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Bäder Sport Gesundheit

Ausgabe 1-2008 Magazin für Mitarbeiter


in Bäderbetrieben und
Rettungsschwimmer

Bäderschließungen
Eine Gefahr für den Beruf des
Fachangestellten für Bäderbetriebe?
Editorial
von
Liebe Leser
Heiko Reckert Sie lesen gerade die ersten Zeilen der Premieren-Ausgabe unseres neuen Magazins
„Bäder - Sport - Gesundheit“.
Wahrscheinlich schauen Sie gerade auf Ihren Computermonitor, vielleicht haben Sie
sich die PDF-Datei dieses Magazins aber auch ausgedruckt. Auf jeden Fall haben Sie
Interesse gezeigt und fragen sich nun vielleicht, was Sie auf den kommenden Seiten
erwarten mag. Vielleicht wundern Sie sich: „Warum noch ein weiteres Magazin über
das Thema Bäder? Und woher kommt das Magazin überhaupt? BSG-Institut in Bad
Nenndorf, das kenne ich gar nicht?“ In diesem Fall sollten sie dieses Editoral in Ruhe
zu Ende lesen und dann vielleicht auch auf Seite 16 unseren Beitrag „Spagat zwi-
schen den Verbänden“ anschauen. Danach sollten die wichtigsten Fragen zu diesem
Magazin beantwortet sein.
Das BSG-Institut bildet regelmäßig Fachangestellte für Bäderbetriebe zu geprüften
Meistern für Bäderbetriebe aus und führt weitere Kurse für Mitarbeiter an Bäderbe-
trieben durch. Dazu zählen Seminare nach GUV-R 1/111 genauso wie Prüfungsvor-
bereitungsseminare für die Prüfung zum Fachangestellten.
Im Rahmen dieser Fortbildungen gab es immer wieder Fragen, Anregungen und
Wünsche rund um die Bereiche Wasseraufsicht/Wasserrettung, Erste-Hilfe sowie den
Betrieb von Bädern. Dieses Magazin will sich in Zukunft genau mit diesen Themen
beschäftigen. Unser Schwerpunkt wird dabei in den Bereichen Wasseraufsicht/Ret-
tungsschwimmen, Erste-Hilfe/Sanitätswesen und natürlich den Themen rund um
die Bädertechnik und den Bäderbetrieb liegen. Dabei richten wir uns mit unserem
Magazinangebot zum einen an Angestellte in Bäderbetrieben, aber auch an alle
Rettungsschwimmer - egal, ob sie bei der DLRG, der Wasserwacht oder bei einem
privaten Dienstleister angestellt sind. Wir wollen in diesem Magazin Hilfestellungen
bei der täglichen Arbeit geben. Ob Schwimmausbildung oder Badeparty, ob Sani-
tätswesen oder Marketingmaßnahme, wir werden darüber berichten und mit Rat
und Tat zur Seite stehen. Dabei sind wir unabhängig von anderen Verbänden. Auch
Impressum wenn das BSG-Institut anerkannter Bildungsträger des BDS ist, auch wenn einzelne
Mitarbeiter eine DLRG-Vergangenheit haben, werden wir doch unabhängig von die-
Herausgeber:
BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal
sen Verbänden arbeiten und schreiben. Dennoch gehören auch die Informationen
Reckert / Meyer-Bergmann GbR und Pressemeldungen aus diesen Bereichen zu unserem Angebot.
Insgesamt hoffen wir, durch die Mischung der Themen sowohl den Fachangestellten
Redaktion:
Heiko Reckert (re) (v.i.S.d.P) als auch den Rettungsschwimmer anzusprechen.
Kurt Meyer-Bergmann (kmb) Das Schwerpunktthema dieser ersten Ausgabe des neuen Wasserretter-Magazins
Fotos in dieser Ausgabe:
beschäftigt sich dann auch mit einem Thema, das sowohl Fachpersonal als auch
Heiko Reckert, DLRG, Björn-Steiger-Stiftung, Wikipedia Rettungsschwimmer betrifft, denn Bäderschließungen bedrohen den Berufsstand
Endkorrektur:
genauso wie die Ziele der Wasserrettungsorganisationen.
Kristina Eike
Mit den weiteren Ausgaben des Magazins wollen wir natürlich so nahe wie mög-
Titelfoto:
Heiko Reckert lich an den Interessen unserer Leser arbeiten. Schreiben Sie uns also bitte, was Sie
an dieser ersten Ausgabe unseres Magazins mögen und was für Sie von weniger
Gestaltung:
Heiko Reckert, heiko@reckert-online.de
Interesse ist. Wenn Sie mehr wissen möchten, z.B. wie Sie das Magazin regelmäßig
erhalten und wohin Sie Ihre Vorschläge für die Themen der kommenden Ausgaben
Druck:
PDF-Format
senden können, dann lesen Sie unseren Beitrag auf Seite 16. Und nun wünsche ich
eine angenehme Lektüre bei der ersten Ausgabe des neuen Magazins Bäder - Sport
Redaktionsanschrift: - Gesundheit.
Bäder - Sport - Gesundheit Magazin für
Mitarbeiter in Bäderbetrieben und Rettungsschwimmer
BSG-Institut
Auf dem Lay 20
31542 Bad Nenndorf
Telefon: (0 57 23 ) 98 78 78
E-Mail: schwimmmeister@online.de
Heiko Reckert
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe
ist der 1. November 2008

Erscheinungsweise:
Viermal jährlich, jeweils Januar, Juni, September und
Dezember.

w w w. s c hw i m m m e i s te r - s c h u l u n g. d e

 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Bäderschliessungen

Inhaltsverzeichnis
Bäderschließungen bedrohen die Angestellten an Bäderbe-
trieben ebenso, wie die Vereinsschwimmer. Nur gemeinsam
18
kann man eine drohende Schließung verhindern. Unser
Beitrag zeigt die Vorteiles eines Schulterschlusses zwischen
Fachpersonal und Vereinen.

R e s c u e 2 0 0 8 - A u s t ra l i e r
schwimmen allen davon
Bei den Weltmeisterschaften im Rettungsschwimmen zeigten
die Mannschaften aus Australien und Neuseeland ihre Klasse.
V e rk e h r s i c h e r u n g s - Wie das Team aus Deutschland abschnitt lesen sie auf Seite 14.

p f l i c h t i n N a t u rb ä d e r n
Der Bundesfachverband Öffentliche Bäder e.V. hat
im Juni 2008 das Merkblatt 94.12 zur Verkehrssi-
cherung- und Aufsichtspflicht in öffentlichen Na-
turbädern während des Badebetriebes herausge-
geben.
Jedes Kind in
Niedersachsen
soll schwimmen
lernen
Ein neues Konzept für ergän-
zende Schwimmlernangebote an
Grundschulen hat das Nieder-
sächsische Kultusministerium

20 entwickelt. Wird Niedersachsen


ein Land ohne Nichtschwimmer? 12

Editorial Aus den Verbänden


Lieber Leser 2 Spagat zwischen den Verbänden 16
Inhaltsverzeichnis 3 125 Jahre Wasserrettung 16
Ertrinkungsstatistik 2007 17
Schwerpunkt Rescue 2008 wird von Schwimmern aus
Die Gefahr Bäderschließung 4 Australien dominiert 18

Nachrichten Medizin
Pinnwand 10 Erste Hilfe bei Vergiftungen von Kindern 20
Jedes Grundschulkind soll schwimmen lernen 12 Doping ist auch für Freizeitsportler riskant 20
Initiative der Steiger-Stiftung verbessert
Technik Versorgung im Notfall 21
Rettungsinseln im Test 14
Praxis
Bildung Verkehrssicherungs und Aufsichtspflicht
Geschafft - BSG-Institut macht in öffentlichen Naturbädern 22
elf Fachangestellte zu Meistern 15

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Die Gefahr Bäder


Bad Nenndorf. (re) „Im Ruhrgebiet sol-
len nach den Empfehlungen eines Gut-
achtens zahlreiche öffentliche Frei- und
Wellenbäder geschlossen oder umge-
baut werden.“ Das berichtete im April
2008 „Der Westen“, das Online-Portal der
WAZ-Gruppe mit Sitz in Essen.
Bedrohung für Fachpersona
Grund seien laut Gutachter die zurück-
gehenden Besucherzahlen und der hohe
Sanierungsbedarf. In Auftrag gegeben
hatte die Untersuchung der Regional-
verband Ruhr (RVR). Untersucht wurden
dabei unter anderem die RVR-Revier-
parks und Freizeitzentren Nienhausen
(Gelsenkirchen), Vonderort (Bottrop)
und Wischlingen (Dortmund). In Xanten,
so die Gutachter, müsse das Familienbad
schließen, wohingegen im Duisburger
Revierpark Mattlerbusch das Wellenbe-
cken zu einer Strand- Landschaft umge-
baut werden solle
Auch wenn diese Empfehlungen nach
Angaben des RVR keine unmittelbaren
Folgen hat, macht der Bericht doch wie-
der deutlich, dass es von Jahr zu Jahr
schwieriger wird, ein offenbar defizitäres
Objekt wie ein Hallenbad weiter zu be-
treiben.
Schon vor einigen Jahren gab es eine
Untersuchung zu den Kosten von Frei-
bädern für die Betreiber. Der nieder-
sächsische Bund der Steuerzahler stellte
damals in seiner Pressemeldung fest:
„Dagegen werde das Freibad Simons-
wolde der Gemeinde Ihlow (Landkreis
Aurich) fast ausschließlich mit öffent-
lichen Geldern betrieben. Das Bad ar-
beitete in den Jahren 2001 bis 2003 nur
mit einem durchschnittlichen Kosten-
deckungsgrad von 3,7 %. Die Gemeinde
subventionierte jeden Badbesucher mit
durchschnittlich 30,58 Euro. Auch das
zweite Freibad Riepe der Gemeinde Ih-
low schnitt im Vergleich mit einem De-
ckungsgrad von durchschnittlich 9,2 %
(Zuschuss 13,27 Euro je Besuch) schlecht
ab. Ebenso erzielte das Freibad Dettum
der Samtgemeinde Sickte (Landkreis
Wolfenbüttel) im Mittel nur eine Kosten-
deckung von 9 % (Zuschuss je Besuch:
13,72 Euro).“
Dass es gar Betreiber gibt, die gar keinen
Eintritt für ihr Freibad verlangen, wertete
der Steuerzahlerbund als „bemerkens-
wert“. Dabei ließ aber die Überschrift
des Presseberichtes „Von einem Euro
Freibad-Kosten zahlen Besucher 32 Cent
und die Steuerzahler 68 Cent - BdSt-Stu-
die „Wenn Städte und Gemeinden ba-
den gehen...“ keinen Zweifel daran, wie
der Steuerzahlerbund diese Tatsache
bewertete. Den vollständigen Text der

 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
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rschließung
Untersuchtung kann man als PDF unter
folgender Adresse:
http://www.steuerzahler-niedersach-
sen-bremen.de/uploads/Dateien/Frei-

al und Rettungsschwimmer badstudie.pdf?PHPSESSID=e9150b3d4f


1d6f66466fff5a489880d1

Angesichts dieser eher negativen Schlag-


zeilen wird es zunehmend schwieriger,
Befürworter für Hallen- und/oder Frei-
bäder zu gewinnen und schwebt über
einem Bad nicht das Damoklesschwert
der Baufälligkeit, so doch in vielen Fällen
das der leeren Stadtkassen, die nach Sa-
nierung schreien.

