Sie sind auf Seite 1von 16

L

E
S
E
P
R
O
B
Abscjehteznt baulsch im
Taandel erhältlich
E H
Johannes George
Dalantur
PROLOG
Man hörte nichts. Still und dunkel war es geworden, seit sie
im dichten Wald nahe ihrer Heimat waren. Eine bedrückende
Stille hatte sich im Lager der Menschen ausgebreitet, eine Stille,
die selbst das schönste Singen und Musizieren verschluckt hät-
te. Es war die bekannte Ruhe vor dem gewaltigen Sturm. Die
Männer saßen am Lagerfeuer. Blickten weggetreten in die tan-
zenden Flammen. Niemand redete, alle waren besorgt. Doch
dann hörte man etwas, etwas , was die große Stille wie Papier
mit einer Schere zerschnitt. In einiger Entfernung konnte man
Trommeln und Hörner hören. Sie kamen, immer lauter wurde
es. Sie kamen näher. Die Männer erwarteten den Befehl. Der
Späher auf dem höchsten Baum schaute mit zugekniffenen Au-
gen und eine Fackel in der Hand haltend, in den Wald. Dann
konnte er sie erkennen, konnte erkennen, wer da kam. „Auf
eure Posten!“, rief jemand. „Sie sind hier!“ Dann ging alles
ganz schnell. Die Männer sprangen mit großen Sätzen auf und
löschten die verstreuten Lagerfeuer. Sie stellten sich in Forma-
tionen auf. Ein weiterer Befehl zerschnitt die Luft. Kurz und
knapp: „Abmarschieren! Männer … los!“ Der Befehl wurde
immer weiter getragen, selbst in die entferntesten Winkel des
Lagers. Es ging los. Sie mussten marschieren. Raus aus dem
Wald hieß es, nur raus aus dem Wald. Niemand konnte genau
sagen, was sie auf den freien Flächen, die vor dem Wald lie-
gen, finden würden. Verbündete? Feinde? Vielleicht beides?
Die ersten Männer waren nun schon dem dunklen Wald ent-
kommen. Als sie heraustraten, konnten sie nicht fassen, was sie
sahen. Es war hell. Der Wald hatte jedes Licht geschluckt, so
wie die Stille jedes Geräusch schluckte. Und wer war es jetzt,
der im Wald gesehen worden war? Sie blickten suchend umher.
Niemand sah jemanden, nur seine Kameraden und Brüder im
Kampfe, die Soldaten des menschlichen Kaiserreichs, Armur.
Doch dann kamen sie auch aus dem Wald. Es waren viele, sehr
viele und es wurden immer mehr. Wie Insekten kamen sie aus
den Wäldern hinaus. Elfen, die Geschöpfe des Waldes, waren
gekommen. Man hatte gehofft, dass sie kämen, doch viel Hoff-
nung hatten die Soldaten nie gehabt. Menschen und Elfen bil-
deten die Allianz, vereint gegen einen gemeinsamen Feind, der
versucht alles zu vernichten, für was sie steht: Ihre Heimat, Da-
lantur. Dieser Feind ist nicht wie die Krals oder das Meeresvolk,
sondern dieser Feind ist viel mächtiger als sich ein Mensch vor-
stellen kann. Sie sind nur bekannt als das Volk des Toten Na-
mens. Brutal und mächtig sind sie. Haben keine Skrupel auch
Kinder und Frauen zu vernichten. Sie sind tot, gestorben schon
vor etlichen Jahrzehnten. Doch mit schwarzer Magie wurden
ihre Geister zurück ins Leben verdammt und dienen nun dem
Herrscher der Toten Namen, manche sagen sogar, dass es der
Herrscher des Todes wäre. Sein Name lautet Zar-Baal Dubur.
