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Technischer Fortschritt 13

Silbervogel
Der Silbervogel war ein Entwurf für einen
suborbitalen Bomber mit einer Spannweite
von 15 Metern und einer Länge von 28
Metern, der in den späten 1930ern von
Eugen Sänger und Irene Sänger-Bredt
erstellt wurde. Er wird manchmal als
„Amerika-Bomber“ bezeichnet, obwohl er
nur einer der Entwürfe für diese Mission
war. Als Walter Dornberger nach dem
Zweiten Weltkrieg in den USA versuchte,
ein militärisches Interesse an Raumschiffen
zu wecken, wählte er die diplomatische
Bezeichnung antipodal bomber (Antipoden-
Bomber von griechisch Antipode, womit der
einem beliebigen Punkt auf der
Erdoberfläche auf der anderen Seite
gegenüberliegende Punkt gemeint ist). Der
Entwurf war bemerkenswert, da er neue
Raketentechniken und das Prinzip eines
Gleiters ausnutzte. Am Ende wurde der
Entwurf als zu komplex und teuer
angesehen, um ihn zu bauen. Es gab nur
Windkanal-Tests.
Silbervogel

Startschiene des Orbital-


bombers mit
Raketentriebwerk
Silbervogel
Der Silbervogel sollte Langstreckenflüge mit Hilfe einer Serie von kurzen
Sprüngen realisieren. Das Flugzeug sollte zu Beginn seiner Mission entlang
einer 3 km langen Eisenbahnschiene durch einen raketengetriebenen Schlitten
beschleunigt werden. Einmal gestartet, sollte es seine eigenen Raketen
zünden und auf eine Flughöhe von 145 km ansteigen, in der es mit einer
Geschwindigkeit von 22.100 km/h geflogen wäre.
Silbervogel

Dr. Eugen Sänger und


Irene Bredt in
Forschungslabor der
Luftwaffe Lauen

Wegen des Luftwiderstands wäre jeder Sprung


kleiner gewesen als der vorherige, aber es wurde
errechnet, dass der Silbervogel in der Lage gewesen
wäre, den Atlantik zu überqueren, eine 4.000-kg-
Bombe über dem amerikanischen Kontinent
abzuwerfen und dann seinen Flug bis zur Landung
irgendwo im japanischen Teil des Pazifiks
fortzusetzen, eine Reise von insgesamt 24.000 km.
X-15

Das US-amerikanische Testflugzeug X-15 war ein raketengetriebenes


Hochgeschwindigkeitsforschungsflugzeug. Die gesammelten Daten dienten dem
US-Raumfahrtprogramm wie etwa dem Space Shuttle. Das einsitzige Flugzeug
wurde aus der Luft von umgebauten B-52-Bombern der NASA gestartet und landete
auf eigenem Fahrwerk.
Dyna-Soar X-20
Dyna-Soar (abgeleitet von Dynamic Soaring =
Dynamischer Gleitflug) war ein Projekt der US
Air Force mit dem Ziel, einen Raumgleiter zu
entwickeln, der sowohl als Aufklärer und Bomber
als auch für Rettungsaktionen im All,
Satellitenwartung und Sabotage feindlicher
Satelliten genutzt werden kann. Der auch als X-
20 bezeichnete, 10,77 Meter lange und 6,34
Meter breite Flugkörper sollte eine Besatzung
von einem Mann haben. Als Trägerrakete für
orbitale Flüge war eine Titan-III vorgesehen.
Prototyp des X-20 Dyna-Soar
Dyna-Soar X-20
Das Projekt wurde 1957 gestartet.
Es sollte in drei Stufen
durchgeführt werden, einem
Rettungsgleiter (Dyna-Soar I),
einem Aufklärungsgleiter (Dyna-
Soar II) und einem strategischen
Bomber (Dyna-Soar III). Erste
Gleitflüge für Dyna-Soar I sollten
1963 durchgeführt werden, der
strategische Bomber Dyna-Soar III
sollte 1974 voll funktionsfähig sein.

Das Projekt wurde 1963, nachdem es 660 Millionen US-Dollar gekostet hatte,
beendet, da alle Raumfahrtkapazitäten im Mondlandeprogramm
zusammengeführt werden sollten. Die US Air Force begann stattdessen mit
dem Manned Orbiting Laboratory. Die Ergebnisse des Programms sind in den
1970ern in das Space-Shuttle-Programm eingeflossen.
Keldysh-Bomber
Stalin war fasziniert von dem Konzept und versuchte Sänger in die Sowjetunion
entführen zu lassen, damit er weiter an dem Entwurf arbeite. Als dieser Plan
fehlschlug, wurde 1946 von Mstislaw Wsewolodowitsch Keldysch ein neues
Entwicklungsbüro eröffnet, um das Konzept weiter zu erforschen. Eine neue
Version, die von einem Staustrahltriebwerk angetrieben wurde, auch als Keldysh-
Bomber bekannt, wurde entwickelt, aber nicht gebaut. Der Entwurf bildete die
Basis für eine Reihe von neuen Marschflugkörper-Entwürfen in den frühen
1960ern, aber von diesen wurde ebenfalls keiner gebaut.
Silbervogel/X-15/X-20/Space Shuttle

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