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Sandini Sammlung

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Aufdem Flugpla tz VOll Erbenheim bei Wiesbaden waren Bf 109 G-Höhelljagdj1l1g zellge zur A bwehr der Einflüge in
den Raum Main z-Frankfurt-Mannheim stationiert.
Sandini Sammlung

Waffen und Fahrzeuge der Heere und Luftstreitkräfte


~t:::=:=:::=======
WAFFEN-
ARSENAL
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===l~

Höhenjagd- und
Höhenkampfflugzeuge
bis 1945
Manfred Griehl
PODZUN-PALLA5-VERLAG GmbH • 61 200 Wölfersheim-Berstadt
Sandini Sammlung
Titelseite: Besteigen der Druckkammer eines Ju 86 Pi-l-Hiihenflugzeugs.

S eite I: Das Erprobungsflugze ug Ju EF 61 rollt in Dessau ZU III Start.

!»~:"::'~/:
Der Pilot dieses leichten Hiihenjiigers ist der spätere Oberst und Ritterkreu zträger Hermann Graf, der vor allem bei
den Jagdgeschwadern 51 und 52 im Ein sat: war.

Ü Copyrlght, 2003 Vertrleb: Alleinverrrleh


AIIl' Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks PODZ l'i- PALLA -VE RLAG Gmb ll für Öster reic h :
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1 ENTWICKLUNG VON A ls Mu sterflugzeug jiir die mit breitem Fahrwerk ausge-


riisteten Bf 109 Prototyp en diente die Bf 109 V31.
HOHENKAMPFFLUGZEUGEN
Die sich überaus sc hwier ig gesta lte nde Entwicklung von
Höhenj agd- und Höhenkampfflu gzeu gen hin g vor all em
von den entspre che nde n Tri ebwerken ab. Zu sätzlich fiel
der Entwicklu ng vo n Turb olad ern und d er Zu satz-
einspritzu ng beso nde re Bed eutung zu. Das Fe hlen eines
wirk lich übe r r age nde n Höh enm otors wie beispi elsweise
Die meiste" der Bf 109/1- Versuchs muster wurde" aus
de Ju mo 222 ElF bed eut ete für viele Projektstudien da s
bereits vorha ndenen Bf 109 G-3 um gebau t.
vorzeitige Aus.
l' l itte ls leistun gsschwäch erer Flu gmotoren wurd e di e
Fluger pro bung zwa r begonnen , für di e Produktion der
geplanten erie nausführ ungen fehlten aber auch späte r
die ents prec hend leistun gsstarken i\lo tore n.

2HOHENJAGDFLUGZEUGE
2.1 81109 G-1 bis 81109 H
Als Höhenj agdflu gzeu ge sollte n die Bf 109 G-I , die G-3
und die G-5 mit ein er Druckkabine au sgerüstet werden.
Da die Leistunge n nicht vollstä nd ig befriedigten, wurde
der Ru f nach eine r echte n Höh en ver sion der Bf 109 ab
19-12 imm er lauter. Es entsta nd da s Proj ekt eines Höh en-
jägers, der mit dem neuen DB 628- Hö he nmo to r, dem sei-
te ns des RL i\1 bevorzu gten Antr ieb für di e künfti gen
Ausfü hr ungen der Bf 109 H, au sgerüst et sein sollte.
ch on während d er E nt wic k lu ngs b es p r ec h u n g am
27.11.1942 wurde berichtet, da ss die ers te n Versuc hslä ufe
mit dem DB 628 V1 und V2 er folgre ich verlaufen seien
und man bei Daimler-Ben z die beiden näch sten Trieb-

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I •

Seitena nsicht eil/es DB 628-Hoc hleistllllgstriebwerks. In der Amtsc hetbes pre chung a m 25.05.1943 konnten die
Daimler-Ben z-\ erke meld en, dass inz wisc he n 150 DB
628-Mo to re n fer tigges tellt wor de n waren, und dass der
ers te Einbau ver mutlich im Juni 1943 er folgen könnte,
sofern bis dahin die Probl em e mit dem Ö lkre islauf im
werke (DB 628 V3 und V4) a uf dem Prüfstand teste. Wei- Bereich der zweiten La de rstufe behob en worden wären.
tere siebe n DB 628 würden in Kürze, die folgenden fünf Da die Bf 109-Mustermaschinen für die a nstehe nde prak -
im Dezember 1943 sowie die letzten der Iullser ie im Ja- tische Er probung durch das Kommando der Er probungs-
nuar zur Ausliefer ung komm en. Ge mä ß der früh en Pla - steIlen dringend benöti gt wurden, war bei Messerschmltt
nun g sollte n bis Ende ä rz 1943 insgesamt 150 DB 628- in Augs burg Eile gebote n.
Motor en für den Einbau bei der Bf 109 ber eit st ehen. Auf
Grund di eser tellungn ahm e sp r ac h GF I Mil ch den
anwe ende n Pr ofessor Will y Me sersc hmitt a n, um ihn
zu bitt en, di e erforderliche n Versuchsträger fü r den Ein-
ba u des DB 628 bere itzustellen. Leid er wa re n die ussa-
gen von Daimler-Benz ein wenig zu optimis tisch gewe-
sen. GFM Milc h mahnte dah er am 22.12.1942 konkrete
Ergeb nisse bei der DB 628-Erprob ung an .
Die Bf 109 G-3 (V49, Wer kl ' r. 16291) diente als Vorve r-
such für den Einba u eines DB 628 bei der Bf 109 Hund
der Me 209. Das ers te Tr iebwerk, das DB 628 V14 tr af
am 23.02. 1943 in ugsburg ein.
m 26.02. 1943 tei lte DB-D ir ekt or i ' a lli nge r in d er
En twic klu ngsbesprechung mi t, dass es a uge nb lic klich
noc h chwierigkeiten mit der chmierung der Pla ne-
te nrä der beim DB 628-Triebwerk gebe, und dass man
die e Pr oblem e sic herlich in Kürze in den Griff bekom-
men wü r de. Zwei DB 628, zu näc hst noch mit st illgeleg-
tem vorde re m Ge bläse, wurde n nfang 1943 für den Ein-
ba u in die Hs 130 bereitgest ellt ; di e nächst en beid en wür-
den die Messerschmitt-Werke er halte n, um sie in Bf 109-
Zellen einzubaue n. Die Anliefer ung von zwölf weit eren
OB 628 a n Messer schmitt hielt Direkt or Na llinge r in etwa
d rei Mo na ten für wahrsch einl ich. Detailal/sicht der Bf 109 V31 (Werk r: 5642, SG+EK).

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Im Juni 1943 waren die Arbeiten an der lustermaschine
\'49 in Form einer Attrappe noch immer nicht abgeschlos-
sen. Dafür aber war ein erstes Baumuster, die Bf /09 G-3
(V50, DN+KJ, Werk ' r. 15338), als l\lotorenerprobungs-
träger mit einem DB 628-Versuchsmotor ausgerüstet
worden. Fritz Wendel führte am 18.05.1943 einen ersten,
relativ befriedigenden Testflug mit der Ma chine durch.
Am 11.06.1943 befahl Generalmajor Vorwald (RLM),
dem der Flug nicht bekannt war, dass der erste Einbau
eine DB 628 bis zum 17.06.1943 bewerkstelligen war. Ein
voll betriebstauglicher DB 628 sollte dabei in der Bf 109
ein gebaut werden. Bis Anfang Juli 1943, so der
Generalmajor, als Vertreter von GFl\1 Milch, habe die
Flugerprobung binnen von drei Wochen ein klares Bild
vor allem bezüglich der Eignung des DB 628 zu liefern.
Zwischen dem 23. und 29.07.1943 führte Fritz Wendel Produktion der Bf / 09 G-3 (WerkNrn. /500/ JJ.) im
daher noch vier weitere Flüge mit der V50 aus. Die Er- Rahmen der Reihenfertigung.
gebnisse sind nicht bekannt.
Am 6.11.1943 trafen Vertreter der E-Stelle Rechlin in
ugsburg zur .. berprüfung der Arbeiten an der ersten Als dritter Versuchsträger wurde die Bf /09 1'56 (PV+JI,
Bf 109 H sowie der Me 209, die beide noch im November Werk Ir. 15715) hergerichtet. Auch diese Maschine er-
1943 flugklar werden sollen, ein. Der Flugbetrieb mit der hielt einen DB 60S A-l mit GM I-Anlage. Am 13.11.1943
Bf 109 H hatte damals gerade begonnen. war das erste nach Rechlin gelangte Versuchsmuster in-
Als erstes Versuchsmuster war in Augsburg die Bf 109 folge eines Triebwerksproblems unklar; so dass das dort
1'54 (PV+J B, WerkNr. 15708) aus einer G-5 umgebaut angesetzte Nachfliegen verschoben werden musste. Die
worden. Die l\laschine, die größere Tragflächen erhalten Maschine stürzte am 14.04.1944 bei einem Flugversuch
hatte und ein Fahrgestell mit größerer Spurweite erhal- ab und ging dabei vollständig zu Bruch. Weitere Muster-
ten hatte, wurde ausgiebig erprobt, ehe es im Juli 1944 flugzeuge dürfte es nicht gegeben haben, da angesichts
zum Bruch des Fahrwerks kam. der aufkommenden Strahlflugzeuge das Interesse der
Die folgende Bf /091'55 (PV +JC, Werk Ir; 15709) besaß Luftwaffe an der Bf 109 H schwand.
ebenfalls die Zelle der G-5. Die Maschine war mit einem Die dreistufige Planung der Höhenjäger-Entwicklung bei
DB 605 A-I , nebst einem zusätzlichen Lader des DB 603 Messerschmitt, die von der mrüstung von G-5-Flugzeu-
und einer GM I-Anlage ausgerüstet. Die Maschine, die gen als Stufe I ausging, bei der tufe 11 eine nochmalige
erstmal am 22.12.1943 mit der modifizierten Triebwerks- Flächenvergrößerung vorsah und schließlich als tufe 111
anlage flog, ging am 25.02.1944 infolge eines Luftangriffs zum Projekt P 1091 führte, aus dem anschließend die lei-
in Augsburg verloren. stungsstarke Me ISS entstehen sollte.

Das /9. Versuchsmuster des DB 628-Reihellmotor mit zusätzlichem Lader.

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2.2 Me 209 H
ufbauend a uf der Proj ektübergabe für eine " ne ue Me
209", di e im Apri l 1943 beim R L1\1 einge re icht wurde,
sollte di e Maschine a uße r als norm al er Jäger auch als
Höhenjagdflu gzeug zum Einsa tz gela ngen. Als Tri ebwerke
für die mit ver lä nge r te n Fläch en zu verse he nde Va r ia nte
kamen außer dem OB 603 au ch der J u mo 213 od er Jumo
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222 als J ä gertriebwerk in Betracht.


Ein ers tes Mu st erflugzeu g wurd e au s eine r Bf 109 G-3-
Ze lle um gerü st et. Oie Me 209 H VI ( P+ EB, WerkNr.
16281 ) er hielt zun äch st d as ac hte Mu st ertri ebw erk d es
OB 628 al s ntrieb. Ers te Flü ge lassen sich Anfa ng 1943
in Augs bu rg nachweisen. A m 8.05.1944 wurd e die Ma-
sc hine von Duimler- Benz in Echte r d inge n üb ern omm en .
b ugust 1943 war die l\le 209 V I mit d em OB 628 V20
ausgerüs te t und er hielt da s ve rg rößerte eite nleitwe r k
von d er Bf 109 \'50. Die Ma schine dien te Ende 1943 vor
allem ver chiede ne n Leitwe r ksvers uc he n für di e Me 209-
Entwic klu ng. Der Prot otyp w u r de am 14.08.1 944 bei
Da iml er-B en z in St uttga r t-Ec h te r d inge n durch eine n
Lufta ng ri ff zers tö r t. Das übrige Me 209-Programm war
sc ho n wese ntlich fr ühe r. am 25.05. 1944. von GF1\l Milch
mit Z ust im m ung von Herm ann Göri ng wege n der bevor-
re henden inführun g der Me 262 abgebroc he n wo r de n. Zeichnu ng der geplanten Me 209 Il-Serien au sfiih rung.

/
Die leich ten Hiih enj iig er der A usfiihrung FII' 190 A-31U 7 111/(1 ,.1-41 Z wurden im Friihja ltr 1943 versuc hsweise bei der
IJ./J G 26 eingesetzt.

