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Editorial kern. Diese Aufbruchsstimmung Familien sein. Unternehmen in Inzwischen gibt es faszinierende
Allem kann man einen anderen ist auch bei der Deutschen inter- der Pflege sind gut beraten, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse
„Anstrich“ geben oder einen Sach- disziplinären Gesellschaft für aus- sie in die Schulung ihrer Füh- über die gesundheitsfördernde
verhalt von einer anderen Warte serklinische Beatmung (DIGAB) rungskräfte investieren, denn sie Wirkung von Licht und Farben.
aus „beleuchten“. Unsere Alltags- e.V. zu spüren. Wir berichten über nehmen eine Schlüsselrolle bei Dies sollten auch Planer von
sprache ist voll von Vergleichen, spannende Ideen, erfolgverspre- der Entwicklung von Arbeitsplatz- WG’s für Menschen mit Beat-
die besagen, dass man ausgetre- chende Projekte, die Entbürokra- kultur ein. Unsere Sinneswahr- mung bedenken. Denn wir wollen
tene Pfade verlässt und Neues tisierung der Pflegedokumentation nehmung spielt überall eine gros- nicht nur dem Leben, sondern
wagt. Das 11. Expertenforum der und über Arbeitsplatzkultur. Denn se Rolle. „Was das Auge freut, er- auch der außerklinischen Inten-
contec GmbH zeigte dies auch, nur zufriedene Pflegekräfte kön- frischt den Geist, und was den sivversorgung mehr Licht und
denn noch nie war der Elan der nen die Herausforderungen im Geist erfrischt, erfrischt den Kör- Farbe geben!
Politik so groß, die Pflege in der Pflegealltag meistern und eine per“, sagte Journalist P. Mulford im Viel Spaß bei der Lektüre!
Mitte der Gesellschaft zu veran- Unterstützung für die Klienten und 19. Jahrhundert. Die Redaktion
GEPFLEGT NACHSORGE Nummer 28 2
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Die Verantwortung
von Unternehmen
„Der Markt wird es schon richten!“, diese Gläubigkeit an
die Selbstregulierung des Marktes hat in den letzten
Jahren tiefe Risse bekommen. Und dennoch ist nicht ab-
zusehen, wann der Markt wieder reguliert wird. Mit einer
Regulierung der außerklinischen Intensivversorgung hat
sich die Politik überhaupt noch nicht befasst. Deshalb
müssen sich verantwortungsbewusste Unternehmen
selbst für mehr Transparenz und Ehrlichkeit engagieren.
Die Politik ist vor den Androhungen großer Konzerne, man gehe dann
eben ins Ausland, in die Knie gegangen. Und was sich sonst noch so
hinter verschlossenen Türen abspielt, erfahren die Bürger allenfalls aus
mutigen Politmagazinen. Die Wachstumsobsession des Marktes scheint
ungebrochen, und so hat der Einzelne das Gefühl, machtlos zu sein.
Häufiges Beklagen der eigenen Hilfslosigkeit ist aber auch eine Art von
Komfortzone, aus die wir unsere Leser immer wieder herauslocken
möchten.
Die Diskussion um die Pflegenoten geht uns alle an. Leider werden wir
um Prüfungen nie ganz herum kommen, so lange nicht aus sich heraus
Unternehmen qualitätsbewusst agieren. Aber: Qualität hat ihren Preis.
Der „Markt“ wird das nie verstehen, denn er ist nur ein System. Aber da-
hinter stehen Menschen. Und die gilt es zu überzeugen … durch jeden
von uns. Christoph Jaschke
GEPFLEGT contec Nummer 28 4
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Detlef Friedrich:
„Wir sind nicht nur Berater, sondern Querdenker!“
Die contec GmbH verzeichnete beim diesjährigen 11. Expertenforum zur Pflege und Vernetzung am 14. bis 15. Januar
2015 im Humboldt Carré in Berlin Mitte einen Besucherrekord. Das Thema „Pflege stärken, Quartiere gestalten, Investi-
tionen sichern“ brennt ganz offensichtlich vielen unter den Nägeln. Und wieder zeigte sich an den beiden Tagen, dass
die contec GmbH nicht nur Unternehmen und soziale Träger hervorragend berät, sondern dass bei ihr, allen voran
contec-Gründer und Geschäftsführer Detlef Friedrich, fähige Querdenker für die Zukunft der Pflege tätig sind.
„Die Pflege kommt in der Mitte der Gesell-
schaft an“, mit dieser guten Botschaft be-
grüßte Detlef Friedrich die zahlreichen Gäste.
Mit Innovationen in einer Höhe von 93 Prozent
liege die Gesundheitsbranche derzeit an der
Spitze. Diese rasante Entwicklung werfe aber
auch Fragen und Probleme auf. Deshalb
werde an den beiden Tagen über Themen wie
„Marktorientierung“ versus „staatliche Pflege“,
neue Geschäftsmodelle, Innovationen in den
Versorgungsstrukturen, die Suche nach Pfle-
gekräften im Ausland und vieles mehr disku- Detlef Friedrich (li.) im Gespräch mit Erwin Rüddel,
tiert. Von sich selbst sagte der Redner, dass er Pflegepolitischer Sprecher der CDU/CSU-Bundes-
nach wie vor große Freude am Gestalten habe tagsfraktion
und es ohne diese Einstellung weder die con-
tec noch das contec forum gäbe. Die Gestal-
tung der Pflege sei ein besonders langwieriger
Prozess. „Lassen Sie uns deshalb gemeinsam
darüber nachdenken, wie wir ihn beschleuni-
gen können“, so Friedrich.
Als erste Rednerin berichtete Ingrid Fisch-
bach, MdB, Parlamentarische Staatssekretä-
rin, über die Erfolge und weiteren Vorhaben
der Großen Koalition im Bereich Pflege. Das
seit dem 1. Januar 2015 geltende erste Pfle-
gestärkungsgesetz weite die Leistungen für Beim 11. Expertenforum gab es keinen freien Platz Ingrid Fischbach, Parlamentarische Staatssekretärin
mehr Foto: contec GmbH im BMG, im Interview mit Gisela Steinhauer
Pflegebedürftige und ihre Angehörigen spür-
Foto: contec GmbH
bar aus, die Anzahl der zusätzlichen Betreu-
ungskräfte in stationären Pflegeeinrichtungen UG. Künzel wies darauf hin, dass das „Netz- vor allem die gesetzgeberische „Waffengleich-
werde erhöht und die Einzahlung in den Pfle- werk: Soziales neu gestalten (SONG)“ die bis- heit“. Seiner Meinung nach würden derzeit sta-
gevorsorgefond beginne soeben. Bei all die- lang isolierten Pflegeheime in normale tionäre Pflegeeinrichtungen benachteiligt,
sen Reformen stehe der Mensch im Mit- „Verkehrshäuser“ inmitten der Stadtbezirke obwohl man auf die stationäre Pflege auch zu-
telpunkt, sowohl die Pflegebedürftigen als umwandeln wolle. Dazu gehörten auch Ange- künftig nie ganz verzichten könne. Thomas Ei-
auch die Pflegenden. Schon kleinere Hilfestel- bote für die sehr wichtige Früh-Reha. Als Bei- senreich, Geschäftsbereichsleiter Ökonomie
lungen würden dazu beitragen, dass die pfle- spiel gebend nannte er die Partnerschaft mit Verband diakonischer Dienstleister in Deutsch-
genden Angehörigen als wichtige Ressource der Volkshochschule Bremen, wo sich Berufs- land e.V., betonte, wie hoch die Nachfrage
nicht wegbrechen. In Bezug auf die Pflege- tätige, die in Rente gehen, als Senioren- oder nach selbstbestimmtem Wohnen sei, wobei so
kräfte betonte die Staatssekretärin, dass eine Demenzbegleiter ausbilden lassen können. manche Wohngemeinschaften schon eher
tarifgerechte Entlohnung nicht unter das Ver- Willi Zylajew warnte allerdings davor, die Alten- kleine Pflegeheime und wirkliche Pflegeheime
dikt der „Unwirtschaftlichkeit“ fallen dürfe. Frau pflege auf das Ehrenamt abzuwälzen. Dass eher Krankenhäuser seien. Überall jedoch ma-
Fischbach versicherte, dass dafür Sorge ge- noch immer in einigen Bundesländern Schul- che sich der große Personalmangel bemerk-
tragen werde, dass kein Finanzminister Zugriff geld für die Ausbildung von Altenpflegekräften bar. Er begrüßte den Wettbewerb innerhalb
auf den Vorsorgefonds erhalte. Noch in dieser verlangt werde und trotz des Fachkräfteman- der Gesundheitswirtschaft, doch dürfe dieser
Wahlperiode sollen der neue Pflegebedürftig- gels jährlich viele Bewerber für Altenpflege- nicht unterhalb der Tariflöhne stattfinden. Die
keitsbegriff und ein neues Begutachtungsver- ausbildung abgelehnt würden, sei genauso ein Entwicklung im Gesundheitssektor beobachtet
fahren eingeführt werden. Sie lud zur Teil- Skandal wie die Tatsache, dass examinierte auch sehr genau Jens Koch, Direktor Institu-
nahme an der Entbürokratisierung in der Pflegekräfte oft nicht besser als Reinigungs- tionelle Kunden Diakonie der Bank für Kirche
Pflege ein, durch die eine Entlastung der Pfle- kräfte bezahlt würden. An die Kassenvertrete- und Diakonie eG – KD Bank, der darlegte, was
gekräfte um bis zu 40 Prozent zu erwarten sei. rin gerichtet, wurde beklagt, dass die Kassen von einem Kreditnehmer aus der Sozialwirt-
In ihren Schlussworten warb sie für „eine po- fast ausschließlich mit den Ärztevertretern und schaft erwartet werde. Solitärangeboten wür-
sitive Grundstimmung“ und lud die Zuhörer zu wenig mit den Einrichtungsträgern sprä- den derzeit vonseiten der Geldinstitute keine
dazu ein, das weitere Gesetzgebungsverfah- chen. Deshalb erging die Aufforderung an alle, großen Chancen eingeräumt. Herbert Mauel,
ren durch eigene Vorschläge und Anregungen genauso selbstbewusst und entschieden in Geschäftsführer Bundesverband privater An-
mitzugestalten. Verhandlungen aufzutreten wie die Ärzte- bieter sozialer Dienste e.V., hob die Bedeutung
Über die Pflegestärkungsgesetze bis zum schaft. unternehmerischer Freiheit hervor, allerdings
neuen Pflegebedürftigkeitsbegriff diskutierten gleiche die gegenwärtige Lage einem „bun-
sodann Nadine-Michèle Szepan, Leiterin der In der Podiumsdiskussion „Zukunftssichernde desweiten Modellversuch“. Zwar könne durch
Abteilung Pflege des AOK-Bundesverbandes, Geschäftsmodelle unter sich verändernden die Kombination von Pflegeleistungen mehr
Alexander Künzel, Bremer Heimstiftung, und Rahmenbedingungen“ forderte Ulrich Schartow, Geld eingenommen werden, aber er prophe-
Willi Zylajew, MdB a.D., WZ Sozialnetz Consult Geschäftsführer IS Immobilien-Service GmbH, zeite einen Preisschock, der alle treffen werde.
