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Ein Zerstörer im Varangerfjord einlaufend.


Marlne-Arsenal
MARINE.
ARSENAL
-,-

Einheiten der 6. Zerstöre$lottille bei der Sicherung schwerer Seestreitkräfte 1942 in Norwegen; voraus der Schwere
Kreuzer fÜruOW am Bildrand rechts der Zerstörer KARL GALSTER (?). Das Bild wurde vom Zerstörer HANS
LODY aus peschossen.

EISMEER 1941 - 43
DIE 6. ZERSTORER.FLOITIILE
IN NI|RWEGEN
SIEGFRIED BREYER

Po DzU N-PALLAS-VE R LAG . 61 200 Wölfershei m-Berstadt


Weiterführende Literatur Ein Wort voraus !
(Auswahl)
Dieses Heft als Nummer I der neu ins Leben gerufenen
Breyer, Die deutsche Kriegsmarine 1935-1945, Band 7: Die "HIGHLIGHT"- Variante des "Marine-Arsenal" berich-
Entwicklungsgeschichte der Zerstörer und Torpedoboote, tet über einen zeitlich abgesteckten Abschnitt der See-
Friedberg/Hessen 1991 kriegshandlungen im Zweiten Weltkrieg. Die Highlights"-
Harnack, Zerstörer unter deutscher Flagge 1934 bis 1945, Hefte sollen ausschließlich bestimmtenAktionen auf See wäh-
Herford 1994 rend dieses Krieges vorbehalten bleiben. In dem vorgeleg-
Koop, Schmolke, Die deutschen Zerstörer 1935-1945, Bonn ten Heft endet die Berichterstattung mit dem Ende des
1996 Meister, Der Seekrieg in den osteuropäischen Gewäs- Kriegsjahres 1942,zu einem Zeitpunkt, da man noch weit
sern 1941-1945. München 1957 entfernt war vom Ende dieses Krieges. Im Mittelpunkt steht
Rohwer, Hämmelchen, Der Seekrieg 1939 -1945, Oldenburg die 6. Zerstörer-flottille, die ihre meisten und verlustreich-
1968 sten Einsätze im Jahr 1942 hatte. Selbstverständlich hätte
Ruge, Der Seekrieg 1939-1945, Stuttgart 1954 über diesen Kriegsabschnitt noch sehr viel mehr geschrie-
Wagner (Hrsg.); Lagevorträge des Oberbefehlshabers der ben werden können, aber das würde den Umfang des Hef-
Kriegsmarine vor Hitler 7939 -1945, München 1972 tes bei weitem überstiegen haben. Bei der Übersicht über
Whittey, Die deutschen Zerstörer im Zweiten Weltkrieg, weiterführende Literatur nimmt das vortrelfliche Werk von
Stuttgart 1995 Wolfgang Harnack einen Platz in vorderster Reihe ein; auf
Verfasser nicht genannt, "Deutsche Zerstörer versenkten in dieses seien alle Leser hingewiesen, die mehr über dieses
der Barentssee...", Berlin 1943 Thema erfahren wollen. Zielsetzung für das Heft war es,
besondere Ereignisse herauszufiltern, gewissermaßen
Schlaglichter zu setzten, um die Höhen und Tiefen des Ein-
satzes dieser Flottille aufzuhellen.Wie dort der Seekrieg von
Bildquellennachweis 1943 bis zum Ende weiterverlief, wird ein anderes Heft do-
kumentieren.
Einen nicht unwesentlichenAnteil an diesem Heft hat Herr
Aufgeführt sind diejenigen Bildquellen, die jeweils zur Ver- Emil Theilen. der seinerzeit alsArtilleriemechaniker von Juni
fügung standen. In vielen - wohl den meisten - Fällen ist es 1941 bis Mai 1945 auf HANS LODY gefahren ist und vieles
nicht mehr möglich, den wirklichen Urheber zu ermitteln. zu Papier gebracht hat, was von Bedeutung war. Ihm sei
Deshalb sind die Sekundärquellen angegeben, sonst - wenn dafür und auch für das von ihm stammende Bildmaterial
möglich - die vermutete Herkunft oder die Sammlungs- herzlichst gedaukt.
bezeichnung.
Theilen (17);
Sammlung Breyer (14);
Lobecke f (20);
u/i (PK-Aufnahmen und andere ?) (19);
FFO-Archiv (9);
Sammlung Pletscher (1);
Skizze auf Seite 4: Copright S. Breyer.

@ Copyright 1999
Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, Vertrieb: Alleinvertrieb
beim PODZUN-PALLAS-\'ERLAG GmbH, Podzun-Pallas-Verlag GmbH ftir Österreich:
Kohlhäusersh:8 Kohlhäuserstr,8 Pressegroßvertrieb Salzburg
6T200 WÖLFERSHEIM.BERSTADT 612fi) Wölfersheim-Berstadt 50El Salzburg-Anif
Tel. 0 60 36 /94 36 - Fax 0 60 36 / 62 70 Telefon: 0 60 36 I 9436 Niederalm 3{X)
Internet: http://www.podzun-pallas.de Telefax: 0 60 36 I 62 70

ISBN: 3 -7909 - 0684 -0


Für den österreichischen Buchhandel:
Verantwortlich für den Inhalt ist der Auton Buchhandlung Stöhr GrnbH, Lerchenfelder Straße 78-80, A-1080 Wien
Gesamtredaktion: Siegfried Breyer
Tbchnische Herstellung:
lvllN ffeinz Nickel Satz & Druck.66482 Zweibrücken

)
DIE 6. ZERSTORERFLOTTILLE

Im Januar 1937 wurde der erste Zerstörcr, LEBERECHT seiner Stellung als Chef der 6. Zerstörerflottille. Die neu auf-
MAASS (Z l),in Dienst gestellt und dem Verband des Füh- gestellten Flottillen waren:
rers der Torpedoboote (Rd.T) unterstellL Danach folgten wei- 5. Zerstörerflottille mit FRßDRICH ECKOLDT
tere Zerstörer; als der Krieg begann, befanden sich2lZer- (Z 16) als Führerboot
störer im Dienst.Anfangs waren die Zerstörer in selbständi- ERICH STEINBRINCK
gen Divisionen zu je drei Booten zusammengefaßt, jedoch (zrs\
später in Flottillen zu jeweils sechs Booten formiert. Im No- FRIEDRICH IHN (Z 14)
vember hat man den bisherigen Befehlsbereich des Rd.T. RICIIARD B.ETTZEN (Z 4),
geteilt. Die Zerstörer wurden dem Ed.T. entzogen, für sie 6. Zerstörerflottille mit KARL GALSTER (220) als
hat man als neue Stellung die des Führers der Zerstörer Führerboot
(E d.Z.) geschaffen. DieTorpedoboote und Schnellboote yer- TIERMANN SCHOEMANN
blieben dem Rd.T. (27)
Am 12. Februar 1940 trat die Neugliederung des F.d.Z.-Ver- IIANS LODY (Z 10) und
bandes in Kraft. Führer der Zerstörer war seit November etwas später
1939 der Kapifän zur See und Kommodore Friedrich Bonte PAULJACOBI (Z 5) und
(Crew IV/14), als Führerbootr diente der Zerstörer WIL- THEODOR RTEDEL (Z 6).
IüLM IIEIDKAWP (Z 2l). Danach sah das Organisations- Laut Kriegstagebuch des stellvertretenden Ed.Z. wurde die
gefüge des Rd.Z.-Verbandes wie folgt aus: 6. Zerstörerflottille am 18. April 1940 aufgestellt und be-
1.. Zerstörerflottille mit FRIEDRICH ECKOLDT stand bis zum20. Mai 1945: sie war Stammflottille für:
(216) als Führerboot PAULJACOBI (Z 5): Kriegsende überlebt
ERICH STBINBRINCK
(z rs) THEODOR RIEDEL (Z 6): Kriegsende überlebt
FRIEDRICH IHN (Z 14)
MAX SCHULTZ (Z 3) * HERMANN SCHOEMAI\N (Z 7): 2.Mar 1942 durch Feind-
RICHARD BEITZEN (Z 4) einwirkung gesunken
GEORGTHmLE (22)*x
2. Zerstörerflottille mit PAUL JACOBI (Z 5) als BRLINO HEINEMANN (Z 8): 25. Januar 1942 durch Feind-
Führerboot einwirkung gesunken
TIIEODOR RIEDEL (Z 6)
TIERMANIN SCHOEMANN HANS LODY (Zl0)z Kriegsende überlebt
(27\
LEBERECHT MAASS (Z 1)* KARL GALSTER (220): Kriegsende überlebt
BRI.INO HEINEMANN (Z 8)
3. Zerstörer{lottitte mit HANS LÜDEMAr{N (Z 18) xx Z35z 12. Dezember L944 durch Feindeinwirkung gesunken
als Führerboot
ANTON SCHMITT (2221x* 236:12. Dezember 1944 durch Feindeinwirkung gesunken
KARL GALSTER (Z 20)
HERMANN KTINI\IE (Z 19) ** Z 432 3. Mai 1945 selbst versenkt.
DMTER VON ROEDER (Z
177 xx Am 1. Dezember 1940 wurde die 8. Zerstörerflottille mit
4.Zerstörerflottille mit WOLFGANG ZENKER (Z 9) acht neuen Booten (223 - Z 30) aufgestellt. Nach dem Ver-
** als Führerboot lust von vier Zerstörern zwischen 1942 und 1944 hat man
ERICH GmSE (Z 12) xx sie aufgelöst und die vier verbleibenden Boote aufdie 5. und
IIANS LODY (Z r0) 6. Zerstörerflottille verteilt. Flottillenchefs der 6. Zerstörer-
KOELLNER (z 13) flottille warrn:
IIu"" - ab 14. Mai 1940 Kapitän zur See Erich Bey (Crew
B*ERND VONARMIN (Z 11) A16),26. Dezember 1943 auf dem Schlachtschiff
SCHARNHORST gefallen,
- vom 1. November 1940 bis 30. April 1943 Kapitän
Der Untergang zweier Boote am 22. Februar 1940 (mit ei- zur See Alfred Schulze-Hinrichs (Crew V18),
nem * gekennzeichnet) und von zehn Zerstörern im April - vom 1. Mai 1943 bis 12. Dezember 1944 Kapitän
1940 im Raum Narvik (mit xx gekennzeichnet) und der zur See Friedrich Kothe (Crew VIV18), gefallen
Soldatentod von Kapitän z. S. und Kommodore Bonte mach- aufZerstörer Z 35, und
te daher eine Neugliederung erforderlich. Es wurde daher - vom 8. Februar bis 20. Mai 1945 Kapitän zur See
die Bildung zweier neuer Zerstörerflottillen befohlen und Heinz Peters (Crew ?A).
der bisherige Vertreter des F.d.Z., Korvettenkapitlin Alfred
Schemmel (Crew VIV18) mit der Übernahme der Geschäf- Den ersten Einsatz in den norwegischen Gewässern erlebte
te des F.d.Z. betraut. Im Mai 1940 wurde dann Kapitrin zur die 6. Zerstörerflottille im Juni 1940. Im Zuge des Flotten-
See Erich Bey neuer Ed.Z. und zwar in Personalunion in unternelunens "Juno" - es war der Vorstoß der Flotte nach
Norden bis in Höhe der Lofoten zur Entlastung der hart
bedrängten Narvik-Front - stieß die aus den Schlachtschif-
rIm deutschen Marine-Sprachgebrauch wurden die Zerstörer als "Boo- fen SCHARIIHORST und GNEISBNAU. dem Kreuzer
te" bezeichnet und nicht als "Schiffe". ADMIRALHIPPER. den Zerstörern HANS LODY.IfiR-
Typskiue eines Zerstörers 1934 A (hier Z 9 - 13). Dieser Typ war der 6. Zerstöre(lottille hauptsächlich vertreten.

MANN SCHOEMANN, ERICH STEINBRJNCK (die der te den Einsatz von angemessen starken Seestreitkräften er-
5. Zerstörerflottille angehörte und für diese Operation der forderlich. Als slärkste schwimmende Einheiten kamen die
6. Zerstörerflottille zugeteilt wurde) und KARL GALSTER Zerstörer und Torpedoboote in Betracht. Das bedeutete, daß
sowie den Torpedobooten JAGUAR und FALKE bestehen- die wenigen Zerstörer, welche die Kriegsmarine nach dem
de Kampfgruppe unter dem Befehl von Admiral Wilhelm verlustreichen Norwegen-Unternehmen noch verblieben wa-
Marschall in bisher unerkannt gebliebenen britische Rück- ren, aus derHeimat und aus Norwegen abgezogen und nach
zugsbewegungen hinein und versenkte den Flugzeugträger Westen beordert werden mußten. So ist die Verlegung der
GLORIOUS, seine beiden Begleitzerstörer ARDENT und 5. und 6. Zerstörerflottille nach Frankreich befohlen wor-
ACASTA, den Thuppentransporter ORAMA' den UJäger den. Zusammen mit den anderen in diesem Raum einge-
JUNIPER und den Thnker OILPIONEER. EineAnzahl von setzten Seestreitkräften hatten sie dieAufgabe, das Küsten-
Überlebenden konnte gerettet werden, von LODY wurden vorfeld vor gegnerischem Zugriff zu sichern und An- und
98 Mann an Bord genommen, von GALSTER 68 UNDVON
ADMIRAL HIPPER 108. Auf dem Rückmarsch brachte
HANS LODY einen Fischdampfer auf und beorderte ihn Ein Bild aus frühen Thgen des Zweiten Weltkrieges:
mit einem Prisenkommando nach Thondheim; dort gingen Zerstörer im Frühjahr 1940 in norwegischen Gewässem.
am 9. Juni alle bei dem Flottenunternehmen beteiligten Ein- Der Blick geht vom achteren Scheinwerferstand nach
heiten vor Anker. Am 22. Jun 1940 wurde von dort aus der achteraus. Hinter dem Mast die Hütte, hier noch mit
Rückmarsch in die Heimat angetreten, jedoch außerGNEI- zwei einzelnen 2 cm-FlaMG C 30. Im Hintergrund das
SENAU UNd ADMIRAL HIPPER. Schlachts chiff SC HARN HO RST und e in Sicherungs-
Die nächste größere (und vorerst letzte) Unternehmung von
Norwegen aus stand im Juti 1940 an. Hierbei ging es um die Jlugzeug.
Rückführung des am 20. Juni 1940 durdr Torpedotreffer
imVorschiff beschädigten Schlachtschiffes GNEISENAU zur
Reparatur in die Heimat. Sicherungsgeleit gaben HANS
LODY, PAUL JACOBI, FRIEDRICH ItfN und KARL
GALSTER. zusätzlich noch die Kreuzer NURNBERG und
ADMIRAL HIPPER (dieser ist jedoch zur selbsttindigen
Durchführung des Handelskrieges entlassen worden). Das
Unternehmen endete mit dem Einlaufen in Kiel am 28. Juli.
Schon am Thge danach verlegten HANS LODY' PAULJA-
COBI und KARLGALSTER nach Wilhelmshaven, um in
derWestwerft Reparaturen erledigen zu lassen. GALSTER
undJACOBI würden als erste wiedereinsatzbereitund nah-
men ab MitteAugust an Minenunternehmungen in der süd-
lichen Nordsee teil.
Nachdem im Frühjahr 1940 Frankreich als Kriegsgegner
ausgeschaltet worden war und sich die an der Kanalküste
und an den Gestaden des Atlantiks gelegenen Häfen unter
deutscher Kontrolle befanden, änderten sich die Bedingun-
gen der Seekriegsführung gegen Großbritannien entschei-
dend. Von dort aus waren die Anmarschwege der Uboote
auf die britischen Seeverkehrslinien weit kürzer, wenn auch
nicht weniger ungefrhrlich. Voraussetzung dafür war jedoch
die Beherrschung des dortigen Küstenvorfeldes. Das mach-