2.3 Fw 190 Bund C


I'eben d em einsitzige n J agdflugzeu g, der Fw 190 A- I bis Da vor lä ufig kein e wirklic h a us re iche nd sta r ke n Höh en-
- 10. wurd e 1941 au f der Basis di eser Ma schin e ein lei- motoren in Ste r n bauw eise zur Ver füg u ng sta nde n, blieb
st u ngssta r ker Höh enj äger mit sta r k verlä nge r te n Trag- es bei d er Auss ta tt u ng mit d em B IW 80 1 A. Als denk ba-
fläch en (20.3 m-) entwickelt. Da ents p rec he nd leistun gs- re Alte r native bo t sich d er OB 603 mit zusä tzlicher Lad e-
fä hige Dopp elsternm otoren nich t vor ha nde n wa re n, blieb luftver sorgun g a n. Als 1\l ustermaschine wurde die Fw 190
die Entw icklung eine Fw 190 A- Hö he njägers un vollen- V13 ( K+J , Werkl [ r , 0036 ) a b Ende 1941 herge teilt.
det. Im Gege nsatz zu der vo n eine m B1\ I\\' 80 1 an ge- Oie Versuc hsmasc hine nahm wä hre nd der ers te n Mo na-
tr iebe ne n Fw 190 A, sollte die B- usführun g, der gepla n- te des Jahres 1942 d en Flug be trieb a uf und besa ß als
te " Höhenj äger I", mit Druckkabine und eine m leistu ngs- Ant r ieb ein Nullser ien m us te r de s OB 603 A-O (We r k] Ir.
fä higeren BMW 80 1 0 bestü ckt sein. 0136 ). Bei die sem Flugze ug hand elt e es sich um di e ers te

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mit einem Bauchkühler au sgerü stete Fw 190. Der
Versuchstr äger flog zunächst unbewaffnet, erhielt aber
päter zwei IG 131 zum Eigenschutz. Die laschine ging
am 30.07.1942 in \ enzendorfbei der Landung zu Bruch.
Die näch st e Fw 190 mit DB 603-Triebwerk stellte da s 15.
Versuchsmuster dar. Die Fw 190 VI 5 (C F+V r Werki r.
0037) flog erstmals am 10.05.1942. Die Maschine war
anfangs mit einem DB 603 A-I, später mit dem noch et-
wa leistungsstärkeren DB 603 -2, au sgerüst et. Die VI5
besaß eine Druckkabine und hatte 18,3 m' gro ße Flächen.
Die em lu terflugzeug folgt e die Fw 190 VI 6 (C F+O W,
Werk] ' r. 0038), deren Flugklartermin mit Augu st 1942
angegeben wird. Dielaschine, die dem Bauzustand ei-
ner B-O ent sprach, wies einen DB 603 A-I als Antrieb auf.
Ihr e Ausr üstung glich völlig der Fw 190 V 15. Zwischen
dem 2.08.1942 und Mitte ugu st 1944 war das neue
Höhenja gdflu gzeu g als Triebwerkserprobungsträger bei
Daimler-B enz vor ha nde n. Es wurd e am 14.08.1944 bei
einem alliier ten Luftan griff ze rs tö rt.
Der erienbau der gepla nten Ausflihr ung Fw 190 B-O kam
bis Ende 1942 vermutlich üb er die Zellen vo n vier
I ' ullser ienflugzeuge [Wer k] r, 0046 bis 0049) nicht hin-

aus.
Den nächsten Entwicklungss chri tt stellte der " Höhen-
jäge r 2" (Fw 190 C) dar. Da ers te Vers uchs mus te r war
die Fw 190 VI8 (C F+O Y, \ er ki ' r. 0040), die ers tmals arn
20.12.1942 gefloge n wurd e. Die Ma schin e wurde von ei-
nem DB 603 A mit ein er T K 11 - bgasturbine angetrie-
ben, Die Entwicklung lief, wegen des Zu satzkühlers un-
ter der Rumpf unter der Bezeichnung " Kä nger uh". Als
Funka nlage waren ein FuG VII a sowie ein FuG 25 einge- Nahansicht eines Mu sterflugzeugs der FII' 190 A -31 i
baut. Die Höhenerprobung begann a b 1943 bei Daimler- mit zwei g ilt sichtbaren Lufteinla sstutzen.
Benz in Echter dinge n. Im Jahre 1944 erfolgte der m-
bau der Maschin e, die dann die Bezeichnung V18/ I tru g, 111 den Fliichenwurzetn der FII' 190..1-31 war jeweils
auf den Bau zustand der künftigen Ta 152. m 6.04.1945 ein M G 151/10 installiert,

.,
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wurde die Maschine in Langenhagen bei Hannover ab- Detailansicht der Triebwerksanlage bei der Fw 190 A-3,1; .
gestellt, da die Kriegslage keine weiteren Erprobungsvor-
haben zuließ.
ls weiteres J\lusterflugzeug stellten die Focke-Wulf-
Werke die Fw 190 V29 (GH +KS, Werkl ' r. 0054) fertig.
Oie Maschine erhielt einen OB 603 -1- pezlalmotor, der
mittels einer bgasturbine (TK-II) mit bereits vor-
verdichteter Ladeluft versorgt wurde. Das Muster-
flugzeug wurde nach seiner Fertigstellung im März 1943
dem Flugbetrieb in Langenhagen übergeben. Als "Höhen-
jäger 2" war die Fw 190 V29 ähnlich wie die V18 ausge-
rüstet und verfügte sowohl über eine Druckkabine. als
auch über 18,3 rn" große Tragflächen. Am 27.06.1943
wurde das Versuchsmuster an die Hirth-Motorenwerke
abgegeben. Im folgenden Jahr kam es zum mbau der
Fw 190 V29 zur Ta 152 H-O, wobei die bisherigen Flügel
durch solche von 20,3 m Z Fläche ausgetauscht wurden.
In dieser Form wurde die Ta 152 V29/ 2 noch im März
1945 geflogen,
Einen weiteren "Höhenjäger 2" - Prototyp stellte die Fw
190 V30 (Werk! ' r. 0055, GH +KS) dar. Auch dieses Flug-
zeug verfügte über einen OB 603 S-I mit TK li-Anlage
und nahm im April 1943 die fliegerische Erprobung auf.
Oie V30 unterschied sich von ihren Vorläufern durch das
Leitwerk und war, wie sein Vorgänger, ebenfalls unbe-
waffnet. Am 6.08.1944 wurde auch diese Versuchs-
maschine im Werk" delheide" (Oelmenhorst) zur Ta 152
H-I O-J\lustermaschine umgebaut und ging am 23.08.1944
bei einer ußenlandung in Vechta zu 70 % zu Bruch. An-
gesichts der dabei eingetretenen Schäden kam ein eu-
aufbau nicht in Frage.
Oie nächste Maschine mit OB 603 S-1 und TK lI-Anlage
war die Fw 190 V31 (GH +K , Wer k! r. 0056). Der Die Fw 190 VJ5 (Werk 'r: 003 7, CF+I ~J'? war mit eine",
Ver uchsträger wurde Anfang 1943 von der Bauaufsicht DB 603 A-2 ausgerüstet.
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Die FII' 190 VI 6 (WerkNr. 0038, CF+OH? besaß einen DB 603 A s l-Reihenmotor:
Die FII' 190 VI 8 stellte ein Nu llserienflug zeug fiir die Ballreihe B-O dar.

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Die FII' 190 V31 ( lJ'erkNr. 005 7, G/I+K V) flog erstmals am 11.11. 1943, zeitweise als "Hiihe njiiger 1".

A uß er der FII' 190 V31 flog au ch die 1'33 ( lJ'erkNr. 0058, G/I+KIJ') als "Hiih enjiiger 1".

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Detailal/sicht des bei der FII' 190 1'15 bis 1'18 eingebauten DB 603 A - I/A -2 mit abgeno mmener Motorenverkleidung.

Die FII' 190 VI5 (WerkN/~ 0036, CF+OV) stellte den Prototyp eil/es Hiiltenjiigers mit DB 602 un d TK I I-Hiihel/ltltler dar;

J I I I I I I
. .. ,
... f. I 1/1/1

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Die Fw 190 VI8 (WerkNr. 0040, CF+O J) während der Werkserprobung bei Focke- WlIlfin Hannover:

Seitenansicht der Fw 190 VI8, die nach der Hiihenerprobung bei Daimler-Benz; im Jah re 1944 zur Ta 152 umgebaut wurde.

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-.
Ra u c h e n v

Frontansicht der FII' 190 VI 8 mit gilt sichtbarem Bau chkiihler und Vierblatt-Luftschraube.

abgenomme n und gin g nach d em mbau zu r Ta 152 H- 20 in den Flächenwurzeln bewaffnete Höh enmaschin e
10 am 29.05.19~~ verloren . Es folgt e di e FII' 190 V32 wurd e im Juli 194~ z u r Ta 152 H-I und st ü rzte am
(Wer kl Tr. 0057 , G H+KV), deren Ers tfl ug am 11.11.1943 13 .0 7 .19~~ ab.
statt fa nd. Die Maschin e wurde mit eine r 20,3 m--Fl ächc Die gep la nte Klein seri e der Fw 190 8-0 wurde ebe nso we-
zunächst im Er pro bu ngsp ro gr a m m " Höhe nj äger 2" ver- nig reali siert wie di e Au sführung 8-1 , von der an geblich
wendet, dann aber, nach dem Au sbau der TK-II-Turbo- ein Vor a bm uste r mit der Werkl r. 0811 gebaut wurde.
laderanlage, als " Schnelle Lösung Jäger", also al s Vor- Die geplante Variante Fw 190 8-2 blieb gänzlich im Projekt-
läufer für die Ta 153, verwendet. Aus dem Justertlugzeug stadium stecke n. Ans telle der relativ aufwendigen Höh en-
der Ta 153 wurd e 19~4 eine Ta 152 H-O, die kurz vor jäger-Lösun gen mit Kolb enmotor und Laderturbine zeich-
Kriegsende in Hannover-Langenhagen ab gestellt wurde. net e sich ab Ende 19~3 imm er mehr der str a hlgetr iebene
Is let zt er " Hö h e nj äge r 2" wurd e di e Fw 190 V33 Jäger wie di e He 280 oder di e Je 262 ab.
(G H+K\ , Werk! r. 0058 ) ge ba u t. Die mit zwe i JG 151/

Die FII' 190 VI8 war fiir verschiedene Entwicklung en, zuletzt im Ta 152-Programm, eingesetzt und wurde atu
6.0./.19./5 in Langenhagen bei Hannover abg estellt.

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Die Tu 152 C-O (Werktvr: 11000 , Cl+XM) wurde l'tJII einem DB 603 EM angetrieben und besaß eine MW 50-Alllage
zur Leistun gssteig erun g.

2.4 Ta 152
Die " Fw 190 neu " , eine im om me r 1943 völlig üb erar- Die E ntw icklu ng eines leistungsfähi gen Höh enj ägers hatte
beitete " Fw 190 mit Jäger- Einh eit stri ebw erk", sollte damal s di e höch st e Priorität, so daß man im ers te n Halb-
den Tagj ag d-Ve r bände n der d eutsch en Luftwaffe mehr jahr 1944 mit dem mbau der Fw 190 V29, V30 und V33
Kampfkraft verleih en. Es hand elt e sich bei di eser i\la- zu r Ta 152 V I bis V3 begann. Die Ma schinen wiesen den
schine um den Entwu r f der künftigen Ta 152. Ein en wich- vor lä ufige n Rü stzu stand der künfti gen Ta 152 H-O auf.
tigen n toss für E nt wicklu ng des neu en Jagdflu gzeu gs Die fliegerisch e E r p ro b u ng begann am 13.07.1944 mit
gab es am 14.08.194 3. Dank der von G Fi\I Er ha r d Milch d em mit e ine m Jum o 21 3 - I au sg erü st et en
get roffenen Entscheid ung, d en Bau der Ta 153 ers a tz los Mu sterflugzeu g. der Ta 152 VI (G H+ KW, Werkl ' r. 0058 ).
zu st re iche n, er hielt di e proj ektierte Ta 152 von nun an Die Maschin e ging jedoch sc hon zwe i Ta ge spä te r - wie
eine wesentli ch höh ere Priorität . m 14.12.1943 fiel noch scho n obe n er wä hnt - ver lore n. m 6.08. 1944 folgt e d as
dazu da s Konkurrenzmu ster, di e i\le 209, dem Rot stift zwe ite i\lu st erflu gzeu g, di e Ta 152 1"2, da s schon am
des RLM zum Opfer. A m 13.01.1944 wurd e di e Proj ekt- 13.08.1944 ab stürzt e. Das dritte Vers uchs m us te r. di e Ta
baubeschreibung der Ta 152 a ls sc hne ller Höh enjäger 152 1"3 (G H+ K , We r k ·r. 0054), nahm am 14.09.1944 di e
fertiggest ellt. Focke- Wulf schickte sod a nn di e Fw 190 D- Er p ro bu ng a uf. Ansc hließe nd folgt en di e Ta 152 V4 und
9 sowie di e Ta 152, beid e mit Jum o 213 E-i\lotoren be- V5 . A ls i\l us te r fl ugze uge mit DB 6 03 EC -Ve r-
st üc kt, ins Renn en um den wohl letzten bei der Luftwaf- suc hs mo to re n di enten di e Ta 152 CV6 und di e CV7, von
fe einz ufü h re nde n Kolb enj äger. den en di e ers te am 3.12. 1944, di e zweite a m 8.01 .1945 di e
Die Ta 152 sollte nach der von Er ha rd Milch get ro ffenen Flu gerprobung aufnahm. Ob einige der za hlre iche n Ta
nweisun g so ra sch a ls möglich mit dem Jumo 213 E- Rei- I52-Versu ch smu ster, die nfang 1945 im Bau waren, noch
henm ot or produ ziert werd en. Da dieses Tr iebwer k noch fertiggest ellt wurd en, kann nicht belegt werden . Es han-
nicht genügend betriebssich er war, kam es zu er heblichen delt e sich unter and erem um den Prototyp en d es Hö-
Verzögerunge n in der Reali sierung di eses Vor ha bens. Am henaufklärers Ta 152 H-IO, d er sowo hl eine Gi\ 1 1-, als
16.07.1944 fand die "A nlaufbes p rec hung" für die Fw 190 auch eine MW 50-Anl age aufweisen so llte.
D-9 sowie die Ta 152 als " Ior malj äger" sta tt . In der Ent- Soweit di e Er p ro bu ng einze lne r Vers uch m uste r der Ta
wicklung befand en sich damals di e usführungen Ta 152 152. cho n i\lo na te zuvor, im p ätsornmer 1944, war a b-
B-I mit Jum o 213 E (mit Lad eluftkühlun g) sowie die Ta se hba r gewese n, da ss di e G roßser ienfer tigu ng d es Jumo
152 C- I mit DB 603 L (ohne Ladeluftkühlung). Die Ar bei- 213 E wohl erst nfang 1945 sta tt finde n würd e. Bezü g-
ten an der Ta 152 A mit d em Jumo 213 C waren bereits lich des DB 603 L mu sste man mit noch grö ße re n Verzö-
einges tellt worden, da diese Tr iebwer ksau führun g als zu ger u nge n in puncto Eins atz re ife rechnen . Es war so m it
leistungsschwach an geseh en wurde. ab sehbar, da ss di e meisten der bei Fock e-Wulf entwi k-
Wegen der kri egsb edingt niedrigen usbringung an Flu g- kelten usführungen der Ta 152 nicht in er ie produ ziert
mot oren und za hlre iche n bei der Ta 152 noch nicht gelö- werd en würden.
ste n usrüstungsdetails, war an eine End montage in nen- uß erdem wurd e an d em al s ond erausführun g d es bis-
nen swerter tü ckzahl vo r lä ufig nicht zu denken . herigen " I or ma ljägcrs" (Ta 152 B-I ) gelte nde n " Be-

14
Sandini Sammlung

-
. " 1 11 (1 _ .

gleitj äger" (H- I) Ende 1944 mit gro ße m Na chd r uck


gear beitet. Die Ta 152 H-I , ein besond ers leistungsstarker
Höhenjäger, besaß bereit s se r ienmäßi g eine verg rö ße r te Oben und un ten : Etwa 50 Ta 152-Höhellj äger verließen
Spannweite sowie eine n Jumo 213 EB-Flug moto r neb st die Produktion. VOll ihne n wur de die Me hrza hl beim J G
einer GM I-Anlage zur Leist ungss teige r ung. Man rech- 30 1 eingesetzt. Die Abbildung zeigt die Ta 152 H-I
nete deshalb mit eine r Dien st gipfelh öh e von üb er 13.000 (WerkNr. 110003).
m. Das Zie l war di e Bek ämpfun g a lli ie r te r Höh en-
kamp fflugze uge wie der vier rnoto r ige n B-29.

