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TÄGLICH

KÄMPFEN GEGEN
AUSBEUTUNG
UND
Manche Leute
wachen erst beim
UNTER-
Einschlafen auf. DRÜCKUNG

Freiheit
ist der Abstand
zwischen Jäger
und Gejagtem

1. MAI 2010 | ZEITUNG FÜR EINE INTERVENTIONISTISCHE LINKE


Plan A – Mein Ding zieh‘ ich durch
bis zum Schluss. +++ Plan B –
Ich tu‘ nichts, ausser ich muss.
Plan C – Mal sehen, ich ent-
scheide spontan. Plan D – Ich
Wir hatten uns terwelle fühlen sich inzwischen Staat und Kapital auf Sicht fah- fange was ganz anderes an.
schon so gefreut. Auf das Ende des sogar wieder so fest im Sattel, dass ren müssen, heißt immerhin, dass Es gibt die, die unbedingt wollen,
Kapitalismus. Aber das sollte dann sie noch eins draufsetzen. Schein- sie nicht mehr »durchregieren« aber nicht dürfen und ie, die gerne
doch nicht sein – vorerst. Schade bar mit Erfolg. Auf Westerwelles können. Auch deshalb bleibt der
dürfen, aber nicht wollen. Es gint
eigentlich. Gerettet haben den Ka- Stimmungsmache gegen Hartz-IV- erwartete Frontalangriff (vorerst)
die, mit was auf‘m Kasten, die
pitalismus massive staatliche Not- EmpfängerInnen reagierten nicht aus, werden die Krisenlasten in
nix sagen und die, die immer nur
programme, nicht die »Selbsthei- Wenige »positiv«. Richtig ist da nur niedrigen Dosen nach unten wei-
lungskräfte des Marktes«. Doch eins: Lassen wir uns gegeneinan- tergereicht. Weil die Herrschen-
reden, aber nciht sollen.
hat die Abkehr von der seit Jahr- der ausspielen, bleibt das so. den wissen, dass das nicht rei- Plan A – Ich passe mich den
zehnten propagierten Doktrin des Zugleich zeigt der Umgang chen wird, bauen sie jetzt schon Umständen an +++ Plan B – Ich
Neoliberalismus der Linken nicht mit Griechenland, dass Deutsch- vor, mit dem präventiven Angriff rebelliere wo ich nur kann +++
in die Hände gespielt. Der Wider- land gestärkt werden soll. Denn auf mögliche Gegenwehr in Form Plan C – Ich setze ganz auf
stand blieb schwach. Der Parole die griechische Wirtschaft bildet – der Gleichsetzung von »Links-« Sicherheit. Plan D – Ich mache werden soll? Nach den Plänen
»Wir zahlen nicht für eure Krise« mich für‘s chaos bereit. der Bundesregierung sollen zu-
folgten keine Taten, jedenfalls Seid ihr für Dagegen oder gegen künftig die Kapitalisten nur einen

Land in Sicht
nichts Handfestes. Bis jetzt. Festbetrag zahlen, der auf sieben
Dafür. (...) Stillstand auf hohem
Daran zeigt sich zunächst, Prozent eingefroren wird. Die ge-
Niveau. Du schlägst dich durch,
dass die Krise nicht Resultat von setzlich Versicherten zahlen den
durch dich K.O.
Aneignungskämpfen ist, sondern Rest und tragen somit alle Risiken
primär Funktionsschwächen des der absehbar rasant steigenden
Kapitals und seiner Regierungen Kosten. Lässt sich – ein Beispiel
entspringt. Die Bundesregierung
fahre »auf Sicht«, bekennt Finanz-
Anmerkungen zu den nur – die Fahrt auf Sicht an dieser
Stelle kreuzen? Andere Beispiele

