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Schulschiff RHEIN

Umgang mit Tau- und Drahtwerk


Knoten - Spleißen - Belegen
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Inhalte
D Grundsätzliches 1

D Kleine Materialkunde 1 - 7

D Behandlung und Pflege von Tauwerk 7

D Besetzen (Takling) 8

D Knoten und Steke 9 - 12

D Spleißen (Tauwerk) 13 - 14

D Hahnepoot (spanischer Takling) 15

D Spleißen (Squareline) 16 - 18

D Drahttauwerk (Grundsätzliches) 19

D Spleißen (Draht) 20 - 23

D Festmachen (Meeren) 24 - 27

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Tau- und Drahtwerk kommt in der Binnenschifffahrt zu unterschiedlicher Anwendung:


 als „stehendes Gut“ : z.B. Spanten und Stagen von Masten oder Verspannun-
gen von Schwenkbäumen, Davids u.ä.
 als „laufendes Gut“ : geschoren durch Taljen oder Blöcke (z.B. Flaggenleinen)
 als „loses Gut“ : zum Meeren (Festmachen) oder als Gebrauchstauwerk
für Bändsel und Leinen (z.B. Wurfleine)
Die Arbeit und der Umgang sind Bestandteil des Berufsbildes Binnenschifferin / Binnen-
schiffer und Gegenstand der Abschlussprüfung. Zwar spielt der Umgang mit Tau- und
Drahtwerk in der Binnenschifffahrt nicht mehr die große Bedeutung wie zur Zeit der
Schleppschifffahrt. Trotzdem gehört der Umgang mit Tau- und Drahtwerk z.B. beim Mee-
ren noch zur täglichen Arbeit; damit hat auch das Spleißen nach wie vor eine große
Bedeutung.
Das Erstellen von Gebrauchsknoten ist auf einige wenige beschränkt.
Die sichere Arbeit und der Umgang mit Tau- und Drahtwerk gehört mit zu den vornehms-
ten Aufgaben des Schiffsjungen / Schiffsmädchens.

Kleine Materialkunde
Bei Tauwerk unterscheidet man grundsätzlich zwischen Natur- und Kunstfasertauwerk.
Beim Aufdröseln einer Schnur aus Naturfasermaterial wird es kaum jemand aufgefallen
sein, dass er ein Miniaturseil in Hän-
den hält. Bei näherer Betrachtung hät-
te er feststellen können, was die Sei-
lerei gemacht hat, um eine ununter-
brochene Schnur zu erhalten. Dazu
werden zunächst einmal die Fasern
zu Kabelgarnen zusammengedreht,
und zwar rechtsherum. Die Kabelgar-
ne werden dann linksherum, also in
entgegengesetzter Richtung, zu Kar-
deelen geschlagen.

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Linksgeschlagenes Tauwerk wird wie rechtsgeschlagenes hergestellt, die Drehrichtung


ist sinngemäß entgegengesetzt.
Um bei Tauwerk aus der Anordnung der Kardeelen zwischen Rechts- und Linksschlag zu
unterscheiden, sind auch die bildlich zu verstehenden Bezeichnungen
„ Z- Schlag“ ( rechts ) und „ S- Schlag“ ( links ) gebräuchlich.

