E DITORIAL

Liebe Israelfreunde
In einem trockenen Land wie Israel, in dem es den ganzen Sommer, also
mindestens sechs Monate lang, nicht regnet, verfolgt man in jedem Winter mit
Spannung die Meldungen über die Niederschlagsmenge. Am deutlichsten zeigt sich
die Lage jeweils am See Genezareth, dessen Pegelstand wieder einmal Besorgnis
erregend niedrig ist. Weltweit ist festzustellen, dass die Wettersituationen immer
extremer werden. Man versucht, das Phänomen mit der von Menschenhand
erzeugten Umweltbelastung zu erklären. Natürlich darf der menschliche Einfluss
auf die Umwelt nicht unterschätzt werden, weil wir mit der Natur und ihren Res-
sourcen nicht immer verantwortungsvoll umgehen. Darüber hinaus können auch
Naturereignisse wie Vulkanausbrüche die Umwelt so stark belasten, dass sich das
Klima auf der ganzen Erde über Jahre hinaus verändern kann. Aber der moderne
Mensch sucht nach menschlichen Antworten auf die Frage nach den Ursachen der
Umweltkatastrophen, um hinter solchen Geschehnissen nicht die Stimme Gottes
erkennen zu müssen. Doch für Erdbeben und Tsunamis (Flutwellen, die durch
Seebeben entstehen) hat man bisher keine menschlichen Einflüsse verantwortlich
machen können. Bei solchen Katastrophen bleibt uns Menschen nichts anderes
übrig, als unsere Ohnmacht einzugestehen angesichts der Macht Gottes, die sich
durch die Naturkräfte offenbart.
Gott hat Seinem Volk Israel wiederholt versprochen, den Regen zur rechten Zeit
zu senden, aber dieses Geschenk war auch an Bedingungen geknüpft. Regenfälle
sind generell nicht abhängig von menschlichen Einflüssen, obwohl ein verantwor-
Die Bibel redet tungsvoller Umgang mit der Natur in Gottes Ordnung zweifellos eingeschlossen ist.
Doch die Rangordnung ist bei Gott anders. In 3. Mose 26,3-4 sagte Er zu Seinem
deutlich davon, Volk: «Wenn ihr in meinen Ordnungen lebt und meine Gebote haltet und sie tut,
dass in der letz- dann werde ich euch die Regengüsse geben zu ihrer Zeit, und das Land wird seinen
Ertrag geben, und die Bäume des Feldes werden ihre Frucht geben.»
ten Zeit vor dem Unsere Welt ist so geschaffen, dass es regnen muss: Durch die Sonnenein-
Kommen des Men- strahlung verdampft Wasser, und es bilden sich Niederschläge. Doch der Regen
zur rechten Zeit und im rechten Mass ist offensichtlich nicht automatisch garan-
schensohnes die tiert. Wenn von dem lebenswichtigen Nass zu viel oder zu wenig fällt, merkt der
Naturkräfte er- Mensch, wie sehr er von Gott abhängig ist. Denn nur Er hat die Macht, den Lauf
der Wolken und Winde zu lenken, wie es ein Liederdichter so schön in Worte
schüttert werden fasste: «Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege Lauf und Bahn, der wird auch
sollen Wege finden, da dein Fuss gehen kann.»
Die Bibel redet deutlich davon, dass in der letzten Zeit vor dem Kommen des
Menschensohnes die Naturkräfte erschüttert werden sollen. Das sagte auch Jesus
selbst in Seiner Rede auf dem Ölberg (vgl. Lk 21,25-26). Doch die Menschheit zieht
es vor, die Worte des Sohnes Gottes zu ignorieren und die zunehmenden Natur-
katastrophen der Umweltverschmutzung zuzuschreiben. Die eigentliche Ursache,
nämlich die grassierende «Umweltverschmutzung» in den Herzen der Menschen,
wird dabei ausser Acht gelassen.
Voller Dankbarkeit für das Wort Gottes, das uns die Augen öffnet, damit wir
auch die Geschehnisse in der Natur aus der göttlichen Perspektive sehen können,
grüsst Sie mit einem herzlichen Shalom

Ihr Fredi Winkler

3
I N H A LT M Ä R Z 2 0 0 7
Nachrichten aus Israel • 3/2007

Nachrichten aus Israel® 50-Jahres-Plan für Israels Seehäfen. Is-

rael hat am Mittelmeer zwei bedeu-
Schweiz:
Missionswerk Mitternachtsruf
tende Seehäfen: Haifa und Ashdod.
Abteilung Beth-Shalom Ein neuer Plan sieht den Ausbau
Ringwiesenstrasse 12a
CH 8600 Dübendorf
dieser Häfen vor. Daneben soll noch
Tel. 0041 (0)44 952 14 17
®
ein dritter Mittelmeerhafen gebaut
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werden. Seite 13
Deutschland:
Mitternachtsruf Zweig Deutschland e.V.
Abteilung Beth-Shalom
Kaltenbrunnenstrasse 7
DE 79807 Lottstetten Ausbau der Wirtschaftskooperati-
Tel. 0049 (0)7745 8001
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on. Israel und China unterhalten
E-Mail: beth-shalom@mnr.ch schon seit längerer Zeit offizielle
Zeitschriften Schweiz: Beziehungen, vor allem im Bereich
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom der Wirtschaft. Die Handelskoo-
«Nachrichten aus Israel»
Ringwiesenstrasse 12a, CH 8600 Dübendorf peration soll im Laufe des Jahres
Tel. 0041 (0)44 952 14 15, Fax 0041 (0)44 952 14 11 2007 massgeblich ausgebaut wer-
E-Mail: nai@mnr.ch
Deutschland:
den. Seite 15
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom
«Nachrichten aus Israel»
Kaltenbrunnenstrasse 7, DE 79807 Lottstetten
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Die «Nachrichten aus Israel» erscheinen auch in
englischer, französischer, holländischer, portugiesischer,
rumänischer, spanischer und ungarischer Sprache.
Erscheinungsweise monatlich.
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Schweiz CHF 18.–; Deutschland EUR 12.–; Europa und
Mittelmeerländer EUR 18.–; Übersee EUR 24.–. Abonnemen- 3 von Fredi Winkler
te laufen ein Jahr (beginnend jeweils Januar) und werden
automatisch um ein weiteres Jahr verlängert, wenn sie nicht
einen Monat vor Jahresende gekündigt werden. BI BLISC H E BOTSC HAFT
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Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom 5 Die Auferweckung des Lazarus, die Parallelität zu Israel
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Einzahlungen Deutschland: 8 Die «Negev-Version» des hebräischen Neuen Testaments
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Druck: EKM-Nyomda, Palóc utca 2, HU 1135 Budapest 9 Protest gegen Israel
Israelreisen: 10 Schutz auch bei Nacht
Missionswerk Mitternachtsruf, Abteilung Beth-Shalom-Reisen 10 Tapetenwechsel zur Zeit Jesu
Ringwiesenstrasse 12 a, CH 8600 Dübendorf
Tel. 0041 (0)44 952 14 18, Fax 0041 (0)44 952 14 19 11 Arabischer «Oskar Schindler»?
E-Mail: reisen@mnr.ch 11 Der Hass der arabischen Welt auf Juden
Gästehaus: 11 Internetportal für historische Landkarten
Beth-Shalom, P.O.B. 6208, Hanassi Avenue 110
IL 31060 Haifa-Carmel, Israel 12 Behauptungen und Tatsachen
Tel. 00972 4 837 74 81, Fax 00972 4 837 24 43 13 50-Jahres-Plan für Israels Seehäfen
E-Mail: beth-shalom-israel@mnr.ch
14 «Telefonitis» der Israelis
Eingedenk dessen, dass alle menschliche Erkenntnis
Stückwerk ist (1.Kor 13,9), legen die Autoren eigen- 14 Jüdin im Parlament von Bahrain
verantwortlich ihre persönliche Sicht dar. 15 Ausbau der Wirtschaftskooperation
Initialen der Autoren und Quellenangaben in dieser Ausgabe: 15 Israel unter den Spitzenreitern
ZL = Zwi Lidar; CM = Conno Malgo; AN = Antje Naujoks;
US = Ulrich Sahm 16 Tourismus der Oligarchie
16 Israelische Weine
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17 Mehr Übertritte zum Islam
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erklären hiermit ausdrücklich, dass zum Zeitpunkt der Link-
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18 Hisbollah rüstet wieder auf
erkennbar waren. Auf die aktuelle und zukünftige Gestaltung, 18 Iran kauft Libanesen
die Inhalte oder die Urheberschaft der verknüpften Seiten
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19 Flavius Josephus hatte Recht
unvollständige Inhalte und insbesondere für Schäden, die 20 Israels Militärgeheimdienst warnt
aus der Nutzung oder Nichtnutzung solcherart dargebotener
Informationen entstehen, haftet allein der Anbieter der Seite,
21 «Forbes» ehrt drei Israelis
auf die verwiesen wurde, nicht derjenige, der über Links auf 21 «Intelligente Bomben» aus den USA
die jeweilige Veröffentlichung lediglich hinweist.
22 Wer ist Gabi Ashkenazi?
22 Materialwissenschaft als Spezialgebiet

4

rw e c k u n g
Die A u f e L az aru s
des
a ra l l e l i t ä t
die P
Im Hinblick auf die Auferweckung des Lazarus durch den Herrn Jesus Christus möchte
Ihnen der Autor eine erstaunliche Parallele zur Geschichte Israels in Vergangenheit,
Gegenwart und Zukunft aufzeigen.
Norbert Lieth
Bethanien, wo Lazarus und
seine beiden Schwestern wohnten,
bei denen der Herr Jesus oft zu Gast
war, lag am Ölberg. So lesen wir es
in Markus 11,1: «Und als sie sich Je-
rusalem näherten und nach Bethphage
und Bethanien an den Ölberg kamen,
sandte er zwei seiner Jünger.» Der
Ölberg an und für sich hat schon
eine prophetische Bedeutung. Denn
von dort aus ist der Herr Jesus gen
Himmel gefahren, und wenn Er
in grosser Kraft und Herrlichkeit
wiederkommen wird, werden Seine
Füsse auf dem Ölberg stehen (vgl. Lk
24,50-51; Sach 14,4).
Bethanien heisst auf Deutsch
«Haus des Elends» (nach der Wur-
zel «anah» = leiden, niederbeugen,
gedrückt werden)1. Wie hatte Israel
in den vergangenen Jahrtausenden
seiner Geschichte gelitten, wie wur-
de es bzw. die Juden immer wieder
niedergebeugt und -gedrückt. So
bezieht sich der Name Bethanien
einerseits auf den grössten Sohn
Israels, Jesus Christus, und auf Sein
BI BLISC H E BOTSC HAFT
zu I s r a el
Leiden für die ganze Welt: «Fürwahr, Name Bethanien gewiss auch auf
er hat unsere Krankheit getragen und das grosse Elend und die mancherlei
unsere Schmerzen auf sich geladen; wir Leiden Israels hin. Doch der Messias,
der Gesalbte, wird eines Tages wie-
derkommen und Sein Volk – wie Er
es damals mit Lazarus tat – erretten
«Fürwahr, er hat und auferwecken.
unsere Krankheit Gottes Liebe zu Lazarus und
getragen und un- Israel. In Psalm 22,25 lesen wir:
«Denn er hat nicht verachtet noch
sere Schmerzen verabscheut das Elend des Armen,
auf sich geladen; und hat sein Angesicht nicht vor ihm
verborgen, und als er zu ihm schrie,
wir aber hiel- erhörte er ihn.» Als Lazarus elend
und krank war, rief man nach dem
ten ihn für be- Herrn Jesus, Er möge kommen und
straft, von Gott ihn gesund machen: «Da sandten
seine Schwestern zu ihm und liessen
geschlagen und ihm sagen: Herr, siehe, der, den du lieb
hast, liegt krank» (Joh 11,3). Dass
niedergebeugt» Lazarus ein prophetisches Bild für
Jes 53,4 Israel ist, können wir an der Aussage
erkennen: «Herr, siehe, der, den du
lieb hast, liegt krank.» Gottes Liebe
zu Seinem Volk ist unverbrüchlich.
aber hielten ihn für bestraft, von Gott Wenn auch die ganze Welt (mitsamt
geschlagen und niedergebeugt» (Jes einem Teil der «Christenheit») sich
53,4). Andererseits aber weist der hasserfüllt gegen Israel stellt, steht
5
BI BLISC H E BOTSC HAFT
Nachrichten aus Israel • 3/2007

doch Gottes Liebe zu Seinem Volk
unerschütterlich fest, wie es unter
anderem im ersten Buch der Könige
geschrieben steht: «Weil der Herr Is-
rael auf ewig liebt …» (1.Kön 10,9).
Eine solch tiefe Herzensverbindung
der Liebe hatte Jesus zu Lazarus. Das
erkennen wir schon daran, dass Er
Lazarus kannte, im Gegensatz zu
den vielen Menschen, die Er sonst
gesund machte. Deshalb konnten La-
zarus’ Schwestern dem Herrn Jesus
ausrichten lassen: «Herr, siehe, der,
den du lieb hast, liegt krank.»
Genauso sollten auch wir als
Glieder der Gemeinde Jesu unseren
Herrn immer wieder im Gebet an
Sein Volk erinnern. Denn Er hat es
lieb, nahm auch Israels Sünden am
Kreuz von Golgatha auf sich, und Er
wird Sein geliebtes Volk eines Tages
auferwecken.
bzw. Nationen gerettet werden kön-
nen. Das kommt meines Erachtens
auch in Johannes 11,14-15 prophe-
tisch zum Ausdruck: «Daraufhin nun
sagte es ihnen Jesus frei heraus: Lazarus
ist gestorben; und ich bin froh um eu-
retwillen, dass ich nicht dort gewesen
bin, damit ihr glaubt. Doch lasst uns
zu ihm gehen!» Der Herr hat Seine
Ankunft bei Lazarus absichtlich ver-
zögert, damit Maria und Martha (ein
Bild für die Gemeinde Jesu) glauben
würden.
Der Herr hat die Aufrichtung
Israels um «zwei Tage» verschoben,
damit Er uns aus den Nationen erret-
ten und zum Glauben führen kann.
Israels. Darum wissen wir: Der Herr
wird sehr bald wiederkommen, um
Sein Volk Israel aufzuerwecken.
«Lazarus, komm heraus!» Wir
sehen anhand des weiteren Verlaufs
der Geschichte mit Lazarus auch in
wunderbarer Weise, was mit Israel ge-
schehen wird, wenn der Herr kommt,
um Sein Volk aufzuerwecken. Jesus
kam zum Grab und man konnte nicht
glauben, dass Er Lazarus auferwecken
würde. Doch was geschah? «Jesus nun,
indem er wieder bei sich selbst seufzte,
kam zum Grab. Es war aber eine Höhle,
und ein Stein lag darauf. Jesus spricht:
Hebt den Stein weg!» (V 38-39).

