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Am Anfang des 21. Jahrhunderts trifft die Welt auf zahlreiche Her-
ausforderungen. Obwohl der technologische Fortschritt manchem Be-
wohner dieses Planeten eine gewisse Gemütlichkeit versichert, ist die
Mehrheit der Menschen nicht glücklicher oder zufriedener. Ungerechtig-
keiten bestehen weiterhin auf der ganzen Welt. Sogar unter den Reichen
ist der materielle Wohlstand keine Garantie für ein erfülltes Leben. Die
Ökosysteme unseres Planeten befinden sich im Ungleichgewicht. Kriege
und Konflikte fordern einen tragischen Blutzoll, und überall um uns her-
um streben die Menschen um jeden Preis nach Prestige und Profit.
Was ist der Grund dafür? Um eine Antwort zu finden, müssen wir
unter die Oberfläche des Geschehens schauen und sehen, was sich tief
in unserem Herzen befindet. Die letztliche Ursache sind nicht bestimm-
te historische Ereignisse, obwohl diese auch eine gewisse Bedeutung
haben; die Ursachen sind unsere Gedanken, Gefühle und Wünsche. Als
Mitglieder der modernen Industriekultur können wir kaum verhindern,
dass wir ihre Botschaften in uns aufnehmen. Deswegen hat die Mehr-
heit von uns gelernt, sich selbst als physisches Wesen zu sehen, das »nur
einmal lebt«, mit solch einer Sicht betrachten wir das Streben nach Sin-
nesbefriedigung als etwas Normales. Die Folge davon ist: Wir lassen es
zu, uns unseren materiellen Gelüsten hinzugeben, die wir auf jede er-
denkliche Art und Weise zu befriedigen versuchen.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Eine andere Art unsere Situation zu beschreiben wäre, zu sagen, dass wir
zugelassen haben, die Lust und nicht die Liebe unser Leben bestimmen zu
lassen. Trotz bester Absichten, unsere Gesellschaft macht uns ein Le-
ben ohne Ich-Bezogenheit, Konkurrenzkampf und Ausbeutung schwie-
rig. Die Lust ermutigt uns dazu, rücksichtslos die Bodenschätze unserer
Erde auszubeuten, nur um den nie endenden Teufelskreis, noch mehr
zu erschaffen, noch mehr zu verbrauchen, noch mehr zu gewinnen und
noch mehr zu begehren, aufrechtzuerhalten. Die Lust treibt uns regel-
recht dazu, auf der Leiter des »Erfolgs« bis ganz hinauf zur Spitze zu
klettern, ohne Rücksicht auf Schäden, die wir auf dem Weg nach oben
anrichten mögen. Auch bringt uns die Lust jenes sexuelle Verhalten bei,
das sowohl für uns als auch für andere Menschen verletzend und ernied-
rigend ist. Um eine sichtbare Besserung zu erlangen, müssen wir lernen,
die Lust in Liebe umzuwandeln. Die Zukunft der Welt hängt davon ab.
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Die sexuelle Energie ist eine mächtige Energie, die wir entweder kon-
struktiv oder destruktiv nutzen können. Obwohl sexuelle Energie Zivili-
sationen aufbauen oder auch zerstören kann, erkennen unsere Führer
immer noch nicht die Notwendigkeit, ihre vielen Formen zu beherrschen.
Obwohl wir ständig von Sex hören, darüber reden, darüber nachdenken
und ihn ausüben, haben wir keine Kenntnis über seine tieferen Aspekte.
Doch ein richtiges Verständnis der Sexualität ist unentbehrlich, nicht nur
für die eigene Entwicklung, sondern auch für die Transformation, die zur
Bildung einer starken Nation förderlich ist.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Sex an sich ist nicht schädlich; tatsächlich ist das Gegenteil der Fall.
