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Bäder Sport Gesundheit

Ausgabe 2-2008 Magazin für Mitarbeiter


in Bäderbetrieben und
Rettungsschwimmer

Rettungshilfen im Bad
Welche Anschaffungen machen
keinen Sinn, welche können Leben retten?
Editorial
von
Liebe Leser
Heiko Reckert Wir haben auf die erste Ausgabe unseres Magazins Bäder-Sport-Gesundheit zahl-
reiche Zuschriften erhalten. Da war zum Beispiel zu lesen: „Ja - Newsletter gerne
weiterhin schicken! Ist wirklich informativ! Gutes Themenspektrum!“ oder „Eure Idee
finde ich prima ein eigenes Heft zu machen und würde mich darüber freuen, wenn
du es mir weiterhin zuschicken würdest. Ich habe eben den Artikel über die Bäder-
schließung gelesen und fand ihn sehr Informativ.“ und „Macht weiter so. Ich werde
euch auf jeden Fall weiter empfehlen.“
Diese Reaktionen zeigen uns, dass wir mit der Auswahl der Themen für diese erste
Ausgabe den richtigen Weg eingeschlagen haben. Auf diesem Weg wollen wir nun
weiter gehen. Auch in dieser zweiten Ausgabe unseres Magazins haben wir wieder
versucht, Themen aufzugreifen, die man so in anderen Publikationen für Mitarbeiter
in Bäderbeterieben nicht findet.

Besonders möchte ich Ihnen unsere Titelstory über die verschiedenen Rettungsge-
räte ans Herz legen. Viele dieser Rettungsgeräte sind zwar in Bädern sinnvoll ein-
zusetzen, haben aber trotzdem bisher nur in wenige Betriebe Einzug gehalten. Wir
werden in dieser Ausgabe einen Überblick über einige Geräte geben und dann in den
nächsten Ausgaben auf einzelne Geräte genauer eingehen.
Bisher ist leider vielerorts die Angst vor AED und Sauerstoff noch groß, was zu einem
nicht geringen Teil an den nach wie vor verbreiteten Falschinformationen liegt. So
geistert immer noch der Irrglaube durch die Bäderwelt, dass ausschließlich der Not-
arzt den Einsatz von Sauerstoff anweisen dürfe. Dass jeder DLRG-Rettungsschwim-
mer mit einer Sanitätsausbildung A (12 Doppelstunden) Sauerstoff geben darf, ist
Impressum meistens unbekannt, führt aber zur der bedenklichen Konstellation, dass der Fach-
Herausgeber:
angestellte für Bäderbetriebe wie auch der Meister unter Umständen im Falle einer
BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal Reanimation dem gleichzeitig anwesenden Rettungsschwimmer in Kompetenz und
Reckert / Meyer-Bergmann GbR
Wissen meilenweit unterlegen ist.
Redaktion:
Heiko Reckert (re) (v.i.S.d.P)
Das BSG-Institut steuert seit Oktober 2008 gegen diese Tendenz, indem alle Teilneh-
Kurt Meyer-Bergmann (kmb) mer am Meisterlehrgang zusätzlich zu den Rettungslehre-Stunden eine Einweisung
Fotos in dieser Ausgabe: in das Sanitätswesen im Umfang des Sanitätshelfer (San A) erhalten und somit fortan
Heiko Reckert, DLRG, Björn-Steiger-Stiftung, Wikipedia,
Privat
Sauerstoff und Stifneck einsetzen dürfen und können.

Endkorrektur:
Kristina Eike Ein weiterer zurzeit heiß diskutierter Punkt ist die Frage der Reformierung der Ausbil-
Titelfoto:
dungsverordnung im Hinblick auf die „Prävention im Bewegungsraum Wasser“. Auf
Heiko Reckert Seite 20 stellen wir den aktuellen Stand der Entwicklung zu dieser Frage vor.
Gestaltung:
Heiko Reckert, heiko@reckert-online.de
Allen jenen, die diese Seiten noch vor dem Weihnachtsfest oder dem Jahreswechsel
Druck: herunterladen oder per Mail erhalten haben, möchten wir in dieser Stelle ein frohes
PDF-Format
Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2009 wünschen. Auch im kommenden
Redaktionsanschrift:
Bäder - Sport - Gesundheit Magazin für
Jahr möchte das BSG-Magazin Sie bei Ihrer Arbeit begleiten und so immer wieder mit
Mitarbeiter in Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer interessanten Themen den abwechslungsreichen Beruf des Meisters, Fachangestell-
BSG-Institut
Auf dem Lay 20 ten oder Rettungsschwimmers beleuchten.
31542 Bad Nenndorf
Telefon: (0 57 23 ) 98 78 78
E-Mail: schwimmmeister@online.de

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe


ist der 1. Februar 2009

Erscheinungsweise:
Viermal jährlich, jeweils März, Juni, September und Dezem-
ber.

w w w. s c hw i m m m e i s te r - s c h u l u n g. d e

 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Inhaltsverzeichnis
R e t t u n g s g er ä t e 18
Nach wie vor sind Spine-Board, AED-Gerät und Sauerstoff für
Angestellte an Bäderbetrieben immer noch ein Buch mit sie-
ben Siegeln. Welche Rettungsgeräte Sinn machen und wann
man sie einsetzen?

Epilepsie und Schwimmen


In vielen Bädern wird Epileptikern, gleich wie stark ihre
Erkrankung ist, der Zutritt zum Badebereich verwehrt.
Zwar ist ihr Ertrinkungsrisiko um ein Vielfaches größer
als das von nicht Epileptikern, doch schließen sich Epi-
lepsie und Schwimmen aus?

R i s i k o H er z i n f a r k t
Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 170.000 Menschen an
einem Herzinfarkt. Ein Grund dafür: Die Deutschen nehmen
sowohl die Anzeichen als auch die Folgen eines Herzinfarktes
nicht ernst genug. Wir berichten über aktuelle Untersuchungen
zu diesem Thema. 12

Editorial Aus den Verbänden


Lieber Leser 2 DLRG-Bilanz Sommer 2008 15
Inhaltsverzeichnis 3
Medizin
Schwerpunkt Herzinfarkt, das unterschätzte Risiko 16
Rettungshilfen im Bad 4 Schutzengel-Funkion für Mobiltelefone 18
35 Jahre Steiger-Stiftung 19
Nachrichten
Kurz berichtet 10 Praxis
Jedes Grundschulkind soll schwimmen lernen 12 Prävention im Bewegungsraum Wasser 20
Epilepsie und Schwimmsport, schließt sich das aus?
Bildung
Praxisnahe Rettungsübung wird
für viele zum Stolperstein 12
Prüfungsordnung für Zwischenprüfung
in Niedersachsen verabschiedet 13
Verzeichnis der Ausbildungsbeauftragten Niedersachsen 14

2-2 0 08 
S c h w e r p u n k t

Rettungshilfen im Bad,
überflüssig oder
Lebensretter?
Bad Nenndorf. Thomas A. ist vom 3-Meter-Brett gesprungen. Er
hat einen besonders schwierigen Sprung versucht und ist dabei mit
dem Nacken auf dem Brett aufgeschlagen. Er liegt nun im Wasser
und kann Arme und Beine nicht mehr bewegen. Schwimmmeis-
terin Karina S. springt sofort hinterher,
um Thomas A. zu retten. Sie bringt den
Verunfallten an den Beckenrand. Doch
was nun? Im Wasser bleiben, an Land
bringen? Wie kann man Thomas A. am
besten helfen, ohne mögliche Wir-
belschädigungen zu verstärken? In
den meisten Bädern wäre dies keine
Frage, denn es gibt keine weiteren
Rettungsmittel. Doch was, wenn
Stifneck, Spine-Board oder Vacu-
ummatratze vorhanden sind?
Welche Rettungsgeräte
machen im Bad Sinn?

