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Abwehrbereit: Ein Zerstörer 1936 A auf dem Kriegsmarsch; die Geschütze sind einsatzbereit nach dort geschwenkt, von
wo mit einem Angriff zu rechnen ist. Im Hintergrund ein weiterer Zerstörer. Dem Kabelschacht am vorderen Schornstem
nach zu urteilen, handelt es sich um eine Einheit aus der Serie Z 23 bis 27 bzw. Z 29 bis Z 30.
Marlne-Arsdlläl
MARINE.
ARSENAL

Die deutschen
Zerstörer (ll)
Siegfried Breyer

PODZUN-PALLAS-VERLAG . 61 200 Wölfersheim-Berstadt


Literaturhinweise EINFUHRUNG
Bensel, Die deutsche Flottenpolitik 1933-1939, Frankfurt/
M.1958
Breyer, Die deutsche Kriegsmarine 1935-1945, Band 7: Die
Der deutschen Nachkriegsmarine waren durch den unseli-
gen Versailler Vertrag zwar Zerstörer zugestanden, aber für
Entwicklungsgeschichte der Zerstörer und Torpedoboote,
diese hatten die Siegermächte des Deplacementslimit auf 8ü)
Friedberg l99l
Busch, Fritz Otto, l0 Zerstörer, Hannover 1959 Tonnen beschränkt - viel zu wenig, um einen wirklich ausge-
Düllfer, Weima4 Hitler und die Marine, Düsseldorf 1972 wogenen, mit ausländischen Zerstörern Schritt haltenden
Evers, Kriegsschiffbau, Berlin 1943 Tlp zu realisieren. Erst die de facto-Legalisierung der deut-
schen Wiederaufrüstung zur See durch den 1935 abgeschlos-
Fock, Z vor! Internationale Entwicklung und Kriegseinsätze
von Zerstörern und Torpedobooten 1914-1939 senen Flottenvertrag mit Großbritannien hatte es möglich
gemacht, Zerstörerin einem Rahmen zu bauen, derinterna-
Gröner, Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 2,
Koblenz 1983 tional erreichten Normen entsprach. Die ersten 16 Einhei-
Güth, Die Marine des Deutschen Reiches 1919-1939, Frank- ten,Zl bis 216, wurden ab 1937 fertig. Im Seeverhalten und
furtlM.1972 noch mehr im Maschinenbetrieb wiesen sie höchst unange-
nehme Schwächen und Mängel auf; hierüber ist bereits ein-
Güth, Zerstörer Z 34, Herford 1981
gehend berichtet wordenr.
Hadeler, Kriegsschiffbau, Band L und B, Darmstadt 1968
Harnack, Zerstörer unter deutscher Fla gge 1934-1945, Her- Im Folgenden wird über die Weiterentwicklung berichtet,
ford 1978 soweit sie für die Kriegsmarine bis Kriegsende noch zum
Thagen gekommen ist. Die unvollendet gebliebenen Tlpen
Hubatsch, Die deutsche Besetzung von Norwegen und Dä-
nemark 1940, Göttingen 1952 sind dabei unberücksichtigt geblieben.
Hildebrand, Röhr, Steinmetz, Die deutschen Kriegsschiffe, r"Marine-Arsenal" Band 33 "Die deutschen Zerstörer ('Ibil I)". Wölfers-
Band 1-7, Herford 1979-83 heim-Berstadt 1995.
Koop, Schmolke, Die deutschen Zerstörer 1935-1945, Bonn
1995
Schmalenbach. Die Geschichte der deutschen Schiffs-
artillerie, Herford 1968
Salewski, Die deutsche Seekriegsleitung 1935-1945, 3 Bän-
de, FrankfurUM. 197 O -7 5
Theue, Mötler, Rahn, Deutsche Marinerüstung 1919-1942,
Herford 1992
Whitley, Destroyers, London 1988 Bildnachweis
Strohbusch, Kriegsschiflbau seit 1848, Bremerhaven 1977 Aufgeführt sind diejenigen Bildquellen, die jeweils zur Ver-
fügung standen. In vielen - wohl den meisten - Fällen ist es
nicht mehr möglich, die wirkliche Urheberschaft zu ermit-
teln. Deshalb sind die Sekundärquellen angegeben, sonst -
soweit möglich - die vermutete Herkunft oder die Samm-
lungs-Bezeichnung.
Bundesarchiv Koblenz (12)
ACHTUNG! Sammlung Breyer (19)
Vermeintlich widersprüchliche Bildlegenden zu dem Britische Marine (1)
1991 erschienen, inzwischen nahezu vergriffenen Slg. Koop (8)
Band 'Die Entwicklungsgeschichte der Zerstörer und Schäfer (12)
Torpedoboote (Band 7 der Reihe "Die deutsche U.S.Air Force (1)
Kriegsmarine 1935-1945") beruhen auf berichtigen- Germaniawerft Kiel (2)
den Hinweisen aus der Leserschaft. in der Mehrzahl Deschimag Bremen (3)
früheren Marine- und Torpedobootfahrern. Marine Nationale (1)
Ihnen sei dafür ausdrücklich gedankt! Weber (4)
Italienische Marine (1)

Sämtliche Schiffs- und Waffenzeichnungen


Copyright S. Breyer.

@ Copyright, 1996

Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, ISBN: 3-7909-0586-0


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DIE ''ZERSTORER 1936''
Nach dem Schiflbauplan von 1936 waren weitere 23Zerstö- durch die Griille des'fotholzes - die in Modelllersuchen cr-
rer vorgesehen, die nach einem verbesserten Entwurf als mittelt worden war - bewirkt wurde. Diese Mallnahme soll-
"Zerstörer 1936" inAngriffgenommen werden sollten. Be- te vor allem die Kursbeständigkeit verbessern helfen (gleich-
zeichnet waren diese als Z l7 bis Z 39; der Schiflbauplan wohl blieb die Steuerf,ähigkeit vor der Sce unbeliiedigend).
von 1937 enthielt weitere drei Einheiten (Z 10 bis Z 421. Die Drehfähigkeit wurde durch eine andere, d.h. näherzum
Gebaut wurdenjedoch nur sechs Einheiten,Z l7 bisZ22. Nlittelschiff liegende Anordnung der Propeller zu verbes-
Alle übrigen gingen in dem l}p "Zerstörer 1936 A" auf. sern versucht.Auch in anderen Bereichen gab es Fortschrit-
Generell verkörperte der "Zerstörer 1936" keinen grundle- te. So hatte das VorschifT einen stärkercn, unl gut 1,20 nr
gend neuen Tlp, sondern stellte einen etwas vergröllerten hochziehenden l)eckssprung. Den Sichelstelen (dieser inr Zu-
und in einigen Teilbereichen verbesserten Nachf<rlger der samnrenhang mit einem stärkeren Spantenausfhll) erhiel-
"Zerstörer 1934/34 A" dar, Ihr Typdeplacement wurde bei ten erst die letztcn drei Schill'e, ihre Länge u uchs daher um
2,90 m Tiefgang mit lSll ts angegeben. Thtsächlich rvar je- 1,70 rn an. f)en Anlall dazu hatten dic inzwischen nrit den
doch der Tiefgang gröller und das wahre'Iypdeplacenrent "Zerstörern |93.1" genrachten ersten Erf'ahrungen gegeben.
um mehr als 500 ts höher; dies aber unterlag der militäri- Die ersten drei Einheiten lviesen daher noch deu ahen, nur
schen Geheimhaltung, offiziell wurden - auch denr britischen wenig eingezogenen Vrsteven (und einert weniger starken
Vertragspartner gegenüber - immer nur l8 I I ts angegeben. Spantenausl'all) auf; diese Sterenlirrrrr habert sie bis zu ih-
Mit dem Bau der sechs Einheiten rvar allein die Deschiurag- rem fiühen Flnde bclralten.
Werft in Bremen betraut worden; diese verlügte in.iener
Zeit der hektischen N{arineaufrüstung allein noch über einige Eirr Zugcständnis arr dir F.rlbrdcrnissc der Stzrbililät lidl sich
freie Kapazitäten. DieAblief'erung n'urde für das Jahr l93tt an der llemessung der Schornstcinhöherr erkennen. l)iese
anberaumt, und zwar in dem Zeitraurn vorr NIärz bis l)e- u'ar deutlich geringer als bei dcn l6 ersterr Zerstör'enr. l)as
zember. DieseTermine ließen sich jedoch nur bei den beiden brachte r.richt nur einc Verringerung der'lirpplasligkeit (sie
ersten Bauten einhalten, tür die fblgenden gab es Verziige- lvar aber auch bei dicser Klasse noclt inrmer zu groll), sttn-
rungen bis zu neun l\lonaten. Llrsächlich dalür rvar die seit dern lvirkte sich auch rorteilhall auf dir Silhorrettc aus. ein
Ende 1936 zunehmende Belastung der \\'erf't durclr lleilcrc in det Zcil dcr lunliegerrd optischen l'er"rerlciturrg noch seltr
Bauvorhaben der Kriegsmarine. wichtiges Faktunr. Artflngs hutlcn dicse Schiffe eine
Als die Pläne des "Zerstörers 1936" ausgearbeitet n'urdcn, Schlingerdänr;rlirnlagc; dicse belrährtc sich abcr nichl, des-
liel] sich noch nicht auf lirfahrungeu inr Fahr- und l\lasclri- halb hat nran sie rvicdcr ausgebaut. l)afür erhieltcn sie (dic
nenbetrieb der "Zersltirer 193{/193J A" - dcren erster inr vorher f'ehlenden) Schlingcrkiele. I)er Schilliskiirper u,ar
Januar 1937 f'ertig wurde - zurückgrcil'en. I)ies bcdeutelc. insgcsanrt so rcrstärkt, dall cs spiitcr nicht notlrerrdig w'ur-
daß für den Entwur{ Annahmen und Schätzungcrr eingc- de, an ilrrrt n-achbessrrungcn r'orzuuehrrten. l)irse Verstär-
bracht werden mullten. Das Ergebnis t'ar, dall diese Schifl'e kungen erlaubten es, stärkcre I\Iaschinen- und Kesself'un-
etwas länger und breiter ausfielen und oberhalb dcr Propcl- danrcnte zu selzr: n. l)a.s kant der [ietriebszuverlässigkeit der
ler eine etwas andere Rumpfl'orm hatten, lvelche lviederurrr Antriebsanlage zugutc.
Die Antriebsanlage entsprach derer der "Zerstörer 1934', Die an seine Stelle gelangende Funkmeßantenne erhielt ihre
d.h. wiederum hestehend aus Wagner-Thrbinen und Wag- Position so dicht vor dem Mast (weil es anders nicht ging)'
ner-Kessel. Insgesamt neigte sie weniger zu Ausf,ällen und daß sie nur bis in Querabrichtungen geschwenkt werden
Störungen. als es aufden Vorgängern der Fall war: Zurück- konnte. Etwa1942 erfolgte in diesem Bereich ein Umbau:
zuführen rvar das auf einige Verbesserungen besonders an Die Antenne wurde um etwa 2 m nach vorn versetzt, um
den Kesseln und rvohl auf eine mehr systemengepaßteAus- Vollhorizont zu erhalten; hierzu mußte der EMeßstand um
bildung des Maschinenpersonals. etwa das gleiche Maß nach voraus verlegt werdenl es war
Die Bewaffnung und Ausrüstung war sowohl nach Zusam- dies ein aufwendiger Umbau, weniger von der schifTtrauli-
mensetzung als auch nach Anordnung die gleiche wie auf chen Seite als vielmehr jener der Elektrotechnik, besonders
den zuvor gebauten Zerstörern.Aber abweichend davon war wegen der neu anzulegenden Kabelführungen. Seither be-
die Hütte auf dem achteren Aufbaudeck nicht mit 2cm- fand sich der achtere Mast nicht mehr auf der Hütte (Muni-
FIaNIG belegt. f)iese hatten ihre Positionen auf dem Ober- tionsschutzhaus), sondern etwa l0 m weiter vorn, auf der
deck beiderseits der Rrückenaufbauten und auf der erwei- gleichen Position, auf der er bei den "Zerstörern 193411934
terten Fla\Yaff'en-Plattform zu beiden Seiten des Schorn- A" stand. Die Hütte war viel zu wertvoll geworden, als dali
steines. Der achtere Nlast hefand sich dagegen aufder Hüt- auf ihr der Mast errichtet war. Sie diente fortan an Position
te. (]eändert worden rvar auch die Postierung der 3r7cm- für den zur gleichen Zeit eingerüsteten 2 cm- Flakvierling.
Doppellafetten; diese rvaren nicht mehr - wie auf denVorgän- Etwa1944 wurde KARL GALSTER von dem FuMO 21
gern - versetzt zueinander angeordnet, sondern genau ge- auf das modernere und voll horizontierte FuMO 25 umgerü-
genüberliegend. stet. Im gleichen Jahr kam es zu einer Verstärkung der Fla-
Insgesamt crlviesen sich die "Zersörer 1936" als besser ge- Bewaffnung:
lungen als ilrre \/orgänger; ihre Stabilität war etwas besser, O Die beiden auf den FlaWaffendecks beiderseits des ach-
das Seeverhalten n'urde als befriedigend heurteilt. Zu einem teren Schornsteines postierten 2 cm-Flak C/38 hat man ge-
nicht geringen Teil konnte dies auf die widerstandsmäßig gen je eine 3,7 cm-Flak M42 in Einzellafette ersetztl das be-
vorteilhaftere Schiffsformgestaltung zurückgeführt werden. deutete einen Gewinn an Abwehrfeuerkraft.
Verbrauchsbeschränkungen brauchten bei ihnen nicht an- O Hinzu kamen noch je zwei 2 cm-Flak C/38 in Doppel-
geordnet zu rverden. lafetten auf dem Oberdeck beiderseits der Brücke und je
Fünfder sechs Einheiten gingen frühzeitig verloren, an ih- ein 2 cm-Flak C/38 in Einzellafette auf den beiden Brük-
nen sind keine Anderungen oder Llmbauten vorgenommen kennocks sowie auf dem Vorschiff sowie vor dem zweiten
rvorden. I)er einzige "tiberlebende" dieser Klasse, KARL und dem vierten 12,7 cm-Geschütz. Zusammen mit dem
GALSTER (220), wurde kurz vor oder nach Kriegsbeginn Vierling standen damit 15 Rohre 2 cmzur Verfügung.
versuchsr.r,eise mit einer dreiviertelkreisförmig um das Ge- Auch dieser Zerstörer war für die "Barbara"-Umrüstung
schütz herumlaufendcn Nlunitionsnrulde versehen, die für bestimmt. Diese sollteAnfang 1945 in Norwegen vorgenom-
dic lScrrr-SK der nächsten Zerstörerklasse ("Zerstörer 1936 men werden; hierfür hatte der Zerstörer FRIEDRICH IHN
A"). Diese karnen.iedoch bald wieder von Bord. Während (Z14) die dafür vorgesehenen 3,7 cm-Waffen nach dort ge-
der Werftliegezeit von Fehruar bis Mai 1940 in Wilhelmsha- bracht. Vorgesehen waren:
ven wurden anr vorderen Mast Stützbeine angebracht, weil C Zwölf 3,7 cm-Flak M-43 in sechs Doppellafetten LM-42;
er die Antenne einer F'unkmeßortungsanlage (FUMO 21) O zwei 3,7 cm-Flak M-42in Einzellafetten;
aufzunehnren hatte und somit einer Verstärkung bedurfte. O neun 2 cm-Flak C/38 in einer Vierlings-, zwei Zwillings-
Die Installierung derAntenne erfolgte, da sie offenbarnicht und einer Einzellafette;
rechtzeitig geliefert rverden konnte, erst einigeWochen oder O außerdem war geplant, 8,6 cm-RAG zur Tieffliegerab-
Monate danach. Ilierzu mußte der auf dem Brückenhaus- wehr einzurüsten.
dach dicht vor dem Nlast eingebaute Scheinwerferstand von Zur Ausführung diepes Vorhabens ist es wegen der Kriegs-
kreisftirmigen f-irundriß - ein besonderes Merkmal 277 bis lage nicht mehr gekommen.3
220'z - ausgebaut werden.

sBei Kriegsende hatte dieser Zerstörer noch immer seine alten 3,7 cm-
7
Auf Z 2l ltis 7, 22 u ar auf dieseu Scheinrverferstand verzichtet worden,
rveil auf ihnen der E-Nleßstand infolge Vergrößerung der offenen Flak C/30, die 1944 eingerüsteten beiden 3,7 cm-Flak M-43 und 16 2 cm-
Ilriicke rrm ca. 1,50 In zuriickversetzl $ar, FIaMG (eine Vierlings-, vier Doppel- und eine Einzellafette).

DIEf ER VON ROEDER (Z l7). er.ster cler .sechs "Zerstörer 1936 A" Die Aufnahme entstand am 2l. Septentber 1938.

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Z l7 - Z 19. Scitcrr- rutd rtltan,An,siclrt.

7 21- Z 22, Seitett- tuul olx:re Ansit'ht (Z 20 Briicke wie Z l7 - Z 19)

Z 20, .Scitcn- rrnrl obere An.sicht (Rii.st.stancl ca. 1944/45).

