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U-Boot-Klasse 206

Klassendetails
U-Boot-Typ Konventionelles U-Boot
Bauzeit Seit 1972
Anzahl Einheiten Deutschland 18 gebaut, noch 9 in Dienst davon 2 in Indonesien
(Stand 2008)

Technische Daten
Länge 48,6 m
Breite 4,6 m
Tiefgang 4,5 m
(aufgetaucht)
Höhe über Turm 8,8 m
Verdrängung 450 t aufgetaucht
498 t getaucht
Antrieb 2 Dieselgeneratoren; mit je 1 MTU-12-Zylinder-4-Takt-V-
Dieselmotor 600 PS und festgekuppelten BBC-Generator
1 SSW-Elektrofahrmotor 1.100 kW/1.500 PS wirkend auf eine Welle
mit 5-(Klasse 206)/7-(Klasse 206 A) Blatt-Schrauber

Geschwindigkeit 10 kn aufgetaucht
17 kn getaucht

Besatzung 23
Bewaffnung 8 x 533-mm-Torpedorohre

Die U-Boote der Klasse 206 sind eine deutsche U-Boot-Klasse die für die Bundesmarine
gebaut wurde. Die Boote wurden alle in den 1970er Jahren in Dienst gestellt und
werden seit 1998 außer Dienst gestellt. Ein Teil von ihnen wird durch die U-Boot-Klasse
212 A abgelöst. Das letzte Boot soll 2012 außer Dienst gestellt sein.

Die Entwicklung der Klasse begann bereits 1962. Die Boote sind in erster Linie für die
Verwendung im küstennahen Raum gebaut worden und sollten Überwasserschiffe,
U-Boote und den Nachschubverkehr bekämpfen. Zum Schutz vor Minen und
Entdeckung durch MAD-Sensoren wurden die Boote aus nicht magnetischem Stahl
gefertigt.

Mit dem Bau wurden nach einer Ausschreibung die Werften Howaldtswerke-
Deutsche Werft (HDW) und die Rheinstahl Nordseewerke GmbH (RNSW), heute
Thyssen Nordseewerke GmbH (TNSW), beauftragt.
Sonstige Daten
Reichweite: ca. 4500 Seemeilen bei 6 kn Überwasser; ca. 280 sm bei
4 kn getaucht

Seeausdauer: ca. 30 Tage

Verweildauer unter ca. 96 Stunden


Wasser:
Zuladbare Bewaffnung 8 Torpedos DM2 A1 drahtgelenkt (LWL) bei der Klasse
206
8 Torpedos DM2 A3 drahtgelenkt (LWL) bei der Klasse
206 A
24 Minen im Minengürtel möglich
Ausfahrgeräte: ELO/UM-Mast (Elektronische Kampfführung)
Sehrohr
Stabantenne
Schnorchel mit integriertem Navigationssehrohr
Radar
Sonar DBQS21 Unterwasserortungsgerät aktiv und passiv
Waffenleitanlage SLW83 Krupp Atlas Elektronik
Ruder: Als vordere Tiefenruder dienen 2 ausfahrbare Flächen,
die konvex bzw. konkav geformt sind und so bei
Anströmung Auf- bzw. Abtrieb erzeugen, dies hat den
Vorteil, dass diese Ruder bei Nulllage vollständig
eingezogen werden können und so keine störenden
Strömungsgeräusche verursachen. Das Seitenruder
befindet sich im Gegensatz zu vielen U-Booten des Typs
205 hinter den Schrauben in dessen Strömung, die
hinteren Tiefenruder sind an einem Tiefenruderträger
befestigt, der auch das untere Lager des Seitenruders
aufnimmt.
Besatzung: 23
Baukosten: 135 Mio. € pro Stück (heutiger Wert – Stand 2008)

U 29 (NATO-Kennung: S 178) mit einem Minengürtel ausgerüstet längsseits Tender


Meersburg A1418
Als Minengürtel wird ein Behältnis bezeichnet, der es U-Booten ermöglicht, Minen als
Bewaffnung mitzuführen. Der Minengürtel, der seitlich am Rumpf des U-Bootes
angebracht werden kann, hat insbesondere bei kleineren U-Booten den Sinn, die
interne Torpedozuladung nicht zu verringern.

Als wesentliche Nachteile können die notwendige Einrüstung sowie die verringerte
Geschwindigkeit und erhöhte Lautstärke gesehen werden. Auch ist der jeweilige
Minengürtel jeweils nur für eine Bootsklasse bzw. ähnliche Klassen verwendbar.

Alternativ können Minen auch wie folgt an Bord untergebracht werden:


- in Minenschächten im Druckkörper
- in den Torpedorohren, anstelle der Torpedos
- in der Außenverkleidung, unter Deck.

Zwischen 1973 und 1975 wurden folgende 18 Boote dieses Typs in der deutschen
Marine in Dienst gestellt:

Bezeichnung Indienststellung Umbau zur Klasse Außerdienststellung


206 A
U 13 - S 192 19. April 1973 23. September 1997 September 1998
Abgabe an
Indonesische Marine,
dort unter dem Namen
„Nagarangsang“ im
Dienst.
U 14 - S 193 19. April 1973 23. September 1997 September 1998
Abgabe an
Indonesische Marine,
dort unter dem Namen
„Nagabanda“ im
Dienst.
U 15 - S 194 17. Juli 1974 27. November 1989
U 16 - S 195 9. November 1973 14. März 1988
U 17 - S 196 28. November 1973 18. September 1989
U 18 - S 197 19. Dezember 1973 4. April 1990
U 19 - S 198 9. November 1973 23. August 1998
U 20 - S 199 24. Mai 1974 26. September 1996
U 21 - S 170 16. August 1974 3. Juni 1998
U 22 - S 171 26. Juli 1974 9. Januar 1989 geplant für Ende 2008
U 23 - S 172 2. Mai 1975 10. August 1987
U 24 - S 173 16. Oktober 1974 unklar
U 25 - S 174 14. Juni 1974 29. August 1988 31. Januar 2008
U 26 - S 175 13. März 1975 2. Juli 1990 9. November 2005
U 27 - S 176 16. Oktober 1974 13. Juni 1996
U 28 - S 177 18. Dezember 1974 17. April 1989 30. Juni 2004
U 29 - S 178 27. November 1974 1. Juni 1987 31. Dezember 2006
U 30 - S 179 13. März 1975 30. Mai 1988 31. Januar 2007
Ereignisse

U 24 schlich sich bei Manöver unentdeckt an amerikanischen Flugzeugträger

Während eines Manövers in der Karibik durchbrach ein deutsches Diesel-U-Boot (U


24) den angeblich undurchdringlichen Abwehrring um den US-Atom-Flugzeugträger
"Enterprise", feuerte aus günstigem Schusswinkel einen simulierten Torpedofächer ab,
fotografierte den 75 000-Tonner durch das Angriffssehrohr und tauchte dann ohne
Vorwarnung unmittelbar neben dem Riesenziel auf.

Ein anderes U-Boot des Typs 206 A (500 ts) passierte in der Karibik ein auf es
angesetztes US-Jagd-U-Boot der Los-Angeles-Klasse (7100 ts, Atomantrieb) in geringer
Distanz mehrmals, ohne dass die US-Crew den nahen "Feind" erkannt hätte.
Amerikanische U-Boot-Offiziere an Bord des deutschen Bootes verfolgten das Duell
nach Zeugenaussagen "mit Schweißtropfen auf der Stirn".

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