 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
S c h w e r p u n k t

Von Heiko Reckert

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S c h w e r p u n k t

Bad Nenndorf. Der erste Kontakt, den an verstoßen Bäder durch veraltetes Sa- geltend gemacht wird, und der Unfall-
so mancher mit einem Rettungsmittel nitätsmaterial sogar gegen das Medizin- versicherungsträger wird nur von den
macht, ist bei der Anfängeschwimmaus- produktegesetz. Denn auch ein Verband- Unfällen in Kenntnis gesetzt, die Gegen-
bildung, wenn der Ausbilder mit Hilfe päckchen, das einen Monat abgelaufen stand des Versicherungsschutzes sind.
der Rettungsstange, deren Ring immer ist, ist nun mal abgelaufen und dabei Dies sind im Wesentlichen die Mitarbei-
wenige Zentimeter vor dem Schwimm- spielt es keine Rolle, ob vielleicht der Bü- ter, Schüler und Kindergartenkinder.“
schüler schwebt, ein wenig Sicherheit rokratiedschungel der Stadt zur verspä- Auf der Internetseite des Gemeindeun-
beim Schwimmen im tiefen Becken zu teten Lieferung führte. fallverbandes, wo auch weitere Auszüge
vermitteln sucht. Tatsächlich wird die Ziel der Rettungsgeräte und der Erste- aus dem Vortrag von Rüdiger Steinmetz
Stange wohl häufiger für eben diesen Hilfe-Raum-Ausstattung soll es natürlich zu finden sind, gibt es dennoch eine Lis-
Zweck eingesetzt als für ihre eigentliche sein, im Falle eines Unfalls schnell und te mit den häufigsten Badunfällen. Ana-
Bestimmung. Und dennoch gehört sie sachgerecht Hilfe leisten zu können. lysiert wurden 452 Schwimmbadunfälle.
zur vorgeschriebenen Badaustattung. Doch welche Unfälle sind es überhaupt, Demnach ist mit 31,5 % das Aus- und
In der GUV-Richtlinie R 1/111 heißt es die in Hallen- und Freibädern vorkom- Abrutschen häufigste Unfallursache. An
unter Punkt 4.2.7 Rettungsgeräte: „An men? Verlässliche Zahlen hierzu gibt es zweiter Stelle folgt der Zusammenprall
Schwimmer- und Springerbecken müs- nicht. Rüdiger Steinmetz, Erster Vize- mit anderen Badegästen (18,1 %). Bei
sen mindestens 2 Rettungsstangen und Präsident der Deutschen Gesellschaft 16,5 % der untersuchten Unfälle prallten
abhängig von der Beckengröße zusätz- für das Badewesen e.V. stellte in einem Kinder bei Sprung- oder Tauchspielen
lich Rettungsbälle oder Rettungsringe Vortrag zur Verkehrssicherungspflicht in auf dem Beckenrand oder Beckenboden
mit mindestens 15 m langen Wurfleinen Bädern fest: „Wie groß ist die Gefährdung auf. Schaut man auf die Hauptdiagnosen
vorhanden sein. Die Rettungsgeräte tatsächlich? Niemand weiß es wirklich dieser Unfälle, dann sind Frakturen der
müssen in Beckennähe gut sichtbar und genau, denn es fehlen verlässliche statis- Arme und Beine mit 16,4 % Spitzenreiter
gut erreichbar angebracht sein.“ tische Angaben oder empirische Unter- bei den Verletzungen. 14,6 % der Verun-
Bei 25 x 10 m Becken sind z.B. zwei Ret- suchungen über Unglücksfälle in Bädern. fallten hatten Kopfwunden. Bei 4,5 % der
tungsstangen und zusätzlich ein Ret- Wohl jeder Bäderträger erfasst die in sei- Verunfallten lagen Verletzungen der Wir-
tungsball oder Rettungsring erforder- nem Bad ihm bekannt gewordenen Un- belsäule vor. Obwohl es sich bei einem
lich. fälle, anhängig, wie man so schön sagt, Großteil der Verletzungen um einfache
Diese Anforderungen sind im Prinzip werden aber nur die wenigsten. Die Jus- Verrenkungen oder Prellungen handelte,
auch in jedem Bad erfüllt. Anders ver- tiz und die Polizei interessieren sich nur lag bei zwei der Verunfallten eine Wirbel-
hält es sich dabei machmal bei den Ers- bei dem Verdacht einer strafbaren Hand- säulenfraktur bzw. eine Sternumfraktur
te-Hilfe-Räumen. Hier ist die Lage und lung, Versicherer werden nur tätig, wenn vor. Immerhin 1,1 % hatten eine Fraktur
Einrichtung eher grenzwertig. Ab und von einem Verunfallten Schadenersatz des Schädels. Bei diesen Schädel- und

 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
S c h w e r p u n k t
Wirbelverletzungen hilft die nach GUV
vorgeschriebene Erste-Hilfe-Ausstattung
kaum. Doch welche Gerätschaften sollte
man hier zum Einsatz bringen und macht
es Sinn, für zwei unter 452 Verletzten ein
Spineboard oder ein Stifneck vorzuhal-
ten? Dies bleibt sicherlich jedem selbst
überlassen und ist nicht selten abhängig
von Gefährdungspotential durch die Aus-
stattung des Bades z.B. durch Rutschen.
Doch um die richtigen Mittel für die je-
weiligen Gefahren sicher auswählen zu
können, gehört ein gewisses Grundwis-
sen über diese Rettungsgeräte und wei-
tere Rettungsmittel zum nötigen Rüst-
zeug.
Nach wie vor gibt es viele Missverständ-
nisse und Falschinformationen darüber,
wer welches Rettungsmittel einsetzen
darf. So heißt es im aktuellen Buch: „Ge-
sundheitslehre, Erste -Hilfe, Schwimm- und Ret-
tungslehre für Fachangestellte und Meister für
Bäderbetriebe“ aus dem Litho Verlag immer
noch im Absatz über Beatmungsbeutel:
„Der Anschluss von Sauerstoff ist vor-
gesehen, muss aber von einem Arzt an-
geordnet werden.“ Das ist dahingehend
falsch, als dass jeder Rettungsschwimmer
mit einer Sanitätsausbildung der Stufe A
diesen Sauerstoff geben darf. Mit ande-
ren Worten: verfügt ein Fachangestellter
über eine Sanitätsausbildung der Stufen
A oder B, darf er Sauerstoff verabreichen.
Dennoch ist bei Bäderbediensteten die
Ansicht, dass der Laie von jeder Art der
Sauerstoffgabe besser die Finger lassen
sollte weit verbreitet. Mit möglicherwei-
se durchaus negativen Auswirkungen für
den Verunfallten.
So gibt die aktuelle Ausbildungsvor-
schrift 2 A/B für das Sanitätswesen in der tin Muth in einem seinerzeit im DLRG- Medikament ist, antwortet Nutzer zwei
DLRG zu fast jedem „Notfall“ die Gabe Magazin „Wir Westfalen“ erschienenen mit der provozierenden Frage, in welcher
von Sauerstoff mit mindestens 4 Liter pro Beitrag festgestellt. Im inzwischen mehr- Apotheke man den denn bekomme und
Minute an. Insbesondere bei so genann- fach im Rahmen von Tauchveröffentli- ob es den auch auf Rezept gäbe.
ter „ungenügender Atmung“, die z.B. chungen erschienenen Artikel vertritt er Dabei wird übersehen, dass Sauerstoff
nach einem Beinaheertrinken gegeben die Meinung, dass im Falle von schweren nicht gleich Sauerstoff ist. Natürlich ist
sein kann, empfiehlt die Ausbildungs- Tauchunfällen und insbesondere beim nicht jede Art von Sauerstoff „apotheken-
vorschrift 2 A: „Sauerstoffgabe nach Not- Beinaheertrinken die Sauerstoffgabe die pflichtig“. Doch ist medizinischer Sauer-
wendigkeit und Zustand des Patienten „wichtigste und vordringlichste Erste- stoff nun einmal anders zu behandeln als
(mindestens 4 l/min).“ Hilfe-Aufgabe“ ist. Diese habe, so Muth solcher, der an anderen Orten eingesetzt
Um Missverständnissen vorzubeugen: weiter, ohne Verzögerung zu erfolgen. wird, auch wenn es sich chemisch natür-
Natürlich darf der normale Fachange- Den kompletten Beitrag kann man lich um das gleiche Element handelt. Me-
stellte OHNE eine Einweisung in medi- z.B unter der Adresse: http://www. dizinischer Sauerstoff fällt unter das Me-
zinischen Sauerstoff oder einen Sani- westfalen.dlrg.de/Tauchen/aktuell. dizinproduktegesetz, da es sich hierbei
tätskurs keinen Sauerstoff geben. Die phtml?datei=Archiv als PDF-Datei her- um ein Medizinprodukt handelt. Auch
Einweisung ist aber schnell gemacht und unterladen. beim Inhalt des Erste-Hilfe-Koffers han-
auch ein kompletter San-A Kurs dauert Die weit verbreitete Unsicherheit im Be- delt es sich um Medizinprodukte, die un-
nur vier Doppelstunden länger als der zug auf die Berechtigung zur Sauerstoff- ter dieses Gesetz fallen. Auch ihr Einsatz
normale EH-Kurs. gabe wird nicht zuletzt durch viele zum ist zum Teil eingeschränkt. Einsetzen darf
Dass Sauerstoff bei Ertrinkungsunfällen Teil fruchtlose Diskussionen in diversen man nur das, was für den Zweck gedacht
lebensrettend sein kann hat schon vor Foren verstärkt. Auf den Hinweis von ist und einsatzbereit ist. Das schließt die
Jahren der DLRG-Arzt Dr. med. Claus Mar- Nutzer 1, der schreibt, dass Sauerstoff ein Benutzung des abgelaufenen Verband-

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päckchens am Patienten ebenso aus wie Die Frage, warum trotzdem in den meis- großen Besucherzahl sinnvoll.
den Einsatz einer Blutdruckmanschette ten Bädern kein Stifneck vorhanden ist, Bleibt letztendlich noch die Frage nach
(gehört zur Ausstattung der Sanitäts- lässt sich einfach damit beantworten, dem Einsatz von Sauerstoff in der Erst-
rucksäcke z.B. der DLRG-Sanitäter) als Er- dass die Ausbildung an diesem Medizin- hilfe im Rahmen eines Ertrinkungsunfalls
satz für das kurzfristige Abdrücken einer produkt nicht zur Standard EH-Schulung im Bad. Hier kann man, auch vor dem
Schlagaderblutung am Arm. gehört und somit das Wissen um dessen Hintergrund des oben beschriebenen
Ein Grund für die zum Teil große Verwir- Zweckmäßigkeit relativ gering ist. Artikel von Dr. Muth, nur feststellen:
rung ist jedoch auch nicht selten nur Dabei ist der Einsatz des Stifneck auch Wenn nicht im Hallenbad, wo sollte dann
schwer zu verstehende Gesetzgebung nicht komplizierter als z.B. das Anlegen Sauerstoff im Rahmen einer Ersthilfe zum
beim Einsatz der Medizinprodukte. So eines Verbandes. Einsatz kommen.
darf die Seniorin Jutta F. zwar in einer In Anbetracht der Verletzungsmuster der
deutschen Großstadt das AED-Gerät in oben beschriebenen Unfälle und der re- Das BSG-Magazin wird sich in den kom-
der dortigen U-Bahn aus der Halterung lativ geringen Anschaffungskosten darf menden Ausgaben mit Stifneck, Spine-
reißen und es am Patienten zum Einsatz die „Halskrause“ durchaus als sinnvolle Board, Sauerstoffgerät und AED noch ge-
bringen, obwohl sie nie in dieses ein- Anschaffung in ziemlich jedem Bad gel- nauer beschäftigen. Im Rahmen unserer
gewiesen wurde, der Mitarbeiter der U- ten. Seminare bieten wir auch entsprechende
Bahn Betriebe darf es ohne Einweisung Was weitere Mittel zur „Immobilisati- Inhouse-Schulungen an.
hingegen nicht. on“ betrifft, z.B. Spineboard oder Com-
Für Mitarbeiter in Bäderbetrieben sollte bi Carrier so sind diese Geräte mit rund Fotos Seite 4,5,6, 7: Reckert
letztere Regelung jedoch in der Praxis 270 Euro bzw. 599 Euro deutlich teurer Foto Seite 8: Wikipedia
eher in den Hintergrund treten, denn zu und wohl nur bei besonderen Gefahren-
einer verantwortungsvollen Ausübung punkten im Bad und einer entsprechend
des Berufes gehört nun einmal, die im
Bad befindlichen Rettungsgeräte auch
einsetzen zu können und so darf davon
ausgegangen werden, dass Bäder mit
entsprechender AED-Ausstattung ihr
Personal auch entsprechend geschult
haben.