A
Rückmarschwege der Uboote offenzuhalten. Zudem stand
in jenen Wochen das Unternehmen "Seelöwe" an, die Lan-
dung auf britischem Boden. Eine solche konnte nur dann
gelingen, wenn dort die Luftherrschaft gesichert war. Einen
genau so hohen Stellenwert hatte die Seeherrschaft im mit-
telbaren und unmittelbaren Landungsraum. Die Kriegsma-
rine mußte dort mit ihren imVerhältnis zur Strirke der Roval
Navy sehr bescheidenen Überwasserkräften die Seeheir-
schaft zu erkämpfen versuchen, ein kühnes, wenn nicht so-
gar aberwitziges Unternehmen. Große Kriegsschiffe dort
ohne Zerstörerschutz dort einzusetzen wäne vermessen gewe-
sen. Weil es der Luftwaffe entgegen der Versprechungen ih-
res Oberbefehlshabers (an dem fliegenden Personal lag es
nicht!) nicht gelang, die Luftherrcchaftzu erkämpfen, mußte
der "Seelöwe" aufgeschoben und schließlich ganz aufgege-
ben werden, um mit der Masse der Kräfte die Sowjetunion
anzugreifen. Das Ziel der Besetzung des britischen Insel-
reiches ist nie aufgegeben worden, man hoffte, es durchAb-
schneiden der seewärtigen lebenswichtigen Zufuhren durch
die stetig wachsende und immer erfolgreicher operierender
Ubootwaffe doch noch zu erreichen. Doch zurück zur Dislo-
zierung der Zerstörer im Westraum.
Am 9. September 1940 verließen die ersten fünf Boote - es
waren dies HANS LODY (mit dem F.d.Z an Bord), KARL
GALSTER (mitdem Chef der5. Zerstörerflottille), FRIED-
RICH ECKOLDT und (als einzige Boote der 5. Zerstörer-
flottille) THEODOR RIEDEL und FRIEDRICH IHN -
Wilhelmshaven und erreichte amThge darauf Le Havre und
am 11. September Cherbourg. Von hier aus erfolgten ver-
schiedene Vorstöße gegen die britische Küste und Minen-
unternehmen.Am 23. September kamen PAIJLJACOBI und
ERICH STEINBRINCK hinzu, so daß dort insgesamt sie-
ben Zerstörer verfügbar waren. Am 10. Oktober 1940 gab
Den Eiswinter 1939/40 verbrachten die Zerstörer in
es bei einem Luftangriffauf Brestdurch Bordwaffenbeschuß
Nordseehrifen. Hier sind fünf Zerstörer 1934 A in
zwei Tote auf HANS LODY und je einen auf THEODOR
P äc kc he n fe s t g,e mac ht i n e i ne m e i s b e de c kt e n S t ützp unkt
RIEDEL und FRIEDRICH ECKOLDT. Die Schäden an
den Booten blieben gering. zu sehen. Das Hoheitsemblem an der Brückenhausfrctnt
ist noch vorhanden, Zeichen dqfiir dalS die Affiahme
Am 17. Oktober 1940 hatten die im Westraum dislozierten noch nicht lange nach Kriegsbegirut entstcrnden ist.
Zerstörer dort ihr erstes Seegefecht zu bestehen. Bei einem
Vorstoß gegen den Bristol-Kanal stießen HANS LODY, Erich

STEINBRINCK, FRIEDRICH IHN, KARL GALSTER


Z,erstörer in Kiellinie mit langsamster Fahrt einlaufend und THEODOR RIEDEL beim Anmarsch auf britische
in eine Basis. Der zweite Zerstörer verfiigt bereits über Ütberwassereinheiten, vor allem Zerstörer, aber auch - nach
clie " Matratze" auf der Brücke: dies war die bordeigene dem ersten Meldeaufkommen - Kreuzern. Bei hohen Fahrt-
Be ze ic hnung .fiir die Antenne de s F unkmeJ3o rtung s - stufen kam es dabei zu einem Passiergefecht. Dabei glaubte
perätes. man auf STEINBRINCK, einen Kreuzer durch einen
Torpedotreffer schwer beschädigt zu haben (was sich später
als Irrtum herausstellte). Auf keiner Seite gab es keine Aus-
ffille von Gefechtswerten, auch personelle Verluste, traten
nicht ein. Für den 26. Oktober 1940 war ein Vorstoß von
fünf Booten der 5. Zerstörerflottille (FRIEDRICH
+- ECKOLDT, RJCHARD BEITZEN, FRIEDRICH IHN) UNd
6. Zerstörerflottille (HANS LODY und KARL GALSTER)
bis in Höhe der nordspanischen Küste vorgesehen. Noch

t{ ehe es dazu kam, wurde das Unternehmen aufgegeben, weil


einer der daran beteiligten Zerstörer wegen Versalzung sei-
ner Antriebsanlage die Fahrtbereitschaft eingebüßt hatte.
Zu diesem Zeitpunkt lagen drei weitere Zerstörer in Brest
fest, auch sie waren wegen Probleme mit ihren Maschinen-
anlagen nicht mehr fahrftihig.
Am 1. November 1940 stieg der Ed.Z. von HANS LODY
auf KARLGALSTER über. Neuer Chef der 6. Zerstörer{Iot-
tille wurde der bereits an anderer Stelle benannte Kapitän
z. S. Schulze-Hinrichs; er schiffte sich auf HANS LODY ein.
Wegen nicht länger aufschiebbarer Maschinen-Instandsetz-
ungsarbeiten mußten fünf Zerstörer in die Heimat zurück:
sich HANS LODY für das Flottenunternehmen "Rhein-
€nglildrcr fireutet torpc0lctf übung" bereit - es war die jene Operation, tlei der das
DNB. tÜ.tlln, l& Dllobcr lslo.
Schlachtschiff BISMARCK und der Schwere Kreuzer
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marsch am 24. Mai auf eine britischen Schlachtschiffgruppe
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boto Doa stießen (wobei der Schtachtkreuzer HOOD versenkt wur-
ocicöt äu. 3ur tlcrfolnung bee Seinbcs ourbcn $Iugtrcugc de) und die BISMARCK dann drei Täge später der briti-
3ll'flj,,?1.,Pä:.il'.'j:'ft Htn|;:.lT;lli'f
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Dic illre €tillpunltel:",1k'Jlgij;?l
unucrlibrt in ,r.:'311|gllf 6u:
bcrcite-bctttnntgegcbett, gelnng cs in bct lc$ten 9ln$t"belc.lne.ut schen Übermacht erlag.Am 19. Mai stieß HANS LODY im
Sorftob öcutldler €{ncllboote gcocn Dle cngltloe (,^uoo-ll' südlichen Großen Bett auf dieBISMARCK-Gruppe und be-
tüfte,6urei bcooffncie fetnblicit $onbelol{iffe unb Socl feinbll{c Sonlcr
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rnit insoefcmt 33000 Sgtl.
SgW. Äu oerlenlen gleitete sie nach Norwegenl nach einem Kurzaufenthalt im
lDlcl6tobl ron
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uorr nsyrrsxrEurru{'
qemelüet oorDen flnD, Dot oul laln?t kors-Fjord nahe Bergen blieb IIANS LODY bei der Grup-
lcnte n Unternöbmrrnq ins;elomt- 4t ffn SSC. feinblidten $onbelsloiffr' pe und wurde am22. Mai nordwestlich Tbondheim entlas-
roumg perf tnlt. Oomii bot ilopitänleutnont lBlci{robt lntg'loml ien und kehrte am 25. Mai nach Wilhelmshaven zurück.
03 882 ts99. perniötet.
Am22.Juni 1941 begann das Unternehmen "Barbarossa,
der Wehrmacht gegen die Sowjetunion. "Obwohl es seit 1933
Eine fiir ihre Zeit charakteristische Pressemeldung über
einen Zerstörererfolg. Nach dem Krieg hat sich heraus- bekannt war, daß die Sowjetunion imWeißem Meerund an
gestellt, dalS sie auf einer Fehlbeobachtung beruhte. Die der Barentssee Flottenbasen und schwimmende Streitkräf-
te in wachsender Zahl unterhält, hatte man deutscherseits
Meldung war Bestandteil des tciglich beknnntgegebenen
eine Seekriegsführung gegen die Sowjetunion in diesen Ge-
" We hrmacht sb e ric hte s" .
wässern nicht von vornherein planmäßig vorbereitet. Die
deutsche Seekriegsleitung scheint auch nicht damit gerech-
Von der 5. Zerstörerflottille waren es FRIEDRICH ECK- net zu haben, daß England unverzüglich Anstrengungen
OLDT, ERICH STEINBRINCK UNd FRIEDRICH IHN unternehmen würde, um den Sowjets mit Kriegsmaterial
und von der 6. Zerstörerflottille PAUL JACOBI und THEO- und Lebensmittellieferungen nach nordrussischen Häfen zu
DOR RIEDEL. Am 5. November verließen sie Brest und Hilfe zu kommen" 2. "Die Barbarossa"-Planung hatte mit
erreichten via Armelkanal am 7. und 8. November die Hei- keinem Wort Einsatzmöglichkeiten deutscher oder sowjeti-
mat. scher Seestreitkräfte in den Polarmeeren berücksichtigt; so
In Brest verblieben KARL GALSTER und HANS LODY kam es, daß am "Barbarossa-Thg" - dem22. Juni 1941 -
(6. Zerstörerflottitle) und RICHARD BEITZEN (5. Zer- ledigtich schwache deutsche Küstenverbände im norwegi-
störerflottille). Am 28. November unternahmen diese einen schen Raum lagen. Die sowjetische Nordflotte verfügte zu
Vorstoß gegen die britische Küste von Plymouth. Dabei tra- dieser Zeit zwar über keine Schlachtschiffe und auch über
fen sie auf ein kleines Küstengeleit und versenkten zwei keine Kreuzer, aber zu ihr gehörten an die zehn Zerstörert
Schlepper und beschädigten zwei weitere Schiffe. Dann drei Torpedoboote, zwanzig Minensucher und ca. dreißig
tauchten die britischen Zerstörer JAVELIN' JUPITER' Torpedoschnellboote, dazu Uboote, deren Zahl bald auf über
JACKAL, JERSEYund KASHMIR auf und es entwickelte 40 stieg.
sich ein Gefecht, bei dem die JAVELIN von einem Torpedo Es war für die deutsche Reichsführung eine böse Uberra-
getroffen wurde (sie konnte aber eingebracht werden). Das schung als Großbritanniens Premier, Winston Churchill'
Gefecht brachte keine Entscheidung und endete so schnell' sogleich nach dem deutschen Angriffsbeginn erklärte, daß
wie es begonnen hatte.Auf deutscher Seite gab es kaum Schä- Großbritannien die Sowjetunion in ihrer Verteidigung ge-
den und keineAusf?itte und personellenVerluste.Am 5. De' gen die deutschenAngreifer zu unterstützen gedenke. Schon
zember 1940 marschierten dann auch KARL GALSTER am 12. Juli 1941 kam es dann zu einem Beistandsabkommen
und HANS LODY in die Heimat zurück zur Werftliegezeit. zwischen den Briten und den Sowjets, auf Grund dessen mit
Am 20. Oktober 1940 befanden sich alle Boote der 5. und 6. Kriegshitfslieferungen begonnen werden sollte. Der kürze-
Zerstörerflottilte in heimischen Werften, keiner von ihnen
war noch einsatzbereil Ab Januar 1941 kehrten sie nach il"i*, o.. seekrieg in den osteuropäischen Gewässern lg4l-1g45",
und nach zu ihren Flottillen zurück. Ab 15. Mai 1941 hielt s. 136.

Von einem Zerstörer 1934 A der Serie Z 5 - B aufgenom- Begleitschutzfir den Schweren Kreuzer ADMIRAL
men: Sicherung fur zwei groJ3e Einheiten, und Twar für HIPPER und das SchlachtschiffGNEISENAU durch
den Schweren Kreuzer ADMIRAL HIPPER und das als Einheiten einer Zerstörerflottille. Das Bild kam 1940 in
Versorger dienende TroJ3schiff NORDMARK. Das Bild Norwegen zustande.
entstand 1940 oder 1941 in norwegischen Gewössern.

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Fgryffi;
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steWeg dafürwarwie während des ErstenWeltkrieges (auch boote erfolglos an. Die Murmanküste wurde am24. Juli er-
damals wurde Rußland von den Ententemächten mit Kriegs- reicht; dort kam es zu einem Gefecht mit dem schwach be-
material versorgt) über die Barentssee zu den Häfen von waffneten sowjetischen Vermessungsschiff MERIDIAN, das
Murmansk und Archangelsk. Das machte deut-scherseits versenkt wurde; wenig später wurde ein gewassertes sowje-
die Präsenz von geeigneten Seekriegsmitteln im Nördlichen tisches Flugboot in Brand geschossen und ging unter. Auf
Norwegen er{orderlich. Als am besten geeignet dafür boten dem Rückmarsch griffen einige sowjetische Flugzeuge den
sich die Zerstörer an. Es wurde daher befohlen, die 6.Zer- Zerstörer an. erzielten aber keine Tbeffer.
störerflottille dorthin zu verlegenl dabei konnte aufBoote . 30.-31. Juli 1941: Auslaufen der Zerstörer HANS LODY.
der 5. Zerstörerflottille (RICHARD BBITZEN. FRIED- KARL GALSTER, RICHARD BEITZEN, HERMANN
RICH ECKOLDT) zurückgegriffen werden, da diese in der SCHOEMANN und FRIEDRICH ECKOLDT mit dem

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Auf dem Liegeplatz bei Hopla-Eleven nahe Trondheim. Zu sehen ist hier HANS LODY.

