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UNIVERSITÄT FÜR BODENKULTUR-WIEN

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Die Pflanzen der
sdfghjklzxcvbnmqwertyuiopasdfghjklz Inkas
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Kurze Beschreibung einige weniger bekannte
andine Kulturpflanzen
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Dipl-Ing. Bakk. Techn. Miguel Apaza Tapia

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2010
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miguelartes
Camimo no hay, camino se hace al andar

Es gibt keinem Weg. Den Weg macht man beim Laufen

Antonio Machado

2 miguel apaza tapia


INHALTVERZEICHNIS
1. Einleitung 5

2. Zielsetzung 6

3. Material und Methode 6

4. Das Reich der Inka 12

5. Traditionelle Knollenpflanzen in den Anden 13

6. Die Inka und ihre Kulturpflanzen 15

Quinua- Chenopodium quinoa 18

Kaniwua- Chenopodium pallidicale 19

Kiwicha- Amarantus caudatus 19

Tarwi- Lupinus mutabilis 21

Cocoma- Solanum quitoense 22

Lulo- Solanum quitoense 23

Pijuayo- Bactris gasipaes 24

Tumbo serrano- Passiflora mollissima 25

Tuna- Opuntia ficus indica 26

Pepino- Solanum muricatum 27

Caigua- Cyclanthera pedata 28

Calabaza- Cucurbita moschata 29

Tomate de Árbol- Cyphomandra betacea 30

Aji- Capsicum annuum 31

Chili- Capsicum frutescens 32

Aguaje- Mauricia flexuosa 33

Anona blanca cachiman- Annona squamosa 34

Capuli aguaymanto- Physalis peruvianum 35

Caimito- Chrysophyllum caimito 36

Chrimoya- Annona cherimoia 38

Granadilla- Passiflora ligularis 39

Lucuma- Lucuma abovata 40

Maranon- Anacardum occidentale 41

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7. Schlussbetrachtungen 42

8. Literaturverzeichnis 43

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1.EINLEITUNG
Die Pflanzen der Inkas sind jene Pflanzen, die in vielen hunderten Jahren ihrer Nutzung an
den ökologischen Bedingungen des Anden raumen und an die Bedürfnisse der andinen
Bauern optimal angepasst wurden.

Die Inka-Kulturen entfalteten einen erstaunlich hohe Kreativität und das ohne die derzeit zur
Verfügung stehende Bio-High-Technologie.

Über Jahrtausende hinweg zeigten sie die erstaunliche Fähigkeit, über ganz verschiedenen
Biotypen, die für die jeweiligen Gegebenheiten am besten geeignete Sorte auszuwählen
bzw. zu züchten.

Die komplexen Anbausysteme aus prä-hispanischen Zeiten sind ein Ergebnis von
Erfahrungen, Wissen, Tradition, Prioritätssetzung der andinen Bevölkerung, natürlichen
Standort und technischen Niveau und nicht zuletzt der politischen und wirtschaftlichen
Bedingungen.

Die Landwirtschaft im Inkareich entwickelte sich in mehreren Richtungen. Nicht nur das
Überleben der einzelnen Bauern wurde gesichert, sondern auch große Nahrungsvorräte für
Notzeiten konnten angelegt werden. Ungeachtet der extremen landwirtschaftlichen und
klimatischen Bedingungen, in den Anden gelang es den Andenbauern, dem Boden gute
Erträge abzuringen.

Mit dieser Arbeit werde ich eine kurze Beschreibung von einige weniger bekannte andine
Kulturpflanzen wiedergeben.

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2.ZIELSETZUNG
Ziel der Arbeit ist es mit Methoden der empirischen Forschung und mit einer
Literatursichtung, einige weniger bekannte andine Kulturpflanzen in den Anden Perus zu
beschreiben.

3.MATERIAL UND METHODE


Nach einer geographischen Beschreibung erfolgt eine Sichtung ausgewählter Literatur.

GEOGRAFIE PERUS

Peru befindet sich in der Mitte der Westküste des südamerikanischen Kontinents, zwischen
0°01´48“ und 18°21`03“ südlicher Breite sowie 68°39`27“ und 81°19`34,5“ westlicher Länge,
und umfasst insgesamt 1´285.215,6 Km² (einschließlich der Inseln und den peruanischen Teil
des Titicaca-See).

Die peruanische Pazifikküste ist 3.079,5 km lang und verschiedene Umweltfaktoren führen
dazu, dass das peruanische Territorium extreme geographische und klimatische
Unterschiede sowie eine extreme heterogene Vegetation und Fauna aufweist.

WASSERSTRÖME IM PAZIFISCHEN OZEAN

Der Peru- bzw. Humboldt-Strom: fließt parallel zur Küste, etwa vom Zentrum Chiles in
Richtung Nordwesten, bis etwa 5° südlicher Breite, führt kaltes Wasser und hat eine
Ausdehnung von ca. 100 Seemeilen.

Der Äquatorial-Strom: fließt von Nordwesten in Richtung Südosten bis etwa 5° südlicher
Breite, führt warmes Wasser.

Beide Strömungen treffen sich etwa in der Höhe des 5. Grades südlicher Breite und richten
sich zusammen in Richtung Westen aus, so dass eine Zone mittlerer Temperatur entsteht.

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DIE ANDEN

Das peruanische Territorium wird von Norden bis Süden durch einen Gebirgszug durchquert,
der als südamerikanische tropische Anden bekannt ist. Dieses Gebirge bedingt eine hohe
geographische Heterogenität des ganzen Territoriums und ist sehr unterschiedlich, zum
Beispiel: Im Norden haben die Anden eine geringere Breite und Höhe als im Zentrum und im
Süden des Landes. Zwischen den Gebirgsketten, die die Troposphäre tief durchdringen und
eine natürliche Barriere für Wind und Niederschläge darstellen, liegen die höchsten Berge
(über 6000 m hoch).

Die westliche Gebirgskette ist die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten in Richtung
Westen (Pazifik) und Osten (Amazonien-Atlantik). Die Flächenausdehnung erfolgt über den
Äquator bis zum 18° südlicher Breite.

NATURRAUM PERUS

Drei große Naturräume werden durch die Anden geteilt:

DIE KÜSTE

Sie erstreckt sich westlich und parallel zum Bergland, von Norden nach Süden und hat eine
Länge von 3.079,5 km. Die Küstenregion wird durch einen Wüstenstreifen mit einer
wechselnden Breite von 50 bis 150 km zwischen Bergland und Ozean gebildet und umfasst
nur 10,6% des peruanischen Territoriums.

Diese Zone endet in vertikaler Ausrichtung in etwa 500-700m Höhe, in einigen Gebieten
reicht sie aber bis ca. 2000 m Höhe.

Die Küste erhält ihren Wüstencharakter aufgrund der Einwirkung des Humboldt-Stroms und
des südpazifischen Hochdruckgebietes, die geringen Niederschläge, mittlere Temperaturen
(zwischen 18° und 21° C) und hohe Luftfeuchtigkeit (zwischen 85-96 %). Im Norden, wo der
Äquatorial-Strom und die innertropische Luftströmung wirken, gibt es Niederschläge von
durchschnittlich 500 mm pro Jahr.

Vor allem im Sommer sind die Durchschnittstemperaturen höher (24°C) und die
Luftfeuchtigkeit niedriger (zwischen 70 und 80 %), 52 Flüsse, die an den Westhängen der
Anden ihren Ursprung haben, durchqueren die Küstenregion. Von diesen Flüssen führen

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jedoch nur 10 ganzjährig genügend Wasser für eine landwirtschaftliche Nutzung. Die
geführte Wassermenge ist von den Sommerniederschlägen in den Bergen abhängig.

