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Einer der Höhepunkte im letzten Friedensjahr: Das Schlachtschiff TIRPITZläuft vom Stapel.
Marlne-Arsenal
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Friedliche ldtlle - so scheint es hier im Kieler Ha.fenaneinem Spcitsommertog des Jahres 1938. Dennoch: Der Krieg ist
nicht mehr lern, nur die wenipsten wissen es.
Die deutsche
Kriegsmarine
193All 939
Das letzte Friedensjahr
Siegfried Breyer
PO DZU N-PA LLAS-VE R LAG . 6 1 2OO Wölfershei m-Berstadt
LITERATURHINWEIS BILDQUELLENVERZEICH NIS
Herangezogen wurden u.a.Ausgaben der Zeitschriften "Die Aufgeführt sind nachstehend diejenigen Bildquellen, die für
Kriegsmarine"r "Die Wehrmacht" r "Marinerundschau" dieses Heft zur Verfügung gestanden haben. In vielen (wohl
und zum Teil die Thgespresse sowie periodisch erscheinen- den meisten) ist es jedoch nicht mehr möglich, die wahre
de Werke wie"Nauticus"' "Jahrbuch der Kriegsmarine" Urheberschaft zu ermitteln; deshalb müssen oft die
und "Weyers Thschenbuch der Kriegsflotten". Sekundärquellen (2.8. Sammlungen) angegeben werden'
sonst die generelle oder vermutete Herkunft.
Bundesarchiv Koblenz (6) Sammlung Kludas (1)
Sammlung Breyer (30) "Die Kriegsmarine" (8)
Sammlung Bredt (1) Italienische Marine (1)
Blohm & Voß Hamburg (1) "Okrety Wojenne" (1)
Sammlung Dressler (4) Schäfer (3)
Germaniawerft Kiel (3) Weber (3).
2
DIE KRIEGSMARINE IM LETZTEN FRIEDENSJAHR
Die seit dem Regierungsantritt Hitlers vorangetriebene Wieder- hatte: Die beiden Westmächte stellten Deutschland ein Ultima-
aufrüstung auch zur See begann im Jahr 1938 richtig Wirkung tum, das - weil von Hitler abgelehnt - den Kriegszustand mit ih-
zu zeigen: Es wurde das erste Schlachtschiffdienstbereit, derer' nen zur Folge hatte. Die Kriegsmarine war zu diesem Zeitpunkt
ste Flugzeugträger konnte vom Stapel laufen, die beiden ersten noch keineswegs für einen Krieg, schon gar nicht mit England'
Schweren Kreuzer näherten sich der Fertigstellung, und achtZer- gerüstet, sondern stand erst am Beginn ihres Neuaufbaus. Dieser
störer, neun Uboote sowie eine Reihe weiterer kleiner Kampfschiffe neue Krieg - er begann genau 20 Jahre nach der Selbstversenkung
konnten in Dienst gestellt werden. Politisch war das Jahr 1938 ein der deutschen Hochseeflotte in Scapa Flow - kam für sie uner'
Krisenjahr: Hatte die Weltöffentlichkeit nach der Besetzung des wartet. Bis zum Frühjahr 1938 war ihrem Oberbefehlshaber, Ge-
entmilitarisierten Rheinlandes und 9er Rückgliederung des Saar- neraladmiral Raeder, von Hitler versichert worden, daß ein Krieg
gebietes auch noch den Anschluß Osterreichs hingenommen, so mit Großbritannien völlig auszuschließen sei. Aber schon im Mai
führte im Herbst die Sudetenland-Krise zu einem ernsthaften po- des gleichen Jahres kündigte Hitler an, daß in Zukunft mit der
litischen Konflikt und brachte Mitteleuropa an den Rand eines Gegnerschaft Großbritanniens gerechnet werden muß; von da
Krieges. Mit dem MünchenerAbkommen wurden jedoch die deut- ab drängte er aufbeschleunigte Fertigstellung der im Bau befind-
schen Ansprüche anerkannt und von den Tschechen erfüllt, und lichen Schiffseinheiten, namentlich der Schlachtschiffe BIS-
der Frieden konnte noch einmal gerettet werden. Dieser Erfolg MARCK und TIRPITZ, und befahl den Aufbau einer völlig neu-
war der britischen "appeasement"-Politik zuzuschreiben, deren en Flotte, mit der er Großbritannien in die Knie zwingen wollte.
Exponent Premier Chamberlain war. Die Probleme blieben je' Der daraus resultierende "Z-Plan"* bildete die haushaltspla-
doch weiter, weil neue Konfliktstoffe hinzukamen: Im März 1939 nerische Basis dazu. Bei Beginn des Krieges war.die vorhandene
zerschlug Hitler die "Resttschechei" und machte aus ihr ein Flotte nur ein Torso, die ihr entgegenstehende Ubermacht war
"Reichsprotektorat", und im gleichen Monat gab ihm Litauen das erdrückend.
Memelland zurück, das die Sieger von 1918 ohne Rücksicht auf Es konnte keineswegs Absicht sein, hier eine historisch aufberei'
die rein deutsche Bevölkerung Litauen zugegliedert hatten. Da- tete Darstellung der damaligen Ereignisse vorzulegen; dafür reicht
nach wandte sich Hitler Danzig zu, das - ebenfalls auf den Aus- schon der vorgegebene Heftumfang nicht aus. Vielmehr soll an-
gang des Ersten Weltkrieges zurückzuführend - "Freistaaf'ge- hand von ausgewählten Fotografien ein Bild dieses letzten Frie-
worden war und in der Interessenzone Polens lag. Das führte zu densjahres der Kriegsmarine gezeichnet werden, sozusagen ein
dem immer schwerer werdenden Konflikt mit Polen, dessen Be' Spiegelbild jener Zeit, die als "Vorabend des Krieges" verstan-
stand die beiden Westmächte Großbritannien und Frankreich den werden muß.
durch Garantieerklärungen gesichert hatten. Der 1. September
1939 brachte dann den deutschen militärischen Angriff' der zur
Niederwerfung Polens und dessen Aufteilung mit der durch Ver- * Über den "Z-Plan" mit seinen geplanten und zum Teil noch begonnenen Schiffs-
träge als "Partnet''gewonnenen Sowjetunion führte. Zwei Täge einheiten und -klassen sowie über entsprechende infrmtrukturelle Vorhaben wird
nach dem Angriff auf Polen trat ein, was Hitler nicht erwartet 1996 ein "Marine-Arsenal" -Special-Band berichten.
