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Ich

spreche
euch
an ....

Buch 44
3356 – 3452

Bertha Dudde
Ich
spreche
euch
an ....

.... prophetisch
empfangen und
niedergeschrieben
l a u t Ve r h e i ß u n g
Johannes 14, 21
von Bertha Dudde

Buch 44
B.D. NR.3356 – 3452
empfangen in der Zeit vom 4.12.1944 – 1.3.1945
Zur Einführung
Auch heute spricht Gott zu Menschen, die sich für Seine Ansprache zube-
reitet haben. Wie ehedem offenbart sich Gott auch in dieser jüngsten Zeit,
fern und unbeachtet weltlicher Wahrnehmung.
Echte Prophetie ist eine Gabe des Heiligen Geistes, ein Geschenk Gottes,
das die wahrhaftige Nachfolge Jesu Christi zur Bedingung hat.
Eine Verheißung Jesu Christi lautet (Joh. 14, 21):
„Wer Meine Gebote hat und sie hält, der ist es, der Mich liebt. Wer
Mich aber liebt, der wird von Meinem Vater geliebt werden, und Ich
werde ihn lieben und Mich ihm offenbaren.“
Aufgrund dieser Bedingung und dieses Versprechens konnten die von
Bertha Dudde aufgezeichneten und im vorliegenden Band veröffentlich-
ten Texte Eingang in unsere Welt finden.
(Siehe dazu auch B.D. NR. 8710)
Es offenbart sich in den von Bertha Dudde empfangenen Texten
Gott Selbst in Jesus Christus, dem Lebendigen Wort Gottes ....
Das Ewige Wort Selbst spricht uns Menschen hier an ....
Unter dem Einfluß dieses Lichtes fallen alle Fesseln.
Vieles in den alten Überlieferungen, viele oft „eingekernte“ Worte der
Bibel erfahren einen neuen Aufschluß. In diesem Licht entwickelt sich
Verständnis für den neu offenbarten Heils- und Erlösungsplan Gottes.
Sichtbar wird die unendliche Liebe und Weisheit Gottes, Seine Barmher-
zigkeit mit der gefallenen Schöpfung ... sowie die Liebelehre Jesu Christi.
Konfessions- oder Religionszugehörigkeit tritt folgerichtig in den Hinter-
grund zumal Gott nur die Herzen der Menschen sieht und beachtet.
Bertha Dudde (1891 - 1965) war insofern eine von Gott Erwählte. Man
kann sie als prophetische Mystikerin bezeichnen, mehr noch ist sie christ-
liche Prophetin, deren Offenbarungen sich einreihen in vergleichbare Nie-
derschriften anderer christlicher Mystiker der vergangenen Jahrhunderte.
Eine Autobiographie von Bertha Dudde finden Sie auf Seite 6.
Bertha Dudde durfte zwischen 1937 und 1965 fortlaufend 9030 einzelne
Kundgaben empfangen und niederschreiben. Durch eine plötzliche Eva-
kuierung in Folge des II. Weltkrieges ist leider von ihren Aufzeichnungen
ein kleiner Teil verloren gegangen. Dies sind die handschriftlichen Origi-
nalbücher: Nr. 1, 2, 3, 4, 7, 11, 21, 22, 26, 29, 38, 39 und 40.
Alle zur Zeit vorhandenen Kundgaben, von denen Handschriften existie-
ren, sind in dieser Edition des Gesamtwerkes – in wortgetreuem Druck –
in jener Reihenfolge erfaßt, in der sie fortlaufend offenbart wurden. Durch
die Zusammenarbeit vieler hilfswilliger Freunde wurde die Herausgabe
ermöglicht.
Möge dieses neue Wort Gottes vielen Menschen zum Segen werden.
(Siehe dazu auch B.D. NR. 4015)
Die Verbreitung der Kundgaben ist sehr erwünscht. Es sind nur ganze
Kundgaben ohne jegliche Veränderungen weiterzugeben.
(Siehe dazu auch B.D. NR. 8899)
Herausgegeben von Freunden der Neuoffenbarung

Verantwortlich für Buchedition im September 2004:


Franz-Josef Davids
Kriemhildstr. 14, 46509 Xanten
Internet: www.bertha-dudde.info
E-Mail: edition@bertha-dudde.info

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Verkleinerte Textauszüge des handschriftlichen Originals,
Kundgabe B.D. NR. 1967 vom 25.06.1941

Gott in Seiner grenzen-


losen Liebe steigt immer wieder Selbst zur Erde herab im
Wort. Er möchte Sich den Menschen nahen, Sich Selbst
ihnen zum Bewußtsein bringen, Er möchte mit ihnen reden
und ihnen Kraft vermitteln, doch sie verschließen ihre Her-
zen und gewähren Ihm keinen Einlaß.
Das göttliche
Wort wird Balsam sein in schwerster Zeit, es wird Labsal
sein denen, die kraftlos zusammen zu brechen drohen, es
wird der Anker sein, der letzte Rettung ist, wenn das
Lebensschifflein zu versinken droht. Denn diesem Wort
entströmet alle Kraft ....

Wortgetreue Wiedergabe der Textauszüge in Druckschrift


Autobiographie von Bertha Dudde
Auf Wunsch vieler Freunde schrieb Bertha Dudde 1953 folgende
Selbstbiographie:
Seit dem 15. Juni 1937 schreibe ich – durch das innere Wort – erhal-
tene Kundgaben nieder. Einem oft geäußerten Wunsche meiner
Freunde nachkommend, gebe ich hiermit eine kurze Erklärung des
geistigen Empfanges, eine Schilderung meines Lebensweges und mei-
ner eigenen Einstellung.
Am 1. April 1891, als zweitälteste Tochter eines Kunstmalers in
Liegnitz, Schlesien, geboren, verlebte ich mit noch sechs Geschwistern
im Elternhaus eine harmonische Kindheit. Frühzeitig schon lernte ich
die Sorgen um das Dasein kennen. Der Wunsch, den Eltern helfen zu
können, ließ mich meine Neigung zum Schneidern praktisch ausüben
und Geld verdienen. Die Geldnot der Eltern blieb und damit auch die
Sorge. So machte ich mich der Familie nützlich bis in die jüngste Zeit.
Die Eltern gehörten unterschiedlichen Konfessionen an. Der Vater
war protestantisch, die Mutter katholisch. Wir Kinder wurden im
katholischen Glauben erzogen, erlebten aber niemals einen Druck
oder Strenge in bezug auf die Ausübung kirchlicher Gepflogenheiten,
so daß jedes Kind in späteren Tagen in völliger Freiheit die selbstge-
wählte Glaubensrichtung vertreten konnte. Ich selbst war religiös,
konnte mich aber nicht im vollen Umfang dem katholischen Lehrsy-
stem unterwerfen, obwohl ich die Kirche achtete. Es war mir aber
nicht möglich, etwas nach außen zu vertreten, was ich innerlich nicht
völlig überzeugt angenommen hatte. Ich ging also nicht mehr zur Kir-
che, hörte keine Predigt, hatte keinerlei Bibelkenntnis, las auch keine
religiösen, gleich gar nicht wissenschaftliche Schriften und schloß
mich weder einer Sekte noch einer sonstwie gearteten Geistesrichtung
an.
Wer die katholische Glaubenslehre kennt, der weiß es, in welche
Gewissensnöte ein Mensch gerät, der sich von ihr lösen möchte. Auch
mir sind diese nicht erspart geblieben. – Es blieb in mir die Frage: Was
und wo ist das Rechte?
Beim Beten des Vaterunsers habe ich oft gefleht, daß der HERR
mich doch Sein Reich finden lassen möchte. Und dieses Gebet wurde
erhört. Das war am 15. Juni 1937. Ich betete und achtete auf mein
Inneres – ich blieb ganz still – in diesem Zustand verharrte ich oft,
denn dabei überkam mich immer ein wunderbarer Friede, und Gedan-
ken, die ich dabei empfand – in der Herzgegend, nicht im Kopf –
gaben mir Trost und Kraft.
Noch wußte ich nicht, daß mir diese Gedanken „gegeben“ wurden.
Bis ein sonderbares Traumerlebnis, das sich später als Wahrtraum
erwies, mich veranlaßte, diese „Gedanken“ aufzuschreiben. Und so
lauschte ich auch an diesem denkwürdigen Tag in mein Inneres, und
da kam ganz klar und deutlich eine Wortkette, die ich niederschrieb.
Es war das erste Kapitel, das mir gegeben wurde und das mit den Wor-
ten begann: „Im Anfang war das Wort! Ein Tedeum dem Schöpfer des
Himmels und der Erde!“
Und dann kamen die Zweifel: Hast du das aus dir selbst geschrie-
ben? – Kurz, ich habe gerungen, gebetet und viele innere Kämpfe
geführt, aber immer wieder kamen die Worte wie ein Strom, eine
Weisheitsfülle, vor der ich schauderte. – GOTT Selbst nahm mir die
Zweifel, ER antwortete mir, und ich erkannte IHN in Seinem Wort als
unseren VATER. Mein Glaube wuchs, die Zweifel wurden geringer, und
ich empfing und schrieb täglich.

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Der Inhalt der Niederschriften ging über mein Wissen hinaus. Nie
gehörte oder gelesene Ausdrücke, fremdsprachliche und wissenschaft-
liche Bezeichnungen und Hinweise flossen mir unaufhaltsam zu. Und
dann die bisher nie gehörten Liebeäußerungen des VATERS im Him-
mel, sie bilden letztlich Zuflucht und Aufschluß allen Fragen des
Lebens.
Die Übermittlung des „Wortes“ geschieht wie folgt: Nach innigem
Gebet und kurzer Sammlung horche ich nach innen. Dort folgen jetzt
die Gedanken klar herausgestellt, einzeln und deutlich fließen die
Worte – immer drei bis vier hintereinander – ähnlich der Radiodurch-
sage beim Seewetterbericht zum Mitschreiben. Langsam, so daß ich
bequem mitschreiben kann, baut sich Satzteil an Satzteil. Ich schreibe
die Worte stenographisch nieder, wie nach einem Diktat, ohne
gedanklich oder konstruktiv daran beteiligt zu sein. Ich bin dabei
auch keineswegs in einem sogenannten Trancezustand; ich forme
auch nicht die Sätze, sondern es springen mir gewissermaßen die
Worte einzeln zu, ohne daß ich während des Schreibens den Zusam-
menhang erfasse.
Nach Tagen, manchmal erst nach Wochen, übertrage ich das Steno-
gramm in Reinschrift, ohne es zuvor durchzulesen, Wort für Wort,
ohne auch nur eine Silbe zu ändern oder zu „verbessern“, in keinem
Falle aber den Sinn des Gesagten auszuarbeiten oder zu stilisieren. –
Die Zeitdauer eines solchen Diktates beträgt etwa eine halbe Stunde.
Ausdrücklich darf ich darauf hinweisen, daß der Vorgang keinen
Zwangszustand duldet oder ekstatisch geschieht. Alles vollzieht sich
nüchtern und einfach, ohne jegliche Erregung oder Beeinflussung des
eigenen Willens. Jederzeit kann ich unterbrechen und nach Stunden
oder Tagen die mitten im Satz unterbrochene Kundgabe wieder wei-
terschreiben. Ohne das vorher Gegebene durchgelesen zu haben, wird
mir dann wieder fließend weiter in die Feder diktiert.
Mein Wille ist also frei von jeglichem Muß – was ich will, ist, dem
Willen GOTTES zu dienen, also das tun zu dürfen, was Sein heiliger
Wille ist.
Ich darf sagen, daß ich wie ein ABC-Schütze in die göttliche Wahr-
heit eingeführt wurde, in Begriffe, die mir in jeder Hinsicht fremd
waren und fremd sein mußten.
Nach Monaten erst fand ich die Bestätigung des Empfangenen von
anderer Seite: Ich bekam Literatur des steirischen Mystikers Jakob
Lorber in die Hand. Niemand wird verstehen können, wie beglückt ich
war bei der Lektüre der großen Werke Jakob Lorbers, des „Johannes-
Evangeliums“ und der „Jugend Jesu“. Jetzt erst wußte ich, daß auch
anderen Menschen das Wort des HERRN gegeben wurde, daß GOTT,
der HERR, zu allen Zeiten zu Seinen Kindern gesprochen hat und
auch weiter sprechen wird, wie es ja die unendliche Liebe und Erbar-
mung des VATERS gar nicht anders vermag.
Bei Lorber fand ich jetzt wieder, was mir zuvor gegeben war. Oft
war mir das Gesagte unverständlich, doch liebevoll gab mir der himm-
lische VATER die Erklärungen. Wundersam sind die Erlebnisse und
Vorgänge, die im einzelnen gar nicht aufzuzählen sind, die aber die
unvorstellbare Herablassung und Vatermilde wieder und wieder an
den Tag legen.
Bei dem Mangel an allgemeiner Bildung kam ich mir immer vor wie
ein unbeschriebenes Blatt. Geld- und Zeitmangel versagten mir, gute
Bücher zu lesen und Vorträge zu besuchen. Ich kannte nur ange-
spanntes Arbeiten von früh bis spät. Und dennoch erhielt ich täglich
die köstlichen Zuwendungen an geistigem Gut, ohne aber zu wissen,
für wen ich sie noch erhielt.

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Daß ich die Worte von Oben ohne Widerspruch annahm, hängt
wohl mit meiner gänzlichen Unkenntnis der Bibel und des katholi-
schen Schrift- und Lehrguts zusammen. Nach meiner jetzigen Erfah-
rung ist ein „ernsthafter Katholik oder Protestant“, dessen Wissen in
dogmatischen Lehrgrundlagen verankert ist, zu sehr auf diese ausge-
richtet, um ohne Widerspruch und Vorbehalte diesen göttlichen Neu-
offenbarungsworten nähertreten zu können und sie in sich ausreifen
zu lassen.
Dennoch aber gibt es Wissenschaftler mehrerer Fakultäten, die mit
zunehmendem Interesse diese göttlichen Belehrungen aufgreifen und
mit Ernst darüber diskutieren. Ihr Interesse gilt nicht nur den unwi-
derlegbaren Darlegungen des Entstehens der Materie und deren mög-
licher Auflösung, sondern auch der Begründung der Irrlehren der ver-
schiedenen Religionssysteme und Konfessionen. In den von mir emp-
fangenen Kundgaben wird aufgezeigt, worin der Irrtum besteht, und
es ergeht an alle die Aufforderung, auf jegliche solcher Irrlehren hinzu-
weisen, wo immer sich dazu Gelegenheit bietet.
Es steht aber jedem frei, des HERRN Worte zu beherzigen. Wer
aber den Geist der VATERWORTE erfaßt hat und doch nicht danach
handelt, der vergrößert den Abstand zwischen sich und unserem
VATER im Himmel. Er befolgt dann nicht die ermahnenden Worte der
Liebe und unterstellt sich damit zwangsläufig dem Gesetz, und er wird
auch unweigerlich in dem Maße der Gnade verlustig bleiben, wie er
das göttliche Liebegebot mißachtet.
Durch GOTTES GNADE wird den Menschen erneut das Evange-
lium zugeleitet, und es wird mit nachdrücklichem Ernst auf den
Daseinszweck der Menschen hingewiesen. So versucht die erbar-
mende LIEBE GOTTES noch zu retten, was sich noch retten läßt – vor
der Wende – denn diese kommt! Die Zeit, von der Seher und Prophe-
ten aller Zeiten kündeten – die Endzeit – diese ist nun angebrochen!
Nach meinen Aufzeichnungen macht der HERR unter Seinen Kin-
dern keine Unterschiede – „Kommet alle zu Mir“ – lautet Sein Lock-
ruf. Wohl dem, der auf Seine Worte hört und IHM folgt. GOTT liebt
Seine Kinder, ER will sie alle beglücken – auch wenn sie vom IHM
nichts wissen wollen.
Aufgezeichnet am 22. November 1953
Gezeichnet: Bertha Dudde

Am 18.9.1965 durfte Bertha Dudde ihre irdische Hülle ablegen und


ins himmlische VATERHAUS zurückkehren.

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Buch 44

Predigen der Liebe um eigenen Vorteils willen .... 4.12.1944


B.D. NR. 3356
Dem Willen Gottes entspricht es nicht, wenn Sein Wort genützet wird
als Mittel zum Erreichen irdischer Ziele .... wenn es angewandt wird, um
den Mitmenschen zu bewegen zur Liebetätigkeit, um eigenen Nutzen dar-
aus zu ziehen. Es ist dies ein Mißbrauch des göttlichen Wortes und ein
Unrecht gegen den Nächsten, denn er wird gewissermaßen angehalten
zum Liebeswirken, doch immer unter einem Druck, der seine Liebe nicht
zur Entfaltung kommen läßt. Der offensichtliche Zweck nimmt ihm die
Freude der Liebetätigkeit, und ein geistiger Fortschritt wird selten erzielt.
Das göttliche Wort lehret wohl die Liebe, doch nicht die Tat selbst wird
gewertet, sondern der Liebegrad, in welchem die Tat ausgeführt wird. Ist
nun ein irdisches Ziel Anlaß zur Liebetätigkeit, so kann die Tat an sich
wohl zur Ausführung kommen, das Gefühl der Liebe aber kann gänzlich
mangeln, und dann ist es ein totes Werk, das vollbracht wird .... der
Mensch aber glaubt, das göttliche Gebot der Nächstenliebe erfüllt zu
haben. Verurteilenswert aber ist der Mensch, der um eines irdischen Vor-
teils willen auf den Mitmenschen einwirkt, eine Tat auszuführen, indem er
ihm das göttliche Liebegebot vorhält .... Es kann nun dieser den Vorhal-
tungen Gehör schenken, er kann tun, was von ihm gefordert wird, und
doch kann die innere Liebe völlig fehlen. Es gibt sich aber der Mensch
keine Rechenschaft über seine inneren Gefühle, sondern er läßt sich daran
genügen, eine Tat vollbracht zu haben, die scheinbar dem göttlichen Lie-
begebot entspricht. Der Mensch aber, der eigenen Vorteil anstrebt und den
Mitmenschen zu veranlassen sucht, beachtet das Gebot der uneigennützi-
gen Nächstenliebe selbst nicht, sondern er sucht den Mitmenschen zu
schädigen. Folglich hat er nicht die Berechtigung, das göttliche Liebegebot
anzuführen; er macht sich dadurch sündig, denn es ist dies kein Belehren
und kein Erziehen zur Liebe, sondern die Tat an sich wird mehr in den
Vordergrund gestellt. Die Liebe allein aber ist entscheidend für den Fort-
schritt der Seele .... Und es wird diese Art, Liebe zu predigen, vielfach dort
festgestellt werden können, wo irdische Ziele verfolgt werden, die ein Mit-
wirken der Menschen bedingen .... Ziele, die Verstärkung der Macht
bedeuten und die mit wahrer Nächstenliebe nicht in Einklang zu bringen
sind. Und dann kommen die göttliche Gebote in ein falsches Licht bei
denen, die ernstlich streben und nun stutzig werden, weil die Vertreter
dieser Liebelehre am wenigsten sie befolgen und dem Nächsten keine
wahre, uneigennützige Liebe zukommen lassen. Es wird das göttliche
Wort mißbraucht, doch man sucht hinter diesem Wort Deckung, indem es
angeführt wird, doch nicht befolgt von den Vertretern der göttlichen
Lehre, die irdische Ziele anstreben .... Macht und Reichtum. Und diese
fügen der Menschheit einen Schaden zu, der jedoch selten erkannt wird,
weil ein Mensch, der glaubt, liebetätig zu sein, sich nicht in der Liebe
übt .... die Liebe des Herzens aber unabänderlich ihn antreiben muß zur
Tat .... denn nur diese Liebe ist erlösend, und nur diese Liebe verbindet
den Menschen mit Gott ....
Amen

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ICH SPRECHE EUCH AN ....
Erfüllen der göttlichen Gebote .... Erkenntnis Gottes .... 5.12.1944
B.D. NR. 3357
Den rechten Weg zu wandeln auf Erden erfordert das Erfüllen der
göttlichen Gebote, die jedoch überaus leicht zu erfüllen sind, so der
Mensch in der Liebe lebt, d.h. von innen heraus den Trieb hat, gut zu sein
und Gutes zu tun .... Dann empfindet er die Gebote Gottes nicht als Druck
oder Beeinflussung, die ihn hemmt, sondern er strebt von sich aus das
gleiche an, was Gott von ihm fordert, und dann wandelt er auch den rech-
ten Weg. Dann benötigt er keine Gebote, weil sein Wesen sich aus eigenem
Antrieb zur Liebe wandelt und weil sein Wille Gott zustrebt, das Geistige
in ihm also schon im Erkennen der ewigen Gottheit steht, selbst wenn der
Mensch sich dessen nicht bewußt ist oder er über ein dementsprechendes
Wissen verfügt. Das Wissen schlummert wohl schon in ihm, ist aber noch
nicht ans Tageslicht gekommen, und dennoch erkennt seine Seele Gott,
ansonsten sie nicht das Gute anstreben würde. Der Mensch wird auch
nach Vollkommenheit trachten, denn sein liebewilliges und liebefähiges
Herz treibt ihn an zu ständiger Betätigung in Liebe. Sein Handeln und
Denken widerspricht also nicht den Geboten der Liebe, die Gott gegeben
hat, um den Menschen einen Wandel nach Seinem Willen möglich zu
machen. Denn bei vielen Menschen ist die Erkenntnis von Gut und Böse
nicht so ausgebildet, weil der innere Wille noch dem Gegner Gottes zuge-
wandt ist. Dieser trübt im Menschen das klare Empfinden für Gut und
Böse, er stellt ihm das Böse in einem Licht dar, daß es ihm verlockend
dünkt. Und so kann ein Mensch, der seinem Einfluß verfallen ist, der alle
schlechten Triebe in sich zur Auswirkung kommen läßt, doch in seinem
Inneren überzeugt sein, recht zu handeln, denn er sieht nur seinen eigenen
Nutzen, und er hält alles für gut, was ihm Vorteil einträgt. Je tiefer er
absinkt, d.h. in die Gewalt des Gegners von Gott gerät, desto mehr schwin-
det ihm die Erkenntnis von Gut und Böse. Und ihm sollen nun die göttli-
chen Gebote eine Richtschnur sein, sowie er sich ernstlich bemüht, recht
zu leben auf Erden. Denn ihm muß immer wieder sein falscher Lebens-
wandel vorgehalten werden, und es müssen ihm die göttlichen Gebote als
Maßstab gelten, nach dem seine Taten gewertet und beurteilt werden. Das
Gebot der Liebe wird immer den eigenen Vorteil zurückstellen und den
Vorteil des Nächsten wahren, und erst, wenn der Mensch dies beachtet,
beginnt er, sich diesen Geboten zu unterwerfen. Für den unter dem Ein-
fluß des Gegners stehenden Menschen mußten einzelne Gebote erlassen
werden, an denen er das Falsche seines Denkens und Handelns erkennen
kann. Der in der Liebe stehende Mensch dagegen benötigt diese Gebote
nicht, ihm ist ein Übertreten der einzelnen Gebote nicht möglich, weil die
Liebe ihn davor zurückhält, was ein Mensch ohne Liebe ohne Bedenken
tut. In einem liebetätigen Menschen sind die guten Kräfte tätig, und diese
halten ihn von jeder unbedachten schlechten Tat zurück, während der
Gott-ferne Mensch, der bar jeder Liebe ist, den Kräften des Bösen Zugang
gewährt und diese ihn immer wieder antreiben, lieblose Handlungen aus-
zuführen. Wird ihm aber jedes einzelne Gebot vorgehalten, so kann in ihm
auch das Verantwortungsgefühl für seine Taten geweckt werden, und er
führt dann eine schlechte Tat mit Hemmungen aus, die sogar einen Wan-
del seines Denkens zur Folge haben können, vorausgesetzt, daß er sich zur
Änderung seines Lebenswandels entschließt in der Vorahnung eines
Lebens nach dem Tode, das ihm verwirkt erscheint ....
Dann lenkt er sein Augenmerk auf das Heil seiner Seele, dann nimmt
er jede Gelegenheit wahr, Aufschluß zu erlangen über den Willen Gottes,
und er bereut ernstlich sein verfehltes Leben, und dann sucht er, sich zu

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Buch 44

ändern .... Er verabscheut sich selbst und sein bisheriges Handeln, er


erkennt die göttlichen Gebote an und bemüht sich hinfort, ihnen gemäß
zu leben .... Und dann erst ist ihm geistiger Erfolg beschieden, d.h., es
kann seine Seele sich noch kurz vor seinem Tode zur Höhe entwickeln,
und wenngleich ihr Reifegrad noch niedrig ist, geht sie doch mit der
Erkenntnis der ewigen Gottheit in das geistige Reich ein, und sie ist nicht
mehr völlig Gott abgewandt. Sowie sie Gott und Seine Gebote anerkennt,
ist sie gerettet, sie ist auf dem Wege zur Höhe, ihre Aufwärtsentwicklung
hat begonnen und es erreicht die Seele auch ihr Ziel, wenn auch nicht auf
Erden, so doch dereinst im geistigen Reich. Doch solange der Mensch die
göttlichen Gebote unbeachtet läßt oder mit der Erfüllung dieser irdische
Vorteile verknüpft, bleibt die Seele auf niedrigster Geistesstufe stehend,
und dann wird sie auch in dunkler Geistesnacht verbleiben .... Sie erkennt
Gott nicht und kann Ihn auch nicht lieben, sie wird Ihn nicht anstreben,
sondern dem Gegner Gottes sich zuwenden, der jedoch niemals die Seele
wissend machen kann, also ihr auch nicht die Kenntnis von Gott vermit-
telt .... Und diese Kenntnis ist es, die der Menschheit mangelt, die Kenntnis
von einem Gott der Liebe, Der allmächtig und weise ist und die Menschen
für Sich gewinnen will .... Sowie der Mensch in der Erkenntnis steht, sowie
er glaubt an Gott als höchst vollkommenes Wesen, wird er auch beachten,
was dieses höchste Wesen von dem Menschen verlangt .... und er wird dies
tun aus innerstem Antrieb, weil in ihm die Liebe erwacht zu Gott und er
dem höchsten, vollkommensten Wesen sich anzuschließen sucht .... Und
dann benötigt er keine Gebote, sondern er ist von innen heraus voller
Liebe zu Gott und zum Nächsten ....
Amen

Fortschritt - Stillstand -
Rückgang in der geistigen Welt .... 6.12.1944
B.D. NR. 3358
In der geistigen Welt gibt es weder einen Stillstand noch einen Rück-
gang, sowie das Wesen im Erkennen steht, also in das Lichtreich eingegan-
gen ist. Denn da es dann unentwegt Kraft empfängt, ist es auch unentwegt
tätig, und jede Tätigkeit ist ein Wirken in Liebe, das geistigen Fortschritt
bedeutet. Es können Licht- und Kraftempfänger im geistigen Reich nie-
mals in Untätigkeit verharren, was gleich wäre einem Stillstand, oder nie-
mals lieblos denken und handeln und somit einen Rückgang veranlassen.
Sondern unentwegt strebt das Wesen zur Höhe, unentwegt vermehrt sich
seine Kraft durch seine Abgabe, und immer helleres Licht kann es aus-
strahlen und darum unvorstellbar selig sein. Denn der Zustand des Lichtes
ist Seligkeit .... Und darum muß auch einmal alles Geistige erlöst sein aus
seinem finsteren Zustand, weil dies die Tätigkeit der Lichtwesen im geisti-
gen Reich ist, die Finsternis zu durchbrechen, den lichtlosen Wesen Licht
zu bringen. Nur werden endlose Zeiten vergehen, ehe alles Geistige im
Zustand des Lichtes, also in unbegrenzter Seligkeit, steht. Und darum wer-
den noch unzählige Schöpfungen benötigt, wo das Geistige ausreifen
kann, und auch diese Schöpfungen sind Produkte des geistigen Liebewir-
kens. Die Tätigkeit der Lichtwesen im geistigen Reich ist verschieden, je
nach ihrem Vollkommenheitsgrad, und besteht im Übermitteln von Licht
und Kraft, im Übermitteln von Wissen dem Unwissenden und Zuführen
von Lebenskraft .... oder auch im Schaffen und Gestalten von irdischen
Schöpfungen nach dem Willen Gottes, also einem Ausstrahlen der Kraft
Gottes in erhöhtem Maß, daß diese Kraft sichtbar wird in Schöpfungen,
die Leben in sich tragen, weil sie das noch unreife Geistige in sich bergen

11
ICH SPRECHE EUCH AN ....
zum Zwecke des Ausreifens. Diese Schöpfungen also sind der Form
gewordene Wille des Geistigen, das im Zusammenschluß mit Gott über
ein Maß von Kraft verfügt und Seinen Willen durch diese Schöpfungen
erfüllt und zum Ausdruck bringt. Es sind diese Schöpfungen Gottes
Werke, weil Seine Kraft und Macht sichtbar wird an ihnen, doch unzählige
Wesen wirken in Seinem Willen und beteiligen sich an der Gestaltung und
Erhaltung aller materiellen Schöpfung, weil sie darin höchste Beglückung
finden und die aus Gott ihnen ständig zuströmende Kraft zur Geltung
bringen. Denn sie können nicht anders als tätig sein in Liebe und schaffen
daher immer wieder neue Gelegenheiten zum Ausreifen des noch unent-
wickelten Geistigen. Es ist dies das Vorrecht der Kinder Gottes, die das
Erbteil des Vaters antreten .... die also schaffen und gestalten können
gleich Ihm, unter Nützung der Kraft aus Gott, die ihnen unentwegt
zuströmt, weil sie in innigstem Verband stehen mit Ihm ....
Und doch gibt es für sie keine Begrenzung ihrer Seligkeit .... ihre gei-
stigen Fähigkeiten werden niemals an einer Grenze angelangt sein, denn
das Unbegrenzte ist das Merkmal der Vollkommenheit .... Und so nähern
sie sich Gott immer mehr, obgleich sie mit ihm verschmolzen sind auf
ewig. Doch die ewige Gottheit Selbst ist eine Wesenheit, Die dennoch
ständig angestrebt wird, weil Sie über alle Maßen vollendet ist und nie-
mals in Ihrer Vollkommenheit erreicht werden kann. Also gibt es im Licht-
reich nur ständige Aufwärtsentwicklung und ständig zunehmende Licht-
fülle, doch was außerhalb des Lichtreiches ist, das verharrt im Stillstand,
oder es geht in seiner Entwicklung zurück, weil es kraftlos ist und auf sich
allein gestellt und daher auch keine Kraft empfangen kann, es sei denn, es
entschließt sich aus freiem Willen zum Dienen in Liebe .... Dann wird ihm
Kraft vermittelt werden, und dann wird auch der Zusammenschluß statt-
finden mit gleich-reifen Wesen, und es beginnt der langsame Aufstieg in
die Sphären des Lichtes. Ist aber dieser Wille nicht vorhanden, dann ver-
harrt es Ewigkeiten im kraftlosen, dunklen Zustand, oder es sinkt ab bis in
die tiefsten Tiefen und verhärtet sich wieder in seiner Substanz, bis es wie-
der in neuen Schöpfungswerken gebannt wird zum Zwecke des Überwin-
dens der Materie. Und dieser Zustand ist unvorstellbar qualvoll für das
Geistige, es ist untätig, unfrei und unwissend, es ist Gott-fern und
kraftlos .... Es muß den Weg der Aufwärtsentwicklung zurücklegen bis zu
dem Stadium der Willensfreiheit, bis es wieder geistige Kraft in Empfang
nehmen kann, die Gott ihm durch Seine Boten vermittelt, sowie es selbst
bereit ist, sie zu nützen zur Annäherung an Gott. Dann erst setzt die Tätig-
keit der Lichtwesen ein, die nun das Wesen versorgen in Liebe und
Geduld, um ihm den Zusammenschluß mit Gott zu ermöglichen, um es
reif zu machen für das geistige Reich, für die Lichtsphären, in denen es zur
Anschauung Gottes gelangen kann und selig ist, weil es ständig mit Seiner
Kraft gespeist wird und also die Gottnähe fühlbar spürt, die es zum selig-
sten Wesen macht ....
Amen

Freier Wille ....


Wissen um Gut und Böse .... Neue Erde .... 7.12.1944
B.D. NR. 3359
Der menschliche Wille ist frei .... Die Nutzung dieses Willens aber
bedingt eine klare Erkenntnis dessen, was der Wille anstreben soll, wie
auch dessen, was er anstreben kann, denn soll sich der Wille entscheiden,
dann muß er nach beiden Richtungen tätig sein können .... Und so muß es
für den Menschen möglich sein, Gut und Böse auseinanderhalten zu kön-

12
Buch 44

nen, ansonsten die Freiheit seines Willens nutzlos wäre oder angezweifelt
werden könnte. Und darum gab Gott den Menschen den Verstand .... Den
Verstand nicht auszuwerten heißt also auch die Gabe des freien Willens
unbeachtet lassen, und also hat der Mensch die Pflicht, den Verstand zu
gebrauchen, andererseits er sich dafür verantworten muß. Und daraus
ergibt sich auch die Notwendigkeit, nachzudenken über Sinn und Zweck
des Lebens, weil dann auch alle anderen Fragen auftauchen, die zur freien
Willensentscheidung durchdacht werden müssen. Und es ist dies zur gei-
stigen Entwicklung unbedingt nötig, daß die innere Einstellung zu Gott,
zum Guten, eine Klärung erfährt, daß der Mensch als Zweck des Erdenle-
bens ein inniges Verhältnis zu Gott erkennen lernt .... daß also der freie
Wille bewußt Gott anstrebt und somit das Gute bejaht. Er muß daher auch
um die Macht des Bösen wissen, er muß auch dieses kennenlernen, um es
verabscheuen zu können, also sich für eines von beiden entscheiden. Und
darum kann das Schlechte nicht aus der Welt verbannt werden, ansonsten
der Mensch diese freie Willensentscheidung niemals treffen könnte. Es
muß dem Bösen ein Spielraum gelassen werden, in dem es sich austoben
kann .... Dies also ist der Einfluß des Gegners von Gott auf die Menschen,
der ihm nicht verwehrt wird, weil er gleichzeitig die guten Kräfte zur Ent-
faltung bringen kann, also der Wille des Menschen veranlaßt wird, Gut
oder Böse anzustreben. Folglich sind auch die schlechten Kräfte Gott
dienstbar, denn sie verhelfen wider ihren Willen dem Geistigen zur Höhe,
das seinen freien Willen recht gebrauchet. Sie machen aber oft ihren Ein-
fluß geltend über ihre Berechtigung hinaus .... indem sie, denen ihr Wir-
ken von Gott aus nicht verwehrt ist, versuchen, das Wirken der guten
Kräfte zu verhindern .... indem sie den Menschen den freien Entscheid
zwischen Gut und Böse unmöglich machen wollen .... indem sie ihnen das
Wissen um das Gute, um Gott, vorenthalten wollen, sie also den Willen des
Menschen zu vergewaltigen suchen. Und darum setzt Gott ihrem Wirken
ein Ende für lange Zeit .... Er bindet die Kräfte, denen eine gewisse Freiheit
zustand, auf lange Zeit, gleichzeitig aber auch die Menschen hindernd,
ihren freien Willen zu gebrauchen, die sich noch nicht klar entschieden
haben oder deren Entscheid ebenfalls dem Bösen Gewalt über sich ein-
räumt. Und es bleiben nur noch am Leben, die sich aus innerem Antrieb,
trotz der größten Versuchungen, für Gott entschieden haben und die
darum keine Probe ihres Willens mehr benötigen, weil sie die schwerste
Probe bestanden haben. Es können also nur Menschen im kommenden
Zeitabschnitt die Erde beleben, denen diese Willensprobe auferlegt wor-
den ist, die auch um das Wirken der Gegenkräfte wußten, ihnen ausgesetzt
waren und ihnen doch entflohen sind kraft ihres freien Willens, denn nur
diese haben einen Reifegrad erlangt, der ihnen eine Zeit auf Erden gestat-
tet, wo sie dem Einfluß des Gegners von Gott nicht ausgesetzt sind,
während die anderen, die versagt haben, den langen Entwicklungsgang
noch einmal zurücklegen müssen, bis wieder zu dem Stadium, wo sie ihre
Willensfreiheit gebrauchen können .... Es muß den Menschen immer Gut
und Böse gegenübertreten, und darum wird die Erde so lange ein Kampf-
feld beider Kräfte bleiben, wie unreifes Geistiges sich auf ihr verkörpert ....
Es wird die neue Erde zwar anfänglich nur Lichtwesen bergen, d.h.,
Menschen reifen Zustandes werden die neue Erde beleben und ständig
Umgang haben mit den Lichtwesen des geistigen Reiches, und das
Schlechte wird durch die Macht und den Willen Gottes verhindert sein,
sich den Menschen zu nahen. Doch den ersten Menschen der neuen Erde
braucht keine Probe mehr gestellt zu werden, und darum brauchen auch
die negativen Kräfte nicht in Erdennähe zu sein, und es wird dies daran zu
erkennen sein, daß auf der Erde ein Zustand tiefsten Friedens ist, ein

13
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Zustand gänzlicher Übereinstimmung und ein Zusammenleben der Men-
schen in vollster Harmonie, denn die Liebe regieret, und wo die Liebe ist,
kann sich kein Gott-gegnerisches Wesen aufhalten. Doch es währet dieser
Zustand nicht ewig, denn die späteren Geschlechter werden dem Gegner
Gottes wieder Gewalt einräumen über sich selbst, sie werden bereitwillig
den Versuchungen dessen nachkommen und sich im gleichen Maß von
Gott entfernen, Der ihnen auf der neuen Erde ein Paradies schaffen
wollte .... Und also wird der Kampf zwischen Licht und Finsternis wieder
von neuem beginnen, und es wird dieser andauern wieder bis zum Ende
einer Erlösungsepoche, auf daß sich die Menschen frei entscheiden kön-
nen, welchen Herrn sie über sich anerkennen; und sie werden in der Ewig-
keit bedacht werden diesem freien Willensentscheid entsprechend .... sie
werden in der Finsternis schmachten müssen oder dem ewigen Licht ent-
gegengehen, bis sie sich mit dem Urlicht vereinigt haben ....
Amen

Werkzeug Gottes bedingt


völlige Unterwerfung und Hingabe an Gott .... 8.u.9.12.1944
B.D. NR. 3360
Wem die Gnade verliehen ist, aufklärend tätig sein zu können, der
steht auch in einem Dienstverhältnis zu Gott, d.h., er hat sich Ihm aus
freiem Willen angetragen und ist angenommen worden. Und darum wird
er nun auch von Gott Selbst für seinen Dienst vorbereitet. Der Wille des
Menschen muß also vorerst tätig geworden sein. Folglich ist es keine will-
kürliche Bevorzugung eines Menschen von Gott, sondern eine Auswir-
kung des freien Willens, der gepaart ist mit dienender Nächstenliebe. Es
wird den Menschen dadurch ein Beweis gegeben, was der rechte Wille und
Liebeswirken vermag, welche Kraft durch beides zur Auslösung kommt
und wie offensichtlich Gott Sich äußert, so der Mensch die innige Verbin-
dung mit Ihm herstellt. Es muß ein bewußtes Ihm-dienen-Wollen bekun-
det werden, es muß der Mensch völlig seinen Willen unter den Willen
Gottes stellen, er muß sich Ihm hingeben mit Leib und Seele, dann erst
kann Gott wirken durch Ihn, also es können Dinge vollbracht werden, die
scheinbar über menschliche Fähigkeiten hinausragen. Gott dienen wollen
ist die schönste und erfolgreichste Aufgabe auf Erden, doch es gehört dazu
die völlige Unterwerfung. Es muß der Mensch sich ziehen und lenken las-
sen, er darf nichts eigenmächtig unternehmen, er muß sich in die Hand
Gottes geben und nur wollen, daß er zum Wohlgefallen Gottes lebe, dann
erfasset Gott ihn, und sein Weg ist von Stund an vorgezeichnet. Es braucht
der Mensch nicht mehr zu fürchten, falsch zu gehen, so er seinen Gott-
zugewandten Willen Ihm bekundet hat durch seinen Antrag, Ihm dienen
zu wollen. Ein Dienen in Liebe ist des Menschen Aufgabe auf Erden, und
er kann dies zu jeder Zeit und an jedem Ort, in allen Lebensverhältnissen
und allen Schöpfungswerken gegenüber .... Und stellt er sich Gott zur Ver-
fügung, so wird er zu einer großen dienenden Aufgabe zugelassen .... zur
seelischen Entwicklung des Menschen beizutragen. Er wird gleichsam als
Werkzeug Gottes genützt, den Mitmenschen Seinen Willen zu vermitteln.
Doch es erfordert dieses Amt das Aufgeben des eigenen Willens, denn es
ist eine geistige Mission, die den starken Willen erfordert, das irdische
Wohlleben, d.h. körperliche Begehren, aufzugeben und sich völlig geistig
einzustellen. Und dieser Wille muß alle Widerstände überwinden und sich
die Kraft ständig holen aus der innigen Verbindung mit Gott. Sowie die
Stärke eines solchen Willens nicht aufgebracht wird, ist er nicht geeignet
für diesen Dienst. Gott aber weiß um den Willen des Menschen, um seine

14
Buch 44

Fähigkeit und um das Nützen dieser aus freiem Antrieb. Und daher wird
Er die rechten Menschen mit Seiner Gnade bedenken, für Ihn auf Erden
wirken zu können. Es muß tiefe Demut und ein starker Wille in dem vor-
herrschen, der auf Erden Ihm dienen will, indem er sich die Erlösung des
unfreien Geistigen zum Ziel setzt und im Gebet um Gottes Hilfe sein Werk
in Angriff nimmt. Doch nur wenige tragen sich für diese Arbeit auf Erden
Gott an, und daher ist es eine außergewöhnliche Erscheinung, daß Gott
einen Menschen Selbst belehrt in einer Weise, die Sein Wirken offensicht-
lich erkennbar werden läßt. Die Menschheit ist schon zu weit von Gott
entfernt, als daß sie Verständnis dafür haben könnte, selbst wenn sie Gott
noch dem Wort nach anerkennt und Seine Allmacht und Liebe nicht in
Abrede stellt. Aber sowie diese Allmacht und Liebe ein sichtbares Zeichen
gibt, erkennt sie Gott nicht darin, sondern sie zweifelt es an, daß Er Sich
offensichtlich äußert, und Er ist für sie ein fernstehendes Wesen. Doch
Gott will Sich den Menschen nahebringen, Er will sie davon in Kenntnis
setzen, daß sie Ihn täglich und stündlich zu spüren vermögen, wenn sie
sich richtig zu Ihm einstellen, wenn sie Ihn suchen und in Verbindung mit
Ihm zu treten begehren. Und Er bedienet Sich dazu eines willigen
Erdenmenschen, der Seine Nähe begehret hat und der den Mitmenschen
nun den Beweis liefern soll und kann, daß und wie Gott Sich äußert, wenn
sich der Mensch Ihm erschließt. Am Willen dessen selbst liegt es, ob er Ihn
zu erkennen vermag, und um diesen Willen zu wandeln, so er noch Gott
abgewandt ist, soll er belehrt werden, er soll das Wissen um den Willen
Gottes zugeleitet bekommen, um sich diesem dann freiwillig zu unterstel-
len, denn dann erst vermag er die Nähe Gottes zu spüren, und dann erst
kann er Kraft empfangen zur seelischen Aufwärtsentwicklung. Da aber
dies letztes Ziel des Menschen auf Erden ist und sie gleichzeitig völligen
Zusammenschluß mit Gott bedeutet, muß einmal der Anfang gemacht
werden .... es muß das Verlangen im Menschen rege werden, sich Gott
anzuschließen. Doch erweckt wird dieses Verlangen erst, wenn der
Mensch Gott als die Liebe erkennt, und dies wieder ist die Folge eigenen
Liebewirkens. Da aber der Mensch zu Anfang seiner Verkörperung bar ist
jeder Erkenntnis, so muß ihm diese erst vermittelt werden, also es müssen
ihm die göttlichen Gebote als erstes gelehrt werden, auf daß er dann durch
das Erfüllen derer in einen Zustand sich versetzt, der ihm die Annäherung
an Gott einträgt. Es muß der Glaube an Gott in ihm lebendig werden ....
Und darum offenbaret Gott Sich den Menschen immer und immer wie-
der, Er gibt ihnen Beweise Seiner Liebe, Macht und Weisheit. Doch es ist
dies nur möglich durch Menschen, um den Glauben nicht zu erzwingen ....
es ist dies nur möglich durch Menschen, die Ihm nicht mehr Widerstand
leisten, sondern Ihm ganz ergeben sind. Diese nützet er, indem Er Sich
ihrer bedient, um Sich allen Menschen nahezubringen. Der Mensch selbst
ist nur ein Werkzeug Gottes, durch den Sein Wille zum Ausdruck kommt.
Daß er aber von Gott als Werkzeug genützet wird, ist die Folge seiner
gänzlichen Hingabe an Ihn. Wider seinen Willen wird er niemals zu einer
solchen Aufgabe herangezogen werden, denn er steht inmitten eines Gna-
denstromes, dessen Zufluß aber sein Öffnen bedingt, ansonsten ihm die
Gnade in diesem Maß nicht zugeführt werden könnte. Gott benötigt wohl
Diener auf Erden, doch sie müssen freiwillig Ihm zu dienen bereit sein,
nur dann sind sie als Werkzeug tauglich, und ihr Wirken auf Erden wird
erfolgreich sein. Es ist kein geistiger Zwang, der auf jene Diener ausgeübt
wird von seiten Gottes, sondern es müssen jene durch ihren Willen selbst
den Beweis erbringen, zu welcher Kraft und Weisheit der Mensch gelangen
kann, der Gott seinen Willen hingibt und ungemessen Gnade von Ihm
entgegennimmt. Er soll für die Mitmenschen ein Beispiel sein, das ihnen

15
ICH SPRECHE EUCH AN ....
zur Anregung dienen soll, denn dann erst entwickeln sie sich zur Höhe,
wenn sie ihre Seelenarbeit beginnen mit der Aufgabe des eigenen Willens,
wenn sie Gott vollbewußt anstreben, indem sie Seine Gebote erfüllen.
Dann werden auch sie die Kraft verspüren, sie werden Gott erkennen und
liebenlernen und ihr Ziel auf Erden erreichen .... den Zusammenschluß
mit Gott zu finden, wie es ihre Bestimmung ist ....
Amen

Geistige Not .... Großes irdisches Leid .... Gebet .... 9.12.1944
B.D. NR. 3361
Es ist eine große geistige Not auf der Erde, und Meine Liebe vermag
nicht sie zu bannen, denn der Wille der Menschen sträubt sich gegen
Meine Hilfe. Es ist ein Chaos ohnegleichen, und doch findet die Mensch-
heit nicht zu Mir zurück, weil sie sich schon zu weit entfernt hat und Mich
nicht mehr erkennt. Sie hat keinen Glauben, sie lebt ohne Liebe und
darum auch ohne Erkennen der Wahrheit. Die Menschen leben und sind
doch geistig tot, sie nützen ihren Verstand und ihren Willen in verkehrter
Weise, sie grübeln und forschen, sie denken und handeln, doch ohne Mich
zu Rate zu ziehen, sie sind in völliger Unkenntnis Meines Willens, weil sie
nicht auf Mein Wort hören, so Ich es ihnen nahebringe. Sie lassen sich
nicht von Mir belehren, sondern hören auf die, die selbst unwissend sind;
sie sind unfähig, Meine Stimme selbst zu vernehmen, weil ihnen die Liebe
mangelt, und ihr Geist bleibt unerweckt. Und dennoch glauben sie, in der
Wahrheit zu stehen, oder sie sind mit dem zufrieden, was ihnen geboten
wurde aus Tradition. Und ihnen kann Ich keine Hilfe bringen, weil sie
diese nicht annehmen. Und es wird sich die Not steigern, es werden die
Menschen nicht mehr wissen, wohin sie sich wenden sollen, und jegliche
Kraft wird ihnen mangeln, auszuhalten in der kommenden schweren Zeit.
Denn die geistige Not kann nur noch behoben werden durch körperliche
Not, durch irdische Drangsal und Leiden außergewöhnlicher Art .... letzte-
res soll bezwecken, daß sie sich hilfesuchend an Mich wenden, auf daß Ich
ihnen beistehen kann, doch ihren Willen muß Ich zuvor besitzen .... Der
Wille aber wird erst fügsam werden, so der Mensch keine irdische Hoff-
nung mehr hat, so er erkennt, daß es keinen Ausweg mehr gibt für ihn und
daß er rettungslos verloren ist, wenn ihm nicht Hilfe von oben kommt ....
Es muß der Glaube geboren werden aus dieser Not .... wenn alles um den
Menschen zerbricht, wenn ihm nur das Leben begehrenswert ist; dann
rufet er zu Dem, Der ihm das Leben gab .... dann gibt er jeden Widerstand
auf und beugt sich vor dem Herrn und Schöpfer, und dann betet er ....
Und soweit muß Ich die Menschen führen, trotz Meiner Liebe .... eben weil
Ich sie liebe .... Ich muß die Not verschärfen, so sie anders nicht zu gewin-
nen sind, Ich muß Mich ihnen zuvor verborgen halten, auf daß Ich Mich
ihnen dann offenbaren kann .... Ich muß sie absinken lassen, wenn sie
Meine Hand nicht ergreifen, die ihnen Rettung bringen will .... Ich muß
scheinbar erbarmungslos handeln, weil sie sich Meiner Liebe nicht fügen.
Und doch ist Meine Liebe unentwegt tätig und um ihr Seelenheil bedacht.
Und darum sende Ich stets Meine Boten denen entgegen, die sich in geisti-
ger Not befinden, die dem Chaos entfliehen wollen und es nicht vermögen
aus eigener Kraft. Denn sie sind zu schwach, weil sie nicht glauben und
daher auch nicht um Kraft bitten. Den Glauben aber müssen sie selbst
gewinnen, indem sie ihren Verstand tätig werden lassen und nachdenken
im Streben nach der reinen Wahrheit .... Dann offenbare Ich Mich ihnen,
und sie werden Mich auch erkennen, sowie sie Mir Liebe entgegenbrin-

16
Buch 44

gen, die sie durch uneigennützige Nächstenliebe beweisen .... Denn Ich
erbarme Mich eines jeden, der guten Willens ist ....
Amen

Bittruf in Innigkeit und Erhörung .... 10.12.1944


B.D. NR. 3362
Fordert Meine Gnade an im Gebet, und ihr werdet wahrlich nicht zu
darben brauchen oder in geistiger Not verbleiben .... Jeder Bittruf, der um
des Geistigen willen von der Erde zu Mir gesandt wird, findet Gehör, und
Ich bedenke den Menschen seiner Glaubensstärke gemäß. So ihr aber zu
Mir betet voller Innigkeit, traget ihr den festen Glauben in euch, daß Ich
euch helfen kann und will, und dann strömt euch Meine Gnade zu in
einem Maß, daß ihr Mich erkennen müsset an eurer friedvollen Gelassen-
heit, denn Ich trage diesen Frieden in euer Herz, sowie ihr Mich darin auf-
nehmen wollt. Die Innigkeit des Gebetes öffnet Mir die Tür zu eurem Her-
zen, in dem Ich Umschau halte und euch zur weiteren Ordnung darin ver-
anlasse .... indem Ich euch zur Liebe ermahne und euch auch Kraft gebe,
tätig zu sein nach Meinem Willen. Und ihr werdet alles vermögen, ihr wer-
det euer geistiges Ziel erreichen, so ihr Mich anrufet um Gnade, um Meine
Hilfe, Meine Kraft, die Ich euch verheißen habe mit den Worten: „Bittet, so
wird euch gegeben werden .... “ Die irdische Not muß zuweilen euch
bedrücken, auf daß ihr geistig euch besinnet: Die irdische Not ist das Mit-
tel, um euch zu innigem Gebet zu veranlassen, und sie wird auch behoben
werden, so ihr glaubt .... Doch wer um seiner Seele willen zu Mir betet, der
wird Mich merklich zu sich ziehen, ihm werde Ich nahe sein und ihn an
der Hand führen, seine Seele werde Ich bedenken mit einer Nahrung, die
sie Meine Liebe erkennen lässet. Und Kraft und Stärke wird sie daraus
schöpfen, denn dies ist Meine Hilfe, daß Ich zu ihr spreche und ihr den
Beweis gebe, daß Ich sie höre. Nimmermehr werde Ich einen zu Mir
Rufenden in der Not lassen, und darum dürfet ihr Mich bitten ohne
Unterlaß, Ich höre euch und Ich helfe euch, denn Meine Liebe höret nim-
mer auf ....
Amen

Gedankliche Belehrungen ....