Doch welche Rettungsgeräte machen


nun für ein Hallen- oder Freibad Sinn?
Braucht jedes Bad einen immer noch
relativ teuren AED? Muss das Bad ein
Spineboard vorhalten und wie ist es mit
Stifneck, Vacuummatratze, Sam-Splint-
Schienen oder einer Absaugpumpe?
Natürlich muss kein Bad diese Geräte
vorhalten und ob sich ein AED lohnt
hängt nicht zuletzt von der Zahl der
Besucher ab. Orte großer Menschenan-
sammlungen, wie U-Bahnen, Fußballsta-
dien, Veranstaltungshallen usw. werden
nach und nach mit diesen Geräten aus-
gestattet.
Anders verhält es sich jedoch mit Stif-
necks (Halsstützen für Verletzungen der
Nackenwirbel) oder dem bereits oben
erwähnten Sauerstoff. Diese sind in Bä-
dern nach wie vor nur selten zu finden.
Von den 452 untersuchten Unfällen be-
zogen sich aber immerhin 39,1 % auf
Verletzungen des Kopfes. Auch wenn es
sich dabei vor allem um Kopfprellungen
oder Gehirnerschütterungen handelte,
kann abhängig vom Unfallhergang eine
Verletzung der Nackenwirbel, z.B. durch
Sprünge in zu flaches Wasser, nicht im-
mer ausgeschlossen werden. Da eine
Halsstütze nur etwa 20 Euro kostet und
relativ einfach zu bedienen ist, sollte sie
in keinem Bad fehlen.

 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Keine
Angst vor AED
und Sauerstoff
Seminarangebote für Angestellte in Bäderbetrieben

Informationen zu unseren Angeboten erhalten Sie unter der Adresse:


BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal
Auf dem Lay 20, 31542 Bad Nenndorf
oder im Internet unter:
www.schwimmmeister-schulung.de
schwimmmeister@online.de
N a c h r i c h t e n

Ku r z b e ri c htet
Gesunde Bräune gibt es nicht
US-Experten fordern für Minderjährige Solarienverbot

Baierbrunn (ots) - Minderjährigen sollte der Zugang zu Solarien nicht


mehr gestattet werden, fordern drei auf dem Gebiet der Hautkunde füh-
rende Forscher aus den USA, berichtet die „Apotheken Umschau“. Eine
umfangreiche Auswertung von Studien habe gezeigt, dass es keine un-
schädliche Dosis UV-Strahlung gebe - und damit keine gesunde Bräune.
Das gelte auch für Strahlen aus künstlichen UV-Lichtquellen wie Solarien.
Sonnenstudios würden oft von jungen Frauen besucht. Diese seien des-
halb gefährdet, gesundheitliche Schäden davonzutragen.

Diabetiker
dürfen tauchen Knochensport - Welche Sportarten
Warum Tauchmediziner bei der die Knochendichte von
Begutachtung aber strenge
Maßstäbe anlegen Osteoporose-Patienten verbessern
Baierbrunn (ots) - Jede dritte Frau und jeder fünfte Mann
Baierbrunn (ots) - Tauchen ist für
über 50 Jahre muss mit Knochenschwund (Osteoporose)
Diabetiker nicht tabu, aber mit Ein-
rechnen. Wer nicht gegensteuert, lebt mit einem hohen
schränkungen verbunden. In der Regel
Knochenbruch-Risiko. Als optimal zur Festigung der Kno-
verlangen Ausbilder eine spezielle Un-
chen gilt Krafttraining, wie es in Fitnessstudios angeboten
tersuchung, die idealerweise ein Tauch-
wird. Bergwandern, Joggen, sämtliche Ballsportarten und
mediziner vornehmen sollte, erklärt Dr.
Übungen mit Hanteln hält Professor Reiner Bartl vom Os-
Michael Krichbaum, Diabetologe und
teoporosezentrum am Universitätsklinikum Großhadern in
Tauchmediziner aus Wittlich, im Apo-
München ebenfalls für geeignet. „Auch gezielte Gymnastik -
thekenmagazin „Diabetiker Ratgeber“.
etwa für die Wirbelsäule - hilft, den Verlust an Knochensubs-
„Diabetiker müssen zum Beispiel ihre
tanz aufzuhalten“, erklärt er in der „Apotheken Umschau“.
Therapie sehr gut beherrschen und an
Fahrradfahren und Schwimmen bringen zwar etwas für
körperliche Belastungen anpassen kön-
die Ausdauer, aber gegen Osteoporose wirken sie weniger.
nen“, schreibt er. Sie dürfen auch nicht
Wer bisher kaum sportlich aktiv war oder schon stark ein-
wiederholt schwere Unterzuckerungen
geschränkt ist, dem empfiehlt Bartl, „wenigstens das zu ma-
erleiden. Nicht tauchen darf, wer Herz-
chen, was noch möglich ist - also spazieren gehen, Treppen
Kreislauf-Probleme hat oder unter Fol-
steigen, schwimmen“. Ein Koordinationstraining wie Qigong
gekrankheiten an Augen, Nerven oder
oder Yoga kann nützlich sein, weil es Stürzen vorbeugt.
Nieren leidet. „Diese können sich durch
das Tauchen verschlimmern“, so die Be-
gründung. Krichbaum kennt aber auch
Tauchschulen, die Diabetiker gar nicht
aufnehmen.

