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Ignoranz Nichtwissen Vergessen und Missverstehen in
Prozessen kultureller Transformationen Achim
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Baedeker Wissen
Baedeker Wissen
... zeigt mehr von Österreich, etwa die Geschichte der wahren
Sachertorte, was man für den Wiener Opernball investieren muss
und warum Sissi korrekt »Sisi« heißen muss.
e e Bergwelten
Großglockner und Großvenediger,
Wildspitze und Weißkugel: Die höchs-
ten Berge Österreichs liegen in den
Hohen Tauern und in den Ötztaler
Alpen. Insgesamt kann das Land mit
fast 1000 Dreitausendern aufwarten –
Bauern, Schriftsteller und Ärzte waren
die Erstbesteiger. Seite 284
r
r Oper im See
Jedes Jahr besuchen Tausende von
Menschen Bregenz am Bodensee, um
/QNCTJSHNMDMVHD#HD9@TADQ×¼SD}
»Aida« und »Tosca« auf der größten
Seebühne der Welt zu sehen. Rund
300 Stelzen tragen dabei das beein-
druckende Bühnenbild.
Seite 196
u Bergiselschanze
u Wo die Front der Tiroler Freiheits-
J«LOEDQUDQKHDE ×HDFDMGDTSD2JH
springer ins Tal: Die Bergiselschanze
ist Innsbrucks modernes Wahrzei-
chen.
Seite 302
Baedeker Wissen
i i Österreichs Weine
Sie lassen die Herzen von Weinfans
WISSEN
höher schlagen: Grüner Veltliner,
Zweigelt & Co sind weltberühmt.
Seite 540
o Wiener Walzer
Beim Opernball in Wien dreht sich
o alles im 3/4-Takt. Debütanten müssen
dabei allerdings auch so manche
Kleiderordnung beachten.
Seite 108
p Manufakturen
Gmundner Keramik oder Glas von
Riedel: Einige Betriebe stellen ihre
Waren heute noch in alter Tradition
p her – und haben richtig Erfolg damit.
Seite 128
a Kaiserin Elisabeth
Die schöne Sisi eroberte die Herzen
der Österreicher im Sturm, doch sie
war nicht ganz unumstritten.
Seite 312
a s
s Festung Hohensalzburg
Die gewaltige Hohensalzburg hoch
über der Stadt ist eine der besterhal-
tenen Burganlagen Europas.
Seite 470
ÖSTERREICH
www.baedeker.com
Top-Reiseziele
Ob majestätische Berggipfel, idyllische Flusslandschaften, großartige
Klosteranlagen mit jahrhundertealter Geschichte oder lebhafte
5VÀFVGFKGLGFG/GPIG-WNVWTWPF7PVGTJCNVWPIDKGVGPsJKGTƂPFGP
Sie die Highlights von Österreich.
iM M Donautal
Folgt man der Donau, dann folgt
man dem Hauptstrom Österreichs
und zweitlängsten Fluss Europas mit
eM M Klosterneuburg jeder Menge Geschichtszeugnissen
Malerisch präsentiert sich das Stift und landschaftlicher Schönheit.
Klosterneuburg mit einem der bedeu- Seite 210
tendsten Kunstwerke des Mittelalters:
dem berühmten Verduner Altar in der oM M Melk
Leopoldskapelle. Das prächtige Barockkloster Melk,
Seite 344 Wahrzeichen der Wachau, ist ein Ort
CDQ2TODQK@SHUDâ KKDHMCDQ2ÂC×ÂFDK
rM M Wachau des UNESCO-Welterbes misst über
Brücken gibt es keine: Um über die 240 m, und die Bibliothek zählt über
Donau zu kommen, muss man in 100 000 Bücher.
dieser einzigartigen Region schon die Seite 409
Fähre nehmen.
Seite 530 pM M Salzburg
Weltweit berühmt ist die Geburtsstadt
tM M Wien Mozarts. Sie heißt jedes Jahr, nicht
Wo anfangen, wo aufhören? Kunst, zuletzt wegen ihres Festivals,
Kultur, Kulinarisches – in Wien gibt
DRUNM@KKDLHL¥ADQ×TRR #HD2S@CS
vereint Atmosphäre, Gemütlichkeit e
und großstädtisches Flair.
