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Wie kam es zum ersten Weltkrieg:

Die deutsche Außenpolitik von 1871-1890

Nach der Gründung des deutschen Kaiserreichs wurde Deutschland nun die
politisch, wirtschaftlich und militärisch dominierende Kraft in Europa. So war
Bismarcks vorrangiges Ziel das Frieden sichernde Kräftegleichgewicht der
gegenseitig misstrauenden Großmächte aufrecht zu erhalten um einen Krieg
der Deutschland nachhaltig schaden könnte. Da jedoch Frankreich im Krieg
1870/71 Elsass-Lothringen sowie 5 Milliarden Franc, die für den
wirtschaftlichen Aufschwung Deutschlands essentiell waren, an Deutschland
abtreten musste, hatte sich das deutsche Kaiserreich Frankreich dauerhaft zum
Feind gemacht. Deshalb versuchte Bismarck Frankreich weitestgehend zu
isolieren und Bündnisse mit anderen Großmächten aus Europa zu schmieden,
sowie Koalitionen gegen Deutschland zu verhindern was ihm auch
unteranderem durch die Interessengegensätze der Kolonialmächte Englands,
Frankreichs und Russlands gelang.

Konflikte auf dem Balkan:


1875 strebten auf dem Balkan die größtenteils christliche und slawische
Bevölkerung vieler Orts nach Souveränität da diese Langezeit von dem
Osmanischem Reich unterdrückt wurden. Unterstützt durch Russland die sich
selbst als Schutzmacht aller slawischen Völker sah jedoch selbst auch
Interessen auf dem Balkan hatte. So erklärte Russland zusammen mit Serbien
Rumänien und Montenegro sowie mit bulgarischen Freiwilligen dem
Osmanischem Reich den Krieg.
Frieden von San Stefano:
Russland eroberte praktisch den gesamten europäischen Teil des Osmanischen
Reichs lediglich Konstantinopel wurde aus Rücksicht auf die anderen
europäischen Mächte nicht eingenommen. So wurde am 3 März 1878 der
Frieden von Stefano ausgehandelt und so sollte neben Gebietsvergrößerungen
Serbiens, Rumäniens und Montenegros und dessen Unabhängigkeit, Bulgarien
mit Ostrumelien und Makedonien bis an die Ägäis ausgedehnt werden und
sollte 2 Jahre unter russischer Besatzung stehen. Dadurch bekam Russland
einen großen Machtzuwachs da sie nun Zugang zum Mittelmeer bekommen
hatten. Jedoch fürchtete Großbritannien um das Mächtegleichgewicht in
Europa und um den erstarkten Einflusses Russlands im Mittelmeer durch
Bulgarien und Österreich-Ungarn hatte ebenfalls ein großes Interesse an den
nördlichen Balkanländern.