bestehenden Bedingungen
minister Schäuble offen und fasst präsentieren die folgenden Seiten:
so die Regierungskunst (nicht nur) Interventionen in die Krise von
des Merkel-Kabinetts zusammen. Klima und Energie und gegen die
In der Seefahrt meint auf Sicht
fahren, dass man bei völligem wie große Teile des EU-Währungs-
Ausfall von Navigation und Ori- raums – das Gegenstück zum
entierung auf Sicht zum sicheren deutschen »Exportwelt­meister«,
Festland fährt, um nicht auf hoher der durch Lohndumping »unter
See verloren zu gehen. Schäubles seinen Verhältnissen« lebt und
Eingeständnis zeigt an, dass Inter- wirtschaftet. Dabei haben die
ventionen von links möglich, dass Lohnentwicklung in Deutschland
es für Initiativen von unten we- und der Euro es vor allem deut-
nigstens Raum gibt. Nicht mehr, schen Unternehmen ermöglicht,
aber auch nicht weniger. Räu- auf Kosten Griechenlands Gewin-
men wir also unsererseits ein, mit ne einzufahren. Von dieser wich-
unseren ersten Einschätzungen tigen Ursache der griechischen
falsch gelegen zu haben. Finanzierungsschwierigkeiten
Trotz beschränkter Sicht weiß wollen die neoliberalen Apologe- und »Rechtsextremismus« – und Kauf mir ein Bonbon, Kauf mir freie Fahrt des Castor. Aktionen
Bundeskanzlerin Angela Mer- ten natürlich nichts wissen und mit der dazu passenden Militari- ein Rad +++ Kauf mir ein Handy, gegen die Arbeitsbedingungen im
kel eines allerdings ganz genau: mobilisieren stattdessen tief sit- sierung auch im Inneren. Voraus Kauf den Vertrag +++ Kauf mir Niedriglohnsektor. Kämpfe um
Deutschland soll gestärkt aus der zende, moralisierende Ressen- ging dem vor Jahren schon die Klamotten, Kauf mir die Freun- Mobilität, um ein Recht auf Stadt.
Krise hervorgehen. Dass das nichts timents über die »Schlamperei« Militarisierung der Außenpolitik. Kämpfe, immer noch und immer
de +++ Kauf mir die Freizeit,
Gutes bedeutet, war und ist mehr und »Misswirtschaft« der faulen Doch obwohl die in Schnelligkeit wieder, gegen Militär und Krieg.
Kauf mir die Bräute +++ Kauf
oder weniger allen klar. Doch folgt SüdeuropäerInnen. Innen wie und Ausmaß alle Befürchtungen Interventionen, dringlich nicht
mir ein Auto, Kauf mir ein Haus
daraus nicht automatisch die Ein- Außen: Nicht nur Hartz-IV-Emp- übertroffen hat: festzuhalten ist, nur da, in das Verhältnis von Krise
sicht, dass dem drohenden Angriff fängerInnen, sondern auch Grie- dass auch da nicht mehr »durch- +++ Kauf mir die Wahrheit über und Geschlecht. In die »Extremis-
von oben nur in gegenseitiger So- chenland soll bitte schön nicht auf zuregieren« war und ist. Außen Franz Josef Strauss +++ Kauf musdebatte«.
lidarität begegnet werden kann unsere Kosten leben, auch wenn wie Innen. mir die Erde und Kauf mir den Der große Wurf, der Mega-
– oder gar nicht. Deshalb fuhr die genau das Gegenteil der Fall ist. Ob es nach den Wahlen in Mond +++ Kauft euch doch euch plan, wie mit dem Ganzen Schluss
politische Klasse mit der demons- Der »Fall Griechenland« zeigt, wie Nordrhein-Westfalen so weiter- selbst, aber lasst mich verschont. gemacht werden kann, ist das
trativen Sicherung der Sparein- schnell die europäische und glo- geht? Was wird – ein Beispiel nur nicht, soll es auch nicht sein.
lagen, der Abwrackprämie, mit bale Dimension der Krise zum Re- – aus der Kopfpauschale, diesem Wenn sie nicht mehr »durchregie-
Kurzarbeit und Managerschelte sonanzboden rassistischer Kam- Angriff auf das Solidarprinzip der ren« können, liegt unser nächster
zwar nur auf Sicht, doch alles in pagnen werden kann. paritätischen Krankenversiche- Schritt im Durchkreuzen ihrer
allem nicht so schlecht. Neolibe- Doch auch die Chancen für rung, mit der die »Entkoppelung Fahrt auf Sicht. Machen wir den
rale PolitikerInnen und Rechts- Protest und Widerstand sind nicht der Gesundheitskosten von den Anfang. Jetzt.
populistInnen vom Schlage Wes- so schlecht, wie es scheint. Dass Lohnzusatzkosten« durchgesetzt
TÄGLICH Nichts,
was ihr seht

KÄMPFEN GEGEN ist von Bestand.


Nichts,
was ihr habt,
REPRESSION habt ihr in der Hand.
In der Hand
UND habt ihr das,
was nicht ist,
KONTROLL- darum:
lass los
GESELLSCHAFT und erkenne du bist.