Seite 552
uM M St. Florian
Das herrliche Augustiner-Chorherren-
stift St. Florian – ein Paradebeispiel
barocker Pracht – bietet einen
angemessenen Rahmen für die letzte
Top-Reiseziele INHALT 3
Seite 453
aM M Wolfgangsee
Zum Wolfgangsee pilgerten die
Menschen schon immer ger-
ne – vom Mittelalter bis heute
zur Wallfahrtskirche und seit der
gleichnamigen Operette zum gM M Hallstätter See
berühmten »Weissen Rössl«. Hier lag vor mehr als 2500 Jahren
Seite 609 ein Wirtschaftsimperium der Kel-
ten. Der Fundort war namenge-
sM M Salzkammergut bend für eine ganze Epoche.
Es steht für Österreich-Urlaub Seite 276
schlechthin: Wasser, Berge und
Kultur machen es zu einer der :M M Admont
meistbesuchten Ferienregionen Das für die Region wichtige
des Landes. Benediktinerstift besitzt eine der
Seite 480 größten und schönsten Klosterbib-
liotheken der Welt mit kostbarem
p Bücherschatz.
Seite 173
;M M Zeller See
Im Sommer ein Badesee und im
Winter genug Platz zum Schlitt-
schuhlaufen – der Zeller See in
schöner Umgebung begeistert zu
jeder Jahreszeit.
Seite 616
dM M Mariazell
Das meistbesuchte Wallfahrtsziel <M M Werfen
Österreichs mit der Gnadenkapelle Außer mit seiner Burg reizt Werfen
in seinem Mittelpunkt ist auch ein mit der riesigen Eishöhle, die zu
beliebter Luftkurort.
Seite 405 :
fM M Neusiedler See
Der See, den sich Österreich und
Ungarn teilen, ist der einzige Step-
pensee Mitteleuropas und bietet
vielen Tieren als Nationalpark einen
geschützten Lebensraum.
Seite 433
4 INHALT Top-Reiseziele
=M M Dachstein
Beeindruckend ist die Schönheit
dieses riesigen Bergmassivs, das
sich Wanderern und Kletterern
auf vielen wunderschönen Touren
erschließt. eindrucksvollsten Hochgebirgsstra-
Seite 207 ßen bietet auf 9 km Länge eine
beispiellose Panoramafahrt.
>M M Innsbruck Seite 258
Sehr schön gelegen, verbindet
Innsbruck ideal die Ansprüche so- zM M Gasteiner Tal
wohl von Kulturreisenden wie auch Die ehemalige Sommerfrische der
der Ski- und Sportfreunde. Reichen und Schönen ist auch
Seite 290 heute für Kurgäste, Wanderer und
Skifahrer ein beliebtes Ferienziel.
= Seite 241
YM M Graz
Graz ist eine Reise wert – die Schön-
wetterstadt besticht durch ihre
romantische Altstadt, eine junge
Kunst- und Kulturszene und als
TRF@MFROTMJSEÂQ TR×ÂFDHMCHD
landschaftlich reizvolle Umgebung.
?M M Krimml Seite 247
Mit 380 m Gefälle sind die
Krimmler Wasserfälle die höchsten ZM M Millstätter See
Mitteleuropas. Sie gehören zu den Auf bis zu 26 °C erwärmt sich das
bedeutendsten Attraktionen der Wasser des Millstätter Sees, für
Ostalpen. Badegäste und Wassersportler ein
Seite 356 beliebtes Urlaubsziel.
Seite 414
{M M Hohe Tauern
Bevor die Zentralalpen nach Osten Z
ausklingen, entfalten sie in diesem
gewaltigen Gebirgszug noch
einmal ihre volle Pracht.
Seite 281
yM M Großglockner-
Hochalpenstraße
Eine der großartigsten und
)
*M M Maria Saal
Von hier aus sollte im 8. Jh. das
Land christianisiert werden, ab dem
15. Jh. entstand die beeindrucken-
de Wallfahrtskirche mit der »Maria
6 TOUREN Lust auf...
Lust auf...
... Biber beobachten, 400 m tief in den Abgrund schauen, auf
Islandpferden durch Wälder reiten und die größte Eishöhle der
Welt erkunden: jede Menge Tipps für spannende Erlebnisse.
SAFARI
r Neusiedler See
Vogelbeobachtungs-Exkursio-
nen sind im Frühjahr beson-
ders beeindruckend, wenn vie-
le Zugvögel Station machen.
Seite 433
r Hohe Tauern ▶
Bei Wildtierbeobachtungen
mit Rangern sind Stein-
böcke, Gemsen, Murmeltiere
und Adler zu sehen.
Seite 283
r Donauauen
Auf Bootssafaris kommt man
hier Störchen, Reihern, Kormo-
ranen und Bibern ganz nah.
Seite 218
HÖHENANGST
r Skywalk
Die spektakuläre Aussichtsplatt-
form hängt mit einem verglasten
Boden über einem 250 m tiefen
Abgrund am Dachstein.