Er war der erste. Und nun sollen es tausende sein, konnte man
von verschieden Seiten hören. In der großen Feste ihres Volkes
versammeln sie sich: Necromor, auch bekannt als die tote Stadt
oder die Stadt des Todes. Doch nicht nur die Toten Namen fol-
gen den Anweisungen Zar-Baal Duburs. Nein, er hat sich Ver-
bündete gesucht, Verbündete, die für ihn alles tun würden. Die
sich ihm opfern würden. Er fand sie im Volk der Krals. Krals
sind eigentlich dumme Geschöpfe, doch
durch das Bündnis mit den Toten Namen waren sie mächtiger
geworden. Als erstes hatten sie ihre Brüder, die die Krals un-
terdrückt hatten, vernichtet. Die Orks. Und dann wurde ihnen
die Macht über den Dampf und die Maschinen gegeben. Und
eine neue Rasse, eine neue Generation von Krals wurde ge-
züchtet. Sie waren intelligenter und viel geschickter. Und diese
Verbündeten würden alles für ihren Herrscher tun. Alles für
Zar-Baal Dubur. Beide Armeen, die stattlichen Elfen und die
Menschen, die in ihren prachtvollen Rüstungen schön anzu-
sehen waren und die Armeen des Bösen mit den in schwarzen
Roben gehüllten Toten Namen und die eisernen Krals, die sich
selbst dicke, schwarze Rüstungen schmiedeten und Schwerter,
die selbst das beste Eisen hätten mit gewisser Wucht zerschnei-
den könnten. Nein, wenn dem Guten nicht noch ein Wunder
widerfährt, sind sie zum Untergang verdammt. 20 Tagesmär-
sche sind es von Armon-Thil, dem Königreich der Elfen, bis
zum heißen und sandigem Land der Toten Namen, eine Qual
für Mensch, Tier und Elf, aber um ihre Heimat zu retten, ist
ihnen kein Weg zu weit. Vor den schwarzen Toren Nekronds
soll es sich entscheiden, das Schicksal des Guten. Wird es sie-
gen? Nur die Götter wissen die Antwort darauf. Nach zehn Ta-
gesmärschen erreichten sie die ersten Ausläufer der Wüste und
die Feldherren der Völker beschlossen ein Lager aufzuschla-
gen, um zu ruhen, denn dies hatten sich die Kämpfer und ihre
Tiere wahrlich verdient. Nun lagen sie dicht gedrängt auf dem
letzten Flecken Gras. Die Verpflegung war angemessen, doch
nicht vergleichbar mit der Verpflegung in ihrer Heimat. Man
muss sich den Mut der Soldaten vorstellen, die in ihren Zelten
auf eine Schlacht warteten, der sie nicht entgehen können. Ein
Zelt war besonders groß und prächtig geschmückt. Ein gro-
ßer Schild mit einem gelben Edelstein in der Mitte zierte das
Banner der Menschen. Daneben war das Wappen der Elfen zu
sehen, ein Baum, davor ein Schwert und ein Bogen, die sich
kreuzten. Das alles weiß, auf einem grünen Hintergrund. Im
Kommandeurszelt standen zwei Feldherren vor dem offenen
Feuer und blickten in dieses. Ein Feldherr war der Kaiser der
Menschen. Seine Name war Arandor, Sohn des ersten Kaisers
der Menschen. So wurde sein bereits verstorbener Vater nur
noch genannt, der erste Kaiser. Früher hieß er Sartorius, aber
niemand kennt diesen Namen mehr. Arandor war ein großer
junger Mann, der bereits viele Schlachten, obwohl er erst an
die 30 war, für die Menschen geschlagen hatte und konnte auf
einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken. Er hatte kurzes,
schwarzes Haar und war von einer mittleren Statur. In seinem
silbernen, mit Gold verzierten Plattenpanzer, spiegelte sich
das Feuer. Sein Vater hatte ihn bereits getragen. Man sagt der
Rüstung nach, das sie einst vom Himmel gefallen sei, denn die
guten Götter hätten sie selbst geschmiedet. Arandor hatte ein
Narbe oberhalb des linken Auges. Diese hatte er von seinem
Vater geerbt. Normalerweise kann man Narben nicht erben,
doch seltsamerweise hat jeder in Arandor‘s Familie diese Nar-
be. Einer seiner treusten Anhänger begleitete ihn auch auf die-
sem Feldzug gegen das Böse. Sein Name war Kalumdor, Sohn
des Pilator. Auch er hatte schon viele Schlachten geschlagen