- .

15
Sandini Sammlung

Seitenansicht der Ta J52 H-J mit eine m 300 Ifassen den A bwurftank.

Die Produktion der künftigen Einsatz masc hine n sch r itt Der Einsa tz der Ta 152 fand haupt ächlich bei der 111.
nur lan gsam voran. Kri egsb edingt kam es nur zum Bau G r up pe d es J G 30 1 sta tt. nst elle d e Er pro b ungs ko m-
in re la tiv klein en tückzahlen. 1 [ach drei Ta 152 im Ok- mand os E K 152 wurd e di esem Ver ba nd di e ges a mte
tob er 1944, ver ließe n nur zwölf im I 'ovem ber und 19 Ta Fronterprobung des neu en Jagdflugzeu gs üb ertragen. Am
152 im Dezember 1944 die Werkshallen. Im Januar 1944 26.02.1945 waren auf dem Fliegerhorst Luckau zwölf Ta
gela ng es 23, im Februar 1945 zehn und im März 1945 152 vor ha nde n. Bis März 1945 trafen noch einige weitere
nochmal einige weni ge Ta 152 abzuliefern. In den ers te n beim Ver ba nd ein , wo es zu eini gen Brüchen und Ver lu-
Apr iltage n des Jahres 1945 brach die gesa mte Ta 152- ste n kam . Im M ärz und Apr il 1945 la g die Zahl klarer Ta
Produktion endg ültig zu samm en. 152 oft mals bei weniger al s einem halben Dut zend.

Wiihrend der Einstellu ng der Komp aßanlage entstand diese A ufnahme einer Ta J52 H.

16
Sandini Sammlung

3 MITTLERE HOHENKAMPFFLUGZEUGE
3.1 Ju 49
Im Jahre 1928 begann man sich bei Junkers in Dessau mit
der detaillierten Ausa r beitung eines Stratosphäreflugzeugs
zu beschäftigen, wobei sogleich die in großer Höhe sta r k
abnehmende Iotorleistungen und die Entwicklung einer
mehrsitzigen Druckkammer zu den größten Problemen
wurden. Die als Ju 49 bezeichnete, von einem Jumo L 88
angetriebene Maschine wu rde von der "Notgemeinschaft
für die deutsche Wissenschaft" , die aus der Deutschen Ver-
suchsanstalt für Luftfahrt (DVL) und Junkers gebildet wur-
de, gabaut.
Iit dem Ers tflug des Höhenforschungsflugzeugs Ju 49ba
(D-2688, ab 1934: D- BAZ, Werk r. 3701) am 2.10.1931
begann durch Dipl.-Ing. Hoppe auf dem Werksflugplatz der
J unkers-Wer ke in Dessau der Flugbetrieb. Die Piloten von
J unkers und spä ter von der DVL, welche die Maschine im
eptember 1933 übernahm, er reichten mehrfach Höhen von
10.000 m. Am 21.11.1933 brach in 11.000 m Höhe ein Kol-
ben des Jumo L 88a , dennoch gelang es der Besatzung un-
beschadet zur ückz uke hre n. Mit eine m neu en Motor mit
dreistufigem chleudergebl äse ausgerüstet konnten bis 1935
Flughöhen von etwa 13.000 m er re icht werden.
In intensiver Z usamme na r beit mit der DVL wurden Druck-
kabinen für den Einsatz in große r Höh e entwickelt und im-
mer wiede r ver besse rt. Wichtig waren zudem die Er kennt-
nissefür die Konzepti on von leistungsfähigen Höhenmotoren
und mehrstufi gen Höh enladern. Ferne r sta nd die Gestal-
tung von mehrsitzigen Dru ckkabinen mit der entsprec hen-
den auers toffverso rg ung im Vorde rg ru nd . Besonderes In- Die J" 49 (D-2688) diente der Erprobung l'(J11 Hiihen-
teresse galt a uc h dem sogena nnten .Rettungssturz" na ch motoren und zweis itzigen Dru ck kabinen.
über rasc hende m Druckverlust bei undichter Höhenkam-
mer. Die Ju 49 ver unglückte im Januar 1936 und soll an- Die J" 49 entstand als So nderanfertigung fiir die Hiih en-
chließend nicht mehr a ufger üstet worden sein. forsc h ung und wurde l'(J11 der Deutschen Versuc hsans talt
fiir Luftfahrt (DVL) erp robt.

17
Sandini Sammlung

Mit der einzigeti. jemals gebauten JII 49 wurden ab /934 Flughiihen WJII bis :u /3.00011/ erreicht.

Die JII 49 verfiigte iiber eine zweisitzige Druckkammer, die gegen die in großer Hiihe herrschende Kiilte gilt isoliert war.

18
Sandini Sammlung
3.2 Ju EF 61
Die Höhenflu gver su ch e mit der Ju 49 wurden mit dem
Entwick lungs flugze ug (EF) Junkers E F 61, eine m Vor-
läufer für eine n mehrsitzigen Höh en schnellb om ber, fort-
gesetzt. Die Aussc hre ibung fü r ein soge nan ntes Schnell-
ßugzeug lief ab Dezember 1935.
Die Att ra ppe n bes ic ht ig u ng er fo lgte im M ärz 1936.
chließlich wur de n a ußer zwe i Mu st erflu gzeu gen , der EF
61 EI (Wer kl Ir, 4931) und der EF 6 1 E2 (We r kl lr, 4932),
noch eine siebe n A-O best eh end e I lullser le vom RL I be-
stellt. Als Antrieb sollte n bei a llen neun Maschinen j e-
weils zwei DB 600 D mit zwe istufige m Höh enlad er die-
nen, da der Jum o 211 noch nicht zur Verfüg ung sta nd.
Die Masc hine n ollte n eine Reichweit e von 2.000 km au f-
weisen und eine bwurflast vo n bis zu 800 kg mitführen
können. Es war beab sichtigt, d ie Spa n nwe ite der EF 61
später zu verg rößern.
Die erste Masc hine nahm am 4.03.1937 die Flu gerprobung
im Wer k auf. m 19.09.1937 stü rz te die EF 61 E I (V I)
aus 3.500 m Höhe ab und wurde beim Aufschlag weit ge- Die Entwicklung der Hilh enkmnmern verschlang bei
hend zers tör t. Die Besatzun g konnte sich j edoch mit dem Jun kers erhebliche Mitte! und war nu r mit staatlicher
Fallschir m retten. Unterstiitzung überhaupt möglich.
Auch die zweite Mu st ermaschlne, EF 61 E2 (V2, WerkNr.
4932), die ers t am 18.12.1937 flugkl ar gewor de n war, ging
infolge eines Flüge lbr uc hs in der Nä he von Dessau ver lo-
ren. [ach dem Ver lus t beid er Mu st erflu gzeu ge wu r de
vom Bau der ' ullser ie Abs ta nd geno mme n.

Blick in die gepo lsterte Druckkammer


der Junkers EF 61.

Die Ju EF 61 sollte als Vorl äufer jiir ein


zwei- oder dreislt zig es Hiih en -
kampfflugzeug mit großer Spannweite
dienen.

19
Sandini Sammlung

Trieb...erks"'OTomg hei der Jo E F 61. Die MoScl'h" .'erlügter;h er zwet DB 600 " 00 je...eüs 1.050 PS Lei."'mg.

AVoo
bstIIr:.
der beider
Jo E F ,UlIsterjlllg
61 e"'stondeoZellgnur
e stor '~rsoe[,smoster,
niert.
zwet die EF 61 EI 'md El. Die geplo"'e Noll" rie wurde nach dem

20
Sandini Sammlung

Die beträchtlich e Griiß e der beiden EF 61-Proto{rpen ist bei {fieser A uf n ah me g ut :'11 erke n nen.

Die JII EF 61 E I stiirzte am 19.09./939 {I/I S ein er Hiilte "Oll iiber 3.000 m ab und ging dab ei vollstiindig :'11 Bru ch.

-
'/

21
Sandini Sammlung
3.3 00 215 "Umbau Posen "
Im om me r 1940 entsta nde n die Plän e für den Einba u Do 215 B Do215 B
mit mit
eines Höh enl ad ers bei der Do 215. Es ga lt die Ma schine DB60 1 A DB 601 A
mit relati v geringe m ufwand in ein leistun gsfähigeres oh ne mit
TK 9 A TK 9A
Kampfflugzeug mit besseren Höh enleistungen zu verwa n-
deln. Zuvo r wur de eine I : 1 gro ße hölzerne Att rappe der
Fl~eht . •• . . •. . . • . kg !I055 !l605
neuen ntriebsanla ge ers tellt und den Vertretern des RLl\1
Startatm:b bis 20 m
vorges te llt. Zumindes t bei einem Vers uc hsflugze ug der HObe . •• .. • . . • .. . .. • m t)9ll 740
Baureih e Do 215 B-6 wur de der i\1ustereinbau des DVL- Dienatgipfeib Ohe . • . . .. m 9100 11000
Abgastur bolade rs T K-9A vorge nommen. Der mbau er-
B6c~~h..-indigkeit. ) km /h
folgte unter der Tarnbezeichnun g " mbau Posen". Die bei mirtl, Flu gge....
Bodeanähe .. .. . . • •.• m
In,
it PS
40 1
2 x !l9O
4O-l
2 x 1030
T K-9 - nlagen waren direkt a uf den beid en DB 601 A
a ufge etzt. Die Luftei nläufe lagen dabei unmittelbar üb er Ikm /h +80 495
ID \'oUdru dthOhe .. . . ' Im it Pl) 2 x 1030 2 >:000
der Motorenverkleld ung. uf der Trag flä cheno berse ite
111 HOhe . . . . . . . • . . . . . . m -l'i00 9,00
war der Abgas a ustri tt der anfallenden Motor enabga se
a nge brac ht. ~h"indillkeit beil
mitd. Fl ul;ge .... u, km /h 4, ';
lach län ger er Er prob ung entsc hied da s Technische Amt I>a.uerleiat ung in V'0\1" mit PS 2 >:930
des RLl\1 Ende 1942, dass die Einba ute n technisch zu druekhOhe .
aufwe ndig wa re n und im Dau erb etri eb nu r unbefriedi- ID H Ohe • . . .. .. . . . .• . km e.e
gende Leistungen zeigte n. Knftllt.offverhl'lLu eh ..
dabei . . .. . .. . .. . . . .. j:P:S: 1.1 2011
Flugstrecke dabei . . .. . km 2430
I
RNel:ese~ win di ~.k eit bei km rh 4,0
~~::~~~.t~.~~ ~~ .~ ~ Imit rs 2 >:835

Knfts to ffver br:lueh


Gege nii berstellung der Do 2 15 8-6 m it und oh ne TK- 9A - dabei ~ fh
A bg astu rbo lader; Fluptr.:cke dabei km 2330

Mußstiibliclie, ltiilzern e A ttrappe fiir


den geplan ten Einbau eines D8 60 I
mit TK 9 in der Fahrwerksgondel der
Do 215 8-6.

Mu stereinbau eines D8 60 I in die


hiilzerne Triebwerksattrapp e der Do
2158-6.

22
Sandini Sammlung

Se itenans icht der Trieb werk san-


luge beim erstell Mu sterflug zeug
der Baureih e Do 2 15 B-6 mit g ilt
erke nnbarem Ladereinlauf.

Nahansicht des Hiiltenladers, der


aufden beiden DB 60 I zu m Ein satz
kam.

Die in Stu ttgart -Zuffenltausen


hergestellte Mu sterm aschin e wurde
spiiter bei Daimler-Ben : in Echter-
dingen als Hiihcnflng zeug getestet.

23
Sandini Sammlung

Wiihrend eines Testlaufs bei der Werkserpr obung


entstanden diese beiden A ufn ahme n des erstell
Mu sterflugzeugs der Do 215 8-6.

24
Sandini Sammlung

3.4 He 111 "Umbau Braunschweig"


ußerdem wurde n bei eine r He 111 H-6 ebe nfa lls zwe i ------,
TK-9 -Höhenlad er einge ba ut. Hierdu rch gela ng es die I
Motorenleistung mittels eine r Tur boauflad ung in 9.000
m Höhe auf gut 580 P zu ste igern . Auße r de m führte der
Ladereinba u zu eine r merklichen Redu zierung des Kraft-
toffver bra uc hs um etwa 23 % .
Am 1.03.1941 wur de n 20 lu stermaschinen bestellt , die
aus bereits vor ha nde ne n He 111 H-6 auf DB 603 mit
TK-9AC-Lade r n um gerüst et we r de n sollte n. Als ers tes
ent ta nd ein Mus te r flugze ug, die früh ere He 111 P-2 (D-
APZD, Wer k! r. 2122). G leichze itig fanden .. berlegun-
gen statt, die pannweit e auf 30,0 m zu er hö he n. Auch
die Pläne, vor ha nde ne He 111 H-6 mit Jumo 211 und T K
9 AC-Tur boladern a uszu rüste n, sc hleppten sich lan ge
dahin. Erst am 21.12.1942 flog eine ers te Muste r masc hine,
die He 1II H-6 ( Q+NV, We r kl r. 7880). Da die neu e Ver-
kleidung de n Luftstro m er heb lich stö rte und zu sta r ke n
chwingunge n führ te, mu sst e di e Anlage üb erarb eit et
werden. Auc h die Verwe nd ung des Jumo 211 F-2 als An-
trieb ände rte die Gesa mtlage kaum . Der Einba u von T K-
l i-oder T K-15-Tur bolade rn brachte bei der He I11 ebe n-
fall s keine tiefgreifende Steige r ung der Höh enl eistun gen.
Allenfalls 10.500 m konnten mit aller Mü he er re icht we r-
den. Ende 1942 entsc hied das R Ll\I dah er, dass die weite-
re Entwicklung - wie bei der Do 215 - nicht mehr fortge-
setzt werde n sollte.