Lazarus’ und Israels «Krank-

heit»: Zur Verherrlichung Gottes!
Auch die Krankheit des Lazarus ist
ein ergreifendes Bild für Israel: «Als
Jesus es hörte,
sprach er: Diese
Ölberg in Jerusalem: Hier in der Nähe lag Betha-
Krankheit ist
nien
nicht zum Tode,
sondern zur Ver-
herrlichung Gottes, damit der Sohn
Gottes dadurch verherrlicht wird!»
(Joh 11,4). Er wusste im Voraus,
dass Sein Freund Lazarus sterben
würde. Aber Er wusste auch, dass Er
ihn auferwecken würde und letztlich Die Gemeinde sollte entstehen. Das Auch in unseren Tagen können
alles zur Verherrlichung Gottes und erklärt Paulus so: «Ich frage nun: Sind viele nicht glauben, dass der Herr Sein
zu Seiner eigenen Verherrlichung sie denn gestrauchelt, damit sie fallen Volk Israel wieder ganz auferwecken
dienen musste und dass dies nicht sollten? Das sei ferne! Sondern durch wird. Aber Er wird es dennoch tun
zuletzt eine prophetische Handlung ihren Fall wurde das Heil den Heiden und den Stein, der zwischen Ihm und
sein würde. zuteil, um sie zur Eifersucht zu reizen. Israel liegt, wegnehmen: «Ich will euch
Als Nation war Israel zwar ge- Wenn aber ihr Fall der Reichtum der ein neues Herz geben und einen neuen
storben und in die «Gräber» der Welt und ihr Verlust der Reichtum der Geist in euer Inneres legen; ich will das
Nationen gekommen, aber es blieb Heiden geworden ist, wie viel mehr ihre steinerne Herz aus eurem Fleisch weg-
nicht im Tode. Das erkennen wir ganz Fülle!» (Röm 11,11-12). In Johannes nehmen und euch ein fleischernes Herz
deutlich an den folgenden Worten: 11,6 lesen wir, wie lange der Herr Sein geben» (Hes 36,26).
«Ich frage nun: Hat Gott etwa sein Kommen zu Lazarus hinauszögerte: Als der Stein weggenommen und
Volk verstossen? Das sei ferne! Denn «Als er nun hörte, dass jener krank sei, das Grab des Lazarus geöffnet war,
auch ich bin ein Israelit, aus dem Samen blieb er noch zwei Tage an dem Ort, rief Jesus «mit lauter Stimme: Lazarus,
Abrahams, aus dem Stamm Benjamin. wo er war.» «Zwei Tage» bedeuten komm heraus!» (Joh 11,43).
Gott hat sein Volk nicht verstossen, das wohl prophetisch zweitausend Jahre Wie bei Lazarus wird der Herr
er zuvor ersehen hat!» (Röm 11,1-2). Gnadenzeit für die Gemeinde! Aber Sein Volk Israel aus den «Gräbern»
Es ist keineswegs so, wie viele christ- dann, nach insgesamt «vier Tagen», der Nationen rufen, wie wir es heute
liche Theologen es auslegen, dass Is- kam Er zu Lazarus, um ihn aufzu- schon teilweise miterleben dürfen.
rael überhaupt nicht mehr von Gott erwecken: «Als nun Jesus hinkam, Doch dann, wenn Jesus für Israel
akzeptiert und nun die Gemeinde an fand er ihn schon vier Tage im Grab als Retter erscheint, wird sich das
die Stelle Israels getreten wäre. Israel liegend» (V 17). Diese «vier Tage» im Wort aus Hesekiel 37,11-14 vollends
ist zwar von Gott auf die Seite gestellt Grab (prophetisch wohl 4 000 Jah- erfüllen: «Und er sprach zu mir: Men-
worden, damit wir aus den Heiden re) beziehen sich auf die Geschichte schensohn, diese Gebeine sind das ganze