Wir versuchen in keiner Weise die Sexualität abzuwerten, sondern die
Einstellung der modernen Gesellschaft zum Sex zu hinterfragen. Sex als
Ausdruck der Liebe kann eine mächtige, positive Kraft sein, die zu vielen
tiefen spirituellen Offenbarungen und Erkenntnissen führen kann. Auf
ihrer höchsten Stufe kann Sexualität zum großen Dienst für den Herrn
und diesen Planeten werden. In der Bhagavad-gita 7.11, einem alten vedi-
schen Text, sagt der Herr, dharmaviruddho bhutesu kamo ’smi bharatar-
sabha: »... Ich bin die Sexualität, die nicht im Widerspruch zu den religiö-
sen Prinzipien steht, o Herr der Bhāratas [Arjuna].«
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Fernsehen versetzt uns ähnlich wie eine Hypnose in einen Alpha Zu-
stand, der uns empfänglicher für Beeinflussungen macht als sonst. Wäh-
rend wir fernsehen, werden die Bilder in unserem Geist gespeichert und
verbleiben dort für Tage, Wochen, Monate und manchmal sogar Jahre.
Denke darüber nach. Versuche, dich zu erinnern, wann du das letzte Mal
eine heftige Sex-Szene gesehen hast, und wie lange diese dann bei dir
im Geist hängen blieb. Kein Wunder, dass wir mit solchen Bildern im Be-
wusstsein große Schwierigkeiten bekunden, den Versuchungen der Pro-
miskuität zu widerstehen.
Diese Situation ist kein Zufall. Wann immer wir eine mächtige, schöp-
ferische Kraft, wie die sexuelle Energie, missbrauchen, wird dieselbe
Kraft in gleicher Stärke, jedoch auf negative Weise auf uns einwirken.
In dieser Gesellschaft versuchen uns viele, getrieben von Profitgier, be-
wusst von Sex und Drogen für ihren eigenen Gewinn abhängig zu ma-
chen. Da wir nicht gelernt haben, unsere sexuelle Energie zu beherr-
schen, sind wir eine leichte Beute und werden zu Sklaven unserer Sinne
und derjenigen, die an unseren Schwächen verdienen. Deshalb ist der
illegale Handel mit Drogen- und Medikamenten das größte Geschäft in
der Welt. Und Pornographie ist eine der am schnellsten wachsenden In-
dustriezweige.
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dungen. Weil die Pornographie so weit verbreitet ist, beginnen die Men-
schen der Degradierung, die sie sehen, nachzueifern und betrachten
die Perversionen als etwas Normales und rechtfertigen damit alle Arten
schlechten Benehmens.
Neben der Pornographie ist eine weitere negative Folge falsch aus-
gerichteter sexueller Energie die sehr schnelle Verbreitung von Ge-
schlechtskrankheiten. Jedes Jahr gibt es Millionen neuer Fälle von Sy-
philis und Tripper, und jeden Tag werden mehrere Tausend Menschen
mit dem AIDS-Virus infiziert, sodass in den nächsten paar Jahren viele
Millionen daran erkranken werden.
Ein weiteres Beispiel für die Rolle der Sexualität in der modernen
Gesellschaft ist die Homosexualität und die wachsende Zahl der Bise-
xuellen in der Welt. Natürlich sollten wir nicht homophob sein und auch
niemanden für seine Entscheidungen verurteilen. Jeder ist einfach auf
der Suche nach Liebe. Viele Menschen, ob homo- oder heterosexuell,
vermeiden jedoch eine ehrliche, hoffentlich spirituelle, monogame Be-
ziehung. Solche Menschen lassen sich eher von egoistischer Lust leiten
als von verantwortungsbewusster, selbstloser und mitfühlender Liebe.
Viele Heterosexuelle werfen schnell alle Homosexuellen in einen Topf,
was genauso absurd ist wie die Ansicht, dass alle Heterosexuellen gleich
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Den Körper eines Mannes, einer Frau oder des dritten Geschlechts
anzunehmen, ist eine Entscheidung, aber nicht unbedingt eine Entschei-
dung, die in diesem Leben getroffen wurde. Jeder, der einen materiellen
Körper hat, ist ein Produkt des Karmas aus einem früheren Leben, das
seine Entscheidungen, Erfahrungen und Wünsche beinhaltet. All diese
Faktoren addieren sich direkt und indirekt und bringen nicht nur unsere
besonderen Körper hervor, sondern auch unsere Psyche, unsere Bezie-
hungen und unser Tätigkeitsfeld in jeder Inkarnation. Manche Menschen
werden mit sehr ungewöhnlichen Chromosomenkonfigurationen oder
mit komplexen und gemischten Genitalstrukturen geboren. Sie kommen
also mit einer bestimmten körperlichen Veranlagung auf die Welt. Sol-
che Menschen, wie auch alle anderen Menschen im Allgemeinen, sind
in ihrer Mentalität durch frühere Erfahrungen in früheren Leben und
durch kritische Phasen in diesem Leben geprägt worden.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Für viele schwule Männer ist ein Faktor, dass sie es vermeiden wollen,
die männlichen Vorbilder zu imitieren, die sie als Kinder erlebt haben.
