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Inhalt
1. Präambel 4
2.1 Hochschulstruktur 7
2.2. Studienangebote 8
Quellenverzeichnis 22
2 3
1.
Präambel
Die Hochschule für Angewandte Wissenschaften Mit ihrem Bezug zur beruflichen Praxis sprechen duale
Hamburg entwickelt nachhaltige Lösungen für Studiengänge insbesondere auch Studierende an,
die gesellschaftlichen Herausforderungen in Gegenwart die als Erste/r in der Familie einen Hochschulabschluss
und Zukunft. anstreben. Damit lädt die HAW Hamburg weitere
Personenkreise ein, eine akademische Ausbildung zu
Vor dem Hintergrund einer wachsenden Vernetzung verfolgen und trägt damit ihrem Bildungsauftrag
und dem Wandel gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Rechnung.
Prozesse bekommen das Angebot und der Ausbau von
dualen Studienangeboten zunehmende Bedeutung. Die HAW Hamburg stellt sich auf die Vielfalt der Bedarfe
Die Verschränkung von Wissenschaft und Praxis in dualen im Hinblick auf die inhaltliche, personelle und organisato-
Studiengängen erweitert das Kompetenzspektrum der rische Verknüpfung von hochschulischer und beruflicher
Absolventinnen und Absolventen. Über die Abstimmung Bildung der Studieninteressierten und Studierenden
der Lehrinhalte an den verschiedenen Lernorten ein. Sie versteht es auch bei dualen Studienangeboten
findet ein regelmäßiger Austausch zwischen Wissenschaft als ihre zentrale Aufgabe, den Zugang zu Bildung mit
und Praxis statt. Die abschließende Verantwortlichkeit dem Ziel eines abgeschlossenen Bachelor- und Master-
für die Gestaltung der Studiengänge und das zugehörige studiums zu ermöglichen, die Studierenden zu wissen-
Qualitätsmanagement bleiben jedoch bei der HAW schaftlichem Arbeiten zu befähigen und darüber hinaus
Hamburg. geeignete Weiterbildung anzubieten.
4 5
2.
Eckpunkte zur Gestaltung
dualer Studiengänge an der
HAW Hamburg
Bedarf an akademischen Fach- und Führungs Die Empfehlungen des Wissenschaftsrates beziehen
kräften. Besonders deutlich ist diese Nachfrage sich auf sechs Dimensionen dualer Studiengänge:2
6 7
2.2
Studienangebote
Integriertes Praxispartner Hochschule
Studium
Die HAW Hamburg bietet qualitätsgesicherte, duale Modell 3 Tage / Woche 2 Tage / Woche
Studiengänge im Bachelor- und Masterbereich an,
Hochschule
die sich durch eine enge Verzahnung der Praxis- und
Vollzeitstudium
Theorieinhalte auszeichnen.3 Im akademischen
Erststudium kann das Studium praxis- oder ausbildungs Praxispartner oder Auslandssemester
integrierend (mit paralleler Berufsausbildung ) gestaltet
werden, im Masterstudium entsprechend praxis- Abschlussarbeit (in der Regel in enger
oder berufsintegrierend. Kooperation mit dem Partnerunternehmen)
Individueller
Bildungsabschnitt Studienformat
Teilsepariertes Praxispartner
Studium
Erstausbildung
mit berufsintegrierend
Weiterbildung
Studium
Abb. 1
Typologie der dualen Studien- 2.3 Praxispartner
formate (nach Wissenschaftsrat
„Empfehlungen“ 2013, S. 23) Studienstrukturmodelle
Hochschule
und Studienorganisation
Praxispartner
Umfang und Abfolge von Praxis- und Theoriephasen
richten sich nach den Bedarfen des jeweiligen Studien- Hochschule
gangprofils und der Kompetenzerwartung. Möglich
sind beispielsweise Blockmodelle, integrierte sowie teil- Abb. 2 Praxispartner oder Auslandssemester
3 Bestehende Studienangebote in separierte Modelle.4 Dabei können Blockmodelle wegen Zeitstrukturmodelle
dualer Form können in bewährter im dualen Studium Abschlussarbeit (in der Regel in enger
Form fortgesetzt werden. der Möglichkeit des epochalen Lernens besonders (vgl. Ratermann Kooperation mit dem Partnerunternehmen)
4 (Fußnote auf Seite 10) zum Lernerfolg der Studierenden beitragen. Abweichende 2015: 194–198)
8 9
Semesterzeiten stellen eine besondere organisatorische 3.