Einen Vorgeschmack auf den neuen Krieg hatte die Kriegsmarine am 19. Mai 1937 bekommen, als republikanische
Flugzeugi ctas vor lbiza ankernde Panzerschiff DEUTSCHLAND angrffin und Bombentreffer auf ihm erzielten. Dabei
Särge mit den
fanäen iahlreiche Besatzungsangehörige den Tbd. Hier die hinter dem achteren 28 cm-Turm aufgebahrten
sterblichen Überresten der Gefallenen auf dem Weg in die Heimat.
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JANUAR 1938
Am 8. Januar erfolgte die Indienststellung des achten Neubau- der DeschimagAG in Bremen. Bis zum Sommer 1939 folgten noch
Zerstörers, BRUNO HEINEMANN (Z 8). Erbaut wurde er von acht weitere Zerstörer gleichen Tlps.
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Indienststellung eines neuen Zer.störers. E.s handelt sich um Z 5 / PAUL JACOBI, dessen Indienst.stellung im Juni l9-?7
erfolgte.
FEBRUAR 1938
Am 11. Februar kehrte das Panzerschifr DEUTSCHLAND von Flugzeugen angegriffen und von zwei Bomben getroffen worden,
seinem letzten Einsatz im Rahmen der Internationalen See- wobei es unter der Besatzung 3l Tote gegeben hatte).
kontrolle während des Bürgerkrieges in Spanien zurück, zu dem Am 12. Februar lief das Panzerschiff ADMIRAL SCHEER zu
es am 5. Oktober 1937 ausgelaufen war (bei seinem vorletzten seinem sechsten Spanien-Einsatz ausl von diesem kehrte es am
Einsatz war es am 29. l/Iai 1937 vor Ibiza von "rotspanischen" 14.N|'ärz zurück.
Panzerschiff DEUTSCHLAND zurückkehrend von einem Einsatz in den spanischen Gewössern. Die im Rahmen der Inter-
nationalen Seekontrolle eingesetz.ten Kriegsschiffe.führten als Kennzeichen die Nationalitcitsfarben an ihren Geschütz-
türmen.
Panzerschiff DEUTSCHIAND in einem spanischen Hafen, aufgenommen von seinem Schwesterschiff ADMIRAL SCHEER aus.
MARZ 1938
Ab 26. Februar führte der Kreuzer KOLN eine Fischereischutz- als 25 Jahren. Am 28. Juni 1938 kehrten beide in die Heimat zu-
fahrt durch, die in den hohen Norden führte. Dabei geriet erAn- rück.ALBERT LEO SCHLAGETER hatte dabei in 81 Seetagen
fang März vor Nordnorwegen in einen orkanartigen Sturm, der mehr als 9600 Seemeilen zurückgelegt. ..
zum Binlaufen in Kristiansund als Nothafen zwang, um die Nach dem am 13. März vollzogenen "Anschluß" Osterreichs an
schlimmsten Schäden zu beheben. Am 13. März lief er in Kiel ein, das Reich wurden die auf der Donau stationierten Wachfahrzeuge
wo die endgültige Reparatur erfolgte. Dieses Ereignis machte ein- des bisherigen österreichischen Bundesheeres in die Kriegsmari-
mal mehr deutlich, wie wenig die allzu leicht gebauten Nachkriegs- ne übernommen und als "Donauflottille" in Dienst gestellt. Es
kreuzer den hohen Beanspruchungen einer schweren See gewach- handelte sich um das Flußkanonenboot BIRAGO und die Motor-
sen sind. boote DRAU, ENNS, KREMS, MUR, SALZACH, TRAUN und
Am 19. März liefen die Segelschulschiffe HORST WESSEL Und GAZELLE. Als Liegehafen wurde [,inz bestimmt.
ALBERT LEO SCHLAGETER zu einer längeren Ausbildungs- Am 19. März lief das Panzerschiff ADMIRAL SCHEER zu sei-
reise aus, deren Ziel Westindien war. Es war dies die erste größere nem siebten Spanien-Einsatz aus; von diesem kehrte es am 29.
Ozeanreise von Segelschulschiffen derdeutschen Marine seit mehr Juni 1938 zurück.
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Kreua.er Käln in der nördlichen Nordsee, atfgenommen von einem Zerstörer aus.
Die Kieler Blücherbrücke w,ar der Liegeplatz der Segelschulschiffe, von denen hier alle drei z.u sehen sind, welche unter der
Reichskriegs.flagg,e.filhren. Vtrn die HORST WESSEL, dahinter GORCH FOCK und z.uletzt ALBERT LEO SCHLAGETER.
Rechts der alte Signalturnt der Marine, tler nuch dent Krieg abgerissen wurde.
Fahrzeuge der Donauflottille vor Linz.
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MAt 1938
Im Mai 1938 folgte Hitler einer Einladung des italienischen Kö- Am 20. Mai wurde der Kreuzer KARLSRUHE außer Dienst ge-
nigs und des Staatschefs Mussolini zu einem Staatsbesuch in lta- stellt, um in der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven umgebaut zu
lien. Ihm zu Ehren fand am 5. Mai im Golf von Neapel eine groll werden. Dabei ging es in erster Linie um die Stärkung seiner Ver-
angelegte Machtdemonstration der italienischen Marine mit 192 bände, die stärkeren Seebeanspruchungen unzureichend gewach-
schwimmenden Einheiten und über 120 Marineflugzeugen statt. sen waren.
Hitler verfolgte die Szenerie zusammen mit dem italienischen Kö-
nig und Mussolini von Bord des als Flottenflaggschiff dienenden Am 21. Mai stellte die Kriegsmarine ihr erstes Schlachtschiff' die
Schlachtschiffes CONTE DI CAVOUR. Auch der Oberbefehls- GNEISENAU. in Dienst. Es war der erste SchlachtschilTneubau
haber der Kriegsmarine, Generaladmiral Raeder, war dabei anwe- seit dem Ende des Brsten Weltkrieges. Kommandant wurde Ka-
send. Bei diesem Staatsbesuch wurde die deutsch-italienische pitän zur See Erich Förste.
"Waffenbrüderschaft" besiegelt.
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Hitler mit dem italienischen König (auf einer Fallreepplattform) an Bord des italienischen Schlachtschffis CONTE DI
CAVO U R. Im H int e rg rund fol gt e das S c hw e ste rs c hiff G I U U O C ESARE.