Wenn ein Junge sieht, wie sein Vater seine Mutter nicht respektiert und
sich weigert, seine eigenen Kinder zu unterstützen, wird er dann stolz
darauf sein, ein Mann zu werden? Wenn ein Junge sieht, wie seine Mutter
weint, weil ihr Mann die Familie verlassen hat, wird das Kind dann darauf
erpicht sein, wie sein Vater zu werden?
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Aus spiritueller Sicht ist eine weitere Erklärung für Homo- Sexualität
oder Bisexualität in der Reinkarnation liegen. Diejenigen, die in einem
Leben nicht richtig integriert sind, könnten im nächsten Leben ein männ-
liches Bewusstsein in einem weiblichen Körper haben, oder umgekehrt.
Solche Seelen stecken fest, genau wie jeder, der einen materiellen Kör-
per hat. Die Situation ist nicht allein ihre Schuld, denn viele Menschen
haben das Umfeld und die Kultur mitgestaltet, die solche Umstände erst
möglich gemacht haben. Wenn eine Person in einem Leben eine über-
mäßige männliche oder weibliche Energie oder einen starken Hass auf
das eine oder das andere Geschlecht gezeigt hat, können diese Muster
in vielen Fällen im nächsten Leben fortbestehen - sogar in einem Körper
des anderen Geschlechts. Dies kann einen homosexuellen Lebensstil
begünstigen.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Denke daran, dass diese ganze Welt als Übungsplatz oder Schule
konzipiert ist. Eine Seele kann in einem früheren Leben in einem star-
ken, athletischen, 120 kg schweren Körper eines Gewichthebers gewe-
sen sein. Jetzt wird diese Seele im Körper einer Frau wiedergeboren. Als
Mann war dieser Mensch vielleicht extrem chauvinistisch, unsensibel
und nicht bereit, seine fürsorgliche Seite zu entwickeln. Er muss nun
eine weibliche Identität annehmen, um diese Aspekte zu entwickeln.
Aber seine starke Verbindung zu seinem früheren Leben bedeutet, dass
er immer noch eine starke männliche Energie zum Ausdruck bringt, so
dass sich die Person jetzt in einem Zustand der Verwirrung befindet. Es
kann sein, dass sich diese Seele im nächsten Leben wieder als Frau rein-
karnieren muss, um die verleugneten weiblichen Aspekte zu integrieren.
Sexualleben bedeutet, dass die Partner bereit sind, für das zu sorgen,
was aus ihrer Verbindung hervorgeht. Das natürliche Ergebnis einer se-
xuellen Beziehung kann die Geburt eines Kindes sein. Jeder andere Ge-
brauch der Sexualität kann unnatürlich sein und unheilvolle karmische
Folgen nach sich ziehen.
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Aus spiritueller Sicht spielt die Reinkarnation nicht nur bei der Ho-
mosexualität eine Rolle, sondern sie kann auch die Anziehung erklären,
die wir für bestimmte Mitglieder des anderen Geschlechts empfinden
können. Wir alle haben viele Leben gelebt, in denen wir sicherlich auch
sexuell aktiv waren. In diesem jetzigen Leben treffen wir vielleicht auf ei-
nen Sexualpartner aus einer früheren Existenz, für den wir ein überwäl-
tigendes Verlangen empfinden, ohne zu verstehen warum. Tatsächlich
erleben wir die subtile Verbindung, die besteht, weil wir so viel aus der
Vergangenheit geteilt haben.