Herausforderung für die Hochschule dar, die bei den
Planungen berücksichtigt werden sollte. Präsenzzeiten Qualität Dualer
können mit Phasen des Selbststudiums oder Distance- Studiengänge
Learning verschränkt sein. Das jeweilige Modell soll
didaktisch ausgewogen, organisatorisch abgestimmt
und in die Gesamtheit der Studienangebote eines Duale Studiengänge zeichnen sich durch eine enge
Departments eingepasst werden. Verzahnung von theorie- und praxisgeleitetem Lernen
aus. Die zu erwerbenden Kompetenzen sind in
Die Regelstudienzeit kann, insbesondere bei ausbildungs- komplexer Form auf die Module und auf die Lernorte
oder berufsintegrierenden Varianten, im Vergleich verteilt und verschränken diese miteinander. Praxis
zu nicht-dualen Studienangeboten um bis zu ein Jahr lernen ist damit Teil des Curriculums und im Workload
verlängert werden. der Studierenden, also mit ECTS-Leistungspunkten,
4 Hier finden Sie das Modell des
Studiengangs „Pflege dual“: zu berücksichtigen.6
https://www.haw-hamburg.de/ Die Kohortengröße, also die Aufnahmezahl im ersten Fach-
fileadmin/user_upload/WS-PM/ semester, bei dualen Bachelor-Programmen soll bei Das Curriculum dualer Studiengänge integriert die hoch-
pdf-Dateien/Dualer_Bachelor/
X_Curriculum_BAP_Modultableau.pdf mindestens 25 und bei höchstens 40 Studierenden liegen. schulische Lehre und die praktischen Tätigkeiten auf
Hier finden Sie das Modell des Bei dualen Master-Programmen soll die Kohortengröße der Grundlage der Kompetenzorientierung und fokussiert
Studiengangs Public Management: bei höchstens 20 Studierenden liegen. Ausnahmen Querbezüge zwischen den Inhalten der Theorie- und
https://www.haw-hamburg.de/
fileadmin/user_upload/StgInfo_ZSB/ sind gesondert zu begründen (vgl. HAW Hamburg, SEP Praxisphasen. Auf der Basis wissenschaftlicher Methoden
Stud_uebersichten_Bachelor/ws_ 2016–2020, S. 29). Dies gilt nicht für die Studiengänge ist hochschulische Bildung auf die reflektierte, kritische,
publicmanagement_ba_2.pdf in dualer Studienform, die in bewährter Form weiterge- integre Schaffung, Verfügung und Verwendung von über- 6 Vgl. dazu auch die Hinweise des
5 Der Akkreditierungsrat gibt zur Zu- Akkreditierungsrats: „Für die plane-
lassung folgenden Hinweis: „Sind in führt werden können. prüfbarem Wissen ausgerichtet. Dabei werden domänen- rische Einbindung von Praxisphasen
dualen Studiengängen Unternehmen spezifische und generische Kompetenzen durch u.a. in Studiengängen mit besonderem
an der Zulassung und Auswahl der Die Möglichkeit für einen Auslandsaufenthalt der forschendes Lernen und kritisch reflektierte Erfahrungen Profilanspruch gilt der Beschluss
Studierenden beteiligt, ist dies auf des Akkreditierungsrates zur ‚ECTS-
geeignete Weise zu dokumentieren Studierenden, insbesondere als Auslandspraktikum, am Lernort Hochschule entwickelt. So begründet Fähigkeit von innercurricularen Praxis-
und in der Akkreditierung nachzuvoll- soll bei der Gestaltung der Studienverlaufspläne hochschulische Bildung spezifische Kompetenzen zum anteilen‘ entsprechend. Demnach
ziehen“ (Akkreditierungsrat: „Studien berücksichtigt werden. verantwortlichen und erfolgreichen Umgang mit Unsicher- sind Praxisanteile ECTS-fähig, wenn
gänge mit besonderem Profilan- sie ‚einen in das Studium integrierten
spruch“ 2010, S. 7). Zudem wird eine heit. Der Lernort Praxis wird dabei in unterschiedlicher und von der Hochschule geregelten,
Regelung im Falle eines Abbruchs Studierende dualer Studiengänge (kurz: dual Studierende) Weise integriert bzw. es wird vielfältig auf ihn Bezug ge- inhaltlich bestimmten und (idealer-
der Ausbildung oder für Änderungen durchlaufen an der Hochschule das reguläre Zulassungs- nommen. Studienphasen am Lernort Praxis ermöglichen weise, aber nicht zwingend) mit einer