Würde man die Kardeele (wie eine An-


zahl zusammengedrehter Garne heißt)
in derselben Richtung wie die Kabel-
garne, also rechtsherum, schlagen,
würden sie beim geringsten Zug zerrei-
ßen. Man hat aber gelernt, dass ein fes-
tes, haltbares Tauwerk durch die Rei-
bung seiner einzelnen Teile dann ent-
steht, wenn die Kardeele in entgegen-
gesetzter Richtung zusammengedreht
werden. Um zwei Enden von diesem
Tauwerk zu verbinden, braucht man ei-
nen Knoten, einen Stek oder Spleiß.
Dasselbe Prinzip wendet man bei dem
heute überwiegend gebrauchten Kunst-
fasertauwerk an; die Kunstfasern wer-
den gewöhnlich zunächst als endlose Fäden aus Nylon, Terylene, Polypropylen oder Po-
lyäthylen durch Düsen gepresst und dann auf die gewünschte Länge geschnitten.
Die ursprünglich von Naturvölkern gebrauchten Tierfasern, Lederriemen oder geflochte-
nen Därme wurden schnell von den Pflanzenfasern auf Grund ihrer Festigkeit und Si-
cherheit verdrängt. Hanf, Flachs, Kokosfasern und Baumwolle waren einst in alltäglichem
Gebrauch.
Hanf: Es ist eine einjährige Pflanze, die vor allem in Südeuropa, Kleinasien und
Nordafrika wächst. Die fasern gewinnt man aus den Stengeln, die bis zu 3
m lang werden können. Hanf war früher das am häufigsten benutzte Mate-
rial. Es wurde in der Regel geteert geliefert, weil es gegenüber Feuchtig-
keit nicht widerstandsfähig ist.
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Manila: Auch Manilahanf oder Abaca genannt, wird aus den Fasern der Blatt-
scheide einer Bananenart, die auf den Philippinen beheimatet ist, herge-
stellt. Die harten, glatten und hellbraunen Fasern können 3 m lang wer-
den. Das Tauwerk läuft im nassen Zustand ein und dehnt sich beim
Trocknen wieder. Manila ist verhältnismäßig kräftig und geschmeidig.
Sisal: Der Sisalhanf wird aus den fleischigen Blättern verschiedener Aloe- und
Agavenarten gewonnen. Die Fasern sind viel heller und glatter als Manila.
Sisaltauwerk hat eine geringere Bruch- und Verschleißfestigkeit als Mani-
la, ist aber preiswerter.
Kokos: Kokostauwerk wird aus den bastähnlichen Fasern der Kosnussschale ge-
wonnen. Kokostauwerk hat eine geringe Bruch- und Verschleißfestigkeit
und wir durch starkes Austrocknen zerstört. Andererseits ist es aber leicht
und elastisch sowie beständig gegen Nässe.
Baumwolle: Die 20-55 mm langen Samenhaare der Baumwolle werden zu Garnen ge-
sponnen. Tauwerk aus Baumwolle ist wenig reißfest und findet in der ge-
werblichen Schifffahrt kaum noch Verwendung.
Jute: Dies ist eine Bastfaser einer bengalischen Buschart. Aus Jute stellt man
vorwiegend Sackleinen her. Darüber hinaus wird sie auch als Seele in
Stahltauen gebraucht. Jute hat eine geringe Bruchlast.
Die Kunstfaser hat fast vollständig die Naturprodukte verdrängt, weil sie relativ stärker,
billiger und leichter zu handhaben ist.
Etwa ab 1940 gab es Lieferschwierigkeiten bei der Naturfaser, so dass die Kunstfaser
um so schnelleren Eingang fand, zumal ihre Überlegenheit bald evident wurde. Ganz
grob gesagt leiten sich die Kunstfasern von zwei Ursprungsstoffen ab: Nylon von Kohle
und die verschiedenen Polyester-, Polyäthylen- und Polypropylenverbindungen vom Erd-
öl. Nylon hat mehr Reck (Dehnfähigkeit) als die Kunstfasern aus Erdölprodukten.
Gebrauchstauwerk wird heute in gleichbleibender Qualität aus Polyesterverbindungen
hergestellt, in Großbritannien unter dem Warenzeichen Terylene, in anderen Ländern un-
ter den Warenzeichen Trevira, Tergal, Dacron u. a.
In gewissen Kunststoffen haben die Moleküle (die kleinsten Einheiten, in denen ein Stoff
frei vorkommen kann) besondere Fähigkeiten, sich zu langen Ketten zusammenzuhaken.
Dieser Prozess, bei dem Kettenmoleküle gebildet werden, wird Polymerisation genannt.
Daher beginnen die Bezeichnungen der Grundmaterialien in der Regel mit Poly...
Bei der Herstellung wird das Rohmaterial geschmolzen und durch verschieden große
Düsen gepresst. Es erstarrt sofort in unterschiedlichen Fadentypen die in nachfolgenden
Arbeitsvorgängen erwärmt und gedehnt werden bevor man sie zusammen dreht.
Monofilament bedeutet eine einzelne Faser. Diese Bezeichnung wird bei Fasern ange-
wendet deren Dicke mehr als 0,1 mm beträgt. Tauwerk aus Monofila-
ment ist in der Regel verhältnismäßig steif und hat eine glatte Oberflä-
che.
Multifilament bedeutet viele Fasern. Der Ausdruck wird für Fasern mit einem Durch-
messer unter 0,1 mm gebraucht. Tauwerk aus feinen Multifilamenten
fühlt sich geschmeidig, fast seidig, an.

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Polyamid: Das erste synthetische Fasermaterial, 1930 von einem Amerikaner ent-
deckt und wird seit 1937 hergestellt. Es gibt verschiedene Polyamid-
Typen mit Namen wie z.B. Perlon, Nylon, Grilon und Enkalon.
Nylon findet man meistens als feines, seidenartiges Multifilament und ist
in dieser Form sehr elastisch. Es besitzt die zweieinhalbfache Reißfes-
tigkeit von Manila. Nylon wird von starken Säuren bestimmten Bleichmit-
teln und von starker Sonnenstrahlung angegriffen. (Schmelzpunkt 215°)
Polyester: Das Rohmaterial wird aus Rohöl gewonnen. Die bekanntesten Handels-
namen sind Terylen, Dacron, Trevira und Tetoron.
Dieses Material kommt nur als Multifilament vor und besitzt viele guten
Eigenschaften, ist aber teurer. Polyester ist etwas leichter als Manila, a-
ber doppelt so reißfest. Es ist weniger elastisch als Nylon und wird gera-
de wegen dieser Eigenschaft verwendet.
Polyester wird von bestimmten Laugen, aber nicht von anderen Chemi-
kalien angegriffen. Es ist gegen Sonneneinstrahlung beständiger als die
übrigen Kunststoffe. (Schmelzpunkt 260°)
Polyäthylen: Das Rohmaterial wird aus dem Gas Äthylen gewonnen und ist unter den
Firmennamen Nymplex, Courlene und Marlex im Handel.
Polyäthylen wird nur als Monofilament hergestellt, wirkt glatt und ziemlich
steif und ist so leicht, dass es auf dem Wasser schwimmt. Seine Festig-
keit beträgt nur das ca. 1,4-fache von Manila. Polyäthylen widerstandsfä-
hig gegen alle Chemikalien. (Schmelzpunkt 130°)