5 April 2015 contec GEPFLEGT
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Denn die Pflegenden, darunter inzwischen Der neue ressourcenorientierte Pflegebedürf- dem für die generalistische Ausbildung, die
auch viele Selbständige, müssten dauerhaft tigkeitsbegriff werde neue Denkstrukturen Gleichstellung der Alten- mit der Kranken-
gut bezahlt werden, wobei der Tariflohn nicht schaffen, und das bedeute auch für die Mitar- pflege und eine faire Bezahlung. Keinesfalls
die Obergrenze darstellen dürfe. Außerdem beiter einen „riesigen Umdenkungsprozess“. dürfe die Botschaft lauten: „Wo finde ich die
warnte er davor, Mitarbeiter durch schlechte Seiner Überzeugung nach sollte die Behand- billigste Pflegekraft?“ Mit dem Blick auf die
Arbeitsbedingungen und geringen Lohn zu lungspflege unabhängig vom Wohnort des Be- pflegebedürftigen Menschen gab er zu beden-
„verheizen“. Zusammenfassend stellte Dietmar troffenen vergütet werden. „Was ich im Alter ken, dass sie sich in einem schweren Lebens-
Meng, Geschäftsführer der contec GmbH, fest, brauche“, so Friedrich, „ist eine ähnliche abschnitt befänden. Man müsse sich immer
dass man zwar in der Vergangenheit gute Dienstleistung wie im Hotel, und andere müs- wieder vor Augen führen, dass es für jeden
Renditen gemacht habe, aber dass sich nun sen ein Interesse daran haben, dass es mir Einzelnen ein Leben vor der Pflegebedürftig-
die Träger für Neues öffnen und mutig verkrus- gut geht.“ Neben der Grund- und Behand- keit und vor dem Tod gegeben habe. Obwohl
tete Strukturen aufbrechen müssten. Damit lungspflege, der Alltagsbegleitung und sozia- sich die Menschen in dieser Zeit in keinem „tol-
man sich künftig noch vernünftig um ältere len Betreuung müsse es die Wahlmöglichkeit len“ Lebensabschnitt befänden, hätten sie ihre
Menschen kümmern könne, müssten innova- zwischen zusätzlichen Versorgungsleistungen Würde und verdienten mehr denn je unsere
tive Modelle geschaffen werden, bei denen die geben. Achtung. Nach diesem leidenschaftlichen Ap-
ärztliche, ambulante, stationäre, präventive, re- Wenn man Quartiere schaffe, die Heime öffne pell an die Zuhörer herrschte zunächst nach-
habilitative Versorgung miteinander verknüpft und mit ambulanten Angeboten vernetze, wäre denkliche Stille, bis lang anhaltender Applaus
sei. „Wir brauchen Gewinne, um Neues wa- das Pflegeheim nicht mehr das letzte Glied in einsetzte.
gen zu können, und die Geldgeber brauchen der Versorgungskette. Dies habe den Vorteil,
Am zweiten Tag fanden vier parallel laufende
verlässliche Geschäftsmodelle“, so Meng. „Wir dass die Pflegedokumentation ausgetauscht
DialogForen statt, in denen spannende Praxis-
brauchen mehr Wettstreit von innovativen Mo- werden könne, dass junge Pflegekräfte, die
projekte vorgestellt und diskutiert wurden. Im
dellen auf dem Markt, sonst erleidet die Pflege gerne immer wieder etwas Neues ausprobie-
Forum 1 ging es um Regionale Konzepte und
Schiffbruch.“ Für diesen Wettstreit seien Ren- ren möchten, zwischen den verschiedenen
Quartiersentwicklung, in Forum 2 um moderne
diten jedoch unabdingbar. Damit beantwortete Bereichen wechseln könnten und Betroffene
Personalmanagementkonzepte und innovative
er die Frage, die bei der Diskussion immer wie- im Notfall stationär aufgenommen werden kön-
Dienstplanmodelle, Forum 3 im Beisein von
der im Raum stand, ob es in der Sozialwirt- nen, um nach ihrer Genesung wieder in ihr Zu-
Elisabeth Beikirch, Beraterin Healthcare Ma-
schaft überhaupt eine Akzeptanz für Gewinne hause zurück zu kehren.
nagement und ehemalige Ombudsfrau Entbü-
gebe. Eine Rendite von 6 bis 8 Prozent hielten Das Modell wurde lebhaft von Mechthild Ra-
rokratisierung in der Pflege beim Bundes-
einige Diskussionsteilnehmer für angemessen, wert, MdB, pflegepolitische Sprecherin der
ministerium für Gesundheit, unter dem Motto
denn es müsste auch der unternehmerische SPD-Bundestagsfraktion, Elisabeth Scharfen-
„Einfach besser“, um die Dokumentation und
Anteil gewürdigt werden. berg, MdB, Sprecherin für Pflegepolitik und Al-
Entbürokratisierung, und im Forum 4 wurde
Weiteres Thema waren sodann die Führungs- tenpolitik der Bundestagsfraktion BÜNDNIS
über das Thema „Internationale Pflegekräfte“
kräfte, von denen erwartet wird, dass sie Visio- 90/DIE GRÜNEN und Erwin Rüddel, Pflegepo-
gesprochen. Auch in diesen „DialogForen –
nen haben und wichtige Bereiche in den litischer Sprecher der CDU/CSU-Bundestags-
Praxisprojekte im Dialog“ wurde offen, lebhaft
Unternehmen gestalten. Doch was ist, wenn fraktion, diskutiert. Hierbei ging es beispiels-
und mit Freude an den jeweiligen Themen
sie in die Jahre kommen? Werner Neveling, weise um die Frage, wie man eine Zwei-Klas-
unter der Moderation von erfahrenen contec-
Geschäftsführer und Vorstand Diakonie Ruhr sen-Gesellschaft unter den Pflegebedürftigen
Beratern diskutiert.
gGmbH, stellte in seinem anschaulichen Vor- verhindert, ob die vielfach finanziell klammen
trag Wege für die Nachfolgeplanung und Kommunen alleine in der Lage sind, so ein Für den ersten Abend hatte die contec zum
-durchführung vor und erklärte, dass es bei Modell ohne staatliche Finanzierungshilfen zu Neujahrsempfang 2015 eingeladen. Für die
diesem Prozess ganz besonders auf die Wert- schaffen, ob es nicht an der Zeit wäre, endlich schwungvolle Musik sorgten Boris Rosenthal
schätzung und Solidarität ankomme, um Rei- die Länderzuständigkeit für die Pflege abzu- & Friends, den die Zeitungen den „ungekrön-
bungsverluste beim Personalwechsel zu ver- schaffen und wie man damit umgeht, dass es ten Klezmer-König“ Berlins nennen. Zu fortge-
meiden. Und was darf oder sollte so eine Füh- die „Familie als größter Pflegedienst“ in abseh- schrittener Stunde begeisterte Kathrin Keune,
rungskraft verdienen? Das untersuchen seit barer Zeit nicht mehr gibt. Schon jetzt müsse contec Personal- und Organisationsberaterin,
Jahren das Institut für europäische Gesund- man neue Mix-Modelle planen, und jeder sollte das Publikum mit ihrem Gesang. Während der
heits- und Sozialwirtschaft (IEGUS) sowie schon sehr viel früher und gründlicher über die Veranstaltung wurde außerdem zum Auftakt
Prof. Dr. Gabriele Moos, die in ihrem Vortrag eigene Altersversorgung nachdenken. des UNESCO-Jahres des Lichts 2015 die Aus-
schon Ergebnisse aus der "contec Vergü- stellung „Licht und Schatten“ mit Kunstwerken
Am Abend des ersten Kongresstages hielt
tungsstudie 2014 – Führungskräfte in der So- von Ono Ludwig gezeigt. In die beeindruk-
schließlich Staatssekretär Karl-Josef Lau-
zialwirtschaft" vorstellte. Um bei sinkenden kende Lichtmalerei führte Bea Gellhorn, Ge-
mann eine zündende Keynote über die Zukunft
Beschäftigtenzahlen die richtigen Mitarbeiter schäftsführerin der Online-Galerie für Insider
der Pflege. „Ich wünsche mir eine ähnlich en-
zu finden und langfristig zu binden, bedürfe es Art, ein. Moderiert wurde das 11. contec forum
gagierte Debatte wie über die Betreuung klei-
einer hohen Arbeitgeberattraktivität, zu der von der lebhaften und vielfach ausgezeichne-
ner Kinder“, so der Pflegebevollmächtigte.
auch der Aspekt einer angemessenen und ten Freien Journalistin Gisela Steinhauer.