Seite 208
◀ Five Fingers
Fünf Stege lassen den, der sich
traut, 400 m über dem Erdboden
RBGVDADM 9TÖMCDMHRSCHD TR
sichtsplattform am Krippenstein.
Seite 279
r Hängebrücke Holzgau
Im Tiroler Lechtal überspannt die
mit 200 m längste Fußgängerbrü-
cke des Landes die 110 m tiefe
Höhenbachschlucht.
Seite 373
Lust auf... TOUREN 7
PFERDE
r Die Hohe Schule
Die weißen Lipizzanerhengste der
weltberühmten Spanischen Hofreit-
schule in Wien werden im steiri-
schen Piber gezüchtet. Dort sind
vor allem Stuten mit ihrem
Nachwuchs zu sehen.
Seite 515
r Isländerdorf
(MCDMVDHSK«TÖFDM6«KCDQMCDR
Hausruckwaldes sind über 400 km
Reitwege markiert. Besonders viel
Spaß macht ein Ausritt auf den
robusten »Isis« des größten Island-
pferdegestüts in Festlandeuropa.
Seite 309
r Fohlenhof Ebbs ▶
Der Fohlenhof Ebbs bei Kufstein
ist heute das Zentrum der Haf-
lingerzucht – weltweit. Wer mag,
kann hier auch Schulstunden und
Ausritte buchen.
Seite 361
NATURSCHAUSPIELE
◀ Eisriesenwelt
Die größte Eishöhle der Welt
ist ein Labyrinth von über
40 km Gesamtlänge.
Seite 550
r Krimmler Wasserfälle
Mit 380 m Fallhöhe in drei
Stufen zählen die Fälle im Na-
tionalpark Hohe Tauern zu
den höchsten der Welt.
Seite 282
r Salzach- und Lammeröfen
Sowohl die Salzach als auch
die Lammer haben in der Nä-
he von Golling imposante
Schluchten ins Gestein gegra-
ben. Die Wassergewalten und
Lichtspiele in den sogenann-
ten Öfen sind beeindruckend.
Seite 275
8 INHALT Inhaltsverzeichnis
Servus in Österreich
Klein ist sie zwar, die Alpenrepublik, dafür aber fein: voller
landschaftlicher Schönheiten, ein Highlight für alle Kunst- und
Kulturinteressierten, ein Paradies für Gourmets und ein fast
grenzenloses Dorado für sportlich ambitionierte Urlauber.
Die Habsburger, die von 1273 bis 1918 die Geschicke Österreichs
lenkten, hielten sich mit großem Erfolg an ihren Leitsatz: »Bella ge-
rant alii, tu felix austria nube!« – »Mögen andere Kriege führen, Du,
glückliches Österreich, heirate!« Zahlreiche Schlösser und histori-
sche Kleinode, wie in der ehemaligen Residenzstadt Wien oder stol-
ze Burgen, wie Hochosterwitz sind heute prächtige Zeugen dieser
erfolgreichen Familien-Story. Aber auch die Gegenwart geizt nicht
mit architektonischen Impressionen, von den fröhlich-bunten Hun-
dertwasserhäusern bis zu den spektakulären Bauten einer Zaha
Hadid oder der spannenden neuen Skyline von Wien.
MUSIKLAND
Österreich bezeichnet sich stolz
als »Musikland«. Und wer kennt
nicht die Stars aus früheren Zei-
ten? Allen voran Wolfgang Ama-
deus Mozart und Joseph Haydn,
Franz Schubert und die Walzer-
könige Vater und Sohn Johann
Strauß. Oder die Hitparaden-
Stürmer wie Falco, die Erste All-
gemeine Verunsicherung, Wolf-
Die alpine Bergwelt bietet Gipfelstürmern gang Ambros und Hubert von
Nervenkitzel und grandiose Ausblicke. Goisern. Eine der Traditionen Ös-
terreichs ist das Neujahrskonzert
der Wiener Philharmoniker – es wird in mehr als 70 Länder der Welt
übertragen! Weitere Höhepunkte sind die Salzburger und Bregenzer
Festspiele und die Aufführungen in der Wiener Staatsoper.