in der Kooperation zwischen Praxis- Lehrveranstaltung begleitenden,
partner und Hochschule gefordert: verfahren für ihren Studiengang. Zudem benötigen die anwendungsbezogene Erprobung theoriegeleiteter d.h. betreuten Ausbildungsabschnitt
„Der Status der Studierenden im Falle dual Studierende in der Regel einen gültigen Ausbildungs- Erkenntnisse und Kompetenzen sowie den Erwerb in der Berufspraxis darstellen.‘ Die
des Abbruchs der Ausbildung oder oder einen Arbeitsvertrag mit einem oder ggf. mehreren praxisgeleiteter Erkenntnisse und Kompetenzen. Die Hochschule beschreibt die inhaltliche
des Studiums ist zu regeln und in Abstimmung der Theorie- und
Akkreditierungsverfahren nachzuvoll Praxispartnern. Die Auswahlprozesse der Praxis- Verschränkung der Lernorte Praxis und Hochschule er- Praxisphasen in einem in sich ge-
ziehen. Ferner ist sicherzustellen, partner erfolgen in Abstimmung mit der Hochschule möglicht somit die Reflexion und wechselseitige kritische schlossenen Studiengangskonzept,
dass Studierende ihr Studium auch entsprechend einer Zugangs- und Auswahlordnung Einordnung von praxis- und theoriegeleiteten Kom- aus der die Gestaltung der Praxis
dann abschließen können, wenn phasen und deren Kreditierung her-
sich unerwartet Änderungen in der des dualen Studiengangs.5 petenzen und befördert durch den engen Austausch die vorgehen. Die Hochschule weist in
Kooperation zwischen Ausbildungs- Entstehung von Synergien zwischen Theorie und Praxis der Akkreditierung eine angemessene
betrieb und Hochschule ergeben“ Dual Studierende haben denselben Anspruch auf die bzw. eine Theorie-Praxis-Transferkompetenz. Der syste- Betreuung der Studierenden in
(Akkreditierungsrat: „Studiengänge den Praxisphasen nach“ (AR „Studien
mit besonderem Profilanspruch“ Anerkennung hochschulischer Leistungen oder die matische Perspektivwechsel zwischen Theorie und Praxis gänge mit besonderem Profilanspruch“
2010, S. 10). Anrechnung außer-hochschulischer Leistungen wie nicht- unterstützt das Verständnis für das Ineinandergreifen 2010, S. 6).
dual Studierende.
10 11
verschiedener Teile eines Gesamtsystems und erlaubt 3.1
damit die nachhaltige Ausbildung von Kompetenzen, die Qualitätssicherung Praxis
wissenschaftlich begründetes Handeln ausmachen und
damit die Grundlage für eine weitere akademische Quali- Die inhaltlichen Anforderungen an die Praxisphasen
fizierung bieten (bspw. durch (duale) Masterprogramme) sollen in Abstimmung mit den Praxispartnern durch
bei gleichzeitiger anwendungsbezogener Kompetenz.7 die Hochschule bestimmt und in Kooperationsverträgen
vereinbart werden; die Praxisphasen werden von
den Praxispartnern in Abstimmung mit der Hochschule
„Im Kern geht es hier um eine intensive Bezugnahme der ausgestaltet. Die Studienakkreditierungsverordnung
Lehrveranstaltungen an der Hochschule auf die Praxis der Freien und Hansestadt Hamburg setzt die von der
wie auch um eine systematische Einbindung theoretischer KMK beschlossene Musterrechtsverordnung um
Elemente in den Praxisphasen. Eine derartige Verbindung und regelt für Kooperationen mit nichthochschulischen
von Theorie und Praxis gehört zu den profilbildenden Einrichtungen die Verantwortlichkeit der Hochschule
Aspekten dualer Studiengänge, weil sie über eine reine für alle Bereiche des Studiums: 8
Parallelität hinausgeht. Der kontinuierliche Wechsel der
Lernorte ermöglicht es, dass Theorie und Praxis zueinander
in Beziehung gesetzt werden können. Praktische Er- „Führt eine Hochschule einen Studiengang in Kooperation
fahrungen können theoretisch reflektiert und in neue mit einer nichthochschulischen Einrichtung durch, ist die