Übereinstimmung mit Wort Gottes .... 11.12.1944
B.D. NR. 3363
Durch gedankliche Belehrungen kann dem Menschen das gleiche
Wissen erschlossen werden, wie es die göttlichen Offenbarungen vermit-
teln, nur wird dieses Wissen zumeist als menschliches Gedankengut ange-
sprochen werden, und ihm wird nicht so leicht Glauben geschenkt. Doch
er schöpft aus dem gleichen Quell, sowie er die Vorbedingungen erfüllt,
von denen Gott nicht abgeht .... wenn er in der Liebe lebt, nach der Wahr-
heit verlangt und bewußt nach innen horchet, von wo ihm die reine Wahr-
heit vermittelt wird. Das gleiche Wissen erschließt sich ihm, denn er kann
es insofern als Wissen betrachten, daß er überzeugt ist davon, recht zu
denken, daß sein Denken ihm als klare Antwort auf seine gedanklichen
Fragen erscheint und daß er darum auch nicht zweifelt, sondern glaubt.
Also gewinnt er einen überzeugteren Glauben, als der ist, der ihm nur
durch Mitmenschen angelernt wurde. Und sowie der Mensch mit gleich
ernstlich strebenden Menschen zusammenkommt, wird der Gedanken-
austausch volle Übereinstimmung ergeben, denn alle Gott-suchenden und
anstrebenden Menschen werden in die Wahrheit geleitet, und diese bleibt
ewiglich die gleiche. Es kann darum auch unbedenklich das als Wahrheit

17
ICH SPRECHE EUCH AN ....
hingenommen werden, was Gedankengut derer ist, die in der Liebe stehen
und Gott zustreben, weil diese auch immer die Anwärter sein werden für
die reine Wahrheit, weil Gott das Denken derer erleuchtet, wie Er es ver-
heißen hat, daß Er sie einführet in die Wahrheit durch Seinen Geist ....
Und darum wird das durch Gottes große Liebe direkt zur Erde geleitete
Wort, das als sichtbares Werk durch Gottes Willen entsteht, niemals im
Widerspruch stehen zu dem Gedankengut der Menschen, die nach dem
Willen Gottes zu leben sich bemühen. Es wird nur dieses Wort noch aus-
führlicher die gedanklichen Fragen behandeln, es wird an Weisheitsfülle
jenes überragen, damit es auch als göttliches Werk offensichtlich erkenn-
bar ist und seinen Zweck auf Erden erfülle .... daß die Menschen glauben
lernen an Gottes Allmacht, Liebe und Weisheit .... Es soll ferner ein unwi-
derlegbarer Beweis sein für die Richtigkeit des Denkens der Menschen, die
vor Gott einen rechten Lebenswandel führen, denn in der Endzeit, in den
schweren Bedrängnissen durch Gott-gegnerische Menschen, wird es jenen
schwer sein, ihren Glauben zu behaupten. Sie werden selbst wankelmütig
werden und zweifeln, und dann kommt Gott ihnen entgegen, Er kommt
ihnen zu Hilfe, indem Er ihnen die Wahrheit und die Berechtigung ihres
Glaubens bestätigt. Je nach ihrer seelischen Reife werden die Menschen
die göttlichen Weisheiten fassen .... Und darum ist auch der Wissensgrad
verschieden, in dem die einzelnen Menschen stehen. Geistige Wahrheiten
von tiefster Bedeutung werden nur denen verständlich sein, die sich mehr
und mehr von der Erde, vom Irdischen, lösen und ihre Gedanken oft in
das geistige Reich schweifen lassen. Sie werden ohne Widerstreben anneh-
men, wenngleich es ihnen neu und unbekannt ist, ihre Gedanken werden
sich nicht entgegenstehen, sondern nur ergänzen. Und daran werden sich
die wahren Anhänger der Kirche Christi erkennen, daß sie alle für das
gleiche eintreten, das gleiche anstreben und gleiches Gedankengut ihr
eigen nennen, daß sie darin auch das Wirken des Geistes erkennen, der
allen nur die gleiche Wahrheit vermittelt, der sie austeilt, dem Willen des
Menschen entsprechend. Und sie werden auch die große Gnadengabe
Gottes erkennen, die nur eine Bestätigung ist, um ihren Glauben zu festi-
gen und sie widerstandsfähig zu machen in der letzten Zeit .... Denn Gott
sorget vor, Er weiß um die Nöte der Gläubigen, um ihre Schwäche und die
Gefahr, ihr zu erliegen. Und Er kommt ihnen zu Hilfe in einer Form, daß
Er Selbst daran erkannt wird von denen, die Gott anstreben, Ihn lieben
und Seine Gebote halten, die einen Lebenswandel führen nach dem Willen
Gottes ....
Amen

Widerstreit von Körper und Seele ....


Zusammenarbeit derer .... 12.12.1944
B.D. NR. 3364
Was zum Besten der Seele dienet, wird meist vom Körper wenig ange-
nehm empfunden werden, solange die Seele und der Körper im Wider-
streit miteinander stehen. Denn der Körper fordert, was der Seele unzu-
träglich ist, ihm selbst aber zu größerem Wohlbehagen verhilft. Und soll
nun die Seele fortschreiten in ihrer Entwicklung, so muß dem Körper vie-
les entzogen werden, damit die Seele nicht gehindert wird in ihrem Stre-
ben. Also es muß gewissermaßen das Denken, Fühlen und Wollen zwangs-
weise abgelenkt werden vom Irdischen, d.h., es muß der Körper so
bedacht werden mit Entsagungen und Enttäuschungen aller Art, daß die
Seele Abstand nimmt in ihrem Denken von den Dingen, die dem Körper
zusagen, und sich ihrer eigentlichen Aufgabe hingeben kann, der Arbeit an

18
Buch 44

sich selbst. Von selbst fällt es der Seele schwer, darum wird ihr von Gott
aus geholfen insofern, als daß das Lebensschicksal des Menschen viele
Enttäuschungen bereit hat, also das Leben so an den Menschen herantritt,
daß das körperliche Verlangen karg bedacht wird, daß irdische Güter und
Freuden ihm verlorengehen und daß dadurch die Seele die Möglichkeit
hat voranzukommen, also das Irdische überwinden zu lernen und sich
fortschrittlich zu entwickeln. Anders ist es dagegen, wenn Seele und Kör-
per die Höherentwicklung anstreben, wenn der Körper stets dem Verlan-
gen der Seele nachgibt, sich also gleichsam mitbeteiligt an dem Werk der
Wandlung, die Zweck des Erdenlebens ist. Dann werden die Entsagungen
und Enttäuschungen nicht mehr so benötigt und können daher auch dem
Körper erspart bleiben; denn sowie beide .... Seele und Körper .... dem
Verlangen des Geistes in ihnen gemäß Gott anstreben, lassen sie sich auch
nimmermehr von diesem Streben abbringen, wenngleich die Welt mit
ihren Anforderungen oder Lockungen an sie herantritt. Sie sind gewon-
nen für das geistige Reich, der Geist in ihnen wirket zu mächtig, und sie
können unbesorgt mitten im Leben stehen, sie fallen nicht mehr zurück in
das Verlangen nach nur irdischen Gütern, sondern entfernen sich trotz des
Besitzes dieser mehr und mehr davon, denn das geistige Gut ist ihnen
begehrenswerter, sowie sie es einmal in Empfang genommen haben. Ent-
täuschungen und Leiden aller Arten sind also stets eine Warnung vor
einem Nachlassen im geistigen Streben, oder sie sollen zu vermehrter
Tätigkeit des Willens beitragen, daß also die Arbeit an sich selbst mit
größter Intensität vorgenommen werde, weil größere Anforderungen an
den Menschen gestellt werden auf dem Gebiete erlösender Tätigkeit. Es
gehört Ausdauer und Selbstverleugnung zu dieser Arbeit, und es muß der
Mensch dazu erzogen werden, den Körper unbeachtet zu lassen, dagegen
das Seelenleben so zu gestalten, daß es ganz dem Willen Gottes entspricht,
daß der Geist Gottes tätig werden kann, um ihn fähig zu machen für die
geistige Arbeit, die erlösend ist. Ist der Körper jedoch zur gleichen Arbeit
bereit, dann sind weder Freuden noch Leiden der Seele hinderlich zur
Höherentwicklung, dann ist der Einfluß des göttlichen Geistes auf die
Seele so stark, daß er nimmermehr durch Eindrücke vermindert werden
kann. Immer wird das geistige Streben im Vordergrund stehen und nie-
mals nachlassen, denn die Seele wird völlig vom Geist in sich beherrscht,
und sie hat auch nicht den Willen, sich dessen Einfluß zu entziehen, sie
zieht vielmehr den Körper mit in das geistige Bereich, sie bestimmt ihn,
sich ganz dem Drängen des Geistes anzuschließen, also allem nachzukom-
men, was der Geist von der Seele verlangt. Und also sind nun Seele und
Körper dem Geist in sich untertan, und dies hat ein schnelleres Ausreifen
zur Folge und also auch eine besondere Fähigkeit, für Gott tätig zu sein,
also sich an dem Erlösen des Gebundenen zu beteiligen. In keiner Weise
wird aber der Mensch dazu genötigt, sondern der Wille wird in ihn gelegt,
er wird angeregt durch immerwährende geistige Belehrungen, die in Form
von Gedanken dem Menschen zugehen und die wieder unterstützt oder
bekräftigt werden durch das göttliche Wort, das als Beweis der göttlichen
Liebe und Allmacht den Menschen dargeboten wird, die es empfangen
und weitergeben wollen. Denn dieses Wort wird übereinstimmend sein
mit den Gedanken dessen, der bewußt an sich arbeitet. Und letzterer wird
von Gott angenommen als Arbeiter für Seinen Weinberg, sein irdisches
Leben wird nun geführt und seine geistige Tätigkeit gesegnet, und er wird
nimmermehr aus den Diensten Gottes entlassen werden. Er wird Unter-
stützung finden durch Menschen, die gleichen Geistes sind, ihm wird auch
Kraft zugeführt irdischerweise, indem sein Leben sich so abwickelt, daß er
in seinem Streben nicht gehindert wird. Also können auch irdische Ereig-

19
ICH SPRECHE EUCH AN ....
nisse an ihn herantreten, ohne ihn ernstlich geistig zu gefährden, sowie er
einmal Gott sich zum Dienst angeboten hat. Dann wird auch sein Körper
nicht mehr auf sich bedacht sein, sondern immer und in jeder Weise sich
der Seele und dem Geist unterstellen, er wird in Freud und Leid auf die
innere Stimme lauschen, durch die der Geist Gottes sich kundtut, denn er
erkennt seinen Erdenlebenszweck, und er ist bereit, zur Erlösung des
Gebundenen beizutragen. Die Stimme des Geistes dringt also durch und
wird sonach niemals übertönt werden können von irdischen Leiden oder
Freuden und letztere daher auch dem Geistig-Strebenden beschieden sein
können, ohne seine Aufwärtsentwicklung ernstlich zu gefährden ....
Amen

Rechter Wille - Rechtes Gebet .... Kurzer Gedanke .... 13.12.1944


B.D. NR. 3365
Der rechte Wille gewährleistet auch das rechte Gebet .... Es ist der
Mensch zwar oft nicht fähig, sich zu sammeln zu inniger Zwiesprache mit
Gott, doch so sein Wille Gott zugewandt ist, wird er auch solche schwache
Zustände überwinden und immer wieder die Verbindung mit Gott herzu-
stellen vermögen, denn seinem Willen entsprechend kommt Gott Selbst
ihm entgegen, und Er ziehet ihn zu Sich, Er gibt ihm die Kraft, sich abzu-
sondern und jede irdische Störung auszuschalten, wenn auch nur für
kurze Zeit. Denn schon ein inniger Gedanke zu Ihm ist ein Ihm wohlgefäl-
liges Gebet, das Er entsprechend bewertet. Und es wird die kommende
Zeit den Menschen oft vor diese Willensprobe stellen, denn sie wird so auf
ihn einstürmen, daß es ihm schwer sein wird, in völliger Abgeschiedenheit
längere Zwiesprache zu halten mit Gott, und doch wird Er Seine Kinder
nicht in der Not lassen, und Seine Kinder sind alle, die zu Ihm hinstreben,
die Ihm zum Wohlgefallen leben wollen, die jede Gelegenheit nützen, um
mit Ihm Zwiesprache zu halten, die also innig beten, weil sie Ihm
angehören wollen und dazu Kraft und Hilfe benötigen. Gott weiß um den
Willen des Menschen, und Er fordert kein langes Gebet, sondern ein stän-
diges Sich-Öffnen Seiner Gnade, was geschieht durch Gott zugewandten
Willen und einen bittenden Gedanken um Zuwendung von Kraft und
Gnade. Und je größer die Not ist, desto inniger werden die Menschen
beten müssen, d.h. desto begehrender Ihm einen innigen Bittruf zusen-
den, sich Ihm anvertrauen und Seine Gnadenkraft erwarten .... Ein inniges
Gebet muß vom Herzen ausgehen, es muß aus der Tiefe des Herzens
emporsteigen zur Höhe, es braucht keine Form, die äußerlich erkennbar
ist, es bedarf keiner wohlgesetzten Worte .... es muß sich in liebender
Innigkeit das Erdenkind seinem Vater hingeben, Ihm vertrauensvoll seine
Not darstellen und um Abwendung dieser bitten oder um Kraft, alles zu
ertragen, was Gott ihm auferlegt. Und es wird der Mensch, dessen Wille
Gott anstrebt, auch immer seine Gedanken zu Gott erheben können, denn
Gott Selbst kommt ihm entgegen, weil Er denen hilft, die nach Ihm verlan-
gen ....
Amen

Neue Geistesrichtung .... Menschenwerk .... 13.12.1944


B.D. NR. 3366
Die Menschen in eine völlig neue Geistesrichtung hineinzudrängen
wird das Ziel derer sein, die Gott nicht mehr erkennen durch ihren lieblo-
sen Lebenswandel. Sie verwerfen den alten Glauben und suchen ihn durch
neue Lehren zu ersetzen, sie wollen das Denken der Menschen verwirren,
indem sie alles zu widerlegen suchen und durch Einwände in ihnen Zwei-

20
Buch 44

fel erwecken, um dann die neue Geistesrichtung ihnen zu unterbreiten,


um sie zu gewinnen für diese durch List und Zwang. Denn sie scheuen
sich nicht, durch unlautere Mittel ihr Ziel zu erreichen, sie gehen rigoros
gegen die Menschen vor, die ihrem alten Glauben treu bleiben, und sie
zeichnen diejenigen aus, die ihnen zu Willen sind und sich für die Verbrei-
tung der neuen Lehre einsetzen. Und diese Lehren sind Menschenwerk, in
ihnen liegt weder Weisheit noch Liebe; es sind nur Lehren, die ein Entgei-
sten der Menschen bezwecken sollen, die den Menschen den Erdenlebens-
zweck verkennen lassen, die ihren Ursprung nicht im geistigen Reich
haben, sondern alles Geistige leugnen und nur irdische Ziele gelten lassen.
Und es werden den Menschen diese Lehren so geboten werden, daß sich
keiner ihrem Einfluß entziehen darf, daß gleichsam vom Annehmen dieser
Lehren auch das irdische Leben abhängig gemacht wird, so daß die Men-
schen ernstlich vor die Entscheidung gestellt werden, sie anzunehmen
oder abzulehnen. Und diese Geistesrichtung wird überall Anklang finden,
weil sie die weltliche Einstellung der Menschen berücksichtigt und dies bei
den meisten Menschen ausschlaggebend ist. Denn die Menschheit wird
immer materieller und ist dem geistigen Reich gänzlich abgewandt. Was
ihnen von menschlicher Seite geboten wird, das nehmen sie an, geistige
Gabe aber erkennen sie nicht als solche, das Wort Gottes verlachen oder
verspotten sie, und jede wahrheitsgemäße Aufklärung lehnen sie ab. Dage-
gen menschliches Aufbauwerk, menschliches Gedankengut, das lieblose
Menschen zu verbreiten suchen, findet Anklang bei den meisten, und es
wird sich also eine Geistesrichtung entwickeln, die gänzlich der reinen
Wahrheit widerspricht, die nichts mit der Lehre Christi gemein hat, denn
die Liebelehre Christi wird verpönt werden. Und weil die Liebe nicht als
Erstes gepredigt wird, wird sie erkalten und auch die Weisheit ausgeschal-
tet sein, die ohne Liebe nicht denkbar ist. Und immer irriger wird das
Denken der Menschen sein, immer weniger werden sie zu Gott als dem
Urquell aller Weisheit Zuflucht nehmen und darum auch nicht mehr mit
der reinen Wahrheit bedacht werden können. Die Wahrheit wird auch
nicht erkannt werden, der Irrtum dagegen sich behaupten, denn die
Menschheit ist durch ihre Lieblosigkeit nicht mehr fähig, die Wahrheit
vom Irrtum zu unterscheiden. Und also lässet sie sich drängen und sinket
immer tiefer ab in den Zustand der Erkenntnislosigkeit. Und es ist geistige
Dunkelheit, es ist Nacht unter der Menschheit, und niemand begehret
Licht .... Und darum hat der Widersacher ein leichtes Spiel .... Der Kampf
gegen den Glauben wird von allen Schichten geführt werden, denn überall
herrschet Lieblosigkeit und hindert die Menschen am Erkennen. Doch
Menschenwerk bleibt nicht bestehen .... es wird vergehen wie alles, was
nicht von Gott ist, nachdem es ein großes Chaos ausgelöst hat, denn was
sich gegen Gott richtet, hat keine lange Dauer, und es wird sonach von
Gott Selbst ausgerottet, so die Zeit der Auflösung gekommen ist ....
Amen

Vermehrte Lebenskraftzufuhr vom Gegner Gottes .... 14.12.1944


B.D. NR. 3367
Die Entfernung von Gott bedeutet Kraftlosigkeit .... Dennoch kann
der Gott-ferne Mensch auf Erden über Kraft verfügen, um Gott-widrige
Handlungen auszuführen, doch er nützet dann die Lebenskraft, die einem
jeden Menschen während der Zeit seines Erdenlebens zuströmt. Er nützet
sie in verkehrter Weise, nicht zu liebender Betätigung, sondern er mißach-
tet seine eigentlich Aufgabe, er herrschet in Lieblosigkeit, denn er sucht
durch seine Handlungen seine Macht auf Erden zu verstärken .... Ihm

21
ICH SPRECHE EUCH AN ....
strömet nun vermehrte Lebenskraft zu von seiten des Gegners Gottes, die
ihn befähigt, alles auszuführen, was dieser ihn zu tun heißt. Der Gegner
Gottes aber wird dem Menschen immer ein irdisches Ziel vorhalten, er
lockt ihn damit in seine Schlingen, denn er weiß, daß der Mensch nur irdi-
schen Zielen nachjagt. Also ist der Mensch mit diesem Gegner weit mehr
verbunden, und dies beweiset seine Gottferne. Der Gott-ferne Zustand ist
ein Zustand der Kraftlosigkeit, die aber im Erdenleben nicht so merklich
zutage tritt, weil die Lebenskraft scheinbar das Gegenteil beweiset. Durch
Nützen der Lebenskraft aber soll der Mensch sich die geistige Kraft, die
Kraft aus Gott erwerben, er soll die Lebenskraft zur Annäherung an Gott
nützen, dies ist einziger Zweck des Erdenlebens. Und so dieses Ziel nicht
erreicht wird, mißbraucht der Mensch die Gnade seiner letzten Verkörpe-
rung auf Erden, und er muß im Jenseits bitter büßen, so er zur Erkenntnis
gekommen ist, was er auf Erden versäumet hat. Doch niemals bleibt er
während seines Erdenlebens ohne Mahnung und Warnung, immer wieder
tritt Gott an ihn heran, ihn auf seinen eigentlichen Lebenszweck hinwei-
send. Gott Selbst sucht die Ferne zu verringern und seinen kraftlosen
Zustand in das Gegenteil zu wandeln, indem Er ihm zeitweise auch die
Lebenskraft verkürzt, indem Er ihn seine Schwäche fühlen läßt, um ihn
umzustimmen, um sein Denken zu wandeln und sein Herz Sich Selbst
zuzuführen. Doch auch der Gegner Gottes nützet seine Macht, dem Willen
des Menschen entsprechend .... er unterstützt ihn und wendet ihm immer
wieder Kraft zu, und zwar wird er desto mehr Erfolg haben, je unwilliger
der Mensch die göttliche Annäherung empfindet, denn schon die innerli-
che Ablehnung dessen, was Gott ihm bietet, gibt ihm die Lebenskraft in
erhöhtem Maß zurück, denn dies ist die Macht des Bösen, die ihm zusteht,
daß er die ihm hörigen Menschen außergewöhnlich unterstützen kann
mit seiner Kraft, weil sie selbst sich dieser Kraft von unten öffnen durch
ihren Willen, ihre Lieblosigkeit und ihr verkehrtes Denken. Gott kämpfet
mit den Waffen der Liebe, Er wirbt wohl auch um eine jede Seele, doch
immer nur darum, daß diese Seele liebetätig werde, und also stellt Er es
dem Menschen auch stets vor, daß er sich liebend betätige, und stößt des-
halb ständig auf Ablehnung, während der Gegner Gottes ihm vorstellt,
welche Vorteile aus einem liebelosen Handeln für ihn erwachsen, und die-
sen Vorstellungen schenkt er willig Gehör. Und also wird die Gottferne
nicht verringert, sondern ständig erweitert, und die Kraftlosigkeit nimmt
ständig zu, d.h., es wird der Mensch immer unfähiger, sich selbst zur Höhe
zu entwickeln, er wird immer unfähiger zum Liebeswirken und daher
auch zur Entgegennahme der Kraft aus Gott. Sein Zustand wird immer
lichtloser, denn er wird nun völlig beherrscht von der Gewalt, deren Stre-
ben ist, alles von Gott zu trennen und zu sich in die tiefste Finsternis hin-
abzuziehen ....
Amen

Glaube an das Wirken der Kräfte Bedingung .... 15.12.1944


B.D. NR. 3368
Der rechten Erkenntnis verschließen sich die Menschen, so sie an das
Wirken geistiger Kräfte nicht glauben, denn der Glaube ist erste Bedin-
gung, daß sie wirken können. Soll der Mensch zum Erkennen kommen,
dann müssen seine Gedanken in rechter Richtung gehen, da sie auch eine
andere Richtung einnehmen können, weil der Wille des Menschen durch
Gottes Willen frei ist. Der Ausgang des Gedankens ist immer das geistige
Reich, von dort aus strömt der Gedanke dem Menschen zu, wird von sei-
nem Willen aufgenommen und durch seinen Verstand verarbeitet oder

22
Buch 44

auch abgelehnt. Und da im geistigen Reich gute und böse Kräfte tätig sind,
werden auch die gedanklichen Ströme entsprechend sein, sie können also
angenommen oder abgelehnt werden je nach dem Willen des Menschen,
denn dessen Wille verschließt oder öffnet sich dem Gedankenzustrom.
Sowie nun der Mensch gläubig ist und das Gute anstrebt, wird er auch auf-
geschlossen sein für die gedanklichen Einflüsse der guten geistigen Kräfte,
und diese können ihn nun belehren und ihn auch über ihre eigene Tätig-
keit, über ihre Kraft und Liebe aufklären, und so der Mensch diese Auf-
klärungen verstandesmäßig durchdenkt, ist dies ein Annehmen des Gebo-
tenen .... Er glaubt, daß die Wesen des Lichtes tätig sein können und wol-
len, um ihn zur Erkenntnis zu leiten. Ebenso aber können die schlechten
Kräfte auf ihn einwirken und ihm die Gedanken in einer Form vermitteln,
daß er glaubt, selbst der Urheber dieser Gedanken zu sein, und verständli-
cherweise werden diese so sein, daß sie jeglichen Zusammenhang des gei-
stigen Reiches mit der Erde und jegliches Wirken reifer Wesen zum Besten
der Menschen leugnen, damit sie den Menschen unempfänglich machen
für die guten Einflüsse und der Mensch sich selbst verschließt gegen diese,
weil er nicht an ihre Kraft und Macht glaubt. Dann können sich diese
Lichtwesen nicht mehr äußern. Sie finden kein offenes Ohr, und zwangs-
weise kann den Menschen kein Wissen vermittelt werden. Und darum
werden die Menschen immer in der Dunkelheit des Geistes dahingehen,
solange sie sich nicht mit den Licht-bringenden Wesen in Verbindung set-
zen durch ihren Willen, der aber den Glauben an das Wirken jener Kräfte
voraussetzt. Es kann dieser auch unbewußt zum Ausdruck kommen,
indem der Mensch hoffet und harret auf innere Erleuchtung, indem er
glaubt, daß ihm rechtes Denken Aufklärung bringt, wenngleich er nicht
um den Ursprung des Gedankens weiß. Doch diese Unwissenheit ist dann
nur ein Zustand, der schnell behoben wird, denn das Verlangen nach Wis-
sen ist gleichzeitig ein Zugeständnis einer Kraft, die ihm das Wissen ver-
mitteln kann und also auch ein Sich-Öffnen dieser. Sowie der Mensch an
die Liebe Gottes glaubt, wird es ihm auch ein leichtes sein, zu glauben, daß
diese Liebe sein Wissen vermehren kann und wird und daß Gott viele
Möglichkeiten hat, ihm dieses Wissen zuzuleiten. Dann ist ihm auch der
Gedanke nicht unannehmbar, daß Seine Boten und Diener im geistigen
Reich die Zwischenträger der reinen Wahrheit sind und daß Gott auch die
Möglichkeit findet, auf direktem Wege diese Wahrheit zur Erde zu leiten.
Denn wer an Gott glaubt, der wird auch an ungewöhnliches Wirken glau-
ben, so er die große geistige Not in Betracht zieht, den Zustand der Gott-
ferne und der Unkenntnis der Menschen. Er wird glauben, daß Gott Sich
geistiger Kräfte bedient, die in Seinem Auftrag sich derer annehmen, die
guten Willens sind und Ihn anrufen um Hilfe. Das Wissen um die reine
Wahrheit aber ist Hilfe, der Zustand des Erkennens ist auch gleichzeitig
ein Zustand der Stärke, denn die rechte Erkenntnis gibt Kraft, und sie
beglückt .... Glaubt aber der Mensch nicht an die Möglichkeit einer
Kraftübermittlung durch geistige Wesen, so ist er völlig preisgegeben dem
Ansturm anderer Gedanken, die er zwar als eigene Gedankentätigkeit
ansieht, die aber auch geistigen Ursprung haben, nur seine geistige Dun-
kelheit noch vermehren. Dann wird er nicht wahrheitsgemäß belehrt, son-
dern in immer falsches Denken hineingedrängt, und er findet sich dann
nicht mehr zurecht, bis er schließlich alles ableugnet und auch Gott und
Sein Wirken nicht mehr anerkennen will. Er ist blind im Geiste, und ihm
kann nicht geholfen werden, denn da er nicht glaubt, wendet er sich auch
nicht an Gott oder die guten Kräfte um Hilfe, und er verschließt so sein
Herz jedem guten Einfluß; denn es muß eine Kraft anerkannt werden,
ansonsten sie nicht wirksam werden kann laut Gottes Willen, Der auch

23
ICH SPRECHE EUCH AN ....
dem Menschen einen freien Willen gab, sich dem Zustrom der Kraft zu
öffnen oder zu verschließen ....
Amen

Streben des Gegners von Gott,


die Menschen Ihm zu entfremden .... 16.12.1944
B.D. NR. 3369
Es ist die geistige Entwicklung im Erdenleben so überaus wichtig und
wird doch zumeist außer acht gelassen, und es ist dies das Wirken des
Gegners von Gott, dessen Bestreben ist, soviel als möglich die Menschen
daran zu hindern, über ihren eigentlichen Lebenszweck nachzudenken.
Nur reges Nachdenken führt den Menschen zum Ziel, es bringt ihn in kur-
zer Zeit zum Erkennen seiner Aufgabe. Sowie aber die Anforderungen der
Welt in einer Weise an ihn herantreten, daß sie sein Denken voll und ganz
in Anspruch nehmen, hat der Gegner Gottes sein Ziel erreicht, ihn von
jedem geistigen Gedanken abzubringen, und es wird der Mensch nun
nicht das Geringste für seine Seele tun, weil er sich über deren Not nicht
klar ist. Denn um an seiner Seele zu arbeiten, muß er wissen, daß diese in
einem mangelhaften Zustand sich befindet, er muß sich die Ursache des-
sen vorstellen, er muß auch um die Folgen wissen und erstere in einem
falschen Erdenwandel erkennen .... Dann erst wird er danach streben, sich
zu wandeln und also die Arbeit an seiner Seele in Angriff nehmen. Alles
dieses aber sucht der Gegner Gottes zu verhindern, indem er das irdische
Leben in den Vordergrund stellt und jede Gelegenheit nützet, den Men-
schen zu locken mit dem, was der Welt angehört. Und der Mensch geht all-
zuwillig auf die weltlichen Versuchungen ein, er läßt sich locken und folgt
ihm, indem er die Freuden und die Güter der Welt anstrebt, indem er sich
völlig von der Welt gefangennehmen läßt. Es wird ein Mensch, der noch
an der Welt Gefallen findet, niemals ernsthaft den Gedanken nachhängen
über Sinn und Zweck seines Erdenlebens, er wird niemals sein Innenleben
pflegen, sondern nur immer das Äußere beachten; er wird das Leben in
vollen Zügen genießen und keine Gelegenheit versäumen, dem Körper
zum Genuß zu verhelfen, während er seiner Seele überhaupt nicht geden-
ket, und darum kann er nimmermehr zur Höhe sich entwickeln, sowie er
die Welt zu sehr beachtet, denn diese ist Anteil dessen, der die Seele ver-
derben will, der die Macht und Kraft Gottes schmälern zu können glaubt
und darum auch den Menschen von Gott zu entfernen sucht. Und die
Menschheit folgt ihm willig nach, sie wehrt sich nicht, sie weigert sich
nicht, sondern tut alles, was der Gegner Gottes verlangt, und er glaubt sich
überstark in seiner Macht. Der Wille der Menschen selbst erhöht diese
Macht, es liefert sich der Mensch der Gegenkraft Gottes aus, wo er Wider-
stand leisten soll und dies auch kann, so er seine Gedanken zu Gott erhebt
und die Kraft von Ihm anfordert. Denn oft genug wird es ihm vorgehalten,
was er tun und was er lassen soll, oft genug wird ihm seine eigene Lebens-
aufgabe vorgestellt, und er wird angeregt, darüber nachzudenken .... So er
es nicht tut, ist es seine Schuld, denn Gott lässet es wahrlich nicht an Gele-
genheiten fehlen, wo der Mensch zum Erkennen seiner Lebensaufgabe
kommen kann. Lässet er diese Gelegenheiten vorübergehen, so muß er
sich dafür verantworten, wie umgekehrt ihm Gnade über Gnade zuströ-
met, so er aus eigenem Antrieb seiner Lebensaufgabe nachzukommen
trachtet und er seine Gedanken zu Gott erhebet. Denn Gott ergreift jede
ausgestreckte Hand, die sich bittend zu Ihm erhebt, wie er aber auch nie-
mals den Willen des Menschen zwingt, sich Ihm zuzuneigen, so er Seinem
Gegner zustrebt .... Amen

24
Buch 44

Lebenskraft .... Kraftlosigkeit .... Kraftzufuhr .... 17.12.1944


B.D. NR. 3370
Durch die Kraft wird der Wille erst zur Tat, also muß dem Wesen, das
seinen Willen tätig werden lassen soll, erst Kraft vermittelt werden,
solange es selbst nicht darüber verfügt. Und es gibt für das Wesenhafte
einen Zustand der Kraftlosigkeit und einen Zustand der Kraftfülle, je nach
seiner geistigen Beschaffenheit. Im Zustand der Kraftlosigkeit ist das
Wesen also unfähig, eine Tat auszuführen trotz seines Willens, im Zustand
der Kraftfülle aber kann es seinen Willen unausgesetzt zur Tat werden las-
sen, und dies ist ein Zustand der Vollkommenheit, der Seligkeit und also
der Gottähnlichkeit. Dennoch braucht das Wesenhafte auch im Zustand
der Unvollkommenheit, wo es nicht frei über Kraft verfügen kann, nicht
untätig zu sein, weil es selbst die Möglichkeit hat, sich Kraft zu erwerben.
Dies gilt sonderlich für die letzte Zeit seiner Entwicklung auf Erden und
auch im geistigen Reich. Auf Erden bezieht es ständig Kraft, solange es
lebt, d.h., das Leben an sich ist schon ein Kraftübermittlungsvorgang, der
an der Ausführungsmöglichkeit seiner irdischen Tätigkeit erkennbar wird.
Ohne Kraft würde das Wesen, das nun im Menschen verkörpert ist, nichts
vollbringen können. Er kann also während seines Erdenlebens fortgesetzt
tätig sein, und zwar seinem Willen entsprechend jede Handlung aus-
führend, soweit dies im Bereich der Möglichkeit liegt. Diese Kraft nun soll
der Mensch nützen, um sich die eigentliche Kraft, dereinst im geistigen
Reich tätig sein zu können, zu erwerben. Denn die geistige Kraft ist unter-
schiedlich von der Lebenskraft, wenngleich auch der Quell der Kraft der-
selbe ist .... die ewige Gottheit, Die Ihre Wesen dem Zustand der Kraftlo-
sigkeit entreißen will. Die Lebenskraft hört auf mit dem leiblichen Tode
des Menschen, die geistige Kraft aber bleibt auch im geistigen Reich dem
Wesen eigen, so er sie sich auf Erden angeeignet hat. Und darum verfällt
das Wesen, das auf Erden letzteres versäumt hat, nach seinem Leibestode
wieder in den Zustand der Kraftlosigkeit, der für das Wesen unsagbar
qualvoll ist, weil es den Zustand der Kraft zuvor gekannt hat. Und den-
noch kann es auch im geistigen Reich sich noch Kraftzufuhr erwerben,
doch dann muß sein Wille danach streben .... es muß sich erst dem göttli-
chen Gesetz der Liebe unterwerfen, ansonsten ihm die Kraft im geistigen
Reich nicht vermittelt werden kann. Solange es aber dies nicht tut, verharrt
es in Kraftlosigkeit, es ist unfähig, seinen Willen zu betätigen; und zumeist
ist auch dieser Wille so schwach, daß es völlig apathisch in seinem kraftlo-
sen Zustand verharrt in größter Qual und Unseligkeit. Doch die Wesen,
die in vollster Kraftfülle stehen, lassen jene Wesen nicht in ihrer Not, weil
es sie drängt, von ihrer Kraft abzugeben denen, die solche benötigen. Es
kann aber die Kraftübertragung nur stattfinden, wenn die Wesen die For-
derung Gottes erfüllen, sich zum Dienen in Liebe entschließen aus eige-
nem Antrieb .... Und darum muß vor der Kraftübermittlung eine große
Arbeit einsetzen an diesen armen Wesen; sie müssen belehrt und hinge-
wiesen werden auf ihre Aufgabe im geistigen Reich, es muß ihr bisheriges
falsches Denken recht gelenkt und also erst die Grundlage geschaffen wer-
den, daß die Wesen sich wandeln zur Liebe, weil eher ihnen die Kraft nicht
zugehen kann, bis sie sich aus eigenem Antrieb entschließen, die ihnen
zuströmende Kraft zum Wirken in Liebe zu nützen. Dann erst ist die
Kraftübermittlung möglich .... Und darum steht auch den unvollkomme-
nen Wesen stets die Möglichkeit offen, sich Kraft zu verschaffen, um dann
auch ihren Willen in die Tat umzusetzen, denn erst das Tätigwerden ihres
Willens ist für das Wesen im geistigen Reich beglückend, wie der Zustand
der Kraftlosigkeit immer ein Zustand der Qual ist, denn das Wesenhafte
ist ursprünglich dazu geschaffen, in vollster Freiheit schaffen und gestalten

25
ICH SPRECHE EUCH AN ....
zu können nach seinem Willen. Und nur der Urzustand ist ein Seligkeits-
zustand für das Geistige, der darum Ziel alles Wesenhaften ist, solange es
noch nicht unmittelbar Kraftempfänger von Gott geworden ist und also
Kraft in aller Fülle in sich aufnehmen und auch abgeben kann .... Dann
erst ist das Wesen vollkommen und hat sein Ziel erreicht .... es hat sich der
Urkraft angeschlossen, von Der es ausgegangen ist ....
Amen

Beenden des Kampfes .... Räumliche Trennung .... 17.12.1944


B.D. NR. 3371
Was immer für euch von Nutzen ist, das werdet ihr erfahren, so ihr
euch von Mir selbst belehren lasset und also Meiner Stimme achtet, die
leise vernehmlich in euch ertönt .... Ihr habt eine überaus irrige Auffas-
sung von dem weiteren Verlauf des Weltgeschehens, so ihr eine der strei-
tenden Mächte als Sieger aus dem Ringen hervorgehend glaubt, denn
Mein Wille hat es anders bestimmt, weil nicht das leibliche Wohlergehen,
sondern das Heil der Seelen gefördert werden soll, und dies eine völlige
Umwandlung ihres Lebens bedingt, die aber nur dann erfolgen kann, so
alle irdischen Pläne hinfällig sind und die Menschheit einem außerge-
wöhnlichen Ereignis gegenübersteht, das ihr Denken erschüttert. Ein nor-
maler Ausgang des Völkerringens würde eine Umänderung des gewohn-
ten Lebens nicht zur Folge haben, zudem ist keine der streitenden Mächte
schuldlos, und also steht auch keiner Macht der Sieg rechtmäßig zu. Und
daher durchkreuze Ich die Pläne der Menschen, ganz gleich, welchen Aus-
gang sie annehmen .... Ich mache alle ihre Erwartungen hinfällig, und Ich
bringe eine Lösung, die niemand erwartet und auch niemandem
erwünscht ist, denn Ich beende den Kampf in einer Weise, daß er nicht
mehr weitergeführt werden kann, selbst wenn die Menschen dazu willens
wären. Denn Ich trenne die Kämpfenden räumlich voneinander, Ich lasse
natürliche Hindernisse entstehen, die nicht so leicht überwunden werden
können. Und Ich nehme also den Menschen jede Möglichkeit, weiterhin
kämpfend gegeneinander vorzugehen. Und also wird das Ringen der Völ-
ker gegeneinander abgebrochen, es wird keine Entscheidung sein, es wird
kein Besiegen einer Macht sein, sondern die Menschheit wird einsehen,
daß ihre Macht zu Ende ist und daß die göttliche Macht anerkannt werden
muß, die allzudeutlich erkennbar ist an diesem Ausgang. Ich werde das
Ende herbeiführen und doch dadurch die Schuldigen empfindlich strafen,
denn sie sehen sich getäuscht in ihrer Siegesgewißheit, sie sehen sich
geschwächt und ohne Erfolg und einem großen Elend und großer Armut
gegenüber. Und dieses Ende habe Ich kundgetan schon lange Zeit zuvor,
auf daß ihr die Wahrheit Meines Wortes dadurch bewiesen habt, die ihr
noch zweifelt. Ich setze ein Ende, wenn der Höhepunkt der Grausamkeit
erreicht ist von seiten der Menschen, auf daß daran die Welt erkennet, daß
ein Gott im Himmel ist, Der die Sünde strafet, die so offensichtlich zutage
tritt .... auf daß sie erkennet, daß nicht die Menschen den Ausgang bestim-
men, sondern Ich Selbst .... und dies anders, als es die Menschen erwarten.
Und die Stunde ist nicht mehr fern .... Und darum gebe Ich Mich denen
kund, die an Meinen Eingriff glauben und um Mein Vorhaben wissen, die
Ich beauftrage, die Menschen darauf hinzuweisen, und die Ich als Prophe-
ten unter die Menschheit sende. Denn diese soll zuvor gewarnt werden,
weil Ich niemals ein solches Geschehen über die Menschen kommen lasse,
ohne ihnen Kenntnis zu geben, auf daß sie ihr Seelenheil ernstlich beden-
ken und sich vorbereiten. Denn keiner weiß, wer davon betroffen wird ....

26
Buch 44

Es wird Mein Eingriff unzählige Opfer fordern überall dort, wo er stattfin-


den wird ....
Amen

Liebeswirken ....
Verlangen nach Gott .... Erfüllung .... 18.12.1944
B.D. NR. 3372
Einer jeden Seele wendet Sich Gott zu, die ihr Auge auf Ihn richtet, die
sich Ihm verlangend hingibt und Seine Liebe zu besitzen trachtet. Gott
liebt Seine Geschöpfe mit einer Innigkeit, die auch Seine Erbarmung ver-
stehen läßt, die den Gott-fernsten Wesen gilt. Er ruhet nicht eher, bis Er
auch diese gewonnen hat. Wieviel mehr wird Er demnach ein Erdenkind
bedenken, das sich Ihm nicht verbirgt, sondern Ihm zustrebt. Denn dieses
ist kurz vor dem Ziel, und seine Seele schwingt sich aufwärts, und Gott
neigt Sich ihr liebevoll zu .... Und dies bedeutet Kraftzufuhr, denn die
Seele benötigt für ihren Aufstieg Kraft, die ihr nicht vorenthalten wird,
sowie ihr Streben nach oben geht. Sie muß nun aber auch ihren Willen
bekunden Gott gegenüber, wenngleich Er um ihren Willen weiß, doch sie
muß den Willen zur Tat werden lassen, indem sie uneigennützige Werke
der Nächstenliebe übt. Denn durch die Liebebetätigung macht sie sich der
Kraftzufuhr würdig, denn sie formt sich zu einem Ebenbild Gottes, Der in
Sich die Liebe ist. Jede Liebestat führet sie näher zu Gott, doch ohne Liebe
ist auch ihr Wille zu Gott noch klein, selbst wenn sie die Liebe in Worten
zum Ausdruck bringen will. Es kann ein vollkommener Zusammenschluß
mit Gott nur durch Liebeswirken stattfinden, doch es wird ein Erdenkind
nur zu Gott gelangen, so in ihm der Liebesfunke entzündet ist, denn dies
ist das Merkmal des letzteren, daß es sich Gott verlangend zuwendet ....
Dann ist der Mensch schon tätig gewesen in Liebe, denn das Verlangen
nach Gott ist die Erwiderung Gottes. Die Sehnsucht wird durch das Ver-
langen nach Ihm zum Ausdruck gebracht und gleichzeitig erfüllt. Denn
wer nach Gott verlangt, der wird auch von Stund an von Seiner Liebe
betreut, und sein Weg kann niemals mehr ein verkehrter sein. Und jede
Zufuhr göttlicher Liebekraft wird vermehrtes Verlangen zur Folge haben.
Es kann nun das Erdenkind nimmermehr fallen, wenngleich es mitunter
schwach zu werden droht, denn Gott führet es nun an der Hand, sowie es
Ihn um Seine Führung bittet, was es schon unbewußt tut, wenn es zu Ihm
aufschaut und Seine Größe bewundert, denn immer wird das Unvollkom-
mene das Vollkommene anstreben, wenn es selbst gut ist im innersten
Wesen, und sich also von dieser Vollkommenheit Kraft erbitten, Ihm
gleich zu werden. Und diese Bitte erfüllet Gott, und es wird kein Erden-
kind vergeblich bitten um geistige Gaben, denn diese werden immer ihm
zugehen. Gottes Liebe bedenket Seine Geschöpfe in überreichem Maß, auf
daß sie selig werden können und eingehen in Sein Reich. Denn alle Men-
schen sind Seine Geschöpfe, die Er für Sich gewinnen will ....
Amen

Erkennen - Glaube - Wissen - Liebe .... 19.12.1944


B.D. NR. 3373
Es ist das Erdenleben des einzelnen bestimmend für das Leben in der
Ewigkeit. Diese Erkenntnis läßt den Menschen auch bewußt leben, d.h., er
wird sich bemühen, einen Lebenswandel zu führen nach dem Willen
Gottes, um das ewige Leben zu gewinnen. Doch diese Erkenntnis mangelt
den meisten Menschen, weil sie zu rechtem Wissen nur durch die Liebe
gelangen können und zum Glauben an ein Leben nach dem Tode ihnen

27
ICH SPRECHE EUCH AN ....
der Wille fehlt, ansonsten sie auch ohne Wissen streben würden nach dem
ewigen Leben. Der gläubige Mensch zweifelt nicht daran, wenngleich es
ihm nicht bewiesen werden kann, was ihm gelehrt wird über das Leben in
der Ewigkeit; er stellt aber dennoch sein Erdenleben nach seinem Glauben
ein .... Der durch die Liebe wissend gewordene Mensch aber bedarf keines
Beweises, denn ihm ist das durch Liebeswirken gewonnene Wissen Beweis
genug. Und also strebt er nun bewußt das ewige Leben an .... Er sucht sich
zu formen nach göttlichem Willen, um nach seinem Tode in Gottnähe sein
zu können, was für das Wesen Leben bedeutet. Mangelt aber dem Men-
schen jeglicher Glaube an ein Fortleben, dann lebt er auf Erden nur für
diese Welt, er achtet den göttlichen Willen nicht, er arbeitet nicht an sich,
d.h. an seiner Seele, er wird nur sich selbst lieben und das Gebot der
Nächstenliebe unbeachtet lassen, er wird daher nie zur Helligkeit seines
Geistes kommen, er wird ohne Wissen bleiben und daher das Erdenleben
nicht zum Heil seiner Seele ausnützen. Und am Ende seines Lebens wird
er seinen Leerlauf erkennen und geistig tot ins jenseitige Reich hinüberge-
hen, denn er hat das Erdenleben nur genützet für sein körperliches Wohl-
ergehen. Der Körper aber vergeht und mit ihm auch alles, was er
anstrebt .... irdische Güter und Freuden .... In das geistige Reich nimmt
der Mensch nichts hinüber, was ihm auf Erden lieb war, nur seine Seele,
und diese ist in einem überaus dürftigen Zustand, kraftlos und ohne
Leben. Denn es kann der Seele kein anderes Los blühen, als der Mensch
ihr auf Erden bereitet hat .... Und darum muß der Mensch glauben, d.h., es
müssen ihm Belehrungen zugehen über seine Erdenaufgabe und über die
Folgen des Erfüllens und des Nicht-Erfüllens dieser Aufgabe. Und dem-
nach muß er sein irdisches Leben gestalten. Bemüht er sich darum, dann
wird er also entsprechend der Belehrungen in der Liebe tätig sein, und
dann wird ihm auch das Wissen zugehen, das ihm nun die innere Über-
zeugung einträgt, daß sein Glaube nicht grundlos ist .... Und sowie er
davon überzeugt ist, wird es ihm leichtfallen, zu leben nach dem Willen
Gottes, denn dann weiß er, daß das Leben mit dem Leibestode nicht been-
det ist, und diese Gewißheit läßt ihn bewußt leben und streben, diese
Gewißheit erfüllt ihn mit Kraft und Freude .... Er fürchtet nicht den Tod, er
fürchtet nicht die Verantwortung, denn sein Sinnen und Trachten ist stets
zu Gott gewandt und voller Hoffnung, daß seine Seele dereinst zur
Anschauung Gottes gelange, daß sie leben wird in unbegrenzter Seligkeit
und auf ewig nicht mehr getrennt wird von Dem, Den sie erkennet und
Dem sie sich durch Liebeswirken verbunden hat ....
Amen

Das Geistige
in der festen Materie und im Lebewesen .... 20.12.1944
B.D. NR. 3374
Ein wesentlicher Unterschied besteht zwischen dem noch in der
festen Materie gebundenen Geistigen und dem Geistigen, das zur Bele-
bung der äußeren Form zugelassen ist, wo also die Hülle des Geistigen
eine sichtliche Tätigkeit aufweiset, so daß sie als lebend angesprochen
wird. Das Geistige in der festen Materie ist noch gänzlich Gott-abgewandt,
also Ihm widersetzlich, und es ist ihm daher jegliche Freiheit genommen.
Es muß einen äußerst qualvollen Zwang erdulden, denn die äußere Form
gibt nicht nach, sie ist unbeweglich und unzerstörbar und läßt das Gei-
stige in sich nicht frei. Und es muß das Geistige endlose Zeiten in diesem
Zwangszustand verharren, bis es in seinem Widerstand gegen Gott nach-
läßt, bis es sich gewissermaßen unter Ihn beugt und sich Seinem Willen zu

28
Buch 44

fügen beginnt. Dann läßt auch der Zwang nach, es verspürt das Geistige
eine Erleichterung der Außenform, bis durch den Willen Gottes diese
gesprengt wird und das Geistige in ein freieres Stadium eintritt, zwar auch
noch in fester Materie, doch einem bestimmten Zweck dienend, so daß es
nun schon eine Tätigkeit ausführen kann, die seinen weiteren Entwick-
lungsgang einleitet. Es muß der Widerstand gegen Gott stets mehr und
mehr nachlassen, es muß das Geistige bereit sein, den Weg des Dienens zu
gehen, dann wird Form auf Form sich auflösen, bis die letzte feste Außen-
hülle fällt und das Geistige Schöpfungen beleben darf, also in einer Schöp-
fung Leben erkennbar ist. Es ist nun die Außenform nichts Starres, Festes
mehr, sondern sie ist beweglich, sich ständig ändernd und in irgendeiner
Weise tätig, wenn dies auch dem menschlichen Auge anfangs noch schwer
erkennbar ist. Und von nun an wechseln die Außenformen immer häufi-
ger, das Geistige hält sich darin nicht lange auf, sondern steigt von Stufe zu
Stufe, und immer mehr Leben verrät die Form, die es beziehen darf, bis
dann das Leben so offensichtlich erkennbar ist, daß von Lebewesen
gesprochen werden kann, denen eine bestimmte Aufgabe zugewiesen ist.
Das Geistige darin ist schon in einem bestimmten Reifegrad und wird also
zugelassen zu einer Tätigkeit, die wieder für ein anderes Schöpfungswerk
oder für ein anderes Lebewesen von Nutzen ist, und also dienet das Gei-
stige und erlöset sich dadurch von seiner jeweiligen Außenhülle. Und also
muß ein ständiges Vergehen der alten Hülle und ein ständiges Werden und
Entstehen einer neuen Hülle vor sich gehen, was in der gesamten Schöp-
fung Gottes auch immer wieder ersichtlich ist. Und es muß die Außenhülle
immer wieder das Geistige frei geben, sowie es sich zum Dienen entsch-
ließt, was von Gott stets erkannt wird, weshalb Er dem Verlangen des Gei-
stigen Rechnung trägt, ihm eine neue dienende Tätigkeit zuzuweisen. Das
Geistige in den Lebewesen ist sonach schon bedeutend weiter vorgeschrit-
ten, denn sein Wille ist nicht mehr Gott-widersetzlich, so daß es auch bald
den Reifegrad erreicht, der zur letzen Verkörperung auf Erden als Mensch
benötigt wird. Die Entfernung zwischen diesem im Menschen verkörper-
ten Geistigen und dem Geistigen, das noch in der festen Materie gebannt
ist, ist verständlicherweise sehr groß, und darum ist es ein Zeichen des
geistigen Rückganges, wenn ein Mensch diese feste Materie anstrebt, also
irdische Güter zu vermehren trachtet und sein Herz an Dinge hängt, die
noch völlig unreifes Geistiges in sich bergen. Es ist dies eine Gefahr für
den Menschen, denn das Geistige zieht ihn in seinen Bann, es zieht ihn
herab und erschwert ihm so den Weg zur Höhe, während der Mensch, der
die Materie unbeachtet läßt, viel freier ist und leichter zur Höhe schreitet.
Ihn hält nichts auf der Erde zurück, er kann sich weit eher lösen und wird
auch die letzte Form verlassen wollen, und er spürt es, daß er niemals das
begehren soll, was er schon längst überwunden hat ....
Amen

Sühneopfer Jesu Christi .... 22.12.1944


B.D. NR. 3375
Eine übermenschliche Tat war es, die der Mensch Jesus für Seine sün-
digen Mitmenschen vollbrachte, daß Er Sich an das Kreuz schlagen ließ,
ohne daß Er schuldig war. Ihm stand durch Seine Vollkommenheit die
Macht und Kraft zur Verfügung, Seine Feinde zu vernichten und den
schmach- und schmerzvollsten Kreuzestod von Sich abzuwenden. Er
konnte jederzeit Seine Schuldlosigkeit beweisen, und doch ließ Er mit Sich
geschehen, was Ihm von sündigen Mitmenschen angetan wurde, Er ließ
Sich ergreifen und unter Hohn und Spott der Menschen zum Tode führen.