Fast zwei Drittel der Gesamtfläche von Österreichs Staatsgebiet neh- Landschafts-
men die Ostalpen ein. Gut ein Viertel entfällt auf siedlungsgünstiges formen
Flach- und Hügelland, das sich als ein Band von wechselnder Breite
entlang der Donau bis ins Weinviertel und am Ostrand der Alpen
nach Süden zieht. Ein Zehntel der Fläche umfasst den österreichi-
schen Teil des Böhmischen Granitmassivs, das an mehreren Stellen
über die Donau nach Süden übergreift.
tendste Pass in dieser Region ist der Brenner, die anderen Nord-
Süd-Verbindungen sind entweder großartige, aber im Winter ge-
sperrte Panoramastraßen wie die Großglockner-Hochalpenstraße,
oder sie unterqueren den Hauptkamm wie der Felbertauern- oder
der Tauerntunnel. Über den Kamm der Südlichen Kalkalpen, näm-
lich über die Karnischen Alpen und die Karawanken, verläuft seit
1919 die Grenze zwischen Österreich und Italien bzw. Slowenien,
früher Jugoslawien. Von den Zentralalpen werden die Südlichen
Kalkalpen durch das Drautal getrennt.
Mühl- und Nördlich der Donau erheben sich das Mühl- und das Waldviertel.
Waldviertler Ihre zum Böhmischen Massiv gehörenden Höhen (bis 1380 m) sind
Hochland auch heute noch von dichten Wäldern bedeckt. Die raue, windige
Granithochfläche bietet verhältnismäßig schlechte Böden und ist
wenig besiedelt. Waren sie früher Durchgangsgebiet nach Böhmen
und Mähren, lagen beide Regionen seit dem Ende des Zweiten Welt-
kriegs abseits der großen Verkehrsströme.
Hügel- und Das ober- und niederösterreichische Alpenland liegt zwischen dem
Flachland Nordrand der Alpen und der Donau. Breite Terrassen und bewalde-
te Kuppen fallen nach Norden ab, unterbrochen durch die der Donau
zuströmenden Flüsse. Im Weinviertel und dem nördlichen Burgen-
land dehnen sich die einzigen größeren Ebenen Österreichs aus
(Tullnerfeld, Marchfeld, Seewinkel u. a.). Hier liegen die Kornkam-
mer Österreichs und sein wichtigstes Wein-, Obst- und Gemüse-
anbaugebiet. Jenseits vom Neusiedler See herrscht mit Salztümpeln
oder »Zick-Lacken« (von ungarisch »szik« = Soda) bereits echte
Puszta vor. Im steirisch-südburgenländischen Hügelland spürt man
Der Wilde Kaiser gehört zu den Nördlichen Kalkalpen.
schon die Wärme des Südens. Auf lang gezogenen Kuppen und Rü-
cken wechseln sich hier Wälder, Wiesen, Weinberge und Felder ab,
gedeihen Korn und Obst in Hülle und Fülle.
PFLANZEN
Regionale Dank seiner verschiedenen Landschaftsformen, Bodenbedingungen
Besonder- und Klimaeinflüsse besitzt Österreich eine größere Pflanzenvielfalt
heiten als benachbarte Länder: Im Norden gibt es baltische Elemente, im
Mittelgebirge atlantische, im Os-
Der prächtige Almrausch färbt im ten und Südosten pannonische
Frühjahr ganze Hänge rot. und mediterran-illyrische Arten.
Die Alpen beherbergen zahlrei-
che Relikte und Endemiten, also
Pflanzen und Tiere, die nirgend-
wo anders (mehr) vorkommen.
TIERE
Am bekanntesten sind sicher Alpentiere wie Steinbock, Gams oder
Murmeltier. Aber auch in tieferen Lagen und speziellen Naturräu-
men wie etwa dem Neusiedler See findet man eine wunderbare, se-
henswerte Tierwelt. Marder und Fledermäuse sind als Kulturfolger
des Menschen selbst in den Städten anzutreffen.
Biber 1863 wurde in Österreich der letzte Biber erlegt, in den Jahren 1967
und 1985 hat man etliche Exemplare in den Donau-March-Auen und
dem Inn-Salzach-Tal ausgewildert. Ein schöner Erfolg: Heute leben
wieder etwa 1000 Biber in Österreich, davon rund 200 Tiere in den
Auen der Haupstadt Wien.
Lurche Mit etwas Geduld kann man vielerlei Molche, Frösche und Kröten
beobachten. An tiefer gelegenen Seen leben vor allem Rotbauch-
oder Tieflandunken, an Mittelgebirgsseen Gelbbauch- oder Berg-
Natur und Umwelt HINTERGRUND 23
Nur noch ganz selten anzutreffen – vor allem in den Donauauen – ist Reptilien
die Europäische Sumpfschildkröte. Eine Wärme und Wasser lie-
bende Schlange ist die stark bedrohte Würfelnatter, wohingegen die
ebenfalls Wasser liebende Ringelnatter noch vergleichsweise häufig
vorkommt. Wärmebedürftig ist auch Österreichs längste Schlange,
die kletternde Äskulapnatter (bis 2 m). Die häufigste Giftschlange
ist die Kreuzotter. Sie lebt hauptsächlich in Mooren und Gebirgen,
während die Sand- oder Hornviper die Steinhaufen und Mauerlöcher
Kärntens und der Südsteiermark bevorzugt.