Verschiedene Liisung en fiir den Eil/ba ll eil/es TK-9 A C-


Turboladers wurden bei Daim ler-B en z entworfe n.

Als erstes Mu sterflugzeug mit DB 601 U un d TK-9 flog


die He I II V32.

25
Sandini Sammlung

Einbaustudie fiir
einen seitlich des
DB 601- Triebwerks
angebrach ten TK-9. ./
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Die en dgiiltige Liisung


fiir den Einbau eines DB
60 I mit TK-9-Luder bei
der He III H.
He 111 mit 08601 +TK9

Zahlreiche weitere
Triebll'erke wurden
als A lltrieb fiir einen
He t n .nss,».
bo mber geplant,
darunter auch der
DB 627- Reihe ll-
motor.

26
Sandini Sammlung
3.5 Do 217 mit TK-Anlage
Die mit zwei TK-9-Abgasturbo ladern au szurüstende er-
te usführung eines 0 0 217-Hö henbombers erhielt die
Baureihenbezeic hnung M-4. Der Vorsc hlag wurde aber
zugunsten de r J u 88 0-6 mit B l W 80 1 O-Stern motoren
und GM 1- nlage nicht weiterverfolgt. Auc h der vorge-
chlagene Einbau von TK- I I- oder TK- IS-Turboladern
fand seitens des RLM kau m In teresse. Le dig lic h ein
l\Iuster flugze ug mit OB 605 und T K- II B-Anlage wurde
ab M ärz 1943 versuchsweise in eine 00 217 eingebaut.
Die von der Ju 388 dank spezieller Motoren zu erwarten-
den Höhen leistungen schienen weit besser auszufallen, als
die mit einer äußerst aufwe ndige n Turbolader- Konstruk-
tion bei der He 111 oder 0 0 217. m Ende erfasste der
Rotstift des RLM auch die 00 217 P- I und die 003 17.

Die Hiihenflugzeug-Prototypen auf der Basis der Do 1 17


entstanden im Dorttier-Stammwerk in Friedrichshafen.

Der aerodynamisch bessere


Eil/ball eil/es DB 603 mit hinter
dem Einziehfahrwerk al/gebra ch-
tel/ Lader-Projekt J.

00 217 mit DB ö03 + Projekt J

Mittels eil/es TK-Hiihel/laders


sollte n sich die taktisch en
Leistung en der Do 11 wesent-
lieh erhiihe n, 11m die Moschin en
ab 1944 wieder üb er Westeuropa
einsetzen -;'11 kiinnen.

27
Sandini Sammlung

3.6 Ju 86 P/R
Die immer stä r kere Luftverteldigung der westlichen Al-
liierten führte dazu , dass ab September 1939 seitens der
Luftwaffe zweimotorige Kampfflugzeuge für den Einsatz
in großer Höhe gefordert wurden.
Ein er stes Musterflugzeug wurde ab Dezember 1939 zu-
näch t mit zwei Jumo 207- chwerölmotoren erprobt. Die
Höhenkammertests begannen ab März 1940. Die Maschi-
ne durch mbau einer Ju 86 G-I entstanden. Die Ju 86
V28 (Werk! r; 5156) stelIte den Prototyp eines zweisitzi-
gen Höhenfernaufklärers dar. Im November 1940 war die
Erprobung der verbe ser ten Höhenkammer noch immer
nicht abgeschlossen. b Mai 1941 sta nden Arbeiten an
der Abgas- und Kühleranlage im Vordergrund.
chon vor Bestellung von 40 Höhenmaschinen begann
nfan g 1940 die Erprobung weiterer Ju 86-Höhen-
kampfflugzeuge mit aufwendigen Druckversuchen, wel- Die leistungsstarken Jumo-Dieselmotoren , hier der
che die Festigkeit der künftigen Führerraumverglasung Vorläufer JUl1l0 205, sollten die Ju 86 P und R für
zum Inhalt hatten. Bis zum 1.08.1940 konnten insgesamt liingere Ein s ätze in großer Höhe prädestinieren.
40 Höhenflüge bis auf 10.000 m erreicht werden.
Als zweites Versuchsmuster folgte die Ju 86 1'29 (WerkNr. Die nachfolgende Versuchsmaschine, die Ju 86 V3/ , eine
860279) die zunächst wie die V28 von zwei Jumo 207 A- G-I (WerkNr. 86 0284) , diente der Antennenerprobung,
I angetrieben wurde, aber als Höhenbomber ausgelegt die auch für die späteren Ju 86 P und R-Baureihen von
war. Die Maschine wurde später mit Jumo 207 B-I und Bedeutung war. Dies galt auch für die Erprobung des
B-3-Triebwerken ausgerüstet. Sie besaß anfangs das Aus- neuen Hirth-Abgasladers.
sehen und die usrüstung der Ju 86 P-I und wurde im Die nächste Versuchsmaschine, die Ju 86 V32, eine weite-
Oktober 1941 mit einer Abwurfanlage versehen. Ab pril re G-I (WerkNr. 86 0291), wurde Ende 1941 aufden Au s-
1942 folgte der mbau zur Ju 86 R-I, wobei die Motoren- rüstungszustand der P-2 gebracht. Außer der Erprobung
er probung wegen eine s chadens an der Ölförderpumpe einer verbesserten Treibstoffanlage diente die Maschine
kurzzeitig unterbrochen werden mu sste. noch der Mustererprobung mit zwei Bildgeräten und der
Die Ju86 1'30 (' erkl Ir, 86 5097) war ebenfalls ein Höhen- Flugerprobung mit verlängerten Tragflächen.
bomber (P-3) , der eine geänderte Kanzelverglasung auf-
wies. b Sommer 1941 wurde die Maschine mit reduzier-
ter usrüstung als Ju 86 P-5 erprobt.
Mu sterbau eines Ju 86-Höhe"femau}klärers, wie er zu
Beginn der Entwicklung aussah.
Sandini Sammlung

Fertigung einer Hiih en-


kabine für die Ju 86, in
deren Boden sich die
k ünftige Einstiegsluke
abzeichnet.

Eine fertiggestellte, zwe isit-


zige Dru ckkammer vor der
Verbindung mit einer Ju
86-Zelle.

Die verschiedene n Baurei-


lten der Ju 86 P und R
wurden 1'011 jeweils zwei
Jumo 207 angetrieben, da
dergeplante Jumo 208 nicht
dieSerienfertigung erreichte.

29
Sandini Sammlung

, .~ -...•. Für die JII 86 R-I und R- 2-


RLM FLUGZEU (3TY PEN BLATT Hiih enflugzeug e waren lallt dem
GL/C Ju 86R RLM- Typ enblatt j eweils zwei
JIIIII O 208 11IId gegebene nfalls ein
DB 605 als Laderalltrieb gep lant.

~
l. ;----:: ...., -------~

- - - - -- - -- - - -- u_

Ju" , . " Hlhrnt ,tfll ld"


lllil .All'" /#,

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I!t..l!.!:!! HIII,d,mb.,

I. IItrIH Wd>u." HU,.,gg,.,"


.;/ DI t!IS MI Ud,.,I"

Infolge eines Fah rwerksversag ens


wurde diese JII 86-,lIaschille
leicht beschä digt.

30
Sandini Sammlung

Probeweises Schließe n der zweisitzigen Dru ckkammer bei Naha nsicht der verglasten Druckkammer eines J II 86-
der JII 86 P-I im Jun kers-Stamm werk in Dessau . A ufklärers. Seitlich der Kabin e ist eine der beiden
gewölbten Sichtk uppeln :'11 erke nnen.

Blick in die relativ enge Dru ck kabin e der JII 86 P-I (WerkNr. 860439. DD+FS).

31
Sandini Sammlung

Wiihrend des Eins atzes der Ju 86 P-Höh ellfemau}klärer entstand diese A ufn ahme einer JII 86 P aufder In sel Kreta.

S elbst die JII 86 R-Masclrillell konnten sich aufDau er über dem Mittelm eer nicht gegell eng lische Jagdmaschinen. die
in..wisch en Rk-Hdh enmotoren besaß en , durchsetzen.

32
Sandini Sammlung
AI Musterflugzeug mit ein em Bildgerät diente die Ju 86 Die Mehrzahl aller Ju 86 P und R wurden allerdings als
V33 (Werk! r, 86 0433), die im März 1941 er probt wur- Höhenaufklärer fertiggestellt. ie wurden ab ommer
de. Als Erprobungsträger mit einer leistungsfähigeren 1940 bei der 4.(F)/ObdL, der 1.(F)/100 (fr üher 1.(F)/ObdL
Triebwerksanlage diente die Ju 86 V34 (P-3), die zunächst sowie der 2.(F)/123 über England, dem Mittelmeerraum
von zwei Jumo 207 B-lIB-3-Motoren angetrieben wurde. und Ägypten sowie von Rumänien aus über der westli-
Im pät ommer 1941 befand sich die Maschine mit einer chen dSSR eingesetzt. Außer der Ju 86 P-I gab es min -
geänderten Kühleranlage in der Erprobung. Ab Frühjahr destens 17 P-3 und einige P-4 und P-5. Die ers ten acht Ju
1942 wurde die Maschine zur R-I umgerüstet und erhielt 86 P-I waren bereits bis Anfang Dezember 1940 produ-
Jumo 203 B-3-Versuchsmotoren sowie neue Flächen- ziert. Am 24.08.1942 warfen die Besatzungen zweier Ju
kühler. Als zweites 1usterflugzeug mit nur einem Bild- 86 R, die zum Einsatzkommando J u 86 gehörten, jeweils
gerät wurde dieJu86 V35 (Werk 'r. 86 0296), eine frühe- eine 50 kg Bombe au s großer Höhe über Südengland ab.
re G-I , nfang 1943 erstellt. Aus dem Kommando entstand für kurze Zeit die 14. taf-
E folgte die Ju 86 V36 (Werk Ir, 86 0421), eine P-3, die fel des KG 6, die allerdings schon am 2.10.1942, nach nur
im Mai 1941 als Erprobungsmuster mit zwei Bildgeräten wenigen Angriffe auf Ziel e in England, wieder aufgelöst
und vergrößerten pannweite im Einsatz war. Im Som- wurde.
mer 1941 wurde dielaschine zu einer R-l umgebaut Da es der RAF ab Sommer 1942 zunehmend gelang, lei-
und erhielt im pätsommer Jumo 203 B-3-Schwerölmo- stungsfähige Höhenjäger herzustellen, welche die deut-
toren al neuen Antrieb. Nach der Erprobung im , erk schen Höhenaufklärer und -bomber abzufangen ver-
wurde die Maschine im 1 ovember 1941 an die Versuchs- mochten , mußte die Zell e der Ju 86 P immer weit er er-
steIle für Höh enflüge (V rH) abgegeben und nahm an- leichtert werden. Da man damit schon früher gerechnet
schließend, im Januar 1942, bei der E-Stelle Rechlin die hatte, galt es ab Sommer 1941 immer leistungsstärkere
Erprobung mit einer inzwischen eingebauten G 1 I-An- Höhenmotore zu erstellen und in Zellen der Ju 86 P- und
lage auf. der R-Ausführungen zu erproben. j 'achdem im j Iovern-
Die Ju 86 V3 7 (' erkl ' r. 5161), stellte durch ihr reduzier- ber 1941 die erste Ju 86 R (Wer k! 'r. 86 0421) gebaut und
te Fluggewicht ein tusterflugzeug der geplanten P-3- später bei der E-Stelle Rechlin erprobt. j 'achdem sich
erie dar. Die Maschine erhielt nacheinander Jumo 207 zunehmend herausgestellt hatte, da ss auch eine rigoro se
A-I, B-I und B-3-Motoren. Ende 1942 zeigten letztere Gewichtseinsparung bei der Ju 86-Höhenflugzeugen und
noch zahlreiche Mängel in der Betriebssicherheit. immer stä r ker e Höhenmotoren nicht genügten, um die
Als ebenfalls gewichtserleichterter Höhenbomber war die höhenmäßige .. berlegenh eit der Ju 86 P-4 oder gepla n-
Ju 86 V38 (' erkl ' r. 86 0444) ab Mai 1941 im Bau. ten R-Varianten zu gewä hr leisten, wurd e die bisheri gen
Auch die folgende Ju 86 V39 (We r kN r. 5132) war als Bestellungen im Juni 1943 gekürz t und schließl ich ga nz
"gewichtser leichter ter Höhenbomber" geplant, gleiches zurückgenommen. Letzt e Ma schinen wurd en vermutlich
gilt auch für die Ju 86 V40 (' erk 'r. 5152). im Herbst 1943 hergestellt.

Während der Erprobung wurde die Ju 86 P einer griindliclten Durchsicht der J MO 207-Triebwerksanlage unterzogen.

33
Sandini Sammlung

Die Ju 86 R-Musc"illell unterschie-


den sich du rch leistungsfiihig ere
Jum o 10 7-A usjii" rllllge ll und eine
vergriißerte Spannweite 1' 011 den en
der Pi-Se rie.

Wiihre nd der taktisch en Erpro bung


der Ju 86 R entstand diese A ufnah-
me. Zu r Verbesserung der Sichtver-
hiiltnisse wies das Cockpit au sge-
beulte Sichtsche iben auf.

