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Gallenbacher
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Jens Gallenbacher
Abenteuer
Informatik
IT zum Anfassen
für alle von 9 bis 99 –
vom Navi bis Social Media
5. Auflage
Abenteuer Informatik
Jens Gallenbacher
Abenteuer Informatik
IT zum Anfassen für alle von 9 bis 99 –
vom Navi bis Social Media
5. Auflage
Prof. Dr.-Ing. Jens Gallenbacher
Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Didaktik der Informatik
Mainz
Deutschland
abenteuer@gallenbacher.de
Springer ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von
Springer Nature.
Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany
Inhalt
Einleitung VIII
V
Kapitel 7 – Verluste gibt es doch immer! 173
Warum können manche Digitalkameras mit dem gleichen Speicherchip mehr Bilder
machen als andere und wie funktioniert MP3 eigentlich? Datenkomprimierung ist ein
sehr wichtiges Thema für die heutige Gesellschaft, in der immer mehr und immer
größere Informationsmengen versendet und gespeichert werden müssen. Nur so viel:
Alles hat seinen Preis ...
VI
Kapitel 14 – Besser rechnen mit Strom 367
Addieren und subtrahieren – schön und gut. Der Computer kann aber so viel mehr
als einfache Rechenwerke. Kommen Sie dem Geheimnis der „denkenden Maschine“
auf die Spur.
Glossar 491
Bildnachweis 499
VII
Einleitung
Informationstechnik ist unzweifelhaft ein dominierender Faktor unserer Zivilisation:
Sie steckt in normalen Haushaltsgeräten so selbstverständlich wie in Kleidung und
Spielen. Technische Geräte wie Autos und Telefone kommen schon lange nicht mehr
ohne IT aus. Vernetzung bestimmt bereits heute den alltäglichen Umgang, in dem wir
überall und jederzeit Zugriff auf Informationen haben. Auch wenn es nicht möglich
scheint: Die Zukunft wird davon noch viel stärker geprägt sein, wenn elektronische
Komponenten ganz selbstverständlich untereinander interagieren – solche, die als Ge-
räte sichtbar sind, wie Mobiltelefone, Fernseher oder Autoschlüssel, aber auch solche,
von denen wir diese Funktionalität heute noch nicht im Blick haben, wie Schuhe oder
Briefumschläge.
Der Fortschritt von Informationstechnik ist paradoxerweise vor allem an ihrer „Un-
sichtbarkeit“ messbar – ermöglicht durch Miniaturisierung und höhere Leistungs-
fähigkeit, aber insbesondere auch durch die Gestaltung von Benutzungsschnittstel-
len, die eine sehr „natürliche“ Bedienung ermöglichen. Gesten wie „Wischen“ oder
Sprachbefehle an das Mobiltelefon sind uns nicht mehr fremd. Ist das Informations-
technik? Aber die Systeme agieren zunehmend auch völlig autonom, indem sie unsere
Bedürfnisse anhand bestimmter Messwerte erkennen – oder zumindest das, was die
Schöpfer dieser Geräte als unsere Bedürfnisse identifizieren.
Genau aus diesem Grund sollte insbesondere immer unsichtbarer werdende Technik
zum Wohle von uns allen gestaltet werden, was nur durch Mitwirkung bzw. zumin-
dest informierte Meinungsbildung dazu gelingen kann. Die Entscheidung für oder
gegen die Nutzung einer neuen App, eines coolen Rückerstattungsangebots oder des
Sportarmbands für einen günstigeren Krankenkassentarif muss auf Basis der Kennt-
nis um die Wirkprinzipien und damit der Möglichkeit eines kritischen Umgangs mit
der Technologie gefällt werden.
Informatik ist der Schlüssel zum Verständnis der Informationstechnik und damit der
Schlüssel zum Verstehen unserer modernen Umwelt!
Die gute Nachricht: Informatik ist nicht nur cool, sondern auch eine Disziplin, die von
Menschen nach menschlichen Prinzipien gestaltet ist! Überraschend viele Prinzipien
sind Ihnen also schon bekannt. Schemata großer Datenbanksysteme beruhen auf den
gleichen Vorgehensweisen, wie sie auch Grundschülerinnen und Grundschüler beim
Sortieren von Spielkarten ganz implizit entwickeln, andere Ideen können wir uns aus
der Natur abschauen. Für das Verständnis komplexer Zusammenhänge haben wir ei-
gene Anschauungen entwickelt, wovon die Sprache der Mathematik nur eine ist.
Dieses Buch hilft Ihnen dabei, diese Potentiale zu erkennen und die Informatikerin
bzw. den Informatiker in sich zu entdecken. Dabei werden einerseits alltägliche Geräte
wie das Navi im Auto beleuchtet, andererseits bewusst spielerische Herangehenswei-
sen gewählt.
VIII
Ein Prinzip durchzieht dabei allerdings alle Kapitel: Das wörtliche „Begreifen“ steht
nicht nur am Anfang, sondern ist das zentrale Element. Das geht am besten ohne
Computer: mit Papier, Bleistift, einer Schere und den Vorlagen aus dem Buch. Die
„komplizierten“ Dinge brauchen dann noch ein Stück Holz, Nägel, Faden und einen
Hammer ...
Das Prinzip hat sich seit der ersten Auflage, die 2006 erschienen ist, bewährt und ich
habe es daher noch konsequenter in allen Kapiteln umgesetzt. Überhaupt ist diese
vierte Auflage nun zum ersten Mal nicht nur ergänzt, sondern komplett überarbeitet.
An dieser Stelle möchte ich auch den vielen Leserinnen und Lesern danken, die ei-
nerseits Fehler, andererseits auch Missverständnisse bei bestimmten Formulierungen
zurückgemeldet und damit geholfen haben, das Buch zu verbessern.
Im spielerischen Teil, bei dem es vor allem um den Spaß, das Experiment und die
Aha-Effekte geht, werden Sie nicht im Detail lernen, wie man einen Computer pro-
grammiert, aber Sie werden verstehen, was hinter vielen Standardprogrammen steckt.
Der Experimentierteil ist sehr einfach aufgebaut, erfordert praktisch kein Vorwissen
und ist daher auch für Kinder (etwa ab der 3. Klasse) geeignet, wenn er mit den Eltern
zusammen durchgearbeitet wird. Der Weg zur Lösung ist hier das Ziel: Wie geht ein
Informatiker vor, um ein Problem zu knacken?
Auch die Begründung ist meist noch recht einfach zu verstehen: Warum funktioniert
das Verfahren?
Wer dann (hoffentlich) ganz versessen darauf ist, noch mehr zu erfahren, kann am
Ende jedes Kapitels eine mehr wissenschaftlich gehaltene Zusammenfassung und
Vertiefung lesen. Dieser Teil ist mit „Was steckt dahinter?“ übertitelt. Im Mittelpunkt
stehen hier die Fragen, warum das Verfahren immer funktioniert (also der Beweis),
wo weitere Anwendungen liegen und wie in der Praxis das Verfahren noch verbessert
wird. Hier sind zum Verständnis oft Mathematikkenntnisse vonnöten, wie sie in der
gymnasialen Oberstufe vermittelt werden.
Dieses Buch kann also auf ganz verschiedene Weise gelesen bzw. – wie ich lieber sagen
möchte – erlebt werden. Um das zu unterstützen, sind ein paar kleine Details einge-
baut, die ich hier beschreiben möchte:
Beim Lesen von „Abenteuer Informatik“ können Sie eine mehr passive oder mehr ak-
tive Rolle wählen. Selbstverständlich ist es spannend und auch lehrreich, auf wichtige
Erkenntnisse der Informatik selbst zu kommen – zum Beispiel nach einem eigenhän-
dig durchgeführten Experiment.
Sehr oft finden Sie daher eine Frage, einen Denkanstoß oder einen Arbeitsauftrag
in blauer Schrift. Direkt dahinter steht das „Denk-Köpfchen“.
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Es soll Sie kurz daran hindern, hier schon weiterzulesen. Sie können sich nun ent-
scheiden, ob Sie selbst versuchen, zu einer Lösung zu kommen, oder diese einfach im
nächsten Abschnitt lesen. Lassen Sie sich davon leiten, wie spannend das Thema für
Sie ist.
Eine Quelle zusätzlicher Information ist die kleine linke bzw. rechte Spalte des Buches.
Hier finden Sie kurze Lebensläufe wichtiger Persönlichkeiten, Anekdoten und anderes
Wissenswerte im Zusammenhang mit dem Haupttext. Das Verständnis des Kapitels
IX
ist allerdings auch ohne diese Spalte gewährleistet. Sie können sich daher diesen Teil
für ein zweites Durchlesen aufsparen oder ihn als willkommene Ablenkung ansehen.
Den Anfang neuer Kapitel finden Sie im Buch übrigens recht einfach, wenn Sie es von
der Seite betrachten: Das große Bild auf der linken Seite ist auch hier zu erkennen und
lässt sich auf diese Weise als eine Art Index nutzen.
Wichtige Begriffe
Im Text sind immer wieder grundlegende Begriffe und Methoden der Informa-
tik kurz erklärt. Um sie leichter wiederzufinden, stehen sie in blauen Kästchen.
Wenn Sie möchten, legen Sie sich doch ein eigenes Merkblatt mit den Inhal-
ten dieser Kästchen an. Ganz hinten im Buch sind allerdings ein paar wichtige
Schlagwörter in einem Glossar zusammengefasst auch übersichtlich nachzu-
schlagen.