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Sthlachtschiff GNEISENAU im Kieler Hu.fett, vtertige Thge nuch tler lntlienststellung
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JUNI 1 938
Am 8. Juni geriet der ZerstöTeTTHEODOR RIEDELinfolge feh- Möltenort an der Kieler Förde statt' Gewidmet ist dieses den 47214
lerhafter Navigation bei Helgoland auf Grund, wobei ernsthafte gefallenen Männern und 200 verlorengegangenen U-Booten der
Schäden am Schiffskörper und in der Maschine entstanden. Mit Kaiserlichen Marine.
erheblichen Mühen gelang es' ihn freizuschleppen und nach Wil-
helmshaven einzubringen. Seit Mitte der 50er Jahre erinnert das Ehrenmal auch an die rund
Am 12. Juni fand die Einweihung des vom Volksbund deutsche 30 000 Gefallenen und 752 verlorengegangenen Ubootwaffe des
Kriegsgräberfürsorge ab 1936 errichteten U-Boot-Ehrenmals in Zweiten Weltkrieges.
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Das neu eingeweihte uboot-Ehrenmal in Möltenort bei Kiel: im Hintergutxd das gerade auslaufende Schlachtschiff
GNEISENAU.
JULI 1 938
Äm 21. Juli kehrte das Vermessungsschiff METEOR von einer Am 29. Juli lief das Segelschulschiff HORST WESSEL Edinburgh
rund ein halbes Jahr dauernden Vermessungs' und Forschungs- zu einem Besuch an, In den damaligen Berichten hieß es, daß die
reise nach Wilhelmshaven zurück. Seine in den vorangegangenen englische Bevölkerung dem deutschen Kriegsschillbesuch ein be-
Jahren im Rahmen der "Nordatlantischen Expedition" aufgenom- sonders lebhaftes Interesse entgegenbrachte und an einem einzi-
menen Arbeiten führte es erfolgreich fort; diese wurden in dem gen Tag von etwa 20 000 Zuschauern umgeben war.
Gebiet zwischen den Westindischen Inseln und den Kanarischen Am 30. Juli fanden die alljährlich dargebotenen Veranstaltungen
und Kapverdischen Inseln bis zu einer Breite von 34 Grad Nord der Kriegsmarine statt. Zu diesen gehörte u. a. das Flottenrudern
durchgeführt. Dabei wurden auf großen Meerestiefen mehr als in Kiel.
80 ozeanische Punkte vermessen. Höhepunkt war die Entdeckung
einer bis zrt 270 m heraufragenden Bank, die bisher unbekannt
war (sie erhielt den Namen "Meteor-Bank").
Am 22. Juli stattete Hitler der Kriegsmarine einen Kurzbesuch Ve nn e s s un g,s s c h iJJ' M ET E O R, v o n s e ine r Ie t zt e n
ab. Dabei besichtigte er in der Kieler Förde das Schlachtschiff F o r s chung s re is e zurückg e ke hrt.
GNEISENAU.
Am 24. Juli lief das PanzerschiffDEUTSCHLAND zu einem wei-
teren Einsatz in den spanischen Gewässern aus; von diesem kehr-
te es am 15. August in die Heimat zurück.
Am 28. Juli verließ der Kreuzer EMDEN seinen Heimathafen zu
einer mehrere Monate dauernden Auslandausbildungsreise; die-
se führte über Norwegen, Island bis zu den Bermudas und nach
Madeira. Im September mrrde der Kreuzer wegen der bedroh-
lich gewordenen Sudetenlandkrise in die Heimat zurück beordert.
Seine Reise konnte er am 10. Oktober fortsetzen, nachdem die
Krise beigelegt worden war. Der Reiseweg führte in das Mittel-
meer und in das Schwarze Meer, Am 15. Dezember 1938 erreich-
te die EMDEN wieder die Heimat.
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Juli 1938: Kutterpullen vor dem Schlachtschiff
GNEISENAU. Im GroJltopp die " Führerstandurte" -
Signal dafür, dal) Hitler an Bord weilt.
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AUGUST 1938
Am 22. August lief in Kiel der dritte Schwere Kreuzer ".f" vom (dic gröllte, die es in der Zeit nach dem Ersten Weltkrieg gegeben
Stapel; anwesend dabei waren Hitler und sein im Reich weilen- hatte und zugleich die letzte ihrerArt) statt, an derein großerTeil
derStaatsgast, der ungarische ReichsverweserAdmiral a. D. Niko- der Flotte teilnahm (Schlachtschiff GNEISENAU. Panzerschifl'e
laus von Horthy. Den Täufakt vollzog dessen Ehefiau. Für diesen DI]UTSCHI,AND. ADMIRAL SCHEER und ADMIRAL GRAF
Kreuzer war zunächst der Name des österreichischen Admirals SPEE, Kreuzer NÜRNBI.]RG, I,EIPZI(; und KÖLN, Zerstörer
Tegetthoff vorgesehen, der im Krieg gegen Dänemark die preu- RICHARD BEITZEN, (;EOR(; THIIiI,E, MAX SCHUI]TZ,
ßisch-österreichische Flotte geführt und 1864 im Gefecht bei Hel- THEODOR RIDF]I,; HERMANN SCHOF]MANN, FRIEDRICH
goland den Dänen eine Niederlage bereitet hatte. Zwei Jahre spä- IHN, ERICH STEINBRINCK, I,'RIEDRICH I]CKOI,DT, BRU.
ter erkämpf'te er bei Lissa einen Sieg über die italienischc Flotte. NO HEINI'MANN, WOLFGAN(; ZI.]NKER, I,EBERECHT
Weil nach demAnschluß Osterreichs die Traditionspflege der ehe- MAASS, Boote der 4. Torpedoboot-, der 2. Geleit-, der 2. Minen-
maligen K. und k. Marine durch die Kriegsmarine übernommen such- und der l Schnellbootflottille). Hitler und von Horthv nah-
und gepflegt wurde, stand dieser Name an erster Stelle. Das aber men das Defil6 der Flotte von Bord des Avisos (iRIl,l,Fl ab. Anr
stiell auf Bedenken, denn der Name Tegetthoff bedeutete für den nächsten Tag fuhren beide mit der GRILI,E durch den Nordost-
nunmehrigen italienischen Bundesgenossen eine Erinnerung an seekanal und stiegcn in Brunsbüttel auf das HAPAG-Fahrgast-
die als Schmach empfundenc Niederlage von 1866. Deshalb ent- schilT PATRIA übcr, das sie nach Helgoland brachte. Die Rcisc
schlofi man sich. den Kreuzer nach dem berühmten Prinzen Eu- endete am 24. August in Hamburg.
gen von Savoyen zu benennen. Dies war auch eine Geste gegen- 4m 31. August wurde das erste neue Minensuchboot, M l, in
über dem ungarischen Ehrengast, welcher der letzte "Flottenkom- Dienst gestellt. Erbauerin war die Hamburger Stülckenwerft. Der
mandant" der K. und k. Marine \ryar, als sie l9l8 derAuflösung Ersatz der alten, aus dem Ersten Weltkrieg stammendcn kohlen-
verfiel. ImAnschluli daran legte von Horthy im Marineehrenmal beheizten lVlinensuchboote rvar wegen deien Überalterung not-
l,aboe e inen Kranz zu Ehren der Gefallenen der deutschen Mari- wendig geworden. M I war der erste einer Serie von insgesamt 39
ne im Krieg von l9l4 bis l9l8 nieder. Am Nachmittag des glei- dieser Neubauten.
chen Thges fänd in dcr Kieler Bucht eine große Flottenparade
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Am Nachmittog des 22. August, nach dem Stapellut( trtn PRINZ EUGEN,.fund irt der Kieler Bucht eine imposante
Flottenpttrade stott. Hierdampfi das Schlocht.sc'hi(IGNEISENAU als Spit:ensc'hilI'herun, in ihrem Kielvrasser.folgen ulle
anderen Einlteiten.