1. MAI 2010 INTERVENTIONISTISCHE LINKE

Schon lange ist


Schlecker für den miesen Umgang Mobilität
mit seinen Beschäftigten berüch-
tigt. Nun will das Unternehmen
mit neuen XL-Filialen gegenüber
für alle!
der Konkurrenz verlorenen Bo-
den wettmachen und treibt dabei Das Sozial­
ticket ist
die schikanösen Ausbeutungsme-
thoden auf die Spitze.
Im Zuge der Schließung alter
Filialen werden die Mitarbeiterin-
nen entlassen und bekommen dann ein Schritt
zum Teil das Angebot, in der XL- 12. Juni 2010 : Auf die Straße in Berlin und Stuttgart
Filiale zu bis zu 40% weniger Lohn
»Wir zahlen nicht für eure Krise« +++ Im März 2009 demonstrierten in Berlin und Frankfurt am Main Zehntausende unter diesem Motto. Das danach entstan-
Für alle Men-
»neu« anzufangen. Vollzeitverträge schen ist es wichtig, sich in ihren
dene gleichnamige bundesweite Bündnis ruft nun zusammen mit anderen für den 12. Juni erneut dazu auf, auf die Straße zu gehen. In Berlin und Stuttgart soll
werden – auch in den alten Filialen Städten und Gemeinden frei be-
– sukzessive zugunsten von Teilzeit- gegen Massenentlassungen, Sozialabbau, zunehmende Prekarisierung der Arbeit und einen massiven Rückbau der öffentlichen Infrastruktur durch kommunale wegen zu können: zu FreundIn-
arbeit abgeschafft, Mitarbeiterin- Verarmung ein sichtbares Zeichen gesetzt werden. Während das Bündnis in Berlin das Motto »Die Krise heißt Kapitalismus. Gemeinsam gegen Arbeitslosigkeit, nen, zu Veranstaltungen oder zum
nen müssen zunehmend ergänzend Kopfpauschale und Bildungsabbau!« gewählt hat, mobilisiert u.a. der ver.di-Landesbezirk Baden-Württemberg unter der Devise »Das nennt ihr gerecht. Gerecht Arzt. Gerade Menschen mit wenig
Hartz IV beantragen. Abgewickelt geht anders.« nach Stuttgart. www.kapitalismuskrise.org Geld sind auf Hilfs- und Bera-
wird dieser Angriff auf die Beschäf- tungseinrichtungen angewiesen.
tigten mithilfe einer eigens gegrün- Sie müssen zu Ämtern und Behör-
deten Leiharbeitsfirma. den. Doch immer mehr Menschen
Mietenfrage gesamt- können sich Mobilität nicht mehr
gesellschaftlich stellen leisten.

Sand im Getriebe
Ein zentrales Thema ist der Steigende Fahrpreise zwingen
Zugang zu Wohnraum und die viele Menschen zum »Schwarz-
Frage der Mieten. In Deutschland fahren«, auch weil Hartz-IV-Emp-
wird derzeit durchschnittlich ein fängerInnen monatlich gerade
Ihre Wahrheit

der Ausbeutung
Drittel des Monatseinkommens einmal 11,49 € für Bus und Bahn
ist auf Sand gebaut
für Miete und Nebenkosten aufge- zustehen. Tausende Menschen
wendet. Viele geben mehr dafür mussten in den letzten Jahren ins-
aus. Das Hamburger Netzwerk Gefängnis, weil sie zu arm waren,
befasst sich deshalb mit der sozia- sich einen Fahrschein zu kaufen.
len Lage von MieterInnen in einer Dagegen regt sich bundesweit
Lohnarbeit ist kein Stadt mit den zweithöchsten Miet- Widerstand. Lokale Bündnisse for-

Die Stadt ge- preisen Deutschlands. dern Mobilität für alle und ein So-

ZuckerSCHLECKERn Über Mieterversammlungen


und Protestaktionen soll Einfluss
zialticket ist ein wichtiger Schritt
dahin. Im Düsseldorfer Bündnis
hört allen – auf die Mietpreisgestaltung der
städtischen Wohnungsbaugesell-
für ein Sozialticket arbeiten bei-
spielsweise Organisationen zusam-

In Bremen eröffnete im No- MitarbeiterInnen haben sich im Nutzung städ­- schaft SAGA erlangt werden, um
perspektivisch die Mietenfrage
men, die ansonsten oft getrennte
Wege gehen: Die Diakonie, das