Polypropylen: Es ist das jüngste in der Reihe der synthetischen Materialien und wird
aus dem Gas Propylen hergestellt. Am bekanntesten sind die Handels-
namen P.P .- Tauwerk (Monofilament), Toplon (Multifilament) bekannt.
Die Bruchfestigkeit von Polypropylen ist 1,7 bis 2 mal so hoch wie von
Manila, es schwimmt auf dem Wasser, ist ziemlich verschleißfest, weich
und angenehm in der Handhabung.
Säuren und Basen greifen Polypropylen nicht an, jedoch muss man mit
Bleich- und Lösungsmitteln vorsichtig sein. Polypropylen verwittert durch
Sonneneinstrahlung, daher werden ihm besondere Farbstoffe (UV-
Absorber) zum Schutz gegen die Ultravioletten Strahlen zugesetzt.
Die Entwicklung von geflochtenem Tauwerk- eine geflochtene Seele in einer geflochte-
nen Hülle wurde erst durch die Kunstfasern möglich. Es ist mehr als zweimal fester als
entsprechendes Manila-
tauwerk. Manilatauwerk
verliert dazu noch 30%
seiner Festigkeit, wenn
es nass wird. Syntheti-
sches Tauwerk verändert
sich dagegen nicht; es bleibt kinkenfrei, ist flexibel, weich in der Hand, greift gut an der
Winsch und lässt sich leicht spleißen.

Geflochtenes Polyestertauwerk ist außergewöhnlich fest, zeigt kaum Reck und ist gut für
Schoten und Fallen. Verglichen mit Manilatauwerk entsprechenden Durchmessers ist ge-
flochtenes Polyestertauwerk mehr als anderthalbmal stärker, geflochtenes Nylontauwerk
mehr als zweieinhalbmal.
Aus Polyester und Nylon gibt es außer geflochtenem Tauwerk dreikardeeliges Tauwerk
und zwar im Trossenschlag, das normalerweise rechtsgeschlagen ist.
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Tauwerk aus Kunstfasern ist sehr unterschiedlich, abhängig vom Rohmaterial, der Art
der Faser und der Verarbeitung. Als Hauptregel gibt es jedoch gewisse gemeinsame Ei-
genschaften.
Vorteile : Leichter als Tauwerk aus Naturfaser, höhere Bruchfestigkeit und größere
Geschmeidigkeit. Es wird nicht von Fäulnisbakterien oder Wasser angegrif-
fen und kann deshalb in feuchtem Zustand gelagert werden. Es nimmt nur
sehr wenig oder gar kein Wasser auf und wird nicht steif oder unhandlich
bei Vereisung. Die meisten Produkte sind elastischer als Naturfasern und
können daher ruckartigen Belastungen besser widerstehen.

Nachteile : Geringere Widerstandsfähigkeit gegen Reibung über scharfe Kanten. Durch


oberflächliches Schmelzen bei Reibung können auch innere Schäden ent-
stehen.
Das Unfallrisiko ist wegen der höheren Elastizität größer als bei Naturtau-
werk, vor allem bei Bruch.
Einige Typen von Kunstfasern werden relativ schnell durch Sonnenlicht zer-
stört, wenn sie nicht durch besondere Art gegen ultraviolette Strahlung ge-
schützt sind.

Die Behandlung und Pflege des Tauwerks


Tauwerk, besonders Naturtauwerk. unterliegt großem Verschleiß. Durch sachgemäße
Behandlung kann dieser Verschleiß erheblich verringert werden.
Das Tauwerk ist, soweit dies irgend möglich ist, vor Nässe zu schützen, da es sonst vor-
zeitig verrottet. Jedes lose Ende und jeder Tam-
pen eines belegten Endes) sauber aufzuschießen.
Rechts geschlagenes Tauwerk ist rechts herum
aufzuschießen. Links geschlagenes Tauwerk ist
links herum aufzuschießen und zu scheren.

