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Wir haben diesen Widerspruch: auf der einen Seite nach Korrektheit, Pnktlichkeit,
Verlsslichkeit das sind alles Dinge, die unter Alkohol schwer mglich sind. Aber man
kann natrlich davon ausgehen, je mehr man diese Sekundrtugenden pflegt, desto
mehr hat man einen Wunsch nach Ausgleich.
Als typisch deutsche Eigenschaften gelten in aller Welt Pnktlichkeit, Genauigkeit und
Verlsslichkeit. Professor Michael Klein bezeichnet sie als Sekundrtugenden. Sie dienen
dem Funktionieren der Gesellschaft und sind nicht ethisch begrndet. Deshalb sind sie
sekundr, zweitrangig im Gegensatz zu den Primrtugenden Weisheit, Gerechtigkeit,
Tapferkeit und Migung. Wer zu sehr nach diesen Sekundrtugenden lebt, sie pflegt,
braucht einen Ausgleich, etwas, das ein Gegengewicht schafft. Und das kann dann auch
der bermige Genuss von Alkohol sein, weil der seine Vorteile hat, sagt Professor Michael
Klein:
Dass Alkohol ne Substanz ist, die im kurzfristigen Konsum dem Konsumenten sehr
viele Vorteile bringt: Berauschung, Nachlassen von ngsten und von Stress. Das ist so
psychologisch schon eine fast ideale Substanz fr die Vernderung der Psyche.
Alkohol hat im kurzfristigen Konsum, also auf einen kurzen Zeitraum betrachtet, eine
durchaus erwnschte Wirkung auf den Krper: Eine angetrunkene Person wird
risikobereiter, hat weniger Angst und fhlt sich entspannt. Alkohol ist, wie es Professor
Michael Klein ausdrckt, ein geeignetes, ideales, Mittel, um das eigene Wesen, die
Psyche, zu verndern. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums konsumieren
9,5 Millionen Menschen in Deutschland regelmig zu viel Alkohol, 1,5 Millionen gelten
sogar als alkoholabhngig. Whrend es der Tabakindustrie allerdings inzwischen
weitgehend verboten ist, noch fr ihre Produkte zu werben, sieht das beim Alkohol anders
aus. Gegen ein Kulturgut und gesellschaftlich anerkanntes Schmiermittel mit Gesetzen
angehen zu wollen, ist eben nicht einfach.
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Arbeitsauftrag
Tabakwerbung ist in Deutschland weitgehend verboten, Alkoholwerbung nicht.
Recherchiert im Internet ber den Stand der politischen und gesellschaftlichen Diskussion
ber das Thema. Diskutiert in eurer Lerngruppe, was ihr von einem mglichen Verbot
haltet.
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