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Dreht den Fetus und erleichtert die Geburt, lautet die bekannteste Wirkbeschreibung des
Akupunkturpunktes Blase 67 Zhiyin (Leitfaden Chinesische Medizin).
Erstmals wird diese Wirkung von dem legendren Arzt Sun Si Miao genannt. Der lebte von 581 bis
682 n. Chr. Merkwrdigerweise wird diese spezielle Wirkung des Punktes in den chinesischen
Akupunkturbchern der folgenden Jahrhunderte nicht mehr erwhnt, selbst im Groen Kompendium
der Akupunktur (Zhen Jiu Da Cheng) von 1601 nicht.
Im Groen Handbuch der Akupunktur von Peter Deadman u.a. (erschienen 2001) heit es
vielsagend: Die hauptschliche Anwendung von Bl 67 Zhiyin liegt allerdings in der Behandlung
einer Fehlstellung des Ftus, fr die er bekannt ist. Auffallend ist, dass die Autoren, die ansonsten
akribisch historische Quellen angeben, diese Angabe hier schuldig bleiben.
Was steckt hinter der Nichterwhnung der Fetus drehenden Wirkung von Blase 67 ber Jahrhunderte
hinweg?
Die mgliche Erklrung dafr: Etwa 80 Prozent der chinesischen Frauen wurden seit dem 13.
Jahrhundert die Fe gebunden. Im Alter von 7 Jahren wurden den Mdchen die Fuknochen
zertrmmert und die Fe derart gebunden, dass sie mglichst klein blieben und in zierliche LotusSchuhe passten.