Wird trockenes Tauwerk nass, so quellen seine


Kabelgarne auf. Da sowohl die Kabelgarne als
auch die Kardeele spiralisch verlaufen, ergibt die
Verdickung des Endes eine Verkürzung. Diese
Verkürzung ist sehr erheblich (bis zu 10 %).
T a m p e n sind durch aufgesetzte T a k l i n g e gegen Aufdröseln zu sichern (Beset-
zen). Die Kardeele eines aufgedröselten Tampens verlieren ihren Törn und werden
weich, so dass sie sich nicht mehr zusammenfügen lassen. Aufgedröseltes Tauwerk ist
nicht mehr zu retten.
Eine erste Sicherung eines aufgedröselten Endes kann ein Knoten oder eine Sicherung
mit Klebeband sein. Für eine dauerhafte Sicherung muss aber ein richtiger B e s a t z
angebracht werden.
Durch Taklinge ( Besatz ) wird das Aufdrehen der Kardeelen an den Tampen verhindert.
Die Breite des Taklings wird allgemein mit dem Querschnitt des zu besetzenden Tros-
senumfangs gewählt.
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Einfacher Takling:
Er wird zum Sichern von Vorratstauwerk und als vorübergehende Hilfsmaßnahme beim
Spleißen von Tauwerk benötigt.
Zunächst wird eine Bucht aus Takelgarn ( Besetzgarn ) über den Tampen des Tauendes
gelegt. (a) Darauf wird das Takelgarn Törn für Törn bis zur gewünschten Länge aufge-
bracht. Das Ende des Takelgarns wird anschließend von unten durch die Bucht gesteckt.
(b) Das andere Ende des Takelgarns wird nun so weit durchgeholt, dass die Bucht bis
etwa zur Mitte in das Innere des Taklings hineingezogen wird.
Bei einem weiteren Durchholen besteht die Gefahr, dass sich der Takling löst. Nach dem
Festziehen wird das überstehende Takelgarn scharf am Takling abgeschnitten.

Aufwendiger, aber auch haltbarer ist ein sogenannter „aufgenähter“ Takling.

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Die gebräuchlichsten Knoten und Steke in der


Binnenschifffahrt
Das sichere Beherrschen von Knoten und Steken ist eine der vornehmsten Fertigkeiten
des Binnenschiffers.
Immer noch werden bestimmte Knoten/Steke täglich gebraucht und angewendet. Es ist
oft von entscheidender Wichtigkeit, ob ein Knoten gut hält und auch wieder schnell gelöst
werden kann. Nicht zuletzt ist der Umgang und das praxisgerechte Anwenden der ver-
schiedenen Tauwerksarten zu den unterschiedlichsten Verrichtungen von großer Wich-
tigkeit.
Es gibt ausgezeichnete Fachbücher mit umfangreichen Abhandlungen über die Behand-
lung von und die Arbeit mit Tauwerk, über die unterschiedlichsten Knoten und Steke.
Die meisten Knoten werden durch eine Kombination von Buchten, Augen und Rundtörns
gebildet.
Aus der riesigen Anzahl von Gebrauchs- und Zierknoten sind heute in der Binnenschiff-
fahrt nur noch einige von Bedeutung. Viele Spezialknoten sind auch Abwandlungen von
bestimmten Grundknoten und Steken.
Bevor wir mit der eigentlichen Arbeit (Knoten und Spleißen) beginnen, einige Begriffsklä-
rungen und Hinweise auf benötigtes Werkzeug für Tauwerksarbeiten:
Tampen
Tauwerk, Leinen, Garn (kurze Stücke oder auch Endstück eines Tauwerks).
Part
Wir unterscheiden zwischen fester (stehender Part) und laufender Part (Arbeitsende).
Törns
Man sagt: „Lege zwei Törns" auf eine Trosse oder mache „fünf Törns" (zur Vervielfälti-
gung eines Knotens). Oder auch Umdrehung (Rundtörn).
Trosse
Aufgeschossenes Tau- oder Drahtwerk, z.B. auf einer Spule.
Bucht
Ein im Bogen gelegtes Ende, dessen Parten sich nicht überkreuzen.
Auge
Etwa kreisförmig gelegtes Tauwerk mit sich überkreuzenden Parten (damit fängt jeder
Knoten an).
Kardeele
Man unterscheidet zwei-, drei- oder vierkardeeligen Tampen. Ein Kardeel ist eine Verbin-
dung zusammengedrehter Taufasern, die wiederum entgegengesetzt zueinander zu-
sammengedreht sind.
Takeling
Es ist eine Umwicklung, bestehend aus einem dünnen Tampen (Besetzgarn), um das
Ende eines jeweiligen dickeren Tampens, damit ein Ausfransen oder auch ein sich Auflö-
sen des dickeren Tampens ausgeschlossen wird.
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Als Handwerkszeug benötigt man ein Takelmesser (Taschenmesser mit arretierbarer


Klinge und evtl. einem Spleißdorn und einen Marlspieker (Fitt oder Prieker).

Knoten und Steke

Bei der Lehrabschlussprüfung wird die Beherrschung nachfolgend aufgeführter Knoten


und Steke erwartet:

Ì Achtknoten Ì Kreuzknoten
(Platter Knoten)

Ì Mastwurf Ì Stopperknoten
(Webeleinenstek)

Ì Einfacher Schotstek Ì Einfacher Palstek


(Flaggenknoten)

Ì Kettenknoten
(Verkürzungsstek)

Achtknoten

Dient zur Sicherung an einem losen Ende


vor dem Durchrauschen. Kann auch als
schneller Behelfstakling verwandt werden.

