Sie sind auf Seite 1von 7

Geschlechtsidentität im alten China

Geschlechtsidentität im
­alten  China
Helmut Magel
Wie sehr die Rollenverständnisse in Bezug auf Mann und Frau sowohl die Gesell­
schaft als auch das Individuum im alten China durchdrungen haben und sich teil­
weise in der heutigen Zeit noch vorfinden lassen, führt uns Helmut Magel vor Augen.

Das richtige oder falsche Geschlecht manns auf und waren für die Herkunftsfamilie verloren:
eines Kindes „Wenn eine Tochter einmal außer Hauses heiratet, so ist
sie für ihre Angehörigen futsch und hin wie ein Eimer
Die eigentliche Grundlage des Konfuzianismus und damit
ausgeschüttetes Wasser“, klagte die Dame Tschong im Ro-
auch Thema der Selbstkultivierung ist die sogenannte Pie-
man „Der Traum der Roten Kammer“ (18. Jhdt.).
tät (Xiao; 孝), die den Respekt der Kinder gegenüber den
Es hat mannigfaltige Methoden gegeben, den Zeugungs-
Eltern und zugleich die Verehrung der Ahnen forderte.
akt nach astrologischen, kalendarischen Gesichtspunkten
Die Generationenfolge, auf die Chinesen gerne hinweisen
sowie der richtigen Stunde gemäß auszurichten, unter-
(„... Arzt in der 36. Generation“ o. ä.), verlangte als erstge-
borenes Kind einen Sohn, weil nur er später den männli-
chen Nachkommen des Clans (Generationenfolge) und
die Ahnenverehrung sicherstellen kann. Jeder Clan hatte
eine Genealogie (Geschlechtsregister, Stammbaum), die
seine Tradition und Entwicklung aufzeichnete. Das Studi-
um, die Interpretation und Erklärung der Genealogie gal-
ten als wichtige Angelegenheit des Clans und Teil der Pie-
tät.
Pietät (Xiao; 孝) bedeutet, dass die Söhne für den Unter-
halt ihrer Eltern und der (nicht mehr oder nur noch be-
dingt arbeitsfähigen) Alten in der Familie zu sorgen ha-
ben. Sie umfasst wirtschaftliche Unterstützung, alltägliche
Versorgung, medizinische Behandlung, Krankenpflege so-
wie Anwesenheit am Sterbebett. Insofern hieß es, dass es
sich keine Familie leisten konnte, sich nicht um medizini-
sches Wissen zu kümmern. Darunter ist in erster Linie
„volksheilkundliches“ Wissen zu verstehen1, denn das sys-
tematische Wissen, das wir heute als „Chinesische Medi-
zin“ bezeichnen, war ein durch die klassische Schriftspra-
che von der Masse der Bevölkerung abgeriegeltes, nur
einer winzigen Elite zugängliches Wissen einschließlich
dessen Praxis. Die Kinder, insbesondere der männliche
Nachkomme als Erstgeborener, stellten sozusagen eine Art
Lebensversicherung für die Eltern dar. Töchter gingen bei Abb. 1  Szene aus „Der Traum der Roten Kammer“ (Darstellung von Xu
der Heirat vollständig in der Generationenfolge des Ehe- Baozhuan; 1810 – 1873) (aus Wikipedia, Der_Traum_der_Roten_Kammer)