Heimat gerade Werftliegezeiten hinter sich gebracht hatten Auftrag, weit nach Osten vorzustoßen, bis zur Insel Kolguev.
und so für Norwegen schnell verfügbar waren. Am 10. Juli Dieses Unternehmen traf in eine im Gang befindliche briti-
1941 erreichten HANS LODY (mit dem Chef der 6. Zerstö- sche Flottenoperation mit dem Flugzeugträger VICTO-
rerllottille an Bord). RICHARD BEITZEN und FRIED- RIOUS und FURIOUS, den Schweren KreuzernDORSET-
RICH ECKOLDT Kirkenes; einen Thg später trafen KARL SHIRE und SIJFFOLK sowie vier Zerstörer: deren Ziel wa-
GALSTER und IIERMANN SCHOEMANN ein. Die Ein- renAngriffe ihrer Thägerflugzeuge auf die in den Häfen Pet-
sätze dort ließen nicht lange auf sich warten: samo und Kirkenes liegenden deutschen Marineeinheiten.
.Am L2. Juli gingen HANS LODY, HERMANN SCHOE- Der britische Verband war von der deutschen Luftaufklä-
MANN, RICHARD BEITZEN, FRIEDRICH ECKOLDT rung erfaßt worden, worauf das Zerstörerunternehmen ab-
und KARLGALSTER ankerauf und stießen gegen die Kola- gebrochen wurde. Zwar führten die Briten gegen Petsamo
Küste vor.Am 13. Juli kamen drei kleinere sowjetische Fahr- und Kirkenes ihre geplantenAngriffe durch, doch erzielten
zeuge in Sicht, zwei von diesen wurden versenkt. Auf dem sie kaum Erfolge und verloren obendrein 15 Flugzeuge. Die
Rückmarsch wurden die Zerstörer erfolglos von sowjeti- Zerstörer kehrten in den Thnafjord zurück, aber am glei-
schen Flugzeugen angegriffen, sie erreichten ohne Verluste chenThg verließen sie diesen wieder, um ein Geleitnach Kir-
und Schäden den Tänafjord. kenes zu bringen.
. Schon am 15. Juli folgte der nächste Einsatz, er hatte das So ging es laufend weiter. VonAugust an standen zahlreiche
Nordkap zum Ziel,Aufgabe war es, in diesem Gebiet aufzu- Geleitschutzaufgaben längs der norwegischen Küste an. Es
klären. Die Operation endete am 16. Juli ohne Ergebnisse waren so viele, daß die Boote und ihre Besatzungen überan-
mit der Rückkehr nach Kirkenes. sprucht wurden und sich zwischen den Einsätzen nur wenig
.22. hr\l94lz Zu einem Verstoß gegen die Murmanküste erholen konnten. Dabei gab es immer wieder Störungen an
liefen IIANS LODY, KARLGALSTER, RICIIARD BBIT: den unzuverlärsigen Antriebsanlagen zu beheben. Zudem
ZEN. HERMANN SCHOEMANN und FRIEDRICH ECK- uurde die Einsatzbercitschaft der Zerstörer ab Sommer noch
OLDT aus dem Thnafjord aus, doch mußte IIANS LODY durch zunehmende Abkommandierungen erfahrener Offi-
wegen einer kurz nach dem Auslaufen aufgetretenen Ma- ziere zur Ubootwaffe behindert. Auch gab es Seeunfdlle wie
schinenstörung nach Kirkenes entlassen werden. Der Chef z. B. am 12. Oktober l94l mit FRIEDRICH ECKOLDT
der 6. Zerstörerllottille stieg deshalb von LODY auf KARL und dem MinensuchbootM29: beide wurden beimAnker-
GALSTER um. Am Abend griffen zwei sowjetische Flug- aufgehen von einem norwegischen Dampfer gerammt.
FRIEDRICH ECKOLDT mußte deshalb in die Werft und
kehrte erst nach länger als einem halben Jahr zur Flotte
zurück.
Eine gewisse Entlastung brachte die Verlegung der neu auf-
gestellten 8. Zerstörerflottille im Herbst l94l nach Norwe-
gen,'ihr gehörten die neuen, mit 15 cm-Geschützen bewaff-
neten Zerstörer an.
Der 9. August l94l brachte wieder einer Vorstoß der 6. Zer-
störerflottillen mit den Booten HANS LODY, RJCHARD
BEITZEN und FRIEDRICH ECKOLDT. IhreAufgabe war
ein Vorstoß gegen die Kildin-Insel und die Mündung des
Kola-Flusses. In den frühen Morgenstunden des l0.August
kam es zu einer Begegnung mit dem sowjetischen Wach-
fahrzeug TUMAN; dieses sank brennend nach tapferer
Gegenwehr im Feuer der Zerstörer. Wenig später wurde der
Zerstörerverand von Küstenbatterien auf der Pogan-Halb-
inseln und bei Medveyi unter Feuer genommen; ohne daß
sieTheffer abbekommen hatten, vermochten sich die Zerstö-
rer mit hoher Fahrt zu entziehen. Bald danach griffen drei
sowjetische Flugzeuge an, ihre Bomben lagen im Kielwas-
ser der Zerstörer, allein auf RICHARD BEITZEN gab es
durch Naheinschläge Schäden in der Maschinenanlage mit
der Wirkung, daß die Geschwindigkeit herabgesetzt wurde.
Die Unternehmung endete mit dem Einlaufen in Kirkenes
bzw. Narvik.
Und immer wieder mußten Zerstörer in die Heimat entlas-
sen werden, um dringende Instandsetzungen durchführen
zu lassen, so im August um September allein vier Boote:
HERMANN SCHOEMANN, PAUL JACOBI, RJCHARI)
BEITZEN und FRIEDRICH ECKOLDT.
Danach ging es weiter mit der fast zur Alltagsroutine wer-
denden Geleitschutztätigkeit. Die dramatischen Gescheh-
nisse am 30. August 1941 hoben sich jedoch aus dem ge-
wohnt gewordenen Rahmen heraus: An diesem Thg waren
KARL GALSTER und HANS LODY aus Thomsö ausgelau-
fen, ersterer um ein Geleit nach Loppa (zwischen Thomsö
und Hammerfest) zu bringen, letzterer, ebenfalls mit einem
Geleit, mit Kursbestimmung Kirkenes. Dabei schoß ein
Uboot mehrere Torpedos, die zwei Frachtertrafen und unter-
gehen ließen. Die Zerstörer warfenWasserbomben, auch aus
der Luft wurde Jagd aufdas Uboot gemacht, aber offenbar
ohne Erfolg.
Eine gewisse "Abwechslung" war der Thanport von Heeres-
truppen für die Eismeerfront; dieser erfolgte am 3-l4. Au-
gust 1941, beteiligt daran waren HANS LODY und KARL
GALSTER.
Bald nach Beginn des dritten Kriegsjahres stand das Unter-
nehmen "Polarnacht" an: Am 15. Januar 1942 trat das
SchlachtschifT TIRPITZ aus der Deutschen Bucht heraus
seine Verlegungsreise nach Norwegen an; bei ihm befanden
sich die Zerstörer PAULJACOBI, BRUNO HEINEMANN
und der ganz neueZ29. Der Verband erreichte unangefoch-
ten TFondheim. Der Zeitpunkt des Unternehmers war ge-
wählt worden, um die lang andauernde Polarnacht atuzunut-
zen (der Name der Operation ließ das offenkundig werden).

Oben: Mit hoher Fohrt int Norclmeer Blick ouf das


Vo rs c hiff e ine s Ze rst ii re rs.

Darunter: Am Rande der Kolabucht sind Geg,ner ent-


deckt, mit holrcr Fahrt nühert mon siclt ihnen; die
Ge sc hütze s ind in F e ue rbe re it sc |rufi .

Drittes Bild: Zerstörer KARL GALSTER beim Feuem.

Unten: Ein sowjetisches Küstentanksc'hiff ist schwer


getroffen uncl geht in Flamrnen auf.

8
Eines der beiden 2 cm-FlaMG C 30 auf der Hütte eines
Zerstörers; erst ob 1942/43 sind diese Waffen durclt
eine Verlingslafette ersetzt worden.
Sowjetische Flugboote greifen mit Bomben und Bord-
waffen an. Sie werden von den 3,7 und 2 cm-FlaWaffen
der Zerstörer abgeweltrt. Hier ein Blick auf die Back-
bord-3,7 cm-Zwillingsflak eines Zerstörers 1934 A
wtihrend des Feuents.

Auf der Brücke eines Zerstörers (wahrscheinlich


RICHARD BEITZEN). Das Brückenpersonal hält
Ausguck, inmitten der Kommandant (mit weitSer Mütze).

Rechts unten: Die Flottille geht auf nördlichen Kurs,


noch befindet sie sich nicht in der offenen See.
Im Vordergrund die Back eines Zerstörers mit dem
Hakenkreuz- Emblem als Flie ge rerkennungsryichen.
Dieses Unternehmen stand mittelbar in engem Zusammen- zung des Überraschungseffektes ablaufen, und zwar via Ar-
hang mit der Rückführung der in Brest festliegenden schwe- melkanal. Hierzu war eine Konzentration starker Geleit- und
ren Einheiten. "Hitlers ständige Furcht davor, daß sich die Sicherungskräfte und die Bereitstellung von Luftstreitkräf-
Alliierten in Norwegen festsetzen könnten, bewirkte mehr ten in angemessener Stärke erforderlich. Dazu verlegten eine
für eine Schwerpunktbildung als nüchternes Studium der Anzahl von Booten der 5. und 6. Zerstörerflottille in den
Lage. Er ließ Anfang 1942 starke See- und Luftstreitkräfte Westraum. Es waren RICHARD BEITZEN' FRIEDRJCH
in das Polarmeer verlegen, die nun zur Verfügung standen, IHN, PAULJACOBI, BRUNO HEINEMANN und HER-
um die nach Nordrußtand gehenden Geleitzüge zu bekämp- MANN SCHOEMANN. Beim Anmarsch geriet BRUNO
fen" r. Er drängte daher darauf, die in Brest s&indigen Luft- HEINEMANN am 25. Januar 1942 nahe der Dover-Calais-
angriffen ausgesetzten Schlachtschiffe GNEISENAU und Passage in ein bisher unbekanntes Minenfeld und erhielt in
SCHARNHORST und den Schweren Kreuzer PRINZ EU- kurzem zeitlichenAbstand zwei Tleffer von Fernzündungs-
GENin die Heimat zurückzuführen und dann ebenfalls nach minen. Der zweite Tleffer führte zum Auseinanderbrechen
Norwegen zu verlegen. Dieses Unternehmen "Cerberus" soll- und Untergang, wobei 93 Mann der Besatzung starben. RI-
te sozusagen unter den Augen der Briten und unter Ausnut- CHARD BEITZEN und PAUL JACOBI begannen sofort
r Ruge, Der Seekrieg 1939-1945, S. 210. (weiter auf Seite 18)

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Ein Geleit ant Nordausgang rles Porsang,er-Fjordes. Int Zerstörer atf der Reede vort Truttsii.
Hintergrund einer der siclrcnrclert Zerstörcr

Zerstörer KARL GAIßTER int Jurri 1941 in Bergen. Dort war es so wann, dat3 ktnnensegel gesetzt werdert nrufStett!

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HANS LODY mit dem Besen an der Briickenfront als eine Art von " Maskottchen"; dahinter ist die Matratzenantenne
s FunkmeJSortungs gercite s ztt sehen.
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HANS LODY nit tlern Union Jack run achteren Mast. Die Aulnahme entstcutcl im Septeruber 1943 bei clem Untemeb
men gegen Spitzbergen. ZurThrrumg hatten alle beteiligten Einheiten beim Einlau.fen die britische Flagge geset-.1.
Artillerieschulschiff BREMSE im Spätsommer l94l in KARL GALSTER auf enuo 60 Grad nördliclrcr Breite -
no rdno nu e g i s che n G ew ris s e m mit Thmans t ric h, w o hl man sieht, daJS es noch in dieser sehr nördlichen Region
eine der letzten Aufnahmen. Die BREMSE ging am 7. Vegetation gibt.
September 1941 bei Mageröy (Nähe Nordkap) bei der
Sicherung eines Geleits verloren. Dort traf sie auf die
britischen Kreuzer NIGERIA und AURORA, deren
Anwesenheit nicht bekannt war Auf der BREMSE fielen
an die 160 Besatzungsangehörige.

HANS LODY lcingsseits eines Thnkers bei der Brennstoffergcinzung. Die Szenerie wird von dem ehemaligen Be-
satzungsangehörigen Emil Theilen wie folgt beschrieben: Die Dreiergruppe links auf dem Tbnker zeigt links den
lzitenden Ingenieurffizier (L.L) von LODY Kapitönleutnant (Ing.) Boehe, rechts den Fktttillen-htgenieur Konet-
tenkapitcin (lng.) Karbe. An der Bordwand rechts davon der damalige I. Wachingenieur (l.W.l.), Oberleutnant (lnS.)
Plath, im Gespräch mit einem Pumpenmeister Weiter hinten, auf der Stelling, der damalige II.WI., Oberleutnant
(lng.) Lückert, spöter L.l. auf ERICH STEINBRINCK. Die Zweiergruppe zeigt den Arrillerieoffizier (4.O.) von
LODY Oberleutnont z. S. Vorsteher (mit Femglas). Dieser als auch Boehe nahmen viele Jahre später bei der neuen
deutschen Marine Admiralsstellen ein.

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Ein Blick auf einen Tbil der Brückenfront
von HANS LODY mit der Matratzenan-
tenne des Funkmet3oftungs ge röte s, aufge -
nommen während einer einsatzfreien Zeit.
Im Vo rde rg rund zvv e i A rt ill e rie me c hanike r ;
links ist Emil Theilen zu sehen, von dem ein
kil der hier abgedruckten Fotos stammL

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Itlr Unten: KaliberschieJ3en auf HANS LODY.
Im Vordergrund der achtere Schornstein
mit seinen zahlreichen Abdampf-,
Entlüftungs- und anderen Rohren.

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Abwehrbereite 3,7 md 2 un-FlaWaffen-

Handelsscltilfohrt
Kirkenes - ein erülegener pl(üz im Hohen Norclen Ettropas, scllon damals Urnschlaghafen.für'tlie
Kirkenes war zeitweilig Liegeplatz der in Nomvegen clislozierten Zerstörer
mit wichtiger FischlverarbeitLmgsindttstrie.

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Sclwierige Navigatiort in den engen Fjord- und Schären-


gewässent Norwegens. Hier eine der Einlrciten der
6. Zerstöre(lottille nüt langsanter Fahrt eine Enge
ansteuernd.

Reclüs: Diese von einer Bergkuppe aus gesclrcssene


Aufinltnte zeigt einen Zerstörer auf Reede; wahrschein-
liclt lnndelt es siclt um RICHARD BEITZEN.

I*ittsffirt--

Unten: Trotnsö von Bord eines Zerstörers ous geselrcn.

l5
DIE GEGNER

Flottillenführer BAK{-l (hier noc'h unter .seinem ursprüng,lichen Ncunen VIADIMIR LENIN).

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Standardtyp der sowjetischen Zerstörer im nördliclten Flottenbereich war die GNEVNYY-Klasse.


Hier die GREMYASHCHIY im Thmanstrich. Die Aufnalu e entstand im KolaJiord.

Noch aus rlent Ersten Weltkrieg stanrunten die Drei-Schomstein-Zerstörer die nach dem Vorbild der nach deutschen
Plänen ausgeführten NOVIK in grö!3eren Stückzahlen gebaut wurden. Hier die URITSKIY wcihrend des II. Weltkrie-
pes in nordrussischen Gewässem.

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Tbrpedoboot GROZA 1941 in einem nordrussisclrcn
Fjord.

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Ein UKrettzer der K-Klctsse im Kolafjord. Einer von ih-


nen, K 21, will irn Juli 1942 auf dern SchlachtschiffTIR-
PITZ einen Tbrpedotrffir erzielt lruben; cliese Melclung
etisprach nicht der WalrJrcit, derut tcrt.siic'hlic'lt ist die
TIRPITZ nie in See wtd auclt .sortst rticltt von eittent
Tbrpedo getroffen worden. Ungeachtet clessen erzielte
K 21 jedoclt einige bedeutsame Versenkungserfolge.

Auclt einige Uboote cles mittleren Zvps S waren in der


sowjetischen Nordflotte vertreten. Hier keltrt eines vort
iltnen in seinen Stütmunkt zttrück.

