Als pdf oder txt herunterladen
Als pdf oder txt herunterladen
Sie sind auf Seite 1von 69

Algebra Geeignet zum Selbststudium

oder für Online Vorlesungen 1st Edition


Marco Hien
Visit to download the full and correct content document:
https://ebookstep.com/product/algebra-geeignet-zum-selbststudium-oder-fur-online-v
orlesungen-1st-edition-marco-hien-2/
More products digital (pdf, epub, mobi) instant
download maybe you interests ...

Algebra Geeignet zum Selbststudium oder für Online


Vorlesungen 1st Edition Marco Hien

https://ebookstep.com/product/algebra-geeignet-zum-selbststudium-
oder-fur-online-vorlesungen-1st-edition-marco-hien-2/

Psychologie im Familienrecht - zum Nutzen oder Schaden


des Kindes? 2nd Edition Uwe Tewes

https://ebookstep.com/product/psychologie-im-familienrecht-zum-
nutzen-oder-schaden-des-kindes-2nd-edition-uwe-tewes/

MARCO POLO Reiseführer Seychellen Inklusive Insider


Tipps Touren App Update Service und offline Reiseatlas
12th Edition Heiner F. Gstaltmayr

https://ebookstep.com/product/marco-polo-reisefuhrer-seychellen-
inklusive-insider-tipps-touren-app-update-service-und-offline-
reiseatlas-12th-edition-heiner-f-gstaltmayr/

Fleurs 1st Edition Marco Martella

https://ebookstep.com/product/fleurs-1st-edition-marco-martella/
Algebra Petr Ková■

https://ebookstep.com/product/algebra-petr-kovar/

Alles Bio oder was 1st Edition Reinhard Renneberg

https://ebookstep.com/product/alles-bio-oder-was-1st-edition-
reinhard-renneberg/

Algebra 10th Edition Siegfried Bosch

https://ebookstep.com/product/algebra-10th-edition-siegfried-
bosch/

Lexicografía 1st Edition Marco Aurelio Denegri

https://ebookstep.com/product/lexicografia-1st-edition-marco-
aurelio-denegri/

Lineare Algebra leicht gemacht 1st Edition Jochen Balla

https://ebookstep.com/product/lineare-algebra-leicht-gemacht-1st-
edition-jochen-balla/
Marco Hien

Algebra
Geeignet zum Selbststudium oder für Online-
Vorlesungen
1. Aufl. 2021
Marco Hien
Institut fü r Mathematik, University of Augsburg, Augsburg, Bayern,
Deutschland

ISBN 978-3-662-63777-7 e-ISBN 978-3-662-63778-4


https://doi.org/10.1007/978-3-662-63778-4

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der


Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind
im Internet ü ber http://​dnb.​d-nb.​de abrufbar.

© Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert


durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2021

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich


geschü tzt. Jede Verwertung, die nicht ausdrü cklich vom
Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung
der Verlage. Das gilt insbesondere fü r Vervielfä ltigungen,
Bearbeitungen, Ü bersetzungen, Mikroverfilmungen und die
Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen,


Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass
diese frei durch jedermann benutzt werden dü rfen. Die Berechtigung
zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den
Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers
sind zu beachten.

Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die
Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der
Verö ffentlichung vollstä ndig und korrekt sind. Weder der Verlag noch
die Autoren oder die Herausgeber ü bernehmen, ausdrü cklich oder
implizit, Gewä hr fü r den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder
Ä ußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische
Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in verö ffentlichten Karten
und Institutionsadressen neutral.

Planung/Lektorat: Andreas Rü dinger

Springer Spektrum ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft


Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature.
Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin,
Germany
..., ob de nu laut mohls oder leis,
Kütt nur drop ahn, dat de et deiß.
(aus VERDAMP LANG HER Musik: Klaus Heuser Text: Wolfgang
Niedecken © 1981 by Musikverlage Hans Gerig KG, Bergisch Gladbach)
Fü r meinen Bap.
Vorwort
Dieses Buch entstand im Rahmen meiner Vorlesung Einführung in die
Algebra im Wintersemester 2020/2021, Universitä t Augsburg. Wegen
der Cororna-Pandemie wurde diese in Form unterstützter Eigenlektüre
durchgefü hrt. Das Konzept der Vorlesung sah vor, dass die Teilnehmer
die jeweils vorgegebenen Abschnitte eigenstä ndig vorbereiten und
erarbeiten. Fragen konnten und sollten online auf der
Vorlesungsplattform gestellt werden (auf einer Wiki-Seite jeweils zum
nä chsten Vorlesungstermin). In den Online-Vorlesungen (synchrone
Meetings) selbst (2x wö chentlich 90 min) wurden die Inhalte an Hand
der gestellten Fragen bzw. neu auftretender Fragen besprochen.
Dieses Skript ist die Grundlage fü r dieses Konzept. Es unterscheidet
sich von ü blichen Lehrbü chern insofern, dass mehr Wert auf eine
Herleitung gelegt wird und dadurch das Selbststudium erleichtert
werden soll. Dazu dienen in erster Linie die besonders
gekennzeichneten Und jetzt? und Check it out! (siehe unten).
Das primä re Ziel der Darstellung ist es, die jeweiligen Definitionen
und Ergebnisse der Kapitel als logische Entwicklungen ganz natü rlicher
Fragestellungen nachvollziehbar zu machen. Die meisten Sä tze
entstehen als Antworten auf offensichtliche Fragen und ihre Beweise
oder zumindest die Idee zum Beweis ergeben sich wie von selbst.
Meiner Idealvorstellung nach, fragt man sich beim Lesen bzw. Erlernen
von Mathematik stets:

Welche Frage hä tte ich mir jetzt gestellt und welche


Lö sungsideen hä tte ich entwickelt, wenn ich das als Erste(r)
finden hä tte wollen?

Das fü hrt natü rlich nicht immer zum gewü nschten Ziel – viele Sä tze
sind das Ergebnis jahre- oder gar jahrzehntelanger Entwicklungen. In
den Erklä rungen der Und jetzt? versuche ich oft Hinweise auf die
entsprechenden Ideen zu geben, so dass man solche Entwicklungen
nachvollziehen kann und als ganz natü rlich empfindet.

Und jetzt?
Mit Und jetzt? beginne ich immer Absä tze, die zu etwas hinfü hren
sollen, im Sinne von: „Wie kommt man jetzt auf das? Was wollen wir
jetzt eigentlich?“. Diese Absä tze sind hervorgehoben. Sie leiten das
jeweils Folgende ein und sind die Anmerkungen, die in einer
Vorlesung mü ndlich hinzugefü gt werden. Durch sie soll das
Eigenstudium der Inhalte erleichtert werden.

Check it out!
Dies sind Anregungen, Fragen, Aufträ ge an die Leser, die jeder fü r
sich beim Lesen des Buches erfü llen sollte. Ich hoffe, dass sie helfen,
den Inhalt besser zu verstehen.
Sie dienten auch als Anregung fü r mö gliche Fragen im Vorfeld
der Vorlesungen: Wenn man nicht mit einem Auftrag klar kommt, ist
dies vielleicht die Gelegenheit auf der entsprechenden Wiki-Seite
eine Frage dazu zu stellen oder auch nur eine Bemerkung der Art:
„Beim Auftrag auf Seite XXX habe ich keine Idee.“

Roter Faden zum vorhergehenden Kapitel


Nach jedem Kapitel schreibe ich in Stichpunkten kurz auf, was ich als
den roten Faden des Kapitels sehe. Wozu dient der rote Faden? Damit
kö nnen Sie sich selbst prü fen, ob Sie die wichtigen Schritte des Kapitels
erkannt haben. Eine gute Frage, die Sie sich nach einem Kapitel stellen
kö nnten, ist: Kö nnte ich einem imaginä ren Gesprä chspartner, der alles
weiß, was ich selbst vor der Lektü re dieses Kapitels wusste, den Inhalt
des Kapitels entlang des roten Fadens erklä ren – und auf Fragen, die
er/sie stellen kö nnte, antworten?

Danksagung
Ich danke den Studierenden der Vorlesung Einführung in die Algebra im
Winter- semester 2020/2021 an der Universitä t Augsburg fü r die
zahlreichen Kommentare, Fragen und vor allem auch Korrekturen von
Fehlern im Skript.
Besonderer Dank geht auch an Frau M.Sc. Caren Schinko, die die
Vorlesung unterstü tzt und begleitet hat. Sie stand mit den Studierenden
in engem Kontakt und konnte in ihren Sprechstunden und
Globalü bungen immer aktuell erkennen, inwieweit die Inhalte
verstanden wurden. Sie hat dadurch viele Anregungen zum
vorliegenden Buch geliefert, fü r die ich ihr sehr dankbar bin.
Die Grundidee zum Vorlesungskonzept ist unter dem Namen „Just in
Time Teaching“ bekannt. Ich habe davon im Rahmen eines
hochschulü bergreifenden Projekts (BayernMINT) des bayerischen
Wissenschaftsministeriums zur Fö rderung von MINT-
Studienabschlü ssen von meinen Kolleginnen und Kollegen im
Fachbereich Physik der Technischen Hochschule Rosenheim gelernt.
Ich danke Ihnen, namentlich Herrn Prof. Dr. Elmar Junker, Frau Prof. Dr.
Brigit Naumer und Frau Prof. Dr. Claudia Schä fle fü r ihre Anregungen
und den Austausch ihrer Erfahrungen.
Vielen Dank an meine Frau Beate fü r ihre unermü dliche
Unterstü tzung.
Das Buch ist meinem Vater gewidmet, der dessen Entstehung
freudig verfolgt hat, leider jedoch die Fertigstellung nicht mehr
miterleben konnte.
Marco Hien
Augsburg
April 2021
Inhaltsverzeichnis
1 Motivation und Voraussetzungen
1.​1 Ziele
1.​1.​1 Algebraische Strukturen
1.​1.​2 Polynomgleichung​en in einer Variablen
1.​2 Voraussetzungen
2 Körpererweiterun​gen und algebraische Elemente
2.​1 Körpererweiterun​gen
2.​2 Zwischenkörper und algebraische Elemente
3 Gruppen
3.​1 Allgemeine Definition und Folgerungen
3.​2 Untergruppen und Gruppenhomomorph​ismen
4 Gruppenquotiente​n und Normalteiler
4.​1 Äquivalenzrelati​onen
4.​2 Gruppenquotiente​n
4.​3 Der Satz von Lagrange
4.​4 Normalteiler und Faktorgruppen
4.​5 Der Homomorphiesatz für Gruppen
4.​6 Endliche zyklische Gruppen
5 Ringe und Ideale
5.​1 Kommutative Ringe mit Eins
5.​2 Ringhomomorphism​en
5.​3 Einheiten und Nullteiler
5.​4 Ideale, Faktorringe und der Homomorphiesatz
5.​5 Primideale und maximale Ideale
5.​6 Der chinesische Restsatz
5.​7 Beispiele von Ringen in quadratischen Zahlkörpern
6 Euklidische Ringe, Hauptidealringe, Noethersche Ringe
6.​1 Euklidische Ringe
6.​2 Der euklidische Algorithmus
6.​3 Noethersche Ringe
7 Faktorielle Ringe
7.​1 Primelemente und irreduzible Elemente, faktorielle Ringe
7.​2 Eigenschaften
8 Quotientenkörper​für Integritätsberei​che
9 Irreduzible Polynome in faktoriellen Ringen
9.​1 Inhalt von Polynomen
9.​2 Reduktion modulo Primelement
9.​3 Das Gauß Lemma
9.4 Anwendung der Reduktion mod