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Haus Israel. Siehe, sie sprechen: ‹Unsere
Gebeine sind verdorrt, und unsere Hoff-
nung ist verloren; es ist aus mit uns!›
Darum weissage und sprich zu ihnen:
So spricht Gott, der Herr: Siehe, ich will
eure Gräber öffnen und euch, mein Volk,
aus euren Gräbern heraufbringen, und
ich will euch wieder in das Land Israel
bringen. Und ihr sollt erkennen, dass
ich der Herr bin, wenn ich eure Gräber
öffne und euch, mein Volk, aus euren
Gräbern heraufbringen werde. Und
ich werde meinen Geist in euch legen,
und ihr sollt leben; und ich werde euch
wieder in euer Land bringen; und ihr
werdet erkennen, dass ich der Herr bin.
Ich habe es gesagt und werde es auch
tun! spricht der Herr.»
Auf Jesu Rufen hin kam Lazarus
tatsächlich aus dem Grab heraus.
Keine Macht der Welt konnte ihn
zurückhalten! Aus dem Tode aufer-
weckt, ging er dem Herrn entgegen.
So wie Lazarus wird dann Israel
(Lazarus steht für das ganze Israel)
in einem Nu zu seinem Herrn hin
versammelt werden. Wie das zugehen
wird, wird uns zum Beispiel im Mar-
kusevangelium beschrieben: «… dann
wird man den Sohn des Menschen in
den Wolken kommen sehen mit gros-
ser Kraft und Herrlichkeit. Und dann
wird er seine Engel aussenden und
seine Auserwählten sammeln von den
vier Windrichtungen, vom äussersten
Ende der Erde bis zum äussersten Ende
des Himmels» (Mk 13,26-27).
«Bindet ihn los und lasst ihn
gehen!» Israel wird für seinen Mes-
sias nicht blind bleiben, wie das auch
von Lazarus gesagt wird: «… der Ver-
storbene kam heraus, an Händen und
Füssen mit Grabtüchern umwickelt
und sein Angesicht mit einem Schweiss-
tuch umhüllt. Jesus spricht zu ihnen:
Bindet ihn los und lasst ihn gehen!»
(Joh 11,44). Das Schweisstuch über
Lazarus’ Gesicht wurde abgenommen.
So wird es auch mit Israel geschehen:
Das «Schweisstuch» wird von Israel
entfernt werden, und es wird seinen
Messias sehen: «Aber ihre Gemüter
wurden verhärtet; denn bis zum heutigen
Tag bleibt beim Lesen des Alten Testa-
ments diese Decke unaufgedeckt, die in
Christus weggetan wird. Doch bis zum
heutigen Tag liegt die Decke auf ihrem
Herzen, so oft Mose gelesen wird. Sobald
es sich aber zum Herrn bekehrt, wird die
Decke weggenommen. Der Herr aber ist
BI BLISC H E BOTSC HAFT
der Geist; und wo der Geist des Herrn
ist, da ist Freiheit» (2.Kor 3,14-17).
Das Schweisstuch, mit dem Laza-
rus umhüllt war, ist auch ein Hinweis
auf die eigenen Anstrengungen Isra-
els, durch das Vollbringen der Werke
des Gesetzes gerettet zu werden. Aber
bis zum Wiederkommen Jesu in gros-
ser Kraft und Herrlichkeit wird «diese
Decke» beim «Lesen des Alten Testa-
ments … unaufgedeckt» bleiben, «die
in Christus weggetan wird».
In Seiner Göttlichkeit befahl der
Herr: «… Bindet ihn los und lasst ihn
gehen!» (Joh 11,44). So wurde Laza-
rus befreit, und auf diese Weise wird
auch Israel befreit werden. Meines
Erachtens ist nach 4 000-jähriger
Geschichte das Ziel erreicht, und Je-
sus wird mit Israel das Tausendjährige
Friedensreich aufrichten.
Als Lazarus von den Grabtüchern
und dem Schweisstuch befreit wurde,
ging die Herrlichkeit Gottes über ihm
auf, wie es Jesus Lazarus’ Schwester
Martha prophezeit hatte: «Habe ich dir
nicht gesagt: Wenn du glaubst, wirst du
die Herrlichkeit Gottes sehen?» (V 40).
Wie ist doch mit der Auferweckung
des Lazarus alles herrlich und wun-
derbar geworden! Doch wer hätte
das zuvor geglaubt? Martha jeden-
falls wollte Jesus davon abhalten,
an ihrem toten Bruder ein Wunder
zu tun: «Herr, er riecht schon, denn er
ist schon vier Tage hier!» (V 39). Aber
was man zuvor nicht hatte glauben
wollen, geschah durch die Ankunft
des Herrn! So wird durch Seine Wie-
derkunft auch über Israel die Herr-
lichkeit Gottes aufgehen!
Die Aufrichtung des Tausend-
jährigen Friedensreiches. Später
zog der Herr Jesus Christus offiziell als
Messias in Jerusalem ein und Lazarus
begleitete Ihn. Welch ein herrliches
Bild für die Aufrichtung des Tau-
sendjährigen Friedensreiches: «Am
folgenden Tag, als viele Leute, die zum
Fest erschienen waren, hörten, dass Je-
sus nach Jerusalem komme, da nahmen
sie Palmzweige und gingen hinaus, ihm
entgegen, und riefen: Hosianna! Geseg-
net sei der, welcher kommt im Namen
des Herrn, der König von Israel! Jesus
aber hatte einen jungen Esel gefunden
und setzte sich darauf, wie geschrieben
steht: ‹Fürchte dich nicht, Tochter Zion!
Siehe, dein König kommt, sitzend auf
dem Füllen einer Eselin›» (Joh 12,12-
15). Weiter heisst es: «Die Menge
nun, die bei ihm war, als er Lazarus
aus dem Grab gerufen und ihn aus den
Toten auferweckt hatte, legte Zeugnis ab.
Darum ging ihm auch die Volksmenge
entgegen, weil sie gehört hatte, dass er
dieses Zeichen getan hatte. Da sprachen
die Pharisäer zueinander: Ihr seht, dass
ihr nichts ausrichtet. Siehe, alle Welt
läuft ihm nach!» (V 17-19).
Wenn der Herr Jesus wiederge-
kommen sein wird, um Israel «auf-
zuerwecken», wird Er mit diesem
Seinem Volk das Tausendjährige
Friedensreich aufrichten. Alle Welt
wird es sehen und bezeugen, dass
Er Israel aus dem Grab gerufen und
von den Toten auferweckt hat. Darum
ging Ihm damals auch «die Volksmenge
entgegen, weil sie gehört hatte, dass er
dieses Zeichen (= die Auferweckung
des Lazarus) getan hatte». Die Men-
schen werden aus aller Welt nach
Jerusalem kommen, um den Messias
zu sehen und Ihn anzubeten. Unter
Ihm, dem «König der Juden» (Joh
19,19), ja dem «König der Könige und
Herr der Herren» (Offb 19,16), wird
Israel zur Führungsmacht auf Erden
(vgl. Jes 60,10-11; 61,6; 66,12) und
Jerusalem die Hauptstadt der Welt
werden (vgl. Jes 60,13-14; Jer 3,17;
Hes 43,7; Sach 2,16; 8,3.22; 14,16;
Mi 4,1-2). 
1
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7
YESHUA
Nachrichten aus Israel • 3/2007
UND ISRAEL
EIN MESSIANISCHES PANORAMA AUS JERUSALEM
Die «Negev-Version» des hebräischen
Neuen Testaments
«… aber das Wort des Herrn bleibt in Ewigkeit» (1.Petr 1,24).
DR. GERSHON NEREL – TEIL 8
Zur Erinnerung für unsere Leser: Weil die neue Revision des
hebräischen Neuen Testaments von Franz Delitzsch unter der Schirm-
herrschaft des messianischen, gemeinnützigen Vereins «Streams
in the Negev» (Ströme im Negev) durchgeführt wurde, wird die
gesamte Neuauflage (Beersheva, 2003) heute als «Negev-Version»
bezeichnet.
Um ein flüssiges Lesen des Textes zu ermöglichen und Verwirrung
zu vermeiden, wurden die verschiedenen Arten von Klammern (ein-
fach oder doppelt) aus der 8. Auflage der Delitzsch-Übersetzung in
der Negev-Version entfernt. Allerdings blieb die Wortwahl innerhalb
der Klammern erhalten, die runden und eckigen Klammerzeichen
wurden dagegen entfernt. Um beispielsweise das bruchstückhafte
Format des Vaterunsers im Lukasevangelium (Lk 11,2-4) zu umgehen,
wurden die Worte «im Himmel», «dein Wille geschehe wie im Himmel
so auf Erden» und «sondern erlöse uns von dem Bösen» im Text ohne
Klammern belassen. Auch bei dem Satz «Denn dein ist das Reich und
die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen» (Mt 6,13) wurde auf
diese Art verfahren. Weil dieser Wortlaut sowieso im Text erscheint,
lassen die fehlenden Klammern die Worte in sich geschlossener und
verständlicher erscheinen. Es gibt jedoch eine Ausnahme. Dabei
geht es um die genaue Identität des Ortes Emmaus und dessen
Entfernung von Jerusalem (Lk 24,13). Hier wurden die Klammern
im Text belassen.
Anstelle des alten Formats mit zwei durch ein Sternchen gekenn-
zeichneten Textvarianten für ein bestimmtes Wort, wie zum Beispiel
in Matthäus 23,35 und in Apostelgeschichte 27,2.19, haben wir nur
noch ein Wort stehen lassen, das vom biblischen und logischen Zu-
sammenhang her am sinnvollsten erscheint. In dem schwierigen Text
in Matthäus 11,19 («Und doch ist die Weisheit gerechtfertigt worden
von ihren Kindern») wurde die andere Textvariante «aus ihren Wer-
ken» am Seitenende erwähnt. Mit anderen Worten: Der «Fluss» des
Textes selbst ist erhalten geblieben. Bei anderen, ebenfalls mit einem
Sternchen gekennzeichneten Fällen wurden beide Wortlaute – wenn
ihre Bedeutung sinnvoll erschien – stehen gelassen, damit sie sich
gegenseitig ergänzen, wie zum Beispiel bei «die Frucht des Geistes und
des Lichts» (Eph 5,9) und «uns gewaschen und erlöst hat» (Offb 1,5).
Darüber hinaus wurden auch Ungenauigkeiten bei den Vokalzeichen
bereinigt, wie zum Beispiel bei garger (hebr.: Samen) anstelle von
gargar (Mt 13,31) und haavir (hebr.: Luft) anstelle von haaver (Eph
2,2). Auch für alle Stellen, an denen der Text Zitate aus dem Alten Tes-
tament enthält, wurden jeweils am Seitenende Textverweise eingefügt,
damit man die zitierten Originaltexte leichter findet.
Wichtige Änderungen. Insgesamt wurden beim Wortlaut und
den Vokalzeichen über 300 Änderungen durchgeführt. Diese Korrek-
turen teilen sich in etwa so auf: Matthäusevangelium: 52 Änderungen,
Markusevangelium: 39, Lukasevangelium: 43, Johannesevangelium:
31, Apostelgeschichte: 57, Römerbrief: 22, 1. Korintherbrief: 27, 2. Ko-
8
rintherbrief: 16, Galater: 9, Epheser: 8, Offenbarung: 24. Eine weitere,
bedeutende Veränderung bezieht sich auf das Zeichen für den Namen
Gottes. Im gesamten Text der «Negev-Revision» wurden die beiden
hebräischen Buchstaben für das Wort «Gott» (hebr.: Adonai) nunmehr
durch das biblische Tetragrammaton YHWH ersetzt.
Texterfassung und Druck. Als der gesamte Text der «Negev-
Version» im Computer erfasst wurde, wurde die Seitennummerierung
aus der 8. Auflage der Delitzsch-Übersetzung beibehalten, um denje-
nigen, die mit dem Delitzsch-Text vertraut waren, den Umgang mit der
revidierten Fassung zu erleichtern. Die Neuausgabe umfasst deshalb
ebenfalls 483 Seiten auf einem Format von 20x13 cm. Gedruckt wurde
die Bibel auf Dünndruckpapier. Der Einband ist dunkelblau.
Um die Einheit vom ersten Buch Mose bis zur Offenbarung
aufrechtzuerhalten, wurde die «Negev-Revision» an die Snaith-
Bibel angehängt, die von Norman Henry Snaith herausgegebene
Fassung des Alten Testaments aus dem Jahr 1977. Diese Ausgabe der
Bibelgesellschaft in Israel wurde ohne Änderungen kopiert und neu
gedruckt.
Olavi Syväntö aus Omer bei Beersheva und seine Freunde in
Finnland haben das gesamte Projekt finanziell unterstützt. Es wurden
insgesamt 10 000 Exemplare gedruckt – mit dem Vermerk «Nicht zum
Verkauf» auf der Rückseite des Vorderumschlags. Diese Bibeln sollen
kostenlos verteilt werden.
Zusammenfassung. Nach der ersten Veröffentlichung im Jahr
1877 ist das hebräische Neue Testament in der Übersetzung von
Franz Delitzsch in Israel noch immer in Gebrauch. Delitzsch entdeck-
te, dass er für seinen Text Ausdrücke sowohl aus dem biblischen als
auch aus dem Hebräisch der Mischna verwenden musste und viele
Textabschnitte nur dann verständlich wurden, nachdem sie in das
Hebräische zurückübersetzt worden waren.
Im Verlauf der Überarbeitung wurde deutlich, dass Delitzsch bei der
Wahl der Wörter aus dem Alten Testament für seine Übersetzung kaum
Fehler gemacht hat. Dem bereits verstorbenen Professor David Flusser
von der Hebräischen Universität Jerusalem zufolge untermauert die
Entdeckung der Schriftrollen vom Toten Meer die These von Delitzsch,
nach der die ersten historischen Berichte über das Leben von Yeshua
(Jesus) auf Hebräisch und nicht auf Aramäisch verfasst wurden.
Im Gegensatz zur Salkinson-Ginsburg-Version des hebräischen
Neuen Testaments ist die Sprache der Fassung von Delitzsch nicht zu
«poetisch» oder blumig. Vielmehr entspricht ihr ziemlich prosaischer
Stil eher der Mentalität von Lesern, die fliessend Hebräisch sprechen.
Darüber hinaus waren sich die Revisoren des Textes bewusst, dass
Delitzsch vom Himmel eine besondere prophetische Gabe für seine
Aufgabe erhalten hatte. Die Negev-Version wird bestimmt nicht die
letzte in einer langen Reihe von revidierten Ausgaben sein. Dennoch
hat sich das hebräische Neue Testament in der Übersetzung von
Delitzsch bewährt, und es wird auch in Zukunft ein monumentales
Vermächtnis sein. 
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
JERUSALEMER POLIZEI GUT VORBEREITET
Protest gegen Israel
Wegen Reparaturen nahe der Klagemauer kam es zu Unruhen in Jerusalem. Muslime griffen isra-
elische Sicherheitskräfte und Zivilisten an. Nicht nur die Hamas, sondern auch die Fatah will die
Konfrontationen schüren, obwohl die Arbeiten nicht auf «palästinensischem» Hoheitsgebiet erfolgen.
Am 9. Februar 2007 – unmittel-
bar nach Abschluss des Mittagsgebets
in der Al-Aksa-Moschee – brachen
auf dem Tempelberg schwere Unru-
hen aus. Doch Israel war darauf vor-
bereitet. Zuvor hatten nur etwa 6 000
Muslime über 45 Jahren die Polizei-
sperren passie-
ren dürfen. Und
Nach der Erstürmung des Tempelbergs: Israelische
Polizisten patrouillieren rund um den Felsendom
2 700 Polizisten
waren rund um
die Jerusalemer
Altstadt postiert
worden, um die
erwarteten Ge-
walttätigkeiten
einzudämmen.
Vorsorglich
hatte man den
Vorplatz der Kla-
gemauer räumen
lassen. «Wir mussten befürchten,
dass die muslimischen Randalierer
den Platz mit Steinen bewerfen», sagte
Polizeichef Ilan Franco, der den Befehl
zum Sturm gab. Hunderte bewaffne-
te Polizisten stürmten den Berg und
schleuderten Tränengas in die mus-
limische Menge. Mehrere israelische
Polizisten wurden verletzt. Auch in
den Strassen von Ost-Jerusalem kam
es zu schweren Zusammenstössen. In
Nazareth demonstrierten ebenfalls
10 000 Menschen, allerdings blieb
es dort friedlich. Gleichwohl kam es
zu Protesten in der islamischen Welt
von Indonesien bis Markokko. In Kai-
ro wurden Demonstrationen schnell
aufgelöst. Saudi-Arabien und Jordani-
en protestierten gegen die israelischen
Baumassnahmen, die angeblich die
«Fundamente der Al-Aksa-Moschee
zum Einsturz bringen».
Ausgelöst wurden die Unruhen
durch den Beginn von Renovationsar-
beiten an einer eingestürzten Rampe.
Der Zugang zum Tempelberg durch
das Mugrabi-Tor war sehr gefährlich
geworden, sodass man die Errichtung
einer neuen Brücke beschloss. Teile
der Rampe sollen unberührt bleiben.
Im Zuge der Reparaturen sind auch
Ausgrabungen geplant.
Miri Eisin, Sprecherin des Minis-
terpräsidenten Ehud Olmert, sagte
auf Anfrage, dass «alle relevanten
Stellen» über den Baubeschluss in-
formiert seien. Da es sich um eine
«einfache, notwendige Reparatur
einer einsturzgefährdeten Zugangs-
rampe zum Tempelberg» handle,
sei das Thema nicht dem Kabinett
vorgelegt worden.
Schon in der Vergangenheit
entzündete sich am Tempelberg
schlimmste Gewalt. Eine Behauptung
Arafats vom Jahr 1996 beispielsweise,
wonach die Israelis unter der Moschee
einen Tunnel graben würden, löste
die sogenannten «Tunnel-Unruhen»
aus, die 80 Personen das Leben kos-
teten – dabei handelte es sich um
einen bereits 3 000 Jahre alten Tun-
nel ausserhalb des Tempelbergs. Und
im September 2000, einen Tag nach
Ariel Sharons allseits genehmigter Vi-
site auf dem Tempelberg, wurde die
Zweite Intifada ausgerufen. Heute
AUS ISRAEL
weiss man, dass sie von langer Hand
vorbereitet war und Sharons Besuch
lediglich den Vorwand lieferte.
Auch dieses Mal scheinen die Aus-
schreitungen einen anderen Zweck als
blosses Unruhestiften zu haben. Das
relevante Gebiet liegt auf israelischer
Seite, was Regie-
rungsbeamte mit
dem Satz kom-
mentierten: «Wir
lassen uns nicht
sagen, was wir
in der Nähe der
Klagemauer tun
dürfen! Nur das
Gebiet des Tem-
pelbergs selbst
untersteht den
muslimischen
Behörden!» So-
wohl die Hamas
als auch die Fa-
tah haben zu den
Protesten aufge-
rufen – wohl um
von ihren internen Schwierigkeiten
abzulenken. Andererseits nutzen
sie die «günstige Gelegenheit», um
Israel einmal mehr als Aggressor
darzustellen und des «Staatsterrors»
zu bezichtigen – obwohl sie es wieder
sind, die den ersten Stein geworfen
haben. AN
Kommentar: Die Unruhen in
der arabischen Welt, die eigentlich
keine Grundlage haben, sind einzig
und allein gegen Israel gerichtet. Die
Reparaturen am Tempelberg sind le-
diglich ein Vorwand, denn Israel lässt
die Moscheen unversehrt. Sehen wir
in diesen Protesten nicht auch ein
Aufbäumen der Hölle gegen die israe-
lische Präsenz in Jerusalem und damit
gegen die letztendliche Wiederkunft
Jesu auf dem Ölberg? Spätestens dann
wird die ganze Wahrheit für alle Völ-
ker offenbar werden. Jesus ist Sieger!
Oder um es alttestamentlich zu sagen:
Israel aber wird Sieg haben! CM 
9
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 3/2007
AUS ISRAEL
NACHTTEST DES «CHETZ»-RAKETENSYSTEMS ERFOLGREICH VERLAUFEN

Schutz auch bei Nacht

Das «Chetz»-Raketenabwehrsystem aus israelisch-amerikanischer
Entwicklung hat schon viele Tests absolviert. Nunmehr hat es auch
den ersten Nachttest erfolgreich bestanden.