Znhlreiclt vertreten waren die Küsten-Uboote der M-


Klasse; sie waren es, die den deutschen Geleiten im
Hohen Norden sehr zu schaffen machten.

l1
mit der Bergung der im Wasser treibenden Besatzungsan- den Konvoi. Immerhin stießen FRIEDRICH IHN, HER-
gehörigen. BEITZEN konnte 188 Schiffbrüchige retten, MANN SCHOEMANN und Z 25 auf einen Nachzügler des
JACOBI 34. Das Unternehmen "Cerberus" lief am 12. Fe- Konvois, den sowjetischen Motortanker IZHORA (28f5
bruar planmäßig, am Thg danach waren alle Einheiten in BRT) und versenkten ihn durch Torpedoschuß. Nachdem
deutschen Gewässern. drei Zerstörer zur Brennstoffergänzung nach Narvik entlas-
sen worden waren, griffen 12 "Albacore"- Tlägerflugzeuge
PRINZ EUGEN, die nach gelungenen Durchbruch in Bruns' deTVICTORIOUS die nach Narvik steuerndeTIRPITZ an
büttel festgemacht hatte, ging am 21. Februar von dort aus (bei ihr befand sich nur noch FRIEDRICH IHN). Sie ver-
im Rahmen der Operation "Sportpalast" zusammen mit mochte aber, mit Höchstfahrt laufend, alle Torpedos auszu-
dem Schweren KreuzerADMIRAL SCHEER und den Be- manövrieren. Zwei der Angreifer wurden abgeschossen, ei-
gleitzerstörern PAUL JACOBI, HERMANN SCHOE- ner davon kam auf das Konto von FRIEDRICH IHN. Am
MANN, FRIEDRJCH IHN und 225 nach Norwegen. Der 10. März erreichte die TIRPITZ unbeschädigt Narvik und
Verband erreichte am 22. FebruarBergen, von dort aus ging kehrte drei Thge später zu ihrem Liegeplatz bei Thondheim
es weitermit Kursbestimmung nachTbondheim. Dabei schoß zurück. Dort lag jetzt eine stattliche Armada, für die Eise-
das auf Position stehende Britische Uboot TRIDENT meh- meerkonvois ein großes Gefahrenpotential bedeutend. Au-
rereTorpedos auf PRINZ EUGEN, von denen einerdas Heck ßer dem SchlachtschiffTlRPlTz waren es noch die Schwe-
trafund abknicken ließ. Der Kreuzer erreichte dennoch den ren KTeuzeTADMIRALHIPPER undADMIRALSCHEER
Lo-Fjord beiThondheim, wo seine provisorische Reparatur sowie die Zerstörer FRIEDRICH IHN, HERMANN
erfolgte. SCHOEMANN, PAUL JAC OBl, Z 26, Z 24, Z 25 und Z 30
sowie 3 Torpedoboote.
Am Ende des Monats Februar 1942 sahen die Flottillen-
gefüge wie folgt aus: War bisher die Brennstofflage zwar nicht gerade rosig, aber
5. Zerstörerflottille: RICHARD BEITZEN und FRIE- auch nicht besonders besorgniserregend' so gab es ab 1942
DRICH IHN einsatzbereit in Thondheim, ERICH STEIN- ernsthafte Probleme damit. Wegen Mangel an Brennstoff -
BRINCK und FRIEDRICH ECKOLDT in heimischen bei der Kriegsmarine hatten in dieser Beziehung allein die
Werften. Uboote Priorität - mußten beträchtliche Einschränkungen
6. Zerstörerflottille: PAUL JACOBI und HERMANN und Einschnitte hingenommen werden, und dies betraf auch
SCHOEMANN einsatzbereit in Tfondheim, THEODOR die Zerstörer. Obwohl sie dringend in Norwegen gebraucht
RIEDEL, HANS LODY und KARL GALSTER in heimi- wurden, mußten sie zunächst in der Heimat verbleiben:
schen Werften. HANS LODI ERICH STEINBRINCK und Z29konnten
Das Kriegsjahr l942brachte für die in Norwegen dislozierten im April 1942 nicht wie vorgesehen nach Norwegen beor-
Zerstörer noch härteren Einsatz. Die Briten waren wegen dert werden.
der Konzentration von schweren Flotteneinheiten in Norwe-
gen argwöhnisch geworden und schlossen daraus, daß sich An der nächsten größeren Unternehmung waren ausschließ-
diese nur gegen die nach Nordrußland gehenden Konvois lich Boote der 8. Zerstörerflottille beteiligt. Die Operation
richten konnten. Von da ab sicherten sie diese nicht nur ge- lief am 28. l .I.ärz 1942 an und richtete sich gegen den mit
gen Ubootangriffe, sondern in zunehmendem Maß auch Ostkurs marschierenden Konvoi PQ. f3. Auf diesen waren
gegen angreifende Schlachtschiffe und Kreuzer. Das schloß auch Uboote und Flugzeuge angesetzt. Im Verlaufe der Un-
auch den Einsatz ihrer Schlachtschiffe und Flugzeugträger ternehmung kam es zur Feindberührung mit dem Kreuzer
ein. Damit wurden die Schlachtschiff-Bestände (im Früh- TRJNIDAD sowie zwei Zerstörern und einigen bewaffne-
jahr 1942 verfügte die Navy noch über 15) stark überdehnt, ten Tlawlern. Dabei gingZ 26 verloren, aber auch die TRI-
denn solche mußten auch im Mittelmeer gegen die Italiener NIDAD bekam einen Torpedotreffen, der schwere Schäden
und in Südostasien gegen die Japaner bereitgehalten wer- anrichtete, doch konnten sie nach Murmansk eingebracht
den. Die Knappheit an Schlachtschiffen führte im Frühjahr werden (sie lief nach Notreparatur im Mai 1942 aus, wurde
L942 soweit, daß sogar ein neues amerikanisches Schlacht- aber dann von deutschen Kampfflugzeugen so schwer be-
schiff zusammen mit einem Flugzeugträger und zwei Schwe- schädigt, daß sie nicht länger gehalten werden konnte und
ren Krruzern für einige Monate "ausgeborgt" werden muß- durch einen Zerstörer selbstversenkt werden mußte).
te, um die nach Nordrußland laufenden Konvois angemes- Nach dem Verlust von Z 26 wurde HERMANN SCHOE-
sen sichern zu können. MANN als Ersatz für diesen bestimmt und zusammen mit
Z ?A und Z 25 die "Zerstörer-Gruppe Nordmeer" unter dem
So kam esAnfang Märzl942im Nordmeer zu einem "Fast- Befehl des Chefs der 6. Zerstörerflottille gebildet. Anfang
Zusammentreffen" eines deutschen "Dickschiffes" mit April 1942 ist diese Gruppe von Kirkenes aus auf den gemel-
schweren britischen Einheiten. Nachdem die deutsche Luft- deten Konvoi PQ. 14 angesetzt worden, aber nach tagelan-
aufklärung zwei Konvois erfaßt hatte - der eine auf dem gem erfolglose Suchen mußte sie zurückkehren.Am l5.April
Marsch nach Murmansk, der andere von dort zurückkom- 1942lief sie in Kirkenes einl vom 18. bis 19. April war die
mend - gingen am 6. März 1942 das SchlachtschiffTlRPlTz Gruppe erneut in See, sie konnte aber auch jetzt nicht den
und die ZerstöTeTFRIEDRICH IHN, PAULJACOBI, HER' Konvoi finden. Obwohl EndeApril 1942 die Brennstoffver-
MANN SCHOEMANN und Z25in See und wurden beim sorgung auf einen Tiefpunkt gefallen war, konnte die"Zer-
Verlassen der Gewässer vor Thondheim von einem britischen störergruppe Nordmeer" am 1. Mai 1942 auf einen neuen
Uboot gesichtet und weitergemeldet. Als Deckungsgruppe Konvoi (PQ. 15) angesetzt werden. Gleichzeitig mit diesem
für die Konvois befanden sich das SchlachtschiffDUKE OF lief der Leer-Konvoi QP. 11 westwärts. Beide waren diesmal
YORK, der Schlachtkreuzer RENOWN, der Kreuzer KEN- nur durch Zerstörer und kleinere Einheiten gesichert, aber
YA und 6 Zerstörer in See; auf die Meldung des Ubootes hin als Fernsicherung waren nur der Kreuzer EDINBURGH
liefen das Schlachtschiff KING GEORGE V., der Flugzeug- und zwei Zerstörer in See, wenig genug für zwei wertvolle
träger VICTORIOUS, der Kreuzer BERWICK und 6 Zer- Geleitzüge und daher von besonderemAnreiz zu einemAn-
störer aus, um sich mit der Deckungsgruppe zu vereinigen. griff. Die EDINBURGH war jedoch am 30. April von zwei
Infolge der schlechten Sichtverhältnisse fanden, jedoch die
Briten die TIRPITZ nicht, und diese verfehlte nur kt"pp (Weiter auf Seite 20)

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Ein Zerstörer in einem der nördlichen Fiorde Norwegens. Es könnte sic'h um HANS LODY luutdeht.

Zersti)rcr.sind itt den Kirkenesflord eingelaLien; ac'htem ist KARLGALSTER zu selten.

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Uboottorpedos getroffen und schwer beschädigt worden. Die kleinere Einheiten gesicherten Konvoi QP. l3; am Thge da-
drei deutschen Zerstörer stießen am 1. Mai auf die vier briti- nach meldeten Uboote den wesentlich stärker gesicherten
schen Sicherungszerstörer, die sich zwischen dem Konvoi Konvoi PQ. 17 (mit 4 Schweren Kreuzern [darunter zwei
QP. ll und sie zu legen versuchten. Dennoch konnte aus ihm amerikanischenl und 3 Zerstörern) im Anmarsch zur Ba-
ein Frachtschiff durch Torpedotreffer versenkt werden. Wei- rentssee.Am 2. Juli lief das Unternehmen "Musik" der Flotte
tere deutsche Versuche, an den Konvoi näher heranzukom- an, nämlich die Verlegung der Kampfgruppe I (mit dem
men, scheiterten an der Hartnäckigkeit der britischen Vertei- Schlachtschiff TIRPITZ, dem Schweren Kreuzer ADMI-
digung. Der artilleristische Schlagabtausch mit diesen führ- RALHIPPER, den Zerstörern FRIEDRICH IHN (mit Chef
te zu keiner Entscheidung. Danach versuchten die drei Zer- 5. Zerstörerflottille), HANS LODY, KARLGALSTER (mit
störer, die schwer beschädigte EDINBURGH aufzuspüren Chef 8. Zerstörerflottille) und THEODOR RIEDEL sowie
und ihr den Rest zu geben.Am nächsten Morgen stießen sie zwei Torpedobooten) von Trondheim in den Altafjord. Die
auf ihn und griffen mit Torpedos an. In einem Schneegestö- Kampfgruppe II (Schwere Kreuzer ADMIRAL SCHEER
ber verloren Z24undZ25 die Fühlung an ihn, aber HER- und LUTZOW, Zerstörer 228[mitdem F.d.Z. an Bord], Z
MANN SCHOEMANN war an den lahmgeschossenen 24,227,229 undZ30) gingam 3. Juli ebenfalls in denAl-
Kreuzer herangekommen und schoß einen Torpedof,ächer tafjord. Dabei gerieten die Zerstörer HANS LODY, KARL
auf ihn ab; infolge Vereisung löste sich nur ein einziger Torpe- GALSTER und THEODOR RIEDEI. auf unbekannt ge-
do. In diesem Augenblick eröffnete die EDINBURGH mit wesene Untiefen und erlitten teils erhebliche Schäden, so daß
ihrer noch intakten 15,2 cm-Artillerie das Feuer auf HER- sie für das nun folgende Unternehmen "Rösselsprung" aus-
MANN SCHOEMANN. Schon die zweite Salve traf und da- fielen. Diese sah dieVereinigung beider Kampfgruppen und
nach gab es weitere Treffer. Wenig später stießen Z24undZ den Angriff auf dem Konvoi PQ. 17 vor. Als die Bewegun-
25 hinzu und feuerten siebenTorpedos, von denen einertraf. gen in Gang gekommen waren, hatten jedoch bereits eigene
Zwei Stunden konnte der Kreuzer noch gehalten werden, Kampfllugzeuge und Uboote den Konvoi angegriffen und
dann ging er unter, SCHOEMANN war brennend liegenge- ihm so schwere Verluste zugefügt, daßersich auflöste (insge-
blieben und es wurde deutlich, daß er verloren war. In ei- samt sanken 24 Schiffe mit rund 144 000 BRT). Daraufhin
nem gervagten, einzigartigen Manöver gingZ?Aanden weid- wurde vom Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Großad-
wund geschossenen Zerstörer heran und übernahm den miral Raeder, in Übereinstimmung mit der Führerweisung,
Großteil seiner Besatzung. Nur acht Tote blieben auf ihm keine Risiken einzugehen, der Abbruch des Unternehmens
zurück, dann ging er in die Tiefe; sein Ende war durch zwei befohlen. Dieser Befehl trug demAufldärungsergebnis Rech-
Wasserbomben herbeigeführt worden, die ein Restkomman- nung, wonach sich als Ferndeckungsgruppe die Schlacht-
do in letzter Minute zündete. schiffe DUKE OF YORK und WASHINGTON [etztere
Am 30. Jum1942 erfaßte die Luftaufklärung nördlich vom
Nordkap den nach Westen laufenden, durch Zerstörer und (Weiter auf Seite 22)

Bei einem Vorstol3 trafen Einheiten der 6. Zerstöre(lottille dicht unter der Murmanküste auf mehrere Dampfbr und
lwei Schleppzüge. Alle wurden durclt Artilleriefeuer versenkt. Hier eines der getroffenen Sclüffe brennend vor dem
Untergang.

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13. Juli 1941 : Bei eirtetn VtrstoJ3 nach Norden trafen die Zerstörer diesen kleinen Thnker eler bolcl noch Feuerer-
öffitung in Flammen stu1d. . .

. . . die von illm ousgehende Rauchsäule war allzu verräterisch und konnte Feindkräfte olannieren. Desholb wurde
das Ablauftn mit ltolrcr Fahrt befohlen.

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amerikanischl, der Flugzeugträger VICTORIOUS, die SCHEER bis in die weit ostwärts gelegene Karasee im sowje-
Kreuzer CUMBERLAND und NIGERIAsowie bis l4Zer- tischen Machtbereich.Auf demAnmarsch wurde der Kreu-
störerin See befanden. Danach traten alle Schiffe den Rück- STEINBRINCK.
zer von der 5. Zerstörerflottille mit ERICH
marsch an; RIEDEL, LODY und GALSTER mußten we- FRIEDRICH ECKOLDT UNd RICHARD BEITZEN gC-
gen ihrer Unterwasserschäden zur Reparaturin die Heimat Ieitet; südlich der Bäreninsel sind diese entlassen worden.
entlassen werden. Dabei sind am 28. Juli die in Schlepp ge- Am 30. August nahmen diese drei Zerstörer den von dem
nommenen Zerstörer HANS LODY und THEODOR RIE- Unternehmen zurückkehrenden Kreuzer wieder auf und
DEL von Torpedoflugzeugen angegriffen worden, vermoch- begleiteten ihn nach Kirkenes.Anschließend führten die glei-
ten aber infolge ihres starken Abwehrfeuers allen Torpedos chen Zerstörer ein Minenunternehmen am Eingang der
auszuweichen. Es folgten Wochen, die insofern "ruhiger" Karasee aus.
waren als die vergangenen, als es kaum Feindberührungen Ein weiteres Minenunternehmen ("Zarin") folgte am 24.
gab. Dennoch war diese Zeit keineswegs zur Erholung ge- September 1942, es wurde von dem Kreuzer ADMIRAL
eignet - es gab zu viele Aufgaben, die zu bewältigen waren, HIPPER und der 8. Zerstörerflottille durchgeführt. Ziel die-
vor allem im Geleitschutzdienst. Am 17. August 1942 be- ser Operation waren die Gewässer westlich von Novaya
gann die Unternehmung "Wunderland"l es handelte sich
dabei um einenVorstoß des Schweren KreuzersADMIRAL (Weiter auf Seite 24)

BegegnLmg int Winter 194 I/42 im Hohen Nonlen: Im Hintergrtmcl ist ein Ktutonenboot cler irt clen Nietlerlurulctt
g,ebauten unrl wtter tleutsc'her Besetzung.fbrtiggebauten K I -Klasse zu .sehen. Im Vtrulergrwtcl tler " St'lunartittg," - tlie
"Seentännisc'he Nrlnmer l" rm Bonl - beint Ankenncmöter eines Zerstiirers: nmdwn Eis v,olin tnut blickt . . .
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St'ltv,erer Krcttzer ADMIRAL HIPPER rttit Zerstörcnt beint Marsch durch einen Fjord. Die Aufiralune i,st vrn eirrern
Zerstörer 1934 A aus gemac'ht v,orden, t,or ihnt ein Zerstörer 1936 A.

Links Mitte: Zwei Zerstörer vor cler Murnwn-Küste.

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Reclts Luüen: Begegnung mit eirtem Tbrltetloboot. Die


Aufnaltrne entstartd von KARL GAIßTER ctLrs.

Artgriff sowjetisclrcr Luftstreitkriifte : Eüt Bontbenteplticlt


itn Kielwasser eines Zerstiirer,s - olle l0 bis l2 geworfe-
nert Bornben gingen claueben.

