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Abscjehteznt baulsch im
Taandel erhältlich
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Johannes George
Dalantur
PROLOG
Man hörte nichts. Still und dunkel war es geworden, seit sie
im dichten Wald nahe ihrer Heimat waren. Eine bedrückende
Stille hatte sich im Lager der Menschen ausgebreitet, eine Stille,
die selbst das schönste Singen und Musizieren verschluckt hät-
te. Es war die bekannte Ruhe vor dem gewaltigen Sturm. Die
Männer saßen am Lagerfeuer. Blickten weggetreten in die tan-
zenden Flammen. Niemand redete, alle waren besorgt. Doch
dann hörte man etwas, etwas , was die große Stille wie Papier
mit einer Schere zerschnitt. In einiger Entfernung konnte man
Trommeln und Hörner hören. Sie kamen, immer lauter wurde
es. Sie kamen näher. Die Männer erwarteten den Befehl. Der
Späher auf dem höchsten Baum schaute mit zugekniffenen Au-
gen und eine Fackel in der Hand haltend, in den Wald. Dann
konnte er sie erkennen, konnte erkennen, wer da kam. „Auf
eure Posten!“, rief jemand. „Sie sind hier!“ Dann ging alles
ganz schnell. Die Männer sprangen mit großen Sätzen auf und
löschten die verstreuten Lagerfeuer. Sie stellten sich in Forma-
tionen auf. Ein weiterer Befehl zerschnitt die Luft. Kurz und
knapp: „Abmarschieren! Männer … los!“ Der Befehl wurde
immer weiter getragen, selbst in die entferntesten Winkel des
Lagers. Es ging los. Sie mussten marschieren. Raus aus dem
Wald hieß es, nur raus aus dem Wald. Niemand konnte genau
sagen, was sie auf den freien Flächen, die vor dem Wald lie-
gen, finden würden. Verbündete? Feinde? Vielleicht beides?
Die ersten Männer waren nun schon dem dunklen Wald ent-
kommen. Als sie heraustraten, konnten sie nicht fassen, was sie
sahen. Es war hell. Der Wald hatte jedes Licht geschluckt, so
wie die Stille jedes Geräusch schluckte. Und wer war es jetzt,
der im Wald gesehen worden war? Sie blickten suchend umher.
Niemand sah jemanden, nur seine Kameraden und Brüder im
Kampfe, die Soldaten des menschlichen Kaiserreichs, Armur.
Doch dann kamen sie auch aus dem Wald. Es waren viele, sehr
viele und es wurden immer mehr. Wie Insekten kamen sie aus
den Wäldern hinaus. Elfen, die Geschöpfe des Waldes, waren
gekommen. Man hatte gehofft, dass sie kämen, doch viel Hoff-
nung hatten die Soldaten nie gehabt. Menschen und Elfen bil-
deten die Allianz, vereint gegen einen gemeinsamen Feind, der
versucht alles zu vernichten, für was sie steht: Ihre Heimat, Da-
lantur. Dieser Feind ist nicht wie die Krals oder das Meeresvolk,
sondern dieser Feind ist viel mächtiger als sich ein Mensch vor-
stellen kann. Sie sind nur bekannt als das Volk des Toten Na-
mens. Brutal und mächtig sind sie. Haben keine Skrupel auch
Kinder und Frauen zu vernichten. Sie sind tot, gestorben schon
vor etlichen Jahrzehnten. Doch mit schwarzer Magie wurden
ihre Geister zurück ins Leben verdammt und dienen nun dem
Herrscher der Toten Namen, manche sagen sogar, dass es der
Herrscher des Todes wäre. Sein Name lautet Zar-Baal Dubur.
