Der Gegensatz
nen ähnlich
Und auf der anderen Seite gilt:
„In dem Augenblick, in dem ein Mensch
den Sinn und den Wert des Lebens be-
zweifelt, ist er krank.“ Sigmund Freud
Das entspricht genau dem Zustand des
menschlichen Herzens ohne Gott! Es ist
krank, weil es kein Zuhause, keinen
Schöpfer und damit auch keinen Sinn hat.
Menschen ohne Orientierung sind
leicht steuerbar und verlieren den Halt
Es sehnt sich so sehr nach einem: Orien-
tierung!
Ohne die himmlische Orientierung sind
Menschen leicht steuerbar und werden zu
Herdentieren, ähnlich Lemmingen (auch
wen hinsichtlich deren Verhalten oft über-
trieben wird), die irgendwann, vom Druck
der hinteren nachgeschoben, evtl. sogar
von einer Klippe stürzen. (vgl. auch das
PC-Spiel) .
Es geht ih-
wie in der
Szene des
schweizer Falkenstrasse 1 8630 Rüti
Kabarettisten
Beat Müller
(„Ricola, das Predigt vom 06. Januar 2008
Leben ist
hart“), wo dieser sich mit einem Kompass
abquält, der immer nur auf in selbst zeigt.
Ohne den Bezug auf Gott lassen sich im
Leben eines Menschen nicht auf Dauer
verlässlich Werte erhalten, die Orientie-
rung fehlt.
Und diese
Sehnsucht
nach Richtung
drückt sich
auch kulturell merin eines 80.000 Quadratmeter großen
immer wieder Grundbesitzes ist. Das Grundstück liegt in
aus, etwa in der lukrativen Tourismusregion Hohe Tat-
dem Kinofilm, ra.
dem letzten
Fantasyepos
„Der goldene
Kompass“, wo alles von einer Welt han-
delt, in der die Wahrheit völlig abhanden-
gekommen ist, bzw. unterdrückt wird—
und nur ein Mädchen hat das rettende
Instrument, das den richtigen Weg weist.
Als Christen haben wir den „Goldenen
Kompass“. Wenn man an uns spürt, dass Obdachlose ist Multimillionärin
Die 73-jährige Slowakin hatte keine Ah- Erst eine Überprüfung bei technischen
Unser wichtigster Beitrag nung, dass sie ein millionenschweres Umstellungen in der Grundbuchverwal-
Grundstück geerbt hatte. Sie will aber ihr tung der Gemeinde hatte ergeben, dass
ist nicht etwas, was wir haben, Leben weiterführen wie bisher. ihre vor Jahren verstorbenen Eltern das
sondern was wir sind. Land besessen hatten und sie als einzige
Tochter Alleinerbin ist. Der Wert der
Eine Millionen-Erbin in der Slowakei hat
Grundstücke wird auf mehrere Millionen
jahrelang ahnungslos als Obdachlose
wir wissen, wo der Weg nach Hause ist, Euro geschätzt. Vorläufig wolle sie ihren
gelebt – und will dies auch weiterhin tun.
dann sind wir wirklich Hoffnung für die Millionenbesitz noch nicht zu Geld ma-
Wie der Privatsender TV Markiza am
Welt. Amen. chen, sondern ihr armseliges Leben weiter
Sonntag auf seiner Internetseite berichte-
führen, kündigte die Millionärin an. Wenn
Wolfgang v. Ungern-Sternberg te, hatte die 73-Jährige aus dem ostslowa-
sie ihren Besitz aber irgendwann doch
Tel. 055 241 16 35 kischen Dorf Velke Slavkove erst kürzlich
verkaufe, werde sie sicher einen großen
wolfgang.vonungern@chrischona.ch erfahren, dass sie rechtmäßige Eigentü-
 Teil für wohltätige Zwecke spenden,
ergänzte sie.
Warum?
Wenn wir diese Geschichte hören, drängt
sich uns unausweichlich eine Frage auf:
Warum? Warum ändert sie ihren Lebens-
stil nicht, zieht in eine wunderschöne,
grosse Villa mit lauschigen Sofas (im Ge-
gensatz zum Bild) und dankt Gott jeden
Tag ihres restlichen Lebens dafür?
Was war es wohl, das sie davon abgehal-
ten hat, ihren Lebensstil zu verändern?
War es Misstrauen gegenüber dem Ver-
sprechen über den plötzlich erkannten
Reichtum? Oder war es rein die Macht der
Gewöhnung, die ihr eine plötzliche Verän-
derung unmöglich machte?
Die Wege des menschlichen Herzens sind
verschlungen und—pikanterweise—auch
dem Besitzer selbst oft nicht wirklich be-
kannt.
Wer ein Zuhause hat, hat ein Ziel
In gewissem Sinne haben wir in geistlicher
Hinsicht alle sehr viel mehr mit der Frau
aus Velke Slavkove (deren Name natür-
lich geheim gehalten wird)zu tun haben,
als wir meinen. Die Bibel erinnert uns an
denjenigen Abschnitt unseres Lebens,
den wir ohne Gott und Christus verbracht
haben, und erklärt uns, dass wir „zu jener
Zeit ohne Christus [...] [waren], ausge-
schlossen vom Bürgerrecht Israels und
Fremdlinge hinsichtlich der Bündnisse der
Verheißung; und [...] keine Hoffnung
[hatten] und ohne Gott in der Welt“ waren
(Eph 2,12).
