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Eine Dokumentation über die Einheiten und die Bewaffnung der Royal Navy
Entwicklung und Konzeption der Leander-Klasse
Die Leander-Klasse ist die logische Weiterentwicklung der nur für U-Bootjagd ausgerüsteten Fregattenklassen Whitby (Typ 12) und Rothesay (Typ 12M). Die Leander-Klasse
wurde zwischen 1959 und 1973 in drei Batches gebaut, die sich weitgehend unterscheiden. Allen gemeinsam ist jedoch die Länge von 113 Metern und die Antriebsanlage
mit zwei ölgefeuerten Kesseln, die über zwei Dampfturbinen die beiden Propeller antreiben und die Schiffe auf bis zu 28 kn Geschwindigkeit bringen. Die Namensgebung
der britischen Einheiten erfolgte konsequent nach Gestalten der römischen und griechischen Mythologie. Zu den Besonderheiten gehörten auch noch, dass dies die letzten
Schiffe der Royal Navy waren, die zumindest teilweise noch auf den marineeigenen Werften in Portsmouth und Devonport gebaut wurden.
Schiffsliste Batch I
Kenn-Nr. Name Bauwerft Kiellegung Stapellauf Indienststellung
F109 Leander Harland & Wolff, Belfast 10.04.1959 28.06.1961 27.03.1963
F114 Ajax Cammell Laird, Birkenhead 12.10.1959 16.08.1962 10.12.1963
F10 Aurora John Brown & Company, Clydebank 01.06.1961 28.11.1962 09.04.1964
F15 Euryalus Scotts Shipbuilding & Engineering Company, Greenock 02.11.1961 06.06.1963 16.09.1964
F104 Dido Yarrow Shipbuilders 02.12.1961 22.12.1962 27.03.1963
F18 Galatea Swan Hunter, Wallsend 29.12.1961 23.05.1963 25.04.1964
F38 Arethusa J. Samuel White & Company, Cowes 07.09.1962 05.11.1963 24.11.1965
F39 Naiad Yarrow Shipbuilders 30.10.1962 04.11.1963 15.03.1965
Der Batch I umfasste acht Schiffe. Für die damalige Zeit noch etwas ungewöhnlich gehörte auf den Schiffen der Leander-Klasse bereits je ein Helikopter vom Typ Westland
Wasp zur Ausrüstung. Die Bewaffnung der Schiffe bestand ursprünglich aus zwei 114-mm-Geschützen in einem Doppelturm, zwei Bofors 40-mm-FlaK, zwei Oerlikon 20-
mm-Geschützen und einem Anti-U-Boot Mörser. Ab 1970 wurde das 114mm Bordgeschütz durch modernere SeaCat-Luftabwehr Flugkörpersysteme ersetzt. Um der
steigenden Bedrohung durch die sowjetische U-Bootflotte entgegnen zu können, wurden außerdem die 114-mm-Geschütze durch das australische U-Boot-Jagd-
Flugkörpersystem „Ikara“ ersetzt.
Type 21 „Leander-Klasse“ - Batch I
Technische Daten – Ursprüngliche Ausstattung
Die „Galatea“ vor der Umrüstung mit 114mm Geschütz auf dem Vorschiff und den Die „Leander“ nach der Umrüstung. Auf dem Vorschiff das U-Jagdsystem „Ikara“
Bofors 40mm Flugabwehrkanonen hinter dem Radarmast. und das „SeaCat“-Flugabwehrsystem. Die 40mm Flugabwehrkanonen waren nur
auf den ersten sieben Schiffen installiert, die restlichen Einheiten wurden mit dem
„SeaCat“ Flugkörpern ausgestattet.
Type 21 „Leander-Klasse“ - Batch I
Technische Daten – Umrüstung auf U-Jagd-Flugkörper „Ikara“
Kenn-Nr. Name Ort der Umrüstung Beginn der Umrüstung Ende der Umrüstung Gesamtkosten
F109 Leander Devonport 8.06. 1970 12.01.1973 £7,587,000
Batch IA
Batch II
Die acht Schiffe des zweiten Batches sind denen des ersten Batches zu großen Teilen sehr ähnlich. Die wohl größte Änderung war eine leicht verbesserte Antriebsanlage Y-
136. Anfangs der 1970er-Jahre wurden die Schiffe jedoch einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Anstelle des Ikara-Systems des ersten Batchs wurden die 114-
mm-Geschütze durch vier Antischiffsraketen vom Typ Exocet ersetzt. Außerdem wurden der Anti-U-Boot-Mörser Limbo durch zwei Torpedowerfer ersetzt und der
Helikopterhangar komplett umgestaltet, um den wesentlich größeren Westland Lynx aufnehmen zu können.
Type 21 „Leander-Klasse“ - Batch II
Technische Daten – Ursprüngliche Ausstattung
F28 „Cleopatra“ im Ursprungszustand mit 114 mm Vickers-Geschütz. F45 „Minerva“ nach der Umrüstung. Auf der Back befinden sich die vier Exocet
Seeziel-Flugkörper und davor der SeaCat-Starter. Durch den vergrößerten Hangar
konnte ein SeaLynx HAS.2 Hubschrauber mitgeführt werden.