Allgemeines - Ist-Zustand
Einer der Vorkämpfer gegen Bäderschlie-
ßungen ist seit Jahren die Deutsche
Lebens-Rettungs-Gesellschaft. Sie hat
sich ehrgeizige Ziele für die kommen-
den Jahre gesetzt. Bis 2020 sollen die
Ertrinkungszahlen, gemessen am Jahr
2000, um die Hälfte gesenkt werden. Ein
Weg, dieses Ziel zu erreichen, war der
Aktionsplan 2005. Auf der Internetseite
des Aktionsplans hieß es dazu: „Im Ge-
gensatz zu den in den neunziger Jahren
durchgeführten Werbemaßnahmen für
die Rettungsschwimmabzeichen...ist die
Aktion als langfristige Maßnahme gep-
lant, die je nach den lokalen Rahmenbe-
dingungen auch in Zusammenarbeit mit
Kommunen, Schulämtern, Lehrern, Ver-
bänden und örtlichen Wirtschaftsunter-
nehmen durchgeführt werden können.
Die Kampagne setzt dabei den Schwer-
punkt eindeutig auf eine kontinuierliche
Steigerung der Ausbildungsleistungen
denn auf kurzfristige Erfolge.“
Kurzfristig, das zeigen die aktuellen
Untersuchungen, sind die Ertrinkungs-
zahlen sogar gestiegen oder wetterbe-
dingt konstant geblieben. Auch die Aus-
bildungsleistung ist bei der DLRG in den
Bereichen der Schwimmausbildung eher
stagnierend.
Worin die Gründe dafür liegen, dass im
vergangenen Jahr von der DLRG vieler-
orts weniger Schwimmabzeichen abge-
nommen wurden als dies noch ein Jahr
zuvor der Fall war, darüber gibt es viele
Vermutungen. Beobachtungen in den
einzelnen Gliederungen zeigen aber,
dass es oft externe Gründe sind, die für
den Rückgang dieser Zahlen verantwort-
lich gemacht werden.
Der Bedarf, das stellen die Gliederungen
immer wieder fest, ist durchaus vorhan-
den, allein die zur Verfügung stehende
Wasserfläche bzw. die Trainingszeiten
lassen eine Deckung dieses Bedarfs nicht

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zu. Vielerorts melden Eltern ihr Kind haben nun ein Alter erreicht, das um- zu teuer.
bereits mit zwei Jahren zur Anfänger- fangreiche Renovierungsmaßnahmen Betrachtet man die aktuelle Situation
schwimmausbildung an, da sie hoffen, unumgänglich macht. Im Jahr 2000 und die Prognosen für die Zukunft, so
dass ihr Sprössling dann mit fünf oder veröffentlichte die Sportministerkon- lässt sich ein düsteres Szenario zeich-
sechs einen Kursplatz bekommt. ferenz (SMK) eine „Sportstättenstatistik nen. Auch wenn nicht jede Hallenbad-
Und während sich die DLRG zum Ziel der Länder“. Darin kam die SMK zu dem schließung gleichbedeutend mit einem
setzt, die Ausbildungszahlen zu stei- Schluss, dass nahezu für jedes zweite Anstieg der Ertrinkungszahlen ist, lässt
gern, droht vielerorts den Hallenbädern Bad in den alten Bundesländern Sanie- sich dennoch festhalten, dass das Schlie-
das Aus. rungsbedarf besteht. ßen der Bäder zu einem Rückgang der
Ein Argument, das bei der Schließung Ausbildungszahlen im Bereich des be-
Gründe für eine eines Bades vorgeschoben wird, ist oft, treffenden Bades führt.
mögliche Schließung dass die nun zur Verfügung stehende Wer sicher schwimmen kann, die Ge-
Entweder aus finanziellen oder aus bau- Restwasserfläche auf jeden Fall noch fahren am und im Wasser kennt und
technischen Gründen werden Bäder ge- ausreiche. Man habe ja noch ein Freibad, gelernt hat, wie er sich im Gefahrenfall
schlossen, wobei die finanziellen Grün- das genutzt werden könne oder das Bad zu verhalten hat, kommt seltener in ent-
de, wie sie bereits oben beschrieben in der Nachbarstadt. sprechende Notsituationen oder weiß
wurden, meist überwiegen. In vielen Dass das Ausweichen auf die Nachbar- diese besser zu bewältigen. Somit kann
Fällen tritt das Problem der Baufälligkeit stadt nicht immer eine brauchbare Lö- der Rückgang der Ausbildungszahlen
auch nur auf, weil konsequent über Jah- sung ist, merkte man vor zwei Jahren im durchaus mit einer Steigerung der Er-
re hinweg jede Ausgabe für Instandhal- Bad Nenndorfer Hallenbad (Niedersach- trinkungszahlen einhergehen. Eine di-
tungsarbeiten vermieden wurde. Als Bei- sen). Im Landkreisbad trainierten zeit- rekte Beziehung zwischen Hallenbad-
spiel kann hier das Südbad in Dortmund weise vier DLRG-Gliederungen und min- schließungen und Ertrinkungszahlen
genannt werden, das 2004 wegen aku- destens ein Schwimmverein. Nachdem herzustellen ist jedoch eine gefährliche
ter Einsturzgefahr geschlossen wurde, das „Tropicana-Bad“ in der Nachbarstadt Argumentation, die man im Kampf um
nachdem in den Jahren zuvor dringend Stadthagen ein Opfer der Flammen ge- den Erhalt eines Bades nur sehr vorsich-
nötige Instandhaltungsarbeiten nicht worden war, nutzten auch die dortigen tig ins Spiel bringen sollte. Zudem darf
durchgeführt wurden. Inzwischen ist Schwimmvereine das Nenndorfer Bad. bezweifelt werden, dass es den Stadt-
es zwar renoviert wieder eröffnet wor- Hinzu kamen die Nenndorfer Schulen kämmerer wirklich interessiert, ob seine
den, doch mussten die Dortmunder in und Schulklassen aus dem Stadthäger Sparmaßnahmen das Leben, gerade von
der Innenstadt zwei Jahre ohne ein Bad Einzugsgebiet. Kindern, gefährden. Andere Argumente,
auskommen, was die Verantwortlichen Entsprechend eingeschränkt waren die die weiter unten aufgeführt werden, ha-
angesichts der Tatsache, dass es in Dort- jeweiligen Trainingszeiten. Der Ausbil- ben im lokalen Bereich weitaus größere
mund schließlich nicht nur ein Bad gibt, dungsbedarf konnte und kann von der Bedeutung.
als erträglich erachteten. DLRG vor Ort nicht erfüllt werden. Es
In seltenen Fällen steht ein Bad auch der gibt inzwischen lange Wartelisten für Stehen wir allein da?
„Stadtentwicklung“ im Weg. Im Fall des einzelne Angebote. Meist spielen sich solche Schließungen
Hallenbades in Hemer (NRW) sollte das im Verborgenen ab. Nur in seltenen Fäl-
Bad einem Einkaufszentrum „Neue Mit- Steigende Ertrinkungszahlen len, wie beim Brand des Tropicana in
te“ weichen. Der Verlust nutzbarer Wasserfläche wird Stadthagen (Kreis Schaumburg in Nie-
Als Grund für Schließungen nennen die durch den Umstand verstärkt, dass in dersachsen), erfährt eine große Öffent-
Betreiber meistens die hohen Kosten für den letzten Jahren herkömmliche Hal- lichkeit über die jeweiligen Ortsgrenzen
den Unterhalt und die nötigen bauerhal- lenbäder immer mehr den Spaßbädern hinaus vom Verlust eines Bades. So ist
tenden Maßnahmen. In der Tat stellt der gewichen sind. Diese sind oft nicht nur
Renovierungsbedarf ein nicht unbedeu- ungeeignet für eine Ausbildung im Rah-
tendes Problem dar. Viele Bäder, men der Schwimmsport treibenden
die in den „goldenen Jah- Vereine, sondern auch bei den
ren“ gebaut wurden, Eintrittsgeldern

