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Liebe ist Leben, Liebe ist Kraft, Liebe ist Ursache und Liebe ist Ziel. Liebe ist
der Inbegriff alles dessen, was göttlich ist, denn Gott ist in Sich Liebe. Liebe
ist fernerhin ein Zustand der Verzückung, ein Zustand des Kraftbewußtseins, ein
Zustand der Tätigkeit und der innigsten Hingabe .... Liebe ist das Einströmen
göttlicher Kraft, also ein Zusammenschluß mit Gott, der in den verschiedensten
Graden erfolgen kann, also nie seinen Höhepunkt erreicht, sondern ständig inniger
und daher gewaltiger sich vollzieht. Wo die Liebe nun regiert, wo jegliche
Tätigkeit von der Liebe diktiert wird, dort muß der glückseligste Zustand alles
erfassen, was in den Stromkreis des Liebeswirkens tritt.
Denn die Liebe kann nicht anders als Glück auslösen, denn sie überträgt das
Göttlichste auf alles, was sie erfaßt. Wo jedoch dem Liebeswirken Widerstand
entgegengesetzt wird, dort bleibt die Liebe wirkungslos, denn alles Göttliche muß
willig entgegengenommen werden, ansonsten sich ein Gott-widriger Zustand ergeben
würde, ein Zustand des Zwangs und der Beeinflussung. In der Liebe zu leben, von
Liebe erfüllt zu sein ist aber ein Gott-ähnlicher Zustand und wird niemals mit
einer Unfreiheit des Willens in Zusammenhang gebracht werden können, denn alles,
was sich Gott öffnet, empfängt .... was sich widersetzt oder verschließt, geht
leer aus ....
Der in Sich die Liebe ist, teilet auch Liebe aus unentwegt, kann aber nimmermehr
dort weilen und geben, wo nicht gleichfalls Liebe ist. Also wird immer Liebe sich
zur Liebe finden. Wo jedoch die Liebe fehlt, dort ist kein Leben, kein Licht,
keine Kraft und keine Seligkeit, sondern geistiger Tod und Finsternis.
Was ist, wurde durch die Liebe, folglich muß, wo die Liebe nicht ist, auch ein
Zustand sein, der gleich ist dem Nichtsein insofern, als dem Wesenhaften weder
Kraft noch Licht zuströmt, es also in Untätigkeit und Finsternis verharrt .... ein
Zustand, der nicht Leben genannt werden kann .... (6.3.1941) Nur die Liebe ist
Erfüllung, und wo sie nicht ist, dort ist Leere, Not und Pein, denn die Liebe
bringt das Wesen mit Gott in Verbindung, und dies bedeutet ein Verschmelzen
dessen, was ursprünglich eins war, aber sich von der ewigen Liebe trennte. Fern
von Gott sein heißt ruhelos umherirren ohne Erkenntnis seines Ausganges, ohne
Wissen um die Herrlichkeiten, die aus dem Zusammenschluß mit der Urkraft erwachsen
.... fern sein von Gott heißt allem Unreinen, Lichtlosen ausgesetzt sein und durch
dieses gehindert und bedrängt werden in jeder Weise.