10 Galoistheorie (I) – Satz A und seine Variante A’


10.​1 Die wundersame Körperschaffung
10.​2 Der Zerfällungskörpe​r
10.​3 Der Satz A und A’
10.​4 Anwendung im Körperturm
10.​5 Die Galoisgruppe
11 Intermezzo – explizites Beispiel

12 Normale Körpererweiterun​gen
12.​1 Algebraischer Abschluss
12.​2 Fortsetzung von Körperhomomorphi​smen
12.​3 Normale Erweiterungen
13 Separabilität
13.​1 Motivation und Definition
13.​2 Formale Ableitung
13.​3 Charakteristik eines Körpers und Separabilität
13.​4 Der Separabilitätsgr​ad
13.​5 Der Satz vom primitiven Element
14 Galoistheorie (II) – der Hauptsatz
14.​1 Der Hauptsatz – Statement
14.​2 Ausblick auf eine Anwendung – Mitternachtsform​el für
alle Grade?​
14.​3 Beweis des Hauptsatzes
14.​4 Beweis des Zusatzes
15 Kreisteilungskör​per
15.​1 Einheitswurzeln
15.​2 Kreisteilungskör​per und -polynome
16 Endliche Körper
16.​1 Primkörper, endliche Körper und der Frobenius
16.​2 Endliche Körper
17 Mehr Gruppentheorie – Gruppenoperation​en und Sylow
17.​1 Gruppenoperation​en
17.​2 Die Sylowsätze
17.​3 Anwendungen der Sylowsätze und übliche Tricks
17.​4 Beweis der Sylowsätze
18 Auflösbarkeit von Polynomgleichung​en
18.​1 Auflösbare Gruppen
18.​2 Auflösung von Polynomgleichung​en durch Radikale
18.3 Die allgemeine Gleichung -ten Grades

A Beweis der Existenz eines algebraischen Abschlusses


B Tricks und Methoden, um Gruppen einer vorgegebenen Ordnung
zu klassifizieren
Stichwortverzeic​hnis
© Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil
von Springer Nature 2021
M. Hien, Algebra
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63778-4_1

1. Motivation und Voraussetzungen


Marco Hien1
(1) Institut fü r Mathematik, University of Augsburg, Augsburg, Bayern,
Deutschland

Marco Hien
Email: marco.hien@math.uni-augsburg.de

1.1 Ziele
Die Ziele, die wir erreichen wollen, sind im Wesentlichen:
Algebraische Strukturen kennenlernen – Gruppen, Ringe, Kö rper –
sie werden in vielen Bereichen der Mathematik auftauchen:
algebraische Geometrie und Zahlentheorie, algebraische Topologie,
Differentialgeometrie, ...
Galoistheorie und die Frage nach der Lö sung von
Polynomgleichungen in einer Variablen.

Algebraische Strukturen
Ein Hauptaugenmerk der Schulmathematik liegt in der Erarbeitung des
ü blichen Zahlbereichs, den man schrittweise entwickelt (vielleicht hat
man noch nicht in der Schule gesehen):

Diese tragen unterschiedliche algebraische Strukturen: ist ein


sogenanntes Monoid, es erlaubt eine Rechenoperation mit einem
dazu neutralen Element 0. Aber die Elemente haben kein Inverses
bezü glich . Erweitert man den Zahlbereich zu hat man diese
Inversen zu . Dazu kann man (wie schon auf ) die
Multiplikation auf betrachten und erhä lt einen kommutativen Ring
mit Eins. In ihm hat man nun wiederum zu den meisten Elementen kein
multiplikativ Inverses. Um das zu ä ndern, erweitern wir wieder den
Zahlbereich, fü hren die Brü che ein und erhalten die rationalen Zahlen
. Diese bilden somit einen Kö rper. Der nä chste Schritt ist weniger
algebraisch, sondern stammt aus der Analysis: hat die ü bliche
Betragsfunktion, ist aber nicht vollstä ndig bezü glich dieser –
Intervallschachtelungen mü ssen nicht notwendigerweise zu einem
Punkt „konvergieren“. Man erweitert entsprechend und erhä lt mit
einen sogenannten vollstä ndig bewerteten Kö rper. In diesem gibt es
Polynomgleichungen (wie ), die keine Nullstelle besitzen.

Man hat also erneut einen Anlass, den Zahlbegriff zu erweitern, indem
man zu den komplexen Zahlen ü bergeht. Diese bilden nun einen
vollstä ndig bewerteten (Begriff der Analysis), algebraisch
abgeschlossenen (Begriff der Algebra) Kö rper.
Insgesamt sieht man, dass man in jedem Schritt von einem bereits
konstruierten Zahlbereich, in dem viele Rechnungen mö glich sind,
ausgeht, dieser aber doch noch einen natü rlichen Wunsch vermissen
lä sst. Die Erweiterungen des Zahlbereichs sind jedesmal auf diesen
Wunsch ausgelegt und tatsä chlich jeweils die einfachste, naheliegende
Art, den vorliegenden Zahlbereich zu ergä nzen, so dass dieser eine
zusä tzliche Wunsch erfü llt ist. In diesem Buch wollen wir, wo mö glich,
ä hnlich vorgehen: Wir erkennen eine natü rliche Frage, einen
natü rlichen Wunsch und versuchen, algebraische Strukturen auf
einfache Weise so zu finden, dass dieser erfü llt wird.
Ein weiterer algebraischer Begriff, der einem oft begegnet, ist der
einer Gruppe. Auch diesen hat man in der Schule bereits gesehen – z. B.
in der Kombinatorik/Wahrscheinlichkeitsrechnung: Wie viele Arten
gibt es, die Zahlen anzuordnen? Jede Anordnung ist eine
bijektive Abbildung

die der Zahl j ihren Platz zuordnet. Diese Abbildung kann man
hintereinanderschalten und man erhä lt die symmetrische Gruppe

In diesem Buch wollen wir die bisher genannten algebraischen Begriffe


nochmal abstrakt definieren und genauer untersuchen. Welche
Eigenschaften kann eine Gruppe haben, wie kann man Gruppen
konstruieren, welche Eigenschaften kann ein kommutativer Ring mit
Eins haben, welche Klassen von solchen Ringen gibt es? Beispielsweise
hat man den Begriff eines euklidischen Rings, und wenn man einen
solchen, sagen wir R, vorliegen hat, gelten viele Aussagen, die man fü r
kennt, dann automatisch auch fü r R.
In der algebraischen Geometrie spielen kommutative Ringe mit Eins
eine wesentliche Rolle. Will man die Geometrie z. B. der
Nullstellenmenge

fü r einen Kö rper (z. B. ) untersuchen, bietet es sich an, den


Ring

(dessen Definition wir im Kapitel Ringe lernen werden) zu betrachten.


Die geometrischen Eigenschaften der sogenannte affinen Varietä t V
(wie Glattheit, Dimension,...) kann man an R ablesen.
In der algebraischen Zahlentheorie betrachtet man (endliche)
Erweiterungen von – man mö chte z. B. mit gewissen Wurzeln
rechnen, ohne gleich den riesigen Schritt zu oder machen zu
mü ssen. Sie erinnern sich an die Analysis: ist ü berabzä hlbar,
wohingegen abzä hlbar ist. Ist gegeben, so kann man

als den kleinsten Kö rper definieren, der und (fü r ist dabei

irgendeine komplexe Lö sung von gemeint) enthä lt. Darin gibt es

wieder einen Ring der ganzen Zahlen und man hat das Viereck:

deren linke Spalte kommutative Ringe mit Eins und deren rechte Spalte
Kö rper sind. Es ist dann wichtig, welche Eigenschaften der Ring hat.
Beispielsweise gilt in nicht immer eine eindeutige
Primfaktorzerlegung. Wä re dies der Fall, wä re die Aussage der
Fermatschen Vermutung (ca. 1640) (von A. Wiles 1994 bewiesen):
Es gibt keine nicht-trivialen Lö sungen der Gleichung
mit fü r .
relativ leicht zu beweisen und wä re nicht ü ber 350 Jahre lang ein
offenes Problem gewesen.

Polynomgleichungen in einer Variablen


Ein klassisches Problem der Algebra ist es, Lö sungen fü r
Polynomgleichungen in einer Variablen zu
finden/untersuchen/verstehen. Dabei handelt es sich um Gleichungen
der Form

(1.1)
mit Koeffizienten in einem Kö rper . Ist , nennt man (1.1)
eine Gleichung vom Grad n.
Fü r hat man die Lö sungsformel (von Lehrkrä ften oft
Mitternachtsformel genannt): Die Gleichung hat die

Lö sungen

(1.2)

sobald es im Kö rper eine solche Wurzel gibt. Startet man

mit , kann es sein, dass es solche Wurzeln nicht gibt, aber


eventuell in (spä testens in ). Geht man also zu ü ber, ist die
Lö sungsformel (1.2) sicher anwendbar. Man kö nnte auch zu

ü bergehen und bliebe bei einem Kö rper mit abzä hlbar vielen
Elementen.
Man kann die Formel (1.2) leicht herleiten (quadratisches Ergänzen)
und nutzt dabei nie, dass man in oder arbeitet, sondern nur, dass
man sich in einem Kö rper befindet. Die einzige Stelle, an der man
vorsichtig sein muss, ist, wenn man durch 2 dividiert. Es gibt Kö rper, in
denen gilt, und man darf dann nicht durch 2 dividieren. Man
kann die Herleitung der Formel (inklusive Division durch 2) also in
jedem Kö rper nachvollziehen, in dem gilt (solche Kö rper hei"sen
dann Körper der Charakteristik ). Alles, was man dabei nutzt, gilt in
jedem Kö rper (z. B. die Aussage ). Sie haben in der Schule

also den folgenden Satz bewiesen:


Satz 1.1 Es seien ein Kö per der Charakteristik und
Elemente, so dass und so dass es ein Element gibt mit
. Wir schreiben dann fü r so ein

Element. Dann hat die quadratische Gleichung in

die Lö sungen

Es ist offensichtlich, dass man nun bemü ht ist, Gleichungen hö heren


Grades anzusehen. Dabei stellen sich zwei Fragen, wobei wir
wieder einen Kö rper betrachten und die Polynomgleichung (1.1)
untersuchen wollen:
1. Gibt es immer einen Kö rper L mit (und zwar mö glichst
klein), so dass (1.1) dort eine Nullstelle hat?

