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Wissenschaft für

Theorie und Praxis


Duales Studium
an der HAW Hamburg

1
Inhalt

1. Präambel 4

2. Eckpunkte zur Gestaltung dualer Studiengänge 7


an der HAW Hamburg

2.1 Hochschulstruktur 7

2.2. Studienangebote 8

2.3 Studienstrukturmodelle und Studienorganisation 8

3. Qualität Dualer Studiengänge 11

3.1 Qualitätssicherung Praxis 13

3.2 Anregungen für das Lehren, Lernen und Prüfen in 14


dualen Studiengängen

4. Hochschule und Praxispartner 16

4.1 Organisations- und Entscheidungsstrukturen 17

4.2 Kooperationsverträge und Betreuungsvereinbarungen 20

4.3 Ressourcen und Finanzierung 21

5. Evaluation und Qualitätssicherung 21

Quellenverzeichnis 22

Anhang Dimensionen des dualen Studiums (Wissenschaftsrat, 2013) 24

Abb. 1 Typologie der dualen Studienformate 8

Abb. 2 Zeitstrukturmodelle im dualen Studium 9

Abb. 3 Verzahnung von Theorie und Praxis im dualen Studium 14

Abb. 4 Strukturen für duale Studienangebote an der HAW Hamburg 19

2 3
1.
Präambel

Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Mit ihrem Bezug zur beruflichen Praxis sprechen duale
Hamburg entwickelt nachhaltige Lösungen für Studiengänge insbesondere auch Studierende an,
die ge­sellschaftlichen Herausforderungen in Gegenwart die als Erste/r in der Familie einen Hochschulabschluss
und Zukunft. anstreben. Damit lädt die HAW Hamburg weitere
Per­sonenkreise ein, eine akademische Ausbildung zu
Vor dem Hintergrund einer wachsenden Vernetzung verfolgen und trägt damit ihrem Bildungsauftrag
und dem Wandel gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Rechnung.
Prozesse bekommen das Angebot und der Ausbau von
dualen Studienangeboten zunehmende Bedeutung. Die HAW Hamburg stellt sich auf die Vielfalt der Bedarfe
Die Verschränkung von Wissenschaft und Praxis in du­alen im Hinblick auf die inhaltliche, personelle und organisato-
Studiengängen erweitert das Kompetenzspektrum der rische Verknüpfung von hochschulischer und beruflicher
Absolventinnen und Absolventen. Über die Abstimmung Bildung der Studieninteressierten und Studierenden
der Lehrinhalte an den verschiedenen Lernorten ein. Sie versteht es auch bei dualen Studienangeboten
findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Wissenschaft als ihre zentrale Aufgabe, den Zugang zu Bildung mit
und Praxis statt. Die abschließende Verantwortlichkeit dem Ziel eines abgeschlossenen Bachelor- und Master-
für die Gestaltung der Studiengänge und das zugehörige studiums zu ermöglichen, die Studierenden zu wissen-
Qualitätsmanagement bleiben jedoch bei der HAW schaftlichem Arbeiten zu befähigen und darüber hinaus
Hamburg. geeignete Weiterbildung anzubieten.

Auch bei den dualen Studienangeboten steht an der


HAW Hamburg die kontinuierliche Weiterentwicklung der
Qualität von Studium und Lehre im Mittelpunkt. Sie
setzt eine Gestaltung der Studiengänge gemäß dem
Grundrecht der Freiheit der Lehre sowie die Verfasstheit
als wissenschaftliches Studium voraus. Ein für die Lehre
in Wissenschaft und Forschung qualifiziertes Lehrper-
sonal, ein effektives Qualitätsmanagement, eine solide
Grundfinanzierung der Lehre und eine ebensolche
Lehr- und Administrationsinfrastruktur sind grundlegend.

Duale Studienangebote kommen in besonderer Weise


dem Anspruch der Gestaltung von gesellschaftlicher
Realität und der Befähigung der Studierenden zu einer
Beschäftigung mit gesellschaftlich und wirtschaftlich
relevanten Themen nach. Sie ermöglichen zusätzlich eine
Reflexion von aktuellen Entwicklungen der Praxis durch
die Hochschule.

4 5
2.
Eckpunkte zur Gestaltung
dualer Studiengänge an der
HAW Hamburg

Bereits seit langem bietet die Hochschule erfolgreiche


duale Studiengänge an, die die Lernorte Hochschule und
Praxis miteinander verzahnen. Das gilt insbesondere
für den dualen Bachelor-Studiengang Public Management
und die sich akademisierenden oder bereits akademi­sier­
ten Gesundheitsfachberufe, hier beispielsweise für den
dualen Bachelor-Studiengang Pflege. Dabei finden so­wohl
inhaltliche wie organisatorische Abstimmungen zwi­­schen
Die HAW Hamburg entwickelt ihre Studien­ den beteiligten Akteurinnen und Akteuren statt. Diese
Zusammenarbeit ist beispielhaft und auch zu­künftige
angebote kontinuierlich weiter und berücksichtigt Studienprogramme sollen auf der Basis der Empfehlungen
dabei auch zukünftig den gesellschaftlichen des Wissenschaftsrates von 2013 erfolgen.1