Die landwirtschaftlichen Anbaugebiete in den 52 Flusstälern umfassen nur etwa 12 % der


potentiellen Anbaufläche. Auf diesen wird der größte Teil der Agrarproduktion
erwirtschaftet.

DAS BERGLAND

Die Anden umfassen insgesamt 30,6 % des peruanischen Territoriums. Die mittleren Anden
zeichnen sich als Naturlandschaft durch eine Anhäufung von Extremen aus. Zwischen der
regenlosen Küste einerseits und dem tropischen Regenwald andererseits findet sich in der
Kette der Anden mit ihrem raschen An- und Abstieg von Meeresniveau auf über 6000 m
Höhe eine Serie von Landschaften, deren Eigenart durch Unterschiede in der
Sonneneinstrahlung, der starken täglichen Temperaturschwankungen, der jahreszeitlichen
Feuchtigkeitsunterschiede und einer Zahl von orographischen Verschiedenheiten bestimmt
wird.

DAS KLIMA IN DEN ANDEN

An keiner Stelle der Erde weist das Klima solche kleinräumigen Unterschiede auf wie im
Bereich der Anden. Wo es heiß sein sollte, ist kalt und obwohl dieses längste Gebirge der
Welt mit der Ausnahme seiner südlichen Teile in Chile zwischen den Wendekreisen und
damit im tropischen Einzugsbereich liegt, ist das Wasser nicht tropisch.

Das Gebirge ist wie ein Bollwerk am westlichen Rand des südamerikanischen Kontinents,
eine Barriere für Meeresströmungen und Windzirkulationen, die das Klima im wahrsten
Sinne des Wortes umlenken (OTZEN, 1991).

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ÖKOLOGIE IN DEN ANDEN

Pulgar Vidal (1967) unterscheidet grundsätzlich zwischen acht verschiedenen Landschaften:

CHALA ODER KÜSTE

Diese nahezu regenfreie Zone reicht bis in eine Höhe von ca. 500 m. Sie zeichnet sich durch
Sandwüsten aus, die nur durch die aus den Anden herabfließenden, in den Pazifik
mündenden Flüsse mit ihrer Ufervegetation unterbrochen werden.

MARITIME YUNGA

Als Yunga werden in „Quechua“ (indigene Sprache) die warmen Täler und Schluchten in
Höhen von 500 bis 2300 m bezeichnet. Nicht allein die Wärme, sondern auch der mit dem
Hohen zunehmende Niederschlag kennzeichnet dieses Gebiet. Auch hier ist die Vegetation
meist halbwüstenartig, nur in Flussufernähe maritim.

QUECHUA

Sie liegt etwa zwischen 2300 und 3500 m Seehöhe. Die Zone ist gekennzeichnet durch ein
gemäßigtes Klima, starken Tag- und Nachttemperaturunterschieden und durch mittlere
Niederschlagsmengen die besonders in den höheren Lagen den Ackerbau ohne Bewässerung
ermöglichen.

SUNI

Das so bezeichnete Gebiet liegt in einer Höhe von 3500 bis 4100 m und weist ein trockenes
und kaltes Klima auf. Diese Zone zeichnet sich durch ihre speziellen Baumbestände aus.

PUNA

Diese sich in einer Höhe von 4100 bis etwa 4800 m befindliche Zone ist insbesondere durch
die große Zahl der Frostwechseltage gekennzeichnet. In der Zeit von April bis November
steigen die Temperaturen tagsüber, an der Sonnseite auf über 30° C an und in der Nacht
sinken sie unter den Gefrierpunkt.

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JANCA

Die Janca Zone ist oberhalb der Puna, bis zu den bis 6786 hohen Berggipfeln. Die Janca
zeichnet sich durch niedrige Temperaturen, eine kümmerliche Vegetation in den unteren
Lagen, meist Polterpflanzen, und die dauernde Vereisung in den höheren Regionen aus.

RUPA-RUPA

Diese Zone - derzeit meist „Montana“ genannt- liegt auf der Ostseite der Anden in Höhen
von 400 bis etwa 1000 m. Gekennzeichnet ist sie durch sehr hohe Niederschläge und hohe
Temperaturen.

OMAGUA

Dies ist der eigentliche amazonische Regenwald innerhalb der Rupa-Rupa Zone.

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Abbildung 1: Ökologisches Landschaftsprofil von Peru (Apaza Tapia M.,2009)

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4.DAS REICH DER INKA
Das „Tahuantinsuyu“, das „Reich der vier Viertel“, erstreckte sich längs des Pazifiks von der
Nordgrenze des heutigen Ekuadors bis zum Maule-Fluss in Zentralchile. Der Chronist Martin
der MORUA schrieb:

„Man kann nicht leugnen, dass die Indianer beim politischen Regieren eines so
ausgedehnten Reiches außerordentlich klug geschickt waren…“

Und der Spanier Pedro de la Cieza de León, der an der Eroberung des Landes teilnahm,
schrieb; es bedarf großer Weisheit, um so viele Nationen zu regieren, die sich in Sprache,
Gesetz und Religion so klar voneinander unterscheiden (SORIANO, 1997).

Das Reich der Inka umfasste das im Südosten gelegene COLLASUYU das neben dem
Altiplano, die um den Titicaca-See gelegenen Hochebene und weite Teile des derzeitigen
Bolivien.

Riesige Gebiete Südperus und Nordchiles sowie der nordwestliche Zipfel von Argentinien
zählten ebenfalls zu diesem Viertel des Reiches.

Im Norden schloss sich ANTISUYU an. Dort fielen die bewaldeten Flanken der Anden zum
Amazonasbecken ab.

Das kleine CONTISUYU zu dem der größte Teil der zentralperuanischen Küste gehörte, lag im
Südwesten.

CHINCHASUYU im Norden, das nach collasuyu zweitgrößte „Viertel“, umfasste Nordperu und
Ekuador.

Jedes SUYU war wiederum in eine Reihe von Provinzen unterschiedlicher Größe, die
HUAMANIS unterteilt. Diese gliederten sich in zwei oder drei kleinere Territorien, die SAYAS,
die aus einer Reihe von AYLLUS Gemeinden bestanden.

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5.TRADITIONELLE KNOLLENPFLANZEN IN
DEN ANDEN
In Andenraum wurden und werden einige weniger bekannte andine Kulturpflanzen (cultivos
andinos) kulitviert. Cultivos Andinos sind jene Pflanzen, die in vielen hunderten Jahren ihrer
Nutzung an die ökologischen Bedingungen des Andenraumen und an die Bedürfnisse der
andinen Bauern optimal angepasst wurden.

OCA (OXALIS TUBEROSA)

Auf Hohen zwischen 3500 bis 4000 m wird Oca angebaut. Nach Kartoffel ist die zweit
weitesten verbreitete Knollenpflanze der Anden. Sie ist in einer Vielzahl von Varietäten mit
unterschiedlicher Farbe und Form zu finden.

Oca wird in der gleichen Art und Weise angebaut wie Kartoffel und bringt nach einer
Vegetationsperiode von 6 bis 8 Monaten, Erträgen bis zu 40t/ha.

Oca wird in gleicher Weiser verarbeitet wie Bitterkartoffel. Bei der gängigen Technik werden
die Knollen der Sonne ausgesetzt, damit sie süßer werden, danach werden gekocht.