29
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Er litt unsäglich und starb den qualvollsten Tod .... und dies aus Liebe zur
Menschheit, um sie zu erlösen .... Er nahm ein unmenschliches Leid auf
Sich, um Gott ein Sühneopfer darzubringen für die übergroße Sünden-
schuld, welche die Menschen auf sich geladen hatten. Denn Er wußte, wel-
che entsetzlichen Folgen diese Sünden nach sich zogen, er wußte, daß die
Menschen sich die ewige Seligkeit verscherzten, daß sie nimmermehr frei
wurden aus ihrem gebannten Zustand und daß sie Ewigkeiten schmachten
mußten, so sie unerlöst in das jenseitige Reich eingingen nach ihrem Lei-
bestode .... Er stand im Verband mit Gott durch die Liebe, Sein Geist war
mit dem Vatergeist vereint .... Und also war Er auch wissend und kraft-
voll .... Und Er erkannte die Finsternis, in der die Menschheit wandelte, Er
erkannte die Schwäche und Kraftlosigkeit, wenngleich sich die Menschen
stark dünkten und voller Überlegenheit. Er sah ihre geistige Not, Er sah
ihre Seelen in der Gewalt des Satans, und Er wollte ihnen Hilfe bringen ....
Licht und Kraft und starken Willen .... Die Menschheit selbst war dessen
nicht würdig, und Gott konnte sie nicht mit einem Geschenk bedenken,
das Reinheit des Herzens und tiefe Liebe zur Voraussetzung hat. Denn
Gott ist gerecht, und Er teilet Seine Gabe aus nach Verdienst und Würdig-
keit. Und also konnte sie nimmermehr in den Besitz dieser Gnadengabe ....
Licht und Kraft und starken Willen .... kommen, wenn nicht ein Mensch
voller Liebe Sich ihrer erbarmt hätte, Der Sich Selbst Gott anbot durch
Sein Opfer an Stelle derer, die Er erlösen wollte aus ihrer geistigen Not.
Und dieser Mensch war Jesus Christus, ein reinstes Lichtwesen, Das Sich
verkörperte als Mensch, um für die Sünden der Menschen zu leiden und
zu sterben. Seine Reinheit erhöhte Sein Leidensmaß, doch Seine Liebe zur
Menschheit war übergroß, und also vollbrachte Er das Erlösungswerk aus
freiem Willen, weil Er leiden wollte für die Menschen, um ihnen das Leid
zu ersparen und ihnen die ewige Seligkeit zu erkaufen, die sie sich ver-
scherzt hatten durch die Sünde ....
Amen

Unüberbrückbare Kluft .... Erlösungswerk Christi .... 23.12.1944


B.D. NR. 3376
Durch eine unüberbrückbare Kluft sind die Menschen von Gott
getrennt, die ohne Liebe dahinleben und ohne Glauben an Jesus Christus
als göttlichen Erlöser .... Für sie gibt es keinen Weg zu Gott, denn nur die
Liebe ist die Brücke zu Ihm, und nur der Glaube an Jesus Christus hilft
diese Brücke bauen, denn wer an Ihn glaubt, der wird auch nach Seinem
Gebot leben und die Liebe üben, und diese wieder stellt die Verbindung
her mit Gott. Es gibt keinen anderen Weg, und wer den Weg der Liebe
nicht gehen will, kann nie und nimmer zu Gott gelangen. Den Weg der
Liebe aber hat der Mensch Jesus auf Erden vorgelebt, Er hat die Kluft
überbrückt durch Sein Erlösungswerk für die Menschen, so daß alle diese
Brücke nun beschreiten können, so sie an Ihn glauben und Seine Gebote
halten. Und darum ist das Erdenleben nun nicht mehr hoffnungslos, weil
die ewige Liebe Selbst einen Weg gezeigt hat, der über diese bisher unü-
berwindliche Kluft hinüberführt zu Ihr, und weil Sie allen Menschen die
Möglichkeit gibt, diesen Weg zu beschreiten .... durch das Anerkennen
Christi und des Erlösungswerkes und dadurch der Entgegennahme Seiner
erworbenen Gnaden .... vermehrten Willen und verstärkte Kraft .... Aus
eigener Kraft konnte niemand die Kluft überbrücken, durch das Erlö-
sungswerk aber kann der Mensch seine schwache Kraft ums Vielfache
erhöhen, er vermag einen Willen aufzubringen, der die größten Hinder-
nisse meistert. Es muß aber unbedingt der Glaube an Jesus Christus den

30
Buch 44

Menschen veranlassen, Seine Gnadengabe anzufordern, er muß sich im


Gebet an Ihn wenden um Seine Hilfe, und sie wird ihm werden, weil der
Mensch Jesus am Kreuz dafür gestorben ist, daß der Mensch fortan nicht
kraftlos dem Willen dessen ausgeliefert ist, der als Gegner Gottes diese
unüberbrückbare Kluft geschaffen hat, um die Menschen von Gott zu
trennen. Und da Gott die Liebe Selbst ist, bestimmt Sein Gegner die Men-
schen zur Lieblosigkeit und entfernte sie dadurch immer weiter von Gott.
Und darum stellte Sich der Mensch Jesus diesem Gegner Gottes zum
Kampf .... Er suchte gleichfalls die Menschen von jenem zu trennen, indem
Er ihnen die sicherste Waffe in die Hand gab, indem Er sie anhielt zum
Liebeswirken, denn dieses garantiert die Annäherung an Gott, muß also
auch eine Brücke sein zu Ihm Selbst. Darum muß Er aber auch zuvor
anerkannt werden, ansonsten Sein Erlösungswerk auch nicht in Anspruch
genommen wird und dann die Kluft vom Menschen zu Gott unüberwind-
lich bleibt. Erst der liebetätige Mensch versteht die Bedeutung des Erlö-
sungswerkes, und er weiß auch um die Kraft der Liebe, er weiß um die
Gnaden, die Jesus Christus für die Menschen erworben hat. Und er ver-
sucht, auch die Mitmenschen zu gewinnen für ein Liebeleben, er versucht,
auch sie auf die Brücke zu führen, die allein zu Gott hinführt, die die maß-
lose Entfernung von den Menschen zu Gott verringert. Und er beteiligt
sich dann am Erlösungswerk, das Christus durch Seinen Tod am Kreuze
begonnen hat, das aber kein Ende nehmen wird und sowohl auf Erden wie
auch im Jenseits fortgesetzt wird, bis die Kluft überwunden ist und die
Seele den Zusammenschluß mit Gott gefunden hat ....
Amen

Zweck der Offenbarungen Gottes .... 24.12.1944


B.D. NR. 3377
Um den Menschen die Glaubenswahrheiten nahezubringen, offenbart
Gott Sich ihnen, indem Er Sich eines Menschen bedient, durch den Er zu
allen Menschen spricht. Er gibt Sich ihnen kund, d.h., Er äußert Sich
erkennbar, so daß der Mensch, so er willig ist, zum tiefen Glauben gelan-
gen kann an eine Wesenheit, Die überaus vollkommen ist, Die voller
Liebe, Allmacht und Weisheit ist und Die in engstem Zusammenhang
steht als erschaffende Macht mit Ihren Geschöpfen. Aus Seinen Offenba-
rungen geht dies einwandfrei hervor, dem Menschen aber steht es frei,
daran zu glauben oder nicht; und darum wird ihm das, was er glauben
soll, durch Seine Offenbarungen vermittelt; es wird ihm aber niemals so
bewiesen, daß er glauben muß. Es liegt lediglich an seinem Willen, ob das
ihm vermittelte Wissen ihm zu innerer Überzeugung wird, ob er also gläu-
big wird dadurch. Und darum sind die Offenbarungen Gottes so gehalten,
daß sie niemals einen Glaubenszwang bedeuten. Sie werden wohl als gött-
liche Offenbarungen erkannt werden können, wenn der Mensch ernstlich
nach der Wahrheit, also nach Gott, verlangt; sie können aber auch als
Menschenwerk, als menschliches Denken hingestellt werden, und es wird
dem Menschen volle Freiheit gelassen, wie er selbst sich dazu einstellt. Da
aber der Glaube an Gott unbedingt erforderlich ist, um zur Höhe zu
gelangen, wird Gott Sich auch immer wieder offenbaren, um den Men-
schen Kenntnis zu geben von Sich, von Seinem Walten und Wirken. Und
Er appelliert an den Verstand des Menschen, daß dieser das ihm vermit-
telte Wissen gedanklich verarbeite und dadurch zum rechten Glauben
gelange. Denn sowie der Mensch Zusammenhänge entdeckt, die mit dem
Wesen Gottes in Einklang zu bringen sind, d.h. die Liebe, Weisheit und
Allmacht Gottes erkennen lassen, nimmt er das ihm Gebotene als glaub-

31
ICH SPRECHE EUCH AN ....
würdig an. Und nun sucht er auch selbst die Verbindung herzustellen mit
diesem allervollkommensten Wesen. Und dies ist der Zweck der Offenba-
rungen Gottes, daß die Menschen, die Ihn suchen, den rechten Weg gehen
und Ihn dadurch auch finden. Sie sollen glauben können aus Überzeu-
gung, und dazu gehört ein ihnen vermitteltes Wissen, das sie gedanklich
verarbeitet haben und nun auch anerkennen als Wahrheit. Denn was Gott
von den Menschen zu glauben fordert, muß ihnen in irgendeiner Weise
nahegebracht werden. Es kann aber niemals Gott Selbst offensichtlich zu
ihnen sprechen, weil dies keine geistige Freiheit wäre, sondern ein Zwang,
der den Menschen keinen höheren Reifegrad eintragen könnte. Es wäre
dies zwar ein schlagender Beweis, der aber dennoch wertlos wäre, weil
dann der Mensch gezwungen wäre zu einem Gott-gefälligen Lebenswan-
del, ein solcher aber die Folge tiefer Liebe zu Gott sein muß. Denn nur die
Liebe kann zur Höhe führen, die Liebe aber muß im Herzen geboren wer-
den, in vollster Willensfreiheit, wenn sie göttlich ist und zu Gott hinführen
soll. Die Liebe ist auch der Schlüssel zur Weisheit, d.h., nur der liebende
Mensch erkennt die Wahrheit, und daher wird auch nur der liebende
Mensch zum rechten Glauben kommen. Gott aber predigt durch Sein
Wort die Liebe, und alles, was Er den Menschen kundgibt durch Sein
Wort, wird daher auch gläubig aufgenommen werden, so die Liebe nicht
ausgeschaltet wird. Gott also offenbaret Sich, um die Menschen zur Liebe
zu erziehen, um sie gläubig zu machen, auf daß Er Sich ihnen nahen kann
mit Seiner Gnadengabe, die ihnen verhelfen soll zum geistigen Aufstieg ....
Amen

Lebewesen .... Tätigkeit ....


Mußzustand .... Freier Wille Dienen in Liebe .... 25.12.1944
B.D. NR. 3378
Der Wille zum Leben beseelt alle Wesen, d.h., alles Wesenhafte strebt
danach, tätig zu sein, weil es uranfänglich kraftvoll war und seine Kraft
unbeschränkt gebrauchen konnte. Und darum ist der Zustand der
Untätigkeit für das Wesenhafte qualvoll, weil er der eigentlichen Beschaf-
fenheit und Bestimmung des Wesenhaften gänzlich widerspricht. Darum
wird es ständig gewissermaßen zur Tätigkeit gedrängt, jedoch im gebun-
denen Zustand, besonders in der festen Materie, daran gehindert, und dies
bereitet dem Wesenhaften große Qual. Die Kraftlosigkeit ist sonach das
erste, was behoben werden muß, um den Zustand des Wesenhaften erträg-
lich zu machen, und die geringste Kraftzufuhr läßt es emsig tätig werden
und verrät Leben .... d.h., jedes Lebewesen, von der kleinsten Pflanze bis
zum höchstentwickelten Schöpfungswerk, dem Menschen, ist Kraftemp-
fänger und in verschiedenen Graden fähig, eine Tätigkeit auszuführen,
und also ist Leben in ihnen. Die Tätigkeit eines jeden Lebewesens, außer
dem Menschen, ist von Gott bestimmt, und es kommen die Lebewesen
ihrer Bestimmung nach in einem gewissen Mußgesetz, d.h., sie ordnen
sich dem göttlichen Naturgesetz unter, laut welchem einem jeden Schöp-
fungswerk eine Bestimmung zugewiesen ist, die es erfüllen muß. Der
Drang zum Leben aber ist so stark in dem Wesenhaften, daß es sich nicht
diesem Gesetz widersetzt, sondern seine Bestimmung erfüllt, weil es
dadurch zu immer regerer Tätigkeit zugelassen wird. Und darum weiset
alles in der Schöpfung eine emsige Tätigkeit auf, alles beweiset Leben, bis
auf die harte Materie, die scheinbar tot ist, jedoch auch in sich ein Leben
einschließt, das so unmerklich für das menschliche Auge in Erscheinung
tritt, daß es kaum beachtet wird und daher die harte Materie als leblos gilt,
ohne es zu sein. Doch je weiter das Wesenhafte entwickelt ist, desto

32
Buch 44

erkennbarer ist auch seine Tätigkeit, sein Leben, für den Menschen, dem
nun auch dieses Leben in jeglichem Schöpfungswerk Anlaß sein soll zum
Nachdenken, welchen Zweck die gesamte Schöpfung erfüllt .... Denn der
Mensch als solcher ist fähig, darüber nachzudenken, während allen ande-
ren Lebewesen diese Fähigkeit noch mangelt. Der Mensch aber ist in
erhöhtem Maße fähig, tätig zu sein, und zwar aus freiem Willen. Ihm
strebt unentwegt Lebenskraft zu, die er zu ständiger Tätigkeit nützen
kann, und also ist er dem Zustand des urgeschaffenen Wesens schon
erheblich nähergekommen und er kann das letzte Stadium nun auswerten,
um völlige Freiheit und ungemessene Kraft zu erlangen, um wieder schaf-
fend und gestaltend tätig sein zu können, wie es uranfänglich seine
Bestimmung war. Doch es muß die Tätigkeit, die der Mensch auf Erden
ausführt, ein Dienen in Liebe sein .... Dies allein ist bestimmend, ob das
Wesen zum wahren Leben gelangt. Er kann die Fähigkeit, tätig zu sein,
auch mißbrauchen im Erdenleben, indem er schaffend und gestaltend
tätig ist in Lieblosigkeit, indem er zum Schaden des Mitmenschen seine
Lebenskraft nützet, denn er hat freien Willen, er ist nicht mehr im Mußzu-
stand, gezwungen zu einer bestimmten Tätigkeit, sondern er kann sich
diese frei wählen, muß sich aber auch dafür verantworten und die Folgen
auf sich nehmen. Es wird ein Mensch, der seine Kraft mißbrauchet, sie
dennoch nicht hergeben mögen, er wird sein irdisches Leben nicht been-
den wollen; er fühlt, daß ihm nachher jegliche Kraft entzogen wird, und
fürchtet sich daher vor dem Tode, vor dem Beenden seines Kraftzustan-
des, während der Mensch, der in dienender Liebe tätig ist, ebenso davon
überzeugt ist, daß ihm erhöhte Kraft im jenseitigen Leben zur Verfügung
steht, so daß er das irdische Leben gern aufgibt, um des ewigen Lebens
willen. Der Zustand der Kraftfülle bedeutet immer Leben, Kraftlosigkeit
aber stets Tod .... Das Wesenhafte fürchtet den Tod und begehret das
Leben .... Doch ein Leben ohne Gott gibt es nicht, und Gott ist die Liebe ....
Also muß das Wesen in der Liebe stehen, um leben zu können. Lässet es
aber die Liebe außer acht, so ist Tod, also Kraftlosigkeit, sein Los ....
Amen

Erdenleben Augenblick in der Ewigkeit ....


Leiden und Freuden .... 25.12.1944
B.D. NR. 3379
Das Erdenleben ist nur von kurzer Dauer, selbst wenn der Mensch ein
hohes Alter erreicht, denn es ist eine Phase in der Ewigkeit, die wie ein
Augenblick gewertet werden kann. Und alles, was der Mensch an Freuden
und Leiden zu durchleben hat, geht wie ein flüchtiger Moment vorüber
und lässet immer nur die Erinnerung zurück. Doch auswirken kann sich
jeder Moment für die ganze Ewigkeit .... Gott aber hat eines jeden Men-
schen Schicksal wohl bedacht, und Seine Liebe hat es gestaltet. Daher wird
nichts sinn- und zwecklos sein, was auch der Mensch durchleben muß; es
wird der Seele zum Heil gereichen, sowie er sich ganz der göttlichen
Führung überläßt und, ohne zu murren, sich in sein Schicksal fügt. Gott
will die völlige Unterwerfung des Menschen erreichen, weil Er dann erst
ganz in ihm wirken kann; Er fordert völlige Hingabe an Sich, um die Seele
des Menschen durchfluten zu können mit Seiner Liebe .... Und darum
muß sein Herz jegliches Verlangen aufgeben, das nicht Ihm gilt .... Das
Erdenleben ist kurz und muß ausgewertet werden, es muß genützet wer-
den zum gänzlichen Zusammenschluß mit Gott, und es geht jeder Tag ver-
loren, wo irdische Ziele das Menschenherz bewegen. Und darum nimmt
Gott oft den Menschen, was sie von selbst nicht hingeben wollen, um Sich

33
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Selbst ihnen dann darzubieten als Ersatz dessen, was sie aufgeben müssen.
Und es ist der Mensch dann wahrlich nicht im Nachteil, er tauschet etwas
Geringes gegen etwas Kostbares ein, und er wird überaus selig sein, so er
einst erkennt, wie liebevoll Gottes Führung war, die ihm zur ewigen Selig-
keit verhelfen wollte. Denn das ist Seine Liebe und Gnade, daß Er Seine
Weisheit walten lässet, weil Er erkennt, was der menschlichen Seele von
Nutzen ist und was ihr schaden könnte auf ewig. Er hält Seine schützende
Hand über Seine Kinder, die Ihn anstreben und in Gefahr sind, sich Ihm
zu entfremden, weil die Welt mit allen Lockungen an sie herantritt ....
Doch es soll der Mensch voll vertrauend sich der göttlichen Führung
überlassen, er soll wissen, daß Seine Liebe den Erdenlauf bestimmt hat
und daß er Ihm dereinst dankbar sein wird, wenn die kurze Erdenzeit
vorüber ist, die nur ein Augenblick ist in der Ewigkeit ....
Amen

Eruptionen ....
Naturkräfte .... Göttliche Ordnung .... 26.u.27.12.1944
B.D. NR. 3380
Ein Geschehen bereitet sich vor, das bestimmt ist seit Ewigkeit, das
Gottes Willen zur Grundlage hat und durch menschlichen Willen veran-
laßt wird, doch ohne Wissen um die Auswirkung dessen, was Menschen
ersonnen haben. Der Zeitpunkt rückt immer näher, da sich Kräfte zusam-
menschließen, die frei wurden durch menschlichen Willen und die nun
vereint etwas ausführen, wozu sie die Zustimmung haben von Gott, der
Ursache und Wirkung genau abwägt und den geistig unentwickelten Kräf-
ten Seinerseits beisteht, wo diese von menschlichen Handlungen bedrängt
werden. Es geht nichts im Universum vor sich ohne den Willen oder die
Zustimmung Gottes. Sowie nun durch menschlichen Willen die Aufwärts-
entwicklung des Geistigen in den Schöpfungswerken gehindert wird, gibt
Gott diesem Geistigen selbst das Recht und die Kraft, sich zu wehren, und
dies geschieht in einer Weise, daß unvorstellbare Kräfte zur Entfaltung
kommen und sich austoben, indem sie zerstören die festeste Materie und
ein Chaos schaffen, um sich zu rächen für ihren unterbrochenen Entwick-
lungsgang. Was sich im Inneren der Erde abspielt als Folge von Zerstörun-
gen und Vernichtungen durch Menschenwillen, wird in kürzester Zeit
erkennbar werden, denn unaufhaltsam bereiten sich Eruptionen vor, die
mit einer Gewalt stattfinden, von denen sich die Menschen noch keine
Vorstellung machen können. Jeder Verstoß gegen die göttliche Ordnung
wirkt sich zum Schaden der Menschheit und auch der irdischen Schöp-
fungen aus, denn Gottes Gesetz bezweckt Erhaltung oder ordnungs-
mäßige Entwicklung dessen, was Er geschaffen hat. Wird diesem Gesetz
zuwidergehandelt, dann zieht dies auch ein Auflösen oder Vergehen des
Geschaffenen nach sich, doch zum Entsetzen derer, die das göttliche
Gesetz nicht respektieren .... der Menschen, die als Gott-ferne Wesen
nichts mehr gelten lassen, was aus der göttlichen Ordnung hervorgegan-
gen ist. Und es sind die Menschen auf diesem niederen Reifegrad ange-
langt, daß sie sich hingeben den Mächten der Finsternis und ausführen,
was diese von ihnen verlangen. Sie zerstören Schöpfungen in blindem Haß
gegen den Nächsten, und selbst das noch gebannte Geistige empöret sich,
weil es das unrechtmäßige Freiwerden aus seiner Form nicht als Erlösung
empfindet und darum tobet und wütet in seiner Freiheit. Und der Wille
des Menschen dringt bis tief in das Reich des noch im Anfang seiner Ent-
wicklung stehenden Geistigen, und dieses rächet sich. Es ist ein Akt größ-
ten geistigen Aufruhrs, der nur selten von Gott zugelassen wird in dem

34
Buch 44

Maß, wie er in Erscheinung treten wird. Es ist das Wirken der Kräfte von
nur kurzer Zeitdauer, doch es wird unvorstellbaren Schaden anrichten.
Gott bannet das sich befreiende Geistige wieder und hält es so von weite-
rem Toben und Wüten zurück. Doch soweit gewähret Er ihm Freiheit, wie
es nötig ist, um die das Geschehen überlebende Menschheit zu anderem
Denken zu veranlassen. Denn dies ist der Zweck des Zerstörungswerkes
von seiten Gottes, daß sie ihre Sünde des Verstoßes gegen die göttliche
Ordnung erkennen und sich zu bessern suchen .... Denn alles, was
geschieht, ist nur ein Mittel zur Rückgewinnung des Geistigen, das von
Ihm abstrebt, es ist eine Mahnung und Hinweis auf Gottes Allmacht und,
wenn auch nicht erkannt, ein Beweis der göttlichen Liebe, die den Men-
schen helfen will, die sich verirrt haben bis in die tiefsten Tiefen des
Lasters und der Bosheit ....
Amen

Tönendes Wort .... 27.12.1944


B.D. NR. 3381
Wohl tönet das innere Wort klar und vernehmlich, doch nur dem, der
nach innen horchet und durch seinen Lebenswandel sein Herz so gestaltet
hat, daß Gott Selbst Sich durch dieses Herz äußern kann. Es muß die Seele
des Menschen so innig mit dem Geistesfunken in sich verbunden sein,
daß sie jederzeit seine Stimme vernehmen kann, und der Geistesfunke,
der eine Ausstrahlung Gottes ist, vermag sich so zu äußern, daß der
Mensch, gesprochenen Worten gleich, seine Stimme hört, daß die Worte in
ihm klingen und also nicht mißverstanden werden können. Denn wie
Menschen zueinander sprechen von Mund zu Mund, so spricht auch Gott
mit den Menschen durch das Herz. Es ist der Vorgang nicht anders zu
erklären, doch verständlich ist er nur für den, der einmal die göttliche
Stimme gehört hat. Er fühlt es im Herzen, was Gott zu ihm spricht, und er
ist überselig über diese Gnade, denn nun gibt es für ihn keinen Zweifel,
keinen Unglauben, keine Frage, denn alles wird ihm widerlegt oder beant-
wortet, sowie ein Zweifel oder eine Frage in ihm aufgetaucht ist. Das
tönende Wort ist für den Menschen ein Beweis, daß alles Wahrheit ist, was
er nur glaubte zuvor. Und das tönende Wort bekundet dem Menschen die
Anwesenheit des himmlischen Vaters .... Seine Nähe, die unsagbar
beglückt. Doch es klingt so überaus leise und fein im Herzen, daß nur die
größte Achtsamkeit es zu vernehmen vermag. Die innigste Verbindung mit
Gott muß hergestellt werden gedanklich, und dann muß das Horchen ein-
setzen, das Harren auf Seine Gnade, die nun vernehmlich auf ihn ein-
strömt. Die göttliche Stimme in sich zu vernehmen wird aber nur dem
Menschen möglich sein, dessen Herz sich zur Liebe gewandelt hat, denn es
ist die göttliche Liebe, die sich dem Menschen gegenüber äußert, und
diese kann nur dort in Erscheinung treten, wo wahre Liebe ist. Doch hat
der Mensch einmal das göttliche Wort hörbar in sich vernommen, so wird
er diese Gnadengabe ewiglich nicht mehr verlieren, dann kann er jederzeit
und überall Seine Stimme ertönen hören .... er wird nur in inniger Zwie-
sprache mit Ihm zu verharren brauchen, und schon wird er die Antwort
klar und deutlich vernehmen. Und ihn wird kein Zweifel befallen ob der
Wahrheit dessen, weil er die Nähe Gottes spürt und es ihm auch verständ-
lich ist, daß Gott Sich hörbar kundgibt. Doch bevor das Erdenkind nicht
einen bestimmten Reifegrad erlangt hat durch ein uneigennütziges Liebe-
leben, kann es auch nicht das Glück dieser seligen Vereinigung mit Gott
empfinden. Jedoch es soll stets und ständig nach innen horchen und innig
bitten um diese Gnade, auf daß es Kraft empfange, zu leben nach dem

35
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Willen Gottes, und Seine ewige Liebe sich ihm zuneige .... auf daß es Seine
Stimme vernehme klar und deutlich, auf daß Er durch das Herz zu ihm
spreche und das Erdenkind Seine Liebe fühle und überglücklich schon auf
Erden ist ....
Amen

Gottes Liebe ....


Leid oder Freude .... Gebetserhörung .... 28.12.1944
B.D. NR. 3382
Ihr Menschen fasset es nicht, mit welch inniger Liebe Ich euch
umsorge, ansonsten ihr nicht ängstlich und bangend in die Zukunft
schauen würdet. Ihr seid in Meiner Obhut zu jeder Stunde, Ich lasse euch
nicht allein, und so ihr euch allein und verlassen wähnet, öffnet ihr euch
nur nicht dem Kraftstrom, der von Mir unaufhörlich auf euch überfließt.
Und dann müsset ihr ringen darum, daß ihr Mich zu fühlen vermögt ....
ihr müsset euer Herz Mir zuwenden und Mich darin aufnehmen wollen,
ihr müsset Kindern gleich in Meine Arme flüchten mit allen euren Sorgen
und Nöten und Mich bitten, daß Ich sie euch abnehme oder euch tragen
helfe, und Meine Liebe wird dazu immer bereit sein .... Aus Meiner Liebe
seid ihr hervorgegangen, und diese Liebe kann sich ewig nicht verringern;
und würdet ihr die Größe Meiner Liebe fassen können, dann würdet ihr
völlig sorglos durch euer Erdenleben gehen, weil ihr euch in Meiner Liebe
geborgen wüßtet, denn die rechte Liebe, die mit Macht und Kraft gepaart
ist, kann alles und will alles, was gut ist, und dem zum Segen, dem sie gilt.
Meine Liebe aber gilt allen Meinen Geschöpfen, und darum will Ich nur
das, was diesen Geschöpfen zum Segen gereicht .... Ich will sie für ewig
glückselig machen, und Ich will, daß sie Meine Liebe zu spüren vermögen,
weil dies Seligkeit für sie bedeutet. Und so ihr Menschen daran glaubt, daß
Ich Selbst die Liebe bin und nicht anders als gut an euch handeln kann
und will, dürfet ihr jede Sorge fallenlassen, denn irdisch und geistig
betreue Ich euch, und desto erfolgreicher, je mehr ihr Mich an euch wirk-
sam werden lasset und je weniger Widerstand ihr Mir entgegensetzet. Und
so eure Seele banget, dann hält die Welt sie noch gefangen, und davon
muß sie sich lösen, sie muß Mir alles anvertrauen und überlassen, wie Ich
ihr irdisches Leben lenke, sie muß bereit sein, zu opfern, wenn Ich ein
Opfer von ihr verlange, denn dann ist es nur zum Besten für ihr geistiges
Wohl. Und Ich weiß es wahrlich, was die Seele benötigt, Ich weiß es, wann
sie in Gefahr ist, und Ich weiß das rechte Mittel, sie zu bewahren vor der
Gefahr. Und doch bin Ich bereit, euch auch eure irdischen Wünsche zu
gewähren, so ihr Mich in aller Innigkeit darum bittet und so ihr gläubig
auf die Erfüllung eurer Bitten harrt. Denn Meine Liebe lässet euch nicht
darben, sie gibt und erfüllt stets, solange ihr in Mir euren Vater seht und
mit kindlicher Liebe zu Mir kommet .... sowie ihr an Meine Liebe glau-
bet .... Denn die Liebe versagt sich nicht, sondern sie ist immer gebebereit.
Und was ihr als Leid zuweilen ansehet, das ist oft nur die Brücke zur
Freude, doch zu einer Freude, die Bestand hat und ewig nicht mehr zer-
stört werden kann. Um ein großes Ziel zu erreichen, müsset ihr oft über
beschwerliche Wege gehen, und ihr dürfet nicht mutlos werden, denn das
Ziel ist begehrenswert, und es wiegt alle Enttäuschungen und Beschwer-
nisse zuvor auf. Wer aber kraftlos ermattet am Wege, der erreichet das Ziel
nicht. Und ihm will Ich Mut zusprechen und ihm Kraft zuführen, weil
Meine Liebe ihm die Hilfe nicht versagen kann. Doch glauben müsset ihr
an Meine Liebe, wenn es euch auch unmöglich ist, sie in ihrer ganzen Fülle
zu erfassen .... Glaubet daran und bemühet euch, Mir gleich zur Liebe zu

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Buch 44

werden, teilet auch ihr aus, was ihr besitzet, und gebet Mir dadurch das
Recht, in und durch euch zu wirken, und ihr werdet gekräftigt sein auf
eurem Lebensweg, ihr werdet alle Klippen überwinden und alles aus Mei-
ner Hand dankbar und ergeben entgegennehmen .... Leid und Freude ....
Denn beides ist von Mir gesandt, euch zu fördern in eurer seelischen Ent-
wicklung .... So ihr immer in Verbindung bleibt mit Mir, so euer Herz stets
Mir entgegendrängt und ihr Mir euren Kummer anvertraut, werde Ich
euch trösten und stärken und euer Leid von euch nehmen. Denn Meine
Liebe lässet euch nicht in der Not, die ihr Mein sein wollet, die ihr Mir
angehören wollet bis in alle Ewigkeit ....
Amen

Streiter Gottes .... 28.u.29.12.1944


B.D. NR. 3383
Kraftvoll und mutig sollt ihr Mein Wort vertreten vor der Welt, nie-
manden sollet ihr fürchten und keine Schwäche in euch aufkommen las-
sen, denn Ich bin immer bei euch, und es kann euch kein Leid geschehen,
so Ich es nicht zulasse .... Und Ich benötige euch, darum lasse Ich es nicht
zu, daß Menschen euch nahetreten und euer Leben ernstlich gefährden.
Denn Ich brauche Arbeiter, die in der kommenden Zeit für Mich tätig
sind. Es ist die letzte Möglichkeit, zu werben für Mein Reich, es ist die
letzte Gelegenheit für die irrenden Seelen, mit eurer Hilfe zu Mir zu fin-
den, und darum werde Ich diejenigen nicht bedrängen und gefährden las-
sen, die ihren Mitmenschen zu Hilfe kommen wollen, die Mein Wort ver-
künden unter ihnen, die für Meinen Namen eintreten und durch die Ich
Selbst zu den Menschen sprechen kann. Ich benötige euch, ihr Meine Die-
ner auf Erden, und darum bin Ich auch ständig zu eurem Schutz bei euch.
Ihr geht keinen Schritt allein, Ich begleite euch auf allen Wegen, Ich lenke
eure Schritte denen zu, die eure Hilfe brauchen, Ich nehme Anteil an
eurem Schicksal, das Ich Selbst gestalte und das darum eurer Bestimmung
gemäß an euch herantritt. Und Ich segne eure Arbeit, die dem Seelenheil
der Mitmenschen gilt .... Also könnet ihr unbesorgt eurer geistigen und
irdischen Arbeit nachgehen, ihr werdet keinen Angriff zu fürchten brau-
chen, der euch unfähig machen könnte zu jener, und ihr werdet stets über
ungewöhnliche Kraft verfügen können, so ihr nur empfangen wollt ....
Und es währet nicht mehr lange, daß eure Mission einsetzet, daß ihr offen
werben müsset für Mein Reich .... Noch ist euer Wirken heimlich und in
kleineren Kreisen möglich, doch die Not der Zeit erfordert ein offenes
Einsetzen für den Glauben, für Mein Wort .... für Meine Liebelehre, die in
Gefahr wäre, beseitigt zu werden, wenn der Wille der Menschen dies aus-
führen könnte. Und dann muß euer Wille stark sein und wagemutig, dann
müsset ihr furchtlos reden, wie es euch das Herz eingibt, denn dann bin
Ich es, Der durch euch redet, und dann will Ich euch nützen als Meine
Werkzeuge und euch auch schützen, bis eure Mission beendet ist. Mein
Wille wird dann in euch tätig sein, weil euer Wille Mir untertan ist. Und
glaubet ihr, daß Ich Meine Streiter besiegen lasse vom Feind? Glaubet ihr,
daß Ich nur einen von euch Meinem Feind überlasse? Wer an Meiner Seite
kämpft, den decket Mein Schild, und keine Waffe wird ihn verletzen kön-
nen, er wird weder durch Stärke noch durch Hinterlist überwunden wer-
den, er wird Meine Kraft empfangen und Schritt für Schritt vorwärtskom-
men, denn Ich streite neben ihm und überwinde den Feind. Und für die-
sen kommenden Kampf bilde Ich Mir zuvor Meine Streiter aus ....
In Meinen Reihen wird nur mit Waffen der Liebe gekämpft, mit dem
Schwert des Mundes werden Siege erfochten, Mein Glaubensschild wird

37
ICH SPRECHE EUCH AN ....
alle Pfeile auffangen, die Meine Streiter verletzen sollen, und keiner wird
fallen von diesen, solange er in Meinen Reihen kämpft, denn Ich habe die
Macht über alle, und Mir muß auch das Heer Meines Gegners gehorchen,
so Ich darauf bestehe. Ich aber lasse jedem seine Freiheit, doch wer mit
Mir kämpfet, der hat keinen Gegner mehr zu fürchten, weil Meine Macht
vernichten wird, die sich wider Mich stellen. Und die Meinen lasse Ich
nicht in seine Hände fallen, selbst wenn der Feind in Überzahl ist. Denn
von Mir strömt eine große Kraft aus, und die in Meiner Nähe weilen, wer-
den von dieser Kraft erfüllt, und nun werden sie ihre Waffen gebrauchen,
sie werden reden und also kämpfen mit dem Schwert ihres Mundes, und
Ich werde ihnen jedes Wort in den Mund legen, auf daß es nicht ohne Ein-
druck bleibe .... Ich werde einen jeden anweisen, was er reden soll, auf daß
der Wille des Gegners gebrochen werde und daß auch aus seinem Lager
jene zu Mir überlaufen, die von der Kraft Meines Wortes, das durch euch
gesprochen wird, durchdrungen sind und unter Meine Fahnen treten wie-
der zum Kampf gegen das Böse. Und Ich werde bei euch sein sichtbar und
unsichtbar und euch stets stärken, so ihr wider den Feind ziehet und für
Mich kämpfet ....
Amen

Segen der Armut .... Geistiger Kraftzustrom ....


Überwinden der Materie .... 30.12.1944
B.D. NR. 3384
Von geistiger Kraft durchflutet zu sein wiegt alle irdischen Güter auf,
denn irdischer Besitz wird niemals dazu führen, vollkommen zu werden
oder sein Wesen umzugestalten, was aber die geistige Kraft zuwege bringt.
Irdische Güter werden nicht zu Gott hinführen und sonach auch nicht zu
dem letzten Ziel des Menschen auf Erden, zum Zusammenschluß mit
Gott .... zur Gotteskindschaft. Jeder geistige Erfolg wird immer den geisti-
gen Kraftzustrom zur Voraussetzung haben, niemals aber durch irdischen
Besitz zu erwerben sein. Wer darum auf sein Seelenheil bedacht ist, wer
geistig strebt, der muß auch danach trachten, sich der göttlichen Ausstrah-
lung zu öffnen, Seinem Geist, der überall dort sich ergießen wird, wo ein
Aufnahmegefäß bereitsteht. Und er muß irdisches Streben gänzlich aus-
schalten, also darf er auch nicht sein Herz an vergängliche Dinge hängen,
denn ein Streben danach vermindert die Kraftzufuhr aus dem geistigen
Reich. Was aus dem geistigen Reich kommt, verlangt ungeteilte Empfangs-
willigkeit, um wirksam werden zu können. Jedes irdische Verlangen aber
schwächt den Empfangswillen und ist folglich ein Hindernis für die göttli-
che Kraftausstrahlung. Und es wird der Mensch desto mehr sich dieser
öffnen, je weniger er sich von der Welt und ihren Freuden, von irdischem
Besitz gefangennehmen läßt, je mehr er also die Materie überwindet und
geistigen Kraftzustrom begehrt. Dann erscheint ihm auch bald das irdi-
sche Gut klein und unwichtig, denn er wird durch geistige Kraft in den
Zustand des Erkennens versetzt, und nun weiß er, wie wertlos alles Irdi-
sche ist im Vergleich zu dem Zustand des Wissens und der Wahrheit, zu
dem Zustand der Erleuchtung durch den göttlichen Geist. Denn nun erst
weiß er auch um die Seligkeit des Wissens, um die Seligkeit des Besitzes
der Kraftfülle, die mit irdischem Besitz nichts zu tun hat. Und darum ist es
keineswegs als eine Einschränkung der Lebensrechte anzusehen, wenn der
Mensch arm ist an irdischem Gut und Besitz, denn desto eher vermag er
die geistige Verbindung herzustellen, die ihm weit kostbareres Gut ein-
trägt, desto eher wird er wissend werden und geistigen Reichtum in aller
Fülle besitzen, weil er nur unter Aufgeben irdischen Verlangens zu den gei-

38
Buch 44

stigen Gütern gelangen kann, die der göttliche Geist denen vermittelt, die
sich aus eigenem Antrieb gestalten zur Aufnahme dessen, was Gott unmit-
telbar entströmt .... geistige Kraft, die den Menschen nun fähig macht, für
Ihn zu wirken ....
Amen

Vermehrtes Leid ....


Katastrophe .... Ruf aus dem Herzen .... 31.12.1944
B.D. NR. 3385
Größeres Leid hat die Erde noch nicht gesehen, und doch genügt es
nicht, die Menschen zu wandeln und sie Gott zugewandten Sinnes zu
machen. Es ist ein trostloser Zustand, denn die irdische Welt gilt den Men-
schen alles, die geistige Welt nichts, da ihnen der Glaube daran fehlt. Und
selbst das größte Leid ändert das Denken der Menschen nicht, sie fallen
immer wieder ab von Gott und bekennen durch ihr liebloses Handeln ihre
Zugehörigkeit zu Seinem Gegner. Und sie streben somit ein verkehrtes
Ziel an, sie gehen dem ewigen Verderben entgegen. Was noch an Leid über
die Menschen kommt, wäre wohl geeignet, ihren Sinn zu ändern, so sie
noch nicht ganz in der Gewalt des Satans sind, doch auch dieser suchet
mit List und Gewalt auf die Menschen einzuwirken, er sucht sie aufzuleh-
nen gegen Gott, und es wird ihm gelingen, denn die Menschen selbst nei-
gen sich ihm zu, weil er die Welt vertritt und ihnen ein irdisches Wohlle-
ben verspricht .... Und so wird auch noch das letzte an die Menschen her-
antreten, denn Gott will ihnen zeigen, daß alles Irdische vergänglich ist
und daß ihre Hoffnungen und ihre Wünsche trügen, daß alles hinfällig ist,
so Gott es nicht will, auf daß sie erkennen, daß ein stärkerer Wille regieret,
dem sie untertan sind. Weil sie nicht an Gott glauben, will Gott Sich den
Menschen kundtun, Er will Seine Stimme ertönen lassen, gewaltig und
unüberhörbar; Er will, daß sie ihre Machtlosigkeit erkennen und eine
Macht über sich spüren, der sie auf Gnade oder Ungnade ausgeliefert sind.
Und darum wird Er Sich offenbaren durch die Naturgewalten und es den
Menschen leichtmachen, den Glauben zu gewinnen, indem Er ihnen nahe-
legt, Ihn anzurufen, indem Er die Not so beängstigend auf sie einstürmen
läßt, daß sie um Hilfe rufen. Und so dieser Notruf von Herzen kommt,
wird Er ihnen beistehen, jedem einzelnen nach seinem Glauben und sei-
nem Verlangen .... Er wird die Seelen bedenken, selbst wenn Er den Leib
dem Toben der Naturgewalten überlässet .... Denn die Seelen sind es, die
in großer Not sind, da des Leibes Bestehen nicht mehr von langer Dauer
ist. Doch Er wird auch viele Menschen irdisch erretten, Er wird Sich ihnen
nahebringen, daß sie ihre Abwehr aufgeben, daß sie sich durch Seine Liebe
besiegen lassen, die sie nun erkennen durch wunderbare Errettung aus der
Gefahr des Leibes. Doch es muß diese Not noch über die Menschen kom-
men, es muß ein Geschehen sie überraschen, das alle Pläne, alle Hoffnun-
gen zunichte macht, das sie hilflos macht wie Kinder, auf daß sie auch Kin-
dern gleich nach ihrem Vater rufen .... auf daß die Seele in ihrer Not sich
Dem zuwendet, Der Herr und Schöpfer ist, auf daß sie Ihn um Erbarmen
bittet und nun von Seiner erbarmenden Liebe erfaßt werden kann. Und
also muß das Leid auf Erden Formen annehmen, die unüberwindlich
erscheinen, damit die Ohnmacht des Menschen hervortritt und er nun im
Gefühl äußerster Schwäche und Verlassenheit, in höchster Not und Gefahr
Den anruft, Der ihm helfen kann .... Und sowie der Ruf aus dem Herzen
kommt, wird ihm geholfen werden ....
Amen

39
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Das urgeschaffene Geistige und sein Fall .... 31.12.1944
B.D. NR. 3386
Das urgeschaffene Geistige stand in höchster Vollkommenheit. Es war
aus Gottes Willen in höchster Vollendung hervorgegangen, es war mit
allen Gaben ausgestattet, es stand in Macht- und Kraftfülle, denn es war
geschaffen als Ebenbild Gottes, an dem Er Selbst Gefallen fand und das
darum Seine volle Liebe besaß. Seine Liebe ließ etwas entstehen, was Er
beglücken wollte, und unübertreffliche Weisheit und Kraft kam in dem
geschaffenen Geistigen zum Ausdruck. Und dieses urgeschaffene Geistige
stand im freien Willen, weil die Vollkommenheit ohne freien Willen nicht
zu denken ist. Der freie Wille aber brachte das Wesenhafte zum Fall ....
Denn eines unterschied das geschaffene Geistige von seinem Schöpfer ....
es bezog seine Kraft aus Gott, Der Selbst der Kraftquell war von Ewigkeit.
Und es wollte das Geistige diesen Unterschied nicht gelten lassen. Seine
Kraft und Macht war unerschöpflich, daß es sich lösen zu können glaubte
von dem Kraftzentrum, daß es als selbst kraftspendend bestehen zu kön-
nen glaubte und vermöge seiner eigenen Kraft die Kraft Gottes schmälern,
also Gott Selbst sich untertänig machen wollte .... Und da es im freien Wil-
len stand, wurde es von Gott in seinem Vorhaben nicht gehindert, wenn-
gleich es unausführbar war. Der Wille aber genügte, um dieses urgeschaf-
fene Geistige sündig zu machen. Ihm blieb jedoch die Kraft nach wie vor
belassen, Gott entzog sie ihm nicht, weil, was vollkommen aus Seiner
Hand hervorgegangen, nimmermehr durch Seinen Willen unvollkommen
wurde und die Kraftfülle zur Vollkommenheit gehörte. Und dies nützte
nun das sündig gewordene Geistige aus .... Es ließ nun durch eigenen Wil-
len und der Kraft aus Gott wieder geistige Wesen hervorgehen, es schuf
das urgeschaffene Geistige unzählige Wesenheiten gleichfalls in höchster
Vollendung, denn dazu stand ihm die Kraft aus Gott zu Gebote, und also
ward auch diesem Wesenhaften der freie Wille gegeben. Gott aber konnte
es nimmermehr gutheißen, weil der Wille des urgeschaffenen Geistigen
war, durch die Schaffung der Wesenheiten Gott die Kraft zu entziehen und
sich selbst über Ihn zu erheben. Also nützte es die Kraft aus Gott zum
Wirken gegen Ihn, und es bestimmte das erschaffene Wesenhafte zum
gleichen Vorgehen gegen Gott .... Gott aber betrachtete auch das aus dem
Willen des Gegners hervorgegangene Wesenhafte als Sein Eigentum, da es
aus Seiner Kraft entstanden war. Doch da es freien Willen hatte, sollte es
selbst entscheiden, wem es angehören wollte .... Und es entschied sich für
den Gegner Gottes, denn dieser hatte in das von ihm geschaffene Wesen-
hafte seinen Willen gelegt, der wider Gott gerichtet war. Die ursprüngliche
Vollkommenheit des Wesenhaften aber bedeutete auch volle Erkenntnis,
also es fiel das Wesenhafte nicht aus Unkenntnis von Gott ab, sondern
gleichfalls aus Überheblichkeit und dem Vorsatz, Gott zu entthronen. Also
wurde auch dieses Wesenhafte sündig .... Doch aus der Liebe Gottes ist
alles hervorgegangen, denn die Kraft Gottes war Seine Liebe .... Und diese
Liebe kann ewig nicht vergehen .... Also ergriff sie auch das Wesenhafte,
das von Gott sich abwandte, um es wieder Sich zuzuleiten, doch da das
Wesenhafte mit freiem Willen ausgestattet ist, kann es nicht wider dessen
Willen zu Gott gerichtet werden, sondern es muß sich selbst von der Liebe
Gottes so angezogen fühlen, daß es aus freiem Willen sich Ihm zuwendet.
Und dieses Zurückleiten zu Sich Selbst ist Gottes ewiger Heilsplan, der
Seiner gesamten Schöpfung zugrunde liegt und der, wenn auch nach end-
los langen Zeiten, nach Ewigkeiten einmal zum Ziel führen wird, daß alles
Wesenhafte seinen Urzustand zurückgewonnen hat und wieder in höch-
ster Vollkommenheit sich mit Gott vereinigt, von Dem es als Kraft einst-
mals ausgegangen ist ....

