Umgangs mit der kurdischen wurden als „Terroristen“ zu

Frieden und Freiheit für Kurdistan! Bevölkerung an. Die dadurch mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.
Stoppen wir die türkischen erweckten Hoffnungen wurden bald MenschenrechtsaktivistInnen werden
Kriegstreiber und ihre Verbündeten! enttäuscht und ein Jahr später ist von mit Razzien und Ermittlungsverfahren
derartigen Bemühungen nicht mehr die bedroht, wie etwa der Bürgermeister
Die Geschichte der KurdInnen ist eine Rede. Stattdessen setzt sich die von Diyarbakir, der es wagte, auf
Geschichte jahrhundertelanger Geschichte der Unterdrückung und des einem Kulturfestival in Dersim ein
Unterdrückung und Verfolgung. Bereits Staatsterrorismus gegen die kurdische „demokratisches autonomes Projekt“
im Osmanischen Reich und später im Befreiungsbewegung fort. anzuregen. Zunehmend kommt es
Kemalismus wurden sie verleugnet, auch zu Angriffen türkischer
zersplittert, als Spielball westlicher Repression und Krieg gegen die Nationalisten und Faschisten bis hin zu
Großmächte benutzt und waren immer Bevölkerung antikurdischen Pogromen wie jüngst in
wieder Opfer rassistischen Dörtyol und Inegöl, wo Einrichtungen
Vernichtungswillens. Zahlreiche Im Dezember 2009 wurde die der demokratischen Friedenspartei
Aufstände wurden mit massiver Gewalt kurdische Partei DTP verboten und in BDP, kurdische Läden und
niedergeschlagen und alle anschließenden Verhaftungswellen Wohnhäuser angezündet wurden.
Bestrebungen, eine unabhängige unzählige PolitikerInnen wegen der Gleichzeitig führt die türkische Armee
kurdische Gesellschaft aufzubauen, Unterstützung „terroristischer seit dem Frühjahr dieses Jahres
ausgegrenzt und kriminalisiert. Im Juli Vereinigungen“ verhaftet. Ebenso wieder Krieg in Kurdistan. Bereits
2009 kündigte der türkische sitzen mehrere Tausend kurdische während des einseitig von der
Ministerpräsident Erdogan nun eine Kinder in türkischen Knästen­ ihnen kurdischen Guerilla HPG verkündeten
sogenannte „kurdische Initiative“ als wird vor allem die Teilnahme an Waffenstillstandes begann sie ­
Beginn eines neuen politischen (militanten) Demonstrationen teilweise in Kooperation mit der
vorgeworfen und viele von ihnen iranischen Armee­ mit schweren
Angriffen auf zivile kurdische Gebiete.
Seitdem werden ganze Dörfer
vernichtet, Wälder, Viehherden und
Felder in Brand gesetzt und die
Bevölkerung vertrieben.
Die kurdische Guerilla hat angesichts
der massiven Angriffe des Militärs den
Waffenstillstand aufgekündigt
und eine Offensive gegen die türkische
Armee begonnen. Sie hat erfolgreich
Militärstützpunkte angegriffen und
sabotiert deren Infrastruktur durch die
Zerstörung von Kriegsfahrzeugen,
Kriegsgerät transportierenden Zügen
und Pipelines für Erdgas und Öl.
Schmutzige Waffen gegen die
Guerilla
Auf die Gegenwehr der Guerilla
reagiert die türkische Armee mit einer
weiteren Brutalisierung ihrer
Methoden: Extralegale Hinrichtungen
und Folter nehmen zu, die Leichen
gefallener GuerillakämpferInnen unvergessen ist das deutsche Giftgas
werden verstümmelt und missbraucht. für den irakischen Angriff auf Halabja
Nach mehreren Monaten und dem 1988 und die an den türkischen
Drängen von Staat verschenkten NVA­ Panzer zu
Menschenrechtsorganisationen ist jetztBeginn der 90er Jahre.
auch in bürgerliche Medien gelangt, Auch heute noch ist die Türkei mit 14%
dass das Militär wie bereits in den 90er
der wichtigste Abnehmer deutscher
Jahren chemische Waffen gegen die Rüstungsgüter. Zuletzt versicherte die
Guerilla und die kurdische BevölkerungBundeskanzlerin die Lieferung weiterer
einsetzt. Die Bilder der zerstörten 56 Leopard 2­ Panzer an den NATO­