Auch hier seien vor allem die Kommunen ge-
dem Wettbewerb entsprechenden Vergütung fragt. Um die Menschen aus ihrer Einsamkeit Nach zwei Tagen sehr offener Diskussionen
gehöre. Die neue Studie gibt einen Überblick herauszuholen, wenn tagsüber die Angehöri- gab Friedrich den Teilnehmern zum Abschied
über die aktuellen Gehälter und Entgeltstruk- gen ihrer Berufstätigkeit nachgehen, seien die folgende Worte mit auf den Weg: „Wir brau-
turen des Top-Managements in der Sozialwirt- Leistungen für die Tagespflege nun verdoppelt chen ein neues Denken und eine Kultur des
schaft. Übrigens verdienen auch im Bereich worden. Aus Gesprächen mit alten Menschen Ausprobierens. Dazu gehört, dass wir berufs-
der Sozialwirtschaft Frauen mit gleicher Qua- habe er erfahren, dass viele nur 2-3 Mal in der ständisches Denken aufgeben. Medizin und
lifikation weniger als Männer. Die Studie kann Woche die Tagespflege in Anspruch nehmen Pflege müssen stärker zusammenwachsen
unter www.contec.de/images/stories/Aktuelles/ wollten, um am gesellschaftlichen Leben teil- und wir brauchen mehr gesellschaftliches En-
news/Verguetung2014_order.pdf bestellt wer- zuhaben. Aber da müssten auch Menschen gagement. Trotz des großen Diskussionsbe-
den. sein, mit denen man reden könne. Deshalb sei darfs wünsche ich Ihnen Geduld, Gelassenheit
Wichtige Impulse für die Weiterentwicklung es wichtig, die Attraktivität der Pflege zu erhö- und Umsetzungserfahrung. Wir müssen den
der Pflege gab Detlef Friedrich. Da sich die hen und die Pflege durch die Entbürokratisie- Blick nach vorne wagen und bereit sein, immer
Trennung von Cure + Care nicht bewährt rung zu entlasten. Es sei dahingehend bereits weiter zu lernen! Ich wünsche Ihnen ein span-
habe, müssten neue und verlässliche Modelle eine Einigung mit dem Medizinischen Dienst nendes neues Jahr der Pflege!“ Nach dem
für die Pflege entwickelt werden. Man könne der Krankenkassen in den einzelnen Bundes- Dank an alle Mitwirkenden und Organisatoren
sich Pflege auch in verschiedenen Wohnset- ländern getroffen worden und die Prüfer wür- wies er noch auf die Homepage des 11. contec
tings mit intersektoralen Angeboten denken. den schon geschult. Laumann warb außer- forums hin: www.contecforum.de
GEPFLEGT DIGAB Nummer 28 6
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Ein weiteres Spezialgebiet der Klinik ist die ßen Teil der Arbeit am Petrus-Krankenhaus
ten Patienten (Beatmungspflegeheim, Patien-
nicht-invasive Beatmung von Patienten mit aus. Die Klinik ist aber auch bekannt für die
ten zu Hause) waren. Dort leitete er die
enger Zusammenarbeit mit der im Petrus- skopische Blutstillung, Entnahme von Gewebe
Seit dem 1. Juni 2015 ist er Chefarzt im katho-
Bereich für pneumologische Endoskopie so- Lungenventile bei COPD-Patienten und die in-
hört. Deren Leitwort lautet: "Der Mensch in
wie ein großes Lungenfunktions- und Allergo- terventionelle Bronchoskopie. Mehr unter
guten Händen". In guten Händen ist der Pa-
fassende Behandlung. Weil das interdiszipli- beim Kauf des Kongresstickets in die DIGAB
e.V. eintreten.
13:00 – 16:00 Uhr
Veranstalter: näre Team die Patienten durchgängig betreut,
werden unnötige Doppeluntersuchungen ver-
mieden. Rund um die Uhr sind Lungenfach-
IHCC Intensive Home Care
möglichen. Nach einer mit Herrn Professor Dr. ren, sind unter www.dak.de/weaning eingestellt.
steigt die Zahl außerklinisch beatmeter Inten-
Schon seit längerem verfolgen WeanNet bzw. 040 325 325 840 eingerichtet. Von Montag
anerkannt. der Medizinischen Klinik m.S. Infektiologie und
die Deutsche Gesellschaft für Pneumologie bis Freitag von 8 bis 20 Uhr beantworten - zum
Pneumologie, Universitätsklinikum Charité Berlin
2. Vorsitzende der DIGAB e.V.
nen/studie-zur-ausserklinischen-beatmung ab-
dass aufgrund des Mangels an qualifizierten
PD Dr. Jan H. Storre, Leitender Oberarzt
gerufen werden können. „Es haben schon
Beatmungszentren und niedergelassenen
Abt. Pneumologie Lungenklinik - Kliniken der Stadt
der Versorgung zu erkennen, um sie langfristig oder per Fax: 0221 8907-8305
D-51109 Köln sche Frührehabilitation, Weaningzentrum/DGP
Mitglied im Vorstand der DIGAB e.V.
GEPFLEGT EViVa Nummer 28 8
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Einführung
Die Versorgung von außerklinisch invasiv
beatmeten Patienten im häuslichen Umfeld
wird von den meisten betroffenen Patienten
bevorzugt – die Versorgung ist jedoch auch
äußerst komplex. Sie bedarf einer engmaschi-
gen fachärztlichen Betreuung der Patienten
sowie einer guten Abstimmung zwischen dem
betreuenden Facharzt, dem Hausarzt und den
pflegenden Angehörigen und Pflegekräften.
Die Komplexität der Betreuung erfordert von
den betreuenden Pflegekräften und Angehöri-
gen zudem ein hohes Maß an Verantwortung
und spezifischer Fachkompetenz, da es wäh- Abbildung 1: Schematische Darstellung der Videovisiten
rend der invasiven Beatmung auch immer wie-
der zu Notfallsituationen kommen kann [1].
Ziel ist es dabei immer, eine „bedarfsgerechte, statt. Dies dient der Gewährleistung eines
Die fachärztliche Betreuung sollte bestenfalls qualitativ hochwertige Versorgung“ zu errei- Höchstmaßes an Datenschutz und Datensi-
über ein spezialisiertes Beatmungszentrum chen [4]. cherheit.
erfolgen. Jedoch führen regionale Unter-
schiede in der Verfügbarkeit der fachärztli- Projektidee und Umsetzung Nutzenbewertung
chen Versorgung [2] und die begrenzte Anzahl Vor diesem Hintergrund führt die Deutsche Um zu bewerten, ob die Videovisiten zu einer
von spezialisierten Beatmungszentren dazu, Stiftung für chronisch Kranke in Kooperation Verbesserung der Versorgung führen, werden
dass nicht jeder Patient wohnortnah Zugang mit der Klinik für Intensiv-, Schlaf- und Beat- in dem Modellvorhaben die Auswirkungen der
zu einer optimalen Versorgung hat. Für die Pa- mungsmedizin der Asklepios Fachkliniken Videovisiten auf die Versorgungsstabilität un-
tienten bedeutet dies, dass sie lange und be- München-Gauting ein Modellvorhaben durch, tersucht. Dafür werden für ein Jahr lang die
schwerliche Anfahrtswege auf sich nehmen welches die wohnortunabhängige, zeitnahe Notfall-Krankenhauseinweisungen, die Lebens-
müssen und es bei unklaren krankheitsbezo- spezialisierte fachärztliche Betreuung mittels qualität sowie die Zufriedenheit bei insgesamt
genen Vorkommnissen häufiger zu Notfall- eines Videokonferenzsystem ermöglicht. So 24 Patienten sowie deren Angehörigen und
Krankenhauseinweisungen kommt. kann ein regelmäßiger Kontakt zwischen Pflegekräften erfasst.