 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
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der Erfahrungsaustauch unter betrof- nahm eine Bädersituationsabfrage bei wozu auch der Betrieb von Sportstätten
fenen Schwimmsport treibenden Verei- Schwimmvereinen in Niedersachsen gehört, sollten abgebaut werden. Das
nen landes- und bundesweit auch zur- vor. Von den 104 antwortenden Verei- Freibad drohte eines der ersten Opfer der
zeit noch eher gering. Entsprechende nen gaben 9 Prozent an, dass ihr Bad in Sparpolitik zu werden. Ein bereits 1995
Intenetseiten wurden, obwohl relativ den vergangenen Jahren geschlossen gegründeter Förderverein übernahm
hoch im Suchmaschinen-Ranking, kaum wurde. 37 Prozent befürchteten, ihnen daraufhin das operative Geschäft, wäh-
genutzt und ein Forum zum Thema Bä- drohe im Jahre 2003 oder 2004 eine sol- rend die Kommune im Beirat paritätisch
derschließung verzeichnet seit Jahren che Schließung. mit dem Verein die Aufsicht führt. Ein-
keinen Eintrag mehr. Doch nur ein ver- Das bedeutet, dass im Jahre 2005 im un- sparungen bei den Kosten ergaben sich
bandsübergreifender Informationsaus- günstigsten Fall jedes dritte Bad dieser unter anderem durch den vermehrten
tausch zwischen Fachpersonal und den Vereine für ein Training bzw. für qualifi- Einsatz ehrenamtlichen Personals.
Schwimmverbänden kann dauerhaft zierte Ausbildung nicht mehr zur Verfü- Hier wird allen Fachangestellten und
zum Erfolg führen. Sind sich die ein- gung stand. Verlässliche Zahlen, ob dies Meistern für Bäderbetriebe unter den
zelnen Gruppe untereinander uneinig, wirklich der Fall war, gibt es nicht. Sicher Lesern wieder der Gedanke vom be-
vergrößert sich die Gefahr einer Schlie- ist aber, dass die Lage nach wie vor an reits oben angesprochenen Totengräber
ßung. vielen Orten sehr gespannt ist. kommen. Allerdings muss man ganz
Diese fehlende Geschlossenheit ist eine Immerhin zeigte sich 2002 jeder vierte klar sagen, dass der Betreiberverein die
große Schwäche der „Kämpfer für ein Verein in der Befragung bereit, das Bad letzte Möglichkeit war, eine komplette
Bad“. in Eigenregie zu übernehmen, um eine Schließung zu verhindern. In solchen
Es ist kein Geheimnis, dass zwischen Schließung zu vermeiden. Eine Überle- Beispielen wird also streng genommen
DLRG, Schwimmverein und Wasser- gung, die den Fachangestellen natür- mit viel ehrenamtlichem Engagement
wacht nicht immer die besten Bezie- lich auf den ersten Blick wenig behagt. meistens wenigstens ein Teil der Ar-
hungen bestehen und dem gegenüber Interessanterweise ist dieses Unbeha- beitsplätze erhalten.
viele Fachangestellte für Bäderbetriebe gen auch auf der Seite der Vereine groß, Doch allein durch Kosteneinsparungen
den Rettungsschwimmer an sich als wollen die Sportler von DLRG, Wasser- lässt sich ein Bad kaum retten. In Obern-
unerwünschten Fremdkörper und nicht wacht und Schwimmverein doch primär kirchen war darum die Attraktivitäts-
selten sogar als „Totengräber“ des Fach- schwimmen und nicht Bäder betreiben. steigerung eines der vorrangigen Ziele.
angestellten-Berufes sehen, so als sei Zahlreiche Veranstaltungen und eine
es das Ziel der Rettungsschwimmer Rettung Betreiberverein? entsprechende flankierende Öffentlich-
alle Fachangestellten aus dem Bad zu Der Betreiberverein scheint manchmal keitsarbeit führten in diesem Fall zum
treiben. Dass die verschiedenen „Merk- die einzige Möglichkeit, zur Rettung der Erfolg.
blätter“ zur Aufsicht in Bädern dieses Schwimmstätte. Doch nicht jeder Verein
Problem durch eine größere Anerken- ist finanziell und personell in der Lage, Haben wir nicht genügend Bäder?
nung der Rettungsschwimmer noch ver- ein Bad zu betreiben oder sich an einem Es gibt ausreichend Bäder für die Bun-
stärken, wirkt sich, wenn es darum geht Betreiberverein zu beteiligen. desbürger. Das ist eine oft gehörte Be-
gemeinsam am Bädererhalt zu arbeiten Ein erfolgreiches Beispiel für ein solches hauptung derer, die ein Bad schließen
in der Regel auch nicht positiv aus. vereinsgetragenes Betreibermodell ist wollen. In der Tat lässt eine SMK-Unter-
Ein einheitliches Auftreten kommt dar- das Sonnenbrinkbad in Obernkirchen suchung vermuten, dass es in Deutsch-
um nur selten vor. (Niedersachsen). Das älteste Freibad im land ausreichend Hallen- und Freibäder
Dabei könnte das Problem in abseh- Landkreis Schaumburg sollte 1998 ge- gibt. Insgesamt 7.784 Bäder zählte die
barer Zeit etliche Vereine betreffen und schlossen werden. Rat und Verwaltung Untersuchung am Stichtag 1. Juli 2000.
ein einiges Vorgehen wäre darum im In- der Stadt sahen keine Möglichkeit, die Nehmen wir mal die rund 2.200 DLRG-
teresse aller. Sportstätte bei den jährlich anfallenden Gliederungen bundesweit als Maßstab,
Der niedersächsische Landesschwimm- Betriebskosten von 400.000 DM weiter so blieben statistisch also immer noch
verband hat Ende 2002 mit Wolfgang geöffnet zu halten. Alle „freiwilli- über 3,5 Bäder pro DLRG-Orts-
Hein einen Bäderbeauftrag- gen Leistungen“, gruppe.
ten ernannt. Hein „Na also“, sagt

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sich da der Verfechter der Bäderschlie- das bereits angeführte Beispiel Bad gement mit kostenlosen Trainingszeiten
ßungen. „Das sollte doch ausreichen, um Nenndorf zurück, so gibt es streng ge- oder mit einem Zuschuss zur Vereinskas-
die Schwimmfähigkeit der Deutschen zu nommen in der Stadt mindestens drei se.
erhalten.“ „überdachte Wasserflächen“, doch nur Dass dies in der Tat zu einem Rückgang
Dass dies nicht so ist, wird klar, wenn das Hallenbad kann für eine sinnvolle bei der Zahl des angestellten Fachperso-
man sich weitere Ergebnisse der Arbeit Rundumausbildung genutzt werden. nals führen kann, ist unstrittig aber auch
anschaut. Entscheidend ist nämlich nicht Die anderen Becken gehören zum Teil nicht gänzlich zu vermeiden. Dabei ste-
nur die reine Anzahl der Bäder, sondern zu medizinischen Kureinrichtungen und hen zum Teil auch die Vereine vor einer
auch deren jeweilige Größe im Verhält- taugen nicht für sportliches Schwim- unsicheren Zukunft und die Handlungen
nis zur Bevölkerungszahl. Zudem gilt men. sind nicht selten von einer Angst um das
der oben genannte Wert für Hallen- und So betrachtet, schwindet die Zahl der eigene Weiterbestehen geleitet.
Freibäder. Letztere können aber in der nutzbaren Bäder schnell dahin. Immer öfter schieben die Kommunen
Regel nicht ganzjährig genutzt werden den „Schwarzen Peter“ den Vereinen zu.
und bieten auch nur in den Sommer- Lebensqualität durch Bäder Geringere Besucherzahlen führen zu ge-
monaten eine sichere Arbeitsstelle. In Auch wenn man die Fachangestellten- ringeren Einnahmen und somit zu einem
Niedersachsen stehen nach der obigen und Vereinsbrille abnimmt, bleibt die höheren Zuschussbedarf. Oft wird dann
Untersuchung pro 1.000 Einwohner im Gewissheit, dass Hallen- und Freibäder versucht, die höheren Ausgaben durch
Schnitt 70,3 Quadratmeter Wasserfläche ein Stück Lebensqualität darstellen. Als eine Erhöhung der Eintrittsgelder wie-
zur Verfügung. Allerdings sind 54,3 Pro- Bürger einer Stadt erwarte ich von der der wett zu machen.
zent davon Freibadflächen. Kommune gewisse Leistungen. Dazu Gerne werden dabei auch die von den
Dass, gerade für Schwimmvereine, Was- gehört eine Bücherei, vielleicht ein Kino Vereinen zu entrichtenden Badgebühren
ser nicht gleich Wasser ist, wird auch oder Theater, geeignete Schulen für erhöht. So mancher Schwimmverein ist
oft von Politikern außer Acht gelassen. meine Kinder und auf jeden Fall auch dann gezwungen, seine Beiträge zu er-
Wer in der Vergangenheit die News- ein Bad. Finde ich diese „Merkmale der höhen oder aber das Training einzustel-
gruppen der DLRG studierte, stellte fest, Lebensqualität“ nicht, so verbindet mich len.
dass eine Gliederung fragte, wie sie die nur wenig mit der Stadt, in der ich woh- Zum Teil läuten Betreiber von Hallenbä-
Sprungprüfung des Rettungsschwim- ne. Ich fahre für meine Freizeitaktivitäten dern auch die Schließung in Raten ein,
mabzeichens in Silber abnehmen kön- in die Nachbarstadt und vielleicht ziehe indem sie die wöchentlichen Öffnungs-
ne, schließlich gäbe es im Bad keinen ich irgendwann auch dorthin. zeiten z.B. durch den Wegfall von Früh-
3-Meter-Turm. Den Kameraden kann Wer langfristig denkt, muss darum er- schwimmzeiten, zurückfahren oder die
man nur sagen: „Geht in ein anderes kennen, dass der Rotstift bei Bädern „Sommerschließung“ von z.B. einem
Bad“. Dumm nur, dass es sich dabei um und kulturellen Einrichtungen sicherlich Monat auf vier oder gar sechs Monate
ein Bad auf einer Nordseeinsel handelte. falsch angesetzt ist. ausdehnen. In solchen Fällen muss von
Da ist das nächste Bad manchmal doch den Vereinen vor Ort frühzeitig gegen
recht weit entfernt. Schon die Abnahme Badbetreiber als Freund oder Feind? gesteuert werden. Insbesondere, wenn
des Jugendschwimmabzeichens in Gold Es wäre falsch, die Betreiber der Bäder (80 der Badbetreiber am Ende eines solchen
setzt aber aber ein 3-Meter-Brett voraus. Prozent sind im Besitz von Kommunen Jahres mit verlängerter Sommerschlie-
Da steht so mancher Fachangestellte oder anderen öffentlichen Betreibern) ßung angibt, dass die Besucherzahlen
in einem Spaßbad vor einem Gewis- als alleinige Sündenböcke anzupran- stark gesunken seien und dass darum
senskonflikt, entgegen der Deutschen gern. Ausschließlich die sinnvolle Zu- weitere Öffnungszeiten gestrichen wer-
Prüfungsordnung doch das dreimalige sammenarbeit zwischen Betreiber und den müssten, ist es angebracht, die Sta-
Springen vom 1-Meter-Brett als Ersatz Vereinsnutzer kann unsere Bäder lang- tistik kritisch zu prüfen und dies auch in
gelten zu lassen. fristig retten. Häufig gehen die Kommu- der Öffentlichkeit zu kommunizieren.
Ähnlich verhält es sich in vielen Verei- nen darum von sich aus auf die Vereine
nen. Hinzu kommt, dass manchmal nur und hier besonders auf die DLRG zu. Was können wir tun?
ein 12-Meter Becken zur Verfügung steht Nicht nur in Freibädern sind DLRG-Ret- Auf die Frage, wie eine Bäderschließung
oder die Wassertiefe nur 130 cm beträgt. tungsschwimmer als Unterstützung für zu verhindern ist, gibt es keine einfache
Auch hier können einzelne Schwimm- den Schwimmmeister inzwischen kaum
prüfungen nicht abgenom- noch wegzudenken. Oft dankt die
men werden. Kommune das ehrenamt-
Kommen wir auf liche Enga-