Aber jetzt gibt es ein Problem. Diese Person ist vielleicht die Frau
oder der Mann unseres besten Freundes oder unser eigener Sohn oder
unsere eigene Tochter. Verstehst du nun, wie schwierig eine solche
Situation sein kann? Die Beteiligten werden von Kräften, die sie nicht
verstehen können, in gegensätzliche Richtungen gezogen. Die Abhilfe
besteht darin, so prinzipienorientiert zu leben, dass wir, obwohl diese
Anziehungskräfte vorhanden sind, nicht nach ihnen handeln. Wenn wir
ihnen nachgeben, wird das Chaos die Folge sein.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Situationen müssen sie vorsichtig sein und lernen, mit den Seelen, die
begehren geboren zu werden, auf einer feinstofflichen Ebene zu kom-
munizieren und ihnen mitteilen welch ungeeignete Umstände vorherr-
schen.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Der Einfluss der Sexualität ist viel durchdringender als wir denken.
Eine kaum verstandene Form der Sexualität ist die Erscheinung der so-
genannten feinstofflichen Sexualität. Selbst wenn wir von offenkundigen
sexuellen Handlungen Abstand nehmen, mögen wir immer noch danach
trachten, über unsere Umgebung zu herrschen, entweder indem wir ver-
suchen alles oder jeden um uns zu kontrollieren oder indem wir zeigen
wollen, wie herrlich und wichtig wir sind. Wenn wir unsere Energien der
Erlangung von Ansehen, Bewunderung und dem ichbezogenen Gewinn
verschreiben, lassen wir uns auf verschiedene Formen der feinstoffli-
chen Sexualität ein. Ein solches Verhalten wird in der materialistischen
Gesellschaft als normal angesehen; daher kann es äußerst schwierig
sein, gegen seine Anziehungskraft immun zu bleiben.
Das Bestreben nach Ansehen, nach Verehrung und Profit ist ein
Zeichen für unsere ungenügende Beherrschung der sexuellen Energie.
Wenn wir unsere egozentrischen Wünsche nicht beherrschen, können
sie zu sichtbaren physischen Handlungen entarten. Wann immer wir
selbstsüchtig auf unseren unumschränkten Genuss in Form von Anse-
hen, Macht und persönlichem Gewinn ausgerichtet sind, neigen wir dazu,
andere auszubeuten und sie als Erweiterung von uns selbst zu betrach-
ten, die wir für unsere selbstische Befriedigung missbrauchen dürfen.
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Ein Weltfrieden ist nicht möglich, solange wir unsere sexuellen Ener-
gien, einschließlich des Drangs sich der feinstofflichen Sexualität hinzu-
geben, nicht bändigen. Der Friede ist letztlich von der Entwicklung einer
besseren Beziehung in der eigenen Familie sowie mit den Mitmenschen,
denen wir täglich begegnen abhängig. Um das zu erreichen, müssen wir
Frieden in uns selbst finden. Der innere Frieden bedeutet, unser inneres
Gleichgewicht zu entdecken, was uns wieder unmittelbar zum Thema
der richtigen Beherrschung und Ausrichtung der sexuellen Energien
bringt. Wenn wir nicht lernen diese Energien richtig zu lenken und ein-
zugliedern, wird die Wahrscheinlichkeit, eine friedliche Welt zu schaffen,
gering bleiben.
Wenn wir einmal gelernt haben, mit uns selbst in Harmonie zu leben,
werden die Beziehungen zu unseren Mitmenschen, vor allem zu unseren
Familienmitgliedern, ohne weiteres verbessert. Und so wird sich diese
Verbesserung weiter auf unsere Gemeinden, unser Land und letztlich
auf die ganze Welt auswirken.
Erinnern wir uns, der derzeitige Mangel an Harmonie in der Welt ist
größtenteils auf unser Unvermögen, wahre Liebe auszudrücken und
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Wie wir gesehen haben, kann die Sexualität in den Menschen, abhän-
gig davon, auf welcher Bewusstseinsstufe sie sich befinden, entweder
von aufbauender oder zerstörerischer Art sein. Alle spirituellen Tradi-
tionen anerkennen die Macht der Sexualität und lehren uns, wie wir sie
beherrschen und richtig lenken können, um eine tiefere Verbindung mit
dem Göttlichen zu erlangen. Zur gleichen Zeit hat die falsche Anwen-
dung derselben Energie manche dazu verleitet, verwerfliche Gräuelta-
ten auszuüben. Inmitten der Unruhen in der heutigen Welt müssen wir
uns entscheiden, wie wir unsere sexuelle Energie ausrichten wollen. Wir
können uns entweder in eine positive Richtung entwickeln, oder uns auf
die Befriedigung unserer egozentrischen Wünsche konzentrieren. Mit
letzterem tragen wir unweigerlich zum allgemeinen Verfall bei, der am
Ende unsere Kultur und sogar den ganzen Planeten vernichten könnte.