02/2017 | Qi · Zeitschrift für Chinesische Medizin 1


Medizingeschichte und -philosophie

stützt durch magische Rituale und diverse Kräuter um si- benden Schichten konnten sich auf Hauspersonal, Ärzte
cherzustellen, dass das zu zeugende Kind auch das ge- und Kräutermedizin stützen und hatten Zeit, im Wochen-
wünschte Geschlecht habe und gesund sei.2 „Bei der bett wieder zu Kräften zu kommen.10 Yangsheng als Mög-
Zusammenkunft [mit der Frau] werden sich viele Bären- lichkeit, das Leben zu nähren, hielt sich demnach in engen
träume ankündigen, und das Einhorn Qilin (騏驎) wird sozialen Grenzen:
viele Söhne bringen. Man kann die Tage danach zählen
und auf die [Niederkunft der Söhne] warten. Ich ließ“, so „Nur wer im Wohlstand lebt, lebt angenehm.“
heißt es in einer Fallgeschichte des Arztes Wang Quan von
1568, „folgende Rezeptur zusammenstellen und nannte sie (Bertolt Brecht)
‚Qilin-Pillen’.“3 Es ging um einen Patienten, der bereits
40 Jahre alt war und noch keine männlichen Nachkom-
Es zeigt sich, dass sowohl Yangsheng als auch „Sexualität“
men hatte.
nicht außerhalb der gesellschaftlichen Verhältnisse be-
Heute gibt es etliche Online-Angebote, die die Beantwor-
trachtet werden können. Ich gehe noch etwas weiter mit
tung der Frage „Bekomme ich ein Mädchen oder einen
der Feststellung: „Körper sind ‚von sich aus’ nicht ‚ge-
Jungen?“ versprechen, und zwar auf der „Grundlage
schlechtlich’. Geschlecht ist ein sozialer Entwurf, eine dis-
700 Jahre alter Aufzeichnungen des chinesischen Ge-
kursive Praktik. Der Blick auf den Körper ist bereits gesell-
schlechtsorakels“, das angeblich in einem Königsgrab bei
schaftlich verstellt.“11 Körper sind eingebunden in
Peking geborgen worden sei.4
Macht- und Herrschaftsverhältnisse und werden auf diese
Li Shizhen (李時珍) schreibt in seinem Puls-Buch Bin Hu
Verhältnisse abgestimmt.
Mai Xue (瀕湖脈學), das 1564 erschien, Puls-Qualitäten,
„Sexualität“ wird im Deutschen u. a. mit Geschlechtlich-
die das Geschlecht eines Embryos anzeigen sollten. Li
keit übersetzt, was nicht nur auf Geschlechtsteile, Genita-
Shizhen war nicht der einzige Autor solcher vorhersa-
le, bezogen wird, sondern ebenso auf Familienclan, Stamm
gungsvollen Pulsbeschreibungen.
und Dynastie. Damit trifft der Begriff die oben angedeute-
Hatten die diversen Methoden der Vorherbestimmung
ten Zusammenhänge.
nicht zum gewünschten Geschlecht des Kindes geführt, so
In der tradierten Chinesischen Medizin sind Begriffe wie
griff man zum Infantizid. Darunter versteht man die Tö-
Yangsheng, Essenz, Blut und Qi von sozio-kulturellen
tung neugeborener Kinder vorwiegend weiblichen Ge-
Macht-Verhältnissen unterwandert.
schlechts, bis ins 20. Jahrhundert hinein in China weit ver-
Wie Foucault gezeigt hat, finden „Abstimmungen“ von
breitet.5,6
Macht- und Herrschaftsverhältnissen stetig statt, sie sind
China hat eine lange Geschichte der Verwendung medizi-
prozesshaft, mithin unmerklich schmerzhaft, volatil und
nischer Substanzen, Zaubertränke, Beschwörungen und
umkehrbar. Darüber, dass Menschen „Körpergedächtnis-
anderer Maßnahmen, um Abtreibung hervorzurufen oder
se“ bilden können, werden Leiber zu Durchgangspunkten
Schwangerschaft zu verhindern. Entsprechende medizini-
von Subjektivierungsweisen, auch der geschlechtlichen.12
sche Substanzen und Rezepte wurden in vielen medizini-
Simone de Beauvoir brachte das 1949 in „Le Deuxième
schen Schriften detailliert beschrieben.7
Sexe“ („Das andere Geschlecht“) auf den Punkt: „Man
Im alten China „starben 10 – 25 Prozent der neugeborenen
wird nicht als Frau geboren, man wird es.“
Mädchen durch Infantizid und Vernachlässigung; in Kri-
Es war in China immer umstritten, welchen Stellenwert
senzeiten waren hiervon auch Knaben betroffen. Dadurch
sexuelle Gesundheit haben sollte. Bereits das Li Ji 禮記
erreichte die durchschnittliche Lebenserwartung bei der
(„Buch der Sitten“) hielt Trinken, Essen und Sex (Yin Shi
Geburt meist nur Werte zwischen 25 und 35 Jahren; Fünf-
Nan Nü; 飲食男女) für die stärksten Bedürfnisse des
jährige konnten hingegen mit rund 40 weiteren Lebens-
menschlichen Lebens13.
jahren rechnen.“8
„Wirtschaftsentwicklung und Ernährungslage, familiärer
Wohlstand und sozialer Status übten deutlichen Einfluss Heterosexuelle Norm, Prüderie und Wollust
auf Fruchtbarkeit und Sterblichkeit aus. Dabei waren fa-
Sexualität als Funktion der Fortpflanzung hat die hetero-
miliäre und weniger persönliche Entscheidungen aus-
sexuelle Beziehung im Blick. In der Chinesischen Medizin
schlaggebend.“9 Frauen in sozial niederen Schichten wa-
beziehen wir uns dabei üblicherweise auf Begriffe wie Yin
ren meist gezwungen, bis zum Ende der Schwangerschaft
und Yang, Essenz, Uterus, Bao Mai u. a. Das ist die Theorie.
zu arbeiten und gebaren ihr Kind nicht selten bei der Feld-
Wir können nicht umhin, Sexualität aus unserer Zeit her-
arbeit. Die anschließende Versorgung von Mutter und
aus zu betrachten und uns bewusst zu machen, dass die
Kind oblag eher helfenden Nachbarn. Frauen der wohlha-