KARL GAI-57-ER (7 20) inr .luni oder .luli 1940 int Txmdheintfiord, sclton ntit Draibeinmast, aber rutclt ohne Funkrn<fSortwtes-
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DIE "ZERSTORER 1936 A''
Das Konstruktionsjahr 1936 der "15cm-Torpedoboots- bewaff.nung und der Torpedobewaffnung gab es so gut wie
kanone C/36" läßt deutlich werden, daß diese schon zu je- keine Anderungen. Die Entscheidungfür diesenTyp ist nach
ner Zeit als zukünftiges Zerstörergeschütz bestimmt war. allemAnschein ergangen, um im Hinblick auf die beim Pro-
Dabei war an einen deutlich größeren Zerstörertyp gedacht; jekt "Zerstörer 19384" bestehenden Unklarheiten undVer-
bei diesem hatte man zunächst ausschließlichTürme vorge- zögerungen so bald wie möglich über Zerstörpr mit 15 cm-
sehen. Als die Entwicklung anlief, rechnete man mit einem Bewaffnung - übrigens weltweit die einzigen mit einem sol-
Gewicht von 52,1 bis 56,6 Tonnen pro komplettem Ttrrm chen Kaliber ! - zu verfügen. Diese sollten noch erlreblich
(ohne Munition). Das war trotz der praktizierten Leichtbau- mehr als ihre Vorgänger der Tlpen 1934,1934 A und 1936
weise ein für einen Zerstörer recht hohes Gewicht. das nur für Kreuzeraufgaben herangezogen werden, um den in ei-
durch eine entsprechende Steigerung derSchiffsgröße - wie nem weniger schnellen Tempo abzubauenden F'ehlbestand
sie in den Entwürfen des großen "Zerstörers 1938 A" (der an Kreuzern kompensieren zu können. Fraglos wurde durch
Vorstufe zu den "Spähkreuzern") - vorgegeben war. Gegen- diese starke Bewaffnung die Kampfkraf't erheblich gestei-
über einem 15 cm-Zwillingsturm kamen zweieinzelnel2rT gert: Ein Gefecht mit gegnerischen Zerstörern konnte auf
cm-SK noch nicht einmal auf die Hälfte von dessen Gesamt- Entfernungen geführt werden ( bis zu 220 hm), die deren
gewicht ! Geschütze (auf britischer Seite durchweg 12 cm) nicht zu
Offenbar weil die Verfügbarkeit von großen 15 cm-Zerstö- erreichen vermochten, und zudem war die Wirkung eines
rern auf sich warten ließ, ordnete der ObdM, Generaladmi- 15 cm-Geschosses größer. Auf der anderen Seite war die
ral Raeder, am 8. April 1938 (am gleichen Thg, als das Pro- Feuergeschwindigkeit der 15 cm-SK niedriger, zumal das
jekt "Zerstörer 1937" aufgegeben wurde) an, daß gemäß Laden nicht mechanisch erfolgte, sondern manuell vorge-
der Forderung des Flottenkommandos acht der nächstan- nommen werden mußte (wodurch das Bedienungspersonal
stehenden Zerstörerneubauten mit 15 cm-Artillerie auszurü- ganz erhebliche körperliche Anstrengungen vollbringen
sten sind. Betroffen davon waren Z 23bis Z 30, die nach der mullte, was bei länger dauernden Gefechten die Gefhhr ei-
bisherigen Planung eigentlich als "Zerstörer 1936" vorgese- nes stetigen Abfalls der Salvenfblge mit sich bringen konn-
hen waren. Diese Entscheidung bewirkte eine tiefgreifende tes
Entwurfsänderung, sie führte zu dem Tlp "Zerstörer 1936 Theoretisch galten l0 bis 12 Salven in der N'Iinute zwar als
4". Seine Größe wuchs, vergleichsweise zu seinen Vorgän- erreichbar, aber die Praxis blieb ofl teils weit dahinter zu-
gern gesehen, nur geringfügig an, und zwar in der Länge rück (demgegenüber erreichte eine gut eingespielte 12,7 cm-
um 2 m und in der Breite um gar nur 0,20 m. Die Form des Bedienung 8 bis 10 Schuli in der Minute!).
Vorschiffes blieb im wesentlichen die gleiche wie auf den letz- Die Entwurf'sphase dieser Neubauten wurde irn Konstruk-
ten drei "Zerstörern 1936" (Z 20 bis Z 22), aber elementar tionsamt mit s<l großem 'Iempo durchgefiihrt, dall bereits
geändert wurde das AchterschifT: am23. April 1938 - das waren zwei Wochen nach Raeders
l. Der Heckspiegel wurde in der Wasserlinienebene zuge- Entscheidung für diesen l'yp! - die Bauaufträge erteilt wer-
spitzt ausgeführt, um die Rückwärts-l'ahreigenschaf'ten zu den konnten; jedoch dauerte es dann noch sieben Monate,
verbesssernl bis das erste Schiff auf Kiel gelegt werden konnte, weil erst
2. das Totholz sollte durch Verkürzung eine Besserung der kurz vor diesem Zeitpunkt die Durchkonstruktion zunr
Dreheigenschaften erbringen; Abschluß gebracht werden konnte.Als sich schon bald nach
3. dem gleichen Zweck diente die Ruderänderung: Anstatt der Kiellegung erhebliche Verzögerungen in der lrertigung
eines einzigen (großen) Ruders erhielten sie ein Doppelruder, der 15 cm-Türme abzeichneten, befahl Raeder inr Septem-
dessen Ruderblätter genau im Schraubenstrom angeordnet ber 1939 die Fertigstellung mit nur einem l5 cm-Geschütz
wanen. im Vorschiff mit der Maßgabe, dieses zurn gegebenen Zeit-
Das Vorschiff hatte einen stärkercn Spantenausfall und punkt gegen den Ttrrm auszuwechseln.
schloß mit einem Atlantiksteven ab, zudem erhielt es einen Sowurden alle "Zerstörer 1936A" zunächst nrit vier einzel-
Bugwulst zur Reduzierung des Fahrtwiderstandes (er be- nen 15 cm-Geschützen fertiggestellt, vou dcnen eincs an Stelle
währte sich nicht und ist später verkleinert bzw. aufeinigen des Doppelturmes auf dem VorschitT postiert war. llineAus-
Einheiten gänzlich ausgebaut worden). Zudem wurden die nahme dabei rnachte allein der als ['ührrcrschifTdes ]'ührers
Buganker in Oberdecksklüsen gelagert (in den bisher übli- der Zerstörer (FdZ) vorgesehene Zerstörer Z28.Er führte
chen tiefer liegenden Klüsen waren dieAnker auf den zuvor endgültig vier einzelne 15 cm-Geschütze in überhölrterAn-
gebauten Zerstörern eine lästige Quelle andauernder Spritz- ordnung wie auf allen seither gebauten Zerstörer der Kriegs-
wasserbelästigung). marinel das achtern übliche fünfte Geschütz fehlte auf ihm,
Der Entscheidung vom April 1938, diese Neubauten mit 15 weil an dessen Stelle und unter Einbeziehung des N'Iunitions-
cm-Geschützen auszurüsten, ging die versuchsweiseAusrü- schutzhauses (Hütte) eirr groller Decksaufbau für den FdZ-
stung des im Januar 1938 in Dienst gestellten 1934 A-Zer- Stab errichtet war (folgerichtig wurde daher Z 28 im Flotten-
störers BRLTr{O HEINEMANN (Z 8) mit alten 15 cm-UTOF jargon als "Schreibstuben- Zerstörer" bezeichnet).
Ll45 Cll6vorausa, die imApril 1938 in See erprobt wurden. Als die ersten "Zerstörer 1936 A" erstmalig in schlechtes
Daraus wird deutlich, wie kurzfristig zu dieser Zeit Entschei- Wetter gerieten, zeigten sie bis dahirr verborgen gewesene
dungen getroffen und wie sehr sie von Zwängen geschoben Schwächen: Ihr Seeverhalten war ausgesprochen schlecht,
wurden. Als artilleristische Hauptbewaffnung der "Zerstö- der Aul'trieb im VorschifT mangelhaft. An einem zu hohen
rer 19364" wurden 15 cm-SK in gleicher Stückzahl wie auf Gewicht des vorn postierten 15 cm-Geschütz konnte es ei-
den vorausgegangenen Zerstörerneubauten festgelegt, je- gentlich nicht liegen, denn dieses war mit 16,l t deutlich ge-
doch mit dem Unterschied. daß die beiden vorderen in ei- ringer als das zweier l2o7 cm-Geschütze, die auf zusarnrnen
nem Doppelturm unterzubringen sind. Bei der Sekundär- 20,44 t kamen. Erst verhältnisrnällig spät ist erkannt wor-

aVgl. sEin 15 cm-Gescholi wog rund 45 kg (ein 12,7 cnr dagegen nur 28 kg!).
"Marine-Arsenal" Band 33 "Die deutschen Zerstörer (Teil I)",
Wölfersheim-Berstadt 1995 )

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den, daß es an der Heckkonstruktion lag: Diese bewirkte Flakvierling postiert, aullerdem wuchs dieZahl der einzel-
bei bestimmten Fahrstufen eine Schwerpunktverlagerung nen 2 cm-Flak an.Allein Z 28 erhielt nurden achterenVier-
in das Vorschiff, wodurch dort die Auftriebskräfte ge- ling, weil vorn lür einen zweiten kein Platz war, und Z 26
schwächt wurden. Daß sich die Heckkonstruktion gerade hatte zum Zeitpunkt seines Untergangs nur den vorderen
auf diesen SchitTen als unzweckmäßig erwies, wurde noch Vierling erhalten, aber noch nicht den hinteren. Einige Ein-
durch das Gewicht der imAchterschiffangeordneten 15 cm' heiten (vielleicht nur eine einzige, nämlichZ29) hatten nach
Geschütze vers&irkt: Dieses kam auf zusammen 48,3 t (wäh- der Indienststellung in vorderer Position ein Prototyprnodell
rend es auf den mit 12,7 cm-SK bestückten Zerstörern nur des 2 cm-Flak 30 in Doppellafette Cl37.o
30,66 t waren). Es war dies der wohl einzige l-all, daß ein Schiff der Kriegs'
Diese herbe Enttäuschung war aber erst der Anl'ang der marine mit dieser Wafl'e ausgerüstet wurde.
Disharmonien: Der alsbald vollzogene Einbau des Thrmes Die t'laWafTen-Verstärkung nath N{al}nahnle "Barbara"
(erstand abAnfang 1942 zurVerfügung)sollte noch Schlim- wurde nur noch auf zlvei Einheiten durchgeführt. Es waren
mere bringen. Als Z 23 - der den Tirrm als erster seiner dies Z 25 undZ 29. Auf beiden entfiel das dritte lSer Ge-
Kfasse erhalten hatte - im September 1912 erstnralig in stiir- schütz, auf seiner Position sind zusätzliche l-laWafl'en ein'
misches Wetter geriet, zeigte sich das Dilemma in seiner gan' gerüstet wordetr. Int eiuzelnen salr diese l\Iallnahrne wie tblgt
zen Bandbeite: Das VorschifT - jetzt nlit einenr Gewicht von aus:
60,4 t für denThrm belastet (d.h. trm 44'3 t schwerer) tauch- Z25:Yier 3.7 cnr-Flak Nl--13 in Doppellaf'etten l-Nl-{2 r'or
te tief in die See ein und kam, während das Oberdcck bis zu der Brücke und zu beiden Seiten des achteren Schornstei-
den Brückenaufbauten von Brechern übertlutet w'urde, nur nes und je eine 3,7 cm-Flak N{--12 in Einzcllaf'ette zu beiden
sehr träge wieder fiei, unr sogleich abermals einzutauchen Seiten des hinteren Schornsteines stllvie zu beiden Seiten der
und unterzuschneiden. Dadurch wurde der T[rm - bei denr Hütte, irn ganzen also zwölf Rohre. llinzu kalntlt noch zrvei
auch einige rein nrechanische Schwierigkeiten Probleme 2 cnr-Vierlingsflak (auf der lliitte trnd attl' einctu glcich ho'
verursachten - infolgc einer nicht ausreichenden Dichtigkeit hen, vor ihr errichteten Stand), acht 2 cm-F lak (l/38 in Dtlp-
rv\hssereinbrüchen arrsgesetzt, die u'iederunt zu Störungen pella{'etten (.ie zwei zu beiden Seiten dcr Briickc und attf dert
an der Elektrik und Hydraulik verursachlen und das lle- lfrückennocks) und je eilrc 2 cm-F'lak in Flinzdlati'ttc auf
dienungspersonal durchnässtetr. der tlack und hinter denr dritten l5 cnl-(ieschiitz, total also
Unter diesen hiichst unerlteulichen Aspekten blieb die Kri- l{l Rr,rhre.
tik der Front nicht aus; aus ihrer lVleilrung rvarcll Schifle 7,29t Att Stclle der alten 3,7 cnr-I)oppelllak C/J0.ie tin l.a-
wie diese - die im Seemautrsjargrtn I'ielläch als "'lurrll-Zer- I'etlelrunterbau eines ncuen Rohrwall'ensystettts ( rvaltt'schein-
störer" bezeichnet lvurdetr - in keiner Weise dazu geeignet' fich 5.5 cm-F lak l,l76,56 "Gerät 5tl" in Nlarincaustiihrung),
mit erinem so schu'ercn Turln bcstückl zu rverden. f)er FdZ, dazu je einc 3,7 crrr-F'lak Nl-J3 in llinzellaf'ette auf tler Posi-
Vizeadmiral Bey, schlug daher den Verzicht auf weitere tion der vornraligelr dritteu l5 cnr-SK und beiderseits da-
Umrüstrrngen ror. Zu diescl Zeit lvarcn bereits drei Schifl'e ron.ie eirrc 3.7 ern-Flak Nl--13 in liinzcllaf'ettc und neitere
mit der 'furm-Umrüstung fertig: Z 23 ( Februar bis August vier J,7 trn-f'lak NI-J2 in Doppellirl'ette LNI-{2 beiderseits
1942), Z 24 (Juli tris Dezember 19"12) utrd Z 25 (Ntai bis des achtcren Schornsteines (auf den Positionen der vtlrma'
Oktober 1942). Der tlmbau vottZ 26 stand nicht mehr zur ligen 2crn-F-laNtG (l/30). Aulierdcm w'aretl drei 2 cm'Vier-
Diskussion, weil dieser bereits irn Nlärz l9-12 verloretrgegalt- linge C/38 (eine auf der tlütte und zn'ci attf deul Brücken-
gen war; so blieben nur ttoch 227,2 29 und Z 30 übrig' hausvorbau) und I'icr 2 cnr-Zwillinge (zwei auf den Brü-
aber von diesen isl nur noch - ganr,zulclzt - Z 29 in diescr ckennocks und je eincr auf der Back und auf dem Achter-
Weise umgebaut wordett. 227 gingitn f)ezenrber l943 ver- deck), irrr ganzen 20 Rohre.
loren, ein Umbau l'on Z 30 einschlielllich "Barlrara"-Nach- Eine "Barbara"-ir-achrüstullg war auch lür Z 28 vorgese-
rüstung wurde im Hinblick auf dic schweren Schäden nicltt hen, zur Realisierung ist es nicht mehr gekommen. Ab-
mehr insAuge gefaflt, die im Herbst l9JJ durch einetl N{inen- lveichendvon dent bisherigen\trrgehen sollten alle vier l5
trefi'er entstanden waren. Dall 7' 29 trolz der negatilen F)r- cnr-SK an Bord llleiben; als F'lallewallhung waren vorgesc-
fahrungen irn Januar 19;15 doch ntlch zurl'urnr'Fl'inrüstung hen:
in Werft ging, findet eine plausible lirklärung: Den Anlall Vier 3,7 cnr-F'lak Nt-42 in Doppellat'etten LNt-J2 beiderseits
dazu gab die anstehende "Barbara"-Umrüstung, und diese vonr Brückenhaus,
sah denAusbau der dritten l5 crn-SK zu Gunstctr vertltehr- aclrt 3,7 cnr-l'lak Nl--12 in Doppellaf'etten I-Nl-.12 beiderseits
ter FlaWaU'en vor. Dies bedeutete, dall Z 29 iIr Zukunll trur vonr hinteren Schornsteitt,
noch über drei 15 cm-SK verlügt hätte; so katll cs trtltz der zlyei 3,7 cnr-F-lak NI--12 in Doppellaf'etten LNI-.12 auf dem
schmerzlichen Erfahrungen auch hier noch zurn'lirrnr-flin- Schreibstubenauflrau (irn ganzen also vierzehn Rohre), und
bau, um das Mininrurn von vier Rohren zu lvaltrelt. ein 2 cm-l'laNlc CllJ8 in Sockellafette C/30 nahe am Vor-
Die urspriinglich vorhatrdene l-laBewalltrung clrtspraclt delt stevetr,
friedensmälligen Nortnetr und erlvies sich inr Lauf'e des Krie- vier 2cnr-FlaNt(; ()38 in Doppellat'etten LNI-4:I auf den
ges rasch als uttzureichend.Außer den beiderl .3,7 cln-I)oppcl- llrückenrtocks,
flak gab es anr Auf'atrg nur noch vier einzelue 2 cnr-!.lak C/ vicr 2 crn-FlaN'l(; C/-]8 in Doppellaf'etten [,NI'4;l' ebenfalls
30 auf Sockellaf'etten, vott denctt aber bezeichnendenvtisc auf denr Schreillstuben-Aufbau (iIn gattzeu ncun Rohre).
keine auf der"Hütte" (die auf allerr vorhergcgaugelren Zer- 'lätsächlich hatte Z 28 zulrl Zeitpunkt seines flntergangs nur
störern der Kriegsmarine stets mit zwei 2 cnr-Flak belegt zwci 3,7 cnr-Flak I\'I-42 in lrinzellaf'etten an Stelle der alten
waren) ihre Position hatte. Das ändefie sich untertlelt Kricgs- 3,7 cm-Doppeltlak C/30 und eine dritte 3,7 cm gleichen N{o-
verhältnissen rasch: Sowohl auf der eru'ähnten "Hütte" als dells irr Einzellaf'ette auf der Position des bisherigen 2 cm-
auch aufdem Brückenhauslorbau wurde 1942 je ein 2 cru- Vierlirtgs.
Auf Z 30 belanden sich lrnde l9-l.t die ursprünglich eirtge-
bauten 3,7 cm-Doppelflak C/30, zwci 2 cnr-Vierlingstlak Cl/
oBei Breyeq l)ic tleutsclrt Kricgsrnal'int. lland 7: Dit' l'lnlnicklutrgs'
38 und sechs einzelne 2 crn-FlaNlC CY38. Es gitrt allerdings
geschichte dcr Zerstörer und'forpedobrxrte. F rietlberg 199 l, S.22' ist diesc:;
Nlodell denr Kaliber -1,7 cnr zugesprochcn norden. l)ies ist rlicht zulrefli'rtd:
Hinweise dafür, dall l9{5 auf der Position des vorderen 2
Nach erst jetzt aufgcfundenen Ilnterlagcn dcr F'irnta Rhtinntetall handelt cm-Vierlings eine 3.7 crn-tr'lak N't--12 in Einzellaf'ettc aufge-
es sich unt eine 2 cnr-l'lak C/30 in Doppellatettc -17. stellt wurde.
Wie auf den vor dem Krieg gebauten Zerstörern wurde auch (FuMB) "Sumatra", die ihre Position am Scheinwerferpo-
hier im Kriegsjahr 1942 oder 1943 der Rohrmeisterstand dest des vorderen Mastes hatten. Im Jahr 1944 wurde das
auf den Torpedorohrsätzen mit einer Plexiglaskuppel aus- FUMO 21 durch das verbesserte und leistungsgesteigerte
gestattet, um dem Bedienungspersonal Schutz vordemWet- FuMO 25 ersetzt, und im gleichen Jahr ist ein zweites Gerät
ter und überkommendem Wasser zu bieten. Zur Ubootbe- (FuMO 36 "Hohentwiel-K") installiert worden, und zwar
kämpfung standen beiderseits auf dem Hauptdeck zweiWas- aufdem Dach der hinter dem zweiten Schornstein errichte-
serbombenwerfer zur Verfügung. Diese hatte man in der ten zweiten Funkmeßkabine, welche den dort positionier-
Spur der Minengleise fest eingebaut mitWurfrichtungen teils ten Scheinwerfer ersetzte. Alle 1945 noch vorhanden en Zer-
nach querab voraus und querab achteraus, teils nach genau störer dieser Klasse waren zu dieser Zeit sowohl mit dem
querab. Die Minengleise endeten an der Steuerbordseite vor FuMO 36 "Hohentwiel-K" als auch mit dem FUMO 25 aus-
dem achteren Schornstein, an der Backbordseite liefen sie - gerüstet, alleinZ 30 hatte sein FuMO 21 behalten.
so wie auf den vor dem Krieg gebauten Zerstörern - bis dicht Im Außeren gab es gewisse Atlweichungen von der Norm
an die Backsdecksstufe heran. Ihre Erklärung findet diese und diverse Unterschiede:
unterschiedlicheAnordnung in dem Umstand, daß auf den O So hatte Z 30 zunächst Laufstege über beide Torpedo-
Minengleisen auch der Karren lief, mit dem ein nachzu- rohrsätze hinweg erhalten. Diese erwiesen sich jedoch als
ladenderTilrpedo vorden Rohrsatz gebracht werden konn- verzichtbar und verschwanden 1943.
te. Deshalb mußte eine der beiden Gleisspuren soweit nach a Z 25 und. Z 28 hatten ab 1944 beiderseits am Vorschiff
voraus verlängert werden, daß auch der vordere Torpedo- Spritzwasserleisten von ca. 20 m Länge etwa in Höhe des
rohrsatz erreicht werden konnte. Hauptdecks.
Die Ausrüstung mit Funkmeßortungsgeräten war zunächst C Auf Z 28 befand sich der achtere Mast ursprünglich am
einheitlich. Zum Zeitpunkt ihrer Indienststellung waren die- hinteren Ende des Schreibstuben-Aufbaus; im Zuge der
se Zerstörer mit dem FUMO-2I ausgerüstet, das auf der FlaWaffen-Verst€irkung wurde er um 9 m nach voraus um-
Decke der Funkmeß-Kabine um 360' rotierte. Hinzu ka- gesetzt.
men vier fest eingebaute Funkmeßbeobachtungsgeräte