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Als ich vor einigen Jahren der einzige schwarze Vaishnava-Guru ge-
worden bin, hat der sambische Präsident Kaunda, der damals unter an-
derem auch Vorsitzender der Organisation für afrikanische Einheit (OAU)
war, ein vegetarisches Bankett zu meinen Ehren organisiert. Mitglieder
seines Zentralkomitees wurden zusammen mit meiner Belegschaft ein-
geladen. Viele Mitglieder aus seinem engsten Kreis waren Marxisten,
und sie waren entsetzt, dass ihr Präsident von meinen Worten völlig ge-
fesselt war. Einige von ihnen ließen sich auf einen Streit mit mir ein.
Ich sprach mit ihnen über tiefere spirituelle Grundsätze sowie über
gesellschaftliche Probleme, beschrieb alternative Schulen und Farmen
und gab Vorschläge zu Lösungen für Probleme wie den illegalen Drogen-
handel. Die Mitglieder des Zentralkomitees erklärten mir daraufhin, wie
viele Missionare im Namen der Religion nach Sambia gekommen waren
und viel Schaden angerichtet haben, indem sie in der einen Hand die
Bibel anboten, um zur gleichen Zeit mit der anderen Land an sich zu
reißen. Sie hatten Angst, ich spielte dasselbe Spiel, oder ich wäre gar
Agent der CIA.
Ich wies auf diese Ungereimtheit hin und sagte: »Ihr behauptet, sich
um die Menschen zu sorgen, sprecht von Revolution und Bewusstseins-
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Zum Schluss habe ich noch einmal die Bedeutung der Sinnesbeherr-
schung hervorgehoben und erklärt, dass die Führungspersonen, die
eine echte spirituelle Verbindung haben, viel größere Revolutionäre sei-
en als die Kommunisten. Die Verpflichtung solcher Führungspersonen
zum Volk ermöglicht es ihnen, auf die eigenen unmittelbaren Genüsse
zwecks Handelns auf einer höheren Stufe zum Nutzen eines jeden zu
verzichten.
MACHTMISSBRAUCH
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Die weltlichen und spirituellen Führer von heute, die keine Beherr-
schung über ihre sexuellen Energien haben, fügen ihren Ländern und
Organisationen großen Schaden zu oder zerstören sie sogar. Die entar-
teten Zustände, die in den Städten, Geschäften, Regierungen, Familien
und spirituellen Gemeinschaften vorherrschen und von vielen von uns
schon als normal betrachtet werden, sind die Folgen einer verdorbenen
Führung. Manche politischen Führer haben unzählige Menschen umge-
bracht oder Umstände geschaffen, in denen das Überleben schwierig,
wenn nicht gar unmöglich geworden ist. Und andere wiederum haben
so tiefe Enttäuschungen verursacht, dass sich manche das Leben ge-
nommen haben.
Diese Probleme betreffen uns alle. Jeder ist auf irgendeine Weise ein
Führer und jeder hat Kontakt zu Führern. Die Führer müssen, da sie ein
Beispiel geben und aufgrund der Macht, die sie innehaben, mehr als ir-
gendjemand sonst ihre Sinne beherrschen, ihre sexuelle Energie regulie-
ren und den Wunsch, andere zu beherrschen und auszubeuten, bezwin-
gen. Verantwortliche Führer sind nicht die Sklaven ihrer Leidenschaften.
Idealerweise sollten alle Führer als Vertreter Gottes dienen und ohne
den Wunsch nach persönlichem Gewinn, das körperliche, geistige, emo-
tionale und spirituelle Wohlergehen anderer Menschen fördern. Insbe-
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
trauten und die sie liebten, verraten und missbraucht wurden. Stellen
sie sich die tiefen Wunden der Kinder vor, die von den eigenen Eltern auf
diese Weise verraten werden und auch den fürchterlichen Schmerz und
die Enttäuschung, wenn sich die spirituellen Führer in abscheulichen
Tätigkeiten beschäftigen. Sie hinterlassen tiefe Narben, die in manchen
Fällen über Generationen bleiben.