Kreuzknoten (Platter Knoten)

Besteht aus zwei Überhandknoten und


dient zum Verbinden gleich starker Tam-
pen, hält aber nicht bei Tampen verschie-
dener Stärke. Stark belastete oder nass
gewordene Kreuzknoten lassen sich nur
schwer lösen.

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Mastwurf (Webeleinenstek)

Er wird vor allem zum Festmachen von


Tampen an Rundhölzern, an Pollern von
kleineren Fahrzeugen usw. verwendet Zur
Sicherung können ein oder zwei halbe
Schläge davor gesetzt werden.

Stopperstek

Eine Abwandlung des Mastwurfes. Dient zur


Befestigung einer Leine an einem Rohr
(Reeling) oder Draht.
Vorsicht: Ist nur in Zugrichtung zu belasten.

Einfacher Schotstek (Flaggenknoten)

Dient zur Verbindung von Tampen unglei-


cher Art und Stärke sowie zum Festmachen
an vorhandenen Augen. Er hält jedoch nur,
solange auf beiden Enden Zug steht.

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Einfacher Palstek

Sehr brauchbarer und vielseitig verwendbarer


Knoten. Er hält das Auge in der geschlage-
nen Größe und zieht sich nicht zu.

Kette (Verkürzungsknoten)

Dient zur Verkürzung einer Leine, z.B. an der


Schlagpütz.

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Spleißen von Tauwerk.

Wir unterscheiden zwischen Augspleiß, Rückspleiß, Zusammenspleiß (Kurzspleiß).

Der Augspleiß
Verwendet wird dieser Spleiß immer dort, wo im Tauwerk ein Auge benötigt wird. Das
Tauwerk wieder ca. 6 Törns aufgedreht und der Tampen sowie die Kardeelen wie beim
Kurzspleiß besetzt.

Das Auge wird nun in der gewünschten Größe gebildet und zur weiteren Bearbeitung
hochkant gestellt. Die obenliegende Kardeele 1 ( a ) wird gegen den Schlag unter eine
feste Kardeele des Tauendes gesteckt.
Jetzt wird der Spleiß in der Längsachse etwas gedreht und die Kardeele 2 ( b ) unter der
zugehörigen festen Kardeele durchgesteckt.
Es folgt nach weiterer Drehung die Kardeele 3 ( c ).

Aus jeder Keepe des Tauwerks muss nun symmetrisch eine Kardeele herauskommen.
Nach dem vorsichtigen durchholen ( festziehen ) der drei Kardeelen kann der Be-
helfstakling entfernt und mit dem weiteren Verspleißen fortgefahren werden. Ein dreima-
liges durchstecken der Tampen genügt auch hier. Der fertige Spleiß wird zum Erreichen
einer höheren Festigkeit allseitig beklopft und die aus dem Material herausstehenden
Kardeelen wie beim Kurzspleiß abgeschnitten.

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Der Kurzspleiß

Die zu verspleißenden Tampen werden etwa 6 Törns aufgedreht und gegen weiteres
Aufdrehen durch Behelfstaklinge gesichert.
Die jetzt freiliegenden Kardeele müssen ihre Drehung behalten. Die Kardeele beider
Tauenden werden nun ineinander gesteckt, so dass je ein Kardeel des einen Taues zwi-
schen zwei des anderen Taues zu liegen kommt.
Jetzt beginnt der eigentliche Spleißvorgang, wobei die Kardeele 1 gegen den Schlag mit
jeder der gegenüberliegenden Kardeelen durch Über - und Unterfahren ( Überhandkno-
ten ) verbunden wird.
Die Kardeele 2 und 3 folgen sinngemäß. Ein dreimaliges durchstecken der Kardeele ist
ausreichend.
Die Behelfstaklinge können nun entfernt werden.
Der fertige Kurzspleiß wird durch allseitiges beklopfen gefestigt und die aus dem Material
herausstehenden Kardeele, werden in geringem Abstand vom Tau abgeschnitten.

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Zusammenhängend mit dem Spleißen kann man auch das Herstellen der Hahnepoot
(Spanischer Takling) nach Unten oder Oben, mit oder ohne Rückspleiß nennen.
Eine Hahnepoot kann man auch zur Sicherung eines Tampenendes (Besatz) nutzen.

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Spleißen von Squareline


(Quadratgeflechte z. B. Festmacher aus Polyamid, Geolon, Polyester)

Diese Art Tauwerk findet in der Binnenschifffahrt immer häufiger Anwendung als Festma-
chertaue.