40
Buch 44

Amen

Dunkle Geistesnacht .... Wirken der Lichtwesen .... 1.1.1945


B.D. NR. 3387
Durch dunkle Geistesnacht sollen die Menschen geführt werden zum
Licht. Es erfordert dies große geistige Arbeit auf Erden und auch im geisti-
gen Reich, denn es gilt, die Menschen in anderes Denken zu leiten, ihnen
das Irrige ihres Denkens klarzumachen und sie vor dessen Folgen zu war-
nen. Es ist diese Arbeit so notwendig, daß ungewöhnliche Vorkehrungen
getroffen werden von seiten Gottes, um diese geistige Arbeit zu fördern,
um Menschen dazu fähig zu machen und sie ständig in die Lage zu verset-
zen, geistig tätig sein zu können. Denn unzählige Seelen bedürfen der
Hilfe, weil sie zu schwach sind und Dunkelheit ihren Geist verhüllt. Sie ste-
hen am Rande des Abgrundes, und nur tatkräftige Hilfe kann sie davon
zurückreißen. Und es sind die geistigen Wesen des Lichtes ständig
bemüht, sie auf den rechten Weg zu führen, doch sie können es nicht
eigenmächtig tun, sondern müssen sich williger Menschen bedienen, die
als ihre Organe auf Erden tätig sind, die also reden und handeln, wie die
Lichtwesen selbst sich äußern würden, so sie nicht der Willensfreiheit der
Menschen wegen gezwungen wären, sich verborgen zu halten. Die geistige
Arbeit muß ausgeführt werden in einer Weise, daß sie dennoch mensch-
lich irdisch erscheint, denn es soll den Menschen freistehen, wie sie sich
dazu einstellen, doch geistiges Wirken wird jedem nach der Wahrheit Stre-
benden erkenntlich sein. Denn um als Arbeiter für das Reich Gottes tätig
sein zu können, muß dieser im Wissen stehen, ansonsten er nicht begrün-
den könnte, was er dem Mitmenschen glaubhaft machen will. Und dieses
Wissen, das der Wahrheit entspricht, ist unverkennbar Übertragung aus
dem geistigen Reich, es ist die Äußerung der Lichtwesen im Jenseits, die
sich des willigen Menschen auf Erden bedienen, um durch sie ihr Wissen
auf die Menschen zu übertragen. Denn nur durch wahrheitsgemäße Auf-
klärung kann die Dunkelheit des Geistes gebannt und die Menschheit
dem lichtvollen Tag zugeführt werden. Auf der Erde ist nur wenig Licht, es
sind nur vereinzelte Strahlen, die hin und wieder leuchten, und diese
genügen nicht, um das Dunkel der Nacht zu erhellen. Vom Lichtreich aber
können Ströme des Lichtes der Erde zugeleitet werden, sowie sich nur
Menschen bereit erklären, sich selbst durchleuchten zu lassen, sowie sie als
Empfangsstationen Licht aufnehmen und weiterleiten wollen. Doch dieser
Wille bedingt schon einen erhöhten Reifegrad, er bedingt ein liebefähiges
Herz, das sich durch Liebeswirken so gestaltet, daß es nun dem Licht als
Aufnahmegefäß dienen kann .... Es muß die Liebe in dem Menschen so
stark sein, daß er erlösend tätig sein möchte und sich für diese Tätigkeit
Gott anbietet. Dann können Lichtwesen im Auftrag Gottes ihre eigentliche
geistige Tätigkeit ausführen, sie können Licht vermitteln zur Erde, sie
können Wissen austeilen und ständig die willigen Diener Gottes belehren
und durch diese die Mitmenschen, die dringend wahrheitsgemäße Auf-
klärung benötigen. Und diese Dringlichkeit erklärt auch das oft außerge-
wöhnliche Schicksal derer, die als Arbeiter für das Reich Gottes tätig sein
wollen, denn diese werden geführt vom Willen Gottes, und jedes Gesche-
hen soll sie ausreifen für ihre geistige Tätigkeit. Sie werden oft durch Leid
und Trübsal, durch Feuer der Läuterung hindurchgehen müssen, weil ihre
Herzen aufnahmefähig werden sollen für das Licht, das sie selbst dann als
Werkzeug Gottes weitertragen sollen in das Dunkel der Nacht. Denn
unzähligen Seelen soll der Weg gewiesen werden aus dieser Geistesnacht,
mit hellem Lichtschein soll der Wahrheitsträger vorangehen und den Weg

41
ICH SPRECHE EUCH AN ....
hell erleuchten, es sollen die Lichtwesen des geistigen Reiches Zugang fin-
den zu den Menschen durch jene, daß sie in deren Hüllen verkleidet sich
ihnen nahen können und das Licht aus den Himmeln leuchten kann hell
und klar. Denn das Licht muß die Finsternis durchbrechen, ansonsten es
ewig Nacht bleibt und die Menschen dem Abgrund entgegengehen ....
Amen

Zweck der Notzeit .... Trostreicher Zuspruch .... 1.1.1945


B.D. NR. 3388
Fürchtet euch nicht, so die große Not über euch kommt, sondern
hebet eure Augen auf zu Mir in vollem Vertrauen, daß Ich euch helfe. Und
Ich will euch in Meine Obhut nehmen und alle eure Schritte lenken, auf
daß ihr euer Ziel erreichet. Wer an Mich glaubet, den wird das Leid nicht
zu Boden drücken, weil er eine feste Stütze findet an Mir, weil Ich ihm Halt
bin und Kraft und Stärke ihm vermittle. Niemals wird er sich verlassen
fühlen, niemals wird er einsam sein, denn er spürt Mich ständig neben
sich, und also strecket er die Hand nach Mir aus, so er den Boden unter
sich zu verlieren fürchtet. Und Ich halte ihn und richte ihn auf .... Und
darum banget nicht vor der Zeit, der ihr entgegengeht, sondern erwartet
sie ruhig und gefaßt, und bereitet euch darauf vor, indem ihr immer inni-
ger mit Mir euch verbindet und euer Glaube stark werde durch Gebet und
Liebeswirken. Denn beides trägt euch Gnade ein, und diese kommt in
einem unerschütterlichen Glauben zum Ausdruck. Einen starken Glauben
zu besitzen ist eine Gnade, die ihr immer durch Gebet anfordern könnt.
Darum ist auch das Gebet das erste, das ihr anwenden sollt, wollet ihr euch
Kraft und Gnade erwerben. Und seid ihr im Besitz von Kraft und Gnade,
von einem starken unerschütterlichen Glauben, dann wird euch die kom-
mende Zeit nicht schrecken, dann werdet ihr Mir alles anheimstellen, was
euch Sorge macht, ihr werdet frei werden von aller Angst, weil ihr wisset,
daß Ich euch zur Seite stehe und in Meiner Nähe euch nichts geschehen
kann .... Doch die Notzeit ist unabwendbar für die Menschheit, die Mich
noch nicht gefunden hat oder Mich nicht erkennen will. Die kommende
Not soll die Menschen zu Mir führen, sie sollen, durch euer Beispiel ange-
regt, auch ihre Hände zu Mir erheben, sie sollen Mich rufen und Mich zu
ihrem Begleiter wählen, zu ihrem Führer, Dem sie sich anvertrauen in
Stunden der Gefahr und Den sie um Seinen Schutz bitten .... Ich möchte
auch ihnen helfend beistehen, doch bevor sie Mich nicht rufen, kann Ich
ihnen Meine Hilfe nicht angedeihen lassen, weil sie den Glauben an Mich
gewinnen müssen, bevor Ich Mich ihnen gegenüber äußern kann. Denn
ohne diesen Glauben ihnen beizustehen wäre zwecklos und würde ihren
Seelen keinen Vorteil eintragen. Doch um ihrer Seelen willen lasse Ich die
Not über die Menschen kommen, denn diese Seelen sind in großer geisti-
ger Bedrängnis .... sie sind in Gefahr, sich zu verlieren an Meinen Gegner,
und Ich kann sie nicht zwangsweise zurückleiten zu Mir, sondern sie müs-
sen selbst den Weg zu Mir finden. Und das soll die kommende Not
bezwecken, daß sie zu Mir rufen und Ich Mich ihnen nun zuwenden
kann .... Ihr aber, die ihr an Mich glaubet, sollet diese Notzeit nicht fürch-
ten, denn euch kann Ich Mich jederzeit nahen und euch geben, was ihr
benötigt .... Kraft und Gnade, geistige und irdische Speise; Ich kann euch
helfen in jeder Not des Leibes und der Seele, Ich kann jedes Leid euch tra-
gen helfen und euch Meinen Beistand immer gewähren, weil ihr im tiefen
Glauben an Mich bittend die Hände zu Mir erhebet und Ich als euer Vater
euch stets bedenken kann eurem Glauben gemäß ....
Amen

42
Buch 44

Maßnahmen gegen Liebeswirken .... 2.1.1945


B.D. NR. 3389
Forderungen wird die Welt an euch stellen, die ihr nimmermehr
erfüllen könnt, so ihr Gottes Gebote achtet. Ihr sollt zwar der weltlichen
Obrigkeit untertan sein, doch so offen von euch verlangt wird, daß ihr Sei-
nem göttlichen Willen entgegenhandelt, daß ihr also das Gebot der Näch-
stenliebe unbeachtet lasset und sündiget durch liebloses Handeln, dann
sollt ihr Gott allein als eure Obrigkeit anerkennen, auf daß ihr eure Seele
nicht um irdischen Vorteils willen verlorengehen lasset. Und darum sollet
ihr euch den Willen Gottes fest einprägen, ihr sollt wissen, warum ihr ihn
erfüllen müsset und welche Folgen euch ein Handeln wider Seinen Willen
einträgt. Ihr sollt wissen, wie überaus nötig das Liebeswirken auf Erden ist
und daß nur die Liebe allein euch erlösen kann .... ihr sollt ferner wissen,
wie unbeständig irdische Güter sind und welch unvorteilhaften Tausch ihr
eingehet, so ihr um dieser Güter willen euer Seelenheil hingebet. Ihr wer-
det arg bedrängt werden, und es wird nicht leicht sein, den Anforderungen
der Welt Widerstand zu leisten, doch ihr werdet es können, sowie ihr Gott
um Kraft bittet und euch desto mehr Gott anschließet, je mehr die Welt
euch von Ihm trennen will. Denn dies allein bezwecket sie mit ihren Plä-
nen und Maßnahmen, daß die christliche Liebelehre ausgeschaltet und
somit Gott Selbst den Menschen entfremdet wird, Der nur durch die Liebe
gefunden werden kann. Die Menschen wissen nichts von der Kraft der
Liebe, ansonsten sie versuchen würden, diese zu erwerben. Sie kennen nur
die Eigenliebe, und sie suchen ihren Besitz zu vermehren auf Kosten des
Nächsten. Und also achten sie kein Gebot der Nächstenliebe, und sie for-
dern das gleiche von den Mitmenschen, anstatt sie zur Liebe anzuregen.
Und sie werden die Menschen hart bedrängen, die sich die Gebote Gottes
zur Richtschnur machen, weil letztere nicht im Einklang stehen mit den
Geboten der weltlichen Obrigkeit. Und dann sollen sie ernstlich prüfen,
wieweit der Wille Gottes erkennbar ist in den Anforderungen der weltli-
chen Obrigkeit .... Was dem Nächsten zum Schaden gereichet, darf nim-
mermehr ausgeführt werden, so es zu umgehen ist, d.h., soweit der
Mensch nicht durch Zwangsmaßnahmen unfähig ist, sich zu wehren. Und
der Körper soll Leid und Drangsal auf sich nehmen, so er dadurch eine
sündige Handlung abwenden kann. Denn seine Seele wird es ihm dereinst
danken, indem sie ihm beisteht in seiner späteren Aufwärtsentwicklung.
Zudem ist die Not des Körpers nicht von langer Dauer, die Seele aber muß
im Jenseits büßen, so sie auf Erden das Gebot der Nächstenliebe nicht
beachtet und um irdischen Vorteils willen sich fügt in das Verlangen der
Welt, die Lieblosigkeit fordert von den Menschen. Denn so diese herr-
schet, dann regieret der Teufel die Menschen, und diesem dürfet ihr euch
nicht unterwerfen. Ihr müsset ihm Widerstand entgegensetzen, selbst
wenn ihr stark bedrängt werdet und für euer leibliches Leben fürchten
müsset, denn ihr rettet dadurch eure Seele vor dem Untergang und durch
euer Beispiel auch die eurer Mitmenschen, so ihr die Liebe übet, auch
wenn die Welt euch daran hindern will ....
Amen

43
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Geistiges Wissen verpflichtet zur Weitergabe .... 3.1.1945
B.D. NR. 3390
Fortgesetzt werdet ihr unterwiesen, auf daß euer Wissen sich ver-
mehre, und fortgesetzt geht euch auch Kraft zu, die ihr nützen müsset wie-
der zu geistiger Arbeit. Und darum gebrauchet diese Kraft, indem ihr zur
Verbreitung dessen beitraget, was euch durch die geistige Unterweisung
zugeht, gebrauchet sie, indem ihr weitergebet, was ihr selbst empfangen
habt. Niemals soll geistige Kraft ruhen, d.h., niemals soll der Mensch
untätig bleiben, der über Kraft verfügt, und also soll auch geistige Kraft
unentwegt genützet werden, ansonsten sie dem Menschen entzogen wird,
der sie brachliegen läßt. Geistige Arbeit aber ist alles, was dazu beiträgt,
daß der Mitmensch wissend wird .... In welcher Weise nun diesem das
Wissen vermittelt wird, ist belanglos, nur daß es ihm vermittelt wird, ist
wichtig. Und diese Aufgabe habt ihr, die ihr das Geistesgut von Gott emp-
fanget, direkt oder durch Seine Werkzeuge. Jeder, dem geistiges Wissen
dargeboten wird, der es aufnimmt und durch Nachdenken darüber es zum
geistigen Eigentum werden läßt, hat erst selbst einen Segen davon, so er es
weitergibt in Liebe. Denn ist es ihm selbst wertvoll geworden, dann soll er
auch seinem Nächsten davon abgeben, ansonsten die Eigenliebe in ihm
noch mächtig ist und er wenig Segen spüren wird von der Gnade Gottes.
Niemals soll geistiges Gut brachliegen bleiben, will der Mensch nicht in
Gefahr kommen, daß es ihm gänzlich entzogen wird. Denn dies ist göttli-
ches Gesetz, daß empfängt, wer gibt, weil die uneigennützige Nächsten-
liebe Voraussetzung ist, daß der Mensch empfangen kann. Der nach geisti-
ger Wahrheit Strebende soll achtsam sein auf seine Empfindungen .... sein
Verlangen wird erfüllt werden, aber dies verpflichtet, auch dem zu geben,
der gleich ihm verlangend die Wahrheit begehrt. Es verpflichtet ferner, die
Wahrheit auch dorthin zu leiten, wo noch Irrtum ist, denn die Wahrheit
soll den Irrtum verdrängen. Und darum muß ein Wahrheitsträger emsig
bemüht sein, überall Licht hineinzutragen, wo noch Dunkelheit ist. Und es
ist dies geistige Arbeit, die nimmermehr ausgeschaltet werden darf, so der
Mensch in der Gnade steht, belehrt zu werden aus dem geistigen Reich.
Denn es ist der Mensch immer nur das Organ der Lichtwesen, die Wahr-
heit austeilen wollen an alle Menschen, insbesondere an die, die ihnen zur
Obhut, zur geistigen Führung, anvertraut sind. Selten nur können die
Menschen selbst die feine Stimme der Lichtwesen vernehmen, und darum
bilden sich diese ihre Werkzeuge aus, die nun statt ihrer sprechen sollen ....
Und diese Tätigkeit soll ein Lichtempfänger niemals vernachlässigen, er
soll reden, wo ihm Gelegenheit geboten ist, er soll sich mitteilen durch
Wort und Schrift, er soll jeden Tag und jede Stunde nutzen und also die
Arbeit ausführen, zu der er sich selbst Gott angetragen hat, und ständiger
Erfolg wird ihm beschieden sein. Er selbst wird geistigen Erfolg verzeich-
nen können und desgleichen auch die Menschen, die von ihm geistig
bedacht werden. Diese Mahnung ergeht an alle, die am Quell des ewigen
Lebens gelabt werden und sich Kraft und Stärke holen im göttlichen Wort.
Denn jeder steht in einem Pflichtenkreis, in dem er emsig wirken kann,
und er soll dies nicht versäumen, ansonsten er sich unwürdig macht,
bedacht zu werden mit der Wahrheit, die ihm von oben geboten wird.
Denn es ist kostbares Gut, und es soll zum Segen der Menschen weiterge-
geben werden, auf daß die große geistige Not behoben wird, die Anlaß ist
zum geistigen Niedergang der Menschheit und auch irdische Not und
Drangsal zur Folge hat ....
Amen

44
Buch 44

Verkörperte Lichtwesen .... Mission geistiger Führer .... 3.1.1945


B.D. NR. 3391
Was mit Gott sich zusammenschließt, kann sich ewiglich nicht mehr
von Ihm lösen .... Und also kann auch niemals ein Lichtwesen, das sich
zum Zwecke einer Mission auf Erden verkörpert, von Ihm abfallen und
den Kräften der Finsternis anheimfallen, sondern es wird stets und stän-
dig Gott zustreben, wenngleich es auch auf Erden als Mensch allen Versu-
chungen unterworfen ist und den Gang der Entwicklung genau so zurück-
legen muß wie jeder andere Mensch. Doch seine Seele verlangt nach Gott
und wendet sich voller Abscheu vom Gegner Gottes ab. Es wird ein sol-
cher Mensch von Grund aus gut sein und darum auch Fähigkeiten ent-
wickeln, die ihn als Werkzeug Gottes erkenntlich machen. Er wird Kraft-
empfänger sein auf Erden und daher die Mitmenschen führen und beleh-
ren können, denn die Mission, die seinen Erdenlebenswandel veranlaßt
hat, besteht darin, den Menschen auf Erden als geistiger Führer zu dienen.
Die innige Verbindung des Menschen mit Gott, in der seine Seele schon
vor dem Erdenleben stand, macht ihn zu einem ständigen Kraftempfän-
ger, es treibt ihn zu seiner Lebensaufgabe, die er mit Freudigkeit und Hin-
gabe an Gott pflichtgetreu erfüllt. Dennoch wird er hart bedrängt werden
von Kräften der Finsternis, denn diese nehmen jede Gelegenheit wahr, um
das Fleisch des Lichtträgers zu schwächen, um ihn zum Fall zu bringen;
denn in ihrer Verblendung wissen sie nichts von den Lichtwesen, die dem
auf Erden verkörperten Lichtwesen zur Seite stehen. Sie wissen auch
nichts von der Kraft, die ihm selbst innewohnt, und von der tiefen Liebe
zu Gott, die dem Menschen auch den ständigen Schutz Gottes einträgt. Sie
sehen in ihm nur den Menschen, an dem sie ihre Verführungskünste zur
Anwendung bringen können und den sie zu schwächen versuchen in jeder
Weise. Doch er ist von Lichtwesen umgeben, und da er selbst empfänglich
ist für jede Kraftausstrahlung aus der geistigen Welt, verfügt er auch über
ein Maß von Kraft und Gnade, daß er jeder derartigen Versuchung wider-
steht .... Die geistige Not unter der Menschheit erfordert außergewöhnli-
che Hilfeleistung, und darum lässet Gott Seine Boten zur Erde niederstei-
gen, teils geistig wirkend, teils selbst als Mensch unter Menschen wan-
delnd, um veredelnd auf diese einzuwirken, und vor allem, um sie zu
unterweisen, zu belehren dem göttlichen Willen gemäß. Diese werden
aber wenig Gefallen finden an dem Erdenleben, denn die ewige Heimat
zieht sie unaufhörlich wieder an sich. Doch die Mission müssen sie erst zu
Ende führen, um derentwillen sie die Verkörperung als Mensch auf sich
genommen haben. Denn in der Notzeit ist ihr Wirken für das Reich Gottes
von größter Bedeutung .... Es erfordert ungewöhnliche Kraft und Aus-
dauer und einen völlig Gott-zugewandten Willen. Zudem sind in der End-
zeit die Lebensbedingungen so schwer, daß die Menschen leicht versagen
würden, so ihnen nicht Helfer und Berater zur Seite stehen, die ihre Kraft
direkt von Gott beziehen, weil sie zutiefst Gott verbunden sind. Sie werden
sehr segensreich wirken können auf der Erde und also auch gewissenhaft
ihre Mission zu Ende führen, bis sie wieder in das geistige Reich eingehen
können, bis sie wieder sich eng zusammenschließen mit Gott, von Dem
sie jedoch niemals getrennt waren, wenngleich sie auf Erden dieser inni-
gen Verbindung mit Gott sich nicht bewußt waren ....
Amen

45
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Wille Gottes und Wille des Gegners .... Chaos .... 4.1.1945
B.D. NR. 3392
Gottes Wille wird von den Menschen nicht geachtet, sondern der
eigene Wille tritt in den Vordergrund, und dieser ist, so er sich nicht dem
göttlichen Willen unterordnet, diesem entgegengerichtet. Ein Gott-gegne-
rischer Wille aber wird auch Taten ausführen, die sündhaft sind vor Gott,
weil sie jegliche Liebe vermissen lassen, denn in Liebe wirken wird nur der
Mensch; dessen Wille Gott zugewandt ist und der daher nur den Willen
Gottes gelten läßt. Gott will nur das Gute, und jeder Mensch, der sich
bemüht, gut zu sein, unterstellt sich auch dem Willen Gottes .... Doch die
Gegenkraft Gottes sucht stets und ständig Einfluß zu gewinnen auf den
Menschen, sie sucht seinen Willen aufzulehnen gegen Gott, daß also der
eigene Wille des Menschen durchdringt und dieser Abstand nimmt von
guten Handlungen und statt deren Gott-widrige Handlungen ausführt. Je
mehr Einfluß nun dem Gegner Gottes von seiten der Menschen einge-
räumt wird, desto weniger kommen diese dem göttlichen Willen nach,
und dann wird der Gott-ferne Zustand sehr zutage treten, denn die Hand-
lungen der Menschen werden lieblos sein. Und wo die Liebe nicht ist, dort
kann auch Gott nicht sein, wo Sein Wille nicht geachtet wird, dort ist keine
Liebe, und wo die Liebe nicht ist, ist auch kein Erkennen, keine Weisheit
und kein Licht. Dem Willen Gottes müssen sich die Menschen unterwer-
fen, wollen sie geistig reifen und zum Licht der Erkenntnis kommen, denn
der Wille Gottes ist auch das göttliche Gesetz, dem nicht zuwidergehandelt
werden darf, soll die Seele nicht Schaden leiden. Denn das Übertreten jeg-
lichen Gesetzes zieht nachteilige Folgen nach sich, sowie der Gesetzgeber
die Macht hat, einen Übertritt zu strafen. Die Menschen aber erkennen die
Macht Gottes nicht mehr an und handeln daher unbedenklich gegen Sei-
nen Willen. Da Gottes Wille mit Weisheit gepaart ist, läßt der Gott-gegne-
rische Wille jegliche Weisheit vermissen, also müssen die Folgen ein chao-
tischer Zustand sein, eine Unordnung, ein Verfall und zuletzt Zerstörung.
Der göttliche Wille ist aufbauend, der gottgegnerische Wille aber zer-
störend, er ist vom Gegner Gottes in den Menschen gelegt, und jener
bedient sich also des Menschen, um zu zerstören, weil ihm die Macht dazu
fehlt. Und darum ist sein stetes Bestreben, den Willen des Menschen von
Gott abzuwenden und ihn zu bestimmen, den göttlichen Willen unbeach-
tet zu lassen, auf daß der Mensch nun ausführt, was gegen die göttliche
Ordnung verstößt. Und er hat sonach den größten Einfluß auf die Men-
schen geltend gemacht, so diese jede Gelegenheit nützen, Schöpfungen zu
zerstören. Der Mensch ist ihm hörig, er hat keinen eigenen Willen, son-
dern diesen gänzlich ihm hingegeben, er führt nur das aus, was dem Wil-
len Gottes gänzlich widerspricht, es sind keine Taten der Liebe, sondern
des Neides und des Hasses .... Der Wille Gottes wird nicht mehr geachtet,
und die Folgen werden unabwendbar eintreten, es wird Gott die Men-
schen ungehindert handeln lassen, bis sie selbst das Zerstörungswerk in
einem Maße ausgeführt haben, daß es auf die Menschen zurückschlägt ....
bis das Chaos so groß geworden ist, daß die Menschen selbst darin
umkommen .... Denn der Wille Gottes bedeutet göttliche Ordnung, und
ein Zuwiderhandeln wirkt sich unvorstellbar nachteilig aus auf Erden und
weit mehr noch im geistigen Reich ....
Amen

46
Buch 44

„Wirket und schaffet, solange noch Tag ist .... “ 5.1.1945


B.D. NR. 3393
Wirket, solange es Tag ist, denn die Nacht kommt, wo ihr nicht mehr
wirken könnt .... Noch steht ihr inmitten der Gnadenzeit, noch steht ihr
inmitten eurer Lebenskraft, und ihr könnet diese nützen für euer Seelen-
heil. Noch sind euch keine Grenzen gesetzt, denn Meine Kraft und Meine
Gnade steht euch ungemessen zur Verfügung. Und darum könnet ihr euch
fortgesetzt im Licht bewegen, ihr könnt das Licht anstreben, so es dunkel
ist um euch, und ihr könnt des Lichtleins matten Schein verstärken, daß es
hell erleuchtet euren Umkreis. Noch ist es Tag für euch, so ihr nur wandeln
wollt im Licht und nicht in Finsternis aus freiem Willen. Doch auch dieser
Tag wird zu Ende gehen, und es werden in die Nacht des Todes versinken
alle, die das Licht gemieden haben, und aus dieser Nacht wird es Ewigkei-
ten keine Rettung mehr geben. Ihr werdet ihr entfliehen wollen und es
nicht können, weil die Nacht so lange währet, bis wieder der neue Tag
anbricht, und diese Nacht wird euch ewig dünken. Denn ihr kanntet das
Licht und nahmet es nicht an .... Noch rufe Ich euch zu: Nützet das Ende
des Tages, wirket in Liebe, und entzündet in euch selbst das Licht, auf daß
ihr ewig nicht mehr in der Finsternis zu wandeln brauchet. Nehmet von
Meinem Licht, das euch leuchtet in aller Fülle, entzündet euer schwaches
Lichtlein daran und tragt es her zu Mir, zum ewigen Feuer, auf daß die
Flamme der Liebe überschlägt zu ihm und euer eigenes Licht in seiner
Leuchtkraft vermehrt werde und jegliches Dunkel um euch gebannt ist.
Denn Licht allein ist Leben .... wirket und schaffet, auf daß ihr das Leben
der Seele gewinnt .... seid tätig in Liebe und erwerbet euch das Recht,
inmitten des Lichtes zu stehen, im hellen Tag frei zu wandeln, von der
Sonne des Geistes überstrahlt, und zuletzt einzugehen zum ewigen Licht,
zur geistigen Sonne, in Sphären, wo ihr Licht-umflossen seid und in steter
Seligkeit. Die Finsternis aber ist der Tod; wer in Finsternis weilt, der ist
kraftlos, weil kein Lichtstrahl zu ihm dringt, der Kraft ist in sich. Und so
die Nacht hereingebrochen ist, ist es zu spät zum Schaffen und Wirken,
denn Ich habe euch ein Ziel gesetzt, eine Grenze der Erlösungsperiode, bis
zu welcher euch die Freiheit eures Willens zusteht. Und bis zum Ablauf
dieser Periode ist es noch Tag, den ein jeder nützen kann, um seinen See-
lenzustand lichtvoll zu machen. So aber diese Zeit vorüber ist, dann ver-
sinket in tiefste Nacht, was seinen Willen nicht genützet hat in der rechten
Weise. Tot und leblos wird es sein, weil Ich jegliche Kraft ihm entziehe,
und sein Wille wird wieder erneut gebunden, weil es ihn mißbraucht hat
in seiner Freiheit, und Nacht ist um das Wesen .... finsterste Nacht, die
überaus qualvoll ist. Wenige nur achten Meines Rufes, wenige nur nehmen
Meine Worte ernst, zu schaffen und zu wirken, solange es Tag ist. Doch
ohne Warnung und Mahnung bleibt kein Mensch auf der Erde, der diese
nötig hat .... Licht will Ich bringen allen, doch wer die Nacht vorzieht, den
zwinge Ich nicht, das Licht anzunehmen. Und so muß er auch die Folgen
auf sich nehmen, eine göttliche Gabe der Liebe abgelehnt zu haben ....
Denn Mein Wort ist das Licht, das jedem Menschen einen Strahl in das
Herz sendet, so dieses ihm geöffnet wird. Mein Wort ermahnt zum Wirken
in Liebe, und jeder Mensch hat dieses Wort schon gehört .... Doch ob er es
befolgt, ob er wirket und schaffet in Liebe auf Erden, steht ihm frei ....
Doch bald ist der Tag zu Ende, und die Nacht umfängt alle, die Mein Wort
nicht beachtet haben ....
Amen

47
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Gottes Liebe ist Kraft .... 5.1.1945
B.D. NR. 3394
Die Liebe Gottes kennt keine Grenzen .... Und immer wieder neigt sie
sich den Menschen zu, die als Seine Geschöpfe auch Seiner Liebe bedür-
fen, um bestehen zu können. Denn es ist Seine Liebe auch gleichzeitig
Kraft, die dem Körper und auch der Seele des Menschen zuströmen muß,
um beides am Leben zu erhalten. Gottes Liebe bedenket den Körper stän-
dig mit Kraft, damit dieser der Seele dienen kann zur Höherentwicklung,
also ist diese Kraftzufuhr ein Liebesbeweis Gottes an der Seele des Men-
schen, der Er verhelfen will zur Reife .... Die Seele selbst kann aber die
Ausstrahlung der Liebe Gottes noch direkt entgegennehmen, dann emp-
fängt sie geistige Kraft .... Dies aber bedingt ein Liebeswirken des Men-
schen, also es muß die Seele den Körper bestimmen zu Werken der Näch-
stenliebe, wodurch Sich die ewige Liebe Selbst mit der Seele verbindet und
geistige Kraft ihr nun zuströmt .... die Kraft der Liebe, die alles zuwege
bringt, was die Seele nun anstrebt. Denn da die Liebe Gottes unbegrenzt
ist, muß auch die Kraft der Liebe ohne Einschränkung genützet werden
können, also es muß der Mensch fähig sein, zu vollbringen, was er will,
sowie er sich gänzlich der Liebe Gottes anschließt durch eigenes Liebes-
wirken. Dann wird der Wille des Menschen auch Gottes Wille sein, göttli-
che Weisheit wird den Menschen erfüllen, und Kraft und Macht wird ihm
zur Verfügung stehen, weil sie von Gott fortgesetzt ihm zuströmt, Der Sich
nicht versagt, weil Er voller Liebe ist und Seine Geschöpfe ständig
beglücken will. Kraftvoll wird daher jeder Mensch sein, der durch eigenes
Liebes-Wirken mit der ewigen Liebe in Verband tritt. Und diese Kraft soll
genützet werden wieder zum Wirken in Liebe, sei es geistig oder irdisch,
denn beides trägt der Seele die Reife ein .... Reife aber ist Gottähnlich-
keit .... es formt sich die Seele zu einem Ebenbild Gottes, Der in Sich pur
Liebe ist .... Also muß auch die Seele zur Liebe werden, soll sie Gott glei-
chen, und dann erst kann sie sich mit der ewigen Liebe zusammensch-
ließen und kraftvoll sein, weil sie dann stets Kraft empfängt, als direkte
Ausstrahlung Gottes .... Liebe und Kraft sind eins, sie sind das Wesen der
ewigen Gottheit, und da die Liebe Gottes nimmermehr aufhört, muß auch
Seine Kraft unentwegt tätig sein, sie muß also auch im Menschen wirken,
der durch Liebeswirken sich Seiner Ausstrahlung würdig macht, der sich
Seiner Kraft öffnet .... Und sie wirket, indem sie die Weisheit gebärt, indem
der Geist im Menschen erweckt wird, der gleichfalls Anteil Gottes ist, also
ohne die Liebe und die Kraft Gottes nicht denkbar wäre. Und so die Liebe,
die Kraft und Weisheit den Menschen erfüllt, ist er auch vollkommen, er
ist Gott ähnlich, er hat den Zusammenschluß gefunden mit der ewigen
Liebe .... Sie hat ihn zu Sich gezogen, weil die Liebe alles erfaßt, was sich
ihr nicht widersetzet ....
Amen

Weitergabe geistigen Wissens .... 6.1.1945


B.D. NR. 3395
Durch die Gnade der inneren Erleuchtung erschließt sich dem Men-
schen ein Wissen, das ihn befähigt, in kurzer Zeit große geistige Fort-
schritte zu machen, so er es recht nützet, d.h. zur Verbreitung der reinen
Wahrheit beiträgt. Denn nur zu diesem Zweck wird der Mensch in das gei-
stige Wissen eingeführt. Erst wenn die Wahrheit unter den Menschen ver-
breitet wird, wirkt sie sich segensreich aus, denn so nur der einzelne
Mensch darum weiß, würde er keinen besonderen Nutzen daraus ziehen,
weil er sie nicht verwerten kann, denn das Wissen ist immer erst dann von

48
Buch 44

Wert, wenn es angewandt, also einem Mitmenschen vermittelt werden


kann. Der Mensch, der sich nicht mitteilen kann, der sein Geistesgut in
sich verschließt, ist um nichts besser dran, als ein Mensch, der nichts
besitzt an Geistesgut, denn dem ersteren ist sein Besitz totes Gut, das völ-
lig brachliegt und somit an Wert verliert. Das geistige Wissen aber soll zur
Erkenntnis der ewigen Gottheit verhelfen. Wer nun selbst Gott erkannt
hat, der sucht auch dem Mitmenschen diese Erkenntnis beizubringen, weil
er weiß, daß das Streben zu Gott Zweck des Erdenlebens ist. Vermittelt er
diese Erkenntnis den Menschen nicht, dann hat er selbst Gott noch nicht
erkannt, dann hat er das Wissen zwar verstandesmäßig aufgenommen,
nicht aber mit dem Herzen, und dann wirket es auch auf ihn selbst nicht
in fördernder Weise. Dies gilt von dem Menschen, der ein Wissen emp-
fängt, es aber nicht weitergibt. Wer aber vom Geist Gottes erleuchtet ist,
der wird sein Wissen auch nützen, denn ihn treibt die Liebe zum Mitmen-
schen, sich ihm mitzuteilen und also die Wahrheit aus Gott zu verbreiten,
denn er weiß, daß er dadurch Gott Seelen zuführt, die, so sie Ihn erkannt
haben, Ihn auch mit dem Herzen anstreben .... Also es führet die Wahrheit
zu Gott, und darum soll sie auf Erden verbreitet werden. Es kann nun
wohl der Mensch nachlässig sein, doch dann erfüllt ihn das gewonnene
Wissen nicht, dann hat er es nicht mit dem Herzen aufgenommen, son-
dern nur mit dem Verstand, dann war aber auch der Geist Gottes noch
nicht tätig in ihm, der das Vernommene erst zum geistigen Wissen macht.
Also muß der Mensch, der geistiges Wissen empfängt, in der Liebe tätig
sein, auf daß er vom Geist Gottes gelehret wird, d.h., daß ihm durch den
göttlichen Geist auch das Wissen erst erschlossen wird, wenngleich es der
wissende Mitmensch ihm vermittelt. Es ist ein Liebeleben unbedingt
nötig, soll die reine Wahrheit verbreitet werden. Sowohl der Geber als
auch der Empfänger müssen in der Liebe stehen, wollen sie aus der Wahr-
heit den rechten Nutzen ziehen für ihre Seelen .... wollen sie Gott erken-
nen und Ihm zustreben .... Dann werden sie von innen gedrängt, sich mit-
zuteilen, dann nehmen sie selbst nur das Wissen entgegen im Verlangen, es
austeilen zu können, und dann sind sie auch befähigt, das Wissen zu nüt-
zen nach dem Willen Gottes, und sie können auch durch den göttlichen
Geist bedacht werden in reichstem Maß, denn nun arbeiten sie für das
Reich Gottes .... sie suchen durch die Wahrheit die Menschen hinzuführen
zu Gott, und sie sind nun rastlos tätig, weil das Wissen sie selbst beglückt
und sie antreibt, auch den Mitmenschen zu beglücken ....
Amen

Gnadenfrist bis zum göttlichen Eingriff .... 7.1.1945


B.D. NR. 3396
Es wird noch eine kleine Weile dauern, bis Gott offensichtlich in
Erscheinung tritt, bis sich der Kreislauf vollendet hat, bis die Stunde
gekommen ist, wo das Maß voll ist an menschlichen Greueltaten. Doch
keine lange Zeitspanne wird vergehen, nur noch die kürzeste Frist ist euch
Menschen gegeben, um euch abzusondern von jenen, die schändlich han-
deln vor Gott, weil sie sich am Nächsten vergehen in der grausamsten
Weise .... Doch Gott lässet es bis zum Äußersten kommen, damit die Men-
schen doch noch erkennen lernen, wohin sie steuern .... Denn erst diese
Erkenntnis veranlaßt sie, sich zu wandeln. Es ist jeder Tag bedeutungsvoll,
denn er ist für viele Menschen der letzte, er kann entscheidend sein für die
ganze Ewigkeit, für viele Menschen aber wird es nur noch wenige Tage
geben, bis ihr zeitliches Ende gekommen ist, und darum zögert Gott noch
immer, wenngleich das Geschehen unaufhaltsam ist und Sein Plan seit

49
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Ewigkeit festgelegt ist. Doch der Tiefstand der Menschen hat ihn schon
viel eher heraufbeschworen, die Lieblosigkeit der Menschen hat den Tag
vorzeitig fällig gemacht, so daß ein jeder Tag noch ein Gnadengeschenk
Gottes ist, das Seine Langmut und Barmherzigkeit den Menschen noch
zuwendet. Und so kann ein jeder Tag noch ausgewertet werden, und vielen
Menschen ist die Gelegenheit geboten, sich zu wandeln, so sie nur guten
Willens sind. Und darum werden sie unausgesetzt hingewiesen auf den
göttlichen Eingriff, sowohl durch Sein Wort als auch durch Gedankenaus-
tausch der Menschen, die gedanklich von oben hingewiesen werden auf
das Kommende. Ein jeder kann Stellung nehmen zu dem ihm Vermittel-
ten, ein jeder kann über das Weltgeschehen sowohl als auch über das Ende
dessen nachdenken, und nicht wenigen Menschen wird der Gedanke
kommen an einen übernatürlichen Eingriff in das Weltgeschehen, und er
kann sich selbst Rechenschaft ablegen über seine Einstellung zu Gut und
Böse. Es wird jeder Mensch gewarnt, direkt und indirekt, und so er die
Warnung beachtet, kann er Nutzen für seine Seele daraus ziehen. Denn
dann wird er auch den göttlichen Eingriff als solchen erkennen, er wird
glauben lernen und gerettet sein, selbst wenn er das irdische Leben ver-
liert. Und darum lässet Gott nicht vorzeitig Seine Stimme ertönen, weil Er
zuvor noch Ohren öffnen will für Seinen Ruf .... Doch die gesetzte Frist
kann nicht überschritten werden laut göttlicher Ordnung .... Und die
Menschen sollen damit rechnen, daß jeder Tag der angekündigte ist, an
dem Er Sich und Seine Macht offenbart. Denn was Er verkündet hat, das
tritt unweigerlich ein, nur hält Gott die Zeit verborgen. Doch es wird der
Tag kommen wie ein Dieb in der Nacht .... unerwartet und viel Unheil
anrichtend an irdischem Gut .... Und nur der wird ihn nicht fürchten, des-
sen Herz nicht mehr an irdischem Gut hängt, der sich Gott verbunden hat
und sich von Ihm überall und zu jeder Zeit beschützt weiß. Diesen aber
gibt Er den Auftrag, die Menschen unausgesetzt darauf hinzuweisen, daß
Er Sich äußern wird, und sie zu mahnen, den rechten Weg einzuschlagen,
der zu Ihm führt, auf daß auch sie in der Stunde der Bedrängnis zu Ihm
flüchten und bei Ihm Schutz und Hilfe finden ....
Amen

Die Erde als lichtloses Gestirn .... Lichtempfang .... 7.1.1945


B.D. NR. 3397
Unzählige Welten verkünden die Ehre Gottes ihren Bewohnern, und
überall wird Er gelobt und gepriesen als Schöpfer und Erhalter dieser Wel-
ten. Also wird Er auch anerkannt von den Wesen, die jene Welten bewoh-
nen, sowie diese nicht völlig unentwickelt sind, also Bewohner lichtloser
Gestirne sind. Ein noch lichtloses Gestirn ist auch die Erde, und ihre
Bewohner weisen verschiedene Entwicklungsgrade auf, und entsprechend
ist auch das Erkennen und Anerkennen der ewigen Gottheit. Den Wesen
auf der Erde, den Menschen, wird zwar ständig Licht zugeführt, es wird
ihnen das Wissen um Gott zugeleitet, so daß sie zum Erkennen Gottes
gelangen können und dann gleichfalls Ihn lobpreisen können als ihren
Schöpfer von Ewigkeit. Doch das Licht kann nur erstrahlen und seine
Leuchtkraft entfalten, so sich Gefäße dafür finden, die es aufnehmen ....
wo also der Wille da ist, als Lichtträger eines lichtlosen Gestirnes zu gelten.
Von jenen Lichtträgern wird Gott erkannt und geliebt, Ihm wird Lob und
Ehre gezollt, und Sein Name wird heiliggehalten. Doch nur wenige sind es,
und die Erde bleibt im Dunkeln, sie ist eines der Gestirne, die unwissende
Wesen bergen und die nie von sich aus leuchten können, wenngleich
ihnen ungeahnte Leuchtkraft zuströmen kann, diese Gestirne bedeuten

50
Buch 44

also für die Bewohner ständigen Kampf mit der Dunkelheit .... Ihr Ziel ist
Licht, doch es müssen die Bewohner solcher Gestirne das Licht anstreben,
sie müssen es auffangen und festhalten. Sie müssen Gott zu erkennen
suchen und Seine Nähe anstreben, dann kann Licht in aller Fülle zur Erde
strahlen, und sie kann ein Lichtkörper, ein leuchtendes Gestirn werden,
weil ihr ständig Licht zuströmen kann, so die Menschen in klarster Gott-
erkenntnis Ihn als Schöpfer und Erhalter lieben und durch die Liebe mit
Ihm, Der das ewige Licht ist, verbunden sind. Denn der Erde und ihren
Bewohnern ist die unfaßbare Vergünstigung zuteil geworden, daß die
ewige Liebe Selbst dieses Gestirn zum Aufenthalt nahm, daß Sie das Licht
trug zur Erde, also ein lichtloses Gestirn mit Ihren Strahlen durchleuch-
tete, und daß dieses Licht ihr ewiglich nicht genommen wird, sowie ihre
Bewohner sich dem Licht zugesellen und es auf sich wirken lassen. Es
kann die Erde als helleuchtender Stern im Weltall erkennbar sein, wenn
nur der Wille der Menschen dem Licht zustrebt, wenn sich der Mensch
bemüht, mit dem ewigen Licht sich zusammenzuschließen. Dann kann
nimmermehr die Erde lichtlos werden, denn wo die ewige Liebe Selbst Ihr
Licht hinstrahlt, dort kann nimmermehr Finsternis sein, dort ist die Licht-
losigkeit gebannt .... Der Schöpfer des Himmels und der Erde wird
erkannt, und gepriesen wird Seine Allmacht, Weisheit und Liebe ....
Amen

Allgegenwärtigkeit Gottes .... Wesenheit - Kraft .... 8.u.9.1.1945


B.D. NR. 3398
Gegenwärtig ist Gott überall, Sein Geist ist nicht an Ort und Zeit
gebunden, denn Sein Geist ist Kraft, die alles durchflutet und daher übe-
rall und zu gleicher Zeit gegenwärtig ist. Doch es ist diese Kraft nichts
Wesenloses, weshalb sie stets und überall angerufen werden kann, weil
Gedanke und Wille diese Kraft beseelen und der Gedanke und Wille stets
tätig wird, entsprechend auch dem Anruf durch Wesen, die gleichsam
Kraftausstrahlung von ihr sind und folglich das gleiche wie Gott, nur im
winzigsten Ausmaß .... Wesenheiten, die ein Abbild sind von der vollkom-
mensten Wesenheit .... Gott ist überall, ansonsten Er nicht vollkommen
wäre, denn die Vollkommenheit kennt keine Begrenzung, sie kennt nichts
an Ort und Zeit-Gebundenes .... Die Vollkommenheit Gottes ist aber von
Menschen nicht zu fassen, weil der Mensch nur das Begrenzte kennt und
etwas Unbegrenztes ihm nicht vorstellbar ist. Darum ist ihm auch die All-
gegenwart Gottes schwer glaubhaft zu machen, denn sowie er sich die
ewige Gottheit als Wesenheit vorzustellen versucht, steht ihm schon etwas
Begrenztes vor Augen, das ihm nur örtlich und räumlich vorstellbar ist.
Folglich sucht der Mensch, mit dem Ausdruck Kraft die ewige Gottheit zu
erklären, was wohl an sich Wahrheit ist, jedoch die persönliche Bindung
des Menschen mit Gott stark beeinträchtigt, denn diese kann nach
menschlichem Verstand nur mit einem Wesen hergestellt werden, das
denkfähig ist und einen Willen hat ....
Die Verbindung mit Gott ist aber unerläßlich, und darum muß Gott
als Wesen anerkannt werden, was auch überaus leicht möglich ist, weil ein
jegliches Schöpfungswerk einen durch Seine Allmacht zur Form geworde-
nen Willen verrät und tiefste Weisheit, also vollendetes Denken, erkennen
läßt. Und solange ein Schöpfungswerk dem menschlichen Auge ersichtlich
ist, ist auch gewissermaßen Gottes Allmacht bewiesen, weil jedes Schöp-
fungswerk eine Kraftäußerung Gottes ist, also Gott Selbst sein muß, wo
Seine Kraft zum Ausdruck kommt. Denkt der Mensch ernsthaft darüber
nach, so ist ihm der Gedanke an eine Wesenheit viel annehmbarer, weil

51
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Sinn und Zweck der Schöpfungswerke keinen Zweifel aufkommen lassen,
daß ein weisheitsvoller Wille ihnen zugrunde liegt, und wo ein Wille ist, ist
auch die Möglichkeit, diesen Willen sich geneigt zu machen. Es kann also
folglich die Verbindung hergestellt werden durch bittende Gedanken, weil
der Mensch in sich die Überzeugung gewonnen hat, daß der gedankliche
Bittruf gehört wird, und das überall und zu jeder Zeit, und daß ihm ent-
sprochen werden kann von seiten der Wesenheit, Die vollkommen ist und
daher auch voller Liebe ist und Macht ....
Es ist das Gottwesen keineswegs zu personifizieren, denn dies wäre
eine Begrenzung nach menschlichem Denken, die auch die Allgegenwär-
tigkeit schwer glaublich werden ließe, denn die Wesenheit Gottes kann
nicht in eine menschlich vorstellbare Form gebracht werden. Doch in
Jesus Christus hat sich die Urkraft Gottes, die Ausstrahlung Gottes, mani-
festiert, d.h., sie hat eine körperliche Form voll und ganz erfüllt, sie ist
gleichsam Beleber dieser Außenform geworden und sonach schaubar
denen, die sich von Gott eine Vorstellung machen wollen .... Denn alle
Seine Gedanken lässet Gott zur Form werden durch Seinen Willen, so
auch den Gedanken, Sich Selbst den Menschen anschaulich zu machen,
ohne daß diese von Seiner Kraft- und Lichtfülle verzehrt werden. Eine
sichtbare Form jedoch ist nach dem Naturgesetz an Ort und Zeit gebun-
den, sie ist erst dann raum- und zeitlos, so sie sich völlig vergeistigt hat,
dennoch bleibt sie den Menschen vorstellbar. Und im geistigen Reich kann
dann das Auge diese Form erschauen und also Gott sehen von Angesicht
zu Angesicht. Gottes Geist aber ist überall, und zwar ständig, tätig, d.h., Er
lässet Seine Gedanken durch Seinen Willen zur Form werden. Er muß also
demnach eine Wesenheit sein, weil Sein Wille und Seine Weisheit in allem
erkennbar ist, was Seine Kraft geschaffen hat. Und da die ewige Gottheit
die Verbindung zu Sich hergestellt haben will, muß der Mensch auch glau-
ben können, daß Gott eine Wesenheit ist, denn so er sich Diese als nur
Kraft vorstellt, wird er diese Verbindung nie und nimmer herzustellen
suchen, dann aber lebt er sein Erdenleben erfolglos, denn ein geistiger
Fortschritt muß das Gebet zu Gott um Gnade zur Voraussetzung haben,
und dieses wird wohl zu einer Wesenheit, Die allgegenwärtig ist, empor-
steigen, niemals aber zu einer Kraft, der Wille und Denkfähigkeit, also die
Merkmale einer Wesenheit, abgesprochen werden ....
Amen

Wille .... Gedanke .... Tat .... Verantwortung .... 9.1.1945


B.D. NR. 3399
Euer Wille ist frei, und sonach werdet ihr nicht gezwungen, gut zu
sein, wie ihr auch nicht zu schlechten Taten oder Gedanken gezwungen
werden könnt von den Kräften der Finsternis, sondern euch allein liegt es
ob, wie ihr euren Lebenswandel zu führen gedenkt. Und wenn ihr durch
Menschen, die euch an Stärke überlegen sind, gezwungen werdet zu Taten,
die Gott-widrig sind, so seid ihr für diese Handlungen nicht verantwort-
lich, denn dann entscheidet auch nur euer Wille, eure innere Einstellung
zu dem, was ihr gezwungenermaßen ausführt. Ist aber euer Gedanke
schlecht, ist euer Wille bereit, diese Gedanken zur Tat werden zu lassen, so
werdet ihr der Verantwortung nicht enthoben werden und die Folgen
eurer Taten auf euch nehmen müssen, auf Erden oder im jenseitigen
Reich. Im freien Willen ausgeführte Handlungen wirken sich also so aus,
daß sie das Leben in der Ewigkeit bestimmen, sofern sie nicht auf Erden
schon ihren Lohn oder ihre Strafe gefunden haben, während im Zwang
ausgeführte Handlungen wohl für das Erdenleben bedeutungsvoll sein

52
Buch 44

können, nicht aber das Leben der Seele nach dem Tode gefährden. Denn
diese Handlungen werden denen zur Last gelegt, die Macht hatten über
den Menschen und also dessen Willen unfrei gemacht haben. Diese müs-
sen sich verantworten für die Taten, deren Anstifter sie waren, und ihre
Schuld ist mitunter so groß, daß ewige Zeiten benötigt werden zum
Abbüßen ihrer Schuld. Es soll der Mensch sich immer mehr und mehr
prüfen, wieweit sein innerstes Denken den göttlichen Geboten entspricht,
wieweit also sein Handeln mit seinem Denken übereinstimmt, denn die
Gedanken sind stets die Produkte des freien Willens. Also müssen die
Gedanken gut sein, sollen sie dem Willen Gottes entsprechen. Weichen die
Gedanken ab, nehmen sie eine falsche Richtung an, dann hat sich also der
Wille des Menschen entschieden zu Gott-gegnerischem Handeln, selbst
wenn er eine Tat nicht zur Ausführung bringen kann. Also ist er auch
schon für seine Gedanken verantwortlich, weil diese der freie Wille gebärt.
Und darum muß der Mensch sich über sein Denken Rechenschaft able-
gen, denn wieder kommt es darauf an, ob diese gewaltsam hingelenkt wer-
den auf das Böse oder Gute von den Mitmenschen oder ob sie aus eige-
nem Antrieb im Menschen auftauchen .... Immer aber wird der Mensch
die Möglichkeit haben, ihm nicht zusagende Gedanken abzulehnen, denn
seine Gedankentätigkeit hängt wiederum von seinem Willen ab, und es ist
dieser auch fähig, ihm widerstrebende Gedanken fallenzulassen, wie er
auch stets schlechte Werke innerlich verdammen kann und er sich
dadurch von jeder Mitschuld frei macht. Gott achtet nur auf den innersten
Willen des Menschen, der also in seinem Denken zum Ausdruck kommt.
Und niemals wird Gott ihn verurteilen für das, was er tut, so dies seinem
inneren Willen widerspricht. Doch er wird oft vor die Entscheidung
gestellt, und dann muß er sich bewähren, ansonsten er sich dereinst ver-
antworten muß für sein Denken und Handeln. Denn Gott gab dem Men-
schen freien Willen, den er nun aber auch nützen muß in der rechten
Weise .... in guten Gedanken, Worten und Werken, die dereinst im geisti-
gen Reich sich auswirken und der Seele das ewige Leben eintragen ....
Amen

Anlaß der großen Not .... Letzte Mittel .... 10.1.1945


B.D. NR. 3400
Groß ist die Zahl derer, die keine lebendige Verbindung haben mit
Gott, die Ihn nicht als Vater, Bruder und Freund betrachten, denen Gott
nicht nahe sein kann, weil sie sich von Ihm entfernen, weil sie durch ihren
Lebenswandel den Glauben verloren haben an einen Gott, Der zutiefst
verbunden ist und bleibt mit dem, was Er geschaffen hat aus Seiner Liebe.
Groß ist die Zahl, und sie wird sich noch erhöhen, trotz Seiner liebevollen
Fürsorge um die Menschen, trotz Seinem offensichtlichen Wirken, das die
Menschen Ihm nahebringen soll .... Denn sie erkennen Ihn nicht, wo und
wie Er ihnen auch entgegentritt. Sie lassen immer nur ihren Verstand, nie-
mals aber das Herz sprechen, und der Verstand wird vom Gegner Gottes
beeinflußt, dem sie durch ihren Lebenswandel näher sind als Gott. Denn
den Menschen fehlt die Liebe .... ansonsten sie Gott erkennen müßten
trotz dem Wirken der dämonischen Kräfte, das überall zutage tritt ....
Ohne eigenes Liebeswirken bleibt den Menschen Gott fremd, weil die
ewige Liebe nur durch die Liebe zu erkennen ist. Und ohne Liebeswirken
gibt es auch keine Verbindung mit Gott, Er kann nicht gespürt werden,
und darum ist es auch schwer an Ihn zu glauben für die Menschen, die
ohne Liebe dahinleben. Doch in eines jeden Menschen Herzen glimmt der
Liebesfunke, und er kann sich entzünden .... Er kann durch die Not der