Wenn wir wirksame spirituelle Führer sein wollen, müssen wir die
Grenzen der anderen achten. Doch darf dieser Respekt nicht zu einem
ungesunden Extrem führen. In der gegenwärtigen Gesellschaft, der es
an spiritueller Kultur mangelt und die alles als relativ betrachtet, kön-
nen die Menschen ihre eigene Wahrheit behaupten und sagen: »Ich habe
meine Wahrheit, lass mich tun, was ich will.« Letztendlich bedeutet das,
dass es keine Wahrheit gibt; es gibt nur Anarchie. Diejenigen, die an ih-
ren sogenannten Wahrheiten festhalten, können leicht in Versuchung
geraten ihre Wünsche und Neigungen andere zu missbrauchen und aus-
zubeuten auszuleben.
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Grenzen sind auch für die Führer selbst wichtig, damit sie ihre Recht-
schaffenheit und ihr Gleichgewicht bewahren können. Wenn wir ständig
von den Energien aus unserer Umgebung bombardiert werden, aber kei-
ne innere Kraft entwickeln, werden wir allmählich ausgelaugt, einsam
und leer. Die erste Anregung, die dann bei vielen von uns aufkommt, um
diese Leere auszufüllen, ist Sex.
Niemand kann, mit der ganzen Anstrengung, die eine solche Stellung
mit sich bringt, ein Führer sein, ohne regelmäßige Rast und Erneuerung.
Vor allem diejenigen, die als spirituelle Ratgeber dienen, geben Kraft,
Schutz und Führung zu Menschen, die nach Hilfe suchen, was zu zahlrei-
chen, heftigen, übersinnlichen Kontakten führt. Solche Führer brauchen
eine große Menge an psychologischem Raum, um ihre Energien zu er-
neuern und mit ihrer inneren Weisheit in Verbindung zu treten. Ansons-
ten können nach einer Weile die dringenden Bedürfnisse, das Verlangen
und die Abhängigkeit von anderen das Bewusstsein des Führers beein-
trächtigen.
Spirituelle Führer, die sich nicht erholen und die nicht ständig ihre
inneren Kräfte erneuern, können eine große Störung für ihre eigene Tra-
dition werden. Anstelle, dass sie hilfreich sind, mögen sie denken, sie sei-
en überlegen im Glauben, dass alles mit ihnen in Erscheinung tritt und
sie dafür reichlich belohnt werden sollten. Wenn das einmal geschieht,
dann sind sie auf dem besten Weg, ein großes Hindernis für den spiritu-
ellen Fortschritt zu werden. Im Gegensatz dazu können spirituelle Füh-
rer, die richtig handeln und ausgeglichen sind, einen bedeutungsvollen
positiven Beitrag für die Welt leisten.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
ES HERRSCHT KRIEG
Wie können Führer – oder irgendeiner von uns – richtig handeln und
ausgeglichen werden? Um diese Frage zu beantworten, müssen wir ein
tieferes Verständnis für die verschiedenen Erscheinungen der Lust und
Liebe erlangen. Die nachfolgenden Kapitel beschäftigen sich eingehend
mit diesen Themen und offenbaren die Kräfte, die in uns und um uns
wirken und die zur Rettung oder zur Vernichtung der Welt genutzt wer-
den können.
Begehen Sie keine Fehler. Dies ist die Zeit des Krieges gegen die dunk-
len Mächte. Alle von uns, insbesondere die Führer, brauchen spirituelle
Waffen um zu Überleben. Der richtige Gebrauch der sexuellen Energie ist
unentbehrlich, um einen positiven Wechsel des Bewusstseins auf diesem Pla-
neten zu bewirken. Wir müssen stärker und standhafter werden, denn die
negativen Einflüsse nehmen immer weiter zu, insbesondere gegen dieje-
nigen, die nach höherem Bewusstsein streben. Wir müssen uns stärken,
indem wir lernen, auf einer höheren Ebene zu leben, wo wir dauerhafte
und feste Beziehungen haben werden – natürliche echte Verbindungen,
die auf tiefer Liebe gründen. Das ist, wovon dieses Buch handelt.
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Frage: Sie haben zahlreiche Wege beschrieben, wie wir von Lust und nega-
tiven Ausdrücken der Sexualität beeinflusst werden. Wie können wir reine
Liebe für andere entwickeln?