Formen der Praxis überführt werden, wie auch die praktische Hochschule für die Einhaltung der Maßgaben gemäß des
Erprobung theoretischer Elemente als Anregung für die Teils 2 und der §§ 11 bis 15 verantwortlich. Die gradverleihende
theoretische Auseinandersetzung genutzt werden kann.“ Hochschule darf Entscheidungen über Inhalt und Organisa
tion des Curriculums, über Zulassung, Anerkennung
Meyer-Guckel et al. „Qualitätsent-
wicklung im dualen Studium“ und Anrechnung, über die Aufgabenstellung und Bewertung
(2015, S. 23) An der HAW Hamburg sind duale Studiengänge somit von Prüfungsleistungen, über die Verwaltung von
wissenschaftliche Studiengänge, die ganz spezifisch Prüfungs- und Studierendendaten, über die Verfahren
Praxis- und Theorielernen besonders intensiv reflektie- der Qualitätssicherung sowie über Kriterien und Verfahren
ren und miteinander verbinden. Absolventinnen und der Auswahl des Lehrpersonals nicht delegieren.“
Absolventen dualer Studienangebote der HAW Hamburg
§19 Studienakkreditierungs
haben eine wissenschaftliche Qualifikation auf Bachelor- verordnung – StudakkVO
oder Masterniveau erreicht, die sie für weiterführende Die Hochschule entwickelt ihre Angebote zur (Beschluss vom 06.12.2018)
bzw. postgraduale Studienangebote qualifiziert oder didaktischen Qualifizierung auch in Hinblick auf
einen direkten Einstieg in den Arbeitsmarkt ermöglicht. die Praxislehrenden weiter.
Die erhöhte Praxisorientierung im dualen Studium
verbindet Fachwissen mit angewandter Problemlösung
und befördert damit die Kompetenz der Absolventinnen 8 Vgl. dazu auch die Hinweise des
und Absolventen. Akkreditierungsrats: „Die gradver
leihende Hochschule trägt die
akademische Letztverantwortung
Auch für Professorinnen und Professoren, die in dualen auch für solche Studiengänge, in
Studiengängen unterrichten, gilt die grundgesetzlich denen andere Organisationen mit der
garantierte Freiheit von Forschung und Lehre. Durchführung von Teilen des Studien-
7 Vgl. dazu auch den Hochschul gangs beauftragt oder beteiligt sind“
qualifikationsrahmen 2017 (AR „Studiengänge mit besonderem
der Kultusministerkonferenz. Profilanspruch“ 2010, S. 5).
12 13
3.2
Anregungen für das Lehren, Lernen und
Prüfen in dualen Studiengängen
Die Verzahnung zweier Lernorte öffnet die Möglichkeit „Kompetenzorientierte Lehre beinhaltet, dass Studierende
und betont die Notwendigkeit des Transferlernens auf der Basis wissenschaftlicher Erkenntnisse ihre
und des forschenden Lernens. Lehrende sollen bei der Kenntnisse, Fähigkeiten, Fertigkeiten, Einstellungen und
didaktischen Gestaltung der entsprechenden Lehrver Haltungen in einer komplexen, meist neuartigen Anfor
anstaltungen verstärkt auf Methoden zurückgreifen, derungssituation lösungsorientiert einsetzen können.“
die die Reflexion des Theorie-Praxis-Kompetenzerwerbs
HAW Hamburg: Struktur- und Entwick-
stärken. Daher müssen Kompetenzziele für den lungsplan 2016–2020, S. 26.
Lernort Hochschule sowie für den Lernort Praxis Dazu sind im Sinne des Constructive Alignment von den Vgl. weiterführend: Schaper, Niclas:
formuliert werden. Lehrenden die Lernergebnisse der Studierenden zu „Fachgutachten zur Kompetenz
orientierung in Studium und Lehre“,
definieren, geeignete Lehr-Lernarrangements auszuwäh- HRK 2012.
len, welche das selbstgesteuerte Aneignen von Wissen,
Fähigkeiten und Fertigkeiten ermöglichen (bspw. mittels
des Einbindens von Methoden zum problembasierten
oder forschenden Lernen) sowie passende Prüfungen zu
Lernen formulieren. Aufgrund der curricularen Organisiertheit
in Berufsschulen wird der Mitbestimmungsgrad bei einem
ausbildungsintegrierenden Studiengang ggf. geringer
Theorie Praxis Theorie Praxis sein als bei einem berufsintegrierenden.