und war bereits in einem Alter, das viele gar nicht erreichten,
nämlich 65. Er war ziemlich klein, aber man dürfe ihn nie un-
terschätzen, sagte einst Arandor‘s Vater, denn Kalumdor hat-
te bereits unter ihm gedient. Er hatte etwas längeres, braunes
Haar. Außerdem hatte er, da er schon sehr alt war, eine faltige
Haut. Kalumdor war sehr gut
genährt und trug deshalb nur ein eisernes Kettenhemd, wäh-
rend alle anderen Feldherren einen Panzer trugen. Auf der
Seite der Elfen gab es nur einen besonders herausragenden
Feldherren und das war der König der Elfen. Seine Name war
Dorelinth und er war schon an die 2000 Jahre alt. Dorelinth
war ein sehr gut aussehender Mann und hatte in einer Schlacht
noch nie eine Wunde zugefügt gekriegt, daher kommt sein
Beiname: der Schnelle. Er konnte sich schnell ducken, was
er von seinem Vater gelernt hatte. Daher wich Dorelinth den
meisten Angriffen aus, anstelle sie zu kontern, doch wenn er
gereizt war, konnte auch er sehr hart austeilen. Er hatte seinen
grünen Panzer abgelegt und stand in einer ebenfalls grünen
Robe neben Arandor. Der Panzer ist Teil einer Legende seines
Volkes. Eine Legende über den Tod eines Drachen. Angeblich
soll dieser Panzer aus den Schuppen eines mächtigen Drachens
bestehen. Der Plattenpanzer war äußerst leicht und dennoch
so hart, wenn nicht sogar härter, wie Stahl. Dorelinth hatte lan-
ges, blondes Haar, das er am Hinterkopf zu einem langen Zopf
zusammengepflochten hatte und die restlichen lose hinter den
Ohren trug.
Ein Heer, das an die 8000 Menschen und Elfen stark war, hat-
te nun ein gigantisches Lager aufgeschlagen und die Soldaten
beider Seiten ruhten sich für die kommenden Tage aus. Es
wurde gelacht, gesungen, getrunken und getanzt. Es wurden
Geschichten aus besseren Tagen erzählt, als die Toten Namen
noch keine Bedrohung für die Völker waren. So versuchten
sich die Soldaten bei Laune zuhalten, denn sie wussten nichts
über die Toten Namen, nur dass sie sehr grausam und unvor-
stellbar mächtig sind. Alle Späher, die bis jetzt als Diplomaten
zu den Toten Namen geschickt wurden, kamen nie zurück und
wenn einer zurück kam, dann durchlöchert von rituellen Pfei-
len, mit Schnittwunden übersät und halb tot. Die Toten Namen
hielten die Diplomaten solange mit ihrer Magie am Leben, bis
sie wieder im Lager waren. Sie machten dies, um die Menschen
bis zum Tod zu quälen. Sind sie dann angekommen, saugten
sie das letzte Fünkchen Leben aus ihnen hinaus.
„Die Zwerge fehlen.“, sagte Arandor zu Dorelinth. Der Kaiser
seufzte. „Ich dachte, dass sie wirklich kämen, um uns zu un-
terstützen. Wir bräuchten sie dringend.“ „Ich weiß, aber wir
müssen trotzdem diesen Feind vernichten, selbst wenn wir da-
bei sterben. Ich habe allerdings nochmal einen Boten zu den
Zwergen gesandt um Hilfe zu ersuchen.“, versuchte Dorelinth
den Kaiser zu ermutigen. Kalumdor kam in das Zelt gelaufen
und drehte sich zu Arandor. Der Kaiser blickte ihn fragend
an. „Mein Herr, wie Ihr wisst, haben wir bei Tagesanbruch ei-
nen Boten zu den Toten Namen geschickt.“, sagte Kalumdor.
„Ja und was ist mit ihm? Ist er wieder da?“, fiel Dorelinth ihm
ins Wort. „Ja, er ist wieder da. Vor dem Kommandeursposten
stand er. Ich bin sofort zu Euch geeilt, um Euch Meldung zu
machen. Kommt, ich bringe Euch zu ihm.“ Kalumdor, Aran-
dor und Dorelinth verließen das geräumige Zelt und begaben
sich nun in Richtung Kommandeursposten. Sie gingen durch
die Reihen der Zelte, in denen manchmal zehn Soldaten woh-
nen mussten. Doch die Soldaten waren davon nicht entmutigt.
Im Gegenteil, ihre Moral war sehr hoch, sie waren bereit dem
grausamsten und mächtigsten Feind, den sie kennen, gegen-
überzutreten und zu vernichten. Als die drei ankamen und das
Reittier sahen, wurde ihnen übel.