1 0 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
N a c h r i c h t e n
Keine Angst beim Helfen Zu schnelles
Auch wer sich nicht ganz sicher ist, soll im Notfall
beherzt eingreifen
Schwimmen tut weh
Hamburg (ots/re) - Während wir Men-
Baierbrunn (ots) - Manches Unfallopfer erhält nur unzureichende schen, wenn wir zu schnell schwimmen,
oder zu späte Hilfe, weil mögliche Helfer aus Sorge, etwas Falsches eher Muskelschmerzen befürchten müs-
zu tun, gar nicht eingreifen. Eine unberechtigte Furcht - denn sen, haben andere „Schnellschwimmer“
selbst die eine oder andere falsch ausgeführte Maßnahme scha- ganz andere Probleme. Delfine schwim-
det einem Verletzten normalerweise nicht. Viel schlimmer ist es, men offenbar langsamer als sie könnten
gar nichts zu tun, heißt es in der „Apotheken Umschau“. Die Pflicht - um Schmerzen zu vermeiden. Wie das
zur Ersten Hilfe ist in Deutschland sogar gesetzlich verankert. We- Magazin GEO in seiner Januar-Ausgabe
gen einer falsch ausgeführten Rettungsmaßnahme ist noch nie berichtet, unterliegen Schnellschwimmer
jemand belangt worden. Unterlassene Hilfeleistung dagegen wird im Wasser einem physikalischen Phäno-
mit Freiheitsentzug von bis zu einem Jahr oder mit einer Geldstra- men, das wegen seiner Zerstörungskraft
fe geahndet. auch Schiffsingenieure vor Probleme
stellt: der Kavitation. Bei rascher Bewe-
gung - jenseits von 36 bis 54 Kilometer
pro Stunde - entstehen im Wasser Unter-
druckzonen, in denen sich kleine Dampf-
blasen bilden. Diese setzen beim Zerplat-
zen Kräfte frei, denen sogar das Metall
Wie gesund lebt Deutschland? von Schiffsschrauben auf die Dauer nicht
standhält.
Studie von HEALTHY LIVING zeigt: Die Höchstgeschwindigkeit von Delfinen
17 Prozent gehen zur Entspannung schwimmen liegt bei etwa 54 Kilometer pro Stunde.
Dabei würde ihr muskelbepackter, strom-
Hamburg (ots) - Bei 80 Prozent der Deutschen genießt Gesund- linienförmiger Körper eine wesentlich
heit einen hohen Stellenwert im Leben. Das zeigt „Health Styles“, raschere Fortbewegung erlauben. Da sie
die exklusive Trendstudie des Frauen- und Gesundheitsmagazins jedoch am Schwanz ein Geflecht von Ner-
HEALTHY LIVING, für die über 1000 Deutsche zwischen 18 und 65 ven tragen, dürften sie die platzenden
Jahren befragt wurden. Durchgeführt wurde die Untersuchung Kavitationsblasen auf der Haut wie Na-
von der Universität Hamburg. Für die Mehrheit (58%) ist Gesund- delstiche empfinden. Das vermutet das
heit sogar ein Thema im Alltag und nicht erst wenn der Körper Forscherteam vom Technion-Israel Insti-
Signale sendet. Dabei interessieren sich die Deutschen für geis- tute of Technology in Haifa, das die Kräfte
tige Fitness (86%), seelisches Wohlbefinden (82%), körperliche berechnet hat, die auf die Schwanzflossen
Gesundheit (75%) und gesunde Ernährung (70%). verschiedener Fische und Meeressäuger
Körperliches und seelisches Wohlbefinden sind eng mit Entspan- wirken. Zwar gibt es schnellere Schwim-
nung und Erholung verbunden. Durchschnittlich sieben Stunden mer als die Delfine - etwa den blauen Mar-
pro Woche werden zur gezielten Entspannung genutzt. Für 23 lin mit rund 100 und den Thunfisch mit 62
Prozent der Befragten bedeutet das relaxen, z.B. auf dem Sofa. Kilometer pro Stunde. Doch Thunfische
Auch Meditation (19%) und Sport (17%) liegen auf den vorderen zum Beispiel, so sagen Gil Iosilevskii und
Rängen, eng gefolgt von der Nutzung von Medienangeboten wie Danny Weiß, haben keine sensiblen Ner-
Fernsehen, Musik oder Computer (16%). Nur neun Prozent ent- venenden in der Schwanzflosse. Dafür sei
spannen sich bei Kaffeeklatsch oder Treffen mit Freunden - also das Körperteil bei diesen Schwimmern
wenn sie „gesellschaftlich aktiv“ sind. Lediglich sechs Prozent ma- oft stark durch Kavitationsfraß lädiert.
chen Wellness zur Entspannung. Kreativität (Musizieren, Basteln Für uns Menschen dürfte diese Erkennt-
usw.) ist nur für zwei Prozent der Deutschen Mittel zur Entspan- nis eher theoretische Folgen haben, denn
nung. selbst der vierzehnfachte olympische
Doch nicht nur der gezielten Entspannung widmen die Deut- Goldmedaillen Gewinner Michael Phelps
schen einen Großteil ihrer Freizeit - auch Sport steht hoch im Kurs. kommt nur auf ca. 7.5 km/h Spitzenge-
So verbringen wir durchschnittlich rund fünf Stunden pro Woche schwindigkeit. Dies dann aber auch nur
aktiv mit Sport. Drei Viertel (78%) bevorzugen dabei Ausdauer- auf einer Strecke von 100 Metern.
sport. Die beliebtesten Ausdauersportarten sind: Laufen (36%),
Radfahren (35%), Schwimmen (17%), Nordic Walking (14%) und
Fitnesskurse (7%).

2 -2 0 08 11
Praxisnahe Rettungsübung wird für
g
n

viele Prüflinge zum Stolperstein


u

Ergebnisse der Jahrestagung des Niedersächsischen


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Berufsausbildungsausschusses in Bad Lauterberg


l
i
B

Bad Lauterberg. (kmb) Auf Einladung schlossen; acht Auszubildende haben besonderer Ausbildungsschwerpunkt in
der zuständigen Stelle des Landes Nie- die Prüfung nicht bestanden. Besonde- diese beiden Themenbereiche zu legen
dersachsen trafen sich die Mitglieder des re Schwierigkeiten bereiteten dabei die ist.
Berufsbildungsausschusses am 4. No- Sperrfächer „Praxisnahe Rettungsübung“ An der Meisterprüfung 2008 haben in
vember 2008 in Bad Lauterberg zu ihrer und die „5 Minuten Herz-Lungen-Wie- Niedersachsen 11 Prüflinge teilgenom-
diesjährigen Jahrestagung. derbelebung“. Mit dieser Problematik men. Sämtliche Teilnehmer haben die
Der Leiter der zuständigen Stelle, Herr hat sich der Berufsbildungsausschuss Meisterprüfung 2008 bestanden.
Meis, gab einen Bericht über das abge- ausführlich befasst.
laufene Geschäftsjahr und die durchge- An der Abschlussprüfung im Sommer In der Ausbildungsperiode sind für das
führten Prüfungen im Ausbildungsberuf. 2008 haben insgesamt 88 Personen Jahr 2008 88 neue Berufsausbildungsver-
So wurde eine Zwischenprüfung im De- teilgenommen; davon haben 64 Auszu- hältnisse in Niedersachsen abgeschlos-
zember 2007 sowie zwei Abschlussprü- bildende die Abschlussprüfung erfolg- sen worden. Damit bewegt sich diese
fungen im Winter und Sommer 2008 und reich abgeschlossen und 24 die Ausbil- Zahl in etwa auf der gleichen Höhe wie
die Meisterprüfungen 2007 und 2008 dungsprüfung nicht bestanden bzw. im Bundesland Baden-Württemberg. In
neben einer berufs- und arbeitspädago- nicht abgelegt. 22 der Prüflinge sind an Nordrhein-Westfalen werden zurzeit ca.
gischen Prüfung 2008 durchgeführt. den Sperrfächern gescheitert. Wobei der 120 junge Menschen zu Fachangestellten
An der Abschlussprüfung 2007/2008 Schwerpunkt wiederum in der praxis- ausgebildet. Insgesamt ist eine weitge-
haben insgesamt 35 Personen teilge- nahen Rettungsübung und in der Herz- hende stabile Tendenz bei den eingetra-
nommen. 27 Auszubildende haben die Lungen-Wiederbelebung lag. genen Berufsausbildungsverhältnissen
Abschlussprüfung erfolgreich abge- Für die Betriebe bedeutet dies, dass ein zu beobachten. Fotos: Reckert

1 2 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Prüfungsordnung für Zwischenprüfung

B
i
in Niedersachsen verabschiedet

l
d
Hannover. (kmb) Der Berufsbildungsausschuss Niedersachsen hat am 04.11.2008 eine neue Prüfungsordnung zur Durchfüh-

u
rung von Zwischenprüfungen im Ausbildungsberuf zum/zur Fachangestellten für Bäderbetriebe verabschiedet. Nachfolgend
drucken wir den Text dieser Neuregelung.

n
g
Landesschulbehörde Standort Hannover stöße sowie für Fragen des Rücktritts und der Nichtteilnah-
Zuständige Steile im Ausbildungsberuf me gilt die Prüfungsordnung zur Durchführung von
Fachangestellte(r) für Bäderbetriebe Abschlussprüfungen für Fachangestellte für Bäderbetriebe
im Land Niedersachsen in der jeweils gültigen Fassung.
Prüfungsordnung zur Durchführung von Zwischenprü-
fungen im Ausbildungsberuf zum/zur Fachangestell- § 4 Bewertung
ten für Bäderbetriebe im Land Niedersachsen
1. Die Prüfungsleistungen in der schriftlichen Prüfung
§1 Zweck werden mit Punkten bewertet, die den Bewertungsmaß-
stäben der Prüfungsordnung zur Durchführung von Ab-
Zweck der Zwischenprüfung ist die Ermittlung des jewei- schlussprüfungen entsprechen.
ligen Ausbildungsstandes, um ggf. korrigierend auf die 2. In der praktischen Prüfung erfolgt eine Punktwertung.
weitere Ausbildung einwirken zu können. Die Prüfungsaufgaben gelten als erfüllt, wenn die in der VO
genannten Mindestanforderungen erreicht worden sind.
§2 Prüfungsgegenstand
§5 Prüfungsausschuss
(1) Gegenstand der Zwischenprüfung sind die in der Aus-
bildungsordnung für die Zeit bis zur Ablegung der Zwi- Für die Durchführung der Zwischenprüfung sind die Prü-
schenprüfung vorgesehenen Kenntnisse und Fertigkeiten fungsausschüsse zuständig, die bereits für Abschlussprü-
sowie der im berufsbegleitenden Unterricht vermittelte fungen errichtet sind. §§ 1 bis 6 der Prüfungsordnung zur
Lehrstoff, soweit er für die Berufsausbildung wesentlich Durchführung von Abschlussprüfungen für „Fachange-
ist. stellte für Bäderbetriebe“ im Land Niedersachsen gelten
(2) Die Prüfungsgebiete ergeben sich aus den Ausbil- sinngemäß.
dungsinhalten bis zum Zeitpunkt der Zwischenprüfung Zeitpunkt
entsprechend dem von der zuständigen Steile herausge- Die Zwischenprüfung soll in der Mitte des zweiten Ausbil-
gebenen Muster eines betrieblichen Ausbildungsplanes dungsjahres stattfinden.
für den Ausbildungsberuf „Fachangestellte(r) für Bäderbe-
triebe“ und dem Rahmenlehrplan für den Ausbildungsbe- §7 Anmeldung zur Teilnahme
ruf „Fachangestellte(r) für Bäderbetriebe“.
(3) Die Prüfungsgebiete sind entsprechend § 7 Abs. 2, 3 Die zuständige Stelle fordert den Ausbildenden rechtzeitig
und 4 der VO als Anlage zu dieser Prüfungsordnung auf- zur Meldung der Auszubildenden für die Teilnahme an der
geführt. Zwischenprüfung auf.