Einige der Anwendungen von Oca: Bei der Brotherstellung, in Form von Ocamehl kann in
einem Anteil von bis 25 % zu 75 % Weizenmehl beigemengt werden. Auch bei der Torte- und
Keksherstellung kann Ocamehl eigesetzt werden.

OLLUCO (ULLUCUS TUBEROSUS)

Olluco wird wie Oca etwas früher als die Kartoffel gepflanzt und bringt nach einer
Vegetationsperiode von 6-7 Monate 20-30t/ha Ertrag.

Olluco ist eine traditionelle Knollenpflanze der Anden, auch „papa lisa“ genannt. Trotz des
geringen Nährwertes, der geringen Erträge und des faden Geschmacks ist der Anbau weit
verbreitet und die Knollen haben am Markt größere Akzeptanz als die der Oca.

Olluco wird in einer Seehöhe von 3000 bis 4000 m angebaut. Die Pflanze verträgt sowohl
Frost als auch Feuchtigkeit und ist für wenige Krankheiten anfällig.

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Die Zubereitung für Olluco ist vielfältig. Die Pflanzen finden auch in der traditionellen
Heilkunde Verwendung. Vor dem Kochen müssen die Knollen mehrmals gewaschen werden,
um den enthaltenen Bitterstoff zu entfernen. Olluco kann wie die Bitterkartoffel mit dem
Prozess des Gefriertrocknens verarbeitet werden.

ISANO (TROPHAEOLUM TUBEROSUM)

Literatur über „Isano ist beinahe nicht vorhanden. Das Hauptanbaugebiet liegt in der Puna,
wo in der Regel in den Feldern verschiedene Knollenfrüchte gepflanzt werden. Nach einer
Vegetationsperiode von 7,8 Monaten werden Erträge bis 30t/ha erzielt, isano wird wie
andere traditionelle Knollenpflanze verwendet.

PAPA AMARGA (SOLANUM JUZEPCZUKII)

Die Bitterkartoffel auch papa amarga, ruki oder luki geannt, enthält Alkaloide, die ihr den
bitteren Geschmack verlieht und für den Menschen toxisch ist.

Die Knollen sind in der oberen Puna jedoch ein wichtiges Nahrungsmittel. Der Anbau der
Pflanze ist in dieser Region weit verbreitet, da sie auch noch auf extremen Standorten gut
gedeiht. Sie verträgt gut tiefe Temperaturen und Frost. Die Erträge sind hoch.

Wegen des Alkaloidgehaltes kann die Knolle nicht direkt genossen werden, sondern
erfordert vor dem Konsum eine spezielle andine Verarbeitungstechnologie.

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6.DIE INKA UND IHRE KULTURPFLANZEN
HORKHEIMER (1969) erstellte eine Liste von 44 Nutzpflanzen, davon 39 Speisepflanzen, 4
Gewürzpflanzen und Coca als Reizmittel. Nur wenige Kulturvölker Europas und Asiens
erreichten eine so hohe Zahl, obwohl sie infolge ihrer langen Kontakte die Pflanzenarten und
Anbautechniken voneinander übernehmen konnten.

Die Landwirtschaft zeichnet sich bereits durch große Bewässerungssysteme aus, die
besonders den Anbau von Mais, Bohnen und Baumwolle ermöglichten. Bei den
Bewässerungssysteme handelte es sich sowohl um Stichkanäle, die das Wasser aus den
Flüssen ableiten, als auch um verschiedene Formen der Grundwassernutzung bis auf den
Grundwasserspiegel an de Nordküste, und die „galerias filtrantes“, unterirdische Brunnen
den persischen „qanat“ verwandte Sammelbrunne an der Südküste.

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Tabelle 1: Kultivierte Nähr- und Genusspflanzen im Vorspanischen Peru

BENENUNG

GRUPPE VOLKSTÜMLICHE WISSENSCHAFTLICHE BEZEICHN. QUECHUA

Mais Zea mays Sara

GETREIDE Quinua Chenopodium quinoa Kinua

Canihua Chenopodium pallidicalle Qanawi

Achita Amaranthus caudatus quiwicha

Frijol (Bohne) Phaseolus vulgaris Purutu

Poroto (Bohne) Canavalia ensiformis Purutu

HULSENFRÜCHTE Pallar (Bohne) Canvalia lunatus pallar

Mani (Erdnuss) Arachis hypogaea Inchis

Chocho (Lupine) Lupinus mutabilis Tarwi

Uncucha Xanthosoma sp. uncucha

Achira Canna edulis achira

Jiquima Pachyrrhizus sp. ajipa

Oca Oxalis tuberose oqa


KNOLLENFRÜCHTE Mashua Tropaeolum tuberosum Allausu, anu

Arracacha Arracacia xanthorhiza Raccacha

Yucca (Maniok) Manihot utilissima Ruma

Papa (kartoffel) Solanum tuberosum Papa, akshu

Camote Ipomoea batatas apichu


(Süßkartoffel)

Ulluco, papalisa Ullucus tuberosus ulluku

Yacon Polymnia sonchifolia yakon

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Tabelle 2: Kultivierte Nähr- und Genusspflanzen im Vorspanischen Peru

BENENNUNG
GRUPPE WISSENSCHAFTLICHE
VOLKSTÜMLICH QUECHUA
BEZEICHNUNG
REIZMITTEL Coca Erytroxylum coca coca
Paico Chenopodium peruvianum paiko
Aji Capsicum annuum chinchucho
GEWÜRZE Rocoto Capsicum pubescens rokoto
Huacatai Tagetes minuta wakatay
Zapallo Cucurbita pepo Sapallu
Calabaza Cucurbita moshata Lakawiti
KÜRBIS Calabaza Lagenaria Ancara
UND Caigua Cyclanthera padata Achoccha
Secana Sicana odorifera Sicana
GEMÜSE Tomate Lycopersicum peruvianum Paconca
Chrimoya Annona cherimolia Masa
Guanabana Annona muricata Masasamba
Palta Persea americana Paltai
Pacae, guava Inga feuilei Paqay
Granadilla Passiflora liguralis Kurumku
Tumbo Passiflora mollissima Tumpaka
Pina Anans sativus Achupalla
Guayaba Psidium guayava Sawintu
FRÜCHTE Lucuma Lucuma abovata Ruqma
Zapote Achras spota
Pepino Solanum muricatum kachan
Ciruela Bunchosia armeniaca ausma
Platnao Musa paradisiaca

QUINUA

Wissenschaftliche Name: Chenopodium quinoa

Familie: Chenopodiaceae

Quinua ist ein einjähriges tagneutrales Pseudocereal von 50-150 cm Höhe, das sich verzweigt
und dickliche rhombische Blätter besitzt. In aufrechten terminalen Infloreszenzen mit
knäuelig gedrängten Teilblütenständen trägt sie fünfzählige Blüten (rot, grün, lila, gelb) mit
einfachem Perianth und oberständigem Fruchtknoten, der sich nach Selbstbestäubung zu
einer 2 mm dicke Nuss entwickelt auch von verschiedenen Farben (weiß, grau, rosa).

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Die Körner enthalten bitter schmeckende Saponine. Es gibt viele Arten wie z.B. Sajama,
Cheweca, Amarilla de Maranganí, Narino blanca y Rosada de Junin (REPO, 1989).