t­ischen Raums
vember 2009 die erste Filiale. Akti- Zuge der Zusammenarbeit intensi- auch gesamtgesellschaftlich zu selbst organisierte Erwerbslosen-
vistInnen des Mayday-Bündnisses viert, unter anderem bei Aktionen stellen. Dabei geht es darum, ge- frühstück, verschiedene Gewerk-
hatten bereits vorher Kontakte ge- zu den Tarifverhandlungen und gen Mietpreissteigerungen vorzu- schaftsarbeitskreise, die Obdach-
knüpft mit den (wenigen) aktiven den Betriebsratswahlen. Wir haben gehen (diskutiert wird die Forde- losenzeitung und die Katholische
Schlecker-Mitarbeiterinnen und die Erfahrung gemacht, dass wir »Nichtnur in rung nach einer Höchstmiete pro Arbeitnehmerbewegung nebender
dem zuständigen ver.di-Sekretär. gemeinsam eine ganze Menge auf Hamburg, sondern weltweit orga- Quadratmeter), zum anderen for- radikal-linken initiative k, um nur
Eine erste Flugblattaktion am Eröff- die Beine stellen können: Organi- nisieren und vernetzen sich sozi- dern MieterInnen unter der Parole einige zu nennen.
nungstag zeigte, dass der Unmut im sierung und Protest – auch jenseits ale Bewegungen unter dem Motto „SAGA in Mieterhand“ Partizipati- Zusammen ist es uns gelun-
Stadtteil groß war. Wir starteten da- von Gewerkschaft – ist machbar! ›Recht auf Stadt‹. Dieses Recht on und demokratische Kontrolle. gen, durch Veranstaltungen und
raufhin eine breite Mobilisierung Betriebliche Kämpfe haben wird nicht erteilt, es gehört allen Auch im Bereich öffentlicher Aktionen eine politische Stim-
für einen Flashmob in der Filiale. in den letzten Jahrzehnten auf der – unabhängig von sozialer oder na- Räume greift das Recht auf Stadt: mung zugunsten eines Sozialti-
Die Aktion war ein voller Er- Agenda linksradikaler AktivistIn- tionaler Zugehörigkeit. Wenn wir Wir setzen uns für eine Stadt ckets zu erzeugen. CDU und Grüne
folg: AnwohnerInnen, prekär Be- nen ein Schattendasein geführt. uns das Recht auf Stadt nehmen, für Alle ein, richten uns gegen haben sich darauf verständigt, ein
schäftigte anderer Betriebe, Schü- Dennoch gibt es in den letzten Jah- verändert sich nicht nur die Stadt: die Privatisierung öffentlicher solches Ticket einzuführen. Um-
lerInnen, linke AktivistInnen – eine ren immer mehr Versuche, das zu Es verändern sich unsere Bezugs- Räume. kämpft ist der Preis, die Verkehrs-
bunt gemischte Menge von etwa 150 ändern. Wir haben uns im Rahmen punkte, Beziehungen und Begeg- Der Kampf um das »Recht auf verbünde laufen Sturm gegen die
Leuten okkupierte für eine gute hal- des Bremer Mayday-Bündnisses mit nungen. Die Stadt gehört allen!« Stadt« ist dabei nicht losgelöst von von den meisten Initiativen gefor-
be Stunde den Schlecker-Markt und der Schlecker-Kampagne auf diesen (www.rechtaufstadt.net) anderen gesellschaftlichen Kämp- derten 15 €.
zog danach gut gestimmt mit einer trial-and-error-Prozess eingelassen In Hamburg existiert seit fen. Als Lohnabhängige sind wir Für uns als radikale Linke ist
Spontandemo durch den Stadtteil. und stellen fest: Der Einsatz lohnt Sommer 2009 das Netzwerk Recht Objekt einer Doppelausbeutung: das Thema Sozialticket nicht nur
Die Presse berichtete durchweg po- sich. Die kraftvollen, öffentlichkeits- auf Stadt. Diverse Initiativen be- Während im Betrieb, im Büro wichtig, weil ein Teil von uns di-
sitiv, entsprechend zurückhaltend wirksamen Aktionen haben dazu fassen sich darin mit den Auswir- oder in selbstständiger Arbeit rekten Nutzen daraus ziehen wür-
verhielt sich auch die Polizei. Am beigetragen, dass Schlecker sich kungen aktueller Politik auf die immer mehr Arbeit für weniger de. Es eröffnet auch den Raum mit
Eröffnungstag der zweiten Bremer genötigt sieht, zumindest formal ei- Stadt. Dabei geht es zumeist um Lohn bleibt, werden in der »priva- anderen zu diskutieren, wie wir
XL-Filiale sollte wieder eine Beset- nen Ausgleich mit ver.di zu suchen ein konkretes Anliegen wie die ten«, reproduktiven Sphäre Mie- leben wollen und welche Eigen-
zungsaktion stattfinden. Dem kam und die eigene Leiharbeitsfirma Durchsetzung eines selbstverwal- ten angehoben, Preise für öffent- tums- und Entscheidungsverhält-
Schlecker jedoch zuvor und machte meniar zu schließen. Was das für teten Projekts im Hamburger Gän- liche Verkehrsmittel erhöht und nisse ein besseres und gerechteres
sich selbst wegen eines angeblichen die Beschäftigten heißt, muss sich geviertel oder die Verhinderung Freizeit auf kommerzielle Amü- Leben ermöglichen. Wir meinen,
Stromausfalls das Eröffnungsge- noch zeigen. In jedem Fall habe die der Bebauung von Grünflächen. siertempel beschränkt. Wir aber dass Mobilität per ÖPNV zum
schäft zunichte. gemeinsamen Aktionen aber allen Doch nicht nur in Hamburg gibt wollen eine Gesellschaft, die sich Nulltarif eine Grundversorgungs-
Beteiligten Mut gemacht! es Bewegung. In Berlin hat sich das nach den Bedürfnissen und Wün- aufgabe der Gesellschaft ist.
Gemeinsame Aktionen Bündnis Steigende Mieten Stoppen schen aller richtet. Dazu braucht Die geplante Einführung eines
machen Mut www.mayday-bremen.de gebildet. Auch an anderen Orten es den Kampf um das Recht auf ermäßigten Tickets werten wir als
Die Kontakte zwischen linken www.wir-zahlen-nicht-für-eure- wird die Nutzung des städtischen Stadt ebenso wie die Kämpfe am Teilerfolg, der zeigt, dass gemein-
AktivistInnen und den Schlecker- Krise.de/bremen Raums öffentlich thematisiert. Arbeitsplatz. sames Engagement sich lohnt.
Jetzt fällt die Karawane-Festival
Unter dem Titel »Vereint gegen koloniales Unrecht. In Erinnerung an die Toten der Festung Europa« findet vom
4. – 6. Juni 2010 in Jena ein von der »Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen« initiiertes

Entscheidung! Festival statt. »Das Wort ›Festival‹ steht in diesem Zusammenhang für die Ausdrucksform unseres politischen
Kampfes, die zentralen Elemente neokolonialer Ausbeutung und die damit verbundenen Folgen in kreativer