§3 Durchführung §8 Niederschrift

(1) Prüfung der Kenntnisse Über den Verlauf der Prüfung einschließlich des Leistungs-
1. Die Kenntnisse sind in einer schriftlichen Arbeit unter standes, ist eine Niederschrift zu fertigen. Sie ist von den
Aufsicht nachzuweisen, für die 180 Minuten zur Verfügung Mitgliedern des Prüfungsausschusses zu unterschreiben.
stehen. Die Prüfung kann auch in programmierter oder
teilprogrammierter Form durchgeführt werden. §9 Prüfungsbescheinigung
In diesem Falle kann die Prüfungsdauer unterschritten
werden. Über die Teilnahme an der Zwischenprüfung erteilt die
2. Die Prüfungsaufgaben sind vom Prüfungsausschuss zuständige Stelle eine Bescheinigung. Sie enthält die Fest-
zu beschließen. Überregional erstellte Prüfungsaufgaben, stellung über den Ausbildungsstand. Die Bescheinigung
können übernommen werden. erhalten der Auszubildende, der gesetzliche Vertreter, der
(2) Prüfung in den Fertigkeiten Ausbildende und die Berufsschule.
1. Die Prüfung der einzelnen Fertigkeiten ist von mindes- §10 Inkrafttreten
tens zwei Prüfern vorzunehmen. Die Prüfungsordnung tritt am Tage der Verabschiedung
2. Für die Leitung und Aufsicht, die Ausweispflicht und durch den Berufsbildungsausschuss am 04.11.2008 in
Belehrung, für Täuschungshandlungen und Ordnungsver- Kraft.

2-2 008 13
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1 4 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
DLRG Bilanz: 2008 mehr tödliche

Aus den Verbänden


Badeunfälle als im Vorjahr
408 Menschen ertranken bis August 2008

Bad Nenndorf (ots) - Unbewachte Ba- lichen Badeunfällen, noch einmal zehn 109 Frauen in der Statistik gegenüber.
destellen an Binnengewässern sind weniger als 2007. Auch in Schwimmbä- Wie schon im vergangenen Jahr steigt
erneut der Unfallschwerpunkt. Die dern sank die Zahl noch einmal- dort jedoch der prozentuale Anteil der Frauen
Todesfälle bei Kindern bis fünf Jahren ertranken nur 8 Menschen, fünf weniger an den Ertrinkungsfällen. 2007 stellten
sind jedoch zum Glück rückläufig als 2007. sie 25,8%, in diesem Jahr bereits 26,7%.
Stark angestiegen ist dagegen erneut die Auch in der Altersverteilung zeigt sich
Die Zahl der tödlichen Badeunfälle in Zahl tödlicher Badeunfälle in Flüssen und das seit einigen Jahren zu beobachtende
Deutschland ist bis Ende August 2008 Seen. Insgesamt ertranken an diesen - Bild mit sinkenden oder stagnierenden
deutlich angestiegen. Insgesamt regis- überwiegend unbewachten - Gewässern Unfallzahlen bei Kindern und Jugend-
trierte die Deutsche Lebens-Rettungs- 311 Menschen, noch einmal 41 mehr als lichen und deutlich steigenden Unfall-
Gesellschaft e.V. bis zum Ende des Mo- 2007. An Flüssen und Seen zahlen bei älteren Menschen. So stieg
nats mindestens 408 Ertrinkungsfälle ereigneten sich damit die Zahl bei den über 50jährigen stark an
- 48 mehr als in den ersten acht Mona- mehr als drei Vier- tel aller - allein in der Altersklasse 51 bis 55 Jahre
ten des Ertrinkungsfälle. um 10 Fälle auf 33. Insgesamt stellen Per-
Jahres 2007. Insbesondere im Juli (79/ In Kanälen und sonen über 50 Jahre 210 Ertrinkungsfälle
+27) und August (54/ +23) aber auch Hafenbecken - knapp über die
während des warmen Mai (63/ +23) ertranken 2008 Hälfte aller
sind 2008 deutlich mehr Menschen er- Todesfälle
trunken. durch Er-
Darüber hinaus be- trinken.
richteten die In der
DLRG-Ein- Altersklas-
satzlei- se 0-5 Jahre er-
tungen tranken 11 Kinder, bei
für die Grundschülern bis 10 Jahre 13
deut- Kinder. In diesen beiden Altersgruppen
s c h e ist die Zahl der tödlichen Badeunfälle
Nord- und mit 24 damit im Vergleich zum Vorjahr
Ostseeküste von drei Menschen, in Gar- (23) praktisch konstant geblieben. Dass
zahlreichen Lebensrettungen. Mehre- tenteichen neun, in Grä- die Zahl der ertrunkenen Grundschul-
re Dutzend Badegäste und Urlauber ben acht und an sonstigen kinder um sechs gestiegen ist, nimmt
konnten die Rettungsschwimmer in Stellen 29. die DLRG jedoch erneut zum Anlass an
letzter Minute vor dem Ertrinken be- Einen starken Anstieg Eltern und Schulen zu appellieren, die
wahren. Übereinstimmend erklärten der tödlichen Badeunfälle Schwimmausbildung der Kinder im
sie, dass häufig die rote Flagge miss- gab es in Bay- ern und Grundschulalter nicht zu vernach-
achtet wurde, die ein absolutes Bade- Niedersachsen. In Bayern lässigen. Nur die Schulen sind
verbot signalisiert. ertranken 86 Menschen in der Lage, Schwimmunterricht
DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens dazu: (+25), in Niedersach- sen 53 (+11) über alle Gesellschaftsschichten hinweg
„Entweder handeln die Menschen ver- Menschen. Diese beiden Bundesländer zu organisieren - dieser Verantwortung
antwortungslos, oder sie kennen die rangieren daher in der Statistik auch auf müssen sie sich in Zukunft wieder ver-
Bedeutung der Flagge nicht, obwohl den Plätzen eins und zwei, vor Nordrhein- mehrt stellen.
dieses Signal seit Jahren das Baden Westfalen, mit 51 (-1) Ertrinkungsfällen. Dennoch dürfen die Eltern bei der
verbietet. Darüber hinaus stellen wir Die wenigsten Menschen ertranken in Schwimmausbildung ihrer Kinder nicht
beim Baden eine zunehmende Selbst- Bremen mit zwei (-2), im Saarland mit nur auf die Schulen zeigen, sondern sind
überschätzung und vermehrt leicht- vier (-1) und in Thüringen mit 7 (+2) Fäl- gefordert, selbst aktiv zu werden. Darauf
sinniges Verhalten bei Schwimmern len. Den stärksten Rückgang verzeichne- wies anlässlich des Weltkindertages am
und Wassersportlern fest“. te Sachsen-Anhalt, wo 2008 acht Men- 20. September zuletzt der Arbeitskreis
Trotzdem gehörten die im Sommer schen - neun Menschen weniger als 2007 Frauen in der DLRG hin: „Der beste Schutz
von DLRG Rettungsschwimmern be- ertranken. vor dem Ertrinken ist das Schwimmen
wachten Badestellen an der Küste auch Wie in den vergangenen Jahren ist auch lernen, hier sind die Eltern in einer be-
2008 wieder zu den sicheren Badege- 2008 der Großteil der ertrunkenen Per- sonderen Verantwortung.
wässern. Hier kam es nur zu neun töd- sonen männlich. 296 Männern stehen

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Herzinfarkt:
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i

Deutsche unterschätzen Risiko


z

München (ots) - Jedes Jahr sterben in Deutschland rund 170.000 Menschen an einem
i

Herzinfarkt. Ein Grund dafür: Die Deutschen nehmen sowohl die Anzeichen als auch die
Folgen eines Herzinfarktes nicht ernst genug. So überschätzen drei von vier Deutschen
d

die Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt.


In Deutschland herrschen große Wissenslücken beim Thema Herzinfarkt. Dies ergab eine
e

repräsentative Umfrage unter 500 Personen im Alter ab 14 Jahren, die das Meinungsfor-
schungsinstitut GfK im April im Auftrag der Allianz Privaten Krankenversicherung durch-
M