 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
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Musterantwort. Zu unterschiedlich sind wie vorgegangen werden soll. Meinungsbildung“ über genau diese Ka-
die Vorgeschichten der einzelnen Bäder. näle läuft. Meist sind es nicht nur die An-
Während das Dortmunder Südbad wie Zusammenschließen gestellten und die Schwimmvereine, die
beschrieben baufällig war und allein Sicherlich gibt es mehrere Wassersport sich einen Erhalt des Bades sichern wol-
schon aus statischen Gründen geschlos- treibende Vereine in der Stadt. Darum len. Was ist mit Geschäften oder Lokalen
sen werden musste, galt das Hademare- gilt es, früh Gespräche mit Schwimm- im Umkreis des Bades? Vielleicht bedeu-
bad in Hemer als gut erhaltenes Bad, das vereinen und anderen Wassersport- tet das Hallenbadaus auch eine Gewin-
leider einfach nur am falschen Ort steht. vereinen zu suchen (DLRG, Schwimm- neinbuße für diese Betriebe. Bestimmt
Dieser Beitrag kann keine Musterlösung verein, Behindertensportgruppen, werden sie die Arbeitsgemeinschaft
bieten, wir wollen aber versuchen, durch Frauenschwimmgruppen usw.). Geht zum Erhalt des Bades dann im Rahmen
das Vorstellen verschiedener Bäder, ihrer die Initiative von einem Verein aus, sollte ihrer Möglichkeiten unterstützen.
Probleme und vielleicht auch ihrer Ret- auch das Fachpersonal in diese Aktionen Auch Schulen und Kindergärten werden
tung, in Zukunft Anregungen zu geben, eingebunden werden. Wenn auch eine sicherlich für den Erhalt der Bäder sein,
was zu tun sinnvoll sein kann. Scheiben Beteiligung der Meister oder Fachan- darum sollte man mit ihnen über mög-
Sie uns, wir werden Ihren Beitrag dann gestellten an diversen Protestaktionen liche gemeinsame Protestveranstaltun-
hier veröffentlichen. aufgrund ihres Anstellungsverhältnisses gen sprechen.
nicht immer möglich sein wird, sitzen
Pressearbeit Fachpersonal und Vereine schließlich Mittel der Öffentlichkeitsarbeit
Unabhängig von der jeweiligen Situa- doch in einem Boot. Die einen fürchten Es gibt verschiedene Mittel, um Öffent-
tion vor Ort gibt es immer einige Hin- „nur“ um ihre Trainingszeiten, die ande- lichkeitsarbeit zu betreiben. Neben den
weise, die man befolgen sollte und die ren um ihren Arbeitsplatz. Hier kann und oben angesprochenen Punkten sollte
eine Schließung vielleicht verhindern sollte man als Fachangestellter auf jeden auf folgende Bereiche geachtet werden:
können. Fall Kontakt zu den Vereinen suchen und - Regelmäßige Berichte in der Tageszei-
Bei der “Rettung” eines Hallen- oder Frei- sich an einer Arbeitsgemeinschaft zur tung (Zeitung auf die Seite der AG zie-
bades spielt die Öffentlichkeitsarbeit Rettung des Bades beteiligen. hen)
eine große Rolle. Nur wer über seine - Einrichten einer Internetseite mit wich-
Bemühungen zum Baderhalt in der Öf- Fachleute gesucht tigen Infos zur Risiken einer Schließung
fentlichkeit berichtet wird auch Erfolge Oft macht die Gründung einer Arbeits- - Drucken von Handzetteln, Plakaten
haben. Nachfolgend sollen darum eini- gemeinschaft dieser Gruppen mit Na- und Aufklebern
ge Punkte beschrieben werden, wie eine men wie „Pro Schwimmen“ oder „Pro - Bekleben von Fahrzeugen der Mit-
gute Öffentlichkeitsarbeit aussehen soll- yx-Bad“ Sinn, um alle Kräfte zu bündeln glieder mit großen Logo-Aufklebern der
te. und mit einer Stimme gegenüber den AG
Verantwortlichen auftreten zu können. - Auslegen von Infomaterial zur AG in
Zügig handeln Vielleicht ist sogar ein Journalist und/ Geschäften
Nicht immer hat man, nachdem eine oder eine PR-Fachkraft in dieser Arbeits- - Auslegen von Unterschriftenlisten in
drohende Schließung bekannt wurde, gruppe, die den Bereich der Öffentlich- Geschäften
noch Monate oder gar Jahre Zeit. Eine keitsarbeit übernehmen können oder - Werbestände der AG auf Stadtfesten
beliebte Taktik der Verantwortlichen ist zumindest Hilfestellung bieten. Oft gibt und Wochenmärkten
es, mögliche „Neinsager“ mit schnellen es in den Verbänden Profis aus diesen - Vorbereitung eines Bürgerbegehrens
Entscheidungen zu überraschen. Dar- Bereichen, die weitaus größere Erfah- (sofern landesrechtlich machbar)
um muss die PR-Arbeit möglichst sofort rung in den Bereichen Öffentlichkeits- - Öffentliche Sitzungen des Stadtrates
nach Bekanntwerden einer Schließungs- arbeit und Marketing haben, als dies im besuchen und kritische Fragen stellen
absicht beginnen. Am besten wäre es, Rahmen einer Fachangestellten- oder - Zu Kundgebungen aufrufen (z.B. Men-
wenn schon vor dem Bekanntwerden der Meisterschulung vermittelt wird. schenkette ums Hallenbad)
Schließungsabsicht ein entsprechendes - Breitensportveranstaltungen planen
„Gegenkonzept“ mit einem „Aktions- Mundpropaganda und durchführen (z.B. 24-Stunden-
fahrplan für die Öffentlichkeitsarbeit“ Öffentlichkeitsarbeit besteht nicht nur Schwimmen)
erstellt worden wäre. Dennoch ist, wenn aus Zeitungsberichten und Rundfunk-
die Schließung ein Thema wird, beiträgen, wenn auch viel
Ruhe zu bewahren und zu- der „öffent-
nächst zu überlegen, lichen

1- 2 008 
N a c h r i c h t e n

Ku r z b e ri c htet
Doping im Freizeit-Sport weit verbreitet
Hamburg. (ots) - Fast jeder zehnte Sportler im Fitness-Studio hat schon ein-
mal gedopt. Das ergab, wie die ZEIT schreibt, eine Umfrage der Universität
Tübingen bei 130 Studios in Süddeutschland. Von den 685 Freizeitsportlern,
die an der Befragung teilnahmen, gaben 9,4 Prozent an, anabole Steroide
eingesetzt zu haben. Die Stoffe würden in den Studios und im Internet ge-
handelt. Gut ein Drittel der Doper gab an, sich auch mit Hilfe befreundeter
Ärzte oder Apotheker mit den verbotenen leistungssteigernden Mitteln zu
versorgen.
„Der klassische Nutzer fängt mit einem Protein-Shake an, und wenn er sieht,
dass der Muskelaufbau bei seinem Trainingskollegen schneller geht, nimmt
er ein Steroid und dann noch eins und noch eins“, erklärt Sportmediziner
Heiko Striegel. Er warnt vor Steroid-Akne, Hodenverkleinerung und anderen
zum Teil lebensgefährlichen Nebenwirkungen.

Gute-Gewissen-Düse
Sinn von Desinfektions- Dehnen bleibt umstritten -
prayern in öffentlichen Wahrscheinlich kein Schutz vor
Bädern wird bezweifelt Muskelkater und Verletzungen
Baierbrunn. (ots) - Sie gehört zum Baierbrunn. (ots) - Dehnübungen schützen weder vor
Schwimmbad wie das Ein-Meter-Brett: noch nach dem Sport vor Muskelkater an den folgenden
Die Desinfektionsdüse gegen Fußpilz. Tagen, berichtet die „Apotheken Umschau“. Wissenschaft-
Doch ihr Sinn wird immer wieder be- ler der Universität Sydney in Australien fanden dies be-
zweifelt. „Zwar verschwinden die Pilze. stätigt, als sie zehn Studien zur Wirksamkeit des Dehnens
Aber dafür nimmt das Schutzmilieu Scha- überprüften. Auch dass Dehnübungen das Verletzungsrisi-
den, mit dem sich die Haut gegen Keime ko senken, ist wissenschaftlich nicht belegt.
wehrt“, erklärt der Karlsruher Hautarzt Dr.
Dirk Meyer-Rogge im Apothekenmagazin
„Senioren Ratgeber“. Verantwortlich für
Infektionen sind oft so genannte Faden-
pilze, die ohnehin auf der Haut leben. Im
feuchten Klima zwischen den Zehen fin- Schwimmen mit Risiko
den sie ihren Nährboden. Dies zu vermei- Warum Forscher abraten, Babys
den ist deshalb besonders wichtig. Gele-
gentliche Pilzinfektionen kann man selbst mit ins Schwimmbad zu nehmen
mit lokalen Pilzmitteln aus der Apotheke
behandeln. Bessern sich die Beschwerden Bad Nenndorf. (re) Die DLRG rät dazu, schon mit Babys zum
aber nicht innerhalb von zwei Wochen, Schwimmen zu gehen. Nun jedoch warnt das Magazin „Baby und
sollte man zum Hautarzt gehen. Gesundheit“ vor den Gefahren durch zu frühen Kontakt mit dem
Hallenbadwasser. In der jüngsten Ausgabe des Magazins heißt
es: „Beim Babyschwimmen können sich Kinder vermehrt Keime
einfangen, die zu Mittelohrentzündungen und Durchfall führen.
Diesen Schluss legt eine Studie des GSF-Forschungszentrums für
Umwelt und Gesundheit bei München nahe. Die Forscher raten,
erst mit Kindern ab einem Jahr ins Bad zu gehen.“

1 0 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
N a c h r i c h t e n
Kein Badeverbot
Mit Sport aus dem Seelentief
Forscher entschlüsseln, warum für Menschen
Depressiven Bewegung gut tut mit Behinderung
Baierbrunn. (ots) - Sportliche Betätigung fördert im Ge- Bad Nenndorf. (kmb) Nach Erkennt-
hirn die Produktion eines Stoffes, der modernen Medi- nissen von „Spiegel – Online“ wird es in
kamenten ähnelt, die gegen Depressionen helfen. Seit einem Ostseebad in Mecklenburg-Vor-
längerem wurde in Studien mit Depressiven beobachtet, pommern bis heute ein Badeverbot mit
dass Sport aus dem krankhaften Stimmungstief heraus- Menschen mit Behinderung geben. Die
helfen, den Stresspegel senken und den Antrieb verbes- niedersächsische Sozialministerin, Frau
sern kann. Ross-Luttmann, hat in einer Antwort auf
„Ein kleiner Spaziergang allein reicht dafür aber nicht aus“, eine Anfrage von CDU-Landtagsabgeord-
schränkt Privatdozent Dr. Fernando Dimeo von der Berli- neten deutlich gemacht, dass es dies we-
ner Universitätsklinik Charité im Apothekenmagazin „Se- der in Niedersachsen oder anderenorts
nioren Ratgeber“ ein. Sein Rat für Betroffene: „Treiben Sie geben dürfe.
mindestens drei Mal pro Woche 30 bis 40 Minuten Aus- Frau Ross-Luttmann wird die kommu-
dauersport.“ nalen Spitzenverbände bitten, in ihrem
Wirkungskreis auf eine möglicher Weise
notwendige sprachliche und inhaltliche
Anpassung von Ordnungen und Regeln
für öffentliche Bäder hinzuwirken. Emp-
Schwimmen, Spaß haben, Gutes tun fehlenswert ist ihres Erachtens das Muster
einer Haus- und Badeordnung des Bun-
Neue Aktion von UNICEF und Schwimmverbänden desfachverbandes für öffentliche Bäder.
Dort heißt es unter Punkt a: „Personen,
Köln/Heidelberg-Eppelheim. (ots) „Wir schwimmen für UNICEF“ die sich ohne fremde Hilfe nicht sicher
heißt eine neue Initiative mit der sich UNICEF, vier Landesschwimm- fortbewegen können, ist diese Nutzung
verbände und die Capri-Sonne Schwimmoffensive an mehr als der Bäder nur zusammen mit einer geeig-
1.000 Schwimmvereine wenden. Durch Benefizschwimmveran- neten Begleitperson gestattet.“
staltungen sollen Spenden gesammelt werden. Mindestens die Die niedersächsische Sozialministerin hat
Hälfte der Erlöse geht an das UNICEF-Projekt „Schulen für Afrika“, auch darauf hingewiesen, dass das seit
der andere Spendenteil kommt den Schwimmvereinen und damit August 2006 bundesweit geltende allge-
unter anderem einer verbesserten Schwimmausbildung von Kin- meine Gleichbehandlungsgesetz (AGE)
dern in Deutschland zugute. Prominente Schirmherrin der Aktion u.a. ungerechtfertigte Benachteiligungen
ist die TV-Moderatorin und UNICEF-Vertreterin Bärbel Schäfer. verhindern und beseitigen soll.
Das Prinzip ist einfach: Schwimmvereine veranstalten ein Spen-
denschwimmen und rufen zur Teilnahme auf. Jeder Teilnehmer
sucht sich im Vorfeld der Veranstaltung Sponsoren wie Eltern,
Großeltern, Freunde oder Geschäftsleute, die ihm pro geschwom-
mener Bahn einen bestimmten Betrag zahlen. Jede beim Spenden-
schwimmen geschwommene Bahn bringt somit bares Geld für den
guten Zweck. Der Erlös wird geteilt. Mindestens die Hälfte geht an
das UNICEF-Projekt „Schulen für Afrika“, die andere Hälfte kann der
Schwimmverein für eigene Aktivitäten nutzen, zum Beispiel für die
Jugendförderung. Capri-Sonne übernimmt einen Großteil der ad-
ministrativen Kosten der Aktion, so dass eine besonders effiziente
Verwendung der gespendeten Beträge möglich ist.
Ziel der Aktion ist es zum einen, Kindern in Afrika eine Schulbil-
dung zu ermöglichen und damit eine Chance auf eine bessere Zu-
kunft zu geben.
Zum anderen will die Aktion aber auch Kindern hier in Deutschland
helfen. 35 Prozent aller Grundschüler können hierzulande nicht
schwimmen. Ertrinken ist bei Kindern in Deutschland die zweit-
häufigste Todesursache. „Wir schwimmen für UNICEF“ soll Spaß am
Schwimmen vermitteln. Das soll möglichst viele Kinder dazu moti-
vieren, gut schwimmen zu lernen und auch den Eltern zeigen, wie
wichtig eine gute Schwimmausbildung für ihre Kinder ist.
„Zudem unterstützt die Aktion die Arbeit der Schwimmvereine.“