In den pannonischen Gebieten findet man die Singzikade und die Insekten
Gottesanbeterin. Streng geschützt sind Arten wie Alpenbock, Hirsch-
käfer, Nashornkäfer, Schwalbenschwanz, Ailanthusspinner, Toten-
kopfschwärmer, Trauermantel, Apollofalter und das Wiener Nacht-
pfauenauge, der größte in Österreich vorkommende Schmetterling.
Alpentiere Um in den Hochalpen zu überleben, muss man über ein ganz beson-
deres Anpassungsvermögen verfügen. Unbestrittener König der Lüf-
te ist der Steinadler, allerdings ist der wieder eingebürgerte Bartgei-
er mit einer Spannweite von fast 3 m der größte Alpenvogel. Cha-
rakteristisch für die Region sind Alpensegler, Kolkrabe oder Alpen-
mauerläufer, Auerhahn und Birkhuhn schätzen die tieferen Lagen.
Zwischen 1300 und 2700 m Höhe fühlen sich Murmeltier, Schnee-
maus, Schneehuhn und Schneehase wohl. Mit viel Glück sieht man
den pechschwarzen Alpensalamander. Die Gämse, ein hübscher,
ziegenartiger Alpenbewohner mit sensationellen Kletterfähigkeiten,
ist heute wieder weit verbreitet. Ebenso ihr Verwandter, der majestä-
tische Alpensteinbock k mit seinen langen, beeindruckenden Hör-
nern. Steinböcke waren bereits fast ausgestorben, als man sie aus ei-
nem geretteten Bestand in Italien Anfang des 20. Jh.s wieder im
gesamten Alpenraum anzusiedeln begann – mit großem Erfolg. We-
niger glücklich waren die Naturschützer mit ihrem Versuch, Braun-
bären erneut in den Alpen heimisch zu machen: Trotz aller Bemü-
hungen des WWF drohen einschlägige Projekte am Widerstand von
Jägern und Bauern zu scheitern. Nur wenige Exemplare im südlichen
Kärnten konnten bis heute erfolgreich angesiedelt werden. Mufflon
(Wildschaf) und Damhirsch leben nur noch in umzäunten Revieren,
dafür bevölkern Füchse und Rehe Feld und Wald. In den Gebirgswäl-
dern trifft man gelegentlich auf Rothirsche.
Bevölkerung · Politik ·
Wirtschaft
BEVÖLKERUNG
Die im Vergleich zu Deutschland geringe Bevölkerungsdichte lässt
sich mit dem hohen Anteil der Gebirgsregionen erklären: ca. 60 %
des Landes sind unbesiedelt. Von den knapp 8,4 Mio. Einwohnern
lebt rund ein Fünftel in Wien, das auch das höchste Bevölkerungs-
wachstum aller neun Bundesländer aufweist. Weitere starke Einwoh-
nerzuwächse verzeichnen Graz, die zweitgrößte Stadt, Wels, im Ein-
zugsbereich von Linz, das Wiener Umland sowie das nördliche
Burgenland. Die größten Bevölkerungsverluste mussten die Ober-
steiermark, das Waldviertel und die inneralpinen Regionen Kärntens
hinnehmen. Das Wachstum wird hauptsächlich von Zuwanderung
getragen, da sich Geburten- und Sterberate in etwa die Waage halten.
Willkommen im Alltag
Österreich abseits der üblichen Touristenpfade erleben – hier
können Sie auch mal ganz »normale Leute« treffen.
Abstammung Mit Ausnahme von Vorarlberg und einem kleinen Teil Tirols (Au-
ßerfern), die alemannisch sind, bildet der bayerische Stamm den
Grundstock der österreichischen Bevölkerung. Dennoch kann nur
Oberösterreich, das zum Volksland der Bayern gehörte, als bayerisch
gelten. In Tirol und Salzburg wie auch in Vorarlberg wurde die räto-
romanische Bevölkerung schon in der vorkarolingischen Zeit von
den germanischen Bajuwaren überlagert. Sie verschwand allmählich,
bis auf manche Täler wie dem Montafon und dem obersten Inntal.