Körper von Guerillakämpfern in der Partner ­ sie stocken den Bestand auf,
Region Hakkari belegen dies, aus der den die rot­ grüne Regierung mit dem
Region Dersin ist zudem der Einsatz Verkauf von 298 ausgemusterten
von Phosphorbomben bekannt. Exemplaren desselben Typs 2005
Mit allen Mitteln soll der Widerstand geschaffen hatte. Darüber hinaus
gebrochen und jede Hoffnung auf werden Panzermotoren aus dem
Veränderung liquidiert werden. Hause MTU, Panzerbauteile der
Düsseldorfer Rheinmetall AG und in
Deutschland als Waffenbruder der Türkei in Lizenz gefertigte G 3­ und
HK 33­ Sturmgewehre und MP 5­
Die Unterstützung des Maschinenpistolen von Heckler und
Staatsterrorismus gegen die kurdische Koch (Sitz: Oberndorf am Neckar)
Bewegung hat eine lange Tradition: gegen die Bevölkerung in Kurdistan
eingesetzt. Auch Spezialeinheiten des
türkischen Militärs sind gern
gesehene Gäste in der BRD, so nahm
die„Bordo Bereliler“ (ihr Motto lautet:
„Der Tod kommt mit uns“), bereits
mehrmals an militärischen
Wettbewerben in Deutschland teil.
Neben dieser direkten Kriegshilfe
setzt die BRD die repressive Politik
der Türkei gegen die KurdInnen in
westeuropäischen Dimensionen um:
vom Verbot der kurdischen
Arbeiterpartei PKK seit 1993 über die
Diffamierung politischer
Selbstorganisation als „Terrorismus“,
die Schikanierung und
Kriminalisierung von kurdischen
Initiativen, Fernsehsendern und
Kulturvereinen bis hin zur
massenhaften Verweigerung der
Flüchtlingsanerkennung und
Abschiebungen von politischen
AktivistInnen oder deren Angehörigen.
Dieses repressive Instrumentarium
richtet sich zunächst gezielt gegen die
kurdische Befreiungsbewegung ­ der
Staat testet damit aber auch Grenzen
im Kampf gegen unliebsame
Bevölkerungsteile aus und etabliert
Mittel, die zunehmend auch gegen
andere fortschrittliche und linke
Bewegungen zum Einsatz kommen und kurdische Proletariat
werden. verschlechtern, wird die Türkei umso
attraktiver für das deutsche und
Profit und Rohstoffe europäische Kapital.
Darüber hinaus ist die Türkei für die
Hintergrund der andauernden imperialistischen Staaten und
Unterstützung des Terrorstaates Zusammenschlüsse von enormem
Türkei durch die BRD sind vor allem geostrategischen Interesse.
ökonomische Interessen. Die Türkei Sie gilt als Tor zum Mittleren und
ist nicht nur für die Rüstungsindustrie Nahen Osten und den dortigen
bedeutsam, sondern auch für die Rohstoffquellen wie bspw. durch die
gesamte deutsche Exportwirtschaft. Erdgaspipeline Nabucco, mit deren
Zudem ist die BRD der größte Bau im Jahr 2011 begonnen werden
ausländische Investor in der Türkei: soll. Die kurdischen Gebiete und der
Firmen wie Daimler, Siemens und immer noch von der PKK aufrecht
Bosch produzieren hier. Gerade in erhaltene Anspruch, eine
Zeiten der (Überproduktions­) Krise basisdemokratische emanzipierte
sind die bürgerlichen Staaten auf Gesellschaft aufzubauen, stehen
günstige, gut zugängliche dieser Sicherheits­ und
Absatzmärkte und Produktionsstätten Expansionspolitik im Wege.
angewiesen. Die türkische
Regierungspartei AKP garantiert diese Befreiung als Perspektive
durch eine neoliberale
Wirtschaftspolitik, d.h. durch den Es gilt, Widerstand gegen die
Abbau von Handelsbarrieren, menschenverachtende Kriegspolitik
Privatisierungen, niedrige Löhne und des türkischen Staates aufzubauen.
die Behinderung und Einschüchterung Dabei muss die Beteiligung der BRD
von Gewerkschaften und als Waffenlieferant und
revolutionären Kräften. Durch diese Repressionsorgan gegen die hier
Maßnahmen, die die lebenden KurdInnen deutlich
Lebensbedingungen für das türkische
 Verhaftungswelle kurdischer Jugendlicher in Stuttgart