Facharzt und Patienten erfolgen, bei dem Die Patienten weisen entweder eine COPD
Für die Patienten führen die Erkrankung und neben einer verbalen oder non-verbalen Kom- oder eine neuromuskuläre Erkrankung auf. Um
die Notwendigkeit der invasiven Beatmung munikation auch eine Echtzeitanamnese vor- einen Vergleich des Nutzens zwischen den Vi-
oftmals zu einer Einschränkung ihrer gesund- genommen werden kann. Zum anderen steht deovisiten, welche zusätzlich zur konventionel-
heitsbezogenen Lebensqualität. Dies liegt vor der Facharzt zugleich den betreuenden Pfle- len Betreuung durchgeführt werden, und der
allem in der begrenzten bzw. fehlenden Kom- gekräften und Angehörigen für Fragen oder ausschließlich konventionellen Betreuung
munikation, der Abhängigkeit von anderen Probleme in der Versorgung zur Verfügung. durchführen zu können, wurden die 24 Patien-
Personen oder aber in der Sorge vor einer ten im Verhältnis 1:1 in eine Studiengruppe
Überlastung der eigenen Familie begründet Für die Durchführung der Videovisiten werden und eine Kontrollgruppe nach dem Zufallsprin-
[3]. Neue Ansätze, die eine wohnortunabhän- die Patienten wöchentlich von einer Atmungs- zip verteilt.
gige und zeitnahe fachärztliche Versorgung therapeutin in ihrem Zuhause besucht. Die At- Die abschliessende Auswertung vergleicht die
der Patienten ermöglichen und damit auch mungstherapeutin bringt für die Videovisite Ergebnisse beider Gruppen und prüft, ob Vor-
eine Unterstützung für die pflegenden Ange- einen speziellen Patiententerminal mit, über teile durch die Videovisiten erkennbar sind.
hörigen sowie die Pflegekräfte bieten, stellen den die Videokonferenz zu dem Arzt im Klini- Das Modellvorhaben ist derzeit noch nicht ab-
daher einen sinnvollen Ansatz für die notwen- kum hergestellt wird (vgl. Abbildung 1). Die geschlossen, daher werden erste Ergebnisse
dige Optimierung der Versorgung von außer- Übertragung der Daten erfolgt verschlüsselt der Nutzenbewertung nicht vor Ende 2015 zur
klinisch invasiv beatmeten Patienten dar. und es findet keine Aufzeichnung der Visite Verfügung stehen.
9 April 2015 DSCK GEPFLEGT
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Literatur: als Therapie der chronischen respiratorischen
Insuffizienz. S2-Leitlinie herausgegeben von
[1] Schönhofer B., Heimbeatmung bei chro- der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie
nisch ventilatorischer Insuffizienz unter beson- und Beatmungsmedizin e.V. In: Pneumologie
derer Berücksichtigung der Notfallmedizin. In: 2010; 64: 207 – 240.
Notfall Rettungsmed 2006; 9: 425 – 436.
Förderer
[2] ZI [Zentralinstitut für die kassenärztliche
Versorgung in der Bundesrepublik Deutsch- Bayerisches Staatsministerium
land]. Fachärztliche Internisten je 100.000 Ein- für Gesundheit und Pflege
wohner. Auswahl: Pneumologen, Kreisebene.
AOK Bayern
URL: http://www.versorgungsatlas.de/themen/
versorgungsstrukturen/?tab=1&uid=45, letzter Deutsche Stiftung fur chronisch Kranke
Zugriff 04.02.2015.
Partner
[3] Geiseler J., Karg O., Börger S., Becker K.,
Der Deutschen Stiftung fur chronisch Kranke
Zimolong A., Invasive Heimbeatmung insbe-
obliegt das Projektmanagement. Die Videovi-
sondere bei neuromuskulären Erkrankungen.
siten mit den Patienten werden durch die Klinik
HTA-Bericht 103. Deutsches Institut für medi-
für Intensiv-, Schlaf- und Beatmungsmedizin
zinische Dokumentation und Information.
der Asklepios Fachkliniken München-Gauting
Schriftenreihe Health Technology Assess-
getätigt.
ment, Bd. 103. 1. Auflage 2010.
Das Videokonferenzsystem eMEDlink® wird
[4] Windisch W., Brambring J., Budweiser S., unentgeltlich von der Firma CSC zur Ver-
Dellweg D., Geiseler J., Gerhard F., Köhnlein, fügung gestellt. Die Auswertung der Studie
T., Mellies U., Schönhofer B., Schucher, B., wird von dem Institut fur Medizinische Biome-
Siemon K., Walterspacher S., Winterholler M., trie und Epidemiologie des Universitätsklini-
Sitter H., Nichtinvasive und invasive Beatmung kums Hamburg-Eppendorf durchgeführt.
GEPFLEGT RECHT Nummer 28 10
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Zur Berechnung rechnerisch zu kürzen, sah eine zifischen Pflegemaßnahmen um- mehr belastet wird. Es wäre aller-
Krankenkasse zuletzt in der Idee, fasst, selbst wenn diese bei der dings unbillig, könnten erneut
des Stundenumfangs zu behaupten, dass die Recht- Feststellung der Pflegebedürftig- und zusätzlich hälftige Zeiten der
von Leistungen der sprechung des BSG aus dem keit zu berücksichtigen sind. Er- altersbedingten Grundpflege vom
Jahr 2010 auf die Intensivversor- gänzt wird dieser krankenver- Anspruch auf Leistungen der Be-
Intensivversorgung gung von Kleinstkindern nicht sicherungsrechtliche Anspruch handlungspflege abgezogen wer-
anwendbar sei. Sie führte aus, durch einen Sachleistungsan- den. Denn dadurch würde die al-
Seit der korrigierenden Recht- dass bei Kindern der altersübli- spruch nach § 36 SGB XI gegen- tersspezifische Grundpflege zwei-
sprechung des Bundessozialge- che Aufwand für die Grundpflege über der Pflegekasse, der aber mal zu Lasten des anspruchs-
richts aus dem Jahr 2010 (Az.: B zusätzlich (zu den festgestellten nur die sog. „reine“ Grundpflege, berechtigten Kindes berücksich-
3 KR 7/09 R) zum Verhältnis der Zeiten der Grundpflege durch also die Grundpflegemaßnahmen tigt, nämlich zum einen in der ge-
Leistungen der Krankenkasse den MDK) hälftig vom Anspruch des § 14 Abs. 4, Nr. 1 bis 3 SGB ringeren Bemessung der Pflege-
nach SGB V zu den Leistungen auf Leistungen der häuslichen XI, mit Ausnahme der schon von stufe und somit einem geringe-
der Pflegekasse nach SGB XI im Krankenpflege abgezogen wer- § 37 Abs. 2, Satz 1 SGB V er- ren Leistungsanspruch nach
Falle einer medizinisch notwen- den müsse. In der Konsequenz fassten verrichtungsbezogenen SGB XI, zum anderen aber auch
digen 24-Stunden „Rund-um-die- bewilligte sie daher in dem kon- Behandlungspflegemaßnahmen, in einem geringeren Anspruch
Uhr-Pflege“ war zu hoffen, dass kreten Verfahren nur 21 Stunden sowie die hauswirtschaftliche auf Behandlungspflege. Diese
es im Falle einer ärztlichen Ver- täglich Leistungen der häuslichen Versorgung beinhaltet. Die An- Verrechnung widerspräche –
ordnung über 24 Stunden tägliche Krankenpflege, bei festgestellter sprüche aus der GKV nach § 37 auch nach Ansicht des entschei-
Behandlungspflege keine rech- Pflegestufe I (und zwar wieder in Abs. 2 SGB V und aus der Pfle- denden Gerichts – der Intention
nerischen Probleme bei deren Form von 2,5 h aktive Behand- geversicherung nach § 36 SGB des BSG, da einem verminder-
Bewilligung mehr gibt. Leider ist lungspflege und 18,5 h Betreu- XI stehen also gleichberechtigt ten Leistungsumfang der Be-
das Gegenteil der Fall, da ver- ungs- und Beobachtungszeiten, nebeneinander. handlungspflege kein höherer
schiedene Krankenkassen seit- s.o.). Kurioserweise wurden sämt- Dieses Nebeneinander von Leis- Leistungsumfang der Grundpfle-
dem neue Möglichkeiten entdeckt liche bewilligte Stunden der akti- tungen der GKV und der Pflege- ge gegenüber stünde.
haben, um den Anspruch des ven und passiven Behandlungs- versicherung seien sodann nach
pflege durch die Krankenkasse Das Gericht erteilte in seiner Ent-
Versicherten faktisch oder hin- Ansicht des Gerichts in einen
aber mit dem gleichen, hohen scheidung zugleich auch der
sichtlich der Stundenzahl zu kür- Ausgleich zu bringen, wenn sie
Stundensatz vergütet, was die weiteren Idee der verurteilten
zen. Dies ist umso unerfreulicher, quasi gleichzeitig und durch die-
Unlogik bzw. Inkohärenz dieser Krankenkasse eine Absage, wo-
weil die Krankenkassen in diesen selbe Pflegefachkraft erbracht
Aufteilung in der Bewilligung nach die Anteile der altersspezi-
Fällen in der Regel selbst davon werden. Inzident vorausgesetzt
zeigt. fischen Grundpflege immer ge-
ausgehen, dass ihrem Versicher- wird folglich, dass zwei mögliche
Der dargestellten Rechenmetho- genüber dem Sozialhilfeträger
ten ein Anspruch auf Behand- Ansprüche parallel bestehen. Ist
de – hälftiger Abzug von Zeiten als Hilfe zur Pflege nach §§ 61 ff.
