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Übernachtungsentwicklung: Große Spanne zwischen den

Regionen
Mit Spannung wurde erwartet, wie sich die Zahlen im Sommerferienmonat Juli entwickeln, wo ein
Großteil der Deutschen Urlaub im eigenen Land machte – so zumindest die Hoffnung. Und
tatsächlich waren die Zahlen besser als in den Vormonaten Juni und Mai bzw. weniger schlecht:
Deutschlandweit beliefen sich die Übernachtungsrückgänge auf 22,6 Prozent. Eines vorweg: Der
Unterschied zwischen der höchsten und der niedrigsten Entwicklungsrate bei den Übernachtungen ist
mit 79,0 Prozentpunkten so hoch wie vermutlich noch nie im Deutschlandtourismus.

Die Sächsische Schweiz (+14,3 Prozent) und die Region Mosel-Saar (+10,1 Prozent) waren im Juli
mit Abstand die Regionen mit den größten relativen Übernachtungszuwächsen in Deutschland. Aber
auch einige Regionen in Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Baden-Württemberg
waren endlich wieder im Plus bzw. konnten das Vorjahresniveau halten. Das bedeutet aber auch, dass
131 Regionen weiterhin z. T. deutlich im Minus lagen. In 25 von ihnen war der
Übernachtungsrückgang mit weniger als 10 Prozent noch moderat. Harz und Harzvorland in
Sachsen-Anhalt (-1,1 Prozent) und Westerwald-Lahn-Taunus in Hessen (-1,6 Prozent) reichten sogar
fast wieder an das Vorjahresniveau heran.

Auch an den Küsten der Ostsee und der schleswig-holsteinischen Nordsee ging es wieder „bergauf“.
Die Bilder von vollen Stränden hätten allerdings eher vermuten lassen, dass es auch hier ein
Übernachtungsplus gab. Da aber noch nicht alle Anbieter wieder geöffnet hatten, war dies nicht
möglich. Keine deutsche Küstenregion verzeichnete im Juli laut amtlicher Statistik einen Zuwachs.

Besonders in den Flächendestinationen spielt auch der sogenannte „Graue Beherbergungsmarkt“


mitunter eine wichtige Rolle. So sind Betriebe mit weniger als 10 Schlafgelegenheiten in der
amtlichen Statistik nicht abgebildet. Aber auch hier gibt es unterschiedliche Signale. Die Anbieter am
Markt scheinen gut gebucht zu sein, aber längst nicht alle können die Auflagen erfüllen und haben
dementsprechend weiterhin geschlossen.

Vor allem städtisch geprägte Regionen, die stark vom Incoming- /Geschäftsreisetourismus abhängig
sind, wie Düsseldorf und Kreis Mettmann, Berlin, München, Stuttgart, das Ruhrgebiet und weitere
Regionen in Nordrhein-Westfalen verbuchten weiterhin Rückgänge von über 50 Prozent.

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