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1 - Digital Skills

Course Digital Skills

Deadline @January 30, 2024

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(1.1.1) Grundlagen, Ursachen, Folgen:

Die digitale Transformation basiert auf der zunehmenden Nutzung digitaler Technologien
und wird als Digitalisierung bezeichnet. Legner et al. (2017) unterscheiden zwischen zwei
Formen der Digitalisierung:

Umwandlung von analogen Daten ins Digitale: wird als "Digitization" bezeichnet

Weitrechenden Nutzung von digitalen Technologien: als "Digitalization" bezeichnet


wird.

Die digitale Transformation ist das Ergebnis der Digitalisierung und umfasst eine
umfassende Nutzung digitaler Technologien, um Prozesse zu verbessern und zu
erweitern. (Hess, 2019)

Brynjolfsson und McAfee (2016) beschreiben die Digitalisierung als das zweite
Maschinenzeitalter, das die menschliche Geschichte prägt und mit der industriellen
Revolution vergleichbar ist.
Die Digitalisierung ermöglicht die Ausweitung der mentalen Kraft, da sie die bisherigen
Grenzen sprengt. Brynjolfsson und McAfee identifizieren drei fundamentale Treiber der
Transformation:
- Exponentielle Verbesserung der Datenverarbeitung,
- Digitale Informationen
- Rekombinante Innovation.
Die exponentielle Verbesserung wird durch Moore's Law erklärt, das besagt, dass die

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Rechenleistung alle ein bis zwei Jahre verdoppelt wird und somit schnelle
Entwicklungssprünge ermöglicht.

(1.1.2) Moore's Law und die Auswirkungen auf die Computerhardware und Wirtschaft:
Moore's Law wirkt sich nicht nur auf die Rechenleistung, sondern auch auf viele andere
Elemente der Computerhardware, wie Speicher oder Sensoren, aus.
Moore's Law treibt als Taktgeber im Hintergrund die gesamte Wirtschaft an, indem es die
Informationstechnologie immer schneller, günstiger, kleiner und leichter macht.
Durch diese Entwicklung werden Aktionen durchgeführt, die zuvor nicht vorstellbar waren,
wie z. B. das mobile Zahlen mit einem Smartphone.
Digitalisierung und Wissensgenerierung:
Durch die Entwicklung der digitalen Technologien breiten sich die Digitalisierung und die
Verarbeitung digitaler Informationen immer weiter aus.
Die nahezu kostenlose Reproduktion von digitalen Informationen treibt die Entwicklung
weiter voran, was zu höheren Innovationsraten und neuen Wegen der
Wissensgenerierung führt.
Durch die zunehmende Digitalisierung von Informationen können diese für Forschung
und Entwicklung eingesetzt werden, um Prognosen zu erstellen.
Beispiel für datenbasierte Prognosen:
Google hat versucht, den Verlauf von Grippewellen vorherzusagen, indem es
Suchbegriffe wie "Husten" oder "Fieber" mit dem tatsächlichen Krankheitsverlauf
abgeglichen hat.
Durch die Bildung von Modellen konnten Prognosen zukünftiger Verläufe ermöglicht
werden.
Die Modelle waren jedoch in diesem Fall nicht ausgereift genug, was zu falschen
Annahmen zur Entwicklung der Gesellschaft und gezogenen Schlüssen führte.

Die Kombination von verschiedenen digitalen Technologien durch die wachsende


Verfügbarkeit von digitalen Daten führt zu Innovationen, wie zum Beispiel dem
autonomen Fahren und dem Internet of Things. Die Basistechnologie des Automobils
wird mit den digitalen Daten neuer Sensoren.

Basistechnologie: Sie stellen weit verbreitete Technologien und somit den aktuellen
Standard
dar. Alle Marktteilnehmer verfügen über ähnliche Kenntnisse dieser Technologien.
Die Digitalisierung löst einen Wandel aus, der über die Technologienutzung hinausgeht
und Unternehmen vor eine veränderte Umweltsituation stellt, die durch das Akronym
VUCA beschrieben werden kann. Unternehmen müssen sich daher mit Aspekten der

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Führung, Organisation, Kultur und Weiterbildung beschäftigen, die sich durch die
Digitalisierung verändern.
Die digitale Transformation beschäftigt sich mit Veränderungen im Geschäftsmodell
eines Unternehmens, die durch digitale Technologien bewirkt werden und zu veränderten
Produkten, Organisationsstrukturen oder zur Automatisierung von Prozessen führen. Die
digitale Transformation ist durch Unausweichlichkeit, Unumkehrbarkeit, ungeheure
Schnelligkeit und Unsicherheit in der Ausführung gekennzeichnet.
Die digitale Transformation ist unvorhersehbar und unsicher, da sich digitale
Technologien so schnell verändern, dass ganze Branchen sich in kurzer Zeit ganz neu
darstellen. Ein Beispiel für diese Schnelligkeit ist die zunehmende Differenzierung von
Produktherstellern über Dienstleistungen, wie Carsharingangebote von
Automobilherstellern.

