurt a. M: Scherz-Verlag, 1993)
Begich, Nick und Manning, Jeane: „Angels Don’t Play This
HAARP: Advances in Tesla Technology“ (Anchorage,
Alaska: Earthpulse Press, 1995); dt.: „Löcher im Him-
mel. Der geheime Ökokrieg mit dem Ionosphärenheizer
HAARP“ (Peiting: Michaels-Verlag, 2004)
Begich, Nick: „Mind Control: Die perfekte Manipulation“ in
NEXUS-Magazin; Ausgabe 5, S. 47-56; Ausgabe 6, S. 45-55
Begich, Nick: „Controlling the Human Mind: The Tech-
nologies of Political Control or Tools for Peak Perfor-
mance“ (Anchorage, Alaska: Earthpulse Press, 2006);
dt.: „Bewusstseins- und Gedankenkontrolle“ (Peiting:
Michaels-Verlag, 2007)
Bowart, Walter: „Operation Mind Control (New York: Dell
Publishing Co., 1978); http://tinyurl.com/2vro6ly
Bryson, Christopher: „The Fluoride Deception“ (New York:
Seven Stories Press, 2006); eine Zusammenstellung von
wissenschaftlicher Literatur über Fluorid findet sich
unter www.slweb.org/bibliography.html#
Chomsky, Noam und Herman, Edward S.: „Manufacturing
Consent: The Political Economy of the Mass Media“ (Pan-
theon, 2002)
Church Committee Reports, 1975; http://tinyurl.com/yjykuue
Icke, David: „Und die Wahrheit wird euch frei machen“, Teil
1 und 2 (Immenstadt: Mosquito Verlag, 2007)
Luukanen-Kilde, Rauni-Leena: „Microchip Implants, Mind
Control, and Cybernetics“; www.whale.to/b/kilde.html,
2010
Über den Autor
Dr. Richard Sauder ist der Verfasser von insgesamt fünf Büchern, davon mehrere über geheime
Untergrund- und Unterseebasen. Er besitzt einen Bachelor of Arts (BA) in Soziologie, einen Master of
Arts (MA) in Lateinamerikanistik, einen Master of Science (MS) in Forstwissenschaft und einen Doctor
of Philosophy (PhD) in Politikwissenschaft. Ein aktuelles Interview mit ihm ist auf Youtube abruf bar
(Suchbegriff „The Richard Sauder Briefing“). Dr. Sauder ist unter dr_samizdat@yahoo.com zu erreichen.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Mind Control
Es ist ein Krieg im Gange, bei dem es um die Kontrolle
Ihres Bewusstseins geht. Ob Sie die Schlacht gewinnen?
Anmerkung der Redaktion
Der vorliegende Artikel von Richard Sauder ist ein
Auszug aus dem 2010 auf Deutsch im Roman Schmitt
Verlag erschienenen „Richard Sauder Bericht“ (ISBN
978-3937725-15-4), der über Buchhandel und Internet
erhältlich ist.
Marks, John D.: „The Search for the ‚Manchurian Candidate‘:
The CIA and Mind Control“ (New York: W.W. Norton,
1991); http://tinyurl.com/9mnbt
Marks, John D. und Marchetti, Victor: „The CIA and the Cult
of Intelligence“ (Dell Publishing Company, 1989)
Mercola, Dr. Joseph und Pearsall, Dr. Kendra Degen: „Sweet
Deception: Why Splenda, NutraSweet, and the FDA May
Be Hazardous to Your Health“ (Nashville, Tennessee:
Nelson Books, 2006)
Mercola, Dr. Joseph: „Aspartame’s Hidden Dangers“, 2010,
http://tinyurl.com/83odo
„Mind Control Cover-Up: The Secrets of Mind Control“, www.
wanttoknow.info/mindcontrol
„Project MK ULTRA, The CIA’s Program of Research in Beha-
vioral Modification”, Joint Hearing Before the Select Com-
mittee on Intelligence and the Subcommittee on Health
and Scientific Research of the Committee on Human
Resources, US-Senat, 95. Kongress, 1. Sitzung, 3. August
1977; http://tinyurl.com/yghz8ot, 2010.
Rutz, Carol: „A Nation Betrayed – The Chilling True Story of
Secret Cold War Experiments Performed on Our Child-
ren and Other Innocent People“ (Grass Lake, Michigan:
Fidelity Publishing, 2001)
Tarm, Michael: „Mind-reading systems could change air
security“, 2010, http://tinyurl.com/yfcpjdu
Tencer, Daniel: „TSA funding airport mind-reading scan-
ners“, 2010, http://tinyurl.com/ygew82a
Thomas, Gordon: „Journey Into Madness: The True Story of
Secret CIA Mind Control and Medical Abuse“ (New York:
Bantam Books, 1989)
Victorian, Armen: „Mind Controllers“ (Miami, Florida: Lewis
International Inc., 2000)
www.nexus-magazin.de 21
Krebsforschung

Unsterbliche
HeLa-Zellen und
Viren-Voodoo

Dr. Alan Cantwell Die neue Mikrobiologie des

Die Krebszellen, die man vor beinahe
60 Jahren der Patientin Henrietta
Lacks entnahm, um in Krebsfor-
schungs- und Impfstofflabors auf
der ganzen Welt damit zu arbeiten,
haben hunderte menschlicher Zell-
linien kontaminiert und Jahrzehnte
kostspieliger medizinischer For-
schung zerstört.
menschlichen Körpers
E ine der bemerkenswertesten neuen Erkenntnisse
über den menschlichen Körper besagt, dass die
meisten unserer Zellen keine menschlichen, sondern
Zellen von Krankheitserregern sind. So unglaublich es
klingt: Unser Körper enthält zehn Mal so viele Bakte-
rienzellen wie menschliche Zellen. Hinzu kommt, dass
sich ein erheblicher Teil unserer DNS aus Virenresten
zusammensetzt, wie Frank Ryan in seinem Artikel „I,
virus: Why you’re only half human“ [Ich, der Virus:
Warum Sie nur halb menschlich sind] im New Scientist
vom 29. Januar 2010 schrieb.
Im gesunden Zustand befinden sich Mikroben und
der Körper in einer symbiotischen Beziehung – das
heißt, dass mikrobielle und menschliche Zellen zum
beiderseitigen Vorteil friedlich nebeneinander existieren.
Wird das empfindliche Gleichgewicht zwischen Mensch
und Mikroben jedoch gestört, kann das zu Krankheiten

22 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010


führen. In der medizinischen Forschung häufen sich
zudem die Hinweise darauf, dass die Erreger, die wir in
uns tragen, mit der Entstehung von Krebs und chroni-
schen Erkrankungen zu tun haben. Trotz dieser neuen
Forschungsergebnisse glauben die meisten Ärzte nach
wie vor nicht daran, dass symbiotische Bakterien bei der
Entstehung von Krebs sowie chronischen Erkrankungen
eine Rolle spielen.
Was das alles mit der Krebs- und Impfstoff-Forschung
aus den vergangenen 50 Jahren zu tun hat? Die Antwort
auf diese Frage besteht aus einer Reihe weiterer Fragen.
Könnten Experimente zur Karzinogenese und mit Impf-
stoffen, bei denen lebende Zellen menschlichen sowie
tierischen Ursprungs zum Einsatz kommen, Viren und
Bakterien von einer Spezies zur anderen übertragen?
Könnten solche Experimente mit neuen Krankheiten
und im Menschen ausbrechenden Viren zu tun haben?
Oder mit der zunehmenden Besorgnis und Kontroverse
über Krankheiten, die möglicherweise durch Impfun-
gen verursacht werden? Oder zur Verseuchung mit
HeLa-Zellen – den in medizinischen Versuchen häufig
benutzten Krebszellen, die in Krebs- und Impfstofflabors
wie Unkraut wuchern?
Das Hexengebräu: Wie die HeLa-
Zellen unsterblich wurden
D ie Geschichte der menschlichen Zellkulturen begann
mit Henrietta Lacks, einer jungen Schwarzen aus
Baltimore, die 1951 an einer äußerst bösartigen Form
von Gebärmutterhalskrebs starb. Zuvor hatte sich ihr
Tumor trotz Operation und Strahlentherapie rapide aus-
gebreitet; die 31-jährige Frau war binnen acht Monaten
nach der Diagnose tot. Doch ein Teil von Henriettas
Krebs blieb am Leben. Während der Operation waren ein
paar Gewebeproben des
Geschwürs entnommen
und anschließend einem
auf Zellkulturen spezia-
lisierten Labor überge-
ben worden. Zellkulturen
sorgten damals bei den
Forschern noch haupt-
sächlich für Frustration,
da die meisten Versuche,
menschliche Zellen au-
ßerhalb des Körpers zu
kultivieren, scheiterten.
Es kam nur selten vor,
dass ein paar der Zellen
Teile und herrsche: Eine HeLa-Zelle teilt sich in zwei neue
eine Zeitlang gediehen, Zellen. (Photo: mit freundlicher Genehmigung von Paul D.
doch auch diese starben Andrews, Popular-Science-Website, www.popsci.com.au)
bald ab.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Krebsforschung
Henriettas Zellen konnten am Leben erhalten werden,
indem man sie mit einer Mixtur fütterte, die eher einem
Hexengebräu glich als einem Laborrezept für Zellkultu-
ren. Wie Michael Gold in seinem Buch „A Conspiracy of
Cells“ aus dem Jahre 1986 berichtete, bestand das im
Labor verwendete Präparat aus:
1. Blut aus einer menschlichen Plazenta (Der Mutter-
kuchen, der den Fötus während seiner Entwicklung
ernährt, enthält sehr wirksame Hormone, aber auch
eine ganze Heerschar von Viren und Bakterien, die
bis heute nicht vollständig erforscht sind);
2. Embryo-Extrakt vom Mastrind (die zermahlenen
Überreste eines drei Wochen alten ungeborenen
Rinderembryos);
3. frisches Hühner-Blutplasma aus dem Blut eines
lebenden Hühnerherzens.
Aus bis heute unklaren Gründen teilten sich Henriettas
Krebszellen unermüdlich. Und sie alterten nicht. Wenn
sie richtig gefüttert wurden, konnten sie unbegrenzt
weiterleben und sich vermehren. Ihre neue „Zelllinie“
erwies sich erstaunlicherweise als „unsterblich“. Die
bösartigen Zellen wurden zur ersten erfolgreichen
permanenten Zelllinie der Medizingeschichte – den heute
berühmten HeLa-Zellen, deren Name an die legendäre
Henrietta Lacks erinnert.
Gold behauptet, dass diese Zelllinie das Fachgebiet der
Karzinogenese revolutionierte – aber auch einiges Chaos
anrichtete. Viren konnten nun direkt in Glasröhrchen
voll lebendem Zellmaterial platziert werden, und die
Virologen konnten zum ersten Mal beobachten, wie sich
eine Virusinfektion auf lebende Zellen auswirkt.
Aber was war mit all den bekannten und unbe-
kannten Viren und Bakterien, die mit der unsterblich
machenden Nährlösung
aus Blut und Gewebe von
Hühnern, Rindern und
Menschen in Henriettas
Zellen eingebracht worden
waren? Und mit den hu-
manen Papillomaviren, die
ihre Krebszellen enthiel-
ten und die in den 1950er
Jahren von der Medizin
noch nicht als mögliche
Verursacher eines Zer-
vixkarzinoms anerkannt
worden waren? All diese
Verunreinigungen waren
für die Wissenschaft of-
fenbar kein Thema.
www.nexus-magazin.de 23
Krebsforschung
Kontaminiert durch HeLa-Zellen
D ie unsterblichen HeLa-Zellen erwiesen sich als der-
art widerstandsfähig, dass sie es schafften, auf ihrer
jahrzehntelangen Reise durch Labors in aller Welt viele
andere Zelllinien, die in der Krebs- und Karzinogenese-
Forschung zum Einsatz kamen, zu kontaminieren.
1974 entdeckte der Zellkulturexperte Walter Nelson-
Rees, PhD, eine ausgedehnte Kontamination verschie-
dener Zelllinien durch HeLa-Zellen. Nelson-Rees hatte
für seine Untersuchungen ein Lichtmikroskop und eine
spezielle Giemsa-Färbung verwendet, mit deren Hilfe er
die charakteristischen Chromosomenmutationen der
HeLa-Zellen kenntlich machen konnte. Durch seinen
Nachweis, dass 40 verschiedene menschliche Zelllinien,
mit denen weltweit in Labors gearbeitet wurde, durch
HeLa kontaminiert waren, deckte er schwere Mängel in
der Krebsforschung auf. Millionenschwere publizierte
Krebsforschungs-Experimente erwiesen sich nachträg-
lich als wertlos. Wie sich herausstellte, waren bei Krebs-
versuchen verwendete „Leberzellen“ und „Affenzellen“ in
Wahrheit nur getarnte Gebärmutterhalskrebszellen von
Millionenschwere publizierte Krebsforschungs-
Experimente erwiesen sich nachträglich als wertlos.
Henrietta gewesen. Und gutartige Zellen, die angeblich
eine „spontane Mutation“ zu bösartigen durchgemacht
hatten, wurden rückblickend als Zellkulturen entlarvt,
die unabsichtlich durch HeLa-Zellen kontaminiert
worden waren.
Sogar der hochangesehene Immunologe Dr. Jonas
Salk, der den nach ihm benannten Polioimpfstoff ent-
wickelte, ließ sich täuschen: seine tierischen Zelllinien
waren ebenfalls durch HeLa-Zellen kontaminiert. Salk
verwendete Hela-Zellen, um den Poliovirus zu kultivie-
ren und testete auch seinen Impfstoff an HeLa-Zellen,
bevor er ihn 1955 erstmals beim Menschen zum Einsatz
brachte. Später, im Jahr 1978, sprach er vor einem
fassungslosen Konferenzpublikum aus Zellbiologen und
Impfstoffherstellern über eine Reihe von Experimenten,
die er in den späten 1950er Jahren an Krebspatienten im
letzten Stadium durchgeführt hatte. Salk hatte diesen
Patienten eine Zelllinie aus Affenherzgewebe injiziert
– dieselbe Zelllinie, mit der er den Poliovirus für seinen
berühmten Impfstoff kultiviert hatte. Er hatte gehofft,
die Affenzellenspritzen würden das Immunsystem
dazu anregen, den Krebs zu bekämpfen. Als an den
Injektionsstellen jedoch Abszesse zu wuchern begann,
erwachte in Salk der Verdacht, dass er statt Affenzellen
HeLa-Zellen spritzte – also brach er das Experiment ab.
Nelson-Rees, der ebenfalls bei der Konferenz zu
Gast war, bot Salk an, seine Zelllinie zu testen, falls
sie noch verfügbar war. Salk willigte gnädig ein, und
24 www.nexus-magazin.de
seine Affenzellen erwiesen sich tatsächlich als HeLa-
Zellen, die in die Affenzelllinie eingedrungen waren
und sie übernommen hatten. Gold schreibt, dass Salk
der Ansicht war, es gebe geeignete Mittel und Wege,
Viren von den Zelllinien zu trennen, sodass es gar keine
Rolle spielte, welche Gewebezellen man verwendete.
Salk glaubte, dass die Impfstoffe nicht gefiltert werden
mussten und man einem Menschen sogar ganze Krebs-
zellen direkt injizieren konnte – der Körper würde sie
schon abstoßen und keinen Schaden daran nehmen. Zu
dieser Zeit glaubten nicht viele Mediziner daran, dass es
Viren gibt, die Krebs verursachen. Heute würde sich kein
Forscher trauen, einem menschlichen Wesen Krebszellen
zu spritzen. Doch in den 1950er Jahren hatte Salk noch
versehentlich dutzenden Patienten HeLa-Krebszellen
injiziert und sich keine weiteren Gedanken darüber
gemacht.
In der wissenschaftlichen Arbeit „Henrietta Lacks,
HeLa Cells, and Cell Culture Contamination“, die im Sep-
tember 2009 in der Fachzeitschrift Archives of Pathology
& Laboratory Medicine erschien, fassten Nelson-Rees
und seine Mitautoren zusammen:
„Obwohl seit dem Bekanntwerden des Problems
kontaminierter Zellkulturen durch HeLa-Zellen
beinahe 50 Jahre vergangen sind und die Moleku-
larbiologie seither gigantische Fortschritte erzielt
hat, ist die Kontamination von Zellkulturen nach
wie vor ein bedeutendes Problem für die Wissen-
schaftsgemeinde. Und dieses Problem geht weit
über HeLa-Zellen hinaus, obwohl diese bis heute
zu seinen Verursachern gehören. Eine Studie er-
gab, dass 45 von 252 menschlichen Zelllinien (18
Prozent), die von 27 von ingesamt 93 Spendern
(29 Prozent) stammten, kontaminiert waren. […]
Erfreulicherweise erfolgte neulich eine offizielle
Handlungsaufforderung zur Verhinderung konta-
minierter Zelllinien.“
Dennoch findet man in der englischen Wikipedia bis
heute eine lange „Liste kontaminierter Zelllinien“.
Es geht weiter: kontaminierte
Zelllinien im 21. Jahrhundert
A m 15. Januar 2010 berichtete BBC News, dass Zell-
kontamination für die aktuelle Krebsforschung
immer noch ein Problem darstelle und dutzende Krebs-
studien durch die Entdeckung, dass die Forscher unab-
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

sichtlich falsche Krebszellen dafür verwendet haben, in
Zweifel gezogen werden könnten. Aus einer Studie im
Journal of the National Cancer Institute (elektronische
Veröffentlichung am 14. Januar 2010) geht hervor, dass
die betreffenden Zelllinien als Proben von Speiseröhren-
krebs angeliefert worden waren. Bei Tests zeigte sich
aber, dass sie auch Gewebeteile anderer Tumorarten wie
etwa Lungen- und Darmkrebs enthielten. Die Autoren
der Studie vom University Medical Centre Rotterdam
merkten an, dass dadurch auch großangelegte klini-
sche Medikamentenstudien in Zweifel gezogen werden
könnten. Sie schrieben:
„Auf den kontaminierten Zelllinien auf bauende
Versuchsergebnisse haben zu derzeit noch laufen-
den klinischen Studien geführt, für die Patienten
rekrutiert werden, weiterhin zu mehr als 100 wis-
senschaftlichen Publikationen und mindestens drei
Krebsforschungsstipendien und elf US-Patenten –
was die Bedeutung unserer Forschungsergebnisse
noch unterstreicht.“
Auf der Website von Popular Science wurde Henrietta
Lacks am 5. Februar 2010 zur „wichtigsten Frau der
Medizingeschichte“ erklärt.
Sie fügten hinzu, dass sich der weitverbreitete Einsatz
der betreffenden Zelllinien negativ auf die Entwicklung
neuer Behandlungsmethoden auswirken könne.
Am 31. Januar 2010 lief im amerikanischen Sender
ABC News ein begeisterter Bericht zum Thema: „Wie die
Zellen einer einzelnen Frau die Medizin veränderten“.
Vincent Racaniello, Professor für Mikrobiologie an der
Columbia University, behauptete darin, dass HeLa-
Zellen zu einigen der bedeutendsten medizinischen
Durchbrüche der vergangenen 100 Jahren geführt
hätten. ABC erinnerte seine Zuschauer daran, dass diese
unsterblichen Zellen – Billionen und Aberbillionen von
ihnen – zuerst bei der erfolgreichen Suche nach einem
Kinderlähmungsimpfstoff eingesetzt wurden, danach
wichtig für die Entwicklung von Medikamenten gegen
Krebs, Grippe und die Parkinson-Krankheit waren und
auch in der Forschung, die zur Genkartierung und zum
Klonen geführt hat, eingesetzt wurden. Zudem wurden
sie eingesetzt, um die Auswirkungen von Atomstrahlung
zu testen, und sogar ins All geschickt. „Ich glaube, wir
schulden Henrietta eine Menge Dank“, sagte Racaniello.
„Daran besteht absolut kein Zweifel.“
Auf der Website von Popular Science wurde Henrietta
Lacks am 5. Februar 2010 zur „wichtigsten Frau der
Medizingeschichte“ erklärt.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Krebsforschung
Krebserregende Affenviren
und der Polioimpfstoff
W issenschaftler behaupten immer wieder, dass
HIV der erste Affenvirus gewesen sei, der die
Artengrenze übersprungen und so die Aids-Pandemie
ausgelöst habe. Die kaum bekannte Wahrheit ist aber,
dass bereits vor mehr als einem halben Jahrhundert ein
krebserregender Affenvirus auf den Menschen überge-
sprungen ist. In den 1950er Jahren wurden nämlich Mil-
lionen Menschen – damals der Hälfte der US-Bevölkerung
– kontaminierte Polioimpfstoffe verabreicht.
Anfang der 1960er fand man dann heraus, dass einige
Chargen Polioimpfstoff, die zwischen 1955 und 1963 auf
dem Nierengewebe von Rhesusaffen kultiviert worden
waren, durch ein Affenvirus namens Simian-Virus 40
(SV40) kontaminiert gewesen waren. Man konnte recht
bald nachweisen, dass dieser Primatenvirus in Versuchs-
tieren zur Bildung diverser Krebsarten führte. Dennoch
behaupten Gesundheitsbeamte der amerikanischen
Regierung bis heute, dass es keinen absoluten Beweis
dafür gebe, dass SV40 auch in Menschen krebserregend
wirkt.
Trotz aller Dementis weisen genetische und immu-
nologische Studien, die im vergangenen Jahrzehnt von
unabhängigen Forschern durchgeführt wurden, darauf
hin, dass zwischen SV40 und bestimmten Krebsarten
– wie zum Beispiel einer sehr schnell zum Tode füh-
renden Lungenkrebsvariante (Mesotheliom), Knochen-
markskrebs (multiples Myelom) und Gehirntumoren bei
Kindern – ein deutlicher Zusammenhang besteht.
In einem Artikel der Washington Times vom 21. Sep-
tember 2003 wurde berichtet:
„Ein Teil der Polioimpfstoffe, die Millionen ame-
rikanischer Kinder zwischen 1962 und 2000 ver-
abreichten wurden, könnte durch ein Affenvirus
kontaminiert sein, der auch bei diversen Krebsar-
ten in Erscheinung tritt. Dies geht aus Dokumen-
ten und Zeugenaussagen hervor, die am Mittwoch
einem Kongressausschuss vorgelegt werden sol-
len. Laut einem Sprecher des Impfstoff herstellers
‚entbehrten‘ solche Behauptungen ,jeder Stichhal-
tigkeit‘; die amerikanische Seuchenschutzbehörde
Centers for Disease Control and Prevention (CDC)
stimmte dieser Ansicht zu.“
www.nexus-magazin.de 25
Krebsforschung
Weitere Informationen über Gerichtsverfahren in
Sachen Kinderlähmungsimpfstoff und die Kontamination
durch SV40 finden Sie unter www.sv40cancer.com.
Wer jetzt immer noch glaubt, dass Impfstoffhersteller
und Gesundheitsbeamte es nur gut mit uns meinen,
dem sei das 2004 erschienene Buch „The Virus and the
Vaccine: The True Story of a Cancer-Causing Monkey
Virus, Contaminated Polio Vaccine, and the Millions
of Americans Exposed“ von Debbie Bookchin und Jim
Schumacher ans Herz gelegt. Die Autoren beschreiben
darin die Geschichte des Polioimpfstoffs, die Probleme
mit der Kontamination durch SV40, die anschließenden
Schwierigkeiten mit Krebserkrankungen, die mit Imp-
fungen in Zusammenhang standen, und die Verschlei-
erungstaktik der Regierung.
Kaum jemandem ist klar, wie gefährlich Impfstof-
fe sein können und wie kompliziert ihre Herstellung
Kaum jemandem ist klar, wie gefährlich Impf-
stoffe sein können und wie kompliziert ihre
Herstellung wirklich ist.
wirklich ist – vor allem, wenn Impfstoffe auf lebenden
Zellkulturen tierischer oder menschlicher Herkunft
kultiviert werden. Während des gesamten Entwick-
lungsprozesses müssen sich die Hersteller mit der
Kontamination durch Bakterien, Mykoplasmen und
Viren herumschlagen, die aus dem Endprodukt dann
wieder vollständig entfernt sein sollten. Immer wieder
wird auch der Verdacht ausgesprochen, dass die in den
Labors verwendeten Nährmedien, mit denen Zellkultu-
ren gefüttert werden, als Urheber der Kontamination in
Frage kommen könnten. Weitere Einzelheiten über die
Gefahren von Impfstoffen entnehmen Sie bitte meinem
Artikel „Are Vaccines Causing More Diseases Than They
Are Curing?“, der gratis im Internet [z. B. unter www.
whale.to/v/cantwell.html] verfügbar ist.
Impfstoffe und der Ursprung
der Aids-Epidemie
M einer – zugegeben kontroversen – Ansicht nach
ist Aids eine vom Menschen gemachte Krankheit,
die ursprünglich nur in die Schwulengemeinde der
USA eingeschleust wurde. Das Mittel dazu war ein
Versuchsprogramm mit einem kontaminierten Hepatitis-
B-Impfstoff in den späten 1970er Jahren. Einzelheiten
zu diesem Thema und Beweise für die enge Beziehung
zwischen besagtem Impfstoff und dem Auftauchen der
ersten Aids-Fälle im Jahre 1979 finden sich in meinen
Büchern „Aids and the Doctors of Death“ und „Queer
26 www.nexus-magazin.de
Blood“. Wenn man die Begriffe „man-made Aids“ oder
„künstliches Aids“ bei Google eingibt, findet man viele
Internet-Artikel zu diesem tabuisierten Thema.
Nach der Veröffentlichung dieser Bücher ist ein Video
auf YouTube aufgetaucht, in dem Maurice Hilleman,
PhD, einer der weltweit führenden Impfstoffexperten,
zu sehen ist. Hilleman wurde berühmt, als er noch für
den Pharmakonzern Merck arbeitete und dort Salks
Polioimpfstoff verbesserte sowie beharrlich dafür ein-
trat, bei der Herstellung des Impfstoffs nicht mit Zellen
aus Makakenviren zu arbeiten, da diese dafür bekannt
waren, in Hamstern Krebs zu erregen. Die Krönung
seiner Karriere war die Entwicklung des MMR-Impfstoffs
im Jahre 1971; dieser Impfstoff wird seither allgemein
zur Immunisierung gegen Masern, Mumps und Röteln
eingesetzt und ist ein Grundpfeiler der amerikanischen
Pädiatrie.
Anschließend richtete Dr. Hilleman sein Augenmerk
auf die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Hepatitis B.
1978 fanden in Manhattan mehrere Versuchsreihen
statt, bei denen homosexuelle Männer als Probanden
verwendet wurden – und die ersten Aidsfälle wurden
ein paar Monate nach den Impfungen genau aus diesem
New Yorker Stadtteil gemeldet.
In dem YouTube-Video namens „Merck Vaccine Chief
Brings HIV / Aids to America“ hört man Hilleman bei
einem Gespräch mit Kollegen. Er sagt:
„Ich habe Westliche Grünmeerkatzen ins Land ge-
holt. Damals wusste ich ja nicht, dass wir damit
den Aids-Virus importierten.“
An dieser Stelle hört man Hillemans Kollegen lachen.
Dann eine männliche Stimme:
„Also waren Sie es, der Aids in dieses Land ge-
bracht hat.“
Und eine Frau sagt kichernd:
„Jetzt wissen wir endlich Bescheid.“
Dieses verblüffende Interview, das Dr. Edward Shorter
für den nicht-kommerziellen amerikanischen Fern-
sehsender WGBH und den wissenschaftlichen Verlag
Blackwell Science führte, wurde wegen rechtlicher
Bedenken aus der Dokumentation „The Health Century“
herausgeschnitten. Seine Ausstrahlung hätte mit Sicher-
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

heit ein schlechtes Licht auf die Firma Merck geworfen,
die ja den Impfstoff für die homosexuellen Männer
entwickelt hatte. Wir müssen dem Zahnarzt Leonard
G. Horowitz – einem der wenigen Gesundheitsexperten,
die in Sachen menschengemachtes Aids und Impffragen
aufklärerisch tätig sind – dafür danken, dass er dieses
Video entdeckt und verbreitet hat.
Doch Aufklärer wie Horowitz haben es nicht leicht.
Auch der zuvor erwähnte Walter Nelson-Rees wurde
von mächtigen Vertretern des wissenschaftlichen Es-
tablishments aus seinem Labor vertrieben, weil er es
gewagt hatte, die Krebsforschung in Frage zu stellen
und durch seinen Nachweis der Kontamination durch
HeLa-Zellen millionenschwere Studien mit einem Schlag
zu Makulatur zu machen.
1999 verfasste der britische Journalist Edward Hooper
einen dicken Wälzer mit dem Titel „The River“, in dem
er die Theorie aufstellte, dass Polioimpfstoffe, die auf
Primatengewebe kultiviert wurden, durch Affenviren
kontaminiert worden sein und somit den Ausbruch von
Aids in Afrika verursacht haben könnten. Diese Theorie
Die bloße Vorstellung eines künstlichen Aids-Virus
und kontaminierter Impfstoffe ist so brisant, dass
sie von den Massenmedien regelmäßig als Ver-
schwörungstheorie abgetan wird.
wurde von Wissenschaftlern, die die Londoner Konferenz
„Origin of Aids“ im September 2000 besuchten, einhellig
verworfen. Hooper unterstellt der etablierten Medizin
bis heute eine Verschwörung, die seine Hypothese in
jeder Hinsicht unterdrücken will.
Der bekennende homosexuelle Nelson-Rees begann
sich Anfang 2000 voller Begeisterung für Hoopers
umfassende Aids-Recherchen zu interessieren. Er trat
gemeinsam mit Hooper bei jener Londoner Konferenz
auf, wo die Polioimpfstoff-Aids-Verbindung verworfen
wurde. Nelson-Rees hatte sich zwar in den Ruhestand
zurückgezogen, war aber innerhalb der Wissenschafts-
gemeinde nach wie vor hochgeachtet und durfte daher
seine Ansichten vortragen.
Als Walter Nelson-Rees im Januar 2009 im Alter von
80 Jahren verstarb, verfasste Hooper einen bewegenden
Nachruf unter dem Titel „The Death of an American
Hero“. Hooper erinnert sich darin:
„Walter hielt eine dezente und doch kraftvolle Rede,
die er ,Pflicht zur Wahrheit in der Forschung‘ nann-
te. Er wies darauf hin, dass es bis zum damaligen
Zeitpunkt noch Fälle von Kreuzkontami­nation gab
und dass er keinen logischen Grund dafür sah,
warum bei der Herstellung des Kongo-Impfstoffs
keine Schimpansenzellen verwendet worden sein
könnten, ‚wenn man bedenkt, wie problemlos diese
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Krebsforschung
nichtmenschlichen Zellen damals erhältlich waren
und wie üblich es in den 1950er Jahren war, mit
Zellen zu arbeiten, über die man nur wenig oder
gar nichts wusste – außer, dass sie das Wachstum
eines bestimmen Virus optimal fördern konnten‘.“
Die bloße Vorstellung eines künstlichen Aids-Virus
und kontaminierter Impfstoffe ist so brisant, dass sie
von den Massenmedien regelmäßig als „Verschwörungs-
theorie“ abgetan wird. Doch es war genau diese Theorie,
die Barack Obama bei den US-Präsidentschaftswahlen
2008 beinahe aus dem Rennen geworfen hätte. Im
Wikipedia-Eintrag über Dr. Leonard Horowitz heißt es:
„Am 27. April 2008 stellte sich Barack Obamas ehe-
maliger Pastor Jeremiah Wright einer Fragenrunde
vor dem National Press Club, in der es um seine äu-
ßerst umstrittenen Ansichten ging. Ein Moderator
fragte ihn: ,Sie haben in Ihrer Predigt behauptet,
die Regierung sage nicht die Wahrheit darüber,
dass der HIV-Virus als Mittel zum Völkermord
an Farbigen erfunden worden sei – glauben Sie
das wirklich?‘ Wright antwortete: ,Von wem auch
immer diese Frage kommt: Haben Sie Horowitz’
Buch „Emerging Viruses: Aids and Ebola“ gelesen?
[…] Ich habe viel gelesen, die unterschiedlichsten
Dinge. Wie ich immer wieder zu den Mitgliedern
meiner Gemeinde sage: Wer nicht liest, der kann
[sich] nicht [vorstellen] … denken Sie nur an das
Tuskegee-Experiment. [Anm. des Übersetzers:
eine Syphilis-Studie, die zwischen 1932 und 1972
an schwarzen Landpächtern in Alabama durch-
geführt wurde; dabei infizierte man die Versuchs-
personen mit der tödlichen Geschlechtskrankheit,
ohne sie über Risiken und mögliche Therapien auf-
zuklären.] Oder an all die anderen Dinge, die man
mit den Afrikanern in diesem Land angestellt hat!
Ich glaube, unsere Regierung ist zu allem fähig.“
Für eine tiefergehende Erörterung dieses Themas
verweise ich auf meinen Artikel „Rev. Wright is right
about man-made Aids“.
Die Erschaffung einer neuen Art
A ufgrund ihrer Fähigkeit, sich unendlich oft zu teilen
(wenn sie denn ausreichend gefüttert werden) und
www.nexus-magazin.de 27
 Krebsforschung
wegen der Entwicklung einiger nichtmenschlicher Chro-
mosomen sehen einige Genetiker in den unsterblichen
HeLa-Zellen mittlerweile die Erschaffung einer neuen
Art. (Eine menschliche Zelle besitzt 46 Chromosomen;
die HeLa-Zelle weist eine Chromosomenanzahl von 82
auf.) Die vorgeschlagene Bezeichnung für diese Art
lautet Helacyton gartleri – zu Ehren des Genetikers
Stanley Gartler, der gemeinsam mit Nelson-Rees auf die
weltweite Kontamination von Zellkulturen durch HeLa
aufmerksam machte.
Die verschiedenen Stämme von Henriettas Zellen,
die durch den humanen Papillomavirus 18 mit seiner
gebärmutterhalskrebserregenden Wirkung und durch
mehr als 50 Jahre dauernde Kultivierung umgeformt
wurden, sind nunmehr dazu fähig, sich auf eigene Faust
zu vervielfältigen und auszubreiten. In vielen Labora-
torien wuchern sie wie Unkraut und sehen nicht mehr
aus wie vom Menschen abstammende Zellen, sondern
wie Amöbenzellen. Amöben sind einzellige Protozoen;
im menschlichen Körper leben einige Amöbenarten, die
nicht als Krankheitserreger gelten.
Vor 20 Jahren schrieb ich in meinem Buch „The Can-
cer Microbe“ über Dr. Wilhelm Reich, den zu Unrecht
verleumdeten und verfolgten Krebsforscher, der im
Februar 1957 zu einer Haftstrafe in einem amerikani-
schen Bundesgefängnis verurteilt worden war – und
am 3. November desselben Jahres in seiner Zelle tot
aufgefunden wurde. Reich war fest davon überzeugt,
dass Krebs in enger Verbindung mit Bakterien (die
er „T-Bazillen“ nannte) stehe. In Krebstumoren, die
in Versuchstieren künstlich hervorgerufen wurden,
beobachtete Reich, wie sich die Krebszellen des Tieres
in Monsterzellen verwandelten, die winzigen Protozoen
und Amöben sehr ähnlich waren. Zu Lebzeiten wurde
Reich von vielen als Bedrohung für die Öffentlichkeit
und als Spinner angesehen. Doch er wäre sicher nicht
überrascht zu erfahren, dass Henriettas Krebszellen
ein eigenes Leben begonnen haben, genauso wie die
Amöben, die er einst so ausgiebig studierte.
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Die Tatsache, dass in Labors neue Lebensformen
erschaffen werden, ist auch der Aufmerksamkeit des
Militärs nicht entgangen, wo man bekanntlich immer
nach nützlichen Wirkstoffen für die biologische Kriegs-
führung Ausschau hält. Die Defense Advanced Research
Projects Agency (DARPA) ist die Forschungsbehörde des
US -Verteidigungsministeriums. Am 5. Februar 2010
berichtete Katie Drummond auf der Website Wired.com:
„Die Abteilung für verrückte Wissenschaftler im
Pentagon hat nun möglicherweise ihr bisher ra-
dikalstes Projekt erfunden. Die DARPA möchte die
Evolutionsgesetze zugunsten des Militärs neu for-
mulieren und ,synthetische Organismen‘ erschaf-
fen, die ewig leben können. […] Der Plan sieht vor,
die aktuellen Erkenntnisse der Biotechnologie zu-
sammenzufassen, um lebende, atmende Wesen zu
entwickeln, die gentechnisch so konstruiert sind,
dass sie ,den beabsichtigten biologischen Effekt
hervorbringen‘. Die DARPA plant diese Organis-
men mit Molekülen zu verstärken, die die Zellen
widerstandsfähiger gegen ihr Absterben machen.
So sollen die Monster aus dem Labor ,schlussend-
lich dazu programmiert werden können, ewig zu
leben‘.“
Henrietta Lacks: „Die Patin der Virologie“
E nde Januar 2010 erschienen erste Rezensionen
über Rebecca Skloots neues Buch mit dem Titel
„The Immortal Life of Henrietta Lacks“ [dt. Fassung:
„Die Unsterblichkeit der Henrietta Lacks“, erscheint im
September 2010]. Die Autorin recherchierte zehn Jahre
lang über die Milliarden Dollar schwere Industrie, die
sich um die HeLa-Zellen herum entwickelt hat, und
führte lange Interviews mit Henriettas noch lebenden
Familienmitgliedern. Die Familie der Henrietta Lacks
erfuhr erst 20 Jahre nach dem Tod der Frau von ihrer
„Unsterblichkeit“, als Wissenschaftler Henriettas Mann
und ihre Kinder für ihre Forschungen zu benutzen
begannen, ohne sie davon in Kenntnis zu setzen. Und
obwohl die Zellen eine Industrie ins Leben gerufen
haben, die mit dem Verkauf menschlichen Biomaterials
Abermilliarden Dollar umsetzt, hat Henriettas Familie
nie auch nur einen Cent der Gewinne abbekommen.
Eric Roston, Buchkritiker der Washington Post, schrieb
in seiner Rezension vom 31. Januar 2010:
„Fast 60 Jahre später haben Lacks’ Gewebezellen
geschätzte 50 Tonnen HeLa-Zellen hervorgebracht.
Naturwissenschaftler und Mediziner verfassen
etwa 300 mit HeLa im Zusammenhang stehende
Studien im Monat; bisher existieren an die 60.000
solcher Studien. Die heute noch lebenden Familien-
mitglieder der Henrietta Lacks haben mittlerweile
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

erfahren, was da passiert – und sind selbst zu be-
gehrten Studienobjekten der Forscher geworden.“
In ihrer Rezension in der New York Times vom
5. Februar 2010 schrieb Lisa Margonelli:
„Nach Henrietta Lacks’ Tod wurden die HeLa-
Zellen sozusagen ein virales Phänomen – und sie
selbst wurde zur Patin der Virologie und später
der Biotechnologie, von der praktisch jeder Mensch
profitiert hat, der je etwas Stärkeres als Aspirin
eingenommen hat. […] HeLa hat tausende Karrieren
gefördert und mehr als 60.000 wissenschaftliche
Studien inspiriert. Und täglich werden fast zehn
weitere Studien publiziert, in denen mit ihrer Hil-
fe Geheimnisse gelüftet werden: vom Altern über
Krebserkrankungen und die Paarungsgewohn-
heiten von Moskitos bis hin zu den Auswirkungen
der Kanalisationsarbeit auf die menschliche Zelle.
Nach Henrietta Lacks’ Tod wurden die HeLa-Zellen
sozusagen ein virales Phänomen.
Deborah (Henriettas Tochter) wird zur treibenden
Kraft des Buches, indem Skloot ihren ,lebenslan-
gen Kampf verfolgt, ihren inneren Frieden mit
der Existenz dieser Zellen zu schließen – und mit
der Wissenschaft, die ihr Bestehen möglich ge-
macht hat‘. Auf der Suche nach der Mutter, die sie
nie kennenlernen durfte, hat Deborah hunderte
Artikel zum Thema HeLa-Forschung gelesen und
ist zum Schluss gelangt, dass ihre Mutter wegen
all der Versuche mit ihren Zellen ,in Ewigkeit lei-
den werde‘.“
Horizontaler Gentransfer: Genüber-
tragung über Artgrenzen hinweg
Z u der Zeit, als sich die HeLa-Zellen über die ganze
Welt auszubreiten und Zellkulturen zu kontaminie-
ren begannen, gab es nur wenige Forschungen darüber,
wie Organismen miteinander in Beziehung stehen. Heute
hat die Wissenschaft schon genauere Erkenntnisse, wie
zum Beispiel Viren eine „Rekombination“ mit anderen
Viren eingehen können. Und nicht nur das – sie können
auch Bakterien und menschliche Zellen infizieren.
In den vergangenen zwei Jahrzehnten befassten sich
Molekularbiologen immer intensiver mit dem Genaus-
tausch zwischen verschiedenen Organismen, von den
kleinsten Lebensformen bis zu den größten. Dieser Pro-
zess ist als „horizontaler“ oder „lateraler Gentransfer“
bekannt. Bekannter ist natürlich der „vertikale Gen-
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Krebsforschung
transfer“, bei dem die Nachkommen eines Organismus
die Gene ihres bzw. ihrer Vorfahren erben.
Der horizontale Gentransfer stellt für die Krebs- und
Impfstoff-Forschung allerdings eine ernsthafte Gefahr
dar, weil durch Gentechnikexperimente die Übertra-
gung gefährlicher transgener DNS von einer Spezies
zur anderen ermöglicht wird. Wenn Viren zwischen
verschiedenen Tierarten hin- und herwandern und sich
gelegentlich sogar an menschliche Zellen anpassen, hat
das wiederum schwerwiegende Folgen – sowohl für die
Evolutionstheorien als auch für die Onkovirenforschung.
Während des „Kriegs gegen den Krebs“, einer 1971
von US-Präsident Richard Nixon gestarteten Initiative,
befassten sich die Forscher hauptsächlich mit solchen
Gentransfer-Experimenten – und 1981 brach dann die
Aids-Epidemie aus (siehe dazu auch mein Buch „Aids
and the Doctors of Death“). Wenn Sie mehr darüber er-
fahren wollen, brauchen Sie bei Google nur die Begriffe
„dangerous lateral gene transfer“ einzugeben.
HeLa-Zellforschung: Wissenschaft
oder Wissenschafts-Wahnsinn?
V or einem halben Jahrhundert machte ich meinen
Abschluss an einer medizinischen Fakultät. Heute
bin ich über meinen Berufsstand ziemlich enttäuscht.
Ich habe 40 Jahre damit zugebracht, die bakteriellen
Ursachen für Krebserkrankungen zu erforschen und
den Nachweis für das Vorhandensein von Bakterien in
Tumorgewebe zu erbringen (wo es nach Meinung der
Krebsexperten keine geben sollte). Meine Forschungen
haben das Interesse meiner Kollegen kaum bis gar nicht
geweckt. Ich habe mich ein Vierteljahrhundert lang
bemüht, die Öffentlichkeit auf die Beweise aufmerksam
zu machen, dass Aids eine vom Menschen gemachte
Krankheit ist – und keine ernstzunehmende Stellung-
nahme von all den Aids-Experten erhalten, die den
Leuten einreden wollen, dass HIV aus dem afrikanischen
Dschungel gekommen sei und Aids verursacht habe.
Was ich wirklich über HeLa-Zellen denke? HeLa-Zellen
sind Krebszellen, infiziert mit dem heute als krebserre-
gend bekannten Papillomavirus, denen Blut aus einer
menschlichen Plazenta, Embryo-Extrakt vom Mastrind
und Hühner-Blutplasma aus dem Blut eines lebenden
Hühnerherzens hinzugefügt wurden. Ein solches Gebräu
würde ich von einem Hexenmeister erwarten, aber
nicht von jemandem, der solide Forschung betreibt.
HeLa-Zellen als Grundlage, Fundament und Schablone
www.nexus-magazin.de 29
Krebsforschung

für Virenstudien einzusetzen kommt mir eher vor wie
Viren-Voodoo.
Wie kann denn eine infizierte Zellkultur wie HeLa
bei der Krebs- und Impfstoff-Forschung hilfreich sein?
Abgesehen davon vielleicht, dass sie bekannte und un-
bekannte Viren, Mykoplasmen, Bakterien und weiß Gott
welche anderen möglichen Infektionserreger verbreitet,
die in Henriettas Zellen und der neuen Spezies Helacyton
gartleri stecken.
Betrachten Sie es einmal von dieser Seite: Hätte die
Familie jedes Mal dafür honoriert werden müssen,
wenn Henriettas Zellen benutzt wurden, dann hät-
ten wir heute wenigstens Aufzeichnungen darüber,
wer sie alle erhalten hat. Die Krebsraten sind in
den vergangenen 40 Jahren wahnsinnig angestie-
gen; Henriettas Zellen wurden an Orten entdeckt,
wo sie eigentlich nicht hätten sein dürfen – und
die Wissenschaftler haben immer noch keine Ah-
nung, warum ihre Zellen ,unsterblich‘ sind. […]

Das Erbe der Henrietta Lacks Hätte man ihre Familie informiert, dann wären
die Forscher vielleicht vorsichtiger mit den Zellen

B ei meinen Recherchen zu diesem Artikel bin ich

auf einen Text gestoßen, der für mich mehr Sinn
ergab als alle anderen. Er stammt von einem anonymen
Blogger, der seine Kommentare zu Rebecca Skloots
neuem Buch am 1. Februar 2010 auf der Website der
Baltimore Sun einstellte. Ich gebe sie im folgenden nur
leicht redigiert wieder.
„Man hat ihrer Familie absolutes Unrecht zuge-
fügt, indem man ihr die Zellen weggenommen hat,
und heute tragen wir die verrückten Krebszellen,
die sie umgebracht haben, in uns allen herum. Ja,
genau: Wenn Sie je geimpft wurden, haben Sie ein
bisschen HeLa in Ihrem Körper.
Der Krebs hat sie getötet, und außerdem sind das
sowieso keine normalen Zellen, sondern Krebszel-
len; wenn Sie einen von diesen Wissenschaftlerty-
pen fragen, wie und warum ihre Zellen immer noch
weiterleben, dann wissen die keine Antwort. Und
sie haben die ganze Geschichte so lange geheim
gehalten, weil die Weißen sich zu dieser Zeit gewei-
gert hätte, ihren Kindern Krebszellen injizieren zu
lassen, die eine schwarze Frau getötet haben. Ich
bin selbst Afroamerikaner und finde ihre Geschich-
te faszinierend und tragisch zugleich, so wie viele
Geschichten von Menschen, die betrogen wurden.
umgegangen, die die Mutter dieser Kinder umge-
bracht haben – und die vielleicht heute noch Men-
schen umbringen, weil wir nicht wissen, wie sie
funktionieren.“
Postskriptum
I m Internet gibt es ein hervorragendes Gratisvideo mit
dem Titel „The Way of All Flesh“, das vom britischen
T V-Dokumentarfilmer Adam Curtis gedreht wurde.
Es behandelt die Geschichte der Henrietta Lacks, der
„Frau, die niemals sterben wird“. Der Film wurde beim
San Francisco International Film Festival 1997 mit dem
Golden Gate Award ausgezeichnet.
Die Forschung mit HeLa-Zellen hatte einen großen
und vielleicht sogar entscheidenden Einfluss auf Präsi-
dent Nixons „Krieg gegen den Krebs“ und löste später,
während des Kalten Kriegs in den 1970er Jahren, heftige
Konflikte zwischen amerikanischen und russischen
Virologen aus, als herauskam, dass viele Labors durch
HeLa kontaminiert worden waren.
Das Video finden Sie unter folgender Web-Adresse:
http://tinyurl.com/3ysbyt7.