2 Qi · Zeitschrift für Chinesische Medizin  |  02/2017


Geschlechtsidentität im alten China

öffentliche Rede über „Sexualität“ gerade einmal 120 Jahre Wolfgang Bauer weiß einen Autor zu nennen, der das Lie-
alt ist. Einer ihrer Pioniere war Freud. besleben genossen zu haben schien. Er schildert im hohen
Freuds „herausragende kulturelle Leistung bestand sowohl Alter „seine Lebenslust, ja Lebensgier, die sich vor allem in
darin, den Bereich des Normalen auszuweiten, indem es einer ungebrochenen Sexualität dokumentiert, angespro-
dem Pathologischen zugeordnet wurde (z. B. seine Idee, chen in den gängigen erotischen Metaphern, wie den ‚Wei-
dass die sexuelle Entwicklung mit der Homosexualität an- den’ und ‚Blumen’, die sich allesamt auf Frauen bezie-
hebt), als auch darin, die Normalität zu problematisie- hen.“19 Wenn jener Guan Hanqing (1241 – 1320), der
ren.“14 Die Moderne definiere, so die Beobachtung des Se- „Shakespeare des Orients“, schrieb: „Ein galanter Lieder-
xualwissenschaftlers Haeberle, „das Sexuelle auf zweierlei jan war ich, ein Wollüstling, der alles hergab für die gebro-
Weise: Sie macht es einerseits zum Problem und verwischt chenen Weiden, für die gepflückten Blumen in seiner
andererseits seine Konturen. So bekommt das Sexuelle sei- Hand“, dann können wir vermuten, dass der Autor als An-
nen modernen, changierenden, paradoxen Charakter.“15 gehöriger der sich entwickelnden Bohème nicht unbedingt
Was es weder in der Chinesischen Medizin noch in der Li- die Ratschläge von Sun Simiao beherzigte – und trotzdem
teratur gab, war eine Kategorie wie „Perversion“. Es gab (oder auch deshalb?) ein durchaus langes und kreatives
keine Entsprechung westlicher Konzepte der „unnatürli- Leben führte. Geradezu programmatisch heißen seine Er-
chen“ sexuellen Handlungen, Perversion und ebenso we- innerungen „Kein Klein-Beigeben vor dem Alter!“ (Bu Fu
nig psychologisch abweichende Persönlichkeiten mit Lao; 不伏老).
gleichgeschlechtlichen Neigungen.16
Das heißt aber nicht, dass Prüderie in China unbekannt
war. Im alten China war man keineswegs weniger prüde
als in Europa, auch auf literarischem Gebiet. Der berühm-
te Schriftsteller und Literaturkritiker Mao Dun (茅盾;
1896 – 1981) schrieb dazu: „In der chinesischen Literatur
wurden getreu dem Dogma vom ‚Wort als Gefährt des
rechten Weges‘ und gemäß dem asketischen Moralkodex
des Konfuzianismus Werke, in denen die Liebe zwischen
Mann und Frau geschildert wird, als unmoralisch angese-
hen und erst recht solche Werke, in denen der Ge-
schlechtstrieb geschildert wird.“17 Auch dem weit verbrei-
teten Roman „Der Traum der roten Kammer“ (Hong Lou
Meng; 紅樓夢) von 1791 blieb der Vorwurf nicht erspart,
ein unmoralisches Werk zu sein.
„Yangsheng und Sexualität“ ist nicht frei von „Unmoral“
und „Abweichendem“, das in der Literatur zwar durch die
handelnden Personen „zur Sprache“ kommt, meist ein-
deutig symbolisch umschrieben, vor dessen Folgen der Er-
zähler aber stets warnt. Nichtbefolgung führt schließlich
zum Untergang.
Bei aller Regulierung hin zur Harmonie von Yin und Yang
– wo bleibt die Offenheit für das Zufällige, Rauschhafte,
Dionysische? „In der chinesischen Erzähl-Literatur jener
Zeit fehlt der leidenschaftliche Menschentypus dionysi-
scher Natur, der unter Beharren auf der eigenen Emotio-
nalität den Konflikt mit der Gesellschaft bis auf die Spitze
treibt.“18
Das Begriffspaar apollinisch-dionysisch spielt bei Nietz-
sche eine besondere Rolle. Steht das Apollinische für Be-
Abb. 2  Holzschnitt aus der Qing-Dynastie einer Szene aus „Der Traum der
sonnenheit, Maßvolles, Kunst und Poesie, so zeigt sich das
Roten Kammer“ (aus Wikipedia, sogno_della_camera_rossa) Abb. 2  Holz­
Dionysische als das überschäumende Leben, die Formlo- schnitt aus der Qing-Dynastie einer Szene aus „Der Traum der Roten
sigkeit, ewige Fülle der Lust und unzerstörbare Lebens- Kammer“ (aus Wikipedia, sogno_della_camera_rossa)
freude.