Bedarf an akademischen Fach- und Führungs­ Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates beziehen
kräften. Besonders deutlich ist diese Nachfrage sich auf sechs Dimensionen dualer Studiengänge:2

bei dualen Studiengängen bzw. Studiengängen 1. Beziehung der Lernorte


in dualer Studienform sowie in der wissenschaft­ 2. Wissenschaftlicher Anspruch
3. Gestaltung des Praxisbezugs
lichen Weiterbildung erkennbar, denn hier 4. Leistungen des Praxispartners
sind externe Kooperations­partnerschaften zum 5. Unterstützungsleistungen der Hochschulen
6. Kosten und Finanzierung
Beispiel mit Unternehmen aus der Region die
genuine Voraussetzung. Die HAW Hamburg strebt Die in diesem Dokument genannten Eckpunkte sollen
nach drei Jahren evaluiert und weiterentwickelt werden.
auch dabei an, Bildungsinnovationen zu 1 Vgl. Wissenschaftsrat „Empfehlun-

entwickeln und umzusetzen. gen“ (2013) und HmbHG § 56 (2)


„Die Hochschulen können Studien­
2.1 gänge einrichten, in denen eine
HAW Hamburg: Struktur- und Entwicklungsplan 2016–2020 (S. 67) Hochschulstruktur berufspraktische Ausbildung oder
Tätigkeit mit dem Studium verbunden
wird und beide Lernorte inhaltlich
Die HAW Hamburg bietet duale Studiengänge innerhalb oder organisatorisch aufeinander ab-
der vorhandenen Hochschulstruktur von Fakultäten gestimmt sind (duale Studiengänge).“
2 Vgl. Anhang: „Dimensionen des
und Departments an. Komplementär kann es einen zen- dualen Studiums“ (Wissenschaftsrat,
tralen Service für die Unterstützung und Koordination 2013)
dualer Studiengänge geben (s. Kap. 4).

6 7
2.2
Studienangebote
Integriertes Praxispartner Hochschule

Studium
Die HAW Hamburg bietet qualitätsgesicherte, duale Modell 3 Tage / Woche 2 Tage / Woche
Studiengänge im Bachelor- und Masterbereich an,
Hochschule
die sich durch eine enge Verzahnung der Praxis- und
Vollzeitstudium
Theorieinhalte auszeichnen.3 Im akademischen
Erststudium kann das Studium praxis- oder ausbildungs­ Praxispartner oder Auslandssemester
integrierend (mit paralleler Berufsausbildung ) gestaltet
werden, im Masterstudium entsprechend praxis- Abschlussarbeit (in der Regel in enger
oder berufsintegrierend. Kooperation mit dem Partnerunternehmen)

Individueller
Bildungsabschnitt Studienformat
Teilsepariertes Praxispartner

Studium
Erstausbildung

mit ausbildungs­integrierend Modell Vollzeit


Berufs­ausbildung (Bachelor)
Hochschule
mit praxisintegrierend
Hochschule Praxispartner
Praxisanteilen (Bachelor)
3 Tage / Woche 2 Tage / Woche
gestalteter Ausbildungsanteil beim Praxispartner
Hochschule

mit berufsintegrierend
Weiterbildung

Praxispartner oder Auslandssemester


Berufstätigkeit (Master / Bachelor)
mit gestalteten Bezugnahmen Abschlussarbeit (in der Regel in enger
Kooperation mit dem Partnerunternehmen)
mit praxisintegrierend
Praxisanteilen (Master / Bachelor)
BlockModell Hochschule

Studium
Abb. 1
Typologie der dualen Studien­- 2.3 Praxispartner
formate (nach Wissenschaftsrat
„Empfehlungen“ 2013, S. 23) Studienstrukturmodelle
Hochschule
und Studienorganisation
Praxispartner
Umfang und Abfolge von Praxis- und Theoriephasen
richten sich nach den Bedarfen des jeweiligen Studien- Hochschule
gangprofils und der Kompetenzerwartung. Möglich
sind beispielsweise Blockmodelle, integrierte sowie teil- Abb. 2 Praxispartner oder Auslandssemester
3 Bestehende Studienangebote in separierte Modelle.4 Dabei können Blockmodelle wegen Zeitstrukturmodelle
dualer Form können in bewährter im dualen Studium Abschlussarbeit (in der Regel in enger
Form fortgesetzt werden. der Möglichkeit des epochalen Lernens besonders (vgl. Ratermann Kooperation mit dem Partnerunternehmen)
4 (Fußnote auf Seite 10) zum Lernerfolg der Studierenden beitragen. Abweichende 2015: 194–198)