Konstruktion
Zwei Paare rechtsgedrehter und zwei Paare linksgedrehter Litzen werden regelmäßig so
verflochten, dass sich ihre Bahnen immer in der Seilmitte treffen. Dadurch entsteht ein
Quadratgeflecht, so genannt, weil das Seil im Querschnitt nicht rund, sondern quadra-
tisch ist. Man spricht auch von einem 8-er Quadrat. Quadratgeflechte haben sich in der
Berufsschifffahrt als Festmacher bewährt, da sie drehungsneutral sind und nicht kinken.
Sie eignen sich gut auf Winschen, haben eine konstruktionsbedingt hohe Dehnung - und
die Spleißtechnik lässt sich sehr gut erlernen.

Augspleiß
Quadratgeflechte werden aus 4 Litzenpaaren geflochten. Die Litzen sind entweder im
Uhrzeigersinn oder gegen den Uhrzeigersinn gedreht. Man nennt das auch Z- und S-
Schlag. Die Skizze verdeutlicht, wie man die Schlagrichtung einfach erkennen kann. Die
Spleißtechnik besteht darin, Z-Litzen nur unter Z-Litzen zu verspleißen, S-Litzen nur un-
ter S-Litzen.
Wir haben auch das Gegenteil getestet: Z-Litzen unter S-Litzen - und umgekehrt. Die
Reißergebnisse sind gleich, die erste Methode entspricht mehr der „Seillogik": Beim ge-
drehten Seil wird auch nur eine gleichgedrehte Litze unter einer gleichgedrehten ver-
spleißt.
Spleißwerkzeuge: Marlspieker und Tape
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Abmessung des „Spleißverlustes" und des Spleißauges


Das Seilende wird zurück-
gespleißt. Diese Länge geht verlo-
ren. Sie ist also bei der Endlänge
des Seils zu berücksichtigen. Ent-
ferne das Tape vom Seilende -
oder schneide ggf. die abge-
schmolzene Stelle am Seilende
ab. Verklebe jedes Litzenende mit
einer Lage Tape und verklebe
dann mit einer dünnen Lage die
jeweiligen Litzenpaare.
Das Seil auf einer Länge von 9 Schlägen aufflechten, bei der 10. Lage eine Lage Tape
um das Geflecht kleben, um das Seil am Aufdrehen zu hindern. Lege jetzt die Größe des
Auges fest.

Die ersten vier Durchstiche


Wir legen uns die Spleißstelle so hin, dass zwei Litzenpaare „oben" liegen, 2 unterhalb
des Seils. Die oberen Litzenpaare sind Z- beziehungsweise S- gedreht. Beginne mit dem
Z-Litzenpaar. Es wird - wie es die
Zeichnung verdeutlicht -unter einem Z-
Litzenpaar hindurchgespleißt. Vorteil-
haft formt dabei der Marlspieker (wie
auch in allen anderen Schritten) die
Öffnung unter den Litzen. Nehme
nunmehr das S-Litzenpaar und spleiße
es unter dem benachbarten S-
Litzenpaar hindurch

Die Spleißstelle wird um 180° gedreht. Verfahre


nunmehr in gleicher Weise wie bei den ersten
beiden Durchstichen. Ziehe alle Durchstiche
gleichmäßig fest - aber nicht so stark, dass sich
der Augenbereich aufbauscht.

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Die folgenden fünf Durchstiche
Dieser Schritt beschreibt, was mit einem -bereits durchgesteckten - Z-Litzenpaar pas-
siert, um den Spleiß abzuschließen. Mit den verbliebenen 3 Paaren wird später genauso
verfahren, also erübrigt sich die Beschreibung. Entferne das Tape vom Ende des Litzen-
paares. Die beiden Litzen liegen nunmehr
gegeneinander. Neben dem festen Litzen-
paar des Seiles, das im ersten Schritt „un-
terspleißt" wurde, liegt ein weiteres festes
Z-Litzenpaar. Dieses wird nun „einzeln"
unterspleißt: Eine Litze des geöffneten Lit-
zenpaares wird unter einer festen Litze
verspleißt, die andere Litze geht über die-
se „unterspleißte" Litze hinweg und geht
unter der zweiten festen Litze hindurch.
Der gleiche Vorgang wird weitere 4 mal
wiederholt.
Nunmehr verfährt man mit dem benach-
barten S-Litzenpaar in analoger Weise,
dann mit den beiden verbliebenen Litzen-
paaren. Am Ende muss der Spleiß so aus-
sehen, wie es die Skizze zeigt.

Spleißabschluss
Die noch herausstehenden Litzen-Enden werden - nachdem die Litzen gleichmäßig
strammgezogen wurden - glatt abgeschweißt oder die Enden der Paare mit einem Tape
abgebunden und dann verschweißt. Die am besten aussehende Methode ist es, die Lit-
zen-Enden knapp abzuschweißen und dann einen guten vernähten Takling auf diese
Stelle zu setzen.