Mit anderen Worten: Geistlich gesprochen
hatten auch wir einen—mehr oder weniger
grossen—Teil unseres Lebens kein „Dach
über dem Kopf“, wir trieben heimat– und
letzten Endes ziellos durch‘s Leben. Wir
hatten beim besten Willen keine Ahnung
oder mindestens keine wirkliche, dauern-
de Sicherheit bezüglich der Frage, wo
unser Lebensschiff einmal eigentlich hin-
steuerte.
Menschen, die auf der Strasse leben, oh-
ne Zuhause, verlieren langsam aber si-
cher innerlich den Halt (stoische/kynische
Philosophen aus der Antike zählen hier für
einmal nicht als Gegenbeispiel). Ihr
Selbstwertgefühl sinkt, weil sie nirgends
eingebunden sind, ihre ethischen Mass-
stäbe sind je länger desto mehr akut auf-
lösungsgefährdet, ganz zu schweigen von
der Frage, wie sie einen Lebenssinn in
ihrem Dasein sehen sollen.
Wer ein Zuhause hat, hat ein
Ziel.
Das Ziel gibt der Seele Kraft.
Wenn wir fragen: „Was gibt mir in meinem
Glauben Kraft?“, dann ist es sehr stark die
Gewissheit, dass wir auf dem Weg nach
Hause sind, dass wir ein Ziel haben.
Jesus sagte:
„Im Hause meines Vaters sind
viele Wohnungen.
Wenn es nicht so wäre, würde ich
euch gesagt haben: Ich gehe hin,
euch eine Stätte zu bereiten ?“
Joh 14,2
Wünsche für‘s Neue Jahr
Das ist es, was ich mir für‘s Neue Jahr
von uns als Gemeinde wünsche: Dass
unsere Herzen bestimmt regiert werden
von der frohen Gewissheit, dass wir auf
dem Weg nach Hause sind! Ich wünsche
mir nicht in erster Linie, dass wir keine
Fehler bei einzelnen Aktionen machen
oder dass wir ein gnadenloses Aktionis-
mus-Programm entwickeln, bei dem uns
die Puste ausgeht.
Vielmehr geht es mir um einen Wert, der
sich in unserem Inneren bildet, ein Gefühl,
eine innere Gewissheit von Angenommen-
heit, davon, dass Gott wsich freut, dass
wir kommen! Wir werden im Neuen Jahr
ganz gewiss in Plänen schwelgen, uns
Gedanken darüber machen, wie wirksam
die Dinge sind, die wir tun, ob wir unser
Ziel wirklich erreichen, Menschen zu Gott
einzuladen und eine Gemeinschaft zu
bauen, die ihn ehrt.
Ein neues, prachtvolles Zuhause—
und?
Aber denken wir nochmals an die Frau
aus der Slowakei zurück: Sie hatte in dem
Moment, wo die Aufzeichnungen auf-
tauchten, ein neues, prachtvolles Zuhau-
se. Und wir? In dem Moment, wo uns Got-
tes Verheissung erreicht, haben auch wir
ein neues, prachtvolles Zuhause!
Sie hat sich entschieden, trotzdem wie ein
Bettler weiterzuleben—und wir? Wenn
uns unser Leben unübersichtlich und un-
sere Anstrengung fruchtlos scheint, kön-
nen wir genau hier aus Gottes Verheis-
sung Kraft beziehen.
Innere Stärke wird dadurch
mobilisiert, dass wir wissen,
woher wir kommen und
wohin wir gehen.
„Das Leben ist ein langer ruhiger Fluss,
nur eben voller Hindernisse“, sagte eine
Filmfigur einmal—und das beschreibt ge-
nau unser Problem.
Nochmals: Was gibt uns in unserem Le-
ben Kraft?
• Unser Glaube an unsere eigenen Kräf-
te ist—zu Recht—oft sehr beschränkt.
• Der Glaube an Gottes konkrete Füh-
rung ist, wiewohl vorhanden, oft in der
einzelnen Situation schwer ansetz-
bar—wir verstehen so viele Dinge in
unserem Leben nicht.
• Das Vertrauen in die Richtigkeit unse-
rer eigenen Entscheidungen ist oft
eine wacklige Sache; wir haben ein so
eingeschränktes Gesichtsfeld, dass es
ihnen oft geht wie den Hochrechnun-
gen nach der Wahl: Sie stimmen
(wenn‘s gut geht) meistens—aber
nicht immer.
Als Kraft für unsere Seele brauchen wir
ganz dringend etwas, das
• völlig unabhängig ist von unseren ein-
zelnen Entscheidungen im Detail
• von der Perspektive her gross genug
ist, über den Wirrnissen unseres All-
tags zu stehen
• und kräftemässig nicht von unserer
Stärke abhängt
Das ist Gottes Einladung nach Hause.