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Hier laulen clie Kreu:er NURNBERG (vorn), LEIPZIG uncl KOLN uus tlent Kieler Hulen dus, Lutl un tler Flottenporutle
teilzunelnten.
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Noch einmal die Flottenparade am 22. August t938: Hier ist der Kreuzer NÜRNBERG im Kielv:asser der Panzerschiffe ar sehen, t'or ihm die DEUTSCHLAND.
SEPTEMBER 1938
Am 28. September wurde wegen der bedrohlich gewordenen halter abzuschütteln. Auch dem auf sie angesetzten britischen
Sudetenlandkrise für die gesamte Kriegsmarine Flottenalarm Schlachtkreuzer HOOD gelang es nicht, die Fühlung wiederher-
ausgelöst. Am l. Oktober ist dieser nach Beilegung der Krise auf- zustellen. Der Kommandant des Panzerschiffes hatte den Befehl'
gehoben worden. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Panzer- im Falle eines Kriegsausbruchs im mittleren Atlantik, auf den
schiff DEUTSCHLAND im Atlantik; es war am 20. September Wegen nach Südamerika und den Hauptwegen des Indischen
unter dem Vorwand einer Übungsreise ausgelaufen und in Wirk- Ozean zu operieren. Zur Versorgung waren dem Panzerschiffzwei
lichkeit für einen Handelskriegeinsatz gerüstet. Zunächst lief es Tänker beigegeben worden. Nachdem sich die Lage entspannt
das spanische Vigo an, wojedoch schon vorsorgliche britische Be- hatte, erfolgte am 20. Oktober die Rückkehr nach Wilhelmsha-
obachter aufgezogen waren. Bei dichtem Nebel gelang es dennoch ven.
der DEUTSCHLAND, ungesehen auszulaufen und die Fühlungs-
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Wtihrend sich das Panz.erschiff DEUTSCHLAND itn Atlantik aulhielt, suchte der britische Schlachtkreuzer HOOD nach
ihm, um Fühlung iu halten Ltnd die deutschen Absichten zLt ergründen.
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OKTOBER 1938
Am l. Oktober beging (]eneraladmiral Raeder sein zehnjähriges DITHMARSCHEN versorgt zu werden. Nach Aufenthalten in
Jubiläum an der Spitze der Marine. Er war am l. Oktober 1928 Thnger, Ceuta und Vigo kehrte der Verband am 23. Oktober nach
zum Chef der Marineleitung ernannt worden und führte die Wilhelmshaven zurück.
Reichs- und spätere Kriegsmarine in straffer Weise. Am 29. Oktober liefen die als Kadettenschulschift'c dienenden
Am 6, Oktober liefen aus Wilhelmshaven das Panzerschiff Af)- Linienschiffe SCHLESWIG-HOLSTEIN und SCHLIISIEN zu
MIRAL GRAF SPEE und die Zerstiirer PAUL.IACOBI. THEO- einer erneutenAuslandsausbildungsreise aus. Zicl war Mittel- und
DOR RIEDEL und HERMANN SCHOEMANN zu einer Fahrt Südamerika. Die Reiseroute führte über.Jamaica, Kuba, die Bar-
nach Spanien und Nordafrika aus. Am 9. Oktober gingen alle bados, die Azoren und lrland.
Schiffe in der Irischen See vor.Anken, um von dem Trollschiff
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DEZEMBER 1938 Rechte Seite: Der zum Stapellauf bereitliegende
Am 8. Dezember lief der erste Flugzeugträger der Kriegsmarine Flugzeugtrriger GMF ZEPPELIN, der in diesem Moment
vom Stapel. Er erhielt den Namen GRAF ZEPPELIN; den Thuf- von der Helling ?.u gleiten begonnen hat.
akt vollzog die Tochter des Grafen Zeppelin, Gräfin Hella von
Brandenstein-Zeppelin. Die Thufrede hielt bemerkenswerterweise Hitler beim Eintreffen in der Bauwerft des ersten
der Oberbefehlshaber der Luftwaffe, Generalfeldmarschall Gö- Flugzeugträgers; neben ihm Generaladmiral Raeder als
ring (er verweigerte der Kriegsmarine eigene Seefliegerverbände
-"alles was fliegt gehört zu mir" - und hatte damit eine für sie Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. Unten: Der
höchst schwierige Situation heraufbeschworen, als es zum Krieg aufgeschwommene Flugzeugtrdger an dessen Vtrschiff das
kam). Namensschild z.u sehen ist.
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JANUAR 1939
Am 7. Januar wurde in Wilhelmshaven das zweite neue Schlacht- cm-Bewaffnung vorgesehen, doch wurde er als Schwerer Kreu-
schiff, die SCHARNHORST, in Dienst gestellt. Kommandant zer (mit 20,3 cm -(]eschiitzen) gebaut; dies stand im Einklang mit
wurde Kapitän zur See Otto Ciliax. dem deutsch-britischcn Flottcnvertrag von 1935 und den von
Am 19. Januar lief auf der Bremer Deschimag-Werft der Kreu- Deutschland anerkannten internationalen Seerüstungsabkom-
zer "K" vom Stapel. Er erhielt den Namen SEYDLITZ. Thufpa- men: Eine Klausel erlaubte dem Reich. seinerseits mehr als drei
tin war Frau von Egidy, die Witwe des Kommandanten des in der Schwere Kreuzer zu bauen. falls eine andere Macht den Bau von
Doggerbankschlacht und in der Seeschlacht vor dem Skagerrak Schweren Kreuzern aufnimmt oder lbrtsetzt, Diesen Sachvcrhalt
berühmt gewordenen Schlachtkreuzers SEY Dl,lT Z. Die Thufrede nahm Deutschland als gegeben hin, nachdem die Sowjetunion
hielt Admiral a. D. Foerster; damals I. Artillerieoffizier auf der Kreuzer mit l8 cm-(icschützcn in Bau gegeben hatte.