geführt hat.
Der Herzinfarkt wird insbesondere als Todesrisiko stark unterschätzt. 71 Prozent der
Deutschen glauben, dass die Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt bei über 50
Prozent liegen. Mehr als 37 Prozent der Bevölkerung gehen sogar davon aus, dass die
Überlebenschancen nach einem Herzinfarkt bei über 70 Prozent liegen. Tatsächlich
überleben aber nur 50 Prozent der Herzinfarktpatienten. Besonders stark weicht die Ein-
schätzung der Überlebenschancen in der Altergruppe der 40- bis 59-Jährigen von der
Realität ab: 21 Prozent dieser Altergruppe gehen davon aus, dass man einen Herzinfarkt
zu mindestens 80 Prozent überlebt. Nur rund ein Fünftel der Bevölkerung ist sich der
Gefahr bewusst und schätzt die Überlebenschancen geringer oder gleich 50 Prozent
ein.
Auch hinsichtlich der Anzeichen eines Herzinfarktes bestehen in der Bevölkerung
große Wissenslücken. Die Deutschen kennen meist nur die gängigsten beziehungs-
weise typischsten Symptome eines Herzinfarkts. So würden 46 Prozent spontan
„Druck/Schmerzen/Ziehen/Enge im Brustbereich“ als Anzeichen eines Herzin-
farktes erkennen. 42 Prozent würden bei „Schmerzen bzw Taubheitsgefühl im lin-
ken Arm“ und 25 Prozent bei „Atemnot“ auf einen Herzinfarkt schließen. Schmer-
zen in der rechten Schulter, im Bauchraum oder etwa im Unterkiefer werden als
mögliche Symptome gar nicht genannt. In der Realität gehören diese Symptome
ebenso wie Schmerzen im Brustbein, in der linken Schulter, der linken Brust, im lin-
ken Arm und der rechten Schulter zu den am häufigsten auftretenden Schmerzen
bei einem Herzinfarkt. Insgesamt sind Frauen wesentlich besser über die Anzeichen
informiert als Männer.
„Die meisten Betroffenen rufen leider nur bei den Bilderbuch-Beschwerden den
Notarzt“, sagt der Arzt und Referatsleiter Gesundheitsmanagement bei der Allianz
Privaten Krankenversicherung, Dr. med. Matthias Kühn. „Mangelndes Wissen über die
weniger typischen Herzinfarkt-Anzeichen führt dazu, dass die Betroffenen oft nicht
in der Lage sind, die Infarktsymptome richtig zu deuten und deshalb den Notdienst
entweder gar nicht oder erst viel zu spät rufen“. Nach einem akuten Herzinfarkt zählt
jedoch jede Minute, weil die Blutzufuhr zum Herzen plötzlich unterbrochen wird.
Wird das Herz nicht mehr mit Sauerstoff versorgt, sterben Zellen des Herzmuskels ab. Für
den Behandlungserfolg und die Prognose ist deshalb das Zeitintervall vom Beschwerde-
beginn bis zum Eintreffen in der Klinik entscheidend. „Das beste Ergebnis lässt sich inner-
halb von einer Stunde erzielen“, so Dr. Kühn.
In der Umfrage gaben 65 Prozent der Befragten an, sofort den Notruf zu alarmieren, sollten sie
Anzeichen eines Herzinfarkts verspüren. Aber die Wirklichkeit sieht anders aus: Die Patienten
warten oft Stunden, bis sie den Notarzt alarmieren. Das zeigt auch eine Analyse im bundes-
weiten Infarktregister. Danach beträgt die durchschnittliche Dauer vom Beschwerdebeginn
bis zum Eintreffen des Patienten im Krankenhaus 180 Minuten.
Nur durch gezielte Aufklärung über die Anzeichen eines Herzinfarkts sowie die stetige Infor-
mation über die Risikofaktoren kann die Gefahr des Herzinfarkts eingedämmt werden. Denn
ein Herzinfarkt taucht meist nicht aus heiterem Himmel auf. Viele Herzinfarkt-Patienten weisen
eine ganze Reihe von Risikofaktoren auf. „Dazu gehören Nikotinkonsum, Fettstoffwechselstö-
rungen, Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Übergewicht und Diabetes. Ziel jedes Einzelnen
sollte es sein, seine Risikofaktoren zu minimieren“, sagt Dr. Kühn. „Viele dieser Risikofaktoren
haben die Patienten selbst in der Hand“. Insbesondere Diabetiker können über eine kontrollierte
Einstellung von Blutzucker und Blutdruck viel tun um ihr Risiko zu minimieren.

R i s i ko H e
1 6 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Direkter Weg für Herzpatienten

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„Chest pain units“ bieten bei

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Infarktverdacht die schnellste Hilfe

i
Baierbrunn (ots) - Eine neue Strategie, Herzinfarktpatienten besonders schnell und effektiv zu helfen, sind „Chest

z
pain Units“ (CPU, übersetzt: Brustkorbschmerz-Einheiten). Rund 30 deutsche Kliniken haben bereits CPUs ein-
gerichtet. „Das sind zentrale Anlaufstellen für alle Patienten mit anhaltenden Brustschmerzen - ob sie

i
von Angehörigen gebracht werden oder mit dem Rettungsdienst“, erklärt Professor Thomas Mün-
zel, Klinikdirektor an der Universitätsklinik Mainz, in der „Apotheken Umschau“. Sein Haus hat als

n
eine der ersten Kliniken eine solche CPU eingerichtet. Oft, so Münzel, gehe unnötig viel Zeit
auf internistischen Notaufnahmen mit diagnostischer Routine verloren. In den USA und
England sind CPUs schon länger ein Erfolgsmodell. Einer der wichtigsten Faktoren,
einen Herzinfarkt zu überleben, ist nach wie vor, wie schnell eine kompetente Kli-
nik erreicht wird. Dabei hat Deutschland bereits ein hohes Niveau erreicht. Ins-
gesamt erliegen immer weniger Patienten einem Infarkt. Seit dem Jahr 1990
ist die Zahl um ein Drittel gesunken. CPUs sollen diese Entwicklung weiter
fördern.

„Frauen deuten die


Signale falsch“
Herzinfarkt: Übelkeit und
Erbrechen täuschen nicht
nur die Betroffenen
Baierbrunn (ots) - Bei Frauen werden Herzin-
farkte oft zu spät erkannt. Ein Grund ist, dass sie
selbst ihre Beschwerden häufig statt auf das Herz
auf Magen oder Darm beziehen, erklärt Professo-
rin Ruth Strasser, Direktorin des Herzzentrums an
der Technischen Universität Dresden in der „Apo-
theken Umschau“. Die Symptome eines Infarktes
sind bei Frauen und Männern tatsächlich nicht
immer identisch. „Brustschmerzen haben fast alle
Betroffenen“, sagt die Kardiologin, „aber Frauen
leiden oft zusätzlich unter Übelkeit, Erbrechen
und anderen unspezifischen Symptomen.“ Auch
viele Ärzte lassen sich dadurch täuschen. Nur wenn
Frauen rauchen, sind Ärzte wachsam genug. Selbst
im Krankenhaus kommt es darauf an, wie spezialisiert
dieses ist. Sind dort Kathetereingriffe möglich, werden
Frauen genauso behandelt wie Männer. In Kliniken ohne
diese Möglichkeit verzögert sich die Behandlung oft unnö-
tig. „Das lässt sich durch eine Menge Daten belegen“, betont
Strasser.

r z i n f a r k t
2-2 008 17
„Schutzengel-Funktion“
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für Mobiltelefone
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Neuartige Software nutzt das Handy als Datenträger für Gesundheitsdaten


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Starnberg ots/re. Jedem Menschen rufen werden. Die breite Öffentlichkeit, Angebot eingefügt. Alle großen Netzbe-
kann im Alltag unvermittelt etwas zu- vor allem auch Ärzte und Sanitäter wer- treiber sind hier nach Angaben von Bild-
M

stoßen - Nothelfer müssen dann schnell den deutschlandweit sukzessive über rechte: PHARMATECHNIK mit im Boot.
über mögliche Vorerkrankungen, Arz- die Bedienung der AP1-Software unter- Fast jeder Deutsche trägt heute ein Han-
neimittel-Unverträglichkeiten oder All- richtet und können in Notfällen schnell dy bei sich - die Notfalldaten können
ergien Bescheid wissen. Oft sind verun- das Richtige tun. Bei AP1 stehen dem damit leichter gelesen werden als bei-
glückte Personen aber nicht ansprechbar. Nutzer zusätzlich beispielsweise noch spielsweise über ein separates Lesegerät
Die Firma PHARMATECHNIK GmbH & Co. Giftnotruf, Sperrnummern für Handy auf der künftigen elektronischen Ge-
KG, die Apotheken, Ärzte und Zahnärzte und Scheckkarten sowie europaweit die sundheitskarte. Die Daten werden vom
mit Informationstechnologie ausrüstet, wichtigsten Notrufnummern zur Verfü- Besitzer selbst oder in Absprache von
hat deshalb eine Software namens „AP1 gung. Über Funkzellenortung können der angestammten Apotheke gepflegt.
Schutzengel“ entwickelt, die fast jedes die nächstgelegenen Notdienstapothe- Medikamente von Rezepten können
von AP1-Apotheken in die Soft-
ware übertragen werden; AP1
kann auch Medikamente in der
Stammapotheke nachbestellen
und den Nutzer an vorgeschrie-
bene Einnahmezeiten erinnern.
Weitere Zusatzfunktionen unter
anderem: Erste-Hilfe-Tipps, re-
gelmäßige Ratgebertexte, die
„AP1 Vorteilswelt“ mit Gutschei-
nen und Umfragen sowie Pollen-
flugvorhersage.
AP1 ist in vielen Apotheken und
per Internet-Download erhältlich
( www.mein-ap1.de ). Dort findet
man auch eine Demoversion.
Der Hersteller gibt an, dass die
Notdienste über diesen Service
informiert werden und dass die-
se somit sofort wissen, dass sich
im Handy entsprechende Ge-
sundheitstaten verbergen. Das
dies aber natürlich auch jeder
andere Nutzer des Handys her-
ausfinden kann, stellt der Anbie-
ter nicht sonderlich heraus. Aller-
gängige Handymodell zum Lebensretter ken, Tankstellen und Geldautomaten dings fragt man sich auch, ob aufgrund
machen kann. Nach erfolgreich abge- gefunden werden, ebenso wie 180.000 der Tatsache, dass sowieso ein Aufkleber
schlossener Pilotphase wurde die AP1 Ärzte und 3.500 Kliniken. auf dem Handy den Notdienst über den
Software auf Europas größter Apothe- AP1 ist zum Start bereits auf rund 150 Dateninhalt informiert, dieser Aufkleber
kermesse, der diesjährigen EXPOPHARM Handymodellen der Marken Nokia und nicht auch auf einen Zettel in der Briefta-
in München präsentiert. Sony-Ericsson lauffähig, bis Jahresende sche hinweisen könnte, auf dem die nöti-
AP1 zeigt auf Knopfdruck im Display unter werden es über 300 sein. Bei voller Funk- gen Daten (ganz ohne Handy) zu finden
anderem Foto, Adresse und wichtige Ge- tionalität kann die Software vier Wochen sind.
sundheitsdaten des Besitzers an: Krank- kostenlos getestet werden und nach Und so ganz neu ist die Idee, Kranken-
heiten, eingenommene Medikamente, Aktivierung gegen einen geringen Mo- daten wie z.B. besondere Unverträglich-
Messwerte, Impfungen, Organspende- natsbetrag weiter genutzt werden, der, keiten und Erkrankungen mit sich herum
ausweis, Hinweis auf Patientenverfügung so der Anbieter, unter dem Preis für eine zu tragen ja auch gar nicht. Schon vor 25
und vieles mehr. Zu verständigende An- Packung Zigaretten liegt. AP1 wird von Jahren schenkten mir meine Eltern eine
gehörige, Stammapotheke und Hausarzt den Beratern des AP1 Service Centers in SOS-Kapsel als Anhänger für die Kette,
können direkt aus der Applikation ange- bestehende Verträge oder in ein neues die genau dies tat. Foto: Pharmatechnik