2. Hat man eine Formel analog zu (1.2) fü r diese Lö sungen?

Im Fall war die „Semi“-Antwort auf die erste Frage: Sobald


man einen Kö rper L mit findet, in dem eine Wurzel

besitzt, ist L eine positive Antwort auf die Frage. Fü r konnten


wir zur Not eine solche in finden. Wie es damit bei einem
allgemeinen Kö rper steht, wissen wir noch nicht. Dies werden wir im
Kap. 10 untersuchen. Die Antwort ist außerordentlich elegant und
positiv.
Die ü berraschende Antwort auf die zweite Frage ist:
Fü r kann man beweisen, dass es eine solche Formel nicht
geben kann! Das wird eines der Highlights dieses Buchs sein – und aus
der Galoistheorie folgen.
Fü r gibt es ü brigens solche Formeln. Als Beispiel gebe ich
kurz die fü r an. Dazu betrachten wir die speziellere Form der
Gleichung

auf die man die allgemeine Gleichung durch

Division mit a und Koordinatentransformation bringen

kann – es sei nicht von Charakteristik 3 dazu, ebenso nicht von


Charakteristik 2. Dann lautet die Lösungsformel von
Cardano/Tartaglia, 16. Jhd:
Die Gleichung hat eine Lö sung der Form

wenn es die angegebenen Wurzeln in gibt. Dabei ist die erste

eine beliebige 3-te Wurzel des Radikanden, die zweite Wurzel

muss dann eine solche sein, so dass gilt.

Und jetzt?
Wie ist die Bedingung zu verstehen? Bleiben wir

der Einfachheit halber in – dann existieren alle Wurzeln.


Schreiben wir fü r eine beliebige komplexe Zahl ,
so dass . Dann suchen wir eine andere

komplexe Zahl mit

(1.3)

Davon gibt es drei (wenn die rechte Seite nicht Null ist – nehmen wir
das mal an).
Ist eine davon, so gilt fü r das Produkt , dass

Damit ist (1.3) gleichbedeutend (wenn ) mit

Auch hier gibt es drei Lö sungen, eine davon ist . Das ist

die Wahl, die man treffen muss, damit Cardano/Tartaglias Formel


damit gilt.

Und jetzt?
Ein kleiner Kommentar zur obigen Formel: Zu zeigen, dass sie
tatsä chlich eine Lö sungsformel ist, ist nahezu trivial. Man setzt
in die linke Seite der zu lö senden Gleichung
ein und rechnet diese aus. Dabei benutzt man nur

die Eigenschaften eines Kö rpers (Assoziativitä t, Distributivitä t, ...),


die Bedingungen – das ist so zu lesen,

dass

gilt. Analog fü r ,

die Bedingung, dass ,

und erhä lt als Ergebnis 0.


Wenn man also den Kandidaten fü r eine Lö sungsformel hat, ist es
trivial, zu bestä tigen, dass sie gilt. Die gro"se Kunst ist es, einen
solchen Kandidaten zu finden – entweder durch geschicktes
Umformen (wie „quadratisch Ergä nzen“, ...) oder durch „geschicktes
Raten“. Insofern kann man die Verzweiflung all derjenigen, die eine
Lö sungsformel z. B. fü r gesucht haben, nachvollziehen – wenn
man doch nur durch geschicktes Umformen/Raten einen Kandidaten
hä tte, kö nnte man das leicht prü fen, ob es stimmt oder nicht.
Die Aussage, dass es keine Lö sungsformel geben kann, ist
natü rlich von einem ganz anderen Kaliber: Man muss die
Fragestellung (wann hat eine Gleichung eine Lö sungsformel)
zunä chst formalisieren/abstrahieren, und dann einen rigorosen
Grund finden, dass das nicht mö glich ist. Ich gebe eine kleine Idee,
worauf dies beruhen wird.
Zu einer Polynomgleichung lä sst sich eine Gruppe zuordnen (die
Galoisgruppe). Hat die Gleichung eine Lö sungsformel (es wird in
Abschn. 14.​2 genau definiert werden, was man darunter versteht),
kann man sehen, dass die Galoisgruppe dann eine gewisse
Eigenschaft besitzt (diese Eigenschaft nennt man passender Weise
auflösbar). Es gibt aber Polynomgleichungen vom Grad , die
keine auflö sbare Galoisgruppe haben.
Wir werden nahezu den gesamten Inhalt des Buches brauchen,
um das alles zu verstehen. Wenn das keine Motivation ist!
1.2 Voraussetzungen
Auch wenn ich an der entsprechenden Stelle jeweils kurz daran
erinnern werde, mö chte ich voraussetzen, dass jede/r Leser/in die
folgenden Begriffe kennt/schon mal gehö rt hat/bereit ist, sich darü ber
selbst in Kenntnis zu setzen:
Die grundlegenden Zahlbereiche , , , und wie man darin
rechnet.
Grundbegriffe der Linearen Algebra: Definition eines Kö rpers,
Vektorraum ü ber einem Kö rper1, lineare Abbildungen
zwischen zwei K-Vektorrä umen, Kern und Bild davon.
Jeder K-Vektorraum V hat eine Basis und die Mä chtigkeit einer
Basis ist von der Wahl der Basis unabhä ngig – sie heißt die
Dimension von V. Meist ist diese als endlich vorausgesetzt.
Polynomring ü ber einem Kö rper: Fü r einen Kö rper K ist K[X] der
Polynomring in einer Variablen ü ber K, dessen Elemente wir als

mit und mit Koeffizienten schreiben. Beachte: Das


Polynom wie gerade geschrieben, ist per Definition genau durch das
Tupel der Koeffizienten beschrieben – soll heißen: Zwei
Polynome sind genau dann gleich, wenn alle ihre Koeffizienten gleich
sind („Koeffizientenvergleich“). Der Grad eines Polynoms
ist

Das Nullpolynom habe den Grad (das ist nur so zu


verstehen, dass fü r alle zu lesen ist, und dass
fü r alle gelesen wird – das vermeidet
Fallunterscheidungen).
Division mit Rest von Polynomen: Sind (fü r einen
Kö rper K) Polynome und , so existieren eindeutig bestimmte
Polynome mit

Der Beweis der Existenz davon ist nichts anderes als die Berechnung,
die Sie auch kennen: Ist sind wir fertig mit
und . Ist , so schreiben wir
und . Dann betrachte

Es ist (weil wir den hö chsten Summanden gerade

eliminiert haben). Jetzt kann man den Beweis elegant als Induktion
nach fü hren und die Induktionsvoraussetzung nun auf

anwenden – oder man macht einfach sukzessive (das ist das, was
man im bekannten Algorithmus macht) mit und g genau so weiter,

bis man schließlich unter absteigt.

Die Eindeutigkeit folgt aus Gradgrü nden, weil

und die rechte Seite hat Grad nach Voraussetzung, das ist
nur mö glich, wenn und dann auch .

Die direkte Folgerung daraus: Ist K ein Kö rper, ein


Polynom und , so dass gilt, dann kann man f(X) in
der Form

mit faktorisieren. Es ist dann .


Insbesondere hat ein Polynom vom Grad n in einem Kö rper
hö chstens n Nullstellen.
Kommutative Ringe mit Eins: Sie werden mehrere Kapitel in diesem
Buch einnehmen. Die grundlegende Definition kennt man aber meist
aus der Linearen Algebra. Ein kommutativer Ring mit Eins ist eine
nicht-leere Menge R zusammen mit zwei Verknü pfungen + und mit
jeweils neutralen Elementen 0 (bzgl. ) und 1 (bzgl. ), die alle
Axiome eines Kö rpers erfü llen, außer der Forderung, dass jedes
ein multiplikativ Inverses hat. Eine formale Definition
oder Erinnerung findet man in Definition 5.​2 im Kap. 5.
Beispiele: , K[X] fü r einen Kö rper K. Jeder Kö rper K ist auch ein
kommutativer Ring mit Eins (in dem dieses eine Axiom vom
multiplikativ Inversen zusä tzlich gilt!).

Fußnoten
1 weil in der Algebra oft wichtig ist, welcher Kö rper gerade betrachtet wird, betonen
wir das meist und sagen K-Vektorraum fü r einen Vektorraum ü ber dem Kö rper K,
ebenso K-lineare Abbildung, ...
© Der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil
von Springer Nature 2021
M. Hien, Algebra
https://doi.org/10.1007/978-3-662-63778-4_2

2. Körpererweiterungen und
algebraische Elemente
Marco Hien1
(1) Institut fü r Mathematik, University of Augsburg, Augsburg, Bayern,
Deutschland

Marco Hien
Email: marco.hien@math.uni-augsburg.de

2.1 Körpererweiterungen
Den Begriff eines Kö rpers lernt man meist bereits in der Linearen
Algebra kennen. Ich erinnere daran, dass es eine Menge K mit zwei
Verknü pfungen und ist, die beide kommutativ, assoziativ und
zusammen distributiv sind, die Addition hat ein neutrales Element
, die Multiplikation ein neutrales Element , jedes Element
hat ein additiv Inverses und jedes ein
multiplikativ Inverses . Fü r eine formale Definition (oder eine

Erinnerung) siehe auch Bemerkung 5.​3.2.


Wir betrachten nun mehrere Kö rper gleichzeitig:

Definition 2.1 Sei L ein Kö rper. Eine Teilmenge heißt


Teilkörper, wenn fü r alle auch gilt und wenn
mit den dadurch definierten Einschrä nkungen der
Verknü pfungen

selbst wieder ein Kö rper ist – insbesondere gilt auch und


und fü r jedes ist und, falls gilt, auch .

Das Paar nennen wir eine Körpererweiterung. Man


schreibt dafü r oft L|K (gesprochen „L ü ber K“).

Und jetzt?
Hat man einen Kö rper L und eine Teilmenge , so dass K wie
oben abgeschlossen unter Addition und Multiplikation ist, man also
diese Verknü pfungen zu Abbildungen einschrä nken
kann, so beachte:
Die Eigenschaften kommutativ, assoziativ und distributiv vererben
sich natü rlich automatisch auf die Einschrä nkung.
Gilt zudem , so sind diese wieder die neutralen Elemente
bezü glich Addition und Multiplikation – sie sind ja sogar fü r alle
neutral.

Um zu sehen, dass K ein Teilkö rper ist, muss man dann nur noch
zeigen, dass (damit ist auch fü r ) und dass
fü r jedes das multipliaktiv Inverse (welches in L

existiert) bereits in K liegt.

Beispiele
1. oder sind Kö rpererweiterungen.