Über den Autor

Dr. Alan Cantwell ist pensionierter Dermatologe sowie Krebs- und Aids-Forscher. Er hat unter
anderem folgende Bücher veröffentlicht: „The Cancer Microbe: The Hidden Killer in Cancer, Aids, and
other Immune Diseases“, „Four Women Against Cancer“, „Aids and The Doctors of Death“ und „Queer
Blood“.
Im deutschen NEXUS -Magazin erschienen zuletzt Dr. Cantwells Artikel „Verursachen Bakterien
Prostatakrebs?“ (Ausgabe 23) und „Sind Mykobakterien die wahren Aids-Erreger?“ (Ausgabe 19).
Sie können Dr. Cantwell über die Mail-Adresse alancantwell@sbcglobal.net und seine Website www.
ariesrisingpress.com kontaktieren.

30 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010

 Lance White: Hallo und herzlich willkommen zu der
Sendung „A Fireside Chat“. Ich bin Ihr Moderator
Wild, wilder, NEXUS: Lance White alias „Zany Mystic“. Heute Abend freue
Im Gespräch mit Lance ich mich, Jay Weidner begrüßen zu dürfen, der nicht
zum ersten Mal zu Gast bei mir ist.
White erklärt der Das Wired Magazine nannte Jay Weidner „einen
„moderne Indiana Jones“ Fachmann in Sachen hermetische und alchemistische
Jay Weidner, was seiner Lehren“ sowie einen „versierten Verschwörungs-Jäger“.
Meinung nach wirklich Weidner ist ein bekannter Autor, Filmemacher und
Hermetik-Experte. Weil er so beharrlich alte Kulturen
hinter den Kulissen des und Artefakte auf der ganzen Welt nach Hinweisen
Weltgeschehens vor sich untersucht, die Aufschluss über das spirituelle Schick-
geht. Er sollte es eigent- sal der Menschheit geben könnten, wird er auch als
lich wissen, schließlich moderner Indiana Jones bezeichnet. Sein Gesamtwerk
liefert tiefe Einsichten in die Umstände, die uns in die
beschäftigt er sich seit gegenwärtige globale Krise geführt haben. Jay Weidner
Jahrzehnten mit Alche- ist Produzent der Dokumentarfilme „2012 – The Odys-
mie, Hermetik und sey“ und der Fortsetzung „Timewave 2013“.
Geheimbünden. Halten Plaudern wir also ein wenig mit Jay. Hallo, Jay,
herzlich willkommen – ein weiteres Mal.
Sie sich gut fest! Ich habe mir heute die Artikel auf Ihrer Website
angesehen, die ich hier kurz für diejenigen erwähnen
will, die sie besuchen möchten: www.jayweidner.com.
In den Artikeln finden sich einige Informationen, die
mir vorher noch nicht bekannt waren. Die ersten Artikel
waren ein echtes Aha-Erlebnis für mich, besonders
die über Stanley Kubrick. Sollen wir vielleicht mit

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 31

Globale Elite
dem Artikel über Stanley Kubricks „2001: Odyssee im
Weltraum“ und den erstaunlichen Synchronizitäten
beginnen, die dieser Film enthält?
Jay Weidner: Um das Gesamtwerk von Stanley Kubrick
zu verstehen – nicht nur „2001“, sondern auch seine an-
deren Filme –, muss man einen Schritt zurücktreten, um
das große Ganze überblicken zu können. Stanley war
besessen von der Zeit. Sein dritter Film „The Killing“ ist
gekennzeichnet von Überblendungen, vom Aufbrechen
der zeitlichen Kontinuität. Wohlgemerkt, der Film wurde
im Jahr 1956 gedreht, lange vor „Memento“ und ähnli-
chen modernen Werken. Als er schließlich „Dr. Stran-
gelove“ drehte, spielt er wieder mit Überblendungen,
allerdings dieses Mal innerhalb derselben Zeitperiode.
Dadurch wirkt die Zeit verzerrt, obgleich alles inner-
halb desselben temporären Rahmens stattfindet. […]
Im ersten Teil meines Artikels „Alchemical Kubrick“
gehe ich auf die Elemente ein, die Stanley Kubrick ganz
bewusst eingebracht hat. Er hat den Film so gestaltet,
dass er gleichsam eine Initiation darstellt. Wenn man
dann noch die beiden anderen Artikel einbezieht, in
denen ich mich mit Kubrick befasse, sowie die Dinge,
die ich über seine Filme herausgefunden habe, dann
ergibt sich ein aufschlussreicher Enthüllungsbericht.
Diesen werde ich so bald wie möglich veröffentlichen.
Ich glaube, dass Stanley Kubrick von der US-Regierung
engagiert wurde, um die Mondlandungen vorzutäuschen.
Damit will ich nicht sagen, dass die Amerikaner nicht
auf den Mond geflogen sind – das sind sie durchaus. Sie
sind auf dem Mond gewesen, haben Mondgestein mitge-
bracht, Reflektoren auf der Mondoberfläche installiert
und vieles mehr. Glauben Sie mir, die Amerikaner sind
sehr oft auf dem Mond gewesen, aber nicht so, wie man
uns die Mondlandungen präsentiert hat, denn die, die
wir gesehen haben, wurden von Kubrick inszeniert. Als
Gegenleistung durfte Kubrick die Art von Filmen drehen,
die er gerne drehen wollte.
Das erste dieser Werke war, wie wir wissen, „2001:
Odyssee im Weltraum“. Kubrick hat Unmengen von
alchemistischen und esoterischen Informationen in die
Symbolik und das Drehbuch einfließen lassen. „2001“
ist sozusagen die Plattform, von der aus man eine von
Kubrick erzählte umfassendere Geschichte begreifen
kann, die sich fast unmerklich im nachfolgenden Verlauf
seines Schaffenswerks enthüllt. Diese umfassendere
Geschichte Kubricks besagt, dass die Welt von einer
Gruppe von Menschen beherrscht wird, die in ihrer
Entwicklung weit fortgeschritten sind. Diese Menschen
reisen nicht im eigentlichen Sinne durch die Zeit, haben
aber ein seltsames Verhältnis zum linearen Verlauf der
Zeit. Sie scheinen nach Belieben ein- und aussteigen zu
können.
Dies alles geht aus den Filmen Kubricks selbst hervor
und gibt nicht einfach nur meine Meinung wieder. Diese
Gruppe von Menschen befasst sich mit abgründigen,
dunklen sexuellen Praktiken. […] Kubricks Filme, ins-
32 www.nexus-magazin.de
besondere die nach „2001“, stellen eine ausführliche
Enthüllung dieses geheimen sexualmagischen Kults dar,
der über die Welt herrscht. […]
LW: Nun, das alles ist also geheim und spielt sich doch
gleichzeitig vor unseren Augen ab. Ich würde sagen,
dass sein Film „Eyes Wide Shut“ vielleicht am ehesten
diese sexuellen Aspekte auf fiktiver Ebene aufzude-
cken versteht, wenngleich Kubrick die Sache wohl ein
wenig herunterspielt. In Ihrem Artikel erwähnen Sie,
dass einige Szenen herausgeschnitten wurden. Es ist
sehr schade, dass die Produzenten nicht die ganze Bot-
schaft publik machen wollten.
JW: An bestimmten Stellen in „Eyes Wide Shut“ gibt es
erhebliche Kontinuitätsbrüche, die sich ein Mann von
Stanley Kubricks Disziplin niemals erlaubt hätte. Ich
kann wirklich nicht sagen, was in diesen Lücken ge-
schieht, aber irgendetwas wurde entfernt, und zwar
gleich an mehreren Stellen im Film. Anhand dieser
verfälschenden Kontinuitätsbrüche lässt sich festma-
chen, dass etwas verändert wurde. Der Film ist nicht
so, wie Kubrick ihn eigentlich haben wollte, aber mehr
kann ich dazu nicht sagen, da das Unternehmen War-
ner Brothers den Director’s Cut – also die endgültige
Version Kubricks – nicht veröffentlicht, was er, wie ich
finde, verdient hätte. Schließlich ist dies sein letzter
Film gewesen. […]
LW: Ich werde mir all diese Werke noch einmal an-
schauen müssen. Sie schreiben, dass Sie nicht sofort
Gefallen an dem Film „Shining“ gefunden haben, und
da schließe ich mich Ihnen an. Ich konnte die Handlung
nicht so richtig nachvollziehen; ich habe sie wohl sehr
wörtlich genommen. Als ich dann aber Ihren Artikel
las, in dem Sie all die Fälle von Synchronizität aufzei-
gen und beschreiben, worum sich das Ganze wirklich
dreht, kam ich mir recht dumm vor, weil ich das nicht
selbst erkannt hatte. Manches sieht man erst, wenn
man darauf gestoßen wird.
JW: Ja, das Geheimnis bleibt so lange gewahrt, bis
es sich schließlich selbst offenbart. Es ist, wie Scho-
penhauer sagt: Wenn man etwas Neues, Ungewöhnli-
ches sagt, protestiert zunächst jeder dagegen. Wird es
zum zweiten Mal geäußert, zucken die Menschen nur
noch mit den Schultern und ignorieren es. Und wird
es schließlich zum dritten Mal gesagt, tun alle so, als
habe man es immer schon gewusst. Ich denke, so wird
es mit Kubrick in zehn Jahren sein. Dann werde ich
längst vergessen sein, während das, was ich gesagt
habe, Allgemeinwissen geworden ist. Womöglich wird
man Filme über ihn drehen, die ihn als einen Alche-
misten darstellen. […]
LW: Vielleicht können wir nun auf die zahlreichen
Themen eingehen, mit denen Sie sich intensiv befasst
NEXUS 29 Juni – Juli 2010
 Globale Elite

haben – von uralten Artefakten über die ägyptischen spielsweise ein neues Gesetz erlassen, das unsere Lage
Pyramiden und das Kreuz von Hendaye bis zu den Hin- nur noch verschlimmern wird, wenn wir schließlich
terlassenschaften der Hindus und Maya. Die Liste ließe am Ende unserer Reise auf das Auge an der untersten
sich noch fortführen. Laut dem Maya­kalender sind wir Spitze der Spirale treffen. Dann nämlich wird die Zeit
jüngst in die Sechste Nacht eingetreten, und somit nä- sich auflösen. Das ist mit dem „Ende der Zeit“ gemeint.
hern wir uns dem Finale der neun Bewusstseinsebenen,
die wir laut den Maya angeblich durchlaufen. LW: Das wirft einige Fragen auf. Zumindest die Regie-
rung und die Schattenregierung – die, wie Sie geschrie-
JW: Ja, so langsam enthüllt sich alles. Im Grunde kann ben haben, ein zweites, paralleles Weltraumprogramm
man das, was geschieht, als eine „Verhärtung“ der Zeit durchführen – dürften doch von alldem wissen, oder?
beschreiben. Die Zeit ist ein Strudel, und wir bewegen
uns auf das untere Ende dieses Trichters zu. Die kon- JW: Das stimmt.
zentrischen Kreise unserer abwärts führenden Bahn
werden immer enger und wir dabei immer schneller. LW: Es scheint so, als würde man alles Menschenmög-
Jede Umrundung des Strudels ist also schneller abge- liche tun, um diesen Prozess aufzuhalten bzw. dafür
schlossen als die vorangegangene, während der Abstand zu sorgen, dass wir überhaupt hineingeraten – obwohl
zwischen beiden immer geringer wird. Und jede Umrun- dieser Prozess Ihnen zufolge doch unauf haltsam zu
dung stellt eine Spiegelung der vorhergegangenen dar. sein scheint.
Zwischen dem Ersten und dem Zweiten Weltkrieg
lagen noch gut 20 Jahre, während der zeitliche Abstand JW: Nun, das Handeln dieser Gruppe ist nicht leicht
zwischen dem Vietnam- und dem Golfkrieg schon weit nachvollziehbar, denn wir müssen uns bewusst ma-
geringer war. Nun führen wir gar zwei Kriege parallel, chen, dass das, was sie tut, auf der menschlichen Ebene
die im selben Jahr ihren Anfang nahmen. nicht unbedingt Sinn ergibt. […] Unsere Machthaben-
Von nun an werden wir zunehmend Spiegelungen den werden von einer internen Gruppe beherrscht. Wir
dieser Zeitverdichtung sehen, da wir uns auf die untere planen in nächster Zeit gemeinsam mit Robert Lawlor
Spitze des Strudels zubewegen. Das ist vergleichbar mit eine Videoreihe mit dem Titel „The Sacred Geometry of
der unteren Spitze eines Tornados, die auch hart wie ein Time“, in der dies eingehender erläutert wird.
Diamant ist, obwohl sie nur aus wirbelnder Luft besteht. Diese Gruppe jedenfalls scheint alles über unsere
Auch die wirbelnde Zeit ist hart wie ein Diamant bzw. Vergangenheit zu wissen, womöglich selbst das, was
wie dessen Gegenstück in der vierten Dimension … mehrere hunderttausend Jahre zurückliegt. Diese
denn diese Dimension ist die Zeit. Und hier wird es nun Gruppierung lebt hier, auf der Erde, und das schon
bizarr, denn je näher die Kreise der unteren Spiralspitze seit Langem, wobei sie sich aber immer abgeschottet
kommen, desto stärker überlagern sie sich, und das sorgt hat, bis vor etwa 6.000 Jahren. Bis dahin haben die
dafür, dass die Zeit sich verhärtet und man in der Zeit Angehörigen dieser Gruppe, isoliert von uns, hier auf
vor- und zurückgehen kann. der Erde an einem sehr schönen Ort gelebt. Dann aber,
Das wirklich Interessante an dieser Maya-Geschichte vor etwa 6.000 Jahren, schrillte die erste von mehreren
ist jedoch, dass einem, je näher man dem unteren
Spiralende kommt, zunehmend
Rückwellen entgegenschlagen.
Das ist wie in der Physik: Wenn
Wellen auf eine Wand treffen, gibt Wart mal kurz
es Rückwellen, die die entgegen- … da muss ich
kommenden, auf die Wand zulau-
fenden Wellen unterwandern. In rangehen.
unserem Fall treffen die Wellen
auf die Zeitmembran, den kegel-
förmigen Strudel, den Tetraeder.
Im Grunde ist ein Tetraeder bei
genauerer Betrachtung nämlich
nichts anderes als ein eckiger
Tornado. Wir bewegen uns rasant
auf das untere Ende der Spirale
zu, und dadurch verkürzt sich
unsere Reaktionszeit. Damit sind
Fehler vorprogrammiert. Derzeit
wird fast jeden Tag ein Fehler
begangen. Fast täglich wird bei-

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 33

 Globale Elite
Alarmglocken. Diese Alarmsignale haben etwas mit dem
Ende des Kali Yuga, wie wir es nennen, zu tun.
Der Beginn des Kali Yuga fiel recht genau mit dem Be-
ginn des Mayakalenders 3114 v. Chr. zusammen. Damals
nahmen Städte, die Schrift, Königshäuser, Sklaverei,
die Unterdrückung der Frau, Viehzucht, Ackerbau,
Befestigungsanlagen und die Wissenschaft ihren An-
fang. All diese Dinge entstanden mit dem Anbruch des
Kali Yuga – nicht etwa, weil wir uns weiter-, sondern
weil wir uns zurückentwickelten. Darüber hinaus gab
es aber auch noch einen anderen Auslöser: Denn der
eigentliche Grund dafür, dass diese Gruppe – es handelt
sich um Menschen, die aber anders sind als wir – aktiv
wurde, liegt darin, dass der Beginn des Kali Yuga und
des Mayakalenders vor etwa 6.000 Jahren ein Signal
war. Dieses markierte einen Punkt in einem Kalender,
der einen sehr langen Zeitraum umfasste – nicht etwa
nur 6.000, sondern ungefähr 60.000 Jahre. Das Signal
besagte, dass ein Zeitalter zu Ende gehen würde, wobei
es in der Prophezeiung hieß, die Sonne werde unter
gigantischen Eruptionen explodieren, alles auf der
Erde verbrennen und für gewaltige Umbrüche sorgen.
Diese Gruppe wusste dies alles, weil sie es schon einmal
durchgemacht und alles genauestens dokumentiert
hatte. Also wurden die Angehörigen dieser Gruppe
aktiv: Sie übernahmen die Herrschaft über diesen
wunderbaren, von Jägern und Sammlern bevölkerten
Planeten und erschufen eine Zivilisation, wodurch es
ihnen möglich werden sollte, von hier fortzukommen,
ehe die Koronalen Massenauswürfe alles vernichteten.
Das beschreibt, was hier seit über 5.000, knapp 6.000
Jahren vor sich geht.
Dahinter steckt ein zentrales Organisationsprinzip,
erdacht und in die Tat umgesetzt von einer Gruppe,
die wir nicht genau kennen, und zu einem Zweck, der
bis vor Kurzem absolut geheim war. Den menschlichen
Drahtziehern versprach diese Gruppe, dass sie ihnen
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ihre Untergrundbasen und Ähnliches hinterlassen
werde. Ich glaube allerdings nicht, dass solche Basen
den Machthabern etwas nützen werden, denn wenn
wirklich eintritt, was prophezeit worden ist, wird dies
kaum zu überleben sein.
Das geheime Weltraumprogramm, fliegende Untertas-
sen, Mondbasen, die Nazis, Joseph Farrells großartige
Bücher über die Alchemie der Nazis – all dies gehört
zu bzw. verweist auf die Technologie, die diese Gruppe
im Rahmen eines Projekts entwickelt, das ich „Project
GOOD“ getauft habe. „GOOD“ steht für „Get Out Of
Dodge“, heißt also so viel wie „aus dem Versteck her-
vorkommen“, und genau das tut diese Gruppe; sie hat es
schon fast geschafft. Was Ed Grimsley herausgefunden
hat, weist ebenfalls darauf hin. Ich weiß nicht, ob Sie
von ihm gehört haben. Er filmt nachts mit Hilfe eines
Nachtsichtgeräts Flugobjekte, die man mit bloßem Auge
nicht sehen kann. Sie finden Grimsley über Google. Bei
YouTube gibt es ein paar bemerkenswerte Videos von
ihm, die ein riesiges Flugobjekt zeigen.
Das also ist im Grunde die ganze Geschichte. Und ich
denke, dass ich sie ebenso gut jetzt erzählen kann, da
man nie weiß, ob es demnächst nicht schon zu spät ist.
LW: Ganz genau. Einige Leute haben dieser nicht näher
bekannten Gruppe bestimmte Namen gegeben. In eini-
gen Quellen habe ich gelesen, dass es sich um Blutlini-
en der Anunnaki bzw. der Atlanter handeln soll, und
natürlich sollen auch Illuminati-Blutlinien mit einge-
flossen sein. Doch niemand scheint genau zu wissen,
wer diese Wesen sind.
JW: Nun, doch, das wissen wir durchaus. Anunnaki
ist ein Name für sie, ein anderer lautet Nephilim. Bei-
des sind Begriffe, die von verschiedenen Kulturen ge-
prägt wurden – den Hebräern, Babyloniern, Sumerern
und Persern –, um eben diese Menschen zu beschrei-
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10. - 11. Juli 2010
07.05.2010, 12:30:32
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

ben. Doch ihr eigentlicher Name ist viel naheliegender,
denn er beschreibt, wohin sie gehen werden, wenn sie
erst einmal aus ihrem Versteck hervorgekrochen sind
– sie heißen Arier.
„Arier“ ist nur eine andere Bezeichnung für Marsia-
ner, denn „Aries“ meint den Mars. Dorthin flüchten sie.
Das haben sie am Ende des letzten Kali Yuga getan und
tun es meiner Ansicht nach am Ende jedes Kali Yuga.
Jedes Mal erfolgt derselbe Zyklus. Vielleicht fliehen
sie auch schon früher, noch während des Kali Yuga.
Sie kehren zur Erde zurück, sobald diese sich von den
gigantischen Koronalen Massenauswürfen erholt hat.
Dann kommen sie in ihren Raumschiffen zurück und
bevölkern die Erde erneut. Womöglich nehmen sie
genetische Proben von hier mit; das könnte in Wahrheit
hinter dem Genomprojekt stecken. Vielleicht nehmen sie
sogar pflanzliche Samenproben mit, und möglicherweise
steckt das hinter der Saatgut-Bank. Möglich, dass sie
diese Proben mit auf den Mars nehmen. Dort gehen
sie in den Untergrund, denn der Mars ist ein ziemlich
unwirtlicher Ort, und warten darauf, dass sich die Erde
erholt. Vor 60.000 Jahren kamen sie zurück in dem
Glauben, dass alles Leben ausgelöscht worden sei. Doch
einige Gruppen hatten überlebt. […]
Diese Arier also sind Menschen, haben aber so lange
Zeit auf dem Mars gelebt, dass sie Hautpigmentierung
und Haarfarbe eingebüßt haben. Ihre Augen sind nun
blau, grün oder hellbraun. Als sie auf der Erde gelandet
sind, waren sie hochgewachsen, weil die Schwerkraft auf
dem Mars schwächer ist. Sie waren hochfortschrittlich
– und sie sind, wie gesagt, schon sehr, sehr lange hier.
Doch nun verlassen sie den Planeten. Es gibt Kolo-
nien – ich weiß, das klingt verrückt, doch ich habe für
all dies Beweise. Es gibt Kolonien auf dem Mars; geben
Sie einfach „Hale Crater civilization“ bei Google ein,
und lesen Sie, was Skipper darüber schreibt – Joseph
Skipper hat Großartiges über die Kolonie im Hale-Krater
zusammengetragen.
Das ist kurz gesagt also das, was hier vor sich geht.
Ja, sie leben unter uns, und früher haben sie auch in
Norwegen gelebt. Sie mochten das kühle Klima dort; an
wärmere Gefilde haben sie sich nie gewöhnen können.
Die Spirale, die über Norwegen explodiert ist, als Barack
Obama dort den Friedensnobelpreis entgegennehmen
sollte, war ihre Waffe.
Das ist ein Problem, dem sich Obama gegenübersieht.
Die Arier verlassen uns. Sie verschwinden von hier, weil
sie glauben, dass uns Koronale Massenauswürfe bevor-
stehen. Daher kümmert es sie nicht mehr, wer die USA
regiert. Bis letztes Jahr hat es sie noch interessiert, aber
jetzt nicht mehr. Nun bleibt Obama mit den Überresten
ihrer Technologie zurück, und wahrscheinlich ist man
eifrig dabei, die arischen Techniken nachzubilden. Das
ist es, was in Argentinien und Chile geschieht, wo man
die Tunnelsysteme okkupiert hat. Darauf bezieht sich
die Neue Weltordnung – es ist die Neue Ordnung der
zurückgelassenen Machthaber und nicht die der Arier.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Globale Elite
LW: Das ergibt Sinn.
JW: Eben. Die Arier sehen sich selbst als das „Rote Volk“
bzw. als das „Volk vom Roten Planeten“. Als Bauer sei-
nen Namen in Rothschild abänderte, hat er damit zu
verstehen gegeben, dass er diese Sache, dieses Projekt
abschirmt, das mit Anbruch des Industriezeitalters so
richtig in Fahrt kam. Jeder denkt, dass die Abholzung
des Planeten, der Raubbau an Bodenschätzen, die Ver-
sklavung der Menschheit und all das darauf zurück-
zuführen sei, dass etwas außer Kontrolle geraten ist,
aber das ist es nicht. Das sind nur die Nebenwirkungen
eines groß angelegten, geheimen Projekts, das dazu
dient, Kolonien zu errichten, Raumschiffe zu bauen
und enorme Mengen an Material und Arbeitskräften
von hier zum Mars zu verfrachten. […]
LW: Nun, wenn sie die Fähigkeit hatten, zwischen Erde
und Mars hin- und herzufliegen – und da bin ich ziem-
lich sicher –, dann hätten sie doch auch noch weiter
fliegen können? Ich meine, wird nicht der Mars durch
diese Koronalen Massenauswürfe ebenfalls zerstört?
JW: Die Arier gehen in den Untergrund. Die Massen-
auswürfe werden auch den Mars treffen, doch bei Wei-
tem nicht so schlimm wie die Erde. Der Film „2012“ hat
übrigens, das muss ich sagen, eine ganz gute Vorstel-
lung davon gegeben, wie sich ein Koronaler Massenaus-
wurf auswirken dürfte. Ein weiteres Problem, das mit
den Koronalen Massenauswürfen einhergeht, besteht
in der enormen elektromagnetischen Schockwelle, die
beträchtliche Auswirkungen auf den stark elektroma-
gnetisch geladenen Erdkern haben wird; dieser wird
dadurch in Bewegung versetzt werden.
Das hat folgenden Hintergrund: Die Sonnenpole be-
nötigen für eine komplette Rotation 37 Erdentage. Auch
der Sonnenäquator würde eigentlich für einen Umlauf
37 Tage brauchen, doch der Drehimpuls der Planeten
auf der Äquatorebene des Sonnensystems sorgt dafür,
dass die Rotation des Sonnenäquators nur 26 anstatt
37 Tage beträgt. Alle 87 Tage überlagert sich das Ma-
gnetfeld, wenn die 26-Tage- und die 37-Tage-Rotation
sich überschneiden. Können Sie mir folgen? Alle 87 Tage
gibt es eine kleine elektromagnetische Überlagerung,
wodurch die Sonne eine dichte elektromagnetische
„Hülle“ erhält. Nachdem sich dies 12.000 bis 13.000
Jahre lang wiederholt hat, ist die Sonne schließlich
von einem enorm starken Magnetfeld umgeben, das
allerdings rasch wieder schwächer wird. Dies wiederum
wirkt sich erheblich auf das elektromagnetische Feld
der Erde aus, das ebenfalls schwächer wird. Das ist
es, was derzeit geschieht – die Sonnenflecken werden
weniger, und die Stärke des Erdmagnetfelds nimmt ab.
Wir stehen am Ende eines 13.000 Jahre umfassenden
Zyklus, und wenn die Sonne sich schließlich selbst korri-
giert, also ihre Rotationsfelder wieder ins Gleichgewicht
bringt – was unerlässlich ist – wird dies einen heftigen
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Globale Elite
elektromagnetischen Sturm auslösen, der noch weit
jenseits der Erde zu spüren sein wird. Damit werden
auch enorme Koronale Massenauswürfe einhergehen,
welche die Wälder auf der Erde in Brand setzen und die
Meere zum Kochen bringen werden.
Unterhalb der Oberf läche des Mars besteht eine
recht gute Chance, dies zu überleben, denn der Mars
besitzt kein elektromagnetisches Feld und auch keine
tektonischen Platten. Nichts wird in Bewegung versetzt,
und man kann die Sache einfach aussitzen. Man wartet
einige 100 Jahre – ich weiß nicht genau, wie lange –,
und wenn sich dann die Wälder wieder erholt haben und
auch wieder Tiere da sind, bereitet man eine Expedition
vor und kommt zurück.
Derzeit wird nicht nur die Expedition vorbereitet,
die zum Mars aufbrechen soll, sondern seit 300 Jahren
trifft man zudem auch schon Vorbereitungen für die
Reise, welche die Arier hierher zurückbringen soll.
Das wiederholt sich ständig. In den Veden wie auch
im Mahabharata wird ebendies beschrieben, auch die
riesigen Schiffe, die dort als Archen bezeichnet werden.
Eines möchte ich ganz deutlich sagen: Ich behaup-
te nicht, dass alle weißen Menschen Arier sind. Die
Weißen sind aus der Verbindung zwischen Ariern und
Erdenmenschen hervorgegangen. Verstehen Sie? Die
Arier sehen ganz und gar nicht wie wir aus. Sie sind
kreide­bleich und wirken ganz schön sonderbar. In ihnen
hat auch der Vampirmythos seinen Ursprung, denn die
Arier können nur nachts an die Erdoberfläche kommen.
Ihre Haut ist so durchscheinend, dass man die Adern
sieht, sodass sie unter bestimmten Lichtverhältnissen
blau aussehen.
LW: Kennen Sie die Neuverfilmung von „Krieg der Wel-
ten“? Ich weiß noch, wie ich gedacht habe: „Das ist
interessant, dass sie ausgerechnet jetzt solch einen
Film drehen, wo sie bereits in den Untergrund gegan-
Nein … keine Aste-
roiden. Nur jemand, der
mich durch ein Teleskop
ansieht.
36 www.nexus-magazin.de
gen sind – und dann noch diese Laserstrahlen.“ Sehr
vorausahnend.
JW: Ja, Spielberg muss eingeweiht sein. Als ich den
Film sah, dachte ich nur: „Er muss es einfach wissen.“
Er muss wissen, dass sie schon seit Langem hier sind
und sich im Untergrund aufhalten. Genau dort sitzen
sie nämlich. Und dann sind da, neben anderen Dingen,
noch ihre Robotergeschöpfe. Übrigens sage ich nicht,
dass es nicht auch noch andere Außerirdische hier gibt;
das ist gut möglich, und ich werde es keineswegs be-
streiten. Jedenfalls sind auch diese Robotergeschöpfe
schon lange unter uns. Wobei ich nicht genau weiß, ob
es Roboterwesen oder gentechnisch erschaffene Kre-
aturen sind. […]
Und nun erzähle ich Ihnen, warum Obama den Frie-
densnobelpreis erhalten hat – nämlich dafür, dass er
nicht auf die Arier schießt, während diese sich davon-
machen. Doch es gibt ein Problem, dem er sich gegen-
übersieht, und es ist ein schwerwiegendes Problem. […]
Obama befürchtet nämlich, dass die Arier uns angreifen
könnten, und hier kommt diese Spirale über Norwegen
ins Spiel. Einige Menschen behaupten, dass die Arier
gutartige Außerirdische seien. Doch wer das sagt, hat
in Geschichte nicht aufgepasst. Die Arier haben den
Planeten gestürmt, ganz Indien unterjocht und dort das
Kastensystem eingeführt.
LW: Und im Grunde indirekt jeden Krieg initiiert, oder?
JW: Richtig. Hier empfehle ich Andrew Collins’ Buch
„From the Ashes of Angels“, ein großartiges Werk. Er
beschreibt darin die Geschichte der magischen Kinder,
die aus der Verbindung von Ariern und Menschenfrauen
hervorgegangen sind. Diese Kinder waren weiß, hatten
weiße Haare und kalkweiße Haut, und einige Stämme
fürchteten diese Kinder und töteten sie. Andere Stäm-
me wiederum hielten sie für höhere Wesen und wie-
sen ihnen eine überlegene Position
innerhalb der Stammesgemeinschaft
zu. Oft hatten diese Kinder auch röt-
liche Haare, aufgrund des hohen Ei-
senoxidgehalts auf dem Mars. […] Die
arischen Einflüsse lassen sich also be-
sonders innerhalb der europäischen
Kulturen ausmachen. Diese Kulturen
wurden zum In­s tru­ment der echten
Arier, die nichts mit Menschen weißer
Hautfarbe zu tun haben – abgesehen
davon, dass sie diesen ein paar Gene
vermacht haben.
Das also steckt dah i nter. Der
Skull & Bones-Orden gehört auch zu
dieser Gruppe. Michael Tsarion hat
viele deutsche Gruppierungen bis zu
ihrem Ursprung zurückverfolgt, und
diese deutschen Gruppen sind der
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

Schlüssel. Wenn man die Entstehung dieser Gruppen
recherchiert, erklärt sich alles. Die Saturnian Society,
Aleister Crowley und all die UFO -Geschichten aus Süd-
amerika – all diese Aspekte sind Teil einer zusammen-
hängenden, schlüssigen Geschichte, die sich von dem
ganzen Durcheinander abhebt. Untermauert wird das
durch ernstzunehmende alte Schriften, den Puranas
und Veden, die diese ganze Geschichte ebenfalls sehr
deutlich schildern.
LW: Oha! Wo aber kommt dabei die Vorstellung ins
Spiel, dass es verschiedene Zeitalter gibt? Oder an-
ders gefragt: Werden wir es je schaffen, dem Gefäng-
nis einer hochfortschrittlichen außerirdischen Kultur
zu entfliehen, die uns ohne unser Wissen kontrolliert?
Sollte auf die Eisenzeit nicht eigentlich ein Goldenes
Zeitalter folgen?
JW: Das sollte es, ja, und die Sache verhält sich wie
folgt, denn wir kommen nun zum Kern der Angele-
genheit. Während des langen Zyklus aller Yugas – der
Kulpa genannt wird und die Gesamtheit dieser Zyklen
bezeichnet – kommt es zu unzähligen Toten. Und je nä-
her das Bronzezeitalter und das Kali Yuga rücken, desto
mehr Menschen sterben eines gewaltsamen Todes. Es
dauert viele Jahrtausende, bis Knochen sich endgültig
auflösen. Diese unvermeidliche Präsenz – die in Ägyp-
ten „Ka“ genannt wurde, eine Art Rückstand – geistert
also weiter auf der Erde umher. Ein Goldenes Zeitalter
kann erst dann eintreten, wenn das gesamte Ka aufge-
löst wurde und die Erde sich erneuert hat.
Leider jedoch haben die Arier diesen Grundsatz
missachtet. Sie wollten bei der letzten Katastrophe nicht
sterben, obwohl es eigentlich so vorgesehen war. Es
war sozusagen Teil des Geschäfts. Die Erde kann sich
nur erneuern, wenn alles Ka beseitigt ist. Stattdessen
aber flohen die Arier und bewahrten sich das Wissen
aus dem vergangenen Kulpa, das sie ebenfalls hätten
verlieren müssen. Das Goldene Zeitalter kann sich nur
dann verwirklichen, wenn die Erde wieder in einen
jungfräulichen Zustand versetzt wird. Und die Arier
haben diese Regel verletzt […] und bringen immer wieder
dasselbe Genmaterial mit auf die Erde zurück, obwohl
diese doch ständig die Karten neu mischt und nach
neuen genetischen Mustern sucht, um das Bewusstsein
zu fördern. Die Arier jedoch bringen immer und immer
wieder die alten genetischen Strukturen ein. […]
LW: Was hat es Ihrer Meinung nach mit den Chemtrails
und mit HA ARP auf sich?
JW: Beides soll uns daran hindern zu erkennen, was
hinter unserem Rücken vor sich geht, und damit mei-
ne ich die Evakuierung im großen Stil. Wir sind den
Ariern gleichgültig geworden.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Globale Elite
LW: Man sollte meinen, dass es eine höhere In­s tanz –
nennen wir sie die Kosmische Streife – geben müsste,
die ein Auge darauf hat, ob sich jemand gerecht oder
ungerecht verhält. Anders ausgedrückt: Gibt es nicht
höherentwickelte Außerirdische oder Kulturen bzw.
Engelswelten oder wie immer man es nennen will, wel-
che die Dinge richten könnten?
JW: Was das angeht, ist unser Wissen begrenzt. In den
Veden heißt es, dass die Devas, die angeblich während
des gegenwärtigen Kali Yuga vernichtet wurden, zur
Gottheit zurückgekehrt seien, und zwar schon vor vie-
len tausend Jahren. Sie teilten der Gottheit mit, dass
die Archonten – womit die Arier gemeint sind – den
gesamten Planeten besetzt hätten und sie, die Devas,
Hilfe bräuchten, weil man sie vertrieben habe. Bei den
Devas handelt es sich natürlich um Naturgeister.
In Tolkiens „Herrn der Ringe“ zerstören Sauron
und Saruman die Natur, um ein mysteriöses Projekt
durchführen zu können. Wenn man einen Blick auf die
Geschichte wirft, wird deutlich, dass Tolkiens Figur des
Sauron sich von Sargon ableitet, dem ersten wirklichen
König im Kali Yuga. Er herrschte über Mesopotamien
und führte Kalender, Uhren und den Arbeitstag ein.
Er war ein Arier. Hier also setzt der reglementierende
Einfluss ein, der uns aus unserem ursprünglichen
natürlichen Zustand des spirituell hochentwickelten
Jägers und Sammlers herausgeholt hat, denn genau
das ist der Mensch eigentlich. Das ist unser natürlicher
Seinszustand – eng mit der Erde verbunden, keine
Landwirtschaft, ausschließlich frische Nahrung, viel
Erjagtes und Ersammeltes, dabei aber sehr spirituell.
Das war kein Steinzeit-Gegrunze, sondern ein herrliches,
wunderschönes Leben mit viel Meditation und einem
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Globale Elite
weit höheren Lebensstandard als heute. So war es, ehe
die Arier auftauchten.
LW: Wow! Gibt es irgendeine Verbindung zwischen die-
sen Ariern und den nationalsozialistischen Ariern des
Zweiten Weltkriegs?
JW: Ja, durchaus. Die deutschen Nazis waren allesamt
besessen von dem Mythos eines Volkes, das angeblich
unter der Erde lebte. Hitler erzählte den Leuten gar,
er habe den „neuen Menschen“ getroffen, also den Ari-
er. Dieser sei schrecklich, sagte er. Von diesem hatten
die Nazis all ihre Technologien, beispielsweise die der
Glocke, einem UFO -Antrieb auf der Basis von rotieren-
dem Quecksilber. Das alles hatten sie von den Ariern.
Diese hatten Kontakt zu den Nazis aufgenommen und
gaben ihnen vor, was sie tun und wohin sie gehen soll-
ten. So konnten die Nazis zwischen 1930 und 1945 die
erstaunlichsten Fortschritte erzielen. Sie haben den
Laser erfunden und UFOs gebaut. Sie haben Radar
und Fernsehen entwickelt – so viele Dinge, dass es un-
glaublich anmutet. Es übersteigt das Menschenmögli-
che, aber die Nazis haben es getan. Übrigens wurde
all dies von den Rothschilds und den Rockefellers wie
auch von George Bushs Großvater finanziert.
LW: Ganz genau, ganz genau.
JW: Ja, und dahinter steckt wiederum der Skull & Bo-
nes-Orden. Der Orden hat eine Zahl – eine geheime
Zahl, von der niemand weiß, was sie bedeutet: 322.
Nun, ihre Bedeutung ist ziemlich offensichtlich. Die
Zahl steht für den ersten Tag des Aries. Aries ist der
Mars, und der Mars steht für den März. Der März ist
der einzige Monat, der nach einem Planeten benannt
ist. Jedes alchemistische Werk beginnt stets im Aries.
LW: Interessant.
JW: Die Arier also sind die Alchemisten, die Hoch-
magier, die Große Weiße Bruderschaft. Den Tibetern
zufolge lebten sie einst in einer unterirdischen Stadt
namens Shambala unterhalb des Himalaja und waren
weiß wie Kalk.
LW: Inzwischen ist ja allgemein bekannt, dass die Ame-
rikaner die Nazi-Wissenschaftler im Rahmen der Ope-
ration „Paperclip“ in die USA geholt haben.
JW: Ja, definitiv.
LW: Und hier in den USA wurden sie in hohen Positio-
nen eingesetzt, auch in den hohen Rängen der NASA ,
glaube ich.
JW: Das stimmt. Und Wernher von Braun sagte seiner
Geliebten Carol Rosin kurz vor seinem Tod: „Du wirst
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sehen, am Ende wird es heißen, dass an allem die Au-
ßerirdischen schuld seien.“ Und dann lachte er.
LW: Oha.
JW: Aber das ist noch nicht alles. Es ist so gut wie
zweifelsfrei bewiesen, dass das gesamte untere Drittel
Südamerikas nach dem Zweiten Weltkrieg an die Nazis
gegangen ist. Es gehörte von da an ihnen, und zwar
beide Seiten, Chile und Argentinien. Die Nazis haben
beide Länder beherrscht – und Pinochet war nur ihre
Marionette, ebenso wie Perón. Wer immer dort in den
Bergen zu nahe an eines ihrer Projekte herankam, „ver-
schwand“ einfach. In Argentinien „verschwanden“ auf
diese Weise viele tausend Personen. Wanderer, die in die
Nähe solcher Einrichtungen kamen, in denen die Nazis
ihre riesigen Fluggeräte bauten, verschwanden schlicht.
Jaques Vallee ist ein Forscher, der drei Jahrzehnte
lang UFO -Sichtungen, Auftrittsorte und -wahrschein-
lichkeiten untersucht hat. Aus seiner Arbeit geht her-
vor, dass 75 Prozent aller UFO -Sichtungen im unteren
Drittel Südamerikas stattfinden. Wenn man bei YouTube
„Santiago, Chile, December 2008“ eingibt, findet man
ein Video, in dem etwa 40 Flugobjekte über der Stadt
Santiago zu sehen sind. Die Nazis winken einem buch-
stäblich zu und rufen: „Bis die Tage, Leute!“
LW: Was aber sollten wir angesichts all dessen unter-
nehmen? Was können wir tun?
JW: Im Grunde nichts, weil wir das alles nicht mit Si-
cherheit wissen. Ich behaupte nämlich nicht, dass sich
alles genau wie geschildert abspielen wird. Die Zahl,
mit der die Arier sich ursprünglich identifizierten, lautet
2442. Den alten Schriften zufolge ist dies das Jahr, in
welchem das Kali Yuga zu Ende gehen soll. Ich glaube,
dass die Arier Ende der 1880er Jahre beim Dechiffrieren
des Kalenders der Langen Zählung herausfanden, dass
dieses Ende bereits 2012 eintreten könnte, anstatt erst
2442. Also gaben sie Gas, läuteten das 20. Jahrhundert
ein und krochen aus ihrem Versteck. Dennoch könnte
es sein, dass das Ende erst in 400 Jahren eintritt. […]
Das gesamte Zahlensystem, dass diese Gruppe schon
seit ihrer Ankunft hier benutzt, ist ein höherdimensio-
nales bzw. hyperdimensionales System. Dieses hyper-
dimensionale Zahlensystem wird an vielen Orten der
Erde verwendet, doch die drei Orte, an denen es am
deutlichsten zutage tritt, sind Gizeh – die Große Pyrami-
de von Gizeh –, Stonehenge und das US-amerikanische
Kapitol. […]
LW: Dan Brown hat ja gerade einen weiteren Thriller
über das Kapitol herausgebracht.
JW: Wie ich schon sagte: Wenn „The Sacred Geomet-
ry of Time“ von Robert Lawlor erst einmal erschienen
NEXUS 29 Juni – Juli 2010
 Globale Elite