Z 26 int ursltrtinglichert Zu,stand, Seiten- und obere Ansicht.

Z 28 gegen Krieg,.sende; daräber die Hütte im ursprünglichen Zustand.

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10
Z 30 im Kriegs.jaltr l94l mit den nur vorübergehend montierten Laufstegen über den Tbrpedorohrscitzen.

Z 27 nach Umrüstung auf den I 5 cm-Tunn.

224 im Rückstand yon 1944: Seiten- und obere Ansicht.

Z 29 Anfang 1945 nach " Barbara" -Umrüstung

11
Z25 gegen Ende 1944 nach "Barbara"-Umrüstung.

I tul ic t ts t st e II ut t g, drs c rs tet t


"Zersti)rers l9-16 A". Z 2-l
uttr 12. Salttetttbar 1910.
Gul crkttrtrlxtr i.st lrier tti'
t k rt(, :tt t Wtt.;.st rI i t t ic

I ti tut b u tt !t'.t; 1ti t :.t vt' rItt rr-


lettfu Htcklot'ttt, lia dus
a a. aa a Ri i< kwii rt.t lit It n' t t c rl t' i,'l t-
-o Ient .solltc.

Indienststellung von
Z28am
9. August l94l
in Bremen

12
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-i, r, -.i)-
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221 am 28. Septetnlrcr 191(), g,etnrt \'()u tltrcrub uL4f gcnttnttrtt'tr, ttoclt ntit l5 ctrr-Einylkdtk)n( \'ont

i:'',r'l?,tt'1:*,*

--riIlf -
I:'-Tni
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13
1942 vor der norv,esischen Küste: Z 2-l oder Z 24, noch vor tler Untrtistung; auch der achteru' 2 cm-Vierlitt,q.f t'ltlt rttrlr

':{' 1:r"
Z -J0 irt eirtctn
\. ru'e giscltatt
tt rt
t.
F.j o rd n a lr e 7'n tud lt e i nt.
Zu tlie.ser Zeil vt'arcn tlir
Ltt tqflt rä c ke n ii b e r tl e n
kt r p a tl o n t h r.t ii t :.c n .s t l t r t u

wiedar ubgebutrl.
I nt H i tt I e r,q r rt ttcl :tr e i
veitcre Zer.stiirer
u II e in Ta nt bc utu I tr tr,Q,.

Z2-l in einent Karnlltafen, hier not:lt


ntit cler l5 crn-Eirtzplkononc vorrt.

Z 29 u'ährend der Werfterprobung.

14
r

ilh/
Z 27 rttt
7t.' i I t'r t r rl<'trt l.l rt I t rqrttt q.
if:Iiz;e:;h*,J

228 int Saptetnbcr 191 | in tfur Kielcr I'-iit'tle, kttr:ttut'h der


lruliettslstellung (obett), tluntuter eitrc Aufirultnte urrs tletn
Kriegs.jultr 191-l otler l911,.iet:t trrit ttrtrgebuuter Hiitte ntd
tn i t S p r i t:u' tr,s s e r I e i.\ t e u n t V t rs c I t i fl.

Links: Blick truf tlia Briit'ketutrfltuutetr eines "Zerstiircrs 19,16


A" tnit detn l5 t'nr-Zvrillittg.strtrnt tluwtr: Die Atfiutlune ist
191-l oder 1911 auf225 etttslutufun.

Z 23 ant 21./25. Dea.enilter 191-l in tler Biscuy'tt, im Hinter-


gnutd Z -12 oder Z 37. Hier drtic'kt eine schytere Sturasee das
ohttehin dun'h den l5 cm-Zw,illin{lstLtrtl1 stark belastete
Vtrscliff Lmter Wsser

16
rTr

& Oben:
Z 26 brennencl untergeltencl im Nord-
- rtl .-l- tneer
I
-i'ril-.: _ttrtll,
r.q-.
-=-===

Ein "Zerstörer l9-16A" int Schwintm-


dock. Hier wird das angespitzte Spiegel-
Iteck noch deutlicher; dctrunter Pronel-
ler und Spatenruder.

atr

'jt-C t "l üT' --

Z 23 bei Überholungsarbeiten int


Sontmer 1944 in kt Pallice.
Zu dieser Zeit war die Invasion
an der Normandieküste längst int
Gange; wegen der stark ange-
stiegenen GeJriltrdung aus der ;-,-$l
LujI bugsierte man den Zerstörer {r'-
rückwtirts in eine Box des
dortigen Ubootbunkers, so dalS
seine hintere Hcilfte halbwegs
vor Bomben sicher war

17
Z 29 ant 6. Juni 1945 in tler Wcrli tles Nonldanlst'ltert Lltn'd in Rrenret ltut't'rr. Sciue " Barburu" -Utrrriistun.q v,ar bi.s
K rie gerde nicht nte lt r.[e rti g gew't t rd e tt.

Littks:
Z 25 :.vvei .ltthre truch Kriegentle. jet:.t ul.s
f'l O C H E i tt d e r .fnt tt i.ii s is c h e tt M t t r i tr e .f o lt re n tl.

Ztt'ei "Zerstiirer I9-l6 A" bei l/erbantlüburtgetr:


ltei dent yonlerert kiinntc as siclt un Z 2,1 oder
Z 24 lutrcleltt.

. ,:_ *F.-- sl
:-
Z 21 irn Jaltr 1944; dus eigermilli,q vcrlegte IIIES-Kubel unr \(trschi.ff rrich vtt der Nonn ub.

1B
DtE "ZERSTORER 1936 A (MOB)"
Die erst im Sommer 1939 erteilten llauaufträge l\ir 12"7,er- 37 ltis Z 39: ,,\uf ersteren griffen die Stiitzbeine etwa 2 m
störer 1936 B" - auf die noclr zurückzukornmen ist - wur- unterhalb der Kreuzrah an, auf den letzteren genau im
den kurz nach Kriegsausbruch annulliert und an ihrer Stel- Schnittpunkt tler Kreuzrah. Abweichend von allen übrigen
le die gleiche Anzahl "Zerstiirer 1936 A" geordert; dicse Flinheiten der Serie war auf Z 37 die Gestaltung des
erhielten die für.iene vorgesehenen Bezeichnungen Z 3l bis FlaWaffendecks beiderseits des achteren Schornsteines: die-
Z 42.Yon ihnen wurden jedoch im Somrner 1940 (noch be- ses war inr llereich der beiden 2 cm-FlaNt(l in der Grund-
vor sie auf Kiel gelegt wurden) fünf Einheiten annulliert, fläche eckig statt halbrund ausgeführt. Aullerdem hatte der
und zwar Z 35 und Z 36 sowie Z 4{l ltisZ 42,so daß also Z vor der Rrückenhausfront angeordnete FlaWaffenstand eine
3l bis Z 35 undZ 37 bis Z 39 übrigblieben; für sie gingen die um 0,60 rn griillere Höhe.
Bauaufträge an die Bremer Deschimag-Werft resp. Gernta- Inr Laufe der Kriegsjahre wuchs auf allen diesen Zerstö-
niawerft Kiel. rern ehenfalls die FlaBeu'affnung an. Den 2 cm-Vierling auf
Für diese Neubauten wurden einige V'ereinfachungen in der der Hütte hatten sie von Anbeginn, den auf der vorderen
Inneneinrichtung und gewisse Materialeinspanrngen be- Position - auf der zunächst nur eine 2 cm-Flak in F]inzel-
schlossen, um der Kriegslage Rechnung zu tragen. Die Be- lafette postiert rvar - bekanren sie nachträglich eingebaut.
reiLstellung von l5 cm-Türnren für diese außerplanmällig Ab 1944 rvurden auch in den beiden Brückennocks.ie eine 2
zu beschaffenden und materinlmäßig so gut rvie nicht vorr cm-Flak Cll38 postiert,.iedoch nicht aul'Z 3l (weil die dort
bereiteten Einheiten warf keine Probleme auf. denn deren 1943 versuchsweise eingebauten Wärmepeil-Sichtgeräte da-
Fertigung - es handelte sich urn acht 'Iürrne - war bereits für keinen Platz liellen). 1944 wurden auf Z 32 an Stelle der
angelaufen bzw. in Auftrag gegeben; sie sollten nach den beiden 3,7 cm-Doppellafetten C/30 vier 3,7 cm-l'lak M-43
bisherigen Plänen für die Schlachtschiffe "O", "P'r und "Q" in Uboot-Lafetten LM-43U eingehaut.
als Mittelartillerie verwendet werden und standen rrunmehr Die ührige Bewaffnung (Tirrpedorohre. Mineneinrichtungen
zur freien Verfügung, nachdem über die drei Schlachtschif'- und Wasserbornben-Ausrüstung) entsprach derer der Vor-
fe kurz nach Kriegsbeginn der Baustopp verhängt worden gängen YonZ 34 werden neben den Wasserbombenwerfern
war. noch zweiAblaufbühnen rnit einer Gesamtdotierung von 40
Der weitestgehend auf demTyp "Zerstiirer 1936A" basieren- Wasserbombcn genreldet.
de und nur in einigen Einzelbereichen abgeänderte Entwurf Für Z 31, Z 33 und Z 34 sowie Z 38, Z 37 und Z 39 war
führte zu der Tlpvariante "Zerstörer 1936 A lMob)".' ebenfalls ein Umbau nach "Barbara"-Programm vorgese-
Soweit es an ihm Verbesserungen gab, betrafen diese haupt- hen, aber realisiert werden konnte dieser - während der
sächlich die Antriebsanlage; infolge einiger Veränderungen Werftliegezeit von.Juli 1944 bis Februar 1945 bei den Deut-
und Nachbesserungen erwies sich diese als zuverlässiger und schen Werken Kiel und der Maureb (= Marineausrüstungs-
weniger störanftillig. Allerdings tauchten dann Probleme betrieb) Swinemünde - nur noch auf Z 39. Hierbei ist das
anderer Art auf: Je älter die Anlagen wurden, umso mehr dritte 15 cm-Geschütz ausgebaut worden. Die neu instal-
zeigten sich an ihnen Korrosionserscheinungen (vor allem lierte FlaBewaffnung umfaßte dann:
an Rohrleitungen undVentilen), dererman nurmit viel Mü- Vier 3,7 cm-Flak M-43 in Doppellafetten (vor der Brücke)
he beherrchen konnte. Die Ursachen rvaren bald erkannt vier 3,7 cm-Flak M-43 in Doppellafetten (beiderseits vom
worden: Sie lagen in der kriegslagebedingten Verwendung hinteren Schornstein)
von Stahlgußteilen statt der unter friedensmäßigen Verhält- vier 3,7 cm M-43 in Doppellafetten (beiderseils der friihe-
nissen zu verwendenden korrosionsbeständigen NE-Metal- ren Position der dritten 15 cm-SK),
le. zwei 3.7 cm-Flak NI-42 in Einzellafetten (beiderseits der hin-
Auffalfend war auf Z 32 und Z 37 die um 0,70 m höhcr ge- teren I'rrnkmeßkabine) - im ganzen also 14 Rohre ! - dazu :
setzte Barbette, wodurch der Ti.rrm eine um dieses Nlali grö- acht 2 cnr-l'lak in !'ierlingslafette C/38 (ie eine auf der Hüt-
llere Feuerhöhe erhielt. Diese Maßnahme kann - weil sie sich te und einer an diese anschliellenden neu errichteten Platt-
aufnur zrvei Schiffe beschränkte - als ein Versuch interpre- form).
tiert werden, bei dem es darum gegangen sein mag, denTbrm vier 2 cm-tr'lak C/38 in Doppellafetten LNI-44 (auf den
zur Abwehr der im Westraum häufig auftretenden Motor- Brückennocks), sowie
torpedoboote einzusetzen, wozu es als notwendig erachtet zwei 2 cm-Flak C/3lt in Einzellafetten (auf der Back und
worden sein mag, den maximalen Senkungswinkel von l0 hinter dem vierten l5 cm-Geschütz) - im ganzen also eben-
Grad voll auszunutzen und durch höhere Tirrmpostierung falls 14 Rohre.
Schäden an Oberdeck durch den Mündungsgasdruck zu Ein SonderfallwarZ 3l: Auf dem Rückmarsch von Nord-
vernreiden. norwegen geriet er am 28. Januar 1945 in Gefechtsberüh-
In ihrem äußeren Erscheinungsbild zeigten die "Zersförer rung mit den britischen Kreuzern NIAURII'IUS und DIA-
1936 (Mob)" einen gravierenden Unterschied: Die Kappe DEIVI; dabei erhielt er mehrere Treffer; wodurch der Tirrm
ihres vorderen Schornsteines hatte im vorderen Ansatz eine ausbrannte. Dieser ist dann irn Februar 1945 in Horten bei
um 1,50 m größere Höhe und zeigte in diesem Bereich eine den Reparaturarbeiten von Bord genommen worden. Da-
deutliche Wölbung. Auf den "Zerstörern 1936 A" hingegen für wurde im Vrrschiff eine völlig neue Bewaffnung einge-
war diese Kappe flacher und an beiden Enden geradlinig rüstet, wobei der lJmfang dieser Arbeiten einer "Barbara"-
abschneidend. Der auf diese Weise erhöhte Schornstein soll- Umrüstung gleichkam. Im einzelnen waren dies:
te offenbar verhindern, dal| der Brückenbereich allzusehr - Auf der Position des 15 cm-Tirrmes eine 10,5 cm-SK L/45
den Rauchgasen ausgesetzt wird. Die von der Deschimag C/32 auf 1\'IPL C/32 gE;
gebauten Schiffe (Z 3l bis Z 34) unterschieden sich an den - vor der Brückenhausfront acht 3,7 cm-Flak M-43 in Dop-
Stützbeinen ihres Fockmastes von den in Kiel gebauten Z pellafetten;
- vier 2 cm-Flak C/38 in Dopellafetten LM-44 auf den
Brückennocks.
7"1\fob" bedeutete
"Mobilmachrrng". veruies also auf cinen Mobilnra- Weiter bestand die FlaBervaffnung aus einer 2 cm-Vier-
chungstvp. linssflak (-/3tl arrf der lliitte und zrvei 2 cm-Flak C/38 in