Massen- Innen an Aussen +++


könnt ihr mich hör‘n
da draussen?
Form in die Öffentlichkeit zu tragen«, so die VeranstalterInnen. Neben Vorträgen, Diskussionen, Theater­
stücken, Live-Musik usw. wird ein Mahnmal für die Toten der Festung Europa aufgestellt und in Form einer

blockaden für
Maskeradenparade die auf ihrem Weg nach Europa Gestorbenen Einzug in die Stadt halten. Mit dem Eriegnis
Aussen an Innen +++
soll ein politischer Ort der Kommunikation, Vernetzung und Selbstorganisierung geschaffen werden – nicht
was‘n los da drinnen?
nur unter antirassistischen AktivistInnen, angestrebt ist ein bewegungsübergreifendes Crossover.

eine andere www.karawane-festival.org


1. MAI 2010 INTERVENTIONISTISCHE LINKE

Energiepolitik In der schwarz-


gelben Regierungskoalition wird
Medizintechnik werden auch in
Krisenzeiten riesige Profite einge-
derzeit das endgültige Aus der pa- fahren. Milliardengewinne lassen
ritätischen Krankenversicherung sich durch Scheininnovationen
Auch wenn Um­ vorbereitet. Dabei soll die »Entkop- erzielen, die keinen zusätzlichen
weltminister Norbert Röttgen um pelung der Gesundheitskosten von Nutzen erbringen. Zur gleichen Zeit
den heißen Brei herum redet: Die den Lohnzusatzkosten« durchge- werden Forschung und Produktion
schwarz-gelbe Bundesregierung setzt werden. Das bedeutet, dass die von Medikamenten für die Bekämp-
will die Laufzeiten der Atomkraft- Versicherten zukünftig die Kosten- fung von Krankheiten der Ärmsten
werke massiv ausweiten. Doch steigerungen im Gesundheitssystem im globalen Süden (z.B. Malaria)
spätestens seit Tschernobyl ist die allein tragen sollen. Das eigentliche zurückgehalten, bis eine profitable
Unbeherrschbarkeit der Atom- Ziel ist aber die einkommensunab- Vermarktung garantiert ist.
technologie offensichtlich und die hängige Kopf­pauschale. Da die Är-
ungelöste Entsorgungsproblema- meren diesen Pauschalbetrag nicht Die Kopfpauschale
tik seit dem Asse-Skandal nicht werden erbringen können (es wer- zum Debakel machen!
mehr zu verheimlichen. Zwei den bis mittelfristig ca. 280 € prog- Durch massive Umvertei-
Drittel der Bevölkerung lehnen nostiziert), soll dieser über einen lungen zulasten der Versicherten
die Laufzeitverlängerungen ab. zu beantragenden Sozialausgleich (z.B. Zahnersatz, Brillen, Heil-
Noch immer ist eine Mehrheit für steuerfinanziert werden. mittel und Praxisgebühr) bei
den Atomausstieg.
Warum also stemmen sich

Kapitalismus
Energiekonzerne und Regierung
dagegen? Im Energiesektor ste-
hen wir vor einer Grundsatzent-
scheidung. Der Ausbau dezen-