ist, wird dies Dan Brown und all die anderen in ihre
Schranken weisen.
LW: Nun, natürlich, denn sie sind ja nur Thriller-Auto-
ren und keineswegs esoterische Experten.
JW: Dan Brown verteidigt zudem die Freimaurer. All
seine Bücher rechtfertigen ihr Tun. Ronnie Howard,
der Regisseur von „Illuminati“ und der Brown-Verfil-
mung „Der Da Vinci Code – Sakrileg“, ist ein hochran-
giger Freimaurer. […]
LW: Sollten wir vielleicht anfangen, ein Boot zu bauen?
JW: Nun, das schadet nicht. Allerdings nutzt es nur
etwas, wenn man es schafft, dem Koronalen Massen-
auswurf zu entgehen, mit dem alles beginnt, und den
nachfolgenden Flutwellen und Windgeschwindigkeiten
von knapp 650 Stundenkilometern standzuhalten. Mein
Bekannter Clif High bastelt derzeit an einem Boot, und
es ist ein tolles Boot. Ich denke auch darüber nach, mir
eines zu kaufen, sicher ist sicher. […] Aber auch, wenn
man ein Boot hat, ist es reine Glückssache.
LW: Ja, verstehe. Und bei meinen finanziellen Ressour-
cen käme ich wahrscheinlich ohnehin nicht über die
kalifornischen Gewässer hinaus. Was ich aber weiß,
ist, dass das Militär derzeit quasi im Akkord Unter-
grundbasen errichtet.
JW: Das tut es in der Tat. […] Im Grunde bin ich froh
darüber, dass die Arier fliehen, und ich hoffe sehr, dass
uns noch eine Gnadenfrist von 400 Jahren gewährt
wird – vielleicht ja sogar länger. Meiner Ansicht nach
hatten die Arier einen verheerenden Einfluss auf die
Erde und hinterlassen nun praktisch einen verwüste-
ten Planeten. […]
LW: Es wird ja viel darüber geredet, dass die Existenz
von Außerirdischen bald offiziell bekanntgegeben wird.
Das soll angeblich über das Fernsehen geschehen, so-
bald die Zeit reif ist.
JW: Ja, und ich kann Ihnen auch sagen, wann die Zeit
reif ist, nämlich in allerletzter Minute. Dann werden
sie sich zu erkennen geben. David Wilcock nutzt jede
Gelegenheit, um zu verkünden, dass es zu einer solchen
offiziellen Enthüllung kommen wird, die mit der Lan-
dung von Außerirdischen und allem Möglichen einher-
gehen soll. Nun, ich mag David, er ist ein netter Kerl,
aber das wird nicht passieren. Die Arier werden sich
zu erkennen geben, indem sie von hier verschwinden.
Clif High und viele andere Personen wissen dies be-
reits. Man findet Genaueres darüber im Internet. Es
wird auch ersichtlich, wenn man durch Ed Grimsleys
Nachtsichtgerät in den nächtlichen Himmel schaut. Wir
wissen, was vor sich geht.
Und dann ist da noch Gary McKinnon, der an die
USA ausgeliefert werden soll, weil er sich ins Netzwerk
des Pentagon eingehackt hat. McKinnon behauptet, es
existiere ein geheimes Weltraumprogramm mit riesigen
Raumschiffen, an dem hunderttausende Menschen
beteiligt seien – möglicherweise findet sich hier ein
Großteil der Personen wieder, die in den letzten 30 bis
40 Jahren als vermisst gemeldet wurden.
LW: Würden Sie bitte noch einmal Ihre Websites nennen?
JW: Alle meine Videos finden Sie unter www.sacred-
mysteries.com, darunter auch ein neues mit dem Titel
„Infinity: The Ultimate Trip“ sowie meinen neuen Film
„Journey Beyond Death“. Meine verrückten Artikel gibt
es auf www.jayweidner.com. Besuchen Sie die Sites di-
rekt, oder geben Sie bei Google einfach „Jay Weidner“
ein und lesen Sie die netten oder weniger netten Din-
ge, die man über mich geäußert hat.
LW: Ich kann mir kaum vorstellen, dass irgendwer etwas
Negatives über Sie sagen sollte, Jay. Sie sind großartig,
und ich bin froh, dass Sie zu Gast in meiner Sendung
waren. Kommen Sie bald wieder, ja?
JW: War mir ein Vergnügen. Danke, dass ich hier sein
durfte.

Über den Interviewgast

Jay Weidner hat zahlreiche Bücher und Artikel verfasst, vor allem über Alchemie und Hermetik.
1999 gründete er gemeinsam mit seiner Frau Sharron Rose „Sacred Mysteries“, eine „alte Mysterien­
schule für das Zeitalter der Moderne“, deren Vorsitzender Weidner seit 2000 ist. Zu den Personen, mit
denen Jay Weidner im Laufe seines Wirkens zusammengearbeitet hat, zählen Richard Hoagland, Noam
Chomsky und Paul LaViolette.
Darüber hinaus ist er Filmproduzent; die Dokumentarfilme „2012 – The Odyssey“ und „Timewave
2013“ stammen aus seiner Feder, und auch an Produktionen des US-amerikanischen Fernsehsenders
History Channel hat er mitgewirkt. Sein neuester Dokumentarfilm über Tod und Nahtoderfahrungen, der auch als
DVD erhältlich ist, heißt „Infinity: The Ultimate Trip“.
Seine Websites finden sich unter www.jayweidner.com und www.sacredmysteries.com.

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Diesen Beitrag haben wir von der französischen NEXUS-Redaktion übernommen.

„Freie Energie“ – lange hat dieser irreführende Begriff die Forschung zu alternativen Energie-
quellen, die scheinbar den Energieerhaltungssatz verletzen, in Verruf gebracht. Doch immer
mehr Beobachtungen zeigen, dass manche Geräte offenbar durchaus einen Overunity-Effekt
erzeugen. Die berühmte „Kalte Fusion“, die seit 20 Jahren offiziell als nicht durchführbar gilt,
feiert dank überaus überzeugenden Experimenten ein Comeback. Werden die Geheimnisse
des Vakuums nun endlich entschlüsselt?

Immer glaubwürdigere Alternativen
Pascal Fichant, Vorsitzender des CERNTEA (Europäisches Zent-
rum zur Erforschung und Entwicklung von neuen alternativen
Energie­technologien), über seriöse Alternativen, die uns den Weg
aus der Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen weisen.
NEXUS: Wie entstand das CERNTEA?
Pascal Fichant: Wir gründeten das Zentrum 2007,
weil wir ein neues Netzwerk für unabhängige Forscher
schaffen und so mehr Möglichkeiten haben wollten.
Viele Physiker interessieren sich für uns und stehen
uns aufgeschlossen gegenüber, aber sie können nicht
öffentlich Stellung beziehen, weil diese Themen so sen-
sibel sind. Außerdem gibt es viele Ankündigungen, aber
nur wenige aussagekräftige Ergebnisse. Unser Ziel ist
es, die vielversprechendsten und seriösesten Techno-
logien und Prototypen auszusondern, um sie vor Ort
zu studieren, Interviews dazu zu führen und sie mög-
licherweise nachzubauen bzw. auszuleihen. Genau das
haben wir schon mit dem Keppe-Motor gemacht: Wir
haben 2009 mit dem brasilianischen Team eine For-
schungspartnerschaft geschlossen. Daraufhin haben sie
uns die Maschinen geschickt, damit wir sie mit allen
uns zur Verfügung stehenden Mitteln peinlich genauen
Untersuchungen unterziehen konnten. Wir haben das
Projekt auch gefördert, zum Beispiel durch Konferen-
zen, die wir organisiert haben. Wir sind heute acht
Mitglieder, Wissenschaftler, Chemiker, Ingenieure …
Das Zentrum ermöglicht es uns, Kontakte zu knüpfen
und in der Forschergemeinde eine gewisse Akzeptanz
zu erlangen.
NEXUS: Was ist in Ihren Augen heute die vielverspre-
chendste Technologie?
Pascal Fichant: Der Orbo-Motor der irischen Firma
Steorn. Wir finden ihn sehr interessant, aber bis heute
gibt es noch viele Unbekannte. Unsere vorläufige Mei-
nung ist, dass wir aufgrund der fehlenden unstrittigen
Messungen noch nicht davon überzeugt sind, dass die-
ser Motor tatsächlich einen Overunity-Effekt erzeugen
kann. Trotzdem zeigt er interessante und erklärbare
physikalische Effekte. Wir erwarten eine Bestätigung
durch unwiderlegbare Messungen der Strommenge,
die verbraucht und gewonnen wurde, die zeigen könn-
ten, dass der Wirkungsgrad größer ist als eins. Das be-
zeichnet man als Overunity. Dieser Koeffizient misst
einfach nur die Beziehung zwischen dem Strom, der
dem System zugeführt wird, und der daraus resultie-
renden mechanischen Energie (die anschließend wie-
der in Strom umgewandelt wird). Laut der klassischen
Physik wird alle Energie, die einem System zugeführt
wird, in unterschiedliche Formen umgewandelt, und
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Freie Energie
die Summe der Energie, die das System verlässt, ist
gleich der Energie, die am Anfang zugeführt wurde.
Das ist der Energieerhaltungssatz. Eine konventionel-
le Maschine wird immer einen Wirkungsgrad kleiner
eins haben, und je näher sie der eins kommt, umso hö-
her ist die Leistung. Aber kein System ist tatsächlich
ganz geschlossen. Zwar kann man mit Windrädern
theoretisch einen Wirkungsgrad größer eins errei-
chen. Tatsächlich verbraucht man aber Strom, um die
Rotorblätter auszurichten, und dann benutzt man die
Kraft des Windes, die kostenlos ist; anschließend wird
die mechanische Energie in Strom umgewandelt. Der
Wirkungsgrad ist größer eins, weil man die Kraft des
Windes nicht „verbraucht“.
NEXUS: Wie kann man einen Wirkungsgrad größer
eins auf direkterem Weg erreichen?
Pascal Fichant: Es gibt Theorien, laut denen man aus
dem Vakuum Energie gewinnen kann. Bekannte Physi-
ker wie Harold Puthoff 1 verteidigen dieses Prinzip und
verweisen auf die Quantenelektrodynamik. Sie glauben,
dass die Energie des Vakuums mit einem „Casimir-Hohl-
raum“ 2 eingefangen werden kann, indem man sich Ef-
fekte zunutze macht, die den Zeitfluss modifizieren. Das
widerspricht zwar nicht dem Energieerhaltungssatz,
aber die Kritiker behaupten, dass man diese Energie
nicht messen kann, und andere glauben, dass man sie
nicht nutzbar machen kann. Das CERNTEA arbeitet in
einer Partnerschaft mit dem deutschen Physiker Prof.
Claus Turtur,3 einem Spezialisten für Vakuumenergie.
Er hat eine kleine experimentelle Maschine gebaut, die
durch eine bestimmte Geometrie die Vakuumenergie
„einfängt“ und so eine mechanische Leistung hervor-
bringt. Seine Ergebnisse, die auf einer Theorie aufbau-
en, wurden in einer Fachzeitschrift veröffentlicht und
von Experten begutachtet.
NEXUS: Ähnelt das Prinzip des Keppe-Motors dem
Orbo-Motor?
Pascal Fichant: Ja. Es handelt sich um einen Impuls-
Elektromotor, in dem sich ein großer Magnet dreht, der
wiederum von einer speziellen Spule in einer beson-
www.nexus-magazin.de 41
Freie Energie
deren geometrischen Form umgeben ist. In bestimm-
ten Abständen, die durch optische Sensoren bestimmt
werden, schickt man elektrische Impulse hinein. Wir
erhielten die Maschinen und die Pläne und konnten den
Motor während des ersten Halbjahrs in Gang setzen.
Bei den Prototypen, die wir erhalten haben, handelt es
sich nicht um Geräte mit einem Overunity-Effekt, aber
sie haben einen sehr hohen Wirkungsgrad. Wir werden
eine interne Vorstudie machen, ein Protokoll schreiben,
und dann, wenn interessante Ergebnisse herauskom-
men sollten, diese Ergebnisse durch andere bestätigen
lassen. Bei Keppe behauptet man, dass der Motor ei-
nen sehr hohen Wirkungsgrad bei sehr geringen Ma-
terialkosten hat. Darüber hinaus haben sie angeblich
Prototypen mit Overunity-Effekt. Ansatzpunkt ist eine
beinahe metaphysische, wenngleich interessante Theo-
rie. Keppe war auch auf dem Klimagipfel in Kopenha-
gen – bei denen handelt es sich um fast schon militante
Öko-Aktivisten. Setzt man den Keppe-Motor in einen
Ventilator ein, erreicht der Ventilator einen Wirkungs-
grad von 90 Prozent, also liegt er ganze 40 Prozent über
einem kommerziellen Spitzenprodukt. Und weil er aus
kostengünstigen Materialien gebaut ist, interessieren
sich die Hersteller sehr dafür.
NEXUS: Was für andere Technologien haben Ihre Auf-
merksamkeit auf sich gezogen?
Pascal Fichant: In erster Linie die Kalte Fusion, zu der
2009 wichtige neue Artikel erschienen sind. Die Ame-
rican Chemical Society 4 hat eine Debatte zum 20. Jah-
restag der Kalten Fusion organisiert und dort konnte
man den Ausstoß von hochenergetischen Neutronen
bei Umgebungstemperatur anhand eines Versuchs be-
legen, der in einem Labor der US -Armee durchgeführt
worden war. Im Mai 2009 startete das amerikanische
Energieministerium einen Aufruf an alle Erfinder, For-
schungs- und Entwicklungsprojekte vorzustellen, die
mit dem Status quo brechen, und legte dafür sogar ei-
nen speziellen Fonds auf. Außerdem bestätigt ein Be-
richt der DIA 5 die Existenz der Kalten Fusion.
Die zweite Technologie ist die der Blacklight Power
Inc.,6 die auf einer postulierten Form von Wasserstoff
namens „Hydrino“ beruht und von der Universität Rowan
bestätigt wurde. Diese Art von Wasserstoff produziert
Energie mit einem Übermaß an Wärme. Laut der Theorie
gibt es in dem Gerät „Casimir-Hohlräume“, in denen
die Zeit unterschiedlich schnell abläuft. Hydrino wäre
demnach also relativistischer Wasserstoff! Manche Leute
glauben, dass das auch die Kalte Fusion erklären könnte.
Der Weg der „Casimir-Hohlräume“ ist sehr interessant
und ich sehe für die Zukunft Anwendungsmöglichkeiten
in der Nanotechnologie. Durch den Casimir-Effekt ziehen
42 www.nexus-magazin.de
sich zwei sehr nah beieinander positionierte Metallplat-
ten an, aber kürzlich durchgeführte Experimente zeigen,
dass es auch eine Abstoßungsreaktion geben kann.7 So
könnte man quasi ein vibrierendes System bauen. Für
die Zukunft kann man sich nano-energetische Effekte
vorstellen, die auf dem Casimir-Effekt beruhen.
Zum Schluss möchte ich noch sagen, dass man die
Alternativen, die die konventionellen erneuerbaren
Energien darstellen, natürlich nicht vergessen darf. So
zeigt beispielsweise eine Studie einer amerikanischen
Universität, dass der gesamte Energiebedarf der USA
gedeckt werden könnte, wenn man drei Prozent des
Staatsgebiets mit Solaranlagen, die der aktuellen Tech-
nologie entsprechen, bebauen würde!
Endnoten
1 Amerikanischer Physiker, der zu Beginn seiner Karri-
ere auf paranormalen Gebieten forschte. 1967 erhielt
Puthoff einen Doktortitel von der Stanford University.
2 Der Casimir-Effekt, benannt nach dem niederlän-
dischen Physiker Hendrik Casimir, besagt, dass im
Vakuum auf zwei parallele Platten eine Kraft wirkt,
die beide zusammendrückt.
3 Physikprofessor an der Ostfalia Hochschule für Ange-
wandte Wissenschaften in Wolfenbüttel.
4 Eine 1876 gegründete wissenschaftliche Fachgesell-
schaft in den USA , die die Forschung im Bereich der
Chemie fördert. Sie hat über 158.000 Mitglieder. Offi-
zielle Treffen finden zweimal im Jahr statt, dazu viele
kleinere Konferenzen zu Spezialthemen. Darüber hin-
aus gibt die ACS mehrere Fachzeitschriften heraus.
5 Defense Intelligence Agency, ein Nachrichtendienst
der USA , der als Dachorganisation der Nachrichten-
dienste der vier Teilstreitkräfte dient.
6 Eine in Cranbury, New Jersey, ansässige Chemie-
Firma. Sie stützt sich auf Vorstellungen ihres Gründers
Randell L. Mills, die er in einem Buch namens „The
Grand Unified Theory of Classical Physics“ im Eigen-
verlag herausbrachte. Darin behauptet er, dass man-
che Chemikalien in kontrollierten Experimenten mit
atomarem Sauerstoff katalytisch so reagieren, dass
ultraviolettes Plasma entsteht. Die Firma behauptet,
dass das dabei entstehende Nebenprodukt, die „Hyd-
rinos“, in Experimenten nachgewiesen wurden und
einen Energiezustand haben, der unter dem von der
Quantenmechanik für Wasserstoff angesetzten Grund-
zustand liegt.
7 Im Jahr 2007 haben Physiker um Ulf Leonhardt von
der Universität St. Andrews theoretisch vorherge-
sagt, dass es unter Zuhilfenahme von Metamaterial
mit negativer Brechzahl möglich wäre, den Casimir-
Effekt umzukehren, also eine Abstoßung zu erreichen.
Dieser Effekt war bereits 1956 von E. M. Lifschitz und
2002 von Eyal Buks und Michael L. Roukes vorherge-
sagt worden.
NEXUS 29 Juni – Juli 2010
 Freie Energie

Steorn: Endgültiger Beweis für Overunity?

Eine Reihe von Publikums- und Internet-Vorführungen
hat nach Ansicht der irischen Firma Steorn bewiesen,
dass der Orbo-Motor ein Gerät mit Overunity-Effekt ist.
Dennoch sind Beobachter und Fachleute noch skeptisch
und verlangen einen überzeugenderen Beweis.

„Entweder haben wir bewiesen, dass der Orbo-Motor tatsächlich Overunity

erzeugt, oder wir haben das Gerät manipuliert und ich riskiere es, für die- Sean McCarthy, CEO von Steorn
sen Betrug ins Gefängnis zu gehen.“

D ie ganze Gemeinschaft der Verfechter der Freien

Energie hielt wegen der irischen Firma Steorn in den
letzten Monaten den Atem an, die im Internet angekün-
digt hatte, dass sie ihren Orbo-Motor vorführen wolle.
Als Höhepunkt versprach die abschließende Vorführung
am 30. Januar nicht weniger als den „Beweis für Over-
unity“. Wenn man dem glaubt, was an jenem Tag gezeigt
wurde, dann hat der Motor einen Wirkungsgrad von 327
Prozent gezeigt, d. h. einen Wirkungsgrad höher als drei.
Trotzdem sind noch nicht alle restlos überzeugt, denn
der Vorstandsvorsitzende von Steorn, Sean McCarthy,
begnügte sich damit, nur etwa 100 anwesenden und
etwa 900 durch das Internet zugeschalteten Fachleuten
Kurven auf einem Oszilloskop zu zeigen. Die eine Kurve
zeigt den Strom, der dem System zugeführt wird und
die ganze Zeit über stabil bleibt, die andere die Mess-
werte für die Energie, die das System wieder verlässt,
und diese Kurve steigt mit der Zeit an. Die Beziehung
zwischen den beiden Kurven soll, obwohl diese nicht auf
derselben Berechnungsgrundlage entstanden sind, den
besagten Wirkungsgrad von 327 Prozent ergeben, der
laut McCarthy sogar noch höher sein könnte.
Völlige Transparenz
„Diese Kurven beweisen gar nichts“, meinen aber
viele Beobachter, die frustriert sind über den minima-
listischen Charakter der Vorführung. „Um das klarzu-
stellen“, antwortet ein sich seiner Sache sehr sicherer
McCarthy:
„Entweder haben wir bewiesen, dass der Orbo-
Motor tatsächlich Overunity erzeugt, oder wir ha-
ben das Gerät manipuliert und ich riskiere es, für
diesen Betrug ins Gefängnis zu gehen.“
Eine dritte, wenn auch nicht sehr wahrscheinliche
Möglichkeit wäre, dass der Effekt auf ein Artefakt
zurückzuführen ist, das vom Steorn-Team nicht völlig
verstanden wurde. Doch McCarthy war schon beim
nächsten Schritt und lud im Februar motivierte Tech-
niker mit ihren eigenen Geräten ein, um den Motor zu
testen.
Schließlich kündigte er die baldige Veröffentlichung
von unabhängigen Meinungen an. Kann man noch mehr

So funktioniert der Orbo-Generator

Auf einem Rotor sitzen über seinen Umfang verteilt Neodym-Magnet-Paare (anti-parallel: N-S an S-N). Um
den Rotor herum sind vier Ringkern-Spulen befestigt (Stator). Das ferromagnetische Material der ringför-
migen Spulenkerne zieht die Magnete des Rotors an (Influenz), es entsteht ein kleines Drehmoment und der
Rotor beginnt sich zu drehen, bis jedes der Magnet-Paare einer Spule am nächsten kommt, ihr also mittig
gegenübersteht. In diesem Moment ist die kinetische Energie maximal, und das Potential des Magnetfeldes
minimal. Sobald sich die Magnet-Paare wieder von den Spulenkernen entfernen, kommt durch die wieder
anwachsende Magnetkraft ein Rastmoment zustande, das die Magnete zurückhalten will und so den Rotor
abbremst. Genau in diesem Moment wird ein elektrischer Impuls durch die Spule geschickt, der zur Depola-
risation des Spulenkerns führt. Damit entfällt die magnetische Anziehungskraft zwischen den Spulenkernen
und den Rotormagneten, und der Rotor kann sich ungehindert weiterdrehen. Jean-Louis Naudin kommentiert:
„Die mechanische Kraft wird allein durch die Anziehung der Magnete durch das Ferrit des Stators erzeugt;
das ist freie Arbeit, die durch die Umsetzung des magnetischen Potentials in kinetische Energie entsteht.“

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 43

Freie Energie

Transparenz beweisen? Um die Argumente der einen
wie der anderen Seite besser zu verstehen, muss man
mehrere Monate, ja sogar Jahre zurückgehen.
Steorn ist eine kleine, auf Elektronik spezialisierte
Firma in Dublin, die 2006 für eine Sensation sorgte,
als sie in der britischen Zeitung The Economist eine
Meldung veröffentlichte. Sie behauptete, dass sie (durch
Zufall) „eine Technologie entdeckt habe, die kostenlose
und konstante Energie aus sich selbst produziert“, und
lud Fachleute dazu ein, eine Jury zu bilden, um die
Behauptung zu überprüfen.
Im Juli 2007 kündigte die Firma gar eine öffentli-
che Vorführung an, die aufgrund einer „technischen
Störung“ aber scheiterte. Die Jury, der unter anderem
auch der französische Physiker Jean-Paul Bibérian
angehörte, warf schließlich das Handtuch, weil Steorn
keine handfesten Beweise liefern konnte.
Zur selben Zeit stand die Firma heftig in der Kritik,
weil ihre Behauptungen dem Energieerhaltungssatz
widersprachen. Der Overunity-Effekt wird, um ihn in
Verruf zu bringen, mit dem Perpetuum mobile in Verbin-
dung gebracht. Ein Einwand, der nicht lange standhält,
wenn ein Gerät tatsächlich dazu in der Lage ist, auf
die eine oder andere Art Energie aus dem Vakuum zu
ziehen. Aber der Beweis dafür steht natürlich noch aus.
„Die Feindseligkeit, mit der man uns begegnet, hat
meiner Meinung nach geradezu religiöse, ja fundamen-
talistische Züge“, erklärte Sean McCarthy.
„Uns ist bewusst, dass wir von der wissenschaft-
lichen Gemeinde lächerlich gemacht werden, dass
man uns des Betrugs beschuldigt und so weiter.
Aber dieses Thema ist so wichtig, dass wir das Risi-
ko gerne auf uns nehmen. Wir würden die Reputa-
tion unseres Unternehmens nicht aufs Spiel setzen,
wenn wir nicht voll und ganz davon überzeugt
wären, dass unsere Beobachtungen richtig sind.“
Stur wie die Iren
Und die Iren sind tatsächlich stur, wie es scheint,
denn Steorn hat nicht nachgegeben und eine Gruppe von
300 Testern aufgestellt, die die Technologie überprüfen
sollen und an eine Verschwiegenheitsklausel gebunden
sind. Anschließend hat Steorn 2009 eine Reihe von
öffentlichen Vorführungen angekündigt, die live über
das Internet übertragen werden sollten. Das Konzept des
Motors unterscheidet sich heute deutlich von dem zuvor,
bemerkte Jean-Paul Bibérian. Jede außergewöhnliche
Behauptung bedarf eines außergewöhnlichen Bewei-
ses, so lautet ein Grundsatz, den auch Sean McCarthy
respektiert. Dennoch zielt Steorn mit dem Nachweis,
dass der Orbo-Motor Overunity erzeugt, nicht auf die
breite Masse ab, sondern will, dass die Gemeinschaft
der Entwickler den Effekt reproduziert und bestätigt,
um später Lizenzen an verschiedene Unternehmen
vergeben zu können. Die Vorführung richtet sich dem-
nach an die Fachwelt, und deshalb muss sie gar nicht
außergewöhnlich, sondern nur ein annehmbarer Beweis
für die Experten sein. Bis jetzt wurde allerdings kein
solcher Beweis erbracht, aber mehrere Behauptungen

Pascal Fichant: „Wir erleben den Beginn einer neuen wissenschaftlichen Revolution“
„Weil Messungen vor Ort fehlen, die durch unabhängige Experten durchgeführt werden müssten, weil die
Wiederholung des Experiments durch ein zertifiziertes Organ, das absolut unumstrittene wissenschaftliche
Methoden anwendet, noch nicht erfolgt ist, und weil noch keine Berichte zum Versuchsaufbau vorliegen,
können wir trotz der bis jetzt veröffentlichten Informationen und Vorführungen bei Steorn noch nicht sicher
sagen, dass ein Overunity-Effekt mit 327 Prozent unumstößlich bewiesen ist. Trotz allem sind absolut be-
merkenswerte physikalische Effekte (die Gegen-EMK verschwindet und die Spule gewinnt Energie aus der
Induktion) die Achsen, entlang derer eine vielversprechende Forschung stattfinden sollte, um tatsächlich ans
Ziel zu gelangen. Um auch die letzten Zweifel der wissenschaftlichen Gemeinde zu beseitigen, wäre es am
besten, wenn ein oder mehrere unabhängige Laboratorien (oder Universitäten) die Technologie bestätigen
könnten, die Ergebnisse ihrer Experimente in von Fachleuten überprüften Studien veröffentlichen und daraus
schließlich eine Theorie entwickeln würden. Die ‚Innovationsleistung‘ von Steorn besteht außerdem darin,
dass sich eine neue Gemeinschaft von Entwicklern gebildet hat, die eine Art Open Source im Energiebereich
darstellen – und das allein ist interessant! Das ist übrigens ein Ziel, dem sich auch CERNTEA verschrieben hat.
Als eine Art Schlussfolgerung könnte man sagen, dass das größte Hindernis nicht im technischen Plan
besteht, sondern darin, neue Ideen zu entwickeln, wobei immer eine gewisse Trägheit gegenüber Verän-
derungen auftritt, was mir aber nur natürlich vorkommt. Es scheint, dass wir den Beginn einer neuen
wissenschaftlichen Revolution erleben, die Entstehung eines neuen Paradigmas. Und wie schon der Philosoph
Arthur Schopenhauer sagte: ‚Ein jedes Problem durchläuft bis zu seiner Anerkennung drei Stufen: In der
ersten wird es lächerlich gemacht, in der zweiten bekämpft, in der dritten gilt es als selbstverständlich.‘“
Wir werden sehen …

44 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010


von Steorn wurden tatsächlich bestätigt, vor allem durch
den französischen Ingenieur Jean-Louis Naudin, einer
zentralen Figur in der Szene „alternativer Erfinder“.
Beweis für das Konzept
Am 30. Januar startete Steorn schließlich die „finale
Vorführung“, die den so lange erwarteten Beweis für
das Konzept erbringen sollte. Die drei wichtigsten
Prinzipien der Vorführung lassen sich folgendermaßen
zusammenfassen:
Erstens erzeugt der Orbo-Motor keine Gegenelekt-
romotorische Kraft.1 Die elektromotorische Kraft ent-
spricht der Kraft, die ein elektrischer Motor einem
Stromkreislauf an Belastungseinheiten zuführt. Diese
Kraft begünstigt den Stromkreislauf. Gibt es einen Ver-
braucher, widersetzt sich diese Leistung dem Kreislauf
und wird umgewandelt in eine andere Energie. „Gegen-
EMK“ nennt man also die Spannung, die diese Energie
an Belastungseinheiten darstellt.
Zweitens produziert Orbo einen Induktivitätsgewinn.
Strom, der durch einen Kreislauf fließt, erzeugt ein Mag-
netfeld in dem Teil, der vom Kreislauf umschlossen wird.
Die Induktion ist gleich dem Quotienten der Feldstärke
dieses Magnetfeldes geteilt durch die Stärke des Stroms,
der durch den Kreislauf fließt.2
Drittes Prinzip: Orbo gibt eine Leistung (Rotation) ab,
ohne dass die verwendeten Materialien verschleißen.
Die zusätzliche Energie kommt also nicht aus dem
Verschleiß der Bestandteile des Motors. Sean McCarthy
wird noch genauer:
„Betrachtet man die Menge des Energieüberschus-
ses, der in einer Woche ununterbrochenen Betriebs
produziert wurde, so kommt heraus, dass wir ei-
Die Zickzackkurve zeigt die Energie, die den Spulen zuge-
führt wird, als Funktion der Zeit. Die Kurve darüber zeigt
die Energie, die vom Motor erzeugt wird und die stetig
anwächst.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Freie Energie
nen Überschuss von 21 Kilojoule haben (gegenüber
2,3 Joule, um die Spulen zu entmagnetisieren). An-
schließend haben wir die Bestandteile des Systems
überprüft und konnten keinen Verschleiß fest-
stellen. Das zeigt auf sehr deutliche Art, dass die
Produktion von überschüssiger Energie auf keine
Weise von den Bestandteilen selbst abhängig ist.“
Den Versuch verändern
Bleibt noch, dass Steorn seinen Versuch tatsächlich
abändert, um die skeptischsten unter den Fachleuten
zu überzeugen, die in der Lage sind, den Effekt zu
beurteilen. McCarthy hat angekündigt, dass mehrere
Firmen kurz davor stünden, marktfähige Varianten
des Motors zu entwickeln, was sicher noch einige Zeit
dauert. Vor allem aber muss man bedenken, dass die
etablierte Physik völlig auf den Kopf gestellt wird, sollte
der Effekt bestätigt werden. Dennoch muss man trotz
aller vielversprechenden Entwicklungen auf diesem
Gebiet einen kühlen Kopf bewahren, denn die Zahl der
Ankündigungen eines elektromagnetischen Gerätes
mit Overunity-Effekt ist seit den 1970er Jahren Legion.
Endnoten
1 Die Gegen- EMK ist eine wichtige Kenngröße von
Elektromotoren und elektrodynamischen Antrie-
ben; sie ist die Spannung, die der Motor bei Drehung
induziert und die dem Stromfluss durch den Motor
entgegenwirkt.
2 Wenn der Magnet den Totpunkt wieder verlässt, ent-
steht also ein Energiegewinn im Magnetfeld der Sta-
tor-Spule, weil der Strom während des Anstiegs der
Induktivität konstant bleibt.
Der Orbo-Motor: Ein von vier Spulen umgebener Rotor
sowie eine weitere Spule, die die Energiemenge misst,
die das System verlässt.
www.nexus-magazin.de 45
Freie Energie
„Den Orbo-Motor sollte man im Auge behalten“
Der französische Ingenieur Jean-Louis Naudin hat den Orbo-
Motor in seinem Labor nachgebaut. Den ersten Eindruck des
Orbo-Motors konnte er bestätigen.
NEXUS: Was halten Sie von der letzten Steorn-Vorführung?
Jean-Louis Naudin: Direkt danach fand ich die Vorführung
sehr enttäuschend und wenig überzeugend, was den Beweis
des Overunity-Effekts angeht. Aber nachdem ich mir die von
Steorn überarbeiteten Aufzeichnungen, die am nächsten
Tag im Internet veröffentlicht worden sind, noch ein paar
Mal angeschaut habe und viel Zeit darauf verwendet hatte
zu verstehen, was Sean McCarthy da eigentlich hatte zeigen
wollen, muss ich heute sagen, dass man den Orbo-Motor im
Auge behalten sollte. Wenn man sich die Oszillogramme der
Messungen ansieht, die anzeigen, wie viel Strom ins System
hineingeflossen ist und wie viel wieder herauskam, hat man
tatsächlich den Eindruck, dass es sich hierbei um einen Over-
unity-Effekt handelt. Bei den ersten Versuchen habe ich nicht
verstanden, warum Steorn nicht einfach einen Zeiger oder
einen Spannungsmesser dauerhaft auf dem Vorführtisch an-
gebracht hatte, damit man mit der Webcam die Spannung in
der Batterie beobachten kann.
NEXUS: Warum haben Sie selbst einen Orbo-Motor gebaut?
Jean-Louis Naudin: Das Ziel meiner Veröffentlichung über
Steorn war, dass ich ihre Theorie verstehen und ganz genau
dieselben Signale, dieselben Formen etc. erzeugen wollte.
Ich bin ein Pragmatiker und will immer alles ganz genau
wissen. Ich habe denselben Motor gebaut und dieselben Os-
zillogramme erzeugt, weil die Form meiner Oszillogramme
anfangs beanstandet worden war. Tatsächlich habe ich nur
eine Art Rohform mit nicht aneinander gereihten Spulen ge-
baut. Meine Variante 4.1 läuft jetzt aber mit aneinander ge-
reihten Spulen und erzeugt auch ein Signal wie bei Steorn.
Es dreht sich also, aber ich könnte nicht sagen, ob es einen
Wirkungsgrad größer eins hat, weil ich die dazu nötigen Mes-
sungen noch nicht durchgeführt habe. Und ich habe auch
keine selbstversorgende Ausführung gebaut, sondern steue-
re Spulen und Magneten etwas anders.
NEXUS: Was fiel Ihnen bei Ihren ersten Beobachtungen auf?
Jean-Louis Naudin: Ich kann bestätigen, was Sean McCarthy
gesagt hat: Es gibt keine Gegen-EMK . Das ist ein sehr wichti-
ger Punkt und genau das, was mich beschäftigt hat, denn auf
dieser Basis kann man sich Overunity durchaus vorstellen.
Der zweite Punkt ist, dass es, wenn man den Motor belastet,
keine Reziprozität mit der Quelle gibt, d. h. der Strom, der nö-
46 www.nexus-magazin.de
Oben: Der Strom ist während 72 Prozent der Impuls-
dauer konstant, obwohl die Induktivität der Stator-
Spulen zwischen 246 mH und 916 mH variiert.
Unten: Der Orbo-Motor der vierten Generation von
Jean-Louis Naudin.
tig ist, um den Motor anzutreiben, bleibt gleich,
auch wenn man den Motor belastet. Das ist ein
sehr wichtiger Punkt und führt uns zu Gordons
Theorie über den Symmetriebruch1 zurück. Frei-
lich wäre es für Steorn viel einfacher gewesen,
einfach drei Spannungsmesser anzuschließen,
um die Spannung der Batterie zu beobachten,
vor allem weil ihre Oszilloskope absolute Spit-
zengeräte sind. Einen Motor über Wochen zu
bewegen sagt allein noch nichts aus. Ein Pendel
kann monatelang so schwingen, ohne dass man
die Batterie austauschen muss. Ich habe Materi-
alien eingesetzt, mit denen ich eine Variante mit
geringerer Reibung bauen konnte. Ich benutze
nur handelsübliche Materialien, die wirklich je-
der Bastler hernehmen kann und die man nicht
erst groß verarbeiten muss.
NEXUS: Woran, außer am Orbo-Motor, arbeiten
Sie gerade sonst noch?
Jean-Louis Naudin: Ich teste gerade einen aus-
tralischen Motor mit Spitznamen „Ossie“, der
sich die ganze Nacht mit nur einer Batterie ge-
dreht hat und sie dabei auch noch aufgeladen
hat. Dabei handelt es sich um ein System, das
von einem australischen Kollegen aus meiner
kleinen Gruppe entwickelt wurde, nämlich von
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