19
Einzellafetten (ie eine auf der Back und auf dem Achter- der Position des ausgebauten l5 cm-Geschützes). Die
deck). Insgesamt hatte Z 3l damit 24 Rohre leichter Kali- Funkmeßausrüstung entsprach im wesentlichen jener der
ber zur Verfügung. "Zerstörer 1936 A", also am Fockmast vier "Sumatra"-
Auf Z 34 wurden im Januar 1945 zwei 3,7 cm-Flak M-42 in FuMB und auf dem Brückenaufbau ein FuMO-2I. Etwa
Einzellafetten auf den Positionen der bisherigen 2 cm-Flak 1944 wurde auf einigen Einheiten das FuMG-2I gegen ein
beiderseits des hinteren Schornsteines sowie zwei 8,6 cm- FUMO-25 ausgewechselt und hinter dem achteren Schorn-
RAG (Raketenabschußgeräte) eingebaut; letztere hatten ihre stein zusätzlich - unter Verzicht aufden bisher dort geführ-
Plätze an der Steuerbordseite des Hauptdecks im Bereich ten Scheinwerfer - ein FuMO-36 "Hohentwiel-K" installiert,
des vorderen Torpedorohrsatzes. Alle 2 cm-Flak waren im so auf Z 33,Z34undZ39.Auf 231 und Z 38 wurde nurdas
NI.ärz 1945 ausgebaut worden, um an Land gegen den An- FuMO-36 "Hohentwiel-K" eingebaut, das FuMO-21 behiel-
sturm der RotenArmee eingesetzt zu werden.Auf den Posi- ten sie bis zuletzt.
tionen der bisherigen 2 cm-Vierlinge sind im April 1945 je 237 und Z 38 erhielten 1944 beiderseits amVorschiffje eine
eine 4 cm-Flak Bofors 28 p.ostiert worden, die vom Wrack ca. 17 m lange Spritzwasserleiste. Diese hatte Z 39 von An-
des Schweren Kreuzers LUTZOW (ex DEUTSCHLAND) fang an, nur verlief auf dieser das MES-Kabel so dicht ent-
abgeborgen worden waren. lang, daß beide miteinander "verschmolzen".
Z 33 gab im April 1945 seine dritte 15 cm-SK an Z 34 ab, Die "Zerstörer 1936 A (Mod)" litten unter den gleichen
nachdem dessen eigenes drittes Geschütz durch einen Rohr- Mängeln und Schwächen wie ihre Vorgänger und erreich-
krepierer ausgefallen war und ausgebaut werden mußte. Bei ten nur bis 32,8 kn Geschwindigkeit; sie waren zu schwer
Kriegsende hatteZ 33 insgesamt zehn3,1 cm-Flak M-43 (ie geworden und tauchten bei allen Beladungszus&inden 15 cm
zwei Doppellafetten LM-42 vor dem Brückenbereich und tiefer ein als vom Entwurf her vorgesehen.
beiderseits des hinteren Schornsteines und eine weitere auf

z*** 2 29 uuf cler Helling liegencl,


tricht nrchr yteit votrt Stupellauf
etttlentt.

Unteu:
Z -18, - eitrtr tler drei eitt-.igctt
von tler Kieler Gemtania-Wefll
gebuuten "Zerstörcr 1936 A
( M ob
)
", ltie r be im Stapel luuf'
cun 5. August 1941.

20
Z 3l, Seiten- und obere Ansicht, Rüststnncl bei Indienststellmp.

Z 33, Seiten- und obere Ansicht, Rüststand 1943.

Z 3 I bei Kriegsende; Seiten- und obere Ansicht.

21
Z 38 bei Krie.qentle, Seiten- utul oberc Attsit,ltt.

Z 39 nuch "Barburu"-Unrriistuttg, Seitart- uncl oberc Attsitlt.

Z-J8 in einem nonregischett F.jorcl.

''F!'(

?t

22
s;m
t ?ifrtt
g-,S,Iil

Z 39 atts der Luft gesehen, eine Aufnahme die noc'h Kriegsencle von einem alliierten Flug:.eug aus genurcht wutde.

Z 37 verlciJJt 1942 seine Kieler Bauwerft.

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j,tri-.'
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€l-Ftq"!F
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Z -19 itt aittt'ttt Dtx'k: Blick uu.f die I'teitlett ucltterett l5 ttrt-SK. Vttt denr iiberltiiltt postiarten Ge.scltiit:. IahIt tler vonlere TeiI
tles Roltre.s. O/Jettbur ist tliese Aulitulutre traclt der Kupitulutittrt ettt,stuttdert.

Z -l-l mit Thnrutrstric'lt, eine Aufirultme rottr Stnrrnrer 194-J


,\ rl

z+
"'
=:+>

f\)
(Jl Z 38 im Endstadium cler AusriistLtngsarbeiten, daltinter Z -19. Die Aufnohnle entstoncl bei der Gennania-Werft in Kiel.
! :t,
-s---- lill
Z 32 im Wtter 194-l kur:. nach der Indienststelhtng in seiner Bau*-erft.

- i'.,'
'i'
y'n '' iÄ
ilr,{rw--
O O {t f .-

Z 37 beim Auslaufen aus der Kieler Förde.

Z 33 in Nomvegen 1943.

.Qv'TQ;
Z -l I im Mär:. 194 1 , lier tnch der Umrüstung auf den
I5 un-Tunn beim Auslaufen aus Kiel. Im Hintergnutd
;glw
scltvt'uclt erkennbar dtts Arcal der
Deut.schen Werke Kiel AG.

Z 33 in Kiel, eine AuJndmte aus dem Jahr 1942,


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29
DIE "ZERSTORER 1936 B''
Die Entstehungsgeschichte dieserTlpvariante ist nurschrver- und bei der Sekundärbewafthung. Das vergleichsweise deut-
lich überschau- und kompliziert darstellbar. 235 undZ 36 lich geringere Gewicht der 12,7 cm-Bewaffnung konnte zu
sowie Z 40 bis Z 42 waren ganz am Anfang als "Zerstörer Recht erwarten lassen, dali ein so groller Schiffskörper wie
1936" vorgesehen und wurden im Sommer 1939 als "Zer- .jener in der (lrößenordnung des "Zerstörers 1936 B" die
störer 1936 B" in Auftrag gegeben; wenige Wochen danach Seeigenschaften beträchtlich verbessern würde. Aber kei-
sind dieseAufträge jedoch annulliert worden.An ihrer Stel- ncr dieser neuen Zerstörer ist dann je in die Lage gekom-
le ergingen im September und Oktober 1939 unter Beibe- men, seine Seeftihigkeit unter den Bedingungen schweren
haltung der Z-Nummern neue Aufträge. Diese sahen nun- Nordmeer- oder Biscaya-Wetters unter Beweis stellen zu
mehr weitere "Zerstörer 1936 A" von Inr .Juni 1940, noch müssen! Als sie - es waren die letzten, die noch zur Flotte
bevor es zu ihrer Kiellegung gekommen war, sind aber auch stießen - endlich ihre Einsatzbereitschaft erreicht hatten,
diese Aufträge wieder storniert worden. Diese Maßnahme mußten sie in den heimischen Gewässern belassen werden.
ist im Oktober 1939 rückgängig gemacht worden, dabei Dank ihrer großen Minenzuladekapazität - die durch das
schieden Z 40 bis Z 42 aus dem Zerstörer-Bauprogramm eingesparte Gewicht bei der Hauptartillerie eingespart wor-
aus, um davon losgelöst in "Spähkreuzer"-Auslegung wei- den war - konnten sie hier in der Erwartung des alliierten
ter bearbeitet zu werden. Z 35 und Z 36 konnten erst im Ansturmes auf die "Festung Europa" bessere Dienste lei-
Sommer 1941 auf Kiel gelegt werden und sind dann als "Zer- sten als in jenen Seegebieten, in denen sie infolge der stetig
störer 1936A" begonnen worden. Noch bevor sie zu Wasser wachsenden alliierten [,uftüberlegenheit nur noch eine deut-
kamen, hat man - im April 1942 - ihren Baustopp verfügt. lich herabgesetzte Lebenserwartung gehabt hätten.
Die Gründe dafür lagen in den mililichen Erfahrungen, die Obwohl diese Zerstörer bereits von Anfang an über eine
mit den "Zerstörern 1936A" bei ihnen ercten Schlechtwetter- verstärkte FlaBewaffnung (insgesamt an die 20 Rohre 3,7
einsätzen und Gefechtsbegegnungen gemacht worden wa- und 2 cm) verfügten, wurde vermutlich auch für sie eine
ren.Zu den Kritikpunkten der Front gehörte auch das Ka- "Barbara"-Nachrüstung ins Auge gefallt; dabei wäre nach
liber der Hauptartillerie. Zwar wurde anerkannt, daß mit aller Wahrscheinlichkeit der Ausbau der dritten 12,7 cm-
dem 15 cm-Geschütz eine deutlich s&irkere Wirkung am Ziel SK und der Ersatz der beiden 3,7 cm-Flak C/30 durch eine
zu erreichen ist, aber bemängelt wurde die Salvenfolge. Die- vermehrte Zahl von 3,7 cm-Flak M-43 ftillig gewesen. Hier-
se lag erheblich hinter der des 12,7 cm-Geschützes zurück. zu ist es.iedoch nicht mehr gekommenz Z 35 und Z 36 gin-
Diese Kritik bestand durchaus zu Recht: Das 15 cm-Geschoß gen Ende 1944 verloren, und Z 43 wurde erst so spät der
entsprach in keiner Weise den physischen Bedingungen des Front zugeführt, daß man ihn auf absehbare Zeit nicht ent-
Bedienungspersonals und forderte diesem - besonders den behren konnte. Z 44 und Z 45 wurden nicht mehr fertigge-
Ladenummern - schnell alle körperlichen Leistungsreser- stellt.
ven ab, so daß eineAbnahme der Feuergeschwindigkeit nicht f)ie Ftrnkmellausstattung war einheitlich und blieb bis zu-
zu vermeiden war und der Vorteil des schwereren Kalibers letzt unverändert: Auf dem Brückenaufbau führten diese
schnell dahinschmolz. Die Probleme mit dieser Waffe wa- Ilinheiten das FuMO-25 und am vorderen Mast ein aus vier
ren so groß, daß man imApril 1942zu dem Flntschluli kam, Dipolantennen bestehendes FuMB-System "Sumatra". Kei-
den "Zerstörer 1936 A" nicht weiter zu bauen und bei den nes der drei noch in Dienst gestellten Schiffe erhielt noch
nächstftilligen Zerstörerneubauten wieder zu dem bewähr- das FuMO-36 "Hohentwiel-K", und ebenso wenig hatten
tenl2,7 cm-Geschütz zurückzukehren. Daher wurde aber- diese hinter dem achteren Schornstein einen Scheinwerfer
mals ein - diesmal temporärer - Baustopp verfügt, um die erhalten, der sonst auf deutschen Zerstörern so etwas wie
Pläne für Z 35 und Z 36 ändern zu können. Als Ergebnis "obligatorisch", zuletzt aber entbehrlich geworden war. Den
dieser Arbeiten entstand der "Zerstörer 1936 8". Der Bau- Scheinwerfer am Fockmast hat nur noch Z 35 bekommen,
stopp wurde schon im Juni1942 wieder aufgehoben. Drei auf den folgenden SchilTen fehlte von Anfang an auch des-
weitere Neubauten - Z 43, Z 44 und Z 45 - waren im Früh- sen Podest. Ein Unterscheidungsmerkmal zwischen Z 35 und
jahr 1941 als "Zerstörer 19364 (Mob)" inAuftrag gegeben Z 36 einerseits und Z 43 bisZ 45 andererseits ergab sich aus
wordenl der im A,pril 1942 getroffenen Entscheidung fol- der Fortführung der MES-Kabelschleife ind Hauptdecks-
gend sind auch sie zu "Zerstörern 1936 B" umkonstruiert ebene bis nahezu zum Vorsteven; diese hatte nur Z 43 auf-
und der Baustopp im Juni 1942 aufgehoben worden. Damit zuweisen.
waren die Weichen für eine neue, allerdings nur fünf Ein- Vorteilhaft auf diesen Zerstörern war die bessere Raumein-
heiten umfassende Zerstörerklasse gestellt. teilung (besonders im Vorschiff wegen Wegfall der Thrm-
Von der konstruktionsmäßigenAuslegung her hielt sich diese unterbauten), eine günstigereAnordnung der Heizölbunker
Typserie eng an die Vorgaben ihrer Vorgänger und zwar so- und dieTieferlegung von Lasten undWasserzellen, was letzt-
wohl in schiflbaulicher wie in maschinenbaulicher Hinsicht lich einem Stabilitätsgewinn gleichkam.

Z 43 int
Februur 1945
beint EinloL1len
in Swinenüinde.

30
Z 35 und Z 36, Seiten- und obere Ansicht

243 - 245, Seiten- und obere Ansicht.

Z 36 im August 1944 vor Oesel.

Z 36 im Herbst 1944 in der Ostsee.

31
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Z -16 von ::teuerbordochtern.

Z 43 im Dezentber
1943 auf WerJi-
probefahrt.

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Z 4-l in cler Ostsee -


eine Aufnahme, die
entweder int Herbst
1944 oder bald nach
Jaltresbeginn 1944
ent,standert ist.

32.
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die Zerstöret 1936 B eÄohen.
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5 BAUDATEN DER IN DIESEM BAND ABGEHANDELTEN ZERSTORER
Z-Nr. BauwerfU Auftrag Kiel- Stapel- Indienst- Name
Baunummer legung Iauf stellung

"Zerstörer 1936"
zt7 Deschimag Bremen / 919 06.01.36 09.09.36 19.08.37 29.08.38 DIETHER VON ROEDER
218 Deschimag Bremen / 920 06.01.36 09.09.36 12.12.37 08.10.38 HANS LÜDEMANN
219 Deschimag Bremen / 921 06.01.36 05.10.36 22.12.37 t2.01.39 HERMANN KÜNNE
220 Deschimag Bremen 1922 06.01.36 14.09.37 1s.06.38 21.03.39 KARL GALSTER
z2l Deschimag Bremen / 923 06.01.36 15.t2.37 20.08.38 10.06.39 WILHELM HEIDKAMP
222 Deschimag ßremen | 924 06.01.36 03.0L.38 20.09.38 24.09.39 ANTON SCHMITT

"Zerstörer 1936 A"


223 Deschimag Bremen / 957 23.04.38 1s.11.38 ts.t2.39 15.09.40 223
224 Deschimag Bremen / 958 23.04.38 02.01.39 07.03.40 26.10.40 224
225 Deschimag Bremen / 959 23.04.38 15.02.39 16.03.40 30.11.40 225
226 Deschimag Bremen / 960 23.04.38 01.04.39 02.04.40 11.01.40 226
227 Deschimag Bremen / 96L 23.04.38 27.12.39 01.08.40 26.02.41 227
228 Deschimag Bremen / 962 23.04.38 30.11.39 20.08.40 09.08.41 228
229 Deschimag Bremen / 963 23.04.38 21.03.40 15.10.40 2s.06.41 229
230 Deschimag Bremen / 964 23.04.38 15.04.40 08.12.40 1s.11.41 230

"Zerstörer 1936 A (Mob)"


z3l Deschimag Bremen / 1001 r9.09.39 0r.09.40 15.05.41 11.04.42 z3l
232 Deschimag Bremen | 1002 19.09.39 01.11.40 15.08.41 15.09.42 232
233 Deschimag Bremen / 1003 19.09.39 22.12.40 15.09.41 06.02.43 233
234 Deschimag Bremen / 1004 19.09.39 14.01.41 05.05.42 0s.06.43 234
237 Germaniaw erft Kiel | 627 19.09.39 40 24.02.41 16.07.42 237
238 Germaniawerft Kiel / 628 19.09.39 40 05.08.41 20.03.43 238
239 Germaniawerft Kiel | 629 19.09.39 40 02.12.41 21.08.43 239

"Zerstörer 1936 B"