1 -2 0 08 11
Elisabeth Heister-Neumann:
N a c h r i c h t e n

„Jedes Grundschulkind
soll schwimmen lernen“
Zuschüsse für ergänzende Schwimmlehrgänge an Grundschulen

Hannover. Ein neues Konzept für ergän-


zende Schwimmlernangebote an Grund-
schulen hat das Niedersächsische Kul-
tusministerium entwickelt. Die Schulen
können diese Kurse ab sofort gemein-
sam mit externen Kooperationspartnern
zusätzlich zum schulischen Schwimm-
Pflichtunterricht anbieten. „Wir wollen,
dass möglichst jedes Kind bis zum Ende
seiner Grundschulzeit schwimmen ge-
lernt hat. Das ist erklärtes Ziel des schu-
lischen Schwimmunterrichts im Fach
Sport. Doch wir wissen auch, dass eini-
ge Kinder über den Pflichtunterricht in
der Schule hinaus eine ergänzende För-
derung benötigen. Sie bekommen mit
dem neuen Angebot eine zusätzliche
Chance zum Schwimmenlernen. Die Kin-
der überwinden Ängste und gewinnen
Sicherheit. Außerdem wird schlimmen
Badeunfällen vorgebeugt“, sagt die Nie-
dersächsische Kultusministerin Elisabeth
Heister-Neumann. „Ich würde es sehr
begrüßen, wenn künftig möglichst viele
der eigenverantwortlichen Schulen die
Kurse anbieten würden.“
Die Lehrgänge zum Schwimmenlernen
im Grundschulalter sind ein neuer Teil
des Aktionsplans „Lernen braucht Be-
wegung - Niedersachsen setzt Akzente“
2007-2010, den das Kultusministerium
gemeinsam mit dem LandesSportBund
Niedersachsen (LSB) umsetzt. Insge-
samt stehen für den Aktionsplan jährlich
500.000 Euro für Bewegungs- und Ge-
sundheitserziehung im Schulwesen be-
reit. Die Schwimmlernangebote mit ent-
sprechend qualifizierten Kursleiterinnen
und Kursleitern werden mit jeweils maxi-
mal 200 Euro bezuschusst. Sie sollen für
10 bis 15 Schülerinnen und Schüler der die Schulen im Rahmen der Niedersäch- behörde beantragen. Dabei müssen sie
Schuljahrgänge 2 bis 4 angeboten wer- sischen Schulinspektion künftig zu An- einen Vertrag mit dem jeweiligen ex-
den und umfassen 12 Übungseinheiten gaben bezüglich der Schwimmfähigkeit ternen Kooperationspartner vorlegen.
mit jeweils 45 Minuten Wasserzeit. ihrer Schülerinnen und Schüler verpflich- Weitere Informationen dazu gibt es un-
Bereits im Januar 2008 hatte das Kultus- tet. Auf diesen Wegen wird mehr Auf- ter www.schulsport-niedersachsen.de
ministerium den Grundschulen empfoh- merksamkeit auf diese wichtige Kompe- (http://www.schulsport-niedersachsen.
len, in den Zeugnissen der Schülerinnen tenz der Kinder gerichtet. de) im Internetangebot des Niedersäch-
und Schüler erworbene Schwimmabzei- Grundschulen können Zuschüsse für die sischen Kultusministeriums.
chen zu vermerken. Zusätzlich werden Schwimmlernkurse bei der Landesschul-

1 2 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Prüfungsvorbereitung zum/r
geprüften Meister/in für Bäderbetriebe
In Abstimmung mit der Landesschulbehörde Hannover bieten wir auch 2008 wieder
einen Lehrgang zum Erwerb des anerkannten Abschlusses

„Geprüfte/r Meister/in für Bäderbetriebe“


(gem. Verordnung vom 07.07.98) an.

Unsere Pluspunkte:
• Wir haben ein erfahrenes
Lehrteam, das weiß, was
Sie wissen müssen und
dies zuverlässig vermitteln
kann.
• Wir setzen moderne Tech-
niken ein und schulen Sie
auch im Umgang mit die-
sen.
• Das Hallenbad befindet
sich in unmittelbarer Nähe
und kann von den Kursteil-
nehmern jederzeit genutzt
werden.
• Wir betreuen Sie in klei-
nen Lerngruppen indivi-
duell - natürlich auch am
Wochenende und nach
Feierabend.

Lehrgangszeitraum: 06.10.08 bis 14.03.09


Anmeldefrist verlängert bis Ende September 2008

BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal


Auf dem Lay 20 - 31542 Bad Nenndorf
Tel.: 05723 / 98 78 78
Mobil: 0178 / 8 18 42 88
www.schwimmmeister-schulung.de
k
i
n
h
c
e
T

Rettungsinseln im segeln-Test
Es geht ums Überleben
Zweimal Testurteil „sehr gut“ vergeben
Hamburg. (ots) - „segeln“, Deutschlands das Kentern und Aufrichten geprobt. Hydra 2 von Raimar und Seago ISO von
große Wassersportzeitschrift aus dem Wo Licht ist, da ist auch Schatten: Pan- Seago.
JAHR TOP SPECIAL VERLAG, hat sechs nen blieben beim segeln-Test nicht aus. Im Ernstfall müssen Schiffbrüchige tage-
Rettungsinseln aus dem mittleren Preis- Eine verknotete Strickleiter und eine sich oder wochenlang in den kleinen Gum-
segment getestet. Das Ergebnis: von sehr nicht öffnende Rampe am Eingangsbe- mihütten überleben. Im segeln-Test hat
gut bis mangelhaft ist alles dabei. reich waren die verheerendsten Zwi- sich gezeigt, dass die Preiskracher häufig
Auf Herz und Nieren geprüft: Beim groß- schenfälle. nicht die sichersten Modelle sind. segeln
en Rettungsinsel-Test der Zeitschrift „se- Im Test waren neben den Modellen von empfiehlt seinen Lesern, sich für höher-
geln“ gab es Tops und Flops. Totalversa- Plastimo und Avon außerdem Open Sea wertige Produkte zu entscheiden.
ger, wie im segeln-Test vom vergangenen von Zodiac, RescYou Coastal von Viking,
Jahr, gab es diesmal nicht. Erfreulich: Bei
zwei von sechs Produkten vergab segeln
ein „sehr gut“. Die einstimmige Beurtei-
lung für den Testsieger Transocean vom Mittendrin -
Hersteller Plastimo lautet: „Hier gibt es
nichts auszusetzen“. Im Unglücksfall in unserer
können sich Schiffbrüchige auch auf
das Modell Ocean von Avon verlassen,
Gesellschaft
das die segeln-Testcrew mit dem Prädi-
kat „segeln-Tipp“ auszeichnete. Getestet Ferdinand-Wilhelm-Fricke-Weg 10
wurden in diesem Jahr Rettungsinseln 30169 Hannover
aus dem mittleren Preissegment, die
zwischen 1000 und 2000 Euro kosten. In Tel.: 0511 1268-0
der Halle des Ausbildungszentrums für info@lsb-niedersachsen.de
Schiffssicherheit in Neustadt/Holstein www.lsb-niedersachsen.de
wurde das Einsteigen aus dem Wasser,

1 4 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Geschafft!