53
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Mitmenschen angefacht werden und als Flämmchen immer mehr um sich
greifen, und dann nähert sich der Mensch Gott, es wird ihm der Glaube an
Ihn nicht unannehmbar erscheinen, er wird selbst gedanklich mit Ihm in
Verbindung zu treten suchen und also die Entfernung von Ihm
verringern .... Und darum ist um der Überzahl der Menschen willen, die
Gott gänzlich fernstehen, die kommende Not unabwendbar, sucht doch
Gott, noch jene zu retten, die den Liebesfunken im Herzen noch nicht
gänzlich erstickt haben .... Selbst wenn es nur wenige sind, so sind diese
wenigen dem ewigen Verderben entronnen; die gesamte Menschheit aber
muß die Notzeit durchmachen, weil einem jeden Menschen die letzte
Gelegenheit dadurch geboten wird, einer von denen zu sein, die gerettet
werden .... Allen Menschen bringt Gott Sich noch einmal nahe in der
großen Not, alle Menschen können Ihn rufen, also die Verbindung mit
Ihm herstellen, und allen Menschen will Er hilfreich beistehen wie ein
Vater, Der seine Kinder erretten möchte aus größter Not ....
Gottes Liebe und Barmherzigkeit läßt kein Mittel unversucht, Er
wirbt um eine jede Seele, der Strom Seiner Gnade ergießt sich auf die
gesamte Menschheit, überallhin leitet Er Sein Wort, und überall sucht Er,
durch Leid die Herzen aufnahmewillig zu machen für dieses, überall sucht
Er, durch Leid die Liebe in den Menschen zu entzünden .... Unentwegt tritt
Er den Menschen Selbst in den Weg, Er pocht an ihre Herzen, Einlaß
begehrend, Er bringt Sich den Menschen ins Gedächtnis, Er mahnet und
warnet sie durch Seine Boten auf Erden, Er lenkt ihre Gedanken ins gei-
stige Reich .... Doch Er läßt ihnen die Willensfreiheit .... Er rufet sie, doch
Er zwingt sie nicht .... Und Sein Ruf verhallt ungehört, die Menschen ach-
ten Seiner nicht, sie wenden sich immer mehr von Ihm ab, sie gehen einen
Weg, der fernab führt vom Ziel. Den schmalen Weg, der zum Ziel führt,
gehen nur wenige, und nur selten folgt ihnen jemand nach aus den Reihen
jener. Und immer schwächer vernehmen die Menschen den Ruf Gottes,
immer schwächer tönet der Mahner und Warner in ihnen, das Gewissen,
das ihnen Wegweiser sein soll auf ihrer Erdenlebensbahn. Und immer
mehr Seelen verirren sich und geraten in das Gebiet dessen, der in Haß
und Lieblosigkeit nur auf Vernichtung sinnet, der Gott zu verdrängen
suchet und die Seelen ins Verderben reißet. Die Menschen aber erkennen
ihn nicht eher, bis sie verloren sind, denn sie sind blind im Geiste, sie sind
geblendet vom falschen Glanz der Welt, die sein Reich ist .... sie fliehen das
Licht, das aus dem geistigen Reich auf sie herniederstrahlt, und sie jagen
einem Truglicht nach .... den Freuden der Welt .... Das Licht aus den Him-
meln aber würde ihnen den Weg erleuchten, der zum Ziel führt .... Sie flie-
hen es und gehen im Dunkel der Nacht einem Irrlicht nach, und sie errei-
chen niemals ihr Ziel. Denn sie leben ohne Liebe und sind Gott so fern,
daß Er sie nicht mit Seinem Licht und Seiner Kraft bedenken kann. Und
so sind die Menschen wohl noch irdisch lebend, aber geistig tot, und da sie
ihr irdisches Leben nicht nützen, da sie sich selbst, d.h. ihren Geist, nicht
zum Leben erwecken, ist ihr Erdenleben zwecklos, und es wird daher vor-
zeitig beendet .... Es werden nur wenige wirklich leben, die Überzahl aber
ist geistig tot und benötigt die Erde nicht mehr, und darum wird die letz-
tere aufgelöst, d.h. umgestaltet werden in ihrer Außenform, und alles
Leben auf ihr wird zerstört werden, jegliche Kreatur wird vernichtet wer-
den, und eine neue Erde wird erstehen, die nun die Menschen birgt, denen
die Liebe innewohnt, die im Licht stehen, d.h. in der rechten Erkenntnis,
und die in der Notzeit zuvor festblieben im Glauben an Gott, die durch die
Liebe mit Ihm verbunden blieben und deren Lebenswandel nach Seinem
Willen war .... Es ist dies die kleine Schar Seiner Streiter, die für Jesus
Christus eintreten vor aller Welt, die für Ihn kämpfen und für ihren Glau-

54
Buch 44

ben und die Er Selbst heimholen wird in Sein Reich, um ihnen das Para-
dies auf der neuen Erde zu gestalten, um ihnen die überaus schwere
Kampfzeit vor dem Ende zu lohnen mit einer Zeit des tiefsten Friedens
und höchster Seligkeit ....
Amen

Liebe .... Erkenntnis .... Lichtreich .... Tätigkeit .... 11.1.1945


B.D. NR. 3401
Ein Wirken in uneigennütziger Nächstenliebe versetzt den Menschen
in die rechte Erkenntnis, die rechte Erkenntnis aber vertieft seine Liebe zu
Gott, und diese wieder führt zum Zusammenschluß mit Gott, weil der
Mensch, der Gott über alles liebt, sich aus eigenem Antrieb so zu gestalten
sucht, wie es Gott wohlgefällig und also Voraussetzung ist, um mit Gott
eins zu werden. Folglich kann die uneigennützige Nächstenliebe niemals
ausgeschaltet werden, will der Mensch sein letztes Ziel erreichen auf
Erden .... die Gotteskindschaft .... Sie muß aber auch geübt werden, will er
beim Abscheiden von der Erde in das Lichtreich eingehen, denn auch die
niedrigste Sphäre des Lichtreiches ist nur von liebenden Seelen belebt,
denn ohne Liebe gibt es kein Licht, und die geringste Lichtstrahlung
bedingt ein Aufnahmegefäß, das durch die Liebe erst dazu geworden ist.
Liebeswirken trägt der Seele das Erkennen ein, d.h., sowie der Mensch in
der Liebe steht, wird ihm sein mangelhaftes Wesen klar, er weiß um die
Folgen seines Lebenswandels, er weiß um den göttlichen Willen und um
die Auswirkung jeglichen Handelns und Denkens. Und diese Erkenntnis
läßt ihn bewußt streben nach Vollkommenheit. Er kann aber auch völlig
unbewußt auf Erden in der Liebe tätig sein, d.h., sein Herz treibt ihn zum
Liebeswirken, ohne ihn tiefer einzuweihen in das Wissen um die Folgen
dessen. Es kann ihm die tiefere Erkenntnis noch vorenthalten sein, sie
wird ihn aber plötzlich erleuchten bei seinem Ableben, und er geht mit
einem Übermaß von Wissen ein in das geistige Reich, als Bewohner des
Lichtreiches, denn dann ist die Liebe Triebkraft seines ganzen Lebens
gewesen, und durch die Werke der Liebe hat die innige Verbindung mit
Gott bereits stattgefunden, und der Zweck des Erdenlebens ist erfüllt ....
jedes gute Werk vermehret den Schatz, der unverlierbar und unzerstörbar
ist .... und geistiger Reichtum, den die Welt nicht gelten lassen will, folget
der Seele in das jenseitige Reich. Sie wird beim Eintritt in dieses licht-
durchstrahlt sein, sie wird wissen um alles und auch von dem Moment
ihres Todes an unwissende Seelen belehren dürfen, sie wird austeilen kön-
nen, was sie selbst in reichstem Maß besitzt, geistige Schätze, die eine übe-
raus beglückende Tätigkeit für die Seele bedeuten, die nun auch emsig
wirket in ihrer Liebe und auch bedenket, die arm sind und darben müs-
sen. Und sie wird sich Gott immer mehr nähern dürfen, denn die Liebe
gestaltet sie so, daß sie zum Ebenbild Gottes wird und sich also mit Gott
vereinigt, von Dem sie uranfänglich ausgegangen ist ....
Amen

Göttliche Weisheiten - Geisteswirken .... 12.1.1945


B.D. NR. 3402
Göttliche Weisheiten sind nicht durch Menschenweisheit zu ergrün-
den .... Göttliche Weisheiten kann der Verstand des Menschen nur fassen,
so gleichzeitig sein Geist tätig ist. Und darum ist unbedingt das Wirken
des Geistes erforderlich, will der Mensch in ein Wissen eindringen, das
über alles menschliche Wissen erhaben ist. Menschliche Verstandesfähig-
keiten sind jedoch nicht erforderlich, wo der Geist Gottes im Menschen

55
ICH SPRECHE EUCH AN ....
wirken kann, denn dieser erleuchtet das Denken des Menschen, so daß
ihm die tiefste Weisheit aus Gott verständlich wird, so der Geist Gottes
selbst sie ihm vermittelt. Denn er bietet es ihm in einer Form, daß er hin-
einwächst in ein Wissen, das ihm vordem völlig fremd war. Die Denk-
fähigkeit des Menschen wird gleichzeitig ausgebildet, so daß er selbst das
empfangene Wissen weiterzugeben vermag, wenn auch in einfacherer
Ausdrucksform, doch sinngemäß dem vom Geist Gottes ihm vermittelten
Wissen entsprechend. Die göttliche Weisheit ist unübertrefflich, und so
wird auch das durch den Geist Gottes übermittelte Gedankengut nicht
von menschlicher Weisheit übertroffen werden können, wenngleich es
anfänglich unbedeutend erscheint und mitunter in denkbar einfacher
Form dem Herzen des Menschen zugeleitet wird. Doch es findet seine
Erklärung darin, daß der Mensch nicht nur ein Werkzeug sein soll, um
mechanisch das empfangene Wissen weiterzuleiten, sondern er soll selbst
völlig davon durchdrungen sein, um es nun auch vertreten zu können vor
den Mitmenschen. Und darum muß der Mensch langsam eingeführt wer-
den, es muß ihm so verständlich gemacht werden, daß er wirklich wissend
wird, auf daß ihm dann auch die tiefsten Weisheiten nahegebracht und
diese auch vollauf verstanden werden können, daß also Herz und Verstand
es verarbeitet haben und es nun erst rechtes Wissen genannt werden kann.
Nun erst dringt der Mensch in die tiefsten Weisheiten ein, der Geist Gottes
spricht zu dem Geistesfunken im Menschen, und was er ihm mitteilt, ver-
rät Seine Weisheit, Seine Liebe und Seine Allmacht .... Es ist ein Wissen,
das nimmermehr Menschen ergründen könnten kraft ihres Verstandes,
denn dieser ist nicht so ausgebildet, um das Walten und Wirken Gottes im
Universum und im geistigen Reich je begreifen oder wahrheitsgetreu dar-
stellen zu können, so er niemals vorher darüber ein Wissen hatte. Der Ver-
stand des Menschen wird sich immer in den Grenzen bewegen, die Gott
Selbst ihm gesetzt hat, er wird immer nur irdische Dinge erforschen kön-
nen und wohl auch Beweise für die Richtigkeit seiner Ergebnisse bieten
können. Doch alles Göttliche, alles geistige Wissen bleibt ihm fremd,
solange der Geist Gottes nicht am Werk ist, denn dieser allein dringt in die
tiefsten Tiefen göttlicher Weisheit ein, und er kann diese dem Menschen,
d.h. dessen Verstand, vortragen, auf daß dieser nun tätig werde, also
gedanklich das Vernommene verarbeitet, und nun erst der Mensch wis-
send wird .... Denn erst geistiges Wissen kann rechtes Wissen genannt
werden, weil es Gebiete berührt, die dem Verstand unerforschlich sind
und nur mit Hilfe des göttlichen Geistes ergründet werden können. Und
was der Geist Gottes dem Herzen und dem Verstand vermittelt, das sind
göttliche Weisheiten, die darum auch nur dem Menschen unterbreitet wer-
den können, der sich würdig macht durch seinen Willen, Gott zu dienen,
indem er die Wahrheit aus Gott weiterleitet, die den Menschenverstand bei
weitem übertrifft .... Dieser Wille und ein bewußtes Streben nach Voll-
kommenheit sind Vorbedingung, um göttliche Weisheiten zu empfangen
und sie auch zu verstehen, weil rechtes Verständnis derer unbedingt nötig
ist, um sie auch den Mitmenschen zu vermitteln, wie es Gottes Wille ist ....
Amen

56
Buch 44

Göttliche Weisheit übertrifft Menschenweisheit .... 13.1.1945


B.D. NR. 3403
Eine göttliche Offenbarung wiegt jede noch so tief scheinende
menschliche Weisheit auf, denn sie ist reinste Wahrheit und darum unwi-
derlegbar. Denn äußert Gott Sich durch die Stimme des Geistes, dann ist
jeder Irrtum ausgeschlossen. Gott aber offenbart Sich durch ein Ihm innig
verbundenes Erdenkind, das an Ihn glaubt und durch Liebeswirken und
Verlangen nach Ihm die Verbindung mit Ihm herstellt, sowie also ein
Mensch in der Liebe tätig ist und Ihn innig bittet um Aufklärung, also
auch im Glauben lebt, daß Gott Sich äußern kann und will. So Er darum
innig gebeten wird, versagt Gott Sich ihm auch nicht .... Dann spricht Er
durch die innere Stimme zu ihm, und dann ist diesen Offenbarungen
Glauben zu schenken, sie sind als Wahrheit hinzunehmen, weil sie göttli-
chen Ursprungs sind. Und dann schöpfet der Mensch aus dem Urquell der
Weisheit, und er wird verständlicherweise jeden irdischen Weisen an Wis-
sen übertreffen. Doch als Weisheit erkennen wird es nur der Mensch, der
die rechte, die göttliche Weisheit begehrt .... Und darum wird nie gestrit-
ten werden können über den Wert der göttlichen Offenbarungen, weil ein
unverständiger Mensch, der weder in die Wahrheit einzudringen sucht,
noch einen Lebenswandel führt, der ihm solche eintragen kann, ganz
unfähig ist, das ihm Dargebotene zu beurteilen. Also sind für ihn die gött-
lichen Offenbarungen weder glaubhaft, noch unanfechtbar, ja sie erschei-
nen ihm eher als wenig weise, und es läßt sich nicht mit solchen Menschen
streiten, sondern es wird stets das Übergewicht haben, solange auch die
Zuhörer gleichen Geistes sind, d.h. ohne Glauben an einen Gott, Dem alles
möglich ist, und ohne die Liebe, die erst zum Leben erweckt, wo der
Glaube noch tot ist. Diesen Menschen göttliche Offenbarungen nahebrin-
gen zu wollen ist verfehlt, denn sie würden stets widersprechen und auch
ihre Mitmenschen so beeinflussen, daß sie abweisen, bevor sie ernstlich
Stellung genommen haben dazu. Darum ist es ohne Wert, Menschen ein-
zuweihen, die völlig glaubenslos sind, die also keinerlei geistiges Streben
haben und nur ausschließlich der Welt leben. Diesen kann wohl das Wis-
sen unterbreitet werden, jedoch niemals der Ursprung des Wissens, bevor
er durch das Wissen selbst in einen nachdenklichen Zustand versetzt ist
und Licht und Wahrheit begehrt. Dann erst kann er in Kenntnis gesetzt
werden, wo der Quell zu suchen ist. Und dann erst wird er auch die tiefe
Weisheit erkennen, die aus den göttlichen Offenbarungen herausleuchtet.
Und er wird sich nicht mehr genügen lassen an irdischem Wissen, er wird
streben nach geistiger Vollkommenheit, um selbst die Offenbarungen
Gottes empfangen zu können, wie Er es verheißen hat. Trotzdem aber soll
das Wort Gottes, das Seine Liebe zur Erde leitet, weitergetragen werden,
trotzdem soll die Menschenweisheit verdrängt werden durch die Weisheit
aus Gott, denn diese wird sich Bahn brechen, weil alles Göttliche beste-
henbleibt, während das Menschliche vergeht. Doch in seiner ganzen Weis-
heit erkannt wird das Wort Gottes erst dann werden, wenn die Menschen
sich freiwillig ihm erschließen, wenn sie in der Liebe Gottes die Begrün-
dung suchen und mit Seiner Allmacht und Weisheit sich Sein außerge-
wöhnliches Wirken erklären, wenn sie also im Glauben stehen, daß Gott in
Seiner Liebe den Menschen helfen will, die außerhalb der reinen Wahrheit
stehen, und Er dies auch kann .... Dann wird Seine Weisheit erkannt und
Seine Offenbarungen als eine außergewöhnliche Gnadengabe dankend in
Empfang genommen werden ....
Amen

57
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Falsche Propheten .... Endzeit .... 14.1.1945
B.D. NR. 3404
Nur gänzlich unreife Seelen nehmen die Kraft von unten in Anspruch
und werden daher auch genützt vom Fürsten der Unterwelt zu dessen
Wirken. Was der Gegner Gottes auch beginnt, um gegen Gott zu kämpfen,
er bedienet sich dazu immer williger Menschen, die seinen Willen zur
Ausführung bringen, weil ihm selbst die Macht über jedes Schöpfungs-
werk entzogen ist. Und darum bestimmt er die Menschen, seinen Willen
auszuführen, und diese gehorchen ihm, weil sie sich ihm verbunden
fühlen durch ihre Neigungen und Triebe, die kaum voneinander abwei-
chen. Es sind dies also Seelen, die noch völlig materiell eingestellt sind, die
dem Gegner Gottes zugewandt sind und mit denen er darum leichtes Spiel
hat. Menschen, in denen solche Seelen verkörpert sind, sind ganz und gar
in der Gewalt dessen. Er aber stattet sie aus mit großer Kraft, so daß sie
stets ausführen können, was der Gegner Gottes ihnen vorschreibt. Weil sie
sich völlig von Gott abgewandt haben, werden sie doppelt bedacht mit
Kraft, und ihnen sind daher Dinge auszuführen möglich, die sonst über
die Kraft eines Menschen gehen. Und also geschehen auch Zeichen und
Wunder von seiten der Gott feindlich eingestellten Menschen, so diese
bereit sind, ihre Kraft nach außen hin wirken zu lassen. Und dann werden
diese oft als von Gott gesandt angesehen ihrer Wundertaten wegen, und
vor diesen warnet euch Gott, und Er hat dies immer getan, indem Sein
ständiger Hinweis auf die falschen Propheten in der Endzeit auf diese
Gefahr aufmerksam macht, denn sie sind eine Gefahr für solche, die noch
nicht fest im Glauben stehen und die nicht in der Liebe tätig sind. Gott hat
dieser Abgesandten des Satans immer Erwähnung getan, um die Macht
dessen anzukündigen, die er in der Endzeit über die Menschen gewinnen
wird. Er warnet die Seinen davor, in die Fangnetze der falschen Propheten
zu geraten, und er kennzeichnet sie dadurch, daß auch sie Christus beken-
nen werden .... den Bringer des Heils .... doch nicht den Erlöser der
Welt .... Und darauf achtet, daß Jesus Christus hat die Welt erlöst .... Der
Christus aber, von dem die falschen Propheten reden, soll noch kommen
und den Menschen das Heil bringen. Und sie werden viele verführen und
den Menschen zurufen: Sehet, hier ist Christus .... Doch ihnen folget
nicht .... sondern erkennet, daß sie Abgesandte des Satans sind, die ihr flie-
hen sollet, auf daß sie euch nicht verderben .... Und so sie Wunder wirken,
achtet ihrer nicht, denn sie bedienen sich dazu der Kraft von unten. Und
ihr werdet sie erkennen, denn es spricht keine Liebe aus ihnen, weder aus
ihren Worten noch aus ihren Taten. Was sie tun, bezeugt nur ihre Macht,
nicht aber ihre Liebe, und die Macht ist eine Gabe des Satans. Und ihr
könnet sie wohl erkennen, so ihr euch die Liebe immer zur Richtschnur
eures Denkens und Handelns macht. So werdet ihr auch merken an den
Wundern der falschen Propheten, daß sie kein Liebeswirken, sondern ein
Wirken dessen sind, der der Hölle entstammt. So ihr selbst in der Liebe
und im Glauben stehet, werdet ihr euch nicht täuschen lassen, doch die
Lauen sind in Gefahr, die nicht die Merkmale der Liebe in sich tragen.
Diese kann der Gegner Gottes gewinnen, sie werden die falschen Prophe-
ten nicht erkennen und willig folgen, wohin sie von ihnen geführt werden,
denn die Kräfte von unten haben Gewalt über jene, die Gott fernstehen,
die Ihn zwar noch dem Wort nach, nicht aber im Herzen anstreben ....
Und diese warnet Gott ganz besonders, daß sie sich nicht verführen lassen
durch das Blendlicht eines Wunders .... Und Er gibt ihnen ein klares Merk-
mal, daß immer die Liebe erkennbar sein muß, wo die Kraft Gottes, die
sich durch Seine Propheten äußert, wirksam wird. Und wo die Liebe nicht
erkennbar ist, dort hat der Satan sein Reich, und dieses sollt ihr fliehen,

58
Buch 44

denn die Kräfte von unten werden jeden unreifen Menschen, d.h. jeden
lieblos denkenden und handelnden Menschen beeinflussen, und diese
werden ihnen hörige Diener sein, die ausführen, was der Fürst der Unter-
welt verlangt .... Denn es ist die Zeit des Endes, und diese nützet er zum
Wirken gegen Gott und gegen alles Geistige, das sich Gott zuwendet, bis
die Stunde gekommen ist, wo Gott ihn bindet und mit ihm alle Menschen,
die ihm hörig sind ....
Amen

Geistige Trägheit .... 14.1.1945


B.D. NR. 3405
Es ist eine gewisse geistige Trägheit, so der Mensch sich nicht mit Fra-
gen auseinandersetzt, die seinen Erdenlebenszweck, sein Verhältnis zum
Schöpfer und den ewigen Schöpfer Selbst betreffen. Und darum können
diese Fragen nicht beantwortet werden, solange er sie nicht selbst aufwirft.
Es ist eine geistige Trägheit, für die er sich verantworten muß, weil er mit
den Gaben des Verstandes ausgestattet ist, weil ihm die Denkfähigkeit
gegeben wurde und er auch ständig in Lebenslagen geführt wird, wo
immer wieder diese Fragen auftauchen, also sein Wille nur tätig zu werden
brauchte, zu allen Fragen Stellung zu nehmen, die ihm zur geistigen
Erkenntnis verhelfen. Sowie er nur einmal seine Gedanken auf geistiges
Gebiet lenkt, wird er auch von geistiger Seite angeregt werden, und die
geistige Trägheit ist behoben .... es setzet ein Grübeln ein, er wird seine
Fragen gedanklich selbst beantworten, wie er glaubt, doch die Antworten
sind schon gedankliche Übertragungen aus dem geistigen Reich, entspre-
chend seinem Wahrheitsverlangen und seinem innersten Wesen. Denn es
wird der Mensch bedacht von den geistigen Wesen, die seinem eigenen
Wesen entsprechen. Ernstes Wahrheitsverlangen gewährt den Wesen
Zugang, die voller Wahrheit sind und solche austeilen können .... Wer aber
die Wahrheit begehrt, der strebt gleichzeitig Gott an, weil Gott die ewige
Wahrheit Selbst ist .... Und wer Gott anstrebt, ist auch dem Guten zuge-
neigt, und folglich werden auch Gott verbundene geistige Kräfte ihn
bedenken und ihn also wahrheitsgemäß aufklären. Niemals wird ein
schlechter, lieblos handelnder Mensch die reine Wahrheit anstreben, denn
er fürchtet diese, da sie seinem Denken und Handeln widerspricht, und er
will nur das als Wahrheit anerkennen, was ihm von Nutzen ist. Und ihm
werden sich auch nur die Kräfte nahen, die ihn in die Irre führen. Und
darum kann ein Mensch, der sich bemüht, gut und recht zu leben, auch
überzeugt sein, recht zu denken, sowie er ernsthaft über geistige Probleme
nachdenkt. Doch diesen Willen muß er erst vorerst haben, über solche
Aufklärung zu erhalten .... Er darf nicht geistige Gedanken abweisen,
sowie (sie, d. Hg.) in ihm auftauchen, er darf nicht in geistiger Trägheit ver-
harren und so jedes gedankliche Belehren durch geistige Kräfte unmög-
lich machen, ansonsten es in ihm dunkel und lichtlos bleiben wird und als
nur Weltmensch sein Erdenleben vergehen läßt, ohne geistig zu reifen. Der
Wille, einzudringen in ein höheres Wissen, muß in ihm erwachen und ihn
nun auch gedanklich tätig werden lassen. Dann aber wird er große Fort-
schritte machen zu seiner eigenen Beglückung, denn Wissen beglückt
stets, und desto mehr, je mehr es der Wahrheit entspricht. Rechtes, d.h.
wahrheitsgemäßes Wissen ist ein Reichtum, den der Mensch nicht mehr
missen will, so er einmal in seinen Besitz gelangt ist. Rechtes Wissen ist
Licht, das wohltätig auf den Menschen wirkt, den noch die Dunkelheit
umfängt, und rechtes Wissen ist eine Gabe aus der geistigen Welt, die auch
in das geistige Reich hinüberragt, die das Diesseits mit dem Jenseits ver-

59
ICH SPRECHE EUCH AN ....
bindet. Und darum ist rechtes Wissen erstrebenswert, es ist kostbares Gut,
das durch irdische Güter nicht ersetzt werden kann. Und ein jeder Mensch
kann dazu gelangen, sowie er die geistige Trägheit überwindet, sowie er
nachdenkt über Sinn und Zweck des Erdenlebens, über den Sinn und
Zweck der Schöpfung und sein eigenes Verhältnis zum Schöpfer .... Denn
dann treten geistige Kräfte in Aktion, die ihn belehren und ihn aus dem
Zustand der Unkenntnis in den Zustand der Erkenntnis versetzen seinem
Verlangen gemäß ....
Amen

Kampf zwischen Licht und Finsternis .... 15.u.16.1.1945


B.D. NR. 3406
In allernächster Erdnähe spielt sich der Kampf zwischen Licht und
Finsternis am heftigsten ab, denn gerade das auf der Erde befindliche Gei-
stige wird von den Kräften der Finsternis arg bedrängt, und darum muß
auch das lichtvolle Geistige in Erdnähe kommen, um den Menschen hel-
fend beizustehen, solange sie noch auf Erden wandeln. Und darum sind
auch viele Lichtwesen in der Endzeit auf Erden verkörpert, um unmittel-
bar helfen zu können und gewissermaßen eine Brücke zu bilden für die
Wesen des Lichtes aus dem geistigen Reich zu den Menschen. Denn die
Kräfte der Finsternis haben leichter Zugang zu ihnen, weil die Menschen
noch voller Finsternis sind und den Vorstellungen jener Kräfte leichter
Gehör schenken, während die Lichtwesen erst eine Sphäre überwinden
müssen, in der sie ihre leuchtende Hülle verbergen müssen, und sie daher
unerkannt zu den Menschen kommen und diese ihre Hilfe oft nicht
annehmen wollen. Denn die Erde und ihr Umkreis ist wenig Licht-tra-
gend, die Finsternis hat große Macht, und dennoch kämpfet das Licht
gegen die Finsternis an. Und wohin es strahlt, dort durchbricht es die Fin-
sternis .... Wo einmal die Wesen des Lichtes wirksam werden können, dort
kann es ewig nicht mehr Nacht werden. Und überall ebnen die auf der
Erde verkörperten Lichtwesen den geistigen Wesen des Lichtes die Wege,
sie zünden überall kleine Flämmchen an, und der kleinste Lichtschein
zieht die Wesen des geistigen Reiches an, und er wird durch diese ver-
größert, oft bis zu strahlendster Helle, so daß das Licht in weitem Umkreis
leuchtet .... Und dann ist die Finsternis machtlos, sie kann nicht mehr das
Licht verlöschen, sie kann es nicht trüben, denn die Lichtwesen sind stär-
ker, und wo sie einmal den Sieg erfochten haben, dort behaupten sie sich
und lassen nimmermehr den Feind zur Geltung kommen. Doch auch der
Feind trägt den Menschen ein Licht zu, doch es ist ein Truglicht, es ist der
Glanz und das Leuchten der Scheingüter, des irdischen Besitzes und der
Welt, die die Menschen locken mit schillernden bunten Farben .... Es ist
ein falsches Licht, weil es nur aufflackert und verlöscht, es ist ein Irrlicht,
das keine Wärme ausstrahlt und das niemals beleben kann. Und es sollen
die Lichtwesen auf der Erde dieses falsche Licht aufdecken, sie sollen den
Menschen seine Wirkungslosigkeit vorstellen, sie sollen sie auf das rechte
Licht hinweisen, das erwärmt und erleuchtet und zum Leben erweckt.
Und darum müssen die Lichtwesen unentwegt tätig sein auf Erden, auf
daß der Gegner nicht Übermacht bekomme und die Finsternis auf Erden
immer undurchdringlicher werde, sie müssen in steter Verbindung bleiben
mit den Lichtwesen des geistigen Reiches und den Lichtstrahl von dort
ständig auffangen, um ihn weiterzuleiten in das Dunkel der Nacht. Und es
wird kein Lichtstrahl verlorengehen, der den Weg zur Erde gefunden
hat ....

60
Buch 44

Es wird das Licht scheinen vom Aufgang bis zum Niedergang .... übe-
rall, wo Menschen wohnen, ist die Verbindung hergestellt von diesen zum
geistigen Reich durch Gedanken, die an die Unendlichkeit gerichtet wer-
den, durch Fragen, die ewige Gottheit betreffend, und durch den Willen,
der dem Guten gilt. Überall können Lichtstrahlen hingeleitet werden, d.h.
der Wahrheit entsprechende Gedanken, die vom geistigen Reich, von
Lichtwesen, ausgehen im Auftrag Gottes und angenommen werden von
liebefähigen und liebewilligen Herzen. Doch es hat das Licht zu kämpfen
gegen die Übermacht der Finsternis. Denn die Kräfte der Finsternis sind
ungemein rührig, um das Denken der Menschen zu verwirren, um das
Licht zu verlöschen, das immer wieder aufzuckt wie ein Flämmchen in der
Nacht. Und so währet der Kampf des Lichtes gegen die Finsternis schon
ewige Zeiten .... Immer soll der Zustand der Unkenntnis bei den Men-
schen gewandelt werden in den Zustand des Erkennens, und die Lichtwe-
sen des geistigen Reiches stehen ihnen unverwandt zur Seite .... Doch es ist
die Endzeit angebrochen, und das bedeutet, daß die Dunkelheit sich so tief
über die Erde gesenkt hat, daß der Kampf der Lichtwesen immer heftiger
werden muß, um sie zu bannen. Denn es kämpfet der Gegner Gottes mit
List und Gewalt und mit größter Ausdauer, weil er weiß, daß seine Macht
bald zu Ende ist, weil er weiß, daß er gebunden wird und seinen Einfluß
auf die Menschheit nicht mehr geltend machen kann. Und so ist die Erde
umlagert von guten und schlechten Kräften, von Lichtwesen und Wesen
der Finsternis, und ihr Ringen gilt den Seelen, die noch blind daherwan-
deln .... Die Lichtträger auf Erden und im Jenseits arbeiten in Liebe, und
sie suchen Erlösung zu bringen den in der Finsternis schmachtenden
Menschen. Die Wesen der Finsternis aber sind vom Haß getrieben, sie
suchen die Menschen durch liebloses Handeln in den Abgrund zu stürzen,
wo ewige Nacht ist. Und also findet ein ständiger Kampf statt wider diese
Seelen, der beendet sein wird am Tage des letzten Gerichtes, wenn das
ewige Licht Selbst zu Gericht sitzen wird und Licht und Finsternis vonein-
ander scheidet .... Denn dies ist das Ende, daß das Licht leuchten wird und
die Nacht völlig bezwingt, daß die Wahrheit siegen wird und die Kräfte
der Finsternis mit ihrem Anhang gestürzt werden in den tiefsten Abgrund,
in undurchdringliche Finsternis, in das Reich, dem sie angehören durch
eigenen Willen ....
Amen

Stunde des Endes ....


Gegenwart .... Seher und Propheten .... 16.1.1945
B.D. NR. 3407
Der göttliche Plan ist seit Ewigkeit beschlossen und unabänderlich.
Denn er ist in unübertrefflicher Weisheit bedacht und bis in die kleinsten
Einzelheiten vorausbestimmt. Und es ist dieser Plan keineswegs willkür-
lich, sondern ihm liegt die Rückgewinnung des einst abgefallenen Geisti-
gen zugrunde, und dieser entsprechend wickelt sich jedes Geschehen
sowohl im geistigen Reich wie auch auf Erden ab. Es sind ständige Ent-
wicklungsphasen, Zeit-Abschnitte von verschieden langer Dauer, die für
die Rückgewinnung des Geistigen diesem bewilligt werden, die also
begrenzt sind und deren Beendigung von Gott seit Ewigkeit festgesetzt ist.
Und diesen Ablauf der Entwicklungsperioden kündigt Gott durch Seher
und Propheten den Menschen an, und zwar wird Er sie immer auf das
Ende einer solchen Periode hinweisen, um sie anzuspornen, ihren Erden-
lebenszweck zu erfüllen. Niemals aber wird Er den Menschen die festge-
setzte Zeit voraussagen, so daß sie stets und ständig damit rechnen müs-

61
ICH SPRECHE EUCH AN ....
sen, in der Zeit zu leben, die dem Ende vorangeht. Im Zeitraum der Ewig-
keit sind es immer nur kurze Entwicklungsphasen, die immer wieder von
einer neuen abgelöst werden, und also kann auch von Gott stets das Ende
als kurz bevorstehend bezeichnet werden, wenngleich die Zeit für die
Menschen lang erscheint. Und darum sind zu allen Zeiten Voraussagen für
dieses Ende von Gott den Menschen zugeleitet worden, und es ist inzwi-
schen lange Zeit vergangen, mit menschlichen Augen und nach menschli-
cher Zeitrechnung betrachtet. Dennoch werden auch diese Voraussagen
sich erfüllen, es wird die angekündigte Zeit gegenwärtig werden, es wird
die Erlösungsperiode in die letzte Phase eintreten, und es werden Men-
schen der Gegenwart das erleben, was Seher und Propheten seit Beginn
einer Erlösungsepoche voraussahen .... Es wird die Endzeit angebrochen
sein, es wird das Ende nahe bevorstehen, es wird keine lange Zeit mehr
bleiben, weil die von Gott gesetzte Zeit abgelaufen ist nach Gottes ewiger
Bestimmung .... Und nun beginnen die prophetischen Worte Gestalt anzu-
nehmen, indem die von den Sehern geschauten irdischen Ereignisse zur
Wirklichkeit werden und daran auch der geistige Tiefstand der Menschen
zu erkennen ist, der das Ende einer Entwicklungsperiode bestimmt. Und
daher wird in der letzen Zeit den Menschen immer eingehender und
dringlicher das Ende angekündigt werden, wenngleich auch dann noch
der Tag und die Stunde geheimgehalten bleibt, weil es nicht taugt für die
menschliche Seele, wenn dieses ihr offenbar wird. Gott weiß die Stunde,
und Er wird sie innehalten, so wie es in Seinem Plan von Ewigkeit vorge-
sehen ist. Und Seinem Wort ist vollster Glauben zu schenken, die Stunde
wird überraschend kommen auch für die, die eingeweiht sind, die mit dem
nahen Ende rechnen .... Denn einmal wird sie zur Gegenwart, weil das
Wort Gottes Wahrheit ist. Und darum wird in der letzten Zeit ständig auf
diese Stunde hingewiesen, denn sie kommt wie ein Dieb in der Nacht ....
Und sie beendet eine lange Erlösungsperiode und leitet eine neue Epoche
ein .... Es wird die alte Erde vergehen und eine neue Erde erstehen, nicht
nur geistig, sondern auch materiell, weil dies bestimmt ist seit Ewigkeit ....
Amen

Das innere Wort in der Zeit der Trübsal .... 17.1.1945


B.D. NR. 3408
In der Zeit der Trübsal werdet ihr die Stimme des Geistes klar und
deutlich vernehmen, sowie ihr die Verbindung mit Gott aufrechterhaltet
und Ihn Selbst zu hören begehrt. Denn Er entzieht euch Seine Gnaden-
gabe nicht, Er lässet sie euch immer reichlicher zugehen, denn Er weiß,
wessen ihr bedürfet, Er weiß, daß ihr Trost und Stärkung benötigt und
daß nur Er euch diese bieten kann. Ihr werdet immer inniger euch Ihm
anschließen, und desto mehr wird Er euch bedenken mit Seinem Wort,
mit Seiner Liebe, die Er im Wort zum Ausdruck bringt. Und ihr werdet die
Trübsal nicht so hart empfinden, denn Gott Selbst hebt euch darüber hin-
weg. Er kann es machen, daß ihr fröhlich seid im Herzen trotz äußerer
Not, Er wird euch genügsam machen und geduldig, so daß ihr keinen
Mangel empfindet und nur eines begehret, daß Er Sich euch offenbaret,
daß Er zu euch spricht und ihr Seine Gnaden empfanget .... Und dieses
Begehren wird Er euch erfüllen, Er wird euer geistiges Ohr schärfen, und
ihr werdet Seine Stimme vernehmen überall und zu jeder Zeit. Und die
geistige Speise wird euch tiefer beglücken als jegliche irdische Erfüllung.
Euer Körper wird sich begnügen mit wenigem, ihr werdet seiner nicht
mehr achten, doch eure Seele wird in Fülle versorgt werden, und sie wird
niemals zu darben brauchen. Und tritt die irdische Not an euch heran,

62
Buch 44

dann wird sie euch nicht mehr mutlos werden lassen, weil ihr sie zu Dem
tragen könnt, Der euch Seine Hilfe verheißen hat, weil Er euch liebt, wie
ein Vater Seine Kinder liebt. Die Zeit der Trübsal braucht daher für euch
keine Schrecken zu haben, so ihr euch als Seine Kinder fühlt und innige
Zwiesprache mit Ihm haltet. Er wird euch antworten, und ihr werdet Seine
Stimme im Herzen vernehmen, und was Er zu euch spricht, wird euch
erheben und beglücken, es wird euch stark machen und zuversichtlich, es
wird alle Sorgen und Nöte in euch verstummen lassen, denn ihr werdet
tief und unerschütterlich zu glauben vermögen, weil der Geist Gottes euch
belehret und euch Seine Stimme berühret wie ein väterlicher Zuspruch, an
dem ihr nie und nimmer zweifelt. Und euer Herz wird jubeln, weil ihr den
liebenden Vater erkennet, Der euch würdigt Seiner Stimme. Und euer gei-
stiger Fortschritt lässet euch alles vergessen, alles ertragen, was der Körper
an Leiden und Entbehrungen auf sich nehmen muß, denn der Körper
wird desto unempfindlicher, je mehr die Seele sich vergeistigt .... Die Seele
aber frohlocket, sowie sie das Ziel erreicht hat, Gott zu spüren und Seine
Stimme zu vernehmen, sooft es sie danach verlangt ....
Amen

Zustand des Lebens .... Tätigkeit .... Dienen .... 18.1.1945


B.D. NR. 3409
In der Nacht des Todes ist die Liebe Gottes an dem Wesenhaften nicht
mehr wirksam, d.h., seine Gottferne macht das Wesen unempfindlich für
diese, und darum ist sein Zustand ein äußerst qualvoller, der nur dann
gehoben, d.h. gemildert werden kann, wenn das Wesen durch den Willen
zu Gott Ihm wieder näherstrebt. Dann erst beginnt es langsam, aus dem
völlig kraftlosen Zustand in den Zustand des Lebens zurückzukehren, in
dem wieder die Liebe Gottes auf das Wesenhafte einwirken kann. Außer-
halb der Liebe Gottes steht das Wesenhafte zwar niemals, doch solange es
sich selbst Seiner Liebe zu entziehen sucht, ist diese auch wirkungslos an
ihm. Er sucht aber ständig, es dazu zu bewegen, sich von selbst wieder in
den Stromkreis göttlicher Liebe einzuschalten, und da es anfänglich zu
willenlos ist oder gar im widersetzlichen Willen steht, bindet Er diesen
Willen insofern, als daß er völlig unfähig ist zur Ausführung dessen. Da
die Willensfreiheit aber des Wesenhaften ursprüngliche Beschaffenheit ist,
sucht es diesem gebannten Zustand zu entfliehen, und es erklärt sich nach
endlosen Zeiten bereit, sich dem Willen Gottes zu unterordnen und also
nach Seiner Gesetzgebung, die der Schöpfung zugrunde liegt, tätig zu wer-
den .... Und dann wird ihm diese Tätigkeit zugewiesen, es wird ihm eine
gelockerte Umhüllung gewährt, in welcher es nun ausführen kann, was
dem Willen Gottes entspricht. Dagegenhandeln kann es nicht, denn es
befindet sich in einem Mußzustand, es ist völlig dem Willen Gottes unter-
worfen, hat aber durch seine Bereitwilligkeit sich selbst das Anrecht
erworben, inmitten der Schöpfung eine Aufgabe zu erfüllen, die immer
eine dienende sein wird einem anderen Schöpfungswerk gegenüber. Da es
aber zu jeder Tätigkeit Kraft benötigt und also nun auch darüber verfügt,
hat es sich selbst wieder durch seinen Willen empfangsfähig gemacht für
die Liebekraft Gottes. Es kann diese an dem Wesenhaften wirksam wer-
den, wenn auch von dem Wesenhaften selbst in seiner Dunkelheit uner-
kannt. Das Erkennen dessen, was der Zustrom der Liebekraft für das
Wesenhafte bedeutet, ist erst im Zustand des freien Willens möglich für
das Wesenhafte, das nun als Mensch verkörpert aus der Dunkelheit des
Geistes ins hellste Licht treten kann, so es seinen freien Willen recht nüt-
zet. Eine Aufwärtsentwicklung des Wesenhaften ist erst möglich von dem

63
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Moment an, wo Gottes Liebekraft wirken kann, und diese Wirksamkeit
bedingt vorerst das Aufgeben des Widerstandes gegen Gott. Selbst wenn
das Wesen zu schwach ist, um Gott anzustreben, so ist doch die Willenlo-
sigkeit kein offener Widerstand mehr gegen Gott, und die Willens-
schwäche kann behoben werden durch liebende Fürsorge des vollkomme-
nen Wesenhaften, das unentwegt jenes zu Gott-zugewandtem Denken zu
bewegen sucht, wie auch durch Gebet der Menschen auf Erden für alles
Schwache, noch im Banne der Materie schmachtende Geistige .... Ist das
Wesenhafte bereit zu dienen, dann hat es seine Willensschwäche über-
wunden, und es schreitet in seiner Aufwärtsentwicklung fort. Und ist nun
im Stadium als Mensch das Dienen in Liebe Folge seines freien Willens,
dann wird die Liebekraft Gottes voll wirksam an ihm, dann ist der Mensch
aus dem Zustand des Todes in den Zustand des Lebens getreten, es emp-
fängt unausgesetzt Kraft von Gott, es verringert die Entfernung von Ihm,
und es ist ständig in der Liebe tätig. Es wird als freies, seiner selbst bewuß-
tes Wesen handeln nach eigenem Willen und doch dem göttlichen Willen
untertan, denn da es von der Kraft Gottes durchflutet ist, die in sich Liebe
ist, muß auch sein ganzes Wesen Liebe sein, und es ist dies die Auswirkung
der göttlichen Liebekraft, daß auch das Wesen zur Liebe wird, das sich Sei-
ner Liebekraft nicht verschließt .... Es ist dies der Zustand des Lebens, der
Gottverbundenheit und der Seligkeit, weil das Wesen die Liebekraft spürt
als höchste Beglückung, als Gottnähe und Verlangen nach ständiger Tätig-
keit ....
Amen

Weltordnung .... Göttliches Gesetz .... 18.1.1945


B.D. NR. 3410
Die Weltordnung wird ewiglich nicht umgestoßen werden können,
denn das göttliche Gesetz bestimmt sie, und dieses ist unantastbar. Es hat
keine geistige Kraft Einfluß auf diese, und nur die Gott verbundenen gei-
stigen Wesen sind zur Durchführung dieses Gesetzes zugelassen, die also
nun auch dem göttlichen Willen entspricht. Wider die göttliche Ordnung
kann also nur der Mensch sündigen, d.h., er kann den Willen dazu haben,
und in diesem wird er nicht gehindert, jedoch auch dann vermag er nicht,
die göttliche Weltordnung umzustoßen, also Sein Gesetz gänzlich aufzu-
heben, sondern er kann nur scheinbar in die Ordnung Gottes eingreifen,
gleichzeitig aber die Folgen auf sich ladend, die zu seinem eigenen Scha-
den sind. Weil der Mensch freien Willen hat, ist ihm die Möglichkeit gege-
ben, auch gegen den Willen Gottes sich zu vergehen, dennoch wird er
dadurch nicht Sein Gesetz von Ewigkeit zum Wanken bringen, was er (tun)
zu können glaubt, ansonsten er nicht den Versuch machen würde. Der
Versuch aber ist schon eine Sünde wider Gottes Weisheit, Liebe und All-
macht .... Denn der Versuch beweiset einen wider Gott gerichteten Willen.
Das göttliche Gesetz liegt der gesamten Schöpfung zugrunde, das geistige
Reich und das irdische Reich steht im Gesetz Gottes, geistige und materi-
elle Schöpfungen bestehen und bewegen sich nach göttlicher Ordnung,
und alle Wesenheiten müssen sich beugen unter dieses Gesetz, sie müssen
sich der Weltordnung anpassen, ansonsten sie einen Gott-widrigen Willen
bekunden und als außergesetzlich stehend sich ausschließen von den Seg-
nungen der göttlichen Ordnung. In der Ordnung Gottes zu leben bedeutet
immer Harmonie und Unvergänglichkeit, sie bedeutet einen Zustand der
Seligkeit. Was jedoch außerhalb der göttlichen Ordnung bestehen zu kön-
nen glaubt, wird auch in einem ungöttlichen Zustand vegetieren, so lange,
bis es sich der göttlichen Ordnung freiwillig unterstellt. Denn es war tiefste

64
Buch 44

Weisheit am Werk, und dieser entspricht auch das göttliche Gesetz, die
gesamte Weltordnung, der Aufbau der irdischen wie auch der geistigen
Schöpfung. Kein Wesen aber übertrifft die Weisheit und die Allmacht
Gottes, und im Zustand der Vollkommenheit ordnet sich das Wesen gänz-
lich Seiner Weisheit und Allmacht unter und fügt sich gänzlich Seinem
Gesetz von Ewigkeit, es lebt und wirket nach Seiner Ordnung und vergeht
sich nicht im geringsten dagegen. Das Wesenhafte aber, das weder Seine
Weisheit noch Seine Liebe und Allmacht (an)erkennt, macht wohl den Ver-
such, gegen die göttliche Ordnung zu verstoßen, es bringt aber nur sich
selbst aus der Ordnung, niemals aber das Gesetz Gottes, jedoch trägt
schon dieser Versuch ihm geistigen Nachteil ein und ein ewiges Büßen-
Müssen, bis es wieder in die göttliche Ordnung eingeht ....
Amen

Göttliche Gebote - Richtlinien .... 19.1.1945


B.D. NR. 3411
Vermöge der Richtlinien, die dem Menschen gegeben sind durch die
göttlichen Gebote, kann er auch jederzeit eine geistige Kontrolle ausüben
über seine Gedanken, Worte und Handlungen. Und dies ist vonnöten, will
er ständig vorwärtsschreiten in seiner Entwicklung, denn er kann sehr
leicht in den Fehler verfallen, träge zu werden und die Arbeit an seiner
Seele zu vernachlässigen, sowie er glaubt, dem Willen Gottes gemäß zu
leben. Es ist dann immer die Gefahr eines Stillstandes, die er sehr leicht
abwenden kann, sowie er strenge Selbstkritik übt an sich und sich über
jeden Gedanken, jedes Wort und jede Tat Rechenschaft ablegt, ob sie gut
sind, d.h. den Geboten Gottes, Der nur Liebe fordert, entsprechen. Denn
der Gegner Gottes ruhet nicht, er sucht Einfluß zu gewinnen auf die Seele,
auf den Willen des Menschen, bis zur letzten Stunde. Und es ist der
Mensch daher niemals aus der Gefahr heraus, ihm zu verfallen, wenn er
nicht achtsam ist und sich stets die Gebote Gottes zur Richtschnur seines
Lebenswandels nimmt. Selbsterkenntnis ist das Erste, will sich der Mensch
wandeln von Grund seiner Seele, denn er wird nur dann eine Besserung,
einen Wandel zum Guten anstreben, so er in sich Mängel entdeckt. Er soll
in aller Demut Gott um die Gnade der Erkenntnis seiner selbst bitten, er
soll sich oft den Spiegel seiner Seele vorhalten und alles Unreine bekämp-
fen, er soll sich üben in Sanftmut, Friedfertigkeit, Geduld und Barmher-
zigkeit, er soll dienen in Liebe und unüberheblichen Geistes sein, dann
wird ihm auch die Kraft zugehen, seine Fehler zu erkennen und sie zu
beheben. Denn es kann der Mensch nichts ohne die Unterstützung Gottes,
sein Wille und seine Kraft sind zu schwach, wenn sie nicht Stärkung erfah-
ren durch die göttliche Liebe. Doch den Willen soll der Mensch aufbrin-
gen, der göttlichen Liebekraft sich würdig zu machen. Und also soll er an
sich arbeiten und ständig über seine Fehler und Schwächen nachdenken,
dann erst wird er sie ablegen können, weil ihm bei gutem Willen auch die
Kraft zugeht, wider sie anzukämpfen. Die göttlichen Gebote fordern nur
Liebe, und darum ist es leicht zu prüfen, wieweit das Denken, Reden und
Handeln der Gottes- und Nächstenliebe entspricht. Und so dieser Maß-
stab angelegt wird, übt der Mensch strenge Kritik an sich, er wird nicht
nachlässig sein in seiner Seelenarbeit, er wird ringen und beten und
dadurch auch in den Besitz der Gnade gelangen, er wird sich Gott immer
inniger verbinden durch sein Gebet, und er wird reifen an seiner Seele.
Denn er lebt sein Erdenleben dann bewußt, er sucht sich zu gestalten nach
dem Willen Gottes .... er nimmt sich die Gebote Gottes zur Richtschnur
und handelt also nach Seinem Wort .... Und er wird nimmermehr im Still-

65
ICH SPRECHE EUCH AN ....
stand verharren, sondern den ständigen Gang der Aufwärtsentwicklung
zurücklegen, bis er das Ziel erreicht .... die Vereinigung mit Gott .... die nur
erreicht werden kann, so der Mensch sich wandelt zur Liebe, so er sich
angleicht dem Wesen der ewigen Liebe, die überaus vollkommen ist, und
so er also danach trachtet, vollkommen zu werden ....
Amen