Er war der erste. Und nun sollen es tausende sein, konnte man
von verschieden Seiten hören. In der großen Feste ihres Volkes
versammeln sie sich: Necromor, auch bekannt als die tote Stadt
oder die Stadt des Todes. Doch nicht nur die Toten Namen fol-
gen den Anweisungen Zar-Baal Duburs. Nein, er hat sich Ver-
bündete gesucht, Verbündete, die für ihn alles tun würden. Die
sich ihm opfern würden. Er fand sie im Volk der Krals. Krals
sind eigentlich dumme Geschöpfe, doch
durch das Bündnis mit den Toten Namen waren sie mächtiger
geworden. Als erstes hatten sie ihre Brüder, die die Krals un-
terdrückt hatten, vernichtet. Die Orks. Und dann wurde ihnen
die Macht über den Dampf und die Maschinen gegeben. Und
eine neue Rasse, eine neue Generation von Krals wurde ge-
züchtet. Sie waren intelligenter und viel geschickter. Und diese
Verbündeten würden alles für ihren Herrscher tun. Alles für
Zar-Baal Dubur. Beide Armeen, die stattlichen Elfen und die
Menschen, die in ihren prachtvollen Rüstungen schön anzu-
sehen waren und die Armeen des Bösen mit den in schwarzen
Roben gehüllten Toten Namen und die eisernen Krals, die sich
selbst dicke, schwarze Rüstungen schmiedeten und Schwerter,
die selbst das beste Eisen hätten mit gewisser Wucht zerschnei-
den könnten. Nein, wenn dem Guten nicht noch ein Wunder
widerfährt, sind sie zum Untergang verdammt. 20 Tagesmär-
sche sind es von Armon-Thil, dem Königreich der Elfen, bis
zum heißen und sandigem Land der Toten Namen, eine Qual
für Mensch, Tier und Elf, aber um ihre Heimat zu retten, ist
ihnen kein Weg zu weit. Vor den schwarzen Toren Nekronds
soll es sich entscheiden, das Schicksal des Guten. Wird es sie-
gen? Nur die Götter wissen die Antwort darauf. Nach zehn Ta-
gesmärschen erreichten sie die ersten Ausläufer der Wüste und
die Feldherren der Völker beschlossen ein Lager aufzuschla-
gen, um zu ruhen, denn dies hatten sich die Kämpfer und ihre
Tiere wahrlich verdient. Nun lagen sie dicht gedrängt auf dem
letzten Flecken Gras. Die Verpflegung war angemessen, doch
nicht vergleichbar mit der Verpflegung in ihrer Heimat. Man
muss sich den Mut der Soldaten vorstellen, die in ihren Zelten
auf eine Schlacht warteten, der sie nicht entgehen können. Ein
Zelt war besonders groß und prächtig geschmückt. Ein gro-
ßer Schild mit einem gelben Edelstein in der Mitte zierte das
Banner der Menschen. Daneben war das Wappen der Elfen zu
sehen, ein Baum, davor ein Schwert und ein Bogen, die sich
kreuzten. Das alles weiß, auf einem grünen Hintergrund. Im
Kommandeurszelt standen zwei Feldherren vor dem offenen
Feuer und blickten in dieses. Ein Feldherr war der Kaiser der
Menschen. Seine Name war Arandor, Sohn des ersten Kaisers
der Menschen. So wurde sein bereits verstorbener Vater nur
noch genannt, der erste Kaiser. Früher hieß er Sartorius, aber
niemand kennt diesen Namen mehr. Arandor war ein großer
junger Mann, der bereits viele Schlachten, obwohl er erst an
die 30 war, für die Menschen geschlagen hatte und konnte auf
einen großen Erfahrungsschatz zurückblicken. Er hatte kurzes,
schwarzes Haar und war von einer mittleren Statur. In seinem
silbernen, mit Gold verzierten Plattenpanzer, spiegelte sich
das Feuer. Sein Vater hatte ihn bereits getragen. Man sagt der
Rüstung nach, das sie einst vom Himmel gefallen sei, denn die
guten Götter hätten sie selbst geschmiedet. Arandor hatte ein
Narbe oberhalb des linken Auges. Diese hatte er von seinem
Vater geerbt. Normalerweise kann man Narben nicht erben,
doch seltsamerweise hat jeder in Arandor‘s Familie diese Nar-
be. Einer seiner treusten Anhänger begleitete ihn auch auf die-
sem Feldzug gegen das Böse. Sein Name war Kalumdor, Sohn
des Pilator. Auch er hatte schon viele Schlachten geschlagen
und war bereits in einem Alter, das viele gar nicht erreichten,
nämlich 65. Er war ziemlich klein, aber man dürfe ihn nie un-
terschätzen, sagte einst Arandor‘s Vater, denn Kalumdor hat-
te bereits unter ihm gedient. Er hatte etwas längeres, braunes
Haar. Außerdem hatte er, da er schon sehr alt war, eine faltige
Haut. Kalumdor war sehr gut
genährt und trug deshalb nur ein eisernes Kettenhemd, wäh-
rend alle anderen Feldherren einen Panzer trugen. Auf der
Seite der Elfen gab es nur einen besonders herausragenden
Feldherren und das war der König der Elfen. Seine Name war
Dorelinth und er war schon an die 2000 Jahre alt. Dorelinth
war ein sehr gut aussehender Mann und hatte in einer Schlacht
noch nie eine Wunde zugefügt gekriegt, daher kommt sein
Beiname: der Schnelle. Er konnte sich schnell ducken, was
er von seinem Vater gelernt hatte. Daher wich Dorelinth den
meisten Angriffen aus, anstelle sie zu kontern, doch wenn er
gereizt war, konnte auch er sehr hart austeilen. Er hatte seinen
grünen Panzer abgelegt und stand in einer ebenfalls grünen
Robe neben Arandor. Der Panzer ist Teil einer Legende seines
Volkes. Eine Legende über den Tod eines Drachen. Angeblich
soll dieser Panzer aus den Schuppen eines mächtigen Drachens
bestehen. Der Plattenpanzer war äußerst leicht und dennoch
so hart, wenn nicht sogar härter, wie Stahl. Dorelinth hatte lan-
ges, blondes Haar, das er am Hinterkopf zu einem langen Zopf
zusammengepflochten hatte und die restlichen lose hinter den
Ohren trug.
