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Tunnelbürgerbegehren - Weiterer Ablauf

Zulässigkeitsentscheidung
Die Zulässigkeitsentscheidung muss durch den Stadtrat getroffen werden (§ 25
Abs. 3, S. 1 der sächsischen Gemeindeordnung) hier geht es nur um die
rechtliche Zulässigkeit des Bürgerbegehrens. Die Stadtverwaltung hat dem Stadtrat
vorgeschlagen zu entscheiden, dass das Bürgerbegehren nicht zulässig sei. Der Stadtrat kann
aber auch anders entscheiden.

Notwendigkeit Baustop
Aus § 25 Abs. 3 Sa. 3 SäGemO ergibt sich, dass Stadtrat auch dafür sorgen muss, dass die
Bürger wirklich noch etwas entscheiden können und nicht bis dahin schon gebaut ist - d. h .
Weiterbau der Brücke darf nicht zugelassen werden, hierzu muss sich Stadtrat positionieren.

Veto des OB
Wenn Stadtrat Pro Zulässigkeit entscheidet und der Oberbürgermeister dagegen Veto einlegt
§ 52 Abs. 2 SäGemO - dass muss binnen einer Woche nach Beschluss geschehen), stimmt der
Stadtrat nach spätestens drei Wochen erneut ab. Bleibt der Stadtrat bei seiner Meinung und
legt der OB wieder Widerspruch ein, so entscheidet gemäß § 52 ABs. 2 S. 5 SäGemO das
Regierungspräsidium als verlängerter Arm der Staatsregierung!

Rechte der Bürgerbegehrenden


Die Bürgerbegehrenden können den Bürgerentscheid einklagen (Rechtssprechung in
Sachsen), aber bis dahin vergeht wieder Zeit!

Zeitplan und Kosten:


Es ist wichtig, das der Bürgerentscheid vor der Entscheidung des
UNESCO- Welterbekomitees am 10. Juli stattfindet, sonst wird Stadt von der
Liste der Welterbestätten gestrichen.

Wenn Bürgerentscheid nicht mit der OB-Wahl am 8. Juni stattfindet, dann verursacht er
zusätzliche Kosten von 300 000 Euro, das macht keinen Sinn.
Die Zulässigkeit des Bürgerentscheides muss vor dem 30.4. beschlossen werden, weil sonst
wegen der Fristen der "Bürgerentscheidssatzung" (hier: Abgabe des Textes für das
Abstimmungsblatt 51 Tage vor der Abstimmung) kein Bürgerentscheid am 8. Juni mehr
möglich ist..

Deshalb ist eine schnelle Entscheidung vor dem 30. 4. notwendig und damit eine
Sondersitzung des Stadtrates.

Rolle der Staatsregierung


Die Bescheide, mit denen das Regierungspräsidium für die Staatsregierung den Abschluss der
Bauverträge für den Brückenbau angeordneten hat, sind weiterhin rechtskräftig: vom
konkreten Verhalten der Staatsregierung aus CDU und SPD gegenüber der Landeshauptstadt
hängt also viel ab.

Die Unzulässigkeitsargumentation der Stadtverwaltung ist falsch

1. Haltung der Stadt: Das Bürgerbegehren richtet sich gegen alte Stadtratsbeschlüsse von
1996 bis 2003.
Das ist falsch, denn wir haben eine neue Situation nach 2005 und dazu auch neue
Stadtratsbeschlüsse, die sich auf Brückenbau und Umplanung beziehen.

2. Haltung der Stadt: Der Kostendeckungsvorschlag ist unzureichend.


Das ist falsch, denn an einen Kostendeckungsvorschlag durch Bürgerinnen und Bürger
dürfen nicht zu strenge Anforderungen gestellt werden.
Auch das Bürgerbegehren 2005 hatte einen eigentlich inhaltlich sehr dünnen
Kostendeckungsvorschlag:

Siehe http://www.neue-waldschloesschenbruecke.de/buergerbegehren/content/bb-
unterschrift.pdf

(Kostendeckungsvorschlag:
Förderung durch den Freistaat Sachsen mit 90 % der förderfähigen Kosten; das bedeutet
eine Förderung von gerundet 96 Mio. EUR.
Kostenbeteiligung Dritter (DREWAG, Stadtentwässerung Dresden, DVB AG) ca.15 Mio.
EUR. Der Eigenanteil der Stadt beträgt insgesamt 28 Mio. EUR. Davon sind 20,4 Mio. EUR
im Haushalt und der mittelfristigen Finanzplanung bis 2007 bereits fest eingeplant.
Die restlichen 7,6 Mio. EUR (entspricht 0,6 % des städtischen Gesamthaushaltes) sind im
Rahmen der künftigen Haushaltsplanungen einzustellen.)

Er verwies nämlich nur auf die Fördermittel und darauf, dass die Kofinanzierung "irgendwie"
in den Haushalt einzustellen ist. Also darf die Latte für das Tunnelbürgerbegehren nicht höher
gehängt werden! Es darf keine guten und schlechten Bürgerbegehren geben in Abhängigkeit
davon, ob sie der CDU in den Kram passen.

Link zur Sächsischen Gemeindeordnung:


http://www.rodau.de/sgo0.htm

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