Ossie Callanan. Ich habe ein Oszilloskop zum Messen
angeschlossen, und einen Computer, der die Spannung
in der Batterie aufzeichnet. So kann ich sehen, ob sich
die Batterie gerade auflädt oder ob sie sich entlädt, und
auch, ob die Spannung gleich bleibt. Ossie hat seinen
Entwurf im Forum unter www.overunity.com gratis zur
Verfügung gestellt. Der „Ossie-Motor“ funktioniert in
geschlossener Reihenschaltung und lädt seine Batterie
über viele Tage hinweg wieder auf, sein Wirkungsgrad
liegt nahe 100 Prozent oder vielleicht sogar darüber …
Die Rache der Kalten Fusion
Nicht Wenige glaubten, dass die Kalte Fusion tot und
begraben sei, aber tatsächlich erlebt sie aufgrund
von mehreren wichtigen Ereignissen im Jahr 2009
ein unerwartetes Revival. Unter dem neuen Namen
„Niedrig­energie-Kernfusion“ erreicht dieses Phänomen
eine nie gekannte Glaubwürdigkeit.
„Die Niedrigenergie-Kernfusion könnte für die Welt des 21. Jahrhunderts
eine unerschöpfliche und saubere Energiequelle sein.“
I m März 2009 veröffentlichte die Zeitschrift The Eu-
ropean Physical Journal of Applied Physics einen
von Fachleuten überprüften Artikel einer Gruppe um
die Forscherin Dr. Pamela Mosier-Boss, in dem sie
behauptet:
„Wir haben einen sehr deutlichen Beweis dafür er-
halten, dass Kernreaktionen auch bei Raumtem-
peratur stattfinden. Unsere Beobachtungen sind
sehr aufschlussreich, und nach unserer Kenntnis
handelt es sich um den ersten wissenschaftlichen
Bericht, der zeigt, dass in einem Gerät hochener-
getische Neutronen durch eine Niedrigenergie-
Kernfusion entstanden sind.“
Dr. Mosier-Boss arbeitet in einem Forschungslabor,
das zur US Navy gehört, nämlich dem Space and Naval
Warfare Command SPAWA R , das sich in San Diego,
Kalifornien, befindet. Diese Forscher sind nun wirklich
keine Scherzbolde und Spinner. Gleich anschließend
wurden die Ergebnisse auf dem jährlichen Kongress der
American Chemical Society vorgestellt, der wichtigsten
und nach der Mitgliederzahl größten amerikanischen
wissenschaftlichen Gesellschaft (mehr als 158.000
Mitglieder). Die ACS gab eine Pressemitteilung heraus,
um diese wichtige Meldung zu verbreiten, denn die
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Freie Energie
Endnoten
1 Unter einem Symmetriebruch wird in der Physik die
Verletzung einer Symmetrie (Invarianz) und speziell der
Übergang von einer Phase oder einem Zustand höherer
Symmetrie in eine Phase oder einen Zustand geringe-
rer Symmetrie verstanden. Ein Beispiel ist ein Ferro-
magnet. Oberhalb der Curie-Temperatur (bei Eisen etwa
768 °C) ist das System drehsymmetrisch, darunter ist
eine Magnetisierung in einer bestimmten Richtung vor-
handen. Das ist ein Beispiel für den Bruch einer konti-
nuierlichen Symmetrie (hier: Drehsymmetrie).
1989 schaffte es die Entdeckung von
Fleischmann und Pons auf die Titel-
seite des Time-Magazins, bevor sie
für 20 Jahre ins Vergessen geriet.
Entstehung von hochenergetischen Neutronen weist
ohne den geringsten Zweifel auf eine Kernfusion hin.
Esoterische Wissenschaft?
Wir sollten uns ins Gedächtnis rufen, dass die Kern-
fusion ein Prozess ist, bei dem zwei Atomkerne zu
einem schwereren Atomkern verschmelzen, wobei große
Energiemengen freigesetzt werden. Aber um überhaupt
miteinander verschmelzen zu können, müssen die
Atomkerne die gegenseitige Abstoßung überwinden,
da sie ja beide positiv geladen sind (die sogenannte
Coulomb-Abstoßung). Nach der klassischen Physik
ist die Wahrscheinlichkeit, dass zwei Atomkerne ver-
schmelzen, sehr gering, da die kinetische Energie
(wegen der thermischen Bewegung1), die man benötigt,
um die Coulomb-Abstoßung zu überwinden, sehr groß
sein muss. Trotzdem sieht die Quantenmechanik vor,
dass die Coulomb-Abstoßung auch durch einen Tunnel-
Effekt2 überwunden werden kann, wozu man wesentlich
weniger Energie braucht.
www.nexus-magazin.de 47
Freie Energie
Die Teilnehmer der Internationalen Konferenz zur Kalten
letzten Oktober in Rom.
Allerdings ist die Energiemenge, die man zur Ver-
schmelzung braucht, immer noch sehr groß: Sie ent-
spricht Temperaturen von mehreren zehn oder hundert
Millionen Grad, je nachdem, um welche Atomkerne es
sich handelt. Diese Art von Reaktion findet in der Sonne
und anderen Sternen statt. Die Meldung von 1989 von
Martin Fleischmann und Stanley Pons, dass sie eine
solche Reaktion bei Raumtemperatur beobachtet hätten,
war also eine Sensation, doch die Ergebnisse konnten
nie reproduziert werden. Also verschwand die „Kalte
Fusion“, wie man das Phänomen fortan nannte, bald
in der Schublade der esoterischen Wissenschaften. Um
sich von diesem seither verrufenen Wissenschaftsgebiet
zu distanzieren, sprechen die Forscher heute lieber von
„Niedrigenergie-Kernfusion“ (oder LENR für Low Energy
Nuclear Reaction).
Hochenergetische Neutronen
Pons und Fleischmann hatten eine einfache elektro-
chemische Batterie benutzt. In der Studie von Mosier-
Boss führte das Team nach einem Verfahren namens
Co-Deposition eine Elektrode aus Nickel oder Gold in
eine Chlor-Palladium-Lösung ein, die mit Deute-
rium 3 (einer besonderen Form von Wasserstoff )
gemischt war. Das Experiment beruht darauf, dass
man Strom durch die Lösung leitet und so eine nur
wenige Sekunden andauernde Reaktion herbeiführt.
Anschließend benutzt man einen speziellen Kunst-
stoff, um hochenergetische Partikel aufzuspüren,
die während der Reaktion entstanden sein könnten.
Als die Forscher die Plastikfolie unter dem Mikros-
kop untersuchten, fanden sie Hinweise dafür, dass
hochenergetische Neutronen entstanden waren, was
nichts anderes als der Beweis für eine Kernfusion
war, den die Skeptiker schon so lange verlangen. Aber
sie fanden darüber hinaus noch andere Hinweise
48 www.nexus-magazin.de
für eine Kernfusion, wie zum Beispiel die
Emission von Röntgenstrahlen, das Vorhan-
densein von Tritium und eine überschüssige
Wärmeabstrahlung.4
Bruch mit dem Status quo
Im Mai 2009 sorgte der amerikanische Ener-
gieminister, der Nobelpreisträger Steven Chu5,
für eine Sensation, als er die wissenschaftliche
Gemeinde dazu aufrief, Forschungs- und Ent-
wicklungsprojekte zu verwirklichen, „die mit
dem Satus quo brechen“:
„Unser Land braucht neue Energietech-
Fusion im nologien, um die Herausforderungen des
Klimawandels und der Energiesicherheit
zu bewältigen, die durch die Abhängigkeit
von der traditionellen Verwendung fossiler
Energieträger sowie durch den überwiegenden
Einsatz von Erdöl im Transportwesen entstan-
den sind.“
400 Millionen Dollar sind für die Finanzierung der
Technologien, „die mit dem Satus quo brechen“, bereit-
gestellt, und Steven Chu stellt klar, dass es hier nicht
darum geht, fortgeschrittene Inkremente (also eine
Weiterentwicklung bereits bestehender Technologien)
in den bekannten Feldern vorzulegen. Als langjähriger
Fan von erneuerbaren Energien bezieht sich der ameri-
kanische Energieminister auch auf Arbeiten zur LENR .
Anlässlich des Kongresses der ACS, bei dem das Team
von Mosier-Boss seine Ergebnisse vorstellte, gab es nicht
weniger als dreißig weitere Mitteilungen aus diesem
Gebiet. Und dem amerikanischen Energieministerium
ist keineswegs entgangen, „dass die Niedrigenergie-
Kernfusion für die Welt des 21. Jahrhunderts eine
unerschöpfliche und saubere Energiequelle für die
Produktion von Elektrizität sein könnte“, wie auch das
Team von Pamela Mosier-Boss behauptet. Sollte man
Deuterium tatsächlich als Kraftstoff nutzen können, so
bieten die Ozeane reichlich davon.
Dieses „triple trace“ zeigt
die Entstehung hochener-
getischer Neutronen durch
eine Niedrigenergie-Kern-
fusion. (Pamela Mosier-
Boss, SPAWAR-Labor)
NEXUS 29 Juni – Juli 2010
 Freie Energie

Sensationen über Sensationen www.lenr-canr.org ins Netz gestellt hat, kommentiert

schmunzelnd:
Im zweiten Halbjahr 2009 jagte anlässlich der 15.
Internationalen Konferenz zur Kalten Fusion im Oktober „Ich bin doch nicht irre und würde doch nicht das
in Rom eine Veröffentlichung die nächste. An dieser Risiko eingehen, ins Gefängnis zu kommen, weil ich
Konferenz nahmen 154 Mitglieder aus vielen verschie- ein Dokument gestohlen oder gefälscht habe, das
denen Ländern teil (siehe Photo links). „Wir nähern uns den Stempel der amerikanischen Regierung trägt!“
dem Thema streng wissenschaftlich“, versicherte der
Vorsitzende Vittorio Violante.

„Wir wollen den Wissenschaftlern Beweise dafür

liefern, dass Pons und Fleischmann Recht hatten.
Es wird Präsentationen geben, die zeigen, dass
mehrere Forschungsgruppen mit unterschiedlicher
Ausrüstung zu denselben Ergebnissen gekommen
sind. Dass man das Fleischmann-Pons-Experi-
ment reproduzieren kann, beweist, dass es au-
thentisch ist.“

Im November gab es eine neue Sensation, als die DIA

einen Bericht mit folgendem Inhalt veröffentlichte:

„Obwohl keine aktuelle Theorie alle berichteten

Phänomene erklären kann, glauben einige Wis-
senschaftler inzwischen, dass Kernfusionen auf
Quanten­ebene stattfinden. Die DIA geht davon aus,
dass, sollte die LENR Kernenergie bei Raumtem-
peratur erzeugen können, diese bahnbrechende
Technologie die Energiegewinnung und -speiche-
rung revolutionieren könnte, weil die Kernfusion
pro Masseeinheit millionenfach mehr Energie er-
zeugt als bereits bekannte chemische Kraftstoffe.“

Das ist so „gewaltig“, dass sich in den Internetforen

manche schon fragen, ob dieser Bericht nicht eine In diesem Bericht vom November 2009 räumt die DIA
Fälschung ist. Jed Rothwell, der den Bericht unter die Existenz der Kalten Fusion ein.

3 Deuterium ist neben Protium und Tritium ein Isotop des

Endnoten Wasserstoffs. Deuterium wird aufgrund seiner Masse
auch als „Schwerer Wasserstoff“ bezeichnet.
1 Thermische Energie ist die Energie, die in der ungeord-
4 Bei diesem Experiment wären Hinweise für eine tat-
neten Bewegung der Atome oder Moleküle eines Stoffes
sächlich erfolgte Kalte Fusion – nach gängiger Ansicht
gespeichert ist. Eine andere Wortbedeutung hat „thermi-
der Wissenschaft – der Nachweis der dabei entstehen-
sche Energie“ im Zusammenhang mit freien Neutronen
den Helium-Atome, Tritium und Neutronen- oder Gam-
oder anderen Teilchen. In diesen Fällen ist die kineti-
mastrahlen (bestimmter Energie bzw. Frequenz) sowie
sche Energie des Einzelteilchens gemeint, die der Tem-
der Nachweis einer Überschuss-Wärmeproduktion, die
peratur des umgebenden Stoffes entspricht.
nicht durch chemische Prozesse erklärt werden kann.
2 Als „Tunneleffekt“ wird in der Physik die Tatsache
5 Amerikanischer Physiker. Er erhielt 1997 den Nobel-
bezeichnet, dass ein atomares Teilchen eine Potenti-
preis für Physik. Sein Hauptgebiet ist die Beeinflussung
albarriere von endlicher Höhe auch dann überwinden
von Atomen mittels Lasern. Derzeit ist er Direktor des
kann, wenn seine Energie geringer als die Höhe der Bar-
Lawrence Berkeley National Laboratory und hält Profes-
riere ist. Nach den Vorstellungen der klassischen Physik
suren in Berkeley und Stanford. Im Kabinett des ameri-
wäre dies unmöglich, nach der Quantenmechanik ist es
kanischen Präsidenten Barack Obama bekleidet Chu seit
möglich.
dem 20. Januar 2009 das Amt des Energieministers.

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 49

Freie Energie

„Es gibt immer mehr Beweise“

Der Spezialist für Kernphysik Jean-Paul Bibérian arbeitet seit
mehr als 17 Jahren an der Kalten Fusion.

„In Frankreich ist man viel dogmatischer, und deshalb auch sehr langsam.“

Jean-Paul Bibérian

NEXUS: Was gibt’s Neues bei der Kalten Fusion?

Anschlüsse
der Wärme-
Anschluss
Jean-Paul Bibérian: Mehrere Teams haben aussage- sensoren
der Kathode
kräftige Effekte beobachtet. Ein Team der US Navy hat
eine Neutronenemission beobachtet, wenn auch nur in
Gasabfluss
sehr geringem Umfang. Für diese Messungen braucht
Anschlüsse des
man hochentwickelte Geräte, aber das Signal war klar Vorwärmers
und es gab Reaktionen auf diese Beobachtungen. Ich isother-
mischer
für meinen Teil habe nie nach Neutronen gesucht. Sie Pfropfen
beweisen zwar die physikalische Realität des Phäno-
Füllhöhe des
mens, aber dafür gibt es kaum Verwendungsmöglich- Wasserbads
keiten, weder als Neutronengenerator, geschweige denn
als industrielle Anwendungsmöglichkeit zur Energiege-
winnung. Ich interessiere mich mehr für die Energie.
Außerdem hat ein Bericht der DIA die Kalte Fusion er- Füllhöhe des
Elektrolyts
örtert und sich ziemlich stark für ihre Verwendungs-
möglichkeiten interessiert.
saugfähige
Schutzhülle Dewar-Gefäß
NEXUS: Wie kann man die Kalte Fusion zur Energie-
gewinnung nutzbar machen?

Jean-Paul Bibérian: Der nächste und herausfordernste

Schritt wäre der Bau eines Reaktors, der bei sehr ge-
ringem Materialeinsatz sehr viel Energie produziert.
Über einen kurzen Zeitraum hinweg können wir be- kurzer
reits jetzt ziemlich viel Energie erzeugen, aber es gibt Wärmesensor

noch kein System, das die Energie über einen langen

Zeitraum hinweg produzieren könnte. Im Bereich der
Nanopartikel gibt es aber Versuche mit Palladium-
Nanopartikeln, die über andere Eigenschaften als mas-
sives Palladium verfügen. Man glaubt, dass es sich um Widerstandsfolie
aus Metall (Vor-
ein Oberflächenphänomen handelt: Wenn die Materie wärmer)
sehr klein ist, gibt es nur noch Oberfläche und keine
Masse mehr, also ist die Leistung größer. Wie in den Ka-
talysatoren, in denen die Partikel sehr klein sind. Viele
Leute arbeiten im Augenblick entlang dieser Schiene.
langer Wär-
Aber ich interessiere mich für andere Techniken, um mesensor Kathode

die Kalte Fusion nutzbar zu machen. isothermischer

Anode Träger zur
Unterstützung
NEXUS: Wird die Niedrigenergie-Kernfusion bald wis- des Anschlusses

senschaftlich anerkannt werden?

Jean-Paul Bibérian: Es gibt tatsächlich große Verän-
derungen. Man kann zwar nicht behaupten, dass die
finanziellen Mittel für die Forschung auf diesem Gebiet
explodieren, aber wir gelten wenigstens nicht mehr
Kalorimetrische Elektrolysezelle. Ein isoliertes ther-
modynamisches System, das den Austausch von Mate-
rie und Energie mit der äußeren Umgebung prinzipiell
ausschließt.

50 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010


als Exoten und Spinner. Es gibt immer mehr Beweise
und die Tatsache, dass sich amerikanische Militärs für
das Thema interessieren, gibt ihm noch mehr Gewicht.
NEXUS: Wird es in Zukunft mehr Gelder für Forschun-
gen auf diesem Gebiet geben?
Jean-Paul Bibérian: Das wird seinen Anfang in den
USA nehmen, und wenn die Amerikaner daran arbei-
ten, werden andere folgen. Es wird einige Zeit dauern,
bis das bei uns ankommt. Indien betätigt sich ernsthaft
auf diesem Gebiet; die Chinesen arbeiten schon lan-
ge daran und werden das auch weiter tun, genau wie
Russland und Italien. In Frankreich ist man viel dog-
matischer, und deshalb auch sehr langsam. Sogar in
Israel gibt es ein privates Unternehmen, das seit meh-
reren Jahren an diesem Thema arbeitet und außeror-
dentliche Ergebnisse vorweisen kann.
NEXUS: Könnten die ersten Verwendungsmöglichkei-
ten militärischer Art sein?
Jean-Paul Bibérian: Nein, das glaube ich nicht. Ich
glaube, dass sie zivilen Zwecken dienen werden. Die
erste Anwendung wäre die Erzeugung von Wärme
und Warmwasser, weil man dafür keine hohen Tem-
peraturen braucht. Strom zu erzeugen wäre schon viel
schwieriger, weil man dazu die Temperatur erhöhen
und eher mit Gasen als Flüssigkeiten arbeiten müsste,
weil Wasser bei 100 °C kocht und es sehr schwierig ist,
höhere Temperaturen zu erreichen. Möglich ist es, aber
nur unter schwer zu realisierendem hohem Druck, was
wiederum schnell gefährlich wird. Immer mehr Leu-
te arbeiten wie ich mit Gasen. Ich habe ein paar Ano-
malien beobachtet, aber ich kann sie nicht gut genug
kontrollieren, um das Experiment reproduzierbar zu
machen. Bei den Parametern gibt es noch Unbekann-
te, die sich meiner Kontrolle entziehen.
NEXUS: Ist das ein technisches Problem?
Jean-Paul Bibérian: Es ist ein Materialproblem. Wir
wissen noch nicht alles über Materie, noch nicht ein-
mal theoretisch. Haben bestimmte Verunreinigun-
gen eine günstige Wirkung? Wir wissen, dass das bei
manchen so ist. Zum Beispiel ist Schwefel für unsere
Reaktionen Gift, wie in den Katalysatoren von Autos.
Das ist aber schwer herauszufinden, weil es sehr klei-
ne Mengen sind und wir eigentlich nicht über die Gerä-
te verfügen, mit denen sie sich nachweisen ließen. Ein
weiteres Problem ist die Struktur der Materie selbst,
genauer gesagt ihre kristalline Struktur. Braucht man
zum Beispiel eher eine raue oder eine glatte Struktur?
Wir können die Oberflächen kaum messen. Wir müs-
sen es also mit Versuch und Irrtum halten. Es ist alles
nicht so einfach, wie wir anfangs dachten.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Freie Energie
NEXUS: Wie sieht es mit der Theorie aus?
Jean-Paul Bibérian: Es gibt mehrere dutzend Theorien.
Ich bin selbst kein Theoretiker und kann sie deshalb
nicht gut beurteilen. Die einfachste Erklärung ist, dass
es sich um ein System mit vielen Körpern handelt. Die
Deuteriumkerne befinden sich in einer festen Umge-
bung, nicht in einer verdünnten Phase, sondern in ei-
ner dichten.1 Es gibt also bestimmt kollektive Effekte,
die eintreten können, aber man weiß nur wenig über
sie. Man spricht von N-Körper-Effekten mit einer gro-
ßen Anzahl von Körpern, die interagieren. Sind es vier,
zehn oder eine Million? Das wissen wir nicht, wir wis-
sen noch nicht einmal, auf welcher Ebene diese Effekte
auftreten: auf der Ebene der Elektronen, der Kerne …
NEXUS: Ist das der Tunneleffekt, der die gegenseitige
Abstoßung der Kerne überwinden kann?
Jean-Paul Bibérian: Ja, zu einem bestimmten Zeitpunkt
gibt es vielleicht tatsächlich einen Tunneleffekt, aber
das wäre unter normalen Bedingungen unmöglich. Also
muss es etwas geben, das die Barriere kleiner macht,
damit es den Tunneleffekt geben kann. Vielleicht spie-
len die Elektronen dabei eine Rolle, aber wir verstehen
das noch nicht gut genug.
NEXUS: Was wären langfristige Anwendungsmöglich-
keiten? Könnten wir damit unseren gesamten Energie-
bedarf decken?
Jean-Paul Bibérian: Ich hoffe, dass wir eines Tages
dazu in der Lage sein werden, Elektroautos mit dem
Strom aus der Kalten Fusion zu betreiben. Es sollte im
Interesse der Forschung sein, möglichst kleine Systeme
zu entwickeln. Die großen Kernkraftwerke erzeugen
riesige Energiemengen, Gigawatt. Das ITER-Projekt2 ist
sogar noch grandioser. Wir befinden uns auf dem Weg
zu kleinen Systemen. Das wäre dann nicht mehr zent-
ralisierte Energie, sondern dezentrale Energie mit ei-
nem Netz von kleinen Systemen, die ein Haus, ein Auto
oder auch eine Fabrik mit Strom versorgen können.
Die Wissenschaft entwickelt sich nicht linear, sondern
durch sprunghafte Veränderungen, durch dauernde
Sprünge. Also hängt alles von einer Entdeckung ab, ei-
nem starken Indiz, das wir noch nicht gefunden haben.
NEXUS: Sie haben auch an der biologischen Umwand-
lung von Elementen gearbeitet?
Jean-Paul Bibérian: Ja, meine Arbeiten dazu reihen
sich in die von Corentin Louis Kervran3 ein. Die Idee,
die dahintersteckt, ist, dass die Biologie ja nicht nur
Chemie ist, sondern dass es auch Kernreaktionen gibt
und bestimmte Elemente in lebenden Organismen, Bak-
terien, Pflanzen und Tieren, umgewandelt werden. Zum
Beispiel erklärte Kervran, dass Calcium durch Trans-
www.nexus-magazin.de 51
Freie Energie

mutation aus Kalium, Magnesium oder Silizium ent-
stehen könne. Ich habe einige dieser Arbeiten vor ein
paar Jahren mit ermutigenden Ergebnissen aufgegrif-
fen, aber aus finanziellen Gründen musste ich wieder
damit aufhören. Diese Transmutationen finden in den
Zellen wahrscheinlich in dem Augenblick statt, in dem
sie sich teilen, aber man weiß nicht, worauf das zu-
rückzuführen ist. Das ist ein spannendes Thema, weil
man lange gedacht hat, dass solche Transmutationen
unter natürlichen Bedingungen unmöglich seien. Ein
Beweis dafür steht noch aus, aber in der Medizin zum
Beispiel gäbe es viele Anwendungsmöglichkeiten, vor
allem bei Problemen durch Calciummangel. Soll man
lieber Joghurt essen oder organisches Silizium einneh-
men, um seinen Calciumspiegel zu erhöhen?

Endnoten
1 In der physikalischen Chemie, Thermodynamik und Materialwissenschaft ist die „Phase“ ein räumlicher Bereich, in
dem die bestimmenden physikalischen Parameter und die chemische Zusammensetzung der Materie homogen, d. h.
konstant und einheitlich sind.
2 ITER ist ein Versuchs-Fusionsreaktor, der sich derzeit im Bau befindet. Er soll die großtechnische Nutzung der kontrol-
lierten Kernfusion zur Stromerzeugung vorbereiten. Die Bezeichnung ITER war ursprünglich als Abkürzung von Inter-
national Thermonuclear Experimental Reactor gedacht, wird aber heute von den beteiligten Institutionen nur noch als
das lateinische Wort iter, „der Weg“, interpretiert.
3 Corentin Louis Kervran (1901 – 1983) war ein französischer Wissenschaftler und vertrat in Büchern und Aufsätzen die
Theorie, dass Lebewesen wie Tiere und Pflanzen zur physikalischen Umwandlung von Elementen fähig sind.

Keppe: Eine öko-technologische Revolution

Nach einer vielbeachteten Vorführung auf dem Weltklima-
gipfel in Kopenhagen verteidigen die brasilianischen Erfinder
weiterhin ihre revolutionäre Technologie. Ein sehr hoher Wir-
kungsgrad, vielleicht auch ein Overunity-Effekt.

„Die größte technologische Erfindung seit Tesla.“

Norberto Keppe, Erfin­der der

I m September 2008 sorgten brasilianische Forscher für
eine Sensation, als sie auf einer eigens organisierten
Pressekonferenz in Los Angeles einen revolutionären
Elektromotor vorstellten. Ganz ähnlich wie Solarzellen,
behaupten sie, „fängt“ auch der Keppe-Motor Energie
aus dem Vakuum (oder Nullpunktenergie1) ein. Mehr
noch, alle Motoren würden dies tun, aber die Wissen-
schaft erkenne es nicht. Die Technologien blieben durch
die Vorstellung stecken, dass man Energie nur mit Hilfe
von Materie erhalten könne, was auch der Grund sei,
weshalb man nur geringe Wirkungsgrade erreiche. Der
Motor ist nach einem brasilianischen Psychotherapeuten
benannt, Dr. Norberto Keppe, der zahlreiche Werke
verfasst hat, Urheber einer etwas exotischen Theorie
zur „metaphysischen Desinversion“ 2 ist und einer neuen
Physik zur Geburt verholfen hat. Man kann nur schwer
abstreiten, dass diese Theorie fundiert ist, da Keppe
sich mit zwei Ingenieuren zusammentat, nämlich César
Soos und Roberto Frascari, um eine neue Art von Elekt-
romotor zu entwickeln, der den von Keppe aufgestellten
Theorie von der metaphysi-
schen Desin­version, aus der
die Technologie hervorging,
die seinen Na­men trägt.
Grundsätzen folgt. Soos und Frascari sind Mitglieder
einer Öko-Organisation namens „STOP the Destruction
of the World“. Die beiden Ingenieure entwickeln also eine
Maschine, die 75 Prozent weniger Strom verbrauchen
soll als ein konventioneller Motor mit derselben Leistung.
„Die Leute glauben, dass der Strom aus Batterien oder
Steckdosen kommt,“ erklärt César Soos,
„aber wir können zeigen, dass die klassische Nut-
zung von Strom eigentlich einem Energieverlust
entspricht. Deshalb ist es so schwierig, Elektro-
Fahrzeuge zu entwickeln. Unser System arbeitet
mit etwas, das man nicht-entropische Energie
nennen könnte. Deshalb ist unser Motor um so
vieles effizienter.“

52 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010

 Freie Energie

Von 50 auf bis zu 90 Prozent Energieeffizienz Nullpunktenergie

Dummes Zeug oder tatsächlich eine technologische Ein klassischer Motor nutzt einseitig gerichtete elek­
Revolution? Egal, jedenfalls traten die Brasilianer ein trische Energie, wodurch vor allem Wärme verloren
Jahr später beim Weltklimagipfel im Dezember 2009 geht, und mehr Energie benötigt wird, um diesen Verlust
in Kopenhagen auf und stellten die Anwendungsmög- aufzufangen. Im Keppe-Motor werde die Bewegung
lichkeiten bei Ventilatoren (wofür es in Brasilien einen durch eine „sekundäre Komponente“ der elektrischen
großen Markt gibt), bei Wasserpumpen, Druckluft oder Energie erzielt, die direkt aus dem energetischen Ska-
Kühlsystemen vor. Ihre Lösungen versprechen eine Ener- larfeld des Raums kommt (oder aus dem Nullpunktfeld).
gieersparnis um bis zu 50 bis 90 Prozent im Vergleich Aber das ist noch nicht die ganze Revolution, da die Ent-
zu klassischen Elektromotoren. Ganz wickler seit Februar 2008 behaupten,
wie der Bedini-Motor, das Gerät von dass ein ausreichend großer Motor
Joseph Newman oder der Orbo-Motor einen Wirkungsgrad von mehr als 100
von Steorn nutzt auch das Konzept des Prozent haben könne, also ein Gerät
Keppe-Motors einen starken Magneten, mit Overunity-Effekt sei. Natürlich
der von Induktionsspulen umgeben verlangt eine solche Behauptung nach
ist, wobei alles nach einer ganz be- einem über alle Zweifel erhabenen
stimmten Geometrie angeordnet ist. Beweis, den sie uns leider bis heute
Natürlich stützt man sich dabei auf schuldig sind. Trotz allem haben der
das Erbe des großartigen Nikola Tesla, Keppe-Motor und sein hoher Wir-
vor allem die Vorsitzende von STOP, kungsgrad die Aufmerksamkeit der
Claudia Bernhardt Pacheco, die beim Gemeinschaft der alternativen For-
Weltklimagipfel in Kopenhagen nicht scher auf sich gezogen, ebenso wie die
zögert zu behaupten, dass der Keppe- Der an einen Ventilator angeschlos- von abenteuerlustigen Unternehmen.
Motor „die größte technologische In- sene Keppe-Motor: In Brasilien ein Es lohnt sich also, die Geschichte
novation seit dem großen serbischen großer Markt. weiterzuverfolgen.
Erfinder“ ist.

Endnoten
1 Die Nullpunkt- oder Vakuumenergie eines quantenmechanischen Systems ist die Energie seines Grundzustands, der
niedrigste Eigenwert des Energieoperators. Die Nullpunktenergie ist auch die Energie des Systems am absoluten Tem-
peraturnullpunkt. Obwohl einleuchtend scheint, dass mit immer weiterer Abkühlung alle Bewegungen „einfrieren“,
bleibt dennoch eine quantenphysikalische Restbewegung, welche die Nullpunktenergie ausmacht. Die Nullpunktenergie
ist durch direkte thermische Messungen nicht nachweisbar, da diese nur Energiedifferenzen erfassen. In der Quanten-
feldtheorie heißt die Summe aller Nullpunktenergien Vakuumenergie, da diese Energie dem leeren Raum ohne Teilchen
zukommt. Die Vakuumenergie kann mit Hilfe des Casimir-Effekts indirekt nachgewiesen werden.
2 Die von Dr. Keppe begründete Wissenschaft von der analytischen Trilogie will die Ursachen von psychischen und sozi-
alen Erkrankungen ergründen und eine Behandlung finden. Sie vereint Wissenschaft, Philosophie und Theologie.

NEXUS-Sonderseminar: Bedini-Technologie in der Praxis

Wir möchten Sie an dieser Stelle auf eine geplante Veranstaltung hinweisen, die wir in Zusammenarbeit
mit Mitgliedern des Teslapuls-Forums durchführen werden. Interessierte Leser können hier unter praktischer
Anleitung lernen, einen eigenen Bedini-Versuchsauf bau – den sogenannten SSG – zu bauen.
Bedini-Technologie ist nahe verwandt mit dem Prinzip des Orbo-Motors. Auf diesem Seminar werden Sie direkt
zur Pulsader der Freien-Energie-Forschung geführt. Teilnahmegebühr: 200,- Euro plus Materialkosten. Termin:
Sommer/Herbst (steht noch nicht fest) Ort: Immenstadt.
Bitte wenden Sie sich für weitere, detaillierte Informationen an die Redaktion und fragen Sie nach Hr. Kirschner
persönlich.

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 53

Freie Energie
„Wir beobachten da ein
seltsames Phänomen“
Der brasilianische Ingenieur César Soos
ist einer der Entwickler des Keppe-
Motors. Im Februar 2009 sprach er mit
den Kollegen vom französischen NEXUS.
„Wir versuchen, Energie aus der Materie zu ziehen
anstatt aus dem Vakuum. Dieser Irrtum des funda-
mentalen Paradigmas ist der Grund für die Zerstörung
unseres Planeten.“
César Soos
NEXUS: Wie funktioniert der Keppe-Motor?
César Soos: Ein klassischer Motor funktioniert mit
Gleichstrom oder Wechselstrom. Der Keppe-Motor funk-
tioniert mit gleichmäßig gepulstem Gleichstrom. Meh-
rere optische Sensoren bestimmen die Impulse, indem
sie den genauen Moment feststellen, an dem der Strom
abgefeuert werden muss. So erhalten wir viele „Strom-
spitzen“, sowohl positive, als auch negative. Die ne-
gativen Spitzen entsprechen den Momenten, in denen
der optische Sensor den Strom abstellt, aber sie geben
trotzdem mechanische Kraft an den Motor weiter. Im
Endeffekt heben sich die zwei Ströme fast vollständig
auf, deshalb verbraucht der Motor so wenig und bleibt
kalt. Ein klassischer Ventilatorenmotor verbraucht zum
Beispiel 60 Watt und erzeugt nur zwei Watt an mecha-
nischer Energie, was aber ausreicht, damit sich der
Propeller so schnell dreht, wie man gerade möchte. Das
heißt aber auch, dass der Wirkungsgrad eines Motors
dieser Art sehr gering ist (etwa 3,5 Prozent) und wir
ihn als Energieräuber bezeichnen müssen. Im Gegenzug
verbraucht ein Keppe-Motor, der einem herkömmlichen
60-Watt-Motor entspricht, nur drei Watt, um dieselbe
Leistung von zwei Watt zu erzeugen, d. h. den Propeller
mit gleicher Geschwindigkeit drehen zu lassen.
NEXUS: Hat der Keppe-Motor einen Overunity-Effekt?
César Soos: In diesem Stadium können wir das noch
nicht bestätigen, weil seine mechanische Kraft nicht
größer ist als sein Verbrauch an Strom. Aber die Keppe-
Motoren sind Motoren mit sehr hohen Wirkungsgraden
und wir glauben, dass die Wirkungsgrade proportional
steigen, wenn wir stärkere Motoren entwickeln [Anm. d.
frz. Red.: Die Behauptung, dass es ein Gerät mit Over-
unity-Effekt sei, wurde kurz nach diesem Interview im
Februar 2009 aufgestellt.] Wir stellen fest, dass mit dem
Keppe-Motor etwas möglich ist, was andere Motoren
nicht können, nämlich ein „seltsames“ Phänomen, das
54 www.nexus-magazin.de
wir beobachten, wenn der Motor läuft; ein Phänomen,
das die traditionelle Physik nicht berücksichtigt.
NEXUS: Was für ein Phänomen ist das?
César Soos: Laut der Vorstellung von Norberto Keppe
„fängt“ der Motor zusätzlich zu der Energie, die aus
der Batterie oder dem Stromnetz kommt, die Vakuum­
energie ein. Wenn die Vakuumenergie unendlich ist,
kann man durchaus zu dem Schluss kommen, dass der
Keppe-Motor mit mehr Energie aus der Umgebung als
aus der Batterie laufen könnte. In unserem Labor in Sao
Paulo haben wir bei mehreren Wiederholungen Werte
gemessen, die darauf hinweisen, dass der Keppe-Motor
Overunity erreichen könnte. Aber unser Ziel besteht
darin, einen einfachen und kostengünstigen Motor zu
entwickeln, der sich schnell produzieren lässt und im
Vergleich zu vergleichbaren konventionellen Motoren
sehr energiesparend ist. Das würde entschieden dazu
beitragen, dass die Zerstörung unserer Erde langsa-
mer vonstatten geht, was ja das Hauptziel von STOP ist.
NEXUS: Haben Sie auch unabhängige Tests machen
lassen?
César Soos: Ja, viele Besucher sind zu uns gekommen,
um die Messungen zu bestätigen. Darüber hinaus haben
mehrere Leute den Motor nach unseren Anweisungen
nachgebaut, die im Internet verfügbar sind. Hin und
wieder haben sie andere Werte erhalten, aber der Unter-
schied zu unseren Werten beträgt in keinem Fall mehr
als sieben Prozent. Außerdem haben wir verschiedene
Zulassungstests bei verschiedenen unabhängigen Zu-
lassungsbehörden veranlasst, vor allem in Frankreich.
NEXUS: Wie werden Sie von den Behörden und Unter-
nehmen wahrgenommen?
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

César Soos: Alle sind skeptisch. Jeder will den Motor
sehen und verstehen, wie er funktioniert. Wir hatten
wichtige Verträge mit Firmen. Wenn wir den Wir-
kungsgrad vorführen, reagieren sie zunächst mit un-
gläubigem Staunen. Auf dem Weltklimagipfel in Posen
(Polen) hatte Siemens einen Stand gleich neben unse-
rem. Sie waren wirklich überrascht. Aber das ist nur
so, weil unser Motor auf der Basis einer vollkommen
neuen Physik funktioniert.
NEXUS: Der Ursprung des Keppe-Motors liegt in
einer metaphysischen Theorie. Ist das nicht ein
wenig schräg?
César Soos: In seinem Buch „The New Physics
Derived from A Disinverted Metaphysics“ zeigt
Norberto Keppe, dass die Geschichte der Wissen-
schaft einem gänzlich anderen Weg gefolgt ist,
als sie hätte folgen müssen. Wir versuchen,
Energie aus der Materie zu ziehen anstatt
aus dem Vakuum. Dieser Irrtum des
fundamentalen Paradigmas ist der
Grund für die Zerstörung unseres
Planeten und die Ausbeutung der
Rohstoffe. Unser Motor basiert
auf einem Resonanzprinzip mit
der Vakuumenergie, das ist ein
gewaltiger Unterschied zu den
heute bestehenden Prinzipien.
Es ähnelt ein wenig einer An-
tenne, wie der Motor die zu sei-
nem Betrieb nötige Kraft aus der
Nullpunktenergie bezieht.
NEXUS: Ihre Erfindung funktioniert auch
mit kostengünstigen Materialien.
César Soos: Ja. Bei einem klassischen Induktionsmo-
tor gibt es einen erheblichen Energieverlust in Form
von Wärme. Da aber unser Motor nicht warm wird,
können wir beim Bau völlig auf Metall verzichten.
Man könnte ihn sogar aus Holz oder recyceltem Plas-
tik bauen, was ja ein großer Wirtschaftszweig ist, der
erst am Anfang steht. Die Regierung von Brasilien hat
erklärt, dass es viel interessanter ist, sich mit Ener-
giesparmöglichkeiten zu befassen als nach Möglich-
keiten zu suchen, wie man noch mehr erzeugen kann.
30 Prozent unseres Energieverbrauchs brauchen wir
nur für unsere Kühlgeräte, das sind immerhin 30 Mil-
liarden Kilowattstunden pro Jahr.
NEXUS: Die Website www.stop.org.br listet die benö-
tigten Teile auf, aber für den Plan muss man 50 US -
Dollar bezahlen. Warum?
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Freie Energie
César Soos: Am Anfang wollten wir, dass jeder Mensch
Zugang zu dem Plan hat. Aber der moderate finanzi-
elle Beitrag derjenigen, die es versuchen wollen, hilft
uns dabei, Entwicklung und Forschung voranzutrei-
ben. Die Idee, die dahinter steckt, ist die, dass man
sich in einem Ideenaustausch befindet, und der Bau,
das wissen wir, kostet ja nur zwischen drei und fünf
Euro, weil es so simple Materialien sind.
NEXUS: Kann man den Motor leicht bauen?
César Soos: Ja, sehr leicht sogar! Unter der Bedin-
gung, dass man die Anleitung wortgetreu befolgt. Das
Resonanzprinzip ist das Herz des Motors. Die Einstel-
lungen müssen sehr genau sein, wenn man einen ho-
hen Wirkungsgrad erzielen möchte. Vielleicht erklärt
das ja, warum die Lobbys oder das Militär nicht all-
zu besorgt sind, weil sie ohne Zweifel glauben,
dass es sehr schwer ist, die Schwingung
richtig hinzukriegen. Wir haben es
mit kleinen Stärken von 60, 100 und
200 Watt geschafft, aber um bei
den Großen mitspielen zu kön-
nen, brauchen wir viel mehr
Investitionen und auch viel
mehr Zeit sowie ein besse-
res Verständnis dafür, wie
genau das Zusammenspiel
von Schw ing ungen und
anderen Teilen des Motors
abläuft.
NEXUS: Worin könnten ande-
re denkbare Anwendungsmög-
lichkeiten bestehen?
César Soos: Ein weiteres Projekt besteht in
der Zusammenschaltung des Keppe-Motors mit
Solarzellen. Ein Motor mit einer Leistung, die
60 Watt entspricht, kann Overunity erreichen,
wenn man ihn mit einer 20-Watt-Solarzelle und
einer ungeladenen 12-Volt-Batterie koppelt.
Tagsüber sorgt die Solarzelle dafür, dass der
Motor läuft, und lädt gleichzeitig die Batterie auf,
damit sie nachts oder wenn es bedeckt ist eingesetzt
werden kann. Wir testen diese Konstellation gerade
mit einer Wasserpumpe, die sechs Liter pro Minute
und das Wasser bis auf 42 Meter hoch pumpen kann.
Dieses System ist sehr interessant für die Bewässerung
in sehr trockenen Regionen, wie etwa im Nordosten
von Brasilien, wo es so gut wie keine Stromnetze gibt.
www.nexus-magazin.de 55
Freie Energie

Die Leere steckt voller Energie

Wir wissen, dass die Natur praktisch Angst
vor der Leere hat. Und die Angst ist so
groß, dass es heutzutage als erwiesen gilt,
dass die Leere selbst nur eine Illusion ist.
Auf Quantenebene ist diese Leere nämlich
ganz schön voll. Womit? Mit Energie!

„Nehmen Sie irgendein Stück des Raums und ho-

len Sie alles heraus, was darin ist – also, anders
gesagt, schaffen Sie eine Leere – und das, was üb-
rig bleibt, ist das Nullpunktfeld, vollgestopft mit
Nullpunktenergie.“

Diese Worte des Astrophysikers Bernard Haisch1,der

lange für die NASA gearbeitet hat, sind das Fundament
dessen, was auch heute noch ein Mysterium ist.
In jedem Teil des Raums finden unaufhörlich Quan-
tenfluktuationen statt, wie es die Quantentheorie ja
auch vorhersagt, die sich dabei auf die Heisenberg-
sche Unschärferelation 2 stützt. Diese Fluktuationen
äußern sich durch die quasi unmittelbare Schaffung
und Vernichtung von Teilchen-Antiteilchen-Paaren.
Dieser Zerfall erzeugt hochenergetische Teilchen mit
nur äußerst kurzer Lebensdauer; man spricht dabei
von virtuellen Teilchen3, weil man sie noch nie direkt
beobachten konnte.
Nach der Heisenbergschen Unschärferelation gilt auch
für diese Teilchen, dass die Unschärfe bezüglich ihrer
Energie umso größer ist, je kürzer ihre Lebensdauer ist.
Tatsächlich zeigen Berechnungen, dass diese potentielle
Energie geradezu gigantisch ist. Warum spricht man
dann aber vom „Nullpunkt?“ Eigentlich bezieht sich
diese Bezeichnung auf die Tatsache, dass es sich um
den niedrigsten Energiezustand an jedem Punkt des
Raums handelt.
Dabei handelt es sich nicht um irgendeine verdrehte
Theorie, sondern um ein von der modernen Physik an-
erkanntes Konzept. Vor allem, seit zumindest ein Effekt
der Nullpunktenergie experimentell bewiesen wurde, für
die Hendrick Casimir schon 1948 eine Theorie aufgestellt
hat. Was passiert, wenn man zwei Metallplatten ganz
nah beieinander aufstellt? Casimir erklärt, dass der
plötzliche Druck der virtuellen Teilchen im Vakuum
sich durch eine unendlich kleine Kraft zeige, die die
beiden Platten anzieht. Eine so schwache Kraft, dass
man erst 50 Jahre warten müsse, bis unsere Messgeräte
ausgefeilt genug seien, um diese Kraft messen zu können.
Das gelang 1997: Man konnte bei zwei Metallplatten
eine Bewegung von mehreren Tausendstel Millimetern
beobachten – der Casimir-Effekt war somit bewiesen.