235 Deschimag Bremen / 1005 t7.02.41 06.06.41 02.t0.42 22.09.43 235
236 Deschimag Bremen / 1006 r7.02.41 1s.09.41 rs.0s.43 t9.02.44 236
243 Deschimag Bremen 11029 17.02.41 01.0s.42 9.43 24.03 243
244 Deschimag Bremen / 1030 17.02.41 01.08.42 20.12.43 244
245 Deschimag Bremen / 1031 17.02 4r 01.09.43 15.04.44 -.44 245
DAS ENDSCHICKSAL
Z 17/ DIETHER VON ROEDER: 10. April 1940 in Narvik Z 29: 7. Mai 1945 in Wesermünde außer Dienst gestellt, 10.
im Gefecht mit britischen Zerstörern schwer beschädigt, 13. Mai 1945 von Engländern übernommen.5. November 1945
April dort an der Postpier liegend beim zweitenAngriff bri- s:remäß interalliierter Ubereinkunft den USA zugesprochen,
tischer Zerstörer gesunken. Ubernahme wegen des schlechten Zustandes von dieser ab-
gefehnt. 16. Dezember 1946 von US Nary vor dem Skager-
Z 18/ HANS LÜDEMANN:13. April 1940 im Rombak- rak versenkt.
kenfjord bei Narvik selbstversenkt, nachdem Munition ver-
schossen und kein Heizöl mehr an Bord. Z 30: 14. Mai 1945 in Oslo außer Dienst gestellt, zunächst
von norwegischem Kommando besetzt, dann den Briten
Z 19/ HERMANNN KÜNNE: 13. April 1940 im Herangs- übergeben. Sommer 1945 im Schlepp nach Firth of Forth,
fjord bei Narvik im Gefecht mit britischen Zerstörern schwer in Rosyth aufgelegt.Ab 1946 zuAnsprengversuchen verwen-
beschädigt auf Strand gesetzt und zur Sprengung von der det. 1948 verkauft an Firma A. Young& Co., Dalmuir, dort
Besatzung verlassen. Wrack ab l94l abgebrochen. am 18. September 1948 eingetroffen und bis März 1949 ab-
gebrochen.
Z 20/ KARL GALSTER: 10. Mai 1945 in Kiel außer Dienst
gestellt, Juni 1945 nach Wilhelmshaven überführt, 5. No- Z3I:8. Mai 1945 in Brunsbüttel außer Dienst gestellt, 16.
vember 1945 gemäß interalliierter Übereinkunft der Sowjet- Mai 1945 von Briten übernommen, Juni 1945 nach Wil-
union zugesprochen. 1.-7. Februar 1946 nach Libau über- helmshaven verlegt.August 1945 Großbritannien als Kriegs-
fährt und als PROCHNtsI übernommen, ab 15. Februar beute zugesprochenrjedoch nicht übernommen, sondern 2.
1946 bei Südbaltischer Flotte disloziert.30 November 1955 Februar 1946 an Frankreich abgegeben, dort aIsMARCEAU
ausgemustert, danach als Hulk PKZ-99 weiterverwendet, in Dienst gestellt. Ab Februar 1954 in Reserve. 2. Januar
ca. 1958 abgebrochen. 1958 gestrichen, weiterverwendet als Hulk Q-103, bald da-
nach zum Abbruch verkauft.
Z 2I/WILHELM HEIDI(AMP: 10.April 1940 im Hafen von
Narvik bei Gefecht mit britischen Zerstörern schwer beschä- Z 32: 9. Juni 1944 vor der bretonischen Küste im Gefecht
digt (Achterschiff abgesackt), 11. April dort von britischen mit kanadischen Zerstörern HAIDA und IIURON durch
Zerstörer HARDY torpedierf mit Vorschiff kenternd un- Artilleriefeuer schwer beschädigt, bei Ile de Batz brennend
tergegangen. aufStrand getrieben und dort durch Luftangriffe total ver-
nichtet.
Z 22/ANTON SCHMITT: l0.April 1940 vor Narvik ankernd
durch zwei Torpedos britischer Zerstörer versenkt. Z 33:7. Mai 1945 in Cuxhaven außer Dienst gestellt, Juni
1945 nach Wilhelmshaven verlegt. Gemäß interalliierter
Z 23: l2.August 1944 in La Pallice/Frankreich durch Bom- Vereinbarung vom 5. November 1945 der Sowjetunion zuge-
bentreffer britischer Flugzeuge schwer beschädigt, irrepa- sprochen. 1. Januar 1945 von sowjetischem Besatzungs-
rabel am 21. August 1944 dort außer Dienst gestellt und in stamm inWilhelmshaven übernommen! 17. Januar 1946 in
Marinewerft La Pallice verblieben. Von Frankreich zur Libau eingetroffen und als PROVORNtsY in Bestand über-
Kriegsbeute erklärt (die Absicht, das Schiff unter dem Na- nommen.Ab 15. Februar 1946 bei der Nordbaltischen Flot-
men LEOPARD in Dienst zu stellen, mußte wegen des te disloziert.Ab 30. November 1954 als Schulschiffverwen-
schlechten Zustandes aufgegeben werden).7. Oktober 1951 det. 1. März 1958 ausgemustert, zunächst als Zielschiffver-
gestrichen, danach ausgeschlachtet und schließlich ganz ab- wendet, ab 3.April 1958 als Hulk. 1961im Finnischen Meer-
gebrochen. busen bei Kap Peschanyy gesunken. 27. Oktober 1961 aus
der Liste der Kriegsschiffe gestrichen.
Z 24: Z4.August 1944 aufReede von LeVerdon/Frankreich
Z 34: lS.April 1945 in der Danziger Bucht von sowjetischen
bei Angriff britischer "Beaufighter"- Flugzeuge schwer be-
Torpedoschnellbooten angegriffen, durdr Torpedotreffer
schädigt und am 25. August auf 45"31' N/14"12' E gesun- schwer beschädigt, in Swinemünde Notreparaturen. 5. Mai
ken. 1945 nach Kiel verlegt, dort 10. Mai eingetroffen; Ende Mai
1945 weiter nach Wilhelmshaven. 1945 den USA als Kriegs-
Z 25: 6. Januar 1946 zurbritischen Kriegsbeute erklärt, Fe- beute zugesprochen, wegen des schlechten Zustandes aber
bruar 1946 an Frankreich weitergegeben, dort a\sHOCHE nicht übernommen. 26. März 1946 mit Giftgasmunition be-
in Fahrt gebracht. 2. Januar 1958 außer Dienst gestellt, wei- laden vor dem Skagerrak versenkt.
terverwendet als Hulk Q-102; später abgebrochen.
Z 35: 12. Dezember l944im Finnischen Meerbusen in eige-
Z 26: 29.Märzl942inBarentssee im Gefecht mit britischen nem Minenfeld durch Minentreffer schwer beschädigt, auf
Kreuzern TRINIDAD und dem britischen Zerstörer 59" 34' N/U" 49' E untergegangen.
ECLIPSE gesunken.
Z 36: 12. Dezember l944im Finnischen Meerbusen in eige-
Z 27: 28. Dezember 1943 in der Biscaya im Gefecht mit den nem Minenfeld durch Minentreffer schwer beschädigt und
britischen Kreuzern G LASGOW und E NTERPRISE zusam- auf 59'34' N/24" 49' E untergegangen.
men mit den Flottentorpedobooten T 25 und, Z 26 durch
Z 37: Nach Kollision mit Z 32 am 30. Januar 1944 in der
Artillerietreffer gesunken.
Biscaya auf Höhe Bilbao/Spanien beschädigt nach Bordeaux
eingebracht. Reparaturarbeiten nicht mehr zu Ende geführt.
Z 28: 6.März 1945 auf Saßnitz-Reede durch Angriff briti-
24.August 1944 imThockendock von Forges et Chantiers de
scher Bomber schwer beschädigt, in flachem Wasser gesun-
la Gironde außer Dienst gestellt und durch Sprengsätze ein-
ken, Wrack später abgebrochen.
satzunftihig gemacht. Beim Rückzug dort zurückgeblieben.
Von den Franzosen 1949 abgebrochen.

35
Z 38: 10. Mai 1945 in Flensburg außer Dienst gestellt und fundland eingelaufen. von dort aus weiter nach Boston. In
von den Briten vereinnahmt.22. September 1945 zur briti- der Folgezeit zahlreiche Erprobungen. November 1947
schen Kriegsbeute erklärt. Februar 1946 nach Rosyth ver- Frankreich überlassen. 15. Dezember 1947 im Schlepp des
legt, von dort aus unter dem Namen NONSUCfI für schiff- französischen Kreuzers GEO RG E S LEYGUES in Casablan-
bauliche Versuche einschließlichAnsprengversuche verwen- ca eingetroffen, später nach Cherbourg verlegt und inL,EO-
det. November 1949 nach Dalmuir zumAbwracken verkaufl PÄRD umbenannt in der Absicht, das Schiff in Dienst zu
dort bis 1950 abgebrochen. stellen. Wegen des schlechten materiellen Zustandes mußte
dieses Vorhaben aufgegeben werden. Weiterverwendung als
Z 39: 10. Mai 1945 in Kiel außer Dienst gestellt, Ende Mai HulkQ-128. Bis 1953 zur Ersatzteilsicherung teilweise aus-
1945 nach Wilhelmshaven verlegt. Unter britischem Kom- geschlachtet. 15. Juni 1953 gestrichen. 1958 zum Abwrak-
mando im Juli 1945 nach Süd-England überführt. 11. Juli ken verkauft, bis Februar 1964 abgebrochen.
1945 in Plymouth der U.S. Navy übergeben und von dieser
als DD 939 übernommen. Ende Juli 1945 zur Verlegung in Z 43:3. Mai 1945 in der westlichen Osüsee/Geltinger Bucht
die USA in See gegangen,5.August 1945 inArgentina/ Neu- selbstversenkt. Wrack 1953 geborgen und abgebrochen.

TECHNISCHE DATEN
l. "Zerstörer 1936" 3. "Zerstörer 1936 A (Mob)"
Standarddeplacement ts 24ll (220-22:2449) Standarddeplacement ts 26s7
Einsatzdeplacement ts 3415 (Z2O-2223469) Einsatzdeplacement ts 3691
Länge ü.a. m 123,40 (220-22: 125,10) Länge ü.a. m 127,W
Breite m 11.75 Breite m 12,W
Tiefgang max. m 4,50 Tiefgang max. m 4162
Heizölvorrat max. t 739 Heizölvorrat t 82s
Fahrstrecke sm/kn 2050/19 Fahrstrecke sm/kn 2950/19
Besatzungss!ärke 323 Besatzungssüirke 33r
Antriebsanlage 2 Satz Wagner-Tirrbinen mit Antriebsanlage 2 Satz Wagner-Tbrbinen mit
Rädergetriebe mit zusammen Rädergetriebe mit zusammen
70 000 WPS Konstruktions- 70 000 WPS Konstruktions-
leistung für 36 kn Konstrukti- leistung für 36 kn Konstrukti-
onsgeschwindigkeit; 6 Wag- onsgeschwindigkeit; 6 Wag-
ner-Kessel mit 70 atü nerkessel mit 70 atü Betriebs-
Betriebsdruck. druck.
2 Wellen, I Ruder. 2 Wellen,2 Ruder,
Bewaffnung 5 12,7 cm-SK Ll45 Cl34 Bewaffnung 5 15 cm-SK Ll48C/36
4 3,7 cm-Flak Ll83 C/30 4 3,7 cm-Flak L/83 C/30
4 2 cm-Flak Ll65 Cl30 6 2 cm-Flak Ll65 Cl38
8 53,3 cm-Torpedorohre 8 53,3 cm-Torpedorohre
60 Minen 60 Minen

2. "Zerstörer 1936 A" 4. "Zerstörer 1936 B"


Standarddeplacement ts 2543bis2637 Standarddeplacement ts 2519
Einsatzdeplacement ts 3079 bis 3083 Einsatzdeplacement ts 3542
Länge ü.a. m 127,00 Länge ü.a. m 127,ffi
Brcite m 12,00 Breite m 12,00
Tiefgang max. m 4,65 Tiefgang max. m 4,21
Heizölvorrat t 791bis 835 Heizölvorrat t 835
Fahrstrecke sm/kn 2500/19 bis 2950/19 Fahrstrecke snr/kn 2650119 bis 1950/19
Besatzungss!ärke 332 Besatzungsstrirke 332
Antriebsanlage 2 Satz Wagner-Tirrbinen mit Antriebsanlage 2 Satz Wagner-Tirrbinen mit
Rädergetriebe mit zusammen Rädergetriebe mit zusammen
70 000 WPS Konstruktions- 70 000 WPS Konstruktionslei-
leistung für 36 kn Konstruk- stung für 36 kn Konstrukti-
tionsgeschwindigkeit; 6 Wag- onsgeschwindigkeit.
ner-Kessel mit 70 atü Be- 2 Wellen.2 Ruder.
triebsdruck. 2 Wellen.2 Ruder. Bewaffnung 5 12.7 cm-SK Ll45 Cl34
Bewaffnung 5 15 cm-SK U48Cl36 4 3,7 cm-Flak L/83 C/30
4 3,7 cm-Flak L/83 C/30 12 2 cm-Flak U65 Cl38
6 2 cm-Flak C/30 I 53J cm-Torpedorohre
8 53J cm-Torpedorohre 76 Minen
60 Minen

36
DIE NAMEN DER ZERSTORER
Wie bei den 16 zuerst gebauten Zerstörern praktiziert, wur- imApril 1918. Nur bewaffnet mit einem Bordmesser stellte
den auch den 6 folgenden friedensmäßig gebauten Zerstö- er sich den anstürmenden Briten entgegen und konnte sie
rern Namen von Angehörigen der Kaiserlichen Marine zu- vorübergehend auftralten. Dabei wurde er selbst niederge-
geteilt, die sich besonders auszeichneten oder große Verdien- macht.
ste erworben hatten. Ab dem dreiundzwanzigsten Zerstö-
Z 20: KANL GALSTER, Kapi&inleutnant und Komman-
rer-Neubau wurde von dieser Praxis abgegangen und nur
dant eines Torpedobootes. Fiel bei einem Gefecht am 21.
noch Z-Nummern vergeben.
lN/I.ärz1916.
Z 17: DIETHER VON ROEDER, Kapitänleutnant und Z 21: WILHELM HEIDKAMP, Pumpenmeister auf dem
Chef einer Torpedoboot-Haltlflottille, fiel bei einem Ret- Großen Kreuzer SEYDLITZ. rettete sein Schiffam 24. Ja-
tungseinsatz in einem minenverseuchten Gebiet, wo Über- nuar 1915 bei der Seeschlacht aufder.Doggebank vor einer
lebende eines kurz zuvor durch Minentreffer untergegan- vernichtenden Explosion durch das Offnen von Flutventi-
genen Torpedobootes geborgen werden sollten.
Ien. nachdem einTheffer in einer Munitionskammer das dort
Z18; HANS LÜDEMANN, Ingenieur-Aspirant, erlitt an lagernde Pulver in die Gefahr des Hochgehens zu bringen
Bord eines Torpedobootes bei der Explosion einer Dampf- drohte. An den Folgen seiner dabei erlittenen Verbrennun-
maschine schwere Verletzungen,schleppte sich aber noch in gen ist Heidkamp bald darauf verstorben.
den Kesselraum und ließ den Dampf abstellen. Dadurch Z 22: ANTON SCHMITT, Bootsmannsmaat und Ge-
bewahrte er das Boot und seine Besatzung vor einer Kessel- schützführer, feuerte in der Skagerrakschlacht auf dem
explosion. Er erlag später seinen Verletzungen. schwer getroffenen Kreuzer FRAUENLOB unentwegt wei-
Z 19: HERNIANN KÜNNE, Torpedomatrose auf einem ter, obwohl das Schiffbereits im Sinken war, Mit ihm ist er
Torpedoboot, fiel bei dem britischenAngriffauf Zeebrügge untergegangen.

DIE BEWAFFNUNG DER DEUTSCHEN ZERSTORER


Nachfolgend werden die aufden deutschen Zerstörern ver-
wendeten Waffen in Kurzbeschreibungen dargestellt. Die
Daten orientieren sich zum überwiegenden Teil an firmen-
F rsos i
-l
offiziellen Unterlagen. Die Geschützdaten hat freundlicher-
weise Herr Werner F.G. Stehr durchgesehen und aus den
Archiven der Hersteller und Unterlagen der Wehrmacht 2277

ergänzt, z.T. aus Beständen, die nach dem Krieg von den
Alliierten nicht zurückgegeben wurden.

-++ 1850
I
15 CM rBrS-S. K.C/36
Diese in Leichtbauweise gebaute "Torpedoboots- Kanone"
wurde ab Mitte der 30er Jahre von Rheinmetall-Borsig ent-
wickelt und gebaut. Vorgesehen war sie in erster Linie - wie
-T
die Bezeichnung deutlich werden läßt - für Zerstörer, dann T
aber auch für die Schlachtschiffe der "O"-Klasse und die 1200
! 1275
Spähkreuzer. Es gab zweiAusführungen: Eine 15 cm Tbts-
Kanone in (Einzel-) Tbts-Lafette C/36 und eine 15 cm-Tbts- _l
I
Kanone C/36T in 15 cm-Drehlafette C/38 als Zwillingsturm. 1275
12oO
Während dieAusführung in Einzellafetten ab 1940 zurVer-
fügung stand, dauerte es bis zurAnlieferung der ersten Tür-
I --=__-//
/
me bisAnfangl942. Das Laden erfolgte von Hand, dieZu-
-L I
führung der Munition allein bei der Thrmversion über ei-
nen in denThrmunterbau integrierten Munitionsaufzug. Mit
65 Grad Erhöhung hatte die Thrmversion eine begrenzte
Luftabwehr-Kapazität. l5 cm-Tbrpedoboots-Kanone C/36 in I5 cm-Tbrpedoboots-
Lafette C/36, Seiten- rmd obere Ansicht.
Kaliber mm 149.1
Geschoßanfangsgeschwindigkeit (V,,) m/sek 835
Rohrlänge (L/48) mm 7165
Reichweite horizontal max. m 18 300
Gesamtgewicht Einzellafette* kg 16 100
Gesamtgewicht Thrm* kg 60 400
Kadenz (prakt.) S/min 6-8
Munition Geschoßgewicht kg 40 und 45,3
* Panzerung: Einzellafette: Front 40 mm, Seiten und Decke 6 mml Thrm:
Gefechtsladung kgl4,2
Front 30 mm, Seiten und Decke 20 mm. Rückwand 15 mm, sämtlich aus
Kartuschgewicht kg23,5 Material "Wotan hart neuerArf' (Whn.A.).