Angesichts der Prahlereien des die Bedrohung unseres Staates durch

Iran, über einsatzbereite Mittelstre-
ckenraketen zu verfügen, kommen-
tierten die israelischen Medien
den erfolgreichen Test von
«Chetz» mit dem Satz: «Ein
grosser Erfolg und ein glück-
licher Moment für das Volk
Israel.»
Der letzte Test dieses Ra-
ketenabwehrsystems, dessen
Entwicklung auf eine israelisch-
amerikanische Kooperation zurück-
geht, war im Dezember 2005 erfolgt.
Im Februar 2007 wurde das System
nun erstmals bei Nacht erprobt. Der
Luftwaffenchef Eliezer Shakedy mein-
te dazu: «Neue, erst in den letzten
Jahren entwickelte Parameter wur-
den bei dem Test erstmals praktisch
erprobt. Wir fahren fort, das
System zu verfei-
nern. Ausserdem
Amir Perez: «Ziel dieses Tests war es, die von uns haben wir dieses
verbesserten militärisch-operativen Kapazitäten
Mal eine neue
des Systems in Erfahrung zu bringen»
Abschussrampe
eingesetzt. Die-
ser Test unter extremen Be-
dingungen zeigte uns, dass
wir tatsächlich über ein
System verfügen, das auf
ballistische Raketen angemessen und
gut antworten kann.»
Darüber hinaus wurde «Chetz»
bei diesem Test mit weiteren Heraus-
forderungen konfrontiert. So sollte
beispielsweise eine besonders hoch
fliegende feindliche Rakete in grösse-
rer Entfernung zerstört werden usw.
In einer Presseerklärung gab Vertei-
digungsminister Amir Perez bekannt:
«Ziel dieses Tests war es, die von uns
verbesserten militärisch-operativen
Kapazitäten des Systems in Erfahrung
zu bringen. Dabei handelt es sich un-
ter anderem auch um den Abschuss
einer feindlichen Rakete in einer grös-
seren Höhe sowie in einer grösseren
Entfernung. Darüber hinaus haben
wir das operative Zusammenwirken
von zwei Abwehrbatterien getestet, die
an verschiedenen Orten stationiert
wurden. Auf diese Weise wollten
wir Erkenntnisse aus den vorange-
gangen Tests erproben. Das von uns
entwickelte Raketenabwehrsystem hat
seine Leistungsfähigkeit auch unter
extremen Bedingungen bewiesen, die
einem tatsächlichen Kriegsszenario
gleichkommen. Somit ist dieser Test
ein grosser Erfolg.» AN 

ENTDECKUNG NEUER WANDMALEREIEN UND MOSAIKE IN JERUSALEM

Tapetenwechsel zur Zeit Jesu

Archäologen führen in Jerusalem schon seit mehreren Jahrzehnten an allen Ecken Ausgrabungen
durch. Immer wieder finden sich aufsehenerregende Artefakte, die neue Erkenntnisse über das frü-
here Leben in der Stadt vermitteln.

«Mal wechselte die Mode, mal zerstörte Wasser die Wand-
malereien. Dann und wann mussten auch Mosaike ausgewechselt
werden, weil sie verblichen und abgenutzt waren, so wie wir heute
einen neuen Teppich ins Wohnzimmer legen.» Hilel Geva ist der
«Hausarchäologe» der Wohl-Stiftung, die über grossen Grundbesitz
im jüdischen Viertel der Jerusalemer Altstadt verfügt. Dort kam ein
ganzes Wohnviertel reicher Juden zum Vorschein; es steht zur Be-
sichtigung offen. Die Funde sind fast 2 000 Jahre alt und stammen
aus Jesu Zeit. «Wir wissen nicht genau, wie viele Wohnungen wir
da gefunden haben, weil alles sehr verwinkelt ist», sagte Geva. Klar
sei jedoch, dass sich jede Familie mindestens zwei Badezimmer und
private rituelle Tauchbäder leisten konnte. Ganze Badewannen und
mit Kalk verputzte Bäder, zu denen man über breite Stufen hinabstieg
und an deren Wänden noch die Wasserablagerungen zu erkennen
sind, sind erhalten geblieben.
Damals lebten direkt gegenüber dem herodianischen Tem-
pel besonders reiche Menschen: Händler und Angehörige des
Priestergeschlechts. Für Archäologen wurde das Quartier nach

10
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
dem Sechstagekrieg von 1967 zugänglich.
Unter der jordanischen Besatzung zwischen
1949 und 1967 war das jüdische Viertel dem
Erdboden gleich gemacht worden. Deshalb
beschloss der Staat Israel 1968, den Schutt
abzutragen, das Viertel vollständig auszu-
graben und danach über den Funden auf
Stelzen wieder Häuser zu errichten.
Im Empfangssaal der grössten Villa er-
wartete die Archäologen im vergangenen
Sommer eine für Jerusalem bislang einma-
lige Überraschung: Ein grosses Mosaik mit
schwarz-weissem Meander-Schmuck und
einem roten Rand sollte abgenommen wer-
den, um im Israel-Museum restauriert zu
werden. Doch 30 Zentimeter unter dem Me-
ander-Mosaik entdeckten die Archäologen
ein älteres Mosaik aus gröberen Steinchen,
die ebenfalls geometrische Formen grie-
chisch-hellenistischer Tradition darstellen.
Juden achteten damals darauf – gemäss
dem biblischen Gebot «Du sollst Dir kein
Abbild machen» –, keine menschlichen
Figuren abzubilden.
Das ältere Mosaik sei «Anfang des ers-
ten Jahrhunderts» gelegt worden, sagte
Geva. Es existierte also, als Jesus kurz vor
Seiner Kreuzigung in die Stadt kam. Es sei
damals mehrfach «geflickt» worden, bis die
MÖGLICHERWEISE WIRD ARABER ZUM
«GERECHTEN DER VÖLKER» ERNANNT
Arabischer «Oskar Schindler»?
Dr. Robert Satloff vom «Washington Institute for Near East Po-
licy» begann nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001,
den «vergessenen Holocaust» in Nordafrika zu erforschen, um so
auch der Holocaust-Leugnung in der arabischen Welt zu begegnen.
Vielleicht wird die nationale
Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem
in Jerusalem schon bald zum ersten
Hausbesitzer beschlossen hätten, es zuzu-
schütten und ein komplett neues Mosaik
zu bestellen. Das muss nach Angaben des
Archäologen um das Jahr 40 geschehen
sein, also etwa sieben Jahre nach Jesu
Tod und dreissig Jahre vor der Zerstörung
Jerusalems durch die Römer. Eine dicke
Ascheschicht und eine Münze aus dem
Jahr 2 des Aufstands gegen die Römer,
die man auf dem Mosaik gefunden hatte,
lieferten den Beweis dafür.
Die Frage nach dem Namen des Haus-
besitzers konnte Geva nicht beantworten.
«Wir haben nur im Nachbarhaus ein Ge-
wicht mit dem eingeritzten Namen ‹Bar
Kathros› gefunden. Erst viel später wurde
es Usus, die Namen der Stifter und anderer
Personen auf Mosaiken zu verewigen.» Bar
Kathros, dessen Keller und Küche ausge-
graben wurden und heute als «das ver-
brannte Haus» besichtigt werden können,
war in den alten jüdischen Schriften als
korrupter Priester einschlägig bekannt. Ihm
wurde vorgeworfen, Waren mit gefälschten
Gewichten verkauft zu haben. Den Beweis
für seinen Betrug lieferten Archäologen fast
zweitausend Jahre später: Die Gewichte in
seinem Haus entsprachen tatsächlich nicht
dem Standard. US 
Mal einen Araber als «Gerechten der
Völker» ehren, der während des Ho-
locaust unter Einsatz seines Lebens
eine Jüdin vor
dem Zugriff der
Nazis rettete.
Dies geht auch
auf Recherchen
Holocaust-Gedenkstätte: Wird hier schon bald
zum ersten Mal ein Araber als «Gerechter der
Völker» geehrt werden?
des amerikani-
schen Historikers
Dr. Robert Satloff
zurück. Unter
AUS ISRAEL
Randnotiz
DER HASS DER ARABISCHEN WELT AUF
JUDEN
In der Stadt Salam in der Provinz Al Haid
nördlich der jemenitischen Hauptstadt Sanaa
haben 45 Juden ihre Wohnungen fluchtartig
verlassen. «Extremistische Muslime», so ein
Bericht des israelischen Rundfunks, hätten
die Juden bedroht, weil sie «im Dienste der
Zionisten» stünden.
Die Verfolgten flohen in ein Hotel in Sada
und wandten sich an den Präsidenten sowie
an die Behörden des Jemen. Ein Sprecher
der Gruppe, Yechije Mussa, erklärte, dass die
Gruppe «nichts mehr hat und dringend Hilfe
benötigt». Der israelische Rundfunk berichtete
über eine Fatwa (muslimisch-religiöser Schieds-
spruch) der jemenitischen Regierung, die den
Beitrag der Juden für den Jemen lobt.
Die Zeitung «Gulf News» fügt hinzu, dass
die Juden schriftliche Drohungen von «Al
Houthi»-Anhängern erhalten hätten das Land
zu verlassen. Eine Gruppe von vier maskierten
Männern hätte sich an Dawoud Yousouf Mousa
gewandt und damit gedroht, ihn und die an-
deren Juden zu «schlachten», falls sie nicht bis
zum 19. Januar verschwinden würden. In einem
Bekennerbrief an die «Gulf News» hiess es, man
wisse nach «genauer Überwachung», dass die
Juden in Al Haid Dinge getan hätten, die «vor
allem den Zionisten dienen, das Volk korrum-
pieren und von seinen Werten, der Moral und
seiner Religion abwenden». US
INTERNETPORTAL FÜR HISTORI-
SCHE LANDKARTEN
Die Hebräische Universität Jerusalem
hat etwa 1 100 Karten des Heiligen Lan-
des aus ihrer weltberühmten Sammlung
gescannt und ins Internet gestellt.
Die Landkarten aus der Zeit zwischen
1462 und dem 19. Jahrhundert drücken in
vielen Fällen auch den Glauben der drei
monotheistischen Religionen aus, die im
Heiligen Land ein historisches wie spiritu-
elles Zentrum sehen.
Schon vor einiger Zeit richtete die Heb-
räische Universität ähnliche Internetporta-
le ein, in denen Originalmanuskripte und
Dokumente aus den Archiven einzusehen
sind (z.B. jüdische Heiratsverträge und
ethnisch-jüdische Musik).
Die Landkarten können nach Jahr,
Autor oder Region aufgerufen und zu-
dem vergrössert werden. Darüber hinaus
sind sie jeweils mit einer bibliografischen
Beschreibung versehen. US
Internetadresse: www.jnul.huji.ac.il/dl/
maps/pal/html
11
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 3/2007
dem Titel «Gab es einen arabischen
Oskar Schindler?» stellte Satloff seine
Forschungen kürzlich an der Hebräi-
schen Universität Jerusalem vor.
In einem Interview für die is-
raelische Tageszeitung «Ha’aretz»
berichtete er, dass er einen 1997
verstorbenen Tunesier, Chaled Abdel
el Wahab, ausfindig gemacht habe,
der die Jüdin Aneni Buchris und 24
ihrer Familienangehörigen vor der
Deportation bewahrte. Satloff hatte
Yad Vashem den Antrag gestellt, el
Wahab als «Gerechten der Völker»
anzuerkennen. Buchris, damals 11
Jahre alt, sei von el Wahab bis zum
Kriegsende auf einer Farm versteckt
worden. El Wahab habe sein Leben
gefährdet, als er einen deutschen Of-
fizier daran hinderte, die Mutter des
Mädchens zu vergewaltigen. Augen-
zeugen bestätigten Buchris Angaben,
die sie kurz vor ihrem Tod schriftlich
festhielt. Yad Vashem liess verlau-
ten, dass der Antrag alle formalen
Kriterien erfülle. Doch könne nicht
vorhergesehen werden, wie sich das
Kuratorium entscheide.
AUS ISRAEL
Bis Anfang 2006 ehrte Yad Vas-
hem nach eigenen Angaben 21 308
Nichtjuden als «Gerechte der Völ-
ker», darunter 427 Deutsche, 85
Österreicher, einen Luxemburger,
38 Schweizer, einen Türken und
sogar einen Japaner. An erster Stelle
stehen 5 941 Polen, gefolgt von Hol-
ländern und Franzosen. Unter diesen
«Gerechten der Völker» sind insge-
samt 60 Muslime aus verschiedenen
Nationen, bisher aber kein einziger
Araber.
Satloff ist der Ansicht, dass in der
arabischen Welt die traditionellen
Versuche, den Holocaust zu erklä-
ren, «ausgedient» hätten. Deshalb
versuche er, einen «positiven Weg»
aufzuzeigen und nach Arabern zu
suchen, die während des Holocausts
Juden geholfen hätten. Satloff hofft,
dass er auf diese Weise etwas dazu
beitragen kann, die Beschäftigung
der arabischen Welt mit dem Holo-
caust von «Mythen, Lügen und dem
Gift» zu befreien.
Nach Angaben von Satloff leb-
ten eine halbe Million Juden in
Nordafrika unter den Nazis oder
ihren Verbündeten. Dabei hätten
auch sie, ebenso wie die Juden in
Europa, unter Verfolgungen gelit-
ten. Nur die «Endlösung» sei ihnen
erspart geblieben. Allerdings hätten
sich die Historiker nicht sonderlich
für die Geschichte der Juden in der
arabischen Welt interessiert. Erst vor
einem Jahr habe Yad Vashem eine
erste Broschüre über das Schicksal
der nordafrikanischen Juden wäh-
rend der NS-Zeit herausgegeben.
Doch auch die Araber selbst, die Ju-
den halfen, sind laut Satloff nicht
darauf erpicht, entdeckt zu werden.
«Ich habe den Eindruck, dass es un-
ter den Arabern nicht sehr ehrenwert
war, Juden das Leben zu retten.» So
habe er die Enkel des damaligen
Bürgermeisters von Tunis, Si Ali
Saket, getroffen, der nachweislich
Juden gerettet hatte. «Die Enkel
bestätigten alle Tatsachen, behaup-
teten allerdings, dass es nicht Juden
gewesen seien, die ihr Grossvater
gerettet habe, sondern deutsche
Soldaten.» US 

BEMERKENSWERTES BUCH

Behauptungen und Tatsachen

Sein Buch «Behauptungen und Tatsachen. Der arabisch-israelische Konflikt im Überblick» brachte
Mitchell G. Bard bereits vor einigen Jahren heraus. Auch eine deutsche Version liegt vor, die jetzt
von der «Jewish Virtual Library» ins Internet gestellt wurde.