lungssicherungspflege in Höhe dies der Fall, so wird dem da-
der altersüblichen Pflege und SGB XII geltend zu machen
von 24 Stunden täglich zusteht. durch Rechnung getragen, dass
krankheitsbedingter Grundpflege seien. Aufgrund der Systematik
Die Kürzung des Anspruchs er- der „Pflegeversicherungsanteil“,
– erteilte das Sozialgericht Nürn- des Gesetzes seien diese Zeiten
folgt entweder faktisch darüber, der zeitgleich mit der Behand-
berg mit Beschluss vom 15. Ok- vielmehr zunächst gegenüber
dass die verordnete 24-stündige lungspflege erbracht wird, hälftig
tober 2014 (Az.: S 7 KR 426/14 den vorrangig verpflichteten Kos-
Behandlungspflege in wenige von deren Zeitkontingent abge-
ER, bestandskräftig) eine klare tenträgern (z.B. Kranken- und
Stunden täglich für die (aktive) zogen wird. Das Gericht folgerte
Absage und verurteilte die Kran- Pflegekasse) geltend zu machen
Behandlungspflege mit einem sodann, dass „in dem Fall, dass
kenkasse, die Kosten für 22,55 und erst nachrangig gegenüber
höheren Stundensatz und in vie- der Pflegende nicht als ‚Diener
Stunden täglich à 34,50 EUR für der Sozialhilfe.
le Stunden täglich für (passive) zweier Herren‘ tätig ist, weil er
Betreuungs- und Beobachtungs- Leistungen der Behandlungs- ‚nur‘ zu Lasten der GKV agiert,
zeiten mit einem sehr niedrigen pflege (Intensivversorgung) zu sich die beiden Ansprüche auch
Stundensatz aufgeteilt wird. Dies übernehmen. Die konkrete Höhe nicht konkurrierend gegenüber
widerspricht dem gesetzlichen des Anspruchs leite sich aus den stehen. In diesem Fall kann der
Anspruch des § 37 Abs. 2 SGB festgestellten Zeiten der Grund- Anspruch gegen die GKV nicht
V iVm. der Richtlinie zur häusli- pflege (55 Minuten/täglich) und bereits mit dem Argument zum
chen Krankenpflege (s. Ziff. 24 der hauswirtschaftlichen Versor- Erlöschen gebracht werden, dass
spezielle Krankenbeobachtung) gung (75 Minuten/täglich) in dem noch ein erheblicher Grundpfle-
sowie der Rechtsprechung des Gutachten des MDK ab. geanteil unberücksichtigt bleiben
BSG, die diese Aufteilung nicht Zu Begründung führte das Ge- würde, der auch bei einem ge-
vorsieht. Diese rechtwidrige Fall- richt aus, dass der einjährige An- sunden, altersgleichen Kind an-
konstellation wird in einem der tragsteller einen umfassenden fallen würde.“ Richtig ist zwar,
nächsten Artikel in dieser Zeit- Anspruch auf häusliche Kran- dass die GKV im Vergleich zur Anja Hoffmann, LL.M.Eur.
schrift näher beleuchtet. kenpflege nach § 37 Abs. 2 SGB Leistungserbringung bei einem Rechtsanwältin, Landesbeauftragte
Eine weitere Möglichkeit, den An- V habe, der auch alle verrich- erwachsenen Pflegebedürftigen in der Landesgeschäftsstelle
spruch auf 24 Stunden täglich tungsbezogenen krankheitsspe- bei der Versorgung eines Kindes des bpa Berlin/Brandenburg
UPDATE SOZIALRECHT
Sozialrechtliche Bestimmungen regeln die Versorgung von Beatmungspatienten, und immer wieder sind Klienten, Pfle-
gedienste und Einrichtungen der außerklinischen Intensivversorgung mit Problemen konfrontiert, wenn es beispielsweise
um die Bewilligung, Vereinbarung von Stundensätzen und die Abrechnung dieser Leistungen geht. Für den 8. MAIK
Münchner außerklinischer Intensiv Kongress am 30. bis 31. Oktober 2015 im Holiday Inn Munich - City Centre hat
Anja Hoffman bereits wieder ihre Teilnahme zugesagt. Es wird in ihrer Session um wichtige Urteile in 2014/15 und um
die Entwicklung hinsichtlich der Kostenübernahme und der Vergütung in der Intensivversorgung gehen.
11 April 2015 MAIK GEPFLEGT
DURCHATMEN
Erste Schritte …
zur neuen „entbürokratisierten“ Pflegeplanung
Die Pflegeplanung – Kernstück der professionellen Pflege – befindet sich in der Umstrukturierung, sie soll entbürokrati-
siert werden. Klaus-Dieter Neander, Beatmungs- und Intensivpflegeteam BIT, Hamburg, beschreibt die ersten Schritte
zur neuen „entbürokratisierten“ Pflegeplanung.
Die bisherige Pflegeplanung und -dokumenta- den Tagesablauf integriert werden müssen. etc.). Dieses „HISTORIEN“-Blatt dient als In-
tion schien aus Sicht des Verfassers schon Es ist daher von besonderer Bedeutung, die formationsquelle z.B. wenn Notfälle auftreten
längst überarbeitungsbedürftig, zeigte es sich Maßnahmen so in den Tagesablauf „einzu- und der Notarzt wissen will, wann der letzte
doch, dass viele der z.B. in dem Pflegemodell bauen“, dass einerseits die speziellen Wün- Hausarztbesuch war oder in welcher Klinik der
nach Krohwinkel genannten „Aktivitäten und sche des_r Klient_in berücksichtigt werden, Klient das letzte Mal behandelt wurde.
existentiellen Erfahrungen des Lebens“ (AEDL) andererseits aber auch die pflegerischen Maß-
4. Evaluation
in der Pflegeplanung nicht berücksichtigt wur- nahmen im notwendigen Umfang zum Tragen
Die unter 1 – 3 benannten Schritte müssen re-
den, weil die Kolleg_innen nicht wussten, was kommen.
gelmäßig evaluiert und dem jeweiligen (Ge-
sie eintragen sollten. Gleichzeitig fehlten viele
Die fachliche Begleitung der Mitarbeiter_innen sundheits-)Zustand des Klienten angepasst
wichtige Informationen.
findet – zusätzlich zu Teamsitzungen, Pflege- werden. Wir haben das so geregelt, dass alle
Die Entbürokratisierung der Pflegedokumen- visiten und zu den Fortbildungsterminen – Teams ein neues SIS-Formular zum Beginn
tation beinhaltet die „Rückbesinnung auf die durch die sog. „Telefonvisite“ einmal wöchent- eines neuen Quartals bekommen, so dass
fachliche Kompetenz der Pflegekräfte sowie lich statt. In ihr haben Mitarbeiter_innen die zu- nicht vergessen wird, die Evaluation durchzu-
die Konzentration auf die Perspektive der pfle- sätzliche Möglichkeit, Probleme bei der Um- führen. Auf diese Weise wird mindestens 4x/a
gebedürftigen Person“ [7]. Die „neue Pflege- setzung des Maßnahme- oder Tagesablaufs die gesamte Pflegeplanung und -dokumenta-
dokumentation“ macht eine übersichtliche mit der (stellvertretenden) Pflegedienstleitung tion überprüft und in den Pflegevisiten be-
Erfassung der pflegerischen Risiken und Phä- und/oder dem Atmungstherapeuten zu be- sprochen.
nomene zu sechs Themenfeldern erforderlich sprechen. Im Beatmungs- und Intensivpflegeteam BIT
und besteht aus folgenden „Elementen“. wird der Versuch unternommen, die neuen
Überlegungen zur Entbürokratisierung der
1. Strukturierte Die Tagesplanung nimmt Rücksicht
Pflegeplanung [ 1,2,3,4,5,6,7,8 ] in die Tat um-
Informationssammlung (SIS) auf die individuellen Bedürfnisse
zusetzen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter
Die SIS ist ein sehr umfangreicher Fragebo- und Wünsche der Klienten und die
sind hoch motiviert, sich mit der „neuen Pfle-
gen, der unterschiedliche Bereiche der Versor- Berücksichtigung dieser Wünsche
geplanung“ anzufreunden, aber auch irritiert,
gung und Betreuung abdeckt (z.B. Selbstein- offenbart das Selbstverständnis der
weil viele der Aussagen, die früher galten, nun
schätzung der derzeitigen eigenen (Wohn-)Si- Pflegenden.
nicht mehr vertreten werden, z.B. der Satz:
tuation und der Situation der Angehörigen; Be- „Was Du nicht in der Pflegedokumentation ein-
funderhebung zu Schädigung und Beein- Ist der Tagesablauf beschrieben, gilt dieser als getragen hast, hast Du auch nicht gemacht.“
trächtigung; Einschätzung des Unterstützungs- Handlungsanweisung für alle Mitarbeiter_innen. Jener Satz, der zu einem unsäglichen Doku-
bedarfs). Zu jedem der unterschiedlichen Be- Wenn der Tagesablauf eingehalten werden mentationswahn geführt hat und aus dem ein
reiche sind frei zu formulierende Antworten kann, sind weitere Dokumentationen nicht not- tiefes Misstrauen der Kostenträger den Pfle-
auf die Frage „Welche Pflege-/Betreuungs- wendig. Denn: In der „neuen“ Pflegedokumen- genden gegenüber zum Ausdruck gebracht
ziele ergeben sich daraus“ in den Fragebogen tation kann „(…) aus haftungsrechtlicher Sicht wurde. Die „neue“ Pflegedokumentation zielt
einzutragen. In einigen Fällen wird in dem Fra- eine knappe und aussagekräftige Pflegedoku- auf die Professionalität und Ehrlichkeit der
gebogen auf weitere Assessmentinstrumente mentation ausreichend (sein) und Aufzeich- Pflegenden ab, vor allem aber unterstützt sie
(z.B. Schmerz o.ä.) verwiesen, die ggfs. mit nungen im Pflegebericht (können) sich auf die die individuelle Betreuung der Klienten, in dem
eingebunden werden müssen. Abweichungen (Hervorhebung durch KN) von sie die Dokumentation auf das notwendige
der grundpflegerischen Routineversorgung be- Maß zurückschneidet.