Im westlich anstoßenden Engadin leben sie bis heute. Vornehmlich
in Kärnten und der Steiermark traf die Ausbreitung der Bayern in
karolingischer Zeit auf eine slawische Bevölkerung. Die Kärntner
Slowenen, auch die »Windischen« genannt, stellen heute eine nicht
unbeträchtliche Minderheit dar, die für reichlich politischen Zünd-
stoff sorgt. Niederösterreich, das ebenso wie die Oststeiermark und
das Burgenland durch jahrhundertelange Kämpfe mit den Reitervöl-
kern aus dem Osten (zuletzt den Ungarn) fast völlig verödet war,
wurde seit dem 10. Jh. von deutschen Kolonisten (überwiegend bay-
erischer Herkunft) besiedelt. Nach wiederholten Einfällen von Tür-
ken oder Ungarn ließen sich kroatische Flüchtlinge in diesem Gebiet
nieder, während im Burgenland neben einer bis heute recht stattli-
chen kroatischen Volksgruppe auch einige ungarische Grenzsied-
lungen aus früher Zeit überlebt haben. Die kroatische Minderheit
zählt heute nach der Umgangssprache 19 000 Menschen, die slowe-
nische 18 000 und die ungarische 25 000.
Das heutige Österreich ist im Großen und Ganzen das, was 1919 Heutige
nach dem Abtreten großer Gebiete an gegnerische Nachbarn – Ita- Ausdehnung
lien, Jugoslawien und die Tschechoslowakei – übrig blieb. Neben
großen Teilen von Tirol und der Steiermark und kleineren Kärntens
und Niederösterreichs ging vor allem der Zugang zur Adria verloren.
Hingegen wurde das überwiegend deutsch besiedelte, früher zu Un-
garn gehörende Burgenland hinzugewonnen. Seither beträgt die
Länge des Staatgebiets von Westen nach Osten rund 560 km, seine
größte Breite von Norden nach Süden aber nur etwa 280 km. Das
westliche Landesdrittel, mit dem Österreich an die Schweiz heran-
reicht und die Länder Deutschland und Italien voneinander trennt,
ist lediglich ein schmaler Korridor von 40 bis 60 km Breite.
Alle vier Jahre wählt die Bevölkerung die 183 Mitglieder des Natio- Bundes-
nalrats, der gesetzgebenden Körperschaft. Die Mehrheitsverhältnisse organe
und die Koalitionsmöglichkeiten der im Nationalrat vertretenen Par-
Österreich auf einen Blick
WISSEN
©
31
32 HINTERGRUND Bevölkerung · Politik · Wirtschaft
Inter- Österreich ist Mitglied der Vereinten Nationen und der meisten
nationale UN-Sonderorganisationen sowie im Europarat und in der OSZE
Mitglied- (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa). In
schaften den Gebäuden der UNO-City östlich der Wiener Altstadt haben
Sonderorganisationen im UN-Verband, darunter die Organisation
für industrielle Entwicklung (UNIDO), und autonome Einrichtun-
gen innerhalb der Vereinten Nationen ihren Sitz. Zu Letzteren zählt
auch die Internationale Atomenergie-Agentur (IAEO), ein Kont-
rollorgan des Atomsperrvertrags. Seit 1995 ist Österreich zudem
Mitglied der Europäischen Union.
BUNDESLÄNDER
Burgenland Das Burgenland, das östlichste österreichische Bundesland, reicht
in einem verhältnismäßig schmalen, 160 km langen Streifen entlang
der österreichisch-ungarischen Grenze von der Donau im Norden
bis zur slowenischen Grenze im Süden. Das in der Mitte wie eine
Wespentaille auf vier Kilometer zusammengeschnürte Land hat mit
dem Ausland mehr gemeinsame
Ursprung des Wappens Grenze als mit dem Heimatland Ös-
terreich. Im nördlichen Teil, wo sich
WISSEN
gefräst, das unter dem Namen Wachau zu Recht weltbekannt ist. Die
Donau teilt das Land in zwei annähernd gleich große Hälften. Nörd-
lich davon liegen im westlichen Teil das Hochplateau des Waldvier-
tels, das zur Grenze nach Tschechien hin immer hügeliger wird, so-
wie im östlichen Teil das sanft gewellte Weinviertel, in dem die
Flüsse Thaya und March die Grenze zu Tschechien und der Slowakei
bilden. Südlich der Donau steigt das Land zu bewaldeten Höhenzü-
gen an, die immer schroffer werden und schließlich in den Nördli-
chen Kalkalpen gipfeln. Diese Hochgebirgsregion erreicht am
Schneeberg und an der Rax Höhen von mehr als 2000 m. Am Südli-
chen Ostrand hingegen fällt das Land abrupt vom Wienerwald, dem
letzten Ausläufer der Ostalpen, ins flache Wiener Becken ab. Nieder-
österreich hat eine vielseitige Landschaft, die reich an Kultur ist, und
in der sich Schlösser, Burgen, Klöster und kunsthistorisch bedeutsa-
me Kleinstädte in ungewöhnlicher Dichte finden. Der Tourismus ist
daher schon seit dem 19. Jh. eine wichtige Einnahmequelle.
