Sie sind auf Seite 1von 3

Küchenmagie

Der Begriff Küchenmagie erzeugt viele Bilder in uns. Die populärste Idee ist die, dass
Küchenhexen Magie durch Kochen und alltägliche Haushaltsdinge verrichten. Ein anderes
Bild ist, dass Küchenhexen noch aus der Zeit stammen, in der die Magie versteckt wurde und
hinter verschlossenen Türen, heimlich in der Küche vollzogen wurde. Beide dieser Bilder sind
richtig, aber Küchenmagie reicht noch etwas weiter. Sie benutzt magisches Kochen und
verwendet auch Ritualgegenstände, die nach dem Ritual allerdings wieder normale
Haushaltsgeräte sind. Das besondere an Küchenmagie ist, dass man die Magie im
Alltäglichen findet, die Götter oder woran man sonst glaubt, mit alltäglichen Aktionen ehrt.

Das Heilige und das Profane

In den meisten Religionen dieser Welt wird zwischen dem Heiligen und dem Profanen
unterschieden. Es gibt jene Dinge und Handlungen, die heilig sind. Und das, was nicht in
diese Sparte fällt ist ganz einfach profan oder alltäglich. Wenn wir ein Ritual machen,
vollziehen wir heilige Handlungen meist vor einem Altar mit geweihten Gegenständen
und/oder ziehen einen Schutzkreis um uns herum. Und nach dem Ritual kehren wir wieder in
den „profanen“ Alltag zurück. In der Küchenmagie ist der Übergang zwischen Ritual und
Alltag oft fließend, da die Küchenhexe alles als heilig betrachtet und somit auch im Alltag
rituelle Handlungen macht, bzw. das eigene Leben als Ritual betrachtet und versucht das
Leben an sich und die anderen Menschen darin entsprechend zu ehren. Oder auch jeden Tag
zu einem Ritual zu machen. Sofern eine Küchenhexe Götter verehrt, werden diese meist auch
in den Alltag miteinbezogen und haben einen Platz im Haus oder der Küche.

Bewusster werden

Eins der Ziele der Küchenhexe ist bewusster zu leben. Wie oft leben wir einfach vor uns hin,
ohne die Geschenke und Lektionen erkennen, die uns die Götter schenken.Wie oft gehen wir
an Wundern vorbei ohne sie auch nur zu bemerken? Wie oft finden wir unser Leben trist und
langweilig, weil wir das Heilige nicht in unser Leben lassen? Eine Küchenhexe versucht
bewusster zu leben, Wunder zu erkennen und einfach ein wenig mehr zu genießen. Dazu
muss man natürlich keine Küchenhexe sein. Es geht auch so.

Um die Heiligkeit in den Alltag mitzunehmen sind tägliche Rituale hilfreich. Diese sollen an
das Heilige in jedem Tag erinnern und ein wenig offener machen. Natürlich ist dieses Ritual
für jeden Menschen anders. Es kann zum Beispiel eine morgendliche Meditation oder
Yogaübung sein. Schon die kleinste Handlung kann uns auf den Tag einstimmen und uns
daran erinnern, wie schön und heilig ein einzelner Tag sein kann, und dass man ihn nicht
verschwenden sollte. Zum Beispiel könnte man daraus kleine Rituale machen: Wenn man
zum Beispiel als Geschäftsfrau ständig über einem Zeitplaner schwebt, könnte man sich
kleine erfrischende Sprüche notieren und kleine Pausen einplanen, in denen man jetzt einfach
mal aus dem Fenster schauen darf und sich die Menschen anguckt.
Die heilige “Diät”

Natürlich muss man nicht ständig fasten um eine gute Hexe zu sein. Die „Diät“ soll nur ein
wenig versinnbildlichen, was wir eigentlich täglich so zu uns nehmen - in der Form von Essen
und Getränken. Nehmen wir als Beispiel den täglichen Guten-Morgen-Kaffee. Setz dich vor
ihn hin, trink ein wenig und meditiere. Im Kaffee steckt die Kraft der Natur, mühevoll
geerntet von Menschen, die vielleicht selbst Hunger leiden. Oder die Kraft eines
Regenwaldes, der abgeholzt wurde um diese Plantage zu errichten. Wie wurde der Kaffee
geerntet, wie lange dauert solche eine Prozedur und wer hilft aller mit? Wie kommt der
Kaffee zu dir? Welche Energien wurden aufgebracht um ihn zu rösten? Bis hin zum Wasser,
das du benutzt hast um ihn zu kochen. So erhältst du ein wenig Einblick in die Schöpfung und
die heiligen Dinge und Arbeiten, die täglich verrichtet werden, damit du deinen Kaffee
pünktlich um halb sieben auf dem Tisch stehen hast.