8 9
Semesterzeiten stellen eine besondere organisatorische 3.
Herausforderung für die Hochschule dar, die bei den
Planungen berücksichtigt werden sollte. Präsenzzeiten Qualität Dualer
können mit Phasen des Selbststudiums oder Distance- Studiengänge
Learning verschränkt sein. Das jeweilige Modell soll
didaktisch ausgewogen, organisatorisch abgestimmt
und in die Gesamtheit der Studienangebote eines Duale Studiengänge zeichnen sich durch eine enge
Departments eingepasst werden. Verzahnung von theorie- und praxisgeleitetem Lernen
aus. Die zu erwerbenden Kompetenzen sind in
Die Regelstudienzeit kann, insbesondere bei ausbildungs- komplexer Form auf die Module und auf die Lernorte
oder berufsintegrierenden Varianten, im Vergleich verteilt und verschränken diese miteinander. Praxis­
zu nicht-dualen Studienangeboten um bis zu ein Jahr lernen ist damit Teil des Curriculums und im Workload
verlängert werden. der Studierenden, also mit ECTS-Leistungspunkten,
4 Hier finden Sie das Modell des
Studiengangs „Pflege dual“: zu berücksichtigen.6
https://www.haw-hamburg.de/ Die Kohortengröße, also die Aufnahmezahl im ersten Fach­-
fileadmin/user_upload/WS-PM/ semester, bei dualen Bachelor-Programmen soll bei Das Curriculum dualer Studiengänge integriert die hoch-
pdf-Dateien/Dualer_Bachelor/
X_Curriculum_BAP_Modultableau.pdf mindestens 25 und bei höchstens 40 Studierenden liegen. schulische Lehre und die praktischen Tätigkeiten auf
Hier finden Sie das Modell des Bei dualen Master-Programmen soll die Kohortengröße der Grundlage der Kompetenzorientierung und fokussiert
Studiengangs Public Management: bei höchstens 20 Studierenden liegen. Ausnahmen Querbezüge zwischen den Inhalten der Theorie- und
https://www.haw-hamburg.de/
fileadmin/user_upload/StgInfo_ZSB/ sind gesondert zu begründen (vgl. HAW Hamburg, SEP Praxisphasen. Auf der Basis wissenschaftlicher Methoden
Stud_uebersichten_Bachelor/ws_ 2016–2020, S. 29). Dies gilt nicht für die Studiengänge ist hochschulische Bildung auf die reflektierte, kritische,
publicmanagement_ba_2.pdf in dualer Studienform, die in bewährter Form weiterge- integre Schaffung, Verfügung und Verwendung von über- 6 Vgl. dazu auch die Hinweise des
5 Der Akkreditierungsrat gibt zur Zu­- Akkreditierungsrats: „Für die plane-
lassung folgenden Hinweis: „Sind in führt werden können. prüfbarem Wissen ausgerichtet. Dabei werden domänen­- rische Einbindung von Praxisphasen
dualen Studiengängen Unternehmen spezifische und generische Kompetenzen durch u.a. in Studiengängen mit besonderem
an der Zulassung und Auswahl der Die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt der forschendes Lernen und kritisch reflektierte Erfahrungen Profilanspruch gilt der Beschluss
Studierenden beteiligt, ist dies auf des Akkreditierungsrates zur ‚ECTS-
geeignete Weise zu dokumentieren Studierenden, insbesondere als Auslandspraktikum, am Lernort Hochschule entwickelt. So begründet Fähigkeit von innercurricularen Praxis-
und in der Akkreditierung nachzuvoll- soll bei der Gestaltung der Studienverlaufspläne hoch­schulische Bildung spezifische Kompetenzen zum anteilen‘ entsprechend. Demnach
ziehen“ (Akkreditierungsrat: „Studien­ berücksichtigt werden. verantwortlichen und erfolgreichen Umgang mit Unsicher­- sind Praxisanteile ECTS-fähig, wenn
gänge mit besonderem Profilan- sie ‚einen in das Studium integrierten
spruch“ 2010, S. 7). Zudem wird eine heit. Der Lernort Praxis wird dabei in unterschiedlicher und von der Hochschule geregelten,
Regelung im Falle eines Abbruchs Studierende dualer Studiengänge (kurz: dual Studierende) Weise integriert bzw. es wird vielfältig auf ihn Bezug ge­- inhaltlich bestimmten und (idealer-
der Ausbildung oder für Änderungen durchlaufen an der Hochschule das reguläre Zulassungs- nommen. Studienphasen am Lernort Praxis ermöglichen weise, aber nicht zwingend) mit einer
in der Kooperation zwischen Praxis- Lehrveranstaltung begleitenden,
partner und Hochschule gefordert: verfahren für ihren Studiengang. Zudem benötigen die anwendungsbezogene Erprobung theoriegeleiteter d.h. betreuten Ausbildungsabschnitt
„Der Status der Studierenden im Falle dual Studierende in der Regel einen gültigen Ausbildungs- Er­kenntnisse und Kompetenzen sowie den Erwerb in der Berufspraxis darstellen.‘ Die
des Abbruchs der Ausbildung oder oder einen Arbeitsvertrag mit einem oder ggf. mehreren praxis­geleiteter Erkenntnisse und Kompetenzen. Die Hochschule beschreibt die inhaltliche
des Studiums ist zu regeln und in Abstimmung der Theorie- und
Akkreditierungsverfahren nachzuvoll­ Praxispartnern. Die Auswahlprozesse der Praxis­- Verschränkung der Lernorte Praxis und Hochschule er­- Praxisphasen in einem in sich ge­-
ziehen. Ferner ist sicherzustellen, partner erfolgen in Abstimmung mit der Hochschule mög­licht somit die Reflexion und wechselseitige kritische schlossenen Studiengangskonzept,
dass Studierende ihr Studium auch entsprechend einer Zugangs- und Auswahlordnung Einordnung von praxis- und theoriegeleiteten Kom­- aus der die Gestaltung der Praxis­
dann abschließen können, wenn phasen und deren Kreditierung her­-
sich unerwartet Änderungen in der des dualen Studiengangs.5 peten­zen und befördert durch den engen Austausch die vor­gehen. Die Hochschule weist in
Kooperation zwischen Ausbildungs- Entstehung von Synergien zwischen Theorie und Praxis der Akkreditierung eine angemessene
betrieb und Hochschule ergeben“ Dual Studierende haben denselben Anspruch auf die bzw. eine Theorie-Praxis-Transferkompetenz. Der syste- Betreuung der Studierenden in
(Akkreditierungsrat: „Studiengänge den Praxisphasen nach“ (AR „Studien­
mit besonderem Profilanspruch“ Anerkennung hochschulischer Leistungen oder die matische Perspektivwechsel zwischen Theorie und Praxis gänge mit besonderem Profilanspruch“
2010, S. 10). Anrechnung außer-hochschulischer Leistungen wie nicht- unterstützt das Verständnis für das Ineinandergreifen 2010, S. 6).
dual Studierende.