Das schwarze Pferd war mit beschriebenen Pfeilen durchlö-
chert worden, aber es lebte
noch. Es war ein grauenvoller Anblick. Überall tropfte Blut von
ihm herab, ja man konnte sogar sagen, dass es in seinem Blut
stand. Doch es lebte noch, so dass die Feldherren beschlossen
es zu töten. Sie gingen in das Zelt und da saß der Diplomat. Er
war bis auf eine dreckige Tunika entblößt, trug keine Schuhe
mehr und hatte überall Schnitt- und Schusswunden. Aber auch
er lebte noch. Mit Blut überströmt reichte er dem Kaiser einen
versiegelten Brief, dann verstarb er. Das Siegel war eine Krone
mit sieben Zacken. Das Wappen Zar-Baal Duburs und der To-
ten Namen. Tränen der Wut stiegen in allen drei hoch und sie
konnten diese nur schwer zurückhalten. Der Späher wurde zu
Grabe getragen, denn sie wollten ihm für seine aufopfernde Tat
die letzte Ehre erweisen. Nach der Beerdigung gingen Arandor
und Kalumdor zurück zu dem kaiserlichen Kommandeurszelt.
Dorelinth machte noch einen Spaziergang in der sternenklaren
Nacht. Im Zelt angekommen, öffnete Arandor vorsichtig den
versiegelten Brief. In diesem stand mit roter Tinte geschrieben:

Anführer der Menschen und der Elfen,


wir, die Toten Namen, haben zugelassen, dass
euer Bote zu euch zurückkommt,
so dass er euch dies hier überbringt:
Wir sind vorbereitet auf eure jämmerliche
Streitmacht und wir werden sie
mit Wonne vernichten.
Überlegt es euch nochmal, ob ihr es wagt
die Toten Namen anzugreifen.
Ergebt euch und wir werden euch einen schnellen Tod zukom-
men lassen.
Kämpft ihr dennoch gegen uns, wird sich der staubige Wüsten-
sand rot färben!

Arandor schaute sich nochmal die Tinte an. Er berührte sie


sanft. Sie war warm, die Tinte pulsierte unter seinen Finger.
Dies war keine Tinte, es war Blut. Er schmiss den Brief vor Ekel
erregt ins Feuer. Ein Gefühl von Furcht, Angst, Trauer und
Wut stieg in den beiden auf, nachdem Arandor den Brief vor-
gelesen hatte. Dorelinth betrat das Zelt. Er sah sie nur an und
konnte sich denken, was geschehen war. Er schaute ins Feuer,
der Brief war bereits halb verbrannt. „Dies ist eine Warnung
und eine Drohung zugleich.“, sagte Kalumdor. „Sie wollen uns
einschüchtern, so dass wir sie nicht angreifen. Aber diesen Ge-
fallen werden wir ihnen nicht tun! Wir werden sie ausradieren
bis auf den Letzten!“ Kalumdor erzählte Dorelinth von dem
Brief. Der Kaiser ließ sich auf einen Stuhl sinken. „Sie wissen,
dass wir ihnen zahlenmäßig unterlegen sind. Dies versuchen
sie auszunutzen. Wenn wir jetzt zögern, werden wir und unsere
Nachfahren auf ewig verdammt sein.“, riet Dorelinth Arandor.