Dieses Buch gibt einen Überblick über die Hintergründe und die USA, den Friedensprozess und die israelische Siedlungspolitik ein.
Geschichte des Nahostkonflikts. Zudem liefert es handfeste Fakten Nachfolgend ein Ausschnitt aus dem Kapitel «Menschenrechte», der
und Argumente, die sich auf immer wieder einen Einblick in die
vorgebrachte Behauptungen beziehen. Argumentation des
Wenn Sie sich mit mehr Wissen in Diskussio- Autors gibt:
nen um das Existenzrecht Israels einschalten
wollen, ist das Buch eine Pflichtlektüre. Behauptung:
Mitchell G. Bard ist Geschäftsführer von Die in israeli-
«American-Israeli Cooperative Enterprise» schen Gefängnis-
(AICE) und Webmaster der «Jewish Virtual sen einsitzenden
Library», der grössten Online-Enzyklopädie Araber werden ge-
für jüdische Geschichte und Kultur. schlagen, gefoltert
Sein Buch befasst sich mit der Zeit des und ermordet.
britischen Mandats, der Teilung des Man-
datsgebietes und den nachfolgenden Ent- Tatsache:
wicklungen, das heisst der Gründung des Das Gefängnis
Staates Israel und den Kriegen, aber auch ist für niemanden
mit den Zeiten zwischen den Kampfhandlun- ein angenehmer
gen. Besonders interessant sind seine Kapitel zu den Themen «Flücht- Aufenthaltsort. Auch in amerikanischen Einrichtungen mehren sich
linge», «Menschenrechte», «Vereinte Nationen», «Rüstung» und «Me- die Klagen über die Behandlung von Gefangenen. Immerhin gehören
dien». Ferner geht der Autor auf Jerusalem, die Nahost-Politik der die israelischen Gefängnisse wohl zu den am sorgfältigsten überprüf-

12
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

ten auf der ganzen Welt. So werden sie zum Beispiel regelmässig
von Vertretern des Roten Kreuzes und anderer Organisationen
inspiziert. Das israelische Gesetz untersagt die willkürliche Verhaf-
tung von Bürgern. Angeklagte gelten bis zum Erweis ihrer Schuld
als unschuldig und haben das Recht auf Haftprüfung und andere
Schutzmassnahmen. Es gibt in Israel keine politischen Gefange-
nen, und die israelische Gerichtsbarkeit ist unabhängig.
Manchmal wurden Häftlinge, insbesondere Araber, die ver-
dächtigt wurden, in terroristische Aktivitäten verstrickt zu sein,
unter Anwendung rigider Verhörmethoden befragt, was regel-
mässig massive Kritik auslöste. Israels Oberster Gerichtshof traf
daraufhin 1999 eine wegweisende Entscheidung, die eine Vielzahl
von Misshandlungen wie heftiges Schütteln, schmerzhaftes Fes-
seln in verdrehten Positionen, längeren Schlafentzug und längeres
Aussetzen an extreme Temperaturen verbietet.
Die Todesstrafe ist bisher nur ein einziges Mal verhängt
worden, und zwar im Fall von Adolf Eichmann, einem der
Hauptverantwortlichen für die «Endlösung». Noch kein einziger
Araber wurde hingerichtet, auch nicht für die grausamsten
Terrorakte. AN
Internetadresse: www.jewishvirtuallibrary.org/jsource/German/
cover.html
Kommentar: Es ist sehr wichtig, dass wir als Christen bemüht
sind, die Wahrheit über Israel zu verbreiten. Dazu kann auch das
oben erwähnte Buch eine grosse Hilfe bieten. Viele Araber wissen
im Grunde genommen, dass so manche Anschuldigungen gegen
Israel aus der Luft gegriffen sind.
Einerseits ist unser wichtigster Auftrag sicher, das Evangelium zu
verbreiten, wie Christus es uns aufgetragen hat. Andererseits sollten
wir als Christen aber auch unbedingt Position für Israel beziehen.
Israel ist Gottes Volk; Gott erfüllt heute in, mit und durch Israel Seine
Verheissungen. CM 

ISRAEL SOLL DRITTEN MITTELMEERHAFEN ERHALTEN

50-Jahres-Plan für Israels Seehäfen

Israel hat am Mittelmeer zwei bedeutende Seehäfen: Haifa und Ashdod. Ein neuer Plan sieht den
Ausbau dieser Häfen vor. Daneben soll noch ein dritter Mittelmeerhafen gebaut werden.

Israels Verkehrsminister Sha’ul wird. Vielmehr möchten sie ihn als auszubauen. Mein Plan berücksichtigt
Mofaz liess einen 50-Jahres-Plan Ausleger des jeweils eigenen Hafens die Bedürfnisse der israelischen Wirt-
zur Förderung schaft und trägt zudem der Tatsache
des israelischen Rechnung, dass Israel zukünftig ein für
Schiffs- und den gesamten Nahen Osten wichtiger
Frachtverkehrs im Transitstandort werden wird. Güter, die
Mittelmeerraum in Haifa und Ashdod gelöscht werden,
ausarbeiten. Da- werden per Eisenbahn nicht nur nach
bei ist die Errich- Jordanien, sondern in die gesamte ara-
tung eines dritten bische Welt transportiert werden.»
Mittelmeerhafens Mofaz’ Plan wurde sowohl von

Oben: Hafen von Haifa

Unten: Hafen von Ashdod

beabsichtigt, über
dessen Standort
allerdings noch nicht entschieden haben. Bei den
wurde. Anschliessend sollen die beiden Rivalitäten geht
bestehenden Häfen Haifa und Ashdod es unter anderem
ausgebaut werden. um Arbeitsplätze,
Die erste Phase des Plans sieht vor, die in beiden Re-
rund 700 Millionen US-Dollar in den gionen dringend
Bau dieses dritten Hafens zu investie- erforderlich sind.
ren. Der neue Seeterminal soll bis zum Zu seinem
Jahr 2015 fertig gestellt werden. Den Plan erläuterte
genauen Standort wird Mofaz im Laufe Mofaz gegenüber der israelischen israelischen als auch ausländischen
des Frühjahrs bestimmen. Inzwischen Presse: «Israels Wirtschaft ist eine Firmen ausgearbeitet. Insgesamt sollen
machen sich die leitenden Behörden Inselwirtschaft, die vom Import und sechs Milliarden US-Dollar investiert
der bestehenden Häfen in Haifa und Export unter anderem auf dem Seeweg werden. AN 
Ashdod dafür stark, dass der neue Ter- abhängig ist. Daher sind wir dringend
minal nicht als dritter Hafen angelegt darauf angewiesen, unser Hafenwesen Mehr dazu unter www.israports.org.il

13
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 3/2007
AUS ISRAEL
REKORD IM MOBILEN TELEFONIEREN

«Telefonitis» der Israelis

Israelis reden im Durchschnitt 18 Prozent mehr über Mobiltelefone als der Rest der Welt. Die mo-
natliche Gesprächszeit pro Kopf beträgt rund 318 Minuten.

Millionen). Nach Italien, Griechen-

Israelische Mobiltelefonge-
spräche beliefen sich im Jahr 2006
auf insgesamt 30 Milliarden Ge-
sprächsminuten und 2,8 Milliarden
SMS-Mitteilungen. Das ergibt eine
monatliche Gesprächszeit pro Per-
son und Handy von 318 Minuten
(rund 18 Prozent mehr als der Rest
land und Portugal belegt Israel somit
weltweit den vierten Platz bezüglich
der Verbreitung von Mobiltelefonen.
Der entsprechende weltweite Durch-
schnitt beläuft sich auf lediglich 43
Prozent.
Nir Stern,
stellvertretender
Israelis sind Vieltelefonierer Generaldirektor
des israelischen
Mobiltelefonan-
bieters «Pelephone», führte dazu
aus, dass in den meisten Ländern
der Welt jeder Handybesitzer sein
Gerät knapp zwei Stunden täglich
benutze. Diese zwei Stunden würden
sich grundsätzlich auf die Hauptver-
kehrszeiten morgens und abends auf-
teilen. Die weltweite Benutzung von
Mobiltelefonen sinke nach 19.30 Uhr
schlagartig ab.
«In Israel ist das allerdings ganz
anders», meinte Stern. «Israelis re-
den nicht nur, wenn sie im Auto im
der Welt mit 269 Minuten). Der Stau stecken oder mit öffentlichen
Gebrauch von Mobiltelefonen hat Verkehrsmitteln auf dem Weg zur
überdies in Israel im Jahr 2006 um Arbeit oder nach Hause sind. Sie
4,7 Prozent zugenommen. Statistische führen während des ganzen Tages
Angaben deuten darauf hin, dass in Gespräche mit ihrem Mobiltelefon.
dem Land 7,6 Millionen Handys ver- Erst am Abend, etwas nach 23.00
netzt sind – das sind 114 Prozent im Uhr, verringert sich das mobile Ge-
Vergleich zur Einwohnerzahl (ca. 7 sprächsaufkommen in Israel.» AN 

KÖNIGLICHER ERLASS

Jüdin im Parlament von Bahrain

Das Königreich Bahrain ist ein aus 33 Inseln bestehender Staat im Persischen Golf. Das seit 1971
unabhängige Land hat eine wechselvolle Geschichte – wie auch die kleine jüdische Gemeinschaft in
Bahrain.

Ende des Jahres 2006 veröf-
fentlichte der König von Bahrain,
Hamit bin Issa Al-Khalifa, die 28.
königliche Verfügung des Jahres, die
erst Anfang 2007 von der Weltöf-
fentlichkeit wahrgenommen wurde.
Er bestimmte die Jüdin Huda Ezra
Nunu zukünftig für ein hohes Amt
im Parlament des Landes. In der Öf-
fentlichkeit wurde bisher allerdings
nicht bekannt, um welches Amt es
sich handelt. Darüber hinaus ist
Nunu bereits als Generalsekretärin
des Aufsichtsrates für die Menschen-
rechte in Bahrain tätig.
Heute leben nur noch sehr weni-
ge Juden in diesem arabischen Land.
Ihre Vorfahren kamen Anfang des
20. Jahrhunderts aus dem Irak und
aus dem Jemen nach Bahrain. Mit
der Ernennung von Nunu hat der
König zum dritten Mal eine jüdi-
sche Person in ein hohes Amt des
Parlaments eingesetzt. Bahrain ist
das einzige arabische Land, das jü-
dischen Bürgers solche Positionen
ermöglicht. AN 

14
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

ISRAEL UND CHINA

Ausbau der Wirtschaftskooperation

Israel und China unterhalten schon seit längerer Zeit offizielle Beziehungen, vor allem im Bereich
der Wirtschaft. Die Handelskooperation soll im Laufe des Jahres 2007 massgeblich ausgebaut
werden.