Wie schön ist es doch, wenn Mann und Frau in echter Liebe zusammen-
kommen! Sie können ein unglaubliches Wunder vollbringen. Leider weiß,
wie wir erörtert haben, die Mehrheit der Menschen auf diesem Plane-
ten nicht, wie echte aufrichtige Liebe erfahren werden kann. Eigentlich
wissen nur ganz wenige Menschen, wie man Sex haben kann, trotz der
Tatsache, dass sie im täglichen Leben ständig den sexuellen Reizen aus-
gesetzt sind. Wenn sie wirklich wüssten wie, warum sollten sie Sex mit so
vielen Menschen haben? Wenn wir eine tiefe Beziehung mit einer ande-
ren Person haben, sind wir zufrieden und trachten nicht nach Aufregung
und Abwechslung bei jemand anderem. Doch weil die Menschen nicht
wissen, wie sie eine echte Beziehung zu anderen haben können, fühlen
sie sich leer und versuchen mit einer Reihe von oberflächlichen Begeg-
nungen das zu erlangen, was ihnen fehlt.
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DER SPIRITUELLE KRIEGER II
Frage: Ist es richtig, ein öffentliches Amt oder eine hohe Position in einem
Unternehmen oder einer spirituellen Organisation anzustreben? Oder ist das
feinstoffliche Sexualität?
Antwort: Das hängt von unserem Beweggrund ab. Wenn wir handeln,
um unsere Sinne zu befriedigen oder unser Ego zu stärken, ist das
feinstoffliche Sexualität. Doch wenn wir dadurch Liebe zu Gott und zur
Menschheit zum Ausdruck bringen möchten, ist das Dienst. Die materi-
ellen Aspekte des Lebens wie Ruhm, finanzieller Erfolg oder sexuelle Äu-
ßerung sind nicht schlecht. Wichtig ist, was wir mit all dem tun. Jemand
mag mehr angehaftet an seiner kleinen Matratze und einem Wasserkrug
sein, als andere an ihre Paläste und Villen. Das Bewusstsein ist wichtig.
Es ist nichts falsch an einem Beruf, der nach Beliebtheit strebt oder An-
sehen mit sich bringt; der Wert dieser Merkmale hängt davon ab, wie wir
sie benutzen. Wenn wir Gott vergessen und denken, wir seien etwas Be-
sonderes, das Beliebtheit, Popularität und Ansehen verdient, dann sind
wir auf dem falschen Weg. Aber wenn wir unseren Erfolg mit dem Dienst
und zur Möglichkeit anderen zu helfen sehen, dann ist es perfekt.
Frage: Aus dem, was Sie gesagt haben, verstehe ich, dass die Verdorbenheit
der heutigen Führer, außer dem schlechten sexuellen Verhalten, auch dem
Einfluss von feinstofflicher Sexualität zuzuschreiben ist. Stimmt das?
Antwort: Ja. Manchmal lassen sich zum Beispiel Priester und Nonnen
auf ein illegales und unmoralisches Benehmen für ihre eigenen selbst-
süchtigen Ziele ein. In einem afrikanischen Land, das ich zu besuchen
pflege, stehen gewisse Kriminelle im Bündnis mit Ministern, Priestern,
Mystikern und Schamanen, um gegen Verhaftung oder Tod gefeit zu sein,
wenn sie ihre Verbrechen ausüben. Wenn sie erfolgreich ihr Verbrechen
verübt haben, bezahlen sie ihrem Helfer ein Honorar.
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Kapitel 1 – Sexualität und die Führungskrise
Noch ein weiteres Beispiel aus demselben Land: Vor einigen Jahren wur-
de das Ende der Welt prophezeit. Die religiösen Führer haben viel Geld
gesammelt und warnten die Gemeinde, dass das Ende der Welt nahe
sei. Sie unterwiesen ihre Anhänger Reue zu zeigen und ihr Eigentum der
Kirche zu übergeben, um sie von ihren Sünden reinwaschen zu können
– das Geld bräuchten sie ja eh nicht mehr. Drei oder vier Tage vor dem
angeblichen Ende der Welt, haben manche der größten Kirchen, die am
Betrug teilgenommen haben, ihre Pforten geschlossen und das Land
verlassen.
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