Der Kaiser blickte ins Leere. Plötzlich kam ein Soldat in das
Zelt gerannt und rief außer Atem: „Die Zwerge sind hier! Sie
kommen, um uns zu helfen!“ „Ein Fünkchen Hoffnung.“, wis-
perte Arandor leise vor sich hin. Sie hatten die Nachricht er-
halten und waren tatsächlich gekommen. Nun schien sich das
Blatt zu wenden. Die drei traten aus dem Zelt und begrüßten
Frondji, der die Zwerge anführte. Neben ihm stand ein Fah-
nenträger, das Wappen der Zwerge war ein Berg und daneben
eine Axt, dies auf
einem roten Hintergrund. „Unser mächtiger Herrscher hat uns
geschickt, da er meinte, dass auch wir zu den bedrohten Völkern
gehören. 4000 Zwerge, inklusive ihrer Technik, stehen Euch zu
Verfügung.“, sagte Frondji und schlug dem Kaiser auf die lin-
ke Schulter. Er war recht groß für einen Zwerg und ging dem
Kaiser bis zum Hals. Frondji hatte einen langen zusammenge-
bundenen Bart, dieser war schwarz, genauso wie sein Haar. Er
sah schon recht alt aus, da er eine faltige Haut hatte. Außer-
dem war sein Arm von Narben übersät, die er aus vergangenen
Schlachten mit Heim, so sagte es Frondji, gebracht hatte. „Nun
sind wir ihnen ebenbürtig.“, sagte Kalumdor freudig dem Kai-
ser. „Ihr seid wahrlich willkommen Frondji. Auf offenem Felde
können wir sie nun bezwingen.“ Der Kaiser schaute ihn mür-
risch an. Er schüttelte traurig den Kopf. Kalumdor verstand die
Geste des Kaisers nicht recht und zog vor Verwunderung die
rechte Augenbraue hoch. „Dies glaube ich nicht.“, sagte Do-
relinth, denn er wusste was der Kaiser gerade dachte. „Die To-
ten Namen haben nicht nur ein starkes Heer, sondern sie sind
auch äußerst mächtige Magier. Sie haben ein Artefakt, das die
Welt zu erschüttern vermag. Es ist der Elementar-Stab. Dieser
wurde einst von den Mächten des Bösen gefertigt, um die gu-
ten Götter zu vertreiben, doch mit List und Tücke entgingen
sie diesem Schicksal und der Stab fiel auf Dalantur. Die Toten
Namen fanden ihn vor ungefähr 2000 Jahren. Seitdem haben
sie gelernt den Stab zu gebrauchen. Sie können ihn nun einset-
zen und sie werden es. Wenn sie diesen Stab mit in die Schlacht
führen, sind wir verloren.“ „Genau Dorelinth“, entgegnete der
Kaiser. „Daran haben wir gar nicht gedacht, aber nun müssen
wir es zu Ende bringen. Wir müssen für die Westvölker kämp-
fen, wir müssen sie befreien.“ Mit diesen Worten in den Ohren
schworen sich die vier das Böse zu vernichten und Dalantur zu
retten. Wenn sie scheitern, ist Dalantur verloren. Nach dieser
geruhsamen Nacht machte sich das Heer auf in Richtung Sah-
rôd, bereit auch der Macht des Elementar-Stabes zu trotzen.
Als sie nach weiteren zehn Tagesmärschen ankamen, waren sie
bereit zu kämpfen. Vor den schwarzen Toren des Außenpostens
Nekrond war die riesige Armee in Reih und Glied angetreten
und nicht wüst, wie man es normalerweise von Krals her kann-
te. Am Rande der gigantischen Armee standen vier angezün-
dete, große Leuchter. Überall waren die Flaggen Necromors
zu sehen, darauf das Wappen Zar-Baal Duburs. Eine weiße
Krone, auf einem weißem Pentagramm auf einem schwarzen
Hintergrund. Auch die Flaggen der Krals waren zu sehen, zwei
Schwerter, vor einem runden Schild, das einen ausbrechenden
Vulkan zeigte. Die Schwerter waren schwarz, der Vulkan braun
und die Lava rot, der Hintergrund war ebenfalls schwarz. In
der Mitte der Armee saß der König der Toten Namen auf ei-
nem goldenem Thron und hielt den Elementar-Stab in seinen
Händen. Der Stab war komplett aus Gold und mit allerlei Edel-
steinen besetzt. Um ihn herum kreisten vier Kugeln. Die blaue
Kugel des Wassers, die braune Kugel der Erde, die rote Kugel
des Feuers und die farblose Kugel der Luft. In den Händen des
Königs schwebte noch eine andere Kugel. Dies war die schwar-
ze Kugel des Todes. Die Kugeln sahen wunderschön aus, waren
aber tödlich, sollten sie von den Toten Namen eingesetzt wer-
den. Die Armee der Westvölker bezog nun auch Stellung. Auf
den Ton der Signalhörner bewegten sich die Krals in einer Art
römischen Schildkröte vorwärts. Jede von ihnen umfasste etwa
50 Krals. Kleine Speere schauten
aus den Formationen heraus. Wenn sich einmal so eine Truppe
in Bewegung gesetzt hatte, konnte sich niemand diesem un-
aufhaltsamen Gegner widersetzen. Ein kleines Kommando der
Menschen versuchte eine Schildkröte anzugreifen, doch sie
hatten keine Chance gegen diesen lebenden Panzer. Sie wur-
den aufgespießt, bevor sie die Kröte überhaupt erreicht hatten.