Im Jahr 2006 belief sich das israelisch-chinesische Handelsvolu- Die Chinesen sind von der israelischen Landwirtschaft zutiefst
men auf drei Milliarden US-Dollar. Bis zum Jahr 2011 soll es auf rund beeindruckt und wollen die israelischen Erfindungen und Sys-
zehn Milliarden US-Dollar erhöht werden. teme unbedingt
Darüber wurde im Januar 2007 entschie- auf ihre eigene
den, als der israelische Ministerpräsident Agrarwirtschaft
Ehud Olmert zu einem Staatsbesuch nach übertragen. Rund
China reiste. 80 Prozent der
Der Delegation des Ministerpräsidenten Chinesen arbeiten
wurde im Verlauf ihres Aufenthaltes in China in der Landwirt-
klar, dass dieses Land sehr an einer intensi- schaft, der Staat
veren Kooperation mit dem jüdischen Staat ist aber dennoch
interessiert ist. Auf auf den Import
den ersten Blick von Lebensmitteln
China interessiert sich für die israelische Land-
mag das sonder- wirtschaft
angewiesen. In
bar erscheinen, Israel hingegen
denn im Allgemei- sind lediglich zwei
nen sucht China keine engen Beziehungen Prozent der Bevöl-
zu ideologisch anders gesinnten Staaten. Darüber hinaus gibt es in kerung in der Landwirtschaft tätig; trotzdem werden Lebensmittel
China keine jüdische Lobby. Und auch eine religiöse Anbindung fehlt, in grossen Quantitäten exportiert.
die zum Beispiel einige christliche Staaten zu engen Beziehungen Olmert besuchte unter anderem einen Milchkuhbetrieb, der
mit Israel veranlasst. in China mit Hilfe des israelischen Landwirtschaftsministeriums
Eine der Erklärungen für die politische Linie Chinas ist, dass errichtet worden war. Dank israelischer Ausrüstung und Tech-
die Chinesen den jüdischen Geist, die jüdische Denkweise und nologie sowie der Beratung von israelischen Experten konnte die
den Erfindungsreichtum sehr schätzen und diese Eigenschaften Milchproduktion in diesem Betrieb mehr als verdoppelt werden
umfassend zur Weiterentwicklung ihres Landes einsetzen wollen. (von durchschnittlich 4 000 auf 10 200 Liter pro Jahr). Inzwischen
Tatsächlich setzt sich Israel erheblich für die Entwicklung der chine- entsendet die chinesische Regierung Landwirtschaftsexperten aus
sischen Landwirtschaft ein und ist zudem in mehreren Projekten zur allen Teilen des Landes, um sie auf dieser beispielhaften Farm
Trinkwasseraufbereitung involviert. fortzubilden. ZL 

DRITTER PLATZ BEI INVESTITIONEN IN TECHNOLOGIE

Israel unter den Spitzenreitern

Im Jahr 2006 erfolgten so hohe Investitionen – auch riskante – in die israelische Technologie-Indus-
trie wie noch nie.

Laut «Ernst & Young», einem Steigerung um

internationalen Wirtschaftsprü- 21 Prozent. Die
fungsunternehmen, belegt Israel im meisten Gel-
Hinblick auf die Investitionen in die der – 971 Mil-
Technologie-Industrie weltweit den lionen US-Dol-
dritten Platz nach Kalifornien und lar – stammen
Massachusetts. von ausländi-
Die Investitionen beliefen sich schen Risiko-In-
im Jahr 2006 auf 1,62 Milliarden vestmentfirmen.
US-Dollar. Dies ist die höchste In- Dabei handelt es
vestitionssumme seit fünf Jahren sich um risikorei-
und bedeutet gegenüber 2005 eine che Langzeitin-

15
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 3/2007
vestitionen; im Allgemeinen werden
sie nur getätigt, wenn der Investor
grosses Vertrauen in die Firma und
das entsprechende Land hat. Allein
hier war ein Anstieg um 42 Prozent
zu beobachten (2005 waren es 682
Millionen US-Dollar).
Von den Investitionen profitierte
insbesondere die enorm aufstreben-
de Hightech-Industrie. Laut der isra-
elischen Zentralbehörde für Statistik
wurden in diesem Bereich im zweiten
Halbjahr 2006 12,5 Prozent mehr Ar-
AUS ISRAEL
beitnehmer eingestellt. Damit wurden
in der israelischen Hightech-Industrie
im Jahr 2006 151 000 Arbeitnehmer
registriert – ein ansehnlicher Rekord.
Davon sind 69 000 im Computerwe-
sen und 33 000 in der Forschung und
Entwicklung tätig. Ebenfalls 33 000
Personen beschäftigen sich mit me-
dizinischen und wissenschaftlichen
Geräten. 16 000 Angestellte arbeiten
in der Kommunikationsbranche.
Zeev Holzman, der Vorsitzende
der Forschungsgesellschaft «IVC»,
sagte: «Trotz der globalen Krise in
den Investitionen in den Jahren
2001 bis 2003 und der geopoli-
tischen Situation in Israel ist der
Hightech-Sektor wieder zu seiner
vollen Aktivität zurückgekehrt. Israel
stellt weiterhin ein Innovations- und
Technologiezentrum dar und ist ein
Anziehungspunkt für ausländische
Investitionen und internationale
technologische Korporationen. Wir
gehen davon aus, dass diese Tendenz
weiter steigt.» ZL 

RUSSEN MACHEN IN ISRAEL FUSSBALLURLAUB

Tourismus der Oligarchie

Alle Suiten der Luxushotels in Tel Aviv, Caesarea und Herzliya waren ausgebucht. Die Gäste:
reiche Russen auf Kurzurlaub in Israel. Sie zahlten 2 000 US-Dollar die Nacht, nur um bei einem
Fussballturnier dabei zu sein.

Die reichen und auch nicht mehr in Israel. Dann wurde plötzlich bekannt, dass
superreichen Russen er dem Tel-HaShomer-Krankenhaus in Tel Aviv eine Spende
reisten nach Israel, von 50 Millionen US-Dollar zukommen lassen wolle.
um Fussballspiele Auch das von ihm organisierte Fussballturnier war eine Art
zu sehen, die der Spende. An dem Turnier nahmen sechs Mannschaften teil:
russische Jude Ro- Hapoel Tel Aviv und Maccabi Haifa (Israel), Spartak Moskau
und ZSKA Moskau (Russland), Dynamo Kiew und Schachtar
Donezk (Ukraine). Abramowitz und die von ihm gegründete
Hotels in Herzliya Fussballakademie hatten einen Siegerpreis von einer Million
man Abramowitz US-Dollar ausgesetzt. Das Turnier kostete rund acht Millionen
organisiert hatte. US-Dollar. Diese enorme Summe ist auch darauf zurückzu-
Abramowitz, der seit einiger Zeit in London lebt, zählt zu den führen, dass Abramowitz etlichen Russen und Ukrainern die
reichsten Männern Russlands. 2003 hatte er den britischen Reise nach Israel bezahlte.
Fussballklub «Chelsea» gekauft. Seither pendelt er zwischen An der Veranstaltung nahmen rund 2 000 Gäste teil, darun-
London, wo seine Familie lebt, und Russland, wo er weiterhin ter Dutzende Personen der russischen Oligarchie. Vorsichtige
seine Geschäfte führt und seinen Verpflichtungen als Parla- Schätzungen gehen davon aus, dass rund um dieses Turnier
mentsabgeordneter der nordrussischen Provinz Chukotskiy zirka zwölf Millionen US-Dollar in Israel ausgegeben wurden.
nachgeht. Seit einigen Jahren sah Abramowitz davon ab, zu- Allein fünf Millionen sollen Hotels, Restaurants und Mietwa-
gunsten von Israel zu spenden. Darüber hinaus investierte er genfirmen eingestrichen haben. ZL 

JETZT AUCH IN DEUTSCHLAND ZU GENIESSEN der zahlreichen kleineren Kellereien.

Seit Mitte der 1980er-Jahre ist Israel
Israelische Weine eines der dynamischsten Weinanbau-
länder der Welt mit einer wachsenden
Das Heilige Land ist schon von jeher für seine Weinproduktion Zahl hervorragender Boutique-Wein-
bekannt, die unter den 1 000 Jahren muslimischer Herrschaft güter.
Kürzlich hatten die israelischen
allerdings brachlag. Das änderte sich erst wieder Ende des 19. Weine eine weitere Premiere: Sie
Jahrhunderts. präsentierten sich erstmals an einem
Weinfestival in Deutschland, und
Israelische Winzer werden Erez Israel ist gerade in den letzten zwar in Oestrich-Winkel. Dabei wur-
bei internationalen Wettbewerben zwei Jahrzehnten stark aufgeblüht. den zwölf Weine der führenden israeli-
immer wieder mit hohen Preisen Neben den Erzeugnissen der grossen schen Weingüter degustiert. AN 
ausgezeichnet. Die Ende des 19. Jahr- Weingüter wie «Carmel» und «Go-
hunderts von der Familie Rothschild lan Heights» behaupten sich auch Weitere Informationen dazu unter
wieder aufgebaute Weinproduktion in zunehmend die hochwertigen Weine www.pr-weine.de/israel.html