Nach dem sich einmo torige alliier te


Jagdflugzeuge als iiberleg en erwie-
seil hatten , wurde die Me hrza hl der
Ju 86 verschrottet.

34
Sandini Sammlung

3.8 Hs 130
Die ersten Ar be ite n an der ge pla nte n Hs 130 A- ' ullser ie
setzte n im Se pte m be r 1938 ein. Bei der zunäch st entwik-
kelte n Hs 130 A-O handelte es sich um eine n fr eit r agen-
den Tiefde cke r mit Einz iehfa hrwer k in Ga nz meta lIbau-
weise, der von zwei DB 601 R a nge t r iebe n wurd e. Die
spä te re n Aus fü h r unge n ab d er Hs 130 C, di e sich maß-
geblich vo n d er Hs 130 A-O unterschi ed en , wu rd en a ls
Hochd eck er entw ickelt, wob ei di e Aus legu ng d es Rump-
fes und d er Fläc he n te ilweise se hr di vergierte. In sb eson -
dere di e Mot oren au srü stun g mu sst e wege n zu leistungs-
schwac he n Mo to re n mehrfa ch übe r dac ht werden .
Bis So m me r 1940 lag bei Hen sch el ledi glich eine sechs
Vers uc hs m us te r (We r kl T r. 1303001 bis 130 300 6) umfas- A ls Vorläufer der Hs 130 A-O dienten die beiden Mus ter-
sende Best ellung des RLM vor. Die Zahl er hö hte sich im flugzeuge der Hs 128, die als Forsch ungsflugzeuge fiir
Somme r 1941 auf acht Nutlser lenffugze uge (Hs 130 A-O) das Erreiche n großer Flug hiilten eingesetzt waren.
und ze h n Se r ienflugzeuge (Hs 130 A- I) . So mit la g di e
Anza hl d er best ellten Maschin en a m 25.06.1940 bei in s-
gesamt 24 Hs 130 .
Trotz all er Anst re ng u nge n waren di e techn isch en Probl e-
me mit d en Mo to re n sowie mit der Kabinenheizun g selbs t
im Jahre 1942 län gst nicht üb erwund en . Anfa ng 1943
wurde dah er beschlossen , vier Hs 130 A-Oa uf DB 605 B-
Moto re n mit G M- I-Zus atze ins p r itz u ng um zubau en , was
ab März bei d er DLH -Wer ft in Staa ke n bei Berlin ge-
scha h. Zw isc he n So m mer 1940 und Herbst 1942 wurden
n u r ze h n Mu s t erflu gz eu g e d es Ty ps H s 130 A- O
endmo ntier t; di e Se r iena us fü hr ung Hs 130 A- I entfie l.
Am 24.07. 1940 wu r de die Hs 130 AVI (Gi\I+O I, WerkNr.
3001) in Rechlin na ch geflo gen. Im Nove mbe r 1940 wu r-
de die Maschin e während d es Flu gb etri eb s leicht beschä-
digt und a nsc hließe nd bis zu r Anliefer u ng neu er L uft-
schra u be n stillge legt. Da di e erwarte te n Hochl eistun gs- Das M usterflug:.eug der Hs 130 A-O (WerkNr. 3004,
moto re n a us bliebe n, mu sst e sich Hen sch el mit dem Ein- GH+OP) nahm im A ug ust 1940 die Flugerprobu ng auf.
bau eine r G I- I-A nlage befassen . Nac h Einba u eine r so l-
chen Anlage begann en a b Fe b r uar 1941 ers te Testfl üge
bis auf eine Höh e vo n gu t 13.000 m.
Beim zweiten M uste r flugzeug hand elte es sic h um di e
Hs 130 AV2 (Gl\I+ON, We r k T r. 3002). Der E rs tfl ug
fan d M itte Juli 194 0 sta tt. Ab d em 26.08.1940 be fa nd
sic h d er Prot ot yp be i d er E-S te lle in Rechlin . T rotz a l-
ler A ns t re ng u nge n ko n n te man nur a uf 11 .60 0 m vo r-
zudringe n. A b A nfa ng 194 3 wurd en bei d er Deutsch en
Luft ha ns a zwe i DB 60 5 B- M otoren und ei ne GM 1-
Anlage in st alli ert und di e Spa n nweite auf2 9,01 m ve r-
größert.
Als ers te A-O-Masc hi ne wa r di e Hs 130 V3 (Gl\I+O O,
We rkN r. 3 003) vo n A nfa ng a n mit DB 60 1 R- O-
Vers uc hs moto re n ge p la nt. Di e Masc h i ne so ll te
schne llst möglich mi t DB 60 1 R-Tri eb werken a usgestat-
tet we r de n und wu r de im Spätso m me r 1940 für d en
Einsatz bei d e r Vers uc hsstelle für H öh enfl üge (V fH)
vorbe re itet. Wege n a n ha lte nder Probl em e mit d er bi s-
her einge ba ute n Ka bine n he izu ng kam es j ed och nich t
daz u. Nac hde m a uc h di eses P robl em einige r ma ße n ge-
löst wo r de n wa r, er hielt d ie erste Hs 130 A-Oleistun gs-
stä rke re DB 605 B- M ot oren m it Abgastu r bo la de r so-
wie zusä tz lic h eine GM I-Anl age.
Die Hs 130 V4 (A -O, Gl\I+O P, Wer kNr. 3004) wurd e im
Sep te m bers 1940 clnge floge n. Wie bei d er Hs 130 V3
gab es bei d er vie rte n Höh enm a schin e P r obl em e m it
der Heizun g d er Dru ckkamm er. Ab E nde 1940 wu r de
die M us te r masc hine im Werk u n kl a r abgeste llt, na ch -
de m sie offe ns ic h t lic h für ku r ze Zeit in Rechlin bezi e-
hungs we ise in Orani enbu r g bei d er VfH gewese n wa r.
Im Juli 1941 fand di e Ab lie fe r u ng a ls letzt e Hs 130 A- Diese Illu stration entstam mt dem Ha ndb uch fiir die Hs
O-Masc h ine a n di e Lu ft w a ffe statt. 130 A-O, das im So m mer 1940 entstand.

35
Sandini Sammlung

Die Hs 130 V5 (GM +ZF, Werk! ' r. 3005) war ebenfalls für gender Hochdecker ausgelegt. Wiederum fehlten lei-
den Einsatz bei der fH eingeplant. Auch bei diesem stungsstarke Höhenmotoren, um aus der Maschine eine
! ' ullser ienflugzeug kam es wiederholt zu Triebwerkspro- erfolgreiches Einsatzmuster zu machen. Im April 1941
blemen, was eine Abgabe an die Truppe unmöglich mach- ordnete das RL I an, daß zwei der Hs 130 C-O- ' ullser ien-
te. Nachdem die Maschine lange ohne Motoren abgestellt flugzeuge vorab mit BMW SOl lA-2- lotoren auszurü-
worden war, wurde sie an Daimler-Benz übergeben, wo sten seien. Erst später sollten diese gegen zwei BMW SOl
sie am 5.09.1944 bei einem alliierten Tiefangriff auf J-O oder TJ mit Abgasturbolader ausgetauscht werden.
Echterdingen vollständig zerstört wurde. Die späteren Hs 130 C-I wollte man mit dem DB 603 B
Die Hs 130 6 (G HZG, \ erkNr. 3006) wurde im ! 0- und jeweils einem starken bgasturboladern ausrüsten.
vernber 1941 eingeflogen und sollte im Frühjahr der VfH Der Erstflug einer Hs 130 C-O fand am 10.11.1941 in
übernommen werden. Da die Motoren dort ständig zu Schönefeld statt. Das erste lusterflugzeug der C-Serie
Zylinderris en neigten und daher Höhenflüge von etwa galt zugleich als drittes ersuchsmuster der Hs 130. Die
zehn tunden unmöglich waren, wurde die Hs 130 V6 Erprobung der Hs 130 C-O ' 3 (! ' K+ E , Wer k! ' r. 130
wieder an Henschel zurückgegeben. 0011) kam wegen zahlreicher techni eher Mängel nur
Die Hs 130 V7 (G HZH, WerkNr. 3007) stand im Herbst langsam voran. Am 14.06.1944 wurde die Hs 130 C-01V3
1940 ohne die für das siebte Musterflugzeug geplanten japanischen Offizieren vorgeführt, bald darauf jedoch
DB 601 R-O-Triebwerke auf dem Henschel-Werksgelän- verschrottet.
de in chönefeld. Der Erstflug die er A-O fand dort am Die zweite lustermaschine, die Hs 130 C-O 4 (I ' K+ EB,
20.12.1940 statt. Im Oktober 1942 wurde die Maschine Werk-Nr. 1300012), nahm im lärz 1942 die Erprobung
demontiert und die Zelle am 29.10.1942 der Deutschen auf. Als Antrieb dienten wie bei der C-O '3 zwei BMW
Lufthansa zum mbau auf DB 605 B- Iotoren mit G l- SOIIA-2-lotoren. Im August 1942 begann die mrü-
I-Anlage übergeben. Die Hs 130 VS (G HZI, Werk Ir, stung derlaschine von den bisherigen Triebwerken auf
300S) flog erstmals im Januar 1941 und wurde bald dar- die leistungsstärkeren BMW SOl J-Turbolader-
auf ohne Motoren abgestellt. Die achte Hs 130 wurde am Höhenmotoren. Die Maschine erhielt nach dem mbau
4.10.1941 von Daimler-Benz übernommen und später, ab die Bezeichnung Hs 130 C-O/ I. 'ach zwei Bruchlandun-
Mitte lai 1941 zur E-Stelle Rechlin überführt. Von gen wurde die laschine im Juni 1943 vorläufig stillge-
Rechlin aus kam die Hs 130 VS am 16.06.1943 wieder legt. Erst am 3.09.1943 wurde die Hs 130 C-O/ I nach
nach chönefeld zurück, um dort als lusterbau eine Rechlin überführt, wo sie im ! 'ovember 1943 mit zwei
Höhenladerzentrale (HZ) sowie eine Druckkabine mit neuen B IW SOl J-O-Höhenmotoren ausgerüstet wurde.
verbesserter Wärmeschutzverkleidung zu erhalten. Die dritte Hs 130 C-O (NK +EC, WerkNr. 1300013) flog
Auch die Hs 130 V9 (GM +ZJ, Werk Ir, 3009) wurde in erstmals im Juni 1942 und war mit zwei DB 605 -O-Rei-
Henschel- nterlagen ab April 1941 genannt. Im Septem- henmotoren ausgerüstet worden. Wegen der viel zu lei-
ber 1941 war die neunte Maschine für die Motorener- stungsschwachen Triebwerke musste die angestrebte e-
probung mit dem DB 605 C vorgesehen. Im April 1943 rienfertigung der C-I unterbleiben. Bei den Henschel-
wurde der Einbau des FuG 203e vorgenommen, da die \ erken befanden sich damals, im Herbst 1942, bereits
Iaschine für Gleitbombenwürfe aus großer Höhe bei der weitere Hs 130 C-Zellen im Bau.
E-Stelle Peenemünde eingesetzt werden sollte. Am ! ach der Streichung der Hs 130 B-Entwicklung durch
13.0S.1943 traf das Flugzeug dort ein. Werk! r. 3010) , das RLM wurde angeordnet, dafür die Ausführung Hs
mußte zeitweise ohne Höhenmotoren abgestellt werden. 130 D zu bauen. Es handelte sich bei diesem Höhen-
b ! Iovember 1942 wurde die laschine nach taaken flugzeug um eine Hs 130 B mit zwei Jumo 20S-Dieselmo-
abgegeben, um DB 605 D-Triebwerke und eine GM 1- toren und den größeren Tragflächen der C- usführung.
Anlage zu erhalten. ußerdem wurde die Spannweite von Bis Anfang 1943 waren die als Ersatz für die Jumo 207
26,0 m um 5,0 m auf 31,0 m vergrößert. Wegen des m- eingeplanten Jumo 20S-Dieselmotoren noch nicht einmal
baus konnte die Hs 130 VI0 erst im Oktober 1943 an die in Dessau auf dem Prüfstand gelaufen. Da sich die rbei-
E-Stelle Rechlin übergeben werden. ten an den lotoren immer mehr verzögerten, wurde auf
Die Produktion der geplanten Hs 130 A-I entfiel vollstän- den Bau von acht geplanten Hs 130 D-O verzichtet.
dig, da bereits die rechnerischen Leistungen der Maschi- Bereits ab ommer 1941 bestand seitens des RLi\llnter-
nen nicht der Luftwaffenführung genügten. Dies galt esse am Einbau einer "Höhenladerzentrale". Es handel-
naturgemäß für die fast baugleiche B-Version, die te sich dabei um ein zusätzliches im Rumpf eingebautes
Bomberausführung der Hs 130 -I. Die Ausführung wur- Triebwerk, das die Vortriebs motoren mit vorverdichteter
de Ende 1939 al Höhenbomber projektiert und erhielt Luft belieferte. Der Rumpf der Hs 130 E-O wurde - im
die Bezeichnung Hs 130 B-O. Die Maschine entsprach bis Vergleich zur Hs 130 D-O - stark zum Bug hin verlängert,
auf die bwurfanlage der Hs 130 -0. Aus dem bisheri- um auf die e \ eise - schwerpunktmäßig - einen usgleich
gen Bildgeräteraum war nun ein Bombenschacht gewor- für den im Rumpf untergebrachten DB 605 T nebst des-
den. Außerdem sollte die größere Fläche, wie sie später sen Gebläse zu erreichen. Im Sommer 1942 war das erste
bei der Hs 130 V2 zum Einbau gelangte, von nfang an lusterflugzeug (E-O)soweit fertiggestellt, dass mit Stand-
verwendet werden. läufen der Motorenanlagen begonnen werden konnte. Die
Ende Februar 1940 war die Konstruktion der Hs 130 B-O Hs 130 EVI (CF+OW, WerkNr. 1300051) sollte im u-
relativ weit fortgeschritten, im Mai 1940 waren die Ar- gust 1942 die Flugerprobung aufnehmen. Der Erstflug
beiten bereits zu 95% erledigt. Auch die bwurfanlage der EVI musste im September 1942 vorzeitig abgebro-
war inzwischen durchkonstruiert und als Vollattrappe ge- chen werden. Bis zum Frühjahr 1943 kam es lediglich zu
baut worden, al es im Juni 1940 zur treichung dieser sechs Flügen ohne den Einsatz der Laderzentrale.
Bauausführung durch da R M kam. Nach dem bsturz des zweiten l\lusterflugzeugs (Hs 130
Im Winter 1939/40 begann die Entwicklung der Hs 130 EV2) wurde die Maschine ab März 1943 umgebaut und
C, einem Höhenkampfflugzeug mit starker Defensivbe- der ! 'ota usstieg verlegt. Gleichzeitig kamen neue Trieb-
waffnung. Es handelte sich im Grunde um ein völlig neu- werke, ein geändertes Leitwerk und eine Feuerlöschanlage
e Kampfflugzeug. nstelle als Tiefdecker (Hs 130 -0 - zum Einbau. Außerdem erhielt die Maschine eine kon-
und B-O) war die Hs 130 C-O - wie erwähnt - als freitra- struktiv geänderte Höhenladerzentrale (HZ). Wenig sp ä-

36
Sandini Sammlung
Der Rumpf der Hs 130 C-O
wies j eweils eine n Waffen stand
aufder Ober- und Unterseite
der Dru ckkabine auf.