Ober- Oberösterreich, bis ins 19. Jh. »Österreich ob der Enns« genannt,
österreich grenzt im Westen an Deutschland und im Norden an Tschechien. Es
erstreckt sich vom Böhmerwald bis zum Dachsteinmassiv und vom
Inn bis zur Enns. Wie ein Trennungsstrich teilt die Donau das Bun-
desland in zwei ungleiche Hälften. Nördlich der Donau liegt das zum
Böhmischen Massiv gehörende Mühlviertel mit seiner sanften Ur-
Bevölkerung · Politik · Wirtschaft HINTERGRUND 35
gebirgslandschaft, südlich der Donau befindet sich das Herz des Lan-
des, das fruchtbare, dicht besiedelte Alpenvorland mit Innviertel,
Hausruck- und Traunviertel, das allmählich in die Hochgebirgsregi-
on der Nördlichen Kalkalpen übergeht. Den südlichsten Zipfel bildet
das Salzkammergut, in dem eiszeitliche Gletscher wuchtig ausge-
schliffene Becken hinterlassen haben, die heute mit Wasser gefüllt
sind: Die berühmten Seen des Salzkammergutes locken seit Ende
des 19. Jh.s Touristen nach Oberösterreich.
Lebensader des Bundeslandes Salzburg, das seinen Namen nach sei- Salzburg
nen reichen Salzvorkommen erhielt, ist der Fluss Salzach. Er ent- (Land)
springt ganz im Westen und trennt in seinem ersten Abschnitt die
Salzburger Kalkalpen von den Hohen Tauern, die hier weite Teile des
Landes einnehmen. Bei St. Johann im Pongau schwenkt die Salzach
nach Norden, durchfließt die Stadt Salzburg und bildet ab da bis zur
Mündung in den Inn die Grenze zu Deutschland. Im nördlichsten
Teil des Salzburger Landes gibt die hügelige Landschaft des Alpen-
vorlandes den Ton an, der große Rest ist Gebirge. Im Westen sowie-
so, aber auch östlich der Salzach: Gleich hinter Salzburg Stadt be-
ginnt das Salzkammergut, das sich weit nach Oberösterreich zieht,
und das in der Dachsteingruppe gipfelt. Der südöstlichste Teil des
Bundeslandes wird von den Radstädter Tauern beherrscht. Es ist vor
allem die oft unberührte Natur mit ihren Wäldern, Klammen, Berg-
seen, Almen, Wasserfällen und vergletscherten Gipfeln, die Besucher
fasziniert, sowie die Tatsache, dass in den vielen Dörfern das Leben
meist noch in traditionellen Bahnen verläuft. Das Salzburger Land ist
das bevorzugte Winterreiseziel der Österreicher.
Die Steiermark, benannt nach den Grafen von Steyr im Traungau, Steiermark
der heute allerdings in Oberösterreich liegt, ist nach Niederösterreich
das zweitgrößte österreichische Bundesland. Die »grüne Mark« be-
sitzt den größten Waldanteil der Alpenrepublik, gut 60 % der Lan-
desfläche sind von Bäumen bedeckt. Nur am westlichen Rand ist die
Steiermark hochalpin. Hier wird sie beherrscht von den Schladmin-
ger Tauern und dem Dachsteinmassiv, in dessen Schatten der steiri-
sche Anteil des Salzkammergutes, das idyllische Ausseerland, liegt.
Der Alpenhauptkamm zieht sich quer durch den Norden der Steier-
mark, gen Osten werden die Berge dann zunehmend flacher. Parallel
dazu haben die Flüsse Mur und Mürz eine breite Furche geschaffen,
die südlich der die Steiermark in immer sanfteren Wellen ausläuft.
Im Süden und Südosten, an der Grenze zu Slowenien und Ungarn,
werden feine Weine gekeltert, ganz im Osten reihen sich Thermal-
bäder, die mit Heilwasser aus der Tiefe versorgt werden, aneinander.