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DRAHTTAUWERK

Genauso wie geschlagenes Fasertauwerk ist Drahttauwerk durch Zusammendrehen von


kleinen Dimensionen, die wiederum zu größeren zusammengedreht werden, aufgebaut.
Die kleinsten Einheiten, in diesem Falle Stahldraht, sind mit dem Kabelgarn des Faser-
tauwerks zu vergleichen. Es gibt so viele verschiedene Methoden in der Kombination von
Stahldraht, dass wir uns auf die Beschreibung des Drahttauwerks beschränken müssen,
welches am häufigsten auf See verwendet wird.
Es ist meistens „rechts-kreuz geschlagen". Dies bedeutet, dass eine Stahltrosse rechts-
oder Z-geschlagen ist aus einer Anzahl Kardeele um ein Herz herum. Das einzelne Kar-
deel ist links- oder S-geschlagen um eine „Seele" herum. Auf Schiffen wird normalerwei-
se Drahttauwerk benutzt, das aus 6 Kardeelen geschlagen ist. Die Garnzahl in einem
Kardeel ist üblicherweise durch 6 teilbar; dazu kommt die Seele des Kardeels, die aus
Stahldraht oder Hanf bestehen kann.
Für stehendes Gut wird am häufigsten galvanisierter Draht verwendet, Die Kardeele, aus
7 Drähten zusammengedreht, bei größeren Dimensionen aus 19 Drähten - werden um
eine Seele aus Hanf herumgedreht. Stehendes Gut kann auch aus Draht hergestellt sein,
der mit einem Kunststoffmaterial überzogen ist, oder aus rostfreiem Stahl mit massiven
Kardeelen, die um eine Seele aus dem gleichen Material geschlagen sind

Bei Drahttauwerk gibt es eine Konstruktionsbezeichnung:

z.B. 6 x 19 = 144 x 0,20 + 1S


das bedeutet: 6 Kardeelen mit 19 Einzeldrähten, insgesamt 114 Einzeldrähten.
Der Durchmesser des Einzeldrahtes ist 0,20 plus 1 Seele.

Herkulestau (Taifunwire)
Es besteht aus 4 oder 6 Stahlkardeelen, die um eine Hanfseele herum liegen. Die Kar-
deele sind ganz mit Hanfgarn umhüllt, so dass der Stahl nicht zu sehen ist.
Herkulestau ist wegen des schwierigen Trocknens stark dem Rosten und der Abnutzung
ausgesetzt, und in nassem Zustand ziemlich empfindlich gegen Kinken.

Die Bedeutung der Hanfseele


Im Drahttauwerk dient die Hanfseele nicht nur zum Ausfüllen der Lücke und zum federn-
den Spiel der Kardeele. Sie ist mit einem schützenden Fett getränkt, das teils den Hanf
imprägniert, teils die inneren Oberflächen der Stahldrähte schützt.

Das Spleißen von Drahttauwerk hat in der Binnenschifffahrt noch eine große Bedeutung.
Dies findet auch in der Lehrabschlussprüfung ihren Niederschlag.
Dort wird von dem angehenden Binnenschiffer erwartet, dass er einen Augspleiß aus ei-
nem 10 mm starken Draht herstellt.

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Augspleiß in Drahttauwerk

Zuerst werden die einzelnen Kardeele des Drahtes mit einem Behelfsbesatz (Klebeband)
vor dem aufspringen gesichert.

Dan wird in etwa 15 – 20 cm Entfernung vom Ende des Drahtes ein fester Takling aus
Besetzdraht aufgebracht. Dieser Takling soll durch einmaliges durchstecken durch den
Draht gegen verrutschen gesichert sein. Der Takling hat für das gute Gelingen des Splei-
ßes eine große Bedeutung.

Nun können wir den Draht aufdrehen und haben 6 Kardeele und in der Mitte eine Hanf-
seele vor uns. Diese wird mit einem scharfen Messer kurz über dem Besatz wegge-
schnitten.
Hierbei ist darauf zu achten, dass die Kardeele nicht zu weit auseinander geknickt wer-
den. Der natürliche Drall des Drahtes soll in den Kardeelen noch erkennbar sein. Sie
schmiegen sich bei dem folgenden Spleißvorgang dann besser ein.

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Nun legen wir den Draht vor uns auf das rechte Knie. das zu bildende Auge nach rechts.
Drei Kardeele nach unten und drei nach oben. Hierbei achten wir darauf, dass die Kar-
deele dem natürlichen Drall des Drahtes folgen.
Im Gegensatz zum Spleißen mit Tauwerk, wird bei Draht parallel mit dem Drall gespleißt.
Um uns die Arbeit zu erleichtern, können wir das Ende des Auges gegen zu starkes auf-
springen kurz knicken.
Zum Spleißen benötigen wir einen Spleißnagel. Vorsicht bei der Arbeit. Den Spleißnagel
immer so einstecken, dass er bei einem eventuellen abrutschen über das Knie wegglei-
tet.

Nun wird der Spleißnagel unter drei Kardeele, die Seele bleibt unten, in den Draht einge-
stochen. Darauf achten, dass der Spleißnagel nicht zu weit eingeführt wird, damit der
Draht nicht unnötig aufgebrochen wird.
Den Spleißnagel jetzt drehen und die drei oberen Kardeele anheben.