10 11
verschiedener Teile eines Gesamtsystems und erlaubt 3.1
damit die nachhaltige Ausbildung von Kompetenzen, die Qualitätssicherung Praxis
wissenschaftlich begründetes Handeln ausmachen und
damit die Grundlage für eine weitere akademische Quali- Die inhaltlichen Anforderungen an die Praxisphasen
fizierung bieten (bspw. durch (duale) Masterprogramme) sollen in Abstimmung mit den Praxispartnern durch
bei gleichzeitiger anwendungsbezogener Kompetenz.7 die Hochschule bestimmt und in Kooperationsverträgen
vereinbart werden; die Praxisphasen werden von
den Praxispartnern in Abstimmung mit der Hochschule
„Im Kern geht es hier um eine intensive Bezugnahme der ausgestaltet. Die Studienakkreditierungsverordnung
Lehrveranstaltungen an der Hochschule auf die Praxis der Freien und Hansestadt Hamburg setzt die von der
wie auch um eine systematische Einbindung theoretischer KMK beschlossene Musterrechtsverordnung um
Elemente in den Praxisphasen. Eine derartige Verbindung und regelt für Kooperationen mit nichthochschulischen
von Theorie und Praxis gehört zu den profilbildenden Einrichtungen die Verantwortlichkeit der Hochschule
Aspekten dualer Studiengänge, weil sie über eine reine für alle Bereiche des Studiums: 8
Parallelität hinausgeht. Der kontinuierliche Wechsel der
Lernorte ermöglicht es, dass Theorie und Praxis zueinander
in Beziehung gesetzt werden können. Praktische Er- „Führt eine Hochschule einen Studiengang in Kooperation
­fahrungen können theo­retisch reflektiert und in neue mit einer nichthochschulischen Einrichtung durch, ist die
Formen der Praxis überführt werden, wie auch die praktische Hochschule für die Einhaltung der Maßgaben gemäß des
Erprobung theoretischer Elemente als Anregung für die Teils 2 und der §§ 11 bis 15 verantwortlich. Die grad­verleihende
theoretische Aus­einandersetzung genutzt werden kann.“ Hochschule darf Entscheidungen über Inhalt und Orga­nisa­
tion des Curriculums, über Zulassung, Anerkennung
Meyer-Guckel et al. „Qualitätsent-
wicklung im dualen Studium“ und Anrechnung, über die Auf­gabenstellung und Bewertung
(2015, S. 23) An der HAW Hamburg sind duale Studiengänge somit von Prüfungsleistungen, über die Verwaltung von
wissenschaftliche Studiengänge, die ganz spezifisch Prüfungs- und Studierendendaten, über die Verfahren
Praxis- und Theorielernen besonders intensiv reflektie- der Qualitäts­sicherung sowie über Kriterien und Verfahren
ren und miteinander verbinden. Absolventinnen und der Auswahl des Lehrpersonals nicht delegieren.“
Absolventen dualer Studienangebote der HAW Hamburg
§19 Studienakkreditierungs­
haben eine wissenschaftliche Qualifikation auf Bachelor- verordnung – StudakkVO
oder Masterniveau erreicht, die sie für weiterführende Die Hochschule entwickelt ihre Angebote zur (Beschluss vom 06.12.2018)
bzw. postgraduale Studienangebote qualifiziert oder didak­tischen Qualifizierung auch in Hinblick auf
einen direkten Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht. die Praxislehrenden weiter.
Die erhöhte Praxisorientierung im dualen Studium
verbindet Fachwissen mit angewandter Problemlösung
und befördert damit die Kompetenz der Absolventinnen 8 Vgl. dazu auch die Hinweise des
und Absolventen. Akkreditierungsrats: „Die gradver­
leihende Hochschule trägt die
akademische Letztverantwortung
Auch für Professorinnen und Professoren, die in dualen auch für solche Studiengänge, in
Studiengängen unterrichten, gilt die grundgesetzlich denen andere Organisationen mit der
garantierte Freiheit von Forschung und Lehre. Durchführung von Teilen des Studien-
7 Vgl. dazu auch den Hochschul­ gangs beauftragt oder beteiligt sind“
qualifikationsrahmen 2017 (AR „Studiengänge mit besonderem
der Kultusministerkonferenz. Profilanspruch“ 2010, S. 5).