Als endgiiltige A usfii hrung


eines Hiih enkampfflugzeugs
sollte die mit einer Hiihen-
lader-Ze ntrale ausgerü stete Hs
130 E-O zum Einsatz gela ngen,

Werkse rprobung der Hs 130 C-


O. Im Hinterg rund die große
Halle des Hellschel-Werks in
Schö llefeld bei Berlin ,

37
Sandini Sammlung

Zeichnung der fernbedienten. aus jeweils zwei MG 13/ Z bestehenden A bwehranlage. wie sie jiir die Hs 130 C-O
geplant war. Das Richten der Waffe n erf olgte mittels Periskop.

ter ab solvierte der Prototyp nach drei län geren Werkflügen flü gen und zwei l\Iessflü gen. Beim neunten Flu g stürz te
einen ers te n Höhenflu g. Bei den folgend en Tests kam es di e i\las c h ine a m 24.0 9.1 943 infol ge e ines Tri eb -
oft ma ls zu kritisch en itu ationen und zu eine r glimpflich werksbrand es au s ge r inge r Höh e, a b. Die Ma schin e wu r-
verlaufeneu Bau chl andung. chuld daran war der usfall de dabei völlig zers tö r t. Die gesa mte Besatzung kam um s
der Hydraulik. Das ers te i\l uste r flugze ug wurde wieder- Leb en.
um nur leicht besch ädi gt. Für die Rep aratur ben ötigten Die vier te Hs 130 E-O(C F+O Z, WerkNr. 1300054) konn -
die Hen schel-Werke trotzd em den gesa mte n M ärz 1944. te wegen Problem en mit den Ladeluftkühlern ebe nfa lls
I 'ach mehreren Pannen während der Flugerprobun g wur- nicht fri st gem äB fertiggestellt werd en. Nac h mehreren
de die HZ- nla ge im Juni 1944 au sgeb au t, die Maschin e mbauten im Bereich der Tri ebw erks- und FT-A nlage
mit abge nomme nen Triebwerken ab gest ellt und schließ- wurd e die Werk 'r. 1300054 ers t am 8.04.1 944 a n Dairn -
lich im omme r 1944 versc hrottet. ler-B en z na ch Ec h te r d inge n ge floge n und ging am
Is zweite l\Iu st erm asch ine folgte di e Hs 130 EV2 (E- O, 5.09.1944 in Echte rd inge n bei eine m Ti efan griff verl oren.
Werk Nr. 1300052). Diese nahm am 17.11.1942 di e Die fünfte Hs 130 E-O(We r kl ' r. 1300055) nahm im Apr il
Er p r ob ung auf. Na ch kurzen Triebwerkserprobun gs- 1944 noch kurz di e Flu gerprobun g a uf. Offen sichtlich
flügen kam es a m 22.11.1942 ers tma ls zu eine m Steigflug mu ss es dabei gleich zu eine r Beschädigung der Mu schi -
mit eingesc ha lte ter " Hö he nla de rzentra le" . nfang De- ne gekomme n sein, da sich di ese im selbe n Monat bei
ze m be r 1942 mu sst e ein weit erer teigflu g in 8.200 m Hen sch el in der Werft befand, um rep ariert zu werden .
Höhe vo rze itig a bge broc he n werde n, da eine der beid en Hiernach sta nd di e i\l us te r masc hine für eine n tandlau f
DB 603 -Tr ieb werk e infol ge e i ne r sc h a d h a fte n mit der HZ -Anl age bereit . Die M aschine wurde nach der
T re ibs to ff p u m pe ni cht e in wa n d f re i arb eit et e. A m Ein stellun g der rb eitcn a m Hs 130- Entwicklun gsp ro-
12.12.1942 er re ichte di e Werksb esatzun g dann eine Hö- gr a m m zus a mme n mit dem ers te n i\lust erflugzeu g im
he von 11 .800 rn, Beim näch st en Werkflug begann da s Juni 1944 im Werk Schö ne fe ld ab gest ellt. Die Ver-
linke DB 603-Tr iebwer k sc ho n na ch kurzer Zeit hefti g schrott ung dürfte bereit s im So mme r 1944 sta ttgefunde n
zu schü tte ln und ger iet sc hließl ich in Brand. Der Besat- haben. Die gro ße n Hoffnun gen , die das OK L in die Hö-
zu ng Kempf gela ng es nicht da s Feue r zu lösch en. Nach henfern aufklärer und - ka mpfflugze uge der usführu ng
ihre m Abs pr ung st ürz te die M aschin e führerl os in di e Hs 130 E- l gese tz t word en waren , bliebe n un erfüllt .
Tiefe und zersc hellte. Der technisch und gewichts mäßig nicht trag ba re ufwand
Wegen der noch umzubau enden Ladeluftkühler verzö- der Höh enlad er-Anlage vo n Daimler-Ben z und die gü n-
ger te sich im Juni 1943 auc h die Ferti gstellung der drit- stigen Lelstungswerte, die sich mit dem Dopp elsternmotor
ten Mu stermaschin e. Die Hen schel-Werke konnten die Hs sxrw 801 J oder TJ er re iche n ließ en , führten zur Pla -
130 E-O (We r k ' r. 1300053), ers t Ende Juli 1943 fertig- nung ein er mit vier Bi\IW 801 TJ a usge r üs te te n Hs 130
teilen. Im ugu st 1943 kam es zu vier Kurssteu erjusti er- E, welch e nunmehr di e Bezeichnung Hs 130 F er hielt.

3
Sandini Sammlung
3.9 00217 L und 00217 P kg sollte eine ma ximale G ipfelhö he von etwa 15.000 m
Auf G r und der negativen Er fa hr u nge n mit den " mbau- erreicht werden. Dies wäre nur mitt els der einge baute n
ten Posen " un d " Bra uns chwe ig" ve r lor da s RLM zu- G I I- Anlage möglich gewo r de n. Der G lvkol-Me tha nol
näc hst das Interesse an allen zu a ufwe nd igen Tr iebwer ks- Vor ra t sollte in sechs Beh ält ern untergebracht wer d en
lösu nge n, die beim tägliche n Flug bet r ieb zu me ist äuße rs t und hatte eine Ges a mtmasse von 720 kg. Bei eine r Ge-
wart u ngs inte ns iv wa re n. sc hw ind igke it von 575 km /h sollte die Mu chine eine Ein-
In Fried r ichs hafe n begann die Konstruktionsabteilun g der drin gtiefe (mit vollstä nd igem GJ\l l-Zusa tz) von etwa 600
Dorni er -Werke dah er ab Ende 1940 mit der Weitere ntwick- km aufweisen. Bei eine r niedrigeren Dau ergesch windig-
lung der Do 217 -0 als Höh enkampfflugzeug mit entspre- keit wa r eine Flu gstreck e von 2.850 km sow ie eine Flug-
chende n Motoren , verg rößer te n Tragfläc he n und eine r dau er vo n sec hs tund en möglich. Aller d ings konnte da-
Dru ckkabin e fü r die dreik öpfi ge Besatzung. bei nur eine runde mit d er leistun gssteigern den Zusa tz-
I T
ach den Proj ekt stu dien fü r die Do 217 und L ste llte die eins pr itzu ng gefloge n werd en.
Do 217 VI3 eine n großen ch r itt in Richtung eines lei- nfan g 1942 zeich nete sich die Do 2/ P a l endg ültige
stungsfä higen Höh enkampflugzeugs dar. Der Erpro bung A us fü h r u ng ei nes zwe i mo to rige n Dorn ie r-H öh en -
mit DB 60 1 R-H öh enmotoren dienten zusä tzlich die bei- kampfflu gzeu gs ab . Ans telle re la tiv kurzlebiger onder-
den Do 217 A-Omit den Werk Tr. 2704 und 2705. Das Ziel tr lebwe r ke setz te a uc h di e Entwicklu ngsa bteilung der
war die chaffung eines sogena nnten " Lichtbildflugze ugs", Dornier-Werke a uf di e bei Daimler-B en z ents ta nde ne
der Do 2 / 7 L. Dieses sollte mit zwei ode r drei Reih enbild- J\lotortechnik, bestehend aus zwei DB 603 I ' als Vortriebs-
ka me ras au sgerüstet werden und üb er drei handgerichtete motoren sowie eine m im Rumpf einge ba ute n DB 605 a us-
J\IG 81 Z a ls Defen sivb ewaffnung ver füge n. schließlich al s Ladertriebwerk für die HZ. Nac h eine m
nt er der vor lä ufigen Projektbeschreibun g Do P 183 gin g Jahr Entwicklu ngszeit sollte diese Anlage an st elle vo n
man da von au s, den künftigen Höh enfernaufklärer mit zwei DB 603 N, zwei DB 603 S-O und eine m DB 605 T
zwei DB 601 R-Sondermotoren und eine r G M- I-Z usa tz- best eh en.
1 'och be vor ein sch r ift licher En twicklu ngsa uft r ag des
einspr itz u ng zu verse he n, um diesen mühelos bis in Hö-
hen vo n 14.000 m einse tze n zu können. Die Einsa tz hö he Tec hnische n A mtes d es RLJ\I bei Dornier vor lag, fanden
mußte j ed och spä te r auf etwa 12.000 m redu ziert wer- bei eine r Do 217 E-2 ers te Einba us t ud ien fü r die spä ter
den. d a d ie J\loto re nleist unge n hinter den zun äch st von gepla nte HZ statt . Besonders int en siv arbeit et e Dornier
Daimler- Benz gena n nte n Wert en zu r üc kbliebe n. Deshalb an d er optima len Ver leg u ng der einze lne n Kühl- un d
wurde ve rs uc ht. Gewic ht einz us pa re n. indem man die Lad eluftleitun gen , di e zu den Vor triebs mo toren fü h ren
Ab we h r be wa ffn u ng reduzierte und a nstelle mehrerer sollte n. Nac h der Besichtigun g d er ttra p pe durch d as
Reih en bild anlagen nur noch eine vorsa h.
Im selbe n Ze itra um ents ta nd d ie Do 217 L. d er Entw u r f
eines Höh enfernaufklärers mit zwe i DB 603 H- onder- Das erste Musterflugzeug der Pi-Ausfiih run g, die Do 2/
moto re n. Diese ve rfügte n übe r eine ta r tleistun g vo n je- PV/ (WerkNr. /229, BK+IR) wur de aus einer bereits
weils 2.000 P . Bei eine r mittl eren Flug masse von 12.100 vorhandene n Do 2 / 7 E-2 um gebaut.