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Semlya. Am 13. Oktober lief'en FRIEDRICH ECKOI,DT vember kehrten die beteiligten Einheiten in den Altafjord
(mit Chef 5. Zerstörerflottille), RICHARD BEITZEN,Z2T zurück. Inzwischen waren die Reparaturen an dem bei An-
und Z 30 von Kirkenes zu einem Minenunternehmen west- laufen der Operation "Rösselsprung" durch eine Grundbe-
lich der Kanin-Halbinsel aus und legten eine Sperre am Ein- rührung lädierten Kreuzer I'UTZOW abgeschlossen, die
gang zum Weißen Meer, wodurch der Weg für die nach Rückverlegung nach Norwegen stand an. Diese begann am
Archangelsk bestimmten Konvois führte. 8. Dezember, die Sicherung übernahmen Boote der 6. Zer-
störerfl ottille, KARL GALSTER, THEODOR RIEDEL und
Ein neuerAnsatz auf denAlliierten Nachschubverkehr wur- Z 31. Am 12. Dezember erreichte die Gruppe unangefoch-
deAnfang November 1942 unternommen.Am 6. November ten die Bogenbucht bei Narvik. KARL GALSTER war be-
liefen der Kreuzer ADN{IRAL HIPPER und ECKOLDT reits zuvor zur Brennstoffergänzung nachTlondheim entlas-
(auf ihm der Chef der 5. Zerstörerflottille), RICHARD sen worden. Am 16. / 17. Dezember verlegte LUTZOW ge-
BEITZEN, 227 und Z 30 zur Durchführung des Unterneh- sichert wiederum von THEODOR RIEDEL und Z 31, in
mens "Hoffnung" aus dem Altafjord aus. Am 7. November den Kaafjord.
traf Z 27 auf den sow.ietischen UJäger BO-78 und versenk- Derunentwegte Zustrom von Kriegsmaterial in den Sow.iet-
te ihn (anschließend fischte der Zerstörer 43 überlebende union erlegte der deutschen Führung immer größere Sor-
Schiffsbrüchige auf). Wenig später traf Z 27 auf den sowje- gen auf; dadurch begann die bisher offensive geprägte
tischen Thnker DONBASS (7925 BRT); auch er wurde ver- Kriegsführung an der Ostfront ein anderes Gesicht zu er-
senkt und seine Überlebenden gerettet. Die weitere Suche
nach dem Konvoi erbrachte keine Fi,rgebnisse, am 9. No- (Weiter auf Seite 27)

Nonlrtonregetr irr tletr Wirtenrutuuterr! Uberoll utr Botrl ln See lrcil3t e.s auclt bei bitterster Külte, elas " Krcilrctt-
lrul gebiklet, e.s ist.fiir die Miirurcr eitt .sclttt'en's
.vic'lt Ei.s rre.st" (so vvunle tlie Ausgucktoutre g,erturutt) :.u beseta,ett.
Du.reirr, detrrt e:; lrcil:)t, ulle Wqfteu Lurcl Geriite.fiurktiorts- Hier erklinunt tler tloa.u befbltletrc Munrr clert Drcibein-
tiicltig :tt erlnlteu. Die Aut'irulurre ist cutf'eirtern kleirtett rtrcrst. Er ist rnir einem clickert Wtclurttutel bekleiclet, uher
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24
Das fär den ErTumschlag besonders wichtige Narvik war häufig Anlaufpunkt fiir die 6. Zerstöre(lottille. Hier die
Hafeneinfahrt mit der Erzverladerampe rechts am Bildrand. Auf dem Bild daneben ein Blick auf die Stadt.

Auch Tromsö war häufig besuchter Anlaufpunkt. So sah es l94l aus, fotografiert von einem Zerstörer (Reling am
unteren Bildrand). Rechts ein Blick auf den Hafen mit Fischerbooten und anderen Fahrzeugen.

Diese Karte zeigt die Velzahl der Operationen im Eismeer während der Kriegsjahre 1941/42 (mitfreundlicher
Genehmigung aus Jürg Meisters Buch " Der Seekrieg in den osteuropäischen Gewässern I94 I - I 945 ).

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BRUNO HEINEMANN votl KARLGALSTER crus Blick auf den vordercn Schomstein rtit Bootskran und
seselrcn. Verkehrsboot on der Backborclseite. Diese Aufirchnte ist
ntutma.f3lich auf HANS LODY entstandert.

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Ein Zerstörer - er gehört offenbor zur Serie Z 13-15 - Blick vort der Steue rbord-B rückennoc'k naclt achteratrs.
schiebt sich an einen Thnker ltercut, tun Brcnrtstoff zu Zu .sehen sind im Vordergrund der Steuerborcl-Bootskran
übenrclmten. und der hintere Sclrcntstein sowie die ilut.folgerdert
AuJbatrtert. Zu sehen ist lüer KARL GALSTER in dett
rt o nl t r o nre e i.s c lrc r r G ew ci.sse n t.

Kurze Pause auf.HANS LODY


während einer Ubungsfahrt in
nordnorwegischen Fjorden. Ein Tbil
des wachfreien Personals hat sich
b eim v ordere n Tbrp e dorohrsatz

eingefunden. Im Vordergrund dic


Gleisspur an Oberdeck fiir den
Transport von Tbrpedos undfür die
Minenzuladung. &&
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halten, sie ging immer mehr in schwereAbwehrkämpfe ge- gruppe II (derzeit die Schweren Kreuzer ADMIRAL HIP-
gen die neu erstarkende Rote Armee über. Wann immer es PER und LUTZOW und 5 Booten der 5. Zerstörerflottille
möglich war, mußte die Führung versuchen, diesen Strom (FRIEDRICH ECKOLDT, THEODOR RIEDEL, RI-
zu stoppen. Dafür bot sich die anhaltende Dunkelheit des CHARD BEITZEN, 229 und Z 31) unter dem Befehl von
arktischen Winterhalbjahres besonders an. Gegen Jahres- Vizeadmiral Oskar Kummetz (Crew 10) an. Er wurde mit
ende wurde der Konvoi JW.51B erfaßt. Er war nur von 6 der Durchführung des Unternehmens "Regenbogen" be-
Zerstörern und einer Handvoll kleinerer Einheiten gesicherf traut und ging mit der Kampfgruppe am 30. Dezember in
weniger als gewohnt. Das hatte seinen Grund: Entgegen der See.AmThg darauf, dem letzten des Kriegsjahres l942,stieß
mit der sowjetischen Führung getroffenen Vereinbarung, er aufden Konvoi; dieser wurdejedoch von der Sicherung
Einheiten der Nordflotte zurAufnahme des Konvois entge- so geschickt verteidigt und durch künstlichen Nebel der Sicht
genzuschicken, waren diese ausgeblieben. Die von den Deut- entzogen, daß ein näheres Herankommen nichtmöglich war.
schen offentlar erst spät erkannte Nahsicherungsgruppe In dem nahe der Bäreninsel geführten Gefecht sank der
bestand aus den Kreuzern SHEFFIELD und JAMAICA ZerstöTeTACHATES unter den Salven vonADMIRAL HIP-
sowie 2 Zerstören; wahrscheinlich überhaupt nicht erkannt PER, zwei weitere erlitten Schäden. FRIEDRICH ECK-
wurde die Ferndeckungsgruppe, zu der das neue Schlacht- OLDT, RICHARD BEITZEN undZ 29 konnten den Mi-
schiffANSON, der Schwere Kreuzer CUMBERLAND und nensucher BRAMBLE versenken. Inzwischen war die bri-
3 Zerstörergehörten.Außerdem waren vierUboote als Flan- tische Nachsicherung herangekommen und griff überra-
kendeckung in See, darunter das ehemals deutsche Uboot U schend in die Kämpfe ein. Dabei geriet FRIEDRICH ECK-
570 (das im August l94l vor den Briten nur leicht beschä- OLDT an den Kreuzer SHEFFIELD und wurde von die-
digt die Flagge gestrichen hatte und von diesen eingebracht sem sofort eingedeckt und schwer getroffen. Ein Tleffer in
und als GRAPH in Dienst genommen worden war). Zum
Angriffauf JW.51B bot sich die im Kaafiord liegende Kampf- (Weiter auf Seite 29)

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HERMANN SCHOEMANN ist sc'hwer getroffen, seine Besatzung hält sich zum Umsteigen auf den herange-
staft'elten Zerstörer Z 24 bereit.

" Irgendwo" : Eine nicht datierte Aufitalune nüt der.fiir das siidliclrcre Nontegen tvpisclrcn Bergkulisse. Zv,ei Zerstö-
rer 1934 A passieren geracle.

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HANS LODY auf seinem Liegeplatz in Hopla-Eleven, enua 1942/43. Das FunkmeJ3oftungsgercit ist schon eingebaut,
die beiden 2 cm-FlaMG auf der Hütte sind durch einen 2 cm-Verling ersetzt.

Links: Blick vom Achterdeck einer schweren Einheit


(wahrscheinlich ist es der Schwere Kreuzer ADMIRAL
HIPPER) auf zwei ihm nachfolgende Zerstörer dahinter
der Schwere Kreuzer LÜTZOW

Unten: Die gleiche Szenerie vom gleichen Schffi hinter


dem sich ietzt die Zerstörer entfaltet haben.

28
das Hinterschiff brachte wahrscheinlich Munition zum stellen. Dort meldete sich Raeder am 6. Januar; es folgte
Hochgehen, der Zerstörer brach auseinander und sank so- eine Unterredung mit Hitler, dabei äullerte sich Raeder in
fort. Es gab keinen einzigen Überlebenden. Einen Total- dem Sinne. daß er - offenbar nicht rnehr des Vertrauens Hit-
verlust der Besatzung hatte es unter den verlorengegange- lers gewiß - von seinenArnt entbunden zu werden wünsche.
nen deutschen Zerstörern bisher noch nie gegeben'. Auch Hitler stimmte zu, beide handelten den 30. Januar, den zehn-
HIPPER hatte drei Treffer erhalten, wodurch es u. a. zu ei- ten Jahrestag der Machtergreifung der Nationalsozialisten.
nem Brand der Flugzeughalle kam. Bei dem Verband war als Zeitpunkt dafür aus. f)amit endete eine über l5 Jahre
inzwischen ein Funkspruch der Seekriegsleitung mit der dauernde Ara in der Marine, in der Raeder sie bef'ehligte.
Weisung eingegangen, Zurückhaltung zu wahren, weil ein Der Krieg aber ging weiter.
größeres Risiko für die Kreuzer unerwünscht sei. Darauf Was war bei Beginn des Kriegsjahres 19:13 von der 6. Zer-
befahlVizeadmiral Kummetz, das Gefecht abzubrechen und störerflottille noch übrig? Die Antwort gibt Woltgang Har-
abzulaufenl das Unternehmen "Regenbogen" hatte damit nack s: Als einziger einsatzbereit war THEODOR RIEDEI,.
sein Ende gefunden und es erwies sich als Fehlschlag: Wohl er befand sich im Altatjord. KARL GALSTER lag zur In-
waren ein Zerstörer und ein Minensucher versenkt worden, standsetzung (er stieß am 9. Januar wieder zur Flottille).
aber um den Preis eines eigenen Zerstörers und eines schwer PAUL JACOBI lag seit Frühjahr 1942 in der Werll und
beschädigten Kreuzers. wurde Ende Januar 1943 fertig. HANS LODY war seit Au-
Was aber noch schlimmer wog: Es war nicht gelungen, auch gust1942 bei den Deutschen Werken in Kiel zur Reparatur
nur einen einzigen der mit Kriegsmaterial voll beladenen (vorübergehend war seineAußerdienststellung erwogen wor-
Frachter zu versenken. Die Folgen waren für die Kriegsma- den, aber die Knappheit an Zerstörern ließ dies nicht zu
rine schwer: In den ersten Stunden des neu angebrochenen und so dauerte es bis April 1943, ehe er wieder zur Front
Jahres erfuhr Hitler von dem Mißerfolg der Unternehmung. trat.
Weil die Nachrichtenverbindungen zwischen Norwegen und Im Zuge der Neugliederung der Zerstörerflottillen - in Kraft
dem Reich gestört waren, lag ihm ein detaillierter Bericht tretend am 15. April 1944 - traten alle älteren Boote (Zer-
der Seekriegsleitung noch nicht vor, aber er geriet dennoch störer 1934 und 1934A) zur 5. Zerstörerflottille, während
derart inZorn, daß er am gleichen Täg Vizeadmiral Theo- die neuen Boote der 6. Zerstörerflottille zugewiesen wur-
dor Krancke (Crew 12) - seitAnfang 1942als StändigerVer- den. Alle vier älteren Boote der ehemaligen 6. Zerstörer-
treter des Oberbefehlshaber der Kriegsmarine im Führer- flottille haben den Krieg überlebt.
hauptquartier - zu sich befahl, um ihm unter heftigen Vor-
würfen gegen die Marineführung zu eröffnen: "Ich habe
folgendes beschlossen und befehle lhnen, dies als rneinen un-
abänderlichen Beschluß sofort der Seekriegsleitung mitzu-
teilen: Die großen Schiffe sind ein unnötigerMenschen- und
Materialverschleiß. Sie werden daher außer Dienst gestellt
und abgewrackt. Ihre Artillerie ist zum Küstenschutz an r Eine Woche zuvor war der bisherige Kommandant von FRIEDRICH
Land aufzustellen". Krancke entgegnete darauf: "Mein Füh- ECKOLDT, Korvettenkapitän Lutz Gerstung (Crew 25) verstorben. Am
rer! Das wäre der billigste Seekrieg, den England je errun- gleichen Täg übernahm Kapitän z. S. Alfred Schemmel (Crew 32), in Ver-
gen hätte" Gleichwohl - Hitler blieb dabei, er wies Krancke tretung das Kommando über den Zerstörer.
an, Großadmiral Raeder ins Führerhauptquartier zu be- s Harnack, Zerstörer unter deutscher Flagge 193,1 bis 1945, S. 146.

Zerstörer BRUNO HEINEMANN ( ? ) bei höherer Fahrtstufe. Aufnalunezeitpunkt: Ende I94 I oder Anfang I 942 vor
de r no rwe s isc hen Küste.

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BRUNO HEINEMANN etvvu 1941.

Links: Attf HANS LODY : Der Blic'k geht ru tlent troc'lt


Steue rbo rcl ge sc:hvvenkten vo rd e ren Tb rpedo r oltrsata rurc|
:.um vorderen Se'lnnrsteitt rtncl den beitlen Bootskriitrcn.
Entstcuclen i.st tlie,ve ALittulune ntutrrtctlSlich irn ersletr
Halbjahr 1911.

IJnten: Zerstlirer im Mütenscluü:geleit. Dus Biltl :eig,t


ein Minensuchboot I940 urttl :.vt,ei triclr t iderttifi:ie-
rcnrle Zerstörer 1934 A, oftbnbur Eirüeitert cler
6. Ze r:;törc rllotti I I e.

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Dic Tbrpedowaffi war mit zwei läerlingsrohrsätzen
besonders stark. Diese Bilder zeigen jeweils einen
ausgeschwenkten Rohrsatz" links mit Blick auf den
Rohrmeisterstand, in der Mitte mit zwei über den
Rohrmündungen gezunten RettungsfläJien.

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Urtert: Der grö/3te kil de.s.fiir tlie irtt Norden ehtgesetTtert Heerestruppert bestinutttert Nacludrubs girtg über See. Die
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Blick von Z 24 auf einen in Kiellinie .folgenden Zerstörer 1934 A.

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Operotiotr " Riisselspnm,g" itn Juli 1942: Die Kompfigntppe I mit dem SchLachtsc-hift'TIRPITZ und detn Schvye ren KreuT,er ADMIRAL HIPPER beint Auslaufen, aufgenornnten
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Blick auf ein WosserhombenabloLfgeriist an Bord eines Die Zerstörer rraren auch als Minenleger beftihist. Atü'
Zerstörers. Gleispuren zu beiden Seiten des Oberdecks vtaren die
Minen aneinander gereiht, iiber Wr{rampen om Heck
gelongten sie in ihr Medium. Auf diesem Bild ist ein
Zerstörer zu sehen, dessen niedergelegte Reling Ge-
Jbchtsbe re its c lruft si gna Li si e rt.