02/2017 | Qi · Zeitschrift für Chinesische Medizin 3


Medizingeschichte und -philosophie

Eine ganz andere Variante des Widerständigen zeigt der


Den Pfirsich teilen – eine männliche Domäne
Hauptprotagonist Jia Baoyu des berühmten Romans „Der
Traum der roten Kammer“. Baoyu wird als eine kompli- Schauen wir uns also die Sexualität jenseits der heterose-
zierte und exzentrische Person porträtiert, die die festste- xuellen Norm an. Über die ganze Dauer des chinesischen
henden patriarchalischen Normen der psycho-sexuellen Kaiserreiches wurde Homosexualität praktiziert und ge-
Entwicklung zurückweist. Vom Verfasser Cao Xue Qin (曹 sellschaftlich toleriert. Es ist wichtig zu beachten, „dass es
雪芹) als eine weichliche Persönlichkeit vorgestellt, ver- in der klassischen chinesischen Sprache keinen Begriff gab
weigert er sich dem kategorischen monosexuellen Gen- für eine Person, die sich an gleichgeschlechtlichen Hand-
der-Prinzip. Mit anderen Worten weigert er sich denjeni- lungen beteiligte. Ebenso gab es keine Identifizierung ei-
gen Praktiken anzupassen, die eine Bisexualität innerhalb ner bestimmten sexuellen Identität, sexuellen Essenz oder
und nicht zwischen den Geschlechtern ablehnen.20 sexuellen Orientierung.“25
Lucien Miller stellt fest, dass der Leser des Hong Lou Meng Wäre – wenn es entsprechende Begriffe gegeben hätte –
angeregt wird, „eine neue Orientierung wahrzunehmen“, möglicherweise die gesellschaftliche Hierarchie von Yin
gemäß derer „sich menschliches Leiden aus der gesell- und Yang infrage gestellt worden? Im Chinesischen gab es
schaftlichen Spaltung des Lebens in abgesonderte Katego- allerdings Begriffe, die anekdotisch für gleichgeschlechtli-
rien ergibt“21, hier „Mann“ und „männlich“, dort „Frau“ ches Verhalten standen, etwa Fen Tao (分桃; „den Pfirsich
und „weiblich“ usw. Hinter dem inneren Konflikt und der teilen“). Als Verben bezeichneten sie eine Beziehung oder
Angst Baoyus steht der Versuch seiner Familie und Freun- einen Akt, aber keine Persönlichkeitseigenschaft. Die Chi-
de, ihn nur als Mann-männlich (male-masculine) zu ak- nesen sahen in gleichgeschlechtlichen Neigungen keine
zeptieren. „Solch eine separierende Kategorie ist jedoch Persönlichkeitseigenschaft, sondern eine Möglichkeit (für
notwendigerweise mit einer Vielzahl starrer sexuell cha- Männer), die neben einer heterosexuellen Ehe eine ro-
rakterisierter Konnotationen erfüllt, und nicht eine von mantische homosexuelle Beziehung aufrechterhielten.
diesen war passend für Jia Baoyu.“22 Indem die Ehe als die Vereinigung zweier Gruppen unter-
Das Ende vom Lied: Jia Baoyu, der als Qing Chi (情癡), schiedlicher Herkunft verstanden wurde und nicht als ro-