Berliner Kongress 13 Juni und Berliner Vertrag 13 Juli


1878:
Als das britische Empire Flottenverbände in das Marmarameer liefen und die
Lage kurz davor zu eskalieren schien lud der österreichisch-ungarische
Außenminister (Gyula Andrássy) zu einem Kongress zur Regelung aller
Streitigkeiten ein. Da das deutsche Kaiserreich keine Interessen auf dem Balkan
hatte lud Bismarck als “ehrlicher Makler“ alle Beteiligten zu einem
Friedenskongress am 13. Juni nach Berlin ein, um die Probleme zu lösen. Als
Ergebnis kam ein Monat später der Berliner Vertrag zu Stande der die
Unabhängigkeit Rumäniens, Serbiens und Montenegros anerkannte sowie
Großbulgarien das Fürstentum Bulgarien, Rumelien und das osmanische
Makedonien die alle Unabhängig jedoch allen unter osmanischen Einfluss
gerieten. Somit blieb Russland der Zugang zu Mittelmeer verwehrt. Zu guter
Letzt bekam Österreich-Ungarn das Recht Bosnien und Herzegowina zu
besetzten die jedoch zusätzlich 30 Jahre später von Österreich-Ungarn
annektiert wurde was den Hass auf Österreich-Ungarn auf dem gesamten
Balkan schürte vor allem in Serbien da ihnen dadurch der Zugang zur
Adriaküste der für den Handel Serbiens von großer Bedeutung war verwehrt.
Außerdem will Serbien unterstützt durch Russland alle Slawen zu einem
Serbischem Großreich vereinen was Österreich Ungarn zu jedem Preis
verhindern möchte da es Angst hat das seine Slawen und viele andere Völker in
seinem Reich die Unabhängigkeit wollen.
Die Deutsche Außenpolitik:
Das deutsche Kaiserreich wird unter Wilhelm II immer selbst bewusster,
handelt aus dem eigenen Gefühl der Stärke heraus und hat den Drang nach
Weltgeltung. Als Bsp. Darauf erhebt das deutsche Kaiserreich Anspruch auf
einen Platz an der Sonne also Koloniale Besitztümer in Afrika. Da jedoch alle
Plätze unter den schon bestehenden Kolonialmächten aufgeteilt sind muss sich
Wilhelm II mit den Resten begnügen. Da ihm das nicht ausreicht kommt es
immer wieder zu Auseinandersetzung mit den anderen Kolonialmächten vor
allem mit England, das die starke Aufrüstung der deutschen Flotte misstrauisch
begutachtet wurde. Ihre eigene Maritime Stärke wird damit begründet, dass,
das Vereinigte Königreich als Inselstaat zur Verteidigung der Grenzen eine
starke Marine eine Notwendigkeit darstellt jedoch für Deutschland, das
weitestgehend an das Festlandgebunden ist ein purer Luxus ist. Zudem lässt
Wilhelm II den Rückversicherungsvertrag mit Russland der 1890 ausläuft nicht
verlängern und das Drei-Kaiser-Bündnis löst sich durch die
Interessensgegensätze zwischen Österreich-Ungarn und Russland auf dem
Balkan auf. Dies führte zwangsläufig zu Annäherung Russland an das
Republikanische Frankreich wodurch 1894 das Französisch-Russische Bündnis
entstand. 1904 schlossen Frankreich und England die sich in ihren
Interessengegensätzen in den Kolonien weitestgehend einigen konnten die
Entente-Cordiale die 1907 mit Russland um die Trible-Entente erweitert wurde.
Wilhelm II sah die dadurch resultierende feindliche Einkreisung seines Landes,
betrachtete dies jedoch als Militärstrategisches Problem, wo für er ohne hin
schon seine Armee stark aufrüstete. Was schlussendlich zu einem Wettrüsten
führte.
Die Marokkokrise 1904:
In dem Zusammenschluss Englands und Frankreich in der Entente Cordiale
wurden unteranderem auch die Kolonien in Afrika neu aufgeteilt wodurch
Frankreich große Teile Westafrikas zugesprochen wurden. Darunter auch
Marokko welches Frankreich 1904 einverleiben wollte. Da Deutschland
vergebens nach neuen Bündnispartnern in Europa suchte, um sich vor der
vermeintlichen Einkreisung zu schützen, versuchte es direkten Druck auf
Frankreich auszuüben, in dem es versuchte die Marokko-Frage auf einer
internationalen Konferenz zu klären. Ende März 1905 stattete Wilhelm II auf
den Wunsch des Reichskanzlers (Bernhard Fürst von Bülow) hin dem
marokkanischem Sultan einen Besuch ab, mit einer Erklärung über die
Souveränität Marokkos. Im Januar 1906 kam es dann zu einer internationalen
Konferenz, um die Marokko Frage zu klären. Dabei Unterschätze Deutschland
den britisch-französischen Zusammenhalt. Diese hatten erheblichen Einfluss
auf die anderen Konferenz Teilnehmer was dazu führte das Deutschland durch
seine Forderung auch auf die anderen Konferenz Teilnehmer ein schlechtes Bild
warf. Das Ergebnis war die 1906 unterzeichnete “Algeciras-Akte“ welche
offiziell die Handelsfreiheit Marokkos garantierte jedoch die Schaffung
internationaler Institutionen zur Kontrolle Marokkos vorsah, in denen
Frankreich großen Einfluss gewann.