Die Pflanzen vertragen Frost sowie Dürre und gedeihen sowohl in Küsten Gebieten als auch
auf 4300 m Höhe. Die Erträge liegen meist bei 5-10 dt/ha, doch werden unter günstigen
Bedingungen 30-49 dt/ha erzielt. Geerntet werden sie mit der Sichel, wenn die Blätter
vergilben.

Durch Baden in alkalischen Lösungen werden die Saponine ausgewaschen, bevor sie die
Frucht- und Samenschalen durch Reiben in Morsen entfernen. Die Embryonen liefern mit 11-
16,2 % hochwertigen Eiweiß, 50-62 % Stärke, 4-7 % Linolsäure reichen Fett, 4 % Rohfaser
und 3,3 % Asche ein wertvolles Nahrungsmittel.

Verwendet wird sie in Suppen und Breien. Zum Brotbacken eignet sich das klebearme Mehl
nur unter Zusatz von 25 % Weizenmehl.

Die Blätter werden als Gemüse verzehrt, die ausgedroschenen Pflanzen werden verbrannt,
um die alkalireiche Asche zu gewinnen; diese ergibt mit Wasser gemischt einen Brei, den
man zum Kakakauen benötigt.

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Abbildung 2: QuinuaPflanze (Ben-Erik van Wyk, 2005)

KANIWA

Wissenschaftliche Name: Chenopodium pallidicaule

Familie: Chenopodiaceae

Die Kaniwa ist auch ein Stärkelieferant wie Quinua, aber klein, nur 25-60 cm hoch und ist in
allen Teilen kleiner als Quinua; stimmt aber mit ihr Habitus überein. Sie gedeiht jedoch noch
in Lagen bis zu 4550 m Höhe.

Die Frucht ist oval und 1-1,2 mm Durchmesser und von braune oder schwarze Farbe. Kaniwa
enthält keine Saponine, dadurch wird sie direkt als Mehl (geröstet) als „kaniwaco“ verzehrt.
Zum Brotbacken eignet sich auch das Mehl von Kaniwa .

KIWICHA

Wissenschaftliche Name: Amaranthus caudatus

Familie: Amaranthaceae (Fuchsschwanz)

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Die Kiwicha, einjährig, bis zu 2,60 m hohen Pflanzen, tragen zum Teil relativ große Blätter
und bilden terminale mit verzweigte ährig-knäuelig, meist z.T. überhängende Infloreszenzen
(bis zu 90 cm erreichen kann).

Abbildung 3: Kiwichapflanze (Bärtels, 1993)

Sie sind einhäusig, mit männlichen Blüten an der Basis und weiblichen an der Spitze der
Blütenstände oder mit männlichen und weiblichen Teilblütenständen versehen.

Die Blüten präsentieren verschiedenen Farben (rot, hellrot, gelb, rosa, etc. ) und besitzen ein
einfaches, 3-5 zähliges Perianth mit 3-5 Staubblättern bzw. mit einem aus meist 3
Fruchtblättern verwachsenen oberständigen Fruchtknoten.

Die Frucht ist rund, bräunlich oder schwarz, 1-1,5 mm dick. Kiwicha gedeiht in Höhen
zwischen 1500-3500 m. Die Erträge liegen zwischen 650-3400 kg/ha. Der Anbau erfolgt meist
in Mischkultur.

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Verwendung: während die Körner wie Reis gekocht oder geröstet oder als Fladenbrot
gebacken werden, diene die Blätter und Sprossachsen (letztere oft wie Spargel zubereitet)
als spinatartiges Gemüse.

Die Samen enthalten 12 % Wasser, 14-18 % Eiweiß, 50-60 % Stärke, 14 % Fett (mit 34 % Öl-
und 37 % Linolsäure), 3 % Roh faser und 3,3 % Asche.

Da der Gehalt an Saponinen sehr niedrig ist, erübrig sich, eine Entbitterung vor dem Verzehr.
Nachteilig ist der relativ hohe Nitratgehalt, da die Gattung zu den nitrophilen Pflanzen zählt.
Zu den Körneramaranthen zählen unter anderen: A. hypochondriacus in Mexiko, A. cruentus
in Guatemala.

TARWI

Wissenschaftliche Name: Lupinus mutabilis

Familie: Leguminosae

Tarwi ist eine einjährige, aufrechte, verzweigte, strauchige, bis 1,5 m hohe Pflanze. Die
Pflanzen gedeihen auf mittlere, wenig tiefen nährstoffreichen Böden und in 3000 m Höhe
Lagen.

Die Früchte, sind vielsamige (4-6 Samen) von lang keuliger Form und weiße Farbe. Ihre
Samen enthalten 38-48 % Eiweiß neben Fett und Kohlenhydrate, es enthält auch bitter
schmeckende Alkaloide bis zu 2 %.

Die Verwendung von Tarwi ist ähnlich wie bei Mais, gekocht oder geröstet. Aber bevor sie
verarbeitet werden, werden sie eine Entbitterung unterzogen.

Die Alkaloide wirken als Repellents, deshalb bauen die Campesinos Tarwi an Feldrändern
anderer Kulturpflanzen an, um Schadinsekten von diesen fernzuhalten.

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Abbildung 4: Tarwipflanze (Ben-Erik van Wyk, 2005)

Tabelle 3: Zusammensetzung und Nährstoffe von Tarwi (Repo-Carrasco, 1998)

Substanz Menge

Wasser 69,7g

Eiweiß 11,6g

Fette 8,6g

Kohlenhydrate 9,6g

Faser 5,2g

Asche 0,6g

Kalzium 163mg

Phosphor 123mg

Eisen 1,4mg

Vitamin B1 0,01mg

Vitamin B2 0,44mg

Niacin 0,95mg

COCONA

Wissenschaftliche Name: Solanum topiro,

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Familie: Nachtschattengewächse (Solanaceae)

Spanische Name: Cocona (Perú, Colombia), Topiro (Venezuela)

Englische Name: Cocona

Die Cocona ist nahe mit der Lulo verwandt. Im Gegensatz zu dieser, welche eine tropische
Gebirgspflanze ist, stammt die Cocona aus dem Flachland des Amazonasgebiets und
bevorzugt dort ufer nahe Standorte. Sie wächst auf massiven Stauden, die selten über 1 m
hoch werden. Die Pflanze ist dicht behaart und die Blätter haben einen Durchmesser von ca.
3 cm

Die Früchte sind behaart, orange gefärbt und erreichen einen maximalen Durchmesser von
10 cm. Das Fruchtfleisch ist angenehm aromatisch und bedeutend weniger sauer als das der
Lulo. Die Cocoma wird von den Einheimischen als eine der beste Früchte gelobt.

LULO

Wissenschaftliche Name: Solanum quitoense

Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse)

Spanische Name: Lulo (Peru), Naranjilla (Spanien), Lulo de Castilla (Kolumbien)

Englische Name: Ecuador´s Naranjilla

Die Lulo wächst in feuchten Berggebieten zwischen 1000 und 2000 m. Am häufigsten kommt
sie in den nördlichen Ländern Südamerikas vor. Sie findet sich heute weltweit in vielen
tropischen und subtropischen Ländern.

Lulos wachsen auf bis zu 3m hohen, mehrjährigen, stark verholzenden Stauden, die sich
stark verzweigen. Die Blätter sind eindrucksvoll. Die Blattrippen sind violett rot, was einen
schönen Kontrast zu dem Grün der Blätter gibt. Die Blüten sitzen in Gruppen zu mehreren
am Stamm oder an den Hauptverzweigungen.