SEYDLITZ. Der Kreuzer "K" war als Leichter Kreuzer mit 15
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in müssen.
FEBRUAR 1939
Am 14. Februar lief in Anwesenheit Hitlers auf der Werft von MARCK vollzog Frau Dorothea von Löwenfeld, eine Enkelin Bis-
Blohm & Voß in Hamburg das Schlachtschiff "F' vom Stapel. marcks.
Die Thufrede hielt Hitler selbst, den Thufakt auf den Namen BIS-
Gegentiberliegende Seite: Der Thttfakt i.\t t,ollzog,en, das neue Schlachtschiff heilSt BISMARCK. Gleich wird es abzulaufen
besinnen.
Aus Anlufi cle,s Stapellaufe.s tle.s neuett St'ltlucht^st'hiffi'es " F" waren mehrere Flotteneinheiten nach Hamburg beordert
yvorden uncl hatten tlort gegeniiber tler Werfi wn Blohm & V{J Jestgenncht und grofien Flaggenschmuck gesetzt. Man siehl
im Vtrdergnrntl den Kretr:.er NÜRNBERG untl neben ihm tlie Tbrpedoboote LEOPARD, LUCHS und SEEADLER. Im
Hinterg,rwttl Iiegen clas Pun:ersthifJ'ADMIRAL SCHEER und ein SegeIschttlschiff.
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Gläcklich
MARZ 1939
Nachdem Litauen das Memelgebiet an das Reich zurückgab, for' BEITZEN, GEORG THIELE, MAX SCHUITZ, FRIEDRICH
mierte sich am 22. März ein Flottenverband, dessen Aufgabe die IHN, FRIEDRICH ECKOLDT und HERMANN KÜNNE SOWiC
militärische Besetzung und Sicherung Memels und zugleich eine Torpedo-, Geleit-, Minensuch-, und Räumboote teil. Kurz vor
Machtdemonstration war. Daran nahmen die Panzerschiffe Memel stieg Hitler auf dasTorpedoboot LEOPAR-D über, mit dem
DEUTSCHLAND (mit Hitler an Bord), ADMIRAL SCHEER er im Hafen Memel eintraf. Bald danach machten dort die Zer-
undADMIRAL GRAF SPEE, die Kreuzer LEIPZIG,KÖLN und störer und kleineren Binheiten fest, während die Panzerschiffe
NÜRNBERG, die ZeTstöTeT LEBBRCHT MAAS, RICHARD und Kreuzer aufder Reede vorAnker gingen.
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Währencl cles Marsches nac'h Memel: Hitler auf einer Brückennock des Panzerschiffes DEUTSCHLAND. Neben ihm
Generalaclmiral Raecler als Oberbefehlshaber der Krie,q,smarine und Generaloberst Keitel, Chef des Oberkommandos der
Wehrmacltt.
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Im Hulett vrnr Mentel: Die eittluufettden Einhaitett tnucltett.t'est. Recltt.r ein Zersttirer mit einent
Minert.suchbrxtt itn Hitrlcr,qrutttl, littks Lr.rai Titrltedoboote utttl ein neues Minensuc'hboot.
Gleiclt ttuclt Verlussett tler LEOPARD schreitct Hitlet tlie Fntnl cler ungetretertett Truppen - ltier der Kriegsmarine - ab.
Nebert ihtn v'ieder Goterulutlntirul Ruadar
Wtihrerultlessett nintnr tlu.s Gros tler Flotte Reetle Po.tititnen ein: im Vtnlerenottl tler Krcu:.er NÜRNBERG. duhinter die
Kretrtr LEIPZIG tuttl K0LN.
APRIL 1939
Am l.April erfolgte inAnwesenheit Hitlers bei der Kriegsmarine- KÖLN, LEIPZIG und NÜRNBERG sowie der Zerstörer LEBE-
werft Wilhelmshaven der Stapellauf des Schlachtschiffes "G", das RECHT MAASS, DIETBR VON ROEDER, RICHARD BEIT:.
dabei den Namen TIRPITZ erhielt. Die Thufrede hielt Vizeadmi- ZEN, GEORG THIELE, MAX SCHULTZ, FRIEDRICH IHN,
ral a. D. von TFotha, den Thufakt vollzog Frau von Hassell, Toch- ERICH STEINBRINCK und FRIBDRICH ECKOLDT und Boo-
ter des Großadmirals von Tirpitz. Kurz nach dem Stapellauf be- ten der Ubootflottillen "Hundius", "Saltzwedel" und "Wegener"
gab sich Hitler auf das im benachbarten Großen Hafen liegende mit dem Ubootbegleitschiff ERWIN WASSNER zu ausgedehnten
Schlachtschiff SCHARNHORST. Auf diesem ernannte Hitler den Ubungen. Nach deren Beendigung stieß ein Teil der Einheiten in
Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Generaladmiral Raeder, das Mittelmeer und lief Ceuta an, die Kreuzer gingen in andere
zum Großadmiral. spanische Häfen. Danach wurden die Ubungen fortgesetzt, am
Am 28. April kündigte Hitler das seit 1935 bestehende deutsch- 16. Mai kehrten alle.beteiligten Schiffe in die Heimat zurück. Die-
britische Flottenabkommen. Damit entfielen die Schranken, wel- se zweite größer angelegte Atlantikübung machte deutlich, wie
che die deutsche Flottenstärke auf 35 v. H. derer der britischen sehr man sich auf eine Seekriegführung im freien Ozean einzustel-
begrenzte. Zu dieser Zeit befaßten sich die zuständigen Stellen len begann.
der Kriegsmarine bereits mit der Planung größter Schlachtschif- Am 20. April war der 50. Geburtstag Hitlers. Aus diesem Anlaß
fe, welche den Kern des von Hitler befohlenen "Z-Planes" ver- erfolgte in Berlin eine pompös gestaltete Parade der Wehrmacht,
körperten und innerhalb von sechs Jahren die deutsche Flotte zu an der auch eine Formation der Kriegsmarine teilnahm. Diese
einem Machtfaktor werden lassen sollten, der selbst von der bri- Parade erfolgte nicht nur zur Ehrung Hitlers - der war ihr "Ober-
tischen Marine gefürchtet werden mußte. Die Kündigung des ster Befehlshaber" -, sondern barg auch dieAbsicht, vor aller Welt
deutsch-britischen Flottenvertrages nahm man in England gelas- den Stand der deutschenWiederaufrüstung und Schlagkraft deut-
sen hin, denn der deutsche Flottenausbau hatte noch keineswegs lich zu machen.
die 35 v. H. -Marke erreicht und würde noch einige Jahre in An- Am 29, April wurde in Hamburg der erste Schwere Kreuzer der
spruch nehmen. Kriegsmarine, ADMIRAL HIPPER, in Dienst gestellt. Komman-
Am 18. April begann eine Atlantikreise der Panzerschiffe ADMI- dant wurde Kapitän zur See Heye.