1 8 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Seit 35 Jahren wählen alle

M
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im Notfall die 110/112

d
Steiger Stiftung initiiert 1973 den bundesweiten kostenlosen Notruf

i
z
Winnenden (ots) - Die Notrufnummer

i
110/112 kennt jedes Kind - jedenfalls
heute. Ende der 60er Jahre mussten

n
Verunglückte die unterschiedlichen
Nummern von Polizei oder dem DRK
kennen, um bei einem Unfall schnell
Hilfe zu holen. Die Björn Steiger Stif-
tung (BSS) setzte mit der bundeswei-
ten Initiative zur Einführung des kos-
tenlosen Notrufs 110/112 ihren ersten
Meilenstein. Das Ehepaar Steiger
gründete 1969 nach dem Unfalltod ih-
res Sohnes Björn die Stiftung zur Ver-
besserung der deutschen Notfallhilfe.

Am 3. Mai 1969 wurde der Achtjährige


auf dem Nachhauseweg von einem Auto
angefahren. Der Verkehrsunfall führte zu
lebensgefährlichen Verletzungen. Ob- geprägt. Standort nicht genau nennen können,
wohl wiederholt die Polizei und die Ret- Auch heute zählt im Notfall jede Sekun- hat die BSS „LifeService 112“, die kosten-
tungskräfte alarmiert wurden, dauerte es de: Da Menschen häufig über das Han- lose Handy-Ortung im Notfall entwickelt.
eine Stunde, bis der Krankenwagen am dy einen Notruf absetzen, a b e r Damit können Menschen seit Ende 2006
Unfallort eintraf. Björn Steiger verstarb i h - ren in Notfallsituationen über ihr Handy lo-
noch im Rettungswagen kalisiert werden. Neu seit diesem Jahr:
während des Transports die kostenlose LifeSensor Notfallakte,
ins Krankenhaus. die den Rettungskräften schon auf
der Anfahrt zum Verunglückten
Im Frühjahr 1973 führte wichtige zusätzliche Daten wie
die BSS die Notrufnum- Vorerkrankungen und zu benach-
mer 110/112 in allen Orts- richtigende Kontaktpersonen
netzen in Nordwürttem- übermittelt. (vergleiche BSG-Ma-
berg ein. Als die bundesweite gazin Ausgabe 1-2008) Registrie-
Einführung scheitert, verklag- ren kann man sich fürLifeService 112
te die Stiftung am 27. Juli 1973 und die LifeSensor Notfallakte im In-
das Land Baden-Württem- ternet unter www.steiger-stiftung.de
berg und die Bundesrepublik
Deutschland vor dem Verwal- „48.000 Handy-Ortungen im Notfall
tungsgericht Stuttgart auf Ein- wurden bereits seit Einführung des
führung der Notrufnummer. Systems getätigt und über 625.000
Die Klage wurde abgelehnt, die Menschen haben sich bei uns für „Life-
Einführung des Notrufs aber Service 112“ registriert, so Pierre-Enric
auf Druck der Medien am 20. Steiger, Vorstand der Björn Steiger Stif-
September 1973 bundesweit tung, aber noch sind nicht alle erreicht.“
durchgesetzt. Nach Ansicht Steigers muss „dieser Ser-
Neben dem Notruf hat die vice genau so bekannt werden wie die
Stiftung seither durch die Ein- Notrufnummer 110/112.“
führung und Finanzierung der
Notruftelefone an Straßen, Funk
in Rettungswagen, 24-Stunden- Fotos: Björn-Steiger-Stiftung / Wikipedia
Notarztdienst oder die Einfüh-
rung der zivilen Rettungsflug-
wacht die deutsche Notfallhilfe

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Prävention im
Bewegungsraum Wasser
Reformierung der Ausbildungsverordnung
für Bäderbetriebe gefordert

Bad Nenndorf. (kmb) Das Thema Prä- die Verordnung erfahren. bild und der zurzeit bestehenden Ver-
vention im Bewegungsraum Wasser Die zuständige Stelle des Landes Nie- ordnung entfernt.
und die damit verbundenen Aktua- dersachsen hat den Auftrag erhalten,
lisierungen der Verordnung für den mit dem für die Verordnung zuständigen Bereits im Jahr 2006 haben Spitzen-
Ausbildungsberuf der Fachangestell- Bundesministerium für Bildung und For- verbände der Krankenkasse eine Re-
ten für Bäderbetriebe war sowohl auf schung (BMBF) in Kontakt zu treten, um formierung der Ausbildungsordnung
der Bundestagung der Landesbeauf- die Möglichkeiten und Voraussetzungen angemahnt, um auf der Grundlage ei-
tragten der Berufsbildenden Schulen einer Fortschreibung der Verordnung zu ner aktualisierten Verordnung über die
2007 und 2008 als auch auf der dies- sondieren. Aufnahmen der Berufsgruppe in den
jährigen Jahrestagung der zustän- Präventionsleitfaden entscheiden zu
digen Stellen der Bundesländer ein Der Leiter der zuständigen Stelle in Nie- können. Viele Kommunen haben in ihren
wichtiger Beratungspunkt. dersachsen, Herr Meis, hat mit Schreiben Schwimmbändern erhebliche Investiti-
vom 25.11.2008 die Wünsche und For- onen, insbesondere auch in Kursange-
Seit mehr als zehn Jahren ist die derzei- derungen an das Bundesministerium für bote zu Prävention im Bewegungsraum
tige Verordnung für die Berufsausbildung Bildung und Forschung herangetragen. Wasser getätigt und ihr Fachpersonal für
zum/zur Fachangestellten für Bäderbe- Dabei betont er, dass aufgrund neuer diese wichtige Aufgabe vorbereitet. Jetzt
triebe nunmehr in Kraft. Aus Sicht der Anforderungen und eines gewandelten sollte es gelingen, mit einer Fortschrei-
zuständigen Stellen wie auch der Lan- Berufsumfeldes dringender Handlungs- bung der Verordnung die Sicherung und
desbeauftragten der Berufsbildenden bedarf für eine Fortschreibung der Ver- Weiterentwicklung des Berufes vorzu-
Schulen ist es dringend geboten, eine ordnung besteht. Die berufliche Wirklich- nehmen.
Fortschreibung der Verordnung über die keit hat sich über die Jahre, insbesondere
Berufsausbildung vorzunehmen. Dabei in der Prävention im Bewegungsraum Foto: Reckert
sollte der Bereich der Prävention im Be- Wasser, weiter entwickelt und damit weit
wegungsraum Wasser eine Aufnahme in von dem bisherigen Ausbildungs-Beruf-

2 0 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
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Prüfungsvorbereitung zum/r

r
geprüften Meister/in für Bäderbetriebe

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In Abstimmung mit der Landesschulbehörde Hannover bieten wir auch 2009 wieder

i
einen Lehrgang zum Erwerb des anerkannten Abschlusses

s
„Geprüfte/r Meister/in für Bäderbetriebe“
(gem. Verordnung vom 07.07.98) an.

Unsere Pluspunkte:
• Wir haben ein erfahrenes
Lehrteam, das weiß, was
Sie wissen müssen und
dies zuverlässig vermitteln
kann
• Wir setzen moderne Tech-
niken ein und schulen Sie
auch im Umgang mit die-
sen
• Das Hallenbad befindet
sich in unmittelbarer Nähe
und kann von den Kur-
steilnehmern jederzeit
genutzt werden
• Wir betreuen Sie in klei-
nen Lerngruppen indivi-
duell - natürlich auch am
Wochenende und nach
Feierabend

Lehrgangszeitraum: 19.10.2009 bis 20.03.2010


Frühbucherrabatt bis 1. Mai 2009

BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal


Auf dem Lay 20 - 31542 Bad Nenndorf
Tel.: 05723 / 98 78 78
Mobil: 0178 / 8 18 42 88
www.schwimmmeister-schulung.de

2-2 008 21
s

Bad Nenndorf / London. Epileptiker allgemeines Verbot wäre schon deshalb net sind z.B. Reiten, Radfahren und Inline
haben ein deutlich erhöhtes Risiko zu unsinnig, da die Intensität der Erkran- Skaten. Gänzlich ungeeignet sind nach
i

ertrinken. Das fanden Wissenschaftler kung sehr unterschiedlich sein kann. Von Ansicht Krämers Motorsport, Paragliding
x

des University College London, Insti- täglich mehrmaligen großen Anfällen bis und Tiefseetauchen. Wohlgemerkt sind
tute of Neurology jüngst heraus. Ab- zu einem Anfall alle drei oder vier Jahre dies Sportarten, die auch für Gesunde
a

hängig von der Form der Erkrankung reicht das Spektrum der Erkrankungen. mit einem höheren Risiko verbunden
steigt das Risiko zu ertrinken dieser Die oben angesprochenen Institutio- sind als das Schwimmen.
r