Die Reihenfolge der Kapitel ist übrigens recht lose. Auch wenn Sie das Buch nicht von
Vorderseite vorne nach hinten durchlesen, sondern sich von Ihrer „Abenteuerlust“ leiten lassen,
kann man die meisten Texte verstehen! Manchmal ist allerdings ein Hinweis auf eines
der vorhergehenden Kapitel gegeben, das dann eine wichtige Grundlage beinhaltet.
Mein Tipp ist, auf jeden Fall das erste Kapitel, vielleicht auch noch das zweite zu Be-
ginn zu lesen. Danach können Sie unbeschwert stöbern.
Eine weitere Ausnahme sind Kapitel 13 und 14, die eine Art Einheit bilden. Kapitel
13 ist auch alleine verständlich, aber vor 14 sollten Sie die Experimente aus Kapitel 13
durchführen. Außerdem ist es zwar nicht unbedingt nötig, aber empfehlenswert, vor
Rückseite Kapitel 18 zumindest Kapitel 13 durchzuarbeiten, da man auf diese Weise leichter auf
bestimmte Ideen kommen kann.
Kommen wir zu einem sehr wichtigen Teil, der dieses Buch auch von den allermeis-
ten anderen Informatik-Büchern unterscheidet: der Bastelbogen! Er ermöglicht das
wörtliche „Begreifen“ ohne zu viel Aufwand in der Herstellung eigener Materialien. Es
genügt meistens, diese auszuschneiden.
Abbildung
Gedruckte Bastelbögen
X
Jedes Kapitel enthält daher am Ende entsprechende Kopiervorlagen. Manche Spiel-
materialien – wie die Karten der binären Magie – brauchen zwingend Vorder- und
Rückseite. Da selbst Kopierer und Drucker mit Duplex-Einheit oft nicht schaffen, die
beiden Seiten wirklich deckungsgleich zu Papier zu bringen, habe ich diese Vorlagen
so angelegt, dass man sie nach dem Ausschneiden an der durchgezogenen Linie noch
an der gestrichelten Linie faltet und entweder zusammenklebt oder gefaltet laminiert.
Noch einfacher ist selbstverständlich, die fertigen Bastelbögen zu benutzen. Um noch
mehr Inhalt in das Buch zu bringen und die elektronische Ausgabe zu ermöglichen,
sind diese nicht mehr integraler Bestandteil, sondern gesondert zu beziehen. Das er-
leichtert auch Lehrerinnen und Lehrern, gleich einen ganzen Klassensatz zu bekom-
men. Leserinnen und Leser, die dieses Buch in einer Bücherei ausgeliehen haben, kön-
nen so ebenfalls unbeschwert schneiden und kleben. Die Bedingungen für den Bezug
sind zum Zeitpunkt des Drucks noch nicht ganz geklärt, bitte informieren Sie sich
über die Webseite
www.abenteuer-informatik.de
Diese ist auch die zentrale Seite für Korrekturen und zusätzliche Informationen zum
Buch sowie der gleichnamigen Ausstellung, die inzwischen auf Wanderschaft in Uni-
versitäten, Schulen und auch Häusern wie dem Heinz Nixdorf Forum in Paderborn
oder dem Ars Electronica Center in Linz ist. An der Johannes Gutenberg-Universität
in Mainz, an der TU Wien sowie im Science-Center Experiminta in Frankfurt am
Main ist sie darüber hinaus dauerhaft zu sehen.
Damit genug der Nutzungshinweise – ich wünsche Ihnen viel Spaß bei Ihrem ganz
persönlichen Abenteuer Informatik!
Jens Gallenbacher
XI
1. Sag mir wohin ...
Einführung
Routenplaner gehören heute schon fast zum Alltag: Viele Autos haben sie bereits ein-
gebaut, und auch wer keinen im Fahrzeug hat, lässt sich den günstigsten Weg zu sei-
nem Ziel vom Smartphone weisen.
Versuchen wir doch gleich einmal das nachzuvollziehen: Nehmen Sie einen großen
Straßenatlas und ermitteln Sie die günstigste Strecke von Stockheim nach Weilheim!
Zu viel Arbeit? Kein Atlas? Also gut – ich hatte in der Einleitung ja versprochen, dass
alle notwendigen Materialien hier im Buch zu finden sind. Daher arbeiten wir erst
einmal mit der folgenden kleinen Welt nach Abbildung 1.1.
Die Karte zeigt Orte, zwei Autobahnen, größere und kleinere Landstraßen. Die roten
und blauen Zahlen geben dabei immer die Länge der Straße an, wenn man sie mit
dem Auto fährt. Man kann sehen, dass kleine Straßen meistens viel länger sind, als sie
scheinen, weil die zahlreichen Kurven und Berge nicht eingezeichnet sind.
Welches ist denn nun der günstigste Weg von Imstadt nach Oppenheim?
Erster Ansatz wäre, zur nächsten Autobahn zu fahren. Aber geht das am besten über
Pappstadt oder die Auffahrt Budingen? Außerdem führt ja von Pappstadt aus auch
eine direkte Landstraße zum Ziel. Die ist aber wohl gewunden und ziemlich lang.
Oder doch lieber die gelbe Straße zum Flughafen und von dort die Autobahn nach
Oppenheim nehmen?
Versuchen Sie die Lösung selbst herauszufinden. Hinweis: Sie müssen 24,6 km zu-
rücklegen.
Geschafft? Gut! Dann lehnen Sie sich zurück und genießen Sie den Erfolg.
Wie sind Sie vorgegangen? Sie haben wahrscheinlich alle möglichen Wege durchpro-
biert und die Entfernung zum Ziel ermittelt. Dann haben Sie sich für den günstigsten
Weg entschieden.
Dieses Verfahren gibt es auch bei Computern – es hat sogar einen Namen: die Brute-
Force-Methode, also etwa „Brutale Macht“. Warum? Weil auf diese Weise etwas
umfangreichere Aufgaben nur mit extrem großer Rechenkraft gelöst werden können.
Überlegen Sie einmal, wie viele verschiedene Wege Sie schon bei der gegebenen, sehr
übersichtlichen Karte durchspielen mussten. Stellen Sie sich nun vor, wie das mit 1000
und mehr Städten wäre – hier wären normale Rechner gar nicht mehr zur Lösung
fähig.
Außerdem besitzt ein Rechner keine Intelligenz: Während Sie beim Durchprobieren
unbewusst alle absurden und unwahrscheinlichen Möglichkeiten verwerfen, muss er
diese durchrechnen.
1
Arlhausen Abbildung 1.1
Die Landkarte aus dem Atlas
6,7 eg -
6,6 - Forstw
3,8
Morbach
2,3 Niedergau 2,5
5,6 6,4 4
4,1
4,6
14,3 Delgar
Chelzey 18,9
9,0 31
13,0
5,8
8,2 4,9
Budingen Lupera
7,0 31
Imstadt 6,2 7,8
5,6
13,4
21,1
12
10,5
Hundorf 4,5 11,8
7,1 5,9
15,4 5,5
6,0 5
Pappstadt Giwelau
3,6
5,1 11,5
Krupsing
11,6
6,2
Quickstedt 12,1
6,1 8
18,2
15,6
2,9 Fluxing
5,3 Eindhofen
19,5
Oppenheim
Man könnte auch sagen: Werfen Sie alles Überflüssige über Bord und konzentrieren Auch abstrakte Malerei ist
Sie sich auf das Wesentliche. Was aber ist bei der gestellten Aufgabe wesentlich? die Konzentration auf das
Wesentliche. Der Künstler
Alle gegebenen Informationen stecken in der Karte. Welche Typen von Informati- stellt die Aspekte in den Mit
telpunkt, die ihn bewegen,
onen kann man erkennen? Erstellen Sie eine Liste, bevor Sie weiterlesen. zum Beispiel ein Gefühl oder
ein Ereignis. Details wie die
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀ realistische Darstellung treten
dadurch in den Hintergrund.
Hier abgebildet ist das „Blaue
Die Informationen der Karte sind in folgender Tabelle zusammengefasst. Pferd“ von Franz Marc (1911).
wichtig?
Namen der Städte ☐
Position der Städte ☐
Größe der Städte ☐
Verlauf der Straßen ☐
Länge der Straßen ☐
Namen und Nummern der Straßen ☐
Straßentyp ☐
Straße führt von ... nach ... ☐
Landschaftliche Information ☐
An dieser Stelle fällt Ihnen eventuell auch bereits auf, dass unsere bisherige Formu-
lierung der Aufgabe, den „günstigsten“ Weg zu finden, nicht präzise genug ist. Genau
genommen suchen wir den (Strecken-)kürzesten Weg!
Überlegen Sie weiter, welche dieser Informationen wir benötigen, um den kürzes-
ten Weg zwischen zwei Städten zu suchen. Markieren Sie für jede Information, ob
diese Ihrer Meinung nach für die Aufgabenstellung wichtig oder nicht wichtig ist.
Der kürzeste Weg soll sich hierbei auf die zu fahrende Strecke beziehen, nicht auf
die gefahrene Zeit.
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Vorüberlegungen 3
Mein Ergebnis ist folgendes:
Linie 1
wichtig?