Der Casimir-Effekt für Kinder

Die Bedeutung von „Leere“ verliert so ihren Sinn.
Wie der Astrophysiker Trinh Xuan Thuan4 in seinem
„Dictionnaire amoureux du ciel et des étoiles“ (Plon,
2009) schreibt:
„In der Quantenmechanik ist die Leere nicht leer.
Es ist eine belebte Leere, voll mit virtuellen Teil-
chen-Antiteilchen-Paaren, mit Energiefeldern,
die nach dem Willen des unendlichen infernali-
schen Zyklus von Leben und Sterben entstehen
und verschwinden.“
Gefahr oder Techno-Magie?
Die Frage war also: Kann man diese Energie aus dem
Vakuum „ziehen“ und sie in irgendeiner Weise nutzen?
Daran scheiden sich die Physiker. Trinh Xuan Thuan
glaubt:
„Wenn man Energie aus dem Vakuum des Univer-
sums ziehen kann, bedeutet das, dass Letzteres
nicht stabil ist. Tatsächlich hat das Vakuum per
definitionem für die Physiker die geringstmögli-
che Energie. Wenn ein Ingenieur Energie aus dem

56 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010


Vakuum ziehen könnte, würde das hei-
ßen, dass es auf einem Niveau über der
geringstmöglichen Energie ist. Doch der
Prozess der Energie-Extraktion würde
dafür sorgen, dass das ‚falsche‘ Vakuum
zu schnell in das ‚echte‘ Vakuum über-
geht, wobei eine so gewaltige Menge rei-
ner Energie frei würde, dass sie uns und
das ganze Universum vernichten könnte!
Daher sollten wir uns tunlichst davor hü-
ten, Vakuumenergie zu nutzen.“
Sein Kollege Bernard Haisch glaubt al-
lerdings, dass
„dieser Zustand zugleich eine quanten-
physikalische Schelmerei ist und, wie ich
vorherzusagen wage, zu wahrer Tech-
no-Magie führen kann. Er könnte eine
unerschöpfliche Energiequelle darstel-
len, die überall verfügbar ist, sowie eine
Möglichkeit, Schwerkraft und Trägheit
zu beeinflussen.“
Der Casimir-Effekt entsteht durch Fluktuationen
im elektromagnetischen Feld, wie sie von der
Theorie der Quantenelektrodynamik beschrie-
ben werden. Die Vakuumenergie zwischen zwei
Platten ermittelt man, indem nur die Photonen
(und auch die virtuellen Photonen) berücksich-
tigt werden, deren Wellenlänge ein ganzzah-
liges Vielfaches der Entfernung zwischen den
beiden Platten ist. Das impliziert, dass die Ener-
giedichte des Vakuums (zwischen den beiden
Platten) der Zahl der Photonen entspricht, die
zwischen den beiden Platten existieren können.
Wissenschaftliche Beratung bei der Umsetzung des Texts ins Deutsche: Martin Lutz.
Über den Autor
Joss Morrison ist freiberuflicher Wissenschaftsjournalist und Autor und hat dieses Dossier für das
französische NEXUS-Magazin zusammengestellt. Seit zehn Jahren bereits interessiert er sich vor allem für
alternative Themengebiete. Er lebt in Frankreich und kann unter morisson@club-internet.fr kontaktiert
werden.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Freie Energie
Endnoten
1 Ein in Deutschland geborener Astrophysiker. Gemein-
sam mit Alfonso Rueda hat er die Theorie entwickelt,
dass der Nullpunkt-Zustand des Vakuums, wie von
der Quantenmechanik vorhergesagt, eine physikali-
sche Erklärung für den Ursprung der Trägheit sein
könnte. Noch kontroverser wird seine Theorie betrach-
tet, nach der man diese Energie eines Tages für den
Antrieb von Raumschiffen nutzen könnte.
2 Die Heisenbergsche Unschärferelation ist die Aussage
der Quantenphysik, dass zwei Messgrößen eines Teil-
chens nicht immer unabhängig voneinander beliebig
genau bestimmbar sind. Das bekannteste Beispiel für
ein Paar solcher Messgrößen sind Ort und Impuls: Zum
Beispiel kann ich nur entweder die Position eines Teil-
chens bestimmen, oder aber seine Bewegung, nicht
aber beides gleichzeitig. Die Unschärferelation ist nicht
die Folge von Unzulänglichkeiten eines entsprechen-
den Messvorgangs, sondern prinzipieller Natur.
3 Virtuelle Teilchen kann man sich als einen kurzlebi-
gen Zwischenzustand vorstellen, der während einer
Wechselwirkung auftritt, sie damit auch beeinflusst,
nach außen aber niemals sichtbar wird.
4 Trinh Xuan Thuan ist Astrophysiker an der Universi-
tät von Virginia und Mitglied der International Soci-
ety for Science. Er veröffentlichte annähernd 200
Artikel über die Bildung der Elemente im Urknall,
Galaxienbildung und Evolution. Bekannt wurde
Thuan als Autor populärwissenschaftlicher Bücher
zu Evolutionsfragmenten.
Die Wirkung des Casimir-
Effekts auf zwei parallele
Platten.
www.nexus-magazin.de 57

Nahtod-Erlebnisse
I m Jahr 1982 starb ich an Krebs im Endstadium. Mein
Krebs war inoperabel, und jede Form der Chemothe-
rapie, die man mir bieten konnte, hätte mich nur noch
elender dahinvegetieren lassen. Man gab mir noch sechs
bis acht Monate zu leben.
In den 1970er Jahren war ich geradezu besessen
von Nachrichten, und Atomkrise, Umweltkrise usw.
hatten mich zunehmend depressiv gemacht. Da ich
keine spirituelle Basis hatte, begann ich zu glauben,
dass die Natur einen Fehler begangen hatte und wir
Menschen wohl nichts weiter als ein Krebsorganismus
auf diesem Planeten seien. Ich sah keinen Ausweg aus all
den Problemen, die wir für uns selbst und den Planeten
erschaffen hatten. Ich betrachtete alle Menschen als
Krebsgeschwür, und ein Krebsgeschwür war, was ich
erhielt. Und genau das brachte mich um.
Geben Sie Acht darauf, was für eine Weltsicht Sie sich
aneignen, denn sie kann auf Sie zurückfallen, besonders
wenn es sich um eine negative Weltsicht handelt. Ich
hatte mir eine überaus negative zu eigen gemacht, und
genau dies führte mich in den Tod. Ich probierte alle
möglichen alternativen Heilmethoden aus, aber keine
half.
Also kam ich zu dem Schluss, dass dies eine Angele-
genheit allein zwischen mir und Gott sei. Ich hatte mich
Gott nie zuvor zugewandt oder mich auch nur mit ihm
befasst. Zur damaligen Zeit interessierte mich Spiritua-
lität in jeglicher Form nicht im Geringsten, und dennoch
trat ich eine Reise an, auf der ich viel über Spiritualität
und alternative Heilmethoden lernte. Ich begann, so viel
ich konnte über das Thema zu lesen und in Erfahrung
zu bringen, da ich im Jenseits keine Überraschung
58 www.nexus-magazin.de
Reise durch
das Licht
und zurück
Mellen-Thomas Benedict
Dieser Bericht über die außergewöhn-
liche Erfahrung im Nachtodleben soll
uns dazu anregen, in dem Bewusstsein
zu leben, dass wir eins mit der uni-
versellen Quelle sind und auf unserer
Entdeckungsreise durchs Leben als Mit-
Schöpfer fungieren.
erleben wollte. Also las ich über verschiedene Religionen
und Philosophien. All dies war sehr interessant und
gab mir die Hoffnung, dass mich auf der anderen Seite
tatsächlich etwas erwartete. Als es auf das Ende zuging,
erhielt ich Hospizbetreuung.
Ich erinnere mich noch daran, dass ich eines Morgens
gegen 04:30 Uhr mit dem Wissen aufwachte, dass meine
Zeit gekommen war. Dies war der Tag, an dem ich
sterben würde. Also rief ich einige meiner Freunde an
und nahm Abschied. Ich weckte meine Hospizbetreuerin
und informierte sie. Ich hatte die private Übereinkunft
mit ihr getroffen, dass sie meinen toten Körper sechs
Stunden lang unberührt liegen lassen solle, da ich
gelesen hatte, dass allerhand Interessantes geschieht,
wenn man stirbt. Dann schlief ich erneut ein.
Das Nächste, woran ich mich erinnere, ist der Anfang
eines typischen Nahtoderlebnisses. Urplötzlich war
ich bei vollem Bewusstsein und stand auf, wobei mein
Körper jedoch im Bett zurückblieb. Um mich herum war
Dunkelheit. Außerhalb meines Körpers zu sein, fühlte
sich sogar noch lebendiger an als das herkömmliche
Erleben des Körpers. Es war derart intensiv, dass ich
gleichzeitig in jedes Zimmer des Hauses, auf das Dach
des Hauses, um das Haus herum und unter das Haus
blicken konnte.
Dann war da plötzlich ein strahlendes Licht. Ich
wandte mich diesem Licht zu. Es ähnelte stark dem
Licht, das schon viele andere Menschen im Rahmen ihrer
Nahtoderlebnisse beschrieben haben. Es war einfach
überwältigend. Das Licht ist greif bar; man kann es
fühlen. Es ist verlockend; man will zu ihm gehen, so wie
man sich in die Arme einer vollkommenen Mutter oder
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

eines vollkommenen Vaters werfen möchte. Während ich
mich auf das Licht zubewegte, wusste ich intuitiv, dass
ich tot sein würde, sobald ich es erreichte. Also sagte ich:
„Einen Moment, bitte, warte kurz. Ich möchte da-
rüber nachdenken; ich würde gerne mit dir spre-
chen, bevor ich gehe.“
Zu meiner Überraschung kam das gesamte Geschehen
an diesem Punkt zum Stillstand. Man besitzt die Kontrol-
le über die eigene Erfahrung des Nachtodlebens. Schließ-
lich befindet man sich nicht auf einer Achterbahnfahrt.
Meine Bitte wurde also gewährt, und ich sprach eine
Weile mit dem Licht. Dieses wechselte immer wieder
sein Erscheinungsbild und verwandelte sich in Figuren
wie Jesus, Buddha und Krishna sowie in Mandalas
und archetypische Bilder und Symbole. „Was geschieht
hier?“, fragte ich das Licht.
„Bitte, Licht, erkläre mir, was du bist. Ich möch-
te diese Situation in ihrer ganzen Wirklichkeit
erfassen.“
Da verwandelte sich das Licht in das Schönste,
was ich je gesehen habe: ein Mandala aus allen
menschlichen Seelen dieses Planeten.
Die genauen Worte vermag ich nicht wiederzugeben,
denn es war mehr eine Art telepathische Verständigung.
Das Licht antwortete. Die mir übermittelten Infor-
mationen besagten, dass der persönliche Glaube die
Resonanz formt, die man während seiner Erfahrung des
Nachtodlebens vom Licht erhält. Wenn man Buddhist
oder Katholik oder Fundamentalist ist, dann entspricht
die Rückkopplungsschleife ebendiesen Glaubensvorstel-
lungen. Man bekommt die Chance, diese zu betrachten
und zu prüfen, doch die meisten Menschen tun dies nicht.
Während das Licht sich mir enthüllte, wurde mir
bewusst, dass ich in Wahrheit die Matrix des Höheren
Selbst sah.
Wir alle besitzen ein Höheres Selbst bzw. einen der
Seele übergeordneten Wesensteil. Dieser gab sich mir
in seiner reinsten Energieform preis. Das Wesen des
Höheren Selbst kann ich nur ansatzweise als eine Art
Kanal, als eine Leitung beschreiben. So sieht es nicht
aus, aber es stellt eine direkte Verbindung zur Quelle
eines jeden von uns dar. Wir sind unmittelbar mit dieser
Quelle verbunden. Das Licht zeigte mir also die Matrix
des Höheren Selbst. Ich hing keiner besonderen Religion
an, und daher sah die Rückkopplung während meiner
Erfahrung des Nachtodlebens entsprechend aus.
Ich bat das Licht um weitere Einsichten und Erklä-
rungen, und so begriff ich, was die Matrix des Höheren
Selbst ist. Unseren Planeten umgibt ein Netz, über
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Nahtod-Erlebnisse
welches das Höhere Selbst eines Menschen mit dem
aller übrigen verbunden ist. Das ist wie eine große
Gemeinschaft, eine feinstoffliche Energieebene, die uns
unmittelbar umgibt – die Seelenebene, wenn man so will.
Nach einer Weile bat ich das Licht um weitere Ausfüh-
rungen. Ich wollte wahrhaft ergründen, was es mit dem
Universum auf sich hat, und ich war bereit zu gehen.
„Ich bin bereit“, sagte ich. „Nimm mich mit.“
Da verwandelte sich das Licht in das Schönste, was ich
je gesehen habe: ein Mandala aus allen menschlichen
Seelen dieses Planeten. Diesem nun stand ich mit meiner
negativen Sicht des Weltgeschehens gegenüber. Während
ich das Licht bat, sich mir weiter zu offenbaren, sah ich
in diesem herrlichen Mandala, wie wunderschön wir alle
in unserem Wesenskern sind. Wir sind die allerschönste
Schöpfung, die es gibt.
Die menschliche Seele, die menschliche Matrix, die wir
alle zusammen bilden, ist absolut phantastisch, elegant,
exotisch. Ich kann gar nicht in Worte fassen, wie sehr
dieser Moment meine Meinung über die Menschheit
veränderte. „Oh, Gott“, rief ich. „Ich wusste ja nicht,
wie schön wir sind.“ Ganz gleich, auf welcher hohen
oder niederen Ebene oder in welcher Gestalt Sie sich
gerade befinden, Sie sind die allerschönste Schöpfung
überhaupt. Genau das sind Sie.
Die Enthüllungen, die vom Licht ausgingen, schienen
kein Ende zu nehmen. Dann fragte ich das Licht: „Be-
deutet dies, dass die Menschheit gerettet werden wird?“
Wie ein Trompetenstoß inmitten eines Schauers aus
spiralförmig niedergehenden Strahlen kam die Antwort
des Großen Lichts:
„Merke dir eins und vergiss es nie: Du selbst rettest,
erlöst und heilst dich. Das hast du immer schon
getan und wirst es stets tun. Mit dieser Kraft wur-
dest du noch vor Anbeginn der Welt erschaffen.“
In diesem Augenblick erkannte ich noch mehr. Ich
erkannte, dass wir bereits errettet worden sind und zwar
von uns selbst, da wir, wie auch das übrige Universum
Gottes, so geschaffen wurden, dass wir uns stets selbst
korrigieren. Das ist es, was die Wiederkunft Christi
in Wahrheit meint. Ich dankte dem Licht Gottes aus
ganzem Herzen. Mir fielen nur die folgenden einfachen
Worte tiefster Dankbarkeit ein: „Oh, lieber Gott, liebes
Universum, liebes Großes Selbst, ich liebe mein Leben.“
Das Licht schien mich noch ein wenig tiefer einzu-
atmen. Es war, als würde es mich vollständig in sich
aufnehmen. Es ist mir bis heute unmöglich, dieses Licht
www.nexus-magazin.de 59
Nahtod-Erlebnisse

der Liebe zu beschreiben. Ich wechselte in eine andere, reiste. Dann aber ging mir auf, dass mein Bewusstsein
noch tiefgründigere Welt hinüber, und mir wurde be- sich mit dem Strom weitete und einfach alles im Uni-
wusst, dass da noch mehr, weit mehr war. Dort war ein versum in sich aufnahm! Die gesamte Schöpfung zog
riesiger Lichtstrom, breit und überbordend, der sich tief an mir vorbei. Es war ein unvorstellbares Wunder! Ich
durch das Herz des Lebens zog. Ich fragte, was dies sei. war wahrlich ein Kind, das Wunder bestaunte, ein Kind
„Dies ist der Fluss des Lebens“, erwiderte das Licht. im Wunderland!
„Trinke dieses Manna-Wasser, bis dein Herz voll davon
ist.“
Das tat ich. Ich trank ausgiebig, erst einmal und dann Hinein in die Leere
ein weiteres Mal. Vom Leben selbst zu trinken! Ich war
trunken vor Verzückung.
„Du hast einen Wunsch“, sagte das Licht dann. Es
wusste alles über mich und kannte meine komplette
N
un befand ich mich in einer tiefen Stille, die weit
über eine bloße Abwesenheit von Lauten hinaus-
ging. Ich konnte die Ewigkeit jenseits der Unendlichkeit
Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft. „Ja!“, flüsterte
wahrnehmen. Ich befand mich in der Leere, in der
ich. Vorschöpfungsphase, noch vor dem Urknall. Ich hatte
Ich bat, das übrige Universum sehen zu dürfen – den
die Schwelle überschritten, hinter der es noch keine
Teil jenseits unseres Sonnensystems, jenseits allerZeit / kein Erstes Wort / keine Erste Schwingung gab.
menschlichen Illusion. Das Licht sagte mir, ich könne mit
Ich war mitten im Auge der Schöpfung und hatte das
dem Strom reisen. Das tat ich, und so wurde ich durch
Gefühl, als berührte ich das Angesicht Gottes. Es war
das Licht am Ende des Tunnels getragen. Mehrmals hörte
kein religiöses Gefühl. Ich war schlicht eins mit dem
und spürte ich einen sehr leisen Überschallknall. Was
Absoluten Leben und Bewusstsein.
für ein Tempo! Plötzlich schien es, als würde der Strom
Wenn ich sage, dass ich die Ewigkeit sehen bzw. wahr-
des Lebens mich pfeilschnell vom Planeten forttragen.
nehmen konnte, meine ich damit, dass ich erlebte, wie
die Schöpfung sich selbst hervorbrachte. Dies geschah
Ich sah die Erde davonfliegen. Das Sonnensystem zog in
all seiner Herrlichkeit an mir vorbei und verschwand.
ohne Anfang und Ende. Das ist ein Gedanke, der den
Mit Überlichtgeschwindigkeit durchquerte ich das geistigen Horizont erweitert, nicht wahr?
Zentrum der Galaxie, wobei ich immer mehr Wissen in Die Wissenschaft betrachtet den „Big Bang“, den
mir aufnahm. Ich erfuhr, dass unsere Galaxie und das
Urknall, als ein einmaliges Ereignis, welches das Uni-
gesamte Universum von den verschiedensten Lebens- versum hervorbrachte. Während meiner Erfahrung
formen bevölkert sind. Ich sah viele Welten. Die gute
des Nachtodlebens sah ich jedoch, dass der Urknall nur
Nachricht ist, dass wir nicht allein in diesem Universum
einer von zahllosen ist, die immerfort und gleichzeitig
sind! Universen erschaffen. Die einzigen Bilder, die diesem
Während ich von diesem Bewusstseinsstrom durch im Rahmen des menschlichen Vorstellungsvermögens
das Zentrum der Galaxie getragen wurde, schlug dieser
einigermaßen nahekommen, sind die von Supercom-
Fluss fraktale Energiewellen und verbreiterte sich so.
putern mittels Gleichungen der fraktalen Geometrie
Die Galaxien-Superhaufen flogen mit all ihrer uralten
generierten Graphiken.
Weisheit an mir vorüber. Zunächst dachte ich, dass Die Alten wussten dies. Sie sagten, dass Gott in re-
mich ein bestimmtes Ziel erwartete; dass ich tatsächlich
gelmäßigen Abständen durch Ausatmen neue Universen
hervorgebracht und andere Universen erneu-
ert habe, indem er einatmete. Diese Epochen
nennt man Yugas. Die moderne Wissenschaft
spricht vom Urknall. Ich befand mich in einem
Zustand absoluter, reiner Bewusstheit. Ich
konnte wahrnehmen, wie all die „Big Bangs“
und Yugas sich erschufen und immer wieder
neu erschufen. Dann trat ich mit einem Mal
in sie alle gleichzeitig ein. Ich sah, dass jedes
einzelne kleine Schöpfungsteilchen die Kraft
zu erschaffen besitzt. Der Versuch, dies zu
beschreiben, fällt mir schwer. Ich bin, was dies
angeht, immer noch sprachlos.
Nachdem ich von meinem Nahtoderlebnis
zurückgekehrt war, dauerte es Jahre, bis ich
meine Erfahrungen in der Leere einigermaßen
in Worte kleiden konnte. So viel kann ich Ihnen
Ist irgendwie nicht mehr ganz dasselbe, seit sie die
heute sagen: Die Leere ist weniger als nichts
Sonnenuntergänge digitalisiert haben. und doch mehr als alles, was ist! Die Leere ist

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absolut null; sie ist das Chaos, das alle Möglichkeiten
hervorbringt. Sie ist Absolutes Bewusstsein; weit mehr
noch als die Universelle Intelligenz.
Die Leere ist das Vakuum bzw. das Nichts zwischen
allen physischen Manifestationen. Sie ist der Raum
zwischen den Atomen und deren Komponenten. In-
zwischen untersucht die moderne Wissenschaft diesen
Raum zwischen allem. Man nennt ihn Nullpunkt. Doch
wann immer man ihn zu messen versucht, versagen die
Instrumente, weil der Wert die Messskala überschreitet
… bis in die Unendlichkeit reicht, sozusagen. Bislang
hat man keine Möglichkeit, die Unendlichkeit genau zu
messen. Unser Körper und das Universum enthalten
mehr Nullpunktraum als irgendetwas anderes!
Was Mystiker als Leere bezeichnen, ist keineswegs
leer. Es ist voller Energie, einer anderen Art von Energie,
die alles erschaffen hat, was wir sind. Alles, was seit
dem Urknall entstanden ist, besteht aus Schwingungen,
angefangen beim ersten Wort, das die erste Schwingung
Was Mystiker als Leere bezeichnen, ist keineswegs
leer. Es ist voller Energie.
war. Hinter dem biblischen „Ich bin“ steht in Wahrheit
ein Fragezeichen. „Ich bin – was bin ich?“ Somit ist die
Schöpfung Gott, der sein göttliches Selbst auf jede nur
erdenkliche Weise zu ergründen versucht, in Form einer
fortlaufenden unendlichen Entdeckungsreise, die er
durch jeden Einzelnen von uns unternimmt.
Während meines Nahtoderlebnisses begann ich zu
begreifen, dass alles, was ist, buchstäblich das Selbst
ist; Ihr Selbst, mein Selbst. Alles ist das Große Selbst.
Das ist der Grund, warum Gott sogar ein fallendes
Blatt nicht entgeht. Dies ist möglich, weil das Zentrum
des Universums immer genau dort ist, wo Sie sind. Wo
auch immer ein Atom sich befindet, dort ist das Zentrum
des Universums. Gott ist dort, so wie Gott auch in der
Leere ist.
Während ich im Rahmen meiner Erfahrungen im
Nachtodleben die Leere und alle Yugas der Schöpfung
erkundete, befand ich mich vollkommen außerhalb von
Zeit und Raum, wie wir sie kennen. In diesem erweiter-
ten Zustand entdeckte ich, dass es bei der Schöpfung um
Absolutes Reines Bewusstsein – Gott – geht, das bzw. der
in die Erfahrung dessen eintritt, was wir als Leben ken-
nen. In der Leere selbst gibt es keine Erfahrungen. Sie ist
Vor-Leben, ein Zustand noch vor der ersten Schwingung.
Bei der Göttlichkeit geht es um mehr als nur um Leben
und Tod. Daher gibt es im Universum weit mehr als
nur Leben und Tod zu erfahren! Als ich dies erkannte,
hatte ich genug über die Leere erfahren und wollte in
diese Schöpfung bzw. dieses Yuga zurückkehren. Dies
erschien mir nur natürlich.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Nahtod-Erlebnisse
Zurück nach Hause
D amit kehrte ich urplötzlich durch das zweite Licht –
den „Big Bang“ – hindurch zurück, wobei ich erneut
mehrere Male einen samtweichen Überschallknall
vernahm. Der Bewusstseinsstrom trug mich erneut
durch die gesamte Schöpfung – und was für eine Reise
das war! Die Galaxien-Superhaufen durchzogen mich
einmal mehr und brachten mir weitere Einsichten.
Ich durchquerte das Zentrum unserer Galaxie, das ein
Schwarzes Loch ist. Schwarze Löcher sind die großen
Prozessoren bzw. Wiederaufbereiter des Universums.
Wissen Sie, was auf der anderen Seite eines Schwarzen
Lochs liegt? Wir; unsere Galaxie, die aus einem anderen
Universum neu erstanden ist. In der Gesamtheit ihres
energetischen Aufbaus glich die Galaxie einer phantas-
tischen Lichterstadt. Alle Energie diesseits des Urknalls
ist Licht. Alle Subatome, Atome, Sterne und Planeten
und auch das Bewusstsein selbst bestehen aus Licht
und besitzen somit eine Frequenz und / oder Teilchen.
Licht ist lebende Materie. Alles besteht aus Licht, sogar
Steine. Somit ist alles lebendig. Alles ist aus dem Lichte
Gottes geschaffen; alles besitzt eine hohe Intelligenz.
Der Strom trug mich weiter und weiter, und schließlich
sah ich ein großes Licht, das auf mich zukam. Ich wuss-
te, dass dies das Erste Licht war, die Lichtmatrix des
Höheren Selbst unseres Sonnensystems. Dann erschien
das gesamte Sonnensystem in diesem Licht, begleitet
von einem weiteren samtweichen Überschallknall.
Ich konnte die gesamte Energie erkennen, die unser
Sonnensystem generiert, und das war eine unglaubliche
Lichterschau! Ich hörte die Musik der Sphären. Wie
alle Himmelskörper generiert auch unser Sonnen-
system eine einzigartige Matrix aus Licht, Klang und
Schwingungsenergie. Fortschrittliche Kulturen aus
anderen Sternensystemen können Leben, wie wir es
kennen, durch die Ausprägung der Schwingungs- bzw.
Energiematrix im Universum ausfindig machen. Das
ist ein Kinderspiel. Die Wunderkinder der Erde – die
Menschen – bringen in ebendiesem Moment eine Fülle
an Geräuschen hervor, wie Kinder, die im Garten des
Universums spielen.
Das Licht erklärte mir, dass es keinen Tod gebe. Wir
sind unsterbliche Wesen. Wir leben schon jetzt seit
Ewigkeiten! Ich erkannte, dass wir Teil eines natürli-
chen, lebendigen Systems sind, das sich selbst unendlich
oft neu hervorbringt. Mir wurde nicht gesagt, dass ich
zurückkehren musste. Ich wusste es einfach. Es war
nach allem, was ich im Rahmen meiner Erfahrungen
im Nachtodleben gesehen hatte, nur natürlich.
www.nexus-magazin.de 61
Nahtod-Erlebnisse
Ich weiß nicht mehr, wie lange ich nach menschlicher
Zeitrechnung im Licht war. Aber es kam der Moment,
in dem ich erkannte, dass all meine Fragen beantwortet
waren und meine Rückkehr kurz bevorstand. Wenn
ich sage, dass all meine Fragen beantwortet worden
waren, dann meine ich ebendies – dass all meine Fragen
beantwortet worden waren. Jeder Mensch führt ein
individuelles Leben und befasst sich mit seinen ganz
eigenen Fragen. Einige unserer Fragen sind universeller
Natur, aber jeder von uns erforscht diesen Aspekt, den
wir Leben nennen, auf seine ganz persönliche Weise.
So tut es auch jede andere Lebensform, von den Bergen
bis hin zu den einzelnen Blättern eines jeden Baumes.
Und dies ist für uns übrige Wesen in diesem Universum
von enormer Bedeutung, denn dies alles trägt zum
Großen Gesamtbild, zur Fülle des Lebens bei. Wir alle
sind buchstäblich Gott, der sein göttliches Selbst in
einem unendlichen Tanz des Lebens erforscht. Und Ihre
Einzigartigkeit bereichert die Gesamtheit des Lebens.
Als ich schließlich in den Zyklus des Lebens zurück-
kehrte, kam es mir weder in den Sinn noch wurde mir
gesagt, dass ich in meinen alten Körper zurückkehren
würde. Es war schlicht egal. Ich vertraute dem Licht und
dem Lebensprozess vollkommen. Während der Strom
mit dem Großen Licht verschmolz, bat ich darum, die im
Jenseits gesammelten Erkenntnisse und Empfindungen
niemals zu vergessen. Ich vernahm ein „Ja“. Es fühlte
sich an wie ein Kuss auf meiner Seele.
Dann wurde ich durch das Licht hindurch zurück
in die Welt der Schwingungen gebracht. Der ganze
Prozess lief rückwärts ab, und währenddessen erhielt
ich noch mehr Informationen. Ich kam nach Hause, und
im Rahmen meines Nahtoderlebnisses erfuhr ich viel
über den Mechanismus der Reinkarnation. Ich erhielt
Antworten auf all die kleinen Fragen, die ich hatte: „Wie
funktioniert dies? Wie funktioniert jenes?“ Ich wusste,
dass ich reinkarnieren würde.
Die Erde ist ein enormer Energieprozessor, aus dem
das individuelle Bewusstsein hervorgeht, das
in jeden von uns einströmt. Zum ersten Mal
überhaupt betrachtete ich mich als Mensch,
und ich war glücklich, einer zu sein. Nach
allem, was ich gesehen hatte, wäre ich auch
glücklich gewesen, ein Atom in diesem Uni-
versum zu sein. Ein Atom. Zum menschlichen
Teil Gottes zu gehören – das ist der allergrößte
Segen überhaupt. Es ist ein Segen, der noch
über unsere wildesten Vorstellungen davon,
was Segen sein kann, hinausgeht. Denn das
jeder Einzelne von uns die menschliche Seite
dieser Erfahrung verkörpert, ist ehrfurchtge-
bietend und wundervoll. Jeder Einzelne von
uns – ganz gleich, wo wir uns befinden und
ob wir unser Leben verpfuscht haben oder
nicht – ist ein Segen für diesen Planeten, und
zwar genau dort, wo wir gerade stehen.
62 www.nexus-magazin.de
Ich durchlief den Reinkarnationsprozess in der Er-
wartung, irgendwo als Säugling aufzuwachen. Aber ich
sollte eine Lektion im Hinblick auf die Entwicklung der
individuellen Identität und des Bewusstseins erhalten.
Als ich die Augen aufschlug, war ich zutiefst überrascht.
Ich weiß nicht, warum, denn ich begriff dies alles – aber
dennoch war es eine Überraschung, wieder in diesem
Körper und in meinem Zimmer zu sein und jemanden
über mich gebeugt vorzufinden, der sich die Augen
ausheulte. Dieser Jemand war meine Hospizbetreuerin.
Sie hatte mich anderthalb Stunden, nachdem sie mich
leblos vorgefunden hatte, aufgegeben. Mein Körper war
steif und unbeweglich geworden. Daraufhin war sie
in ein Nebenzimmer gegangen. Ich erwachte und sah
das Licht, das durch die Tür hereinfiel. Ich versuchte,
mich aufzurichten, um darauf zuzugehen, und dabei
fiel ich aus dem Bett. Meine Betreuerin hörte einen
lauten Knall, kam hereingestürzt und fand mich auf
dem Boden liegend.
Wunder und Erinnerungen
A ls ich wieder zu Kräften kam, erfüllten mich glei-
chermaßen Überraschung und Ehrfurcht angesichts
dessen, was während meines Nahtoderlebnisses mit
mir geschehen war. Zunächst waren die Erinnerungen
an diese Reise, die mir heute wieder präsent sind, wie
ausgelöscht. Immer wieder entglitt ich dieser Welt und
fragte mich: „Bin ich am Leben?“ – denn diese Welt
erschien mir traumgleicher als jene dort drüben.
Innerhalb von drei Tagen fühlte ich mich wieder
normal, zugleich aber klarer und ganz anders als zuvor.
Später kamen auch die Erinnerungen an mein Nahtoder-
lebnis zurück. Ich konnte an keinem Menschen, dem ich
je begegnet war, etwas Falsches sehen. Zuvor war ich
sehr kritisch gewesen. Ich hatte geglaubt, dass es jede
Menge Menschen gebe, die nichts taugten; eigentlich
Ich habe
heute mal in 3D
gekocht.
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

war ich sogar überzeugt gewesen, der Einzige zu sein,
der etwas taugte. Doch von alldem löste ich mich nun.
Etwa drei Monate später empfahl mir ein Bekannter,
mich untersuchen zu lassen, also ließ ich mich scannen
und unterzog mich auch all den anderen Tests. Ich fühlte
mich wirklich gut, hatte aber Angst vor schlechten
Nachrichten. Ich erinnere mich noch, wie der Arzt der
Klinik die alten mit den neuen Aufnahmen verglich und
sagte: „Nun, da ist nichts mehr.“ „Das muss wirklich
ein Wunder sein“, erwiderte ich. „Nein, solche Dinge
geschehen“, wandte er ein. „Das nennt man Spontanr-
emission.“ Er schien wenig beeindruckt. Aber dies war
ein Wunder, und ich selbst war sehr wohl beeindruckt,
wenn schon niemand anderes es war.
Während meines Nahtoderlebnisses bin ich auch in
das hinabgestiegen, was man die Hölle nennen könnte,
und es war eine überraschende Erfahrung. Ich habe
weder Satan noch etwas Böses gesehen. Mein Abstieg
in die Hölle war vielmehr ein Abstieg in das, was jedem
Menschen auf individuelle Weise innewohnt – Leid, Igno-
ranz und die Dunkelheit des Unwissens. Es kam mir vor
wie eine elende Ewigkeit. Doch jede der Millionen Seelen,
die mich umgaben, besaß einen kleinen Lichtstern, der
immer da war, wenn auch keine der Seelen von ihm
Notiz zu nehmen schien.
Sie müssen nicht erst sterben oder ein Nahtoderlebnis
haben, um diesen inneren Raum zu betreten.
Sie alle verzehrten sich vor Kummer, Trauma und
Leid. Nach einer Zeit, die mir wie die Ewigkeit vorkam,
begann ich nach dem Licht zu rufen, wie ein Kind, das
seinen Vater oder seine Mutter zur Hilfe herbeiruft.
Da öffnete sich das Licht und bildete einen Tunnel,
der direkt auf mich zukam, mich umschloss und mich
abkapselte von all der Angst und dem Schmerz – denn
nichts anderes ist die Hölle in Wahrheit. Was wir hieraus
lernen sollten ist, uns bei den Händen zu fassen und
zusammenzukommen. Die Tore der Hölle sind längst
aufgestoßen. Wir müssen uns nur zusammenschließen,
uns bei den Händen nehmen und gemeinsam aus der
Hölle heraustreten. Das Licht kam also zu mir und
verwandelte sich in einen riesigen goldenen Engel. „Bist
du der Todesengel?“, fragte ich. Er ließ mich wissen,
dass er meine Überseele sei, meine Matrix des Höheren
Selbst, ein uralter Teil in uns allen. Dann wurde ich ins
Licht gezogen.
Wissenschaft und Geist
S chon bald wird unsere Wissenschaft in der Lage
sein, den Geist zu messen. Wird das nicht wunderbar
sein? Inzwischen werden Geräte erfunden, die sensibel
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Nahtod-Erlebnisse
auf feinstoffliche bzw. geistige Energieformen reagieren.
Physiker zertrümmern Atome in Kollisionsbeschleuni-
gern, um zu sehen, woraus diese Atome bestehen. Dabei
ist man bereits bis zu Quarks, Charmquarks und noch
tiefer vorgedrungen. Nun, eines Tages wird man auf
diesen winzigen Aspekt stoßen, der alles zusammenhält,
und man wird ihm nur einen Namen geben können –
Gott. Zudem beginnen wir allmählich zu begreifen, dass
auch wir stets Schöpfer sind. Als ich während meines
Nahtoderlebnisses die Ewigkeit sah, gelangte ich auch
in eine Welt, in der es einen Punkt gibt, an dem wir all
unser Wissen hinter uns lassen und das nächste Fraktal,
die nächste Ebene erschaffen. Wir besitzen diese Kraft,
Dinge zu erschaffen, noch während wir erkunden. Und
eben dies ist Gott, der sich durch uns weitet.
Seit meiner Rückkehr habe ich das Licht immer wieder
spontan erfahren, und ich habe gelernt, während meiner
Meditation diesen Raum so gut wie immer zu betreten.
Jeder von Ihnen kann dies tun. Sie müssen dafür nicht
erst sterben oder ein Nahtoderlebnis haben. Es gehört
praktisch zu Ihrer Ausstattung; Sie sind bereits mit
dem Licht verkabelt. Der Körper ist das wunderbarste
Lichtwesen überhaupt. Er ist ein Universum aus gera-
dezu unfassbarem Licht. Der Geist drängt uns nicht
dazu, diesen Körper aufzulösen. Das ist es nicht, was
geschieht. Hören Sie auf zu versuchen, Gott zu werden;
Gott wird zu Ihnen. Hier.
„Welches ist die beste Religion auf diesem Planeten?“,
fragte ich Gott. „Welche hat Recht?“ – „Das kümmert
mich nicht“, erwiderte die Gottheit voll inniger Liebe.
Darin kam eine unfassbare Güte zum Ausdruck. Als die
Gottheit sagte: „Das kümmert mich nicht“, begriff ich so-
fort, dass wir diejenigen sind, die es kümmern sollte. Das
ist bedeutsam, denn wir sind die mitfühlenden Wesen.
Es geht uns etwas an, und daher ist es von Bedeutung.
Es gibt eine Art Energiegleichung der Spiritualität. Die
ultimative Gottheit kümmert es nicht, ob Sie Protestant,
Buddhist oder was auch immer sind. Dies alles sind nur
Facetten, die dem Ganzen entsprießen. Ich wünschte,
alle Religionen würden dies erkennen und einander
in Ruhe lassen. Das würde keineswegs das Ende aller
Religionen bedeuten – doch bei allen geht es um den-
selben Gott. Leben und leben lassen. Jede Religion hat
eine andere Sichtweise, und sie alle tragen zum Großen
Gesamtbild bei. Sie alle sind wichtig.
Während meines Nahtoderlebnisses bin ich mit Ängs-
ten beladen ins Jenseits eingetreten. Ich hatte Angst vor
Giftmüll, vor Atomraketen, vor der Bevölkerungsex-
plosion und um den Regenwald. Seit ich zurückgekehrt
bin, liebe ich jedes einzelne dieser Probleme. Ich liebe
www.nexus-magazin.de 63
 Nahtod-Erlebnisse

Atommüll. Ich liebe den Atompilz; dieser ist das heiligste
Mandala, das wir bislang als Archetypus manifestiert
haben. Stärker als jede Religion oder Philosophie auf
Erden hat der Atompilz uns alle unversehens zusam-
mengeführt und uns zu einer neuen Bewusstseinsebene
verholfen. Nun, da wir wissen, dass wir diesen Planeten
50 oder gar 500 Mal in die Luft sprengen könnten, geht
uns endlich auf, dass wir möglicherweise hier sind, um
eine Gemeinschaft zu bilden.
Eine Zeitlang mussten mehr und mehr Bomben her,
damit wir dies verinnerlichen konnten. Dann aber sagten
wir uns: „Wir brauchen sie nicht mehr.“ Inzwischen
leben wir in einer Welt, die mehr Sicherheit als je zuvor
bietet, und sie wird zunehmend sicherer.
Deshalb brachte ich aus meinem Nahtoderlebnis
eine Liebe für Giftmüll mit, denn dieser hat uns zu-
sammengeführt. Das alles ist sehr bedeutsam. Wie [der
Futurist] Peter Russell vielleicht sagen würde, sind all
diese Probleme von „seelischem Ausmaß“. Haben wir
Lösungen von demselben seelischen Ausmaß? Ja!
Die Abholzung der Regenwälder wird nach und nach
eingestellt werden, und in 50 Jahren wird es mehr
Bäume auf diesem Planeten geben, als es lange Zeit
gab. Wenn Sie sich für Umweltschutz stark machen,
machen Sie weiter; damit gehören Sie dem Teil des
Systems an, der zunehmend bewusster wird. Bringen
Sie sich ein, so sehr Sie können, doch lassen Sie sich
nicht deprimieren. Dies alles ist nur ein kleiner Aspekt
eines größeren Ganzen.
Die Erde ist dabei, sich selbst zu domestizieren. Sie
wird nie wieder ein solch wilder Ort sein, wie sie es einst
war. Doch es wird dennoch großartige wilde Orte geben,
Reservate, in denen die Natur sich entfalten kann. Gär-
ten und Reservate werden der Trend der Zukunft sein.
Das Bevölkerungswachstum nähert sich dem optima-
len Energiebereich an, um einen Bewusstseinswandel
herbeizuführen. Dieser Bewusstseinswandel wird sich
verändernd auf Politik, Geld und Energie auswirken.
Nachdem ich gestorben bin, mein Nahtoderlebnis
durchlaufen habe und zurückgekehrt bin, empfinde ich
nun Respekt sowohl vor dem Leben als auch vor dem
Tod. Mit unseren DNS-Experimenten haben wir vielleicht
die Tür zu einem großen Geheimnis aufgestoßen. Bald
schon könnten wir in der Lage sein, so lange in diesem
Körper zu leben, wie wir wollen.
Nachdem wir 150 Jahre gelebt haben, wird die Seele
intuitiv den Wunsch anstoßen, den Kanal, das Instru-
ment zu wechseln. Ewig in demselben Körper zu leben
ist weit weniger kreativ als zu reinkarnieren und unsere
Energie innerhalb dieses phantastischen Energievortex
auf die Reise zu schicken. Wir werden die Weisheit in
Leben und Tod erkennen und uns an ihr erfreuen. So
wie die Dinge stehen, sind wir immer schon am Leben
gewesen.
Diesem Körper, in dem Sie sich befinden, wohnt schon
seit Ewigkeiten Leben inne. Dieses Leben entspringt
einem nie versiegenden Lebensstrom, dessen Quelle sich
weit jenseits des Urknalls befindet.
Dieser Körper gibt sein Leben an das nächste Leben
weiter, sowohl auf materieller als auch auf feinstofflicher
Energieebene. Dieser Körper ist immer schon am Leben
gewesen.

Über den Autor

Mellen-Thomas Benedict steht seit seiner Nahtoderfahrung laut eigenen Aussagen weiter mit
den höheren Ebenen des Seins in Verbindung und arbeitet daran, das höhere Bewusstsein in prak-
tischen Anwendungen zu verwirklichen. Er hat in den letzten 25 Jahren spezielle Photonengeräte
patentieren lassen, die Menschen und Tiere regenerieren. Zur Zeit arbeitet er an einer tragbaren
Version des Geräts sowie an zwei Büchern, „Journey Through The Light And Back“ und „The
Hitchhiker’s Guide To The Other Side“, die bald veröffentlicht werden sollen.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Autors unter www.mellen-thomas.com.