macht krank!
traler, erneuerbarer Energien
(Wind, Wasser, Sonne) ist mit der
Grundlasttechnologie von Kohle
und Atomkraftwerken nicht ver-
einbar. Jetzt wird eine Richtungs-
entscheidung für die nächsten 50
Jahre gefällt: Für zentrale Groß-
kraftwerke mit Kohle und Atom
Kopfpauschale verhindern!
oder dezentrale, flexible und re-
Kostenlose Gesundheits­
generative Energien. Ökologisch
sinnvoll und von der Bevölkerung Für eine
gewollt ist Letzteres, Energie­
konzerne und Regierung pushen versorgung für alle! feministisch-emanzipatorische
aber das Andere, denn angesichts
steigender Energiepreise winken
Milliardengewinne für die Mono-
polistInnen.
Während die Durchschnitts-
verdienerInnen und die Ärmeren
gleichzeitigem Preisanstieg für
Produkte der Pharma- und der
Krisenintervention!
künftig deutlich mehr Geld für Geräteindustrie ist das Gesamt-
Castortransport: ihre Gesundheit aufwenden sol- budget des Gesundheitswesens Seit Ausbruch was Arbeit bedeutet und was bis
Achillesferse der len, werden die Gutverdienenden, stetig angestiegen – zugunsten der weltweiten Wirtschaftskrise jetzt bei dem Begriff ausgeschlos-
Atomstrategie Gesunden und Jungen von den vor allem der Industrie. Von einer wird darüber spekuliert, ob frau sen blieb. Tut sie das nicht, schlägt
In der Energiepolitik zeigen privaten Krankenversicherungen solidarischen und paritätischen Gewinnerin oder Verliererin der sie zwangsläufig fehl, da sie (Re-)
sich die grundlegenden Wider- mit günstigen Tarifen versorgt: Gesundheitsversiche­rung kann Krise ist. Hier soll es aber nicht Produktionssphären und damit
sprüche kapitalistischer Profitlo- Wer arm ist, wird öfter krank und längst nicht mehr die Rede sein. darum gehen, ob Frauen die bes- Geschlechterverhältnisse ausblen­
gik: Wenige Privatkonzerne ver- soll auch mehr zahlen. Ein Einstieg in die Kopfpauscha- seren FondsmanagerInnen sind det. Demnach müsste sie als anti-
suchen gegen die Interessen der Gesundheit wird immer mehr le würde eine weitere Entsolida- oder die Telekom-Quote und Di- kapitalistische, antagonistische
Bevölkerung, die Weichen Rich- zur Ware. ÄrztInnen müssen ihre risierung zulasten von Kranken versity Management das Verspre- Praxis erkennen, warum Ge-
tung Klimakatastrophe zu stellen. Praxis als betriebswirtschaftli- und Armen bedeuten. chen der Gleichstellung nun end- schlecht auch derzeit noch struk-
Wollen wir sie aufhalten, müssen che Unternehmen führen. Der Deshalb ist die Beteiligung an lich mehr oder weniger einlösen turell und interaktionistisch ein
wir mehr sein als WählerInnen Unternehmer Arzt ist gehalten, den Bündnissen gegen die Kopf- oder warum sie dies nicht tun. grundlegender gesellschaftlicher
und KonsumentInnen. durch den Vertrieb sogenannter pauschale, ein richtiger Schritt. Die Am stärksten betroffen von Konstitutionsfaktor ist. Betrach-
Der Castortransport von hoch Individueller Gesundheitsleis- Aktiven aus der traditionellen Ge- einer Gesellschaft, die auf der Tren- tet sie somit Klassenverhältnisse
radioaktivem Müll ins geplante tungen (IgeL) seinen Umsatz zu sundheitsladenbewegung, die Ver- nung gesellschaftlicher Sphären nicht auch als Geschlechterver-
Endlager Gorleben im November steigern. Krankenhäuser, auch treterInnen der fortschritt­lichen von Produktion und Reproduktion hältnisse, läuft sie Gefahr, reaktio-
ist die Achillesferse ihrer Atomstra- Uni-Kliniken, werden privatisiert Ärzte­organisationen sowie Ge- und somit auch auf ungleichwer- när oder reformistisch zu sein.
tegie. Mit Massenblockaden und und müssen Rendite erwirtschaf- werkschafterInnen und Beschäf- tiger Arbeitsteilung basiert, sind Erst wenn die Geschlechterun-
Sabotagen werden Zehntausende ten. Dabei bleiben nicht nur die tigte des Gesundheits- und Pflege- Menschen, die aufgrund diverser gleichheiten neben anderen Herr-
dem Energiefahrplan der Mächti- Interessen der PatientInnen auf bereichs haben viele gemeinsame Merkmale – und dazu gehören auch schaftsmechanismen innerhalb
gen das Gleis streitig machen. Da- der Strecke. Ungeheuer steigender Interessen. Die Ideen und Forde- geschlechtsspezifische – schlech- der kapitalistischen Gesellschaft in
rüber hinaus können wir mit der Arbeitsdruck bei geringen Löhnen rungen stehen häufig unvermit- ter behandelt werden als andere. all ihren Widersprüchen aufgegrif-
Forderung nach Enteignung der besonders in den technischen Be- telt nebeneinander. Mit der Schaf- Sei dies nun die alleinerziehende fen werden, eröffnet sich die Mög-
Energiekonzerne dem Katastro­ reichen und im Pflegedienst führt fung von lokalen Bündnissen zur Mutter, die illegalisiert arbeitende lichkeit, dass Menschen in diesen
phen-Kapitalismus die konkrete zu chronischer Überlastung der Verhinderung der Kopfpauschale MigrantIn, der Kinder betreuende alltäglichen Widersprüchen ihren
Utopie einer Energieversorgung Beschäftigten. könnte ein wichtiger Schritt zu ei- Erzieher oder die gerüstbauende zugewiesen Rollen zuwiderhan-
unter gesellschaftlicher Kontrolle Die Geldmaschine Gesund- ner gemeinsamen Debatten- und Handwerkerin. Sie alle erzeugen deln. So können Kräfte gebündelt,
und im Interesse von Mensch und heitswesen läuft auch in anderen Aktionskultur im Feld Gesundheit Widersprüche, die es in einer herr- Konflikte zugespitzt und Gemein-
Umwelt entgegensetzen. Bereichen auf Hochtouren. In der geschaffen werden. schaftsfreien Gesellschaft jenseits samkeiten für eine Praxis gefunden
des Kapitalismus aufzuheben gilt. werden, die eine herrschaftsfreie
Gesellschaft zum Ziel hat.
Klassenverhältnisse und
Geschlechterverhältnisse
Die Wenn antikapitalistische
Wahrheit Praxis Arbeitskampf bedeutet, so
ist ein muss sich eine radikale Linke ei-
Virus
nen neuen Begriff davon machen,
Heldengedenken
Dresden, Köln, Jena, Leipzig. Wie weiter?
Nach der erfolgreichen Blockade des Neonaziaufmarschs in Dresden am 13. Februar 2010 soll Bilanz gezogen
werden. Dafür trifft man sich vom 28. bis zum 30. Mai 2010 in Jena zu einer Bilanz- und Strategiekonferenz.
Gruppen und Aktive aus der Interventionistischen Linken unterstützen diese Konferenz, beteiligen sich und