Hauptbahnhof Namen der Städte ☑ Wenn man nicht weiß, welche Stadt wie heißt,
0
kann auch nicht der kürzeste Weg zwischen Imstadt
Friedensbrücke und Oppenheim bestimmt werden.
2 Position der Städte ☐ Es ist uns egal, wo sich die Städte genau befin-
Lyoner Platz den. Relevant sind nur die Straßen zwischen den
5 Städten.
Größe der Städte ☐ Kommt in unserer Aufgabenstellung nirgendwo
Gewerbehof
6 vor.
Verlauf der Straßen ☐ Es kommt nur auf die Streckenlänge an, nicht
Erlenstraße
auf den Verlauf.
9
Länge der Straßen ☑ Um die Reisestrecke zu summieren, benötigen
Parkallee
wir die einzelnen Strecken zwischen den Orten.
11
Namen und Nummern der ☐ Zumindest zur Bestimmung der kürzesten
Schlossgarten Straßen Strecke irrelevant.
12
Straßentyp ☐ Da es nur auf die Entfernungen, nicht auf Zeit
Stadtmitte ankommt, ist egal, ob Autobahn oder Feldweg
15 gefahren wird.
Abstraktion begegnet uns Straße führt von ... nach ... ☑ Wir benötigen die Information, von welcher
ständig! Wegweiser, Straßen
schilder, Fahrpläne, Info Stadt zu welcher anderen eine Straße führt.
broschüren und viele andere
Dinge des Alltags sind so
Landschaftliche Information ☐ Offensichtlich ...
aufbereitet, dass die nötigen
Informationen möglichst Nun kann die Karte neu gezeichnet werden, und zwar so, dass möglichst alle ir-
offen und gut erkennbar relevanten und damit störenden Informationen fehlen. Versuchen Sie es einmal
dargestellt sind.
selbst, bevor Sie weiterlesen!
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Aus Gründen der Übersichtlichkeit habe ich hier in Abbildung 1.2 die Städte auf ihren
ersten Buchstaben reduziert. Das ist jedoch nicht unbedingt notwendig. Wenn Ihre
Lösung die ausgeschriebenen Namen enthält, können Sie auch damit weiterarbeiten.
Man sieht, dass es noch ein paar Besonderheiten gibt: An vier Stellen kreuzen sich
zwei Straßen, ohne dass es Auf- oder Abfahrten von einer zur anderen gäbe (z. B.
eine Autobahnbrücke über einer Landstraße). Dies ist mit einem Bogen dargestellt.
Darüber hinaus gibt es weitere drei Stellen, an denen sich zwei Straßen schneiden und
es Auf- und Abfahrten gibt – gekennzeichnet mit einem Punkt. Außerdem ist unklar,
welches nun die „Straße zwischen I und P“ ist, denn hierfür gibt es zwei Kandidaten.
Informatiker wollen sich jedoch prinzipiell nicht mit Sonderfällen beschäftigen und
lieben es daher übersichtlich: Zu viele spezielle Fälle und Unterscheidungen machen
das Denken schwierig. Wie bei Mathematikern, die einen Bruch erst einmal auf den
gleichen Nenner bringen, wird auch hier versucht, ein Problem möglichst gleichför-
mig darzustellen.
2,
3
4,6
C 18
4,
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14,3
9
13 9
8,2
9,0
5,8
6,2 7,8
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I
4,5
13
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11,8
10,
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6,2
6,
5,3
15,6
F E
9
2, 19,5
O
Können Sie die Karte auf diese Weise noch einfacher gestalten?
Überlegen Sie, welches die Eigenschaften der „normalen“ Elemente sind und ob
man die speziellen Elemente nicht auch als normale Elemente darstellen kann.
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Auf der Karte sind Städte als Kreise eingezeichnet. Ohne dass dies speziell vermerkt
ist, kann man offenbar bei Städten problemlos von einer Straße auf eine angrenzende
Straße wechseln.
Genau das soll auch an den mit Punkt gekennzeichneten Stellen möglich sein. Also
tun wir einfach so, als ob sich dort Städte befinden. Um sie nicht mit den anderen
Städten zu verwechseln, nennen wir sie Ⓧ, Ⓨ und Ⓩ.
An allen weiteren Kreuzungspunkten zwischen zwei Straßen ist jetzt kein Wechsel
mehr möglich. Es ist daher auch keine Unterscheidung, also auch keine Kennzeich-
nung durch Bögen mehr notwendig.
Vorüberlegungen 5
Für die Bestimmung des kürzesten Weges kommt von zwei möglichen Strecken nur
die kürzeste in Frage. Rundfahrten wie von Delgar aus und zurück spielen hier keine
Rolle. Beides kann daher in unserer Arbeitskarte berücksichtigt werden. Den fertigen
Plan zeigt Abbildung 1.3.
Abbildung 1.3
Landkarte mit durch virtuelle
A
Orte ersetzten Knotenpunk 6, 7 3, 6,6
8
14,3
ten M 4,1
5,
6 6,4 N D
2,
3
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6,
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2 ,9 19,5
O
Die Städte sind immer noch auf ihrer geographischen Position eingezeichnet. Da-
durch ergeben sich an manchen Stellen Ballungszentren. Die Straßenführung wird
unübersichtlich. Die geographische Position der Städte haben wir jedoch weiter vorne
als irrelevant deklariert. Um es Ihnen so einfach wie möglich zu machen, habe ich die
Karte in Abbildung 1.4 etwas entzerrt.
Bitte überprüfen Sie, dass die Inhalte immer noch übereinstimmen, also die Verbin-
dungen zwischen den Städten gleich sind und die gleiche Längenangabe aufweisen.
Lediglich die Darstellung hat sich geändert. Sie können auch erkennen, dass es sich
noch um die gleiche Karte handelt wie am Anfang des Kapitels – lediglich mit weniger
Leonhard Euler (1707–1783)
Detailinformationen.
Euler hat schon 1736 als Erster Mit dieser Karte werden wir ab jetzt weiterarbeiten, daher ist sie am Ende des Kapitels
Wegeprobleme durch abstrak
te Darstellung vereinfacht, als als Abbildung 1.K1 nochmals besonders groß abgedruckt – zum Beispiel als Kopier-
er das Königsberger Brücken vorlage. Sie können sich vorstellen, dass wir zur Bestimmung des kürzesten Weges
problem löste: „Gibt es einen auch viel rechnen müssen, daher habe ich es uns zur Übung auch noch etwas einfa-
Rundweg, der alle sieben cher gemacht und die einzelnen Wegstrecken gerundet.
Brücken über den Fluss Pregel
genau einmal überquert und
wieder zum Ausgangspunkt
führt?“ Euler bewies, dass es
keinen solchen Weg geben
kann.
14,3
2,3 4,1
5,6
6,4 N
4,6 X
C
18
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▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Vorüberlegungen 7
Abbildung 1.5
Die Ameisen auf dem Weg 7 A 7
von Imstadt aus M
4 D
2 4
14
6.
6. N
5 X
C
19
9.
13
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7
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5
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P G
6.
4
5 12
12
12
6.
18
Q
6.
5 F 16
3 E
20
O
Genau! Um von Ⓘ nach Ⓑ zu kommen, gibt es garantiert keinen günstigeren Weg als
den mit 7 km. Die Ameisen haben ja sämtliche bisher für sie möglichen Wege auspro-
biert und sind nach 7 km zuerst bei Ⓑ angekommen.
Wie geht es jetzt weiter? Die Ameisen, die bisher nirgendwo angekommen sind, setzen
ihren Weg einfach fort. Die Ameisen bei Ⓑ teilen sich erneut auf: Wieder sind fünf
Wege möglich. Den bisherigen Erfolg dokumentieren sie, indem sie die bisher zurück-
gelegte Strecke bei Ⓑ vermerken. Abbildung 1.6 zeigt den Plan der Ameisen.
Nach insgesamt 8 Minuten kommt der nächste Ameisentrupp bei Ⓒ an. Die Insekten
sehen, dass sie die Ersten sind, markieren die Strecke, verzeichnen die Anzahl der bis-
her gelaufenen Kilometer und teilen sich auf die zwei bei Ⓒ weitergehenden Wege auf.
Am Ende der 9. Minute kommt dann auch der Trupp bei Ⓜ als Erster an. Auch dieser
Weg wird vermerkt (siehe Abbildung 1.7). Von hier aus sind drei weitere Strecken zu
erkunden.
So weit verlief alles nach dem gleichen Schema. Die kürzesten Strecken zu den Städten
Ⓑ, Ⓒ und Ⓜ stehen nun fest.
Vielleicht haben Sie bemerkt, dass nun Ameisentrupps sowohl von Ⓜ als auch von Ⓒ
ausgehend unterwegs sind – zwischen beiden Städten auf Kollisionskurs.
Was passiert jetzt, wenn sie sich irgendwo auf der Strecke dazwischen begegnen? Wel-
che Informationen können sie austauschen? Bringt ihnen das etwas für ihr Ziel, das
Gelände zu erkunden?
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
8 1. Sag mir wohin ...
Abbildung 1.6
7 A 7 Die Ameisen bewegen sich
M von Budingen aus in alle
4 D
2 4 Richtungen.
14
6.
6. N
5 X
C
19
9.
13
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Abbildung 1.7
7 A 7 Drei weitere Wege werden
M von Morbach aus erkundet.
9 4 D
2 4
14
6.
6. N
5 X
C
19
9.
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12
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Q
6.