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64 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010

 Phänomene

Kris Sherwood
A m Morgen des 12. April 2009 erhielt ich eine inter-
essante Email vom Kapitän des US-Lenkwaffenzer-
störers USS Milius (siehe Abb. 1):
„Der Schwarm“ lässt grüßen, und die
„Ich bin der Kommandant eines Schiffs der US
offizielle Wissenschaft hat wieder Navy, das zur Zeit im Persischen Golf stationiert
einmal keine Erklärung: Wiederholt ist. Am 11. April 2009 konnten wir die von Ihnen
wurden von militärischen Augen- beschriebenen Lichträder beobachten. Es war un-
glaublich! Wir versuchten herauszufinden, was
zeugen seltsam geometrische
wir da eigentlich gesehen hatten, und stießen im
Lichtphänomene wahrgenommen, Internet auf Ihren Artikel. Vielen Dank!“
die an bewegte Kornkreise erinnern.
50 Besatzungsmitglieder hätten dem Spektakel über-
rascht und erstaunt zugesehen, so der Kapitän weiter,
vollkommen ahnungslos, worum es sich eigentlich
handelte. Der Beschreibung nach muss es ein besonders
eindrucksvolles und langanhaltendes Ereignis gewesen
sein.1,2,3,4
Schon im Mai 2007 hatte mich ein ähnlich spektaku-
lärer Bericht über eine Sichtung erreicht, die inzwischen
Kultstatus unter den wenigen Menschen hat, die mit der
Materie vertraut sind – ebenfalls von einem US-Navy-
Schiff, das im Mai 2007 in der Straße von Hormus im
Persischen Golf im Einsatz war. Die verblüffte Mann-
schaft suchte im Internet nach Hinweisen, was für
eine Art „Lichtshow“ sich da vor ihren Augen bis zum
Horizont abgespielt hatte. Sie fand meine Artikel über
das Phänomen und kontaktierte mich via Email. Ich
bemühte mich dann, schnell einen Bericht in Umlauf
zu bringen, der die Ereignisse dokumentierte.5

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 65

Phänomene

Biolumineszenz und spiralförmige

Energieentladungen

D ie Lichträder habe ich in früheren Artikeln ausführ-

lich beschrieben.4,5 Daher gebe ich an der Stelle nur
einen kurzen Abriss für diejenigen, die noch gar nichts
davon wissen, zumal die neuen Berichte von der Milius
die Sache sehr anschaulich beschreiben.
Das seltene Phänomen tritt nur in Gewässern auf, die
reich an biolumineszentem Plankton sind. Die Mikro­
organismen werden offenbar durch eine rastlose elek-
tromagnetische Kraft großflächig zum Fluoreszieren
angeregt – in geometrischen Figuren, die sich auf dem
Wasser erstrecken, so weit das Auge reicht. Dabei
Abb. 1: Commander Kendall Gennick und die USS Milius konnten riesige felgenlose Räder, expandierende und
(DDG 69) mit Gefechtsbeflaggung auf hoher See. (Quelle:
implodierende konzentrische Kreise und sich drehende
www.milius.navy.mil/default.aspx)
Spiralen beobachtet werden. Es muss ein wirklich
unglaublicher Anblick sein – so berichten jedenfalls die
Auch am Morgen des 12. April 2009 durchsuchte ein Glücklichen, die ihn erleben durften.
Matrose von der der USS Milius das Netz. Er berichtete Der Elektromagnetismus – dessen Quelle unbekannt
per Email, dass meine Artikel exakt das beschrieben, ist – bringt das Plankton in hell-blaugrünen Farbtönen
was die Seeleute am Abend zuvor beobachtet hatten. zum Leuchten, wodurch die wirbelnden geometrischen
Erst hinterher wurde ihnen klar, dass sie Zeugen der Muster der Energiesysteme, die das Fluoreszieren
sagenhaften Lichtrad-Erscheinung geworden waren. hervorrufen, erst sichtbar werden. Das Schauspiel
Der Kapitän schickte mir die erste kurze Mail, die ich kann sich „bis zum Horizont erstrecken“, dabei wie
sofort beantwortete. Bald darauf folgten sein Augen- „Unterwasser-Diskolichter“ tanzen und sich mit „nahezu
zeugenbericht und die weiterer Besatzungsmitglieder, Schallgeschwindigkeit“ bewegen (siehe Abb. 2).
darunter eine vollständige Darstellung der Ereignisse Einige Details bestärken mich in meinem Verdacht,
durch den Steuermann. dass die Lichträder letztlich mit Fluktuationen im lo-
Den ersten Artikel über das exotische Naturschau- kalen Erdmagnetfeld zusammenhängen, ebenso mit
spiel hatte ich bereits 1997 für das australische NEXUS der Sonnenaktivität und den von ihr abhängenden
geschrieben.4 Seitdem konnte ich eine Handvoll weiterer geophysikalischen Kräften und deren Zusammenspiel.6
Berichte sammeln, auf die ich erst nach Erscheinen
des Artikels aufmerksam gemacht wurde. Einige mehr
erhielt ich nach Radiosendungen, in denen ich zusam- Milchig-weißes Meeresleuchten
men mit meinem Ehemann und Forschungspartner Ed
Sherwood über die Lichträder referierte. Einige der
Sichtungen (alle vor 1997) sind in meinen früheren Arti-
keln dokumentiert – sie stammen zumeist von einzelnen,
E ine ebenso rätselhafte und schon seit Langem be-
obachtete Naturerscheinung ist das „milchig-weiße
Meeresleuchten“. Eigentümlich weiß glühende Was-
höchstens zwei Personen zugleich. Nie zuvor haben nun serflächen wurden in einigen Gegenden beobachtet,
so viele glaubhafte Augenzeugen von dem Phänomen in denen auch die Lichträder regelmäßig auftauchen.
berichtet – noch dazu mit so fesselnden
Beschreibungen eines außergewöhnlich
spektakulären Ereignisses.
Unter den Zeugen sind der damalige Ka-
pitän der USS Milius, Commander Kendall
Gennick, sein Erster Offizier, sein Steuer-
mann sowie ca. 50 weitere Besatzungs-
mitglieder. Die drei Offiziere sandten mir
spannende Beschreibungen des legendären
Phänomens, das immer noch größtenteils
unerklärt ist und von der Wissenschaft
generell ignoriert wird. Ich hoffe, die neuen
Zeugnisse sprechen für sich und liefern wei- Abb. 2: Lichtrad – Illustration des Phänomens aufgrund früherer Berichte.
(Quelle: Ed Sherwood, 1997)
tere Beweise für die Existenz der Lichträder.

66 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010

 Phänomene

Die Berichte hierüber reichen mehrere Jahrhunderte
zurück. Es handelt sich aber um ein ganz anderes Phä-
nomen. Beide hängen mit dem massenhaften Auftreten
bestimmter, jeweils unterschiedlicher biolumineszenter
Organismen zusammen, die in den Gewässern zu ver-
schiedenen Zeiten und mit schwankender Konzentration
vorkommen.
Das milchig-weiße Meeresleuchten wurde vermutlich
zum ersten Mal im Jahr 2005 vor der Ostküste Somalias
von einem Satelliten photographiert. Die einzigen Vor-
Ort-Berichte mit direkter Beobachtung aus demselben
Gebiet stammen allerdings schon von 1995.7 Ich kann
nicht ausschließen, dass auf dem Satellitenphoto von
2005 in Wahrheit das Lichtrad-Phänomen abgebildet
ist. Augenzeugenberichte gibt es nicht, und bei längerer
Belichtungszeit könnten aufgrund der annähernden
Schallgeschwindigkeit, mit der sich die riesigen Lichträ-
der drehen, beide Erscheinungen sehr ähnlich aussehen.
Selbst Experten auf dem Gebiet gestehen zu, dass sie
nur spekulieren können, was auf dem Photo tatsächlich
zu sehen ist.
Hause geschickt hatte, noch bevor die Mannschaft
herausfand, worauf sie gestoßen war:
„Stellt euch vor, ihr steht auf der Schiffsbrücke,
die Nacht ist mondlos und wolkenverhangen, ihr
seht aus über 15 Metern Höhe auf das Wasser.
Dicht über der Oberfläche schweben Wellen aus
sanftem Licht. Expandierende und implodierende
Kreise, sich windende Schlangen und Bögen – sie
kommen scheinbar aus dem Nichts und pulsieren
im selben Rhythmus.
Die Wellen breiten sich annähernd mit Schallge-
schwindigkeit aus und reichen bis zum Horizont.
Mit jedem Impuls explodieren auf dem Meer Mil-
lionen winziger grüner Lichter (Biolumineszenz),
die Smaragden gleich auf der Wasseroberfläche
erscheinen. Das war unvorstellbar und fast un-
glaublich. Mir jedenfalls würde es schwerfallen,
nicht an Hirngespinste zu denken, hätte ich es
nicht mit eigenen Augen gesehen.

Die Lichtshow dauerte etwa 40 Minuten und er-

Zeugenberichte von der USS Milius losch dann in unserem Kielwasser, als wir aus
dem Gebiet herausfuhren. Daran werde ich mich

E s folgen die spannenden Augenzeugenberichte

der Sichtung vom 11. April 2009 aus der Straße
von Hormus im Persischen Golf (siehe Abb. 3), sehr
mein Leben lang erinnern!“

anschaulich festgehalten vom Kapitän und zwei Der Erste Offizier

Mannschaftsmitgliedern.8
Der Erste Offizier der USS Milius schickte seiner
Der Kapitän Familie die folgende Beschreibung:

Commander Kendall Gennick listet in seinem Bericht
zunächst die Details der Wetter- und Umweltbedingun-
gen zur Zeit der Sichtung auf:
Bedingungen
„Letzte Nacht sind wir in ein bizarres Naturschau-
spiel geraten. Keine Ahnung, was das genau war,
von so etwas habe ich noch nie gehört. Wild pul-
sierende Energie hat über dem Wasser gewirbelt

Uhrzeit: 2030-2130 D, 11.04.2009

Position: 26° 59,4 N 051° 39,5 O im
Persischen Golf
Windgeschwindigkeit: 22 kn aus 81°
Temperatur: 72 °F / 22 °C
Wassertemperatur: 75 °F / 24 °C
Druck: 29,76
Wolkenbedeckung: 3/8
Mondaufgang: 2051 D
Ausleuchtung: 95%*

* tatsächliche Ausleuchtung deutlich

geringer wg. Wolkenbedeckung

Darauf folgt eine Beschreibung der

Ereignisse, die er an seine Familie nach
Abb. 3: Karte des Persischen Golfs. (Quelle: Wikipedia)

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 67

Phänomene
– ein bisschen wie leuchtender Nebel –, bewegte
sich aber viel schneller als die Wellen und bildete
dabei Kreise und andere Figuren. Das alles reichte
so weit man sehen konnte und dauerte ungefähr
20 Minuten. So wie Nordlichter – nur auf dem Was-
ser, nicht am Himmel. Es hat auch geblitzt, und
es gab tonnenweise fluoreszierendes Plankton im
Wasser … vielleicht hat das etwas damit zu tun ge-
habt. Sicher bin ich mir aber nicht. Definitiv eine
Art Elmsfeuer oder Kugelblitze. Vermutlich werde
ich das nie wieder sehen.“
Der Steuermann
Der detaillierte Bericht des Steuermanns, der das
gesamte Ereignis miterlebte:
„Abends übernahm ich die Wache als Deckoffizier,
alle Bedingungen waren normal. Zuvor hatte ich
eine Route ausgearbeitet, die uns aus der Tages-
Operationszone in unsere vorgesehene Nachtzone
bringen sollte. Wegen des dichten Seeverkehrs mit
Tankern, arabischen Seglern und anderen Schif-
fen korrigierte ich die Route etwas nach Norden,
um die Fahrt einfacher zu gestalten, gleichzeitig
mit größerer Distanz zu einer kürzlich entdeckten
Ölplattform, die noch in keiner Karte verzeichnet
ist. Später sollte wieder nach Westen gedreht und
die neue Position eingenommen werden. Ein kur-
zer Anruf beim Kapitän, und die Routenänderung
war genehmigt.
Um etwa 20:30 Uhr, gerade als wir der Ölplattform
am nächsten waren, sah ich zur Steuer­b ordnock
hinüber und bemerkte etwas, das wie starker Wel-
lengang aussah, der uns direkt auf der Breitseite
traf. Das Schiff hatte aber weniger als ein Grad
Neigung und schlingerte praktisch nicht. Also
ging ich hinüber und sah mir die Sache genauer
an. Anfangs beschrieb das Leuchten keine Kreise
oder Strudel – nur lange, gerade Wellen, die vom
Horizont kamen und von rechts nach links reich-
ten, so weit man sehen konnte. Ich war von der
Geschwindigkeit und Regelmäßigkeit der Wellen
beeindruckt. Der Abstand zwischen ihnen war so
groß, wie sie selbst breit waren, etwa dreieinhalb
bis sechs Meter. Es fiel mir allerdings schwer, Ge-
schwindigkeit und Breite exakt zu bestimmen.
Ich machte die anderen Wachhabenden darauf
aufmerksam, und wir standen erst einmal nur
da und schauten ehrfürchtig zu. Theorien und
Erklärungen schossen ins Kraut – war das etwa
unser Radar?
Mir wurde klar, dass ich den Kapitän zu informie-
ren hatte. Weniger klar war mir, was ich ihm denn
68 www.nexus-magazin.de
sagen sollte. Für derlei Situationen gibt es in der
Navy keinen Rapportstandard. Ungefähr das mel-
dete ich: ‚Käpt’n, hier spricht der Deckoffizier. Wir
haben hier eine … seltsame Leuchterscheinung,
die ich nicht ganz erklären kann. Es ist …‘ Der Ka-
pitän sagte nur: ‚Ich bin sofort da.‘
Als er auf der Brücke eintraf, hatten die Lichtfigu-
ren begonnen, sich zu verändern. Ich war mir nicht
sicher, ob sich die Muster selbst geändert hatten,
oder ob wir einfach in ein anderes Gebiet gefah-
ren waren. Als wir in einen Bereich kamen, der
meiner Meinung nach das Zentrum der Erschei-
nung darstellte, sah ich Punkte (daran erinnere
ich mich genau), von denen Lichtkreise ausgingen.
Sie breiteten sich ringsum aus, ähnlich denen, die
ein Wassertropfen erzeugt, der auf eine stille Was-
seroberfläche fällt, nur dass die Wellen sich viel
schneller bewegten.
Jetzt erwachte der Forscherdrang in mir. Ich ging
davon aus, dass Biolumineszenz zumindest für
einen Teil des Phänomens verantwortlich war.
Dabei wird hellgrünes Licht erzeugt (wie bei ei-
nem Leuchtstab), wenn das Plankton z. B. durch
die Heckwelle eines Schiffs aufgestört wird. Der
Schiffsrumpf hinterlässt dann beim Durchfahren
ein riesiges leuchtendes V im Wasser. Wodurch das
Plankton bei den Lichträdern gestört wurde, war
mir nicht klar. Sieht man sich die Muster und die
Geschwindigkeit der Bewegungen an, wäre eine
Art Schallquelle zu vermuten. Offensichtlich lang-
samer als das Licht, aber viel schneller als alles,
was ich je durch Wind oder Wellen bewegt auf dem
Wasser gesehen habe.
Diese Theorie wurde rasch wieder fallengelas-
sen, als die Spiralfiguren auftauchten. Sie wirkten
nicht so, als ob etwas im Zentrum der Figur Licht
erzeugen würde, das sich dann spiralförmig aus-
breitete, sondern mehr wie ein sich unter der Was-
seroberfläche drehender riesiger Scheinwerfer mit
Spiralblende. So etwas käme auf der Tanzfläche
einer Diskothek gut an. Die deutlich wahrnehm-
baren Mittelpunkte der Spiralen glitten direkt un-
ter unserem Rumpf hindurch. Das alles schien mir
unglaublich und unerklärlich.
Der Kapitän ließ mich den Ersten Offizier herbei-
rufen, wenig später lud er den Rest der Mannschaft
auf die Brücke. Seine Beschreibung des Spektakels
war dabei ähnlich hilflos wie meine eigene. Um
die 50 Seeleute versammelten sich nach und nach
im Ruderhaus. Die Reaktionen auf den Anblick,
auch die Stimmung im Raum, erinnerten mich an
freudig-erregte Menschen, die einem Feuerwerk
am Nationalfeiertag zuschauen – zum allerersten
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

Mal. So hatte ich mir meine Abendwache ganz si-
cher nicht vorgestellt.
Wir fuhren mit etwa sieben Knoten, und mit der
Zeit wurde das Leuchten schwächer. Ich dachte
schon, es sei vorbei. Der Kapitän befahl zu wen-
den, und nach ein paar Minuten wurde die Er-
scheinung wieder sichtbar. Das alles geschah auf
einem Gebiet, das meiner Ansicht nach nicht viel
größer als ein paar Meilen im Durchmesser war.
Als diensthabender Deckoffizier konnte ich die
Brücke nicht verlassen, um meine Kamera aus
der Kabine zu holen und Photos zu machen. So-
weit ich weiß, zeigen auch die von den anderen
Seeleuten geschossenen Photos nicht exakt das,
was wir gesehen haben. Der Erste Offizier tippte
auf Elmsfeuer. Nach einer raschen Internetsuche
stießen wir auf www.cropcircleanswers.com, wo
unsere Vermutung widerlegt wurde. Die Beschrei-
bung dort traf den Nagel auf den Kopf. Als einzi-
gen Unterschied zu den Zeichnungen möchte ich
anführen, dass sich bei uns die Figuren an keiner
Stelle überlagerten.
Was bleibt, sind gemischte Gefühle: Einerseits bin
ich froh, mit viel Glück so ein Schauspiel beobach-
tet haben zu dürfen. Andererseits sehr verwirrt
über die Natur der Sache. Welche Kraft mag dahin-
terstecken? Der beste Vergleich scheint mir beim
Magnetismus zu liegen – nur nehmen selbst mag-
netische Flusslinien keine so perfekte Symmetrie
an. Ich hoffe sehr (bezweifle es aber), so etwas ir-
gendwann noch einmal zu erleben.“
Commander Gennick fügte noch Folgendes hinzu:
„Weitere Beobachtungen: Die Lichtwellen beweg-
ten sich gegen wie mit dem Wind mit derselben
Geschwindigkeit. Je weiter sie sich vom Schiff ent-
fernten, desto mehr wirkten sie wie Wellen statt
wie geometrische Gebilde. In der Nacht gab es in
der Gegend Gewitter.“
Über die Autorin
Kris Sherwood gründete mit ihrem Ehemann Ed das Millennium Research Project. Die Multimedia-
Bibliothek enthält Artikel und Berichte aus über 40 Jahren Forschung zu Kornkreisen und verwandten
Phänomenen. Ihr erster Artikel zum Thema, „Marine Lightwheels: Crop Circles of the Sea?“, wurde
1997 im australischen NEXUS veröffentlicht.
Kontaktiert werden kann Kris per Email unter millennium9@earthlink.net. Ihre Website finden
Sie unter www.cropcircleanswers.com.
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Phänomene
Existenz der Lichträder bewiesen
I ch kann meine Euphorie und mein Staunen über dieses
außerordentliche Ereignis gar nicht in Worte fassen;
ebenso wenig meinen Dank an die engagierten Marine-
soldaten, die mir ihre Erlebnisse und Beobachtungen
mitgeteilt haben. Seit Langem arbeite ich daran, die
mysteriösen Lichträder zu dokumentieren und dabei zu
helfen, sie ernsthaft wissenschaftlich zu untersuchen.
Vielleicht wird das Phänomen dadurch irgendwann
einmal besser verstanden und seine Existenz offiziell
anerkannt.
Die Sichtung von 2009 (zusammen mit der von 30
Mannschaftsmitgliedern eines weiteren Navy-Schiffs von
2007) bedeutet jedenfalls: Innerhalb von zwei Jahren
haben 80 Seeleute dieses magische Naturschauspiel
erlebt und bezeugt. Eine beispiellose Zahl. Die Schilde-
rungen sind überaus glaubhaft und liefern schlüssige
Beweise für die Existenz einer von jeher berichteten
Erscheinung, die von den meisten Menschen bis heute
nur für Seemannsgarn gehalten wurde.
Endnoten
1 Thayer, T. (Hrsg.): „The Books of Charles Fort“ (New
York, Henry Holt & Company, 1941)
2 Corliss, W. R.: „Handbook of Unusual Natural Pheno-
mena“ (New York: Crown Publishing, 1986; erstmals
erschienen bei Sourcebook Project, 1977)
3 Sanderson, I. T.: „Invisible Residents“ (World Publi-
shing Co., 1970)
4 Sherwood, K.: „Marine Lightwheels: Crop Circles of
the Sea?“ in NEXUS, April-Mai 1997, Jg. 4, Nr. 3; http://
tinyurl.com/yczlnpy
5 Sherwood, K.: „Spectacular Marine Lightwheel Dis-
play Witnessed by Navy Crew in the Straits of Hormuz,
May 19, 2007“; http://tinyurl.com/2fxydb
6 Ebd.
7 Miller, S. D.; Haddock, S. H. D.; Elvidge, C. D. und Lee,
T. F.: „Detection of a bioluminescent milky sea from
space“ in Proc. Nat. Acad. Sci., 2005, 102:14181-4;
http://tinyurl.com/y6mefxl (PDF)
8 Originalkommentare und Beobachtungsberichte des
Lichtrad-Phänomens vom 11.04.09, berichtet von Com-
mander Kendall Gennick (Kapitän der USS Milius
vom 30.05.08 – 05.11.09), dem Ersten Offizier und dem
Steuer­m ann (die anonym bleiben wollten).
www.nexus-magazin.de 69
Twilight Zone
twilight zone
Erstaunliche Zufälle
D as Leben steckt voller Zufäl-
le. Manchmal sind diese unbe-
deutend und manchmal mehr als
ungewöhnlich. Im Folgenden wer-
den 15 recht ungewöhnliche Zufäl-
le aufgeführt.
Buch aus der Kind-
heit wiederentdeckt
Als die amerikanische Schriftstel-
lerin Anne Parrish in den 1920er
Jahren in Paris in diversen Buchlä-
den stöberte, stieß sie auf ein Buch,
dass in ihrer Kindheit zu ihren Lieb-
lingsbüchern zählte, „Jack Frost and
Other Stories“. Sie nahm das alte
Buch, zeigte es ihrem Ehemann und
erzählte ihm begeistert von diesem
Werk, an das sie sich noch gut er-
innerte. Ihr Mann nahm es, schlug
es auf und fand auf dem Deckblatt
den Eintrag: „Anne Parrish, 209 N.
Weber Street, Colorado Springs“. Es
war genau das Buch, das Anne Par-
rish als Kind besessen hatte.
Pokerglück
Im Jahr 1858 wurde Robert Fallon
erschossen – es war ein Racheakt
der Männer aus seiner Pokerrun-
de. Fallon, so behaupteten die Män-
ner, habe seinen Gewinn in Höhe
von 600 Dollar durch Falschspiel
ergaunert. Da nun Fallons Platz am
Pokertisch leer war und keiner der
anderen die unglücksseligen 600
Dollar an sich nehmen wollte, such-
te man sich einen neuen Mitspieler
und übereignete ihm die 600 Dollar
des Toten als Einsatz.
Als die Polizei eintraf, um den
Mord zu untersuchen, hatte der neue
Spieler aus den 600 Dollar bereits
2.200 Dollar gemacht. Die Polizei
verlangte, dass die ursprünglichen
70
600 Dollar dem nächsten Verwand-
ten Fallons zukommen sollten – und
fand heraus, dass es sich bei dem
neu hinzugekommenen Spieler um
Fallons Sohn handelte, der seinen
Vater sieben Jahre lang nicht gese-
hen hatte.
Zwillingstod
Im Jahr 2002 starben zwei 70-jäh-
rige Zwillingsbrüder innerhalb we-
niger Stunden, nachdem sie auf
derselben Straße in Nordfinnland
jeweils Opfer eines Unfalls gewor-
den waren.
Der erste der Zwillinge kam ums
Leben, als er in Raahe, einem Ort
600 Kilometer nördlich der f in-
nischen Hauptstadt Helsinki, von
einem Lastwagen angefahren wur-
de. Sein Tod ereignete sich nur an-
derthalb Kilometer von dem Ort
entfernt, an dem schließlich sein
Bruder umkam.
„Dies ist ein Zufall von geradezu
historischer Bedeutung“, teilte die
Polizeibeamtin Marja-Leena Huhta-
la der Presseagentur Reuters mit.
„Zwar herrscht auf dieser Straße
stets reger Verkehr, aber Unfälle er-
eignen sich hier trotzdem nicht alle
Tage. Als ich erfuhr, dass die beiden
Toten auch noch Brüder und darü-
ber hinaus eineiige Zwillingsbrüder
waren, standen mir buchstäblich
die Haare zu Berge. Man hatte fast
den Verdacht, dass da jemand von
‚oben‘ seine Finger im Spiel hatte.“
Poe-Koinzidenz
Im Jahr 1838 veröffentlichte der
berühmte Schriftsteller und Verfas-
ser von Horrorgeschichten Edgar
Allan Poe seinen einzigen Roman,
„The Narrative of Arthur Gordon
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Pym of Nantucket“ [dt.: „Der Be-
richt des Arthur Gordon Pym“]. Da-
rin treiben vier Überlebende eines
Schiff bruchs viele Tage lang in ei-
nem offenen Rettungsboot auf dem
Meer, ehe sie sich entschließen, den
Schiffsjungen namens Richard Par-
ker zu töten und zu essen.
Einige Jahre später, 1884, ging
die Jolle „Mignonette“ unter, und
es gab nur vier Überlebende, die
mehrere Tage lang in einem offe-
nen Rettungsboot auf dem Meer da-
hintrieben. Schließlich töteten und
aßen die drei älteren Mannschafts-
mitglieder den Schiffsjungen. Der
Name dieses Jungen lautete Richard
Parker.
Königlicher Zufall
Der italienische König Umberto I.
ging eines Tages in Monza in ein
kleines Restaurant, begleitet von
seinem Adjutanten, General Emilio
Ponzia-Vaglia. Als der Restaurant-
inhaber die Bestellung des Königs
aufnahm, fiel Letzterem auf, dass er
und der Inhaber sowohl vom Gesicht
als auch vom Körperbau her buch-
stäblich Doppelgänger waren. Die
beiden erörterten diese erstaunliche
Ähnlichkeit und fanden noch einige
weitere Gemeinsamkeiten:
1. Beide Männer waren am selben
Tag desselben Jahres geboren,
dem 14. März 1844.
2. Beide waren in derselben Stadt
zur Welt gekommen.
3. Beide hatten jeweils eine Frau
namens Margherita geheiratet.
4. Der Restaurantinhaber hatte
sein Lokal am selben Tag eröff-
net, an dem Umberto I. zum Kö-
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

nig von Italien gekrönt worden
war.
Am 29. Juli 1900 erhielt König
Umberto Kenntnis davon, dass der
Restaurantbesitzer Opfer eines rät-
selhaften Schusswechsels geworden
war, und noch während der König
sein Bedauern zum Ausdruck brach-
te, wurde er von einem Anarchisten
aus der Menge erschossen.
Glück für einen Säugling
Im Detroit der 1930er Jahre soll-
te ein Mann namens Joseph Figlock
im Leben einer jungen (und offen-
bar sehr nachlässigen) Mutter eine
eigenartige Rolle spielen.
Eines Tages fiel der Säugling be-
sagter Mutter aus dem hoch gelege-
nen Fenster der Wohnung und traf
Figlock, der gerade die Straße ent-
langging. Durch diesen wurde der
Sturz des Kindes abgebremst, und
sowohl der Säugling als auch Figlock
blieben unversehrt.
Ein Jahr später fiel dasselbe Kind
erneut aus dem Fenster und traf
wieder Herrn Figlock, der unter dem
Fenster entlangging. Auch dieses
Mal blieben beide unverletzt.
Rätselhafter Mönch
Im 19. Jahrhundert versuchte
der recht unbekannte österreichi-
sche Maler Joseph Aigner mehr-
mals, sich das Leben zu nehmen.
Als er sich im Alter von 18 Jahren
erhängen wollte, vereitelte ein rät-
selhafter Kapuzinermönch diesen
Selbstmordversuch. Dasselbe ge-
schah, als er den Versuch im Alter
von 22 Jahren wiederholte. Auf-
grund seiner politischen Umtriebe
wurde Aigner schließlich zum Gal-
gentod verurteilt, doch wiederum
wurde sein Leben durch das Ein-
greifen des Mönchs gerettet.
Im Alter von 68 Jahren gelang
es Joseph Aigner endlich, sich das
Leben zu nehmen, indem er sich
mit einer Pistole erschoss. Es über-
rascht kaum, dass die Beerdigung
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
von besagtem Kapuzinermönch ge-
leitet wurde – dessen Name Aigner
nie erfuhr.
Photographischer Zufall
Im Jahr 1914 photographierte
eine Mutter ihren kleinen Sohn und
brachte die Photoplatte zum Entwi-
ckeln in ein Straßburger Geschäft.
Dann brach der Erste Weltkrieg aus,
weshalb die Frau nicht nach Straß-
burg zurückkehren konnte und das
Photo verloren glaubte.
Zwei Jahre später kaufte sie im
ü ber 200 K ilometer entfer nten
Frankfurt erneut eine Photoplatte,
um ein Bild von ihrer gerade gebo-
renen Tochter zu machen. Nach dem
Entwickeln stellte sich heraus, dass
die Platte zweimal belichtet wor-
den war, wodurch das Abbild ihrer
Tochter das frühere Bild ihres Soh-
nes überlagerte.
Durch eine merkwürdige Fügung
des Schicksals war die ursprüngli-
che Photoplatte niemals entwickelt,
sondern fälschlich als unbelichtet
ausgewiesen und schließlich erneut
an die Frau verkauft worden.
Unerwarteter Buchfund
Im Jahr 1973 erklärte sich der
Schauspieler Anthony Hopkins be-
reit, eine Rolle in dem Film „Das
Mädchen aus Petrowka“ zu über-
Ich weiß nicht, wer für diesen Kornkreis verantwortlich ist – doch ich
könnte wetten, derjenige hat einen Doktor in Verhaltenspsychologie.
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Twilight Zone
nehmen, der auf einem Roman von
George Feifer basiert. In ganz Lon-
don konnte Hopkins keine Ausgabe
des Buches auftreiben, und daher
war er überrascht, als er das Werk
eines Tages in einer U-Bahn-Station
auf einer Bank liegen sah.
Es stellte sich heraus, dass es sich
um Feifers eigene, mit Anmerkun-
gen versehene Ausgabe handelte, die
er einem Freund geliehen hatte und
die diesem aus dem Auto gestohlen
worden war.
Zwillingsleben
Die Zwillingsbrüder Jim Lewis
und Jim Springer waren nach der
Geburt getrennt und von verschie-
denen Familien adoptiert worden.
Die beiden Familien kannten sich
nicht, nannten die Jungen aber bei-
de James. Beide Jungen wuchsen
auf, ohne voneinander zu wissen,
schlugen jedoch beide eine Lauf-
bahn in der Rechtspflege ein, erwie-
sen sich als talentierte Technische
Zeichner und Handwerker und hei-
rateten jeweils eine Frau namens
Linda.
Beide Männer hatten Söhne, der
eine hieß James Alan, der ande-
re James Allan. Die Zwillingsbrü-
der ließen sich beide scheiden und
heirateten wieder – beide jeweils
eine Frau namens Betty. Und bei-
de Brüder besaßen einen Hund na-
mens Toy.
71
Twilight Zone
Mord aus Rache
Im Jahr 1883 beendete Henry
Ziegland die Beziehung zu seiner
Freundin, die darauf hin aus Ver-
zweiflung Selbstmord beging. Der
erboste Bruder des Mädchens stellte
Ziegland und erschoss ihn, worauf-
hin er sich in dem Glauben, einen
Mord begangen zu haben, selbst das
Leben nahm. Ziegland allerdings
war nicht tot; die Kugel hatte sein
Gesicht lediglich gestreift und war in
einen Baum eingeschlagen – er war
dem Tod knapp entgangen.
1913 schließlich, viele Jahre spä-
ter, beschloss Ziegland, besagten
Baum zu fällen. Da der Stamm von
beachtlichem Umfang war, ent-
schied sich Ziegland kurzerhand,
ihn mit Dynamit zu sprengen. Bei
der Explosion löste sich die Kugel
und bohrte sich in Zieglands Kopf,
diesmal mit tödlichem Ausgang.
Traum von einem
goldenen Skarabäus
Au s Ca rl Ju ngs „Sy nch ron i-
zität als ein Prinzip akausaler
Zusammenhänge“:
„Eine junge Patientin hatte in ei-
nem entscheidenden Moment ihrer
Behandlung einen Traum, in wel-
chem sie einen goldenen Skarabäus
zum Geschenk erhielt. Ich saß, wäh-
rend sie mir den Traum erzählte, mit
dem Rücken gegen das geschlosse-
ne Fenster.
Plötzlich hörte ich hinter mir ein
Geräusch, wie wenn etwas leise an
das Fenster klopfte. Ich drehte mich
um und sah, dass ein fliegendes In-
sekt von außen gegen das Fenster
stieß. Ich öffnete das Fenster und
fing das Tier im Fluge. Es war die
nächste Analogie zu einem goldenen
Skarabäus, welche unsere Breiten
aufzubringen vermochten, nämlich
ein Scarabaeide (Blatthornkäfer),
Cetonia aurata, der gemeine Rosen-
käfer, der sich offenbar veranlasst
gefühlt hatte, entgegen seinen sons-
tigen Gewohnheiten in ein dunkles
Zimmer gerade in diesem Moment
72
einzudringen. Ich muss schon sa- ihm berichtete, dass er im Hôtel Le
gen, dass mir ein solcher Fall weder Meurice in Paris in einer Schubla-
vorher noch nachher je vorgekom- de seines Zimmers eine Krawatte
men, ebenso wie auch der damali- gefunden habe – mit Kupcinets Na-
ge Traum der Patientin ein Unikum men darauf.
in meiner Erfahrung geblieben ist.“
Historischer Zufall
Tod durch Taxi
Zwischen dem Leben Thomas Jef-
Im Jahr 1975 wurde ein Moped- fersons und dem John Adams’, die
fahrer auf den Bermuda-Inseln von beide zu den amerikanischen Grün-
einem Taxi angefahren und getötet. dervätern zählen, besteht eine in-
Ein Jahr darauf kam der Bruder teressante Verbindung. Jefferson
des Unfallopfers auf dieselbe Weise arbeitete die Unabhängigkeitser-
ums Leben – er fuhr sogar dassel- klärung aus und übergab Adams
be Moped. Und um die Sache noch den Entwurf, der (gemeinsam mit
merkwürdiger zu machen, wurde Benjamin Franklin) half, die Erklä-
er auch noch von demselben Taxi rung zu überarbeiten und ihr den
angefahren, an dessen Steuer der- letzten Schliff zu geben. Der Konti-
selbe Fahrer saß – der auch noch nentalkongress verabschiedete das
denselben Fahrgast wie vor einem Dokument am 4. Juli 1776.
Jahr im Wagen sitzen hatte. Erstaunlicherweise starben so-
wohl Jefferson als auch Adams
am selben Tag, dem 4. Juli 1826,
Hotelfunde 50 Jahre nach Unterzeichnung der
Unabhängigkeitserklärung.
Im Jahr 1953 weilte der ameri-
kanische Zeitungskolumnist und Quellen: „Ripley’s Believe It or Not!“,
Fernsehreporter Irv Kupcinet in Reuters, BBC und New Scientist;
London, um über die Krönung von aufgeführt bei Listverse.com unter
Königin Elizabeth II. zu berichten. http://tinyurl.com/lgmkbk
In einer der Schubladen in seinem
Hotelzimmer im Savoy fand er einige
Gegenstände, die, wie
Kupcinet herausfand,
einem Mann namens
Har r y Han n i n ge-
hörten. Zufällig war
dieser Harry Hannin
– ein Basketballstar
der berühmten „Har-
lem Globet rot ters“
– ein guter Freund
Kupcinets.
Doch die Geschich-
te nimmt noch eine
weitere überraschen-
de Wendu ng. Nu r
zwei Tage darauf und
ehe Kupcinet Hannin Heute startet eine neue Serie: Ein
von seiner Zufallsent- weiblicher Vampir trifft einen Wolfs-
decku ng ber ichten menschen auf einer Insel, sie heiraten,
konnte, erhielt er ei- und dann machen sie eine Weltreise als
nen Brief des Basket- tanzende Köche für Prominente.
ballers, in dem dieser
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Bücher Weitere Bücher finden Sie im Internet auf www.mosquito-verlag.de!

Das Reich der Schwarzen Sonne

Joseph Farrell auf der Spur der Nazi-Geheimwaffen: Hatte das Dritte Reich als erste Kriegsmacht eine funktionstüchtige
Atombombe? Aus zahlreichen Quellen trägt Farrell plausible Argumente vor, doch er geht noch weit darüber hinaus: Die
Nazis forschten in haarsträubend esoterischen Bereichen; von den beteiligten Wissenschaftlern fehlt jedoch jede Spur.
Seine finale Frage lautet: Waren die UFOs von Roswell und Kecksburg womöglich gar nicht außerirdischen Ursprungs?
Bestellnummer: 4022; Autor: Joseph Farrell; ca. 380 Seiten; € 24,00

Die Wahrheit über die Wunderwaffe – Teil 2

Im zweiten Teil seiner erstaunlichen Analyse der Geheimwaffen des Dritten Reichs dringt Igor Witkowski immer
tiefer in die allergeheimsten Entwicklungen der deutschen Kriegswissenschaft vor – insbesondere zur legendären
„Glocke“. Er beschreibt deren dokumentierte Auswirkungen und Testeinsätze, die daran beteiligten Wissenschaftler
und spekuliert über deren Einsatzgebiet. Das Buch enthält neueste, bisher nicht veröffentlichte Rechercheergebnisse.
Bestellnummer: 4020; Autor: Igor Witkowski; ca. 240 Seiten; € 19,50

Verbündet mit Außerirdischen

Was geschah mit dem in Roswell geborgenen UFO? Dieses Buch erzählt eine Geschichte, die so unglaublich wie plausibel
klingt: Über einen Trojaner, dem die beauftragten Forscher und Behörden nicht mehr Herr werden konnten, weil er
ihren Horizont bei Weitem überstieg. Ob sich die Geschichte wirklich so ereignet hat, wissen wir nicht. Der Autor selbst
hält sich über die Hintergründe des Buches bedeckt und gibt nur an, dass ihm das Material 1995 überreicht wurde.
Bestellnummer: 4021; Autor: Lou Baldin; 248 Seiten; € 9,90

Das Größte Geheimnis

Dies ist mit Abstand das berühmteste Buch von David Icke. Jeder auf diesem Planeten ist von den unglaublichen In-
formationen betroffen, die darin enthüllt werden. Icke belegt detailliert, dass unser Planet seit Jahrtausenden durch
die gleichen Blutlinien kontrolliert wird und diese das Wissen um Spiritualität von den Menschen fernhalten, um sie
so leichter zu regieren. Die neu überarbeitete deutsche Übersetzung nun erstmals in einem Band!
Bestellnummer: 4015; Autor: David Icke; 600 Seiten; € 24,00

… und die Wahrheit wird euch frei machen – Teil 1 und Teil 2
Wenn er auf eines seiner Bücher besonders stolz sei, sagt David Icke, dann auf dieses. Furchtlos enthüllt er ein un-
glaubliches Netzwerk von Personen, Geheimgesellschaften und Organisationen, die hinter dem offiziellen Weltgeschehen
die Fäden ziehen. Von den Weltkriegen und Revolutionen bis zur Geburtenkontrolle und der Armut in der Dritten Welt
lässt sich immer wieder das gleiche Ziel erkennen: Globale Macht und Kontrolle.
Bestellnummer: 4011 / 4012; Autor: David Icke; 344 / 296 Seiten; je € 19,50

Die Bruderschaft der Glocke

In der „Bruderschaft der Glocke“ gräbt sich Joseph Farrell tiefer in das Mysterium der deutschen Geheimwaffen.
Sein Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem ultrageheimen Projekt Die Glocke, die nach Ende des Krieges zusammen
mit hochrangigen Nazis von der Bildfläche verschwand. Im Laufe der Ermittlungen kommt Farrell zu völlig eigenen
Ansichten über den Roswell-Vorfall, die MAJIC-12-Dokumente und andere UFO-Sichtungen.
Bestellnummer: 4019; Autor: Joseph P. Farrell; ca. 490 Seiten; € 24,00

Leben ohne Asthma – die Buteyko-Methode

Die Buteyko-Methode weist bei Asthma eine Erfolgsquote von 90 Prozent auf! Das Buch des Chefarztes der Moskauer
Buteyko-Klinik zeigt, dass Asthma eigentlich eine Folge von Hyperventilation ist und lehrt Übungen, wie Sie Ihren
Atem wieder kontrollieren und steigende Medikationen vermeiden können. Neuerdings ist das Buch auch auf Englisch,
Spanisch und Französisch erhältlich.
Bestellnummer: 9047; Autor: Andrey Novozhilov; 92 Seiten; € 19,80

MMS: Der Durchbruch

Der Erfinder Jim Humble hat ein Mittel entdeckt, das fast Unglaubliches verspricht: Sein Präparat MMS (Miracle Mi-
neral Supplement) soll die großen Krankheiten besiegen können, die die Menschheit geißeln. Dieses Buch enthält die
Geschichte der Entdeckung des Präparats, eine Herstellungsanweisung, wissenschaftliche Quellenangaben zur Wirkung
und viele Fallbeispiele. Jetzt schon in der neunten Auflage!
Bestellnummer: 9059; Autor: Jim Humble; 255 Seiten; € 24,00

Hexagonales Wasser – der Schlüssel zur Gesundheit

Dieses Buch fasst die Erkenntnisse des koreanischen Wasserforschers Dr. Mu Shik Jhon zusammen. Er entdeckte bei-
spielsweise, dass das Wasser um gesundes Gewebe mehr hexagonale Ringstrukturen enthält und stellte die „Theorie
der molekularen Wasserumgebung“ auf. Altern ist laut Dr. Jhon nichts anderes als der Verlust von hexagonalem Wasser
in den Zellen. Entdecken Sie die maßgebliche Rolle, die die Wasserstruktur für biologisches Leben spielt.
Bestellnummer: 9052; Autoren: Dr. Mu Shik Jhon / MJ Pangman; 136 Seiten; € 14,90

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 73

Leserservice

Neu! Wie Nikola Tesla das 20. Jahrhundert erfand

Tesla beflügelt wie kein anderer moderner Erfinder die Phantasie der Menschen. Er erfand die Wechselstromtechnologie,
das Radio und die Fernsteuerung, sein „Welt-System“ der freien Energieübertragung hätte sämtliche Energieprobleme
der Erde umweltfreundlich lösen sollen. Ein erfreulich lesbarer Krimi über Wissenschaft, Geld, Macht und das Scheitern
eines Genies. Michael Krause trennt Fakten von Mythen.
Bestellnummer: 9095; Autor: Michael Krause; 375 Seiten; € 19,95
Neu!
Der Energie-Irrtum – Warum Erdgas und Erdöl unerschöpflich sind
Bestsellerautor Hans-Joachim Zillmer argumentiert in seinem neuesten Werk, warum die vielbeschworene Energiekrise
gar keine ist. Tief in der Erdkruste befindet sich ein unbegrenztes Energiereservoir: riesige Mengen Methan, die auf
dem Meeresgrund und aus den Festlandsockeln austreten. Zudem zeigen jüngste Forschungen, dass sich auch die
Erdöllagerstätten periodisch auffüllen. Ein kontroverses, gut belegtes Buch mit neuen Denkanstößen.
Bestellnummer: 9094; Autor: Hans-Joachim Zillmer; 332 Seiten; € 19,95

Die krankmachende Ökofalle in unseren Häusern

Alfred Eisenschink ist gelernter Heizungsingenieur und stellt so ziemlich alles auf den Kopf, was einschlägige „Bauherren“-
Ratgeber empfehlen. Macht der Hausbesitzer tatsächlich mehr falsch als richtig, wenn er Wände dick dämmt, Fenster
und Türen luftdicht schließt? Auch am Beispiel von Solaranlagen und anderen „modernen“ Methoden zeigt Eisenschink,
dass wir weniger öko sind als man uns glauben machen will. Und er zeigt spannende Auswege auf.
Bestellnummer: 9076; Autor: Alfred Eisenschink; 224 Seiten; € 14,90
Neu!
Transformation der Erde
Seit den 1990er Jahren recherchiert Morpheus über das Schauspiel, das sich – von der Allgemeinheit unbemerkt
– zwischen Sonne und Erde abspielt. Vieles deutet auf eine kosmische Transformation, ausgelöst durch Sonne und
galaktisches Zentrum hin … doch was bedeuten die seltsamen Raumschiffe, die auf unser Zentralgestirn zu schießen
scheinen? Der Klassiker jetzt in überarbeiteter und wieder bezahlbarer Fassung.
Bestellnummer: 9015; Autor: Morpheus; 167 Seiten; € 24,95

Mobilfunk: Die verkaufte Gesundheit

Wie schädlich ist Mobilfunk? Dieses Buch wirft einen kritischen Blick auf die mittlerweile allgegenwärtige drahtlose
Technologie. Anhand neuerer Studien zeigt es, dass die Gefahren des Mobilfunks nicht bei den in der Öffentlichkeit
diskutierten thermischen Effekten zu suchen sind, sondern in der Störung des körpereigenen Funkverkehrs – der
Zellkommunikation. Wichtige Fakten, die viel zu selten diskutiert werden.
Bestellnummer: 9001; Autor: Hans-Christoph Scheiner; 276 Seiten; € 24,90