Die Steiermark ist ein extrem vielseitiges Bundesland: Der Höhenun-
terschied zwischen Dachsteingipfelf und dem tiefsten Punkt des Lan-
des bei Bad Radkersburg beträgt rund 2800 m.
36 HINTERGRUND Bevölkerung · Politik · Wirtschaft
Wien, die Hauptstadt der Republik Österreich, ist das flächenmä- Wien
ßig kleinste, jedoch am dichtesten besiedelte und am meisten indus-
trialisierte Bundesland. Es liegt am Fuß des Wienerwaldes, des nord-
östlichen Ausläufers der Alpen, und an der bis zu 285 m breiten
Donau, die hier in das Wiener Becken tritt und deren Auwälder im
Stadtgebiet als Teil eines Nationalparks geschützt sind. Trotz seiner
peripheren Lage in geographischer Hinsicht ist Wien das politische,
wirtschaftliche, geistige und kulturelle Zentrum des Landes. Zu
keiner Jahreszeit reißt der Besucherstrom aus aller Welt ab und Wien
hat sich auch als Schauplatz internationaler Begegnungen auf höchs-
ter Ebene sowie zahlloser Kongresse und Tagungen profiliert.
WIRTSCHAFT
Hauptexportgüter Österreichs, die dem Land satte Überschüsse in Außenhandel
der Handelsbilanz bringen, sind Maschinen und Fahrzeuge, Holz-,
Papier-, Eisen-, Stahl- und Metallwaren sowie Getränke (Wein).
Hauptpartner des österreichischen Außenhandels ist Deutschland
(Import 2010: 39,5 %, Export 2010: 31,6 %), mit großem Abstand ge-
folgt von Italien, der Schweiz, den USA, Frankreich, Tschechien, Un-
garn, Großbritannien und der Volksrepublik China.
»Österreich ist reich an armen Lagerstätten« – so lässt sich die Situ- Bergbau
ation wohl am besten kennzeichnen. Nur noch in sehr beschränktem
Maße bildet der heimische Bergbau die Grundlage der Industrie und
der Energiewirtschaft. Steinkohlenbergbau existiert schon lange
nicht mehr, der Braunkohlenbergbau ist auch Geschichte. Der letzte
österreichische Erzbergbaubetrieb auf dem steirischen Erzberg steu-
ert nur einen mäßigen Teil der Rohstoffbasis für die Eisen- und Stah-
lindustrie bei. Salzbergwerke bei Hallstatt, Bad Altaussee und Bad
Ischl fördern Steinsalz. Im Rückgang begriffen ist die Bedeutung der
Erdöl- und Erdgasförderung im Wiener Becken und im Alpenvor-
land. Wirtschaftliches Gewicht haben die Magnesitvorkommen in
Radenthein (Kärnten), Breitenau und Oberdorf (Steiermark).
Vor allem die Engländer taten sich im 19. Jh. als alpine Bergsteiger Tourismus
hervor. Deutsche Urlauber, vorzugsweise aus Berlin und Sachsen,
besuchten ebenfalls den westlichen Alpenraum – Vorarlberg, Tirol,
Salzburg, teilweise das Salzkammergut und die Kärntner Seen – und
trugen wesentlich zu dessen wirtschaftlichem Fortkommen bei. In
den östlichen Landesteilen hielten sich vorwiegend Wiener, Sudeten-
deutsche, Tschechen und Ungarn auf. Recht bald nach dem Zweiten
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The Project Gutenberg eBook of Charles
Dickens: A critical study
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Author: G. K. Chesterton
Language: English
NEW YORK
DODD MEAD & COMPANY
1911
Copyright, 1906, by
DODD, MEAD & COMPANY
❦
First Edition Published in September, 1906
To
R H O D A B A S TA B L E
CONTENTS
CHAPTER I
PAGE
THE DICKENS PERIOD 1
CHAPTER II
THE BOYHOOD OF DICKENS 24
CHAPTER III
THE YOUTH OF DICKENS 43
CHAPTER IV
“THE PICKWICK PAPERS” 71
CHAPTER V
THE GREAT POPULARITY 100
CHAPTER VI
DICKENS AND AMERICA 127
CHAPTER VII
DICKENS AND CHRISTMAS 155
CHAPTER VIII
THE TIME OF TRANSITION 181
CHAPTER IX
LATER LIFE AND WORKS 211
CHAPTER X
THE GREAT DICKENS CHARACTERS 244
CHAPTER XI
ON THE ALLEGED OPTIMISM OF DICKENS 266
CHAPTER XII
A NOTE ON THE FUTURE OF DICKENS 291
CHAPTER I
THE DICKENS PERIOD