Liebende Fürsorge Gottes .... 19.1.1945


B.D. NR. 3412
Euer Schöpfer und Erhalter sorgt ständig für euch, und Er nimmt Sich
eines jeden einzelnen voller Liebe an. Seine Hand führt euch, und Er
gestaltet euer Schicksal nach Seinem Willen, wohl immer zum Heil eurer
Seelen, doch auch euren Körper bedenket Er, solange dieser die Hülle der
Seele ist und ihr zum Aufstieg verhelfen soll. Und so ihr dieses glaubet,
werdet ihr euren Lebensweg sorglos zurücklegen können und auch dann
nicht zu verzagen brauchen, wenn stürmische Tage kommen, die eure
ganze Kraft erfordern. Dann vertrauet auf Seine Hilfe, und bittet Ihn um
Kraft .... Tragt Ihm eure Nöte vor und harret auf Ihn, Der euch erschaffen
hat, Der euer Vater ist seit Ewigkeit .... Rufet gleich Kindern zu Ihm, und
flüchtet an Sein Vaterherz, und Seine Liebe wird euch geben, was ihr
benötigt .... Kraft und Gnade, irdische und geistige Hilfe, kraft derer ihr
alles meistern werdet und die schwierigsten Lebenslagen überwindet.
Doch machet euch Seiner liebenden Fürsorge würdig, bleibet selbst in der
Liebe tätig, und strebet Ihm entgegen, suchet Sein Wohlgefallen zu errin-
gen durch einen Lebenswandel, der Seinem Willen entspricht. Und Seine
Vaterliebe wird euch bedenken in einem Maße, daß ihr sie spüren werdet,
daß euch nichts zu schwer wird, was auch von euch gefordert wird. Seid
stark im Glauben, tätig in der Liebe, und machet euch den Willen Gottes
zum eigenen Willen, dann lenket Gott euch, und unter Seiner Führung
werdet ihr recht gehen und das Ziel erreichen ....
Amen

Menschenwille .... Gottes Wille .... Zuspruch .... 20.1.1945


B.D. NR. 3413
In das Weltgeschehen greife Ich ein zur rechten Zeit, und Ich lenke es
in andere Bahnen. Doch bevor Mein Wille in Aktion tritt, lasse Ich dem
menschlichen Willen freien Lauf bis zum Äußersten. Was die Menschen
ausführen wollen, lasse Ich zu, um sie dann fühlbar zu belehren, da eine
sanfte Belehrung ihren Zweck völlig verfehlt, weil die Menschen ihr Ohr
verschließen, so ihnen das Verderbliche ihres Handelns vor Augen gestellt
wird. Ich hindere also ihren Willen nicht, so sie zu Mitteln greifen, die
jeder rechtlich denkende Mensch verabscheuen muß; Ich hindere auch die
große Not nicht, die ihr Wille heraufbeschwört; Ich entziehe ihnen auch
nicht die Lebenskraft, die sie nützen zum Ausführen von Taten, die ver-
dammenswert sind, sondern Ich lasse sie walten nach ihrem Gutdünken.
Jedoch eine Grenze ist ihnen gesetzt, die sie nicht überschreiten können ....
Und einmal wird ihr Wille nichts vermögen, weil Mein Wille stärker ist ....
Ihr, Meine Gläubigen, sollet euch keinen schweren Gedanken hingeben,
ihr sollet jeden Tag leben voller Zuversicht und immer nur Meine Nähe
anstreben durch uneigennütziges Liebeswirken; ihr sollt helfen, wo eure
Hilfe benötigt wird, und dadurch euer Herz empfangsfähig machen für
die Kraft der Liebe, die von Mir auf euch überströmet, so ihr sie benötigt.
Denn Anforderungen werden an euch gestellt werden, und um diese erfül-
len zu können, müsset ihr Gnade und Kraft von Mir empfangen. Was auch

66
Buch 44

kommen mag, es ist Mein Werk, Mein Wille und euer Schicksal, das sich
gestaltet, wie es euer Reifezustand erfordert. Noch wüten die Menschen,
und jeder sucht seine Kraft zu erhöhen durch Lieblosigkeit, und dies ist
das Verderben, denn ihnen muß Ich ihre Kraftlosigkeit beweisen .... Doch
zuvor bringe Ich Mich Selbst ihnen noch in Erinnerung, indem Ich die
Menschen in eine Not geraten lasse, daß sie zu Mir rufen sollen .... Ihre
Seelen sollen Mich suchen, nicht mit dem Munde sollen sie Mich anrufen,
sondern aus tiefstem Herzen Mich bitten um Hilfe. Überall ist Not und
Elend, und doch vermag das Leid nicht, die Menschen umzugestalten ....
Sie bleiben lieblos und herrschsüchtig, und sie suchen sich gewaltsam ihr
vermeintliches Recht. Und wo sie dieses nicht finden, gehen sie mit bruta-
len Kampfmitteln vor .... Und Ich lasse dies zu .... Doch das Ende
bestimme Ich Selbst. Ich komme zur rechten Zeit und lasse Meine Stimme
ertönen. Und darum banget nicht, sondern harret gläubig auf Meine Hilfe,
so es den Anschein hat, als drohe euch ernste Gefahr .... Mein Vaterauge
wachet über euch, die ihr Mir verbunden bleibt im Gebet und Liebeswir-
ken .... Ich lasse nichts an euch herantreten, was euch gefährden könnte,
und Ich bin ständig bei euch, so ihr Mich rufet. Und dies ist gewiß, daß die
Stunden der Not ihr Ende finden durch Mich, bevor ihr, Meine Gläubigen,
davon betroffen werdet .... Denn Ich habe euch Meinen Schutz ver-
heißen .... Mein Wort aber ist Wahrheit und wird ewiglich Wahrheit blei-
ben ....
Amen

Vergeistigen der Seele .... Überwinden der Materie .... 22.1.1945


B.D. NR. 3414
Daß ihr die Welt geringachten lernet, ist unbedingt nötig, wollet ihr
an eurer Seele ausreifen, denn erst, so diese nicht mehr nach ihr Verlangen
trägt, wendet sie sich dem geistigen Reich zu, der Welt, die ihre eigentliche
Heimat ist, die ihr alles bietet, was ihr zum Aufstieg verhilft, und die also
auch das Ziel ist, das sie durch das Erdenleben erreichen soll. Je mehr sich
der Mensch löst von materiellen Dingen, je mehr seine Sinne sich abtöten
für irdische Freuden und Genüsse, desto mehr vergeistigt sich die Seele ....
Solange der Mensch auf Erden lebt, muß er sich zwar den Anforderungen
des Körpers fügen bis zu einer gewissen Grenze, er muß irdischen Ver-
pflichtungen nachkommen, er muß irdische Tätigkeiten verrichten; er ist
also erdgebunden und kann sich rein körperlich nicht eher lösen von ihr,
bis Gott ihn abruft in das geistige Reich. Dennoch kann der Mensch ein
zweites Leben führen neben seinem irdischen .... Das Leben der Seele
braucht nicht völlig am Leben des Körpers beteiligt zu sein, die Seele
braucht nicht das gleiche anzustreben wie der Körper, sondern sie kann
sich völlig unabhängig von ihm ihr Reich bilden, das jedoch weitab vom
Sehnen des Körpers liegt .... sie kann sich dem geistigen Reich zuwenden,
und dann wird der Körper wohl seine irdische Aufgabe erfüllen, aber nie-
mals mehr für sich irdische Genüsse anstreben, vielmehr sich dem Verlan-
gen der Seele bald anschließen und ebenfalls sich geistig zu betätigen
suchen, sowie ihm die irdischen Pflichten dazu Zeit lassen und Gelegen-
heit geben. Und sowie dieser Grad erreicht ist, daß der Mensch nun alle
materiellen Güter unbeachtet läßt, sowie er sich das geistige Reich zum
Ziel seines Strebens setzt, ist er auch gefeit gegen starke Versuchungen von
seiten der Welt. Er kann dieser nicht mehr zum Opfer fallen, nur zeitweise
noch leichte Kämpfe zu bestehen haben, so sich die Welt ihm immer wie-
der darbietet mit ihren Freuden und Genüssen und ihn gewinnen will für
sich. Doch es sind dies nur Versuchungen, die er stets überwinden wird,

67
ICH SPRECHE EUCH AN ....
weil die Kräfte des geistigen Reiches .... des Reiches, dem seine Seele
zustrebt .... ihn nimmermehr auslassen, weil sie ihn ziehen mit unermüdli-
cher Liebe und seine Seele also ständig beeinflussen, so daß sie die Kraft
in sich fühlt, Widerstand zu leisten. Je größer nun der Verzicht auf die
materielle Welt, desto stärker auch die Kraftübermittlung aus dem geisti-
gen Reich. Und dieser Kraftzustrom kommt nicht nur der Seele, sondern
auch dem Körper zugute, denn letzterer ist nun fähig, auch seine irdische
Aufgabe zu meistern, ohne deshalb die Seele zu vernachlässigen. Und es
wird die irdische Aufgabe ein Dienen in werktätiger Nächstenliebe sein, es
wird der Mensch auch durch seine irdische Tätigkeit zur Seelenreife gelan-
gen, weil diese nun dem Willen Gottes gemäß ist. Denn der Mensch, der
irdische Ziele außer acht lässet, der die Güter der Welt nicht mehr begehrt,
der wird auch nur eine Tätigkeit ausführen, die den Mitmenschen zum
Vorteil ist, er wird nur geben, aber nicht besitzen wollen und dadurch dem
geistigen Reich immer mehr zustreben. Die Seele also kommt aus freiem
Willen ihrer eigentlichen Bestimmung nach .... sie überwindet die Materie
und vergeistigt sich, sie tötet das Verlangen des Körpers, das ihm
ursprünglich eigen ist, ab und macht ihn geneigt, sich dem Verlangen der
Seele anzuschließen; sie zieht ihn mit hinüber in das geistige Reich, und
also verfolgt sie ernsthaft das Ziel, das ihr für ihr Erdenleben gesetzt ist,
und sie wird dieses Ziel auch erreichen, denn alle Kräfte des Lichtes stehen
ihr bei, so daß sie den Weg in die ewige Heimat findet ....
Amen

Beweggrund des Leides der Zeit .... 23.1.1945


B.D. NR. 3415
Trotz größter irdischer Not findet die Menschheit nicht zu Mir
zurück, und das veranlaßt Mich, sie weiter durch eine harte Schule gehen
zu lassen, denn in kurzer Zeit ist das Erdenleben beendet, das ihnen diese
Möglichkeit noch gibt. Die Menschen nehmen Meine Mahnungen nicht
an, sie hören Meine Stimme nicht, wenn Ich durch Leid zu ihnen spreche,
sie öffnen nicht die Tür ihres Herzens, an die Ich leise und lauter poche,
ihre Gedanken sind nur irdisch gesinnt, sie fürchten nur für ihren Körper
und beachten die Not ihrer Seelen nicht. Und darum muß Ich noch lauter
rufen, Ich muß das Leid noch verschärfen, um ihren Seelen Hilfe zu brin-
gen. Und darin müsset ihr den Beweggrund suchen, wenn über euch Men-
schen ein untragbar scheinendes Leid hereinbricht; ihr müsset wissen, daß
Ich euch näher bin denn je, denn Mich dauert eure Beschaffenheit, Mich
erbarmet eure geistige Blindheit und eure Verstocktheit, deren Folgen ihr
nicht ermessen könnt, die Ich aber nimmermehr wider euren Willen von
euch abwenden kann. Und darum suche Ich, den Willen zu wandeln, denn
sowie er sich nur Mir zuwendet, kann Ich den Menschen beistehen und
ihnen Kraft und Hilfe gewähren. Und so hebet nun eine Notzeit an, welche
die Endzeit so recht erkenntlich macht. Und wer den Blick nicht zu Mir
wendet, wer seine Hände nicht bittend zu Mir erhebt, der wird von der
großen Not zu Boden gedrückt werden und sich nicht mehr erheben kön-
nen. Wer aber Mir verbunden bleibt, wer zu Mir findet in der Not, der wird
hindurchgeführt werden durch alles Leid, und Meine Liebe und Gnade
wird ihn begleiten, indem Ich alles Schwere ertragbar werden lasse und
ihm Kraft spende jederzeit. Doch es muß euer Ruf aus dem Herzen kom-
men, ihr müsset in der Tiefe eures Herzens glauben können, daß Ich bin
und daß Ich euch helfen kann und will, dann erst erkennet ihr Mich an,
und dann erst kann Ich euch spürbar bedenken mit Kraft und Gnade, Ich
kann das Leid von euch nehmen und euch irdisch Erleichterung

68
Buch 44

gewähren. Doch solange ihr an Mir vorübergeht, wenn Ich durch Mein
Wort euch in den Weg trete, solange ihr dieses Mein Wort nicht annehmet
als eine Liebesgabe von Mir, solange ihr Mein offensichtliches Wirken
nicht erkennt oder Meinen Namen nur im Munde führet, ohne daß euer
Herz dabei beteiligt ist, solange dürfet ihr auch nicht erwarten, daß ihr
bessere Zeiten erleben werdet. Denn dann geht euer Erdenleben erfolglos
für eure Seelen vorüber, wenngleich euer Körper die Erleichterung des
Lebens dankbar anerkennen würde. Doch Ich gedenke der Seelen, denn
diese sind in großer Not. Und da des Körpers Not nur noch von kurzer
Dauer ist, die Seele dagegen Ewigkeiten schmachten muß, komme Ich der
Seele zu Hilfe. Erst wenn der Mensch keine irdischen Wünsche mehr hat,
wendet er sich seiner Seele zu, d.h., er beschäftigt sich gedanklich mit ihm
vermitteltem Wissen, und er gibt der Seele die Möglichkeit, in das geistige
Reich sich zu erheben, und also suchet er Mich, und Ich lasse Mich von
ihm finden. Ich bringe ihm Mein Wort nahe, und sowie er dieses gläubig
annimmt, es befolget und also in der Liebe lebet, wird er reifen an seiner
Seele, er wird die Verbindung herstellen mit Mir und aus der Not der Zeit
den rechten Nutzen gezogen haben, er wird erfolgreich zur Höhe streben
und sich vergeistigen schon auf Erden ....
Amen

Außerachtlassen des göttlichen Wortes ....


Folgen .... Kraftquell .... 24.1.1945
B.D. NR. 3416
Ihr Menschen vernehmet das Wort Gottes, und doch lasset ihr es an
euren Ohren verklingen, und ihr befolget es nicht, denn ihr bringt dies
durch euren Lebenswandel zum Ausdruck, der nicht dem göttlichen Wil-
len entspricht, dem Willen Gottes, der durch Sein Wort euch kundgetan
wird und der also euren Lebenswandel bestimmen soll. Und ihr tragt
sonach alle Schuld daran, wenn Gott Seinen Willen euch nun in anderer
Weise kundtut, wenn Er statt Seinem sanften Wort euch durch eine Schule
des Leidens gehen läßt, die euch das gleiche lehren soll, nur in einer euch
wenig zusagenden Art. Nur wenige Menschen trifft das Leid unverdient,
doch diese wissen um den ewigen Heilsplan Gottes, sie wissen um Sinn
und Zweck des Erdenlebens und auch um Sinn und Zweck des Leides; sie
wissen, daß nur die große Liebe Gottes dieses Erziehungsmittel anwendet,
um die Menschen für Sich zu gewinnen, und sie tragen darum das Leid
ergeben, das sie um der Mitmenschen willen auch auf sich nehmen müs-
sen. Doch sie haben gleichzeitig einen Ausgleich für ihren leidenden Kör-
per .... sie haben Labung und Trost für ihre Seelen .... denn sie nehmen das
Wort Gottes dankbar entgegen und entziehen ihm Trost und Kraft .... Sie
laben sich am Gnadenquell, den Gottes Liebe ihnen erschlossen hat, und
das Leid drückt sie nicht in dem Maße, wie die Mitmenschen es empfin-
den, denen jener Kraftquell verschlossen ist aus eigener Schuld. Gott sah
die kommende Not voraus, und Er leitete daher Sein Wort zur Erde, um
den Seinen dadurch zu verhelfen zur Glaubensstärke und innerem Frie-
den, denn die Not mußte kommen, weil der Wille der Menschen selbst sie
heraufbeschworen hat; doch die Gott-Ergebenen, die also die Not nicht
verschuldet haben, sollen nicht durch diese Not niedergedrückt werden,
sie sollen nicht ohne Kraft bleiben und ohne inneren Trost .... Und darum
werden sie immer das göttliche Wort vernehmen dürfen, sie werden es
empfangen unmittelbar oder durch Diener Gottes auf Erden, die als Mitt-
ler dienen sollen zwischen Gott und den Menschen. Und wer dieses Sein
Wort auf sich wirken läßt, der braucht nicht zu bangen, wenngleich die

69
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Not um ihn riesengroß erscheint, denn Der sie über die Menschen sendet,
Der vermag auch, sie zu bannen .... Er vermag dem größten Unheil Einhalt
zu gebieten, wenn Seine Weisheit und Sein Wille es für nötig erachtet. Gott
lässet die Seinen nicht in der Not, doch um der Mitmenschen willen müs-
sen sie des öfteren teilnehmen daran. Sie sollen aber ihren festen Glauben
bewahren, daß sie nicht von Ihm verlassen sind .... sie sollen diesen Glau-
ben gewinnen aus Seinem Wort, sie sollen aus diesem Kraft schöpfen und
in ihrer Liebe zu Gott gestärkt werden. Sie sollen vor den Augen der Mit-
menschen den Willen Gottes erfüllen und ihnen so das rechte Leben vor-
leben, sie sollen ihnen ein Beispiel geben von der Wirksamkeit des göttli-
chen Wortes, daß sie in tiefstem innersten Frieden verbleiben auch in der
größten irdischen Not, auf daß auch die Mitmenschen das Wort Gottes
achten lernen und danach leben ....
Amen

Wunder des Glaubens .... Trost und Schutz .... 25.1.1945


B.D. NR. 3417
In Meiner Liebe ist jedes Geschehen begründet, und ob es auch den
Menschen unfaßlich ist; sie werden nie Meiner Liebe verlustig gehen,
wenngleich sie diese nicht spüren. Doch Mein Ziel ist, sie für Meine Liebe
empfänglich und empfindlich zu machen. Und Ich stoße auf Widerstand,
so Ich die Menschen zart und sanft zu Mir ziehe und ihnen Meine Liebe
antrage. Ich stoße auf Widerstand, sie streben von Mir ab und etwas an,
was als Trugbild vor ihren Augen erscheint .... die Welt mit ihren irdischen
Gütern, die tote Materie und alles, was dem Reich Meines Gegners
angehört. Ich will und kann aber ihren Widerstand nicht gewaltsam bre-
chen, weil Ich den freien Willen des Menschen achte. Und dennoch liebe
Ich Meine Geschöpfe .... Und also wähle Ich andere Mittel, um die Men-
schen zu gewinnen, um sie gefügig zu machen und Mir zugewandt .... Das
zarte Werben bleibt unbeachtet, also muß Ich lauter rufen, Ich muß Mich
den Menschen bemerkbar machen .... Ich muß sie in Not geraten lassen,
um ihnen dann durch Hilfeleistung erkennbar zu werden, sowie sie nicht
gänzlich sich von Mir losgesagt haben .... Ich muß sie beten lehren .... Und
es bringt dies nur die Not zuwege, so die Menschen in einem niedrigen
Reifezustand sind und glauben, ohne Mich ihr Erdenleben zurücklegen zu
können. Sie müssen ihre eigene Ohnmacht erkennen, um hilferufend sich
an Mich zu wenden, daß Ich ihnen beistehe. Dies ist der Zweck aller Not
und Drangsal, welche die Menschheit erleiden muß. Immer helfe Ich, so
ein Bittruf aus dem Herzen zu Mir kommt; immer nehme Ich Mich des
Menschen an, der Mich anerkennt und Mich um Gnade bittet .... denn
Meine Liebe versagt sich nicht .... Doch ob ein Gebet aus dem Herzen zu
Mir emporsteigt, das weiß nur Ich allein .... Ich achte nicht der leeren
Worte, Ich achte nicht des fordernden Gebetes, sondern Ich will in tiefer
Liebe angegangen werden um die Erfüllung einer Bitte, auf daß Meine
Liebe nun auch sich äußern kann und dem Menschen fühlbar wird. Wenn
nun ein Herz Mir innig zugewandt ist und Mir seine Liebe beweiset,
indem es für Mich tätig ist, dann wird auch Meine Liebe an ihm offenbar
werden, denn ihm breite Ich Meine Hände unter seine Füße, und er wird
nichts zu fürchten brauchen, weil Ich Selbst ja alle Geschehnisse lenke
nach Meinem Willen. Und ob auch menschlicher Wille das Gegenteil
anstrebt, Mein Wille hält alles ab von einem Mir ergebenen Erdenkind, auf
daß es auch den liebevollen Vater in Mir erkenne und zu Mir Vertrauen
fasse, so dieses noch schwach ist. Je bedrohlicher die Welt auf den Men-
schen einstürmt, desto zuversichtlicher soll er an Mein Vaterherz flüchten,

70
Buch 44

und Ich werde seinen Glauben nicht enttäuschen .... Ich will ihm den
Beweis geben, daß sein Glaube allein Wunder zu wirken vermag und daß
Ich als der Herr und Schöpfer des Himmels und der Erde auch das irdi-
sche Geschehen zwinge und es in andere Bahnen lenke, wenn Ich dadurch
einem tief gläubigen Erdenkind helfen kann, weil es Mich liebt und Mich
also in seinem Herzen trägt .... Dieses innige Verhältnis eines Kindes zum
Vater will Ich hergestellt sehen, wo jederzeit das Kind voll vertrauend sich
dem Vater naht und um Schutz und Gnade bittet .... Nicht Worte allein
beweisen dieses Verhältnis, sondern nur das Empfinden des Herzens ....
Ich aber liebe Meine Geschöpfe, und wo Ich Gegenliebe finde, dort bin Ich
zu stetem Geben und Erfüllen bereit, und niemals wird ein Gebet uner-
hört bleiben, das aus der Tiefe eines liebenden Herzens emporsteigt zu
Mir. Darum hoffet und glaubet und fürchtet euch nicht, denn Ich, euer
Vater, schütze euch und verlasse euch ewiglich nicht .... Ich bin euch desto
näher, je mehr ihr euch bedroht fühlt, und Ich werde jede Not bannen, so
ihr gläubig auf Mich vertraut ....
Amen

Offenbarung Gottes in Stunden der Not .... 26.1.1945


B.D. NR. 3418
In Stunden der Not ist Gott so offensichtlich erkennbar, daß die Men-
schen mit gutem Willen gläubig werden müßten, so sie nur den Ablauf
ihres Lebens sich vor Augen halten würden, der immer und immer wieder
die göttliche Führung zutage treten läßt. Seine liebevolle Führung wird
gerade in Zeiten der Not erkennbar sein, denn immer wieder wird sich ein
Ausweg finden, und es wäre wenig weise, diesen Ausweg als Zufall hinzu-
stellen, denn oft kann dadurch sich das ganze Leben eines Menschen
ändern. Jedes kleinste Geschehen im Leben des Menschen ist Gottes
Fügung, d.h. nach Gottes ewigem Heilsplan von Seiner unübertrefflichen
Weisheit als dienlich für seine Seele befunden und also dem Menschen
auferlegt. Ist nun der Mensch durch solche Fügungen hart betroffen, daß
er also in eine bedrängte Lage gerät, so ist Gott in Seiner Liebe stets bereit,
diese Lage wieder zu einer erträglichen (zu, d. Hg.) machen, und Er tut dies
dann oft so offensichtlich, daß der Mensch in seinem Denken stutzig wer-
den kann, daß er durch Nachdenken darüber hingelenkt wird auf ein all-
mächtiges, weises und liebevolles Wesen. Und es liegt nun an ihm selbst,
ob er diese Gedanken aufgreift, also zum Glauben gelangt an ein höchst
vollkommenes Wesen und sich Ihm zuwendet. Und so tritt Gott einem
jeden Menschen nahe, und Er sucht ihn von Seiner Existenz zu überzeu-
gen. Er sucht ihn zum Glauben zu bringen durch jede Notlage und die
darauf folgende Hilfe. Doch unbedingt gehört dazu die Willigkeit des
Menschen, d.h. die eigene Stellungnahme, die ein Nachdenken über Sinn
und Zweck der Not erfordert. Ein Mensch, der die Not bitter empfindet,
der wird auch die Hilfe Gottes dankbar entgegennehmen, und er wird
dann ernsthaft darüber nachdenken, und dies bringt ihn zu innerem tie-
fen Glauben. Und darum kann auch die kommende Zeit überaus Glau-
ben-erweckend und belebend sein, weil offensichtliche Hilfe kommt, so
der Mensch ringet im Gebet, der also an Gott und Seine Macht, an Seine
Liebe und Weisheit glaubt. Die Hilfeleistung ist darum ein erkennbares
Zeichen von der Allmacht und Liebe, und sie wird nicht ohne Wirkung
sein auf den Menschen, er wird gläubig werden können, so er willig ist
und nur immer dessen achtet, wie sich sein Lebensschicksal abwickelt, wo
oft eine große Not behoben wird und er alles im Leben als Fügung Gottes

71
ICH SPRECHE EUCH AN ....
ansehen lernt .... Denn in der Not gibt Gott Sich zu erkennen, Er offenba-
ret Sich einem jeden, der nachdenklich ist und Gott erkennen will ....
Amen

Entgegennahme
des göttlichen Wortes Akt größter Willensstärke .... 27.1.1945
B.D. NR. 3419
Es sind nur wenige Menschen im Besitz des direkten Wortes, weil nur
wenige so willensstark sind, daß sie bewußt nach innen horchen und also
auch den Glauben haben an das Wirken Gottes im Menschen durch Sei-
nen Geist. Dieser Glaube ist Vorbedingung, er ist aber auch lebendig
geworden durch Ausüben der Nächstenliebe, und der Mensch ist durch
letzteres zu einem Aufnahmegefäß des göttlichen Geistes geworden. Er
muß aber unbedingt auch den Willen aufbringen, den Unterweisungen
durch den göttlichen Geist zu lauschen. Und dies erfordert Liebe und
Überwindung .... Liebe zu Gott und Überwindung aller Schwächen und
Fehler. Der Mensch muß ständig an sich arbeiten und den Willen haben,
Gott nahezukommen .... Er muß also das geistige Streben über das Irdi-
sche setzen, und also muß er auch die geistige Arbeit mit einer Gewissen-
haftigkeit ausführen, und dazu gehört zuerst die Arbeit des Empfangens,
die einen überaus starken Willen voraussetzt, denn es ist die tägliche Ent-
gegennahme des göttlichen Wortes ein Akt größter Willensstärke, weil
dieser immer wieder von neuem tätig werden muß, denn nur dann kann
dem Menschen die göttliche Geistesgabe dargeboten werden. Obwohl der
Mensch nur das Werkzeug Gottes ist, dessen Er Sich bedient, um in natür-
licher Weise zu den Menschen sprechen zu können, ist doch der freie Wille
des Menschen ausschlaggebend, und er ist also nicht gezwungen oder in
krankhaftem Zustand ohne seinen Willen zu schreiben veranlaßt, sondern
er kann völlig frei handeln und braucht keineswegs sein Ohr und Herz zu
öffnen. Dann aber ist auch die Entgegennahme von göttlichem Geistesgut
unmöglich. Und darum finden sich nur wenige Menschen, die sich völlig
freiwillig erbieten und die nun täglich beharrlich nach innen horchen ....
die also wollen und ihren Willen auch zur Tat werden lassen, indem sie
sich abschließen von der Welt, die innige Verbindung mit Gott herstellen,
Ihn bitten und auf die Erfüllung ihrer Bitte harren. Es erfordert dies Zeit
und Aufgeben dessen, was der Körper für sich verlangt. Wer seinen Kör-
per zu sehr liebt, d.h. im irdischen Wohlleben nur den Zweck des Erdenle-
bens sucht, der ist völlig unfähig, diesen Willen aufzubringen, denn der
Körper wird immer wieder diesen zu schwächen versuchen, und es wird
der Mensch zuletzt dem Verlangen des Körpers entsprechen, er wird nach-
lässig und träge werden, er wird auch nur schwachen Glauben haben an
die Liebe und Güte Gottes und Ihn nicht um Seine Gnadengabe bitten,
und dann kann sie ihm auch nicht zugehen .... Und es sind nur wenige
Menschen bereit, Gott ihren Willen hinzugeben und sich völlig lenken zu
lassen von Ihm. Diese wenigen aber sind rechte Arbeiter im Weinberg des
Herrn, sie haben sich bewiesen als treue Anhänger Gottes, und deshalb
empfangen sie auch ständig Kraft, um ihren Willen stark werden zu lassen,
Sie sind immer wieder von neuem bereit, nach innen zu horchen. Und das
Ergebnis ist göttliches Geistesgut, das unvorstellbar segensreich sich aus-
wirken kann, so auch der Mitmensch wieder den Willen aufbringt, sich
von jenem belehren zu lassen. Der Wille muß immer von neuem tätig wer-
den, weil Gott keinen Menschen zwingt, sich Seinem Reich und somit
auch Seiner Gnade zuzuwenden .... Wer aber diesen Willen aufbringt, den
segnet Gott, und er wird größte Erfolge verzeichnen können, sowohl für

72
Buch 44

seine eigene Seele als auch für die des Mitmenschen .... Und er wird ein
erfolgreicher Arbeiter sein im Weinberg des Herrn, und ihm steht Kraft
und Gnade in reichstem Maße zur Verfügung ....
Amen

Rückschlag .... Gott gebietet Halt .... 28.1.1945


B.D. NR. 3420
Ein unvergleichliches Geschehen wird eine Änderung der Notlage
herbeiführen, denn es wird der irdische Kampf dadurch beendet werden,
um jedoch eine neue Epoche einzuleiten, die nicht weniger leidvoll sein
wird. Denn um das Erdenleid von der Menschheit abzuwenden, müßten
sie sich ernsthaft wandeln, doch den Willen dazu bringen sie nicht auf. Es
ist ein gewaltiger Rückschlag zu erwarten, ein Ereignis, das völlig uner-
wartet kommt und das ungeheuer folgenschwer sich auswirkt. Es wird sich
keine Macht eines vermeintlichen Sieges erfreuen, es wird auch keine klare
Entscheidung zustande kommen in dem Ringen der Völker gegeneinan-
der, sondern es wird eine Lösung erfolgen von dritter Seite .... Gott Selbst
wird das letzte Wort sprechen in diesem Kampf, der allein irdische Ziele
zum Anlaß hatte. Gott wird die Pläne der Menschen zunichte machen und
Seinen Willen in Aktion treten lassen. Es ist aber zuvor noch eine harte
Prüfung nötig, es muß der Kampf noch einen Höhepunkt erreichen, der
fast unmöglich erscheint, der aber von ganz kurzer Dauer ist, jedoch die
Verworfenheit der Menschen so recht erkennbar werden läßt. Dann greifet
die Hand Gottes ein, und sie gebietet Einhalt. Es wird eine Not beendet,
doch sehr bald abgelöst von einer anderen Not, die nicht weniger die Men-
schen bedrücken wird, weil die erste keine Erfolge gezeitigt hat. Die Men-
schen selbst sind die Urheber allen Leides, das über sie kommt, denn sie
bessern sich nicht, wenngleich sie immer und immer wieder gemahnt und
gewarnet werden. Doch Sein Wille geschieht, und nicht menschlicher
Wille bestimmt den Verlauf eines Geschehens, wenngleich menschlicher
Wille es veranlaßt hat .... Und darum kann der Plan der Menschen noch so
sorgsam ausgearbeitet sein, so er dem göttlichen Plan nicht entspricht,
wird er nicht zur Ausführung kommen können .... Gott wird ihn korrigie-
ren, und die Menschen werden handeln müssen nach Seinem Willen ....
Und es sind die Menschen nun am Ende ihres Wirkens, denn den weiteren
Verlauf bestimmt Gott Selbst, wenngleich die Menschen ihn angebahnt zu
haben glauben. Gottes Wille ist entscheidend, und er wird in Kürze
erkennbar werden, weil eine neue Kampfzeit ihren Anfang nimmt, die
nicht irdische, sondern geistige Ziele zum Anlaß hat ....
Amen

Eingriff Gottes .... Plan von Ewigkeit .... 29.1.1945


B.D. NR. 3421
Durch das Weltgeschehen soll der geistige Tiefstand behoben werden,
und die große Not soll zur Annäherung an Gott beitragen .... also hat das
irdische Geschehen den Zweck, die Menschen ihrer eigentlichen Bestim-
mung zuzuführen, sie zu bilden für das eigentliche Leben dereinst im gei-
stigen Reich. Es ist das gesamte Geschehen daher dem göttlichen Plan von
Ewigkeit entsprechend, wenngleich niemals etwas Gottes Zustimmung
finden wird, was menschlicher Wille verschuldet, weil es offensichtlich das
Werk Seines Gegners ist. Dennoch nimmt Er auch dieses Wirken mit in
Seinen ewigen Heilsplan auf, Er läßt es geschehen, gewissermaßen als Auf-
takt aller Umwälzungen in der Endzeit. Es kann für die Menschen nur
noch eine Besserung geben, so sie sich von Grund aus ändern, also einen

73
ICH SPRECHE EUCH AN ....
höheren Reifezustand anstreben. Und wenn das Schicksal des einzelnen
oder das gesamte Geschehen in der Welt diesen höheren Reifegrad der
Seele eingetragen hat, dann war es nicht ohne Erfolg, und es hat dann
selbst der Gegner Gottes indirekt dazu beigetragen, daß Gott Seine Schäf-
lein zurückerhält, daß sie sich Ihm anschließen und von Ihm Selbst
betreut werden. Und es ist die Seele nicht mehr rettungslos verloren ....
Und so dienet alles im gesamten Universum und ist Seinem ewigen Willen
unterworfen. Also auch die Kräfte der Finsternis sind Gott untertan, und
folglich bestimmt Gott Selbst den Verlauf alles dessen, was sich im Univer-
sum abspielt, ganz gleich, ob es guten oder bösen Willen zum Anlaß hat.
Gott ist gerecht, Er wird niemals einen schlechten Gedanken oder eine
schlechte Tat belobigen, doch zur Ausführung läßt Er sie kommen, auf daß
die Mitmenschen erkennen sollen, daß sie nicht Gott-gewollt sind, daß sie
die Auswirkung solcher Gedanken oder Taten spüren, um aus freiem Wil-
len davon Abstand zu nehmen. Doch Er wird die Menschen auf das
Unrecht ständig aufmerksam machen, und besonders in der Weise, daß Er
die schlechten Pläne der Menschen nicht gelingen läßt. Und so lenket Er
auch nun wieder einen durch menschlichen Haß und Zerstörungswillen
erkenntlichen Plan einem völlig anderen Ende zu, als die Menschen rech-
nen. Er zeigt aber vorher erst die Verworfenheit jener, auf daß die Men-
schen sich besinnen, auf daß sie sich zu wandeln bemühen, auf daß der
geistige Tiefstand behoben werde und die Menschen Gott näherkommen,
Der ihr einziges Ziel sein soll auf Erden. Denn wenngleich ihnen der freie
Wille belassen bleibt, so greift doch Gott ein, wenn dieser freie Wille
mißbraucht wird und die Menschen dadurch geistig in Gefahr kommen ....
Und ein solcher Eingriff Gottes wird auch nun das Weltgeschehen in
andere Bahnen lenken, weil der Wille der Menschen es zu einem Unrecht
werden ließ, das ihre Verdorbenheit deutlich kennzeichnet. Doch die Not
auf Erden wird nicht geringer werden, denn sie ist nötig, da sich die Men-
schen nicht wandeln und in Lagen gebracht werden müssen, wo sie die
Verbindung suchen sollen und können mit Gott, auf daß ihre Seelen geret-
tet werden aus größter geistiger Not. Denn es ist die Zeit des Endes, die
noch genützet werden soll, ehe es zu spät ist ....
Amen

Leid - Gnadenmittel .... 30.1.1945


B.D. NR. 3422
Die gnadenvolle Endzeit wird von den Menschen nicht als solche
erkannt, denn sie wissen nicht um den Segen des Leides, sie wissen nicht,
daß das Leid auch eine Gnade ist, durch welche die Seele noch gerettet
werden kann, die sich in Gottferne befindet und ewig nicht zum Ziel
gelangen kann, wenn sie die Gottferne nicht verringert durch Liebeswir-
ken. Und Liebeswirken kann die Folge großen Leidens sein .... Gott gibt
den Menschen Gelegenheit, sich in der Liebe zu üben, denn das Leid
nimmt Formen an, daß der Mitmensch zum Liebeswirken angeregt wird,
sowie er nicht völlig verhärtet ist. Was ein Mensch nicht von selbst tun
würde in einer Zeit geordneter Verhältnisse, das kann er doch aus innerem
Antrieb verrichten angesichts der übergroßen Not .... Er kann sich des
Mitmenschen annehmen und ihm hilfreich beistehen, es kann das Fläm-
mchen der Nächstenliebe in ihm entzündet werden, und dann hat seine
Seele größten Vorteil gezogen aus der irdischen Not. Unentwegt ist Gott
darauf bedacht, die Seelen noch zu erhöhter Reife zu führen oder sie in
den Zustand zu versetzen, daß ihre Seelenhülle sich löst, auf daß sie vor
dem Ende der Tage wenigstens in den Zustand des Erkennens ins jensei-

74
Buch 44

tige Reich eingehen kann oder sich aus eigenem Antrieb der kleinen
Gemeinde anschließt, die ausharret bis zum Ende im Glauben an Jesus
Christus, den göttlichen Erlöser ....
So der Mensch durch Leid zu diesem Ziel gelangt, dann ist für ihn das
Leid die letzte Rettung, es ist eine Gnade, die ihm noch gewährt wird kurz
vor dem Ende. Denn ohne Leid verharrt er in dem Zustand der Gottferne,
weil die Liebe nicht in ihm tätig wird. Die Mittel, die Gott anwendet, um
den Seelen der Menschen zu helfen, müssen kurz vor dem Ende besonders
scharf sein, sollen sie nicht ohne Wirkung bleiben. Und die Menschen in
ihrer geistigen Blindheit sehen nur die Schärfe jener Mittel, nicht aber
ihren Segen. Sind sie aber durch Liebeswirken in einen hellen Zustand
versetzt, sind sie in die Schar der Streiter Christi eingetreten, dann blicken
sie voller Dankbarkeit auf die Tage ihrer körperlichen Not zurück, sie
erkennen den Zweck und den Segen der Leiden und auch die Liebe
Gottes, die stets bedacht ist auf das Ausreifen der unvollkommenen See-
len. Es ist die Zeit bis zum Ende nicht mehr lang, die Menschen aber ste-
hen so tief in ihrer geistigen Entwicklung, daß sie einer bedeutend länge-
ren Zeit bedürfen, um jene nachzuholen .... Folglich müssen sie eine
Schule durchmachen, in der sie schneller reifen können, wenn sie jede
Lebensprobe bestehen, wenn sie jede Gelegenheit nützen. Sie müssen ein
Läuterungsfeuer bestehen, die Umhüllung ihrer Seelen muß geschmolzen
werden durch Leid und Liebe, dann ist es möglich, daß sie sich in dieser
kurzen Zeit noch so vervollkommnen, daß sie am Ende zu jenen gehören,
die für Jesus Christus streiten. Und dann ist ihnen die ewige Seligkeit gesi-
chert. Und je eher ein Mensch aus freiem Willen die Liebe übt, zu der ihn
das Leid der Mitmenschen antreiben soll, desto leichter tragbar wird ihm
letzteres scheinen, denn so durch Leid der eigentliche Zweck erreicht ist, je
eher also der Mensch sich der Gnade bedient hat, desto eher kann dieses
auch von ihm genommen werden. Die Gnaden der Endzeit werden erst so
recht im geistigen Reich erkannt werden, denn der Mensch als solcher hat
auf Erden nicht den Überblick, er erkennt nicht die große geistige Not, er
weiß nicht, in welcher Gefahr er schwebt, so er versagt, und welch unge-
heurer Begriff es ist, eine nochmalige Entwicklungsperiode durchleben zu
müssen. Diese Erkenntnis wird ihm erst im geistigen Reich beschieden
sein, und dann wird er dankbar sein für jede Hilfe, die ihm in Form von
Leiden auf Erden zuteil geworden ist .... Dann erst wird er erkennen, wel-
ches Gnadenmaß Gott den Menschen auf Erden zugebilligt hat und daß
ohne Leid es nimmermehr möglich war, das Ziel zu erreichen. Solange er
aber auf Erden lebt, ist ihm die Gelegenheit geboten zur Höherentwick-
lung seiner Seele, und so lange stehen ihm auch Gnaden zur Verfügung.
Und das Leid ist eine der größten Gnaden, ist es doch das wirksamste Mit-
tel, den Menschen zur Liebetätigkeit zu erziehen. Und darum wendet Gott
dieses Mittel an, bevor das Ende gekommen ist, um noch Seelen zu gewin-
nen für Sein Reich, um ihnen zu helfen, daß sie nicht ewig verlorenge-
hen ....
Amen

Fortgang der Not .... Stätten des Friedens .... 31.1.1945


B.D. NR. 3423
Es geben sich die Menschen falschen Hoffnungen hin, so sie sich von
der kommenden Zeit Besserung erwarten, denn diese wird nur für wenige
Menschen erträglich sein. Nur die Menschen, die Mir verbunden sind
durch Gebet und Liebeswirken, werden weniger belastet sein; die anderen
dagegen müssen eine Zeit der Entsagung und schwersten Lebenskampfes

75
ICH SPRECHE EUCH AN ....
durchmachen, um sich für die letzte Erdenlebensprobe vorzubereiten, für
den Kampf gegen den Glauben .... Not und Trübsal zuvor soll bewirken,
daß sie Mich rufen, daß sie Mich erkennen lernen, daß sie Mir dann treu
bleiben und eintreten in die Schar Meiner Streiter .... Sowie sie mit Mir
verbunden sind, wird die Not und Trübsal gelindert, sie werden kraft ihres
Glaubens alle Schwäche überwinden, und Ich werde ihnen jede Erleichte-
rung verschaffen, wenn sie um der Mitmenschen willen erstere erdulden
müssen. Und darum kann inmitten größter Not auch eine stille Insel des
Friedens sein; es können inmitten menschlicher Teufel auch Gott verbun-
dene Menschen leben, denen erstere nichts antun können, denn eine
dichte Schutzwand umgibt sie, die von guten geistigen Wesen gebildet ist.
Und es wird also überall Stätten geben, wo Meine Liebe und Gnade waltet
im Gegensatz zu denen, wo Mein Gegner sein Wesen treibt und wo daher
kein Frieden und keine Ruhe aufkommen kann. Ich aber bilde Mir Selbst
die Stätten des Friedens, weil Ich die Meinen kenne und ihnen jederzeit ihr
Leben erträglich machen werde. Und diese Stätten sollen von den Mit-
menschen auch erkannt werden als Stätten des Friedens, weil Ich will, daß
sie in der Not dahinflüchten und Worte des Trostes und der Stärkung ent-
gegennehmen von denen, die selbst im Frieden leben und solchen nun
auch austeilen können, indem sie Mein Wort weiterleiten, indem sie den
Glauben erwecken an Meine Weisheit, Liebe und Allmacht. Denn dieser
Glaube kennzeichnet die Stätte des Friedens. Er wird aber sehr wenig ver-
treten sein unter der Menschheit, und darum wird auch nur selten ein
Hort des Friedens entstehen können, denn die Menschheit erkennt Mich
nicht mehr, und sie ist Mir fern .... Und wo Ich Selbst nicht weilen kann, ist
kein Friede, kein Glück und kein Licht .... Und es wird die Welt weiter in
Dunkelheit und irdischer Not sein trotz Beendigung einer Kampfphase,
die bitteres Leid über die Menschen gebracht hat, denn sie sind selbst
nicht willens, Belehrungen anzunehmen von seiten derer, die aus der Ver-
bundenheit mit Mir ständig Weisheit schöpfen. Und darum ist die Notzeit
nicht so schnell beendet, wenngleich der irdische Kampf seinem Ende ent-
gegengeht. Denn nur, wer Mir zustrebt, den kann Ich bedenken und ihm
ein leichteres Dasein schaffen. Für den größten Teil der Menschheit aber
bleibt das Erdenleben weiterhin ein schwerer Kampf, bis sie sich Mir fügen
und sich Meinen Willen zu dem ihrigen machen ....
Amen

Höherentwicklung .... Aufbau - Tätigkeit ....


Zerstörung verrät Rückgang .... 1.u.2.2.1945
B.D. NR. 3424a
Eine fortschreitende Entwicklung muß auch erkennbar sein, denn
immer wird sie sich aufbauend äußern, niemals zerstörend. Ob es sich nun
um Schöpfungswerke in der Natur oder um Ergebnisse menschlichen
Schaffens handelt, immer wird sich ein Fortschritt auch rein äußerlich
feststellen lassen, der gleich ist einer aufbauenden Tätigkeit. Wo dagegen
Zerstörung oder Vernichtung erkenntlich werden, dort kann auch unbe-
denklich auf geistigen Rückgang geschlossen werden, doch dieser ist nur
im menschlichen Stadium möglich, während an den Schöpfungswerken in
der Natur stets ein Fortschritt, d.h. Aufwärtsentwicklung, verzeichnet wer-
den kann, weil selbst die scheinbare Zerstörung oder Vernichtung, die
nicht menschlicher Wille hervorgebracht hat, die Entstehung neuer
Schöpfungen in einem höheren Reifegrad zur Folge hat, also rein äußer-
lich auch ein Fortschritt zu erkennen ist. Der Mensch aber kann auch
Werke vollbringen, die keineswegs eine Höherentwicklung bedeuten, die

76
Buch 44

niemals die Entwicklung des Menschen fördern, sondern sie viel eher
benachteiligen. Es sind dies die Werke, die jeglicher Liebe entbehren, die,
wenn sie auch aufbauend scheinen, nur das Gegenteil verfolgen .... zu zer-
stören oder ein allgemeines Chaos zu unterstützen. Danach also kann
jedes Werk auf seinen Wert vor Gott geprüft werden, und danach kann
auch jederzeit der geistige Reifezustand erkannt und beurteilt werden.
Alles, was der Mensch tut, soll unter dem Spiegel der Nächstenliebe
betrachtet werden .... es muß dem Mitmenschen oder sonstigen Schöp-
fungen dienen zur Erhaltung oder Fortpflanzung, es muß im wahren
Sinne des Wortes tätige Nächstenliebe sein. Und diese wird immer auch
eine geistige Höherentwicklung bedeuten. Wo aber Nächstenliebe nicht
geübt wird, dort werden auch die Werke der Menschen einen Verfall oder
gänzliche Zerstörung erkennen lassen und folglich auch keinerlei geisti-
gen Fortschritt verraten ....
Amen

Höherentwicklung .... Aufbau - Tätigkeit ....


Zerstörung verrät Rückgang .... 1.u.2.2.1945
B.D. NR. 3424b
Geister Fortschritt ist Annäherung an Gott, es ist ein Verringern der
Entfernung von Gott .... Gott aber ist der Schöpfer und Erhalter aller
Dinge, also muß das Wesen, das sich Ihm nähert, auch bestrebt sein, göttli-
che Schöpfungen zu erhalten. Der Gegner Gottes aber strebt die Zer-
störung der geschaffenen Werke Gottes an, und so der Mensch seine Hand
dazu bietet, so er unter seinem Einfluß zerstörend tätig ist, ist er ihm auch
hörig; er stellt sich gleichfalls gegen Gott, und es ist dies großer geistiger
Rückgang, auf Erden zwar nicht sonderlich tief empfunden, doch bestim-
mend für die ganze Ewigkeit. Es muß der letzte Zweck immer das Erschaf-
fen eines nützlichen Gegenstandes sein, dann kann auch das Zerstören
von Materie vor Gott recht sein, also als Aufbauwerk betrachtet werden,
während als Gott-widriges Zerstörungswerk jedes Vorgehen gegen ein
schon bestehendes Schöpfungswerk angesehen werden muß, das in
Lieblosigkeit und zum Schaden des Nächsten unternommen wird. Geisti-
ger Fortschritt ist aber nur möglich durch Liebeswirken, worunter alles zu
verstehen ist, was dem Nächsten dienlich ist, was also nicht gegen das
Gebot der Gottes- und Nächstenliebe verstößt. Die geistige Höherent-
wicklung ist jedoch das einzige Ziel auf Erden, folglich muß die Tätigkeit
des Menschen eine aufbauende sein, es muß auch irdisch ein Fortschritt
zu erkennen sein, ein ständiges Umgestalten von Außenformen, damit das
darin sich bergende Geistige seinen Entwicklungsgang fortsetzen kann.
Und es ist dies auch gewissermaßen ein Aufbauen, selbst wenn Schöp-
fungswerke zerstört werden, weil sie wieder neu erstehen und einen
bestimmten Zweck verrichten müssen, also der Mensch dem Geistigen in
der Form hilft zur Höherentwicklung, und der Mensch selbst reifet an sei-
ner Seele, je mehr die Liebe in ihm tätig wird. Doch im Stillstand verhar-
ren werden die Menschen, die sich in keiner Weise betätigen an der Umge-
staltung der Materie, selbst wenn sie sich nicht zerstörend äußern, weil
zum geistigen Fortschritt unbedingt ein Wirken in Liebe gehört und die-
ses auch als Aufbau erkennbar sein wird ....
Amen

77
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Geisteswirken .... Durch Willen erhöhte Fähigkeit .... 3.2.1945
B.D. NR. 3425
Die Bereitwilligkeit, eine geistige Aufgabe zu erfüllen, trägt dem Men-
schen erhöhte Fähigkeiten ein, die jedoch erst ausgebildet werden müssen.
Also es ist der Mensch nicht außergewöhnlich veranlagt als solcher, son-
dern er erhöht selbst durch seinen Willen gewisse geistige Anlagen und
kann nun entsprechend unterwiesen werden. Seine Aufgabe bedingt als
erstes ein Wissen, in das er also langsam eingeführt werden muß. Sie
bedingt ferner eine rege Verstandestätigkeit, um das Wissen lebendig wie-
dergeben zu können, ansonsten dieses nicht wirksam werden kann. Es
muß der Mensch selbst völlig durchdrungen sein von dem Wissen, also
muß er zuvor durch ernstes Verlangen sich aufnahmefähig dafür gemacht
haben, und dazu war der Wille zur Wahrheit erforderlich. Sind diese
Bedingungen erfüllt, dann wird der Mensch von Gottes Liebe ergriffen, er
wird belehrt, sein Wissen wird ständig vermehrt, so daß er dann über
einen geistigen Reichtum verfügt, der ihn befähigt zu der Aufgabe, die ihm
für die Erdenzeit gestellt ist, so er sich freiwillig dazu erbietet. Es hängt
also seine Fähigkeit nicht von seiner natürlichen Veranlagung ab, sondern
sein Wille allein ist entscheidend, ob diese Fähigkeit in ihm entwickelt
wird. Und so kann ein jeder Mensch über seine natürliche Veranlagung
hinauswachsen, so er sich bereit erklärt, als Arbeiter im Weinberg des
Herrn tätig zu sein und zur Errettung zahlloser Seelen aus geistiger Fin-
sternis beizutragen. Dieser ernsthafte Wille kann einen Menschen gänz-
lich wandeln, indem er sein Denken in völlig neue Gebiete lenkt, die ihm
bisher fremd waren. Und es ist dies schon das Wirken Gottes, Der ihn
zubereitet für seine Erdenaufgabe. Die Gabe des Verstandes wird
geschärft, so daß er also auch lebendig das aufgenommene Wissen wieder-
zugeben vermag. Immer muß er völlig durchdrungen sein von einem Wis-
sen, wenn er es dem Mitmenschen weiterleiten will, weil er von diesem
auch Einwände erwarten muß, die er widerlegen soll, was er nur kann,
wenn er verstandesmäßig das verarbeitet hat, was ihm außergewöhnlich,
also durch geistiges Wirken, zugegangen ist. Daß aber der Geist Gottes in
einem Menschen wirken kann, ist unwiderlegbar, nur setzt dies auch
Bedingungen voraus, die der Wille des Menschen erfüllen muß. Und es ist
die erste Bedingung ein uneigennütziges Liebeswirken .... Ohne dieses
kann der Geist Gottes im Menschen nicht wirksam werden. Wo aber die
Liebe geübt wird, dort wird auch dem außergewöhnlichen Wirken des
Geistes Verständnis entgegengebracht werden, selbst wenn der Mensch
zuvor ohne Wissen ist um die Kraft des Geistes. Der Grad der Liebe eines
Menschen bestimmt also dessen Fähigkeiten, und diesen Grad kann ein
jeder Mensch erreichen, so er ernstlich will, also kann auch ein jeder
Mensch über außergewöhnliche Fähigkeiten verfügen, so er außerge-
wöhnlich liebetätig ist und freiwillig eine Aufgabe zu erfüllen bereit ist, die
dem Seelenheil der Mitmenschen gilt .... er also als Arbeiter im Weinberg
des Herrn sich Gott zur Verfügung stellt. Dann wird er von Gott Selbst
ausgebildet .... er wird unterwiesen, um nun auch nach dem Willen Gottes
tätig sein zu können ....
Amen

78
Buch 44

Dringlichkeit der geistigen Arbeit auf Erden .... 4.2.1945


B.D. NR. 3426
Die geistige Arbeit soll der irdischen Tätigkeit vorangesetzt werden.
Es muß der Mensch sich vorstellen, wie überaus nötig diese ist, wie schwer
es ist, daß das geistige Reich auf Erden verbreitet werde und daß doch der
eigentliche Zweck des Erdenlebens die Vergeistigung der Seele ist. Und da
die Menschen selbst zu schwach und willenlos sind, diese Arbeit an sich
vorzunehmen, muß ihnen Beistand gewährt werden von seiten derer, die
Sinn und Zweck des Erdenlebens erkennen und die Arbeit der Vergeisti-
gung ihrer Seele selbst erfolgreich in Angriff genommen haben. Diese
müssen auch jenen auf den rechten Weg helfen, sie müssen das kleine gei-
stige Reich auf Erden zu vergrößern suchen, sie müssen nur immer
danach trachten, die Menschen Gott näherzuführen, sie müssen für Sein
Reich werben auf Erden und dazu jede Gelegenheit nützen. Doch es gibt
nur wenige, die als Arbeiter im Weinberg des Herrn tätig sein wollen. Und
darum ist deren Tätigkeit so überaus wichtig, daß sie nicht zersplittert
oder vernachlässigt werden darf durch übereifrige irdische Tätigkeit.
Denn zu letzterer finden sich viele Menschen, nicht aber zur geistigen
Tätigkeit, die unverständlich bleibt für die Menschen, solange sie selbst
nicht geistig streben. Gott Selbst weiset Seine Arbeiter an, für Ihn zu wir-
ken, und Er verheißet ihnen Seinen ständigen Schutz .... Er macht sie fähig
für ihre Arbeit, Er weist ihnen das Arbeitsfeld zu .... die Herzen und den
Verstand der Menschen, die nicht völlig Gott-abgewandten Willens sind.
Er benützet Seine dienstbereiten Arbeiter als Werkzeuge, um Selbst zu
sprechen durch jene zu den Menschen, die Er erretten will aus geistiger
Not, aus der Bedrängnis ihrer Seelen. Und Er bedienet Sich eines Mittlers,
um Sich Selbst zu verbergen in diesem, um die Glaubens- und Willensfrei-
heit der Menschen nicht zu beschneiden, die Sein direkt gesprochenes
Wort gefährden würde. Und darum ist Ihm jeder Knecht in Seinem Wein-
berg willkommen .... darum segnet Er einen jeden, der sich für diese
Arbeit zur Verfügung stellt, der aus Liebe zu Gott und zu den Mitmen-
schen für die Rettung der irrenden Seelen tätig ist, denn es ist die letzte
Zeit gekommen .... und jede Stunde soll genützet werden vor dem Ende ....
Amen

Gläubiges Gebet ....