37
650
12,7 CM-S.K.C/34
In den 20er Jahren war in der Reichsmarine die Entwick-
lung der 12.7 cm-SK C/25 betrieben worden. mit ihr sollten
die damals entstehenden Ersatzbauten für die veralteten
Torpedoboote ausgerüstet werden. Davon ist aus politischen
Gründen (Vertrag von Versailles)Ahstand genomnlen wor-
den, die Reichsmarine blieb zunächst beim Kaliber 10,5 cm.
Die 12,7 cm-SK (:125 gab aber die Basis für eine Neuent-
1 rvicklrrng, die mit der 12,7 cnt-SK C/34 geschaffen wurde;
2626 sie rvurde zur Standard-Artillerie der neuen deulschen Zer-
störer und stand ab I936 zur Verfiigung, und zwar in M.P.L.
I (Mittel-Pivot-Lafette) C/28 fiir die "Zerstörer 1934 " und
"Zerstürer 1936", fiir die "Zerstörer 1934 r\" in l\{.P.L. C/
34. Die Geschütze hatten einen Schutzschild, hinter dem die
l0köpfige Bedienung einigermaßen Schutz fand. Das La-
den erfolgte manuell, die lVlunition mußte vonAufzügen au-
ßerhalb der Geschütze herangemannt werden.
F-32oo -------j
Kaliber mnr 127,8
(ieschoßanfan gsgeschwindi gkeit( V^ ) m/sek 830
Rohrlänge (L/45t mm 5760
Reichweite horizontal max. nr l7 400
Gesamtgeu'icht in M.P.L. C/28 kg 7960
Gesamtgeu'icht in M.P.L. C/-14 kg l(1220
Kadenz (prakt.) S/min 8-12
Munition (leschoßgewicht kg 28,0
(iefechtsladung kg 8,5
Kartuschgewicht kg 16.0

l5 on-Tttrpedoboots-Konone C/36T in I5 cm-Drehlafette C/


-18: Seiten- und ohere Ansicht.

I 0,5 r:m-Schnellaclekurnc C/-12 in I 0,5 cnt-M ittelpivotlulette


C/32 g.E. : Seilen- tmcl ofipys ,1115i7'ft1.

70
,f-
I 2, 7 cm -,5 c h ne I lade kat t on e C/-l 4 i n I 2, 7 cm - M i tt e I p i v t t I afe t t e
C/.14: Seiten- und obere Ansicht.

\ mo__-5760__
260

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I
1575
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l* tozo J* ,oru

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I

- 2596

735
_|
_t

38
10,5 CM-g.K. C/32
Dieses Geschütz war in seiner Grundausführung seit den It''--
frühen 30erJahren im Einsatz und diente als See- und Flug- ,
:

i, : :.{
I / ''
abwehrgeschtitz. Die Bedienung fand hinter einenr flreisei- I !^--4.
ten-Schutzschild einige Sicherheit. Fiir die Verwendung auf
Zerstörern war dieses Geschiitz jedoch nie vorgeselren, auch
nicht gegen Kriegsende. als es auf imrner stärkere Defensiv-
bewaffnung gegeniiber Angriffen aus der Luft ankarn. Al-
lein die kriegslagebedingte Situation zu Beginn des letzten
Kriegsjahres war der (irund, dali auf Z 3l eine solche Ka-
none eingeriistet wurde. Es warein Nothehelf, um den durch
Artilleriefeuer zerstörten Tbrnr nach Ausbau zu ersetzen.
Mit dieser 10,5 cm-SK (1./32 n. A. auf N{.P.L. C/32 g. E.*
installiertenWaffe konnten in begrenztern I hnfang Flugzeu-
ge unter Feuer genomnren werden. :l

Kaliber nrnr 10.5


(]eschoßanf'angsgeschn'indigkeit ( V,, ) m/sek 785
Rohrlänge (L/45) nrnr 47411
Reichweite horizontal max. m 15 175
()esamtgewicht kg 6750 5.5 cnr-f'lrrk Getiit 58 itt Eitt,elltrlettctr: Scitur'turd ol.ere
Kadenz (prakt.) S/min 6-10 ,4rr.sicht.
l\,lunition ()eschoßgewichl kg l5,l
()et'echtsladung kg 3.8
Tteibladung kg 4.0t1
'! Die Bezeichnung "n.Ä." und "g. E." standen fiir "neuerArf" rcsp. "große
I,irhiihung". Dieses Modell isl erst inr Krieg entstanden.

anfangsgeschwindigkeit (V,, ). Ein Schutzschild war ehenso


wenig vorhanden wie eine Kalotte, ihre Sköpfige Bedienung
5,5 CM- FLAK GERÄT 5S war schutzlos dem Wetter und der F'eindeinwirkung ausge-
Als Nachfolgemodell der nicht in die Serienproduktion auf- setzt. Das Höhenrichten erfolgte manuell. zunr Seitenrichten
genonrrnenen landvenvendeten 5 cm-Flak 4l war von Rhein- stand ein Schwenkwerk zur Verfügung. Im Krieg erwies sich
rnetall auftragsgemäß die 5,5 cm-Flak Gerät 58 entwickelt diese WafTe trotz ihrer ausgezeichneten ballistischen Eigen-
worden. Diese sollte auf Grund der immer dringender an- schaften rvegen der zu geringen Schußfolge als zu u'enig ef-
genreldeten Forderungen der 'Iluppe die Flugabwehrfä- fektiv.
higkeit verhessern, insbesondere gegen T'iefTlieger. An die-
ser Waffe zeigte ab etwa Kriegsmitte auch die Kriegsnrarilre Kaliber mm 37
Interesse. Zur Erprobung im llordbetrieb erhielt sie einige (]eschollan{'angsgeschwindigkeit(V,,) m/sek 1000
Prototypmodelle, hiervon sind ein oder zwei avf Z 29 zur Rohrlänge (1,/83) mrn 3071
Erprobung eingebaut worden: anscheinend ist der Flinbau Reichrveite horizontal max. nr 8500

nicht mehr komplett geworden. die Funktionsreife wurde Steighiihe nrax. m 6800
()esanrtgervicht kg 3670
nicht erreicht. Die als Gasdrucklader ausgelegte Flinzellafelte Kadenz (prakt.) S/min 2:t60
mit funkmeßgesteuertem Seiten- und Höhenrichtantrieb war l\lunition ()escholigewicht kg 0.748
überwiegend aus lilechprägeteilen - geschweißt und genie- (]efechtsladung ?
tet - gefertigt. Einer ihrer besonderen Vrrzüge war die hohe 'lreibladung kg 0J6-q
Geschoßanfangsgeschwindigkeit (V. ). Die Nlunitionszu-
führung erfolgte in 4 Schuß-Nlagazinen.

Kaliber nlrn 55 3,7 CM-FLAK M 42


Geschoflanfangsgeschrvindigkeit(Vu) n/sek 105{) lVeil die 3,7 crn-Flak C/30 im Krieg intmer weniger den ein-
Rrrhrlänge (1,n5,761 ntnr 42ll satzspezifi schen Bedingungen entsprach, betrieh die Kriegs-
Reichrveite horizontal ntax, nr 13 000 marine die Entwicklung einer neuen 3,7 cm-F'lak nrit deut-
Steighöhe rnax. m l0 000 lich höherer Kadenz und Zielgenauigkeit. I)iese rvar auf
(Jesanrtgewicht kg ca. 3 000
vollarrtomatischen Betrieb ausgelegt und wurde in Einzel-
Kadenz S/min 120-140
trnd in Doppellafette - beide mit Schutzschild- gef'ertigt. I)ie
\Iunition Geschoßgewicht kg 2.010
Gefechtsladulrg kg 0.485 Zuführung der Nlunition erfolgte in 6 Schuß- Nlagazinen.
l-reibladung kg l.l Die Nöte und Engpässe in der Riistungsindustrie zwangen
.iedoch dazu, die Produktion einzustellen und dafür die 3.7
cnr-F'lak M 43 zu akzeptieren. Daher kamen nur verhältnis-
mäßig wenige 3,7 cm-Flak M 42zum Eins:rtz.
3,7 CM-g.K, C/30
Die ab 1935 zur Verfügung stehende halbautnmatisch ar- Kaliber mnl
beitende 3,7 cm-SK C/30 auf Doppellafette C/30 war eine in Geschoßanfangsgeschwindigkeit ( V,, ) n/sek 845
drei Bewegungsehenen (längs, quen, hoch) kreiselstabilisierte Rohrfänge (1,/69,191 mnl 2560
Flugabwehrwaffe mit einer ungewöhnlich hohen Geschoß- Rcichweite horizontal nrar. m 6600

39
Kaliber mm 37
Geschoßanfangsgeschwindigkeit (Vo ) m/sek 872
Rohrlänge (L/57) mm 2112,2
Reichweite horizontal max. m 6600
Steighöhe max. m 4800
Gesamtgewicht kg 2780
Kadenz (prakt.) S/min 180
Munition Geschoßgewicht kg 0,6725
Gefechtsladung kg 0,062
Tfeibladung kg 0,51

2 CM-FLAK C/30
Diese Waffe fand ab 1935 zum Einsatz auf einer Vielzahl
von Schiffseinheiten Verwendung; sie war in Sockellafette
(S.L.) C/30 eingerüstet und wurde von Hand höhen- und
seitengerichtet. Das Rohr konnte abgenommen und wetter-
sicher untergebracht werden. Eine Wetter- oder Splitter-
sicherheit für die Bedienung gab es nicht; erst von etwal942
gab es vereinzelt für sie Schutzschilde.

Kaliber mm 20
Geschoßanfangsgeschwindigkeit (V,, ) m/sek 835
Rohrlänge (L/65) mm 1300

2cm-Flak C/38 in Vierlingslafette C/38: Seiten- und obere


Seiten- und obere Ansicht.
_- -_
-1,7 cm-Flak C/30 in Doppella.fette C/30: Seiten- und obere -it;l Ij eo.i;
Ansicht. iiti
I
,iiti iiii
, iill
ii 1,,,

Steighöhe max. m 4900


Gesamtgewicht Einzellafette kg r350
Doppellafette kg 1750
Kadenz (prakt.) S/min 160
Munition Geschoßgewicht kg 0,644
Gefechtsladung ?
Tleibladung kg 0,175

3,7 CM.FLAK M 43 GERÄT 341


Diese Waffe ist aus der an Land verwendeten 3,7 cm-Flak
36 als Gemeinschaftsentwicklung aller drei Wehrmachtteile
entstanden und wurde 1943 fronteinsatzbereit. Für den I
Bordeinsatz auf Überwasserschiffen wurde diese Waffe in
dreiachsig stabilisierter Doppellafette LM-42 eingesetzt; diese
hatte einen splittersicheren Schutzschild, hinter dem die ge-
samte Bedienung Schutz fand. DerVorzug dieserWaffe war
I
ihre vollautomatische Auslegung und die hohe Schußfolge.
Die Munition wurde in Magazinen zu je acht Schuß zuge-
führt. Hersteller war Rheinmetall- Borsig.

40
Reichweite horizontal max. m 4800 2 CM-FLAK C/38 IN
Steighöhe max. m 3700
Gesamtgewicht kg 400 - 420 VIERLINGSLAFETTE C/38
Kadenz (prakt.) S /min 120
Diese noch kurz vor Kriegsbeginn zur praktischen Brpro-
Munition Geschoßgewicht kg 0,134 bung bereit gewordene Waffe in Vierlingslafette C/38 be-
Gefechtsladung kg 0,095 stand aus vier 2 cm-Flak Ci38 (die ursprüngliche Bezeich-
Tteibladung kg 0,041 nung C/35 stand für die am Beginn der Entwicklung ste-
hende Ausführung mit vier 2 cm- Flak C/30). Entwickelt
wurde sie auf Grund einesAuftrages der Kriegsmarine Yon
2 CM-FLAK C/38 Rheinmetall-Mauser. Diese Waffe erwies sich im Krieg als
Von 1940 ab stand die gegenüber der 2 cm-Flak C/30 ver- sehr zufriedenstellend und erfolgreich und war beim Geg-
besserte, in die Sockellafette (S.L.) C/30 eingelegteWaffe zur ner gefürchtet. Der ursprünglichen Version fehlte noch der
Verfügung. Sie unterschied sich von ihrerVorgängerin durch Schutzschild. Gegen Endedes Krieges wurde das Funkmeß-
eine höhere Feuergeschwindigkeit. Die Zuführung der Mu- ortungsgerät (FuMO) "Rettin" als Schießradar erprobt' es
war zwischen den vier Rohren montiert.

Kaliber mm 20
Geschoßanfangsgeschwindigkeit (Vo ) m/sek 83s
Rohrlänge (L/65) mm 1300
Reichweite horizontal max. m 4800
Steighöhe max. m 3700
Gesamtgewicht kg 2180
Kadenz (prakt.) S/min 720-780
Munition wie bei 2 cm-Flak C/38

TORPEDOWAFFE
- +-1230
Standardmodell der deutschen Zerstörer war der Torpedo
G 7 a. Verschossen wurde er aus schwenkbaren, zu Vier'
lingssätzen gruppierten Torpedorohren. Auf jedem Rohr-
satz befand sich der zunächst offene Rohrmeistersitz; im
Krieg ist über diesen eine Plexiglaskuppel als Wetterschutz
aufgesetzt lvorden. Alle Zerstörer verfügten über vier Re'
servetorpedos, insgesamt hatten sie jeweils zwölfTorpedos.
l+-
I

ssoo J Der G 7 a- Torpedo (das tta" stand für ttatmosphärischtt,


alsoDnrckluftantrieb) hatte einen Durchmesservon 53t cm
und einr: Länge von 7,186 m. In seinem Gefechtskopf be-
fand sich eine 450 kg schwere TNT: Ladung. Seine Lauf-
strecke verringerte sich mit zunehmender Geschwindigkeits-
einstellung: Bei 30 kn betrug sie 15 000 m, bei 40 kn nur
noch 5000 m und bei 45 kn sank sie auf 4500 m. Die Tiefen-
einstellung betrug maximal 52 m.