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Die Schutz.schikle der I2,7 cm-Geschiitze vvaren im Zuge der Freizeitgestaltung fiir " Malings" freigegeben. Mehr
ocler w'eniger kiin.stlerisch veranlagte Besat?mgsangehörige hatten hier die Gelegenheit, sich in dieser Weise zLt
entJalten. Die Pulette war 9ru13, sie reichte von der hekannten " Lilli-Morlen" -$Tenerie (Bild links) bis zum Polart'mtd
(rechts). Leider liel3 sich nicht heruusfirulen, auf welchem 7.erstörer diese Malings zu sehen w,aren.

Ein Geleit läuft in seinen Bestimmungshcfen in Mittelnonvegen ein, begleitet von Minenriittmbooten, an v,elche die
Zerstörer es abgegeben lrutten, um selbstfür'neue Aufgaben bereitzttstehen.

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HANS LODY im Juli 1942 in einent Schw'irttrncloc'k in Trcndheint.


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KARL GALSTER l94l vor Trondheim, hier noclt olute FmthneJSortungsgercit.

Den zahlreiclrcn Heereskameraden an Borcl cles Truppentransporters gilt der Grufi der Zerstörerfahrer nach Abgabe
des Geleits an anclere Seestreitkräfte.

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Alta- tnd hngfiod t 943: Eirt Blick von einent Berggipfel auf die dort versammelte KampJgruppe. Im Bild sind das Schlachtschiff SCHARNHORST und zwei Eütheiten der 6'
Zerstörcrflottille. cl
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Liegesplatz Hopla-Eleven: Vont links aulSen Z 29, innen HANS LODY dahhtter Z 27 und RICHARD BEITZEN.
AUSTRALIEN

Arger um die Uboot-Neubauten


Von der Marineführung Australiens wurde jetzt bestätigt'
daß es bei ihren Ubootneubauten der COLLINS-Klasse Pro-
bleme gibt. DieAußenhaut des Bootskörper entwickelt dem-
nach eine überstarke akustische Signatur. Dies soll nun da-
durch abgeändert werden, daß - so Stefan Terzibaschitsch
in seiner Folge 174 (April 1999) der "US Navy Nachrich-
ten" - die Außenhaut "neu entworfen" werde - was immer
auch darunter zu verstehen ist. Dabei will die US Navy da-
durch hilfreich sein, dali sie die Einrichtung ihres DavidTäy-
lor Research Center zur Verfügung stellt. Dort soll zunächst
ein Modell getestet werden, danach die drei bisher abgelie-
ferten Uboote selbst. Der Entwurf für die COLLINS-Klasse Uboot FARNCOMB (S 74) tler COLLINS-Klasse.
stammt von der schwedischen Kockums-Werft, ein Schiff- Foto: H.& L. vcut Girtderen Collec'tiut
bauunternehmen, das zwar im Ubootbau über hinreichend
große Erfahrungen verfügt, aber noch niemals ist eines der zu sein scheint). aber es macht deutlich, daß schon damals
dort entwickelten bzw. gebauten Uboote unter kriegsmäßi- an den Meldungen "etwas dran war". Außer den drei bis-
gen Bedingungen eingesetzt gewesen. In "Marine-Arsenal" her abgelieferten Booten befinden sich drei weitere in unter-
Band 27 waren bereits 1994 Schwächen dieses Uboottyps schiedlichen Baustadien. Wenn auf ihnen ebenfalls die Au-
gemeldet wordenl damals ging es um die "Wasserdichtig- ßenhaut nachzubessern ist, wird ihr Zulauf erst nach dem
keit" der Sektion (was heute allerdings kein Thema mehr Jahr 2000 zu erwarten sein.

DANEMARK

Entsorgungsprobleme...
Die Fregatte PEDER SKRAM - Mitte der 60er Jahre ge-
baut und (zusammen mit dem Schwesterschiff HERLUF
TROLLE) mit 2030 ts Deplacement einst größtes Kampf-
schiff der dänischen Marine und seit Anfang der 90er Jahre
außer Dienst - wartet seit mehr als acht Jahren auf ihr Ende,
aber ein solches ist nicht in Sicht. Ursprünglich sollte sie in
Indien oder in der Türkei an einem der dortigen Abwrack-
strände zu handlichen kleinen Bündeln verarbeitet werden,
die man zur Materialrückgewinnung in die Brennöfen steckt.
Daß diese Absicht bislang nicht realisiert werden konnte' Zmn Verrotten verurteilt ? Fregatte PEDER SKRAM als
liegt an der Haltung und an den Protesten der Umweltschüt- Affiieger in Kopenhagen. Foto: Frank Belilirtg
zer und Menschenrechtsbewahrer dieses Landes. Sie argu-
mentieren, daß die Arbeitsbedingungen an den Abwrack- nicht nur sich, sondern vielfach auch ihreAngehörigen - sonst
stränden menschenverachtend seien. Umweltschutz und müßten sie betteln gehen oder gar verhungern.Aus dem glei-
Menschenrechte hin - Umweltschutz und Menschenrechte chen Grund liegen zur Zeit in Nakskov zehn Fährschiffe
her: Thtsache ist es doch, daß dort vieleTausende Menschen auf, die durch den Bau der Brücke über den großen Belt
die einzige Beschäftigung gefunden haben, die sie unter den und durch Neubauten ersetzt worden sind.Auch diese zum
trostlosen Verhältnissen dieser Länder überhaupt finden Teil an die 30 Jahre alten Schilfe sollten ursprünglich inAsien
konnten. Und mit ihrem kargenArbeitsentgelt ernähren sie verschrottet werden.

DEUTSCHLAND Hierüber wurde kürzlich in der TFuppenzeitschrift "Soldat


und Technik" erstmals berichtet. "Auf eine einfache For-
mel gebracht", so heißt es dort, "stellt sich der neue LJboottyp
Noch besser, noch effizienter: wie folgt dar: U 214 =U 209 +U 212" .Nfan sieht in ihm das
Das UBoot Klasse 214 konventionelle, hochseef?ihige Tiefwasserboot der Zukunft.
Noch ist gerade mit dem Bau der Uboote Klasse 2l2begon- Seine weiterentwickelten Fähigkeiten sollen liegen in
nen worden. da haben schon die Arbeiten für den Nach- . größere Thuchtiefe, d. h. über 400 m,
folgetyp begonnen. Im Visier steht der Uboottyp Klasse 214. . gesteigerter Reichweite in tiefem Wasser,

4
. verlängerter Einsatzdauer (bis 12 Wochen),
. hoher Zuladef?ihigkeit für Waffen und Sensoren,
. einem integrierten Torpedoabwehrsystem,
. gesteigerter Leistung in der Außenluftunabhänigkeit,
. verbesserter Sonarleistung im Bereich der tieffrequenten
Ortung, und
. gesteigerter, langanhaltender Geschwindigkeit bei Täuch-
fahrt.
Diese neuen Boote werden etwa 1700 t Deplacement, ca. 65
m Länge und ca. 6,30 m Breite haben und damit etwas grö-
ßer sein als die Boote der Klasse 2l2,deren Parameter 1500 t /
55,90 m /7,00 m betragen. Ihre Konstruktion wird flexibel
genug sein, um neue Waffen-, Sensoren- und Führungs-
systeme nachrüsten zu können.
So sollen die Uboote cler Klasse 214 aussehen.
Bild: Werkbild HDW

In neuem "look": Das Minentaucher-


boor uÜnunusEN
Ursprünglich konzipiert als Prototyp eines Hochsee-Minen-
suchbootes und fertigestellt als Sperrwaffen-Erprobungs-
boot WALTHER von LEDEBUR (Klasse 742) versah die-
ses Fahrzeug seinen Dienst bis 1994. Nach fast ein Jahr dau-
ernde Unterbrechung ist es am 6. April 1995 als Minentau-
cherboot unterdem neuen Namen MUHLHAUSEN wieder
in Dienst gestellt worden. Seither hat sich seine äußere Er-
scheinungsform sichtbar geändert; u. a. wurden hinter dem
Schornstein eine Oberdeckskabine und ein Mast errichtet, ' '- - -::'
dazu auf dem Achterdeck ein hydraulischer Gelenkkran. -l*.
Das ganz aus Holz gebaute Boot hatte niemals eine Bewaff-
nung, auch jetzt nicht in seiner neuen Rolle. Es ist in zehn
wasserdichteAbteilungen unterteilt und verdrängt voll aus- M i ne nto ut'\rc rboot M Ü H LH A U S E N nttt'lt
gerüstet 825 ts. Die äußerenAbmessungen betragen 63 m in Wie de rincli e ns t s t e I I un g.
der Länge, 10,60 m in der Breite und7,26 m in der Seiten- Foto: H. & L. t an Girrcleren Collec'tion
höhe, die Vermessung ist mit 800 BRT und 370 NRT festge-
schrieben. Bei der Herrichtung zum Minentauchboot wur- Arbeiter- und Bauernstaates" sucht man vergebens - , als
de die kompletteAusrüstung einschließlich aller Geräte aus kein einziges Schiff diesen Namen führte)? Nichts gegen
dem ehemaligen Schnellen Minensuchboot STIER übernom- Mühlhausen! Wer aber war der erste Namensgeber? Hier
men; die STIER hatte lange Zeit die Rolle eines Minentauch- dieAntwort: Walther von Ledebur (geboren 1897) war nach
bootes inne. Weshalb die Umbenennung erfolgte, ist un- seiner Ausbildung zum Marineoflizier in die Marinebeam-
durchsichtig. Ist - von wem auch immer - Anstoß genom- tenlaufbahn übergewechselt und hatte bei Kriegsende die
men worden an der Person des Namengebers oder gab es ei- Dienststellung eines Marinebaudirektors inne und war der
ne Lobbyfürden Namen MUHLHAUSEN (derin derdeut- Leiter der Sperrwaffenversuchs-Kommandos (SVK).Als sol-
schen Marinegeschichte insofern keineTFadition hat - selbst cher hatte er großen Anteil an der deutschen Seeminenent-
bei den Seestreitkräften des vergangenen "Ersten deutschen wicklung.

Uboote erneut auf großer Fahrt


Zum zweiten mal steuerten Uboote die Karitlik ak Übungs-
gebiet an. Am 25. NIärz 1999 verließen U 15 und U 25 - sie
gehören dem 3. resp. l. Ubootgeschwader an - zusammen
mit dem Versorger MEERSBURG ihren Heimatstützpunkt
Eckernftirde. Ihre Fahrt gehört zu einem Ausbildungspro-
gramm, dessen Ziel es ist, Ubungen unter tropischen Bedin-
gungen durchzuführen. Mit dabei sind amerikanische
Uboote. Die auf mehrere Monate veranschlagteAusbildung
wird unterbrochen durch Besuche mehrere Häfen an der
amerikanischen Ostküste und auf Purto Rico. Vorgesehen
ist auch ein längerer Aufenthalt in Groton/Connecticut, ei-
nem Ubootstützpunkt der US Nary. Dort sollen die beiden
Boote vor ihrer Atlantik-Rücküberquerung noch einmal
getestet werden. Den Anmarsch in die Karibik legten die
beiden Boote fast ausschließlich unter Wasser zurück. Nur
einmal sind aufgetaucht, zu einem Kurzstopp in Punta
Delgada auf denAzoren.Am 15. Juli sollen sie in die Heimat U I5 und U 25 am23. Februar 1949 beimAuslaufen aus
zurückkehren. Eckernförde zur Atlantikquerung. Foto: Frank Behling

4l
VOLKSREPUBLIK CHINA

Neuer, noch größerer Zerstörer$p im Kommen

Zu Beginn dieses Jahres brachte das japalische Marinema- . ein Achtfachstartgerät für HQ-7-SchifVLuft-FK (Lizenz-
gazin "Ships of the World" insofern eine Uberraschung, als fertigung der französischen "Crotale"),
es die ersten Fotos eines neuen FK-Zerstörers zeigte, der erst-
mals von "Jane's Fighting Ships" in derAusgabe von 1998/ . zwei 100 mm-Kanonen (inAnlehnung an die französische
99 gemeldet worden war, und zwar - nach "Luda" und "Lu- 100 mm-Kanone von Creusot-Loire,
hu" durchaus folgerichtig - mit dem Nato-Codename "Lu-
hai". Sein wirklicher Name lautete SHENZHEN. Gebaut . acht 37 mm-Flak 764 in geschlossenen Doppellafetten,
wurde er in Dalian. Sein (Einsatz-) Deplacement wird auf
6600 t geschätzt, die Abmessungen auf 153 m Länge und . zwei Harbin Zhi-9A, "Haitun"-Hubschrauber (in Anleh-
16,50 m Breite. Damit übertrifft er in der Größe seine Vor- nung an die französische "Dauphin-").
gängerin "Luhu" um gut 2000 t. Wie diese, hat auch die
"Luhai" Gasturbinen-Antrieb aufzuweisen, aber es sind Auch dieAusrüstung mit Elektronik - bei dieserjedoch mit
nicht amerikanische Gasturbinen wie auf "Luhu", sondern Einschränkungen! - und Sonarsystemen entspricht neuestem
sie wurden von der Ukraine geliefert. Eine Erklärung, wes- chinesischem Stand - was auch immer dort unter unter
halb von den vielbewährten amerikanischen General Elec- "neu" zu verstehen ist. Befremdlich wirkt das Vorhanden-
trics LM-2500 zu den ukrainischen Fabriken umgeschwenkt sein eines schon als antiquiert anzusehen "Knife Rest-B"-
worden ist, läßt sich ebenfalls erahnen, nicht belegen: Ent- Frühwarn-Radars, einer russischen Entwicklung, die vor
weder waren oder sind es rein politische Gründe, weshalb mehrals 30Jahren eingeführt worden ist.Aus wieviel Einhei-
die USA nicht länger gewillt sind - wohl schon mit Rück- ten diese neue Zerstörerklasse bestehen wird, ist gegenwär-
sicht auf das ständig von der Volksrepublik bedrohte Thi- tig noch nicht erkennbar; sicher sein dürftejedoch, daß es
wan - , die chinesische Seerüstung weiter zu unterstützen, bei der SHENZHEN allein nicht bleiben wird. Insgesamt
oder es sind ganz einfach Kostengründe. Bemerkenswert ist verspricht die chinesische Marinerüstung - gemessen an den
die Stärke der Bewaffnung: stetig neu zulaufenden Tlpen von Kampf- und Hilfsschiffen
- zunehmend interessant zu werden. Das Klischee von der
. 16 (4 x 4) Startcontainer für "Ying Ji-2"-Seeziel-FK (auch überalterten Marine des "Reiches der Mitte" dürfte allmäh-
als C-802 bezeichnet). in der NATO unter dem Codenamen lich verblassen.
"Saccade" geführt),

Typskizze de r LU HAI- Klasse. Zeicluturtg: Copvright S. Breyer 1999

FK-Zerstörer SHENZHEN der LUHAI-Klasse art der Ausriisturtg.spier in Shanglmi. Foto: " Ships of the World"

ieL-;:,.

tE7
42
GRIECHENLAND
*

im Gespräch
In der hellenischen Marine erwägt man den Ankauf von
Luftkissen-Landungsfahrzeugen des russischen Typs
" Zuhr" (Projekt 1232.1, NATO-Codename " Pomornik" ). Rlts sische s Luftkis s en-lnndung sfahrzeug der
Solche könnten sowohl in Rußland als auch von der Ukrai- POMORNIK-Klasse. Foto: FFO-Arclüv
ne angekauft bzw. dort geordert werden. Im Herbst des yer-
gangenen Jahres hatte Ukraine ein Fahrzeug dieses Tlps
nach Griechenland zur Fahr- und Betriebsdemonstration wo es oft an geeigneten Be- und Entlademöglichkeiten fehlt.
beordert, die Griechen schienen hochzufrieden zu sein mit Als Preis für vier in der Ukraine zu bauenden "Pomorniks"
dem zu sein, was ihnen vorgeführt wurde. Ihr Interesse an wird die Summe von 160 Mio. Dollar genannt, die Russen
solchen Fahrzeugen ist nicht unbegründet, denn ihre am- würden dafür sogar 200 Mio. veranschlagen. Griechenland
phibische Komponente stellt sich als reichlich überaltert dar. hat sich sein Interesse an diesem Tlp etwas kosten lassen:
Das dafür konzipierte schwimmende Material stammt - mit Für die erwähnte Demonstration zahlte es 60 Mio. Dollar
Ausnahme derjetzt gerade zulaufenden Landungsschiffe der an die Ukraine (!). Noch scheinteine definitive Entscheidung
JASON-Klasse - aus den 40er, 50er und 60er Jahren. Ein jedoch nicht ergangen zu sein. Die Daten und Parameter
ganz besonders dringender Bedarfbesteht bei kleineren Lan- dieser Klasse wurden 1995 in "Marine Arsenal". Band 33.
dungsfahrzeugen, die man für die ägäische Inselwelt braucht näher genannt.