Narr der Leidenschaft, bezeichnet wurde, „flüchtet vor mantische Beziehung zwischen zwei Individuen, war es
dem Leben und befreit sich von den irdischen Leiden, dem Ehegatten freigestellt, außerhalb der Ehe nach ro-
aber zugleich geht sein Leben dem Untergang zu. Er hat mantischer Liebe und befriedigendem Sex zu suchen.26
alle Brücken hinter sich abgebrochen“ und flüchtet letzten Seit der späten Ming-Zeit wurden Lustknaben feminisiert
Endes als Einsiedler in ein buddhistisches Kloster.23 und mussten als sexuelle Objekte für den Genuss und die
Es geht bei diesem im 18. Jahrhundert vollendeten Roman Fantasien der Elite-Männer herhalten. Der dominierende
um eine neue Orientierung, in der die Kategorien von Mann innerhalb der homoerotischen Beziehungen genoss
Mann-männlich in Frage gestellt werden, indem Baoyu als Ansehen und hatte einen höheren sozialen Status, wäh-
weiblicher Mann charakterisiert wird. Wird doch die ho- rend die Dominierten, wie Frauen, zu einem niedrigeren
mosexuelle Beziehung allein aus der Perspektive der mo- Status und sozialer Stigmatisierung verurteilt waren.27
nosexuellen männlichen Charaktere konzipiert und somit Ganz unbefangen heißt es dagegen in einem Ming-zeitli-
gesellschaftlich akzeptiert. „Homosoziale Bindung wird chen populären Roman:
ganz durch die gleichen Regeln bestimmt wie die, die die
heterosexuelle Beziehung regeln: Legitimität wird aus „Ein Ding, allenfalls passend
Gründen der Aufrichtigkeit und Konstanz, nicht der sexu- Für ein Jüngferlein von dreizehn Jahren,
ellen Orientierung wegen, vergeben.“24 Ein Lustbube von vierzehn Jahren würde
Gleichgeschlechtliche Liebe zwischen Männern war im al- Vielleicht sein Vergnügen daran haben.
ten China weit verbreitet – zumindest, wenn man literari- Vor Kampfbeginn reckt es sich zum harten Stift.“28
schen Überlieferungen Glauben schenken kann – und hat-
te keinen negativen Stellenwert an und für sich. In der „Anders als die westliche Gesellschaft sahen die alten Chi-
Literatur sind seit der Zeit der streitenden Reiche nesen in der Homosexualität nur eine männliche Domä-
(475 v.  Chr. und 221 v.  Chr.) homoerotische Darstellun- ne. Es gibt nur wenige dokumentarische Quellen über les-
gen, beginnend mit Qu Yuan (屈原), zu dessen Ehren üb- bische Freundschaften, weil die chinesische Literatur
rigens jährlich das Drachenbootfest gefeiert wird, bekannt. weitgehend von Männern geschrieben wurde und nur
Männer betrifft.29,30
Die Autoren der erstmals in der Tang-Zeit erschienen al-
ten Liebeslegende Liang Shan Bo Yu Zhu Ying Tai (梁山伯
與祝英台) „nehmen bei der Darstellung der homosozia-

4 Qi · Zeitschrift für Chinesische Medizin  |  02/2017


Geschlechtsidentität im alten China

len Bindung als legitimer Manifestation der Qing (情;