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 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
EUROPA VERÄNDERT SEIN ANTLITZ
Mehr Übertritte zum Islam
Immer mehr Europäer entdecken den Islam. Die Zahl der Übertritte nimmt insbesondere in Frank-
reich, England und Deutschland enorm zu.
Der israelische Historiker Prof.
Raphael Israeli von der Hebräischen
Universität hat sich in den letzten
Jahren intensiv mit dem Islam in Eu-
ropa beschäftigt. Laut seiner Studie
konvertierten im Laufe des letzten
Jahrzehnts rund 100 000 französi-
sche und britische Staatsbürger zum
Islam (pro Land und Jahr knapp
4 200 Personen). Zwischen Mitte
2004 und Mitte 2005 waren es in
Deutschland
ebenfalls 4 000
Personen – vier-
mal so viele wie
zwischen Mitte
2003 und Mitte
2004.
Immer mehr Europäer konvertieren zum Islam.
Besonders in Deutschland, Frankreich und Eng-
land nimmt die Zahl der Übertritte enorm zu
In Europa le-
ben derzeit rund
380 Millionen
Menschen. Davon sind etwa 30
Millionen bekennende Muslime.
Angesichts der hohen Geburtenrate
der muslimischen Bevölkerung und
der immer zahlreicheren Übertritte
kann man davon ausgehen, so Prof.
Israeli, dass in rund 25 Jahren ca. 60
Millionen Muslime in Zentraleuro-
pa leben werden. Bei einem Beitritt
der Türkei zur EU würde die Anzahl
der Muslime in der EU sogar auf
100 Millionen von insgesamt 450
Millionen Bürgern ansteigen. Dabei
berücksichtigen diese Kalkulationen
nicht eine weitere Einwanderung von
Muslimen nach Europa, da solche
Zahlen nur schwer vorherzusagen
sind.
«Diese Faktoren zusammenge-
nommen lassen ein völlig neues
Gleichgewicht im Hinblick auf die
Machtverteilung entstehen», erläu-
tert Prof. Israeli. «Schon bald wird
kein französischer oder holländi-
scher Politiker mehr in das Parla-
ment seines Landes gewählt werden,
wenn er nicht die Unterstützung der
muslimischen Minderheit hat.»
In einem Interview mit der «Je-
rusalem Post» führte Prof. Israeli
aus, dass viele Konvertiten zuvor der
christlichen Religion angehörten.
Unzählige Personen kämen aus in-
terkonfessionellen Ehen, die auf der
Suche nach ihrer Identität seien. An-
dere Konvertiten seien auf der Suche
nach dem Andersartigen: «Man will
sich unterscheiden.» Zudem meinte
Prof. Israeli, dass es sogar Personen
gebe, die aus geschäftlichen Erwägun-
gen zum Islam übergetreten seien.
«Muslime werden mehr und mehr
Gewicht in der Ausrichtung der eu-
ropäischen Politik haben. Wenn die
Türkei der EU beitreten kann, würde
dieser Prozess, der ohnehin einen
massiven Trend aufzeigt, nochmals
stark beschleunigt werden. Berück-
sichtigen sollte man diesbezüglich
vor allem die Interessen der Musli-
me, die diese dann durch mehr po-
litisches Gewicht besser durchsetzen
könnten. Dabei muss man beispiels-
weise an die sogenannte Familien-
zusammenführung denken, die bei
massiver Umsetzung die europäische
Einwanderungspolitik vollkommen
verändern könnte. Dadurch würde
sich das Antlitz Europas endgültig
verändern», meinte Prof. Israeli.
«Jeder Europäer, der etwas Verstand
hat, hat gute Gründe dafür, Angst zu
haben.» AN
AUS ISRAEL
Kommentar: Der Islam breitet
sich auf alle Arten in Europa aus.
Das zeigt, dass die Entwicklungen
in der Endzeit schnell fortschreiten.
Dass so viele Europäer zum Islam
konvertieren, lässt uns ahnen, wie
sehr Teile der europäischen Völker
sich von ihren Wurzeln – dem
Christentum – entfernt haben. Mit
andern Worten: Die Welt wird reif
für den Antichristen, den grossen
Gegenspieler Jesu Christi. Nach
unserer Erkenntnis wird die Ge-
meinde Jesu vor Beginn der Schre-
ckensherrschaft des Antichristen
entrückt werden. Angesichts der
gegenwärtigen Entwicklungen wird
klar, dass dieses Ereignis nahe sein
muss. Der Islam, der den Juden
und Christen feindlich gesinnt
ist, versucht auf jede Weise mehr
Einfluss zu gewinnen, um seine
Ziele zu erreichen. Dass allein in
Deutschland 4 000 Personen zum
Islam übergetreten sind, beweist die
enorme Anziehungskraft dieser Re-
ligion. So kann der Islam eine neue
Front gegen Israel eröffnen. Doch
wir sind als Christen gefordert, das
Feld nicht den Feinden zu überlas-
sen. Der Befehl Jesu, die Welt mit
dem Evangelium zu erfüllen, gilt
auch heute noch. Und in Judas
3 lesen wir: «… dass ihr für den
Glauben kämpft, der den Heiligen
ein für alle Mal überliefert worden
ist.» CM 
17
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 3/2007
ISRAELISCHER MILLIARDÄR
UND DIE US-POLITIK
Haim Saban:
ganz oben
Der 1944 im ägyptischen
Alexandrien geborene israeli-
sche und US-amerikanische
Staatsbürger Haim Saban ist
als millionenschwerer Me-
dienmogul weltweit bekannt.
Er gilt als Shimon Peres und
der israelischen Arbeitspartei
wohlgesonnen; doch er ist
auch ein enger Freund der
Clintons und spendet den-
noch auch den Konservati-
ven.
Haim Saban ist am Medienhimmel
eine schillernde Persönlichkeit. Als Sohn
jüdischer Eltern wuchs er in ärmlichen
Verhältnissen in Ägypten auf und kam
mit zwölf Jahren nach Tel Aviv. Im Alter
von knapp 30 Jahren versuchte er sich in
Israel erfolglos als Konzertveranstalter.
Hoch verschuldet ging er schliesslich
nach Paris, wo er sich als Produzent von
TV-Filmmusik einen Namen machte. Doch
erst in den USA sollte er durchschlagende
geschäftliche Erfolge auf diesem Gebiet
erzielen können. Inzwischen ist er als Be-
sitzer der ProSiebenSat.1 Media AG auch
in Europa bekannt. Trotz seines Reichtums
geniesst er nicht den Ruf, zu den grossen
Philanthropen zugunsten sozialer Zwecke
zu gehören. Hingegen spendet er im Be-
reich der Politik.
Daher überraschte die kürzlich von der
israelischen Nachrichtenagentur «Ynet»
veröffentlichte Meldung nicht, dass Haim
Saban an der Spitze der Geldgeber für die
US-Politik stehe. «Ynet» griff eine Meldung
von «Fox Network» auf, wonach Saban
mehreren US-Politikern insgesamt rund 13
Millionen US-Dollar gespendet haben soll.
Weiter heisst es, Saban gehöre zu einem
der grössten Gönner der Demokratischen
Partei, lasse aber immer wieder auch re-
publikanischen Politikern Geld zukommen,
unter anderen auch Präsident George Bush
und dem kalifornischen Gouverneur Ar-
nold Schwarzenegger. AN
18
AUS ISRAEL
SYRIEN LIEFERT WEITERHIN WAFFEN
Hisbollah rüstet wieder auf
Immer wieder wird darüber berichtet, dass die libanesische His-
bollah-Miliz, die vom Iran finanziert und von Syrien unterstützt
wird, erneut aufrüstet. Kürzlich meldete sich in den israelischen
Medien ein hochrangiger Offizier der israelischen Armee zu Wort.
Damit bestätigte
erstmals nach
der Verabschie-
dung der UNO-
Resolution 1701
ein israelischer
Bewaffneter Hisbollah-Milizionär
Offizier Waffen-
lieferungen von
Damaskus an
die Hisbollah.
Dekel äusser-
«Mit Hilfe von Syrien bewaffnet te sich hierzu auch an der Herzliya-
sich die Hisbollah-Miliz wieder und Konferenz, zu der sich namhafte
gewinnt an Stärke. Zugleich sind der israelische Politiker, Militärs und
israelischen Armee aufgrund der Geschäftsleute einmal im Jahr
politischen Konstellationen im In- treffen. In seinem Vortrag warnte
und Ausland die Hände gebunden», Dekel davor, dass der «Nahe Osten
erklärte der Leiter der strategischen zunehmend instabil» werde, da der
Planungsabteilung der iraelischen Iran inzwischen in fast allen Angele-
Armee, Brigadegeneral Udi Dekel, genheiten involviert sei. Der ständige
gegenüber der israelischen Tageszei- Waffenschmuggel in den Gazastrei-
tung «Jerusalem Post». fen stelle ebenfalls ein grosses Prob-
Sowohl der militärische als auch lem dar. «Die israelische Regierung
der zivile israelische Geheimdienst und die Armee des Landes sind einem
wisse, dass die Hisbollah-Miliz in- konstanten Dilemma ausgesetzt: Soll
tensiv mit ihrer Wiederaufrüstung man den Aufbau von Terrorstruktu-
beschäftigt sei. «Beinahe pausenlos ren in Gaza und im Libanon verhin-
treffen die Waffenlieferungen aus Sy- dern oder sich stattdessen auf einen
rien ein», meinte der Brigadegeneral. neuen Krieg vorbereiten?» AN 
ISRAELISCHER GEHEIMDIENSTBERICHT
Iran kauft Libanesen
Anfang 2007 berichtete die israelische Tageszeitung «Ma’ariv»,
dass der israelische Nachrichtendienst dem israelischen Aussenmi-
nisterium einen Bericht vorgelegt habe, der sich mit interessanten
Aspekten der innerlibanesischen Konstellationen beschäftigt.
Laut dem israelischen Geheim- investieren. Durch diesen Akt will
dienst beschloss der Iran, mehrere man «Barmherzigkeit» zeigen und
Hundert Millionen US-Dollar in die Herzen der Libanesen für sich
den Wiederaufbau des Libanon zu gewinnen. In Wahrheit handelt es
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
sich jedoch um den Versuch, die Li-
banesen, die grosse Angst vor einem
erneuten Bürgerkrieg und einer wei-
teren Zerstörung ihres Landes haben,
zu kaufen und für die eigenen Ziele
zu missbrauchen.
Der Bericht analysiert die gegen-
wärtige Situation des Libanon bis ins
kleinste Detail und versucht zudem,
eine Vorhersage für die kommenden
Monate zu treffen. Ein Regierungs-
vertreter meinte dazu: «Aus der Ein-
schätzung des Nachrichtendienstes
geht hervor, dass es Teheran in den
vergangenen fünf Monaten nach
Ende des Krieges gelungen ist, als
Erlöser und Helfer des Libanon auf-
zutreten, wobei die Iraner mehrere
Dutzend Millionen US-Dollar im
Libanon verteilten und das Verspre-
chen für weitere hundert Millionen
gaben, die für den Wiederaufbau
aller Lebensbereiche nach dem Krieg
bestimmt sind.»
In Israel ist man der Ansicht, dass
diese Investitionen einerseits enormen
Druck auf die libanesische Regierung
ausüben werden und andererseits zu
einer Einschränkung der – aus is-
HISTORISCHE BERICHTE ALS WAHR BESTÄTIGT
Flavius Josephus hatte Recht
Der jüdische Geschichtsschreiber Joseph ben Mathitjahu – besser bekannt als Flavius Josephus –
schrieb über die Zerstörung des zweiten Tempels. Jetzt fanden Archäologen Beweise für seinen
Bericht.
«Unterdessen hatten die Soldaten be-
reits Feuer an die Thore gelegt, und das über-
all schmelzende Silber eröffnete den Flam-
men den Zugang zu dem hölzernen Gebälk,
von wo sie prasselnd hervorbrachen und die
Hallen ergriffen. … Sowie die Flammen auf-
loderten, erhoben die Juden, entsprechend
der Grösse des Unglücks, ein gewaltiges
Geschrei … Auf diese Weise ging der Tem-
pel … in Flammen auf.» Dies berichtet Flavius
Josephus in seiner «Geschichte des Jüdischen
Krieges», 6. Buch, Kapitel 4. In Kapitel 9 heisst
es: «Da die Krieger nun des Mordens müde
waren und doch immer noch eine herbliche
Menge Juden zum Vorschein kamen, befahl
der Caesar, nur die Bewaffneten und die
Widerspenstigen zu töten. … Dennoch
machten die Soldaten … auch die Alten und
Schwachen nieder. … Die Gesamtzahl der in
diesem Kriege gefangenen Juden belief sich
AUS ISRAEL
raelischer Sicht
wichtigen – stra-
Israelische Experten glauben nicht, dass der liba-
nesische Ministerpräsident Siniora an den irani-
schen Investitionen interessiert ist
tegischen Errun-
genschaften des
Krieges führen
könnten. Man
glaubt, dass die
UNO-Resoluti-
on 1701 letztlich
nicht umgesetzt
werden wird, so-
dass sich Syrien
dennoch wieder
des Landes be-
mächtigen kann. Israelische Experten glauben nicht,
Zudem wird in dem Geheim- dass der libanesische Ministerpräsident
dienstbericht dargelegt, dass die Siniora an den iranischen Investitionen
iranische Regierung eine neue Be- interessiert ist und sehr wohl weiss,
hörde gegründet haben soll, die sich welche eigentlichen Interessen der Iran
«die Behörde für den Wiederaufbau damit verfolgt. Dennoch sei er nicht in
des Libanon» nennt und wie eine der Lage, sich gegen die Investitionen
internationale Hilfsorganisation zu stellen, da sein Volk diese als rein
aufgebaut ist. humanitäre Hilfe betrachte. AN 
auf 97 000; ums Leben kamen während der
Dauer der Belagerung 1,1 Millionen.»
Flavius Josephus beschreibt ausführlich
die Zerstörungen, welche die römischen Sol-
daten anrichteten, als sie von Haus zu Haus
gingen, um die jüdischen Bewohner der
Stadt Jerusalem zu ermorden. Sein Bericht
wurde nunmehr durch Ausgrabungen in der
Davidstadt belegt: Man fand eine Strasse, die
in die Zeit der Zerstörung des zweiten Tempels
datiert. Gemäss den israelischen Archäologen
Ronny Reich und Eli Shukrun benutzten die
jüdischen Pilger vor allem diese Strasse, um
zum Tempel zu gelangen. Den Aufstieg unter-
nahmen sie, nachdem sie sich in der Mikweh
(Siloah-Teich) rituell gereinigt hatten. Bisher
legten die Archäologen rund 30 Meter der
600 Meter langen Prachtstrasse frei. Darun-
ter entdeckten sie einen Abwasserkanal mit
Überresten von Kochtöpfen, Geschirr und
19
H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 3/2007
AUS ISRAEL

auch Münzen. Diese Münzen stammen aus der Zeit des jüdischen
Aufstandes gegen die Römer. Darüber hinaus sind die beiden Archä-
ologen überall auf Spuren von Gewalt gestossen, die die Richtigkeit
der Darstellung von Flavius Josephus beweisen.
Die antike Strasse läuft unter Häusern von muslimischen Einwoh-
nern des heutigen Jerusalem hindurch. Shukrun erläuterte, dass es aus
archäologischer Sicht wichtig wäre, die Strasse freizulegen. So hat die
israelische Antikenbehörde bereits beschlossen, unter diesen Häusern
zu graben, ohne die Bausubstanz anzugreifen. ZL
Weitere Infos zu Flavius Josephus unter http://de.wikipedia.org/wiki/
Flavius_Josephus
Kommentar: Wenn israelische Archäologen Beweise für die
Wahrheit und Echtheit von Flavius Josephus’ Berichte gefunden
haben, dann bestätigen sie damit auch, dass Jesus Christus in Israel
gelebt und gewirkt hat. Josephus hat nämlich auch eine sehr intere-
ssante Passage über Jesus Christus geschrieben:
«Um diese Zeit lebte Jesus, ein weiser Mensch, wenn man ihn
überhaupt einen Menschen nennen darf. Er war nämlich der Voll-
bringer ganz unglaublicher Taten und der Lehrer aller Menschen,
die mit Freuden die Wahrheit aufnahmen. So zog Er viele Juden und
auch viele Heiden an sich. Er war der Christus. Und obgleich ihn
Pilatus auf Betreiben der Vornehmsten unseres Volkes zum Kreu-
zestod verurteilte, wurden doch Seine früheren Anhänger Ihm nicht
untreu. Denn Er erschien ihnen am dritten Tage wieder lebend, wie
gottgesandte Propheten dies und tausend andere wunderbare Dinge
von Ihm vorher verkündigt hatten. Und noch bis auf den heutigen Tag
besteht das Volk der Christen, die sich nach Ihm nennen, fort.»1
Historiker meinen, dass Flavius Josephus nicht unbedingt ein
Freund des Christentums gewesen sei. Umso glaubhafter und
gewichtiger wirkt sein Bericht über Jesus Christus. Mögen dadurch
viele Juden zu Jesus Christus finden, dem Messias Israels und der
ganzen Welt. CM 
1
www.fb1.uni-siegen.de/antiketexte/ausser/1.html

SYRIEN RÜSTET SICH

Israels Militärgeheimdienst warnt

Während die Welt aufschaute, als Gerüchte über vermeintliche Verhandlungen zwischen Israel und
Syrien kursierten, legte der israelische Militärgeheimdienst einen Bericht mit aktuellen Erkenntnissen
vor: Syrien trifft Kriegsvorbereitungen.