2. Sei eine quadratfreie Zahl (d. h. jeder Primfaktor von


d kommt nur in einfacher Potenz vor, zä hlt auch als
quadratfrei). Betrachten wir die Menge
wobei eine komplexe Zahl mit sei – wir wä hlen

eine der beiden Mö glichkeiten aus.


Behauptung ist ein Teilkö rper.

Beweis Fü r gilt:

Damit hat man die Verknü pfungen als Abbildungen


. Offenbar ist . Wie im Und jetzt? oben,
muss man nur noch zeigen, dass jedes ein

multiplikativ Inverses in K hat. Es hat eines in und das kann man


wie folgt umformen – „Nenner rational machen“:

(Beachte, dass gelten muss, weil d quadratfrei ist).

Also ist eine Kö rpererweiterung.

3. Die Konstruktion aus dem vorhergehenden Beispiel ergibt aber


auch: ist eine Kö rpererweiterung.

Und jetzt?
Konstruktionen wie im zweiten/dritten Beispiel werden wir jetzt
dann allgemeiner untersuchen! Man kö nnte sich auch schrittweise
weiter vortasten. Beispielsweise versuchen, einen Kö rper, der die
Bezeichnung verdient, konstruieren.

Check it out!
Versuchen Sie analog zum zweiten Beispiel eine gute Konstruktion
fü r einen Teilkö rper anzugeben, so dass ,

ferner und K mö glichst „einfach konstruiert“ ist! Lesen Sie

erst weiter, wenn Sie einen Versuch gemacht haben. Es ist allerdings
vielleicht nicht ganz einfach, nachzuweisen, dass Ihr Versuch das
richtige Ergebnis liefert – daher geht’s in diesem Auftrag nur um die
Idee, die Sie haben sollten. Ich bespreche das jetzt gleich.

Und jetzt?
Um den Auftrag zu erledigen, sieht man sofort, dass analog zu oben
alle Zahlen der Form (sogar in , aber das ist hier

egal) mit auch in K liegen mü ssen (weil K ja abgeschlossen


unter sein soll und gelten soll). Das reicht aber

nicht, weil ja auch

gelten muss und diese Zahl nicht von obiger Form ist. Der richtige
Ansatz kö nnte also sein
Leicht zu sehen ist, dass K abgeschlossen bezü glich ist, und dass
gilt. Bleibt wieder zu zeigen, dass fü r jedes
das Inverse (wie gesagt, sogar in , aber das ist hier

unwichtig) auch in K liegt.


Wir mü ssen also zeigen, dass ein

multiplikativ Inverses in K hat, bzw. dass das Inverse

bereits in K liegt! Das sind Rechnungen, wie sie Cardano/Tartaglia


im 16. Jhd. auch machen mussten, um an ihre Lö sungsformel zu
kommen.
1. Man kann das analog zu oben: „Nenner rational machen“
durchfü hren – elende Rechnung: Sei . Dann ist
mit auch eine dritte Wurzel von 7. Neben

betrachten wir auch noch

(analog zum Beispiel (2), wo wir statt auch noch

betrachtet haben und den Bruch mit dem Faktor

erweitert haben). Erweitern wir mit diesen beiden

Faktoren, erhalten wir


Der Zä hler ist in K und wir mü ssen nur sehen, dass der Nenner
in ist. Dann sind wir fertig. Die Berechnung der Nenners ist
eine elende Rechnerei, die wir uns jetzt ersparen. Man nutzt
dazu neben noch, dass ergibt – beachte,

dass und . Diese Art Rechnung wird

uns die Galoistheorie vermeiden helfen!!!


2. Man kann auch direkt versuchen, ein Inverses in K zu finden: wir
brauchen einen Kandidaten , so dass

gilt. Ausmultiplizieren ergibt ein lineares Gleichungssystem fü r


x, y, z und man muss dann sehen, dass es eine Lö sung besitzt –
Lineare Algebra. Das ist bei gegebenen a, b, c mit dem Gauß-
Verfahren sehr einfach zu machen. Beispiel: Fü r
erhä lt man die Bedingung

also eine Lö sung, wenn das lineare Gleichungssystem

(2.1)

erfü llt. Dieses hat als Lö sung die erste Spalte der inversen
Matrix, nä mlich , also ist
(2.2)

das mutliplikativ Inverse zu .

Ich mö chte versuchen, dass wir immer wieder mal den Computer
nutzen, um explizite Rechnungen auszufü hren. Ich nutze dann
immer sage, siehe dazu https://​sagemath.​org. Dort bestä tigen die
Zeilen

dass y ein Inverses zu x ist. Als Vorschau/Teaser – die folgend


genannten Objekte und Aussagen werden wir alle noch
kennenlernen: Zeile 1 definiert den Polynomring ü ber in einer
Variablen t. Zeile 2 definiert S als den Faktorring (den wir in
Abschnitt 5.​4 sehen werden) modulo dem Ideal . Dieser ist

(im Wesentlichen) der Kö rper K. Darin ist a ein Erzeuger und hat
somit die Rolle . Die Elemente x und y sind dann wie oben

gegeben/berechnet definiert. Die letzte Zeile berechnet in K


und wenn man das in sage laufen lä sst, erhä lt man das Ergebnis 1.

Die letzte Idee aus dem Und jetzt? – Lineare Algebra zu nutzen – fü hrt
zu den Ü berlegungen, die jetzt gleich folgen. Dazu erinnere ich an den
(abstrakten) Begriff eines Vektorraums über einem Körper K. Das ist
zunä chst eine nicht-leere Menge V mit einer Addition (kommutativ und
assoziativ), die ein neutrales Element besitzt und zu jedem
gibt es ein mit . Daneben existiert noch eine
skalare Multiplikation (die Elemente des Kö rpers K nennt man in der
linearen Algebra gerne die Skalare)

mit weiteren Eigenschaften (siehe Lineare Algebra 1).


Grundlegende – triviale – Beobachtung: Ist L|K eine
Kö rpererweiterung, so hat man auf L die Addition, die ein neutrales
Element hat. Ferner hat man auf L sogar eine Multiplikation
. Diese kö nnen wir auf einschrä nken – wir
lassen also den ersten Faktor nur aus K zu – und erhalten eine
Abbildung

(2.3)
(also mit dem aus L, der erste Faktor ist lediglich zufä llig in K). Damit
ist alles gegeben, was ein K-Vektorraum braucht: die Menge hat
eine Addition und (2.3) kann als eine skalare Multiplikation gesehen
werden. Die Bedingungen, die an einen Vektorraum gestellt werden,
lassen sich alle einfach nachprü fen. Wir haben also gesehen:

Lemma 2.2 Ist L|K eine Körpererweiterung, so ist L mit seiner Addition
und der durch Einschränkung der Multiplikation auf
induzierten skalaren Multiplikation in natürlicher Weise ein K-
Vektorraum.

Damit haben wir jetzt die gesamte Lineare Algebra zur Verfü gung. Zum
Beispiel den Begriff der Dimension eines Vektorraums – der damit
zusammenhä ngt, dass jeder K-Vektorraum eine Basis hat und die
Mä chtigkeit einer Basis unabhä ngig von der Wahl der Basis ist.

Definition 2.3 Sei L|K eine Kö rpererweiterung. Dann heißt diese


endlich, wenn L als K-Vektorraum endlich-dimensional ist. Wir nennen
die Dimension von L als K-Vektorraum den Körpergrad und schreiben
dafü r

Beispiele Fü r ist die Kö rpererweiterung

endlich und es gilt , wenn d quadratfrei ist.

Beweis Sei d quadratfrei. Die beiden Elemente sind

eine -Basis, denn

Erzeugendensystem: K ist ja gerade definiert als die Menge aller


Linearkombinationen

von 1 und mit Koeffizienten in . Also sind diese beiden

Vektoren Erzeuger. Dieser Schritt funktioniert auch fü r nicht-


quadratfreies d und zeigt, dass die Dimension sicher ist.

Linear unabhä ngig: Seien dazu , so dass

gilt. Zu zeigen ist: . Wir bemerken, dass

Nun sind , sagen wir und . Dann folgt also


Letzteres ist eine Gleichung in . Wir nutzen die eindeutige
Primfaktorzerlegung in . Da jeder Primfaktor der linken Seite
insgesamt in einer geraden Potenz vorkommt, und jeder Primfaktor
von d auch im Faktor der rechten Seite in einer geraden Potenz

vorkommt, muss er auch in d in einer gerade Potenz stecken. Das ist


ein Widerspruch zur vorausgesetzten Quadratfreiheit von d.

Kurze Bemerkung: die Quadratfreiheit von d zu fordern, ist sinnvoll und


harmlos. Ist d nicht quadratfrei, so haben wir in der
Primfaktorzerlegung Primfaktoren mit gerader Potenz und solche mit
ungerader Potenz. Sortieren wir aus allen Primfaktoren mit ungerader
Potenz immer eine Potenz heraus und stecken diese in den Faktor
(zusammen mit dem Vorzeichen von d), erhalten wir eine Darstellung
von d als

mit , und quadratfreiem – es kö nnte


sein. Dann ist und somit ist

Der einzige Spezialfall ist, wenn , dann ist und somit

ist der Kö rpergrad .

Und jetzt?
Wenn Ihnen die Vorstellung, dass bei einer Kö rpererweiterung L|K
der grö ßere Kö rper L ein Vektorraum ü ber dem kleineren Kö rper K
ist, noch nicht problemlos vertraut ist, schauen Sie sich das
vorangegangene Beispiel nochmal genauer an. Es ist dazu sehr
hilfreich.
Die Schwierigkeit, die man manchmal dabei hat, ist, dass jetzt
mehrere algebraische Strukturen gleichzeitig auftreten und man – je
nach Fragstellung – gewisse davon kurzzeitig vergessen sollte, um
sich dann an der entsprechenden Stelle wieder zu erinnern. Ich
versuche, das mal zu erklä ren:
Die Elemente sind also die Vektoren im

Vektorraum. Nennen wir sie mal kurz und . Die

Tatsache, dass ist und auch als Element in K gelesen


werden kö nnte, spielt hier ü berhaupt keine Rolle – wir vergessen das
einfach mal, es geht hier nur um L als K-Vektorraum. Wann heißen
zwei Vektoren in einem K-Vektorraum linear unabhä ngig? Na,
wenn jede Linearkombination zur Null

nur mit mö glich ist. Der Term wiederum ist


dadurch definiert, dass wir uns jetzt wieder erinnern, dass
gilt und wir dort zur Verfü gung haben.
Wir werden gleich nochmal auf so eine Situation stoßen, und ich
komme dann nochmal auf das Vergessen und Erinnern zurü ck.