Lotus-Fuß als „drittes sexuelles Organ“
Emotionen, Gefühle, Leidenschaft) die umfassenden An-
sprüche der Qing beim Wort. Für sie sind Qing allumfas- Seit der Song-Zeit wurden Frauen die Füße gebunden, spä-
send und allgegenwärtig und es gibt keinen Grund, war- ter kam noch das Brüste-Binden hinzu. Infolge der gebun-
um sie nicht zwischen zwei Männern oder zwei Frauen denen Füße war der Bewegungsradius der Frauen gering.
aufkommen sollten. Allerdings ist dies in keiner Weise Sie waren räumlich an den familiären Haushalt gebunden,
eine Befürwortung der pluralistischen Sexualität oder eine in niederen Schichten damit auch an handwerkliche Ar-
Kritik der Institution der heterosexuellen Ehe. Die Heilig- beiten wie Spinnen und Weben.37 In den Tuschzeichnun-
keit der Ehe und Familie wird in der schieren Zahl der Ge- gen der Zeit schauen Frauen aus dem Fenster der Häuser,
schichten bezeugt, die den Tugenden der Treue, der allein Männer zeigen sich auf der Straße. Entsprechend
Keuschheit und der kindlichen Pietät gewidmet sind.“ 31 den konfuzianischen Normen hatten Ehefrauen in der Öf-
„Hetero-Sexualität“ ist zwar die Norm und Grundlage des fentlichkeit nichts zu suchen und waren als Begleiterinnen
gesellschaftlichen Familiensystems, jedoch nicht die einzi- ihrer Männer nicht denkbar.
ge (legitime) Form von Sexualität im kaiserlichen China. Es hat schon früh eine Frauenheilkunde (Fu Ke; 婦科) in-
Nicht unbeachtet darf eine weitere Form bleiben: das nerhalb der (Gelehrten-)Medizin gegeben, die jedoch die
„dritte Geschlecht“ (Di San Xing 第三性). China „produ- Folgen gebundener Füße (an denen etwa 10 Prozent der
zierte“ über die ganze Kaiserzeit Eunuchen. Sie seien, so Frauen starben) unberücksichtigt ließ und der familiären
Chiang, die „vormodernen Transsexuellen“32. Fürsorge überantwortete. Das Füßebinden wurde von
männlichen Gelehrten nicht nur befürwortet, sondern
auch in vielen Artikeln gepriesen, war doch das Spielen
Di San Xing; das dritte Geschlecht
mit dem „Lotus“(-Fuß) während des intimen Zusammen-
Skandale um teilkastrierte Eunuchen, die ihre Sexualfunk- seins für sie lustfördernd. Darüber hinaus dachten sie sich
tionen wiedergewonnen hatten, ließen den Ruf am Kaiser- die unterschiedlichsten Formen gebundener Füße aus, je
hof nach einer vollständigen Entfernung der Geschlechts- kleiner und weicher, desto erotischer.
teile laut werden. So wurde in späteren Dynastien neben Charlotte Furth bemerkt, dass die Verbreitung des Füße-
den Hoden auch der Penis mit einem Messer abgetrennt. bindens während der Song-Dynastie einherging mit einer
In China wurde die Gesamtentmannung schließlich die Entwicklung des medizinischen Diskurses, der den weibli-
Norm, praktisch umgesetzt durch einen speziellen Berufs- chen Körper als de-erotisierten Körper der Reproduktion
stand.33 betrachtete. Indem die männliche Elite der Song-Zeit die
Ähnlich wie im römischen Reich waren in China „Eunu- weiblichen Füße, die keiner reproduktiven Funktion die-
chen die gehorsamen sexuellen Partner der meisten Kai- nen, erotisierten, trugen sie zu einer Aufspaltung zwischen
ser. Homosexualität war ein normaler Teil des Lebens ei- dem Körper des Begehrens und dem Körper der Repro-
nes Prinzen. Prinzen und Eunuchen waren zusammen duktion bei.38
aufgewachsen und erzogen worden.“34 „Transgender-Ho- So gerieten die gebundenen Füße zum „dritten sexuellen
mosexualität gab es in der alten chinesischen Gesellschaft Organ neben der weiblichen Brust und der Vulva und
häufig unter Eunuchen, die den mächtigen Kaisern dien- spielten eine wesentliche Rolle in der Sexualität.“39 Der po-
ten; männliche Schauspieler, die weibliche Rollen spielten, puläre Mythos besagt, dass das Fußbinden in erster Linie
und diverse Männer, die eine weibliche Identität bevor- durch die Erotik motiviert war40. Das ist einer der Gründe,
zugten.“35 warum Füßebinden in den erotischen Künsten dokumen-
Nicht bekannt ist eine Heilkunde für Eunuchen, obwohl es tiert und beschrieben wird.41 Ansonsten behandelte man
deren Tausende gegeben hatte. Behandlungsbedürftige das Füßebinden in der Öffentlichkeit diskret und betrach-
spezifische Beschwerden wie Osteoporose, Insuffizienz des tete es als private Angelegenheit.
Verschlusses der Epiphyse, der reaktiven pituitären Hyper- Weniger bekannt ist, dass seit der Ming-Zeit (1368 – 1644)
plasie, des Schrumpfens der Vorsteherdrüse und der Ent- von den Frauen verlangt wurde, fortan ein eng anliegendes
wicklung von Gynäkomastie u. a. Wenigstens war Eunu- kurzes Oberteil (Zhu Yao; 主腰) zu tragen, mit dem die
chen nicht von vornherein ein kurzes Leben beschieden. weiblichen Brüste flach gehalten werden, so dass sie sich
Wie Wilson und Roehrborn in einer Übersicht über welt- von den vollbusigen „Barbaren“ (Man Yi; 蠻夷, fremde
weite Forschungsergebnisse zur Kastration von Männern Nicht-Han-Völker) unterschieden.42 Daraus entwickelte
überraschend feststellen, „gibt es keine gültigen Daten, die sich schließlich, auch unter Einbeziehung und Mithilfe
anzeigen, dass Entmannung irgendeine Wirkung auf die von Frauen, ein kultureller Standard, nach dem kleine Bu-
Lebensdauer von Männern hat.“36 sen bewundert wurden. Um einen passenden Sexualpart-