MINENWAFFE
Jeder Zerstöner war zum Minenlegen eingerichtet. Auf den
Seitendecks verliefen Gleise von etwa 0'80 m Spurweite. Die
2 cm-Flak 35 in Vierlingslafette C/38 ; Seiten- und obere Gleise endeten beiderseits am Heck in je einerWurframpe.
Ansicht. Verwendet wurden die Kontaktmine EMC und die Fern-
zündungsmine EMF, beide von 1,10 m Durchmesser und
nition erfolgte durch 20 Schuß- bzw. 40 Schuß-Magazine. mit einer Gefechtsladung von 300 resp. 350 kg. Die normale
Auch hier war die Bedienung ohne Schutz vor Wetter und Wurftiefe betrug 3 bis 6 resp. 12 bis 15 m.
Gegnerwirkung (erst später wurden Schutzschilde geliefert).
194/. stand die Waffe auch als Doppellafette LM-44 mit
^b
Schutzschild zur Verfügung.
WASSERBOMBEN
Kaliber mm 20
Der Einsatz von Wasserbomben erfolgte aus Ablaufgerü-
Geschoßanfangsgeschwindigkeit (Vo) m/sek 83s
Rohrlänge (L/65) mm 1300 sten über dem Heck nach achteraus und aus Wasserbom-
Reichweite horizontal max. m 4800 benwerfern auf den Seitendecks in Querabrichtungen. Ver-
Steighöhe max. m 3700 wendet wurden die Modelle WBF (flachere Wassertiefen)
Munition: wie 2 cm-Flak C/30. ab 1939 neue und WBG (größere Wassertiefen). Beide hatten eine 60 kg
Munition Geschoßgewicht kg 0,115 schwere Gefechtsladung; ihre maximal einzustellendeWas-
Gefechtsladung kg 0,0062 sertiefe betrug bei der WBF 75 und bei der WBG 120 m.
Tleibladung kg 0,039

41
DANEMARK

"Standard Flex 300"-Programm komplett


Mit der im Frühjahr vollzogenen Ablieferung der SÖI-ÖVEN, 14.
und letzte Einheit der FLYVEFISK-EN-K|asse, ist das "SL-3(X)"-
Pmgramm nunmehr abgeschlossen. Dieser Typ von multi-mle-Ütber-
wasserschiffen läßt sich mit geringem Aufwand ebenso wie als FK-
Kampfboot, Patroler oder Minenabwehr-Fahrzeug umrüsten. Die
FK-Version hat mit zwei Vierergruppen von "Harpoon"-Schiff/
Schiff-FK und ihrer 76,2 mm-OTO-Kanone die gleiche Feuerkraft
wie eine der dreimal so großen Korvetten der NIELS JUEL-Klas-
se, die in den Jahren 1976 bis 1982 gebaut worden sind. Bisher fehl-
te diesen Einheiten jedoch noch eine angemessene Flugabwehr- So soll die ntoclifi:jerte FK-Version der FLYVEFISKEN-
fdhigkeit. Diese sollen sie ab etwa 1998 erhalten: Für vier Boote ist Klusse nuch ZurüstLtng des "Sea Sporrow"-Cotrtainers
die Zurüstung von drei Zwillingsstartern für "Sea Sparrow"-SchifV ( ctu.f clem Acltte rd ec k) au sse h en.
Luft-FK vorgesehen; diese sollen innerhalb eines Containers auf Zeichnung SIg. Bre,-er
dem Achterdeck "eingeklinkt" werden.

ffir:' FRANKREICH
,'-it .IEANNE D'ARC
:'ij bleibt über Jahrhundertwende im Dienst
Durch eine zu Anfang der 90er Jahre durchgeführte intensive
Grundüberholung ist der Hubschrauberträger JEANNB D'ARC
i.*.1,r"=
!.::.-J.i..iiItE
in die Lage versetzt worden, noch über die Jahrhundertwende hin-
aef ,= aus seinen Dienst zu verrichten. Erst 2(X)5 soll er ausgesondert wer-
den; zu diesem Zeitpunkt wird er nahezu 40 Dienstjahre hintersich
haben. Gebaut worden war das Schiffvon 1960 bis 1964. Seine Stan-
dard-/Einsatzverdrängung beträgt 10 575/13 270 ts. Vom räumli-
chenAufnahmevermögen herist auf ihm Platz füracht Hubschrau-
Hubsc'hraubertiiger JEANNE D'ARC int Oktober 1995 in ber.
New York. Auf dent Mctsttr4tp die 1991 eingerü.stete
TACAN-Antenrte.
Foto: H.&L. vtut Gintleren Colieoitnt

Versuchsschilf ILE D'OLERON geht 1999


in den "Ruhestand"
Als die Marine Nationale (MN) im Sommer 1945 dieses Schiff, den pern erprobt worden, so die "Masurcatt, "Malafaret', "Exocet",
ehemaligen "Sperrbrecher 32" der deutschen Kriegsmarine, aus "Crotale"und "MM-40".Jetzt ist die ILB D'OLERON zum Erpm-
deren "Erbmasse" übernahm, war es erst sechs .lahre alt: lm April bungsträger neuer Elektroniksysteme (Radar "Arabel") für das in
1939 ist es als Motorfrachtschiff MUR vom Stapel gelaufen; noch der Endstufe der Entwicklung stehende Flugabwehr-FK-Waf-
bevor es an den Auftraggeber abgeliefert werden konnte, brach der fensytem SAAM/ASTER ausgerüstet worden. Hierzu wurde auf
Krieg aus und es verfiel unfertig der Beschlagnahme. In der Fol- dem Achterdeck ein hoher Gittermast errichtet, auf dem das neue
gezeit ist es umgebaut worden und stellte 1943 als nunmehriger "Arabel"-Radar unter einem Radom seine Position hat. Nach Ab-
"Sperrbrecher 32" in Dienst. Nach kurzer Fahrzeit ist es 1944 zum schlul] dieser Erprobungen soll das Schiff stillgelegt und ab 1999
Lazarettschiff MÜNCHEN umfunktioniert worden. Die MN baute abgebrochen werden. Dann wird es eine "Lebenszeit" von genau
das Schiff 1957-58 zu einer Erprobungsplattform für neue Rake- 60.Iahren hinter sich haben.
tenwaffen um; auf ihm ist dann eine Vielzahl von Marine-Flugkör-

Versut'hsschiff
ILE D'OLERON
mit dem auf dent
Achterdeck neu
errichteten
Elektnnikmust.
Foto: Slg,. Breyer

42
GROSSBRITANNMN / FRANKREICH /
ITALTEN
Auf dem Wege: Das "Horizon"-Programm
Großbritannien, Frankreich und ltalien haben sich für das
CNGF-Fregattenprojekt ("Common New Generation
Frigate") entschieden, das von ihnen gemeinschaftlich ent-
wickelt wird, um dann auf eigenenWerften realisiert zu wer-
den. Es bindet die drei Vertragsmächte an einen gemeinsa-
men Grundentwurf, läßt aber jeder von ihnen genügend
Spielraum zur Wahrung und Durchsetzung eigenstaatlich-
wirtschaftlicher Interessen. Großbritannien beabsichtigt die
Beschaftrng von zwölf Einheiten, Frankreich sieht vier Ein-
heiten vor und in Italien denkt man an vier bis sechs Einhei-
ten,Alle sollen in den ersten Jahren des neuen Jahrhunderts
ihren Dienst antrcten. Konzipiert sind diese Fregatten pri-
mär auf die Verbands- bzw. Gebiets-Flugabwehr, doch ver-
fügen sie übergenügend Kapazi&iten zur Seeziel- und Uboot-
bekämpfung. Kernausrüstung wird ihr PAAMS- Sytem
("PrincipalAntiAir MissileSystem") seinl deren "Herzstück"
besteht aus Elektronik neuesten Technologiestandes, darun-
ter das 3D-EMPAR-Multifunktionsradarund das Langstrek-
ken-FrühwarnradarASTRAL. 1997 soll in Frankreich der
erste Kiel gestreckt werden, in Großbritannien will man erst
1998 beginnen (um rechtzeitig Ersatz für die aus den 70er
Jahrrcn stammenden FK-Zerstörer der SHEFFIELD-KIas'
se bereitzustellen). und in Italien hat man die Absicht, die
erste Einheit schon 2ü)2 der Flotte zuzuführen. Namen sind
bisher erst in Großbritannien zugeteilt wordenl die beiden
ersten Einheiten werden EMERALD und ECLIPSE heißen.
Dieser Fregattentyp wird größenmäßig an die Normen neu-
zeitlicher Zerstörer herankommen. Die Einsatzverdrängung
--da!
liegt bei 64(X) ts; die äußerenAbmessungen belaufen sich auf
140,01148,4 mLänge auf KWL/über alles, l7 ,6119,9 mßreite :|
auf KWl/maximal und 5,40 m maximalen Tiefgang. Als
Zweiwellenanlagen stehen mehrere Alternativoptionen zur
Verfügung: CODLOG (Combined Diesel ELectric OrGas)'
CODLAG (COmbined Diesel Electric And Gas) und
CODOG (eQmbined Diesel Qr Gas Thrbine). DieAntriebs-
leistung - von welcher der vorgenannten Anlagen sie auch
erzeugt wird - soll so hoch sein, daß sie für 29 kn Hächstge-
schwindigkeit ausreicht. Der Fahrbereich soll bei 70ü) sm/
18 kn resp. 35ffi sm/25 kn liegen. Das Waffenspektrum ist
vielfziltig; es umfaßt:
-Ein PAAMS- Flugabwehr-FK-Waffensystem mit einer 48 " Artist impression" einer " Hori:.ort" -Fregotte. Kenn:.eich-
Zellen enthaltenden Unterdeck-Silo-Vertikalstartanlage mit nend.fiir diesep fvp wircl der ungeu,öhnlich ltohe Tunntnast
18 ASTER-15-(Kurzstrecken-)FK und 30ASTER-30 (Lang- sein: datlunh wircl eine optimule Orttmgsreicltw'eite ennög-
strecken-)FK. licht. Bild: Slg,. Breter
-Acht MM-40- oder "Harpoon"- oder "Teseo Mk. 3'-See-
ziel-FK.
-E;ine 127 mm-Leichtgewicht-Schnellfeuerkanone.
-Zwei CIWS-(Close-in Weapon System) Rohrwaffenauto-
maten nachWahl (entweder40mm Breda oder27 mm Mau-
ser).
-Ein Hubschrauber (entweder "Super-Puma" oder EH-101).

ri fi: e ichrtun g de r " H o ri:tnt


Se i ten
Fregatte. Zeichnuug: Bret'er

43
ITALIBN

Zweiter Flugzeugträger als Ersatzbau für Kreuzer?

Italiens einziger FK-/llubschrauber-Kreuzer, die 1965-69 gebaute


VITTORIOVENETO, soll durch einen Flugzeugträger ersetzt wer-
den. Dies geht aus der Ausgabe 1995-96 des im Bonner Mönch-
Verlag alljährlich erscheinenden "The World Defence Almanac"
hervor. Die in Italien gegenwärtig laufenden Projektarbeiten für
einen sog. "NUM" ("Nuovo Unita Maggiore" = sinngemäß "Neues
Hauptkampfschiff') liegen in einem Spielraum zwischen 17 üD und
20 0ü) ts, das Doppelte dessen, was die 1981-85 gebaute GIUSEPPE
GARIBALDI (10 000/13 850 ts) erreichl Auf dem TFägerneubau
sollen wiederAV-8B ("Sea Harriet''-V/STOl-Kamptllugzeuge und
Hubschrauber stationiert werden. Seine ("ski jump"-; Startrampe
Uingsschnitt und obere Ansicht cles neuen italienischen
wird aber eine deutlich größere Steigung haben als auf der GARI-
F I u g ze u g t r(i g e rp roj e kt s.
BALDI, bei der sie nur 6,5 Grad beträgt. Zwei Namen sind bereits
alternativ vorgeschlagen: GIUSEPPE MAZZINI oder CONTE DI
CAVOUR.

KANADA

Neue Minenabwehrfahrzeuge im Kommen


Mit der Indienststellung des Tlpschiffes KINGSTON hat Ende 1995
derZulauf einerSerie begonnen, die als "Coastal Patml/Mine Coun-
termeasures Vessel" bezeichnet werden. Das besagt, daß sie sowohl
als Patroler als auch zum Minensuchen eingesetzt werden können.
Die Serie besteht aus 12 Einheiten, deren letzte 1999 ihren Dienst
antreten soll. Beim Entwurf wardie Forderung nach optimalerSee-
ftihigkeit zu berücksichtigen, um in den rauhen Gewässern vor al-
lem des nördlichen Kanada bestehen zu können. Die 960 ts ver-
drängenden Einheiten sind 55,30 m lang, haben eine Breite von 11,30
m und gehen 3,40 m tief. Ihre dieselelektrisch arbeitendeAntriebs-
anlage läßt sie auf 15 kn Geschwindigkeit kommen. Die Bewaff-
N e ue,s M ine nabwe hrfah rze u C Typ K I N G STO N. nung besteht aus einer 40 mm-Flak und zwei 12,7 mm-Maschinen-
Ze i chnttng : Finnenbild gewehren.

KROATIEN

Stapellauf des Ubootes VELEBIT


Wie in "Marine-Arsenal" Band,27 kurz gemeldet, ist in Kroatien
das erste Uboot zu Wasser gekommen. DerAkt fand am 16. Januar
1996 in der Werft BRODOSPLIT in Split (wo alle flboote der frühe-
ren jugoslawischen Marine gebaut worden waren) vorgenommen
worden. Bei der VELBBIT handelt es sich um eine nochmals ver-
besserte Einheit der modifizierten "Tisa"- Klasse (,,P913',), welche
ihrerseits aus der "P 911"- oder "Tisa"-Klasse hervorgegangen ist.
Das Uboot ist20,92 m lang,2,70brtlit und hat eine Seitenhöhe von Se itenansic ht de s U boote s VELEB IT.
4,42 m. Uber Wasser erreicht es 88 ts, getaucht 99 ts Deplacement.
Zeichnung: Slg. Dr Frcivogel.
Der mittlere Tiefgang beträgt 2,40 m. Der Antrieb erfolgt durch
einen Dieselgenerator und eine E-Maschine; damit werden getaucht
8 kn erreicht, die Dauergeschwindigkeit während der Patrouillen-
fahrt wird mit 4 kn angegeben. Dieses Klein-Uboot kann bis zu 120
m tief tauchen und hat einen Fahrbereich von 250 Seemeilen. Die
Besatzung besteht aus zwei Offizieren und vier Unteroflizieren. Der
VELEBIT beint "Stapelhub". Foto: Slg. Dr Freitogel
Rumpf ist als stählerner Druckkörper ausgelegt, Bug- und Heck-
sektion bestehen aus Glasfaserkunststoff, ebenso dieAufbauten. Im
Gegensatz zu den ersten beiden Booten der "Tisa"-Klasse haben
die Einheiten ab P 913 einen "richtigen" Kommandoturm für die
Überwasserfahrt erhalten. Die Hauplbewaffnung besteht aus yier
Minen oder vier Unterwasser-Scootern vom Tlp "R-1" dar: Um die
letztgenannten einzusetzen, kann das Boot bis zu sechs Kampf-
schwimmer aufnehmen, welche das Boot über eine Täuchschleuse
verlassen und wieder erreichen. Unklar bis zur Gegenwart geblie-
ben ist die Frage, ob es sich bei der VELEBIT um einen kroatischen
Neubau oder um das während des Krieges in Split erbeutete und
durch Rumpfverlängerung und Einbau eines Dieselgenerators um-
gebaute ex-jugoslawische Mini-Uboot P 913 ZET^ handelt.
Dr. Z. Freivogel

44
NORWEGEN

Vierter Minenjagd-Katamaran vor der Ablieferung


Mit der im Juni 1996 heranstehenden Ablieferung der HINN()Y
wird die Minenjagd-Version des 1989 angelaut'enen Programnrs
zur Erneuerung der Minenstreitkräfte vollständig; vier Einhei-
ten sind seit 1994 fertig geworden. Ab Ende 1996 steht der Zdauf
der zweiten (und letzten ) Vierergruppc bevor. Diese Einheiten sind
mit denen der ersten Serie baugleich, doch werden sie für her-
kömmlichen Minensuch- und -räumdienst ausgerüstet. Alle acht
Einheiten sind aus fiberglasverstärktem Kunststoff gefertigt und
als Luftkissen-Katamarane konstruiert. Mit 25 kn (ieschwindig-
keit verkörpern sie den weltweit schnellsten Tlp von Minenab-
wehrfahrzeugen.

M i n e tt ju gd - K dtu nt u run KA R M OY tl e r O K SO Y- K I u.s.re.

Foto: Narliclt

RUSSLAND

"Aus" für die KIEV-Klasse!


Von der vor genau 20 Jahren erstmals der Weltöfl'entlichkeit ge- sie wartet noch ein Abwrackbetrieb. Ein viertes Schiff, vom Ent-
zeigten KIEV-Klasse hat sich Rußlands Marine endgültig verab- wurf her baugleich, dann aber mit verbesserter Elektronik fertig-
schiedet. Die drei TFäger KIE{ MINSK und NOVOROSSISYSK gestellt und als BAKU in Dienst gestellt uncl später in ADMIRAL
sind schon vor Jahren außer Dienst gestellt und an die Kette ge- GORSHKOV umbenannt, gehört noch zum Flottenbestand.Auch
legt worden, einmal deshalb, weil es für die ursprünglich auf ih- für diese gibt es kein neues V'IOI--Flugzeug, so daß nur noch Hub-
nen stationierten "Forger"- VTOl-Flugzeuge keinen Nachfolger schrauber stationiert werden können. Zwar haben Verkaufsge-
gibt (der dafür entwickelte Prototyp verfiel der Streichung) und spräche stattgefunden (denrVernehmen nach sowohl mit derVolks-
sie nur noch Hubschrauber aufnehmen konnten (wofür sie wegen republik China als auch mit Indien), doch ist es zu keinem Ab-
ihrer Größe viel zu teuer waren), zum anderen weil es an Geldzu- schluß gekonrmen. Das weitere Schicksal dieses Schiffes ist daher
weisungen fehlte, die für ihre laufende Instandhaltung gebraucht noch unklar. Nach aller Voraussehbarkeit wird es außer Dienst
wurden. MINSK und NOVOROSSIYSK sind inzwischen nach gestellt, sobald es nicht mehr fahrtüchtig ist, unt dann alsbald auf
Südkorea zum Abbruch verkauft und nach dort abgeschleppt denr Weltmarkt für Schrott angeboten zu werden,
worden, KIBV liegt weitgehend abgerüstet im Hohen Norden, auf

^- ,t '-Jtbr*; #l;

FlugzeugtriigerMINSK-tlun'hDenuntug,ewmGest,hiit:'enultlWuf|ettsou'ie
clert" - aLtf dem Scltleppennur'.sclt :! dert Ahu'ruckent itt Siidktreu.
Foto: "Ships of the Wtrld"

SCHWEDEN
Zulauf der GOTLAND-Klasse hat tlegonnen
Die GOTLAND, Baunummer I einer 1992 begonnenen Dreierse- dieser Kaliber an Bord nehmen..Ietzt arbeitet man in Schweden
rie neuer Uboote, wurde kürzlich terminplangemäß in Dienst ge- schon an einem neuen Tlp, "S 2000" oder "Flatfish" genannt.
stellt. Im Frühjahr und Sommer 1997 werden die beiden näch- Fünf Boote sollen gebaut werden, um altersmäßig.zur Ausmuste-
sten Einheiten folgen. Mit dieser Klasse entstand der weltweit er- rung anstehende Boote der S.IOORMEN- und NACKEN-Klasse
ste einsatzfiähige Uboottyp mit aullenluftunabhängigem ("Stir- rechtzeitig zu ersetzen, In Dänemark scheint man an einer Be-
ling"-)Antrieb. Die Geschwindigkeit beträgt bei Uberwasserfahrt schaffung dieses neuen Tlps interessiert. Mit ihm soll Ersatz für
ll kn und bei Thuchfahrt 20 kn. die Thuchtiefe wird mit 300 m die "second hand"-Boote geschaffen werden, die Mitte der 60er
angegeben. Die Boote haben vier Bug- und zwei Heck-Torpedo- .lahre in der Bundesrepublik Deutschland für Norwegen gebaut
rohre 533 und 406 mm und können insgesamt bis l8 Torpedos und 1986 an Dänemark weiterverkauft worden waren.