Das erste Kardeel mit dem Schlag unter 3 Kardeele ziehen. Nun den Spleißnagel etwas
zurücknehmen, wieder unter 2 Kardeele stecken, aufdrehen. Das zweite Kardeel durch-
ziehen. Jetzt den Spleißnagel wieder etwas zurücknehmen, sodass er nur noch ein Kar-
deel anhebt und das dritte Kardeel durchziehen.

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Nun wird der Draht um eine halbe Runde gedreht. Dann schiebt man den Spleißnagel
unter das nächste Kardeel, hebt es an und zieht die vierte Litze durch. Jetzt den Spleiß-
nagel wieder herausziehen. Das 5. Kardeel anheben und die fünfte Litze durchziehen.
Jetzt das gleiche noch einmal mit Kardeel und Litze Nr. 6. Der Anfang ist gemacht.

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Jetzt werden alle sechs Kardeele kräftig zum Besatz hin festgezogen. Darauf achten,
dass die Kardeele nicht geknickt werden. Der erste Gang ist fertig.

Beim 2. Durchgang ist darauf zu achten, dass das Kardeel welches beim 1. Gang als ers-
tes genommen wurde, wieder als erstes Kardeel genommen wird.
Nun gilt der gleiche Vorgang wie beim Tauspleißen - über einen / unter einen -, aber mit
dem Drall des Drahtes.

Dieser Vorgang wird nun noch viermal wiederholt. Nach jedem Spleißgang sind die ein-
zelnen Kardeele gut durchzuholen (festziehen). Zur Hilfe kann der Spleiß mit einem
Hammer auf einer Holzunterlage vom Auge weg beklopft (gebügelt) werden. Nach jedem
Klopfen muss immer wieder gut durchgeholt werden.

Zum Schluss werden die noch überstehenden Enden der Kardeele an dem Draht festge-
bunden bis der Draht mehrfach benutzt (gereckt) wurde. Erst danach werden die Kardee-
le mit einer Zange abgekniffen.

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Festmachen (Meeren)

Alle in der Binnenschifffahrt verwandten Drähte und Taue sind in der Regel RECHTS
geschlagen, gedreht oder geflochten.
Um eine lange Haltbarkeit zu erlangen, müssen sie daher auch beim Festmachen immer
-RECHTS herum- belegt werden. Außerdem wird damit die Kinkenbildung verhindert.

 Wenn man einen Einzelpoller mit Draht oder Tau belegen will,
muss die Stärke des Drahtes oder Taues dem Umfang des Pollers
angemessen sein.
 Die Rundschläge müssen ordentlich übereinander liegen und
sich nicht gegenseitig beklemmen.
 Bei der Benutzung von Drähten muss der Poller leicht gefettet
sein, um ein fachmännisches Handling zu garantieren.
 Für eine gute Haltbarkeit reichen 4-5 Rundschläge, 1 Klemm-
schlag (Kopfschlag) und darüber ein lose gelegter Rundschlag
aus
 Sind zwei Poller vorhanden, sind Achterschläge angebracht. Sie
schonen Draht- und Tauwerk.
 Wird ein Draht auf Strom an einem Ring festgemacht, muss
grundsätzlich ein Fretter (Schäkel, Kuhmaul) benutzt werden.
Haken finden nur in stehenden Gewässern Anwendung.
 Ein Schiff auf Strom wird mindestens mit einem Vorausdraht, ei-
nem Laufdraht und einem achteren Beidraht gemeert
 In Seehäfen mit Tideeinfluß muss darauf geachtet werden, dass
die Meerdrähte oder –Taue besonders lang ausgelegt sind.
 Bei der Arbeit am Poller
müssen grundsätzlich
Fausthandschuhe getra-
gen werden. Besonders ist
darauf zu achten, dass
man immer außerhalb der
an Deck liegenden Buch-
ten steht.

Auf die Füße achten, wenn mit Drahttauwerk gearbeitet wird

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BELEGEN auf Einzelpoller


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1. Rundschlag:
Das abstehende Gut (Draht- oder
Tauwerk) darf sich auf dem Poller
Wichtiger Grundsatz: nicht beklemmen.
⇒ Immer Rechtsherum ⇐ Wenn der Poller 2 Gruppen von Pol-
lerpinnen hat, sollte der 1 Rund-
schlag unter den unteren Pinnen lie-
gen.

Folgende Rundschläge: Klemmschlag:


Die Rundtörns müssen auf dem Der Klemmschlag bildet den Ab-
Poller ordentlich übereinander schluss. Damit er sich nicht von
liegen. selbst löst, legt man obenauf noch
einmal einen losen Rundschlag.

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BELEGEN auf Doppel- und Kreuzpollern


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Mit Tauwerk bieten sich für das Belegen von Einzel- und Kreuzpollern
oft noch die nachfolgenden Variationen an.

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BELEGEN auf Klampen


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D © Schulschiff RHEIN
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Peter Haas

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