Die Krals versuchten sich mit ihren lederbespannten Schilden
vor den magischen Pfeilen der Elfen zu schützen, doch es war
zwecklos. Ein vernichtender Pfeilhagel ging über den Forma-
tionen der Krals nieder und lichtete ihre Reihen. Selbst durch
die kleinsten Ritzen der Kröten flogen die Pfeile. Auch die Krals
feuerten nun ihre Pfeile ab, doch durch die großen Schilder der
Menschen konnten sie sich sehr gut schützen. Bald gingen die
Krals in den offenen Kampf über, aber die Armee der Men-
schen war für den Nahkampf besser ausgerüstet und nahe war
der Sieg, doch man konnte sich der Macht des Stabs nicht wi-
dersetzen. Zar-Baal Dubur hielt ihn gen Himmel und rezitier-
te etwas auf der toten Sprache. Die fünf Kugeln begannen zu
rotieren und fingen an zu leuchten. Der Himmel verdunkelte
sich. Schwarze Wolken zogen auf, schwarze Blitze durchzuck-
ten den dunklen Himmel. Und dann musste die Armee der
Westvölker die gesamte Bosheit der Toten Namen und die un-
vorstellbare Macht des Elementar-Stabes spüren. Hagel, Feuer-
bälle und Blitze gingen über dem Heer der Allianz nieder und
hinterließen nur einen Berg zerfetzter Leiber. Die Menschen
und Elfen, sowie die Zwerge versuchten sich in Sicherheit zu
bringen, doch es war zwecklos. Die sogenannten Todesengel
kamen aus den dunklen Wolken. Sie hielten schwarze Schwer-
ter in den Händen und fegten damit durch die Reihen der Al-
lianz. Sie vernichteten viele tapfere Recken der Menschen und
der Elfen. Doch gerade in dieser Zeit, als keine Hoffnung mehr
bestand, griff Frondji die Armee an und zerbrach den Stab mit
seinen Händen. Die Kugeln verschwanden und der Stab war
nicht mehr. Frondji schlug dem König die Todeskugel aus den
Händen und sie fuhr in den Himmel hinauf. Die Todesengel
verschwanden oder verbrannten jämmerlich in der hellen Son-
ne. Eine mächtige Implosion erschütterte die Welt. Danach war
Stille. Die Toten Namen waren besiegt. Die Krals flohen zurück
in ihr zerklüftetes Land und die restlichen Magier der Toten
Namen flohen ebenfalls und zerstreuten sich in alle Richtun-
gen. Doch dies war nicht das Ende. Mächtige Magier zerstör-
ten mit etlichen Feuerbällen die Zitadellen, die Nekropolen des
Bösen. Nekrond und Necromor fielen in sich zusammen. Die
Magie der Toten Namen, mit der sie ihre Städte erschaffen hat-
ten, war gebrochen. Nach der Schlacht wollten Dorelinth und
Frondji den Stab für immer zerstören. Doch Arandor wollte
dies nicht und so passierte es. Sie zerbrachen die zwei Stücke
in drei Stücke, eines für die Menschen, eines für die Elfen und
eines für die Zwerge, auf dass jedes Volk sein Leben ließe, um
diese zu beschützen. Sie durften nie mehr vereint werden. Das
Böse wurde nicht vernichtet, es wurde nur geschwächt. Dies
ist nun an die 3000 Jahre her. Die Geschichte webte den Man-
tel des Vergessens und aus der Wahrheit wurden Legenden,
aus Legenden Mythen und aus den Mythen gingen die Sagen
hervor. Nur einige kannten je den Aufenthaltsort der Splitter.
Hier beginnt nun unsere Geschichte. Von einem jungen Mann,
der zur Hoffnung eines ganzen Volkes, nein einer ganzen Welt
wird.
Lesen sie jetzt wie es weiter geht

Johannes George -Dalantur


Kontakt

Kontakt
DESIGN PAVONI°
Nicole J. Küppers
Dinxperloerstrasse 213a
D-46399 Bocholt
Fon 0049(0)2871 2924176
Mobil 0049(0)172 2918775
Fax 0049(0)2871 43584
E-Mail Pavoni1@web.de
www.design-pavoni-verlag.de
www.pavoni-verlag.de
www.pavoni-2008.de
www.pavoni1.de
Und jetzt ganz NEU!!
www.Der-Pinke-Stuhl.blogspot.com

Das könnte Ihnen auch gefallen