Die strukturierte schränken und/oder selbstverständlich auf
1 Beikirch,E., Breloer-Simon, G., Rink, F. (2014): Projekt „Prak-
Informationssammlung ist das eventuelle akute Ereignisse.“ [8] Insbesondere tische Anwendung des Strukturmodells – Effizienzsteigerung
Herzstück der neuen ist es aus Sicht des Verfassers nicht erforder- der Pflegedokumentation in der ambulanten und stationären
Pflegedokumentation! lich, alle Prophylaxemaßnahmen regelmäßig Langzeitpflege“. Abschlussbericht, Im Auftrag des BMG.
2 Anlageband zu 1
auf entsprechenden Tabellen zu „kürzeln“ (d.h.
3 Projektgruppe ReduDok (2013): Reduzierung der Dokumen-
2. Maßnahmeplanung mit Namenszeichen zu versehen) und damit tation. München
Die im SIS beschriebenen Pflege- /Betreu- den Nachweis zu führen, dass die Maßnahme 4 Arbeitsgemeinschaft Entbürokratisierte Pflegedokumenta-
durchgeführt wurde. Dies ist nicht erforderlich, tion im Bezirk Hamburg-Eimsbüttel (Hg.): Entbürokratisierung
ungsziele werden nun mit (pflegerischen) in der stationären Pflege. Hamburg 2007
Maßnahmen unterlegt, d.h. es wird genau be- weil ja die Tagesablaufplanung möglichst
5 Wipp, M. (2014): Effizienter dokumentieren.
schrieben (ggfs. mit Hinweis auf firmeneigene genau beschreibt, was wann und wie oft ge- www.google.de/#q=wipp+effizienter+dokumentieren
Pflegestandards), wie die Pflegefachkraft die macht wird. (Letzter Aufruf: 12.01.15)
6 Schulz,M. (2014): Dokumentation – endlich verschlankt.
beschriebenen Ziele verwirklichen will. 3. Die eigentliche Pflegedokumentation Heilberufe 66 (2014) 4: 66 - 67
Im Beatmungs- und Intensivpflegedienst BIT 7 Beikirch, E., Kämmer, K., Roes, M. (2014): Handlungsanlei-
wird dazu ein DIN-A-3-Blatt verwendet, auf tung zur praktischen Anwendung des Strukturmodells der in-
Die Maßnahmeplanung spiegelt tegrierten strukturierten Informationssammlung (SIS) Berlin
dem auf der Vorderseite alle wichtigen Beat- 2014
die Professionalität der Pflegenden
mungs- und sonstigen Parameter über 24 8 Arbeitsgruppe diverser Juristen: Notwendiger Umfang der
wider und zeigt Dritten
Stunden erfasst werden, incl. Bilanz, Beat- Pflegedokumentation aus haftungsrechtlicher Sicht.
(z.B. dem MDK), wie welches www.google.de/#q=notwendiger+umfang+der+pflegedoku-
mungsparameter, Absaughäufigkeit etc. Auf
Problem angegangen wird. mentation+aus+haftungsrechtlicher+sicht
der Rückseite werden die Abweichungen von (Letzter Aufruf: 12.01.2015)
der Maßnahmeplanung / Tagesplanung er-
Tagesablaufplanung fasst, beschrieben und begründet. Auf einem Klaus-Dieter Neander
In der 1:1-Betreuung stehen die individuellen Zusatzformular (HISTORIE) werden zudem Pflegedienstleiter, Beatmungs- und Intensivpflege-
team (B.I.T), Hamburg,
Wünsche und Bedürfnisse unserer Klient_innen unregelmäßig wiederkehrende Ereignisse er-
im Mittelpunkt, so dass alle Maßnahmen in fasst (z.B. Arzt- oder Krankenhausbesuche www.pflegedienst-bit.de
13 April 2015 PFLEGE GEPFLEGT
DURCHATMEN
Neues Förderprogramm
“Care for Chronic Condition”
Robert Bosch Stiftung fördert fachbezogene Auslandsaufenthalte zu chronischen Krankheiten und Multimorbidität
Neue Impulse für die Gesundheitsversorgung: Das Programm ist eine Reaktion auf die stei- leisten, z.B. Ärzte, Pflegende, Physio- und Er-
Ab sofort können sich professionelle Akteure im gende Zahl chronisch kranker Menschen und gotherapeuten, Ernährungsberater, Sozialar-
Gesundheitswesen für das internationale Hos- die damit verbundenen Herausforderungen für beiter, Pharmakologen. Bewerben können sich
pitations- und Fortbildungsprogramm Care for das Gesundheitssystem und die Betroffenen. Einzelpersonen, vor allem aber auch interpro-
Chronic Condition bewerben. Mit dem neuen Chronisch Kranke müssen sich oft lebenslan- fessionelle Teams. „Die Versorgung chronisch
Programm fördert die Robert Bosch Stiftung gen Behandlungen unterziehen, mit nur be- Kranker lässt sich nicht monodisziplinär bewäl-
Aufenthalte im Ausland, durch die die Teilneh- grenzt prognostizierbaren Krankheitsverläufen tigen. Wir brauchen Versorgungsangebote, in
mer neue Erkenntnisse zur Versorgung chro- umgehen lernen und die Krankheit dauerhaft die alle beteiligten Disziplinen eingebunden
nisch und mehrfach erkrankter Menschen in ihren Alltag integrieren. „Um diese Patienten sind“, betont Prof. Dr. Elke Donath, Leiterin des
gewinnen. Dazu gehören Hospitationen an Bil- zu stärken, sie angemessen zu behandeln und Instituts g-plus der UW/H.
dungs- und Praxiseinrichtungen, Fort- und Wei- ihre Lebensqualität langfristig zu steigern, be- Neben der finanziellen Förderung beinhaltet
terbildungen sowie die Teilnahme an Konfe- nötigen wir in Deutschland individuell zuge- das Programm auch Angebote zur Vor- und
renzen im Ausland. Die Robert Bosch Stiftung schnittene, kontinuierliche und langfristig an- Nachbereitung. Bewerbungen können jeweils
gewährt dafür Zuschüsse zu Reise- und Aufent- gelegte Angebote in Therapie, Begleitung und zum Ende eines Quartals beim Institut g-plus
haltskosten und zu Seminargebühren. Verant- Gesundheitsförderung“, erklärt Dr. Bernadette eingereicht werden. Bewerbungsunterlagen
wortlich für die Programmdurchführung ist das Klapper, stellvertretende Bereichsleiterin des und weitere Informationen erhalten Sie unter:
Institut g-plus der Universität Witten/Herdecke Programmbereichs Gesundheit und Wissen- www.g-plus.org.
(UW/H). schaft der Robert Bosch Stiftung. Der Blick in
Ziel des neuen Programms ist es, das Wissen andere Versorgungssysteme und der Aus- Beratung und Kontakt
zur Versorgung chronisch und mehrfach er- tausch mit Kollegen im Ausland können hier g-plus – Zentrum
krankter Menschen in Deutschland mit interna- wichtige Impulse und Erkenntnisse liefern. im internationalen Gesundheitswesen
tionalen Impulsen zu erweitern und die beteilig- Das Programm richtet sich an alle professio- Alfred-Herrhausen-Straße 50
ten Akteure bei der Entwicklung innovativer, nellen Akteure im Gesundheitswesen, die 58448 Witten
praxisorientierter und nachhaltiger Angebote einen Beitrag zur Versorgung von Menschen Telefon: 02302 / 926390
und Konzepte zu unterstützen. mit chronischen und multiplen Erkrankungen E-Mail: g-plus@uni-wh.de
GEPFLEGT SAPV Nummer 28 14
DURCHATMEN
Hygienemanagement in Küchen
Die Küche als hygienisch sensibler Teil einer Pflegeeinrichtung darf
natürlich nicht fehlen.
Tagungsort: Augsburg
Verbesserung der Versorgungsstrukturen, So-
zialpädagogik, orthopädische und physiothe-
rapeutische Behandlung sowie Lebensbei-
Informationen und Anmeldung unter:
spiele vorstellen.
info@ihcc.mobi und Kontakt:
Als Zielgruppe sollen Kinderärzte, Politik, Kos-
www.ihcc-akademie.de Deutsche Duchenne Stiftung
tenträger, Therapeuten und Pädagogen er-
Möchten Sie immer auf dem Laufenden reicht werden. Anlass sind die Fragen und der aktion benni & co e. V.
bleiben? Unsicherheiten im Umgang mit den erkrankten Silvia Hornkamp, Geschäftsführerin
Dann abonnieren Sie unseren Fortbil- Kindern und deren Familien. Weiterhin sollen Huestr. 20
dungskalender unter mit diesen Informationen die Versorgung der 44787 Bochum
www.ihcc-akademie.de/ihcc-akademie/ betroffenen Kinder und Familien verbessert, Tel.: 0234/925696-70
termine-und-anmeldung/kalender.html Integration, Inklusion und die Anerkennung ge- Mail: silvia.hornkamp@benniundco.de
fördert werden. Tagungsort ist das Bildungs- www.benniundco.de
zentrum Erkner e. V., Seestr. 39, 15537 Erkner. www.deutsche-duchenne-stiftung.de
19 April 2015 ARGE GEPFLEGT
DURCHATMEN
Wahrnehmung:
Nach diesem Modell beschreiben Sie zunächst das beobachtete
Verhalten und sprechen ausschließlich aus Ihrer Wahrnehmung
und was Sie beobachtet haben.