Type 21 „Leander-Klasse“ - Batch II
Technische Daten – Umrüstung auf Seezielflugkörper „Exocet“ MM38
Kenn-Nr. Name Ort der Umrüstung Beginn der Umrüstung Ende der Umrüstung Gesamtkosten
F28 Cleopatra Devonport 23.07.1973 19.12.1975 £13,820,000
Batch IIA
Die Fregatte „Juno“ wurde nicht mit Exocet MM38 umgerüstet, sondern zwischen Januar 1982 und Februar 1985 zum Schiff für Navigationsausbildung umgebaut.
Typ: Seezielflugkörper
Hersteller: Aerospatiale (Frankreich)
Indienststellung: 1970
Länge: 5,12 m
Durchmesser: 0,34 m
Gewicht: 735 kg
Geschwindigkeit: Mach 0.93 (312 m/s)
Reichweite: 20,5 Seemeilen (38 km)
Gefechtskopf: 165 kg (HE und Fragmentation)
Triebwerk: Startbooster und Marschtriebwerk
Zielansteuerung: Zielsuche: erst passiv, dann bei voreingestellter Entfernung (8/10/12sm) zum Ziel Start der aktiven Radarsuche und bei Erfassung des Zieles, Steuerung
durch Radar. Die letzten 196 m wieder passiv (zu dicht um Radarschwerpunkt auf das Ziel zu bilden). Die Flughöhe beträgt je nach Voreinstellung 2,3 / 4,5 / 7,3 m über der
Wasseroberfläche (Einstellung abhängig von der Wellenhöhe im Zielgebiet).
Type 21 „Leander-Klasse“ - Batch II
Trainingsschiff für die Navigationsausbildung
Kenn-Nr. Name Ort der Umrüstung Beginn der Umrüstung Ende der Umrüstung Gesamtkosten
Batch II Training F52 Juno Rosyth Januar 1982 Februar 1985 Keine Angaben
Die F52 „Juno“ wurde als Trainingsschiff für die Navigation umgerüstet. Bei der Umrüstung wurden dieser Einheit wurden alle Waffensysteme und somit ein Großteil der
Elektronik entfernt.
Type 21 „Leander-Klasse“ - Batch III
Schiffsliste Batch III
Batch III
Der dritte Batch brachte große Änderungen zu den vorhergehenden. So wurden die Schiffe um 60 cm breiter und erhielten eine weiter verbesserte Antriebsanlage Y-160.
Die ursprüngliche Bewaffnung bestand aus zwei 40-mm-Oerlikon-Geschützen, zwei 114-mm-Geschützen in einem Doppelturm, SeaCat-Luftabwehrraketen und einem Anti-
U-Boot-Mörser. Fünf der zehn Schiffe wurden im Laufe ihrer Dienstzeit jedoch modernisiert. So wurde bis auf die beiden 40-mm-Geschütze die gesamte Bewaffnung
entfernt und stattdessen Exocet-Antischiffs-Fk, Sea-Wolf-Luftabwehr-Fk und ein drittes 20-mm-Geschütz installiert.
Kenn-Nr. Name Ort der Umrüstung Beginn der Umrüstung Ende der Umrüstung Gesamtkosten
F57 Andromeda Devonport 03.01.1978 06.02.1981 £59,990,000
Batch IIIA
Die F56 „Argonaut” im Ursprungszustand Die F56 „Argonaut” nach der 2. Umrüstung (1. Umrüstung auf Exocet) mit dem VDS
Variable Depth Sonar auf dem Achterschiff.
Das Waffensystem der Batch I/IITA - Umrüstung
Die F28 „Cleopatra“ nach der Umrüstung auf Exocet und TA. Am Heck die Seilwinde Das Schleppsonar (Towed Array Sonar) der F42 „Phoebe“. Gut zu erkennen die
für das Schleppsonar. Neben dem Hangartor die beiden 324mm Drillingstorpedo- Seilwinde für das Sonarsystem.
rohrsätze. Darüber die SeaCat Starter und auf dem Vorschiff der Platz für die Exocet-
Starter.
Zusammenfassung
Towed-Array(VDS) Umrüstung
Ajax Phoebe Hermione Cleopatra Diomede
Sea-Wolf-Umrüstung
Exocet-Umrüstung
(1973 – 1982)
(1978 – 1984)
(1981 – 1986)
(1982- 1985)
F10 F45 F57 F40 F72
Aurora Minerva Andromeda Sirius Adriane
F39 F56 F71 F38 F12
Naiad Argonaut Scylla Arethusa Achilles
F15 F47
Euryalus Danae
F38 F127
Arethusa Penelope
F104
Dido
F109
F114
F104
F127
F18
F10
F39
F15
F38
F28
F42
F40
F45
F56
F47
F52
F75
F58
F60
F57
F71
F69
F16
F70
F72
F12
Ikara Umrüstung
Exocet Umrüstung
Sea Wolf Umrüstung
Towed Array (VDS) Umrüstung
nicht umgerüstet
Umrüstung zum Trainingsschiff