B
i
l
BSG-Institut macht elf

d
Fachangestellte zu
Meistern für Bäderbetriebe

u
n
g
Bad Nenndorf. (re) „Es war eine harte
Zeit, aber es hat sich gelohnt.“ Das war
das Fazit, das der Meisterkurs des BSG-
Instituts im April nach der letzten prak-
tischen Prüfung im Nettebad Osnabrück
zog. Seit Anfang Oktober 2007 hatten
sich drei Frauen und acht Männer aus
ganz Deutschland beim BSG-Institut zur
Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal
fit für die Schwimmmeisterprüfung ma-
chen lassen.
Täglich gab es rund acht Stunden Unter-
richt in allen Fächern, die für das erfolg-
reiche Bestehen der Prüfung wichtig wa-
ren. Dazu zählten neben den Bereichen
Bädertechnik und Bäderbetrieb auch
Schwimm- und Rettungslehre, Mathe-
matik, Gesundheitslehre und Chemie. heißen Phase auch mal noch um 23 Uhr fen die meisten Fragen natürlich die ein-
Bei ihrer Ausbildung konnten die Teil- das Diensthandy. „Die Fragen die es da- zelnen Fachbereiche und da sind unsere
nehmer auf die neunjährige Erfahrung bei zu beantworten gilt sind sehr vielfäl- Dozenten fit und können immer schnell
des Dozententeams bauen. 1999 wurde tig. Jeder Kurs hat seinen ganz eigenen und zuverlässig Auskunft geben“, so Hei-
erstmals in Bad Nenndorf ein Vorberei- Stil und jeder Teilnehmer benötigt eine ko Reckert weiter.
tungskurs zur Prüfung zum Geprüften ganz individuelle Betreuung“, sagt Kurs- Diese individuelle Betreuung ist natür-
Meister für Bäderbetriebe durchgeführt. betreuer Heiko Reckert. Dabei handelt lich nur möglich, wenn die Gruppe nicht
Seither haben weit über 100 Absol- es sich nicht nur um Fragen aus dem zu groß wird. Darum sind die Kurse beim
venten sich dort erfolgreich zum Meister reinen Lehrstoff. „Wir haben schon alles, BSG-Institut auf 15 Plätze beschränkt.
fortgebildet. von der Hilfestellung beim Umgang mit Der neue Kurs beginnt im Oktober dieses
Bei ihrer Ausbildung konnten die Teil- dem Office-Paket über BaföG-Probleme Jahres. Die Vorbereitungen dazu laufen
nehmer auf eine Rundumbetreuung bis hin zur Kaufberatung für Digital-Ka- auf Hochtouren. Zurzeit gilt es für das
zählen. Beim BSG-Institut klingelt in der meras geleistet. Aber zum Glück betref- Institutsteam all die Fragen der Interes-
sierten rund um die Kursfinanzierung,
die Unterkunft oder die richtige Vorbe-
reitung zu beantworten. Zumindest die
Frage nach der richtigen Vorbereitung
lässt sich mit einem Satz beantworten.
„Vorlernen müssen die Teilnehmer nicht,
denn alles was zum Bestehen der Prü-
fung wichtig ist, wird im Kurs vermittelt.“
Interessierte können sich auf der Inter-
netseite des BSG-Instituts unter www.
schwimmmeister-schulung.de informie-
ren oder telefonisch mit dem Institut
Kontakt aufnehmen: Tel.: 05723 / 98 78
78 oder 0178/8 18 42 88 .
Fotos: Egal ob bei der Fachpraxis Ret-
tungslehre im Hallenbad oder bei der
EDV-Ausbildung im Lehrraum. Der Kurs
2007/2008 war immer konzentriert bei
der Arbeit.

1- 2 008 15
Aus den Ver vänden

125 Jahre
Spagat zwischen den Verbänden Wasserrettung
oder: Wo steht Bäder Sport Gesundheit?
Berlin. (ots) - Im April feierte das
Deutsche Rote Kreuz (DRK) das 125.
Bad Nenndorf. (re) Wenn Sie diese Zeilen lesen, dann haben Sie vielleicht schon einige Jubiläum der organisierten Wasser-
Zeit virtuell durch dieses Magazin geblättert. Vielleicht haben Sie sich die PDF-Datei rettung in Deutschland. Beim Fest-
auch ausgedruckt und vielleicht haben Sie sich bei der Lektüre gefragt, wozu das Ma- akt im Berliner Haus der Kulturen
gazin überhaupt gut ist. Für Fachangestellte an Bäderbetrieben bzw. für Meister gibt der Welt würdigte Bundesinnen-
es das Verbandsmagazin des Bundesverbandes Deutscher Schwimmmeister (BDS), minister Dr. Wolfgang Schäuble vor
„Das Schwimmbad und sein Personal“, für Mitglieder des Bundesfachverbandes öffent- rund 1.000 Gästen die Arbeit der
licher Bäder gibt es das „Archiv des Badewesens“, Die DLRG beglückt ihre Mitglieder 130.000 ehrenamtlichen Wasserret-
landesabhängig gleich mit einer Vielzahl an Publikationen. Bundesweit gibt es den „Le- ter im DRK.
bensretter“, auf landesebene Magazine wie „Wir Westfalen“ oder „Bayern Aktuell“. Bei „Seit dem ersten Rettungseinsatz
der Wasserwacht heißt der Lebensretter „Aqua“ und andere für die Wassersicherheit der Wasserwehren im Februar
arbeitende Organisationen, wie Blausand, informieren umfassend über ihre Internet- 1883 sind die Rotkreuz-Sanitä-
seiten und diverse Newsletter. Gerne verteilt man da auch mal einen Seitenhieb auf ter bei Überschwemmungen und
die jeweils andere Gruppe. Während Wasserwacht und Hochwassern zu unentbehrlichen
DLRG um die Vormachtstellung bei Deutschlands Küs- Helfern geworden“ sagt der Bun-
tenwachdienst streiten, wird Blausand nicht müde zu desinnenminister im Vorwort zur
betonen, dass der Kampf gegen den Ertrinkungstod Jubiläums-Chronik.
noch intensiver geführt werden muss auch und gera- DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters
de im Ausland. sagt in seiner Festansprache: „Die
Dem gegenüber äußern sich Fachanstellte, egal ob Mit- Wasserwacht ist eine der großen
glied im BDS oder im Berufsverband für Bäderbediens- und bedeutenden Gemeinschaften
tete, eher abfällig über die „Badehosenretter“ ohne des Deutschen Roten Kreuzes. Kei-
Fachausbildung. Und dass man regelmäßig „gezwun- ne andere Organisation bietet aus
gen“ ist, zum Erhalt der Rettungsfähigkeit DLRG-Kurse einer Hand und in der Größenord-
zu besuchen, erbost so manchen Fachangestellten. nung die gebündelte Professionali-
Doch dann gibt es auch die, die in mehrere Verbän- tät aus Erster Hilfe, Rettungsdienst,
den Mitglied sind. Den Dortmunder San-Ausbilder der Katastrophenschutz und der hohen
Wasserwacht, der regelmäßig mit der DLRG trainiert Fachkompetenz am Wasser, im Was-
und auch mit ihr zum Wasserrettungsdienst fährt, die ser und unter Wasser.“
Fachangestellte, die als Mitglied im BDS auch Mitglied Seiters übermittelte auch die Grüße
in einer lokalen DLRG-Ortsgruppe ist und dort ausbil- des Bundespräsidenten Horst Köh-
det. ler, der in einem persönlichen Brief
Dieses Magazin will versuchen, für Mitglieder und zum Jubiläum schreibt: „Ich habe
Freunde all dieser Verbände Inhalte und Informationen großen Respekt davor, was die vie-
zu vermitteln. Dabei richten wir uns aber vor allem an die Angestellten in Bäderbetrie- len ehrenamtlichen Helferinnen
ben, egal ob Fachangestellter oder Meister. und Helfer der Wasserrettung im
Das BSG-Institut zur Aus- und Fortbildung von Bäderpersonal als Herausgeber dieses Deutschen Roten Kreuz leisten. Ich
Magazins ist als Mitglied und anerkannter Bildungsträger des BDS seit Jahren in der danke ihnen für ihren unermüd-
Aus- und Weiterbildung von Bäderbediensteten erfolgreich. lichen Einsatz. Viele reden von Le-
Rettungsschwimmer werden in diesem Magazin Themen finden, die ihnen einen Blick bensqualität Sie sorgen dafür.“ Im
über die Grenzen des eigenen Verbandes in die vielfältige Arbeit der Angestellen an Anschluss an die Feierlichkeiten
Bäderbetrieben bieten, während der Fachangestellte hier auch Themen finden wird, zeigen 80 Aktive der Wasserwacht
die ihm zeigen, dass die Rettungsschwimmer der diversen Verbände auch außerhalb spektakuläre Rettungsaktionen vor
des Hallen- oder Freibades aktiv sind. Gleichzeitig wollen wir aber auch für all diese der Kulisse des Bundeskanzleramts.
Gruppen Hinweise für die tägliche Arbeit bieten. Ob im Kampf mit der Kellertechnik, Höhepunkt ist eine hubschrauber-
im Gespräch mit dem Badegast, beim Anfängerschwimmen oder während des Aqua- gestützte Rettung aus der Spree.
fitnesskurses, überall gibt es Fragen zum Berufsalltag, die dieses Magazin beantworten Diese Technik hat die Wasserwacht
will. Dabei sind die Themen Aquafitness und Schwimmausbildung durchaus auch für nach dem Elbe-Hochwasser 2002
Mitglieder der Wasserrettungsverbände interessant. entwickelt, um Menschen bei Hoch-
Wir hoffen, dass der gegenseitige Blick hinein in die Welt des jeweils anderen Verbandes wasser auch aus schnell fließenden
etwas dazu beiträgt, Missverständnisse zu vermeiden und eine engere Zusammenar- Gewässern retten zu können. Hub-
beit zu fördern. schrauber und Piloten stellt die
Dabei hängt der Erfolg dieses Magazins natürlich zu einem nicht geringen Teil vom Bundespolizei, bundesweit sind bis
Zuspruch und von der Teilnahme seiner Leser ab. Darum sind Sie an dieser Stelle noch- heute rund 120 Wasserwacht-Mit-
mals aufgerufen, uns Ihre Meinung, Ihre Wünsche und Ihre Ideen zuzusenden. Unter glieder in der Luftrettungstechnik
der Adresse schwimmmeister@online.de können Sie uns Ihre Texte, Leserbriefe oder ausgebildet.
Fotos schicken.

1 6 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Ertrinkungsstatistik 2007

Aus den Verbänden


In deutschen Gewässern ertranken
mindestens 484 Menschen

Bad Nenndorf/Hannover. (DLRG) Im Die Statistik bestätigt wieder die Gefah- den Kindern. Im letzten Jahr ertranken 18
vergangenen Jahr sind in Deutschland renquelle Nummer eins: 84% der töd- Kinder im Vorschulalter. Nie war die Zahl
mindestens 484 Menschen ertrunken. lichen Unfälle ereigneten sich in meis- der Jungen und Mädchen bis fünf Jah-
Gegenüber 2006 ging die Zahl tödlicher tens unbewachten Binnengewässern, re geringer „Das ist ein Erfolg, der auch
Wasserunfälle um 122 oder 20,1% zu- 204 Menschen ertranken in Flüssen und unserer intensiven Aufklärungsarbeit zu
rück. Ursächlich für den Rückgang ist 154 in Binnenseen. Weitere 50 Personen verdanken ist, die wir vor acht Jahren
der kühle und über weite Strecken ver- kamen in Kanälen und Hafenbecken ums unter anderem mit dem DLRG/NIVEA-
regnete Sommer 2007. Viele Menschen Leben. Kindergartenprojekt begonnen haben“,
haben auf ein Bad im Meer, Binnensee Nord- und Ostsee sind im Vergleich mit zieht Dr. Wilkens eine positive Bilanz.
oder Schwimmbad verzichtet. Im Juli des Flüssen und Seen weitgehend sichere In der Verteilung der Todesfälle nach
vergangenen Jahres ertranken 106 Men- Gewässer. Lediglich 19 Menschen kamen Bundesländern nimmt Bayern mit 91
schen weniger als im Vergleichsmonat zwischen Borkum und Usedom ums Le- Opfern wieder die Spitzenposition vor
2006. ben. Ihr Anteil beläuft sich auf nur 3,9%. Nordrhein-Westfalen mit 70 Todesfällen
„Das Ergebnis ist nur auf den ersten Blick Das Ergebnis zeigt, dass die von qualifi- ein. Auf Rang drei rangiert Niedersachen
erfreulich. Die Langzeitbilanz zeigt ein zierten Rettungsschwimmern bewach- mit 54 Ertrunkenen, gefolgt von Baden-
anderes Bild. Seit dem Jahr 2000 sind in ten Strände ein hohes Maß an Sicherheit Württemberg, wo 46 Menschen ums Le-
Deutschland 4258 Männer, Frauen und bieten. ben kamen. Die wenigsten Personen – je
Kinder ertrunken. Das sind im Mittel 532 Die DLRG-Statistik zeigt: Immer mehr fünf - ertranken in Bremen und dem Saar-
Menschen pro Jahr. Das ist für eine hoch ältere Menschen ertrinken. 249 Männer land. In den fünf ostdeutschen Ländern
einwickelte Gesellschaft entschieden zu und Frauen, das sind 51,4% der Ertrun- ertranken 111 (23%) in Westdeutschland
viel und nicht zufrieden stellend. Es ist in kenen, waren 51 Jahre und älter. In den 373 (77%). Gegenüber 2006 ging der An-
den vergangenen Jahren grundsätzlich letzten fünf Jahren stieg der Anteil der teil der Opfer in den neuen Bundeslän-
nicht gelungen, die Ertrinkungszahlen über 50-Jährigen von 44 auf über 51 Pro- dern um 3,2% zurück.
insgesamt signifikant zu senken“, kriti- zent.
siert DLRG-Präsident Dr. Klaus Wilkens. „Sehr erfreulich ist die Entwicklung bei

