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Leben-Feuer

Für das Feuer sollten man möglichst nur trockenes Holz verwenden, notfalls die feuchte
Rinde vorher entfernen. Holz, das auf der Erde liegt scheidet im allgemeinen aus. Es ist feucht
und brennt allenfalls, wenn schon viel Glut vorhanden ist. Tote, trockene Äste, bezieht man
am besten vom umgestürzten oder lebenden Baum. Selbst bei Regen sind diese Äste
verwendbar, weil sie ihren trockenen Kern behalten und nach einem Regen im Wind sofort
trocknen.Weichhölzer (Nadelhölzer) brennen leicht und schnell, entwickeln für kurze Zeit
kräftige Hitze, verursachen aber Rauch und Funken stark und ergeben wenig Glut.
Harthölzer (bestimmte Laubhölzer) sind generell weniger leicht entflammbar, brennen
langsamer mit länger anhaltender, kräftiger Hitzeentwicklung, weniger Rauch und Funken
und ergeben eine stärkere und anhaltendere Glut

Heizwert 100 entspricht guter Glut bei lebhafter Flamme. Die einzelnen Holzarten weisen
ausgehend von diesem Index, folgende Heizwerte auf :

Holz, Heizwert, Eigenschaft


Hagebutte, 100, gute Glut lebhafte Flamme
Eiche, 99, brennt langsam ausgezeichnete Glut
Esche, 92, brennt langsam gute Glut
Ahorn, 91, gute Flamme
Birke, 89, brennt schnell wärmt gut helle Flamme
Ulme, 84, brennt langsam gibt aber viel Wärme
Buche, 80, gutes Brennholz gute Glut helle Flamme
Weide, 71, helle und rasche Flamme lässt sich leicht entzünden
Tanne, 70, lebhafte Flamme wärmt schnell verbrennt rasch
Erle, 67, brennt schnell - gibt viel Wärme verbrennt rasch
Kiefer, 67, lebhafte Flamme - gibt viel Wärme verbrennt rasch
Fichte und Lärche, 66, brennt leicht an doch ohne Glut
Kastanie, 20, schlechtes Brennholz, wenig Wärme, gefährliche Funken

Je feiner das Holz gespalten, desto schneller und besser brennt es und weniger Rauch entsteht

Hat man kein Papier oder sonstigen brauchbaren Zunder zum anzünden, können auch feinste
Holzspänchen geschabt

Feuer immer von der Windseite her anzünden

Gutes Brennholz liefern: Ahorn, Birke, Eiche, Esche, Hainbuche, Rotbuche, Stechpalme und
Weissdorn

Dünne, trockene Fichten-, Kiefern- und Lärchenzweige eignen sich als Anbrennmaterial

Zunder kann aus Laub, trockenem Gras, Pflanzenfasern, Holzspänen, Distelsamen,


Rohrkolbensamen, Flechten, Moose, kleine Vogelfedern, Flaum, Birkenrinde, verdorrter
Milchsaft in Pflanzenstengeln, Wollfäden, Samen (Löwenzahn, Pappel oder Distel) oder
Haaren bestehen. Der beste Zunder ist Birkenrinde, von dem ein Vorrat immer hilfreich ist.
Birkenrinde besitzt kleine, hauchdünne Fetzen, die sofort Feuer fangen - auch bei frischer
Rinde - und enthält harzig-ölige Stoffe, die auch dann noch ausgesprochen feurig brennen,
wenn die Rinde nass geworden ist oder ein heftiger Wind pfeift

Eine leichte Methode ohne Streichhölzer Feuer zu machen ist das Feuerbohren

Jeder der es schafft, ein Feuer ohne konventionelle Hilfsmittel zu entzünden, wird ein
besonderes Gefühl erfahren. Diese schöne Emotion kann in Worten nicht ausgedrückt werden,
es kann nur selbst erfahren werden

Brenngläser sind ein wichtiges Hilfsmittel, wenn man ein Feuer ohne Streichhölzer entfachen
will: Sonnenstrahlen bündeln und auf einen möglichst kleinen Fleck konzentrieren. Wichtig
ist dabei leicht brennbares Material. Auch die Objektive von Fotoapparaten und Ferngläsern
oder die Parabolspiegel einer Taschenlampe, eines Rad- oder Autoscheinwerfers oder auch
die Linsen von der Brille eignen sich zum Bündeln von Sonnenstrahlen. Diese teilweise nur
gering gewölbten Linsen lassen sich in ihrer Wirkung verstärken, wenn man zwei mit der
Wölbung nach aussen zusammensetzt, nachdem man sie vorher noch mit Wasser gefüllt und
zusammengeklebt hat. Der Zunder muss dann am "optischen Brennpunkt" liegen. Eskimos
schleifen sogar Eislinsen durch partielles Antauen unter dem reibenden Druck ihrer Hände
und erlangen so durch die Linsen ihr Feuer

Auch mit dem Feuerstein, den man gegen einen schwefelhaltige Stein (Markasit oder Pyrit)
nicht zu stark von oben im schrägen Winkel schlägt und dadurch die absprühenden Funken in
den Zunder fällt, kann man Feuer machen. Andere Steinkombinationen erzeugen auch
Funken, doch nicht so lang glühende wie bei der bewährten Variante

Streichhölzer wasserfest zu machen ist leicht, einfach in flüssigen Wachs tauchen

Man kann auch Feuer transportieren, indem man ein langes Stück Rinde im Innenraum mit
Zunder füllt, zusammenrollt und zusammenbindet. Nun entsteht ein Schwefelbrand, wenn
man Glutstücke einfügt und hält man nun die Rolle Richtung Windrichtung bleibt der Brand
einige Zeit gut erhalten

Weiter kann man Feuer transportieren mit einem dicken Naturseil als glimmende Lunte.
Brennt es zu schnell ab, einfach nass machen. Oder man packt Glut in eine durchlöcherte
Dose mit einem Tragegriff aus Draht. Es kommt nun darauf an, die Glut gerade noch zu
erhalten und daher mit Asche zu zudecken. Von Zeit zu Zeit sollte man dann die Asche
entfernen und durch heftiges Schenken die Glut anheizen. Statt der Dose kann man auch Glut
in einem dich mit grünen Blättern ausgelegte Korb aus frischen Ästen tragen. Eine andere
einfache Möglichkeit ist das mitnehmen eines dicken glühenden Ast aus dem letzten Feuer
der durch das Gehen am Glimmen erhalten wird

Je nach Lage (Nahrungsaufnahme, Windschutz, ...) ist zu entscheiden welche Feuerform


gewählt wird (Grubenfeuer, Reflektorfeuer, ...)

Will man die Glut über Nacht erhalten, dann sorgt man für ein dickes Glutbett und deckt es
mit kräftigen (evtl. halbierten) Klötzen aus feuchtem oder grünem Holz ab. Sie halten die Glut
die ganze Nacht hindurch, selbst wenn es etwas regnet

Mit Asche oder Moos kann man auch Glut überdecken und somit gut bewahren.
Eine andere Möglichkeit ist das Abdecken des Feuers mit Moos- oder Rasenpolstern (ca. 10 -
20 cm dick). Dabei muss jedoch ein
Luftloch ( Durchmesser ca. 5 cm) freigelassen werden.
Keine Steine aus dem Wasser um das Feuer legen, da sie explosionsartig zerspringen können,
falls sie Wasser enthalten

Holz z.B. für wiederstandsfähige Spitzen einfach am Feuer dunkelbraun härten

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