ITALIEN

Vier-Hochsee-Partou iI lensch iffe


in Bau gegeben
Was in den letzten derherkömmlichen internationalen Flot- Igb
tenbandbüchern noch nicht nachzulesen war, ist 1999 be-
reits Wirklichkeit: Die Fincantieri-Werft in RivaTFigoso hat
den Zuschlag überein erstes Los von yier Hochsee-Patrouil-
lenschiffe eines neuen Tlps - NUMC genannt, Kürzel für
Zeic hnun g de s H oc hs e e - P atro uillen-
" Nuove Unilä Minort Combaltante ", zu deutsch etwa "Neu-
es Kleines Kampfschiff ' - erhaltenl dieser Auftrag hat ein schffis vomTyp NUMC. Werkbild
Volumen von über 350 Mio. Euro. Die auf 1520 t Deplace-
ment bemessenen Einheiten sind 88,40 m lang und haben
Dieselantrieb von 6840 kw Leistung (rund 8800 PS). Damit Fregatten der LA FAYETTE-Klasse. Bei ihnen kommt auch
sollen sie 25 kn Fahrt erreichten. Ihre Bewaffnung wird aus "stealth"-Technologie zum Zug Sie sind haushaltsrechtlich
einer 76,2 mm L/62 Super Rapido-Kanone und zwei 25 mm- als Ersatz für die fünf FK-Tfagflügel-Schnellboote der
MK in Doppellafette bestehen. Außerdem kann ein Hub- SPARVTERO-Klasse eingestellt, die so weit heruntergefah-
schrauber an Bord genommen und in einem Hangar unüerge- rcn sind, daß sie in Bälde ersetzt werden müssen. Es wird
bracht werden. Diese Fahrzeuge haben in Rumpf und Decks- erwartet daß im Jahr 2003 eine zweite Viererserie in Auf-
aufbauten eine gewisse Ahnlichkeit mit den französischen trag gegeben wird.

NIEDERLANDE

Kiellegung der Fregatte


DE ZEVEN PROVINCIEN
Am 1. September 1998 ist auf der Schelde-Werft inMissingen
die Fregatte DE ZEVEN PROVINCIEN auf Kiet gelegt
worden. Zu Wasser kommen soll sie schon im September
1999, die Fertigstellung ist für Dezember 2(X)1 vorgesehen.
Der Name DE ZEVEN PROVINCIEN ("Die sieben Pro-
vinzen", d. i. das Kernland der Niederlande) taucht in die-
sem Jahrhundert in der niederländischen Marine das dritte
mal auf: der erste Namensträger war ein 1908-10 in Am-
sterdam gebautes Küstenpanzerschiff von 6530 ts De- Seiten- und obere Ansicht der neuen niederltindisclten
placement, 16 kn Geschwindigkeit und zwei 28 cm- und vier Fregatten. 7c i c hnun g : S c he lde -We fi

+-l
15 cm-Geschützen als Haupt- und Mittelartillerie. Es wur-
de bald nach seiner Fertigungsstelle zur Ostindischen Flot-
tenstation disloziert, wo es bis in den Zweiten Weltkrieg sei-
nen Dienst verrichtete. Bei derAnnäherung derJapaner vrur-
de das Schiffam 2.März1942in Surabaja auf Java selbst-
versenkt, um seiner Beutenahme vorzubeugen. Gleichwohl
l$"
r.-
haben die Japaner das Wrack geborgen und 1942143 als
Blockschiff vor Suraba.ia versenkt, um alliierten Landungs-
versuchen entgegenzuwirken. Vor dem Zweiten Weltkrieg
\r..-------"
waren als Ersatz für die beiden veralteten Kreuzer JAVA
und SUMATRA zwei 8350 ts-Kreuzer in Bau gegeben wor-
den; diese konnten infolge der deutschen Besetzung der Nie-
derlande erst 1953 fertigestellt werden. Einer von diesen
führte den Namen DE ZEVEN PROVINCIEN. Nach 20 Jah-
ren Dienstzeit unter der niederländischen Flagge wurde er
an Peru verkauft, das ihn noch heute in Fahrt hat. Jetzt wird
die dritte DE ZEVEN PROVINCIEN entstehen. Über sie
ist bereits mehrmals in "MarineArsenal" berichtet worden.
Sie soll das Typschiff einer aus vier Einheiten bestehenden
Serie sein. deren letzte Einheit im Jahr 2004 den Dienst antre-
ten soll. Voll ausgerüstet werden diese Fregatten 6044 ts De-
placement haben,30 kn schnell sein und über ein leistungs- Contltuterbild der rteuert rüederlcindisclrcn Fregatte DE
ftihiges Spektrum von Waffensystemen verfügen. ZEVEN PROVINCIEN. Bild: De Schelde-Werft

RUSSLAND
Neues zu den
"Anstreichschiffen"
In der Reihe SPECIAL Heft 7 berichte-
te das "Marine-Arsenal" über die sog.
"Anstreichschiffe" der russischen Mari-
ne und zeigte ein erstes, leider aus ungün-
stiger Zwangsposition aufgenommen,
nicht ganz vollständig. Jetzt liegt ein Foto
vor, welches ein Fahrzeug dieser Gattung
von genau querab zeigt. Es führt die Be-
zeichnung PPKS-IS und ist, überschlä-
gig geschätzt, um die 30 bis 32 m lang.
Ihre beiden ausschwenkbaren Arbeitshe-
bearme sind, wie man zu erkennen ver-
mag, diagonal versetzt zueinander ange-
ordnet: Der vordere gleich hinter dem
Brückenaufbau an Steuerbord, der hin-
tere weiter achtern an der Backbordseite. Anstre ichschiff P P KS- I 5. Foto: Slg. Lenurchko

USA
Der achte nuklearangetriebene Super-Flugzeugträger bei der Flotte

Im Sommer 1998 wurdeAmerikas neuester Super-Flugzeug- flberwachungsflugzeuge dazu 6 " Seahawk" -Hubschrauber..
träger in Dienst gestellt, die HARRY S. TRUMAN (CVN Zur Verteidigung gegen Angreifer aus der Luft ist der Thä-
75); inzwischen hat sie bei der Flotte ihren Dienst engetreten. ger mit 3 Komplexen zu je 8 Zellen für "See Sparrow"-SchifV
Es handelt sich um die achte Einheit jener Serie giganti- Luft-FK und vier 20 mm Mk 15-Gatling-Rohrwaffensyste-
scher Flugzeugträgen, die mit dem Zulauf der NIMITZ vor men ausgerüstet. Die Besatzung hat eine Kopfstärke von
nahezu 25 Jahren begonnen hatte. Bei voller Zuladung er- 6000, im einzelnen sind es die eigentliche Schiffscrew mit
reicht der in seiner Größe undAbmessungen gigantischeTrä- 3060 Mann (darunter 140 Offiziere), das Flugzeugpersonal
ger ein Einsatzdeplacement von 103 000 ts. Seine Länge über mit 2865 Mann (darunter 160 Ofliziere) und ein 72 Mann
alles beläuft sich auf 333 m, in der Schwimmlinie beträgt starkes (darunter 2 Offiziere) Kontingent des Marine Corps.
seine Breite etwas über 40 m und über das Flugdeck gemes- Ursprünglich sollte dieses Schiffder Namen UNITED STA-
sen kommt er auf fast das doppelte, nämlich 78 m. Der maxi- TES führen. Davon ist man jedoch wieder abgegangen. Es
male Tiefgang beträgt über 11 m. Für "power projektion"- ist dies in der Geschichte der US Navy das dritte mal' daß
Einsätze stehen 15 F-l4D "Tomcat"- und 36 F/A-68 "Hor- ein so großes Kampfschiffdiesen Namen erhalten sollte, aber
net " -Hochleistungs-Kampfllugzeuge zur Verfügung, außer- ihn nicht bekommen hat. Das erste war die Baunummer 6
dem sind an Bord: 4 EA-68 "Prowler"-Flugzeuge für den einer 43 500 ts-Schlachtkreuzer-Serie von 1919120. Es fiel,
Eloka-Einsatz, 4 E-2C "Hawkeye"-Radar-Frühwarnfl ug- gerade eben begonnen, dem 1922 in Washington zustandge-
zeuge und 6 S-38 "Viking"-UJagd- und 2 ES-3A "Shadow"- kommenen Flottenabkommen zur Begrenzung der interna-

44
tionalen Seerüstung zum Opfer, d. h. die USA
verzichteten auf seine Fertigstellung. Das zwei-
te große Schiff war ein 1949 auf Stapel ge-
legter 66 850 ts-Flugzeugträgen Er sollte der
erste Superträger der USA werden. Nur 5 Tä-
ge nach seiner Kiellegung ist der Baustopp
über ihn verhängt worden, dem derAbbruch
alsbald folgte. Den Grund dafürgaben die har-
tenAuseinandersetzungen zwischenAir Force
und Navy über die zukünftige Rolle der l-uft-
streitkräfte. Harry S. Truman war der Nach-
folger von Präsident Franklin D. Roosevelt,
der im April 1945 - kurz bevor in Europa der
Krieg zu Ende ging - verstorben war. Unter
Trumans Egide fielen die ersten Atombom- Neuester Flug:eug,träger der U. ,S. Narr'.' HARRY S. TRUMAN,
ben auf japanische Städte, was alsbald das .fitogrofiert irrt Februor 1999. Foto: H. & L. r'cut Giudcrcrt Collectiott
Ende des Krieges bewirkte.

Abschied von USS STARK


Bis zum Ende des Jahres 1998 erfüllte die
amerikanische FregatteSTARK (FFG 31) ihre
Dienstzeit, zuletzt bei der STANAVFOR-
LANT. Dies war ihre letzte Mission, bevor sie
außer Dienst gestellt und in das Reservever-
hältnis gestellt wurde. Marinefachleute erin-
nern sich ihrer noch genau: Sie war am 17.
Mai 1987 von zwei "Exocet"-FK getroffen
worden, die eine irakische "Mirage" auf sie
abgefeuert hatte. Dabei gab es aufderSTARK :l- il
nicht nur beträchtliche Schäden, sondern un- tl
ter ihrer Besatzung auch 37 Tote. Gleichwohl
konnte das getroffene Schiffdie Heimkehr an
die amerikanische Ostküste mit eigener Kraft
zurücklegen. Die Reparatur erfolgte dann bei
Litton/Ingalls und dauerte 15 Monate. Die Ko-
sten dafür beliefen sich auf rund 90 Mio. US-
Dollar. In Rahmen ihrerletzten Mission mach-
te die STARK ab 21. September 1998 in Kiel U. S. .S. STARK cruf der letzten Fahrt, aufgenorrunen cun
fest und nahm am 2. Oktober an dem NATO 2. Oktober l99B vor Kiel. Foto: Frank Beliline
"Sea Day" teil.

Wirrwarr in der Namensgebung bei den Ubooten


Nachdem die erste Einheit der "SSN 2l"-Klasse den Na- nig wird dies aber dadurch, daß man bei den geplanten
men SEAWOLF und die Kennung SSN 21 ("dran" gewe- [Jbooten des NSSN-Projekts bei der Kennung dort anknüpft,
sen wäre SSN 774 für die nächste Einheit nach der mit wo man mit der letzten Einheit der LOSANGELES-Klasse
CHEYENNE [SSN 773] abgeschlossenen LOSANGELES- aufgehört hat, nämlich mit SSN 774...Über diesen Sach-
Klasse!) erhalten hatte, wurde der Baunummer 2 (SSN 22) komplex schrieb die Juli-Ausgabe 1998 der U.S.N.-Nachrich-
der Name CONNECTICUT zugeordnet. Damit wurde die ten: "Die Fachwelt schreckte hoch: SECNAV Dalton gab
gängige Praxis durchlöchert und der Name eines Bundes- bekannt, daß die dritte Einheit der SEAWOLF-Ktasse, SSN
staates (bisher den größten Überwasserschiffen und den nu- 23, den Namen Jimmy Carter erhält. Es kann angenom-
klearstrategischen Ukreuzern vorbehalten) ausgewählt - und men werden, daß dies als unausgesprochener Wunsch aus
in dem vorliegenden Fall ein solchen, der in diesem Jahrhun- demWeißen Haus stammt. Offiziell wird dieNamensgebung
dert erst ein einziges Mal berücksichtigt worden ist (diesen damit begründet, daß Jimmy Carter der einzige Präsident
Namen erhielt ein 1904 vom Stapel gelaufenes Vor-Dread- der USA gewesen ist, der seine Dienstzeit auf U-Booten absol-
nought-Schlachtschiff, das schonAnfang der 20erJahre den viert hat. Während seiner Präsidentschaft rächte sich Jimmy
Dienst verließ). Ganz chaotisch wurde es bei der Baunum- Carter offensichtlich dafür, indem er der Navy wie kaum
mer 3, diese wird nach einem amerikanischen Präsidenten ein anderer seitThomas Jefferson Arger bereitete. Wer weiß,
benannt, nämlich Jimmy Carter; es ist dies eine Persönlich- was mit der Navy geworden wäre, wenn Carter an Stelle
keit, die innerhalb der Nary umstritten ist.Auch die eigenwil- des zur Regierung gekommenen Ronald Reagan weiterhin
lige, von der geübten Praxis abgehende Kennungsvergabe Präsident der USAgeblieben wäre. Zugleich aberdokumen-
ist nur schwer begreiflich. Hier hatte offenbar der Wunsch tiert sich einmal mehr die Inkonsequenz der gegenwärtigen
nach einerAbgrenzung der in dem zu Ende gehenden Jahr- Methoden derNamensgebung durch die Navy, die sich nicht
hunderten gebauten Ubooten und den nach der Jahrhun- an ihren eigenen Reglungen orientiert. Eine Klasse, drei
dertwende entstehenden Uboote Pate gestanden. Widersin- Schiffe, drei unterschiedliche Schiffsnamen ...".