„Herr Meier, ich wurde gestern in unserem Meeting bei meiner
Stellungnahme zu den Punkten mehrmals harsch unterbrochen
und in einem sehr scharfen Ton zurecht gewiesen.“
Wirkung:
Was macht das mit mir, wie wirkt das auf mich?
„Das hat mich stark verunsichert und geärgert; ich fühlte mich
nicht ernst genommen.“
GEPFLEGT MITARBEITER Nummer 28 22
DURCHATMEN
Beste Arbeitgeber
Gesundheit & Soziales 2015 ausgezeichnet
Am 24. Februar 2015 wurden in Köln die 23 Gewinner des bundesweiten Arbeitgeber-Wettbewerbs "Beste Arbeitgeber
Gesundheit & Soziales 2015" des Great Place to Work® Instituts Deutschland ausgezeichnet. Vorausgegangen war der
Preisverleihung der Fachdialog "Gesund und attraktiv arbeiten", an dem über 150 Vertreter aus Unternehmen, Verbän-
den, Wissenschaft und Politik teilnahmen.
Bereits seit 2006 zeichnet Great Place to
Work® Deutschland im Rahmen des Bran-
chenwettbewerbs "Beste Arbeitgeber Gesund-
heit & Soziales" jährlich Kliniken, ambulante
Versorger, Pflegeeinrichtungen und Sozialun-
ternehmen aus, die ihren Beschäftigten be-
sonders gute und attraktive Arbeitsbedingun-
gen bieten und eine nachhaltige Personal- und
Führungsarbeit pflegen. Ziel der Initiative ist
es, Gesundheits- und Sozialunternehmen bei
der Entwicklung einer attraktiven Arbeitsplatz-
kultur zu fördern und die Branchen sowie
seine Unternehmen durch ein eigenes Quali-
tätssiegel für gute Arbeitsplatzqualität zu stär-
ken.
Die am Branchenwettbewerb teilnehmenden
Organisationen erklären sich zu einer unab-
hängigen Überprüfung der Qualität und Attrak-
tivität der Arbeitsplatzkultur durch das Great
Place to Work® Institut Deutschland bereit.
Bewertungsbasis sind Mitarbeiterbefragungen
zu zentralen Arbeitsplatzthemen wie Führung,
Ein Tag der Runden Tische! Tagsüber diskutierten die Teilnehmer über gesundes und attraktives Arbeiten,
Zusammenarbeit, Wertschätzung, Identifika- abends wurde gemeinsam gefeiert.
tion mit der Arbeit, Bindung an das Unterneh-
men, berufliche Weiterbildung, Vergütung,
Gesundheitsförderung und Life-Balance. Aus-
serdem wird das Management zur Qualität
und Nachhaltigkeit der Maßnahmen und Kon-
zepte der Personal- und Führungsarbeit be-
fragt.
Obwohl der Wettbewerb "Beste Arbeitgeber
Gesundheit & Soziales" schon zum neunten
Mal stattfand, hat das Gesundheits- und Sozi-
alwesen „immer noch Nachholbedarf in punkto
Arbeitsplatzqualität und Arbeitgeberattraktivi-
tät", sagte Frank Hauser, Geschäftsführer von
Great Place to Work® Deutschland am 24. Petra Tönnesen (li.), Kundenberaterin im Bereich Matthias Weidling (li.), Zeitverlag, Herausgeber der
Februar 2014 in seiner Eröffnungsrede im Bör- Gesundheit & Soziales bei Great Place to Work® Wochenzeitung "DIE ZEIT" und Frank Hauser (li),
sensaal der IHK Köln, wo er über 150 Vertreter Deutschland, im Gespräch mit Albrecht Geywitz, Leiter des Great Place to Work® Instituts
aus Unternehmen, Verbänden, Wissenschaft Personalmanager der Heimbeatmungsservice Bram-
und Politik begrüßte. bring Jaschke GmbH
235 Einrichtungen aus der gesamten Gesund-
heits- und Sozialbranche hatten sich an der Wochenzeitung "DIE ZEIT". Ihn vertrat bei der
Benchmark-Untersuchung "Beste Arbeitgeber Veranstaltung Matthias Weidling. Auch er und
Gesundheit & Soziales 2015" beteiligt und 23 Geschäftsführer Frank Hauser mussten "Farbe
vorbildliche Unternehmen wurden schließlich bekennen", ob und was sie für ihre Gesundheit
am Abend im Rahmen einer wunderbaren Ga- tun.
laveranstaltung für ihre besondere Qualität
und Attraktivität als Arbeitgeber ausgezeich- Vor der Preisverleihung fand der Fachdialog
net. Die diesjährigen Sonderpreise gingen in „Gesund und attraktiv arbeiten – Mitarbeiter
der Kategorie „Gesundheitsförderung“ an die für gesundes Verhalten begeistern“ statt, in
Caritas Wohn- und Pflegegemeinschaft Senio- dessen Mittelpunkt die Frage stand, wie der
renheim St. Josef aus dem bayrischen Hau- Beitrag des betrieblichen Gesundheitsmana-
zenberg, an die St. Gereon Seniorendienste gements zu einer vertrauensvollen, begeis-
aus Hückelhoven für „Vereinbarkeit von Beruf ternden und attraktiven Arbeitsplatzkultur Petra Tönnesen
& Privatleben“ sowie an die Blomberg Klinik gesteigert werden kann. Hierzu gab es Vor- Kundenberaterin Gesundheit & Soziales
aus dem niedersächsischen Bad Laer in der träge und in einen kreativen Entwicklungs- Great Place to Work® Deutschland
Kategorie „Qualifizierung“. workshop. Hardefuststraße 7, 50677 Köln
Zum Folgewettbewerb "Beste Arbeitgeber Ge- Tel. 0221 93 33 5 - 178
Kooperationspartner der "Great Place to sundheit & Soziales 2016" können sich Unter- Mail: ptoennesen@greatplacetowork.de
Work"-Initiative in der Gesundheits- und Sozi- nehmen der Gesundheits- und Sozialbranche
albranche ist der Zeitverlag, Herausgeber der aller Art und Größen ab sofort anmelden bei: www.greatplacetowork.de
23 April 2015 OXYCARE GEPFLEGT
DURCHATMEN
Beatmungsgerät
TRENDvent mit
Physio Modus AMT +AP
Die OxyCare GmbH stellt das neue Beatmungsgerät
TRENDvent mit Physio Modus AMT + AP vor.
Vor allem für atembeeinträchtigte Patienten ist es wichtig, bereits vor
einem operativen Eingriff die Atemmechanik zu trainieren, die Atemleis-
tung mittels präoperativer apparativer Atemphysiotherapie zu verbessern
und den Körper auf die postoperative Beatmung durch den Respirator
und das anschließende Weaning vorzubereiten. Die Atemtherapie stei-
gert das Wohlbefinden des Patienten und verkürzt die Beatmungspha-
sen.1)
Zur optimalen Verteilung der Luft in der Lunge und der AtelektasenPro-
phylaxe (AP) kann eine druckkonstante Plateauphase zwischen In- und
Exspiration eingestellt werden. Während der Exspiration wird durch
einen flowabhängigen Druck ein Ausatemwiderstand simuliert (Intermit-
tent Positive Pressure Breathing – IPPB).
Atemnot-Ambulanz eröffnet
Am Klinikum der Universität München (LMU) ist die deutschlandweit erste Atemnot-Ambulanz für Patienten mit chroni-
schen Erkrankungen eingerichtet worden. Die Ambulanz hilft Patienten das Symptom Atemnot mit Anleitung zum Selbst-
management, Atemübungen oder Medikamenten zu lindern.
Die Erfahrung von Atemnot kann sehr quälend Jeder Patient soll innerhalb von vier Wochen
sein, Angst machen und die Lebensqualität zweimal in die Ambulanz kommen. Eine Phy-
der Patienten und ihrer Angehörigen deutlich siotherapeutin oder ein Physiotherapeut be-
einschränken. Trotz optimaler Therapie der treut den Patienten zwischen den beiden
Grunderkrankung kommt es bei fortgeschritte- Ambulanzbesuchen, um Atemübungen, Kör-
nen Erkrankungen wie COPD, Herzinsuffi- perhaltungen und andere Maßnahmen zu zei-
zienz, Krebs oder Lungenfibrose oft zu chro- gen, die der Patient selbst bei Atemnot ein-
nischer Atemnot. Ziel der deutschlandweit er- setzen kann. Die Physiotherapeutin macht jekt teilnehmen. Die voraussichtliche Studien-
sten Atemnot-Ambulanz ist ein besserer Um- Vorschläge zur Anpassung des Tagesrhyth- laufzeit ist von Februar 2015 – Dezember
gang der Patienten mit Atemnot. mus und leitet den Patienten zu körperlicher 2016. Das Projekt wird vom Bundesministe-
Aktivität an. Die Ambulanz bietet keine Dauer- rium für Bildung und Forschung gefördert.