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3 E
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O
Vorüberlegungen 9
Richtig! Der Trupp von Ⓒ weiß, dass dieses Ziel bereits erreicht ist, die kürzeste Stre-
cke dorthin also feststeht. Der Trupp, der von Ⓜ kommt, kann das Gleiche von sei-
nem Ausgangspunkt berichten. Es ist also sinnlos, weiterzumarschieren. Die Strecke
wird als „unbrauchbar“ markiert, die Ameisen können wieder zu ihrem Stamm zu-
rück, sie sind sozusagen aus dem Rennen. Abbildung 1.8 zeigt das gleich mit einem
dicken roten Kreuz.
Als Nächstes kommen zwei Erkundungstrupps gleichzeitig an: In der 11. Minute er-
reichen die Ameisen Ⓟ und Ⓧ. Ⓟ erreichen sie auf direktem Wege von Ⓘ aus. Bei Ⓧ
kommt der Trupp an, der über Ⓜ unterwegs ist (9 km bis Ⓜ plus 2 bis Ⓧ).
Wieder teilen sich die Ameisen auf. Von Ⓧ gibt es nur noch einen erfolgversprechen-
den Weg, bei den anderen treffen sie recht schnell auf Kameraden und geben die Stre-
cke auf. Die von Ⓟ ausgehenden Touren sind alle noch offen. Abbildung 1.9 zeigt den
aktuellen Stand.
Haben Sie das Prinzip verstanden?
Statt immer nur einen Weg auszuprobieren und wieder zu verwerfen, wenn sich ein
besserer gefunden hat, erkunden die Ameisen gleichzeitig alle sich bietenden Mög-
lichkeiten.
Kommen sie als Erste bei einer Stadt an, wissen sie, dass der genommene Weg der
kürzeste ist, denn sonst wäre ja ein anderer Erkundungstrupp bereits da. (Zur Erinne-
rung: Alle bewegen sich mit der gleichen Geschwindigkeit.)
Treffen die Ameisen irgendwo auf Artgenossen, dann wissen sie, dass ihre Reise zu
Ende ist, weil sie sich gegenseitig ein „Ich bin schon da“ berichten können. Andere
haben also das anvisierte Ziel früher erreicht.
Führen Sie zur Übung das Verfahren noch zu Ende und zeichnen Sie den Weg der
Ameisen, die gefundenen Strecken sowie verworfene Wege in die Landkarte ein!
Können Sie sich vielleicht gleichzeitig auch schon vorstellen, wie ein Computer das
Ameisenprinzip adaptiert?
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Die Lösung wird in Abbildung 1.10 dargestellt. Haben Sie ein anderes Ergebnis? Kein
Problem: Die Beispielaufgabe ist bewusst so gestellt, dass es zu manchen Orten un-
terschiedliche Wege mit gleicher kürzester Strecke gibt. So kommt man etwa zu Ⓗ
sowohl über ⒾⒷⒽ als auch direkt über ⒾⒽ in jeweils 13 km. Falls Ihre Lösung je-
doch Abweichungen in den rot eingetragenen Entfernungen aufweist, sollten Sie diese
nochmal kontrollieren.
Welche Informationen haben wir dadurch jetzt eigentlich gewonnen?
Um von Imstadt zu einem beliebigen anderen Ort zu kommen, folgen Sie dem Pfad
der Ameisen:
Von Imstadt nach Oppenheim kommt man so am günstigsten über Pappstadt, Krup-
sing und Flughafen. Die Gesamtstrecke beträgt 25 km. Ein günstigerer Weg existiert
nicht!
Sie haben aber nicht nur die ursprüngliche Aufgabe gelöst, sondern sozusagen als Ab-
fallprodukt noch die kürzesten Wege von Imstadt zu allen weiteren Städten ermittelt.
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Abbildung 1.9
7 A 7 Weiterer Fortschritt der
M Ameisen
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2 4
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Vorüberlegungen 11
Abbildung 1.10
Die fertig von den Ameisen 7 A 7
erkundete Landkarte M 16
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So fährt man zum Beispiel nach Giwelau am besten über Buding und die beiden Au-
tobahnkreuze, die wir mit Ⓩ und Ⓨ bezeichnet haben.
Beachten Sie bitte auch die „0“, die nun der Vollständigkeit halber bei Imstadt steht,
denn der Weg von Imstadt nach Imstadt beträgt ja ganz offensichtlich 0 km.
Warum ist das Ameisen-Prinzip für einen Informatiker interessant?
■ Es führt in absehbarer Zeit zum Ziel. Da die Ameisen ständig in Bewegung sind
und keine Strecke doppelt gehen, müssen sie recht bald alles erkundet haben
(maximal nach der Zeit, die dem kürzesten Weg zur am weitesten entfernten
Stadt entspricht).
■ Es werden immer wieder die gleichen, sehr einfachen Anweisungen benutzt, um
die Ameisen zu steuern:
❶ Teile den Trupp auf und folge allen Routen.
❷ Wenn ein Ort erreicht wird: kürzeste Strecke dorthin gefunden, weiter bei ❶.
❸ Wenn man einem anderen Trupp begegnet: Strecke verwerfen, Ende.
Solche Verfahren lassen sich (normalerweise) gut und einfach für den Computer um-
setzen. Eine entsprechend formulierte Vorschrift nennt man dann Algorithmus.
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Der Dijkstra-Algorithmus
Fangen wir noch einmal ganz von vorne an: Sie sitzen in Imstadt und wollen nach
Oppenheim.
Die Ameisen unseres letzten Experiments liefen nun einfach in alle anderen direkt
erreichbaren Städte, um zu ermitteln, wie lange sie dorthin unterwegs sind. Die hier-
für notwendigen Zeiten braucht ein Computer jedoch gar nicht zu ermitteln, er liest Al-Chwarizmi
einfach die Strecken ab. Wie aus Abbildung 1.11 ersichtlich, sind dies ja einfach die (8. und 9. Jahrhundert) war
verzeichneten Längen der Verbindungslinien zwischen den Städten. ein arabischer Mathematiker.
Von ihm sind unter anderem
In der Graphik ist außerdem bei allen Zielpunkten markiert, woher diese kommen, genau definierte Rechen
verfahren überliefert. Daher
damit die beschriebene Entfernung zutrifft.
leitet sich aus seinem Namen
eventuell der heutige Begriff
„Algorithmus“ ab.
Der DijkstraAlgorithmus 13
Abbildung 1.11
Potentiell vom Start in 7 A 7
Imstadt erreichbare Städte M
4 D
und die Weglängen dorthin 2 4
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Wie ging es mit den Ameisen weiter? Der Trupp, der zuerst bei einer Stadt ankam,
markierte die genommene Strecke als „günstig“ und verteilte sich auf die umliegenden
Strecken.
Für den Computer ist nun gar kein Problem, diese Stadt zu bestimmen: Es ist dieje-
nige, die mit der kleinsten Zahl bezeichnet ist, also Ⓑ mit der Zahl 7. Abbildung 1.12
zeigt das, der Knoten ist mit roter Farbe als „besucht“ markiert.
Von dieser Stadt aus werden wiederum die Entfernungen zu allen Nachbarn bestimmt.
Da die Ameisen jedoch bis nach Ⓑ bereits 7 km unterwegs waren, müssen diese ad-
diert werden. Versuchen Sie es! Stoßen Sie auf ein Problem?
Genau! Für Ⓧ, Ⓐ, Ⓓ und Ⓩ können wir die Methodik einfach durchführen, aber was
ist mit Ⓗ? Hier steht bereits ein Wert! Wie ist hier zu verfahren?
Ziehen wir die Ameisen zurate: Der Weg von Ⓘ über Ⓑ nach Ⓗ ist 13 km lang, der
direkte Weg von Ⓘ nach Ⓗ ebenfalls 13 km. Die mögliche neue Strecke ist zwar nicht
schlechter, aber auch nicht besser – wir können die alte Markierung behalten.
Daher gilt für das Dijkstra-Verfahren die folgende Regel für den Fall, dass an einer
Nachbarstadt bereits eine Zahl steht:
■ Wenn die Zahl, die neu hingeschrieben werden soll, kleiner ist, dann wird die
alte durch die neue Zahl ersetzt und dementsprechend auch die Marke, woher
die Ameisen kommen.
■ Wenn die neue Zahl größer oder gleich ist, passiert gar nichts.
Ergebnis ist daher die Karte aus Abbildung 1.13.
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Abbildung 1.13
7 A 7 Erreichbare Städte sind durch
M eine rote Zahl mit der gefun
21 4 D
2 4 denen Weglänge markiert.
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Der DijkstraAlgorithmus 15
Wie geht es nun weiter?
Prinzipiell wie am Anfang: Aus allen mit Zahlen markierten Städten, die noch nicht
von Ameisen besucht wurden (noch nicht rot gefärbt), wird die mit der kleinsten Zahl
herausgesucht. Dort kommen die Ameisen als Nächstes an. In diesem Fall ist das Ⓒ.
Von Ⓒ aus werden wieder alle benachbarten Städte betrachtet. Nach Ⓜ käme man
in 14 km, nach Ⓧ nach 13 km. Beides wird jedoch von der bereits vorhandenen Zahl
unterboten, also passiert gar nichts weiter, die nächste nichtmarkierte Stadt mit der
kleinsten Zahl wird gesucht. Das Ergebnis sehen Sie in Abbildung 1.14.
