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Ist eine Klarnamenpflicht in den sozialen Netzwerken angebracht?

Die einen sind vehemente Befürworter der sogenannten Klarnamenpflicht, die Personen
verpflichten soll, sich in sozialen Netzwerken unter ihrem richtigen Namen anzumelden. Die
anderen haben Zweifel, ob so eine Pflicht sinnvoll ist.
• Geben Sie ein Beispiel für eine Situation, in der man sich unter dem eigenen Namen anmelden muss.
• Betrachten Sie sowohl Vor- als auch Nachteile, die die Verwendung des richtigen Namens mit sich bringen.
• Gehen Sie auf die Situation in Ihrem Heimatland oder einem anderen Land ein.
• Schließen Sie mit einem Ausblick für die Zukunft.

Ich habe mich für das Thema „Ist eine Klarnamenpflicht in sozialen Netzwerken angebracht?" entschieden.
Heutzutage sind wir alle fast täglich im Netz unterwegs und viele Menschen posten dort ihre Bilder,
Nachrichten, Meinungen und manchmal auch ungewöhnlich scharfe und sogar gehässige Kritik, die sie
offline so niemals äußern würden. Dabei kommt es zunehmend vor, dass einzelne Menschen Opfer von
sogenannter „hate speech" werden, also im Netz übel beschimpft oder gemobbt werden. Oft werden diese
gehässigen Kommentare anonym oder unter falschem Namen veröffentlicht.
Das ist sehr schlimm für die betroffenen Personen und kann zu physischen oder psychischen Problemen
führen. Es ließen sich hier viele Beispiele anführen, v. a. Politikerinnen und Politiker sind in der
Vergangenheit immer wieder Opfer von Hassreden im Netz geworden. Auch bei jugendlichen ist das
sogenannte „Social Bashing" ein großes Thema. Sie sind oft noch nicht ausreichend sensibilisiert für die
Gefahren, die das Veröffentlichen von privaten Inhalten in sozialen Netzwerken mit sich bringt. Und das
kann fatale Folgen haben.
Um diesen öffentlichen Beleidigungen im Netz vorzubeugen, wäre es gut, wenn man sich auf bestimmten
Plattformen mit dem richtigen Namen anmelden müsste und nicht mit einem Pseudonym oder Avatar.
Vielleicht sind die Nutzerinnen und Nutzer dann zurückhaltender mit gemeinen Äußerungen, Beleidigungen
oder Drohungen. Außerdem können diese Personen in schlimmen Fällen auch strafrechtlich verfolgt
werden. In persönlichen Gesprächen stelle ich mich ja auch mit meinem richtigen Namen vor. Da weiß
man, mit wem man es zu tun hat und kann sich wehren, wenn etwas Verletzendes gesagt wurde.
Allerdings spricht auch vieles gegen so eine Klarnamenpflicht, besonders der Datenschutz: Wenn ich mich
mit meinem richtigen Namen und womöglich noch meinem Foto zeige, können ganz viele Informationen zu
meiner Person gesammelt, verbunden und genutzt werden. Zum Beispiel tauchen dann bei einer
Bewerbung oder bei meiner Krankenkasse Infos darüber auf, dass ich vielleicht mal eine schwere
Erkrankung hatte und ich bekomme die Stelle oder den günstigeren Beitrag bei der Krankenkasse dann
nicht. Das Netz vergisst ja nichts. Auch die Dinge nicht, die schon lange nicht mehr aktuell sind .
Für den Schutz vor Hassattacken oder Ähnlichem muss meiner Ansicht nach die Betreiberfirma der
Plattform aufkommen und diese Nachrichten oder sogar die Konten derartiger Absender sofort löschen.
Das ist doch die beste Möglichkeit! Algorithmen erkennen Hasskommentare anhand bestimmter Wörter,
woraufhin diese zügig entfernt werden können.
Meiner Meinung nach ist es sicherer, nicht den eigenen Namen in den sozialen Netzwerken anzugeben,
weil meine Informationen falsch verstanden, missbraucht oder in falschen Zusammenhang gesetzt werden
können - zu meinem Nachteil.

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