45
Uboor GOTLAND
uu.f Prufue.fhhrt.
Foto:
H.& L.t,cut Ginderen

.":'

THAII-AND
Flugzeu g-lHubsch rauberträger
CHAKRI NARUEBET zu Wasser herauszögernden und entscheidungsschwachen Haltung des Bon-
Am 20. Januar lief auf der spanischen Bazan-Werft in Fcrrol der ner Außenamtes zugeschrieben. Es erübrigt sich hier die Frage,
ihr 1992 in Auftrag gegebene Hubschrauber-/Flugzeugträger ob die Bremer Vulkan-Werft mit diesemAuftrag ihre Wirtschafts-
CHAKRI NARUBUET vom Stapel. Ursprünglich hatte die Bre- lage hätte halbwegs sanieren können und um die Konkursan-
mer Vulkan-Werft diesen lukrativen Auftrag verbucht. Er wäre meldung herumgekommen wäre. Nutznießer wurde die aufstre-
erst auszuführen gewesen, wenn die Bundesregierung die Geneh- bende Bazan-Werft. die damit ihrzweites grolles Kriegsschiffbaute
migung dazu erteilt hätte; diese blieb jedoch aus. Verärgert trat (das erste war der für Spanien gebaute ltäger). Dafür benötigte
daraufhinThailand von demVertrag zurück und vergab denAuf- sie von der Kiellegung bis zum Stapellauf 557 Thge, also rund
trag nach Spanien. Dafi es soweit kam, wird hauptsächlich der I '/, Jahre. Im Juli 1997 will sie den TFäger abliefern.

VOLKSREPUBLIK CHINA LTND TAIWAN

Wachsende Rivalität auch zur See


ln einem Artikel in der russischen Marinezeitschrift "Morskoy
Sbornik" wird über Spannungsbereiche im asiatisch-pazifischen
Großraum - besonders zwischen der Volksrepublik China und
Thiwan - berichtct, wobei die Marinestärken gegenübergestellt wer-
den. So verfügt erstere über einen Bestand von 300 Kampfein-
heiten (ohne Hilfsschiffe). Im einzelnen handelt es sich dabei um
einen nuklearstrategischen UKreuzer, fünf nuklearangetriebene
(Torpedo-)Kampf-Uboote und 95 (darunter 35 in Reserve) kon-
ventionelle Uboote, 17 Zerstörer, 35 Fregatten, 127 FK-Schnell-
boote, 180 Patroler und Kanonenboote und über 50 Minensuch- Stapellctuf des Flug:.eugttigers CHAKRI NAUEBET am 20.
boote. Die Seefliegerkräfte verfügen über 900 Flugzeuge und Hub-
Februur 1996.
schrauber, darunter500 modifizierte MIG-17, MIG-19 und NIIG-
Font: Buzutr-Werrt
2l (in der Volksrepublik als "Shenyang-5", "Shenyang-6" und
"Shenyang-7" bezeichnet) und 75 Jagdbomber "Nanchang Q-5";
hinzu kommen 80 leichte und 35 mittlere Bomber (Il-28 und Tu- über verfügt Thiwans Marine über vier Ubo<lte, je 14 Zerstörer
16), l0 Ujagd-Flugboote Be-6,7 Wasserflugzeuge "Harbin", l3 und Fregatten, eine Korvette, 52 FK-Schnellboote, 4 Patroler und
bordgestützte und 90 landgestützte Hubschrauber. Die Gesamt- l6 Minenabwehrfahrzeuge. Die fliegende Komponente besteht nur
personalstärke beträgt 176 000 Mann, darunter 24 000 Mann ein- aus Hubschraubern, insgesamt etwas über 30. Die Personalstärke
geschiffte, 40 000 Mann bei den Seeluftstreitkr'äften und 112 500 beträgt knapp 30 000 Mann, hinzu kommen noch über 35 000 des
Mann an Land, darunter 42 500 Marineinfanterie. f)emgegen- Marine Corps. das neben der Navy eine Eigendasein führt.

C h ine s isc he r F K -Ze rstii re r ZH UHA I der LU DA - t I I - K I u sse. Foto: H.& L. yuu Gitttletxrt Crtllectiort

+o
Deutsche Marineauszeichnungen I
Zerstörer- Kriegsabzeichen
Orden zur Auszeichnung militärischer Leistungen haben
eine lange Geschichte. Schon kurz nach Kriegsbeginn stiftete der Oberbefehlsha-
Das Eiserne Kreuz, der Pour Le Merite und das Militär- ber der Kriegsrrrarine, Grolladmiral Raeder, auf Anregung
Verdienstkreuz waren die bekanntesten preullischen Deko- vonAdmiral Dönitz, dern ßefehlshaber der U-Boote, am 13.
rationen für militärische Verdienste, die schon vor dem Er- Okt. 1939 für die U-Bootsbesatzungen das tl-Boot-Kriegs-
sten Weltkrieg an Soldaten aller Waffengattungen verliehen abzeichen 1939. Darnit waran die'Ihadition des ErstenWelt-
wurden. Zusätzlich dazu stiftete der preullische König und krieges angeknüpft, in dem das Kaiserliche U-Roots-Kriegs-
später der deutsche Kaiser Kriegs-Denklnünzetr oder Me- abzeichen die einzige Marineauszeichnung geblieben war.
daillen für einzelne Feldzüge oder Sonderunternehmungen' Nach den Anfangserfolgen der U'Boote war die Besetzung
die je nach Verdienst an Soldaten aller teilnehmenden Trup- von Dänemark und Norwegen der näclrste Feldzug, der an
penteile verliehen wurden. Die K<llonial-Denknrünze oder die Kriegsmarine besondereAnforderungen stellte und den
Südwestafrika-Denkmünze sind nur zwei Beispiele dafür. geringen deutschen Kräften einen besonderen Waffenerfolg
Neben diesen Auszeichnungen für militärische Verdienste einbrachte. f)ie Besetzung insbesondere der norwegischen
gab es die traditionsreichen übrigen Verdienstorden. Häfen forderte den Einsatz aller schwimmenden Kräfte und
Außer dem Preußischen König verfügten auch die übrigen der grollartige Einsatz der gesamten Kriegsmarine wurde
Könige, Großherzöge und anderen im Deutschen Reich herr- zu einem vollen Erfolg. Von besonderer Dratnatik und Tta-
schenden Landesherren über ihre eigenen Orden, die für gik war dabei der Kampf um die Besetzung von Narvik. Ein
zivileVerdienste in der ursprünglichen Form verliehen wur- E.fotg bei aieserAufgabe war besonders entscheidend. Ging
den, für Verdienste im Krieg jedoch als zusätzliche Dekora- es bei der Besetzung Norwegens doch vornehmlich um die
tion die Schwerter erhielten. Sicherstellung der Erzzufuhr nach Deutschland aus diesem
Der Königliche Hausorden der Hohenzollern oder der Rote Hafen. ZehnZerstörer wurden mit dieserAufgabe betraut.
Adler Orden sind wohl die bekanntesten ursprünglich zivi- Sie nahmen das Gebirgsjäger-Regiment 139 an Bord und
len preußischen Orden, die in dieser unterschiedlichen Form erreichten nach einer dramatischen Sturmfahrt unter Dek-
verliehen wurden. Da der preußische König gleichzeitig kung durch die Schlachtschiffe SCHARNHORST und
Deutscher Kaiser und damit Oberbefehlshaber aller deut- GNEISIINAII die Einfahrt desWestfjord, mußten dann aber
schen Soldaten wa4 verlieh er seine preußischen Thpferkeits- ihreAufgabe allein durchführcn, da die Schlachtschiffe nicht
auszeichnungen auch an nicht-preußische Soldaten. in dem engen Fjord eingesetzt werden sollten. Die Aufgabe
Im Ersten Weltkrieg gab es also bis gegen Ende zu keine der Zerstörer, nämlich dieAnlandung deutscher Gebirgsjä-
mili&irischen Orden, die nur für einen Einsatz in einem be- ger unter Führung von Generalmajor Dietl im Hafen Nar-
stimmten Gebiet oder verdienstvollen Einsatz in einer be- vik zu sr:hiitzen, gegebenenfalls zu erzwingen, wurde nach
sonderen Waffengattung verliehen wurden. Der Kaiser und schwieriger Einfahrt in den Fjord erfolgreich bewältigt.
die übrigen Landesfürsten verliehen für militärische Ver-
dienste nur ihre Landesorden mit der zusätzlichen Dekora-
tion der Schwerter oder allgemeine Verdienstabzeichen.
Die schon vor dem Ersten Weltkrieg gestifteten Abzeichen
für Flugzeugführer werden dabei außerAcht gelassen, denn
sie wurden als Bef?ihigungszeugnis nach abgeschlossener
Ausbildung verliehen, ohne daß dazu schon militärische
Verdienste nachzuweisen waren.
Die erste militärische Auszeichnung nur für Angehörige ei-
ner bestimmtenWaffengattung war das am l. Feb. l9l8 von
Kaiser Wilhelm II gestiftete U-Boots-Kriegsabzeichen. Es
wurde an die Besatzungen der vor dem Feind tätigen U-
Boote verliehen, "nachdem sie sich auf drei Fahrten gegen
den Feind besonders hervorgetan hatten", wie es in der Stif-
tungsverfügung heißt. Dieses Abzeichen blieb bis l9l8 die
einzige militärische Auszeichnung nur für Marinean-
gehörige.
Auf derdamit geschaffenenlladition wurde aufgebaut, als
nach Ausbruch des Zweiten Weltkrieges eine Reihe beson-
derer Auszeichnungen für Marinesoldaten gestiftet wurde.

* "Marine-Arsenal" wird in den nächstenAusgaben in krser Folge deutsche


Marineauszeichnungen vorstellen. "Nicht Schiffe kämpfen' sondern die
Männer an Bord" war und ist oberster l'ührungsgrundsatz in allen
Marinen der Welt. Deshalh geben die besonderen. nur für Verdienste in
der Marine geschaffenen militärischen Auszcichnungen nicht nur über
Tapferkeit und vorbildliches Verhalten auf See sichtbar Kunde, sondern
auch über die Bedeutung bestimmter Lauflrahnen und Schiffsgattungen' [)u.t Zc rs I ii rc r k r i e g s u b :.e i c I t c rt. F ot tt : SI g. Wi t te r

47
Nachdem die Landung derGebirgsjägergeglückt war, dran- Von Anfang an war im Stiftungserlaß vorgesehen, daß die-
gen britische Zerstörerverbände, unterstützt vom Schlacht- ses Abzeichen auch an Besatzungen anderer Zerstörer so-
schiffWARSPITE, in den trjord ein und versenkten alle zehn wie an Besatzungen der Torpedoboote und Schnellboote
deutschen Zerstörer nach zäher Gegenwehn, Unter den Be- verliehen werden sollte. In mehreren ergänzenden Verord-
satzungsangehörigen gab es viele Gefallene; auch der Füh- nungen wurden die entsprechenden Regelungen noch im
rer der Zerstörer, Kommodore Bonte, verlor dabei sein Le- Jahr 1940 erlassen, so daß nach dem Norwegenunternehmen
ben. Die geretteten Besatzungsmitglieder der deutschen Zer- dieses Abzeichen während des ganzen Krieges für die eh-
störer reihten sich in die Ttuppen des General Dietl ein und renvolleTeilnahme an einer bestimmtenAnzahl von Feind-
beteiligten sich bis zum Rückzug der britischen Verbände fahrten oder Waffenerfolgen verliehen wurde.
aus Norwegen an den Landkämpfen um Narvik.
ZurWürdigung dieses Einsatzes und um dieVerdienste der Erst mit der Stiftung des Schnellboot-Kriegsabzeichens am
Zerstörer-Waffe bei den vorangegangenen Minen-Unterneh- 30. Mai l94l erhielten die Schnellboot-Besatzungen ihr ei-
mungen in der Nordsee hervorzuheben, stiftete Großadmi- genes Kriegsabzeichen.
ral Raeder am 4. Juni 1940 das Zerstörer-Kriegsabzeichen.
Im Stiftungserlaß heißt es: "Vor Narvik und auf mancher Wie bei allen Marine-Kriegsabzeichen umschließt hier ein
kühnen Fahrt gegen England haben die Zerstörer sich un- vergoldeter Eichenlaubkranz das stilisierte Schiff. Als Vor-
ter der Führung ihres tapferen Kommodore Bonte unver- lage bei der Gestaltung desAbzeichens diente dem Graphi-
gänglichen Ruhm erworben. Als Ehrung dieser Täten und ker Paul Casberg der Zerstörer Z 2IIWILIJELM HEID-
zum Ansporn für die junge Mannschaft ordne ich die Ein- KAMP. Das wird an derForm des Klipperbugs und derArt
führung eines Zerstörer-Kriegsabzeichens an". desArtillerie-Leitstandesdeutlich. ChristianWittwer

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D a s Ze r s t ö re rkri e g s ab ze ic hen
wurde an der linken Brust
unterhalb des Eiseren
Kreuzes l. Klasse getragen,
wie hier an dem im Dezember
1943 an Bord des Schlacht-
schffi s gefallenen Konte rad-
mirals Bey (hier noch als
Kapitrin zur See und Kommo-
dore) zu sehen ist. Am linken
Obe rarm das N arv iks c hild.

Foto: Slg. Witter

48
Schwedisches Küstenpanzerschiff OSCAR ll.
Mit dieser Einheit beschloß Schwedens Marine den Bau ihr Dampf wurde in zwölf kohlenbefeuerten Kessel
kleiner Küstenpanzerschiffe, ehe sie kurz vor Beginn Bauart Yarrow erzeugt. Der an Bord aufzunehmende
des Ersten Weltkrieges - offenbar dem weltweit ausge- Kohlenvorrat ereichte füreine Dampfstrecke von 2950
lösten "Dreadnought"-Thend folgend - zu nahezu dop' sm bei 10 kn Fahrt aus.
pelt so großen und erheblich stärker bewaffneten Kü- Die Besatzung bestand aus 326 Mann. Hauptbewaff-
stenpanzerschiffen überging. nung waren zvrei 2l cm-SK Ll45 in je einem Einzel-
Das KüstenpanzerschiffOscAR (es führte seinen Na- turm vorn und achtern.
men zu Ehren des 1907 verstorbenen schwedischen Kö- Als Mittelartillerie dienten acht 15 cm-SK L/50 in vier
nigs Oscar II.) war auf der Lindholmen-Werft in Gö- Zwillingstürmen (aufjeder Seite des Oberdecks zwei),
teborg gebaut worden. Die Kiellegung fand 1,903 statt' dazu gab es noch 10 5,7 cm-Kanonen zurTorpedoboot-
der Stapellauf im Juni 1905 und die Fertigstellung im abwehr. Außerdem hatte das Schiff querab feuernde
April1907. Die Konstruktionsverdrängung betrug 45,6 cm-Unterwasser-Torpedorohre.
4270t, die äußeren Abmessungen lagen bei 95'60 m L913 wurde derBrückenbereich geändert, zugleich da-
Länge über alles, 15,40 m größter Breite und 5,49 m mit ist derbisherige Pfahlmast zu einem Dreibeinmast
Tiefgang. umgestaltet worden.
Der Gürtelpanzer war aus KC- und KNC-Material 1938-39 - das Schiff befand sich noch immer im akti-
(KC ="Krupp Cementiert", KNC = "Krupp Nicht Ce- ven Dienst - folgte eine Modernisierung, wobei u.a. auf
mentiert") beschaffen und erreichte eine Dicke von 100 ölbefeuerte Kessel umgestellt wurde.
bis 150mm. Die weiteren Panzerdicken: Zitadellpan' Das Schiff hatte eine außergewöhnlich lange Dienst-
zerung (oberhalb des Gürtelpanzers) 100 mm, Panzer- zeit: Erst 1950 erfolgte seine Streichung aus der Flotten-
deck 50 nrm,21 cm-Türme 127 - 190 mm, Komman- liste, aber es blieb noch viele Jahre als Hulk erhalten
dostand 175 mm. und diente derAusbildung zurBeherrschung von Ha-
Den Antrieb besorgten Kolbendampfmaschinen auf varien an Bord. 1974ist es in Göteborg abgebrochen
zwei Wellen mit einer Gesamtleistung von 9400 PSi' worden, am gleichen Ort, wo es 71 Jahre zuvor ent-
womit 18,3 kn Geschwindigkeit zu erreichen waren; standen war.
Marine-Arsenal 36
Verkaufspreis: 19,80 DM/ 155,- öS/ 20,80 sfr

Offenbar der gleiche Zerstörer I936 A wie auf der vorderen inneren Umschlagseite, diesmal von der i'Hütte" aus gesehen.
Der Blick geht nach vorn auf den Brücken-Mastbereich, von der die FunkmetJJ'Matratze" sichtbar ist.

PODZUN-PALLAS-VERLAG . 61 2OO Wölfersheim-Berstadt

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