Lassen Sie uns noch einen weiteren Schritt detailliert zusammen unternehmen: Der
noch nicht rot markierte Knoten mit der kleinsten roten Zahl ist Ⓜ. Diesen erreichen
wir also als Nächstes. In der Karte wird er zusammen mit der Straße zu ihm rot einge-
färbt, die Entfernung von 9 km ist damit fest ermittelt.
Nun betrachten wir die Städte, die von Ⓜ aus erreichbar sind. Ⓒ und Ⓘ sind bereits
markiert – hier waren wir also schon. Kandidaten sind demnach Ⓐ und Ⓧ. Tatsäch-
lich lassen sich die Wegstrecken gegenüber den bereits angenommenen verbessern,
indem wir über Ⓜ gehen.
Abbildung 1.15 zeigt das – die alten Wegmarkierungen sind hier einfach ausgestri-
chen.
Bevor Sie nun weitermachen versuchen Sie doch einmal, den Algorithmus zur Be-
stimmung kürzester Wege aufzuschreiben.
Algorithmen spielen in der Informatik eine sehr große Rolle: Ein Großteil der vor-
kommenden Aufgaben aus Wirtschaft und Wissenschaft lässt sich mit Algorithmen
Abbildung 1.14
Erneut wurde ein kürzester 7 A 7
Weg gefunden. M
21 4 D
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lösen, die schon vor längerer Zeit entwickelt wurden (dazu mehr am Ende des Kapi-
tels).
Es gibt auch diverse formale Methoden, die Algorithmen zu Papier zu bringen. Ei-
gentlich geht es jedoch darum, die Beschreibung so genau zu machen, dass jemand
anderes den Algorithmus danach durchführen kann.
Behalten Sie das im Hinterkopf, wenn Sie jetzt versuchen, den beschriebenen
Dijkstra-Algorithmus insgesamt zu formulieren.
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Es gibt natürlich unzählige korrekte Lösungen. Ihre sollte im Kern mit Abbildung 1.16
übereinstimmen.
An einem Blockdiagramm wie diesem erkennt man besonders gut Wiederholungen
von Anweisungsfolgen. Es ist aber genauso gut, einfach Text zu schreiben oder ver-
schiedene Anweisungen mit Pfeilen zu verbinden. Alles ist erlaubt, was Ihnen ermög-
licht, sich strukturiert Gedanken über den Ablauf zu machen. Wenn das Ergebnis
dann auch noch für andere lesbar und verständlich ist – umso besser!
Führen Sie nun den Algorithmus für das gegebene Beispiel fort.
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Der DijkstraAlgorithmus 17
Abbildung 1.16
Algorithmus als Markiere die Startstadt rot, weise ihr die Kennzahl 0 zu.
0.
Blockdiagramm Bezeichne diese als aktuelle Stadt.
... und führe das Folgende für jede Nachbarstadt durch, die
noch nicht rot markiert ist:
Betrachte alle Städte, die zwar eine rote Kennzahl haben, aber
2.
nicht rot markiert sind. Suche die mit der kleinsten Kennzahl.
Das Ergebnis der Weiterführung sehen Sie in Abbildung 1.17. Erkennen Sie die Ge-
meinsamkeiten mit dem Ergebnis bei Nutzung des Ameisen-Prinzips?
Bemerken Sie, dass alle Städte bis auf Ⓠ rot markiert sind? In unserer Algorithmusbe-
Edsger Wybe Dijkstra
(1930–2002) arbeitete nach
schreibung haben wir festgelegt, dass wir aufhören dürfen, wenn die Zielstadt erreicht
der Ausbildung zunächst als ist. Auf diese Weise sparen wir uns eventuell, einige Städte zu betrachten. Und auch
Professor an der Universität wenn trotzdem fast alle Städte rot markiert sind, hat die Durchführung nicht allzu viel
in Eindhoven und wechselte Zeit in Anspruch genommen.
1984 nach Texas. Neben sei
nen Arbeiten zur Berechnung Üben Sie nun mit dem neuen Algorithmus und bestimmen Sie den kürzesten Weg
des kürzesten Weges hat von Lupera nach Eindhofen. Wie wäre es, wenn Sie dafür die genaueren Wegstre-
er auch einen wesentlichen
Beitrag zur Einführung der ckenangaben nutzen, die am Ende des Kapitels in Abbildung 1.K2 als Kopiervor-
strukturierten Programmie lage zu finden sind?
rung geleistet. Dafür erhielt
er 1972 auch den TuringPreis,
der das Pendant des Nobel ▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
preises für Informatiker ist.
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6.
11 N
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8 B Z 8 21
L
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O
Wenn Sie alles richtig gemacht haben, sollte in etwa Abbildung 1.18 herauskommen.
Die durchgestrichenen roten Zahlen und Markierungen sind absichtlich noch sicht-
bar, um den Verlauf besser nachvollziehen zu können. Ein Routenplaner würde Ihnen
die Strecke wahrscheinlich präsentieren wie in Abbildung 1.19.
Weil es ab und zu Verwechslungen gibt: Bitte denken Sie daran, dass das dargestellte
rote Netz nur die kürzesten Wege von Lupera aus repräsentiert! Wenn Sie es zum Bei-
spiel nutzen würden, um über rote Strecken von Imstadt nach Fluxing zu gelangen,
wäre dieser Weg über Budingen, die Kreuze Ⓩ und Ⓨ sowie Krupsing mit 27,4 km
viel zu weit. Aus Abbildung 1.K2 können Sie ablesen, dass dies auch in 21,7 km zu
schaffen ist.
Dijkstra bestimmt immer die kürzesten Wege von einem Startpunkt zu vielen anderen In der Informatik ist es ge
Punkten, ist aber nicht geeignet, um daraus Schlüsse auf die Situation mit anderen bräuchlich, einen Algorithmus
mit dem Namen seines Autors
Startpunkten zu ziehen. abzukürzen. Daher steht hier
„Dijkstra bestimmt...“ statt
Herzlichen Glückwunsch – Sie wissen nun, wie so ein Routenplaner funktioniert! Da
„Der Algorithmus von Dijkstra
Sie sicher ganz heiß darauf sind, Ihr neues Wissen gleich praktisch anzuwenden, hier bestimmt...“
gleich die nächste Aufgabenstellung ...
Der DijkstraAlgorithmus 19
Abbildung 1.18
In 22,1 km kommt man von 24,8 6,7 A 6,6
Lupera nach Eindhofen. M 21,2
17,4
3,
8 17,7 D
14,3
2,3 4,1
18,9
5,6
6,4 N 13,6
4,6 X 20,0
C
18
9,0
23,5 18,9
,9
,0
4,
13
5,8
8,2
6,2 7,8
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7, 0 14,0 7,8
21,0 0,0
I
5 ,6
13,4 1
1,
11,8
21,1 2
10
4,5
,5
H 5,9 12,3
1
7, 18,2
Y 5, 5 11,8
P 21,0 G
6,0
3, 6
5,1 5
11 ,
15,9
23,3
K
11,6
12,1
18,2
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5, F 15,6
3 22,1 23,9
9
39,2 2, E
19,5
24,9
O
Abbildung 1.19
Arlhausen
Ein Navigationsgerät würde
das Ergebnis eventuell auf 6,7 eg -
6,6 - Forstw
diese Weise visualisieren. 3,8
Morbach
2,3 Niedergau 2,5
5,6 6,4 4
4,1
4,6
14,3 Delgar
Chelzey 18,9
9,0 31
13,0
5,8
8,2 4,9
Budingen Lupera
7,0 31
Imstadt 6,2 7,8
5,6
13,4
21,1
12
10,5
Hundorf 4,5 11,8
7,1 5,9
15,4 5,5
6,0 5
Pappstadt Giwelau
3,6
5,1 11,5
Krupsing
11,6
6,2
Quickstedt 12,1
6,1 8
18,2
15,6
2,9 Fluxing
5,3 Eindhofen
19,5
Oppenheim
Bogart
Emilio
Kapitol
Dog Ilona
e
Gozo
From
m
Jorge Lundt
Ihre Aufgabe: Erstellen Sie drei Tabellen mit den Entfernungen der Hotels Adler
und Gozo sowie der Pension Kapitol zu allen anderen Gästehäusern.
Tipp: Gehen Sie zunächst genauso vor, wie Sie es gerade gelernt haben. Einen Un-
terschied gibt es allerdings. Erkennen Sie ihn? Versuchen Sie das Problem so weit zu
lösen, wie Sie selbst kommen. Wenn es wirklich nicht mehr weitergeht, schauen Sie in
die hier vorgeschlagene Lösung.
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Zunächst wird wieder eine Abstraktion benötigt. Die Definition von Orten ist der ers-
te Schritt. Selbstverständlich sind die Positionen aller Hotels relevante Orte. Relevant
sind jedoch auch alle Orte, an denen sich die Straße teilt, also ein Abbiegen möglich
ist.
Die Schilda-Rallye 21
Abbildung 1.21
Stadtplan von Schilda mit
Adler
markierten Straßenkreuzun 0 500m 1km 1,5km 2km 2,5km 3km
gen A
V
M Bogart
N B
Emilio W
E O K Kapitol
R X
D
Dog
e Ilona
I S F
Gozo
From
m
P Jorge J G Lundt
L
Y Z
Q C T U H
Schilda Club Holunder
In dieser Lösung nach Abbildung 1.21 habe ich die Orte für die Hotels (ihrem Namen
entsprechend) Ⓐ bis Ⓛ genannt und in der Karte gelb markiert, Straßenkreuzungen
ohne Hotel Ⓜ bis Ⓩ mit einer hellgrünen Markierung. Andere Nomenklaturen sind
selbstverständlich genauso möglich.