RAL GRAF SPEE und DEUTSCHLAND sowie der Kreuzer
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Panzerschiff ADMIRAL
GRAF SPEE im April/Mai
1939 in Ceute (Spanisch-
Marokko) zusammen mit
Ubooten und dem Uboot-
Begleitschiff ERWIN
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war - nalunen auch Marineteile teil.
ADMIRAL HIPPER w^ar der erste Schw,ere Kreu1er cler Kriegunarine. Seine lruliertststellung erf olgte um 29. April l9-19 in
Hamburp.
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NocheinmalSchwererKreuzerADMIRALHIPPER''NachderIndienststellttngbeimerstmoligenVerlassenclerBttult,erfthiergerctcle
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MAr 1939
Am 16. Mai übernahm das SchlachtschiffGNEISENAU endgül- schen Bucht das Panzerschiff ADMIRAL GRAF SPEE und die
tig die Rolle des Flottenflaggschiffes, die bisher das Panzerschiff Zerstörer RICHARD BEITZEN, GEORG THIELE, MAX
ADMIRAL GRAF SPEE innehatte. SCHULTZ, FRIEDRICH IHN, HANS LODY, BERND VON
Zt den auf den "Kraft durch Freude"-Schiffen WILHELM ARNIM und ERICH GIESE und gaben ihnen das Ehrengeleit
GUSTLOFF und DER DEUTSCHE aus Spanien zurückkehren- bis in die deutschen Hoheitsgewässer. Erst bei dieser Gelegenheit
den deutschen Soldaten der "Legion Condor" (diese hatten dort wurde erstmals öffentlich bekanntgegeben, daß deutsche Wehr-
an den von den Nationalisten unter General Franco geführten machtangehörige in Spanien an der Seite der Franco-Tfuppen
Kämpfen gegen die Republikaner teilgenommen und diese vor gegen die Republikaner kämpften.
allem aus der Luft unterstützt) stießen am 29. Mai in der Deut-
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An Bord eines sog. " KdF" -St'hffis: Zurückkehrende Angehörige tler in Spanien eingesetiten " Legiott Kutcptr,, - es w,oren
ausnahmslos Angehörige cler deutschen Wehrnmcht - winken dem PanTerschi.ffADMIRAL GRAi SPEE zu, clcrs Ehrengeleit
gibt.
JUN| 1939
Am 12. Juni lief das Schlachtschiff GNEISENAU in den Atlantik einen abgeteilten Brennstofftanker versorgt. Auf dieser Reise
aus und erledigte ein Teil der noch ausstehenden Gefechtsaus- wurden wertvolle Erfahrungen für einen Atlantik-Kriegseinsatz
bildung einschließlich Kaliberschießen. Der Kurs führte durch gesammelt. Am 26. Juli kehrte das Schlachtschiff in die Heimat
den Armelkanal in den Mittelatlantik bis weit nach Süden nahe zurück.
den Kapverdischen Inseln. Dabei wurde das Schlachtschiffdurch
Schlaclttschiff GNEISENAU Anftmg Juli l9-19 in Lu.t Pulnns, vt'o es rutt'lt übunsen int Nttnlarlantik
ztt einent kurzen Besuch eingelatlfbn wur.
39
JUL| 1939
Am l. Juli lief auf der Bremer Deschimag-Werft der Kreuzer "L" kreuzers LüTZOW während der Skagerrakschlacht. Die LUT-
vom Stapel; er war der letzte größere Neubau der Kriegsmarine, ZOW war wie ihr am 19. Januar 1939 zu Wasser gekom'menes
der noch zu Wasser kam. Der Kreuzcr erhielt den Namen Schwesterschiff SEYDLITZ als Leichter Kreuzer mit 15 cm'Be-
LÜTZOW; die Thufrede hielt Admiral z. V. Prentzel, den Thul'akt waffnung vorgesehen und wurde aus den gleichen Gründen als
vollzog Frau Harder, Witwe des Kommandanten des Schlacht' Schwerer Kreuzer mit 20, 3 cm'Geschützen gebaut.
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Stapellauf des.fiinften Sc'hvt'eren Kreuzers " L" um l. Juli 1939 im Brenten. Er erhielt den Nunten LÜTZOW. Hier liegt er
zum Ablauf bereit, die Feierlichkeiten stehen kttz bevoü wie tler Girkutclensc'hmuc'k :ei.qt. Es wur cler let:.te
Stupelluu.f eines
groJSen Schffis der Krieg,smarine!
AUGUST 1939
Vom L1. bis 14. August fand in Dresden der Bundestag des NS- ziger Hafen haben konnte. Hierzu hatte die SCHLBSWIG-HOL-
Deutschen Marinebundes statt, an dem der Oberbefehlshaber der STEIN eine Marine-Stoßtruppkompanie an Bord, die von sechs
Kriegsmarine, Großadmiral Raeder, teilnahm. Dieser Akt stand Minensuchbooten aus Pillau herangebracht worden war und in
einerseits im Zeichen der 25. Wiederkehr des Kriegsausbruchs See auf das Linienschiff überstieg' um eine vorzeitige Entdeckung
1914 und wurde andererseits als erster Marine-Bundestag im der deutschenAngriffsabsichten zu verhindern. Von der SCHLES-
"Großdeutschen Reich" begangen. Die Kriegsmarine stellte hier- WIG-HOLSTEIN fielen tm 04. 47 Uhr des l. September die er-
zu eine Kompanie der 13. Schiffsstammabteilung in Saßnitz mit sten Salven des neuen Krieges.
einer Fahnenabordnung und einem Musikkorps. Höhepunkte Am27. August rammte der Zerstörer MAX SCHULTZ östlich
waren ein nächtlicher Großer Zapfenstreich und einVorbeimarsch von Bornholm das befehlsgemäß abgeblendet fahrende Torpedo'
an dem Oberbefehlshaber der Kriegsmarine. boot TIGER. Dieses sank in Minutenschnelle. Seine Besatzung
Wegen der brisant gewordenen politischen Lage liefen am 21. und wurde von MAX SCHULTZ gerettet, zwei Männer fanden den
am 24. August aus Wilhelmshaven die Panzerschiffe ADMIRAL Tod.