14 15
der Berufstätigkeit stehen, abgeleitet werden (vgl. Hesser Der Akkreditierungsrat formuliert folgenden Anspruch
2018: 43, 76). Möglich sind beispielsweise Formate wie an Anbieter dualer Studienangebote:
Berichte, Hausarbeiten, Prozessdokumentationen, ein
Lerntagebuch oder ein E-Portfolio sowie Video-, Audio-
und / oder Softwaredokumentationen oder eine Produkt- „Bestimmend für einen dualen Studiengang ist die Inanspruch-
entwicklung. Des Weiteren können die Qualifizierungs- nahme von Betrieben und vergleichbaren Einrichtungen als
und Tätigkeitsnachweise oder Reflexionsgespräche und zweitem Lernort neben der Hochschule und die Verteilung des
Assessmentverfahren der Praxis einfließen (vgl. Hesser Curriculums auf mindestens zwei Lernorte. Die organisatorische
2018: 118). Abstimmung der Theorie- und Praxisphasen beschreibt
die Hochschule in einem in sich geschlossenen Studiengangs-
Die Abnahme einer Leistung kann begleitend erfolgen, konzept, aus dem auch die zeitliche Organisation des Studiums
bspw. eingebunden in ein Blended-Learning-Arran hervorgeht. In der Akkreditierung sind zur umfassenden
gement. Je nach Qualifikation der Praxisvertreterinnen Beurteilung der Studierbarkeit auch nichtkreditierte Praxis-
und -vertreter können diese als Lehrbeauftragte der phasen darzulegen. Die Betreuung der Studierenden an
Hochschule tätig sein oder sie können sich am Prüfungs- beiden Lehr- und Lernorten ist sichergestellt.“
geschehen in der Praxis beteiligen. Dies eröffnet die
Akkreditierungsrat: „Studiengänge
Möglichkeit, dass Prüfungselemente, die authentische mit besonderem Profilanspruch“
Praxissituationen und ein praktisches Handeln (2010, S. 8)
voraussetzen, auch am Lernort Praxis abgenommen 4.1
werden können. Organisations- und
Entscheidungsstrukturen
16 17
Sitzungen von Praxisbeirat und PA/SRA pro Semester Strukturen für duale Studienangebote
fallen, weitere gemeinsame Gremien, gemeinsame Ver- an der HAW Hamburg
anstaltungen (bspw. zum Semesterauftakt / -abschluss),
Schlichtung in Konfliktfällen oder der Umgang mit
schwierigen Situationen. Es können auch grundsätzliche
Themen wie die Verzahnung von Theorie und Praxis,
Praxis HAW HAMBURG
die Prüfungsformen der Praxisinhalte, die Qualifikation
externer Praxislehrender als Prüferinnen und Prüfer
oder die Qualitätssicherung in diesen Gesprächen er-
örtert werden.
Prüfungs-
HAW-modell
Praxispartner sollen mindestens eine feste Ansprech ausschuss, ggf.
Praxisbeirat qualitäts-
person für duales Studium benennen. Diese betreut Studienreform
sicherung
die Studierenden während der Praxisphasen und sorgt ausschuss
Department
Dualer
im Koordinationsteam mit der jeweiligen Koordina-
Studiengang
torin bzw. dem Koordinator für die Koordination und
Prüfungs- u. Studien
direkte Kommunikation zwischen den beteiligten ordnung / Zugangs-
Akteurinnen und Akteuren untereinander und zu den u. Auswahl-
Studierenden. Das Koordinationsteam soll beratend ordnung
Fakultät
Dekanat
Fakultäts-
Prodekan/in
Die SeDS soll u.a. die folgenden Aufgaben übernehmen: Studium und Lehre rat
18 19
4.2 4.3
Kooperationsverträge und Ressourcen und Finanzierung
Betreuungsvereinbarungen
Eine finanzielle Beteiligung der Praxispartner wird im
Die Zusammenarbeit von Praxispartner und Hochschule Kooperationsvertrag geregelt. Das betrifft bspw.