Haben Sie weitere Biegungen als „Orte“ markiert, etwa zwischen Ⓔ und Ⓟ oder zwi-
schen Ⓥ und Ⓕ? Das ist kein Fehler, jedoch nicht notwendig, denn ein Auto kann
sowieso nur dem Straßenverlauf folgen.
Welches ist der nächste Schritt? Stellen Sie einen Plan auf, ähnlich dem für das
letzte Routenplaner-Problem!
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Der Unterschied zum letzten Problem sind die Einbahnstraßen – diese wichtige In-
formation muss auch in einer abstrakteren Darstellung der Karte erfasst werden, aber
das stellt ja kein Hindernis dar. Abbildung 1.22 auf der nächsten Doppelseite zeigt die
Lösung.
Erinnern Sie sich noch an das Prinzip der Ameisen? Es lässt sich immer noch anwen-
den – nur müssen die Ameisen nun die Regeln der Einbahnstraßen beachten, also
immer nur in Pfeilrichtung laufen. Für den Dijkstra-Algorithmus bedeutet dies, dass
„Nachbarorte“ immer nur solche sind, die in Pfeilrichtung erreichbar sind.
Fangen Sie damit an, die Wege-Tabelle vom Hotel Adler aus zu erstellen!
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Sie sind ja ganz sicher selbst auf die Lösung in Abbildung 1.23 auf der nächsten Dop-
pelseite gekommen ...
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Die Lösung für das Hotel Gozo entnehmen Sie Abbildung 1.24.
Die Entfernungen von der Pension Kapitol aus entnehmen Sie Abbildung 1.25.
Auch diese Abbildungen finden Sie auf der nächsten Doppelseite – als kleiner Schutz
vor dem „Spicken“.
1,4
0,7
0,7
0,5 0,7
L 1,0
0,9
3,5
I 1,0 Z
D J Y
1,7 0,7 2,7
2,0 1,2 1,5
0,9
P Q 0,8
C 0,8
T 0,6 U 0,7 H
1,6
Holunder 7,6
1,4
0,7
0,7
0,5 0,7
L 1,0
0,9
Ilona 11,4
3,5
I 6,9 1,0 Z 7,7
allen anderen Knoten verbunden (der Fachausdruck dafür ist „vollständiger Graph“).
Für drei Knoten ist es noch kein Problem, die Anzahl möglicher Wege vom Startpunkt
S aus zu bestimmen. Abbildung 1.26 zeigt die zwei Lösungen.
Versuchen Sie das jetzt auch mit den Graphen aus Abbildung 1.27 mit vier bis sie-
ben Knoten.
Abbildung 1.27
Vollständige Graphen mit S S S
vier bis sieben Knoten. Bei
einem vollständigen Graphen
ist jeder Knoten mit jedem
anderen durch eine Kante
verbunden.
Knoten Schritte ▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
3 4
4 18 Falls Sie angefangen haben, die Lösung zeichnerisch zu bestimmen, werden Sie bereits
festgestellt haben, wie viel länger die Suche dauert, wenn auch nur ein Knoten hinzu-
5 96
kommt. Man kann die Anzahl der Möglichkeiten auch rechnerisch bestimmen:
6 600
Für den Graphen mit vier Knoten gilt, dass man ihn aus zwei Komponenten zusam-
7 4.320
mensetzen kann: einem einzelnen Knoten Ⓢ plus einem Graphen mit drei Knoten
8 35.280 ○. Ⓢ kann dann mit dem Graphen verbunden werden, wie in Abbildung 1.28 dar-
9 322.560 gestellt.
10 3.265.920 Da der „bekannte“ Graph drei Knoten besitzt, kann vom „neuen Knoten Ⓢ“ auf drei
15 1.220. Arten ein Weg zum bekannten Graphen begonnen werden, nämlich jeweils zu einem
496.076.800 der Knoten. Stellen Sie sich vor, dass im 3er-Graphen dann auf die bereits ermittelte
Weise ein Weg gesucht wird.
20 2.311.256.907.
767.808.000 Daher ist die Anzahl möglicher Wege im 4er-Graphen 3 ∙ 2 = 6. Für den 5er-Graphen
50 29.805.811.337. gibt es nach dem gleichen Schema vier Möglichkeiten, Wege vom neuen Knoten zum
679.110.482. 4er-Graphen zu beginnen. Die Anzahl der Wege insgesamt beträgt daher 4 ∙ 6 = 24.
740.356.002. Auf diese Weise kann man ableiten, dass in einem vollständigen Graphen mit n Kno-
743.473.467. ten (n – 1)! verschiedene Wege von einem gesetzten Startpunkt ausgehen.
490.088.737. Da für jeden der Wege n − 1 Streckenabschnitte eingerechnet werden müssen, bedarf
581.301.760. es für den Brute-Force-Algorithmus ungefähr (n − 1) ∙ (n − 1)! Berechnungen, um den
000.000.000 kürzesten Weg zu finden. Die nebenstehende Tabelle enthält die Anzahlen für ein paar
Problemgrößen.
Rechenschritte mit
60476096721925279548548037552758309418616373361747127517895030449506290033687994490215349892543976326915023971011565380550337005865230797522413637214870122158143823602183924284812885154682
57112289112027579475057843458738038951820076751550668588986937376488917448665794965758922600263002948877341576998639357920180077006331632344147620196396227761858902458217756216113863838978
03543489896010396675700309744434876784840088465489343324134115523556680571964252563179124505009237822399060108114358568757406253755902528547047697975637947254426283182107816551488579830240
Abbildung 1.30
▶ ▶ ▶ ◀ ◀ ◀
Erstellen Sie einfach eine Karte, auf der an den Straßen nicht die Strecke, sondern
die Fahrzeit in Minuten steht. Dazu teilen Sie die Strecke durch die angenommene
Geschwindigkeit. Für die Strecke zwischen Imstadt und Budingen ergibt sich auf diese
Weise:
km 80km 60min
7 km : 80 = 7 km : = 7 km · = 5, 25 min
h 60 min 80 km
Außerdem müssen für jede Ortsdurchfahrt 8 min addiert werden (also für jeden Ort
an einem Ende der Strecke 4 min, da wir mangels anderer Information davon ausge-
hen, dass das Ein- und Ausfahren die gleiche Zeit in Anspruch nimmt).
Daher muss man für die besagte Strecke 13,25 min veranschlagen.
Achtung: Strecken, die an einem Ende die Nicht-Orte Ⓧ, Ⓨ und Ⓩ haben, bekom-
men natürlich nicht die zusätzliche Zeit für die Ortsdurchfahrt angerechnet.
Abbildung 1.31 zeigt die modifizierte Karte.
Mit dieser Karte kann dann der ganz normale Dijkstra-Algorithmus durchgeführt
werden. Das Ergebnis sehen Sie in Abbildung 1.32.
Wenn Sie das Ergebnis mit der Lösung für die kürzeste Wegstrecke nach Abbildung
1.17 vergleichen, stellen Sie fest, dass es recht ähnlich, aber doch nicht identisch ist.
25,16
5,3 6
8 10,4
14
7,84 N
, 72
6,76 X
30
13,40
C
,68
,60
6,
23
94
6,6
84
8
7,72
17,
B 8,68
Z L
16,40
11,36
24,08 32
3 3,
15,08
14
2,08
, 30
H 7,54
2
,5
16 Y 7,30
11,6
P G
5,66
10 80
0
,35 21,
14,96
15,26
2
29,84
,8
Q
10
10
,86
11 F 26,72
,18
4
9 ,3 E
31,40
O
Abbildung 1.32
Die gleiche Karte mit allen
13,40 16,04 A 15,92
zeitkürzesten Wegen von M 29,44 37,08
9,
75 D
25,16
7,84 N
, 72
6,76 X 26,62
30
13,40
C
,68
18,78
17,84 ,60
6,
23
94
6,6
84
B Z L
16,40 16,40 24,12
I
11,36
0,00 24,08
3, 32
15,08
14 24,08 3
2,08
, 30
H 7,54
2 26,20
,5
16 Y 7,30
11,6
P 14,30 G
5,66
10 80
0
K
14,96
24,65
15,26
2
29,84
49,78
,8
Q
10
10
,86
11 F 26,72
,18 29,26
4
,3
9 E
31,40 35,51
38,60 O
Sie merken vielleicht bereits: Dieser Abschluss des ersten Kapitels ist etwas trockener
als der Beginn und wird im Folgenden hauptsächlich die gewonnenen Erkenntnisse Implementierung
nochmal auf eine andere Art darstellen, um sie zu reflektieren und dann auch zu er-
weitern. Da hier jedoch weniger direkt experimentiert wird: Entscheiden Sie selbst, ob Programm
Sie dies bereits jetzt lesen möchten oder diesen Abschnitt zunächst überspringen. Ich
verspreche Ihnen, dass hier keine Grundlagen vorkommen, die zum Verständnis des
weiteren Buches nötig wären!