Kraft des Glaubens und des Gebetes .... 4.2.1945
B.D. NR. 3427
Ein gläubiges Gebet wird Wunder wirken, so ihr es in banger Not zu
Mir emporsendet. Und also habet ihr ein Mittel, das jede Not bannt ....
Warum wollet ihr dann noch zaghaft sein? .... Denn ein solches Gebet höre
und erhöre Ich, weil es Mir wohlgefällig ist. Glaubet an Mich und an
Meine Liebe, glaubet an Meine Allmacht und rufet Mich, und Ich will euch
zu Hilfe kommen, denn Ich will nicht, daß ihr leidet .... Doch Ich will von
euch erkannt werden als Vater Seiner Kinder, und darum will Ich, daß ihr
voller Vertrauen mit jeder Sorge zu Mir kommet, daß Ich sie von euch
nehme. Denn Ich habe dazu die Macht und auch den Willen, Ich kann
euch helfen, und Ich will euch helfen, sowie ihr Mir nicht abtrünnig seid,
sowie ihr euch als Meine Kinder fühlt und das Verlangen habt, zum Vater
zu kommen. Und diesen Willen bringt ihr zum Ausdruck durch ein gläu-
biges Gebet .... Im tiefen Glauben stehen und bitten um Meine Gnade, um
Kraft und Hilfe .... das ist der Zustand, der erreicht werden soll auf Erden
und der euch fähig macht, ins geistige Reich Einblick zu nehmen. Dieser
Zustand aber trägt euch auch die Erfüllung eurer Bitten ein, denn nun seid

79
ICH SPRECHE EUCH AN ....
ihr so, daß Ich euch zurufen kann: Bittet, so wird euch gegeben werden.
Ich Selbst habe euch die Verheißung gegeben, und Ich werde sie wahrlich
erfüllen, so ihr in der rechten Weise zu Mir betet. Ein rechtes Gebet aber
soll in kindlichem Vertrauen zu Mir emporsteigen, ihr sollt nicht einen
Moment daran zweifeln, daß Ich euch eure Bitte erfülle, ihr sollt euch
Meine übergroße Liebe zu euch vorstellen und auf diese Liebe felsenfest
bauen, daß sie euch nichts versagt. Doch euer Gebet soll vorwiegend
eurem Seelenheil gelten und irdisch nur der Abwendung von schwerer
Not, niemals aber sollt ihr um nichtige Dinge bitten, denn was ihr bedürfet
für euer irdisches Leben, das wende Ich euch zu, so ihr ernsthaft nach
Meinem Reich strebt. Doch so ihr in irdischer Bedrängnis seid, dann
flüchtet vertrauensvoll an Mein Vaterherz, und Ich will jegliche Not ban-
nen. Und sonach seid ihr niemals allein, niemals hilflos und verlassen,
denn stets habt ihr das Gebet, sowie ihr gläubig seid. Und stets wird ein
aus dem Herzen kommendes Gebet Mein Wohlgefallen finden, und Ich
gewähre dem Erdenkind Meine Hilfe, oft auf wunderbare Art, weil Mir
nichts unmöglich ist und Ich daher auch die schwerste Not bannen kann,
wenn Ich dadurch einem gläubigen Erdenkind die Kraft des Glaubens und
des Gebetes beweisen will ....
Amen

Der rechte Glaube .... 5.2.1945


B.D. NR. 3428
Der rechte Glaube vermag euch in die tiefste innerliche Ruhe zu ver-
setzen, denn dann überlasset ihr sorglos alles dem Herrn und Schöpfer
des Himmels und der Erde, Der euer Vater ist von Anbeginn. Wer einen
tiefen Glauben sein eigen nennt, der ist auch innig verbunden mit Ihm,
denn an Gott glauben heißt auch, Ihn anzustreben, um in die Nähe des
vollkommensten Wesens zu gelangen. An Gott glauben heißt auch Ihn lie-
ben aus tiefstem Herzen, weil der Mensch Ihn als vollkommenstes Wesen
anerkennt. Und daher wird der gläubige Mensch auch stets Kraft von Gott
empfangen und durch diese in einen Zustand der Ruhe und des Friedens
versetzt, der für ihn beglückend ist, denn nun fürchtet er nichts mehr, son-
dern er gibt sich vertrauensvoll seinem Vater von Ewigkeit hin. Der rechte
Glaube wird daher nicht so leicht erschüttert werden können, er ist von
einer Stärke, daß er nicht wankt auch dem größten Ansturm gegenüber,
denn der gläubige Mensch holt sich die Kraft aus Gott, und ihm wird
daher nichts undurchführbar dünken, ihm wird nichts unmöglich schei-
nen, und er wird alles meistern, weil die Glaubenskraft unbegrenzt ist.
Denn der gläubige Mensch tut nichts von sich allein, sondern alles mit
Gott, er holt sich jederzeit die Kraft an der Quelle, er nimmt sie in
Anspruch, weil er durch die innige Verbindung mit Gott sich als Sein Kind
fühlt und daher bedenkenlos annimmt, was ihm geboten wird. Doch nur
der gläubige Mensch stellt dieses innige Verhältnis zu Gott her, das ihm
auch unbegrenzte Kraftzufuhr einträgt. Und wendet der Mensch nun diese
Kraft an, so gibt es für ihn nichts Unüberwindliches mehr, er braucht
nichts zu fürchten, denn er ist nun Herr jeder Situation. Zum tiefen Glau-
ben gelangt der Mensch aber nur durch werktätige Liebe .... Ohne Liebe
kann er zwar auch dem Wort nach gläubig sein, doch die Kraft des Glau-
bens mangelt ihm, denn diese Kraft ist erst die Folge der Liebetätigkeit ....
Also es wird der Glaube erst lebendig durch die Werke. Ohne die Werke ist
der Glaube tot, d.h. ohne Kraft, es ist kein rechter Glaube voller Überzeu-
gung, sondern nur ein angelerntes Wissen an einen Gott der Liebe, All-
macht und Weisheit, das aber erst dann Glaube genannt werden kann,

80
Buch 44

wenn der Mensch so überzeugt ist, daß er die innigste Verbindung her-
stellt mit Ihm und nun auch Seine Kraftausstrahlung begehrt und emp-
fängt und sie dann auch nützet .... Dann wird der Glaube lebendig, seine
Kraft äußert sich, und es kann der Mensch Dinge vollbringen, die göttli-
ches Wirken verraten, denn es ist die Kraft aus Gott, die nun tätig wird
und die ein jeder Mensch anwenden kann, der im rechten, lebendigen
Glauben steht ....
Amen

Segen der geistigen Arbeit .... Kraftzufuhr .... 6.2.1945


B.D. NR. 3429
Das ist der Segen der geistigen Arbeit, daß der Mensch Gott-verbun-
den bleibt und ständig Kraftempfänger aus Gott ist. Es muß der Mensch
Gott ständig suchen, er muß sich Ihm anschließen gedanklich durch das
Gebet des Herzens und durch Liebeswirken, dann ist er fortgesetzt geistig
tätig für sich und für den Mitmenschen, und dann strömt ihm auch fort-
gesetzt die Kraft aus Gott zu. Geistige Arbeit setzt Liebe zu Gott und zu
den Mitmenschen voraus .... es erkennt der Mensch seine und der Mit-
menschen Mängel, er erkennt die Vollkommenheit Gottes, und er sucht
die Kluft von den Menschen zu Gott zu überbrücken, weil er Gott liebt
und auch seine Mitmenschen, die in Gottferne schmachten. Und jede
Arbeit, die in der Liebe begründet ist, segnet Gott, also führt Er dem Men-
schen stets Kraft zu, daß er seine Seelen-Arbeit auch ausführen kann. Nie-
mals wird der Mensch kraftlos sein, der sich in innigem Gebet mit Gott
verbindet, wenn dieses Gebet zuerst dem geistigen Wohl gilt, wenn der
Betende die Arbeit für das Reich Gottes ausführen will und er dazu Kraft
benötigt. Doch diese Kraftzufuhr wird ihn auch stärken für irdische
Arbeit, sie wird ihn fähig machen, jeder Anforderung nachzukommen,
weil immer die geistige Arbeit, die Arbeit für das Reich Gottes, die eigent-
liche Tätigkeit bleibt und für diese der Mensch niemals ohne Kraft bleibt.
Will der Mensch geistig tätig sein, d.h. zur Erlösung irrender Seelen bei-
tragen, dann wird sein Lebensschicksal immer dieser Arbeit angepaßt
sein, d.h., alles, was irdisch ihn berührt, soll ihn zu vermehrtem geistigen
Streben anspornen und ihn selbst reifen lassen an seiner Seele, auf daß er
desto erfolgreicher wirken kann an der Seele des Mitmenschen. Er wird
oft kämpfend seinen Erdenweg zurücklegen müssen, doch immer auch die
Kraft dazu haben, weil er nur durch Kampf einen Sieg davontragen kann.
Und also wird sein Erdenlebensweg nicht glatt und dornenlos sein. Doch
immer wird sich ihm eine Hand entgegenstrecken, die ihn führt über
schwer gangbare Wege .... Gottes Liebe lässet ihn nicht straucheln, sie kräf-
tigt ihn immer wieder und macht ihn fähig für jede Arbeit, die er zu lei-
sten hat auf der Erde. Und Sie ziehet ihn immer wieder zu Sich .... Wer
aber verbunden bleibt mit der Liebe Gottes, der wird ewiglich nicht kraft-
los sein, und alles, was er tut, tut Gott durch ihn ....
Amen

Gott ist das Wort .... Unzerstörbarkeit des Werkes .... 6.u.7.2.1945
B.D. NR. 3430
Das gnadenvolle Erlebnis einer direkten Übertragung geistigen Wis-
sens aus dem geistigen Reich darf nicht unterschätzt werden. Es ist zwar
für den Nichtgläubigen nichts Absonderliches, der Gläubige aber erkennt
es, und also soll er es auch würdigen und sich der außerordentlichen Gna-
dengabe bewußt sein, die ihm von Gott geboten wird direkt oder durch
Mittler, d.h. Empfänger des göttlichen Wortes. Denn das aus dem geistigen

81
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Reich übertragene Wissen ist Gottes Wort, Der unmittelbar oder durch
Lichtwesen zu den Menschen auf Erden spricht. Wo Gott aber Sein Wort
zur Erde leitet, dort ist Er Selbst, denn Er ist das Wort .... Und wo Er ist,
dort ist dem Feind der Zutritt verwehrt .... Das ist sowohl geistig zu verste-
hen als auch irdisch. Der Gegner Gottes hat seine Macht verloren, wo Gott
Selbst durch Seinen Geist im Menschen wirken kann .... Das zur Erde
geleitete Wort kann daher irdisch keinem Feind zum Opfer fallen, weil
Gott Sich Selbst nicht vernichten läßt, weil Er Selbst das Wort ist und weil
jede Äußerung Gottes, das göttliche Wort, eine Kraftausstrahlung Gottes
ist, die nimmermehr vernichtet werden kann durch menschlichen Willen.
Es ist der Empfänger sich der großen Gnade nicht bewußt, in der er steht;
er nimmt wohl das Wort Gottes entgegen, aber in seiner ganzen Tiefe
erkennt er nicht das Wirken Gottes, ansonsten er nicht zu leben vermöchte
vor Liebe zu Gott, Der Sich so sichtlich äußert. Er aber läßt nicht sinn-
und zwecklos ein Werk entstehen, das Ihn Selbst zum Inhalt hat, und
darum wird Er auch die Möglichkeit schaffen, daß der Zweck des Werkes
erfüllt werde, also wird Er auch Sein Werk schützen vor dem Untergang,
und es wird auch geschützt werden alles, was mit diesem Werk in
Berührung tritt, denn das Wort ist von Ihm ausgegangen und folglich
unzerstörbar. Es birgt Kraft und Gnade in sich, die überallhin verströmet.
Wo Sein Wort mit liebendem Herzen aufgenommen wird, dort hat der
Feind jegliche Macht verloren, und dort wird auch nimmermehr die Gott-
gegnerische Macht Hand anlegen können an dieses Werk, denn die Kraft
Gottes wirket in weitem Umkreis und hält alles Gott-Feindliche von sich
ab. Doch selten nur erkennen die Menschen den tiefen Wert der göttlichen
Offenbarungen, und darum sind sie auch oft verzagt, wenn irdische Not
auf sie einstürmt. Sie aber haben einen Schutz allen Feinden gegenüber, sie
haben das direkte Wort Gottes, das in seiner Gnadenfülle auch die Gnade
in sich schließt, daß ein ungeheurer Kraftstrom von ihm ausgeht, der so
stark ist, daß er alles abwendet, was feindlich gegen das Wort oder gegen
die Diener Gottes gesinnt ist, weil das Wort Selbst zur Erde gestiegen ist,
die ewige Gottheit, Die nimmermehr angegriffen und nimmermehr ver-
sehrt oder vernichtet werden kann ....
Amen

Trost in der Not .... 7.2.1945


B.D. NR. 3431
Groß ist die Not, und sie wird noch größer werden .... Und doch brau-
chet ihr nicht zu verzagen, denn Meine Hand reicht überallhin zur Hilfe,
wie sie auch überallhin zur Züchtigung reicht. Ich weiß um eines jeden
Menschen Willen, Ich kenne eines jeden Herz, Ich weiß um Seine Liebe zu
Mir und zum Nächsten, und entsprechend leite Ich sein Geschick. Verges-
set nie, daß ihr einen Helfer habt, Der immer bereit ist, Seine Kraft und
Macht und Liebe euch zu beweisen .... Und darum wendet euch zu Mir
stets und ständig, rufet Mich in Gedanken, und bekennet euch so im Her-
zen zu Mir .... dann ist um euch ein Schutzwall guter Geister, die euch
betreuen, weil Ich es so will. Verzaget nicht, und wenn ihr noch so sehr
bedroht erscheint, nichts kann euch geschehen, so Ich Meine Hand über
euch breite .... Meinen Schutz gewähre Ich allen, die sich Mir vollgläubig
unterstellen, die zu Mir flüchten, von der Liebe des Herzens getrieben. Ich
helfe immer und überall, wenngleich euch die Hilfe mitunter nicht bald
erkenntlich ist, denn Meine Wege weichen oft von den euren ab, doch sie
führen eher zum Ziel. Gehet darum unbesorgt der Zukunft entgegen,
denn Meine Liebe schützet euch ....
Amen

82
Buch 44

Gottes Wort Gnadengeschenk .... Gnade und Kraft .... 7.2.1945


B.D. NR. 3432
Fordert Meine Hilfe an, erbittet euch starken Glauben, verlanget das
Licht, und suchet es in Meinem Wort .... Und ihr werdet nicht vergeblich
bitten, Ich Selbst werde im Wort zu euch kommen und euch Meinen Bei-
stand gewähren .... Ich werde machen, daß ihr fröhlich seid und voller
Zuversicht, Ich werde eure Gedanken lenken in die rechte Bahn, Ich werde
jede Bangigkeit von euch nehmen und in steter Fürsorge euch bedenken
mit Kraft und Gnade, also euch treulich führen bis an euer Lebensende.
Alles dieses könnet ihr erreichen, so ihr nur Mir zugewandten Willens
seid, so ihr euch als Meine Kinder fühlt und zu Mir, eurem Vater, verlanget.
Dann nehme Ich euch auch als Meine Kinder an Mein Herz und hüte und
umsorge euch, und es wird euch nichts mangeln .... ihr werdet nicht ver-
lassen sein und mutlos, sondern in steter Gewißheit, daß ihr von Mir
betreut werdet, kraftvoll und unverzagt dem Kommenden entgegensehen.
Ihr werdet nun auch die Kraft nützen, die euch durch Mein Wort
zuströmt, denn da Mein Wort ein Gnadengeschenk ist von Mir, so muß es
euch auch beglücken, es muß unmittelbar von Mir Kraft auf euch über-
strömen, die eure Seele wohltätig berührt. Ist aber die Seele beglückt, so
sucht sie im gleichen Zustand zu bleiben, also die ständige Verbindung mit
Mir herzustellen, um ständig durch Mein Wort Kraft zu empfangen. Und
dann wird alle Zaghaftigkeit, alles Bangen von euch weichen, dann steht
ihr stark inmitten der Gefahren, die euch von außen bedrohen, ihr fürch-
tet die Welt nicht mehr, ihr fürchtet auch euren geistigen Feind nicht, denn
ihr habt durch das Wort Mich gefunden, euren väterlichen Freund und
Berater, ihr seid Mir eng verbunden, ihr hört nicht mehr auf die Welt, son-
dern nur auf Meine Stimme, ihr lauschet auf Mein Wort und empfanget
fortlaufend Gnade und Kraft ....
Amen

Grausames Geschehen .... Verheißung .... Hilfe .... 8.2.1945


B.D. NR. 3433
Es bereiten sich große Dinge vor, und euer Herz wird frohlocken ob
der Wahrheit Meines Wortes, wenngleich ihr erzittern werdet über das
grausame Geschehen, das der Welt nun offenbar wird. Ich weihe euch ein
in Meinen Plan, indem Ich euch kundgebe, daß Ich Selbst nun eingreife,
bevor ihr, Meine Gläubigen, in dieses Geschehen hineingezogen werdet ....
Vernehmet daher Meine Stimme: Ihr werdet jeder Gefahr entgehen und
doch in großer Not schweben, weil alles um euch im Aufruhr ist. Doch wie
auf einer Insel werdet ihr leben unter Meiner Obhut, und ihr werdet nichts
verspüren von dem Treiben des Satans .... ihr werdet bangend harren, bis
euch Hilfe kommt. Denn nun bricht das Unheil herein über die Menschen,
deren Herzen vom Satan regiert werden, die das Leben unzähliger Men-
schen opfern für ihre schändlichen Pläne und ohne Erbarmen ein Ver-
nichtungswerk ausführen, das nur noch durch Meinen Eingriff beendet
werden kann. Nehmet dieses Mein Wort zum Trost .... Ich werde euch
erretten aus aller Not, darum hoffet und harret und bleibet Mir verbunden
im Gebet, und ihr werdet Kraft empfangen, auszuharren, bis euch Hilfe
kommet ....
Amen

83
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Göttliche Schöpferkraft und Gestaltungswille .... 10.u.11.2.1945
B.D. NR. 3434
Die Erde in ihrer Beschaffenheit legt Zeugnis ab von dem Gestal-
tungswillen Gottes, Der unentwegt Seine Kraft ausstrahlt und in Seinen
Schöpfungswerken Form gewinnen läßt. Tiefste Weisheit ist erkennbar für
jeden Menschen, der jene Werke näher betrachtet, und sowie er nachdenkt
über Sinn und Zweck derer, erkennt er auch die Liebe Gottes. Daß Gott
Sich Selbst manifestiert in Seinen Werken, geht daraus hervor, daß diese
Werke unzerstörbar sind in ihrer geistigen Substanz .... daß also die Form
wohl vor den Augen der Menschen sich verändert, jedoch niemals gänz-
lich vernichtet werden kann ihrer Substanz nach, weil diese Kraft aus Gott
ist, die nimmermehr aufhört zu sein. Der Veränderungsprozeß geht aber
nach göttlichem Gesetz vor sich, solange nicht der menschliche Wille die-
sem zuwiderhandelt. Was aus Gott hervorgegangen ist, wird also immer
wieder eine andere Gestalt annehmen, sowie es sichtbar ist dem menschli-
chen Auge, jedoch in seiner Substanz immer das gleiche bleiben .... Geisti-
ges, also Kraft aus Gott, das, in verschiedenem Reifegrad stehend, sich
stets seiner selbst unbewußt ist, doch frei oder unfrei sein kann.
Ursprünglich ist dieses Geistige frei aus Gott hervorgegangen und, weil es
die Ausstrahlung Seiner Selbst war, auch höchst vollkommen .... Daß es
unfrei wurde, war die Folge davon, daß es abdrängte von Gott, daß es sich
selbst von Gott entfernte durch seinen Willen .... Dennoch blieb es Kraft
aus Gott, es konnte sich ewiglich nicht lösen vom Urquell der ewigen
Kraft, nur wurde es durch seinen Willen unvollkommen. Und darum ließ
Gott ständig Schöpfungswerke entstehen, Er bannte die Kraft in der Form,
die Sein Wille als Gesetz dem Geistigen zur Fessel gab .... das nun gebun-
den wurde dadurch, aber nicht aufhörte zu sein ....
Es ist die göttliche Schöpferkraft unvergänglich, sie ist Ausstrahlung
Gottes und es kann ewiglich nicht vernichtet werden, was von Gott aus-
geht, also in Ihm seinen Ursprung hat. In irdischen Schöpfungen kommt
sie sichtbar zum Ausdruck, doch es birgt das Sichtbare wieder unsichtba-
res Geistiges, das gleichfalls als Ausstrahlung Gottes erkannt werden muß.
Der Wille, die Weisheit und die Liebe Gottes sind unentwegt tätig, um die
von Ihm ausgehende und fortstrebende Kraft wieder zu Sich zurückzulei-
ten, was Er wohl kraft Seiner Allmacht tun kann im Zwang, es aber nicht
tun will, weil Seine unendliche Liebe ihn daran hindert, das ursprünglich
Freie unfrei zu machen. Denn Unfreiheit ist der Zustand der Unvollkom-
menheit. Gott in Seiner Vollkommenheit will aber nur Vollkommenes in
Seiner Nähe haben .... Also sucht Er, das durch eigenen Willen, durch sein
Abstreben von Gott unvollkommen-gewordene Geistige zu Sich zurück-
zuleiten, indem Er es bindet, um es zu veranlassen, freiwillig Ihm wieder
zuzustreben .... Und also bindet Er es in der Form, in den mannigfaltigen
Schöpfungswerken, die Sein Gestaltungswille entstehen läßt stets und
ständig; denn da die Kraft nie und nimmer verlorengehen kann, gibt es
nur zwei Möglichkeiten .... immer größere Entfernung von Gott und dar-
aus folgende Unwirksamkeit oder Zurückfluten zur Urkraft, was höchste
Wirksamkeit bedeutet, was unbegrenzte Kraft und Macht für das Wesen-
hafte zur Folge hat, das nun schaffen und gestalten kann gleich Gott, d.h.
im Gott-gleichen Willen zu seiner eigenen unbegrenzten Seligkeit ....
Amen

84
Buch 44

Göttliche Liebelehre .... Nichtbeachtung .... Leid .... 12.2.1945


B.D. NR. 3435
Seid furchtlos und voller Glauben an Meine Hilfe .... Ich habe euch ein
Gebot gegeben, daß ihr in der Liebe leben sollet, weil ihr nur durch die
Liebe euch erlösen könnt. Und die Erfüllung dieses Gebotes bestimmt
euer ganzes Erdenleben, sie bestimmt euer Schicksal, weil von dem Lie-
beswirken allein das Reifen eurer Seele abhängt, das Erlösung für euch
bedeutet. Solange ihr noch auf Erden weilet, schmachtet ihr in Fesseln der
Sünde, in einem unfreien Zustand, den die einstige Sünde des Abfalls von
Mir zur Folge hatte. Und aus dieser Unfreiheit sollt ihr wieder in den
Zustand der Freiheit zurückkehren, die Fesseln sollt ihr von euch abstrei-
fen, denn ihr seid durch euren eigenen Willen gebunden. Und auf daß ihr
frei werdet, gab Ich euch das Gebot der Liebe, denn nur die Liebe ist das
Mittel zur Erlösung. Ohne Liebeswirken könnt ihr nie und nimmer freie,
glückliche Wesen werden, weder auf Erden noch im Jenseits; die Liebe
aber sprengt jede Fessel, jede Hülle eurer Seelen, die Liebe führt euch wie-
der in den Urzustand zurück, in den Zustand der Macht- und Kraftfülle,
des Gott-gleichen Willens und dadurch unbegrenzter Seligkeit. Und
darum sollet ihr auf Erden nichts weiter als ein Liebeleben anstreben, ihr
sollt das Leben führen, das Ich euch vorgelebt habe, ihr sollt ständig in
uneigennütziger Nächstenliebe tätig sein und euch also gestalten nach
Meinem Willen .... Und da ihr zu schwach seid, zu unwissend und also
blind im Geiste, habe Ich euch den Weg gezeigt .... Ich habe euch das
Gebot der Liebe gegeben, Ich habe euch Meine Lehre vermittelt, die nichts
anderes bezwecken soll, als euch zu einem Liebeleben anzuregen .... Und
diese Meine Lehre wollte Ich in der Welt verbreitet sehen und sandte
darum Meine Jünger hinaus in die Welt mit den Worten: „Gehet hin und
lehret alle Völker .... “ Denn es gibt kein anderes Lösemittel als die
Liebe .... Doch Meine Lehre bleibt unbeachtet, und weil die Menschen sich
von selbst nicht zur Liebe gestalten, muß Ich sie heimsuchen mit Not und
Elend, mit Drangsal aller Art, um dadurch noch auf sie einzuwirken, daß
sie sich liebend betätigen dem Nächsten gegenüber und Mir dadurch ihre
Liebe beweisen. Nichts anderes will Ich damit bezwecken, als die Men-
schen zur Liebe zu erziehen, weil sie Meines Wortes, Meiner Liebelehre
nicht achten und ihr Leben in völliger geistiger Blindheit zurücklegen.
Also ist das Liebesgebot Mein Gebot, es ist von Mir den Menschen gege-
ben, auf daß sie frei werden, auf daß sie sich erlösen. Jedes andere Gebot,
das nicht dem Liebegebot entspringt, ist nicht von Mir, denn Ich gebiete
den Menschen nicht, sondern lasse ihnen vollste Freiheit .... Denn Ich will
Meine Geschöpfe nicht zwangsmäßig zu Mir zurückleiten, Ich will nicht,
daß sie dadurch der Vollkommenheit verlustig gehen, die nur in vollster
Willensfreiheit erreicht werden kann. Ihr Menschen aber achtet oft mehr
der menschlichen Gebote als Meines Gebotes der Liebe .... Und ihr seid
daher in ständiger Gefahr, euer Leben nicht recht auszunützen. Und Leid
und Elend ist darum immer wieder notwendig, bis ihr euch selbst zur
Liebe geformt habt, es also innerster Antrieb ist, dem Nächsten Liebe zu
geben. Dann erst kann das Leid nachlassen, denn dann hat es seinen
Zweck erfüllt. Ihr dürfet nimmermehr glauben, daß Ich euch Grenzen
gesetzt habe, denn eure Liebe zu Mir und zum Nächsten könnet ihr Mir
tausendfältig beweisen. Jedoch Ich achte nicht auf die Werke, die ihr ver-
richtet im Zwang, weil nur die Liebe einer jeden Handlung, einem jeden
Gedanken den inneren Wert verleiht und die Liebe zu Mir Ich bewiesen
haben will durch tätige Nächstenliebe. Denn Worte allein sind wertlos, so
sie nicht in freiem Willen zur Tat werden. Wer aber sich bemüht, Mir nach-
zufolgen, wer den Weg der Liebe beschreitet und Mir dadurch näherzu-

85
ICH SPRECHE EUCH AN ....
kommen trachtet, der wird erfolgreich seinen Erdenlebensweg zurückle-
gen. Ihm komme Ich entgegen, ihm bin Ich nahe, und nichts mehr braucht
er zu fürchten auf Erden, weder Leid noch Not, denn so er sich durch die
Liebe Mir verbindet, führe Ich ihn auf allen Wegen, und er erreichet sicher
sein Ziel ....
Amen

Weg zur Vollendung .... Erde .... Jenseits .... 13.-15.2.1945


B.D. NR. 3436
Es ist eine weiter Weg zu gehen bis zur Vollendung für das Geistige,
das sich so weit von Gott entfernt hat, daß es im gebundenen Zustand die-
sen Weg zur Annäherung an Gott zurücklegen muß. Es kann diesen Weg
jedoch erheblich verkürzen durch seine Bereitwilligkeit, dem Willen
Gottes nachzukommen, und dies besonders im letzten Stadium als
Mensch, wo es auch im Gegensatz zu seiner Verkörperung zuvor seinen
Willen zur Ausführung bringen kann. Die letzte Erdenlebensperiode, das
Leben auf Erden als Mensch, kann jedoch das Geistige zur höchsten Voll-
endung bringen, wenn der Wille des Menschen selbst tätig ist, wenn er
ernstlich anstrebt, in Gottnähe zu gelangen, und alles tut, was ihm den
endgültigen Zusammenschluß mit Gott einträgt. Die Möglichkeit dazu ist
ihm geboten, doch es ist ihm völlig freigestellt, wie er sie nützet. Keinerlei
äußere Mittel können diese letzte Vollendung bewerkstelligen, sondern
allein nur ein Leben in Liebe zu Gott und zum Nächsten .... uneigennüt-
zige Nächstenliebe und ständiges Verlangen nach Gott, das der Mensch
beweiset durch erstere und durch inniges Gebet, durch Streben nach Voll-
kommenheit, durch Erfüllen des göttlichen Gebotes der Liebe und also
Sich-selbst-Gestalten zur Sanftmut, Friedfertigkeit, Geduld, Barmherzig-
keit und Demut. Nichts anderes trägt dem Menschen geistigen Fortschritt
ein, und strebt er nicht ernsthaft diese Ziele an, dann ist sein Weg sehr weit
bis zur Vollendung, denn dann genügt das Leben auf der Erde nicht, son-
dern er muß im Jenseits ihn fortsetzen, jedoch unter weit schwereren
Bedingungen ....
Es muß die Seele dann im Jenseits einen Leidensweg gehen, der
darum überaus schwer ist, weil ihr die Kraft mangelt, die ihr auf Erden
vollauf zur Verfügung stand. Und um ihr dies zu ersparen, gibt Gott ihr
noch auf Erden jede Möglichkeit, sich zu vollenden, und Er hilft nach, wo
der Mensch nicht ernsthaft strebt. Und darum das große Leid, das die
Menschen wandeln soll zu Gott-zugewandten, liebetätigen Wesen .... Gott
will ihnen den Weg verkürzen, weil Er um die qualvolle Aufwärtsentwick-
lung im Jenseits weiß. Das Erdenleben als Mensch ist so kurz, gemessen an
der endlos langen Zeit zuvor und auch im Jenseits, daß selbst ein mit Leid
ausgefülltes Erdendasein leicht zu nennen ist dagegen, wenn der Mensch
dadurch seine letzte Vollendung erreicht .... als Lichtwesen eingehen zu
können in die Ewigkeit. Es ist das Erdenleben eine kurze Phase, auf die der
Mensch dankbar zurückblicken wird dereinst, wenn es ihm durch das Leid
zur Umgestaltung seines Wesens verholfen hat. Ist der Mensch aber in der
Liebe tätig, daß er also seine eigentliche Lebensaufgabe erfüllt, dann wird
das Leid ihn nicht so sehr bedrücken, denn dann kommt er seinem Ziel
näher, und er benötigt die leidvollen Erziehungsmittel nicht in dem Maße
wie die Menschen, die Gott nicht erkennen, die Ihm fern sind, weil sie
ohne Liebe leben. Und so ist das große Leid zu erklären, das über die Erde
geht, das untragbar erscheint für alle, die nicht Gott-verbunden sind und
sich die Kraft aus dieser Verbundenheit holen. Es ist noch ein letztes
Erbarmungsmittel Gottes, Der anders die Menschen nicht mehr wandeln

86
Buch 44

kann, weil sie harten Herzens sind und sich nicht beugen wollen vor Ihm.
Es ist das einzige Mittel, das sie bestimmen kann, freiwillig zu Ihm
zurückzukehren, wenn sie dadurch von innen angetrieben werden zum
Gebet, sie also durch die Not aus eigenem Antrieb Verbindung suchen mit
Gott. Denn zwangsmäßig wird Gott den Sinn der Menschen nicht Sich
zulenken, weil dann jedes Vollkommen-Werden ausgeschlossen wäre,
denn nur ein Streben im freien Willen führt zu diesem Ziel. Der Wille der
Menschen aber ist noch zu sehr Gott abgewandt ....
Und diesen Willen suchet Er zu wandeln durch Leid .... Bringt das
Leid den Wandel des Willens zuwege, dann hat die Seele unsagbar viel
gewonnen, denn selbst das schwerste Leid auf Erden ist gering zu nennen
gegen das Leid im Jenseits, weil das Erdenleben nur eine ganz kurze Phase
ist, während der Leidenszustand im Jenseits Ewigkeiten dauern kann,
wenn die Seele zu schwach oder verhärteten Willens ist. Denn ihr letztes
Ziel bleibt immer die Vollendung, nur kann diese ewige Zeiten benötigen,
wie sie aber auch in der kurzen Erdenlebenszeit erreicht werden kann.
Und Gott steht dem Menschen ständig helfend zur Seite, und Er sucht ihn
zur rechten Nützung anzuregen und, so er versagt, ihn durch schmerz-
hafte Ereignisse auf den rechten Weg zu führen. Und so bleibt die Erden-
zeit immer eine Gnadenzeit, weil sie die Freiwerdung aus jeglicher Form
ermöglicht. Doch niemals wird der Mensch zwangsweise in den Vollkom-
menheitszustand versetzt, weil dies wider Gottes Ordnung wäre und
nichts Vollendetes zeitigen könnte. Und je nach dem Willen des Men-
schen, der Gott zu- oder abgewandt ist, treten die Ereignisse an den Men-
schen heran. Und darum wird Leid auf der Erde sein, solange die Men-
schen Gott-abgewandten Willens sind und trotz Mahnungen und War-
nungen diesen Willen nicht wandeln. Dann greifet Gott zu schmerzhaften
Mitteln, um den Seelen den weitaus qualvolleren Zustand im Jenseits zu
ersparen oder zu verkürzen. Denn Seine Liebe gilt ewiglich Seinen
Geschöpfen, die Er zur Höhe führen will, die Er beglücken will mit dem
ewigen Leben, die Er als vollendet aufnehmen will in Sein Reich ....
Amen

Binden des Satans .... 16.2.1945


B.D. NR. 3437
Keine Macht ist so stark, daß sie Mir Widerstand leisten kann, so
Mein Wille sie zu brechen denkt, denn Ich bin der Herr über alles, und
Mir untersteht auch das Reich dessen, der Mein Gegner ist .... Wenn Ich
dennoch ihm eine gewisse Gewalt einräume, so nur zu dem Zweck, daß
sich daran der Widerstand des Guten erprobe. Mißbrauchet er aber seine
Gewalt insofern, daß er das Gute zu vernichten sucht, dann findet er in
Meiner Kraft einen Widerstand, an dem seine Macht zerschellt. Denn Ich
bleibe der Herr des Himmels und der Erde bis in alle Ewigkeit. Eine kleine
Weile noch lasse Ich ihn wüten, doch das Ende seiner Macht steht kurz
bevor. Ich bringe ihn zu Fall, wenn er glaubt zu siegen; Ich binde ihn, wenn
er glaubt, vollste Freiheit erlangt zu haben. Doch bis dahin wird die Welt
noch seine Macht spüren, d.h., die Menschen werden unter seinem wüten-
den Einfluß stehen und sich ihm fügen, weil sie mir noch zu fernstehen,
um sich hilfesuchend an Mich zu wenden .... Doch Ich sende auch Meine
Engel über die Erde, die von Meiner Kraft und Liebe zeugen, die den Mei-
nen beistehen in ihrer Not und ihnen helfen, Widerstand zu leisten den
Begehren des Satans. Ich nehme Anteil an der Not jedes einzelnen, und Ich
lasse keinen ohne Schutz und Beistand, der Mir zustrebt, der zu den Mei-
nen gehört, d.h. an Mich glaubt und zu Mir verlangt. Ihnen stelle Ich

87
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Hüter zur Seite, die den Kampf aufnehmen mit der finsteren Macht, so sie
sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen sucht zu den Meinen. Und jene
haben die Kraft von Mir, sie führen Meinen Willen aus. Und sie werden
daher Sieger sein und euch vor jeglichem Schaden bewahren. Mein Wille
aber ist, daß ihr Menschen erkennet, welche Kraft ausgeht von denen, die
an Mich glauben und Meine Gebote halten .... Ihr sollet erkennen, daß
Meine Hilfe dort sichtbar ist, wo Mein Name heiliggehalten wird, wo die
innige Verbindung mit Mir hergestellt wird und Ich als der Herr des Him-
mels und der Erde erkannt und angerufen werde .... Und ihr sollt euch
wandeln und gleichfalls Mir allein zustreben, ansonsten ihr der Gewalt
Meines Gegners verfallet, aus der Ich euch nicht erretten kann, weil ihr
selbst ihm Macht einräumt über euch. Ich helfe jedem, der seinen Willen
dem Meinen unterstellt, doch auch nur diesen helfe Ich. Und darum wen-
det euch aus freiem Willen Mir zu, rufet Mich, daß Ich euch errette aus
eurer Not, und Ich will die Gewalt dessen brechen, daß er euch nicht mehr
bedrängen kann. Und ihr werdet Meine Macht erkennen und Mich loben
und preisen als den allein mächtigen Herrn und Schöpfer des Himmels
und der Erde ....
Amen

Gottes eherne Stimme .... Endphase .... 16.2.1945


B.D. NR. 3438
Die Größe und Allmacht Gottes wird offenbar werden zu einer Zeit,
da die Menschen völlig hoffnungslos sind und tief am Boden liegen. Denn
Gott will Sich zeigen allen denen, die an Ihn glauben, jedoch zu schwach
sind, um ihren Glauben zu vertreten vor der Welt. Er will Sich kundtun
den Seinen, die vollvertrauend auf Seine Hilfe harren, und Er will auch die
Ungläubigen aufrütteln und ihnen noch Licht bringen in die Dunkelheit
des Geistes .... Darum offenbaret Er Sich laut und vernehmlich .... Seine
Stimme tönet gewaltig und kann nicht überhört werden, denn Er spricht
zu den Menschen durch die Naturgewalten in einer Weise, daß alle Ihn
vernehmen müssen. Zuvor läßt Er dem Willen der Menschen freien Lauf,
Er läßt es zu, daß sie gegeneinander wüten und zu wahren Teufeln werden,
doch Er setzet ihrem Treiben ein Ende, so sie sich selbst als zugehörig zum
Satan bekannt haben durch ihre Werke. Der Wille der Menschen selbst
bestimmt die Zeit Seines Eingriffs, und die Not der Seinen findet ein Ende
dadurch .... Die Welt aber wird einen Vorgang verfolgen und voller Entset-
zen dessen Auswirkung erwarten .... Gott aber macht einen Plan zuschan-
den, um jedoch einen anderen zur Ausführung zu bringen, weil Er den
Menschen Seine Allmacht und Seine Gerechtigkeit beweisen will, die an
Ihn glauben. Doch das Leid und die Not nimmt kein Ende, nur daß die
Gläubigen gestärkt sind durch den Eingriff Gottes und sich vollvertrauend
Gott überlassen, d.h. ihr Schicksal ergeben auf sich nehmen in der Hoff-
nung, daß Gott ihnen die Kraft geben wird, alles zu ertragen, was ihnen
auferlegt wird. Und so wird sich das Weltgeschehen wenden, und eine völ-
lig andere Lösung wird die Menschen überraschen, die es überleben .... Es
werden die Hoffnungslosen wieder neue Hoffnung schöpfen, es werden
die Müden Kraft sammeln und tätig werden, und es wird jedem Menschen
ausgeteilt werden nach seinem Verlangen .... irdische und geistige Kraft,
und entsprechend wird auch der Aufstieg sein .... Körper und Seele wer-
den ihre Vorteile suchen, und selig, der diese Zeit nützet für sein Seelen-
heil. Denn nun bleibt nur noch kurze Zeit bis zum Ende, und es muß diese
Zeit eifrig genützet werden von denen, die noch einen Tiefstand zu ver-
zeichnen haben, der ihre Seele in Gefahr bringt. Doch auch die Gläubigen

88
Buch 44

müssen viel Kraft anfordern, auf daß sie ihre letzte Erdenlebensprobe
bestehen, auf daß sie standhalten und ausharren bis ans Ende .... Denn die
Scheidung der Geister erfordert einen neuen Kampf, der nur um geistige
Güter geht .... der Kampf gegen den Glauben an Jesus Christus, den Erlö-
ser der Welt .... Und es wird die letzte Phase dieser Erlösungsperiode ein-
geleitet durch den Eingriff Gottes .... Er wird Sich den Menschen offenba-
ren dadurch, Er wird mit eherner Stimme zu ihnen reden, und wohl dem,
der diese Stimme höret, sie versteht und sich zu Herzen gehen läßt ....
wohl dem, der das Weltgeschehen beachtet und es sich geistig zu erklären
versucht .... denn ihm wird die Sprache Gottes verständlich sein, und er
wird seiner Seele gedenken vor dem Ende ....
Amen

Paradies der neuen Erde ....