12 13
3.2
Anregungen für das Lehren, Lernen und
Prüfen in dualen Studiengängen

Die Verzahnung zweier Lernorte öffnet die Möglichkeit „Kompetenzorientierte Lehre beinhaltet, dass Studierende
und betont die Notwendigkeit des Transferlernens auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ihre
und des forschenden Lernens. Lehrende sollen bei der Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einstellungen und
didaktischen Gestaltung der entsprechenden Lehrver­ Haltungen in einer komplexen, meist neuartigen Anfor­
anstaltungen verstärkt auf Methoden zurückgreifen, derungssituation lösungsorientiert einsetzen können.“
die die Reflexion des Theorie-Praxis-Kompetenzerwerbs
HAW Hamburg: Struktur- und Entwick-
stärken. Daher müssen Kompetenzziele für den lungsplan 2016–2020, S. 26.
Lernort Hochschule sowie für den Lernort Praxis Dazu sind im Sinne des Constructive Alignment von den Vgl. weiterführend: Schaper, Niclas:
formuliert werden. Lehrenden die Lernergebnisse der Studierenden zu „Fachgutachten zur Kompetenz­
orientierung in Studium und Lehre“,
definieren, geeignete Lehr-Lernarrangements auszuwäh- HRK 2012.
len, welche das selbstgesteuerte Aneignen von Wissen,
Fähigkeiten und Fertigkeiten ermöglichen (bspw. mittels
des Einbindens von Methoden zum problembasierten
oder forschenden Lernen) sowie passende Prüfungen zu
Lernen formulieren. Aufgrund der curricularen Organisiertheit
in Berufsschulen wird der Mitbestimmungsgrad bei einem
ausbildungsintegrierenden Studiengang ggf. geringer
Theorie Praxis Theorie Praxis sein als bei einem berufsintegrierenden.

Besonders anwendungsorientierte Problemstellungen


können für die Lehre in dualen Studiengängen beson-
Lernen Lernen
ders geeignet sein. Dies können Problemstellungen sein,
– die einen Theorie-Praxis-Transfer bzw. auch
umgekehrt einen Praxis-Theorie-Transfer verfolgen,
– sich aus den Modulinhalten und den Learning
Abb. 3 Outcomes ableiten und
Verzahnung von Theorie und
Praxis im dualen Studium – das selbstgesteuerte Lernen fördern.
(Beaugrand et al 2015, S. 1)
Wissenschaftlichkeit und Praxisbezug sollen miteinander Die Qualifikationsprofile des „Qualifikationsrahmen für
in Beziehung gesetzt, aufeinander bezogen werden deutsche Hochschulabschlüsse“ (Kultusministerkon­
und sich gegenseitig befragen, sodass eine sukzessive ferenz 2017, kurz: HQR) beschreiben das verbind­liche
Kompetenzentwicklung der Studierenden unterstützt Anforderungsniveau eines Studiengangs (bspw. Bachelor
wird. Die Integration der Praxis in ein Modulcurriculum oder Master) und können damit Hinweise für die
folgt dabei dem kompetenz- und handlungsorientierten Auf­gabenstellung und den Leistungsnachweis liefern.
Lehr-Lern-Konzept der HAW Hamburg. Geeignete Prüfungsformate können aus dem abge-
stimmten Learning Outcome des Moduls und den An­-
forderungen an die Aufgabenprofile, die im Zusammen-
hang mit der jeweiligen praktischen Ausbildung bzw.

14 15
der Berufstätigkeit stehen, abgeleitet werden (vgl. Hesser Der Akkreditierungsrat formuliert folgenden Anspruch
2018: 43, 76). Möglich sind beispielsweise Formate wie an Anbieter dualer Studienangebote:
Berichte, Hausarbeiten, Prozessdokumentationen, ein
Lerntagebuch oder ein E-Portfolio sowie Video-, Audio-
und / oder Softwaredokumentationen oder eine Produkt- „Bestimmend für einen dualen Studiengang ist die Inanspruch­-
entwicklung. Des Weiteren können die Qualifizierungs- nahme von Betrieben und vergleichbaren Einrichtungen als
und Tätigkeitsnachweise oder Reflexionsgespräche und zweitem Lernort neben der Hochschule und die Verteilung des
Assessmentverfahren der Praxis einfließen (vgl. Hesser Curriculums auf mindestens zwei Lernorte. Die organisa­torische
2018: 118). Abstimmung der Theorie- und Praxisphasen beschreibt
die Hochschule in einem in sich geschlossenen Studiengangs­-
Die Abnahme einer Leistung kann begleitend erfolgen, konzept, aus dem auch die zeitliche Organisation des Studiums
bspw. eingebunden in ein Blended-Learning-Arran­ hervorgeht. In der Akkreditierung sind zur umfassenden
gement. Je nach Qualifikation der Praxisvertreterinnen Beurteilung der Studierbarkeit auch nichtkre­ditierte Praxis­-
und -vertreter können diese als Lehrbeauftragte der phasen darzulegen. Die Betreuung der Studierenden an
Hochschule tätig sein oder sie können sich am Prüfungs- beiden Lehr- und Lernorten ist sichergestellt.“
geschehen in der Praxis beteiligen. Dies eröffnet die
Akkreditierungsrat: „Studiengänge
Möglichkeit, dass Prüfungselemente, die authentische mit besonderem Profilanspruch“
Praxissituationen und ein praktisches Handeln (2010, S. 8)
voraussetzen, auch am Lernort Praxis abgenommen 4.1
werden können. Organisations- und
Entscheidungsstrukturen