Ordnen wir nun die Vorgehensweise beim Nachvollziehen des Dijkstra-Algorithmus
in das Problemlöseschema: Zunächst haben wir eine Abstraktion vorgenommen. In
diesem Fall konnten wir uns des Standardwerkzeugs „Graph“ bedienen, um die Kom-
plexität der Aufgabenstellung auf das für die Problemlösung minimale Maß zu redu-
zieren. Der Graph ist ein entscheidendes geistiges Werkzeug, in der Informatik gibt
es aber noch viele weitere Standardwerkzeuge für unterschiedliche Arten der Model-
lierung. In den meisten Fällen ist die Anwendung zwar nicht nach „Schema F“, aber
doch sehr mechanisch intuitiv durchführbar.
Der nächste Schritt ist derjenige, der tatsächlich den „kreativen Funken“ benötigt. Ef-
fektiv haben wir Menschen normalerweise eine sehr gute Intuition zur Lösung eines
Problems – zumindest die Brute-Force-Methode des Alles-Ausprobierens ist im Re-
gelfall leicht vorstellbar. Diese lässt sich auch sehr einfach modellieren und formaler
als Algorithmus fassen. Als Darstellung eignet sich dafür alles, was man selbst über-
sichtlich und lesbar findet. Das kann Text sein, ein Blockdiagramm wie in Abbildung
1.16 oder z. B. ein sogenanntes Struktogramm wie in Abbildung 1.33. Es ist am Bei-
spiel recht selbsterklärend, bei Bedarf finden Sie jedoch genügend Quellen, die die
genaue Bedeutung der unterschiedlichen graphischen Elemente aufzeigen.
“There is more time, yet, dear brother,” said Charles, and Herbert
continued:
“In a splendid apartment, adorned with all the luxury of
luxurious Rome, and showing, by its magnificence, that it
was the abode of a patrician of the first order, was seated
at a table a Roman citizen, evidently of high rank. Rich
wines were before him, and many and deep were his
libations while engaged in earnest conversation with a
young noble, who was walking the apartment with an
anxious hurried step. “Nay, my Flavius,” said the one who
was seated, “you are too zealous in this matter. I marvel
much at the change in your appearance; but a short time
ago you were the life of our society; but now, by Bacchus,
how you are altered; even this sparkling Falernian tempts
you not, and your wit and brilliancy, which was the zest of
our pleasure, is all vanished. Come, my friend, throw
aside this gloom, I pray you, and, as for the young Curtius,
we will see what can be done, we will see. He deserves
punishment for adhering to his gloomy doctrine, though,
for your sake, we will see what can be effected. Still, it is a
labor of Hercules to attempt to change the purposes of our
mighty Emperor when he has the pleasure of torturing one
of these obstinate Christians in view.” “Do not talk of delay,
noble Galba,” said the young man, “after witnessing the
last scene between the Emperor and Curtius, are you not
convinced no time is to be lost? Preparations are even
now making for some exhibition on the morrow, and, I fear
me, this heroic youth is to be the principal actor in a most
cruel tragedy. Servius, you have much influence over this
cruel Nero, will you not exert it to save this last
descendant of an illustrious house? Will not our cheeks
crimson with shame when we look upon those palaces,
reared by his ancestors, when we pass the memorable
spot, where the first Curtius devoted himself to his
country? If we suffer this scion from such a glorious stock
to perish thus? And, for what? Powers of heaven! Why
has he not the same right to worship his God, as we have
to bend before the shrine of Jupiter or Bacchus? He is a
Roman citizen, and shielded by that name should be
guarded by the laws of Rome, for he has committed no
crime.” “No crime! Flavius, by the immortal Gods, you are
beside yourself. It is well there is no one present to bear
this report to Nero. Your life, my friend, were not worth a
straw. No crime, did you say, to condemn our Deities?
Speak lower, I pray you, our walls are not thick enough to
conceal such a monstrous sentiment.” “Nay, Galba, this is
trifling,” and a shade of deep vexation passed over the
fine features of Flavius. “Will you use your power over the
Emperor to save my friend, or have I overrated your
friendship for me?” “You have overrated my influence with
Nero. ’Tis true, he fears, but he also hates me, and, for the
same cause, because he believes me a favorite with the
soldiery, but, in this case, he will heed me little, I fear, for
he knows he has the popular voice on his side, when he
punishes these Christians, and, because he hates them
with a hatred as deadly as can be cherished in the human
breast.” “And what have they done to incur his hatred?
Can it be on account of the conflagration in the city?” “No.
For it is more than suspected that our imperial master
himself caused those fires to be kindled. No, Flavius, the
destruction of the whole city would not have planted in his
selfish breast such a deep and malignant spite. I will tell
you the whole story, for it was while you were in Britain the
circumstance occurred, though I think you must have
heard of the beautiful Valeria.” “I have. She was the
favorite of the Emperor.” “Favorite is too cold a world, my
Flavius. All the love and kindly feelings that ever found a
place in the breast of the tyrant were lavished upon her.
Her word was his law. Her slightest wish was gratified, and
most nobly did she use her power. Was a petition for
mercy offered to the Emperor, Valeria was the first to
second it; was an heroic achievement to be rewarded,
Valeria’s hand hastened to bestow the prize; her gentle
influence hushed to repose the stormy and malignant
passions rising in the breast of Nero, and Rome vainly
exalted in the belief that their young ruler’s heart was filled
with heaven’s own attribute, mercy, for it was reported at
one time, when a warrant for the execution of a criminal
was presented to him, for his signature, he shed tears,
and wished he had never learned to write. Aye, this very
tyrant, whom we now see surrounded by fawning
parasites, and furiously sacrificing all who dare oppose or
obstruct his vile inclinations, was then, or pretended to be,
such an enemy to flattery, that he severely reprimanded
the Senate for amending the wisdom of his measures
saying, ‘Keep your approbation till I deserve it.’” “But,
Valeria,” said the young noble, “how did she lose her hold
upon his affections?” “Some of her relatives or friends, I
believe, had become Christians, and persuaded her to
hear the preaching of one of that sect, an extraordinary
man, who pretended to be inspired by a Superior Being,
and who was known by the appellation of the holy Paul.
She was taught by him to believe that she was committing
great wickedness by living with the Emperor, and secretly
quitted the palace, leaving behind her all the costly gifts of
the tyrant, and devoting herself to a life of prayer. From
that moment the rage of the Emperor against this fanatical
sect has known no bounds, and to avow one’s self a
Christian is enough to draw down his fiercest indignation.”
“And what has become of this female? How is it that she
has not fallen a victim to this indignation?” “Her retreat has
not been discovered, although every means has been
employed, and, it is said, that Nero has frequently offered
pardon and wealth to the victims of his hatred, if they
would confess where she might be found, but in vain, for a
spirit of determined obstinacy seems to be the pervading
sentiment of these Galileans. Now, with this feeling of
stern revenge which still rankles in his breast, what
chance, think you, is there, that he will extend mercy to
this young man?” “But,” said he, seeing the distress which
overspread the countenance of Flavius, “my endeavors
shall not be wanting. I will own to you, Flavius,” he
continued, lowering his voice almost to a whisper, “I hate
this inhuman tyrant, the blood of my ancestors boils within
me when I reflect upon the degeneracy of Rome, and I
have imagined that the statues of our forefathers frown
upon us, as the empty pageants which please his low and
vulgar mind pass our polluted streets. Are we indeed so
base as to submit to the degradation of bending our knee,
in servile adulation, before this mockery of royalty? Did he
possess one redeeming quality, one noble virtue, we
might, under that, shelter our pusillanimity, but, by the
shade of Brutus, we have nought to excuse us in our
mean endurance of his vile caprices. But a few weeks
have passed since our venerable Senators, even in that
chamber, rendered sacred by the associations, hallowed
in the heart of every true Roman, were obliged to sanction
the admittance of his favorite horse to the Consulship. By
the memory of those most revered,” said the excited
Roman, starting from his seat, “this shall not be borne!”
The countenance of the young Flavius had reflected the
indignant emotions of the elder speaker, and the deep
flush upon his cheek expressed his sense of the
degradation of his country. “Servius Galba,” he said, in the
same subdued, but earnest tone, “point but the way to
relieve Rome of this disgrace, and I will be the first to
follow it.” “Enough,” said Galba, “the path shall be opened;
yes, by the guardian deities of our city, the despicable
tyrant shall yet lick the dust he has polluted, but, my
purpose is in embryo, and I had not thought to say so
much, but with you, noble Flavius, the secret is safe, you
shall know more in due time; perhaps the moment of our
deliverance may be nearer than I thought.” “In the
meantime,” said the young noble, “I may rely upon your
intercession for my friend?” “You may,” said he, “I will see
Nero without delay,” and Flavius left the apartment with an
awakened hope for the deliverance of his friend, for he
believed Nero would not dare resist the request of Servius
Sulpicius Galba, the favorite of the powerful soldiery of
Rome, and one of her most popular citizens. Quitting the
splendid palace of the patrician, he passed hastily through
the streets, until he arrived at the large and gloomy
building whose walls enclosed the devoted young
Christian, who had become endeared to him by his
virtues, and by that strong tie which binds congenial
hearts. Armed soldiers were stationed around, but no
opposition was offered to the entrance of Lucius Flavius.