Kampf von Licht und Finsternis .... 17.2.1945
B.D. NR. 3439
Nur das Gute bewähret sich im letzten Kampf, denn es steht in direk-
ter Verbindung mit Gott und wird also Widerstand leisten können bis zum
Ende. Das Böse aber neigt sich dem Gegner Gottes zu, wird von ihm
erfaßt und in die Tiefen des Abgrundes hinabgezogen. Dies ist das Ende
einer Erlösungsperiode und gleichzeitig der Anfang einer neuen, auf daß
die Aufwärtsentwicklung des unfreien Geistigen seinen Fortgang nimmt
in einer neuen Zeitepoche, die wieder mit dem Paradies auf Erden
beginnt. Denn das Gute, das siegreich aus dem letzten Kampf hervorgehen
wird, d.h., die Menschen, die in der Liebe zu Gott und zum Nächsten ste-
hen, werden den Lohn ihrer Beharrlichkeit, ihrer Treue zu Gott, nun
davontragen, indem ihnen ein Erdenleben in tiefstem Frieden beschieden
ist, wo Leid und Kummer verbannt und Seligkeit an deren Stelle getreten
ist. Sie werden in Harmonie ihrer Seelen ein Leben voller Eintracht führen,
gegenseitig sich Liebe geben und daher ständig Liebe empfangen dürfen
von Gott, Der als ewige Liebe mitten unter ihnen weilt. Sie können nicht
mehr vom Feind ihrer Seelen bedrängt werden; denn dieser ist mit seinem
Anhang gebannt auf lange Zeit, und also kann er keinen Einfluß mehr
ausüben auf die Menschen, die Gott-verbunden leben auf der neuen Erde.
Sie kennen keine Furcht, keinen Zweifel, denn sie stehen im Licht, im Wis-
sen, als Folge ihres Liebelebens. Und dieser Zustand ist ein Zustand der
Vollkommenheit, der auch das Eingehen in das Lichtreich sichert. Doch
noch ist ihnen eine Zeit auf Erden gegeben, weil sie den Stamm bilden sol-
len für das neue Menschengeschlecht, das diese neue Erde beleben soll.
Und es können nur gute Menschen die Bewohner der neuen Erde sein,
denn sie haben jeglichen Hang zur Materie abgelegt, weil sie Gott erkannt
haben und Ihn lieben aus tiefstem Herzen und folglich auch wissen um
ihre Erdenaufgabe und ihr letztes Ziel. Ihnen kann Gott Sich nun nahen
sichtbar und unsichtbar, Er kann im Wort ständig unter ihnen weilen, Er
kann sie belehren und ihren Geist erhellen, denn sie setzen Ihm keinerlei
Widerstand entgegen durch ihren Willen oder der Materie zugewandtes
Denken. Und solange dieser Zustand unter den Menschen auf der neuen
Erde ist, solange sie in inniger Gottverbundenheit sich Kraft und Seligkeit
holen von Ihm Selbst, so lange wird es auch ein Paradies bleiben, wo selige
Menschen wohnen, denen Leid und Not fernbleiben. Doch auch dieser
Zustand wird eine Änderung erfahren, jedoch erst nach langer Zeit ....
Dann wird die Materie wieder ihren Reiz ausüben auf die Menschen, die
lauer werden in ihrer Liebe zu Gott .... Und dann geben die Menschen
selbst dem Gegner Gottes das Recht, sie zu bedrängen, denn durch das

89
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Anstreben der Materie wenden sie sich selbst dem zu, der in der Materie
gebunden ist. Und er nützet dies, er sucht den Willen der Menschen stets
mehr und mehr der Materie zuzuwenden und von Gott abzudrängen.
Denn beides zugleich kann der Mensch nicht anstreben .... Immer wird er
das eine um des anderen willen aufgeben müssen, und darin liegt die
Gefahr, daß die Menschen wieder ihr Herz an die Materie hangen und
Gott verlassen. Und es beginnt wieder der Kampf des Lichtes gegen die
Finsternis .... es beginnt das Ringen der Gott abgewandten Kräfte um die
Macht über die Menschen. Doch auch die Lichtwesen ringen um deren
Seelen, jedoch immer wird der Wille des Menschen selbst entscheiden,
welche Macht Oberhand gewinnt, bis wieder das Wüten des Satans offen-
sichtlich wird und wieder das Ende einer Erlösungsperiode gekommen
ist ....
Amen

Verheißung .... Lebendiges Wasser .... 18.2.1945


B.D. NR. 3440
„Wer an Mich glaubt, aus dessen Leibe werden Ströme lebendigen
Wassers fließen .... “ Diese Verheißung habe Ich euch gegeben, und sie
erfüllet sich aufs Wort. Denn Mein Wort ist Wahrheit und wird ewiglich
Wahrheit bleiben. Und so muß auch der gläubige Mensch fähig sein,
Meine Stimme in sich zu vernehmen, sowie er beharrlich horchet nach
innen, denn Mein Geist ist der Quell, dem lebendiges Wasser entströmt ....
das Wasser, das zum Leben erweckt, Mein Wort, der Born des ewigen
Lebens .... Unaufhörlich fließet das Wasser, und unaufhörlich wird es
Kraft- und Leben-spendend sein, es wird von innen heraus dem Men-
schen zuströmen, es wird ihn erquicken und stärken für seinen Erdenle-
bensweg, denn es ist die Ausstrahlung Meiner ewigen Liebe, es ist der
Kraftquell, die Brücke über die Kluft vom Menschen zu Mir. Ihr alle dürfet
schöpfen aus diesem Quell, ihr alle könnt euch so gestalten, daß aus eurem
Leibe Ströme lebendigen Wassers fließen, doch ihr müsset tief und uner-
schütterlich glauben an Mich und an Mein Wirken, ihr müsset euer Herz
zur Liebe gestalten und euch selbst aufnahmefähig machen, ihr müsset
euer geistiges Ohr schärfen und den Willen aufbringen, beharrlich nach
innen zu horchen, weil ihr sonst die feine Stimme des Geistes nicht ver-
nehmen könnt. Doch sowie ihr glaubet, lauschet ihr auch auf seine Äuße-
rungen, und dann wird der Born des Lebens unerschöpflich sein, ihr wer-
det tiefste Weisheit zutage fördern, und das Wissen wird euch beglücken,
weil ihr es als reine Wahrheit erkennt. Denn Ich gebe euch Mein Wort, Ich
Selbst spreche zu euch durch den Geistesfunken, der ein Teil Meiner Selbst
ist, der sich mit dem Vatergeist vereint und jede Äußerung Meiner Liebe
entgegennimmt, um es eurer Seele zu vermitteln, sowie ihr es vernehmen
wollt. Mein Geist ist ständig in euch tätig, doch ob ihr seiner Stimme ach-
tet, das ist euch freigestellt. Und darum vernehmen nur wenige Meine
Stimme, weil sie das köstliche Gnadengeschenk unbeachtet lassen, weil
ihnen der Glaube mangelt an Mich und Meine Liebe, die sie väterlich
bedenken will, und weil sie auch nicht den Willen aufbringen, Einblick zu
nehmen in ihr Herz, Einkehr zu halten und jedes Hindernis hinwegzuräu-
men, auf daß der Geist in ihnen sich frei entfalten und sich selbst zu Gehör
bringen kann. Meine Stimme ertönet nicht lauter als die Stimme der
Welt .... wer sie darum hören will, der muß sich von der Welt zurückziehen
und aufmerksam lauschen nach innen. Doch seine Ausdauer wird ihm
köstlich gelohnt werden, denn der Quell des ewigen Lebens wird sich ihm
öffnen, und unaufhaltsam wird ihm das lebendige Wasser entströmen,

90
Buch 44

Mein Wort, das euch Trost und Kraft, Erquickung und Labsal ist zu jeder
Zeit .... Mein Wort, das für euch das Kostbarste ist, weil es dem das ewige
Leben einträgt, der es annimmt und danach lebt ....
Amen

Starker Glaube, innerer Friede .... Unverzagtheit .... 18.2.1945


B.D. NR. 3441
Alle Bedenken sollen schwinden und durch starken Glauben ersetzt
werden, dann wird auch tiefster Friede in das Herz einziehen, und die irdi-
sche Not wird erträglich sein. Ihr alle, die ihr banget und unruhvoll der
Zukunft entgegensehet, ihr habet noch keinen starken Glauben, weil ihr
noch schwach seid im Geist. Und es muß dieser schwache Glaube noch
gefestigt werden durch inniges Gebet und dessen Erhörung. Sowie ihr in
eurer Not betet um Hilfe, wird Gott Sich auch erkenntlich machen, denn
Er weiß um euren Willen zum Glauben, Er weiß um euer Ringen darum
im Gebet. Und Er wird euch erhören, Er wird Sich euch offenbaren, so ihr
in großer Bedrängnis seid. Denn Er will euch helfen, daß ihr tief gläubig
werdet um der Mitmenschen willen, denen ihr noch als Beispiel dienen
sollt. Wer einen tiefen Glauben sein eigen nennt, der steht über allem, was
an ihn herantritt. Er wird alles meistern, was von ihm gefordert wird, und
er wird im inneren Frieden leben, denn er weiß, daß er niemals allein ist,
sondern immer vom himmlischen Vater begleitet wird, und daß ihm
nichts geschehen kann, was Gott nicht will .... daß aber auch alles gesche-
hen muß, so wie es Gott will. Und er vertraut auf die Liebe des himmli-
schen Vaters, die ihn bewahret vor Not und Elend, so es nicht unbedingt
nötig ist für sein Seelenheil. Der gläubige Mensch aber sucht auch nach
dem Wohlgefallen Gottes zu leben. Er sucht seine Seele zu veredeln, und
darum fürchtet er auch kein Leid, sondern er vertraut auf die göttliche
Liebe. Und der göttlichen Liebe muß als erstes gedacht werden, will der
Mensch zum tiefen Glauben gelangen. Die innige Vaterliebe umfasset alles,
was aus ihr hervorgegangen ist, und sie will es nimmermehr dem Verder-
ben preisgeben .... Und von dieser innigen Vaterliebe muß der Mensch voll
überzeugt sein, dann gibt er sich auch bedenkenlos in den göttlichen
Schutz, immer hoffend, daß Gott alles Schwere von ihm fernhält, weil er
ihn liebt. Und sowie der Mensch dieses volle Vertrauen aufbringen kann,
ist sein Glaube stark, und dann enttäuschet Gott ihn nicht, sondern Er
erfüllet ihm jede Bitte .... Und es kann das Erdenkind furchtlos jeden Tag
erwarten, er wird ihm nur das bringen, was zu seinem Seelenheil notwen-
dig ist .... und desto weniger Leid, je tiefgläubiger das Kind auf die Hilfe
des Vaters vertraut ....
Amen

Lichtwesen .... Direkter Anruf Gottes .... 19.2.1945


B.D. NR. 3442
Alle Lichtwesen sind die dienstbaren Geister Gottes .... sie sind die
Ausführenden des göttlichen Willens, sie sind die Boten, die Kraft und
Licht überbringen den Menschen auf Erden wie auch den noch unreifen
Seelen im geistigen Reich. Sie stehen in der Liebe und ergreifen daher alles
Hilfsbedürftige, sowie dies Gottes Wille ist. Denn auch ihr Tun und Lassen
untersteht dem göttlichen Gesetz, das dem Ausreifen des noch unreifen
Geistigen zugrunde liegt. Die Liebe der Lichtwesen ist so groß, daß sie
wahrlich nichts in der Not ließen, wenn ihnen nicht eine Schranke gesetzt
wäre von Gott aus. Und diese Schranke bestimmt der Wille des Menschen
auf Erden wie auch der Seele im Jenseits selbst. Jeder Gott-zugewandte

91
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Gedanke und jede Bitte zu Ihm oder den Lichtwesen um Hilfe reißt diese
Schranke ein, denn nun dürfen diese tätig sein nach ihrem Willen, der
auch der Wille Gottes ist. Sie empfangen ständig Kraft aus Gott, sie sind
also mächtig und können darum den bittenden und zu ihnen rufenden
Wesen jede Hilfe angedeihen lassen, sie können den Menschen auf Erden
schützen, sie können ihn belehren und leiten auf den rechten Weg, sie
können Not lindern, wie sie aber auch den Menschen in schwere Lebens-
lagen führen können, so er diese um seiner Seele willen benötigt. Jeder
Gott-zugewandte Gedanke gibt ihnen diese Möglichkeit, denn nun sind
sie auch von Gott der Obhut jener Lichtwesen übergeben, die immer nur
die Ausführenden des göttlichen Willens sind, die Gott tätig werden läßt
zu ihrer eigenen Beglückung. Denn das lichtvolle Geistige hat den Zusam-
menschluß mit Ihm schon gefunden und wirket und schaffet aus Seiner
Kraft in Seinem Willen. Darum genügt stets das Gebet zu Gott um Hilfe in
der Not, daß auch Seine Boten tätig sind und das Erdenkind umsorgen
und behüten. Und ebenso ist jeder ins geistige Reich gesandte gute
Gedanke Verbindung-herstellend mit jenen Wesen, die jede Gelegenheit
nützen, um ihre eigentliche Mission auszuführen, den Menschen lichtvolle
Gedanken zu übermitteln, sie recht beten zu lehren, ihr Verlangen nach
Gott zu erhöhen, sie zur Liebetätigkeit anzuregen und also ständig in erlö-
sendem Sinne sich der Menschen anzunehmen, die ihnen zugewandt sind
durch Gebet und gute Gedanken .... Immer ist der Mensch von diesen
Lichtwesen umgeben, jedoch völlig unwirksam bleiben sie, so er keine
Verbindung mit ihnen herstellt, so er nicht an ihr Vorhandensein und an
ihre Kraft glaubt, sich also nicht ihnen bewußt übergibt mit der Bitte um
ihre Fürsorge und Betreuung. Denn sie sind laut göttlichem Gesetz ver-
hindert, dem Menschen ungerufen zu Hilfe zu kommen, da diese Hilfe
keinen geistigen Erfolg zeitigen würde, sondern ihm die Gelegenheit
genommen wäre, aus innerstem Antrieb Gott um Hilfe anzugehen, also
die Verbindung mit Ihm herzustellen, die Voraussetzung ist, um Kraft zum
geistigen Reifen zu empfangen. Die Verbindung mit Gott herzustellen ist
so überaus wichtig, daß jede Gelegenheit dazu genützet werden soll, und
darum soll der Weg zu Ihm direkt gegangen werden, denn Er Selbst hat
den Menschen das Gebet gegeben als Brücke zu Ihm, die er beschreiten
kann immer und überall .... Es ist das Gebet eine Gnade Gottes, durch die
Er Sich Selbst erreichbar macht für jeden Menschen, und diese Gnade soll
genützet werden, denn sie hat einen unschätzbaren Kraftzustrom zur
Folge, der wieder durch Seine Boten den Menschen vermittelt wird nach
Seinem Willen. Es können die Menschen schöpfen aus diesem Gnaden-
quell, denn niemals werden sie erfolglos zu Ihm rufen, selbst wenn sie
irdisch den Erfolg nicht gleich verspüren. Doch die Seele wird niemals leer
ausgehen, weil jeder Anruf Gottes unzähligen Lichtwesen die Erlaubnis
gibt, in liebender Fürsorge tätig zu sein, und der Mensch dadurch geistig
reifet. Denn Gott und das lichtvolle Geistige sind eins .... was Gott will,
führen Seine Engel aus, und es kann der Mensch sich ständig behütet und
umsorgt wissen, so er innig Gott anrufet um Hilfe und seine Gedanken
bittend sendet in das geistige Reich ....
Amen

92
Buch 44

Personifizierung Gottes .... 20.-22.2.1945


B.D. NR. 3443
Der Glaube an eine wesenhafte Gottheit setzt keineswegs eine perso-
nifizierte Gottheit voraus, weshalb sich der Mensch nicht einen engbe-
grenzten Begriff machen darf von Gott, Der allgegenwärtig ist und über
Zeit und Raum erhaben. Er erfüllt alles mit Seinem Geist, das ganze Welt-
all, das ganze geistige Reich .... und Er ist darum nicht vorstellbar als Per-
son, die nach menschlichem Begriff räumlich begrenzt ist. Vielmehr muß
von einer Personifizierung Gottes gänzlich abgesehen werden, will der
Mensch annähernd die höchste und vollkommenste Wesenheit Gottes sich
vorstellen. Wohl hat Gott Sich Selbst in einer menschlichen Form Seinen
Geschöpfen anschaulich gemacht, indem Er den Leib Jesu mit Seiner Gott-
heit erfüllte und sich in verklärtem Zustand den Menschen zeigte, auf daß
sie sich nun in Jesus Christus die ewige Gottheit vorstellen konnten. Doch
so die Seele ihren Leib abgelegt hat und ins Lichtreich eingeht, wird es ihr
klar, daß die ewige Gottheit in Ihrem Wesen niemals von Menschenver-
stand erfaßt werden kann und daß die Verkörperung in Jesus Christus den
Menschen während ihres Erdenlebens den Glauben an eine wesenhafte
Gottheit erwecken oder festigen soll, weil ihnen dieser Glaube sonst
schwerfallen würde, er aber nötig ist, um eine Verbindung mit Gott herzu-
stellen durch das Gebet ....
In Jesus Christus ist also den Menschen die ewige Gottheit schaubar
geworden, Die in erbarmender Liebe Sich Selbst ihnen nahezubringen
sucht, um sie zum Gebet zu Sich, zur Herstellung der Verbindung mit Sich
zu veranlassen. Jesus Christus war die Form, in Der Sich die ewige Gott-
heit barg für die Menschen auf der Erde .... Im Lichtreich wird die gleiche
Form geistig geschaut werden von den Wesen, die den Reifegrad erlangt
haben, um zur Anschauung Gottes zu gelangen .... Es ist aber die wesen-
hafte Gottheit überall gegenwärtig und darum niemals in einer begrenz-
ten Form erschöpft. Und Sie kann darum auch nicht als persönliche Gott-
heit angesprochen werden, weil dies ein Begriff ist, der nur für das Erden-
leben, für den Menschen selbst, anzuwenden ist, der als isoliert im Weltall
stehendes Einzelwesen den Anspruch des Anerkennens einer Persönlich-
keit erhebt, also unter Person immer ein menschliches Lebewesen zu ver-
stehen ist. Daß dieser Begriff niemals auf die ewige Gottheit anwendbar
ist, geht daraus hervor, daß Gott ein Geist ist .... der Geist aber niemals
etwas Begrenztes, in einer Form Gebundenes ist, sowie er vollkommen ist.
Die höchste Vollkommenheit ist sonach über alle Begriffe frei und durch-
strahlt die ganze Unendlichkeit, sie ist allgegenwärtig, weil ihre Ursub-
stanz die Liebe ist, die gleichfalls nicht begrenzt ist und daher auch nicht
als Form vorstellbar ist. Der Mensch hat nur ein begrenztes Fassungsver-
mögen, er kann sich nicht mehr vorstellen als Dinge, die auf Erden vor-
handen sind, solange er noch unerweckten Geistes ist. Und darum sucht
er, auch die ewige Gottheit sich als Person vorzustellen, sowie er an einen
wesenhaften Gott glaubt, an einen Gott, zu Dem er beten kann. Und Gott
kam diesem rein menschlichen Verlangen entgegen, indem Er Sich in Jesus
Christus verkörperte, d.h. den Menschen zeigte, wie ein Mensch, der nach
dem Wohlgefallen Gottes lebt, auf Erden den Zusammenschluß mit Gott
finden kann und also eins wird mit Ihm .... Er wollte den Menschen den
Weg zeigen, das Endziel, die gänzliche Vereinigung mit Gott, zu erreichen.
Die Ausstrahlung der göttlichen Wesenheit erfüllte den Menschen Jesus,
folglich war nur noch die Außenhülle, die körperliche Form, menschlich,
die Seele und der Geist aber göttlich, sie hatten sich voll und ganz wieder
mit Gott zusammengeschlossen, von Dem sie ausgegangen waren. Doch

93
ICH SPRECHE EUCH AN ....
die ewige Gottheit hat Sich nicht erschöpft, weil dies für das vollkommen-
ste Wesen unmöglich ist, daß Es je eine Begrenzung findet in einer Form.
Dennoch ist die ewige Gottheit etwas Wesenhaftes, d.h. geistige Kraft, der
Wille und Denkfähigkeit zugesprochen werden muß, also ein Wesen, mit
Dem der Mensch in innige Fühlungnahme treten kann auch durch seinen
Willen und sein Denken. Denn es ist das Wollen und Denken des Men-
schen auch nicht an die äußerliche Form gebunden, sondern Anteil des
Geistigen, das in der menschlichen Form verkörpert ist. Sowie die körper-
liche Hülle abfällt, bleibt das Geistige, das Wesenhafte, weiter fähig, zu
denken und zu wollen, nur daß diese Fähigkeit seinem Reifezustand ent-
sprechend schwächer oder stärker sein kann, während die ewige Gottheit
als vollkommenstes Wesen Ihren Willen und Ihr Denken in tiefster Weis-
heit und unvorstellbarer Kraft zur Ausführung bringt. Die körperliche
Form des Menschen ist nur ein Mittel zum Zweck für die Dauer des
Erdenlebens. Doch wer an die Unsterblichkeit der Seele glaubt, dem wird
es auch verständlich sein, daß die äußere Form, die Person, zur Fortexi-
stenz der Seele nicht benötigt wird. Dennoch bleibt die Seele ein Einzelwe-
sen in ihrem Bewußtsein, selbst wenn sie sich mit gleich reifem Geistigen
zusammengeschlossen hat .... wie auch die ewige Gottheit gleichfort das
höchste und vollkommenste Wesen bleiben wird auch für die höchsten
Lichtwesen, die den Zusammenschluß mit Ihr gefunden haben .... die völ-
lig vereint sind mit Gott und doch im Bewußtsein ihrer eigenen Existenz
unsagbar selig sind, weil sie stets und ständig die Liebekraft Gottes emp-
fangen und empfinden, Der als ewiger Vater mit ihnen in innigster Verbin-
dung steht ....
Amen

Starker Glaube .... Werkzeug Gottes .... 22.2.1945


B.D. NR. 3444
Des öfteren werdet ihr noch in Not geraten, doch niemals brauchet
ihr zu verzagen, denn so ihr Mich nicht verlasset, verlasse auch Ich euch
ewiglich nicht. Es ist noch immer kein Stillstand, sondern ein ständiges
Absinken zu verzeichnen, denn die Menschen finden nicht zu Mir bis auf
wenige, die Mich erkennen und Mir verbunden sind. Und diesen rufe Ich
zu: Ertraget die Not der Zeit um der anderen willen, die noch nicht wis-
sen, daß ihre Seelen in Gefahr sind. Ihretwegen kann die Not noch nicht
beendet werden, die auch euch trifft und euch verzagt macht. Doch ihr
habt immer einen Helfer zur Seite, und jedes Unheil wird an euch vorü-
bergehen, so ihr gläubig seid und in der Not zu Mir flüchtet. Und Ich
werde euch hindurchführen durch alle Gefahren, ihr aber müsset stand-
halten und stark bleiben im Glauben, denn ihr sollt den anderen ein Bei-
spiel sein, eine Stütze, an der sie sich aufrichten können, wenn sie vom
Leid zu Boden gedrückt werden. Bleibet ihr stark und seid Meine Helfer
auf Erden, denn Ich benötige euch, daß ihr den Mitmenschen die Kraft
des Glaubens beweisen könnt, daß ihr sie hinweiset zu Mir, daß ihr sie leh-
ret, ihre Hände bittend zu Mir zu erheben und Mich um Hilfe anzugehen.
Ihr sollt sie an Meiner Statt unterweisen, weil Ich Selbst nicht zu ihnen
reden kann, um sie nicht zum Glauben zu zwingen .... Ihr sollt für Mich
reden, und das könnt ihr nur, so ihr selbst tief gläubig seid und euch durch
nichts in eurem Glauben wankend machen laßt. Ihr werdet immer Gele-
genheit haben, für Mich zu wirken, immer werden euch notleidende, ver-
zweifelte Menschen begegnen, denen ihr auf den rechten Weg verhelfen
könnt .... die ihr aufmerksam machen sollt auf Mich und Mein Wirken, auf
Meine Liebe, die um der irrenden Seelen willen die große Not über die

94
Buch 44

Menschen kommen läßt .... Sie sollen gläubig werden durch euch, sie sol-
len an eurer Ruhe und inneren Frieden erkennen, welche Kraft im rechten
Glauben liegt, und sie sollen diesen Glauben zu gewinnen suchen .... Doch
ihr müsset zuvor selbst stark sein im Glauben, ansonsten ihr nicht über-
zeugt für ihn eintreten könnt. Und darum haltet an im Gebet um die
Stärke des Glaubens, flüchtet in jeder Not des Leibes und der Seele zu Mir,
und erkennet Meine Hilfe, so Ich die Not abwende von euch .... Ich will aus
euch starke Werkzeuge machen für die kommende Zeit, und also muß Ich
euch selbst in Lagen versetzen, wo ihr euren Glauben an Mich beweisen
sollt .... wo ihr innig betet zu Mir und sichtbar Erhörung findet .... Denn
Ich brauche euch, Ich brauche Menschen auf Erden, die so tief durchdrun-
gen sind von ihrem Glauben an Mich, daß sie keine Gefahr mehr scheuen,
daß sie Mich überall als gegenwärtig spüren und durch nichts erschüttert
werden können. Denn sie sollen in der kommenden Zeit kämpfen für
Mich, und es erfordert dies Mut und Kraft, die sie nur durch tiefen Glau-
ben gewinnen können. Ihr Menschen wißt nicht, was ihr vermögt durch
tiefen Glauben .... wie mächtig und kraftvoll ihr sein könnt, so dieser
Glaube euch innewohnt .... Und darum soll euch keine irdische Not
schrecken, denn euer Glaube kann sie bannen jederzeit .... Bittet zu Mir
und harret auf Meine Hilfe in der festen Zuversicht, daß Ich euch helfe,
und lasset alle Sorgen fallen, denn Ich sorge für euch, so ihr Mir vollgläu-
big euch anvertraut. Denn so ihr Mich im Herzen traget durch euren Wil-
len, der Mir gilt, seid ihr Meine Kinder, und diese verlasse Ich ewiglich
nicht .... und Ich beschütze sie in jeder Not des Leibes und der Seele ....
Amen

„Wer an Mich glaubt .... “


Gnaden des Erlösungswerkes .... 23.2.1945
B.D. NR. 3445
Die Gnaden des Erlösungswerkes anzufordern ist das Gebot der
Stunde. Denn nun wird es sich erweisen, um wie vieles stärker der Wille
des Menschen sein kann, der um Jesu Christi Tod willen bittet um Kraft
und Gnade. Jesus Christus starb den schmerzvollsten Tod am Kreuze, um
den Menschen Leiden zu ersparen. Er nahm das Leid der Menschen auf
Seine Schultern, Er trug das Kreuz für sie, und folglich können die Men-
schen vom Leid verschont bleiben, so sie sich gläubig unter das Kreuz
Christi stellen, so sie Jesus Christus anrufen um Seinen Beistand, daß Er
ihre Last von ihnen nehme und sie an ihrer Stelle tragen möge. Und es
wird der Mensch gekräftigt sein nach diesem Anruf, denn der göttliche
Erlöser Selbst vermittelt ihm die Kraft als Gnade Seines Erlösungswerkes.
Und sein Wille wird erstarken, jede Bangigkeit wird von ihm weichen, er
wird mit vermehrter Kraft zur Höhe streben, und irdisches Leid wird ihn
kaum berühren, weil Jesus Christus es ihm tragen hilft. Doch wie wenige
rufen Ihn um Hilfe an .... wie wenige stehen im Glauben an Ihn und Sein
Erlösungswerk, und wie selten werden die Gnaden des Erlösungswerkes
angefordert und also bewußt empfangen .... Sie rufen Gott, erkennen Ihn
aber nicht in Jesus Christus an, und darum hat das Leid auf Erden ein Maß
erreicht, das übervoll zu sein scheint .... Und die Menschen müssen es
selbst tragen. Sie müssen es auf sich nehmen, weil sie nicht an Ihn
glauben .... Und es ist darum die Not so groß, und die Menschheit ist wil-
lensschwach, weil sie ohne Jesus Christus ihren Weg geht und darum, als
ungeheuer belastet, durch große Läuterungsleiden hindurchgehen muß.
Gott will noch auf Erden den Menschen Gelegenheit geben, Jesus
Christus zu erkennen, indem Er sie selbst den Weg nach Golgatha gehen

95
ICH SPRECHE EUCH AN ....
läßt, der ihre Seelenhülle schmelzen soll, der in ihnen den Liebesfunken
entzünden soll, auf daß sie nun auch den Weg der Nachfolge Jesu gehen
und Ihn Selbst als Erlöser der Welt kennenlernen. Und wenn das Leid nur
zu dem Ziel verhilft, daß sie Jesus Christus am Ende ihrer Tage nicht
abweisen, dann haben sie viel gewonnen, und sie werden dereinst dankbar
sein und auch das Leid segnen, das ihnen diese Erkenntnis eingetragen
hat. Doch verringern können sie es auf Erden nur, so sie im tiefen Glauben
an Ihn darum bitten, daß Er ihnen das Kreuz tragen helfe .... Seine Beken-
ner aber werden jegliche Schwäche des Willens verlieren, sie werden
unverzagt durch die Leidenszeit hindurchgehen, denn sie schöpfen die
Kraft von Ihm, sie nehmen die Gnaden des Erlösungswerkes in Anspruch,
und also mangelt es ihnen nicht mehr an Kraft, vermittels derer sie alles
meistern, was die Welt von ihnen fordert, und auch vom Leid nicht nieder-
gedrückt werden. Denn Jesus Christus trägt für sie das Leid, Er starb für
die Sünden der Menschheit, und also nahm Er auch die Sündenstrafen auf
Seine Schultern .... Und es kann der Mensch geläutert aus seinem Erdenle-
ben hervorgehen, so er nur im tiefen Glauben an Ihn um Vergebung der
Sünden bittet .... Er bedarf nicht des Läuterungsmittels, des Leides ....
während die ungläubigen Menschen nur durch Leid noch gerettet werden
können, so sie nicht gänzlich verstockten Sinnes sind. Die Gnaden des
Erlösungswerkes stehen dem Menschen unbegrenzt zur Verfügung, und er
kann sie anfordern stets und ständig. Doch wirkungslos bleiben sie an
denen, die Jesus Christus ablehnen, und ihr Erdenlos gestaltet sich wahr-
lich nicht leicht, da es die Zeit des Endes ist, die ausgenützet werden muß,
sollen die Seelen noch gerettet werden. Wer an Jesus Christus glaubt, der
weiß sich nicht verloren, denn er flüchtet hin zum Kreuz in jeder Not ....
Und er wird nicht vergeblich bitten. Sein Leid wird erträglich sein, sein
Wille wird gestärkt und seine Kraft zur Überwindung jeder geistigen und
leiblichen Not vermehrt werden, und er wird seinen Lebenskampf beste-
hen, und sein Erdenweg wird erfolgreich sein .... er wird geistig reifen und
das ewige Leben gewinnen .... Denn Jesus Christus Selbst hat ihm die Ver-
heißung gegeben: „Wer an Mich glaubt, der wird nicht sterben, sondern
das ewige Leben haben .... “
Amen

Beteiligung am Erlösungswerk .... 24.2.1945


B.D. NR. 3446
Durch geistig reife Wesen im Fleisch auf Erden oder verklärten Leibes
im Jenseits wird der göttliche Wille dem unreifen Geistigen verkündet,
und dies ist die Beteiligung am Erlösungswerk Christi, daß das unvoll-
kommene Wesenhafte in Kenntnis gesetzt wird von der göttlichen Liebe-
lehre, in der Sein Wille eindeutig zur Geltung kommt. Um geistig reifen zu
können, muß das unreife Geistige zum Erkennen der Wahrheit geführt
werden, und je nach seiner Einstellung dazu geht es den Gang der Höher-
entwicklung, oder es verharrt auf gleicher Stufe mit der Gefahr rück-
schrittlicher Entwicklung. Und darum ist es die wichtigste und schönste
Aufgabe auf Erden wie im Jenseits, diesem unreifen Geistigen zu verhelfen
zum geistigen Aufstieg. Denn das unreife Geistige ist gebunden und
dadurch in einem Zustand, der lichtlos und qualvoll ist und der also in
einen freien, glückseligen Zustand gewandelt werden soll. Und darum
wird sich das Geistige, das sich zur Liebe gestaltet hat, stets daran beteili-
gen, das lichtlose, gebundene Geistige zu erlösen. Es wird sich am Erlö-
sungswerk Christi beteiligen, denn es steht in der Liebe .... und seine Liebe
äußert sich, indem es dem Lichtlosen Licht zu bringen sucht .... Erst wenn

96
Buch 44

das Wesen um den Willen Gottes weiß, beginnt es seinen Willen tätig wer-
den zu lassen, d.h., den göttlichen Willen zu erfüllen oder dies zu verab-
säumen oder dagegenzuhandeln. Denn der eigene Wille muß erst tätig
werden .... es muß das Wesen sich erlösen lassen wollen .... Die Vermitt-
lung des göttlichen Willens ist daher eine Aufgabe, die überaus bedeu-
tungsvoll ist und ständig willige Kräfte benötigt. Dies gilt insbesondere für
die erlösende Tätigkeit auf Erden, die durch Menschen ausgeführt werden
muß, damit der freie Wille nicht beeinträchtigt werde .... Es muß den Men-
schen das Evangelium nahegebracht werden, d.h., der Wille Gottes muß
ihnen kundgetan und die göttliche Liebelehre gepredigt werden, auf daß
sie selbst dadurch angeregt sich zu erlösen suchen durch die Liebe. Und
also müssen sie in die Wahrheit eingeführt werden von wissenden Men-
schen, die sie belehren aus reiner Nächstenliebe. Und diese Tätigkeit
erfordert wieder die Mitarbeit der Lichtwesen des geistigen Reiches, denn
durch diese muß der lehrende Mensch erst sein Wissen empfangen, auf
daß wahrhaft göttliche Weisheit vermittelt werde, die allein nur die Erlö-
sung der Seelen bewerkstelligen kann. Nur wer die Wahrheit hat, geht den
rechten Weg zur endgültigen Freiheit .... nur wer die Wahrheit hat, kann
sie weitergeben; und also müssen Wahrheitsträger unentwegt tätig sein,
sowohl im geistigen Reich als auch auf Erden, auf daß das unwissende
Geistige in die Erkenntnis geführt werde und dadurch Gott lieben und
Seine Gebote erfüllen lerne .... Da aber das Erlösen des gebundenen Gei-
stigen Zweck und Ziel des Erdenlebens sowie der gesamten Schöpfung ist,
so ist es auch verständlich, daß jede erlösende Tätigkeit auch von Gott
gesegnet ist, daß sie die volle Zustimmung Gottes findet und daß jeder
dienstwillige Mensch auf Erden Gott ein willkommener Arbeiter ist, den
Er ausstattet mit allen Gaben, die er zu seiner Arbeit benötigt. Denn sein
Wille, sich am Erlösungswerk zu beteiligen, macht ihn auch tauglich zu
seiner Arbeit. Er wird den Wahrheitsträgern des geistigen Reiches sich
stets zur Verfügung stellen, die nun ihr reiches Wissen auf ihn übertragen
und ihn also fähig machen, lehrend auf Erden tätig zu sein, also erlösend
zu wirken. Denn sowie die Wahrheit auf Erden verbreitet wird, ist auch
der Dunkelheitszustand gebrochen, die geistige Nacht wird durch ein
Licht erhellt, das nicht zu verlöschen ist, weil es aus den Himmeln zur Erde
herniederleuchtet. Und wer in den Lichtschein tritt, der wird auch erhellt
werden im Geist, die Unkenntnis wird heller Erkenntnis weichen, und das
Wissen, das die Mitmenschen nun empfangen, so sie aufnahmewillig sind,
wird sie anregen, an sich selbst die erlösende Tätigkeit zu beginnen .... Sie
werden sich bemühen, das göttliche Gebot der Liebe zu erfüllen, und
dadurch immer freier und lichtdurchstrahlter werden .... Der unwissende
Zustand wird sich wandeln, und das Licht der Wahrheit wird immer
heißere Liebe zu Gott entflammen, die den Menschen antreibt, liebetätig
zu sein gegen alle Geschöpfe Gottes. Und er wird frei werden aus der
Gebundenheit, er wird Gott anstreben und sich lösen von Seiner Gegen-
macht .... Er wird gleichfalls sich beteiligen am Erlösungswerk, denn so er
zur Liebe geworden ist, dauert ihn alles Unfreie, Geknechtete, und er sucht
ihm Hilfe zu bringen .... Und jede erlösende Tätigkeit wird Gott segnen,
sowohl auf Erden als auch im Jenseits ....
Amen

97
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Zeit der Ernte .... Weizen und Spreu .... 25.2.1945
B.D. NR. 3447
Die geistige Wende steht kurz bevor .... Es wird der geistige Tiefstand
abgelöst durch einen Zustand höchster Reife der Menschen auf Erden,
und darum muß zuvor eine Scheidung der Geister erfolgen, auf daß die
Spreu von dem Weizen getrennt werde .... Also ist die Zeit der Ernte
gekommen, für die viele Schnitter benötigt werden, viele Arbeiter, die auf
dem Acker Gottes tätig sind, um zu sammeln und die Frucht in die Korn-
kammern zu bergen .... alles reife Geistige zu betreuen bis zum Ende, da
der Herr Selbst kommen wird, um heimzuholen Seine Schar, um Ernte zu
halten auf Erden am jüngsten Tag. Und es setzet in dieser Zeit eine unge-
heure Tätigkeit ein; alle Arbeiter Gottes auf Erden und im geistigen Reich
sind bemüht, die letzte Ernte zu einer reichen zu gestalten, zu guter Frucht
zu bringen jede Aussaat; sie sind emsig tätig, um die Menschen in der
Endzeit noch zum Erwachen zu bringen, um ihren geistigen Tiefstand zu
beheben und sie zu veranlassen, zur Höhe zu streben .... Denn die Zeit ist
kurz, und das Ende ist unaufschiebbar. Der Wille der Menschen selbst
zieht es herbei, der ständig zur Tiefe strebt und darum den göttlichen Wil-
len bestimmt, ersteren zu binden. Und ob die geistige Arbeit um das Heil
der irrenden Seelen noch so eifrig ausgeführt wird, sie wird keine großen
Erfolge zeitigen; doch sie wird geleistet um der wenigen willen, die sich
retten lassen, und um der Auserwählten willen, der Gott-Getreuen, die
überaus starke Hilfe benötigen, die ihnen von geistiger Seite geboten wird.
Und darum soll die letzte Zeit genützet werden, denn sie ist schnell vorü-
ber .... es soll geistig gearbeitet werden immer und überall, es soll das irdi-
sche Geschehen nicht so sehr beachtet werden als der Reifezustand der
Seelen, und diesen soll jegliche geistige Hilfe gewährt werden, auf daß sie
am Ende der Tage zu jenen gezählt werden können, die auf der Seite der
Gottgetreuen stehen, die zur Höhe streben und die Gott heimholen wird
aus größter Not .... die als geistig reife Menschen die neue Erde beleben
sollen und also als Weizen von der Spreu geschieden werden .... Denn die
Zeit der Ernte ist gekommen, wie es verkündet ist in Wort und Schrift ....
Amen

Trost und Kraft durch Gottes Wort in größter Not .... 25.2.1945
B.D. NR. 3448
Welche Gnade und Kraft ausgeht von dem durch Gottes Liebe zur
Erde geleiteten Wort, das werdet ihr erfahren in banger Stunde, da ihr
euch abgeschnitten wähnet von aller Welt und nur mit Gott in Verbindung
treten könnt durch das Gebet .... Dann wird Er zu euch sprechen in Seiner
Liebe und euch Kraft vermitteln, Er wird euch betreuen und für euch sor-
gen, und Sein Wort wird euch hinlänglich Speise und Trank sein, bis euch
Hilfe kommt. Kein Mensch wird euch den Trost zusprechen können, der
aus Seinem Wort euch zuströmt, denn ihr spüret mit Seinem Wort auch
Ihn Selbst in eurer Nähe, und ihr vertraut euch Ihm gläubig an. Und so ihr
Sein Wort höret, hat alles andere seinen Schrecken verloren für euch, Seine
Liebe spricht zu euch, Seine Vaterhand fasset euch und lässet euch nicht
mehr fallen .... Sein Wort ist voller Milde und Güte, es spricht euch Hoff-
nung zu, und ihr erkennt es als Wahrheit, und darum höret jede Furcht
und jedes Bangen auf, weil ihr Ihm nun bedenkenlos vertrauet. Je größer
die irdische Not ist, desto näher ist Gott euch, so ihr Ihn nur rufet .... Er
verläßt euch nicht, und Er bringt dies in Seinem Wort zum Ausdruck, das
ihr unentwegt vernehmen dürfet direkt oder durch Mittler, so ihr Verlan-
gen danach habt. Denn dieses Verlangen erfüllt Gott, Er lässet euch nicht

98
Buch 44

ohne geistige Speise, Er verschließt den Quell nicht, dem das lebendige
Wasser entströmt .... Er schützet ihn vor Vernichtung, Er lässet nicht zu,
daß er durch Menschenwille verschüttet wird, daß der Quell zum Versie-
gen kommt, den Seine große erbarmende Liebe geöffnet hat für euch, die
ihr hungert und dürstet, die ihr in Not des Leibes und der Seele schmach-
tet und nach Labung verlangt. Und also steigt Gott Selbst im Wort zur
Erde, zu den Seinen, wenn jeglicher Zugang zu euch durch Menschen ver-
wehrt ist .... Dann wird Er bei euch sein, und ihr werdet aus Seiner väterli-
chen Hand reiche Gabe empfangen dürfen, ihr werdet körperlich und gei-
stig gestärkt werden, und so ihr alle irdischen Hoffnungen aufgegeben
habt und euch nur Gott allein hingebet, nimmt Er Selbst euer Schicksal in
Seine Hände, und Er wird euch erretten aus aller Not .... Denn Seine Liebe
umfasset euch, wie sie alle umfasset, die ihr zu Ihm eure Zuflucht nehmet
im Gebet ....
Amen

Unzerstörbarkeit dessen,
was als Kraft wirken soll .... 26.u.27.2.1945
B.D. NR. 3449
Dies fasset und schreibet es euch tief ins Gedächtnis: Keine Macht der
Welt vermag sich durchzusetzen, so ihr Ziel ist, göttliche Kraftäußerung
unwirksam zu machen, denn das Geistige, das sich in unreifem Zustand in
Erdennähe aufhält und noch Gott-gegnerisch eingestellt ist, gibt seinen
Widerstand im Moment auf, da es von göttlicher Kraft berührt wird, und
fügt sich gänzlich dem Willen Gottes, daß selbst dort noch Wirksamkeit
jener Kraft feststellbar ist, wo Gott-widriges Geistiges scheinbar die Über-
macht hat. Also es kann sich keine Gegenkraft an der Kraft Gottes messen,
was soviel bedeutet, daß Gottes Kraft immer durchdringen wird, selbst
wenn dies unmöglich erscheint. Je höher der Mensch nun entwickelt ist,
desto verständlicher ist ihm dies und desto mehr vertraut er auf die All-
macht Gottes, die alles zuwege bringt, weil der Kraft Gottes die Wirksam-
keit ewig nicht genommen werden kann. Und also gelangt er durch diese
Erkenntnis zum tiefen Glauben. Es kann nie und nimmer eine göttliche
Kraftäußerung, so sie Form angenommen hat, sich auflösen in nichts ....
sie kann nur dem menschlichen Auge unsichtbar werden, sowie Gott der
Form den Zweck, als Umhüllung des zur Höhe strebenden Geistigen zu
dienen, zugewiesen hat. Dann ist ein ständiges Werden und Vergehen zu
beobachten .... Dann löst sich eine jede Form immer wieder auf, um aber
in einer anderen Form wieder ihren Fortgang zu nehmen, auf daß sie dem
Geistigen in ihr zum Dienen, also zur ständigen Höher-Entwicklung ver-
hilft .... Anders aber ist es, so die göttliche Kraft direkt wirksam werden
soll am Menschen und also in einer Form sich äußert, die ständig Kraft-
quell sein soll für jenen. Dann wird dies nicht ein Werden und Vergehen
der Form benötigen, sondern ein Bestehen-Bleiben derselben als Krafts-
pender, als Gefäß, aus dem jederzeit die Kraft geschöpft werden kann und
das darum sich nicht eher auflöst, bis Gott Selbst Seine Kraft zurück-
zieht .... bis die Form ihren Zweck erfüllt hat .... Und dies wieder bestimmt
die Weisheit und Liebe Gottes nach ihrem Ermessen. Gottes Kraftäuße-
rung ist aber von so unermeßlichem Wert für die Menschen, daß Er wahr-
lich die Kraft ihnen nicht entziehen wird in einer Zeit, wo solche außerge-
wöhnlich dringend benötigt wird. Er hat darum Aufnahmegefäße überall
bereitgestellt, in die Seine Kraft unaufhaltsam überfließt, auf daß sie ent-
nommen werden kann von jedem, der sie begehrt. Nur wo sie völlig unbe-
gehrt bleibt, dort wird auch keine Wirkung zu verspüren sein; dennoch

99
ICH SPRECHE EUCH AN ....
bleibt der Born bestehen, es bleibt das Gefäß, das die Kraft in sich birgt,
durch unsichtbare Kräfte erhalten, denn Gegenkräfte können nicht in ein
Bereich eindringen, das mit Gottes Kraft erfüllt ist. Es werden weder Gott-
abgewandte Menschen noch geistige Kräfte Zugang finden, jedoch ein
Lichtstrahl wird entgegendringen dem, der im Verlangen nach der Wahr-
heit die Kraft Gottes begehrt .... Und dieser Lichtstrahl leuchtet ihm, so
daß er auch den Quell entdeckt und sich daran laben kann. Denn das ist
Gottes Wille, daß unzerstörbar ist, was Ihm entströmt als Wort, den Men-
schen zur Stärkung geboten in Zeiten größter Not .... daß es nicht den
Gang der Auflösung geht, der aller irdischen Materie beschieden ist ....
Denn es entströmt dem geistigen Reich, ist geistige Kraft und bezweckt
die geistige Entwicklung des Menschen .... Es ist durch den Geist im Men-
schen zur Erde geleitet, der es vom Vatergeist empfangen hat, und es wird
wahrlich nichts vergehen, was in Gott seinen Ursprung hat und was zu
Gott zurückführen soll die Menschen, die noch schwach sind im Geist und
Gott nicht mehr erkennen .... Es wird wahrlich nichts vergehen, was die
unendliche Liebe Gottes zur Erde leitet, um Seine Kinder dadurch zu
gewinnen und auf ewig selig zu machen ....
Amen

Freier Wille .... Vaterliebe .... 27.2.1945


B.D. NR. 3450
Dem Willen des Menschen gebiete Ich nicht, sondern Ich lasse ihm
seine Freiheit .... Doch rufen und ziehen werde Ich Meine Geschöpfe,
solange sie als Menschen auf Erden wandeln, um ihren Willen zu gewin-
nen für ewig. Und so liegt es nun am Menschen selbst, ob er freiwillig zu
Mir kommt und Meinen sanften Druck nicht benötigt .... ob er sich dem
sanften Druck fügt oder widerstrebt, so daß Ich ihn fühlbarer lenken und
leiten muß .... Mir entgegen .... Es liegt an ihm selbst, welches Verhältnis er
zu Mir herstellt, ob er nun Meine linde Vaterhand spürt oder Ich erziehe-
risch eingreifen muß in Härte und Strenge. Mich bestimmt immer nur die
Liebe zu Meinen Geschöpfen, sie so anzufassen, wie sie es benötigen, um
nicht für ewig verlorenzugehen. Doch sie selbst werden von Meiner Liebe
wenig spüren, sowie sie Mir noch widerstreben und Mich dadurch zur
Anwendung von Mitteln zwingen, in denen sie keine Vaterliebe erblicken.
Und dennoch ist es Liebe .... Und jede Milde ihnen gegenüber, jedes
Gewähren irdischer Bitten für das Wohlergehen des Körpers wäre Lieblo-
sigkeit von Mir, weil es ihnen zum Verderben der Seelen gereichen würde.
Das Erdenleben geht schnell vorüber, und jeder Tag soll genützet werden
zum Ausreifen der Seelen. Und darum muß der freie Wille des Menschen
tätig werden. Sie aber nützen ihn zumeist verkehrt, sie wenden Mir diesen
Willen nicht zu, sondern der Welt, die das Reich Meines Gegners ist. Ich
aber zwinge den Willen nicht .... Und also muß Ich den Menschen die Ver-
gänglichkeit der Welt zeigen, Ich muß ihnen die irdischen Freuden neh-
men, um ihnen vorzustellen, wie verkehrt der Wille gerichtet ist. Ich muß
ihnen ein anderes Ziel vor Augen stellen .... Ich muß ihnen unvergängli-
chen Reichtum nahebringen, auf daß ihr Wille diesen anstrebt und sonach
Mich Selbst, Der Ich ihnen den unvergänglichen Reichtum, die geistigen
Güter, zuwenden kann, so sie diese begehren. Und darum muß die irdi-
sche Materie der Auflösung entgegengehen. Es müssen sich die Menschen
trennen von ihr, um desto leichter geistiges Gut zu erkennen und zu ver-
langen. Ich muß ihren Willen also zu wandeln suchen, damit er in vollster
Freiheit Mir zustrebe, wie es das Ziel des Menschen auf Erden ist. Und je
begehrlicher das Herz des Menschen an der Materie hängt, desto schmerz-

100
Buch 44

voller trifft ihn Meine liebende Vaterhand, die ihm nimmt, um ihm weit
Besseres wiederzugeben, so er willig ist, Meine Gabe anzunehmen. Doch
es ist das scheinbare Unheil, das die Menschen trifft, eine Hilfeleistung für
ihre Seelen, die sich nun trennen müssen von dem, was sie nicht freiwillig
hergeben .... Ich greife schmerzvoll in das Leben der Menschen ein, doch
nur, um ihre Seelen zu retten, daß sie erkennen sollen, wie nichtig die irdi-
sche Materie ist, daß sie suchen sollen nach wertvolleren Gütern, die sie
leichter finden, so sie von dem Irdischen nicht gefesselt sind. Denn Meine
Liebe erkennet die rechten Mittel und wendet sie an .... Doch immer bleibt
es den Menschen überlassen, ob sie von Meiner Liebe Gebrauch machen,
ob sie sich leiten lassen wollen von Meiner Hand, die sie sicher dem Ziel
entgegenführt .... Denn Ich lenke wohl ihren Willen, doch Ich zwinge ihn
nicht .... Der Wille des Menschen ist frei, weil ohne die Freiheit des Willens
er niemals vollkommen werden kann ....
Amen

Offenbarung durch das Wort Gottes .... 28.2.1945


B.D. NR. 3451
Der Meinigen gedenke Ich zu jeder Stunde .... Und ihnen offenbare
Ich Mich durch das Wort, das ihnen teils gedanklich, teils durch Mittler
zugeht, die es direkt von Mir empfangen haben. Und so wird auch die
große Notzeit von ihnen überstanden werden können, weil Ich ihnen dazu
die Kraft vermittle durch Mein Wort, welche der Ausfluß Meiner ewigen
Liebe ist und das darum für den Menschen stets ein Gnadenquell sein
wird, in dem er Kraft und Stärke schöpft in jeder Not. Durch Mein Wort
stehen die Menschen in engster Verbindung mit Mir, es ist ihnen das Zei-
chen, daß Ich ihren Bittruf erhöre, wenn sie Mein Wort empfangen dürfen
direkt oder durch Boten. Denn mit Meinem Wort bin Ich Selbst bei ihnen,
und in Meiner Nähe brauchen sie nichts zu fürchten, sie brauchen nicht zu
bangen um ihren Leib und ihre Seelen. Denn Ich schütze beides, sowie Ich
im Wort bei ihnen bin. Doch sie müssen Mein Wort auch erkennen als sol-
ches, sie müssen Mich Selbst erkennen darin, dann stehen sie auch unter
Meinem Schutz, und Kraft und Gnade strömet auf sie über in reichstem
Maß. Die Meinen aber glauben an Mich, sie glauben an Meine Liebe und
also auch, daß sich diese Liebe kundtut im Wort .... Und so erkennen sie
Mich Selbst im Wort an und stellen sich bewußt unter Meinen Schutz. Wer
aber zaghaft ist und ungläubig, der wird auch die Kraft des Wortes nicht
so verspüren können, denn Meine Liebeskraft strömt nur in ein völlig Mir
geöffnetes Herz ein, und dieses Öffnen des Herzens setzt tiefsten Glauben
an Mich und Meine Liebe voraus. Mein Wort verlieret nie an Wirksamkeit,
doch letztere hängt vom Willen des Menschen selbst ab, wie er sich selbst
einstellt zu Mir, der ewigen Liebe. Ist sein Herz liebefähig und liebewillig,
dann tritt er auch unbewußt in Verbindung mit Mir, um langsam zum
Erkennen zu kommen und nun bewußt nach Mir zu streben. Und dann
wird er auch glauben können und Mein Wirken, Meine Fürsorge um die
Menschen verstehen, die in der Übermittlung Meines Wortes zum Aus-
druck kommt .... Und so er in Meiner Liebe die Begründung sucht, erken-
net er auch Mein Wort als Ausfluß Meiner Liebe an .... und dann gehöret
er zu den Meinen, die Kraft schöpfen werden aus Meinem Wort im Über-
maß. Und Ich werde Mich allen offenbaren, die im Glauben an Mich und
Meine Liebe Mein Wort begehren .... Ich werde ihr Denken leiten der
Wahrheit entgegen, Ich werde ihnen Mein Wort durch Boten vermitteln,
so sie selbst es nicht zu vernehmen vermögen durch die innere Stimme,
und Ich werde Meine Diener auf Erden in erhöhte Fähigkeit versetzen, die

101
ICH SPRECHE EUCH AN ....
Stimme des Geistes in sich zu vernehmen. Ich werde bei den Menschen
sein im Wort zu jeder Zeit, auf daß die kommende Not sie nicht nieder-
drückt, auf daß sie Kraft zum Widerstand daraus schöpfen, auf daß sie
ihren Geist zu Mir senden und nicht von den Kräften der Finsternis hin-
abgezogen werden .... Denn Mein Wort ist die stärkste Waffe gegen jene,
denn es lehret den Menschen die Liebe, es gibt ihnen Meinen Willen
kund .... Und wo die Liebe geübt, also Mein Wille ausgeführt wird, dort
sind die Kräfte der Finsternis machtlos, dort strebt die Seele Mir entge-
gen .... und Meine Liebe ergreifet sie und lässet sie nimmermehr fallen ....
Und darum vernehmet Mein Wort, und ihr werdet alle Not überwinden
und ausharren bis zum Ende ....
Amen

Berufung der Diener Gottes .... Amt - Kraft .... 1.3.1945


B.D. NR. 3452
Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt Er auch die Kraft, es zu
verwalten .... Und so ein Mensch dazu bestimmt ist, das Wort Gottes zu
verbreiten, so wird ihm immer und überall aus Gott Kraft zufließen, daß
er seine Aufgabe erfüllen kann. Denn dieses Amt ist das wichtigste auf
Erden, gilt es doch, unzählige Seelen zu erretten vor dem ewigen Verder-
ben. Und darum wird Gott auch für dieses Amt die tauglichen Menschen
erwählen, Er wird sie berufen zu Seinen Dienern, zu Seinen Arbeitern, die
für das Reich Gottes tätig sein sollen. Kraft und Gnade strömet ihnen
unentwegt zu, solange sie bereit sind, als Diener Gottes auf Erden zu wir-
ken, und so sie dazu die Berufung von Gott Selbst haben. Diese aber ist
Voraussetzung, daß sein Wirken erfolgreich ist, denn nur, die von Gott
berufen sind, stehen in der vollen Wahrheit, weil sie fähig sind, diese auf-
zunehmen, und weil nur diese Fähigkeit Anlaß ist, von Gott berufen zu
werden für ein Amt auf Erden, das die Verbreitung Seines Wortes anstrebt.
Und das muß wohl beachtet werden, denn Gott wird Seine Kraft austeilen,
wo es gilt, die reine, unverfälschte Wahrheit zu verbreiten .... Niemals aber
wird geistige Kraft denen zufließen, die im Irrtum stehen, selbst wenn sie
sich in der Wahrheit stehend wähnen. Dann nützen sie nur die Lebens-
kraft, über die ein jeder Mensch verfügt, doch geistige Kraft mangelt
ihnen. Und diese werden auch niemals von Gott berufen sein, sondern sie
können erst zu dieser Berufung gelangen, so sie selbst alle Vorbedingun-
gen erfüllen, daß ihnen geistige Kraft zuströmt, daß sie also tauglich wer-
den zur Arbeit für das Reich Gottes. Und also müssen sie durch ein unei-
gennütziges Liebeleben die Verbindung mit Gott so innig herstellen, daß
sie vom Geist Gottes erleuchtet werden und nun den Irrtum von der
Wahrheit zu unterscheiden vermögen, ersterem den Kampf ansagen und
nun bereit sind, für die reine Wahrheit einzutreten vor aller Welt. Dann
erst berufet Gott sie zu Seinen Dienern, dann erst werden sie tüchtige
Arbeiter im Weinberg des Herrn sein und dann auch stets die Kraft emp-
fangen, ihr Amt zu verwalten auf Erden. Doch solange sie noch selbst im
Banne des Irrtums stehen, solange sie sich nicht von diesem frei machen,
mangelt ihnen die Fähigkeit, Verkünder des göttlichen Wortes zu sein.
Immer ist der Wille des Menschen, seine Liebetätigkeit und sein Verlangen
nach der reinen Wahrheit Voraussetzung zu einer Tätigkeit auf Erden, die
Errettung der irrenden Seelen bezweckt. Da diese Tätigkeit aber eine übe-
raus wichtige ist, erwecket Gott immer wieder Menschen in allen Kreisen,
die aus Liebe zu Ihm und zu den Mitmenschen Ihm ihre Dienste antragen,
und sowie der Mensch willig ist, für das Reich Gottes zu arbeiten, wird er
auch ausgebildet für diese Arbeit, vorausgesetzt, daß er sich selbst so

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Buch 44

gestaltet, um die Stimme des Geistes in sich vernehmen zu können, weil


anders ihm nicht die reine Wahrheit aus Gott vermittelt werden kann. Und
sowie der Mensch diese Stimme in sich vernimmt, ist er auch von Gott
berufen, für Ihn tätig zu sein auf Erden. Er wird in der Wahrheit stehen
und auch die Gabe haben, diese weiterzuleiten in verständlicher Weise; er
wird geführt werden vom Willen Gottes, ihm wird ein Arbeitsfeld zuge-
wiesen werden, und es wird ihm niemals die Kraft mangeln zu ununter-
brochener Tätigkeit für das Reich Gottes, denn er ist nun ein Diener
Gottes, der ausgestattet wird von seinem Herrn mit allem, was er für sei-
nen Dienst benötigt ....
Amen

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ICH SPRECHE EUCH AN ....

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Buch 44

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