Spontane Evolution
Dringende Leseempfehlung! Zellbiologe Bruce Lipton und Philosoph Steve Bhaerman präsentieren eine neue Sicht
auf die Evolution, die Rolle der DNS, die Beziehung zwischen Geist und Materie und die Wirkungskraft unserer Über-
zeugungen. Dabei wird unmissverständlich deutlich, wie wir durch eine Veränderung unserer Überzeugungen die
spontane Evolution unserer Art beeinflussen und damit eine erfreulichere Zukunft gestalten können.
Bestellnummer: 9086; Autoren: Bruce Lipton / Steve Bhaerman; 512 Seiten; € 21,95

21. Dezember 2012 – Das Ende unserer Welt?

Nach dem Glauben der alten Maya wird unsere Welt am 21. Dezember 2012 enden. Genau um Mitternacht springt ihr
Kalender zum ersten Mal in mehr als 5.000 Jahren wieder auf Null. Ein sinnvoller Einstieg in das Mega-Thema 2012,
das hier in Deutschland im Gegensatz zum englischsprachigen Ausland nur geringe Beachtung findet. Dieses Buch ist
in weiteres Puzzlestück im großen Rätsel, was auf diesem Planeten zur Zeit eigentlich los ist.
Bestellnummer: 9028; Autor: Adrian Gilbert; 351 Seiten; € 19,90
Neu!
Der radikale Mittelweg
Atheismus und Monotheismus sind die beiden Seiten der Spaltung, die das gegenwärtige Zeitalter seit mehr als 2.000
Jahren prägt. Armin Risi durchleuchtet die heute vorherrschenden Weltbilder in aller Konsequenz: Was ist der spal-
tende Geist? Wie kann die Spaltung überwunden werden? Diese Überwindung führt zu einem Bewusstseinswandel,
der von den Mysterienschulen der alten Kulturen vorausgesehen wurde. Ein Manifest des Paradigmenwechsels.
Bestellnummer: 9085; Autor: Armin Risi; 432 Seiten; € 19,95

Das Deutschland-Protokoll
Die Bundesrepublik Deutschland ist ein souveräner Staat und das Grundgesetz ist unsere Verfassung. So wird es uns
seit 1990 hypnotisch eingetrichtert und beinahe jedermann glaubt es. Aber stimmt das wirklich so? Oder wird im
angeblich freiesten Staat deutscher Geschichte nur Augenwischerei betrieben? Unser Meinung nach das beste Buch
zum Thema „besatzungsrechtlicher Status“ Deutschlands.
Bestellnummer: 9062; Autor: Ralf Uwe Hill; 288 Seiten; € 24,95

74 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010

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Neu! Verschlusssache Antigravitationsantrieb

In „Verschlusssache Antigravitationsantrieb” erörtert der renommierte Physiker Paul LaViolette die geheime Ge-
schichte der Antigravitationsentwicklung von Nikola Tesla über Thomas Townsend Brown bis hin zu John Searle und
spekuliert, wie aufgrund bisheriger Entwicklungen ein funktionstüchtiges Raumschiff gebaut werden könnte. Eines
der fundiertesten Sachbücher zum Thema.
Bestellnummer: 9096; Autor: Paul LaViolette; 533 Seiten; € 22,95

Endloses Bewusstsein – Neue Fakten zur Nahtoderfahrung

Ein Kardiologe mit grenzwissenschaftlichen Ambitionen: Pim van Lommel weist anhand wissenschaftlicher Langzeit-
studien und Berichten seiner Patienten sowie neuesten Erkenntnissen der Hirnforschung nach, dass das Bewusstsein
nach dem Tod nicht aufhört zu existieren. Das Gehirn fungiert nur als Empfänger – ähnlich einem Fernsehgerät, das
elektromagnetische Wellen in Bild und Ton verwandelt. Ein fulminantes Werk!
Bestellnummer: 9093; Autor: Pim van Lommel; 456 Seiten; € 24,00
Jetzt reicht’s! Wie lange lassen wir uns das noch gefallen?
Johannes Holey demaskiert in seinem neuesten Buch Lüge um Lüge – von erfundenen Krankheiten über lukrative
Ernährungslügen bis zum Fleisch-, Zucker- und Getränkeschwindel. Die möglichen Krankmacher Mikrowelle, Kunstlicht
und Mobilfunk sind genauso von der Partie wie das Klimakatastrophen-Märchen und die geplante Währungsreform.
Ein Buch für frisch Erwachte, das gut belegt ist und immer auch Lösungswege aufzeigt.
Bestellnummer: 9078; Autor: Johannes Holey; 388 Seiten; € 21,00

Der Aufstieg des Vierten Reiches

Das Naziregime endete nicht mit dem Tod Hitlers – nein, der Faschismus passte sich nur den neuen Verhältnissen an.
Er ist niemals untergegangen; seine Ideologie ist quicklebendig und in den heutigen Vereinigten Staaten sehr aktiv,
wie Bestsellerautor Jim Marrs überzeugend nachweist. Nur wissen die Wenigsten von den Verbindungen zwischen
Geheimgesellschaften und Großkonzernen, zwischen dem Militär und den gewählten Vertretern des Volkes.
Bestellnummer: 9081; Autor: Jim Marrs; 432 Seiten; € 19,95

(R)Evolution 2012
Nach „Transformation der Erde“ nun endlich das neue Werk von „Morpheus“ Dieter Broers. Basierend auf wissen-
schaftlichen Forschungen und Dokumenten der NASA sowie anhand aktueller Astro- und Quantenphysik zeigt er den
Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität und Psyche auf und analysiert, welche Rolle das Jahr 2012 dabei spielt: Wir
stehen vor einem Bewusstseinssprung ungeahnten Ausmaßes!
Bestellnummer: 9080; Autor: Dieter Broers; 247 Seiten; € 19,95

Checkliste 2012
2012 – ein Schicksalsjahr für unseren Planeten? Biophysiker Dieter Broers gibt in diesem Handbuch in Ergänzung
zu seinen Publikationen „(R)Evolution 2012“ praktische Tipps, wie Sie sich auf 2012 einstellen sollten. Denn nur
wer vorbereitet ist, wird das Jahr 2012 zum Anlass nehmen können, alte Strukturen hinter sich zu lassen. Sieben
Strategien – und sieben Chancen, die Ihr Leben positiv verändern werden.
Bestellnummer: 9089; Autor: Dieter Broers; 190 Seiten; € 16,90

Need to know – UFOs, das Militär und die Geheimdienste

UFOs waren und sind ein ernsthaftes militärisches und geheimdienstliches Problem, über das die Öffentlichkeit seit
mehreren Jahrzehnten mit hohem Aufwand hinweggetäuscht wird. Zugang zu relevanten und der Wahrheit entspre-
chenden Informationen hat nur ein kleiner Kreis von Personen auf der Basis der sogenannten „Need to know“-Befugnis.
Neue Beweise aus den Archiven des Militärs von Englands bekanntestem UFO-Forscher.
Bestellnummer: 9067; Autor: Timothy Good; 544 Seiten; € 19,95

Satans Banker
Die Kritiker der Finanzelite, insbesondere diejenigen, die die Machenschaften der Rothschilds aufzudecken suchten,
bekamen nicht selten ungebetenen Besuch. Doch die Dämme brechen, und alte Kabale und Ränkespiele können nicht
länger verborgen werden – Zeit für einen schonungslosen historischen Überblick, der unseren Weg in eine neue,
selbstverantwortliche Zukunft ebnen kann.
Bestellnummer: 9092; Autor: Andrew Carrington Hitchcock; 336 Seiten; € 24,95

Jörg Haider – Unfall, Mord oder Attentat?

Monatelang recherchiert der preisgekrönte Enthüllungsjournalist Gerhard Wisnewski vor Ort. Als einzigem Journalis-
ten gelingt es ihm Wochen nach dem Unfall, das Autowrack Haiders aufzuspüren und im Detail zu photographieren.
Für viele war der Tod willkommen – doch rechtfertigt das einen Mord? Das Buch wurde in der Presse heißt diskutiert,
und die englische Times konstatierte sogar, Wisnewskis Fragen seien „peinlich für die österreichischen Behörden“.
Bestellnummer: 9074; Autor: Gerhard Wisnewski; 272 Seiten; € 19,95

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 75

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Ringe des Lebens – Die Entdeckungen des Slim Spurling

Im Jahr 1991, nach langen Forschungsjahren auf dem Gebiet feinstofflicher Energien, entwickelte Slim Spurling ein
Gerät, das heute als „Light-Life Ring“ bekannt ist. Dieser Ring wurde zum Prototyp einer zukunftsweisenden Tech-
nologie. Das Buch beschreibt den Lebensweg des Erfinders und ist gleichzeitig Bericht über den Forschungs- und
Entdeckungsprozess, der zur Entwicklung führte.
Bestellnummer: 9014; Autor: Cal Garrison; 223 Seiten; € 19,95

Rückerinnerung
Ruth Huber fühlte schon früh ein starkes Verlangen nach spiritueller Erkenntnis und lernte daraufhin bei verschie-
densten indischen Meistern. „Rückerinnerung“ ist die Essenz ihrer Reisen durch die astralen und höherdimensionalen
Welten – ein schlichtes, verständliches und hintergründiges Werk, das Fettnäpfchen und Verführer beim Namen nennt
und sich als wertvoller Reiseführer entpuppen kann.
Bestellnummer: 9072; Autorin: Ruth Huber; 180 Seiten; € 30,00

Intention: Mit Gedankenkraft die Welt verändern

Gedanken können die Welt verändern, und auch Sie können den Gang der Dinge beeinflussen! Diese spannende Ex-
pedition zu den Grenzen unserer Vorstellungskraft erzählt, wie kreativ denkende Forscher entdeckten, was Menschen
bewirken können, wenn sie ihre Intentionen zielgerichtet einsetzen. Die Autorin initiierte ein globales Experiment, an
dem Sie im Internet selbst teilnehmen können.
Bestellnummer: 9032; Autorin: Lynne McTaggart; 368 Seiten; € 22,00

Kolloidales Silber – Das große Gesundheitsbuch

Die Heilkräfte von Kolloidalem Silber waren lange Zeit in Vergessenheit geraten – dabei ist es fast ein Alleskönner!
In diesem Buch erfahren Sie alles über die Anwendung des Mittels: über 200 Krankheitsbilder und Einsatzgebiete
mit ausführlichen Angaben zu Dosierung und Behandlung und auch Informationen zum Einsatz bei Tieren, Pflanzen
und im Haushalt. Mit Stichwortregister, Glossar und häufig gestellten Fragen.
Bestellnummer: 2008; Autoren: Josef Pies / Uwe Reinelt; 205 Seiten; € 16,95

Der Untergang des Dollar-Imperiums

Das neueste Werk des bekannten Geopolitik-Analysten William F. Engdahl über die amerikanische Finanzoligarchie, die
er als den „Money Trust“ bezeichnet. Im Dezember 1913 ließ sich der Kongress der Vereinigten Staaten von Amerika
von einer mächtigen Finanzelite dazu überreden, die Geldschöpfung an Privatbankiers zu übertragen. Die zentrale
Frage, vor der die Länder inmitten der sich verschärfenden Krise stehen, lautet: Wer soll künftig das Geld kontrollieren?
Bestellnummer: 9075; Autor: William F. Engdahl; 429 Seiten; € 22,95

Der schlafende Prophet erwacht: Die Reinkarnation von Edgar Cayce

Wynn Free geht der Frage nach, ob David Wilcock tatsächlich die Reinkarnation des „schlafenden Propheten“ ist, der
ja selbst angekündigt hatte, 1998 wiederzukehren. Unglaubliche Synchronizitäten und Parallelen zwischen beiden
Leben lassen zumindest darauf schließen. Nebenbei erfährt man noch so einiges über Cayces Prophezeiungen für
die Jahrtausendwende und die anstehenden radikalen Veränderungen im Weltgeschehen.
Bestellnummer: 9046; Autoren: Wynn Free / David Wilcock; 232 Seiten; € 14,90

Orbs – Geister oder was?

Sie sind meist rund oder oval, kreis- oder kugelförmig, nicht immer symmetrisch und auch nicht von einheitlicher
Struktur. Sie schillern in allen möglichen Farben. Wer eine Digitalkamera besitzt, mag ihnen schon begegnet sein,
auch wenn das Phänomen nicht neu ist und inzwischen weltweit beobachtet werden kann: Orbs! Angelika Katterbach
nähert sich dem Phänomen aus einer geistigen Perspektive. Mit zahlreichen Farbphotos.
Bestellnummer: 9088; Autorin: Angelika Katterbach; 153 Seiten; € 15,90

Ayahuasca – Rituale, Zaubertränke und visionäre Kunst aus Amazonien

Ayahuasca ist eines der stärksten schamanischen Heilmittel. Der aus mehreren ethnobotanisch bedeutenden Pflanzen
des Amazonasgebietes gebraute Trank hat durchschlagende körperliche und verblüffende psychische Wirkungen.
Ayahuasca ist für viele Völker die Grundlage der Kultur, eine Kultur schaffende und erhaltende Institution. Es ist das
beste und umfassendste Buch zu diesem Thema, das derzeit in deutscher Sprache erhältlich ist.
Bestellnummer: 9041; Autoren: Rätsch / Adelaars / Müller-Ebeling; 312 Seiten; € 23,90

DMT – Das Molekül des Bewusstseins

Rick Strassmann führte Anfang der 1990er Jahre mit offizieller Genehmigung wissenschaftliche Studien zur Droge
DMT, einer höchst wirksamen psychedelischen Substanz, durch. Sein ausführlicher und detaillierter Bericht über diese
Sitzungen ist eine faszinierende Erkundung der Natur des menschlichen Geistes und des therapeutischen Potentials
psychedelischer Substanzen. Die 60 Teilnehmer berichten von den „tiefsten Erfahrungen“ ihres Lebens.
Bestellnummer: 9020; Autor: Rick Strassmann; 459 Seiten; € 25,90

76 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010

 Leserservice

Audio- / Videoproduktionen
David Icke – live in Zürich 2009 (Deutsche Fassung) Neu!

„Human Race – Get Off Your Knees!“ Dies ist einer der raren Auftritte von David Icke im deutschsprachigen Raum
– ungekürzt, unzensiert und mit deutschem Sprecher. 680 Minuten erstklassigen aktuellen Materials von einem der
bekanntesten Verschwörungsforscher des Planeten; eine turbulente Reise durch Mythen, Weltbilder und Glaubens-
sätze. Inklusive eines 120-minütigen Bonus-Interviews.
Bestellnummer: 7008; Sprecher: David Icke / Michael Leitner; 3 DVDs, Laufzeit: ca. 7 h; € 69,00
Neu! Die 5 biologischen Naturgesetze
Was bleibt, wenn man von Hamer seine „politisch unkorrekten“ Eskapaden und seinen Dogmatismus abzieht? Richtig,
eine wirklich interessante Theorie. Produzent David Münnich hat sich der „dritten Revolution der Medizin“ gewidmet
und stellt diese Neubetrachtung von Natur, Biologie und vor allem von Krankheiten vor. Mit zahlreichen Interviews,
detaillierten Erklärungen und kritischen Blicken auf unser postmodernes Selbstverständnis.
Bestellnummer: 8018; Produzent: David Münnich; 3 DVDs, Laufzeit: ca. 4 h; € 25,00

(R)Evolution 2012
Die Ergänzung zum Buch: 2012 – wohl keiner anderen Jahreszahl in naher Zukunft wird derzeit mehr Bedeutung
beigemessen. Dieter Broers weist anhand von Gesprächen und Forschungsergebnissen namhafter Wissenschaftler
sowie mit faszinierenden Bildern und Animationen einen spektakulären Zusammenhang zwischen Sonnenaktivität,
Veränderungen im Erdmagnetfeld und dem menschlichen Bewusstsein nach.
Bestellnummer: 8016; Scorpio-Verlag; DVD, Laufzeit: ca. 94 min; € 21,95

Bruce Lipton: Wie wir werden, was wir sind

In seinem neuen DVD-Vortrag projiziert Bruce Lipton seine Thesen aus „Intelligente Zellen“ in den Bereich der prä-
und perinatalen Entwicklung. Er erläutert, wie Eltern schon vor der Befruchtung durch ihr Verhalten die DNS des
werdenden Kindes programmieren, wie das Kind im Mutterbauch von seiner Umwelt geprägt wird und in den ersten
Lebensjahren unbewusst Verhaltensmuster übernimmt, die bis ins Alter sein Verhalten steuern können.
Bestellnummer: 8010; Koha-Verlag; Sprecher: Bruce Lipton; DVD, Laufzeit: 120 min; € 19,95

MMS verstehen – Gespräche mit Jim Humble

Endlich auf Deutsch! Der amerikanische Erfinder Jim Humble entdeckte, dass eine einfache Substanz – Chlordioxid
– nicht nur für die Desinfektion in der Industrie verwendet werden kann, sondern in kleineren Dosen auch zur Ent-
giftung des menschlichen Körpers. Die DVD ist eine wertvolle Ergänzung zu seinem Buch „MMS – Der Durchbruch“
und enthält neue Erkenntnisse zu Chlordioxid, Anwendungsbeispiele und viele Interviews mit Anwendern.
Bestellnummer: 7208; Produzent: Adam Abraham; DVD, Laufzeit: 105 min; € 28,00

La haute cuisine crue

Stehen wir an der Schwelle, wo die Rohkost Einzug ins Gastgewerbe hält? Reif dazu ist sie auf jeden Fall, die Kunst
der Rohkost. Die schönen artistisch angerichteten, farbenfrohen Gerichte, die man heute in der Rohkost kennt,
bringen auch den notwendigen Gaumenkitzel, sodass sich die Rohkost auch in der Gastronomie behaupten kann.
Ein „Kochkurs“ der ganz anderen Art mit dem Schweizer Urs Hochstrasser.
Bestellnummer: 8013; Produzent: Urs Hochstrasser; Doppel-DVD, Laufzeit: über 3h; € 39,00
  

2012 – Die Prophezeiungen der Maya

Die Welt ist im Umbruch, und die Veränderungen, die wir erleben, erfüllen die alten Prophezeiungen der Inka und
Maya, die über die Jahre bis 2012 von einer Erneuerung der Erde sprechen. Am 21. Dezember 2012 vollzieht sich
ein kosmisches Ereignis, das nur alle 26.000 Jahre stattfindet – und dem sich kein Mensch entziehen kann. Mit
Gregg Braden, John Major Jenkins, Geoff Stray und anderen.
Bestellnummer: 8009; Amra Cinema; DVD, Laufzeit: 95 min; € 19,95

The Living Matrix – Heilweisen der Zukunft

Dieser Film nimmt Sie mit auf eine faszinierende Entdeckungsreise in das komplexe Netzwerk der Faktoren, die
unser Wohlbefinden bestimmen: Von der Quantenphysik des menschlichen Körperfelds bis zu Herz-Kohärenz und
Informationsmedizin werden verschiedene innovative Gesundheitskonzepte vorgestellt. Wissenschaftler, Psychologen,
bioenergetische Forscher und ganzheitliche Ärzte lassen Sie an ihrem Wissen und ihren Erfahrungen teilhaben.
Bestellnummer: 8017; Koha Verlag; DVD, Laufzeit: ca. 93 min; € 19,95
Viktor Schauberger – Die Natur kapieren und kopieren
Der oberösterreichische Forstmann Viktor Schauberger gilt heute als Pionier der modernen Wasserforschung und
der ganzheitlichen Naturbeobachtung. Schon Anfang des 20. Jahrhunderts warnte er eindringlich vor den Folgen
eines ungebremsten Raubbaus an der Umwelt. Dieser erste Film über sein Lebenswerk enthält umfassende histo-
rische Fakten, aktuelle Forschungsergebnisse und berichtet über vielfältige Umsetzungen in Natur und Technik.
Bestellnummer: 8007; Schauberger Verlag; DVD, Laufzeit: 75 min; Sprache: Deutsch / Englisch; € 28,80

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 77

Leserservice

Heute Rinder – morgen Kinder?

Michael Leitner hat den „Pandemikern“ schon mit seinem Film „H5N1 antwortet nicht“ in die Suppe gespuckt – und
auch in seinem neuesten Werk nimmt er kein Blatt vor den Mund. Er begleitet Biobauern, die durch Polizeiaufgebot
auf ihrem eigenen Hof entmündigt wurden, interviewt Impfkritiker und impfkritische Ärzte und führt anhand der
Diskussion über die gefährlichen Verstärkerstoffe in den BTV-8-Impfstoffen Parallelen zur Schweinegrippeimpfung auf.
Bestellnummer: 8015; Produzent: Michael Leitner; DVD, Laufzeit: 74 min; € 19,90

Police State 3 – Die totale Versklavung

Erfahren Sie in Alex Jones’ letztem Teil der Polizeistaat-Trilogie, wie wir durch verdeckte Kriegsführung, Anschläge
unter falscher Flagge sowie Marionettenregierungen in ein globales, diktatorisches Regime getrieben werden. Alle
unsere Bewegungen sollen lückenlos überwacht und besteuert werden. Ohne das Ausmaß der geplanten Kontrolle
und die tatsächlichen Motive zu verstehen, können wir die Tyrannei nicht effektiv bekämpfen.
Bestellnummer: 8014; Produzent: Alex Jones; Sprache: Deutsch / Englisch; DVD, Laufzeit: 160 min; € 12,95

Zeitgeist
Der heiß umstrittene und preisgekrönte Film von Peter Joseph über die Geschichte einer geheimen Elite, deren Ma-
chenschaften die Welt noch teuer zu stehen kommen könnten: Was mit einer gefälschten Religion begann, nähert sich
heute mit 11. September und der Einrichtung einer Weltregierung ihrem (vorläufigen?) Ende. Mit 70.000 Downloads
pro Tag ist Zeitgeist innerhalb kürzester Zeit zu einem der erfolgreichsten Internetfilme geworden.
Bestellnummer: 7110; infokrieg.tv; DVD, Laufzeit: ca. 1,7 h; € 9,90

Spiritworld II – The Alien Kabbalah (Englisch)

Die neueste Produktion aus dem Hause EnigmaTV wirft eindringliche Blicke in die Welt des okkulten Spiritismus.
Everard enthüllt, dass hinter den Kulissen eine Art schwarzmagisches „Wettrennen“ um die Kontrolle der mensch-
lichen Seele stattzufinden scheint. Nicht nur wurden zu diesem Zweck Dämonen heraufbeschworen, sondern auch
zeremonielle magische Rituale durchgeführt, um aktiv mit Wesen aus anderen Welten in Kontakt zu treten.
Bestellnummer: 7108; The Enigma Channel; DVD, Laufzeit: ca. 2 h; € 28,00

The Reptilian Agenda (Englisch)

Credo Mutwa, afrikanischer Zulu-Schamane, liefert in diesem sechsstündigen Interview den Hintergrund zu David Ickes
Buch „Das Größte Geheimnis“. Er legt dar, wie die Menschheit von einer Rasse von Zwitterwesen – Chitauris –, halb
Reptil, halb Mensch, seit Jahrtausenden unterwandert wurde, die über ihre Blutlinien in die wichtigsten Positionen
gelangten. Seine Informationen über die Kontakte afrikanischer Stämme mit Außerirdischen sind atemberaubend.
Bestellnummer: 7004; Sprecher: Credo Mutwa; 3 DVDs, Laufzeit: 6 h; € 59,80

Kriegsversprechen
Wer geglaubt hat, mit Präsident Obama hätte sich alles geändert, hat sich getäuscht. Willfährig hofiert er die israelischen
Rechten und begründet mit der Lüge des 11.09. eine erhöhte Truppenpräsenz in Afghanistan. Die DVD behandelt die
geopolitischen Bestrebungen der USA, den ekelerregenden Einsatz von Uranmunition und die Political Correctness
in Sachen 11. September. Bonusinterviews mit Christoph Hörstel und Frieder F. Wagner.
Bestellnummer: 8011; Produzent: NuoViso; DVD, Laufzeit: 80 min + 118 min Bonusmaterial; € 25,00

Im Einklang mit der göttlichen Matrix

Eine Offenbarung: Gregg Bradens explosive Synergie zwischen den neuesten wissenschaftlichen Entdeckungen
und der größten antiken, geistigen Weisheit, die jahrhundertelang verloren schien, muss man gesehen haben. Als
spiritueller Forschungsreisender, Geowissenschaftler und Raumfahrtingenieur bringt er die besten Voraussetzungen
mit, um diese Brücke zu schlagen.
Bestellnummer: 8006; Sprecher: Gregg Braden; DVD, Laufzeit: ca. 275 min; € 24,95

Die Blume des Lebens. Eine Einführung in die Heilige Geometrie

Andreas Beutel vom Pythagoras-Institut erklärt die Grundlagen der Heiligen Geometrie – dem ursprünglichen
Schöpfungs- und Informationsmuster unserer Realität. Unterlegt mit vielen Bildern führt er uns durch die Brille der
Geometrie in die Tier- und Pflanzenwelt, Töne und Farben bis hin zum Menschen und zu den Maßen des Sonnen-
systems. All das findet seine Entsprechung im zentralen Symbol der Blume des Lebens.
Bestellnummer: 8001; Autor: Andreas Beutel; DVD, Laufzeit: 115 min; € 20,00

78 www.nexus-magazin.de NEXUS 29 Juni – Juli 2010


Deutsche Bücher
Radionik – einfach
und für alle
Angelika Katterbach
PublikationsService
207 Seiten
ISBN: 978-3936904505
€ 19,90
W enn man ein Buch
ü ber Rad ion i k i n
die Hand nimmt und nicht
Quantenphysik oder zu-
mindest die herkömmliche
Physik – die ohne Schrö-
di ngers Katze, die das
Fadenknäuel der String-
t heor ie jag t – st ud ier t
hat, leg t man es meist
sehr rasch wieder aus der
Hand, fühlt sich ein wenig
du mmer u nd verdräng t
das Erlebnis. So können
selbst Menschen, die sich
seit Jahren mit dem The-
ma Radion i k befassen,
meist nicht hinreichend
erklären, was denn diese
jetzt eigentlich ist. Wollen
Sie es wissen? Dann grei-
fen Sie beherzt und ohne
Minderwertigkeitskomple-
xe befürchten zu müssen
zu Angelika Katterbachs
neues­t em Werk „Radionik –
einfach und für alle“. Denn
der Titel ist Programm.
Zugegeben, ein gestan-
dener Physiker mag ob
der vereinfachenden For-
mulierungen des Buches
die Hände über dem Kopf
zusammenschlagen, weil
i h m For mel sa l at e u nd
seitenlange Definitionen,
Analysen und Hypothesen
fehlen. „Herrlich“, ruft der
Laie hier, denn das Schöne
daran: Es fehlt trotzdem
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
nichts. Im Gegenteil: „Die
Erklärung mag Ihnen […]
sehr einfach erscheinen,
aber ich bringe die Dinge
gerne auf den Punkt“, lautet
ein Satz in Angelika Kat-
terbachs Buch, der gleich-
sam Motto und Anspruch
des Werkes ist. Und: „Um
Radionik zu verstehen,
dürfen wir nicht die Radi-
onik für sich betrachten als
isoliertes Gebiet, sondern
w ir müssen sie in den
g roßen Zusammenhang
des Universums und seiner
Gesetze stellen.“ Diesen
Zusammenhang herzustel-
len, damit befasst sich der
erste Teil des Buches, in
dem alte und neue Wissen-
schaft, das Energiesystem
des Menschen, Ursprung
und Einfluss von Verstand
und Gedanken sowie die
Fu nkt ion von Gefü hlen
und – ganz wichtig – des
Herzens betrachtet wer-
den. Die Autorin legt kurz
und übersichtlich dar, was
Krankheit und Gesundheit
sind, was Karma ist und
vor allem nicht ist, und
auch die Welt der Quanten,
des Quantenmeers und des
Informationsfeldes, auch
a l s „ A k a s h a- C h r on i k “
bekannt, werden bündig
abgehandelt. Erst danach
wendet sich Angelika Kat-
terbach der Radionik zu,
und dank der umfassen-
den Einführung fügt sich
diese ins Gesamtbild ein,
als wäre ihr dort ein Platz
freigehalten worden.
Was nun ist Radionik?
Übertragung von Infor-
m at ion , ei n I n-For m-
Bringen, u m Blockaden
u nd seel ische A ltlasten
i m Menschen zu lösen
und zu beseitigen. Wobei
Angelika Katterbach gleich
zu Beginn darauf hinweist,
dass unser Wortschatz im
Grunde nicht zu beschrei-
ben vermag, was bei der
Radionik eigentl ich ge-
schieht. Denn diese findet
auf Quantenebene statt,
in unserem „Quellcode“
sozusagen, und dort rei-
chen weder Zeit und Raum
noch Worte hin. Brauchen
w i r h ier f ü r ü berhaupt
tech n ische Hi l fsm it tel?
Nicht zwangsläufig, aber
sie können hilfreich sein.
„Wir haben alles schon in
uns, wir müssen nur ein
paar Trümmer beseitigen,
dann kommt alles wieder
ans Licht“, schreibt die
Autorin und bezeichnet
die Radionik in diesem
Zusam men hang augen-
zwinkernd als „Quanten-
tei lchen besch leu n iger“.
Nach der theoretischen
Betrachtung beleuchtet An-
gelika Katterbach anhand
des von ihr mitentwickel-
ten CreaDionik-Systems
die praktische Seite. Wie
formuliere ich meine Ziele?
Was kann ich erreichen?
Was darf ich, was darf
ich nicht? Die Beschrei-
bu ngen sind eingängig,
klar gegliedert und leicht
nachvollziehbar.
A ngel ika Katterbachs
Stil ist frisch und unkon-
ventionell, ihre Ausfüh-
rungen sind verständlich,
bildhaft und sie erfolgen
immer aus der holistischen
Perspektive heraus. Das ist
quasi ihr Markenzeichen:
Ob nun „Orbs – Geister
oder was“, „Du bist Deine
Seele“ oder eben „Radionik
– einfach und für alle“, ihre
Werke sind wie eine war-
me Dusche für die Seele,
die den Alltagsstaub vom
Bewusstsein spült. Stets,
und so auch bei diesem
Buch, liegt ein Fokus auf
der eigentlichen Identität
de s Men sc hen, s ei ner
Schöpfernatur und seiner
nicht-materiel len Seele.
www.nexus-magazin.de
Reviews
Denn „wir sind mächtige
göttliche Geistwesen“, die
mit allem anderen verbun-
den sind. Das macht dieses
Universum einigermaßen
komplex. A ber auch so
herrlich einfach. Und es
erklärt, warum Radionik
wirkt. Sie haben ein „Prob-
lem“? Dann tauchen Sie ein
in das (Quanten-)Meer der
Möglichkeiten, legen Sie
Ihren Verstand zugunsten
Ihres Bewusstseins beisei-
te und in-form-ieren Sie
ihre Wirklichkeit einfach
neu. Doch, doch.
nh
Die Wahrheit
und ihr Preis
Eva Herrmann
Kopp Verlag
288 Seiten
ISBN 978-3942016285
€ 19,95
D ie in Ungnade gefalle-
ne Nachrichtenspre-
cherin rechnet mit ihren
verlogenen ehema l igen
Auftraggebern ab und zeigt
d ie w i rk l ichen Hi nter-
gründe ihrer Entlassung
auf: nämlich ihre nicht-
opportune Kritik am Fami-
lienkonzept der Elite, die
wohl am liebsten nur noch
f leißig arbeitende Droh-
nen in Single-Haushalten
sehen w ü rde. Während
Eva Herrmann im Buch
noch erkennbar an ihrem
Rausschm iss k nabber t,
gewinne ich beim Lesen
ihrer neueren Beiträge (in
den Newslettern vom Kopp-
Verlag) aber den Eindruck,
dass sich die Elite hier eine
neue Feindin geschaffen
79
Reviews
hat, die ab jetzt nicht zu
unterschätzen sein wird.
Bitte weitermachen, Frau
Herrmann!
tk
Drahtzieher der Macht
Die Bilderberger
Gerhard Wisnewski
Knaur Verlag
318 Seiten
ISBN: 978-3426782064
€ 12,95
E iner meiner Jugend-
helden, der i n z w i-
schen verstorbene Autor
Robert Anton Wilson, hat
Verschwörungstheorien als
„Spaghetti-Theorien“ be-
zeichnet: Egal, welche Nu-
del man auch herauszieht,
man macht sich immer die
Finger schmutzig.
Dabei f ängt das neue
Buch von Gerhard Wisnew-
ski mit sauberer Recherche
an: Er will wissen, was an
den Internetgerüchten um
die Bilderberger so dran
ist, und macht sich auf de-
ren Spur. Wisnewski fährt
nach Rottach-Egern, wo die
Bilderberger 2005 tagten
(siehe NEXUS -Magazin 2),
besucht das Hotel de Bil-
derberg, nach dem das Bil-
derberger-Treffen benannt
wurde, schreibt an deren
of f i ziel les Kont ak t bü ro
in Leiden und begibt sich
schließlich im Mai 2009
direkt ins Wespennest –
den Bilderberger-Gipfel
im griechischen Vouliag-
meni. Bis hier liest sich das
Ganze wie ein spannender
Tatsachenroman, gerade
weil Wisnewski seine gro-
ße Stärke ausspielt: die
80
per sön l iche Recherche
vor Ort.
Im zweiten Teil w ird
d a s Bu c h d a n n au c h
gleich zäher. Wisnewski
zeig t sich sichtl ich be-
müht, den Forschungen
der Bilderberg-Analysten
Daniel Estulin und And-
reas von Rétyi noch eins
draufzusetzen, und folgt
zunächst der Spur Joseph
Hieronim Retingers, der
ominösen Grü nderf ig u r
der Bilderberger. Retin-
ger war nämlich Jesuit,
und anhand der schwer
einzuordnenden „Monita
secreta“, den geheimen
Instruktionen der Jesuiten,
stellt er deren geheime
Ziele heraus. Die Jesuiten
seien demnach die „ersten
Globalisten“ und hätten
schon immer versucht, sä-
kulare Herrschaftsstruk-
t u ren auszuspion ieren,
zu unterwandern und auf
weltliche Entscheidungen
Einfluss zu nehmen. Die
Bilderberger – ein verlän-
gerter Arm der Jesuiten
also?
Die Beweisführung wird
an dieser Stelle reichlich
vage und zur eingangs zi-
tierten Spaghetti-Theorie:
Egal, welche „Nudel“ der
Autor auch anpackt – jeder
hat irgendwie irgendwo
Dreck am Stecken. Denn
wer Jesuit sucht, der wird
auch Freimaurer finden,
und wer die Bilderberger
abklopft, der landet auch
ganz schnell beim CFR ,
der Trilateralen Kommis-
sion u nd, w ie sol lte es
anders sein: der gehei-
men Bestrebung zu einer
Weltregierung.
Ja, ok. Das Dumme ist
nur, dass es Wisnewski
au f den paar Taschen-
buchseiten einfach nicht
so recht gelingen will, mir
eine plausible Argumen-
www.nexus-magazin.de
tat ionsket te zu l iefer n.
Als Leser von David Ickes
Ma m mut werken werde
ich denn auch das ungu-
te Gefühl nicht los, dass
hier eben doch mehr am
Werk ist als nur ein paar
jesuitisch-transatlantisch
verschworene Spaghetti-
Könige, die den Weltkon-
zern und die Weltregierung
bauen wollen.
A m Ende des Buches
sah ich dann aber wieder
Licht, weil es viel greif ba-
rer wurde: Die Analyse der
deutschen Bilderberg-Teil-
nehmer – allesamt Chefs
großer Konzerne –, und
auch der Fragebogen, den
er per Fax an Herren wie
Guido Westerwelle, Mathi-
as Döpfner, Josef Joffe, Hel-
muth Kohl und Co. sandte.
Die Antwortfaxe sind teils
viel-, teils nichtssagend,
immer jedoch betont be-
deckt. Hierin liegt ja auch
das eigentliche Dilemma
des ganzen Geweses um
diesen Mächtigenzirkel:
Wenn die Bilderberger nur
eine Art Diskussionsclub
sind, warum dann diese
Geheimhaltung? Warum
wird die Pressemitteilung
mit der Ankündigung des
Treffens danach veröffent-
licht? Warum ein derart
riesiges Polizeiaufgebot,
und so gut wie keine offi-
zielle Berichterstattung?
A l lerd i ngs mu ss der
aufmerksame Leser auch
g e g e n f r a g e n : Wa r u m
werden dann die Namen
der Teilnehmer überhaupt
veröffentlicht? Wo treffen
sich eigentlich die gan-
zen anderen Reichen und
Schönen, die nicht bei den
Bilderbergern anzutreffen
sind – Bill Gates etwa, Ni-
cholas Sarkozy und Herr
Berlusconi? Und gibt es im
Zeitalter der Vernetzung
nicht andere Möglichkei-
ten, geheime Absprachen
zu treffen – wie etwa eine
Konferenzschaltung über
ein internes Netzwerk?
Es si nd Fragen w ie
diese, die das Thema Ver-
schwörung so unwägbar
machen, Fragen, die auch
Gerhard Wisnewski nicht
bea nt wor t en ka n n. So
bleibt dieses Buch ein gut
lesbares Stück Investigati-
onsjournalismus, der sich
stellenweise ein bisschen
zu viel vorgenommen hat.
dw
Global Scaling
Wissenschaftl. Förder-
verein Global Scaling e. V.
FQL Publishing
371 Seiten
ISBN 978-3940965219
€ 69,-
G lobal Scaling (GS) nennt
der deutsche Physiker
Dr. Hartmut Müller seine
mathematisch fundierte
universelle Harmonieleh-
re, die er in den 1980er
Jah ren gemei nsam m it
Forscherkollegen in Russ-
land entwickelt hat. Sie er-
klärt nicht nur kosmische
Prinzipien, Gesetze sowie
materielle und energeti-
sche Strukturen, sondern
sorgt – richtig angewandt
– als eine Art Allround-
Werkzeug in zahlreichen
Gebieten mensch l ichen
Schaffens für eine natur-
nahe Effizienz.
Das Buch versammelt 16
Autoren aus den Diszipli-
nen Ingenieurwissenschaf-
ten, Nachrichtentechnik,
A r c h it ek t u r, Me d i z i n ,
Physik, Informatik, Phi-
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