Marokkokrise 1911:
Am 21 Mai 1911 besetzten französische Truppen die marokkanischen
Festungen Fes uns Rabat, mit der Begründung es hätte ein Hilferuf des Sultans
gegeben. Dieser war tatsächlich zu der Zeit mit Auseinandersetzungen
aufständischer Stämme verwickelt. Deutschland sah dies als Bruch der
“Algeciras-Akte“ und verhandelte erneut mit Frankreich. In den Verhandlungen
schlug Deutschland Frankreich vor, um den Bruch des Vertrages zu
kompensieren Kolonien im südlichen Teil Afrikas abzutreten. Um den
Forderungen Nachdruck zu verleihen schickt das Deutsche Reich das
Kanonenboot Panther nach Agadir vor der marokkanischen Küste. Dies wurde
später als Kanonenbootpolitik und als den Panthersprung nach Agadir bekannt.
Frankreich und England waren beide durch dieses sehr provokante Auftreten
Deutschlands empört. Deutschland distanziert sich weiter von Frankreich und
England.
Das Attentat von Sarajevo:
Am 28 Juni reist Erzherzog Franz Ferdinand und seine Gemahlin Sophie Chotek,
Herzogin von Hohenberg, zu einem Besuch in die Hauptstadt Bosniens und
Herzegowinas Sarajewo, um Serbien gegenüber Stärke zu demonstrieren. Was
sie jedoch nicht wussten war das die Organisation Junges Bosnien die eine von
vielen Geheimorganisationen auf dem Balkan war, es sich zum Ziel gemacht hat
den Österreich-Ungarischen Thronfolger zu ermorden. Der 20-jährige Gavrilo
Princip war ebenfalls Mitglied der Organisation und so reiste er einen Monat zu
vor zusammen mit 2 Komplizen nach Belgrad der Hauptstadt Serbiens, wo sie
von der Geheimorganisation Schwarze Hand mit 6 Bomben und 4 Pistolen
ausgestattet wurden. Ende Mai machten sie sich dann auf die Reise nach
Sarajewo, um den Zukünftigen Kaiser zu ermorden. Zufällig noch am 14
Hochzeitstag des Thronfolgerpaares verlies der Kaiserliche Konvoi den Bahnhof
Sarajevos. Gavrilo Princip und seine Komplizen positionierten sich entlang der
Route und bei erster Gelegenheit warf einer von ihnen ein Bombe auf das
Fahrzeug die jedoch von der Motorhaube abprallte und nur 2 Wachleute
verletzen konnte. Da jedoch das Thronfolger Paar nicht verletzt wurde fuhr der
Konvoi weiter als es dann nicht klar wurde welche Route man nehmen sollte
und ob man die geplannte Route weiterfahren sollte stoppte das Auto direkt
vor Princip der die Gelegenheit sofort ergriff und zuerst Franz Ferdinand
Gemahlin erschoss und dann ihn selbst.

Die Julikrise 1914:


Die Julikrise ist die Zeit zwischen der Ermordung des Thronfolgers Franz
Ferdinand, am 28 Juni und dem Ausbruch des ersten Weltkriegs. Nach der
Ermordung sagte das deutsche Reich Österreich-Ungarn für die kommenden
Handlungen bedingungslose Unterstützung zu. Da es begründete Hinweise auf
eine Beteiligung des serbischem Geheimdienstes an der Ermordung Franz
Ferdinands gab, stellte Österreich-Ungarn Serbien ein Ultimatum. Serbien
akzeptierte das Ultimatum bis auf den Punkt das serbische Attentäter von
Österreich-Ungarn verfolgt werden dürften. So erklärte Österreich-Ungarn mit
Absprache des deutschen Reiches Serbien den Krieg, woraufhin das russische
Kaiserreich als Verbündeter Serbiens ebenfalls mobilmachte. Daraufhin
forderte Deutschland Russland dazu auf die Mobilmachung zurück zu ziehen,
worauf Russland nicht reagiert. So erklärt Deutschland am 01.08 erst Russland
den Krieg dann am 03.08 den Verbündeten Russlands Frankreich den Krieg.
Außerdem marschieren deutsche Truppen in Belgien ein das Neutral ist.
Woraufhin England Deutschland den Krieg erklärt. Und so beginnt am 04.08 der
Erste Weltkrieg.

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