1.2 Infrastruktur und Technologien

Das Internet hat die Vernetzung von Unternehmen und Ländern gefördert und die
Koordination entlang der Wertschöpfungskette ermöglicht.
Bisher wurden vor allem Wertschöpfungsketten angepasst, während die Leistungen
konstant blieben.
Die Digitalisierung ermöglicht kontinuierliche Leistungszuwächse auf der Produktebene
durch immer effizientere Bauteile und Softwareprogrammierung.
Sensoren werden zu wichtigen Produktbestandteilen, die Daten generieren.
Die digitale Transformation spiegelt sich in neuen intelligenten und vernetzten Produkten
wider.
Unternehmen benötigen eine neue Technologieinfrastruktur mit verschiedenen Schichten,
um diese Produkte zu entwickeln.

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(1.2.1) Physische Produkte enthalten nun auch Komponenten für Datenerhebung und
Netzwerkkommunikation sowie Softwarekomponenten und Betriebssysteme, um sich mit
einer Produkt-Cloud zu verbinden.

Eine Identitäts- und Sicherheitsstruktur wird implementiert, um die Sammlung, Analyse


und Nutzung von großen Datenmengen zu ermöglichen, die direkt und indirekt von
Produkten entstehen.

Digitale Infrastruktur ist notwendig, um Produkte zu vernetzen. Die Digitalisierung


ermöglicht die Verarbeitung aller Informationen durch dieselbe Technologie und hebt die
bisherige Kopplung von Informationstypen und Technologien auf.

Digitale Infrastrukturen sind gemeinsam genutzte, unbegrenzte, heterogene, offene und


sich entwickelnde sozio-technische Systeme. Im Unternehmenskontext sind sie
grundlegend für Informationstechnologien und Organisationsstrukturen.
Ubiquitäre digitale Infrastruktur ermöglicht digitale Geräte, verschiedene Arten von Daten
zu generieren, zu erheben und zu kommunizieren. Neue Internetprotokolle erweitern den
Adressraum des Internets und fördern die Konvergenz als wesentlichen Aspekt der
digitalen Transformation.
Digitale Infrastrukturen müssen hohe Skalierbarkeit und Flexibilität berücksichtigen

(1.2.2) Blockchain:
Kombination von Technologien, Daten und Fähigkeiten führt zu neuen soziotechnischen
Beziehungen und Organisatorische Grenzen verschwimmen.
Blockchain-Technologie gewinnt als neue Infrastruktur an Bedeutung. Blockchain
ermöglicht Regulierung einer Vielzahl an Transaktionen in verschiedenen Bereichen.
Beispiele für Anwendungen von Blockchain sind Zahlungsabwicklung, Musikindustrie und
Transportbranche.

(1.3.1) Auswirkungen für Wirtschaft und Gesellschaft

Die digitale Transformation beeinflusst alle Aspekte des Lebens und hat Auswirkungen
auf die Gesellschaft und Wirtschaft. Digitale Technologien sind Teil der täglichen Routine
und haben die Art und Weise, wie wir kommunizieren, konsumieren und gestalten,
grundlegend verändert.
Die Menge an generierten Daten kann zu neuen Möglichkeiten und Ebenen der
Wertschöpfung führen.

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Mitarbeitende sind diejenigen, die die Chancen der digitalen Transformation durch
persönliches Engagement und geistige Flexibilität ermöglichen.
Das lebenslange Lernen wird zu einer gesellschaftlichen Aufgabe, um den
technologischen Veränderungen zu folgen.
Virtuelle Zusammenarbeit gewinnt an Bedeutung, insbesondere für Digital Natives, die
nach 1986 geboren sind und mit digitalen Technologien aufgewachsen sind.
Digital Natives haben Kompetenzen und Werte, die von Autonomie, Flexibilität und dem
Wunsch nach Transparenz geprägt sind. Sie sind es gewohnt, digitale Technologien zu
nutzen, um Informationen zu erhalten und eigenen Content bereitzustellen.