Duale Studiengänge durchlaufen das reguläre Verfahren


zur Entwicklung neuer Studiengänge. Zuständig ist das
4. jeweilige Department bzw. der Prüfungs-, Studien­reform-
oder Fachausschuss (kurz: PA, SRA oder FA). Fachlich
Hochschule und versierte Koordinatorinnen und Koordinatoren für duale
Praxispartner Studienangebote unter­s tützen die jeweiligen Studien-
gangsverantwortlichen und sind erste Ansprechperson
für die Studierenden als auch für die jeweiligen Praxis-
Ein zentrales Qualitätskriterium für duale Studienange­ partner. Es sind Gremien und Prozesse vor­zusehen,
bote laut Wissenschaftsrat und Akkreditierungsrat die den regelmäßigen Austausch zwischen und die ver­-
ist die Verschränkung der beiden Lernorte Praxis und trauensvolle Zusammenarbeit von Hochschule und
Hochschule. Diese Verschränkung soll auf inhaltlicher Praxispartnern gewährleisten. Entsprechend des Koope-
Ebene im Curriculum erfolgen, soll sich aber auch in der rationsvertrags zwischen Praxispartner und Hochschule
strukturellen Verzahnung der beteiligten Akteurinnen kann ein Praxisbeirat aus den am dualen Studien­gang
und Akteure abbilden, um eine angemessene Betreuung beteiligten Praxispartnern (und ggf. Kammern / Berufs-
der Studierenden und einen reibungslosen Ablauf zu verbänden sowie Berufsschulen) gebildet werden.
gewährleisten Dieser berät den zuständigen PA/SRA des Studiengangs.
Praxisbeirat und PA/SRA verständigen sich auf ge­-
meinsame Prozesse zur Kooperation und Kommu­nikation.
Darunter können bspw. die Anzahl gemeinsamer

16 17
Sitzungen von Praxisbeirat und PA/SRA pro Semester Strukturen für duale Studienangebote
fallen, weitere gemeinsame Gremien, gemeinsame Ver- an der HAW Hamburg
anstaltungen (bspw. zum Semesterauftakt / -abschluss),
Schlichtung in Konflikt­fällen oder der Umgang mit
schwierigen Situationen. Es können auch grundsätzliche
Themen wie die Verzahnung von Theorie und Praxis,
Praxis HAW HAMBURG
die Prüfungsformen der Praxisinhalte, die Qualifikation
externer Praxislehrender als Prüferinnen und Prüfer
oder die Qualitätssicherung in diesen Gesprächen er­-
örtert werden.
Prüfungs-
HAW-modell
Praxispartner sollen mindestens eine feste Ansprech­ ausschuss, ggf.
Praxisbeirat qualitäts­-
person für duales Studium benennen. Diese betreut Studienreform­
sicherung
die Studierenden während der Praxisphasen und sorgt ausschuss

Department
Dualer
im Koordinationsteam mit der jeweiligen Koordina­-
Studiengang
torin bzw. dem Koordinator für die Koordination und
Prüfungs- u. Studien­
direkte Kommunikation zwischen den beteiligten ordnung / Zugangs-
Akteurinnen und Akteuren untereinander und zu den u. Auswahl-
Studierenden. Das Koordinationsteam soll beratend ordnung

an den Sitzungen des Praxisbeirats und an den Koordination Koordination


Departmentrat
Sitzungen des PA/SRA teilnehmen. praxispartner dual

Eine zentrale Servicestelle Duale Studienangebote (SeDS)


soll für den hochschulweiten allgemeinen Service für
die dualen Studienangebote sorgen und unterstützt die
Arbeit in den Departments und den Fakultäten.

Fakultät
Dekanat
Fakultäts-
Prodekan/in
Die SeDS soll u.a. die folgenden Aufgaben übernehmen: Studium und Lehre rat

– Strategie- und Konzeptentwicklung für u.a. die


potentielle
Rahmenbedingungen des HAW Modells dualer
praxispartner
Studienangebote (z.B. Kooperationsverträge)
– Mitarbeit in Verbänden
– Erstkontakt mit möglichen Praxispartnern, Akquise Präsidium
Service- hochschul-
und Marketing Vizepräsident/in
stelle dual Studium und Lehre Senat
– Kommunikation intern mit fachlichen Ansprech­
personen in den Departments und den Fakultäten
– Angebot regelmäßiger Informationsveranstaltungen,
Newsletter
– … usw.
Abb. 4
Strukturen für duale Studien­an­-
gebote an der HAW Hamburg,
Stand 14.11.2018