45
AUF DER SUCHE NACH DEM OPTIMALEN USCHIFF
NSSN: Das bedeutet "New Submarine, Nuclear" und ist die öffentlichten Daten: 7700 ts Deplacement getaucht, Länge
Bezeichnung der US Navy für ein Programm ganz besonde- etwas über 115 m, Breite 10,36 m und 9,70 m Tiefgang. Den
rer Art: Diese Einheiten sollen - jede für sich - für die ver- Antrieb verschafft eine auf einer Welle laufende Pumpjet-
schiedenartigsten Technologien ausgelegt sein und getestet Anlage mit 18 382 kw Leistung, womit "25 oder mehr" Kno-
werden. Seine Anf,änge reichen bis in die letzten 80er Jahre ten zu erreichen sein sollen, d. h. wesentlich weniger als das,
zurück. Bis 1993 führte das Programm die Bezeichnung was die SEAWOLFleistet. Man darfjedoch nicht außer acht
" Centurion". Die folgend aufgeführten Varianten stehen zur lassen, daß es sich um reine Versuchsträger handelt, die dern
Realisierung an: Ziel dienen, daraus den optimalen Uboottyp des kommen-
. SSFN, eine Special Operating-Variante mit Einrichtungen den Jahrhunderts zu entwickeln.
für SEALS (Sea-Air-Land Teams) und Kampfschwimmer-
Kapazität;
. SSCN, eine Command, Control and Communication-Va-
riante;
. SSMN, die MineWarfare / Mine Countermeasure-Varian-
te;
. SSLN. eine Land-Attack Missile Carrier-Variantel
. SSBN, die Strategic Ballistic Missile Carrier-Variante;
. SSTN, die Theater Ballistic Missile Carrier-Variante;
. SSKN, eine Sea-control and Maritime Surveillance-Vari-
ante.
Diese Einheiten sollen kostengünstiger werden als ihre Vor-
gänger der SEAWOLF-Klasse, aber nicht weniger effizient.
Die Realisierung des Programms hatl998l99 mit den Bau-
beginn der beiden ersten Einheiten, SSN 774 und SSN 775'
begonnen, welche die Namen VIRGINIA resp. TEXAS füh-
ren werden. Für die Indienststellung besteht Terminvorgabe C omp ut e rdarst e l lwtg de r ne uen am e r iknn i s c h e n U b oot e

für die Jahre 2004 resp. 2fi)5. Und dies sind die bisher ver- des Typs CENTURION. Bild: U. S. Navr

USA / POLEN
Second-hand Fregatten für neues NATO-Mitglied Polen?
Die Amerikaner haben jüngst dem neuen NATO-Mitglied material. Der einzige FK-Zerstörer WARSZAWA - ex
Polen zwei ihrer überzählig gewordencn Fregatten der OLI- SMELYY der russischen "Kashinmod"-Klasse - hat eine
VER HAZARD PERRY-Klasse zur Ubernahme angeboten. Dienstzeit von rund 25 Jahre erreicht und ist damit nicht
Diese Offerte machte Verteidigungsminister William S. Co- mehr weit entfernt vom Ende seiner Lebenszeit; die einzige
hen seinem polnischen Amtskollegen Janusz Onyszkiewic vorhandene Einheit innerhalb der Fregattenklasse ist die
im Januar dieses Jahrrcs. DieAmerikaner haben derzeit Pro' KASZUB (auch sie ist über 12 Jahre alt ). Schon seit einigen
bleme mit ihrem Gebrauchtschiffen, diese beginnen infolge Jahren wird in Polen darüber nachgedacht, wie der Ersatz
der rigorosen Flottenproduktion zu einer Halde anzuwach- WARSZAWA und der KASZUB auszusehen habe. Ein Ent-
sen.Auf der alljährtich neu zusammengestellten Ttansfer- wurf sieht eine verbesserte KASZUB vor, die - mit westli-
Liste stehen für 1999 FK-Zerstörer der CHARLES F. chen Systemen ausgerüstet - auch nur für einen angemesse-
ADAMS-, Fregatten der KNOX- und der OLMR HA- nen Preis zu haben wäre. Deshalb könnte das amerikani-
ZARD PERRY- und Landungsschiffe der NEWPORT-KIas- scheAngebot für die Polen lukrativ sein, zumal sie verhält-
se, um nur die wichtigsten zu erwähnen. Die Gebraucht- nismäßig modernes Material bekämen.
schiffe werden bevorzugt an verbündete und befreundete
Staaten abgegeben, oftmals kostenfrei, vielfach zu Leasing-
Bedingungen, sonst zum Erwerb bei meist sehr niedrigen
Preisen. Von dieser Praxis könnte Polen jetzt profitieren,
denn es besteht ein echter Bedarf an schwimmenden Wehr-

Polnische
Korvette KASZUB,
Seiten- und obere
Ansicht.
T.eichnung:
Copyrigltt
S. Brcyer

4t)
Die kleinen und die großen "Schwestern" der "NlNA"-Geschütze

In "Marine Arsenal" SPECIAL Band 6 auf den Seiten 46- Rohrnummer noch erkennen. Die Heeresgeschütze tragen
48 hat Christian Wittwer die fast abenteuerliche Geschichte vor der Rohrnummer die Buchstaben CA (Suhoputnaja
russischer 30,5 cm-Schlachtschiff-Kanonen des Ersten Welt- Arsenal), die Geschütz für die Marine ein MA für Morskaja
krieges dargelegt. Seine weitergehenden Recherchen führ- Arsenal. Küstenbatterien mit diesem Geschütztyp sicherten
ten dazu, jetzt auch den Weg der Mittelartillerie-Geschütze die Zufahrten nach Kronstadt und Reval und bildeten das
zu verfolgen und offenzulegen. Christian Wittwer ist auch Rückgrat des Schutzes für Sewastopol. Die dort installier-
der Autor des SPECIAL Bandes 7 der "Marine Arsenal"- ten Werke "Maxim Gorki I und II" stellten noch 1942 die
Reihe, in dem über die zuletzt an Land verwendeten Ge- zentrale Feuerkraft auf der Südwestspitze der Krim dar und
schütze deutscher Schiffsartillerie des Zweiten Weltkrieges bereiteten den deutschen Tluppen große Schwierigkeiten
berichtet wird; dieser Band hatte seinerzeit vielAnklang ge- bei der Eroberung der Festung.
funden. Sein jüngster Beitrag dürfte von vielen Lesern und Die zwölf 30,5 cm-Geschütze, über die Finnland am Ende
am Marinewesen Interessierten ebenso begrüßt werden. des 1. Weltkrieges als Erbe der russischen Herrschaft verfüg-
Siegfried Breyer te, warrn in zwei Stellungsbereiche verteilt. Vier standen in
offenen Bettungen in Fort Orö und acht in Fort Ino.Anfang
In "Marine-Arsenal" Special Band 6 ist der abenteuerliche der 30er Jahre kam es zu einer grundlegenden Umstruktu-
Lebensweg von vier der insgesamt zwölf 30,5-cm-Kanonen rierung der fi.nnischen Küstenverteidigung. Zwei Geschüt-
des russischen Schlachtschiffes IMPERATOR ALEKSAN- ze aus Fort Orö wurden nach Ristniemi am Finnischen
DER III dargestellt worden. Sie sind als die "NINA-Geschüt- Meerbusen verlegt und sind dort Ende 1940 beim Rückzug
ze" bekannt geworden und bildeten bis zum Ende des Zwei- derfinnischenTfuppen von diesen selbst gesprengt worden.
ten Weltkrieges die deutsche Marineküstenbatterie "Mirus" Die zwei in Fort Orö verbliebenen Geschütze erhielten ge-
auf der englischen Kanalinsel Guernsey. Doch damit ist die panzerte Einzeltürme. BeideTürme mit den Geschützen sind
Geschichte der Artilleriewaffen dieses Schiffes noch nicht heute noch vorhanden. Die 8 Geschütze des Fort Ino stan-
zu Ende erzählt. Einige der Rohre existieren noch heute und den teils im offenen Bettungen, teils in Panzertürmen. Drei
sind dem interessierten Historiker und Shiplover zugäng- von ihnen wurden während der Wirren des Jahres 1918 zer-
lich6' stört, die verbliebenen fünf in der Nähe von Helsinki ge-
Insgesamt zwölf 30,5 cm Kanonen bildeten die Haupt- schafft, um als Schutz für die finnische Hauptstadt einge-
bewaffnung deTIMPERATORALEKSANDER III und sie setzt zu werden. Zwei Geschütze wurden in einem Doppel-
befanden sich noch an Bord, als das Schiff unter dem Na- turm in Mäkiluoto vor Porkala, zwei weitere ebenfalls in
men GENERAL ALEKSE' EV im Hafen von Biserta auf einem Doppelturm auf Kuivasaari aufgestellt. Das fünfte
Grund sank. Während die vier "Nina"-Geschütze" im nor- Geschütz blieb in Reserve, der Thrm auf Kuivasaari steht
wegischen Bergen in deutsche Hände gerieten, fanden die heute noch. In dieser Struktur bestand die großkalibrige fin-
übrigen acht Kanonen im Frühjahr 1940 aufden linnischen nische Küstenartillerie bis 1940 und sollte jetzt durch die 8
Frachtern JULIETTE und KARL ERICK ihren vorgese- Rohre der ehemaligen IMPERATOR ALEKSANDER III,
hen Weg nach Finnland. Vier Geschütze errrichten im ho- die als GENERAL ALEKSE'EV in Biserta ihr Dasein be-
hen Norden den Hafen von Petsamo und wurden anschlie- endet hatte, verslärkt werden.
ßend mit stiller Duldung der deutschen Besatzungsmacht Für zwei Geschütze wurde ein Doppelturm gebaut, wie der
durch die norwegischen Hoheitsgewässer an die finnische bei Mäkiluoto schon stand, und dicht neben diesem zurAuf-
Ostseeküste gebracht. Die anderen vier Geschütze wurden stellung gebracht. Dieser Thrm ist aber bis zum Kriegsende
in Norwegen angelandet und auf dem Landweg bis nach 1944 nicht mehr einsatzbereit geworden. Da das Gebiet um
Göteborg transportierl Von dort kamen sie auf dem See- Porkala/lVläkiluoto bis 1956 russisch besetzt blieb, kamen
weg nach Thrku. beide Geschütztürme erst einmal in sowjetische Hände. Bei
Die finnische Küstenartillerie verfügte zu Beginn des 2. der Rückgabe an Finnland war der Doppelturm aus den
Weltkrieges bereits über zwölf 30,5 cm-Geschütze des glei- 30er Jahren von den Sowjets zerstört worden. Die beiden
chen Tlps. Finnland gehörte bis zum deutsch-russischen Geschütze der GENERALALEKSE'EV waren aber noch
Waffenstillstand l9l7 als Großfürstentum zum russischen vorhanden. Sie befinden sich heute als Museumsstück in Fort
Zarenreich und errang erst nach dem Zusamenbruch des Örö.
zaristischen Kaisertums seine staatliche Unabhängigkeil Die Zwei weitere Geschütze der GENERALALEKSE' EV wur-
auf finnischem Boden stationierten russischen 30,5 cm den von den finnischen Streitkräften für die unmittelbare
Küstenbefestigungen kamen damit in finnischen Besitz. Die- Verteidigung Helsinki vorgesehen und in speziell dafür kon-
ser Kanonentyp war für die russischeArmee und Marine in struierten Einzeltürmen auf der Insel Isosaari aufgestellt.
großerAnzahl gebaut worden. Er bildete die Hauptartillerie Beide Türme warpn kurz vor Ende des finnisch./russischen
der GANGUT:. und IMPERATRITSA MARfYA-Klasse und Krieges 194 einsatzbereit, mußten jedoch unter den Be-
wurde darüber hinaus in beträchtlicherAnzahl sowohl für dingungen des Waffenstillstandes abgebaut werden. Sie blie-
die Küstenartillerie als auch fürdie Landstreitkräfte gebaut. ben jedoch in finnischen Besitz und ihre Zerstörung wurde
Die heute noch in Finnland vorhandenen Geschütze lassen von den Sowjets nicht gefordert. In den 60er Jahre wurden
ihre ursprüngliche Zuordnung zu Heer oder Marine an der beide Geschütztürme mit den Geschützen von den finnischen
Streitkräften wieder aufgestellt. Im Juli/August 1982 ist ein
6lch danke LTC Ove Enqvist, finnische Streitkräfte und Cdr C.B. Robbins, Ttrrm verschrottet worden, der zweite steht jedoch noch
USN (Ret) für Informationen und Bilder zur Erstellung dieses Berichtes. heute dort als Museumsstück. Die restlichen vier 30,5 cm-
Christian Wittwer Geschütze der GENERALALEKSE'EV wurden in Reser-

..11
ve genommen. Drei davon wurden während des Zweiten den in die MAA 513 und 514 eingestellt und bei Alta,
Weltkrieges zur Bestückung von Eisenbahn-Batterien ver' Hammerfest, Porsanger, Thna und Kiby/Vadsöy aufgestellt.
rvendet und mußten bei Kriegsende an Rußland ausgelie- Dort werden die Geschützbesatzungen des öfteren die gro-
fert werden, das vierte hat.iedoch die Zeitläufe überlebt und ßen Schiffe der Kriegsmarine vorAugen gehabt haben' wenn
liegt heute in Fort Kuivasaari. diese sich für ihre Verstölle gegen die Geleitzüge im Nord-
Damit existieren heute in Finnland neben vier 30,5 cm-Ge- meer breithielten. Eines dieser Geschütze wurde vor derAuf'-
schützen der zaristischen Küstenartillerie noch vier 30,5 cm- stellung in Norwegen auf dem Schießplatz der Firma Krupp
Geschütze derehemaligen IMPERATORALEKSANDR III in Meppen getestet. Bei dieser Erprobung entstand die Ma-
und künden von der russischen Schlachtschiff-Aera. rine-Dienstvorschrift M.Dv.Nr. 234J236,2, die den deutschen
Neben den 30,5 cm-Geschützen warauch die 13 cm Mittelar- Geschützbesatzungen als Bedienungs- und Instandhaltungs-
tillerie der GENERAL ALEKSE'EV ex IMPERATOR Vorschrift diente.
ALEKSANDR III. an Finnland verkauft worden. Diese 18 Die Geschützstellungen beiThna und Kiby wurden im Rah-
Kanonen waren mit der NINA nach Bergen gekommen, wie men des deutschen Rückzuges an der Polarfront Ende 1944
in Marine-Arsenal Special Band 6 dargestellt worden ist. gesprengt. Die bei Alta, Hammerfest und Porsanger statio-
Von ihnen ist keine erhalten geblieben. Sie wurden von der nierten Batterien wurden im Herbst 1944 vor der Räumung
deutschen Marine übernommen und sofort zur Küsten- dieses Gebietes durch die deutschen Truppen an den West-
verteidigung eingesetzt. Sechs Batterien zu je drei Kanonen fjord verlegt. Auf den westlichen Lofoten wurden die Ge-
wurden gebildet und an der norwegischen Küste zur Auf- schütze wieder aufgestellt und erlebten dort das Kriegsen-
stellung gebracht. Eine Batterie am Nordfjord bei Bergen de. Im Rahmen der norwegischen Mallnahmen zur Demobi-
wurde als 9./Marineartillerieabteilung 504 aufgestellt und lisierung der deutschen Besatzung sind die verschrottet wor-
verblieb dort bis Kriegsende. Die anderen fünf Batterien wur- den.

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G EN E RA L ALE K S E' EV v e rsc h rottet. Foto: LTC Ove Enclvist I9B2

Als einzjges cler -10,5 un-Ge.sc'hütz,e der GENERAL ALEKSE EV clie Finnlcurcl cut seinen Kiisten :.ur Aufstellwtg
brachte, steht clieses lrcLie rroch in seinent Pcuzerturm ouf cler Insel Isosaari wtr tlem HctJen von Helsinki.
Foto: LTC Ove Brctvi.st 1995

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Nachlesen zu "Marine-Arsenal" Band 44


" Flottentorpedoboote und Flottenbegleiter"

Nach der Auslieferung dieses Heftes gingen einige Aufnahmen Das andere Bild zeigt F 7 als sowjetische V-225. Noch fehlen hier
von Flottenbegleitern ein, die bisher noch unbekannt waren und die Stellagen für die Netze. Das Bild ist also zu einem früheren
es wert sind, der Leserschaft vermittelt zu werden. Zeitpunkt entstanden als die in "Marine-Arsenal" Band 44 auf
Die eine dieserAufnahme zeigt einen Flottenbegleiter ohne Ken- Seite 41 gezeigten Aufnahmen. Vor dem Boot liegt eines der er-
nung mit einem Heinkel He-ll4-Seeflugzeug im Vorbeiflug. Das sten Uboote des damals - Anfang der 50er Jahre - ganz neuen
Boot verfügt bereits über eine MES-Anlage, zu erkennen an der Tlps "Whiskey" (NATO-Codename).
Höhe des Hauptdecks um den Rumpf herumführenden Kabel'
schleife. Das Fehlen der Kennung läßt daraus schließen, daß die Bildquellen: Oberes Bild Slg.Karl- Heinz Grieger, unteres Bild
Aufnahme nach Kriegsbeginn geschossen worden ist. USN.

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