(1.3.2) Digitale Technologien bieten Kunden besseren Zugang zu Informationen über


Produkte und Leistungen und erhöhen somit ihre Informiertheit bezüglich Eigenschaften
und Preis.

Kunden können heute selbst Inhalte über Leistungen und Unternehmen erstellen und
haben somit einen maßgeblichen Einfluss auf die Wahrnehmung eines Unternehmens
und der angebotenen Leistungen. Kunden entwickeln digitale Kompetenz, die es ihnen
ermöglicht, online und ohne Vermittler den gesamten Kaufprozess abzuwickeln.

Diese Herausforderungen werden durch den Index für digitale Wirtschaft und
Gesellschaft gemessen, um die digitale Leistungsfähigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der
EU-Länder abzuleiten.
Die digitale Transformation hat Auswirkungen auf Wirtschaft und Gesellschaft in den
Dimensionen:

Konnektivität:

Konnektivität als wichtiger Faktor für Gesellschaft und Wirtschaft. Digitale


Konnektivität als soziales Recht betrachtet.Breitbandinternet für alle EU-Haushalte
verfügbar, aber nicht in allen ländlichen Gebieten. 10% Haushalte haben kein
Festnetz, 41% kein schnelles Breitbandinternet Abdeckung in ländlichen Gebieten
verbesserte sich von 80% (2011) auf 90% (2019).

Humankapital:

Humankapital als wichtige Dimension, die den Zugang zum Internet mit
entsprechenden Fähigkeiten kombiniert. Digitale Fähigkeiten reichen von
grundlegenden bis fortgeschrittenen. Leichter Anstieg in allen Ebenen der digitalen
Fähigkeiten. Fehlendes Interesse und unzureichende Fähigkeiten als zentrale
Gründe für fehlenden Internetzugang. Fehlende Kenntnisse als wichtigster Faktor,
der Haushalte von Internetzugang abhält. Fehlende Kenntnisse können zu
geringerem Bewusstsein für potenzielle Vorteile der Digitalisierung führen.

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Internetnutzung:

Internetnutzung wird gemessen, um zu sehen, wie viele Menschen das Internet


nutzen und welche Aktivitäten sie online ausführen. In einigen EU-Ländern nutzen
mehr als ein Viertel der Bevölkerung das Internet nicht regelmäßig. Die aktivsten
Nutzer sind junge Menschen, Menschen mit hohem formalen Bildungsniveau und
Studenten. Beliebte Aktivitäten sind das Hören von Musik, das Spielen von
Videospielen und das Ansehen von Videos.

Integration digitaler Technologie:

Digitale Technologien ermöglichen es Unternehmen, Wettbewerbsvorteile zu erzielen


und ihre Märkte zu erweitern. Finnland, die Niederlande und Belgien sind führend bei
der Digitalisierung von Unternehmen. Irland, Tschechien, Dänemark, Belgien und
Schweden sind führend im Bereich E-Commerce.

Digitale öffentliche Dienste:

Digitale öffentliche Dienste werden gemessen, um die Nachfrage- und Angebotsseite


digitaler öffentlicher Dienstleistungen sowie offene Daten zu berücksichtigen. Estland,
Spanien, Dänemark, Finnland und Lettland sind Spitzenreiter auf diesem Gebiet. Die
Nachfrage nach digitalen öffentlichen Dienstleistungen hat in den letzten Jahren
zugenommen.

1.4.1 Konzepte:

Der Begriff "digitale Transformation" beschreibt verschiedene Konzepte, die in


Zusammenhang mit der Digitalisierung stehen.

Es gibt verschiedene Modelle und Frameworks, die Unternehmen bei der digitalen
Transformation unterstützen sollen.

Ein Beispiel ist das Framework von Vial, welches acht Bestandteile der digitalen
Transformation definiert.

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1.4.2 Nutzung digitaler Technologien:

Der Fokus liegt auf der Nutzung digitaler Technologien in der digitalen Transformation.
SMACIT (Social, Mobile, Analytics, Cloud, Internet of Things) und Plattformen sind
zentrale Elemente der digitalen Transformation.
Plattformen werden als digitale Infrastrukturen definiert, die eine begrenzte oder klar
definierte Anzahl von Verwendungen ermöglichen.
Die Kombination verschiedener Technologien ist charakteristisch für die digitale
Transformation.
Big Data ermöglicht eine datengetriebene Entscheidungsfindung.
Individuelle Daten können mit den Erkenntnissen der Big-Data-Analyse verknüpft
werden.