1- 2 008 17
Aus den Ver vänden

Berlin. (ots) - Rescue2008 beendet: Mit


einer ausgelassenen Party feierten am 2.
Augst die fast 1.000 Rettungssportler aus
aller Welt das Ende ihrer sechstägigen
Rescue 2008 wird von den S
Wettkämpfe in Warnemünde und Berlin.
Zusammen mit den Athleten begingen
auch die unzähligen Helfer der Deut-
aus Australien dominiert
schen Lebens-Rettungs-Gesellschaft
und die vielen internationalen Kampf-
richter und Wettkampfmitarbeiter den
Deutsch Mannschaft auf Platz vier d
Abschluss einer erfolgreichen WM. DLRG
Präsident Dr. Klaus Wilkens dankte vor
der abschließenden Siegerehrung allen
Sportlern, Mitarbeitern und Unterstüt-
zern für die Ausrichtung dieser erfolg-
reichen Weltmeisterschaft. „Das war die
beste Weltmeisterschaft, seit es die Re-
scue gibt“, zog ein sichtlich zufriedener
DLRG-Präsident Bilanz über die vergan-
genen zwei Wettkampfwochen, bevor
er nach den abschließenden Siegereh-
rungen die ILS-Flagge an John Martin als
Repräsentanten der der Surf Life Saving
Great Britain überreichte. In Großbritan-
nien findet 2010 die nächste Weltmeis-
terschaft der Rettungsschwimmer statt.
Und was das sportlich bedeutet, hatten

In den Tagen zuvor hatten bereits die


Senioren und die Nationalmannschaften
um Medaillen gekämpft. Dabei war ge-
gen die Schwimmer aus Australien und
Neuseeland fast kein Kraut gewachsen.
Sie beherrschten in den meisten Diszipli-
nen fast nach Belieben die Konkurrenz.
Souverän bestritten sie ihre Vorläufe
und zogen in die Finalläufe ein. Auch
die deutsche Nationalmannschaft um
Bundestrainerin Anne Lühn wahrte ihre
Chancen und erreichte u.a. in der 4x90m
zuvor die Interclub-Athleten noch einmal konnten sich am Finaltag noch einmal Beach Relay der Damen und Herren,sowie
mit einem intensiven Wettkampftag, mit die Italiener von Rane Rosse Aqvasport, dem Board Race der Damen und Herren
den Disziplinen 100m Kombinierte Ret- aber auch die deutschen Teilnehmer ka- das Finale. Und das Team nutzte nach der
tungsübung, 100m Retten einer Puppe men zu weiteren Erfolgen. Mittagspause die Chance. Zuerst gelang
mit Flossen und der 4x50m Gurtretter- Die Gesamtwertung der besten Vereins- den Damen hinter Australien, Neusee-
staffel bewiesen - wobei sich die 100m mannschaft, die Kevin Weldon Trophy land und Frankreich ein hervorragender
Retten einer Puppe mit Flossen mit 13 gewann das Team Northcliffe (Austra- vierter Platz - danach schlug die Stunde
bzw. 15. Vorläufen bei Damen und Herren lien). Bestes deutsches Team in der Ge- der deutschen Herren.
als eine der beliebtesten Disziplinen he- samtwertung wurde Halle-Saalekreis auf In der Besetzung Benjamin Kappler, Nyk
rausstellte. Besonders in Szene setzen Rang 7. Bahro, David Loosen und Sören Borch

1 8 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
Aus den Verbänden
Punkte zu setzen, ging auf.

Schwimmern Allerdings sammelten auch die italie-


nische und die südafrikanische Mann-
schaft kräftig Punkte und es war bis zum
abschließenden Finale der Oceanman-
und Oceanwoman-Relay nicht klar, wer
hinter Australien und Neuseeland auf
dem dritten Podest-Platz landen würde.
der Nationenwertung Nicht nur durch das Ausscheiden der
neuseeländischen Herren in der Sprint-
staffel klärte sich dagegen die Situation
an der Spitze. Mit zwei Doppelsiegen im
Brandungsschwimmen durch Shannon
Eckstein und Chris Allum sowie Alicia
Marriott und Naomi Flood hatten die
Australier am Mittag den Takt vorgege-
ben und gewannen unter anderem auch
die Rescue-Tube-Relay der Damen und
Herren. Auch in der Oceanman und Oce-
anwoman Relay setzten sich die Australi-
er durch. Die deutschen Herren wurden
Sechste, bei den Damen ging es sogar
noch einen weiteren Platz nach vorne.
Sie sicherten sich Platz Fünf und ließen
sogar die Südafrikanerinnen hinter sich.
Südafrika blieb auch in der Gesamtwer-
tung hinter dem deutschen Team - doch
leider fehlte der Mannschaft von Anne
Lühn die Winzigkeit von 36 Punkten, um
die Italiener, die nach den Hallenwett-
kämpfen noch deutlich in Führung lagen
abzufangen. So blieb der Mannschaft des
Gastgebers der undankbare vierte Platz -
dennoch eine Verbesserung im Vergleich
zur letzten WM, bei der die deutsche
Mannschaft Fünfte geworden war.

ging das Team in das Finale. Kurz nach


dem Start verletzte sich der neuseelän-
dische Startläufer und schied aus. Das
machte den Weg für Benjamin Kappler
frei, der gut in den Lauf gekommen war
und als einer der ersten wechselte. Auch
Nyk Bahro schlug sich gut und nach dem
Wechsel zu David Loosen lag das deut-
sche Team in Führung. Als erste Mann-
schaft absolvierte es auch den letzten
Wechsel. Doch Sören Borch hatte es mit
bärenstarken Schlussläufern aus Rumä-
nien, Südafrika und den USA zu tun - alle
vier kamen praktisch gleichzeitig vor
den Australiern auf Rang fünf ins Ziel.
Nach der Auswertung des Videozielent-
scheides stand dann fest: Bronze für das
deutsche Team, Rumänien und Südafrika
teilten sich die Goldmedaille, Platz vier
blieb den US-Amerikanern.
Die von Bundestrainerin Anne Lühn ge-
wählte Taktik, auch im Freigewässer auf

1- 2 008 19
Erste Hilfe gegen
n

Vergiftungen bei
i

Kindern
z
i

Berlin (ots) - Kleine Kinder stecken nicht selten ger-


ne alles in den Mund - entsprechend häufig ist der
d

Verdacht auf Vergiftungen.


„Jeder verschluckte Fremdstoff gilt zunächst als
e

Notfall bis geklärt ist, wie dramatisch der Einzelfall


ist. Glücklicherweise ist es meist nur falscher Alarm“,
M

so Professor Dr. Martin Schulz, Geschäftsführer Arz-


neimittel der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher
Apothekerverbände. Im Rahmen der Ersten Hilfe
sollten verschluckte Gifte schnell so gut wie mög-
lich verdünnt werden. Das Kind sollte Wasser, ver-
dünnten Saft oder Tee trinken. Milch hingegen ist
nicht empfehlenswert. „Auf keinen Fall Erbrechen Doping ist auch für
auslösen“ warnt Schulz.
„Erbrochenes kann
Freizeitsportler riskant
in die Lunge gelan-
Berlin (ots) - Auch Freizeitsportler dopen sich und missbrauchen Arznei-
gen, zudem kom-
mittel, um Muskelmasse aufzubauen oder ihre Leistung zu steigern. Nach
men die Giftstoffe
Schätzungen nehmen in Deutschland rund 200.000 Hobbyathleten Do-
noch einmal mit
pingmittel ein, die Dunkelziffer ist hoch. Die illegalen Dopingmittel wer-
den Schleimhäu-
den vor allem über den Schwarzmarkt oder das Internet vertrieben. „Wer
ten von Mund und
Dopingmittel einnimmt, schadet sich. Nicht alle Nebenwirkungen bilden
Rachen in Kon-
sich zurück, wenn die Einnahme beendet wird“, so Professor Dr. Martin
takt.“
Schulz, stellvertretender Vorsitzender der Arzneimittelkommission der
Aktivkohle kann
Deutschen Apotheker. Freizeitsportler dopen sich vor allem mit hormon-
Gifte im Darm bin-
artigen Wirkstoffen wie Anabolika. Andere Arzneimittel wie wasseraus-
den und die Auf-
schwemmende Diuretika sollen deren Nebenwirkungen abschwächen.
nahme in den Kör-
Auch anscheinend harmlose Nahrungsergänzungsmittel zur Leistungs-
per verhindern. Es müssen aber ausreichend große
steigerung aus illegalen Quellen können mit Dopingmitteln verschnitten
Mengen eingenommen werden: Pro Kilogramm Kör-
sein, ohne dass der Konsument dies weiß.
pergewicht ist ein halbes bis ein Gramm Aktivkohle
Schulz: „Doping schädigt die Gesundheit. Häufig wird von Akne und
nötig. Für den Notfall sollten Eltern entsprechende
Haarausfall, von Dehnungsstreifen sowie Sehnen- und Muskelabrissen
Mengen Aktivkohle im Haus haben. Für Spülmittel-
berichtet. Auch chronische Schmerzen und Sehnenentzündungen sind
Vergiftungen sollte Entschäumer griffbereit sein.
durch den Missbrauch möglich. Durch die hormonartigen Wirkungen
Beides gibt es rezeptfrei in der Apotheke. Was im
können sich zum Beispiel bei Männern schmerzhafte Brüste entwickeln,
Einzelfall neben Verdünnen, Aktivkohle und eventu-
bei Frauen kann sich die Vermännlichung als vermehrte Körperbehaa-
ell der Anwendung von Entschäumer nötig ist, kön-
rung zeigen.“
nen Eltern bei einer Giftnotrufzentrale erfahren. Die
Adresse der jeweils zuständigen Stelle können Eltern
in jeder Apotheken erfragen.