GRAF SPEE und DEUTSCHLAND in den Nordatlantik aus und Am 30. August nahmen die Zerstörer FRIEDRJCH IHN' ERICH
nahmen dort Wartestellung ein. Hier erreichte sie die Nachricht STEINBRINCK und FRIEDRJCH ECKOLDT dieVerfolgung der
vom Kriegsausbruch. polnischen Zerstörer GROM, BURZA und BLYSCAWICA auf'
Am 25. August machte das LinienschifT SCHLESWIG'HOL- die aus Gdynia (wenigeTage später von den Deutschen in "Goten-
STEIN zu einem als Freundschaftsbesuch getarnten Aufenthalt hafen" umbenannt) ausgelaufen waren und den Befehl hatten'
in Danzig fest. In Wirklichkeit hatte es Befehl, bei Eröffnungen sich nach England zu begeben. In ihrem Kielwasser folgten die
der Feindseligkeiten gegen Polen die Westerplatte zu nehmen, die deutschen Zerstörer mit hoher Fahrt, mußten aber untätig blei-
von den Polen als Munitionslager genutzt wurde und eine stärke' ben, weil die Feindseligkeiten gegen Po.len noch nicht befohlen
re Garnison hatte, so daß sie eine Sperrfunktion gegen den Dan- waren; sie drehten beim Erreichen des Oresunds ab.
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Vorheimarsch einer Marinefbrmatiott an dem
I s ha b e r d e r K ri e g s ma r i ne, G rr{3 adnt i ra I
O b e r b efe h
Raeder ant 14. August 1939 in Dresclen aus Anlal.)
des dort abgehaltenen Bunclestages de.r NS-
Marinebundes.
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AUSTRALIEN
Australisch-deutsche Zusammenarbeit
bei Vermessu ngssch iff-Program m
Die australische Schiffbau- und Entwurfsfirma NQEAAustralian
fty Ltd of Cairns hat mit derThyssen-RheinstahlTechnik GmbH
in Düsseldorf und mit der Howaldtswerke Deutsche Werft AG
Kiel einen Konsortionalvertrag abgeschlossen, dessen Gegenstand
die Beschaffung zweier Vermessungsschiffe (diese werden als
"Pacific"-Klasse geführt) für die australische Marine ist. Ihre
Ablieferung ist für Dezember 1997 und Juni 1998 vorgesehen.
Bei äußerenAbmessungen von 7l m Länge, 15 m Breite und 4,40
m Tiefgang wird ihre Größe bei 2260 ts liegen. Den Zuschlag er-
hielten die deutschen Partner, weil sie in der Planung und im Bau
von Schiffen dieser Aufgabenbestimmung über reichhaltige Er-
fahrung verfügen. ZurAusrüstung dieser Schiffe werden u. a. drei
Motorboote für Vermessungsaufgaben in geringen Tiefen gehö- M o d e I I a ufn a hm e e i ne s de r zukü nft i g e n Ve rm e s s un g s s c h ffi s
ren. Außerdem ist ein Hubschrauberdeck vorgesehen. de r PAC I F I C - Klasse. Foto : We rkfoto
CHILE
Chilenischer Zerstörer BLANCO ENCALADA (ex britisch FIFE) nach Umbau. Foto: Chilenische Marine
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DEUTSCHLAND
" Resteve rkani" der ehemals
DDR- "Volksmarine"
Die im Oktober 1990 aus den Beständen der DDR-.,Volksmarine,'
übernommene und nur vorübergehend im Dienst belassene, aber
am 18.April l99l endgültig aus dem Dienst geschiedene Fregatte
ROSTOCK der russischen KONI-Klasse wird es in Bälde wohl
nicht mehr geben. Dieses Schiff war 1992 der Wehrtechnischen
Erprobungsstelle 71 der Bundeswehr in Eckernfrirde zuAnspreng-
versuchen und Feuerlöschübungen zur Verfügung gestellt wor-
den und wurde.letzt nicht mehr benötigt. Im Mai ist es an Großbri-
tannien verkauft worden, dessen Marine sie als Zielschiffverwen-
Abgerii,srerc Fregdte ROSTOCK tler ehcntaligen DDR-
den will. Am 18. Mai traf es im Schlepp in Portmouth ein. Jetzt
gibt es nur noch wenige Einheiten der ehemaligen "Volksmarine", "Vtlksmorine" unt 18. Mui 1995 itn Sthlepp nat'h
die "entsorgt" werden müssen. Portsnttntth. Foto: H.&L. vun Gitulerctt Collet'tion
FRANKREICH
Fk-Meßschiff MONGE jetzt
komplett ausgerüstet
Das als Ersatz für die 1992 gestrichene HENRI POINCARE ge-
baute "Bätiment d'essais et de mesure" (Forschungs- und FK-
Meßschiff) MONGE hat jetzt seine kompletteAusrüstung an Elek-
tronik- und Sensorik-Komponenten an Bord. Kennzeichnendes
Merkmal für diese sind sechs unterschiedlich grolle Parabolspie-
gelantennen (iede um 360 Grad schwenkbar), die hintereinander
im Mittelschiff gruppiert sind. Diese dienen der Zielverfolgung
von Weltraumflugkörpern und Raketen und zum Aufzeichnen
ihrer Flugbahn. Das Schiff ist außerdem mit "Syracuse-I"- und
"Syracuse-Il"- und MARlSAT-Satelliten-Kommunikationssyste-
men und einem NAVSTAR-Satelliten-Navigationssystem ausge-
stattet. Es dient als mobile Leitstelle für die von der Marine un-
terhaltenen und betriebenenVersuchsschitTe und wird bei den für
F K - M e./) sc' h i/J' M O N G E .j e t:.t kotn p I e tt m i t d e r g e su nlt e I t September angekündigten Kernwaffenversuchen bei dem Muro-
Elektronik urrl Sensorik. Foto: " Sltin.s oftlte Wtnl" roa-Atoll eine herausgehobene Rolle spielen.