Von Mai bis Juli diesen Jahres wurden in der Region Stuttgart 18 linke kurdische Jugendliche von
Sondereinsatzkommandos der Polizei verhaftet und sitzen seitdem über ganz Baden­Württemberg
verteilt in Untersuchungshaft. Zahlreiche weitere wurden kurzfristig festgenommen, verhört und ihre
Wohnungen durchsucht. Vorwand für diese Repressionswelle ist eine Auseinandersetzung in einem
vorwiegend von türkischen Faschisten besuchten Lokal in Nürtingen anfang Mai. Obwohl bei der
Schlägerei nur zwei Faschisten leicht verletzt wurden, phantasiert die Staatsanwaltschaft einen
"versuchten Mord" herbei. So sollen monatelange U­Haft und andere Willkürmaßnahmen
gerechtfertigt werden. Der eigentliche Hintergrund dieses massiven staatlichen Angriffs hängt mit der
Tatsache zusammen, dass sich in den letzten Jahren in Stuttgart kurdische Jugendliche an diversen
politischen Kämpfen beteiligt und von sich aus eigene politische Initiativen ergriffen haben. Dieses
Einmischen von MigrantInnen in politische Prozesse und die Verbindungen mit linken Strukturen in
der BRD ist es, was die aktuelle Repression zerschlagen will! Dagegen gilt es unsere Solidarität zu
setzen und die Gefangenen nicht alleine zu lassen!

gemacht und besonders die
kapitalistische Profitlogik als
Ursache dafür verstanden werden.
Die antimilitaristische Forderung,
Krieg und Besatzung zu beenden,
muss verknüpft werden mit der
Forderung nach einer Veränderung
der gesellschaftlichen Verhältnisse
und letztlich mit der Vision einer
solidarischen klassenlosen
Gesellschaft. Dafür ist es auch
notwendig, dass die deutsche Linke
sich von der undifferenzierten Kritik
an Konzept und Praxis „nationaler
Befreiungsbewegungen“
verabschiedet und bereit ist, mit den
fortschrittlichen Teilen dieser
Bewegungen
zusammen zu arbeiten. Gemeinsam müssen wir als kurdische, türkische und deutsche Linke die sozialen und
antimilitaristischen Kämpfe führen. Denn nur zusammen werden wir eine Perspektive auf ein Ende von Krieg,
Ausbeutung und Unterdrückung haben!

Gegen Krieg und Repression – Internationale Klassensolidarität aufbauen!

Dieser Aufruf wird unterstützt von:

Revolutionäre Aktion Stuttgart

Marxistische Aktion Tübingen
Antifaschistische Linke Freiburg
Interventionistische Linke Karlsruhe
Revolutionäre Linke Heilbronn
Antifaschistische Jugend Ludwigshafen/Mannheim
Alle aktuellen Infos zur Demo, Infoveranstaltungen und den
Zugtreffpunkten gibt es unter:

http://www.kurdistandemoheilbronn.jimdo.com

V.i.S.d.P.: Halim Dener, Straße zur Freiheit 1, 30419 Hannover