Wir werden gleich eine Aussage aus der Linearen Algebra benö tigen, an
die ich kurz erinnern mö chte – den Rangsatz. Er handelt von K-linearen
Abbildungen zwischen K-Vektorrä umen (also mit
und fü r und
). Erinnern wir uns kurz an den Kern und das Bild von :

Beides sind jeweils Untervektorrä ume in V bzw. W.


Der Dimensionsbegriff ist nun sehr nü tzlich, weil man damit
beispielsweise folgern kann:
Lemma 2.4 (aus der linearen Algebra) Ist W ein endlich-
dimensionaler K-Vektorraum und ein Untervektorraum mit
, so ist schon .

Jetzt zum Rangsatz und dem fü r uns wichtigen Korollar:

Satz 2.5 (Rangsatz der linearen Algebra) Seien V, W zwei K-


Vektorrä ume und eine K-lineare Abbildung. Dann gilt:

(Das ist gutwillig zu lesen, wenn nicht endlich ist. Dann ist
auch mindestens einer der beiden Summanden rechts unendlich.)

Korollar 2.6 Es seien V ein endlich-dimensionaler K-Vektorraum und


eine lineare Abbildung. Dann gilt:

Beweis Es ist genau dann injektiv, wenn , also wenn


. Andererseits ist genau dann surjektiv, wenn
, wegen obigem Lemma aus der linearen Algebra also
genau dann, wenn gilt. Wegen

sind die beiden Bedingungen offenbar ä quivalent zueinander.

2.2 Zwischenkörper und algebraische Elemente


Wir wollen jetzt Konstruktionen wie allgemeiner fassen. Dazu

zuerst ein paar Definitionen, wir wollen das mö glichst allgemein halten.
Definition 2.7 Fü r eine Kö rpererweiterung L|K heißt ein Teilkö rper
mit ein Zwischenkörper von L|K.

Bemerkung 2.8 Sind Zwischenkö rper von L|K, so auch ihr


Durchschnitt – das ist leicht zu sehen, man kann das sogar
noch allgemeiner fassen:
Ist eine Familie von Zwischenkö rpern, durch eine
Indexmenge I indiziert, so ist

ein Zwischenkö rper.

Beweis Fü r ist fü r alle . Da die


Zwischenkö rper sind, also auch fü r alle , also
. Ferner ist und somit auch 0, 1 und
enthalten.
Ist , so ist das Inverse wieder in allen

enthalten, also .

Definierendes Lemma 2.9 Sei L|K eine Kö rpererweiterung und


eine beliebige Teilmenge. Dann existiert genau ein
Zwischenkö rper, geschrieben K(S) , also mit , so dass

1. und

2. fü r jeden Zwischenkö rper M von L|K mit gilt auch


.
Mit anderen Worten: K(S) ist der minimale (in Bezug auf „ “)
Zwischenkö rper mit .
Wir sagen, K(S) entsteht innerhalb von L|K durch Adjunktion der
Elemente aus S.
Ist einelementig mit , so schreiben wir auch kü rzer

Analog fü r endliche Mengen :

Beweis Eindeutigkeit folgt sofort aus 2. in der Definition: Hat man


zwei Kandidaten und , so folgt aus 2. fü r und
, dass gilt. Tauscht man die Rollen, sieht
man, dass auch gilt. Zur Existenz betrachte die Menge

als Indexmenge wie oben und fü r jeden Index sei M der


entsprechende Zwischenkö rper. Dann hat

(2.4)

die gewü nschten Eigenschaften.

Kurzzeitig wichtige Bemerkung Wir haben oben den Kö rper

als Zwischenkö rper von betrachtet, aber nicht wie soeben


definiert, sondern als der 2-dimensionale -Vektorraum
. Wir werden jetzt dann sehen, dass das

denselben Kö rper liefert und wie sich das verallgemeinert.


Und jetzt?
Ich greife auf den Check it out! und das Und jetzt? weiter oben
zurü ck, in denen wir analog zum Beispiel den 3-

dimensionalen -Vektorraum

(2.5)

betrachtet hatten (wir haben nicht gezeigt, dass linear

unabhä ngig ü ber sind – das ist eine Ü bungsaufgabe). Nach


Definition 2.9 ist das dort benutzte Symbol aber eigentlich fü r

(2.6)

vorgesehen. Natü rlich habe ich beides Male dasselbe Symbol


benutzt, weil es ohnehin dasselbe sein wird. Aber was fü r
Schwierigkeiten haben wir, das einzusehen?
In obigem Und jetzt? war nicht alles vollstä ndig begrü ndet:
nä mlich der wesentliche Punkt, dass (2.5) einen Kö rper ergibt, also
dass jedes ein Inverses hat.

Wenn wir das wissen, sind wir fertig, denn offenbar muss die in (2.5)
definierte Menge in wie in (2.6) liegen, wenn (2.5) also

selbst schon ein Kö rper ist, dann auch der kleinste Zwischenkö rper
mit als Element.

Die entsprechende Bedingung

(2.7)

fü hrt zu einem linearen Gleichungssystem, im Allgemeinen zu (leicht


nachzurechnen – einfach (2.7) ausmultiplizieren und nutzen, dass
eine -Basis ist):

Wir erwarten, dass dieses Gleichungssystem eine eindeutige Lö sung


hat (weil es ja ein eindeutiges Inverses geben soll), also dass die
Matrix, nennen wir sie A, invertierbar ist. Das kann man nun wieder
per Hand versuchen, es gilt .

Schreibt man wieder a, b, c als Brü che, multipliziert mit dem


Hauptnenner, betrachte Primfaktorzerlegungen, kann man zeigen,
dass , wenn gilt – sehr aufwendig und
vor allem nicht einfach auf allgemeinere Situationen
verallgemeinerbar!!!
Findet man ein elegantes (und bestenfalls sofort
verallgemeinerbares) Argument, das also keine Determinante
aufwendig berechnet? Ja, mit unserem Spiel aus Vergessen und
Erinnern. Wir haben die Situation: Schreiben wir (2.5) (also per
Definition der Vektorraum mit Basis ) und betrachten

Wir erinnern uns jetzt, dass V nicht nur ein -Vektorraum ist,
sondern gilt, ein Kö rper ist und V bezü glich der Addition
und Multiplikation abgeschlossen ist. Deshalb ist Multiplikation mit
eine Abbildung
Diese ist -linear – leicht zu prü fen, folgt aus Kommutativitä t von
und Distributivitä t in . Welche Matrix, sagen wir B, beschreibt in
der von uns betrachteten Basis ? Sei dazu

der Basisisomorphismus , und (wobei

die Standardbasisvektoren in sind). Dann ist die Matrix genau

diejenige, die das folgende Diagramm kommutativ macht:

und das ist genau die obige Matrix – nachrechnen!!!. Wir


wollen feststellen, dass A ein Isomorphismus ist. Dazu genü gt es zu
zeigen, dass A injektiv ist – Korollar 2.6. Aber das ist nach der
Erinnerung klar: Es ist und die Multiplikation mit einem
Element in ist injektiv, damit erst recht in V. Da ist gar
nichts mehr zu zeigen. Wer das noch genauer mö chte, schreibt das
als kommutatives Diagramm:

und die obere Zeile ist injektiv (sogar bijektiv mit Umkehrabbildung
), also ist auch injektiv, also auch bijektiv wegen
Korollar (2.6). Man kann’s auch so sagen: Damit ist im Bild,
also existiert ein mit .

Jetzt fü hren wir vom Beispiel aus dem Und jetzt? geleitet, die
allgemeine Situation durch: Es sei L|K eine Kö rpererweiterung.
Betrachten wir zunä chst den Polynomring K[X] . Man hat die
injektive Abbildung

Ist ein Element, so haben wir den


Einsetzungshomomorphismus

Die Hintereinanderschaltung dieser Abbildungen liefert den


Einsetzungshomomorphismus auf K[X]

Definition 2.10 Ist L|K eine Kö rpererweiterung und , so


bezeichnen wir mit das Bild des Einsetzungshomomorphismus
auf K[X] :

Bemerkung 2.11 Offenbar ist ein K-Untervektorraum. Es


hat aber noch eine weitere Struktur, es ist ein Unterring – siehe die
nä chste Definition.

Definition 2.12 Sei R ein kommutativer Ring mit Eins. Ein


Unterring ist eine Teilmenge , die abgeschlossen unter Addition
und Multiplikation ist, und so dass gilt und zu jedem
auch gilt.

Bemerkung 2.13 Jeder Unterring S ist also mit den Einschrä nkungen
der Addition und Multiplikation wieder ein kommutativer Ring mit
Eins.

Betrachten wir die Situation aus Definition 2.10: Wir haben ein
und L|K eine Kö rpererweiterung. Dann haben wir nun zwei Objekte:
1. Den Unterring von L. Dies ist ein kommutativer Ring mit Eins
und ein K-Vektorraum.

2. Den Zwischenkö rper von L|K. Dies ist selbst eine


Kö rpererweiterung und damit auch ein K-Vektorraum.
Ferner ist es per Definition ein Kö rper.

Und jetzt?
Etwas informeller mö chte ich das so formulieren: Die beiden Objekte
und haben unterschiedliche „Qualitä ten“ oder
„Geschmacksrichtungen“.
ist leicht zugänglich, wir kennen die Elemente sofort, es sind
genau die polynomialen Ausdrü cke

mit . Beispielsweise ist die Struktur als K-Vektorraum sehr


leicht zu verstehen, die (zwar abzä hlbar vielen, aber das macht
erst mal nichts) Elemente
sind ein Erzeugendensystem1 ü ber K. Alles also sehr explizit
gegeben. Andererseits ist es nicht leicht, allgemeine
Eigenschaften zu untersuchen – vor allem die Frage, ob ein
Kö rper ist (also das „fehlende“ multiplikatives-Inverse-Axiom
auch gilt) – man denke an obiges Beispiel .

ist per Definition mit der schö nen Eigenschaft, Kö rper zu


sein, ausgestattet. Andererseits kennen wir die Elemente erst mal
nicht explizit (vgl. die Definition (2.4)). Man kann zwar zeigen,
dass

gilt (siehe unten), aber das ist bei Weitem nicht so schö n wie bei
– wann ist , wann ist gesichert, welche

Elemente erzeugen als K-Vektorraum?

Zusammengefasst:

K-Vektorraumstruktur Körper?
gut zugänglich schwierig zu entscheiden

schwer zugänglich trivial per Definition

Um so schö ner ist es, dass wir jetzt dann zeigen, dass – in den
Situationen, in denen es uns am meisten interessiert (Definition 2.14
unten) – beides dasselbe liefert. Wie im Beispiel schon

diskutiert.

Zunä chst die Definition, welche wir betrachten wollen.


Definition 2.14 Sei L|K eine Kö rpererweiterung. Ein Element
heißt algebraisch über K, wenn es ein Polynom
gibt, so dass gilt.
Ist nicht algebraisch ü ber K, so nennt man es transzendent
über K.