39
Sandini Sammlung
RLM und Ver t re te r d es Kd E er te ilte da slinisterium, wurde di e PV3 ebe nfa lls nach St u ttga r t-E chte r d inge n
da offens icht lich a lles zu r Z ufr iede n he it der Luftwaffe ab gegeb en , um dort d er E r p r ob u ng von Ladern und
gelö t word en wa r, eine n uftra g fü r d en Bau dreier Höh enm otoren zu di en en . Wi e di e PVI wurde di e Ia-
ers uchs m us te r mit d er Bezeichnung Do 217 PVI bis schine am 5.09.1 944 ein Opfer eines alliier te n Luftan-
PV3. Bevor di e Fluge r p ro bu ng übe r hau pt aufge nom me n gr iffs.
wu rde, fand en bei Dornier chwing u ngs- und Belastungs- Die vier te Höh enmaschine (Do 217 P V4, DD+L Z, Wer · r,
vers uche mit dem au ßerdem auf 67 m 1 verg röße rte n Trag- 1026) ging wie di e beid en Vor läufer au s eine r Do 217 E- l
werk sta tt . Die fliegerisch e Er p ro b ung eine r l as chine hervor. Die lasch ine galt gleichze itig als erste Iullser ien-
m it verg rö ße r te r Fläch e erfolgte ab Feb ruar 1943 mit der ma schin e (Do 217 P-Ol ). ! achdem sich au ch hier di e Fer-
Do 217 E-2 (We r kl r. 1221). Ei ne weitere für da s Höh en- tigst ellung er he blich verzöger t hatte, begann di e Höh en -
nu gprogramm eingesetz te Do 217 E- 2 (' er k r, 1270) ladererprobung ers t im lai 1943. Im Juli 1943 wurde
ging spä ter bei Rechlin du rch Absturz verlore n. eine Höh e von 15.200 m er re icht, wob ei sich der Vers uc hs-
Aus d er Do 217 E-2 (BK+I R, Werk! Tr, 1229) ents ta nd träger noch imm er mit 0,25 mls im Ste igtl ug befand. Im
schließl ich di e Do 2 / 7 PV/ . Ers t am 6.06.1942 unternahm Aug us t 1943 wurde di e Maschin e in Löwental ab gest ellt.
die Besatzun g der PVI d en Ers tflug noch oh ne Höh en- Nac hde m di e Höh enladerzentrale entfern t und an Daim-
lad erzentrale. Der zwei te Testflug mu sst e vo rze itig a bge- ler-Ben z zurückgegeb en worden war, wurden di e rbei-
broc he n werden , da ein Ö ld r uc kma no me te r defekt war. ten im pril 1944 einges te llt und di e ersch ro tt u ng beim
Bereits a m 24.06.1942 erreichte d ie M aschine eine Höh e RU'I bean tragt.
vo n 10.750 m. Dab ei fi el en d ie z u r K ontroll e d es Die fünft e und sec hs te M uste r maschine (Do 21 P V5 und
Kühlwa sserdru cks ei nge ba u te n M eß geräte a us. A m PV6, TC+ZA und TC+Z B, Werkl rn. 1027 und 1028)
10.07.1942 ger iet eines d er DB 603 -Triebwerke in Brand. waren ehe malige E- I- Ka m pffl ugzeuge . Bis E nde lä rz
Die er fa hre ne Dornier-B esatzung meistere di e Krisen si- 1943 wurden beld e nah ezu fertiggest ellt. Im ugu st 1943
tu ati on und konnte we nig spä te r siche r landen . Anschlie- mu sste Dornier beid e Maschin en in Löwental ab stellen .
ße nd wu r de d er chade n r ep ariert und gleichze itig neu e Am 17.03.1944 or d ne te da s RL I di e Versc h ro tt u ng bei-
67 m--Fl äch en a nge ba ut. Erst ma ls wu rde eine Flu gh öh e der Flugze uge a n. Auc h alle Bau gruppen und Vor r ich-
vo n 13.000 m am 18.09.1942 beim 21. Flug d er PVI er- tun g für drei weitere Do 21 7 P-O und di e er ten P-l
reicht. Bi zum 22.10.194 2 ver liefen neun Flü ge mit ein- mu ssten im Frühsommer 1944 ve rs ch ro ttet werden , d a
ges cha lte te r HZ nahezu stö r u ngs fre i. Bis zu m 30.03.1943 di e Entwicklu ng se ite ns des J ägerstabs einges te llt wor-
wurde mit 13.650 m di e bislan g grö ßte Flug höhe er reicht. den war. Die bereits begonnen e Vor be reitu ng der Produk-
Die Betri eb ssich erheit der Höh enmot oren wurde seite ns tion des Höhenaufklärers P-l und des Höh enbombers P-
Daiml er-Ben z stä nd ig ver besser t. Ab Anfa ng 1943 ab sol- 2 wurde ab gebroch en .
vie rte d ie Do 217 PV 1 zusam me n mit der Hs 130 EV3 bei
Daiml er-Ben z mehrere Leis t u ngs - und Verg leic hsflüge .
Die ~ I asc h i ne wu r de im Juni 1943 mit neu en Kühlern
verse he n. Mit eine r ebe nfa lls ver besser te n Höh enlader-
ze nt r ale gela ng a nschließe nd ein Ste igflug bis auf 13.600
m Höh e. Im Se pte m be r 1944 wurde da s Vers uchs m uste r
a n Dairnler-B en z nach tuttgart- Echterding ab gegeb en ,
wo mi t ih m di e Höh en erprobun g er folgre ich fortgesetzt
wu rde. nfan g 1944 folgt e der mb au vo n d er bish eri-
gen 67 m 1 großen a uf eine 71 m 1 große Fläch e. nschli e-
I
ße nd wu r de di e E r p ro b ung bis Anfa ng epte m be r 1944
for tgesetz t. Bei d em a m 5.09.1944 a uf den E r p ro b u ngs-
pl at z er folgte n alliier te n T iefa ng r iffw u r de di e Ma schine 1
'...u-....=I. -~I 1'
ze rs tö r t. Ein Wi ed eraufb au des Vers uc hs m us te rs kam
a nges ichts d er einge t re te ne n chä de n nicht in Frage.
Is zwe ite Höh enmaschin e entsta nd a u eine r Do 2 17 E- - T1t- . . ...

I die Do 2 / PV2 (DD+ LX, Werk! i r, 1024), di e Dornier Zeichnung der Hiihenladerzentrale, die aus zwei DB 603
jedoc h erst ab epte mbe r 1942 zur Verfüg ung sta nd. Die IIl1d einem DB 605 besta nd.
Höhenrlu gerprobung wurde damit ab p ät sommer 1942
aufge no m me n. 1 loch im Juni 1943 wies di e laschin e di e
alte n La de luftkü hler auf. Im Juni 1943 mu sste di e Ma-
sc hine n wege n be i eine m Lufta ng r iff einge t re te ne n ch ä-
de n in di e We r ft. Am 6.08. 1943 entsc hied d as RLM , d ass
di e ~ Iasc h i ne oh ne einge ba ute Höh enl ad erzen t rale a n
Dalmler-Benz abzugeben war. Dort Iiefi m Nove mber 1943
d ie Er p rob ung mi t Höhenl ad ern, ehe es zu r Abga be des
Flugze ugs an da s Komm ando der Er pro bungss te llen kam.
Die Do 217 P 2 st ü rz te während der Bomben erprobung
/
.,.....-..... /--...._----
in d er l Tä he von Cazea ux in Fra nk re ich ab und wu rde
d abei vollstä ndig ze rs tört.
Mlt der Do 21 PV3 (DD+ LY, We rk Tr. 1025), eine frü he-
re E- l , wur de ebe nfa lls be i Durnier fü r di e H öhenffug-
erprobu ng genutzt. Im Juni 1943 wurd e d ie l asch ine bei
eine m Luftan griff leicht besc hä d igt, konnte ab er weni g
spä ter wied er eingesetz t werd en. Am 6.08.1943 ve rfügte
das RLM, die Maschine vor läufig auf dem Werksnugplatz Das erste Mu sterflugzeug der Do 217 P gillg im Septem-
in Löwe nta l bei Fr ied r ichs hafen a bzuste llen. Anfa ng 1944 ber 1944 bei einem Luftangriff verlore n.

40
Sandini Sammlung
3.10 Ju 388
Das einzige ab 1943 für die G roßser ienfertigung vorgese-
hene Höhenkampfflugzeu g stellte die Ju 388 dar. Im März
1943 war der Auft r ag für die Entw icklung der Schnell-
bomber Ju 188 J -l , K-l und L-l erteilt worden. Im Juni
1943 traf bei Junkers der Vor bes cheid für den Umbau von
zehn Ju 188 zu r Ausfü h ru ng L-Oein. Im Septe mber folgte
der Auft rag zur Entwicklung eines Höhenbombers und für
die Entwicklung von Höhennachtjägern und -Aufklärern.
Die neuen Mas chine n stellten di e folgerichtige Weiterent-
wicklung der Ju 188 dar und sollten in drei Grundvarianten
(J, Kund L) di e 1943/44 schr ittweise die bereit s in großer
Anzahl vor ha nden Ju 88 A und He 111 H ersetzen.
Das ers te Vers uc hs m us te r ste llt e die Ju 388 V7 (L-O, L
PG+YA, Werk r. 30000 1) dar. Bei der Maschine wurden I
za hlreiche Baugruppen der bish erigen Ju 188 verwandt.
Der Ers tflug d es Prototyps fand im Dezember 1943 statt.
Ers t danach folgt en die Ju 388 V I bis V6, von denen je-
weils zwel Mustertlu gzeuge für di e künftigen Ver sionen
J-l , K-l und L-l di en en sollten. Die Ju 388 V I (P E+I A,

~
Werk r. 500001 ), ein Hochleistungs-Höhennachtjäger, .-1. ...... __i-..
wa r mit einer S T 2-Radaranlage sowie vier MG 151120
in einer Bodenwanne au sgerüstet. Die Maschine befand
sich ab lai 1944 in Dessau und flog ab litte Januar 1945
in Rechlin. Die Ju 388 V2 (PE+IB, Werk r. 500002) glich
;;. I
"C;~
. 1 -)
)::===-
der V I, besaß aber eine au s zwei IK 108 und zwei MG
151120 bestehende Sta r r bewa ffn u ng und außerdem zwei Dreiseitenansicht des Hiih enb omb ers JlI 388 K-l, die
IG 15 1120-Kanon en al s Schrä gbewaffnun g. Als außer in Form welliger Mu stermaschinen nicht die
Horizontalbomber waren die Ju 388 V3 (P E+I C, Werk r. Serienfertigung erreichte.
500003) und die V4 (PE+ID, Werk r. 500004) geplant.
Die laschinen nahm en ab Frühjahr 1944 di e Flu g-
er p r ob u ng auf. Es fol gt en zwe i Musterflugzeuge d es
Höh enfernaufklärers Ju 388 L-l , di e Vers uc hs m uste r Ju
388 \'5 (P E+IE, WerkNr. 500005) und Ju 388 V6 (PE+ IF,
Werk r. 500006), von denen da s zuletzt ge na nnte von den
Alliier te n in Tarn ewitz er be utet wu r de.
Ande rs al s bei d er Ju 188 besaßen all e Ju 388-H öhen-
kampfflu gzeu ge eine dreisit zige Druckkabine.lm G egen-
sa tz zu r Ju 188 wurde auf di e bish erigen \ affen stände
im Co ckpit be re ich weit geh end verz ichte t und im Heck
ein fernbedienter Waffen stand (FHL 131Z) installiert. Als
Antr ieb er hielt di e Ma sse der geba uten Ju 388 zwei BMW
80 1 T J-O-H öh enmotoren mit Ab ga sturbolad ern. Drei
Mu stermaschinen, di e Ju 388 V21 (Wer k Ir, unbekannt),
die V32 (W er kN r. 300295, DW+ZC) und die V30 (We rk r. Die erstell JlI 388, die zur Ballreih e L-Oge hiirten, wiesen
300293, DW+ZA) waren alt ernativ mit Höhentriebwerken noch kein en He ckstand auf. Die gezeigte Maschin e gillg
des Typ s Jumo 213 A- l ode r E au sgerüstet. Der Einba u w ährend der Triebwerk serprobung zu Bru ch.
zweier Jumo 222 war gepla nt, wurde ver m utlich im Früh-
j a hr 1945 nicht mehr a usge fü h r t. Dieser A ttrappe nbau stellte die spätere, au s einer von der
Außer d er \Verkserprobung in Dessau und Merseburg, Kabin e fe rn bedien ten. aus zwei lUG 131 bestehenden
w u r de im So m me r 1944 ei n eige nes E r p r o b u ngs- Heck/aJette dar.
kommando (E K 388) aufgeste llt. Die ers te Ser ien mas chine
konnte Ende Oktober 1944 au sgeliefert werden. Anfa ng
Iovem ber 1944 befanden sich di e l.(F)/33 , die 1.(F )/100
und di e 3.(F )/I23 in mrüstung auf die Ju 388 L. Auße r-
dem war se it zwe i Monaten bei d er Erg änz ungs- ach-
taufklärerstaffel eine Ju 388 L-O vor ha nde n.
Von d er Ju 388 J -I wurden zwe i, von der K-O in sgesamt
vie r und vo n d er ge pla nte n Se r iena usfüh r u ng K-l weit e-
re zwei lu sterm aschin en hergestellt . Hin zukommen noch
zwö lf Ju 388 L-O und etw a 25 Ju 388 L- l, di e als Ta g-
beziehun gsweise a ls Nac hta ufk lä re r a usge r üste t wu r de n.
Die M asc h ine n wurden bei Jun kers im We rk Me rse bu rg,
bei ATG in Leip zig/Alt enburg und bei WFG in Liegnitz
(Schlesien) produziert. Die im Juli 1944 an geordnet e Pro-
duktion von 500 Ju 388 all er Aus fü hr u nge n wa r an ge-
sichts der Kriegsla ge nicht ein ma l an satzweise mö glich.

41
Sandini Sammlung

Xu r zwis che n 40 und 50 .Iu 388 a ller Baureih en d ürften Die Produktion der JII 388 musste ab Februar 19./5
jema ls d ie End mo ntage ve r lassen haben. eiliges teilt werden, Nur einige wellige JII 388 L-O und L-I
Auf G r u nd de r Kri cgsla ge wurd e Anfa ng Fe br ua r 1945 fa nden den Weg :11 Ferna ufkliirungsstaffeln der Luftwaffe.
di e gc a m te Entwicklu ng d er Ju 388 und di e Produktion
von 'euba un ugze ugcn einges te llt. Die Mehrzahl der vor-
hauden en Ma schinen wurd e an schli eß end ab gest ellt, 1 ' u r
einige wenige dienten weiter hin der Triebwerks- und A nfa ng 19./5 mussten die m eisten JII 388 abgestellt
Waffenerprobung. wert/eil. da kein Flugben zin fiir die weitere Erprobung
vorhauden war:

42
Sandini Sammlung

4 SCHWERE HÖHENKAMPFFLUGZEUGE

4.1 Ju 186
Die viermotorige Ju 186 sollte mit vie r .Ju mo 20 7 E. al so
Jumo 20 7 0 mit Zwisch enkühlung, ode r aber mit vie r
.Ju m o 207 F mit V 7- L u fts ch r a u b e n au sgerü st et werd en .
Zu näc hst sollte n ab Dezember 19..J2 acht Musterflugzeuge
d es vtermotortgcn H ö h e n fl u g ze u g s im .. Bauka st en -
verfahren" erstellt werd en. Der Rump f sollte durch ein
sich im An schlu ss an di e Hinterkante d er Tragfläch e ein-
zu setzend es l\littel stiick verl än gert werd en . Die Fläch en
ga lt es zu verlän gern. ind em zwe i rechtwinkli ge Fläch en -
zwische ns tü c ke zw ische n Rumpf und Auß enfl äch e d er .l u
86 R eingefüg t würden. di e jewe ils ein weit eres Triebwerk
a u fw iesen.
Die Ma schin en so llte n nach d em E n de d es teigflu gs eine
Reichweit e von 1.30ll km aufweisen . Bei d er Verwendun g
d es .Ju m o 20 7 E war an eine Flu gh iih e vo n 14.500 m ge-
da cht. Beim Einbau d es .Jum o 207 F wurde von eine r Flu g-
höh e vo n 15.200 m au sgegan gen. Da di e weit ere E n tw ick -
lun g d er leistun gsfähigen Höh enm ot oren au f d e r Ba sis
des .Ju mo 20 7 n ich t m eh r e r fo lgve rs p rec he nd wa r. ka m
es s pä tes te ns ab A nfa ng 194..J zu r vo llst ä nd ige n E ins te l-
lun g d er A r be ite n am Jum o 207 E und F. o m it fiel au ch
di e Ju 186 d em Rot stift zum Op fer. zurnal mit d em viel-
fä lt ig nutzbaren Höh enkampfflu gzeu g Ju 388 ge rec h net
wurd e.