Untersuchung zur Folge um den Fak- nellen Patienten (in Deutschland sind Dennoch rät Dr. Krämer zur Vorsicht. Im
tor 15 bis 19. hier die Bodelschwingschen Anstalten „Epi-Info“ schreibt er: „Für Menschen mit
P

Für die im Journal Neurology (2008; in Bielefeld besonders hervor zu heben) einer Epilepsie ist ein Schwimmen ohne
71:578-582) veröffentlichte Studie unter- sind oft solche mit mehreren Anfällen in Begleitung aber schlichtweg eine der
suchten die Forscher über 50 bereits vor- kurzen Abständen. größten Dummheiten, die sie machen
handene Untersuchungen über
Epileptiker.
So kam eine Basis von rund
200.000 Patientenjahren zu-
sammen. Darüber hinaus ver-
glichen sie die zugehörigen
Bevölkerungsdaten und nati-
onalen Register und forschten
darin nach Ertrinkungsfällen.
Diese Analysen zeigten 88 Fälle
von Epileptikern die ertrunken
waren. Gemessen an der Ver-
teilung in der Bevölkerung und
dem allgemeinen Risiko zu er-
trinken hätten nach Aussagen
der Forscher maximal fünf der
untersuchten Personen ertrin-
ken dürfen.
Somit ist das Risiko für Men-
schen mit Epilepsie um mehr
als das 15-Fache erhöht.
Allerdings hatte auch die Art
der Epilepsieerkrankung Aus-
wirkungen auf das individu-
elle Risiko. Patienten, die sich
in institutioneller Behandlung
befanden, waren ebenso über-
proportional betroffen, wie sol-
che mit einer Gehirnoperation
Epilepsie und Schwimmsport
und anschließenden Anfällen.
Von Epilepsie betroffene Kinder
ertranken seltener als Erwachse-
Schließt sich das aus?
ne, was nach Ansicht der Forscher
daran liegen könnte, dass Kinder
häufiger beaufsichtigt werden. Eine kritische Betrachtung von Heiko Reckert
„Es ist wichtig, dass Menschen mit
Epilepsie und jene, die sich um
sie kümmern, Vorkehrungen tref-
fen, um diesen Tragödien vorzubeugen“, Hier ist das Schwimmen selbstverständ- können. Selbst wenn sie eine Aura ha-
sagt Autor Ley Sander vom University lich gefährlicher als bei Menschen mit ei- ben und das Herannahen eines Anfalls
College London, Institute of Neurology: ner leichteren Form der Erkrankung oder spüren, kann es sehr rasch zu einer Aus-
„Menschen mit aktiver Epilepsie sollten gar Gesunden. weitung des Anfalls kommen, was das
duschen anstatt ein Bad zu nehmen, ihre So führt Dr. med Günter Krämer, Medizi- sichere Erreichen des Beckenrandes oder
Medikamente regelmäßig nehmen, um nischer Direktor des Schweizerischen Epi- Ufers erschwert oder sogar verhindert.“
Anfällen vorzubeugen, und nur unter di- lepsie-Zentrums Zürich, in seinem „Epi- Nach Dr. Krämers Ansicht, sollte man in
rekter Aufsicht schwimmen.“ Info“ das Schwimmen (in Begleitung) als öffentlichen Bädern nie ohne Beglei-
eine der in der Regel geeigneten Sport- tung schwimmen gehen und stets den
Falsch wäre es jedoch aufgrund dieser arten auf. Zu diesen geeigneten Sport- Schwimmmeister über die Erkrankung
Untersuchung, den Epileptikern das arten zählen ebenfalls Handball, Rudern, informieren.
Schwimmen gänzlich zu verbieten. Ein Tischtennis und Ringen. Weniger geeig- Dass dies wohl nur selten gemacht wird

2 2 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
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dürfte auch an der befürchteten Reakti- generell allen an Epilepsie erkrankten ständigen Behörde eine Fahrerlaubnis
on des Schwimmmeisters liegen, denn Menschen den Zutritt zum Bad zu ver- für PKW erhalten haben. Das führt dann

r
nicht jedem ist diese Erkrankung auch wehren? zu der merkwürdigen Konstellation, das
bekannt. Zu weit verbreitet sind hier oft Um diese Frage beantworten zu können der Epilepsiekranke Lars S. zwar mit dem

a
noch die Vorurteile, die Epileptiker in ist es zunächst einmal wichtig, sich die Auto zum Bad fahren darf, dann jedoch
eine Ecke mit geistig Behinderten stellen Gründe für ein erhöhtes Ertrinkungsrisi- nach Badeordnung keinen Zutritt zum

x
und ihnen noch nicht einmal eine durch- ko etwas genauer vor Augen zu führen. Schwimmbereich erhält.
schnittliche Intelligenz zutrauen. Dass das Schwimmen ohne Begleitung An dieser Stelle hinken einige Badeord-

i
Tatsache ist jedoch, dass Epilepsie nicht ein erhöhtes Ertrinkungsrisiko birgt, hat nungen der Realität wohl noch um eini-

s
zwangsläufig die Intelligenz und Persön- folgenden Grund: Zu Beginn eines grö- ge Jahre hinterher.
lichkeit verändert. Nur bei einem kleinen ßeren Anfalls kommt es zu einer Ausat- Insgesamt haben nach Angaben von
Teil kommt es zu entsprechenden Ver- mung. Durch das Zusammenziehen der www.sonderpädagogik-online.de fünf
änderungen. Oft handelt es sich hier um Atemmuskeln wird Luft auf dem Brust- von 100 Menschen einmal im Leben ei-
schwerkranke Patienten mit Anfällen in korb gedrückt. Als Folge davon lässt der nen Anfall. Bei immerhin zehn von 100
kurzen Abständen. In den meisten Fällen Auftrieb im Wasser nach und der Patient sind die Krampfpotentiale im EEG-Bild
werden diese schwerkanken Patienten versinkt schneller als dies bei normalen nachweisbar. Nur ein Prozent der Bevöl-
dann aber auch kein Bad aufsuchen. Schwimmern der Fall wäre. kerung leidet jedoch unter einer chro-
Meistens haben Epileptiker die gleiche Der Ausfall von Schutzrefelexen (Husten) nischen Epilepsieerkrankung.
Intelligenz wie Gesunde. Einigen der kann zum schnellen Eindringen von Was- Fazit ist, dass man sicherlich Epileptikern
bekanntesten und intelligentesten Per- ser in die Lunge führen. In einer späteren nicht generell raten sollte, Schwimm-
sonen der Zeitgeschichte sagt man nach, Anfallsphase kommt es dann zu einer sport zu betreiben, dass aber auch ein
Epileptiker gewesen zu sein. Sokrates, Einatmung, was, wenn der Erkrankte sich grundsätzliches Badeverbot für Epilepti-
Alexander der Große, Cäsar, Karl V., Mo- in diesem Moment unter Wasser befin- ker wenig sinnvoll ist, da die Stärke der
lière, Napoleon, Lord Byron, Papst Pius det, dazu führt, dass größere Mengen Erkrankung eine direkte Auswirkung auf
IX., Alfred Nobel und Lenin, um nur eini- Wasser in die Lunge eindringen. (vgl: das Risiko hat.
ge zu nennen. http://www.epilepsie-netz.de/159/Epi- Schließlich geht auch der schwer herz-
Dennoch ist man in deutschen Hallen- lepsie-Ratgeber/Sport.htm). kranker Badegast ein erhöhtes Risiko ein,
und Freibädern vorsichtig im Bezug auf Dennoch kommt auch die Seite Epilep- wenn er leistungsorientiert schwimmen
Epileptiker. sie-Netz.de zu dem Schluss, dass das will. Die Google-Suche nach einem Ba-
Zum Teil verbietet die Badeordnung Epi- Schwimmen in Begleitung eine akzep- deverbot für Herzkranke brachte auf den
leptikern ohne Begleitung den Besuch table Sportart für Epileptiker ist. ersten Seiten keine Treffer.
des Hallenbades. So hat z.B. die Gemein- Doch in vielen Fällen ist selbst eine Be-
de Medebach einen entsprechenden Pa- gleitung überflüssig. Viele Erkrankte Foto: EEG und Gesicht: Wikipedia. Mon-
ragraphen in der Badeordnung. sind heute so gut mit Medikamenten tage Heiko Reckert
In Neu-Ulm heißt es in der Badeordnung eingestellt, dass sie sogar von der zu-
gar: „Die Benutzung des Bades steht
jedermann frei. Ausgeschlossen sind
Personen mit ansteckenden Krank-
heiten, Epileptiker, Geisteskranke und
Betrunkene. Personen mit offenen
Wunden, Hautausschlägen oder ande-
ren Anstoß erregenden Krankheiten
werden ebenfalls nicht zugelassen.“
Eine ähnliche Formulierung findet sich
auch in der Badeordnung der Stadt Is-
maning. In diesen Bädern dürfen Epi-
leptiker also gar nicht schwimmen,
weder mit noch ohne Begleitung. Eine
Unterscheidung in der Intensität der
Erkrankung wird hier nicht gemacht
und ist zweifellos auch schwer vorzu-
nehmen.
Weitere Beispiele für den Ausschluss
von Epileptikern vom Badbesuch för-
dert die Google-Suche mit der Stich-
wortkombination „Epileptiker im Hal-
lenbad nicht zugelassen“ zu Tage.
Doch gibt die aktuelle Untersuchung
aus London den Gegnern eines Bad-
besuches von Epileptikern nicht recht?
Ist es nicht besser, das Risiko so gering
wie möglich zu halten und darum

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