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Technischer Fortschritt 11

A4
Aggregat 4 (A4) war die Typenbezeichnung
der ersten voll funktionsfähigen Großrakete.
Bekannt wurde diese Boden-Boden-Rakete
unter dem ihr von Joseph Goebbels im
Oktober 1944 gegebenen
Propagandanamen Vergeltungswaffe 2, kurz
„V2“; die Abschusseinheiten von Wehrmacht
und SS nannten sie schlicht „das Gerät“. Die
A4-Rakete wurde in der Zeit des
Nationalsozialismus als ballistische Artillerie-
Rakete großer Reichweite konzipiert und
gegen Ende des Zweiten Weltkrieges in
großer Zahl eingesetzt. Sie gilt außerdem
als erstes von Menschen konstruiertes
Objekt, das die Grenze zum Weltraum (nach
Definition der FAI mehr als 100 km)
durchstieß.
A4
Entwickelt wurde das Aggregat 4 von einer
Gruppe von Wissenschaftlern und
Ingenieuren um Wernher von Braun, dem
Technischen Direktor der
Heeresversuchsanstalt Peenemünde, der
auch Klaus Riedel, und Arthur Rudolph
angehörten. Verantwortlicher Leiter und
Kommandeur der HVA war in diesem
Zeitraum Walter Dornberger.

Die Vorgängermodelle der A4 waren nur


teilweise erfolgreich: A1 (beim
Brennversuch in Kummersdorf-West
explodiert), A2 (1934 zwei erfolgreiche
Starts auf Borkum), und A3 (vier Fehlstarts
im Dezember 1937), erst als A5 1938
erfolgreich. Die A4-Rakete wurde seit 1939
entwickelt und erstmals im März 1942
getestet. Am 3. Oktober gelang ein
erfolgreicher Start. Bei diesem Testflug
erreichte sie mit einer
Spitzengeschwindigkeit von fast Mach 5
(4824 km/h) eine Gipfelhöhe von 84,5 km.
R-1 (SS-1A) Jedinischka
Die R-1 (NATO-Codename: SS-1A Scunner) war eine
in der Sowjetunion gefertigte Kopie der deutschen A4-
Rakete (V-2). Obwohl nur eine Kopie, wurde die R-1 in
sowjetischen Industrieanlagen und mit sowjetischem
Expertenwissen gebaut. Dadurch gewann die
Sowjetunion wertvolle Erfahrungen im Raketenbau,
die sie später dazu befähigte größere Raketen zu
konstruieren. 1945 erbeuteten die Sowjets mehrere
wichtige deutsche Fertigungsstätten für die A4.
Außerdem standen ihnen wichtige deutsche
Raketeningenieure, wenn auch einige davon nur unter
Zwang, zur Verfügung, darunter Helmut Gröttrup und
Werner Albring. Im September 1948 begannen die
ersten Tests. Der erste Start einer R-1 fand am 17.
Oktober 1948 vom Testgelände Kapustin Jar statt. Im
November 1950 wurde die Rakete von der
sowjetischen Armee abgenommen.
R-1 (SS-1A) Jedinischka
Die russische Flugkörperfamilie basiert auf
der erbeuteten A4
R-2 (SS-2)
Die R-2 (NATO-Codename SS-2 Sibling) war
eine flüssigkeitsbetriebene
Kurzstreckenrakete, die in den frühen 1950er
Jahren von der UdSSR eingesetzt worden war.
Ihre Entwicklung basierte sowohl auf der
deutschen V2, als auch der sowjetischen R-1.
Die Technologie der R-2 wurde entsprechend
eines Lizenzabkommens vom 6. Dezember
1957 auch nach China exportiert.
R-2

A4 auf
einem
Meiler-
wagen R-2 auf der Startrampe
General Electrics Hermes A-3B

Die Hermes-Projekt (A1-A3) waren Starttests mit modifizierten A4-Flugkörpern in Fort Bliss/Texas
von 1947 bis 1954 um die Eigenschaften den Antrieb des Staustrahltriebwerk zu testen
Redstone
Die Redstone (militärisch auch als
PGM-11A oder SSM-A-14
bezeichnet) war die erste US-
amerikanische, ballistische
Mittelstreckenrakete. Sie basierte
auf der Technologie der deutschen
A-4-Rakete und wurde wesentlich
mit Beteiligung deutscher
Raketentechniker unter Walter
Dornberger und Wernher von Braun
entwickelt.
A4/Hermes/Redstone

A4 (1945) im Hermes A1 (1947) Redstone Mercury 7


Kriegseinsatz (1961)

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