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Manchmal rief ich vom Hof aus laut immer und immer wieder „Muuuuttiiii, . . . .
. .“ bis sie aus dem Fenster sah. Ich fragte dann nach einem Butterbrot, auf dem
durchaus nicht nur Butter sein musste. Sie lachte und warf mir nach kurzer Zeit
eine in Butterbrotpapier eingepackte Stulle aus dem Fenster. Das schmeckte
mir dann doppelt so gut wie in der Wohnung.
Blümchenteich
Nachdem ich eine fieberhafte Erkältung hinter mich gebracht hatte, ging Mutti
mit mir zum „Blümchenteich“, einem abgelegenen kleinen Tümpel, von Schilf
umwachsen. Wir saßen auf einem großen sonnengewärmten Stein. Es war
ruhig, man hörte nur ab und zu einen Frosch ins Wasser plumpsen und
Vogelgezwitscher. Sehr lecker, sie hatte für mich heiße Milch mit Honig
mitgenommen, die mir in dieser Umgebung nochmal so gut schmeckte.
Schlüssel vergessen
Sehr spannend und erfindungsreich fand ich wie Mutti unsere Wohnungstür
aufbekam wenn sie mal den Schlüssel vergessen hatte. Sie borgte sich einen
Schürhaken, mit dem sie dann wunderbar durch die Briefklappe in der Tür an
die innere Türklinke kam, und im Nu war die Tür auf.
Kino
An zwei Kinobesuche mit Mutti kann ich mich erinnern. Ich war sehr stolz
darauf, dass sie mich mit in die Abendvorstellungen nahm. Es waren die
„Westsidestory“ ( für George Chakiris schwärmte ich danach) und „Gräfin
Mariza“ ( mit Rudolf Schock).
In den Tagen danach summten und sangen wir zusammen die schönen
Melodien.
Gocki
Unser blauer Wellensittich „Gocki“ sollte sprechen lernen. Mutti brachte die
Geduld auf jeden Tag eine Stunde, die Uhr lag vor ihr auf dem Küchentisch, mit
ihm zu reden. Das Ergebnis nach längerer Zeit war überwältigend. Er konnte
„Guten Morgen Vati“ ( hat Mutti ausgesucht )und „Alte Kellerwanze“ ( hat Vati
ausgesucht ) so sagen, dass man es gut verstand.
Schmusen
Das abendliche Gute Nacht sagen genoss ich sehr. Erst gings ins Wohnzimmer,
wo Vati meist lesend im Sessel saß. Er legte Buch und Brille weg und ich sprang
mit Anlauf über die Lehne in seine Arme. Anschließend ging ich ins Bett und
Mutti kam zum herrlichen Schmusen.
Schloss Rötteln
Ein einziges Mal war ich mit meinen Eltern in den Ferien verreist.
Hohentengen hieß der Ort an der Schweizer Grenze, wo wir im Schloss Rötteln
direkt am Rhein wohnten. Auf der anderen Rheinseite der Ort Kaiserstuhl.
Oft führten uns Ausflüge zu schönen Orten von denen mir einige in Erinnerung
geblieben sind, z. B. Landshut, Säckingen, Rheinfall von Schaffhausen. Ganz toll
fand ich, dass Mutti mir einen Aufnäher vom Trompeter von Säckingen auf
meine Shorts nähte. Manchmal gingen Mutti und Vati auch gern allein in der
näheren Umgebung spazieren, während ich mit den dort wohnenden Kindern
spielte.
Sonntagsausflüge
Oft hatten wir eine Decke mit und machten ein kleines Picknick.
Schön war, dass Mutti mit mir auf fast jeden Hochsitz kletterte.
An einem Harzsee saßen Mutti und Vati auf einer Decke und erzählten. Ich
baute einen kleinen Teich und auch ein Boot. Vati opferte ohne weiteres sein
Stofftaschentuch, damit es ein Segel bekommen konnte.
Tankstelle
Gerne ließ ich mich am frühen Abend zur Tankstelle schicken, um Bier und
Zigaretten zu kaufen. Oft dürfte ich auch eine Fanta und „Karina“ Vollmilch mit
Nuss für mich mitbringen. Vati mochte gerne Wolters Pils oder Export,
ich war stolz darauf, dass ich nach seiner Anleitung eine tolle „Blume“ züchten
konnte, und rauchte Senoussi (Orienttabak) oder Northstate( englische ).
Geburtstagsfeiern
Handarbeiten
Mutti konnte sehr gut nähen und stricken. Sie nähte auf ihrer Singer
Nähmaschine Kleider für sich, Gisela und mich. Besonders liebte ich die
gestrickten Pullover mit dem schmalen weißen Angorarand.
Kochen
Fast glaube ich, dass Mutti alles kochen konnte, so kam es mir jedenfalls vor.
Ein einfacheres Gericht, Hefeklöße, mochte ich besonders gern, auch die
Zubereitung fand ich sehr interessant. Ein sauberes Trockentuch wurde über
der Öffnung eines Kochtopfes festgebunden. Auf dem gespannten Stoff garten
dann die Hefeklöße im Dampf, die nachher, oben eingeritzt, mit brauner Butter
und Apfelmus ein köstlicher Schmaus waren.
Weihnachten
Hula Hoop
Große Freude als Vati abends nach Hause kam und einen Hula Hoop Reifen
mitbrachte.
Friseur
Öfters habe ich Mutti beim Friseur besucht, der bei uns um die Ecke war.
Dort saß sie meist unter der Trockenhaube wenn ich kam.
Eine Freundin von mir erzählte mir neulich, dass sie Mutti immer so schön
frisiert fand
Riddagshausen
Fasan
Zwei von Vatis Bundesbrüdern waren Jäger. Es kam vor, dass er von einem
Ausflug mit ihnen einen erlegten Fasan mitbrachte. Mutti konnte mit dem
Federvieh umgehen, zupfte ihn und bereitete ein köstliches Essen. Ich wartete
dann auf die hübschen Schwanzfedern, und eine kleine Feder wurde als
Schmuck an Vatis Hutband gesteckt.
Mutti mochte sehr gerne Rosen, besonders die Gloria Dei ( 1945 in den Handel
gebracht/ auch peace). Ein Bild davon hing an der Wand.
Auch Fuchsien gefielen ihr sehr, es gab welche im großen Blumenfenster des
Wohnzimmererkers. Sie erlaubte sogar einmal, dass ich dort eine
Ligusterschwärmerpuppe …..
Wenn Vati am Wochenende mal sehr lange schlief hat sie manchmal für uns
beide den Tisch im Garten gedeckt. Das heißt, das große Innenfenster wurde
weit geöffnet und davor kam ein kleiner Tisch mit zwei Sesseln. So saßen wir in
einem Fuchsiengarten. Natürlich war es sehr köstlich wenn es dann noch
Marmorkuchen mit Butter drauf gab.
Museum, Dom …
Spiele
Nur Käse
Sandkiste
Es gab nie Schimpfe wenn ich voller Sand und vollgeräuchert vom Kokeln
abends nach oben kam
Eule und so
Er konnte lange ernsthaft auf einen Punkt gucken…bis man dasselbe tat ;)
Ostern
Beim Osterspaziergang war es sehr spannend für mich. Vati behauptete den
wegrennenden Osterhasen gesehen zu haben, was ich nicht so richtig glaubte.
Groß war mein Erstaunen als ich hinter dem benannten Baum dann doch ein
süßes Osternest fand.
Vati war wohl morgens ganz früh dorthin gefahren um mir die Freude zu
machen.
Ostereiersuche
Besuch
Gedichte