Die Früchte sind im reifen Zustand gelborange, rund, mit einem Durchmesser von 2 bis 8 cm,
je nach Sorte. Eine Besonderheit dieser Früchte ist, dass ihre Oberfläche mit feinen spitzen

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Haaren bedeckt ist. Das Fruchtfleisch ist gelb bis grün und erinnert im Aufbau stark an das
der Tomaten. Das Fleisch der Lulos ist ziemlich sauer, jedoch in sehr angenehmer Weise.
Diese Eigenschaft ist der Grund, warum die Lulo als Frucht für Erfrischungsgetränke derzeit
zunehmende Verbreitung findet.

PIJUAYO

Wissenschaftliche Name: Bactris gasipaes

Familie: Palmaceae Pfirsichpalmfrucht

Spanische Name: Pijuayo (Peru), Contadero (Kolumbien), Pejibaye (Panama)

Englische Name: Pejibaye, Peach palm

Die Pfirsichpalme kommt in Mittelamerika und Nordteil Südamerikas vor. Die etwa 5 bis 6
cm großen Früchte, sie hängen in Trauben von bis zu 100 Stück am Baum, besitzen ein
stärkehaltigen Fruchtfleisch, das für die Indianer seit Jahrhunderten eine wichtige
Kohlenhydratquelle darstellt.

Abbildung 5: Pijuayopflanze (Ben-Erik van Wyk, 2005)

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TUMBO SERRANO

Wissenschaftliche Name: Passiflora mollissima

Familie: Passifloraceae (Passionsblumengewächse)

Spanische Name: Tumbo serrano, Tasco (Peru), Parcha (Venezuela) Tintin (auf Quechua)

Englische Name: Banana passion fruit

Sie ist eine Kletterpflanze, die sich lianenartig mehrere Meter an anderen Pflanzen
emporrankt und Höhenlagen von 1500 bis 2500 m bevorzugt. Die Blüten sind rosa bis kräftig
violett rot. Die Früchte sind bis ca. 10 cm lang und haben einen Durchmesser von bis zu 3
cm. Sie sind im Gegensatz zu den anderen Passionsfruchtarten-bananenähnlich länglich. Die
Farbe der Früchte ist meist blass gelb. Es gibt jedoch auch rote Sorten. Unter der relativ
dünnen Schale befindet sich das gelbe bis orangefarbige Fruchtfleisch, das durch die
Samenmäntel vieler Kerne gebildet wird. Der Geschmack ist angenehm sauer. Daher werden
Tumbos Serranos in erster Linie zur Saftherstellung verarbeitet.

Abbildung 6: Tumbo Serrano (Ben-Erik van Wyk, 2005)

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TUNA

Wissenschaftliche Name: Opuntia ficus indica

Familie: Cactaceae (Kakten)

Englische Name: Prickly pear, Tuna

Mit seinen oval-scheibenförmigen, bis 50 cm langen und 20 cm breiten, sukkulenten Spross


gliedern bildet der Feigenkaktus ausladend verzweigte, bis zu 5m hohe Büsche. Der
Blütenspross schwillt nach der Bestäubung zu einer eiförmigen oder ovalen, 5-10 cm langen
und bis 6 cm breiten, außen wie innen grünlichgelben oder orange- bis weinroten Beere an,
die in einem runden, eingesenkten Nabel endet, häufig mit Dornen besetz. Anbau und Ernte:
Tuna wird 26arden26ive aus Stecklingen vermehrt und verwildern in geeigneten Klimaten
leicht. Die Früchte 26arden kurz vor oder zur Reife geerntet; sie sind druckempfindlich,
einige zeit lagerfähig und reifen bei Zimmertemperatur nach. Verwendung: reife Früchte
26arden roh als Obst verzehr. Sie enthalten Oxalatkristalle, die auf der Zunge leichtes
Brennen verursachen. Die sukkulenten Sprosse 26arden nach Entfernen der Dornen gekocht
als Gemüse gegessen. Die Pflanze wird häufig als lebender Zaun gepflanzt.

Abbildung 7: Tunapflanze mit Frucht (Benk-Erik van Wyk, 2005)

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Tabelle 4: Zusammensetzung und Nährwert von Tuna (Rodas Bonuccelli, 1989)

Inhaltstoffe Menge
Kalorien 58mg
Wasser 82,3mg
Eiweiß 0,9mg
Kohlenhydrate 15,3mg
Faser 3,8mg
Asche 1,8mg
Kalzium 16mg
Phosphor 26mg
Eisen 0,3mg
Karotin 0,01mg
Vitamin B1 0,01mg
Vitamin B2 0,03mg
Vitamin C 13,0mg

PEPINO

Wissenschaftliche Name: Solanum muricatum

Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse)

Spanische Name: Pepino, pepino dulce, Mataserrano (Peru), Xachum auf Quechua

Englische Name: Melon pear, pepino

Pepino ist ein ausdauerndes, am Grund verholztes, schlaffes, oft niederliegendes Kraut von
bis zu 1m groß.

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Abbildung 8: Pepinofrucht und Pflanze (Andreas Bärtels, 1993)

Die Pepino-Frucht ist eine eiförmige, runde oder ovale Beere von 10-15 cm groß. Das
hellgelbe, weiche, sehr saftige, süße Fruchtfleisch schmeckt nach Melone oder Birne.

Anbau und Ernte: Pepino wird in den Tropen vom mittleren Bergland bis in Höhen von
4000m gezogen. Die Pflanzen werden meist durch Stecklinge vermehrt. Die Ernte der reifen,
druckempfindlichen Früchte beginnt etwa 5 Monate nach dem Setzen und kann sich über
mehr als 2 Jahre erstrecken.

Verwendung: Meist ohne Schale roh als Obst gegessen, manchmal gekocht als Gemüse

zubereitet oder zu Marmelade verarbeitet.

Der Nährwert von Pepino ist schwach, es enthält mehr Wasser (92 %) und 7 %
Kohlenhydrate, aber trotzdem sehr beliebt als Genußfrucht.

CAIGUA

Wissenschaftliche Name: Cyclanthera pedata

Familie: Cucurbitaceae (Kürbisgewächse)

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Spanische Name: Caigua, Achocha auf Quechua

Caigua ist eine einjährige, kletternde Schlingpflanze mit bis zu 5m langen, zarten Trieben und
gegabelten Ranken.

Frucht: Die hängenden bis 23 cm langen und 7 cm breiten, verflachten Caigua-Beeren sind
gebogen lang-eiförmig mit ausgezogener, gekrümmter Spitze. Das Fruchtfleisch ist etwa
4mm dick, festfleischig, saftig und von angenehm mildern, gurkenähnlichem Geschmack.

Verbreitung: Die Art ist in den Anden Südamerikas beheimatet und wird in tropischen
Gebirgen sowie in subtropischen Regionen angebaut.

Verwendung: Junge Caigua-Früchte isst man roh, beispielweise in Salaten oder gedünstet als
Gemüse. Auch junge Triebe und Blätter sind essbar.

CALABAZA

Wissenschaftliche Name: cucurbita moschata

Familie: Cucurbitaceae (Kürbisgewächse)

Spanische Name: Calabaza, Lakawiti auf Quechua

Englische Name: Winter squash, Pumpkin

Der Calabaza-Kürbis trägt in Form und Größe sehr vielgestaltige, meist breitrundliche bis
eiförmige oder lang-elliptische, oft stumpf gerippte. Beerenfrüchte von bis zu 20 kg Gewicht.