Eine solche Meditation kann dir den Impuls geben deine Ernährung umzustellen, auf solch
eine Weise, dass du dahinterstehen kannst und ideologisch von den Produkten überzeugt bist,
die du isst und trinkst. Das ist der Sinn der Übung. Sei dir bewusst, was du in dich aufnimmst
und wie weit deine Überzeugung geht. Sind es vielleicht 5 Euro, die du wöchentlich in ein
spezielles Bioprodukt investierst, oder kaufst du Gemüse nur mehr vom regionalen Versorger
im Gedanken an die Umwelt - oder verzichtest du vielleicht von nun an ganz auf Eier,
Milchprodukte, Tomaten im Winter oder Fleisch? Jeder sollte sich seine Gedanken zu diesen
Themen machen und selbst eine Entscheidung treffen, wie viel er/sie zu tun bereit ist - denn
Nahrung ist eine wertvolle Ressource und ihren Wert zu begreifen ist ein wichtiger Schritt
nicht nur in Richtung Küchenmagie, sondern auch in die Zukunft unseres Planeten Erde. Und
sollte - ganz wichtig - natürlich auch niemals verschwendet werden.

Ein heiliges Fest

Kochen ist sicher der am meisten angewandte Teil der Küchenmagie. Jedes Mal wenn du
kochst oder anderen Menschen ein Essen servierst, vollziehst du eine magische Handlung. Du
heilst ihre Seele und ihren Körper vom Hunger, kannst Gefühle vermitteln und
Genussmomente schaffen. Essen ist etwas heiliges. Deswegen ist es auch bei Festen so schön,
gemeinsam zu essen. Gemeinsam zu essen vermittelt ein Gefühl der Zusammengehörigkeit.
Mit dem man sein Brot teilt, mit dem teilt man seine Leiden und sein Leben.

In unserer Gesellschaft wird essen oft als etwas lästiges angesehen. Manche Menschen haben
richtig gehend Angst vor den Mahlzeiten, weil es auf die Figur schlägt oder zeitintensiv ist.
Das Ironische dabei ist - je gesünder und bewusster man sich ernährt, desto besser ist es auch
für die Figur. Nahrungsaufnahme ist essentiell wichtig für unser Überleben. Deswegen
genieße dein Essen! Essen sollte mehr sein als die bloße Aufnahme von Nahrung. Wenn du
mal wieder Lust auf ein heiliges Fest hast, lade Freunde ein oder die Familie. Kocht und esst
gemeinsam. Es ist wunderschön solche Dinge zu teilen. Man hat Spaß, gutes Essen und stärkt
die Freundschaft. Lass dich von deinen Speisen durch den Tag daran erinnern, wie heilig es
ist.
Das Heim

Viele Hexen finden es wichtig, ihr Heim so zu dekorieren, dass sie immer wieder an die
Heiligkeit des Lebens erinnert werden. Welche Symbole und Möbel du dazu benutzt, ist deine
Sache. Nimm, was dir gefällt. Male vielleicht Bilder, die deine Definition von Heiligkeit
ausdrücken und hänge sie dort auf, wo du sie oft sehen kannst. Du kannst auch Bilder oder
Statuen deiner Gottheit aufstellen. Viele alte Bauernhäuser zum Beispiel haben in ihren
meistgenutzten Raum noch einen Herrgottswinkel, der an die Heiligkeit erinnert. Wenn du im
Job die Erlaubnis dazu hast, richte dir auch deinen Arbeitsplatz entsprechend ein. Bilder oder
Statuen sind okay, solange sie nicht die religiöse Haltung eines anderen untergraben oder gar
verletzen.

Zusammenfassung

Küchenmagie betrifft mehr als bloß kochen. Kochen ist natürlich auch wichtig, aber es gibt
viel mehr. Küchenmagie bedeutet, ein Leben zu leben und in diesem das göttliche und heilige
zu erkennen. In allen Dingen und Menschen den göttlichen Funken zu sehen und zu ehren.
Ebenso sollte jede Handlung bewusst ausgeführt werden und nicht wie in einem niemals
endenden Tagtraum. Ebenso bedeutet es sich darüber bewusst zu werden, wo unser Essen
eigentlich herkommt. Und, dass viel mehr Arbeit hinter kleinen Dingen steckt, als wir oft
glauben. Dieses Spezielle zu erkennen und ehren, lässt uns unaufhörlich wachsen.

http://www.lilienhain.at/index.php?page=kuechenmagie

Das könnte Ihnen auch gefallen