fußt auf einem Kooperationsvertrag. Dieser regelt die Beteiligung an den Kosten für die Koordination dualer
die wechselseitigen Aufgaben, Pflichten sowie Verant- Studiengänge sowie für die dualen Servicestrukturen
wortungsbereiche und Rechte von Hochschule und der SeDS. Auch spezifische Angebote zur didaktischen
Praxispartner. So engagieren sich Praxispartner u.a. in Qualifizierung für Praxislehrende könnten kostenpflichtig
den vereinbarten Gremien (bspw. Koordinationsteam für die Praxispartner sein. Zusätzlich sind Beteiligungen
und Praxisbeirat) und stellen die Studierenden für die für Exkursionen, Projektsemester, Investitionen
Präsenz-/ Theoriephasen vereinbarungsgemäß von ihrer in Laborausstattung usw. denkbar.
jeweiligen Tätigkeit in der Praxis frei. Die Hochschule
tauscht sich regelmäßig mit dem Praxisbeirat oder weite- Die Hochschule prüft Möglichkeiten zur Lehrentlastung
ren Vertretungen der Praxis aus und arbeitet im Koor für Studiengangsleitungen dualer Studienangebote.
dinationsteam eng mit den Praxispartnern zusammen. Diese könnte in Abhängigkeit von der Größe der Kohorte
sowie der Anzahl der Praxispartner bestimmt werden.
Über den Kooperationsvertrag oder mögliche weitere
Vereinbarungen (wie bspw. eine Betreuungsverein Das Präsidium verhandelt mit der Freien und Hansestadt
barung) sollen zudem geregelt werden: Hamburg zusätzliche Ressourcen, Personal und
Flächen für den Ausbau dualer Studienangebote an
– die Form und Intensität der Betreuung: der HAW Hamburg.
bspw. online oder vor Ort, Betreuungsrhythmen,
– die Prüfungsformalitäten,
– die inhaltliche Gestaltung der Module mit Praxis
phasen (Verschränkung mit den Theoriephasen und
den Curricula der Hochschule) und 5.
– die organisatorische Gestaltung der Module mit
Praxisphasen (bspw. verschiedene Stationen inner-
Evaluation und
halb eines Praxispartners, feste Ansprechperson). Qualitätssicherung
Die Hochschule entwickelt eine Richtline für Praxispartner,
die die Anforderungen an Praxispartner in dualen Die Qualität der Studienangebote wird im Rahmen des
Studiengängen regelt. Zudem werden „Leitlinien für HAW Modells (Systemakkreditierung) regelmäßig evaluiert,
eine gelungene Praxisphase“ erarbeitet, die den geprüft und weiterentwickelt. Damit soll die Optimierung
Praxispartnern als Anregung dienen können. von Prozessen innerhalb der Hochschule (bspw. An-
bahnung, Abschluss und Pflege der Kooperationen mit
Unternehmen, Auswahl und Zulassung von dual
Studierenden) sowie zwischen Praxispartner und Hoch-
schule (bspw. Vermeidung von Abstimmungsproblemen /
Doppelarbeit, Verzahnung der Lernorte) gewährleistet
werden.
20 21
Quellenverzeichnis Akkreditierungsrat. Handreichung der AG Kultusministerkonferenz. „Qualifikati- Schaper, Niclas: „Fachgutachten zur
„Studiengänge mit besonderem Profil onsrahmen für deutsche Hochschul- Kompetenzorientierung in Studium und
anspruch.“ Beschluss des Akkreditierungs- abschlüsse“ (im Zusammenwirken Lehre“, Bonn: Hochschulrektorenkonfe-
rates vom 10.12.2010. Drs. AR 95/2010. von Hochschulrektorenkonferenz und renz, August 2012.
http://archiv.akkreditierungsrat.de/fileadmin/Seiteninhalte/ Kultusministerkonferenz und in Abstim- http://www.hrk-nexus.de/fileadmin/redaktion/hrk-
AR/Beschluesse/AR_Handreichung_Profil.pdf nexus/07-Downloads/07-02-Publikationen/fachgutach-
letzter Aufruf: 06.11.2018 mung mit Bundesministerium für Bildung ten_kompetenzorientierung.pdf
und Forschung erarbeitet und von der letzter Aufruf: 28.08.2018
22 23
Anhang 1. 3. 5.