Anbau und Ernte: Calabaza gedeiht auf nährstoffreichen Böden in tropischen Klimaten. Sie
werden aus Samen vermehrt, ihre Früchte reifen etwa 3-4 Monate nach der Blüte.

Verwendung: Das Fleisch unreifer und reifer Früchte wird gedünstet oder gebacken als
Gemüse verzehrt, süß oder süßsauer eingelegt serviert man es als Kompott. Junge Blätter
können als Gemüse verwendet werden.

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Tabelle 5: Archäologischer Register von Cucurbita moschata (Whitaker, 1962)

ORT DATUM WISSENSCHAFTLER

Huaca Prieta, Peru 4000-3000 v. Chr. Whitaker u. Bird (1949)

Cuevas Ocampo, Mexiko 1440-440 v. Chr. Whitaker (1957)

Ackmen, Colorado,USA 612-872 n. Chr. Smiley (1951)

Uaxactum, Guatemala 900 n. Chr. Vestal (1938)

Montezuma, Arizona,USA 110 n. Chr. Cutler u. Kaplan (1956)

Ancón, Peru 900-1200 n. Chr. Wittmack (1888)

Cueva pintada, Arizona,USA 400-1530 n. Chr. Whitaler (1945)

Chincha, Peru 1430-1530 n. Chr. Carter (1945)

TOMATE DE ARBOL

Wissenschaftliche Name: Cyphomandra Betacea

Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse)

Spanische Name: Tomate de árbol (Peru und Spanien)

Englische Name: Tree tomato

Die Baumtomate ist eine halbstrauchige, reich verzweigtem bis 5m hohe Pflanze.

Frucht: Tomate de árbol sind zugespitzt-eiförmige, lang gesteifte Fruchtschale ist dünn, fest,
glatt und glänzend. Das saftige Fruchtfleisch ist gelblichrot, schmeckt säuerlich-aromatisch
und hat pflaumenähnliche Konsistenz.

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Abbildung 9: Tomate de árbol (Ben-Erik van Wyk, 2005)

Anbau und Ernte: Die Pflanzen gedeihen in frostfreien Gebieten bei warmen Tages- und
kühlen Nachttemperaturen. Die schnell wachsenden Tomaten benötigen nährstoffreichen,
leichten Boden und dauernd üppige Wasserversorgung. Sie vermehren sich aus Samen auch
aus Stecklingen. Die Pflanzen können über viele Jahre geerntet werden.

Verbreitung: Die Baumtomate ist eine tropische-montane Pflanze, die in den


südamerikanischen 1000 und 3000m beheimatet ist.

AJÍ

Wissenschaftliche Name: Capsicum annuum

Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse)

Spanische Name: Aji, aji largo, Uchu (Bezeichnung auf Quechua)

Aji ist eine einjährige oder kurzlebig ausdauernde, aufrechte, verzweigte, kräutige bis
verholzte, strauchige, sehr vielgestaltige bis 1,5 m hohe Pflanze.

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Frucht: Es sind vielsamige, hohle Beeren, von rundlicher, kantiger, schmal dreieckiger oder
lang keuliger Form und grüner, gelber, roter bis fast schwärzlicher Farbe. Sie sind 1-30 cm
lang und 1.15 cm breit.

Anbau und Ernte: Die Pflanzen gedeihen auf nährstoffreichen Böden bei Temperaturen über
20 °C. Sie werden aus Samen vermehrt und benötigen gute Wasserstoffversorgung. Die
Fruchtreife beginnt je nach Sorte 3 bis 5 Monate nach der Aussaat.

Verwendung: werden vor allem kleine scharfe Früchte frisch oder getrocknet, ganz
gemahlen als Speisewürze verwendet.

CHILI

Wissenschaftliche Name: Capsicum frutescens

Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse)

Die Art unnterscheidet sich von Capsicum annuum vor allem durch aufrechte, grünliche
Blüten und aufrechte Früchte. Ihre gewöhnlich schmalen, sehr scharf schmeckenden Beeren
sind unreif grün, cremefarben oder gelb, zur Reife orange bis rot und bis 5 mal 1 cm groß.
Verwendung: Die Früchte werden frisch oder getrocknet, ganz, zerkleinert oder gemahlen
als scharfes Gewürz in Speisen und Getränke gegeben.

Abbildung 10: Chilipflanze mit Frucht (Andreas Bärtels, 1993)

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AGUAJE

Wissenschaftliche Name: Mauricia flexuosa

Familie: Arecaceae (Palmen)

Spanische Name: Aguaje, Achual (Peru), Moriche (Venezuela)

Englische Name: Boriti palm

Die bis 25-35 m hohe, zweihäusige Aguajepalme trägt einen Schopf aus ausgebreiteten,
Flächenförmig zerschlitzten, dunkelgrünen Blättern, die im Umriss rundlich sind und bis 4m
Durchmesser erreichen. Ihr bis zu 60 cm starker Stamm ist durch die Narben abgefallener
Blätter geringelt. Die Palme entwickelt jährlich mehrere traubige Blütenstände von bis zu 3m
Länge.

Frucht: ist oval und 5-7 cm groß, ihrem schwach eingedelltem Ende sitzt eine schärzliche,
dicke Spitze auf, und am Grund finden sich 3-5 dreieckige, hart-schuppige, glänzend braune
Kelchblätter. Das gelbliche bis orange Fruchtfleisch ist bis 5 mm dick, zäh-fleischig, etwas
faserig, von säuerlich süßem Geschmack.

Verbreitung: Die Aguajepalme ist im Amazonasbecken und im nördlichen Südamerika


beheimatet.

Anbau und Ernte: die Palmen gedeihen im feucht-heißen Tropenklima und benötigen
reichliche Wasserversorgung. Sie 33arden aus Samen vermehrt und tragen ab einem Alter
von 5-8 Jahren über mehrere Jahrzehnte Früchte. Zur Ernte 33arden die gesamten
Fruchtstände abgeschnitten, sobald die Früchte ausgereift sind.

Verwendung: Das Öl reiche sehr nahrhafte und vitaminreiche Fruchtfleisch wird voll reif
entweder roh oder blanchiert verzehrt. Die Pulpe wird außerdem zur Herstellung von
Erfrischungsgetränken oder Wein verwendet und zur Gewinnung von Speiseöl gepresst;
getrocknet und gemahlen setzt man sie bei der Zubereitung diverser Speisen ein. Die
Stämme liefern wertvolles Baumaterial, die Blätter dienen als Dachstroh, für Flechtarbeiten
und zur Gewinnung von Fasern, der Saft der Palme wird zu Palmwein vergoren, aus dem

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stärkereichen Mark älterer Stämme wird Brot hergestellt und die Früchte können als
hochwertiges Viehfutter verwendet warden

ANONA BLANCA CACHIMAN

Wissenschaftliche Name: Annona squamosa

Familie: Annonaceae

Spanische Name: Anón, Anona, Anona blanca

Englische Name: sweet sop. Custard-appel

Die Anona blanca ist ein kleiner Baum oder Strauch mit lichter Krone, der 3-6 m Wuchshöhe
erreicht. Ihre Blätter haben kurze, behaarte Stiele und sind wechselständig. Jeweils 1-4
Blüten wachsen auf etwa 2,5 cm lange, geneigten, dünnen Stielen an jungen Zweigen
gegenständig zu den Blättern.

Frucht: Die Sammelbeerenfrucht der Anona blanca ist von rundlicher Form, zum Stiel
eigedellt und misst 5-10 cm. Die etwa 2 mm dicke Schale ist Reif außen meist grün bis
gelbgrün und blau bereift, einige Sorten tragen rosa und violette Früchte. Die Pulpe ist
cremeweiß, ausgereift sehr weich, von saftig-breiiger, feinkörniger Konsistenz und süß-
aromatischen Geschmack.