Bemerkung 2.15
1. Jedes ist algebraisch ü ber K, weil man
wä hlen kann.

2. Unser ist algebraisch ü ber , weil man

wä hlen kann.

3. Die Zahl ist transzendent ü ber – das ist aber nicht leicht
zu zeigen und heißt Satz von Lindemann.

Definierendes Lemma 2.16 Ist L|K eine Kö rpererweiterung und


algebraisch ü ber K, so existiert ein eindeutiges normiertes2
Polynom von minimalem Grad mit . Es heißt das
Minimalpolynom von über K.
Ist ein beliebiges Polynom mit , so ist p(X)
ein Teiler von f(X) – geschrieben: p(X)|f(X) – d. h. es existiert ein
mit .

Beweis Die Existenz eines solchen Polynoms mit minimalem Grad


ist leicht zu sehen: Die Menge der Polynome mit ist
Another random document with
no related content on Scribd:
IX
There were wheels within wheels at Madame Elena’s
establishment. Romantic friendships for one another amongst
Madame Elena’s “young ladies,” sudden desperate quarrels and
equally desperate reconciliations, all formed part of the fabric of
everyday life, and afforded discussion at the midday dinner in the
basement.
The girls, as Miss Graham had said, were all catered for.
“Don’t be afraid to come again,” Mrs. Entwhistle, the housekeeper,
would exclaim jovially from the head of the table, acting, it was
understood, under direct orders from Madame Ribeiro, whom the
girls called Old Madam.
It was well known that Old Madam would not have anyone who
might be working at Elena’s stinted of a good meat meal in the
middle of the day, which she called “an economy in the end.” The
number of helpings was never restricted, and the meat was always
followed by a substantial pudding.
Lydia at first watched with amazement the two accomplished young
women from the millinery, both of them pale London girls, send up
their plates twice or three times, in eager response to Mrs.
Entwhistle’s invitation.
Miss Graham, always at her desk, and the little needlewoman who
attended to alterations, were the only girls on the premises not
selected, partly on account of good looks.
“A pretty saleswoman sets off the goods,” was another of Old
Madam’s reported aphorisms. “Prettiness” was the keynote of the
establishment, and with this end in view, Christian names were
always used in business hours.
Rosie Graham told Lydia that Miss Ryott’s name, Georgina, not
considered an ornamental one by Madame Elena, had been
abbreviated to Gina, as having a pleasant soupçon of Italian
romance. Gina, in fact, rather looked the part. She was a tall girl, of a
full figure, with crape-black hair rolled back from a round, cream-
coloured face, dark-brown eyes and beautiful teeth.
Gina only painted her lips a very little.
Miss Saxon, the other show-room “young lady” on the other hand,
who said that her name was Marguerite, painted her face, as well as
her lips, most artistically. She was flaxen-haired and very slim, with
babyish blue eyes and a tiny mouth. She was always called for by
Madame Elena to show off any toilette de jeune fille.
Lydia found it easy to believe that the staff was made up of young
women taken from a class superior to that of the ordinary London
shop-girl. That was Old Madam’s policy.
At intervals, Madame Ribeiro, always unannounced, drove up to the
shop entrance of “Elena’s,” in her little old-fashioned, closed
carriage, and walked slowly through the show-room, up the shallow
steps that led to millinery, and into the small alcove, glass-panelled,
where sat Madame Elena, poring over large tomes, or sometimes
inditing scrawled communications on large, mauve-coloured sheets
of notepaper, with “Elena” carelessly running across the top corner of
the page in big purple lettering.
Old Madam never distinguished Lydia by any special notice on these
occasions. She generally remained with Madame Elena for half an
hour or so, and sometimes the latter would strike her little bronze
bell, and ask, “Marguerite, chérie” or “Gina, my child” to bring in
afternoon tea for Madam.
“Anyone would think we were tea-shop girls,” said Miss Ryott
pettishly.
The order meant an excursion to the basement, where Mrs.
Entwhistle had to be found, the keys asked for, and bread-and-butter
cut very thin and arranged on a china plate, and two or three sponge
biscuits taken out of a special tin, and the whole arranged on a small
green-and-white tea-service consecrated to Madame Elena’s use.
But then Madame Elena had her tea sent up at a reasonable hour,
when the girls had theirs, and Mrs. Entwhistle prepared it, which she
would never do unaided at any hour earlier than four o’clock. If Old
Madam chose to have tea before half-past three one of the girls
must get it ready.
Gina, especially on a hot afternoon in the slack season, very much
preferred the shop.
“Shall I help you, dear?” affectionately inquired Marguerite. “Lydia
could give us a call if anyone came in. Not that anyone will—they are
all in Scotland or at the sea somewhere—lucky things!”
“Thanks, dear—how sweet of you!”
They went away arm-in-arm, leaving Lydia drowsily writing out
“Marked down” tickets, copied from a list of Madame Elena’s making.
“That friendship won’t last,” remarked Miss Graham sapiently, from
her desk.
She was right, as usual.
Lydia had not been very long at Elena’s when the Great Quarrel took
place, and assumed an intensity that could only have obtained
during the month of September.
It all reminded Lydia very much of the girls at Miss Glover’s school.
Gina, it was evident enough, had hitherto dominated the little group
of girls, but her temporary infatuation for the society of Miss
Marguerite Saxon had rather diminished her prestige, and
Marguerite, moreover, had made herself popular with the millinery
young ladies by talking agreeably to them at dinner-time, when they
sat together at the second table. Consequently they championed her
with vigour.
“It really is too bad, you know, dear. Marguerite is awfully sensitive—
those blondes so often are, much more so than brunettes, I fancy—
and of course she feels it all the more because they used to be such
friends. That’s what hurts her so much.”
“Well, Gina is hurt about it, too—and has cause to be, in my opinion,”
inexorably said the girl who did alterations.
The first and second tables were allowed to overlap during the slack
season very often.
“How did it begin?” Lydia asked.
But to this there was no satisfactory reply.
How did the slackening of those romantic bonds first make itself felt?
“Marguerite couldn’t help noticing that Gina’s manner had altered, of
course,” said someone vaguely.
From this painful illumination it appeared as though Miss Saxon and
Miss Ryott had proceeded to revive their drooping interest in one
another by a series of mutual provocations.
“Gina is awfully proud. You couldn’t expect her to take the first step. I
mean, she’s so frightfully proud.”
“You know, I believe Madame Elena knows about it,” said Rosie,
giggling, precluded by Mrs. Entwhistle’s presence from making use
of the auburn-headed principal’s usual sobriquet of “Old Peroxide.”
It was quite true that Madame Elena was inclined to favour Gina.
Lydia had noticed it with resentment.
When Rosie Graham’s shrewdness was justified, as it almost
invariably was, by the event, and Madame Elena showed definite
signs of partisanship in the quarrel, Gina became established as the
heroine of the hour.
One afternoon, just before closing time, she suddenly burst into tears
after a prolonged search for a mislaid pencil—that eternal
preoccupation of the shop-girl’s day.
“Don’t cry,” said Lydia very gently, and feeling very impatient, since
she disliked any display of emotion in other people—unless it was
directly concerned with herself.
“I’ll lend you mine.”
Such a loan was unheard of, for the pencils, suspended by a chain
from each girl’s waist, were in constant use, and the rule obliged
each one to provide her own.
“Oh, I don’t care,” sobbed Gina, recklessly noisy. “Thanks most
awfully, dear. I know it’s sweet of you—but I’m fed up with
everything.”
She sank into a chair, still sobbing hysterically.
“So are we all,” said Miss Saxon low and viciously, looking up from
the drawer before which she was kneeling, carefully swathing some
frail chiffon scarves in tissue-paper. “So are we all, I should imagine,
in this heat and all, but we don’t make a song and dance about it, I
suppose. What I should call absolute carrying on for notice.”
As though to verify the words, Madame Elena’s glass door flew
open.
“What’s all this noise?” she asked irately. “If you girls think you’re
here to make a row——”
Her eye fell on Gina, who had the wisdom to make a visible effort to
check her sobs and rise to her feet. Lydia noted, with instinctive
approval, that the face she turned to her principal was paler than
usual, with black marks under either eye.
“I’m very sorry, I’m sure,” she faltered.
“What’s the matter?”
Gina was silent, gulping.
Madame Elena looked sharply round. Her eye fell on Marguerite, still
demurely smoothing out silver paper.
Miss Saxon, less intelligent than Gina, and evidently far less intuitive
than the watching Lydia, made the mistake of allowing a very small
sneer to show itself upon her little roseleaf face.
Lydia saw Madame Elena’s expression alter.
She laid an authoritative hand upon Gina’s shoulder, and gave her a
friendly push.
“Go in there,” she said. “I’m going to get to the bottom of this.”
They vanished into the principal’s own sanctum, Marguerite,
apparently no expert in the interpretation of signs, observing with
satisfaction:
“I hope she’ll get properly skinned alive for making a row like that in
business hours. Why, it’s downright unladylike.”
Miss Graham, from her desk in the corner, gave her little scoffing
laugh.
“Don’t be a fool, Marguerite. She was playing for that, of course. She
made that noise on purpose so as Perox should hear her, and ask
what was up. Old Perox has been dying to hear what the row’s about
between you two for days, and now Gina can pitch her own yarn.
Just like Gina!”
Lydia was astounded, as she often was, at the little Cockney’s
penetration.
“Why are you staring, goggle-eyes?” said Miss Graham, rudely but
not unkindly. “Don’t you think it’s true?”
With Marguerite Saxon’s small, squirrel face turned to catch her
answer, Lydia made a diplomatic evasion.
“Rather an unfair advantage to take, wasn’t it?” she hazarded.
“I’ll tell Gina you think so,” said Rosie, like a shot.
She burst out laughing at the dismay which Lydia, involuntarily, and
to her own vexation, felt that she reflected upon her face.
“You don’t like that, do you?” remarked the terrible Miss Graham.
“You want to run with the hare and hunt with the hounds—keep in
with everyone all round, and boss the lot of us. I know your sort. I
daresay you’ll bring it off, too, given you’re here long enough.”
“I don’t know what you mean,” said Lydia, instinctively adopting the
phraseology of her surroundings.
Rosie gave her little shrug.
“Don’t you worry, I’m only chaffing. I shan’t make mischief. I like
pulling your leg,” explained Miss Graham kindly, “because it’s so
dead easy, that’s all.”
“Don’t mind her, dear,” said Marguerite. “That’s her style, that is. It
doesn’t mean anything. I say, do hark at that girl in there!”
Faint sounds, as of an eloquent outpouring of words mingled with an
occasional sob, came from the partition behind which Gina and the
principal were secluded.
“She’s crying dreadfully,” said Lydia, with a dim idea of diminishing,
by her compassionate tone, the effect of her previous comment upon
Miss Ryott’s methods.
A sardonic glance from Rosie Graham made her uneasily aware that
this manœuvre had been only too transparent.
However, Rosie only remarked scornfully:
“Crying! That’s nothing at the end of a day’s work. Anyone can cry in
the evenings—in fact, it’s easier than not. One’s tired, and it’s been
beastly hot all day, and it’s a relief to sit down and howl. Most girls do