Zeichnung des Willtlkllllalmocle/ls der viermotorigen ./11 186.


4.2 Ju 188 (viermotorig)
m 3.0 7.19..J3wurde an läßlich eine r Besprechung im RLl\I 80 I .I-H öhen motoren vorsah en . Die s p ä te r en e r ien -
d er Wunsch Hitlers nach eine m ungcpanzerten, zweisitzl- flu gzeu ge d er vierrnotorigen .lu 188 so llte mit 700 km/h in
gern H öh enflu gz eu g. das in 15.000 m Hö he op erieren und I..J.OOO mEinsatzh öh e ope r iere n könn en, I ' ach Eins chä t-
eine E ind r ing tiefe von 500 km haben sollte. e rö r te r t. Hi er- zung von tabsin gcnl cur Fricb cl (R Ll\ I. G LlC- E2 ) war d er
bei kam es zu einer Bew ertung d er von .l u n kers einge re ich- mbuuaufwand j edoch vie l zu ho ch . Es wurd e d eshalb
ten Pläne, die eine verl ängerte .Iu I88-Zelle mit vier Bl\IW da von abgesehen. di e Pläne zu ve r wi r k liche n.

Die./II 188 sollte als Basis fiir ein e viermotorige A usfii hrung mit vier BMW 80 I J dien en.

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Sandini Sammlung

4.3 He 177 A und 8


Die Bemühun gen , die bish erige He 177 A- I in ein lei-
stungsfähiges Höh enkampfflugzeu g zu ver wa ndeln, setz-
_......
ten bereit s Anfa ng 1939 ein. In eine m ers te n Entw ur f
befasste sich Professor Heinkel mit der Auslegung einer
ents prec hende n Dru ckkabine und einer von dort au s fern-
bedien baren \ affena nlage.
Ende 1940 befand sich di e He 177 A-2 mit Höh enkabin e
in Entwicklung. Von di eser Ausfü hr ung sollte n zunäc hst ....L----...::s:::::;:::7-- ·..·•
die Ver uch smust er He 177 V9 bis VI I sowie di e A-08 bis
A-OI Ohergest ellt wer de n. Wege n der au sbl eib enden Fer-
tigst ellun g von Iu st erflugzeug en verz öge r te n sich di e
Ar beiten zuse hens. Im Somme r 1941 ste llen di e Heinkel-
Wer ke dem RL 1 folgende drei Höh enbomberproj ekte
vor:

He 177 A mit vier Jum o 208 A ( chwe rö lmotore n)


He 177 A mit vier BMW 801 K mit l ehrstufenlad er
He 177 H mit vier DB 603 A und TK-15-Turbo-
lad ern '--
i

Im Herbst 1941 waren nur zwei Prot otyp en eines Höh en- Eingebaute Höhrokarnmer a VJ brd!körpern
kampfflu gzeu gs au f der Basis der He 177 A-O vor ha n- - I
den, die He J V IO (G +G R, Werk Ir. 00024 ) und VII
(GA+QS, Werk! r, 00024 ) Das ze hnte Vers uchsm uste r
st ar tete ers tmals a m 21.01.1942. Die Ma schinen sollten
als Vor lä ufer des spä te re n Höh enkampfflu gzeu gs He 177
A-4 dienen. lach teilweise gefä hr lichen Höhenau fstiegen,
bei denen die Besat zun gen mehrfach in Leb ensgefahr
kam en, mu sst en die Vers uchsmuste r mit Druckkabin e im
März 1944 ab gestellt werde n. i ur die He 177 VI2 (GI+BL,
We r k! r, 00025) wu r de noch einma l nach Rechlin zu 'lbersicht über die nichtdru ckfeste und dru ckf este
Dru ckkammer-Vers uc hen üb erführt, ehe die Er probung Kabin enanordnung fii r die verschieden en A usführung
im Juli 1944 einges tellt werd en mu sst e. der He 177 A als Hiih enkampfflug zeug.

Herrichten einer He I A i-Kanzel als dru ckdichte Kabine fiir die Erprobung als Hiihenflug zeug.

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Sandini Sammlung
4.4 He 274
Die He 274 ste llte di e Weiterentwicklun g d er He 177 mit
vier Einze lt r iebwe r ke n d ar. Der Entwu rf entsta nd au s der
Weit eren twi cklun g der He 177 H, eine m Höh enkampf-
flugzeu g mit Druckkabine. Die ers te dieser laschinen soll-
te bis zum Frühj ahr 1943 fertiggest ellt werden. Die nur
dreisitzigen Höhenkampfflugzeu ge sollten üb er eine fern-
bed ienbare Defen sivb ewaffnung ve r füge n und Abw u r f-
last en bis hin zur Hs 294 mitführen können .
In der a m 3.07.1943 in Berlin erfolgte n Besprechun g übe r
d ie künftigen Höh enflugzeu ge, wu rde besonderes Interes-
se a n eine r mit T K- I5-A bgas tu rbolade rn au sgerüst eten He
274 bekund et. Die l aschin e so llte außerdem ohne oder
mit nur geri nge r DefensivbewafTnung und ohne Panzerung
eingese tzt werden. Die a nfa ngs nur mit j eweils eine m M G
131Z zu bestü ck end en B- und C-Zwillingss tä nde wur de n
im La ufe der E nt wicklung a uf fernbedi ent e FDL 151Z-
Waffen st ände um gest ellt , welch e eine höh ere Kampfkraft
als handgerich tete Einze lwa ffen a ufwiese n.
Da s e rs te Mu st erflu gzeu g so llte eige n tli c h bi s zu m Dreiseitenansicht der He 2 74, wie sie ab 1944 im besetz-
3 1.07.1943 au sgeliefert werden , wozu es wegen den lan g- ten Frankre ich entstand.
sa me n Fortschr itte n bei Fa r ma n es j edo ch nicht kam. Auc h
neu e Term ine, wie eine Fertigste llung bis zum Augus t 1943
u nd eine ufn ahme der Fluge r prob ung im Janu ar 1944
konnte n nicht einge halte n werden. Ers t na chd em Fr a nk-
re ich der Befreiung durch allii erte Tr u ppe n entgegensa h,
machten di e Ar be iten schnellere Fortschritte. Der Ers tflug
d er nun als A.A.S.OI bezeichneten He 2 74 V I fand ers t am
27.12.1944 statt. Die zweite mit OB 603 A-Triebwer ke n und
T K- I I-Tur bo lade r n au sgerü stete .A.S.02 (He 274172) flog
als ers uc hs träger soga r noch 1953.

A ls Alltrieb der He 2 -t-Hiih enkampfflugz euge sollten vier DB 603 A mit TK- II-Llldem dienen.

45
Sandini Sammlung

Die letzten Arbeiten (11/ der /Je 274 (A.A.S. 0 I lind ( 2) erfolgten na ch dem Ende des Z weiten Weltkrieg s.

Endmo ntage des ersten Prototyp s der He 2 7.1 in Frankre ich.

46
Sandini Sammlung

4.5 Ju 488 A ls ' u llse r ie n fl u gz eu ge mit d e r e ntsprec hende n De-


A ns te lle e ine r Planun g. ei ne .lu IR8 mi t vier Höh en- fe ns iv- und A b wu r fbewaffn u ng so llten d ie .l u -t88 V-t03
m ot oren a usz u r üs te n. wurde bei .Iu n ker s ein ü be r a r be i- I~ is V-t06 e rste ll t we r de n. G leic hzeitig war an einen

tete r E n tw u rf. d ie .l u -t8R. ent w ic ke lt. nst ell e vo n Bau- h erga ng vo n de n bi sh e r ei nz uba ue nde n BI'I W 80 I
gr u p pe n d er .Iu 188 so llte n nunm ehr vo r a lle m so lc he d er T .J- O a u f .Ju mo 222 -31B -3- Bo mbertriebwerke ge-
.Ju 388. a be r a uc h der J u 8R A- 15 und d er Ju 2RR C- O. d a cht.
verwe nde t werd en. Die Bauteil e. bei d en en kein e Änd e- Nac h d em Ver lust der fru nz ös i c he n P r od u k t ion sst ä tt e
r u nge n vo r ka me n, wu r de n a us Bernburg angeli efert. Die in T o u ls im o m me r I 94-t. ge la ng es n ich t d ie Höh e n-
ges a m te n ' e u ba u te ile hatt e Lu tecoe re , Bregu et und m a schin e bei Junk ers se lbst fortzu en tw ic keln . I m 1 ' 0 -
1 'C A udest z u ers te lle n. vc m be r 19-t4 ve r füg te da s RL i\1 di e Ei ns te ll u ng a ller
Da s ers te . unbew affn et e Mu st erflu gzeu g. di e JII .188 V.JO I A r be ite n.
wa r im F r ü hso m me r 19-t-t bei Lureeuere in To u l in d er
E nd mo n tage. Die Ze lle wurd e d ort in d er Nac h t vo rn 16.
a uf de n 17.07.19-t-t vo n d er Resist an ce ges p re ng t. Da s
zwe ite unb ew a ffn et e Vers uc hs m us te r ei nes H öh en -
ka m p ffl ugzc ug, die JII .188 V.J02 war wie d ie V-tOt. b is
a uf d as hölzern e. do p pe lte , ci te nleitwerk in Meta llba u-
weise a usgefü hrt. Die Ze lle d er Musc hl ne wu r de im A u-
g us t 194-t he rrenl os neb en ei ner Eisen ba h nst recke in Nach einem A nschlag derfranziisischen Resistance
Fr a n k re ic h en tdec k t. wurde der Weiterbau der JII .188 aufgegeben.

Im Gege nsatz zur He 2 i.J waren die bei den erstell beiden Prototyp en der JII .188eingetretene n Schiiden :' 11 groß, 11 m
die Mt/schilleil fer tigzustelle n.
Sandini Sammlung

5. ENTWICKLUNGSSTAND dem RLM im Hinblick auf das als leistungsfähiger ein-


gestufte Höhentriebwerk DB 627 auf. Als Ende 1943 im
IM SOMMER 1944 RLM die weitere Verwendung der Do 217 P, Hs 130 und
der Ju 186 besprochen wurde, ergab sich , dass keines die -
Wie schon bei der Do 217 P-I sah sich da s RLM im Früh-
ser Baumuster die Erwartungen erfüllte.
jahr 1944 gezwungen auch die gesamte Entwicklung der
Die inzwischen projektierten Ausführungen der Hs 130
Hs 130 E und F zu stornieren und setzte fortan auf die
F mit vier einzelnen B IW 801 TJ oder aber zwei Jumo
strahlgetriebene Ar 234 B-I und B-2b als leistungsstar-
222 E/F-Höhenmotoren hätten eine Geschwindigkeit von
ken Aufklärer. j ur als Lückenfüller sollte vorerst die von
700 km /h in 13.000 m erreicht, doch waren sie der Ju 488
Junkers zu bauende Ju 388 L-I bei den Fernaufklärungs-
hinsich.t1ich der mitführbaren Abwurtlast und Kampf-
gruppen eingesetzt werden.
kraft nicht gewachsen. Am 31.01.1944 wurden daher alle
Immer wieder hatten fehlende Hochleistungsmotoren den
Arbeiten an der E- und F-Serie der Hs 130 eingestellt.
Bau leistungsstarker Höhenfernaufklärer und -
Kurz darauf kam auch da s Aus für die Dornier laufen-
höhenbomber verhindert. Auch die Hs 130 war und blieb
den Arbeiten an der Do 217 P.
untermotorisiert, so da ss di e als Fernaufklärer für be-
Die viermotorige Ju 488 A-I sollte nun, wenn auch nur
stimmten Hs 130 A-O nur relativ wenige Einsätze im Osten
mittelfristig, ab Anfang 1945, sowohl als Höhenbomber,
absolvierten. Vorzugsweise dienten sie als Testtlugzeuge
als auch als Höhenaufklärer zum Ein satz gelangen. Aber
für die unterschiedlichsten Höhenmotoren.
auch dieses Baumuster kam üb er den Bau zweier Proto-
Auch die für den täglichen Truppengebrauch zu kompli-
typen nicht hinaus. achdem die in Frankreich laufen-
zierte " Höhenla der zent r a le", von der dennoch zehn
d~n Arbeiten im Juni 1944 eingestellt werden waren, ge-
Versuchsmuster und 60 serienmäßige Geräte (DB 605 T)
horte der Ar 234 sowie der le 262 gänzlich die Zukunft.
gebaut wurden, gab Daimler-Benz im Einvernehmen mit

Mit der Einfiihrung der


strahlgetriebenen Ar 234 B-1
sowie der B-2b bei den
Fernaufkliirungsgruppen der
Luftwaffe war die Zeit der
kolbengetriebenen H ölrell-
aufkliirer endg iiltig vorbei.

Die vierstrahlige A r 234 C


sollte die zweistrahligen
Fernaufk liirer bereits ab
So mmer 1945 ablöselI.

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Sandini Sammlung

Die gewa ltigen Dimensionen der früh eren He 2 74 VI zeigt diese I/ach dem Krieg in Frankreich entstandene A ufn ahme.

Die He 2 4 VI (A.A.S. 01) rollt, angetrieben }'Ol/ vier DB 603, zum Start.
Sandini Sammlung
Waffen-Arsenal Sonderband S-73
VK: 10,10 Euro

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uhan sicht der He 2 74 VI, deren Kabin e als ungepan zerte Dru ckkammer allsgelegt war.

PODZUN-PALLAS-VERLAG • 61 200 Wölfersheim-Berstadt


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