Anbau und Ernte: Anona blanca ist eine Pflanze der Tropen und Subtropen, die längere
Trockenzeiten blattlos überdauern kann, in der Wachstumszeit aber gleichmäßig gute
Wasserversorgung benötigt. Die Bäume werden meist aus Samen vermehrt und
überwiegend von Kleinbauern gezogen. Reife Früchte sind eher druckempfindlich und nur
kurze Zeit lagerfähig.

Verwendung: Die Anona blanca zählt zu den besten Obst der Tropen und Subtropen. Sie wird
in vollreifem, sehr weichen Zustand meist aus der Hand gegessen, idem man die Früchte
aufbricht und die Pulpe auslöffelt. Das breiige Fruchtfleisch wird außerdem zum
Aromatisieren von Eiscreme und kalten Milch- und Fruchtgetränken benützt. Die Kerne der
Samen sind giftig, ihr Saft führt im Kontakt mit den Augen zum Erblinden. Breiumschläge aus

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den Blättern werden zur Behandlung von Epilepsie, Wunden und Geschwüren eingesetzt.
Samenpulver wird als Fischgift und Insektizid verwendet.

Abbilung 11: Anona blanca (Ben-Enl van Wyk, 2005)

CAPULI AGUAYMANTO

Wissenschaftliche Name: Physalis peruvianum

Familie: Solanaceae (Nachtschattengewächse)

Spanische Name: Capuli (Peru), Yuyo de ojos (Mexiko), bolsa de amor (Chile)

Die Capuli ist ein bis 2 m hohes einjähriges Kraut mit ausladend verzweigten, gerippten, oft
violett überlaufenen Stengeln und grundständigen Nebentrieben. Blätter, Blütenstiele und
Kelche sind dicht mit abstehenden, weißen, weichen Haaren unterschiedlicher Länge
besetzt. Der Schlund der Krone weist einen wolligen gelben Haar ring und behaarte Leisten
auf. Nach der Blüte vergrößert sich der Kelch zu einer geschlossenen Hülle, welche die
heranwachsende Beere einschließt.

Frucht: ist eine gelbe oder hellbraune, runde, 1-2 cm große Beere. Der Geschmack reifer
Früchte ist süß oder süßsauer aromatisch.

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Verbreitung: Die Capuli ist eine subtropische Pflanze, die in den Anden beheimatet ist und
weltweit in den Tropen und Subtropen kultiviert wird.

Anbau und Ernte: Die Pflanze gedeihen unter relativ kühlem, frostfreiem Klima auf
nährstoffreichen Böden; sie können überall dort gezogen werden, wo die Kultur von
Tomaten möglich ist. Capuli werden aus Samen vermehrt, die Fruchtreife beginnt 3-4
Monate nach der Aussaat und erstreckt sich über viele Wochen, wobei eine Pflanze mehr als
300 Beeren hervorbringen kann.

Abbildung 12: Capuli aguaymanto (Benk-Erik van Wyk, 2005)

Verwendung: Die vitaminreichen Beeren werden nach dem Entfernen des Kelches mit den
Samen roh gegessen, eingekocht oder zu Marmelade, Gelle >Chutneys|< und in Getränken
verarbeitet. Unreife Früchte sind giftig.

CAIMITO

Wissenschaftliche Name: Chrysophyllum caimito

Familie: Sapotaceae (Breiapfelgewächse)

Spanische Name: Caimito

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Englische Name: Golfenleaf tree,l Caimito

Der Caimito ist ein bis 15 m hoher, immergrüner Baum mit braun behaarten, verkalenden
Zweigen; seine Rinde scheidet bei Verwundungen weiße Latex aus. Die kleinen,
unscheinbaren Blüten wachsen gebüschelt in den Blattachseln.

Frucht: Die Caimito Früchte sind runde oder breit-eiförmige, kurz gestielte Beeren von bis zu
10cm Durchmesser. Sie hat eine weißen Fruchtfleisch und süßen Geschmack.

Anbau und Ernte: Die Caimito gedeiht im tropischen Tieflandsklima, ist relativ
trockenresistent und anspruchslos hinsichtlich der Bodenbeschaffenheit. Die Pflanzen
werden aus Samen gezogen. Die Früchte werden voll reif vom Baum gepflückt und sind
wenige Tage, gekühlt bis zu 3 Wochen haltbar.

Verwendung: Die Pulpe vollreifer Beeren wird frisch aus der aufgeschnittenen Frucht
gelöffelt oder mit anderem Obst in Desserts und Säften verarbeitet. Unreife Früchte sind
bitter, adstringierend und ungenießbar.

Tabelle 6: Zusammensetzung und Nährwert von Caimito (100g frische Früchte) (Rosas Bonuccelli, 1989)

Inhaltstoffe Menge

Wasser 82,8 %

Kalorien 68,0 %

Fett 1,6 %

Kohlenhydrate 14,5 %

Faser 1,0 %

Eiweiß 0,8 %

Asche 0,3 %

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CHIRIMOYA

Wissenschaftliche Name: Annona cherimola

Familie: Annonaceae (Schuppenapfelgewächse)

Spanische Name: Chirimoya

Englische Name: Fruit oft he Chaffey

Chirimoya ist ein immergrüner, tief verzweigter, einhäusiger Baum oder Strauch von 3-9m
Höhe. Die Blätter sind wechselständig, eiförmig und behaart. Die Blüten stehen einzeln oder
zu 2-3 an blattachselständigen Kurztrieben.

Frucht: Die Fruchtblätter verwachsen nach der Bestäubung miteinander und bilden eine
rundliche, im Längsschnitt herzförmige Sammelbeerenfrucht von bis zu 20 cm Durchmesser.
Unter der Fruchtschale findet sich im reifen Zustand breiiges, süßsaures Fruchtfleisch von
sehr angenehmem Aroma.

Abbildung 13: Chirimoyapflanze mit Frucht (Ben-Erik van Wyk, 2005)

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Verbreitung: Chirimoya ist in den Anden in Höhen zwischen 1000 bis 2000 beheimatet.

Anbau und Ernte: Kultiviert wird sie in niederschlagsarmen Regionen, im tropischen


Tieflandsklima gedeiht sie nicht. Die Vermehrung erfolgt meist durch Sämlinge, die Aufzucht
ist auch aus Stecklingen und Pfropreisern möglich. Die Pflanzen fruchten ab dem Alter von 4-
6 Jahren, ausgewachsene Bäume tragen jährlich oft nicht mehr als 30 Früchte. Diese sind
druckempfindlich, nur kurze Zeit haltbar, werden unreif gepflückt und müssen vor dem
Verzehr einige Tage nachreifen.

Verwendung: Die köstlichen Früchte werden voll reif gegessen, die Samen sind giftig.
Chirimoya kann zu Gelee und in Fruchtsalaten oder Eiscreme verarbeitet werden, außerdem
wird Saft und Wein aus den Früchten hergestellt. Aus den alkaloidhaltigen Samen wird ein
Insektizid gewonnen. Die Volksmedizin kennt geröstete Samen als starkes Brech- und
Abführmittel.