Auch wenn die Schwere der Atemnot oft nicht
betreuung und ist auch kein Notfallservice.
beeinflussbar ist, soll Patienten geholfen wer- Mit den Ergebnissen der Studie werden erst-
den, die Atemnot besser zu bewältigen und Die Atemnot-Ambulanz wird in der Medizini- mals Daten vorliegen, anhand derer die Ver-
mehr Kontrolle über das Symptom zu bekom- schen Klinik in der Ziemssenstraße 1, 80336 sorgungsqualität, Wirksamkeit und Kosten-
men. Zur Therapie wird den Patienten eine München (nähe Sendlinger Tor) angeboten. effektivität des neuartigen Angebots einer
Kombination aus Selbstmanagement, Atem- Die Ambulanzräume sind im 1. Stock links, Atemnot-Ambulanz im Vergleich zur Routine-
übungen und Einnehmen günstiger Körperhal- Zimmer E1.03 und E1.04 auf der Station 3 versorgung bewertet werden können.
tungen vermittelt, oder sie erhalten Medika- (Tagesklinik). Die Ambulanz findet immer frei-
mente. Auch die Angehörigen sind eingeladen, tags zwischen 9 und 15 Uhr statt. Die Atemnot-Ambulanz und das Forschungs-
mit in die Ambulanz zu kommen. Die Ursache projekt wird geleitet von Frau Prof. Dr. Claudia
und Behandlung der Atemnot sollte bereits Ansprechpartnerin ist Frau Dr. Schunk, die Bausewein, Direktorin der Klinik und Poliklinik
durch einen Arzt abgeklärt sein. weitere Informationen über die Atemnot- Am- für Palliativmedizin.
bulanz und die damit verbundene Studie ge-
In der Atemnot-Ambulanz arbeiten Palliativ- ben kann. Kontakt:
mediziner und Lungenfachärzte, die sich be- Dr. Michaela Schunk
sonders mit dem Symptom Atemnot aus- Da die Atemnot-Ambulanz im Rahmen eines Dipl.-Psych., MPH, Studienkoordinatorin
kennen, zusammen und werden von einem Forschungsprojektes (BreathEase – Studie) Tel: 089/ 4400-77946
Team mit verschiedenen Berufsgruppen unter- untersucht wird, können Patienten nur in die atemnotambulanz@med.uni-muenchen.de
stützt. Ambulanz kommen, wenn sie an diesem Pro- www.atemnotambulanz.de
GEPFLEGT FORTSCHRITT Nummer 28 26
DURCHATMEN
fizierung notwendig.
Kinderintensivstation der Universitätsklinik für
sitäts- und Rehabilitationskliniken Ulm, an. zierten Kurs. Mehr unter www.digab.de
Pädiatrisches Beatmungszentrum Altonaer Kinder-
krankenhaus Hamburg
Bronchoskopie im Miniaturformat
In der Humanmedizin sind endoskopische Lungenspiegelungen mittels Videobronchoskop gängige Praxis. Wissen-
schaftler der Charité - Universitätsmedizin Berlin haben nun ein Miniatur-Bronchoskop entwickelt, das die Behandlung
und Untersuchung von Kleintieren ermöglicht. Für die experimentelle Lungenforschung ein entscheidender Schritt -
künftig lassen sich deutlich genauere und aussagekräftigere Ergebnisse erzielen. Diese Daten dienen als Grundlage,
um Entstehung und Entwicklung von Lungenerkrankungen beim Menschen besser zu verstehen. Erste Anwendungen
sind im Fachmagazin American Journal of Respiratory Cell and Molecular Biologie* veröffentlicht.
Lungenerkrankungen gehören zu den häufig- neue Perspektiven in der Forschung und bes- Prof. Dr. Martin Witzenrath ist Pneumologe
sten Erkrankungen des Menschen - entspre- sere Kontrollmethoden. Erstmalig lassen sich und leitet eine wissenschaftliche Arbeitsgrup-
chend zahlreich sind Forschungen auf dem beispielsweise beide Lungenflügel getrennt pe an der Medizinischen Klinik mit Schwer-
Gebiet der Pneumologie. Bei der Suche nach voneinander behandeln und beobachten“, so punkt Infektiologie und Pneumologie an der
neuen Therapieansätzen sind Tierexperimente Prof. Witzenrath. Somit können Vergleichsstu- Charité - Universitätsmedizin Berlin. Das Team
unerlässlich. Um dabei wiederholte Untersu- dien oder Verlaufsuntersuchungen an ein und besteht aus wissenschaftlich erfahrenen Ärz-
chungen an Atemwegen und Lunge zu ermög- demselben Tier durchgeführt werden. Das ten, Tierärzten, Biologen und technischen As-
lichen, hat ein interdisziplinäres Team von Wis- macht Ergebnisse der experimentellen Lun- sistenten, sowie aus Doktoranden. Ziel der AG
senschaftlern um Prof. Martin Witzenrath, Me- genforschung repräsentativer und genauer. ist es, rationale Grundlagen für neue Therapie-
dizinische Klinik mit Schwerpunkt Infektiologie Die Bilder und Daten der fiberoptischen Minia- perspektiven zu schaffen.
und Pneumologie und Prof. Andreas Meisel, turbronchoskopie sollen künftig dazu beitra-
Neben verschiedenen in vitro Techniken, ex-
Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neu- gen, Krankheitsmechanismen bei Menschen
vivo Modellen (z.B. isoliert perfundierte und
rologie, mit Unterstützung des Sonderfor- mit Lungenerkrankungen besser zu verstehen.
ventilierte Mauslungen) und in vivo Modellen
schungsbereichs TR84 (Angeborene Immuni- Gleichzeitig hilft die neue Methodik, die Zahl
der Lungeninfektion und Sepsis kommen eine
tät der Lunge), nun ein Bronchoskop in Minia- von Untersuchungstieren entsprechend der in-
„Mäuse-Intensivstation“ sowie Modelle der All-
turform entwickelt. Es ist das kleinste bisher ternationalen Prinzipien zu reduzieren. Auch
ergen-induzierten Lungeninflammation für ex-
vorhandene Gerät und in Zusammenarbeit mit die Charité - Universitätsmedizin Berlin hat
perimentelle Studien zum Einsatz.
Experten eines spezialisierten Herstellers ent- sich den Baseler Zielen angeschlossen, For-
standen. schung im Tiermodell nach Möglichkeit zu er-
Kontakt:
Eine Herausforderung in der Lungenforschung setzen.
Prof. Dr. Martin Witzenrath
beispielsweise an Mäusen ist die geringe
*Claudia Dames, Levent Akyüz, Katrin Reppe, Christoph Medizinische Klinik mit Schwerpunkt
Größe ihrer Atemsysteme. Mit der neuen
Tabeling, Kristina Dietert, Olivia Kershaw, Achim D. Gru- Infektiologie und Pneumologie
Technik entwickeln die Berliner Wissenschaft-
ber, Christian Meisel, Andreas Meisel, Martin Witzenrath Charité - Universitätsmedizin
ler nun minimalinvasive Anwendungen für die- and Odilo Engel. Miniaturized Bronchoscopy Enables Charitéplatz 1, 10117 Berlin
ses Forschungsfeld. Genau lokalisierte Unter- Unilateral Investigation, Application, and Sampling in Tel.: 030 450 553 474
suchungen oder die gezielte Behandlung be- Mice. American Journal of Respiratory Cell and Molecu-
stimmter Lungenregionen sind jetzt auf klein- lar Biology, Vol. 51, No. 6 (2014), pp. 730-737. doi:
stem Raum möglich. „Das Verfahren eröffnet 10.1165/rcmb.2014-0052MA. Mehr unter www.lunglab.de
27 April 2015 ALS GEPFLEGT
DURCHATMEN
Wohngemeinschaft in Pforzheim
Die Heimbeatmungservice Brambring Jaschke GmbH eröffnet im Frühjahr ihre vierte Wohngemeinschaft für Menschen
mit Beatmung. Sie liegt in Pforzheim, einem der attraktivsten Standorte in Baden-Württemberg. Geschäftsführer Jörg
Brambring und Niederlassungsleiterin Alexandra Schmid hatten im 23. Februar 2015 zu einer Informationsveranstaltung
über die neue Wohngemeinschaft für Menschen mit Beatmung in Pforzheim eingeladen.
Noch sind die Handwerker in den Räumen mit
einer Gesamtfläche von 300 qm, denn die
Wohngemeinschaft wird genau nach den Be-
darfen von Menschen, die beatmet werden,
eingerichtet. Damit die Räume so wenig wie
möglich an die Pflege erinnern, sondern ein
richtiges Zuhause für maximal fünf Bewohner
sind, wurde eine Innenarchitektin für die Ge-
staltung der Einzelzimmer (Größe zwischen 24
und 33 qm) und des großen Wohn- und Ess-
bereich durch den Einsatz von Licht und Far-
ben engagiert. Die gesamten Räumlichkeiten
sind barrierefrei und für Rollstuhlfahrer geeig-
net. Die Einzelzimmer werden von den zukünf-
tigen Bewohnern selbst eingerichtet. Leiten
wird die Wohngemeinschaft Ines Konzag.
Die Teilnehmer der Informationsveranstaltung
stellten viele Fragen und wurden auch darüber
in Kenntnis gesetzt, dass der Mietvertrag zwi-
schen Mieter und Vermieter unabhängig vom
Pflegevertrag abgeschlossen wird.
E-Mail www.gepflegt-durchatmen.de
Derzeit gilt die Anzeigenpreisliste
bestellen.
vom 1. Oktober 2014.
ggf.: Institution/Einrichtung/Unternehmen
Die Zeitung erscheint vierteljährlich.
Der Nachdruck von Texten oder die
Vervielfältigung – auch in Auszügen – bedarf
Straße/Hausnummer oder Postfach Hinweis: der schriftlichen Genehmigung.
Das Abonnement ist völlig
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