Beziehung der Lernorte Gestaltung des Praxisbezugs Unterstützungsleistungen
der Hochschulen
Dimensionen des Diese Dimension zeigt auf, in welchem Mit Hilfe dieser Dimension wird spezi
Maße die Lernorte inhaltlich, zeitlich und fiziert, wie intensiv und in welchem Zeit- Mit dieser Dimension werden die konkre-
dualen Studiums institutionell verzahnt sind. Merkmale umfang die praktische Ausbildung in den ten hochschulischen Angebote jenseits
(Wissenschaftsrat sind u.a. gemeinsame Gremien von Hoch- Unternehmen und Einrichtungen sowie der Vermittlung fachlicher Lerninhalte
„Empfehlungen“ 2013, schulen und Praxispartnern, regelmäßige den Fachschulen innerhalb des Studien- beschrieben, sei es im Bereich der Betreu-
S. 24/25) Kooperationsprojekte, gegenseitige angebotes gestaltet ist. Kriterium ist also ungsinfrastrukturen, der konkreten
Besuche der dualen Koordinatorinnen nicht die bloße Dauer der Praxisphasen, Verzahnungselemente wie Module zur
und Koordinatoren von Hochschule und sondern die Intensität des Lernprozesses Praxisreflexion oder seien es eigenständige
Praxispartner oder Betreuung von und das Niveau der Inhalte beim Praxis Angebote für dual Studierende wie Bera-
Praxisphasen durch Dozentinnen und partner. Für die Anrechnung der am tungszentren und/oder Veranstaltungen.
Dozenten und vice versa. Zentral ist hier praktischen Lernort erworbenen Studien
das Maß der Abstimmung von Lernin leistungen ist die wissenschaftliche
halten und Modulen, die Eingliederung Begleitung des Praxislernens bedeutsam. 6.
der praktischen Anteile in das Curriculum Weitere Kriterien können etwa die Be- Kosten und Finanzierung
und ihre Anrechnung im ECTS-System. treuungsinfrastruktur auf der Praxisseite
Auch die zeitlichorganisatorische Verein- sein und nicht zuletzt die Möglichkeit, Diese Dimension soll anzeigen, ob für
barkeit kann hier aufgezeigt werden. einen gesonderten Berufsabschluss zu die Studierenden Gebühren (bei privaten
erlangen. Hochschulen oder weiterbildenden
Studiengängen) anfallen sowie ob und
2. in welchem Maße sich die Unternehmen
Wissenschaftlicher Anspruch 4. finanziell an den Studiengängen beteili-
Leistungen des Praxispartners gen. Letzteres kann etwa durch Beiträge
Für diese Dimension sind der Umfang zur Finanzierung der Betreuungsinfra-
der akademischen Ausbildungsanteile, die Diese Dimension zeigt in erster Hinsicht strukturen oder durch die (teilweise oder
wissenschaftlichen Anforderungen des auf, in welcher Form und mit welcher vollständige) Übernahme von Studienge-
Studienangebots und ihre Übereinstim- Perspektive die Studierenden in den bühren erfolgen; auf diese Weise gelangen
mung mit denen der entsprechenden Unternehmen oder Einrichtungen einge- private Drittmittel in die Hochschulen.
regulären Studiengänge zentrale Kriterien. bunden sind. Dazu zählt die Art des Auch die private oder öffentliche Träger
Wichtig sind zudem die zu erbringenden Beschäftigungsverhältnisses inklusive schaft der Hochschule bzw. Berufs
Prüfungsleistungen, der Bezug zur der Regelungen zu Vergütung, Sozial- akademie spielt hier eine Rolle.
Forschung sowie die Qualifikation und leistungen u. ä., Übernahmegarantien
Zusammensetzung des Lehrpersonals. oder Bleibeverpflichtungen sowie die
Möglichkeit, die Praxisphasen in unter-
schiedlichen Unternehmen bzw. an
verschiedenen Standorten eines Betriebs
oder einer Einrichtung zu absolvieren.
In zweiter Hinsicht können hier auch die
Leistungen des Praxispartners gegenüber
der Hochschule aufgezeigt werden.
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Impressum
Herausgeber:
Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg,
Berliner Tor 5, 20099 Hamburg
Redaktion:
Vizepräsidentin für Studium und Lehre
sowie Gleichstellung
Gestaltung:
Bettina Schröder Grafik Design, Bettina Schröder,
Raphael Schifferdecker
haw-hamburg.de
Hochschule für Angewandte
Wissenschaften Hamburg
Hamburg University of Applied Sciences