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Mit geschlossenen Augen liegt sie auf ihrem Bett, inmitten von
schwarzen Klamotten. Langsam ertastet sie ihre Umgebung und
starrt schlielich die Dachschrge ber sich an. Trnen schieen
ihr in die Augen, sie wei nicht warum, trotzdem gibt sie Ihnen
nach und lsst sie ungehemmt ber ihr Gesicht laufen. Mit jeder
einzelnen Trne verschleiert sich ihre Sicht mehr, doch dem
Mdchen ist das egal. Sie kennt ihr Zimmer ja auswendig. Nach
einer Weile lsst der Trnenschwall nach und sie setzt sich
langsam auf. Ein Spruch an ihrer Tr treibt ihr direkt neue Trnen
in die Augen. "Wie lang wird es noch dauern, bis ich nicht mehr
kann?" Sie wendet den Blick von der Tr ab und steht auf. Am
ganzen Krper zitternd geht sie zum Spiegel und betrachtet die
erbrmliche Jugendliche mit den verheulten Augen vor sich.
Vorsichtig streichelt sie ber die Wange des Spiegelmdchens. "Es
tut mir leid." Murmelt sie, dann dreht sie sich um und geht weiter
zu ihrer Balkontr. Wie hypnotisiert zieht sie den Vorhang beiseite
und legt ihre Handflchen an das kalte Glas. Hinter der Scheibe
sieht sie den Balkon, den sie noch nie betreten hatte, dahinter
entdeckt sie ein Paar Jugendliche, die ber die Strae gehen. Sie
blickt Ihnen so lange nach wie sie kann, dann wendet sie ihren
Blick wieder nach vorne, sieht Felder, Wiesen und die Berge. Wie
gerne wrde sie mit den anderen Jugendlichen etwas
unternehmen, aber wer will schon etwas mit ihr zu tun haben?
Ihre Hnde Streifen ber das Glas, das sie von der Auenwelt
trennt. Sie berlegt wie sie wohl von auen aussieht. Wie ein
eingesperrtes Tier? Mehr ist sie ja auch nicht. Ein Tier, das in
seinem eigenen Leben eingesperrt ist...