18 19
4.2 4.3
Kooperationsverträge und Ressourcen und Finanzierung
Betreuungsvereinbarungen
Eine finanzielle Beteiligung der Praxispartner wird im
Die Zusammenarbeit von Praxispartner und Hochschule Kooperationsvertrag geregelt. Das betrifft bspw.
fußt auf einem Kooperationsvertrag. Dieser regelt die Be­teiligung an den Kosten für die Koordination dualer
die wechselseitigen Aufgaben, Pflichten sowie Verant- Studiengänge sowie für die dualen Servicestrukturen
wortungsbereiche und Rechte von Hochschule und der SeDS. Auch spezifische Angebote zur didaktischen
Praxispartner. So engagieren sich Praxispartner u.a. in Qualifizierung für Praxislehrende könnten kosten­pflichtig
den vereinbarten Gremien (bspw. Koordinationsteam für die Praxispartner sein. Zusätzlich sind Be­teiligungen
und Praxisbeirat) und stellen die Studierenden für die für Exkursionen, Projektsemester, Investitionen
Präsenz-/ Theoriephasen vereinbarungsgemäß von ihrer in Laborausstattung usw. denkbar.
jeweiligen Tätigkeit in der Praxis frei. Die Hochschule
tauscht sich regelmäßig mit dem Praxisbeirat oder weite- Die Hochschule prüft Möglichkeiten zur Lehrentlastung
ren Vertretungen der Praxis aus und arbeitet im Koor­ für Studiengangsleitungen dualer Studienangebote.
dinationsteam eng mit den Praxispartnern zusammen. Diese könnte in Abhängigkeit von der Größe der Kohorte
sowie der Anzahl der Praxispartner bestimmt werden.
Über den Kooperationsvertrag oder mögliche weitere
Vereinbarungen (wie bspw. eine Betreuungsverein­ Das Präsidium verhandelt mit der Freien und Hansestadt
barung) sollen zudem geregelt werden: Hamburg zusätzliche Ressourcen, Personal und
Flächen für den Ausbau dualer Studienangebote an
– die Form und Intensität der Betreuung: der HAW Hamburg.
bspw. online oder vor Ort, Betreuungsrhythmen,
– die Prüfungsformalitäten,
– die inhaltliche Gestaltung der Module mit Praxis­
phasen (Verschränkung mit den Theoriephasen und
den Curricula der Hochschule) und 5.
– die organisatorische Gestaltung der Module mit
Praxisphasen (bspw. verschiedene Stationen inner-
Evaluation und
halb eines Praxispartners, feste Ansprechperson). Qualitätssicherung
Die Hochschule entwickelt eine Richtline für Praxispartner,
die die Anforderungen an Praxispartner in dualen Die Qualität der Studienangebote wird im Rahmen des
Studiengängen regelt. Zudem werden „Leitlinien für HAW Modells (Systemakkreditierung) regelmäßig evaluiert,
eine gelungene Praxisphase“ erarbeitet, die den geprüft und weiterentwickelt. Damit soll die Opti­mierung
Praxispartnern als Anregung dienen können. von Prozessen innerhalb der Hochschule (bspw. An­­-
bahnung, Abschluss und Pflege der Kooperationen mit
Unternehmen, Auswahl und Zulassung von dual
Studierenden) sowie zwischen Praxispartner und Hoch-
schule (bspw. Vermeidung von Abstimmungsproblemen /
Doppelarbeit, Verzahnung der Lernorte) gewährleistet
werden.

20 21
Quellenverzeichnis Akkreditierungsrat. Handreichung der AG Kultusministerkonferenz. „Qualifikati- Schaper, Niclas: „Fachgutachten zur
„Studiengänge mit besonderem Profil­ onsrahmen für deutsche Hochschul- Kompetenzorientierung in Studium und
anspruch.“ Beschluss des Akkreditierungs- abschlüsse“ (im Zusammenwirken Lehre“, Bonn: Hochschulrektorenkonfe-
rates vom 10.12.2010. Drs. AR 95/2010. von Hochschulrektorenkonferenz und renz, August 2012.
http://archiv.akkreditierungsrat.de/fileadmin/Seiteninhalte/ Kultusministerkonferenz und in Abstim- http://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-
AR/Beschluesse/AR_Handreichung_Profil.pdf nexus/07-Downloads/07-02-Publikationen/fachgutach-
letzter Aufruf: 06.11.2018 mung mit Bundesministerium für Bildung ten_kompetenzorientierung.pdf
und Forschung erarbeitet und von der letzter Aufruf: 28.08.2018

Beaugrand, Andreas; Latteck, Änne-Dörte; Kultusministerkonferenz am 16.02.2017


Mertin, Matthias und Ariane Wolf: beschlossen) [HQR] Verordnung zur Regelung des Näheren
https://www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02- der Studien­akkreditierung in der Freien
„Methodengeleitete Explikation von Dokumente/02-03-Studium/02-03-02-
Wissen aus beruflichen Situationen.“ Qualifikationsrahmen/2017_Qualifikationsrahmen_ und Hansestadt Hamburg (Studien­
Bielefeld, 2015. HQR.pdf akkredi­tierungsverordnung – StudakkVO)
http://www.stifterverband.de/pdf/hds-bielefeld- letzter Aufruf: 03.09.2018 vom 6. Dezember 2018.
explikation-von-wissen.pdf http://www.landesrecht-hamburg.de/jportal/portal/page/
letzter Aufruf: 03.09.2018 Kultusministerkonferenz. Musterrechts- bshaprod.psml?showdoccase=1&st=lr&doc.id=jlr-
HSchulQSAkkrVHArahmen&doc.part=X&doc.origin=bs
verordnung gemäß Artikel 4 Absätze 1–4 letzter Aufruf: 22.02.2019
Gudjons, Herbert: Handlungsorientiert Studienakkreditierungsstaatsvertrag.
lehren und lernen. 8., aktualisierte (Beschluss der KMK vom 07.12.2017)
Aufl. Bad Heilbrunn: Klinkhardt, 2014. https://www.hrk.de/fileadmin/redaktion/hrk/02- Wissenschaftsrat. Empfehlungen zur
Dokumente/02-04-Lehre/02-04-01-Qualitaetssicherung/ Entwicklung des dualen Studiums.
KMK_Musterrechtsverordnung.pdf Positionspapier. 2013. Drs. 3479-13.
Hesser, Wilfried: Implementierung einer letzter Aufruf: 03.09.2018 https://www.wissenschaftsrat.de/download/
dualen Hochschulausbildung an Hoch- archiv/3479-13.pdf
schulen und in Unternehmen im Ausland. Meyer-Guckel, Volker; Nickel, Sigrun; letzter Aufruf: 03.09.2018
Helmut-Schmidt-Universität: Hamburg, Püttmann, Vitus und Ann-Katrin Schröder-
2018. Kralemann (Hrsg.): Qualitätsentwicklung
http://edoc.sub.uni-hamburg.de/hsu/volltexte/2018/3189/
pdf/Duale_Hochschulausbildung_final.pdf im dualen Studium – Ein Handbuch für
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(HmbHG) vom 18. Juli 2001. letzter Aufruf: 03.09.2018
Stand: letzte berücksichtigte Änderung vom 29.05.2018.
http://www.landesrecht-hamburg.de/jportal/portal/page/
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letzter Aufruf: 03.09.2018 Lerninhalten und -orten.“ In: Krone,
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(Hrsg.): „Struktur- und Entwicklungsplan Studiengängen. Wiesbaden: Springer VS,
2016-2020“ (beschlossen im Hochschulrat 2015. S. 167–210.
am 28.04.2016 sowie im Hochschulsenat
am 19.05.2016), 2016.
https://www.haw-hamburg.de/sep.html?t3users%5BNK_
loginfinished%5D=1
nur im Intranet der HAW Hamburg abrufbar,
letzter Aufruf: 03.09.2018