am 1. Mai?
rufen zur Teilnahme auf. »Mit Massenblockaden ist es in den letzten zwei Jahren an Orten wie Dresden, Köln,
Jena und Leipzig gelungen, Naziaufmärsche zu stoppen. Sie bieten somit erstmals eine Erfolg versprechende
Interventionsform gegen die seit 20 Jahren erstarkende extreme Rechte«, heißt es in der Einladung zur Kon-
ferenz. Auf dem Treffen soll das Konzept der Massenblockaden vorgestellt, diskutiert und weiterentwickelt
werden. Darüber hinaus soll die Konferenz aber auch die Möglichkeit bieten, über die Themen Solidarität und
Repression, Ziviler Ungehorsam und Widerstand sowie den Umgang mit dem Gedenken zu diskutieren.

1. MAI 2010 INTERVENTIONISTISCHE LINKE


Gewerkschaften im Visier www.aktionsnetzwerk.de | www.dresden-nazifrei.com

der Inneren Mobilmachung


storfer Reservistenkameradschaft Und als in Hannover der DGB
seine Ideen. den Antikriegstag nicht mehr al-
Die Kirchen sollen einen leine, sondern in Kooperation mit
Sonntag im Jahr der Solidarität mit der Stadt begehen wollte, waren
den SoldatInnen widmen. Aber in Hannovers Rathaus nicht nur
Alle Text-Zitate: vor allem mit den Gewerkschaften Transparente und Flugblattver-
Rainer von Vielen hat Robbe Großes vor: »Es spräche teilen verboten. Als Kämpfer für
www.rainervonvielen.de nichts dagegen, wenn beispielswei- den Frieden begrüßte der Bürger-
se auf den Kundgebungen am 1. meister zwei hohe Offiziere der
Mai, an die deutschen Soldaten in 1. Panzerdivision, der Patenschafts­

Propaganda-
Afghanistan, auf dem Balkan, vor division der Stadt.
dem Libanon und am Horn von
Afrika erinnert würde. Auch der Widerspruch
Reinhold Rob- gefallenen Soldaten könne am Tag und Einmischung lohnt