Ein Heer, das an die 8000 Menschen und Elfen stark war, hat-
te nun ein gigantisches Lager aufgeschlagen und die Soldaten
beider Seiten ruhten sich für die kommenden Tage aus. Es
wurde gelacht, gesungen, getrunken und getanzt. Es wurden
Geschichten aus besseren Tagen erzählt, als die Toten Namen
noch keine Bedrohung für die Völker waren. So versuchten
sich die Soldaten bei Laune zuhalten, denn sie wussten nichts
über die Toten Namen, nur dass sie sehr grausam und unvor-
stellbar mächtig sind. Alle Späher, die bis jetzt als Diplomaten
zu den Toten Namen geschickt wurden, kamen nie zurück und
wenn einer zurück kam, dann durchlöchert von rituellen Pfei-
len, mit Schnittwunden übersät und halb tot. Die Toten Namen
hielten die Diplomaten solange mit ihrer Magie am Leben, bis
sie wieder im Lager waren. Sie machten dies, um die Menschen
bis zum Tod zu quälen. Sind sie dann angekommen, saugten
sie das letzte Fünkchen Leben aus ihnen hinaus.
„Die Zwerge fehlen.“, sagte Arandor zu Dorelinth. Der Kaiser
seufzte. „Ich dachte, dass sie wirklich kämen, um uns zu un-
terstützen. Wir bräuchten sie dringend.“ „Ich weiß, aber wir
müssen trotzdem diesen Feind vernichten, selbst wenn wir da-
bei sterben. Ich habe allerdings nochmal einen Boten zu den
Zwergen gesandt um Hilfe zu ersuchen.“, versuchte Dorelinth
den Kaiser zu ermutigen. Kalumdor kam in das Zelt gelaufen
und drehte sich zu Arandor. Der Kaiser blickte ihn fragend
an. „Mein Herr, wie Ihr wisst, haben wir bei Tagesanbruch ei-
nen Boten zu den Toten Namen geschickt.“, sagte Kalumdor.
„Ja und was ist mit ihm? Ist er wieder da?“, fiel Dorelinth ihm
ins Wort. „Ja, er ist wieder da. Vor dem Kommandeursposten
stand er. Ich bin sofort zu Euch geeilt, um Euch Meldung zu
machen. Kommt, ich bringe Euch zu ihm.“ Kalumdor, Aran-
dor und Dorelinth verließen das geräumige Zelt und begaben
sich nun in Richtung Kommandeursposten. Sie gingen durch
die Reihen der Zelte, in denen manchmal zehn Soldaten woh-
nen mussten. Doch die Soldaten waren davon nicht entmutigt.
Im Gegenteil, ihre Moral war sehr hoch, sie waren bereit dem
grausamsten und mächtigsten Feind, den sie kennen, gegen-
überzutreten und zu vernichten. Als die drei ankamen und das
Reittier sahen, wurde ihnen übel.
Das schwarze Pferd war mit beschriebenen Pfeilen durchlö-
chert worden, aber es lebte
noch. Es war ein grauenvoller Anblick. Überall tropfte Blut von
ihm herab, ja man konnte sogar sagen, dass es in seinem Blut
stand. Doch es lebte noch, so dass die Feldherren beschlossen
es zu töten. Sie gingen in das Zelt und da saß der Diplomat. Er
war bis auf eine dreckige Tunika entblößt, trug keine Schuhe
mehr und hatte überall Schnitt- und Schusswunden. Aber auch
er lebte noch. Mit Blut überströmt reichte er dem Kaiser einen
versiegelten Brief, dann verstarb er. Das Siegel war eine Krone
mit sieben Zacken. Das Wappen Zar-Baal Duburs und der To-
ten Namen. Tränen der Wut stiegen in allen drei hoch und sie
konnten diese nur schwer zurückhalten. Der Späher wurde zu
Grabe getragen, denn sie wollten ihm für seine aufopfernde Tat
die letzte Ehre erweisen. Nach der Beerdigung gingen Arandor
und Kalumdor zurück zu dem kaiserlichen Kommandeurszelt.
Dorelinth machte noch einen Spaziergang in der sternenklaren
Nacht. Im Zelt angekommen, öffnete Arandor vorsichtig den
versiegelten Brief. In diesem stand mit roter Tinte geschrieben:
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