Descending the stone staircase, and proceeding rapidly
through the narrow passages, he arrived before the cell
where he encountered a sentinel, who, with respect,
opposed his farther progress. An order, he said, had been
received from the Emperor, prohibiting all further
intercourse with the prisoner. “That order, my friend,
cannot refer to me. Come, my good fellow, allow me to
enter for a few moments, and here is where withal to pass
many a merry hour.” Half believing that the young Roman
was exempted from the prohibition, and strongly tempted
by the glittering bribe, the soldier, after some hesitation,
withdrew the bolts, and permitted him to enter.
“Now, my little brother,” said Herbert, “I must call upon you for a
display of self-denial, which you will, perhaps, think too great. Our
mother’s business requires my absence for a few days; it is a
pleasure to me to read the story with you, and if you will conclude to
delay the interest you take in its progress until my return, we can
then share it together; shall it be so?” It would be difficult to
determine whose countenance was most overclouded, Susan’s or
Charles’s. “Oh, certainly we will wait,” said Charles, “but I am so
sorry, and, how long shall you be away, Herbert?” “Tomorrow is
Saturday,” said Herbert. “I will endeavor to be at home on
Wednesday, and you know, Charles, the Sabbath evening
intervenes, when I should not read.” “Do not despair, dear Charles,”
said his mother. “I think we may pass away the time profitably and
pleasantly.” But notwithstanding this prediction, the cloud had not
dispersed when they retired for the night.
The morning dawned, but not with its usual splendor. Dark and
heavy clouds lowered around the horizon, and many were the signs
foretelling a stormy day, but, as Herbert’s first stage was only about
eight miles, the gloomy weather did not prevent his journey. Towards
afternoon, the storm set in with violence, and every gloomy
prognostic, so well known to those who live near the ocean, was
verified. As evening drew on, Susan stood at a window, watching the
wild motion of the waves, and listening to their uproar. “Are there not
frequent shipwrecks upon this coast, dear aunt?” said she. “There
has been but one within my recollection,” said Mrs. Wilson; “a
vessel, manned principally, I believe, with seaman from Scotland,
was driven from its course by a terrible storm, and dashed upon the
rocks. The bodies of seven men were found upon the beach in the
morning, and only one living being to lament the loss of his
companions. Afterwards, five or six more were washed on shore,
and they were all interred with respect and due solemnity in the
public burying ground, the solitary survivor attending as chief
mourner.”
Chapter IV
The thick curtains were drawn around the windows, excluding the
sight, if not the sound, of the tempest without, and the cheerful group
again encircled their warm and glowing fire, but much lamenting the
absence of Herbert. Charles, with much animation, informed his
mother that everything was well sheltered from the storm. “Philip has
shut up old Brindle, snug and warm,” said he, “and I have helped him
fill Robin’s crib.” “That is well, my good boy,” said his mother, “and
now, after taking good care of your dependents, you can enjoy the
comforts of a pleasant fireside.” Susan now recurred to the
circumstance of the shipwreck and Mrs. Wilson read part of a little
poem written on the occasion.
“’T’will be a wild and fearful night, mark the dark, rugged clouds;
Now Heaven protect the mariners who hang upon the shrouds,”
So spake the aged fisherman, as with a careful hand
He well secured his little boat from parting from the land.
“Look, boy, if there’s a ship in sight, my mind misgives me sore,
That many a stout, brave heart now beats that soon shall beat no
more.”
“Why, Grandsire, always when it storms,” replied the thoughtless lad,
“You think about the sailor-men, and feel so very bad.
There’s not a single ship in sight, and it is true enough
I hope there is none near our coast, the weather is so rough.
I should like to be a sailor if it always would be fair,
But in a frightful storm like this I think I should not dare.”
And now they left the stormy beach and gained their lowly home.
Behind a sheltering hill it stood, secluded and alone.
A warm, bright blaze illumined the little window of the room,
And, at their steps, a smiling face peeped out into the storm.
“Grandsire and Willie both have come,” said a playful little voice,
“Come in out of the wind and rain, now mother will rejoice.
We’ve got a very charming fire, and I have parched some corn
And there is nothing now to do but sit down and be warm.”
Her grandsire kissed her rosy cheek and with a merry air
Her brother dropped his dripping hat upon her glossy hair.
They gathered round the cheerful fire and while the sullen gale
Swept mournful by, sat listening to many a piteous tale
Which the old grandsire told of days long past and gone,
When a stout and hardy sailor he had weathered many a storm;
And down the gentle mother’s cheek stole many a silent tear,
While for her absent sailor boy her heart throbbed quick with fear.
For, far away to foreign lands, her eldest one had sailed.
And oft for fear in such a storm her loving heart had failed.
The stormy wind howled fearfully around their lowly home,
The angry waves dashed on the beach their sheets of glistening
foam.
That beach, whose shining sands reflect the sun’s bright sparkling
ray,
Is hid from sight amidst the dark, wild, blinding spray.
“Lord, let thy holy will be done,” the pious old man said.
As calm he bent his knees in prayer before he sought his bed,
Though fearful were the stormy blasts and loud the billows’ roar.
As gathering yet new strength they fiercely beat upon the shore,
Yet, midst the wild and fearful din sweet sleep with visions bright
Hovered around their peaceful couch throughout that stormy night.
And in hope’s glowing rosy tints painted the blissful hour
When once again the wanderer’s feet shall cross his mother’s door.
Far o’er that raging ocean and amidst old Scotia’s hills,
Ah, many a kind and loving heart that night with rapture thrills.
As Hope, delusive, marks the time when prosperous and gay
Their absent loved ones shall return from o’er the distant sea;
That wished-for time will never come, for on New England’s coast
The gallant ship is ’midst the storm and howling tempest lost;
And while the mother and the wife are dreaming of the hour
That to their home the much-loved son and husband will restore.
The wind with loud and frightful roar drowns their last dying cry
And ’mid the wild and dashing waves is spent their latest sigh.
“I like the ballad style of poetry,” said Mary; “it is so natural and so
many little incidents may be introduced which touch the feelings and
delight the fancy.” “I am an admirer of poetry,” said Mrs. Wilson, “but
I have not patience to read much of the sickly sentiment, dignified by
that name, which is beginning to be the style of the present day, and
I much prefer the old English ballad, with all its homely simplicity.”
After a pleasant and lively conversation the evening was closed
and they retired.
The storm had gradually subsided during the night and the
morning sun shone clear. The turbulent waves had receded from the
shining sands, a fresh and mild breeze dispersed every vapor and
the Sabbath morning, in all its calm and peaceful stillness, was again
welcomed. There is no feeling more delightful to one whose taste is
in unison with it than the lovely quiet of a peaceful Sabbath morning.
Even nature seems hushed, the wind lulled into more tranquil
murmurs, and the notes of the birds on a summer day sound
sweeter and more subdued. After the breakfast table was arranged
in due order Philip and Phoebe presented themselves in their
Sunday attire and smiling faces, prepared to join the family in
listening to the reading of the Bible, and the day was spent in the
usual Sabbath duties. “Mother,” said Charles, “I liked the sermon this
afternoon very much because it was about Ruth.” “It is a story of
much interest,” said Mrs. Wilson, “and read in connection with other
parts of the Bible, of much profit.” “Was the country of the Moabites
very rich and fertile at that time?” “There is no doubt of it, my son,
but it is now accursed of God and almost deserted by man. Formerly
it was a land abounding in wealth and all the luxuries of life, and
through its thickly populated country ran a high road where were
continually passing immense caravans loaded with rich
merchandise, and travellers from different nations, thus distributing
wealth throughout the whole territory. But the sound of trade and
commerce has long since died upon its borders, the once fruitful soil
no longer yields its treasures, and the wandering Bedouin gains but
a miserable subsistence amidst its sandy deserts, which now echo
only the heavy trot of his camels. We can hardly recognize in the
description of late travelers the land of plenty which gave refuge to
the famished Bethlehemites. I will read you a few lines of a poem
entitled “Ruth.”
“It has been a very pleasant Sabbath, dear Aunt,” said Mary, “so
peaceful and quiet.” “I like to remember the Sabbaths of my youthful
days,” said Mrs. Wilson. “Let me repeat some lines referring to them
and you will remember, dear, that in those days lived many of our old
Puritan ministers, so many of whom have now gone to their rest.”
SABBATH MORNING.
After retiring for the night, “Well,” said Mary, “what has become of
our sad forebodings for the winter?” “Do not say our forebodings,
dear sister, they were mine, and I am heartily ashamed of my
discontented repinings. I never worked or studied with so much
interest, and since the letter arrived informing us of the great
improvement in our father’s health, I have been perfectly happy.” “I
never knew,” said Mary, “the full meaning of our old theme before:
The love of nature, with its sublime and beautiful prospects, should
be sedulously cultivated in the youthful mind from the first dawn of
reason. The love of reading will be the necessary consequence, and
this, well directed, is one of the greatest blessings of life. For one
whose cultivated imagination is delighted with descriptions of natural
scenery and who is interested in the history of past ages will not
often seek the haunts of dissipation for amusement. From studying
and loving the rich and varied landscape of nature he is led to the
contemplation of “Nature’s God,” and in the formation of the
humblest insect and the rich coloring of the lowliest flower, as well as
in the mightiest work of creation, will acknowledge the great Creator.
Happy they whose ductile minds are thus early directed and whose
maturer judgment confirms them in the sure road to peace.
The return of Herbert was hailed with joy by the assembled
household and the succeeding evening he fulfilled his promise of
continuing the Tale of the Early Christians.