JAPAN
Neue Spezialschiffe für die Seestreitkräfte
Seit Anfang dieses Jahres befinden sich zwei neue Spezialschiffe grofle ASUKA; diese konnte am 25. März in Dienst gestellt
im Dienst. Das eine ist das SchulschifT KASHIMA; auf ihm wur- werden. Ihre Gasturbinen-Antriebsanlage schafft 2l kn Ge-
de am 26. Januar erstmals die Flagge gesetzt. Es hat eine
Standard- schwindigkeit. Die ASUKA ist für die Erprobung neuer Wal'-
verdrängung von 4060 ts und verfügt über CODOG-Antrieb, mit fensysteme spezialisiert und verfügt über eine achtzellige
dem bis zu 25 kn Geschwindigkeit erreicht werden. Ausgelegt ist Vertikalstartanlage für neue Schiff/Luft-Raketen sowie ein alle
es für 140 Kadetten. An Bord befinden sich moderne Waffensy- vier Quadranten abdeckendes SPY-10 D- ("Mini-Aegis"-) Luft-
steme, neuzeitliche Elektronik und Sonar und eine für Lehrzwek- raumüberwachungsradar. Die Besatzung ist gemischt: 70 Mann
ke abgestimmte Antriebsanlage, die sämtlich bei der Ausbildung militärisches Personal plus 100 zivile Techniker und Wissen-
der Kadetten genutzt werden können. schaftler,
Das zweite Schiff ist die mit 4200 ts Deplacement fast gleich-
Schulschiff KASHIMA.
Foto: Japanische Marine
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Versuchsschiff ASU KA. Foto: Japanische Murine
ProJit und obere Ansicht des Versuchsschifies ASUKA-
Zeichnung. " Shi1ts ofthe Wrtrld"
RUMANIEN
Erster Nachkriegs-Marinebesuch
in Nordeuropa
Im Juli lief der Tender MIDIA im belgischen Zeebrügge zu einem
Besuch ein. Es war das erste Mal, daß sich ein Schiffder rumäni-
schen Marine in diesen Breiten sehen ließ. Die MIDIA gehört der
CROITOR-Klasse (NATO-Codename) an und befindet sich seit
1982 im Dienst; sie verkörpert zwar eine rumänische Eigenent-
wicklung, doch wurden Bewaffnung, Blektronik und Sensorik so-
wie wohi auch die Antriebs- und Hilfsmaschinen aus der damali-
gen Sowjetunion geliefert. Ihr Entwurf fundiert auf den Uboot'
iendern der russischen DON'Klasse, doch ist dieser Tlp mit 2850
ts Deplacement und Abmessungen von 108 x 13'50 x 3,80 m deut- Tender MIDIA am 13. Juli 1995 beim Einlaufen im
lich kleiner. Auf den Zweiwellenbetrieb wirken zwei Dieselmoto- belgischen Zeebrüg,g,e. Foto: H.&L. van Ginderen
ren von zusammen 4,8 MW Leistung, für 16 kn Geschwindigkeit
ausreichend. Für den Eigenschutz stehen zwei 57 mm-Flak L/70'
Collection
vier 30 mm-AK 230-Flak und vier L4,5 mm-FlaMG - alle in Dop-
pellafetten - zur Verfügung. Die in den Flottenhandbüchern ge- abwehrraketen waren nicht zu sehen; offenbar hatte man sie in
meldeten Vierlingsstartgeräte für SA-N-5'Nächstbereich'Flug- der Heimat gelassen'
SINGAPORE
44
SPANIEN
Ausbau der logistischen Komponente
Seit l99l verfügt Spaniens Marine über e.inen modernen Marine- reicht 13 380 ts Einsatzverdrängung, ist 123,20 m lang und 19,50
versorgungstanker, die heutige MARQUES DE LAENSENADA. m breit und hat einen Bazan-MAN-Diesel zu ll 250 PSe Lei-
Gebaut wurde diese nach Normen des zivilen Thnkschiffbaus stung. Damit erreicht es 16 kn Geschwindigkeit. Zur In-See-Ver-
von der Bazan-Werft in Ferrol, die ihn im Oktober 1990 zu sorgung anderer Einheiten stehen zwei Querab-Versorgungs'
Wasser brachte und im Sommer des folgenden Jahres abliefer- pfosten zur Verfügung, außerdem ist VERTREP-Einsatz mög'
te, wobei noch derursprüngliche Name MAR DELNORTE galt. lich, wozu auf dem Achterschiff eine Hubschrauberlande-
Die Zuladungskapazität liegt bei rund l2 000 ts Flüssigladung' plattform errichtet ist.
etwa 10 t Stückgut und fünf20 Fuß-Containern. Das Schiffer-
USA
Reduzierung des SSBN-Potentials
Seit 1992 wird daraufhingearbeitet, die Bestände an nuklearstra' Gefechtsköpfen als Obergrenze vorgeschrieben. Das bedeutet die
tegischen Ukreuzern (SSBN) - seegestützte Komponente des ato- Abrüstung aller von 1959 ab gebauten 4l nuklearstrategischen
maren Abschreckungspotentials - abzubauen, um den Pegel des Ukreuzer bis einschließlich der LAFAYTTE-Klasse. Dieses Plan-
im Jahr 2000 in Kraft tretenden START:-II-Abkommens zur Be- ziel ist nach "Jane's Fighting Ships 1995/96" vorzeitig erreicht
grenzung der strategischen Rüstung zu erreichen. Dieses Abkom- worden: Aufgeführt in diesem traditionellen Flottenhandbuch sind
men sieht von, daß den USA dann nur noch l8 SSBN (ausschliell- nur noch die 18 Einheiten der OHIO-Klasse, von denen sich drei
lich derer der OHIO-KIasse) verbleiben. Für diese ist ein Limit noch im Bau befinden und erst bis 1997 zur Flotte gestoßen sein
von 192 "Thident C 4"-FK (Reichweite 4350 sm) und 240 "Tfi' werden, so daß gegenwärtig nur mit 15 Einheiten gerechnet wer-
dent D 5" (Reichweite 6000 sm) mit insgesamt 1728 nuklearen den kann. Neue SSBN sind nicht geplant oder gefordert.
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So sieht in tten USA ein nuklear angetriebenes (|Schiff aus, wenn seine nukleare Antriebsanlage und seine FK-Sektion
ausgebaut sind. Die verbleibenden Enden werden ganz grob aneinandergefügt; so verbleiben sie, bis 'sie an tler Reihe sind,
abpebrochen zu werden.
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BEUTESCHIFFE DER KRIEGSMARINE1
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Kuttonenbrxtt K 4 191-l in Hurnbure. Beaclüensx'crt ist derTantunstrich. Foto Santtnlung Brever
KanonenbootK4inSee,
uuch hier mit Thnnttstrich
versehen.
Foto: SunrmlLtug Griiue r
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K 4 naclt
Rückgahe an
Belgien, w'ieder
unter dent
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ursprünglich
t zugedachten
Namen
ARTEVELDE.
Foto:
Sammlung
B reyer
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Der letzte Friedensakt: Das Linienschiff SCHLESWIG-HOLSTEIN läuft am 25. August 1939 in Danzig
ein. Sechs Täge später wird durch seine salven der neue Krieg eröffnet.