losophie und Linguistik.
Müller selber steuert mit
elf gut lesbaren Aufsätzen
das Gros der Beiträge bei.
Der Wissenschaf tsjou r-
nalist Marco Bischof gibt
einen brillant geschrie-
benen Überblick über GS
inklusive Historie und An-
wendungsbeispielen. Dabei
verweist er auch auf ande-
re zeitgenössische Wissen-
schaftler, die den fraktalen
Auf bau der Raumzeit mit
einem universellen Ska-
lierungsgesetz theoretisch
dargestellt haben. Nach
der Lektüre von Bischofs
Artikel erfasst der wis-
senschaftlich interessierte
Leser die Konturen von GS:
Die Raumzeit ist demnach
durch eine allgegenwärtige
Vakuumkompressionswel-
le logarithmisch fraktal
au f g e b au t , u nd z w a r
strukturidentisch von den
Kernbausteinen (Protonen
und Neutronen) bis hin zu
den Supergalaxienhaufen.
Mögl ich, dass mit GS
eine Art Weltformel ver-
fügbar wird, wie sie schon
von zahlreichen Physikern
angestrebt wurde. Müller
stellt im zweiten Beitrag
die mat hemat ischen
Grundlagen von GS vor.
Hier wird allerdings deut-
lich, dass das Buch nicht
zum Selbststudium taugt,
dazu sind die mathema-
tischen Erläuterungen zu
oberflächlich. Das ist scha-
de, denn so ist, wer tiefer
in die Materie einsteigen
möchte, wohl gezwungen,
ein Seminar beim GS Re-
search Institute (München)
zu besuchen.
Auch die formalen As-
pekte sind mangel haf t.
So sind zahlreiche Abbil-
dungen schlecht aufgelöst,
manchmal bis hin zur Un-
leserlichkeit. Zudem finden
sich viele Anzeigen, die
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
meisten vom GS Research
Institute selbst, in dem
Buch. Auch scheint man
sich eine Endkorrektu r
gespar t zu haben. Das
alles will nicht so recht zu
den stolzen 69 Euro passen
und kratzt am seriösen
Anspruch von GS.
Diesen dürfte auch der
Un feh l barkeitsei nd r uck
unterminieren, der sich
sc h leic hend ei n s t el len
k a n n. Den n seit K a rl
Popper wissen wir, dass
W i s s en s c h a f t n iem a l s
verifiziert werden kann,
sondern nur falsif iziert.
Fehlt aber die Möglichkeit
der Falsifizierung, so ent-
steht der begründete Ver-
dacht, dass die Theorie von
vornherein unwiderlegbar
konstruiert wurde. Folglich
handelt es sich nicht um
Wissenschaft. Sämtliche
Autoren haben nun stets
ausschl ießl ich Positives
über ihre Erfahrungen und
Berechnungen mit GS zu
berichten – seien das nun
Rekorde in der Leichtathle-
tik, das Frequenzspektrum
der Gehirnwellen des Men-
schen, die geomantischen
Gittersysteme oder sogar
die kosmischen Zyklen des
Maya-Kalenders – al les
und jedes kann nahtlos
i n d a s f u n d a m e nt a l e
Schwingungsfraktal ein-
gefügt werden. Und fallen
Werte wie die Masse des
Elek ­t rons u nd d ie der
Erde in eine sogenannte
fraktale Lücke, so greift
GS zum Mittel der „Pha-
senver sch iebu ng“, u nd
damit passt wieder alles
zusammen.
Natürlich spricht nie-
m a nd ger ne ü ber d ie
Fälle, in denen seine The-
orie versagt. Doch gerade
wegen der ganzheitlichen
Ausrichtung von Global
Scaling, in der auch die
kosm ische L iebe i h ren
Plat z hat, w ü rde ma n
sich etwas mehr Demut
wünschen. Die Natur und
das Universu m werden
s ic h let z t l ic h n iem a l s
ohne Rest in ein Schema
z w i ngen l a s s en, auc h
nicht in das fundamentale
Schwingungsfraktal.
ds
Hardcore Zen
Brad Warner
Aurum
224 Seiten
ISBN 978-3899012941
€ 18,-
D er Zen-Buddhismus
macht aber auch vor
nichts halt! Titel wie „Drag
Queen und Zen Mönch“
oder „Zen und die Kunst
sich zu verlieben“ etc. sind
Legion. Nun also Zen und
Punk. Da gibt es sicher
Berührungspunkte: Non-
kon for m ismus, Distanz
zu Konsum & Kommerz,
Anfänger-Geist (im Zen)
u nd Dilet tantismus (im
Punk), Betonung der ei-
genen Er f a h r u ng, der
Charme des Rauen. Brad
Warner beschreibt seinen
Weg vom Punk-Musiker (er
spielte Bass bei der ameri-
kanischen Punkrock-Band
Zero Defex) und Liebhaber
japanischer Monsterfilme
z u m Zen-Budd h i s mu s.
Sein Meister Gudo Wafu
Nishijima hat ihn inzwi-
schen zu seinem Nachfol-
ger ernannt. Warner wird
nicht müde hervorzuhe-
ben, dass Zen nichts mit
einer etablierten Religion
zu tun habe, dann schon
www.nexus-magazin.de
Reviews
eher mit Punkrock und
Monsterfilmen.
Der reißerische Unter-
titel „Punkrock, Monster-
filme & die Wahrheit über
alles“ zeugt nicht gerade
von buddhismustypischer
Bescheidenheit. Bar
j e g l ic her e s ot er i s c her
Zuckerwatte teilt Warner
unsanft aus und erinnert
dabei zuweilen an die alten
chinesischen Zen-Meister,
die ihre Schüler mit Stock-
hieben zum Erkennen der
Wi rk l ichkeit ant r ieben.
Dabei wirkt er mit seinen
vielen „Du musst“, „Du
wirst schon sehen, dass
…“ zwar manchmal wie
ein Oberlehrer, allerdings
kommt das nicht autoritär
rüber. Dazu ist sein non-
konformistischer Ansatz
zu deutlich: „Hinterfrage
Autorität. Hinterfrage die
Gesellschaft. Hinterfrage
d ie Wi rk l ich keit. A ber
geh den ga n zen Weg.
Hi nter f rage den Pu n k.
Hinterfrage deine eigenen
Regeln. Hinterfrage die
Regeln des Zen.“ Autorität
ist laut Warner falsch, weil
schon das Konzept der Au-
torität falsch ist. „Je mehr
Macht du einer Autorität
ei nräu mst, desto ü bler
kannst du dich in ihrem
Namen benehmen.“
Es tut wohl, in einer
Zeit der Renaissance von
Glaubenssätzen derartig
gezielte Querschüsse zu
vernehmen. Sätze wie „Der
A kt, i rgendei ner Sache
mehr Respekt entgegenzu-
bringen als einer anderen,
ist der erste Schritt hinun-
ter zur vollständigen Ver-
nichtung der Menschheit“
rütteln wach. Keine politi-
sche Lösung, kein Gesetz,
kein Pakt, kein Vertrag
können uns retten, warnt
der Autor. Die etablierten
Religionen sind ihm aus-
81
Reviews
geklügelte Methoden, der
Wahrheit aus dem Weg zu
gehen und insofern Teil des
Systems. Sie erinnern ihn
an den Mann, der glaubt,
die Erde sei flach und ruhe
auf einer Schildkröte. Ge-
fragt, was denn unter der
Schildkröte sei, antwortet
er: „Noch ’ne Schildkröte“ –
„Und darunter?“ – „Weitere
Schildkröten“, bis nach
ganz unten … Dieser Spott
trifft sicher auch auf die
Wissenschaften zu.
Predigt Warner also den
puren Relativismus? Nein,
v iel schl i m mer, könnte
man sagen: Er verweist,
wie schon der Titel nahe-
legt, auf die „Wahrheit“!
Sie erscheint, so der Autor,
wenn man alles in Frage
gestellt hat – seinen Glau-
ben, seine Überzeugungen,
seine Meinungen und Vor-
u r teile. Diese Wahrheit
„wird nicht das sein, was
du dir darunter vorgestellt
hast.“ Kein Schwelgen in
Harmonie also, und man
wird „nie wieder in der
Lage sein, vor ihr davon-
zulaufen.“ Hardcore-Zen
ist nichts für Weicheier,
die i h ren Kör per nach
sanfter Meditationsmusik
schaukeln möchten.
Wer in der Wirklichkeit
(= Gegenwart) ankommen
möchte, muss sie so, wie
sie jetzt gerade ist – in-
klusive aller Schmerzen,
Freuden oder Langeweile
–, mit allen Sinnen voll be-
wusst erleben. Buddhisten
nennen das Achtsamkeit.
Die lässt sich u. a. durch
regelmäßiges Ausüben von
Sitzmeditation trainieren.
Hier hört der Spaß für die
Meisten nat ü rl ich au f,
denn wer w ü rde schon
stundenlang im Lotussitz
gegen eine Wand starren?
War ner verg isst n icht,
auf besondere (nonduale)
82
Zu st ände h i nzuweisen,
die sich dann einstellen
können (und die er selber
erlebt hat). Doch darum
geht es letztlich gar nicht.
Woru m es aber geht,
das ist mit Worten nicht
zu fassen: „Das Tao, das
gena n nt werden ka n n,
ist nicht das wahre Tao“,
so der chinesische Weise
Laotse. Das weiß Warner
natürlich. Irgendwo habe
ich gelesen, dass Leute, die
ein Buch über Zen schrei-
ben, hundert Mal als Esel
wieder geboren werden …
ds
Der radikale Mittelweg
Armin Risi
Kopp Verlag
425 Seiten
ISBN 978-3938516997
€ 19,95
E
ins muss ich voranstel-
len: Armin Risi ist mir
einfach sympathisch. In
Schweizer Sachlichkeit und
Bescheidenheit verbreitet
er seit Jahren fleißig seine
philosophischen Ansich-
ten, die – wie das bei den
Philosophen nun mal so
ist – nicht mehr und nicht
weniger bieten wollen als
eine Erklärung der Welt.
Was bisher in diversen
Trilog ien, Büchern u nd
DV D s ver tei lt wa r, hat
Armin Risi nun zu einem
aphor ist ischen Kom-
pendium geschnürt, mit
allem, was das Leserherz
begehr t: log ischer Au f-
bau, zahllose Endnoten,
eine ü bersichtl iche Zu-
sammenfassung, Glossar,
Literaturliste und Index.
Das Buch ist eine einzige
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Fleißarbeit, und um noch
eins draufzusetzen, wurde
es sogar von verschie-
densten Wissenschaftlern
korrekturgelesen.
I n h a l t l ic h b e ge g nen
u ns alte Bekannte: Die
Unterscheidung von Athe-
ismus und Monotheismus
u nd deren Au f hebu ng
im Theismus, die heute
herrschenden Weltbilder
u nd deren Ausw i rku n-
gen auf die gelebte (und
vorgesetzte) Realität, die
Unterscheidung von relativ
und absolut sowie – meine
persönliche Lieblingsidee
– das „Individuum“, das
wörtlich übersetzt „Un-
geteilte“, die Schnittstelle
zw ischen relativer u nd
absoluter Wi rk l ich keit.
Das also, was uns im In-
nern mit der All-Einheit
verbindet.
Neu ist nun allerdings,
dass Armin Risi all seine
Thesen zu einem „Theis-
tischen Manifest“ – eben
dem radikalen Mittelweg
zwischen allen Weltbildern
– bündelt, das am Ende des
Buches noch einmal zu-
sammenfassend dargestellt
wird. Und er lässt seinen
Worten mit der Gründung
eines theistischen Netz-
werks Taten folgen (www.
theistic-network.org).
Schade ist letztlich, dass
trotz all dem Aufwand das
Buch eben nichts weiter
bleibt als eine philosophi-
sche Theorie. Eine gute
und überzeugende zwar,
aber wer zwischen den
Zeilen liest, merkt, dass
nur ein Mensch, der schon
selbst in Meditation und
innerer Erkenntnis das
Göt tl iche er fahren hat,
ein Weltbild überzeugend
darlegen kann, in dem das
Absolute erfahrbar wird.
Und so leid es mir tut: Wohl
kein Atheist oder Monothe-
ist wird allein aufgrund
vernunftbegründeter Lo-
gik zum Theismus bekehrt
werden … oder?
Gerade habe ich das
Buch eines Schweizer Mo-
derators gelesen, der nach
Brandenbu rg zieht u nd
mit der preußisch-groben
Direktheit zu kämpfen hat.
Das kleine Schweizerlein
w i l l i m mer u nau f f äl l ig
blei ben u nd f rag t sich
st ä nd ig, was woh l d ie
anderen über ihn denken.
Diese preußische Direkt-
heit hätte meiner Meinung
nach auch Armins Buch
(und den Verkaufszahlen)
gut getan. Stellen Sie sich
doch einfach mal vor, er
hätte als Titel „Das Theis-
tische Manifest“ gewählt.
Weltgeschichte, ick hör dir
trappsen.
dw
Auf den Spuren
alter Mythen
Zecharia Sitchin
Kopp Verlag
221 Seiten
ISBN 978-3942016308
€ 19,95
B estsellerautor Zecha-
ria Sitchin zeigt uns in
seinem neuesten Buch ein
weiteres Mal, wie dumm
wir alle sind, wenn wir den
etablierten Archäologen
noch länger glauben. Die
Artefakte, die er bespricht,
sind al lesamt geeig net,
alles, aber wirklich alles,
was uns über die Geschich-
te unseres Planeten erzählt
wird, über Bord zu werfen.
Vieles davon kennt man
schon aus anderen Veröf-
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

fentlichungen, doch Sitchin
ist natürlich der Altmeis-
ter, wenn es darum geht,
diese Dinge unterhaltsam
in ein neues Licht zu set-
zen. Vor allem sein Bericht
über das aus 17 (!) Lagen
i nei nanderg rei fender
Za h n räder best ehende
„Astrolabium“ von Anti-
kythera, das 80 v. Chr. von
den Griechen gebaut wor-
den sein soll (die danach
anscheinend all die dafür
erforderlichen Kenntnisse
prompt wieder vergaßen)
war für unsere Redaktion
ein willkommener Anlass
für Gejohle und Schenkel-
klopfen. Die Griechen, die
alten Schweden! Wer hätte
das von ihnen gedacht.
tk
Die Weltverschwörer
Was Sie eigentlich alles
nie erfahren sollten
Helmut Reinalter
Ecowin-Verlag
184 Seiten
ISBN 978-3902404855
€ 19,95
D enken Sie bei einem
Titel wie „Die Welt-
verschwörer – Was Sie
eigentlich alles nie erfah-
ren sollten“ auch an eine
so rasante wie fesselnde
Hatz quer durch den nach
Geld und Macht stinken-
den Pfuhl von Illuminati,
Freimaurern & Co., bei der
der Autor des Machwerks
nur deshalb mit dem Leben
davongekommen ist, weil
er längst unter falscher
Identität irgendwo in Ne-
pal hockt?
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
Nun, dann lassen Sie die
Finger von diesem Buch,
denn es hält nicht, was sei-
ne zugkräftige Überschrift
verheißt. Wobei die un-
glückliche Wahl des Titels
der Hauptkritikpunkt am
Werk Reinalters ist, da er
Elemente wie Spannung
und ein gewisses popu-
lärwissenschaftliches Flair
sugger ier t, von beidem
aber nicht ein Quäntchen
i m Buch ent halten ist.
Hier wird die falsche Le-
serschaft angesprochen,
und die Enttäuschung ist
vorprogrammiert.
Vom irreführenden Titel
einmal abgesehen ist das
Werk ein sol ides Stück
Literatur, wobei „solide“
i n d iesem Zu sa m men-
hang auch durchaus als
„gewichtig“ interpretiert
werden darf. Denn was
Reinalter hier präsentiert,
macht einer Doktorarbeit
alle Ehre. Es ist das Pa-
radestück einer wissen-
schaftlichen Abhandlung,
voller Fakten, Fußnoten
und formvollendet trocke-
ner Ausführungen. Anstatt
Bösewichte bildgewaltig in
den Lichtkegel zu zerren,
wird theoretisiert, was das
Zeug hält: Nachdem der Be-
griff „Verschwörungstheo-
rie“ als solcher von allen
Seiten beleuchtet, definiert
und analysiert wurde, er-
folgt ein geschichtlicher
Abriss fiktiver und tatsäch-
l icher Verschwör u ngen
sowie eine Betrachtung
potentiel ler Motive u nd
„ O p f e r g r u p p e n“ v o n
Verschwörungstheorien.
Zumeist, so Reinalter,
träten derartige Theorien
i n „t iefg rei fenden Um-
bruchs- und Krisenzeiten
[auf ], die das Gefühl von
Unsicherheit und Angst
her vorrufen“. Als „Sün-
denböcke“ böten sich da-
bei elitäre bzw. als elitär
empfundene Gruppen an,
die als geheime Drahtzie-
her der Krisensituation
dämonisiert würden. „Ver-
schwörungstheorien kons-
truieren ein vereinfachtes
Muster der Wirklichkeit,
um komplexe Zusammen-
hänge besser verstehen zu
können“, so Reinalter und
bewertet dieses Schema
undifferenziert ablehnend
als „wirklichkeitsfremd“,
da „sozialwissenschaftli-
che Theorien und Modelle
verdeutlichen, dass sich
tiefgreifende Ereignisse
in Wirtschaft, Gesellschaft,
Politik und Kultur nicht
ausschließlich durch ziel-
gerichtetes Handeln von
Personen oder Personen-
gruppen erklären lassen.“
Manchmal seien Ver-
schw iegenheit u nd A b-
schottung auch von der
jeweiligen Gruppe selbst
au sgega ngen, sch rei bt
Reinalter, wobei beides,
wie im Falle der Freimau-
rer, sch l icht als wen ig
spektakuläre Schutzfunk-
tion vor Kirche und / oder
Staat gedient habe. Keine
Verschwörung sieht Rein-
alter also hinter dem heim-
l icht uer i schen Geha be
der Freimaurer, sondern
simplen Selbstschutz – eine
ebenso bodenständige wie
provokat ive Hy pot hese.
Die Dekonstruktion des
Ver s c hwör u ng s i mp er i-
u ms zieht sich w ie ein
roter Faden durchs Buch
und macht auch vor Weis-
haupts Illuminaten, den
Templern, Jakobinern und
Rosenkreuzern und selbst
d e r ko m mu n i s t i s c h e n
„Verschwörung“ nicht Halt,
wobei die Argumentation
stets sachlich bleibt, aber
stellenweise den Eindruck
einer allzu glatten Pau-
schalisierung vermittelt.
www.nexus-magazin.de
Reviews
Hervorzuheben ist die
klar gegliederte Struktur
des Werkes, m it ü ber-
sichtlicher Einleitung und
abschließender, in Form
von Thesen präsentierter
Zu sa m men fassu ng, d ie
alle Grundaspekte noch
einmal sau ber au f den
Punkt bringt. Wobei einzig
die Frage unbeantwortet
bleibt, warum man dies al-
les eigentlich nie erfahren
sollte.
nh
Transformation der Erde
Morpheus
Trinity Verlag
167 Seiten
ISBN 978-3941837034
€ 24,95
L
obl ieder ha ben w i r
auf den Herrn Autor
wa h rl ich schon genug
gesungen. Die Neuauflage
des Klassikers kostet nun
nicht mehr galaktische
Gebraucht preise, w i rkt
insgesamt etwas sortier-
ter und überarbeitet, und
die Bilder von den „Solar
Surfers“ – den seltsamen
R au m s c h i f fen u m d ie
Sonne – hinterlassen das
gleiche große Fragezeichen
wie vor drei Jahren [siehe
Rezension in NEXUS 7 oder
auf der Homepage]. Falls
Sie das Buch also noch
nicht im Schrank stehen
haben – da gehört es hin!
Auch wenn ich ein Jahres-
abo für den sponsere, der
mir glaubhaft beweisen
kann, dass er Morpheus
in allen Gedankengängen
folgen konnte.
dw
83
Reviews
Das Geheimnis des
Pater Ernetti
Die Zeitmaschine im Vatikan
François Brune
Hesper-Verlag
160 Seiten
ISBN: 978-3981326222
€ 17,90
W as den Inhalt der ge-
heimen Archive des
Vatikan angeht, ist viel
spekuliert worden. Wenn
man allen diesbezüglichen
Theorien Glauben schen-
ken wollte, nähmen sich
die X-A kten vergleichs-
weise langweilig aus. Doch
einige Vermutungen in Be-
zug auf durch den Vatikan
unterdrückte Informatio-
nen besitzen ein solideres
Fu ndament als andere,
und ihnen nachzuspüren
ist manche Mühe wert.
Diese Erfahrung mach-
te Pater François Brune,
nachdem er 1964 ei ne
Begegnung mit dem italie-
nischen Benediktinerpater
Pellegrino Ernetti hatte,
die den Beginn einer au-
thentischen Detektivge-
schichte markiert. Denn
was Pater Ernetti ü ber
seinen „Chronovisor“ zu
berichten hatte, könnte
als guter Sciencef iction-
Stof f gelten – wäre da
nicht dieses reale Element,
das immer wieder durch
den Schleier des Phan-
tastischen hindurchlugt
und dem Pater Brune so
umsichtig wie hartnäckig
nachspürt.
Schon bei ihrem ersten
Zusammentreffen berich-
tet Pater Ernetti, Gelehr-
ter mit dem Fachgebiet
präpolyphonische Musik,
84
seinem Kol legen Br u ne
von ei nem „gehei mnis-
vollen Gerät“, mit dem es
möglich sei, Einblick in
vergangene Ereignisse zu
nehmen. Brunes Neugier
ist geweckt. Ent w ickelt
ab 1956 in Mailand in Zu-
sammenarbeit mit Pater
Agostino Gemelli, Doktor
der Medizin und Spezialist
für Quantenphysik, ist der
Chronovisor – auch wenn
der Titel der deutschen
Ausgabe dies suggerieren
mag – eines nicht: eine
Maschine, mit der man
durch die Zeit reisen kann.
Stattdessen soll der Chro-
novisor Bilder und Töne
selek t iver verga ngener
Ereignisse generiert haben
und würde damit eher eine
A r t „Live-Über trag u ng“
aus den Tiefen der Historie
ermöglichen.
Au f diese Weise w i l l
Pater Ernetti nicht nu r
Einblick in eine Rede Mus-
solinis und die „Catilina-
rische Verschwörung“ im
antiken Rom genommen
haben, sondern auch in die
Kreuzigung Christi. Über
Det ai l s al lerd i ngs hält
Ernetti sich bedeckt, und
dazu hat er guten Grund,
den n w ie Pater Br u ne
herausfindet, hat der Va-
tikan ihn zum Schweigen
verdammt. Warum aber
ist die oberste katholische
Instanz so darauf bedacht,
dieses doch so hanebüchen
anmutende Thema nicht
öffentlich zu diskutieren?
Deutet nicht schon allein
dies darauf hin, dass der
Chronovisor mehr ist als
nur eine gute Story?
Brunes Werk besticht
durch die jahrzehntelang
gef ü h r t en a k r i bi schen
Na c h f o r s c h u n g e n , i m
Rahmen derer er an Fakten
zusammengetragen hat,
was zu bekommen war.
www.nexus-magazin.de
Doch neben den Tatsa-
chen überzeugt das Buch
vor allem durch die leisen
Töne hinter den bloßen
Fakten – denn was Brune
parallel zur Geschichte des
Chronovisors erschaffen
hat, ist eine sensible Cha-
rakterstudie und zugleich
eine Hommage an seinen
Freund und „Bruder im
Geiste“ Pellegrino Ernetti,
den nicht nur er selbst,
sondern auch andere als
einen aufrichtigen, hoch-
i ntel l igenten Menschen
kennengelernt haben, der
„den Eindruck einer her-
vorragenden vertrauens­
würdigen Persönlichkeit“
machte, wie der Experi-
mentalphysiker Dr. Ernst
Senkowski in seinem Vor-
wort schreibt.
Bei aller Freundschaft
bewah r t sich Br u ne
jedoch eine objektive Of-
fenheit und erlaubt sich
nur dort Mutmaßungen,
wo gegebene Indizien sie
gerechtfertigt erscheinen
lassen. Die auf knapp 160
Seiten komprimierte Jagd
nach dem Ch ronov isor
lässt den Leser angesichts
der Flut an Namen, Orten
und diversen Sackgassen,
die den Autor zum Umkeh-
ren zwingen, stellenweise
schwindelig werden, doch
der bü nd ige St i l sorg t
da f ü r, da s s da s Buch
keine Längen au f weist.
Und wer vor der Tatsache
zu rückschrecken sol lte,
dass hier ein „Mann der
Kirche“ über einen ande-
ren schreibt, sei beruhigt:
einen missionierenden Ton
sucht man in Brunes Wor-
ten ebenso vergeblich wie
kat hol isch-dog mat ische
Scheu k lappen, den n i n
Brune und Ernetti haben
sich zwei Menschen gefun-
den, die eine aufgeschlos-
sene Spi r it u a l it ät u nd
wissenschaftlich neutrale
Sichtweise über religiöse
Rigidität stellen. Und die
Antwort auf die Frage nach
der Existenz des Chrono-
visors? Löst sich quasi im
größeren Kontext auf, in
den Brune sie stellt. Was
nicht heißt, dass sie nicht
„Ja“ lautet.
Fazit: Eine zielstrebige
Ex ku rsion ent la ng des
schmalen Grats zwischen
Fakt, Fiktion, Falschinfor-
mation und Diffamierung,
auf dem der Autor unbeirrt
Balance hält. Profund re-
cherchiert und packend.
nh
Verschlusssache
Antigravitation
Tesla, UFOs und die geheime
Luft- und Raumfahrttechnik
Paul LaViolette
Kopp Verlag
533 Seiten
ISBN 978-3942016247
€ 22,95
U m den höch st a n-
spruchsvollen Inhal-
ten dieses Buchs in einer
Besprechung Genüge zu
tun, müsste man eigentlich
zumindest eine Promotion
in Physik und gleichzeitig
viel Platz zur Verfügung
haben – beides ist hier in
unserem Rahmen leider
nicht gegeben. Vielleicht
st at tdessen ei n g roßes
Lob an den Kopp Verlag,
der den Au f wand nicht
scheute, solch ein aufwän-
diges Werk ins Deutsche zu
übertragen, obwohl der
Markt derjenigen, die es
lesen und verstehen wer-
NEXUS 29 Juni – Juli 2010

den, eher klein sein wird.
Wer aber w irkl ich sich
die Mü he machen w il l,
zu verstehen, für welche
spannende Forschung die
schwarzen Kassen des Mi-
litärs existieren, der findet
hier das absolut amtliche
Standardwerk. Chapeau
auch für den Übersetzer,
der hier sicher öfter mal
ins Schwitzen kam.
tk
Der Energie-Irrtum
Warum Erdgas und Erdöl
unerschöpflich sind
Hans-Joachim Zillmer
Herbig
332 Seiten
ISBN 978-3776626087
€ 19,95
B ei diesem Buch werde
ich außerplanmäßig
mit meinem inneren mo-
ralischen Gesetz brechen,
ein Rezensionsexemplar
von Umschlagseite zu Um-
schlagseite zu lesen, bevor
ich es Ihnen vorstelle. Das
Thema, um das es geht,
könnte aktueller und kont-
roverser nicht sein, und Sie
sollen ja später nicht sa-
gen müssen, Sie hätten von
nichts gewusst. Worum es
geht, verrät schon der Un-
tertitel: „Warum Erdgas
und Erdöl unerschöpflich
sind“ – die sogenannte
„abiotische Theorie“, von
der alteingesessene Leser
ja schon in Heft 2 erfahren
haben.
Ich sel bst habe mich
bisher immer um dieses
Thema gedrückt, und wenn
ich ehrlich bin, dann vor
allem aus der Angst, wie-
Juni – Juli 2010 NEXUS 29
der einmal ein paar tief-
sitzende gesellschaftliche
Konditionierungen unter
den Füßen weggerissen
zu bekommen. Öl ist doch
ein fossiler Brennstoff, und
er geht aus, oder? Und fos-
sile Brennstoffe erzeugen
Abgase, Sie schüren den
Treibhauseffekt, und sind
schlecht für die Umwelt,
oder? Genau deshalb muss
Öl auch so teuer sein, und
w ir brauchen dringend
andere Lösungen!
Nun, schauen wir uns
doch einmal die wichtigs-
ten A rg u mente f ü r die
abiotische Theorie an, die
Hans-Joachim Zillmer in
seinem Buch versammelt:
• in Erdöl werden so gut
wie nie fossile Über-
reste gefunden;
• Methan (Erdgas) und
Kohlenstoffe kommen
im gesamten Sonnen-
system vor, vor allem
auf Monden, auf denen
•
(offiziell) kein organi-
sches Leben existiert;
bei Tief bohrungen in
Russland stieß man
in elf Kilometern auf
Erdöl – eine Tiefe, in
der keine fossilhalti-
gen Sedimente mehr
•
existieren;
Met ha n u nd Erdöl
schei nen i nsbeson-
dere an Bruchstellen
der Erdkruste vorzu-
kommen, also tief im
Innern der Erde zu
existieren und von dort
auszubrechen;
• im Labor wurde Erd-
öl schon anorganisch
(unter hohem Druck
w ie i n g roßen Tie-
fen) hergestel lt, je-
doch noch n ie au s
Pflanzenmaterial;
• es gibt Stätten in de-
nen Kohle über Erdöl
lagert, ein Fakt, der
ebenfalls nicht von der
herkömmlichen The-
orie erklärt werden
kann.
Wer schon einmal ein
Buch oder eine DV D von
Ha n s-Joa c h i m Z i l l mer
gelesen bzw. gesehen hat,
der weiß, dass hier nicht
i rgendei n Möcht eger n-
Verschwör u ngsforscher
am Werk ist. Seine Kritik
kann er faktisch belegen,
und er ist stets bemüht,
alternative Erklärungsan-
sätze zu liefern. Im vorlie-
genden Buch sind es die
Einflusskräfte der Sonne,
die Rolle der Elektrizität
im Sonnensystem und bei
der Gasentstehung sowie
die chemische Energie in
den Tiefen der Erdkruste.
Es sieht für mich ganz
danach aus, als ob Zillmer
und die russischen For-
www.nexus-magazin.de
Reviews
scher, die in den anderen
Artikeln zum Thema zitiert
werden, Recht hätten. Was
also, wenn Öl und Gas re-
generative Energiequellen
sind? Und wir einfach nur
ein bisschen tiefer bohren
müssten, statt an Orten,
wo Katastrophen praktisch
vorprogrammiert sind?
Der Gedanke u nd al l
seine Implikationen öffnen
eine klaffende seismische
Spalte, von der wieder ein-
mal einiges, was ich über
die Welt zu wissen glaubte,
geschluckt wird.
dw
Englische Bücher
Racing Towards
Armageddon
Michael Baigent
Harper One
276 Seiten
ISBN 978-0061363184
€ 12,99
D a kann’s einem mulmig
werden, Mannomann.
Wie der Autor zeigt, gibt es
auf diesem verrückten Pla-
neten diverse höchst ein-
flussreiche Gruppierungen
religiöser Art, die im Her-
beiführen des Weltunter-
gangs keine Katastrophe
im herkömmlichen Sinn,
sondern vielmehr Gottes
finale Absicht sehen. Und
dadurch auch ganz mit sich
im Reinen sind, wenn sie
selber fleißig an der Apoka-
lypse basteln und das gro-
ße Werk vollenden helfen.
K lar sind einige die-
ser Gruppierungen auch
85
Reviews
i sl a m i schen Gl au ben s.
Doch auch der christliche
Glauben hat entsprechende
radikale Splittergruppen
hervorgebracht – genauso
wie das Judentu m. Der
Wahnsinn auf der Erde hat
also System, das kann man
ohne Übertreibung sagen.
So kann der weniger
fanatisierte Rest von uns
a l s o r u h ig a bw a r t en:
Schaffen‘s die einen nicht,
den Doomsday auszulö-
sen, dann vielleicht die
anderen. Vielleicht sollte
man allen mit Ambition zu
Massakern und globaler
Zerstörung einen eigenen
Planeten zur Verfügung
stellen. Dort könnten sie
sich dann meinet wegen
gegenseit ig i n die Lu f t
s prengen, sol a nge s ie
den Rest von uns in Ruhe
lassen.
tk
DVD
Humus
Die vergessene
Klima-Chance
Ökoregion Kaindorf
DVD, 74 min
ASIN: B003EXXD7C
€ 20,-
D as Diktum: „Der Bo-
den ist das Verdau-
ungssystem der Pflanzen“
geht angeblich auf Aristo-
teles zurück. Da erstaunt
es nicht, dass der Humus
bisher wenig wissenschaft-
lich erforscht wurde, denn
wer beschäftigt sich schon
mit dem „Darm der Bio-
sphäre“? Kein Wu nder,
86
dass dieses Thema in der
Öffentlichkeit kaum Beach-
tung findet.
Ä nder n kön nt e d a s
dieser Film. Er ist pro-
fessionel l gemacht u nd
bedient auch das ange-
sagte Angstthema CO2. Zum
Glück geht der Film aber
weit darüber hinaus. Er
nimmt den Zuschauer mit
auf eine Reise in den Bo-
den unter unseren Füßen.
Heutzutage den ken die
meisten Menschen nicht an
Humus, sondern an Dreck
– und das ist das Problem:
Wir missachten den Boden
unter unseren Füßen und
haben ihn dabei schwer
geschädigt.
Im Laufe der Geschich-
te hat die Natu r ü ber-
f lüssiges CO 2 immer in
Biomasse umgesetzt. Das
aber funktioniert heute
nicht mehr, denn die CO2-
Au f nah mef äh igkeit der
Böden nimmt ab, weil der
Humus abnimmt. Fast alle
europäischen Ackerböden
sind nach der Standard-
def inition heute bereits
Wüsten. CO2 ist nicht nur
als „schädliches Treibh-
ausgas“ frei in der Atmo-
sphäre, es ist vor allem
in der Vegetation, in den
Ozeanen und eben im Bo-
den gebunden – oder war
es. Die moderne, indust-
rialisierte Landwirtschaft
setzte in den letzten 60
Jahren fast eben so viel CO2
frei wie der fossile Energie-
umsatz durch Kohle, Erdöl
und Erdgas.
Der Film weist damit
au f e i n g r av i e r e nde s
Problem hi n: Zw ischen
Klima und Qualität der
Böden gibt es einen direk-
ten Zusammenhang. Die
Intensivbewirtschaftung
durch die industrialisier-
te Landwirtschaft hat den
Humus vernachlässigt und
www.nexus-magazin.de
geschädigt. Was erzähle-
risch eher konventionell
begonnen hat, bewegt sich
schnell in Richtung eines
Plädoyers für eine ökolo-
g ische Landw i r tschaf t,
die Kreislaufsysteme mit
der Natur favorisiert und
natürlich eine regionale
Flächenbewirtschaftung
in den Mittelpunkt stellt,
die nicht globalisiert wer-
den kann. Nur ökologische
Landw i r tschaf t kan n
Hu mus au f bauen – mit
Fruchtfolgen, Mischkul-
t u ren, Kompost ier u ng,
mit geringem Einsatz von
leicht löslichen Mineral-
düngern, mit minimaler
Bodenbearbeitung.
Unsere Vorfahren waren
uns da technologisch weit
voraus. Das zeigen die
Berichte über die von Men-
schen gebauten Hügelbeete
in Französisch-Guayana,
die berühmte Terra Pre-
t a i m A ma zonasgebiet
oder vorgesch icht l iche
Humusfelder in der Nähe
menschlicher Siedlungen
in Deutschland.
Auc h heu t e g i bt e s
weltweit ländliche Wirt-
schaftsprojekte, die Alter-
nativen ent wickeln und
einen anderen Umgang mit
Humus erproben: Kompost
als Produkt zur Verbes-
serung der bodenphysi-
kalischen Eigenschaften
beispielsweise, oder das
SEKEM -Projekt in Ägypten,
in dem auf Wüstenboden
eine 30 cm dicke Humus-
schicht aufgebaut wurde.
In Brasilien gibt es große
Gebiete, die nur mit Direkt-
pflanzung bewirtschaftet
werden. Alle Erntereste
bleiben auf den Feldern
liegen und verrotten dort.
Pf lug und andere Groß-
geräte stehen seitdem im
Museum. Die Konversion
von Landwirtschaft, Forst-
wirtschaft und Gartenbau
in Richtung Agroforstkul-
tur und Permakultur in
Südfrankreich ist nicht nur
ein sinnvoller Ansatz, es
sieht auch noch schön aus.
Wa s w i r br au c he n ,
ist aber eine Wende im
großen Maßstab – wegen
des Klimas und v. a. auch
wegen der Versorgung der
Menschen mit gesunden
Lebensmitteln, die diese
Bezeichnung verdienen.
Wer die Inhaltsstoffe na-
türlicher Produkte – z. B.
Kartoffeln, Äpfel, Nüsse
– in einem Handbuch für
Lebensm it telchem i ker
von etwa 1990 und von
2005 vergleicht, der wird
überrascht – oder besser
alarmiert – sein, denn die
Abnahme ist zum Teil dra-
matisch. Doch woher sol-
len die Inhaltsstoffe auch
kommen, wenn nicht aus
dem Humus? Von Luft und
Dünger allein können sich
keine gesunden Pflanzen
ernähren.
Was ein Dokumentarfilm
mit Werbecharakter für
die Ökoregion Kaindorf in
Österreich werden sollte,
ist ein überzeugendes Plä-
doyer für eine ökologische
Landwirtschaft geworden,
das auch Menschen errei-
chen wird, die sonst der
Politik, den Medien und
dem Arzt vertrauen. Deut-
lich wird allerdings auch,
dass Kreislaufwirtschaft
mit maximaler Wertschöp-
fung wahrscheinlich nicht
in Einklang zu bringen ist.
cv
Rezensenten
nh – Nina Hawranke
cv – Christian Vogt
ds – Detlef Scholz
tk – Thomas Kirschner
dw – Daniel Wagner
NEXUS 29 Juni – Juli 2010
 Noch lieferbare NEXUS-Ausgaben
Nicht gelistete Ausgaben sind nur noch als E-Paper für 3,90 Euro über unsere Website erhältlich

25 unterschlagene Pressethemen (Teil 1) • ADHS – die Phantomkrankheit • Das Sirenen-Lied der Erde • Die hohe
Heft 4

Kunst der Plünderung • Chronischer Skorbut: Vitamin-C-Mangel als Ursache für Herzerkrankungen • Großbritan-
niens geheimer Krieg in der Antarktis (Teil 3) • Auf der Jagd nach Freier Energie

Impf-Industrie: Ein Insider packt aus • Zahnerkrankungen – Eine moderne Epidemie • Bruce Lipton und die Biologie
Heft 5

des Glaubens: Eltern als Gen-Ingenieure • Mind Control: Die perfekte Manipulation (Teil 1) • US-Weltraumwaffen
gegen Außerirdische? • 25 unterschlagene Pressethemen (Teil 2) • Kymatik: Die Form des Klangs • Alte Pyramiden
in Europa entdeckt

Vogelgrippe oder Mycoplasma? • Auf der Spur deutscher Geheimwaffen (Teil 1) • Freie Radikale und Neue Biologie
Heft 6

• Erdbeben: Phantomschmerzen als Früherkennung • Vegetarismus, Fleischlobby und Welthunger • Mind Control:
Die perfekte Manipulation (Teil 2) • Freie Energie: Der Hutchison-Effekt • Zweifel am Columbine-Massaker: Inter-
view mit einer Mutter • Chemtrails: Mechaniker berichtet von versteckten Tanks in Flugzeugen
Die Theorie der expandierenden Raumzeit • Abschied vom Schulzwang • Pleomorphismus und die Geschichte des
Heft 7

Dr. Royal Rife (Teil 1) • AIDS-Propaganda: Wie verkauft man eine Lüge? • Die Suche nach der Metallbibliothek • Auf
der Spur deutscher Geheimwaffen – Die Akte Lusty (Teil 2) • Langzeit-Echos: ein früher Hinweis auf außerirdische
Beobachtung? • Die Brüder, die seit Jahrhunderten leben • Feen und Elfen bestehen auf ihr Landrecht

Fettleibigkeit: Suche nach neuen Erklärungen • Induzierte Nach-Tod-Kommunikation • Pleomorphismus und die
Heft 8

Geschichte des Dr. Royal Rife • Mr. X spricht über geheime UFO-Archive • Tibetischer Buddhismus und der Kampf
um die Macht • Kornkreise in England 2006 • Die Burrows-Höhle – Afrikanisches Gold in Illinois? • Mächtige Kreise
hinter der UFO-Geheimhaltung • China Report: Pyramiden in China

Die Lügen des 11. September und die Wendung der Weltgeschichte • Außerkörperliche Erfahrungen • Die kriminelle
Heft 9

Geschichte des Papsttums (Teil 1) • Die hässliche Wahrheit über Schönheitsprodukte • Die geheime UFO -Agenda der
Schattenregierung (Teil 1) • Apokalypse abgesagt – die Debatte zur globalen Erwärmung • Ein Interview mit „Henry
Deacon“, einem „Livermore Physiker“
Machtkampf um Kernkraft in Europa • Essentielle Fettsäuren, Sauerstoffanreichung und Krebsvorbeugung • Staat-
Heft 10

lich geförderter Terror im Westen • Das Geheimnis und die Magie der ORMUS-Elemente • Softdrinks: Getarntes
Gift? • Die kriminelle Geschichte des Papsttums (Teil 2) • Regeneration von Körperteilen bei Säugetieren • Der
Relativitätsantrieb: Das Ende von Flügeln und Rädern? • Das Omega-Geheimnis: Planet X und der Vatikan (Teil 1)

Geologische Beweise für einen nuklearen Krieg im Alterum • Dramatische Veränderungen in unserem Sonnensy-
Heft 16

stem (Teil 1) • Ein Plädoyer für die Kokosnuss • Geheime Wunderwaffen im Dritten Reich • Wie Adolf Hitlers Tod
erfunden wurde (Teil 3) • David Wilcock: Der Seher spricht (Teil 2) • Geheimes UN-Treffen zum Thema UFOs

Therapie von Elektrosmog in der klinischen Praxis • Karies mit natürlicher Ernährung heilen • Ursprung und
Heft 17

Symbolik der Kristallschädel • Die Geheimnisse der Nazi-Glocke • Dramatische Veränderungen in unserem Son-
nensystem (Teil 2) • David Wilcock: Der Seher spricht (Teil 3) • Riesenmenschen wandelten auf der Erde • Boriska
– ein Indigo-Junge vom Mars

Project Censored 2009 • Dr. Rima Laibows Vorwürfe zum Codex Alimentarius erweisen sich als haltlos • Exo-Phi-
Heft 21

losphie: Die WingMakers-Vision • Warum Jod doch wichtig für unsere Gesundheit ist • Ein ganzheitlicher Ansatz
zur Krebsheilung • Der Untergang des amerikanischen Imperiums • Interview: Jim Humble und die Geschichte
hinter MMS • Nanotechnologie – die neue Gefahr für unsere Ernährung

Klimawandel: Die Diskussion geht weiter • Wunderpflanze Hanf • Tomy, der Mann aus der anderen Welt • Die
Heft 22

2012-Gefahrenanalyse • Die Unterdrückung der harmonischen Wissenschaft • Streng geheime UFO-Untersuchungen

durch US-Militär und CIA

Was sind Orbs? • Der Starchild-Schädel – war ET längst da? • Amerikas drohender Finanzkollaps • Verursachen
Heft 23

Bakterien Prostata-Krebs? • Cordyceps sinensis und seine medizinischen Anwendungen • Ein neuer Blick auf ar-
chäologische Rätsel • Sonnenfleckenzyklen und das schwächer werdende Magnetfeld • Gab es in Gizeh eine zweite
Sphinx? • Unter Indern und Indianern – als Weichei auf dem Weg zum Wahren Selbst

Die Souveränität des Menschen - ein Manifest • OPC – der Stoff, aus dem die Jugend ist • Von Zecken, Vögeln, bio-
Heft 26

logischen Waffen und der scheinbar unheilbaren Borreliose • Störgeräusche im System: Cargo-Kult-Glaube und
Ufologie • Der Antrieb von außerirdischen und Hochfrequenz-Raumschiffen • Kornkreise 2009 • Shambala - Das Tal
der Unsterblichen (Teil 2) • Die letzte Prophezeiung des Peter Deunov • Project Camelot: Interview mit „John Robie“

Genmanipulation: Die geplante Katastrophe • Die Vorboten des Polsprungs • Instrumentelle Transkommunikation •
Heft 27

Die verschwiegene Ursache von Krebs (Teil 1) • In der Unterwelt von Gizeh • Wie Scientology heimlich übernommen
wurde • US-Armee arbeitet mit Außerirdischen zusammen

Vom Blitz verfolgt • Climategate: Der Schwindel von der anthropogenen Klimaerwärmung • Das Geheimnis der
Heft 28

„Norwegen-Spirale“ • Aerotoxisches Syndrom – das bestgehütete Geheimnis der Luftfahrt • Die verschwiegene
Ursache von Krebs (Teil 2) • Invasion der mysteriösen „schwarzäugigen“ Kinder • Bill Ryan erzählt • Ex-Agent
beschreibt persönlichen Kontakt mit Außerirdischem

Juni – Juli 2010 NEXUS 29 www.nexus-magazin.de 87

 NEXUS erscheint in fol-
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NEXUS Magazin Nr. 29
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Thomas Kirschner, Daniel Wagner, Nina Hawranke Website: www.nexusmagazine.com
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Kontakt: Maria Lisandrou, Esoptron
Übersetzung dieser Ausgabe Publications,
N. Hawranke, N. Sanli, P. Hiess, C. Trusch 14 Armodiou Street, 105 52 Athens,
Greece
Layout Tel.: (01) 210 3236 852; Fax: (01) 210 CD
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Erscheinungsweise PO Box 41
NEXUS erscheint jeweils in den Monaten Februar, April, 15-900 Bialystok-2, Poland
Juni, August, Oktober, Dezember.
Email: nexus@nexus.media.pl

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Einzelheft € 5,50 zzgl. € 2,– Versandkosten Email: editor@nexusmagazine.ro
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Die mit Namen oder Initialen gekennzeichneten Beiträge ISBN: 978-3-9810318-1-2
geben nicht unbedingt die Meinung von Redaktion und Kroatische Ausgabe
Herausgeber wieder. Nachdruck, Übersetzung in andere Kontakt: Darko Imenjak, Teledisk d.o.o 136 Seiten,
Sprachen oder sonstige Verbreitung durch elektronische
Medien, Datenträger, oder Datennetze werden zwar Potocnjakova 4, 10020 Novi Zagreb zahlreiche Farbgraphiken
ausdrücklich begrüßt, aber nur zu nicht-kommerziellen Tel. / Fax: 00385 1 66 83 630 14,90 €
Zwecken. Versuche, dieses Angebot dennoch ohne un- Email: teledisk@zg.htnet.hr
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träge zu kürzen. Kontakt: Terrie Lloyd, Japan Inc. Com- www.mobiwell.com
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Das NEXUS-Magazin sieht die Menschheit in einer Periode
tiefgreifender Transformation. Aus dieser Überzeugung Tokyo 107, Japan
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erhältliche“ Informationen verfügbar zu machen, um da-
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mit den notwendigen gesellschaftlichen Wandel zu unter-
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Mainstreams und versuchen, mit minimal zur Verfügung Universum
stehenden Mitteln einen maximalen Beitrag zur Bewusst- Französische Ausgabe 238 Seiten
werdung und damit letztlich zur Überlebensfähigkeit un- Kontakt: David Dennery, Magazine
serer Kultur beizutragen. Das NEXUS-Magazin hat keine NEXUS 17,90 €
Verbindungen zu irgendeiner religiösen, philosophischen
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