Spurlos
verschwunden?
Früher oder später taucht alles wieder auf, was wir dem Wasser
zufügen. Ungewiss ist nur, wo und wann dies passieren wird.
Deshalb ist es für uns so wichtig, unser Wasser vor unnötigen
Belastungen zu schützen. Helfen Sie uns dabei!

Unsere 60-seitige farbige Broschüre „Naturstoff Wasser“ erhalten Sie gegen Einsendung von
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2 0 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
M
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Initiative der

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Steiger Stiftung

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n
verbessert die
Versorgung
im Notfall
Kostenlose Handy-Ortung im
Notfall jetzt mit Notfallakte

Stuttgart/Walldorf (ots) - Weil im Notfall im Notfall direkt zu benachrichtigen sind fallakte im Internet unter www.steiger-
jede Sekunde zählt, gibt es ab sofort zu und ob eine Patientenverfügung, ein stiftung.de oder bei der telefonischen
„LifeService 112“, der Handy-Ortung der Organspendeausweis oder ein Röntgen- Auskunft 11 8 99 (1,49 Euro pro Anruf,
Björn-Steiger-Stiftung (BSS), die kosten- pass vorliegen. jede weitere Minute 1,29 Euro aus dem
lose LifeSensor Notfallakte. So können Wie wichtig die Faktoren Zeit und Infor- deutschen Festnetz, abweichende Preise
Menschen in Notfallsituationen nicht mation für Rettungskräfte sind, erläu- aus dem Mobilfunk).
nur schnell über ihr Handy lokalisiert tert Dr. Stefan Gromer, Notarzt und Ge- „40.000 Handy-Ortungen im Notfall wur-
werden, sondern die Rettungskräfte er- schäftsführer des Deutschen Instituts für den bereits seit Einführung des Systems
fahren schon auf der Anfahrt zum Verun- Katastrophenmedizin: „Bei einem Notfall getätigt und über 620.000 Menschen
glückten wichtige zusätzliche Daten wie zählt jede Sekunde.“ Verunglückte ste- haben sich schon bei uns für „LifeService
Vorerkrankungen und zu benachrichti- hen oft unter Schock und können Ret- 112“ registriert“, so Pierre-Enric Steiger,
gende Kontaktpersonen. tungskräfte nicht über ihre gesundheit- Vorstand der Björn Steiger Stiftung, aber
„LifeService 112“ wurde von der Björn liche Verfassung informieren. „Doch für noch sind nicht alle erreicht.“ Nach An-
Steiger Stiftung Ende 2006 eingeführt, eine sichere Versorgung ist es besonders sicht Steigers muss „dieser Service genau
um Notrufende schneller über ihr Han- wichtig zu wissen, ob Allergien vorliegen so bekannt werden wie die Notrufnum-
dy zu finden. Die LifeSensor Notfallakte oder welche Medikamente eingenom- mer 110/112.“ Fotos: Steiger Stiftung
sorgt für eine schnelle und bessere Ver- men werden“, so Gro-
sorgung des Patienten. mer.
Bei einem Notfall können Minuten dar- Wer sich jetzt mit
über entscheiden, ob der Patient über- seiner Mobilrufnum-
lebt oder Folgeschäden erleidet. „Wenn mer bei der BSS re-
schon während der Anfahrt zum Unfall- gistriert, kann diese
ort wichtige Notfalldaten des Verletzten wichtigen Informati-
wie z. B. Vorerkrankungen, Medikationen, onen für den Notfall
Allergien oder Hinweise auf Operationen in eine Notfallakte
mitgeteilt werden, können die Rettungs- eintragen. Diese Not-
kräfte vor Ort den Verletzten unmittel- fallakte wird dann der
bar, zielgerichtet und sicher versorgen“, Leitstelle bei einem
sagt ICW Vorstand Dr. med. Frank War- Notruf über die 112
da. Neben medizinischen Notfalldaten angezeigt. Registrie-
können weitere persönliche Hinweise in ren kann man sich für
der LifeSensor Notfallakte dokumentiert LifeService 112 und
werden, z. B. welche Kontaktpersonen die Lifesensor Not-

1- 2 008 2 1
Verkehrssicherungs- und Auf
s
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Naturbädern während des Ba


x
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Bad Nenndorf. (kmb) Der Bundesfach- vom Baden abgeraten worden. Badebetriebes. Diese Aufgaben hat der
verband Öffentliche Bäder e.V. hat im Als Badegewässer sind anzusehen z.B. Badbetreiber durch eine oder mehrere
Juni 2008 das Merkblatt 94.12 zur Ver- fließende oder stehende Binnenoberge- geeignete Personen wahrnehmen zu
kehrssicherung- und Aufsichtspflicht wässer, Übergangsgewässer und Küsten- lassen. Eine entsprechende Aufbau- und
in öffentlichen Naturbädern während gewässer oder Teile dieser Gewässer. Ablauforganisation ist Voraussetzung
des Badebetriebes herausgegeben. Ein Naturbad ist eine eindeutig begrenz- für die Organisation der Verkehrssiche-
te Anlage, die aus einer für Badezwecke rungspflicht.
Hier ist zunächst der Geltungsbereich geeigneten und gekennzeichneten Flä-
eindeutig beschrieben. Dieses Merk- che eines Badegewässers und einer die- Die Betriebsaufsicht soll den sicheren
blatt gilt für Naturbäder an natürlichen ser zugeordneten Landfläche besteht. Betrieb des Naturbades gewährleisten
Gewässern; es gilt nicht für Badestellen Es sind bädertypische Ausbauten wie und „Haftungsrisiken für den Badbetrei-
und nicht für Schwimm- und Badeteich- zum Beispiel Umkleiden, Sprunganlagen ber beherrschbar“ machen. Damit er-
anlagen. Dabei sind „Badegewässer“ oder eine Wasserrutsche vorhanden. Zu streckt sich die Betriebsaufsicht auf die
Oberflächengewässer oder Teile davon, Naturbädern gehören demzufolge Fluss- baulichen Anlagen, die Wasserflächen,
deren Wasserqualität der „Richtlinie oder Binnenseebäder oder Strandbäder Einrichtungen im oder am Wasser sowie
2006/2007/EG des Europäischen Parla- am Meer. das Gelände. Über die Betriebsaufsicht
ments und des Rates vom 05.03.2006 wird sichergestellt, dass die einschlä-
über die Qualität der Badegewässer und Die Verkehrssicherungspflicht obliegt gigen Vorschriften eingehalten und die
deren Bewirtschaftung“ und entspre- dem jeweiligen Badbetreiber. Er hat die Pflicht des Badbetreibers erfüllt werden.
chenden Verordnungen entspricht. Bei erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, Insbesondere wird darauf hingewiesen,
diesen Gewässern ist mit einer großen Gefahren für Dritte abzuwenden. dass beim Naturbad nachweislich täglich
Zahl von Badenden zu rechnen und für Die Verkehrssicherungspflicht umfasst vor der Inbetriebnahme dieses auf seine
diese Gewässer ist kein dauerhaftes Ba- im Wesentlichen die Bereiche Betriebs- Sicherheit und Funktionstüchtigkeit zu
deverbot erlassen oder nicht auf Dauer aufsicht und die Beaufsichtigung des überprüfen ist.

22 B ä d e r - S p o r t - G e s u n dheit
fsichtspflicht in öffentlichen

P
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adebetriebes

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Im Merkblatt werden darüber hinaus die Ziel der Wasseraufsicht ist Leben, Ge- besitzen,
vor und während des Badebetriebes zu sundheit und Sicherheit der Nutzer zu • die Ausbildung in Erster Hilfe (16
ergreifenden erforderlichen Maßnah- gewährleisten. Schwerpunkt der Was- Stunden) und Herz-Lungen-Wieder-
men im Einzelnen aufgeführt. seraufsicht ist Überwachung der Was- belebung nach der Ausbildungver-
serflächen des Naturbades und deren ordnung „Erste Hilfe“ besitzen,
Die Betriebsaufsicht soll durch qualifi- angrenzenden Bereiche, die zum Na- • mit dem Bad vertraut sein.“
zierte Personen ausgeübt werden. Hier turbad gehören. Die Wasseraufsicht soll
wird auf das Merkblatt 94.05 (Verkehrs- eine schnelle Hilfe bei Notfällen und die Der letzte Nachweis der Rettungsfähig-
sicherungs- und Aufsichtspflicht in öf- unverzügliche Einleitung notwendiger keit darf nicht älter als 3 Jahre und der
fentlichen Bädern während des Bade- Rettungsmaßnahmen gewährleisten. der Herz-Lungen-Wiederbelebung nicht
betriebes) verwiesen. Betriebsaufsicht Die Wasseraufsicht wird so organisiert, älter als 2 Jahre sein. Wichtig ist, dass, so-
können z.B. Fachkräfte ausüben. Fach- dass das dafür qualifizierte Personal vor- fern ein Bad mit Kooperationspartnern
kräfte im Sinne der Merkblätter sind handen ist und die zum Naturbad gehö- betrieben wird (z.B. DLRG), die Anforde-
Fachangestellte für Bäderbetriebe und renden Wasserflächen überblicken und rungen des Merkblatts 94.10 gelten. Hier
Geprüfte Schwimmmeister/innen für Bä- im Notfall rechtzeitig Hilfe leisten kann. ist der Einsatz von Rettungsschwimmer
derbetriebe. der Wasserrettungsorganisationen in öf-
Negativ anzumerken ist an dieser Stelle, Hinsichtlich der Qualifikation des in der fentlichen Bädern geregelt.
dass das Merkblatt diese Qualifikationen Wasseraufsicht eingesetzten Personals
nur beispielhaft anführt. Demzufolge wird im Merkblatt folgendes ausgeführt: Fotos: Strandbad bei Dienslaken, Bild
könnten auch andere Kräfte als „qualifi- „Alle Mitarbeiter für die Beaufsichtigung Stefan Petri (Wikipedia)
zierte Personen“ eingesetzt werden. des Badebetriebes müssen Plötzensee in Berlin, Bild: CJMoss (Wiki-
• mindestens 18 Jahre alt sein, pedia)
Neben der Betriebsaufsicht ist die Was- • eine für die Erfüllung der Aufgabe
seraufsicht durchzuführen. körperliche und geistige Eignung

1- 2 008 2 3
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on 7. Am besten, Sie stellen unter dem Menüpunkt „An-
zeige“, „Seitenanzeige“ die Auswahl auf „Zwei Seiten“. Sie
erreichen Sie, dass auch Doppelseiten so dargestellt wer-
den, wie es bei einer gedruckten Fassung der Fall wäre.

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