it regularly if they aren’t going out anywhere, and can risk having a
red nose. Wait till you see a girl crying at eight o’clock in the morning
—then it’s time enough to be sorry for her. If she cries then, it’s
because she can’t help it. If she cries at night she’s just letting
herself go.”
“My difficulty is that I never can cry, however much I feel things,” said
Miss Saxon, true to the feminine instinct, so much condemned by
Lydia’s grandfather, of making instant personal application of a
generality.
“I get awfully upset—quite foolishly so, mother always says. ‘You’ll
never go through life, dear,’ she says, ‘if you take every little thing to
heart so much.’ It’s awfully wearing, too—things kind of prey on me. I
just go on turning them over and over in my own mind, you know.
But as for crying—well, it’s just as though I couldn’t. I’d give anything
to, sometimes—you know, I feel it would be such a relief, like—but I
never was one to cry, even as a child.”
Miss Saxon, much interested in her own monologue, appeared as
though she might go on for ever.
Rosie Graham made an expressive grimace at Lydia, and formed
with her lips:
“Good reason why!” at the same time pointing to her own little sallow
face, with a glance at Marguerite’s carefully rose-tinted cheeks.
Lydia smiled discreetly, safely conscious that she had her back
turned to Miss Saxon.
The opportunity for which she had been looking came that evening.
She waited for Gina.
The other girls went down to the dressing-room, pinned on their
straw and flower-wreathed hats, took hasty glances into the tiny
mirror propped up against the window, and rubbed at their shining,
heated faces with leaves of papier poudre, torn from little pink or
blue books. Only Marguerite Saxon possessed a small silver
elegance, hanging from a long chain, containing a little puff, with
which she dabbed the tip of her nose delicately.
“Good night, dear,” she said cordially to Lydia, who responded as
cordially, with her readiest smile. Already she guessed that Miss
Saxon was willing to make a bid for her friendship, in the new-born
apprehension that the tide of partisanship was turning rapidly in
Gina’s favour.
With Gina, the advance was even easier. It was long after closing
hours when she finally emerged from Madame Elena’s room, and
then she was not alone. Madame Elena, in the immense be-plumed
hat and long suède gloves that she always affected, preceded her.
“Lydia! What are you doing here?” she exclaimed sharply.
“I’ve finished those Paris model tickets, Madame Elena,” said Lydia
meekly.
She had printed over two dozen cards whilst she waited, it being one
of the sign manuals of the establishment to display all such tickets in
elaborate fancy letterings.
“You haven’t!”
Madame Elena made one of her rapid, swooping movements, and
snatched up a handful of the cards, miraculously avoiding those on
which the ink was still wet.
“Now I call that charming,” said Madame Elena, with genuine
enthusiasm. “First class. How on earth did you manage to get the
letters all different and so straight! But don’t stay overtime another
evening like that. You may find yourself locked in.”
She nodded and passed out of the side door, demonstratively
waiting for the two girls, in order to lock it behind her.
“I get in here,” she said, pausing where a long row of omnibuses was
drawn up beside the kerb. “Good night, girls.”
“Good night, Madame Elena,” they chorussed politely.
“Which is your way, dear?” inquired Gina, who called everyone
“dear” without discrimination.
“Right across the Park. I generally walk,” said Lydia.
“Rotten to be so far off. I live miles out, too, right the way to
Mornington Crescent. I’ll walk with you, if you like. The air’ll do my
head good, and I may as well get in at Oxford Circus as anywhere
else.”
“Have you a headache?” said Lydia sympathetically.
“I should think I have! Why, I’ve been howling, on and off, since five
o’clock. I daresay you think I’m a fool,” said Gina dolorously.
“No, of course I don’t. I’m so sorry for you.”
“Thanks, dear. I don’t generally say much about things when I feel
them,” said Miss Ryott pensively, “but I don’t mind talking to you,
between ourselves, like. Now, Rosie Graham—she’s the sarcastic
sort—or tries to be. I could never let myself go in front of that girl
——”
Gina paused, expressively enough, in lieu of seeking in the barren
fields of the shop-girl’s range of imagery.
“I know what you mean,” said Lydia. She had long ago found out the
incalculable value of this sympathetic, and entirely non-committal,
form of words.
“You may have noticed that I haven’t been exactly what you might
call a Sunny Jim lately,” said Miss Ryott.
She looked sidelong at Lydia, who turned a deeply interested gaze
upon her, but said nothing at all. The echo of Grandpapa’s wisdom
came back to her, as it so often did: “Always let the other people talk
about themselves.” And once more it was justified.
Whilst her companion talked, Lydia congratulated herself upon the
success of her manœuvre in waiting for Gina, and at the same time
impressing upon Madame Elena, ever alert for signs of enthusiasm
in the staff, her eager devotion to her work. There was not another
employee in the shop who would voluntarily have remained on after
hours, apparently from utter absorption in the task on hand.
Lydia marvelled, with perfectly genuine wonder, that none of them
should have the wit to see how enormously worth while it was to
sacrifice an hour or two of leisure once in a way for the sake of the
immense effect that such a display produced upon the authorities.
She never made the mistake of attempting to deceive herself as to
her own motives, and was consequently able to estimate to the full
the results at which she had consciously aimed.
“You’re a perfect dear to have listened to me,” said Gina warmly
when they parted. “I’m sure I’ve been the most frightful bore, really.”
Lydia assured her that this had not been the case, and was able to
do so with the more earnestness that she was inwardly full of
exhilaration at the growing conviction that her personality was once
more giving her prominence amongst her surroundings.
The next day Marguerite Saxon twice emphatically called her “my
dear”—a mark of potential friendship as distinguished from the
professional and abstracted “dear,” that invariably punctuated the
day’s intercourse.
She was also required to listen, during the tea-interval, to Miss
Saxon’s version of the recent disturbance.
It need scarcely be said that Lydia’s perfectly non-committal
sympathy was extended as freely to Marguerite as it had been to
Gina, with the result that each declared a warm liking for her, and
she speedily became the central figure in their little world.
Madame Elena was not prone to personal enthusiasms, and the
signs that she gave of having distinguished Lydia from among her
compeers, were all but imperceptible. Only Lydia’s ruthless clear-
sightedness where her own interests were concerned enabled her to
discern them.
She soon found that the two young ladies in the millinery were rather
looked down upon by the show-room young ladies, who had, indeed,
little opportunity for intercourse with them. Nevertheless, Lydia
smiled sedulously at them when she said, “Good morning,” and
never pretended deafness when one or the other of them asked her
to “pass along the bread, please,” at dinner.
Consequently they were overheard to say to one another that Miss
Raymond was the only lady in the place, so far as manners went.
Mrs. Entwhistle was somewhat of the same opinion, since Lydia was
the only girl who never grumbled at helping her when Old Madam’s
unexpected calls led to a sudden demand for afternoon tea.
There remained Miss Rosie Graham.
Lydia was perhaps more nearly afraid of her than she had ever been
of any member of her own sex.
To a Cockney sharpness of tongue, Rosie added an almost uncanny
power of insight into the minds of her neighbours, and it was
commonly asserted amongst the girls that she could “thought-read.”
The “thought-reading,” Lydia decided, was a trick, based upon
natural shrewdness and an almost infallible instinct for the detection
of small affectations and insincerities, but it may reasonably be
supposed that it added no sense of security to the circles of which
Miss Graham was a member.
Lydia knew that Rosie was not, and never would be, popular, but she
uneasily surmised in her a strength of character that might equal, if it
did not surpass, her own. And the idea was disturbing to Lydia’s
conception of her own allotted rôle in life, well to the forefront of the
stage.
She was always charming to Miss Graham, in accordance with her
invariable rule, but after three months at Madame Elena’s she was
still vexedly aware that the medium by which the charm could be
made efficacious had yet to be discovered.
It was obviously waste of time to say to Rosie, as she might have
said to Marguerite Saxon, for instance:
“You do look tired to-day. I’m sure you’re not a bit strong.”
For, whereas Miss Saxon would have denied the charge, simpering
with gratification the while, and at an early opportunity have returned
the kindness by some such compliment as, “What a sweet figure that
costume gives you, dear. I’m sure you wear lovely corsets,” it might
safely be assumed that Rosie would shrug her shoulders, and retort
matter-of-factly that her pallor was due to indigestion. She frankly
disliked personalities, although she was willing enough to give her
opinion, uncivilly and often unkindly, although never maliciously, in
regard to other people.
Lydia sometimes thought that the only avenue of approach lay in the
sense of humour that they shared, and which was deficient in the
other members of the small group. And it always gave her an odd
sense of reassurance when, in the course of the day, some trivial
incident, or chance word, would cause her eyes and those of Rosie
Graham to meet, involuntarily and quite instinctively, in a silent
laugh.
X
“There’s only one piece each,” said old Miss Lillicrap, in the sharp,
fierce squeak that the other boarders always heard with dismayed
resentment, rendered powerless because of her extreme age, and
the violet tinge that shadowed her hard old lips.
Miss Lillicrap had been known to have a violent and mysterious
“attack” for a less reason than the appropriation of a second piece of
seed-cake at tea-time on a Sunday afternoon by someone other than
herself.
The boarders assembled in the drawing-room instantly entered into
the unanimous league of a silent resolution to ignore Miss Lillicrap’s
indelicate insistence on the extremely limited quantity of cake
supplied by Miss Nettleship.
“Meal-time again!” sighed little Mrs. Clarence, at the same time
edging her chair forward, so as to sit nearest to the small milk-jug
and inadequately-filled sugar-basin. “It always seems to be time to
eat, somehow.” Her pale, pink-rimmed blue eyes were anxiously
scanning the food on the table as she spoke.
“Only one piece each,” snapped Miss Lillicrap again, more loudly
than before.
Again they all ignored her.
“Who’s going to do ‘mother,’ and pour out?” asked Mrs. Bulteel with
a rather nervous laugh.
Everyone knew that as the principal married woman in the room, she
felt herself entitled to the office of dignity. Almost equally well,
everyone knew that it would be disputed.
“I thought Miss Forster did that,” said old Miss Lillicrap.
Had Miss Forster been present she would certainly have supported
Mrs. Bulteel.
“Miss Forster is out, Miss Lillicrap,” retorted Mrs. Bulteel, raising her
already shrill voice, so as to impress upon Miss Lillicrap that she was
old, and must therefore be very deaf as well.
“Oh, all right—all right. Yesterday I was awake nearly all night, the
tea was so strong.”
“I’ll give you the first cup,” shrilled Mrs. Bulteel, provided with an
excellent excuse for snatching the tea-pot before Mrs. Clarence,
