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DIE UNTERSEEBOOTE DER K.U. K.

KRIEGSMARINE
Ähnlich der kaiserlich- deutschen Marine verhielt sich die hatte bereits VB 3, VB 8 und VB 9 im Bahntransport nacli
k.u.k. Kriegsmarine anfangs dem V-Bootwesen gegenüber Pola gesandt, von wo aus sie gegen die Dardanellen operier-
ablehnend. Nachdem eine Ausschreibung im Inland keine ten_ hn nächsten Schritt kaufte das Cantiere Navale Triestino
brauchbaren Entwürfe gebracht hatte, entschloß man sich die Lizenz rur den Bau von VB lI-Booten, von denen achi
1906 drei bewährte ausländische Typen anzuschaffen und Stück rur die k.u.k. Kriegsmarinegebaut wurden. Zahlrei:
gegeneinander zu testen, um die eigenen Erfordernisse präzi- ehe Hochseeboote verschiedenerTypen wurden während des
ser zu defmieren. Das führte zum Kauf von je zwei Lake-, Krieges begonnen, aber niebt mehr fertig. ;
Germania- und Holland-Booten(U 1 bis V 6). Letztere wur-
den beim österreichischen Lizenznehmer Whitehead in Fi-
ume gebaut. Nach gründlichen Erprobungen wurden Whi-
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Insgesamt verfti§d"die k.u.k. Kriegsmarine im Ersten Welt'
krieg über 27 V: Boote der oben beschriebenen Typen. Ini
tehead und die Friedrich Krupp AG Germaniawerft erneut Rahmen ihrer bescheidenen technischen Möglichkeiten
zur Offerte aufgefordert, Germania erhielt schließlich we- wurden sie vorwiegend in der Adria und im östlichen Mit-
gen des besseren Preises den Zuschlag rur die Boote V 7 bis telmeer eingesetzt, während die von österreichischen Stütz:
V 11. Doch der Kriegsausbruch setzte allen Plänen ein Ende, punkten aus operierenden deutschen V-Boote Handelskrieg
V 7 - V 11 wurden zurückverkauft, rur Deutschland fertig- im gesamten Mittelmeer führten. Trotzdem konnten die
gebaut und als V 66 - V 70 flir die Kaiserliche Marine in ' k.u.k. V-Boote 108 Handelsschiffe mit 196.102,5 BRT ver-
Dienst gestellt. Das bedeutete, daß österreich-Vngarn mit senken, viele davon kleine Küstensegler und -dampfer. Die
sechs Versuchsbooten in den Krieg trat, es mußten Sofort- Versenkung von weiteren 11 Handelsschiffen mit 41.000 BIrt
maßnahmen zumAusbau der V-Waffe ergriffen werden.Als ist ungesichert. An gegnerischen Kriegsschiffen versenkten
erstes wurde der bisher unverkäufliche Whitehead-Speku- die k.u.k. V-Boote: den französischen Panzerkreuzer LEON
lationsbau S.s. 3 angekauft und als V 12 in Dienst gestellt. GAMBETTA, den italienischen Panzerkreuzer GIUSEPPE
Darüberhinaus hatte Whitehead rur die dänische Marine GARlBALDI, den englischen Zerstörer PHOENIX, die
den HAVMANDEN-Typ entwickelt und 3 dieser Boote ge- französischen Zerstörer RENAUDIN und FOURCHE, die
baut. Pläne und Baumaterial für Folgeboote waren vorhan- italienischen Zerstörer IMPETVOSO und NEMBO, das ita:
den, also bestellte die Marineverwaltung vier HAVMAN- lienische V-Boot NEREIDE und das französische V-Boot
DEN-Boote, mit denen sie allerdings nicht allzu glücklich CmCE. Vnd sie beschädigten das französische Schlaebt-
werden sollte. Vnverhofft kam Zuwachs in Form des geho- schiff JEAN BART, die englischen Leichten Kreuzer DV-
benen französischen V-Bootes CVRIE, das nach Reparatur BLIN und WEYMOVTH und den japanischen Zerstörer
und Vmbau als V 14 eine hochwillkommene Bereicherung SAKAKI. .
des kargen Bestandes wurde. Nach längeren Verhandlun-
gen mit Deutschland kam es schließlich in. März 1915 zum Für eine Waffengattung, die unter Kriegsbedingungen aus
Ankauf bzw. Bauauftrag für fünf Boote des Typs VB I. VB 1 dem Boden gestampft wurde, sind diese Erfolge bemerkens-
und VB 15 wurden angekauft und als V 10, V 11 in Dienst wert. Besonders wenn man im Vergleich dazu die Stärke
gestellt, bald darauf bei der WeserAG in Bremen die Boote der operativen französischenV-Waffe bei Kriegseintriit
V 16 - V 17 in Auftrag gegeben. Dieser Typ war den Öster- sieht: 73 Boote; und die der italienischen V-Waffe: 25 Boo:
reichern bereits gut bekannt, denn die Kaiserliche Marine te.

DIE LAKE-BOOTE S.M.U. 1 UND S.M.U. 2

Die 100-Fuß-EinhüUenboote V 1 und V 2 wurden zwischen giftungsfallen gelangten 1915 Dieselmotoren einheimischer
Juni 1907 und April 1909 imSeearsenal Pola nach den Plä- Fertigung zum Einbau. Die beiden Boote waren im Krieg
nen des VS Ingenieurs Simon Lake gebaut. Eine Besonder- im lokalen Vorpostendienst vor Istrien eingesetzt. ,A m
heit des Lake-Typs sind die Taucher-Ausstiegsschleuse und 11.1.1918 aus der operativen Flotte ausgeschieden,
die ausfahrbaren Räder im Kiel. Damitsollten diese Boote Schul boote. Ende Januar 1920 von den aUllerten Marine-
über den Grund roUen. Wegen der im Decksaulbau ange - delegationen in Paris Italien zugesprochen und in Pola
ordneten Tauebtanks betrug die Tauchzeit 8 Minuten, so ab-gewrackt.
lange dauerte es, bis die Thuchtanks voUgepumpt waren! In
den nächsten Jahren wurden die Boote ausführlichen Er- Hauptdaten:
probungen unterzogen. Dabei steUte sich heraus, daß die 1'223/-J.-277,5 t Verdrängung; Abmessw.gen: 30,48 (nach
Fahrteigenschaften unter Wasser hervorragend waren.Vr- Vmbau 30,76)x 3,62 x 3,85 m; Antrieb: 1'2 Benzin-
sprünglieb waren die Boote zur Überwasserfahrt mit Ben- Motoren (ab 1915 Diesel)/-J.-2 E-Motoren; 1'720 PS/-J.-l00
zirunotoren ausgestattet, die von der Lake-GeseUschaft ge- PS; 1'10,3/ -J.-6 kn; Bewaffnung 3 TR 45 crn, 1 SFK 37
least warelL Wegen der auftretenden 'Gefahren und Ver- mm; Besatzung: 17 Mann. :,

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