1.4.3 Disruption:
Die Digitalisierung begünstigt Disruptionen, die als Ereignisse definiert werden, bei denen
ein bedeutender Teil der Agenten eines Systems gestört wird.
Disruptive Innovationen umfassen Unternehmen, institutionelle und nutzergenerierte
Innovationen.
Disruptive Technologien bringen neue Wertversprechen auf den Markt, die zuvor nicht
verfügbar waren und sind oft günstiger, kleiner und bequemer in der Anwendung.
Disruptive Phasen gliedern sich in Invention, Innovation und Transformation.
In der Invention-Phase werden neue Technologien entwickelt, die noch vom Wettbewerb
nicht beachtet werden.
In der Innovation-Phase wird die Relevanz der neuen Technologie durch Innovatoren und
Start-ups erkannt, die erste Leistungen und meist disruptive Geschäftsmodelle
entwickeln.
In der Transformation-Phase wird schließlich eine hohe Marktdurchdringung erreicht und

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etablierte Konkurrenzunternehmen verdrängt.

Invention: Eine Invention ist die Entwicklung neuer Leistungen, Güter, Prozesse und
Methoden.
Die wirtschaftliche Verwertung wird dabei nicht berücksichtigt.Die Invention grenzt sich
von der Innovation ab.

1.4.4 Strategische Antwort:

Eine strategische Antwort auf neue disruptive Innovationen ist notwendig, um nicht
verdrängt zu werden.
Etablierte Unternehmen müssen Chancen durch neue Technologien erkennen und neue
Leistungen in ihre bisherige Tätigkeit integrieren.
Eine Digitalstrategie definiert, wie Technologien genutzt werden, um einzigartige,
integrierte Leistungen zu liefern.
Eine dedizierte Digital Transformation Strategy fokussiert auf die Transformation von
Produkten, Prozessen und organisatorischen Aspekten und bezieht Aktivitäten an der
Schnittstelle zu Kundengruppen mit ein.
Die Nutzung digitaler Technologien ist Voraussetzung für Veränderungen der
Wertschöpfungsprozesse.

1.4.5 Veränderung der Wertschöpfungsprozesse:

Die Veränderung der Wertschöpfungsprozesse umfasst die Anpassung des


Wertversprechens, der Wertschöpfungsnetzwerke, der digitalen Kanäle und die
Ermöglichung von Agilität und Ambidextrie.
Unternehmen wechseln von physischen zu digitalen Produkten, z.B. Netflix.
Digitale Technologien ermöglichen eine enge Kooperation und Abstimmung innerhalb von
Wertschöpfungsnetzwerken.
Die Vertriebs- und Verkaufskanäle werden im Rahmen der digitalen Transformation
verändert, z.B. durch neue Kundenschnittstellen über soziale Medien.
Agilität ist ein zentraler Ansatz für das Management in der sich verändernden digitalen
Welt, der Geschwindigkeit, Anpassungsfähigkeit, Kundenzentriertheit und eine agile
Haltung umfasst.
Ambidextrie ermöglicht es Unternehmen, sowohl Exploration (Innovation) als auch
Exploitation (effizientes Nutzen des gegenwärtigen Angebots) zu verfolgen.

1.4.6 Strukturelle Veränderungen und organisationale Hürden:

Die Veränderung der Wertschöpfungsprozesse wird von zwei Faktoren beeinflusst:

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Strukturellen Veränderungen: umfassen die Organisationsstruktur, Kultur, Führung,
Rollen und Fähigkeiten der Mitarbeiter.

Organisationalen Hürden: wie Trägheit und Widerstand beeinträchtigen die


Veränderung der Wertschöpfungskette.

1.4.6 Positive und negative Effekte:

Der Prozess der digitalen Transformation hat sowohl positive als auch negative
Auswirkungen auf Unternehmen und Gesellschaft.
Positive Effekte sind eine verbesserte operative Effizienz, Leistung und übergreifende
Weiterentwicklung von Industrie und Gesellschaft.
Negative Auswirkungen betreffen die Bereiche Sicherheit und Datenschutz.
Um eine erfolgreiche digitale Transformation zu erreichen, müssen alle acht Bereiche
berücksichtigt werden und digitale Technologien genutzt werden.

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