who, as a widow, could have no status at all, could put her little be-
ringed, claw-like fingers round the handle.
Lydia, who, for reasons connected with her own undoubted
popularity at the boarding-house, never took part in the tea-time
amenities of the boarders—of which, indeed, she was only witness
on occasional Saturday and Sunday afternoons—looked
sympathetically at Mr. Bulteel, waiting nervously for the teacups
which he habitually handed politely round.
He evidently thought his wife very spirited and clever when she used
her shrewish Cockney tongue against the other women.
“Allow me,” said he, taking round the cups of strong, black brew. He
threw a resentful glance, as he did so, at the Greek gentleman, who
never took his share in dispensing these small courtesies. He only
stood, as he usually did, in front of the empty fireplace, his hands in
his pockets, and his dark eyes roaming sardonically round the room.
He was still spoken of as “the Greek gentleman,” since no one had
mastered his name. Lydia had listened with interest to various
conversations about him, but had derived little information from
them. It might be entertaining, but it was not particularly illuminating
to hear Mrs. Bulteel say to Mrs. Clarence, as Lydia had heard her
say a little while ago, in a very penetrating manner:
“That’s not a face I should trust.”
Mrs. Clarence, who never ventured to differ from anybody, and least
of all from Mrs. Bulteel, who had a live husband and son to testify to
the fact that she had justified her feminine existence, had only
replied doubtfully:
“No? Well, perhaps you’re right. What makes you think...?”
“He looks as though he had foreign blood in him.” Mrs. Bulteel
adduced the damning grounds for her inference with gloomy
prescience, which she appeared to think amply justified by the facts
that the Greek spoke English with a slight accent, and had a name
that even Miss Nettleship only rendered as Mr. M ... m ... m.
A little while afterwards the unconquerable Mrs. Bulteel had actually
asked him outright, “And do tell me, how is your name pronounced?”
in a very intelligent way, as though she knew of two or three
excellent alternatives.
To which the Greek gentleman had replied, with slightly outspread,
olive fingers:
“Just—exactly—as you please.”
“But how do you say it in your own country?”
“I am not in my own country.”
“I know that. You are a foreigner,” said Mrs. Bulteel, much as she
might have said, “You are a cannibal.” “But if you were in your own
country?”
Then had replied the Greek gentleman morosely:
“I should have no need to say it at all. It is too well known.”
And Mrs. Bulteel, seeing herself defeated, could only cry out in a
shaking voice the time-honoured indictment of the English middle
classes of whatever is slightly less than blatantly obvious:
“Oh! How sarcastic!”
Nothing could be more evident than that the Greek was indifferent to
the charge, or, indeed, to any other that might be proffered against
him by his fellow-inmates.
That very Sunday morning had been spent by him in reading a
French novel in the drawing-room, whilst almost all the other inmates
had decorously attended church.
“Will you keep some tea for Hector?” suggested Mr. Bulteel, as his
wife put down the tea-pot and uncrooked her little finger.
“I have come to an arrangement with the manageress about Hector’s
tea,” retorted Mrs. Bulteel, with a magnificence that seemed
inadequate to the cup of strong tea, and slices of bread-and-butter
on a thick plate now probably waiting on the kitchen range for
Hector’s return.
“The poor boy is never much later than half-past five, after all, even
on week-days.”
Mrs. Clarence and Miss Lillicrap exchanged a look. Everyone knew
that the main interest of the senior members of the Bulteel ménage
was to exercise a rigorous censorship over every unaccounted-for
moment of their only son’s existence.
It was as a matter of course that everyone present heard the
accustomed routine of question and answer gone through by Hector
and his parents on the youth’s entrance into the drawing-room.
“Is that you, Hector?” said Mrs. Bulteel mildly, as soon as her son
had slouched to a seat, and no further doubt of his identity could
possibly prevail.
“Have you asked for your tea?” Mr. Bulteel inquired.
“The girl opened the door to me.”
Few of the boarders possessed latch-keys, and Hector was not one
of these.
“That girl!” exclaimed his mother. “Better ring, and I’ll tell her.”
Mrs. Clarence looked rather awed. She would never have dared to
ring the drawing-room bell for the parlour-maid.
Lydia herself had come in late for tea, and although Mr. Bulteel had
handed her a cup, smiling rather apologetically, there was very little
left to eat.
“There’s no more cake—nothing left!” cried old Miss Lillicrap with a
sort of vicious triumph, as Lydia gazed at the empty plates on the
table.
Lydia shrugged her shoulders, and Mr. Bulteel said nervously and
kindly:
“They will bring you some more, no doubt.”
Everybody knew that any such concession to a late arrival was most
unlikely, and the effect produced was proportionate when the Greek
gentleman, on the arrival of Hector Bulteel’s belated cup and saucer,
turned to the maid who had brought them in:
“This young lady will want some tea and bread-and-butter, also.”
Irene looked astounded.
The Greek gentleman fixed upon her the steady, sardonic gaze of
his dark eyes.
“If you please,” he said, with the unctuous sibilance that was the only
accent marring the perfection of his English speech.
“I’ll see what the manageress says,” gasped Irene, and they heard
her clattering down the stairs.
The boarders exchanged glances, of which Lydia was perfectly
aware, and which did not altogether displease her. She knew that
they were all waiting curiously to see the outcome of Irene’s mission,
and the Greek’s reception of its almost certain failure. Miss
Nettleship had long ago explained to Lydia that she dared not make
any difference in her treatment of the boarders.
“You quite understand how it is, dear, I know. The boarders know
very well that your aunt is a friend of mine, and so they’re sort of on
the look-out for any favouring. And it wouldn’t do at all, would it, to
have any talk made? It would only be disagreeable for both of us—
you know how it is, dear.”
Irene reappeared at the door, breathless.
“Miss Nettleship’s very sorry, there’s no more boiling water,” she
announced defiantly, and disappeared before the Greek gentleman
could do more than look at her, which he did as disagreeably as was
possible in the time.
“I am sorry,” he remarked gravely to the object of his benevolence.
“It doesn’t matter,” said Lydia, smiling.
“But it’s not right,” cried Mr. Bulteel, as though sheer distress were
compelling him to break into the conversation contrary to his will, and
certainly contrary to his usual habit.
“It’s not right. One pays for tea, and one ought to have it. She never
deducts a meal like tea from the bill, even if one hasn’t had it.”
His wife tittered shrilly.
“I should think she didn’t! It’s disgraceful the way that woman
charges for the food. No one ever has a second helping.”
The room became animated on the instant.
Mr. Bulteel had introduced one of those topics, that, from sheer force
of unending discussion in the past, become eagerly acclaimed as
suitable for unending discussion in the present.
“I ask for a second helping,” said old Miss Lillicrap triumphantly. “I
ask for it. And I get it, too. I had two helpings of the pudding
yesterday, and I sent the girl back for some custard. She brought it to
me without any custard the second time, but I sent her back for it. It
was the disobliging waitress, too, not Irene, and I could see she
didn’t like it. But she had to go back for the custard, and Miss
Nettleship gave it to her. She knew it was for me, and she didn’t dare
to refuse it.”
No one congratulated Miss Lillicrap on her achievement. She was
very unpopular, and it was evident that to most of the boarders the
recollection sprang to mind vividly of the methods to which she had
recourse for the maintenance of her privileges. Indeed, Miss
Nettleship had herself told Lydia of her own defeat at the aged but
determined hands of Miss Lillicrap, who had once had five cardiac
attacks in succession sooner than pay a disputed item on her weekly
bill, emerging from each one in order to say, “It’s extortionate, and
you’ll have to take it off. I shan’t pay.”
When she had said it five times, and showed an iron intention of
relapsing into a sixth catalepsy, as a preliminary to saying it again,
the manageress had cast up her eyes to heaven, and exclaimed that
the charge should be remitted.
Thereafter Miss Lillicrap had the upper hand, and knew it, and Miss
Nettleship was wont to say pleadingly to her other boarders:
“You know what it is—Miss Lillicrap is old, and then with her heart
and all——”
They resented it, but they also were powerless before those tiny,
gnarled hands, that little puckered face nodding and shaking under a
lace cap, and that cracked, envenomed old voice.
“I wish there was less custard and more pudding, very often,” said
Mr. Bulteel, with a sort of gloomy humorousness. “It’s always
custard.”
“Made with custard powder at that,” put in his wife.
“Eggs are so expensive,” Mrs. Clarence’s habitual little whine
contributed to the quota.
“Not that we don’t pay enough for her to give us real custard made
with eggs,” she added hastily, lest it should be thought that she was
accustomed to economical shifts.
“Hector,” said his mother sharply, “have you finished your tea?”
The youth looked resentfully at his parents.
“Go and do your exercises then, my boy,” said his father firmly.
“All right, father, all right.”
“Now, go at once, Hector,” said Mrs. Bulteel, as she always said
every evening when her son manifested reluctance with regard to
the enforced physical drill, judged by his parents necessary to the
well-being of their weedy offspring.
“The boy gets hardly any exercise,” his mother discontentedly
informed her neighbour, the Greek, who contented himself with
casting a disparaging eye over Hector’s lanky proportions, as though
he thought it entirely immaterial whether these were duly developed
or not.
“Wonderful thing, those dumb-bell exercises,” remarked Mr. Bulteel,
shooting a scraggy wrist out of his coat sleeve, and then withdrawing
it again hastily, as an unsuccessful advertisement. “Hurry up, my
boy.”
The door opened again before Hector had responded in any way to
the bracing exhortations of his progenitors.
“Miss Forster back again?” said the Greek gentleman. “We shall
have our game of Bridge before dinner, then.”
“Don’t move, don’t move!” cried Miss Forster, breezily putting out a
protesting hand very tightly fastened into a white-kid glove, and
thereby obliging Mr. Bulteel to rise reluctantly from his arm-chair.
“Oh, what a shame!”
Miss Forster sank into the vacated seat immediately, with a loud sigh
of relief.
“Have you had a pleasant afternoon with your friends?” Mrs. Bulteel
inquired. She was always inordinately curious about the social
engagements of other people, but Miss Forster’s garrulousness
needed no questionings.
“A topping afternoon!” she declared with youthful slanginess. “Never
held such cards, either. What do you think of eight hearts to the Ace,
King, Queen?”
The Greek gentleman, to whom she appealed, was non-committal.
“It depends who was holding them,” he replied laconically.
“Well, I was, of course. My partner’s deal—he’d gone no trumps;
they doubled, and of course I redoubled, and we made the little
slam. Jolly, eh? though I prefer something with rather more play in it,
myself.”
“Such as last night,” grimly suggested the Greek, in unkind allusion
to an incident that Miss Forster might reasonably be supposed to
prefer forgotten.

Das könnte Ihnen auch gefallen