22 23
Anhang 1. 3. 5.
Beziehung der Lernorte Gestaltung des Praxisbezugs Unterstützungsleistungen
der Hochschulen
Dimensionen des Diese Dimension zeigt auf, in welchem Mit Hilfe dieser Dimension wird spezi­
Maße die Lernorte inhaltlich, zeitlich und fiziert, wie intensiv und in welchem Zeit­- Mit dieser Dimension werden die konkre-
dualen Studiums institutionell verzahnt sind. Merkmale umfang die praktische Ausbildung in den ten hochschulischen Angebote jenseits
(Wissenschaftsrat sind u.a. gemeinsame Gremien von Hoch- Unternehmen und Einrichtungen sowie der Vermittlung fachlicher Lerninhalte
„Empfehlungen“ 2013, schulen und Praxispartnern, regelmäßige den Fachschulen innerhalb des Studien- beschrieben, sei es im Bereich der Betreu-
S. 24/25) Kooperationsprojekte, gegenseitige angebotes gestaltet ist. Kriterium ist also ungsinfrastrukturen, der konkreten
Besuche der dualen Koordinatorinnen nicht die bloße Dauer der Praxisphasen, Verzahnungselemente wie Module zur
und Koordinatoren von Hochschule und sondern die Intensität des Lernprozesses Praxisreflexion oder seien es eigenständige
Praxispartner oder Betreuung von und das Niveau der Inhalte beim Praxis­ Angebote für dual Studierende wie Bera-
Praxisphasen durch Dozentinnen und partner. Für die Anrechnung der am tungszentren und/oder Veranstaltungen.
Dozenten und vice versa. Zentral ist hier praktischen Lernort erworbenen Studien­
das Maß der Abstimmung von Lernin­ leistungen ist die wissenschaftliche
halten und Modulen, die Eingliederung Begleitung des Praxislernens bedeutsam. 6.
der praktischen Anteile in das Curriculum Weitere Kriterien können etwa die Be­- Kosten und Finanzierung
und ihre Anrechnung im ECTS-System. treuungsinfrastruktur auf der Praxisseite
Auch die zeitlichorganisatorische Verein- sein und nicht zuletzt die Möglichkeit, Diese Dimension soll anzeigen, ob für
barkeit kann hier aufgezeigt werden. einen gesonderten Berufsabschluss zu die Studierenden Gebühren (bei privaten
erlangen. Hochschulen oder weiterbildenden
Studiengängen) anfallen sowie ob und
2. in welchem Maße sich die Unternehmen
Wissenschaftlicher Anspruch 4. finanziell an den Studiengängen beteili-
Leistungen des Praxispartners gen. Letzteres kann etwa durch Beiträge
Für diese Dimension sind der Umfang zur Finanzierung der Betreuungsinfra-
der akademischen Ausbildungsanteile, die Diese Dimension zeigt in erster Hinsicht strukturen oder durch die (teilweise oder
wissenschaftlichen Anforderungen des auf, in welcher Form und mit welcher vollständige) Übernahme von Studienge-
Studienangebots und ihre Übereinstim- Perspektive die Studierenden in den bühren erfolgen; auf diese Weise gelangen
mung mit denen der entsprechenden Unternehmen oder Einrichtungen einge­- private Drittmittel in die Hochschulen.
regulären Studiengänge zentrale Kriterien. bunden sind. Dazu zählt die Art des Auch die private oder öffentliche Träger­
Wichtig sind zudem die zu erbringenden Beschäftigungsverhältnisses inklusive schaft der Hochschule bzw. Berufs­
Prüfungsleistungen, der Bezug zur der Regelungen zu Vergütung, Sozial- akademie spielt hier eine Rolle.
Forschung sowie die Qualifikation und leistungen u. ä., Übernahmegarantien
Zusammensetzung des Lehrpersonals. oder Bleibeverpflichtungen sowie die
Möglichkeit, die Praxisphasen in unter-
schiedlichen Unternehmen bzw. an
verschiedenen Standorten eines Betriebs
oder einer Einrichtung zu absolvieren.
In zweiter Hinsicht können hier auch die
Leistungen des Praxispartners gegenüber
der Hochschule aufgezeigt werden.

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Impressum
Herausgeber:
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg,
Berliner Tor 5, 20099 Hamburg

Redaktion:
Vizepräsidentin für Studium und Lehre
sowie Gleichstellung

Gestaltung:
Bettina Schröder Grafik Design, Bettina Schröder,
Raphael Schifferdecker

© HAW Hamburg, April 2019

haw-hamburg.de
Hochschule für Angewandte
Wissenschaften Hamburg
Hamburg University of Applied Sciences

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