Der Leiter der Analyseabteilung Aus seiner Sicht widerspricht das denten Rafik Hariri vom Februar
des militärischen Geheimdienstes eine dem anderen nicht», so Bai- 2005 sehen. Der syrische Diktator
der israelischen Armee, Yossi Bai- datz. habe Angst davor, dass man ihm
datz, machte an einer Sitzung der Nicht nur der Iran strecke die eine direkte Involvierung nachwei-
israelischen Regierung eine eindeu- Fühler in Richtung Libanon aus, sen wird, was ihm und seinem Land
tige Aussage: Der syrische Präsident sondern auch Syrien habe weiterhin grossen Schaden zufügen würde. So-
Bashar el-Assad arbeite gleichzeitig ein Auge auf seinen Nachbarstaat mit versuche er einerseits, den Kopf
an zwei Fronten, denn trotz diplo- geworfen. Die syrischen Truppen, aus der Schlinge zu ziehen, indem er
matischer Bemühungen bereite er erklärte Baidatz weiter, seien zwar sich zahm und verhandlungsbereit
sein Land auf einen möglichen Krieg aus dem Libanon abgezogen, aber gibt. Andererseits treffe er Vorberei-
gegen Israel vor. dennoch sei Syrien nach wie vor tungen nach dem Motto: «Angriff
«Einerseits erwägt Assad die stark in viele Geschehen dieses ist die beste Verteidigung.» AN
Möglichkeit, Mittelmeerlan-
auf diplomati- des involviert. Kommentar: Man kann es
schem Weg zu Die diploma- drehen und wenden, wie man will:
einer Einigung tischen Bemü- Syrien wird nie einen bleibenden
mit Israel zu hungen Bashar Frieden mit Israel eingehen, bis der
kommen. Aber el-Assads müsse Messias kommt. Diese Entwicklung
andererseits man vor dem geht schon aus der Bibel hervor, wo
bereitet er seine Hinterg r und wir oft von syrischen Angriffen auf
Streitkräfte auf der internati- Israel lesen.
eine militärische onalen Unter- Syrien führt mit Israel nur Frie-
Konfrontation suchungen der densverhandlungen, um Zeit zu
vor, indem er Ermordung des gewinnen und besser aufzurüsten.
die Produktion Und nachdem Syrien im letzten
von Langstre- Libanonkrieg gesehen hat, dass die
ckenraketen Assad bereitet sich für einen möglichen Krieg «Supermacht Israel» durch Kurz-
gegen Israel vor
vorantreibt und streckenraketen verletzbar ist, ist es
Panzerabwehr- noch mehr auf den «Geschmack» ge-
raketen an die libanesischen kommen. Israel braucht sehr unsere
Grenze verlegt. Ministerpräsi- Gebete um Bewahrung! CM 

20
 H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N AUS ISRAEL

UNTER DEN 100 GRÖSSTEN HIGHTECH-INVESTOREN

«Forbes» ehrt drei Israelis

Längst zählt Israel zu den führenden Ländern der Hightech-Industrie. Dennoch ist es erstaun-
lich, dass es laut dem Magazin «Forbes» drei Israelis in die Weltrangliste der Hightech-Investoren
geschafft haben.

Periodisch erstellt das Wirtschaftsmagazin «Forbes» eine
Rangliste der 100 weltweit führenden Investoren im Hightech-Be-
reich. In diesem Jahr erarbeiteten sich gleich drei Israelis ansehnliche
Ränge.
Shlomo Kalish, der der «Jerusalem Global Ventures» vorsteht, be-
legt Platz 39. Erel Margalit von «Jerusalem Venture Partners» schaffte
es auf Platz 69, und Yossi Sela von der Firma «Gemini Israel Funds
Management Ltd.» wurde Rang 89 zugestanden.
In dieser Liste werden Personen aufgeführt, die ihr Kapital so in der
Hightech-Industrie investierten, dass zum einen die entsprechenden
Firmen massgeblich profitierten und zum anderen die Investoren
grosse Gewinne einstreichen konnten. Berücksichtigt wurden Inves-
titionen, Profite und Verkäufe in den letzten fünf Jahren. «Forbes»
gab zudem an, dass bei der Evaluation nicht unbedingt die investierte
Summe den Ausschlag gab, sondern vielmehr der nachfolgend ge-
handelte Aktienwert des Unternehmens. Darüber hinaus liessen laut
«Forbes» Investoren im Laufe des letzten Jahres rund 25 Milliarden
US-Dollar als sogenanntes Neukapital in den Hightech-Bereich flies-
sen. Genau wie in den Vorjahren wird auch 2007 die prosperierende
Internet-Branche den Markt dominieren. AN
Kommentar: Dass Juden auf vielen Gebieten die Nase vorn
haben, erstaunt nicht. Sie wurden von Gott mit einem hohen Intelli-
genzquotienten und auch in anderer Hinsicht reich gesegnet. Schon
in der Bibel sehen wir dies. Denken wir an den Glauben und Reich-
tum Abrahams, an die Weisheit Salomos, an die grossen jüdischen
Propheten, vor allem aber an den grössten Juden aller Zeiten: Jesus
Christus, der nicht nur für Israel als Erlöser kam, sondern für die
ganze Welt. Denken wir an die 12 jüdischen Apostel im Neuen Bund.
Denken wir an die Glaubenshelden aus Hebräer 11 – mehrheitlich
alles Juden. Dadurch wird christlichen Antisemiten praktisch der Ar-
gumentationsboden unter den Füssen weggezogen. Israel ist einfach
nicht zu vergleichen mit andern Völkern. Das sagte schon Mose in
5. Mose 33,29. CM 

ISRAELISCHE LUFTSTREITKRÄFTE STOCKEN MAGAZINE AUF

«Intelligente Bomben» aus den USA

Die israelische Luftwaffe verhandelt mit den USA über einen der grössten Käufe von Kriegsmitteln
in den letzten Jahren (Wert: 100 Millionen US-Dollar). «Intelligente Bomben» sind für Israel von
enormer strategischer Bedeutung.

Wie die israelische Tageszeitung
«Jerusalem Post» kürzlich berichtete,
nahm die Luftwaffenleitung Kontakte
mit den US-Behörden auf zwecks Kaufs
von «intelligenten Bomben». Es handelt
sich dabei um verschiedene Waffenty-
pen, die als präzisionsgelenkte Muniti-
on bezeichnet werden – im Englischen
auch unter der Abkürzung JDAM (Joint
Direct Attack Munition) bekannt. Die
Kriegsmittel, die Israel erwerben möch-
te, sind rund 100 Millionen US-Dollar
wert.
Im letzten Libanonkrieg setzten die
israelischen Luftstreitkräfte JDAM um-
fassend ein. Während der Kampfhand-
lungen erhielt Israel sogar Notfallliefe-
rungen aus den USA. Dies erregte viel
Aufsehen und auch Unmut, denn eines
der Kurierflugzeuge wurde auf dem Weg
nach Israel bei einer Zwischenlandung
in Glasgow entlarvt. Die Briten wa-
ren vor allem erbost, weil die Ladung die Herstellung von «Lora»-Raketen
nicht entsprechend den bestehenden (ballistisch-taktische Boden-Boden-
Sicherheitsvorschriften transportiert Raketen mit einer Zielgenauigkeit von
worden war. zehn Metern). Diese Raketen aus Eigen-
produktion haben eine Reichweite von
ca. 1 000 Kilometern und können mit
400 Kilogramm
Sprengstoff bela-
Eine JDAM-Bombe auf dem Weg zu ihrem Ziel den werden.
Dennoch ver-
sucht die Luftwaf-
fe, weitere präzisionsgelenkte Munition
zu kaufen, die unter anderem von der
Firma «Boeing» hergestellt wird. Israel
war das erste Land, das von den USA die
Genehmigung erhielt, JDAM von «Boe-
ing» zu erwerben (im Jahr 2000).
Die Verhandlungen in den USA sei-
en bereits weit vorangeschritten. Aus-
Gemäss «Jerusalem Post» verhan- schlaggebend sei, dass Israel für diesen
delt die israelische Armee zurzeit mit der Kauf keine erneute Genehmigung beim
israelischen Luftwaffenindustrie über US-Kongress einholen muss. AN 

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H I N T E R G R U N D I N F O R M AT I O N E N
Nachrichten aus Israel • 3/2007
AUS ISRAEL
ISRAELS NEUER GENERALSTABSCHEF

Wer ist Gabi Ashkenazi?

Gabi Ashkenazi wurde 1954 im
Moschaw (genossenschaftlich orga-
nisierte Siedlung) Hagor geboren.
Sein Vater überlebte den Holocaust.
Die Mutter kam in Syrien zur Welt.
Generalstabschef Dan Halutz dankte im Janu-
ar 2007 ab. Sein Nachfolger Gabi Ashkenazi
tritt eine schwere Amtsnachfolge an. Experten
in Israel zeigten sich mit der Ernennung zu-
frieden.
Seinen aktiven aus dem Südlibanon verantwortlich.
Dienst in der is- 2002 wurde er zum stellvertretenden
raelischen Armee Generalstabschef ernannt. Als Dan
trat Ashkenazi Halutz zum Generalstabschef ernannt
1972 an. Er diente wurde, verabschiedete er sich zunächst
bei der Elitetruppe vom aktiven Dienst, weil ein weiterer
Golani, in deren Aufstieg in der israelischen Armee
Reihen er 1973 nicht möglich war.
im Jom-Kippur- Ein ehemaliger Kommandeur von
Krieg kämpfte. Ashkenazi, Generalmajor Uri Saguy,
1978 wurde er sagte gegenüber der israelischen Pres-
stellvertretender se: «Gabi Ashkenazi wird die grundle-
Kommandeur genden Werte wieder in die israelische
dieser Truppe. Armee zurückbringen. Er ist ein guter
Nachdem er zwei Soldat, der sich den ganzen Weg hoch-
Jahre nicht im ak- gearbeitet hat.»
tiven Dienst der Ashkenazi besitzt einen Abschluss
israelischen Armee war, nahm er 1986 in Politikwissenschaften und graduier-
wieder einen Kommandeursposten an. te zudem an der US-amerikanischen
1996 wurde er zum Generalmajor be- Kennedy Schule für Regierungswissen-
fördert. Im Jahr 2000 war er für die schaften. Er ist verheiratet und hat zwei
Umsetzung des israelischen Rückzugs Kinder. AN 

BAR-ILAN-UNIVERSITÄT UNTER DEN SPITZENREITERN

Materialwissenschaft als Spezialgebiet

Die Materialwissenschaft geniesst an der Bar-Ilan-Universität grosses Ansehen. Kürzlich wurde
bestätigt, dass die hier durchgeführten Studien als drittbeste der Welt gelten.

Das Magazin «Chemistry in Israel» begutachtete
kürzlich 200 Universitäten, darunter auch Harvard, MIT,
Oxford und Cambridge. Dabei ging es um die Bewertung
von Studien im Bereich der Materialwissenschaft. Das Bar-
Ilan-Team erreichte den dritten Rang in diesem weltweiten
Vergleich.
«Diese Auszeichnung bestätigt, was wir aufgrund unserer
Zusammenarbeit mit Kollegen in aller Welt wissen: Wir gehö-
ren zu den Besten», sagte Prof. Chaim Sukenik, Vorsitzender
des Fachbereichs für Chemie und Mitglied der Forschungs-
gruppe Materialwissenschaft der Bar-Ilan-Universität. «Wir
sind stolz auf diese Ehrung und werden unsere Bemühungen
noch angestrengter fortsetzen.»
Der Vize-Präsident der Forschungsabteilung der Bar-Ilan-
Universität, Prof. Harold Basch, wies darauf hin, dass die
Universität diesen Bereich sehr stark gefördert habe. «Wir
haben Gelder investiert, doch unsere Forscher haben noch
mehr internationale Forschungsaufträge und damit Förde-
rungen zugesprochen bekommen, die zum Ansehen der ge-
samten Universität beitragen und in der Welt der modernen
Wissenschaften Furore machen.»
Die Abteilung für Materialwissenschaft ist dem Institut
für Nanotechnologie angeschlossen, an dem mehr als 200
Wissenschaftler der Bereiche Chemie, Physik, Biologie und
Ingenieurwesen forschen, um Innovationen von «atomarer
und molekularer Grösse» hervorzubringen. Für die Ent-
wicklung von Nanomaterialien zum Wiederaufladen von
Batterien, für Nano-Solarzellen, Wasseraufbereitung und
einige biomedizinische Innovationen wurde dieses Wissen-
schaftlerteam der Bar-Ilan-Universität bereits wiederholt
international ausgezeichnet. Die EU ehrte es kürzlich als
eine der führenden europäischen Institutionen im Bereich
der «Methoden zur Herstellung neuartiger Materialien von
Nanogrösse». AN 

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