GRANADILLA

Wissenschaftliche Name: Passiflora ligularis

Familie: Passifloraceae (Passionsblumen)

Spanische Name: Granadilla (Peru, Ekuador, Mexiko), Granadillo (Kolumbien), Apincoya auf
Quechua

Englische Name: Sweet granadilla

Die Granadilla ist eine am Grund holzige, immergrüne Liane, die mit Hilfe spiraliger Ranken
bis in die Kronen hoher Bäume klettern kann. Die runden, bis 2 cm langen Blattstiele tragen
3 bis zu 1 cm lang gestillte Drüsen oder Drüsenpaare. Die Blüten hat ein Durchmesser von
etwa 10 cm; ihre lanzettlichen Kelchblätter sind weißlich grün, die Kronblätter hell rosa und
die Fäden der Nebenkronen weiß mit blau-violetten Streifen.

Frucht: Die Früchte sind breit-eiförmig, am Grund in den Stiel verschmälert, ihre dünne,
harte, brüchige, schwach glänzende Schale. Das weiße, Fruchtfleisch hat eine zähe,, trocken-
schwammige Konsistenz. Die Samenmäntel sind glasig, grünlich oder gelblich; ihre Pulpe ist
von aromatischen, süßen, nur leicht saurem Geschmack und schwachem Geruch.

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Verbreitung: Wird vor allem im hohen Bergland von Südamerika und Mittelamerika
angebaut.

Anbau und Ernte: Die Art gedeiht in tropischen Gebirgen zwischen 800 und 2500 m. Die
Pflanzen sind empfindlich gegen große Hitze, leicht frostbeständig, im Übrigen relativ
anspruchslos. Sie werden durch Samen oder Stecklinge vermehrt und an Spalieren oder
anderen Kletterhilfen gezogen.

Verwendung: Sie wird oft als (Dessert) Obst gegessen. Die spröde Schale lässt sich leicht
aufbrechen, um die schmackhafte Pulpe der Samenmäntel samt den geschmacklosen Samen
auszulöffeln. Auch aus den Früchten dieser Art wird Saft gewonnen, der mit Wasser
verdünnt getrunken oder in andere Getränke und Süßspeisen gemischt wird.

LUCUMA

Wissenschaftliche Name: Lucuma abovata

Familie: Sapotaceae (Breiapfelgewächse)

Spanische Name: Lucuma (Peru, Ekuador, Chile), Lucuma (auf Quechua)

Lucuma ist ein bis 15 m hoher, immergrüner Baum mit dichter, runder Krone und jung
samtig behaarten Ästen; die Pflanze führt Milchsaft.

Frucht: Lucuma-Früchte sind hängende, tomatenförmige, milchsaftige Beeren von bis zu 10


cm Durchmesser. Das Fruchtfleisch ist fest, mehlig und wenig saftig, von gelblicher Farbe
und sehr süßen Geschmack.

Verbreitung: Lucuma ist in den Anden Ekuador, Perus und Chiles beheimatet.

Anbau und Ernte: Die Pflanzen gedeihen auf nährstoffreichen Böden in kühlen Lagen
tropischer Gebirge, sie werden in Höhen zwischen 1000 und 3000 m angebaut. Lucuma wird
aus Samen vermehrt und fruchtet ab dem 5. Jahr ganzjährig, die Beeren werden reift
geerntet.

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Verwendung: Die Früchte werden reif geerntet, einige Tage gelagert und dann roh als Obst
gegessen oder mit Zucker zu Sirup verkocht. Getrocknete und pulverisierte Pulpe wird als
Gewürz verwendet.

MARANON

Wissenschaftliche Name: Anacardium occidentale

Familie: Anacardiaceae (Sumachgewächse)

Spanische Name: Maranon, Merei, nuez del Brasil

Englische Name: Cashew

Maranon ist ein bis 15 m hoher, tief verzweigter, immergrüner Baum. Seine
wechselständigen Blätter sind verkehrt breit-eiförmig. Am Grund abgerundet oder
keilförmig.

Frucht: Maranon ist eine samige, Bohnen- oder nierenförmig gekrümmte, den Nüssen
ähnelnde Frucht von 1,5-2 cm Länge. Ihre holzige, graubraune, glatte Schale enthält ein
scharfes, beizendes, giftiges Öl (Cardol), das starke Hautreizungen verursacht. Verbreitung:
Die Art ist in semiariden Gebieten verbreitet und wird weltweit in den Tropen kultiviert.

Abbildung 14: Maranonpflanze mit Früchte (Andreas Bärtels, 1993)

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Anbau und Ernte: Maranon wird in tropischen Klimaten bis in Höhen um 1000 m kultiviert,
die trockenresistenten, anspruchslosen Bäume gedeihen am besten in heißen Gebieten mit
mehrmonatiger Trockenzeit. Vermehr wird sie aus Sämlingen oder vegetativ. Die Pflanzen
fruchten ab dem 3-5 Jahr, ausgewachsene Bäume tragen 5-50 kg Nüsse.

Verwendung: Industriell mit Heißluft geröstet, danach geschält. Ihr wohlschmeckender,


nahrhafter, roh giftiger Kern enthält etwa 45 % Öl und 20 % Eiweiß. Das Öl der Fruchtschale
findet in der Volksmedizin gegen Warzen und Hühneraugen Verwendung, es dient als
Holzschutzmittel (gegen Termitenbefall) und ist ein wertvolles Industrieöl. Der Saft wirkt
gegen Erkältung und als Abführmittel.

7.SCHLUSSBETRACTUNGEN
Die andine Bevölkerung, die schon viel länger und in viel größerer Zahl den Kontinent vor
Eintreffen der Europäer besiedelten, entwickelten längst vorher eine große kulturelle
Vielfalt. So vielschichtig ihre Kulturen waren, so unterschiedlich waren auch die
Kulturpflanzender südamerikanischen Einwohner.

Die Landwirtschaft im Inkareich entwickelte sich in mehreren Richtungen. Ungeachtet der


extremen landwirtschaftlichen und klimatischen Bedingungen, in den Anden gelang es den
Andenbauern, dem Boden gute Erträge abzuringen, und vor allem mit Einklang mit der Natur
zu leben.

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8.LITERATURVERZEICHNIS
- Apaza Tapia, Miguel, 2009: Die Historische und aktuelle Bedeutung des
Kartoffelanbaues in den Anden Perus. Das grüne Gold der Inkas. Universität für
Bodenkultur-Wein

- Bärtels, Andreas, 1993: Farbatlas Tropenpflanzen. Stuttgart-Germany

- Ben-Enk van Wyk, 2005: Foood plants of the world. Portland, Oregon-USA

- Horkheimer Hans, 1969: Nahrung und Nahrungsgewinnung im vorspanischen Peru.


Biblioteca Ibero Americana Band II

- Murra J., 1972: El control vertical de un máximo de Pisos Ecológicos en la Economia


de las Sociedades Andinas. Universidad Nacional Huancayo-Peru.

- Otzen Hans, 1991: Anden Landschaften, Pflanzen, Tiere im Reich der Inka. Landbuch
Verlag.

- Pulgar Vidal Javier, 1967: Las ocho Regiones naturales del Peru- Lima.

- Regal A., 1970: Los trabajos hidráulicos del Inca en el antiguo Peru-Lima.

- Repo C., 1989: Cultivos Andinos. Importancia nutricional y pposibilidades de


porcesamiento. Centro de estudios rurales Andinos. Bartolomé de las Casas Cuzco-
Peru.

- Romero E., 1963: Biografia de los Andes. Lima-Peru.

- Tapia M., 1983: Cultivos Andinos. Minka 10 Grupo Tlpuy. Huancayo-Perú.

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