offensive
be, Wehrbeauftragter des Bundes- der Arbeit gedacht werden.« Die Standhaftigkeit man-
tages, will seit Längerem Kirchen, cher GewerkschafterInnen ist im
Wirtschaftsverbände und Ge- Gewerkschaften Konkreten also nicht so groß. Es
werkschaften für die Akzeptanz im Zwiespalt gibt eine ganze Reihe von Bruch-
von SoldatInnen im (Kriegs-)Ein- Spricht man Gewerkschafts- stellen. Sie münden zwar noch
satz einspannen. Anfang des Jah- sekretärInnen von ver.di, IG Me- nicht in Schweigeminuten auf den
res konkretisierte er vor der Wun- tall oder DGB darauf an, fallen die
Antworten eindeutig aus. Etwas
1.-Mai-Kundgebungen, aber sind
in der Lage, die historisch gewach-
Der Kampf der Bundesregierung
I mpressum
DAZWISCHENGEHEN
Zeitung für eine Interventio-
+++
Derartiges gebe die Beschlusslage
nicht her. Die Position gegen den
Krieg im Allgemeinen und den
sene Distanz der Gewerkschafts-
bewegung zum Militär aufzuwei-
chen.
gegen »Linksextremismus«
nistische Linke wird herausge- Krieg in Afghanistan im Konkre- Das Beispiel Hannover zeigt
geben von ak – analyse & kritik ten sei eindeutig. Doch mit Be- jedoch, das sich Widerspruch Die schwarz- werden bei militanten Aktionen
und so oder so. Die Redaktionen schlusslagen ist es so eine Sache. lohnt. Schon auf der Gedenkver- gelbe Bundesregierung will den zur öffentlichen Distanzierung
arbeiten mit in der Interventi- Das verdeutlichen einige Gescheh- anstaltung zum Antikriegstag am Kampf gegen Rechtsextremismus aufgefordert und der Druck auf
onistischen Linken (IL), in der nisse der letzten Zeit. 1. September kam es zu Protes- auf die Felder »Linksextremismus« ProfessorInnen, PolitikerInnen
u.a. aktiv sind: Antifa KOK Düs- Wenn bei Airbus der neue ten. Inzwischen macht der ver. und »Islamismus« ausweiten. Das der LINKEN, Grünen und SPD
seldorf/Neuss, Antifaschisti- Militärtransporter A400 M gebaut di-Bezirksvorstand eine Fortset- Ziel dabei ist klar: In Zeiten der sowie auf Stiftungen, Bands und
sche Linke Berlin (alb), Avanti werden soll, dann ist die IG Metall zung der Zusammenarbeit mit Krise soll durch eine Gleichset- MusikerInnen zunehmen. Nicht
– Projekt undogmatische Linke dafür. Es geht schließlich um Ar- der Stadt davon abhängig, dass zung von Nazis und Linken jede zuletzt sollen linke Strukturen,
(Norddeutschland), FelS (Berlin), beitsplätze. Und, das gibt man auch in Zukunft Soldaten in Uniform linke, sozialistische und antikapi- (ehemals) besetzte Häuser, alter­
Gruppe dissident (Marburg), In- offen zu, die eigenen Debatten um nicht mehr teilnehmen können. talistische Perspektive systema- native Treffpunkte und auto­
stitut für Theologie und Politik Rüstungskonversion fristen eher Das ist ein nicht unbeacht- tisch diskreditiert werden. nome Jugendzentren geschliffen
(Münster), internationale sozi- ein kümmerliches Dasein. licher Erfolg. Dass die Gewerk- Grundlage dieser Politik ist werden.
alistische linke (isl), Kampagne Als in München unter ande- schaften sich in Zukunft der der »Extremismusansatz«. Er ist
Libertad!, Kritischen Kollektiv ren ver.di zu Protesten gegen ein Instrumentalisierung durch keine wissenschaftliche Theorie, Straßenverkehrsordnung
Worms, Organisierte Autonomie Rekrutengelöbnis aufrief, hagelte Militär und Politik verweigern, sondern ein ideologischer Kampf- gilt nur eingeschränkt
Nürnberg, Interventionistische es Kritik innerhalb der Gewerk- ist allerdings nicht abgemacht. begriff. Demnach müsse die »ge- Zu erwarten ist auch, dass
Linke Karlsruhe, Interventionis- schaftsbewegung. Man könne die Eine entschlossene und klare sellschaftliche Mitte« vor Angrif- verstärkt linke Strukturen und
tische Linke Köln, Projekt Inter- Kollegen und Kolleginnen Soldat Positionierung gegen Militär fen von »Extremisten« geschützt ihre Verflechtungen in andere Mi-
ventionistische Linke Ravens- nicht aus den Gewerkschaften und Kriegseinsätze ist weiterhin werden. Was allerdings zur »Mit- lieus durchleuchtet werden. Den
burg, Radikale Linke Nürnberg, ausgrenzen, hieß es. not­wendig. te« gehört und was nicht, bestim- Kampf gegen links haben sich vor
Rote Aktion Kornstraße Hanno- men die herrschenden Parteien allem rechte und konservative
ver, sowie Personen aus der So- selbst und unterliegt den aktuel- Kräfte auf die Fahnen geschrie-
zialforums und Anti-Kriegsbe- len politischen und wirtschaftli- ben: die Jugend- und Studenten-
wegung oder von attac. chen Interessen. organisationen der CDU und CSU
(RCDS und Junge Union), der FDP,
Auflage: 25.000 Politischer Angriff Burschenschaften, Konrad-Ade-
auf linke Strukturen nauer-Stiftung und Hans-Seidel-
Die massenhafte Weiterver- Mit den Bundesprogrammen Stiftung, rechte Gruppen wie Poli-
breitung ist ausdrücklich er- gegen rechts wurden Initiativen tical Incorrect und Zeitungen wie
wünscht, eine Beteiligung an finanziert, die über Rassismus, die Junge Freiheit.
den Portokosten ebenfalls. Antisemitismus und Nazigewalt Das Familienministerium
aufklärten, Behörden, Ämter und (dort werden die Programme ko-
Die Artikel sind über Institutionen vor Ort berieten ordiniert) ist unsicher, wie sie den
www.dazwischengehen.org oder Opfern rechter Gewalt unter- Kampf gegen links aufnehmen
elektronisch abrufbar. stützten. Wie die Bundesprogram- soll. Als Testfeld sollen Berlin und
me gegen links aussehen sollen, Hamburg herhalten, dort wird
Redaktion: DAZWISCHENGEHEN ist nicht klar. Sicher wird es keine es die ersten Programme geben.
c/o ak-Redaktion Beratungsstellen für Hausbesitze- Auch wenn die Bundesregierung
Rombergstraße 10 rInnen geben, deren Gebäude be- linke Gruppen bekämpfen will, der
20255 Hamburg setzt wurde. Und ein Aussteiger­ Widerstand gegen Kapitalismus
redaktion@dazwischengehen.org programm für »Autonome« ist bleibt richtig, wichtig und legitim.
V.i.S.d.P.: H.-P. Kartenberg ebenfalls lächerlich. Soziale Bewegungen werden sich
Die politischen Angriffe sol- dabei auch weiterhin nicht an die
SPENDEN für diese Zeitung sin- len auf anderen Ebenen statt- Straßenverkehrsordnung halten.
derwünscht: Libertad! finden: Bündnisse werden bei Der 1. Mai – nicht nur in Berlin –
KTO 8 020 068 500 konkreten Anlässen (z. B. Sozial- ist eine gute Gelegenheit die eige-
BLZ 430 609 67 abbau oder Antifaschismus) tor- ne Systemopposition sichtbar zu
GLS-Gemeinschaftsbank pediert, um in gute und schlechte machen und nicht in die allgemei-
Stichwort: DZWG Linke zu spalten. Linken Per- ne Sicherheits- und Extremismus-
sonen des öffentlichen Lebens hysterie mit einzustimmen.

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