02/2017 | Qi · Zeitschrift für Chinesische Medizin 5


Medizingeschichte und -philosophie

ner auszuwählen, war es günstig, wenn eine junge Frau Blutiger Tod –
wie eine Jugendliche kleine Busen hatte. Der zunehmen- Nein, an ausgedorrten Lenden
den Prüderie entsprechend wurde das Brüste-Binden (Shu Muss der Wüstling kläglich enden.“47
Xiong; 束胸) darüber hinaus damit begründet, dass die
weiblichen Brüste gegenüber Männern erotisierend wirk- In diesem Sinn begann die Regierung jener Zeit – besser:
ten und so sexuelle Gelüste hervorriefen. Nicht auszuden- die Clans bzw. Sippen der Elite48 – das sexuelle Verhalten
ken, welchen Gefahren Männer angesichts praller Busen der Bevölkerung und entsprechende Veröffentlichungen
ausgesetzt gewesen wären. zu kontrollieren und zu tabuisieren. Das setzte sich wäh-
Eine Männerheilkunde (Nan Ke; 男科) gibt es erst in der rend der Qing-Dynastie, der mandschurischen Fremd-
neuen Zeit. Die Hoden bzw. männlichen Keimdrüsen herrschaft von 1644 bis 1911, noch verstärkt fort. Zugleich
(Gonaden) kamen in der klassischen Chinesischen Medi- konnte sich die neo-konfuzianische Auffassung durchset-
zin als Organ nicht vor43. Erst in den 1980er und 90er Jah- zen, die Geschlechter in allen Bereichen der Gesellschaft
ren wandte sich die TCM der klinischen Beschäftigung streng voneinander zu trennen, in den Wohnungen der
mit der genitalen Physiologie, den Hormonen und der Familien und im öffentlichen Leben.
psychologischen Basis der Sexualität zu. Am Rande sei noch erwähnt, dass die von den seit 1644
Angesichts der körperlichen Zurichtungen von Frauen herrschenden Mandschus befohlene Halbtonsur der
und (in geringerem Maße) von Männern ihres Geschlechts Han-Männer von diesen als „tonsurale Kastration“ und
wegen, ließe sich in Anlehnung an Gille Deleuze fragen: „Verachtung der Han-Männlichkeit“ geschmäht wurde.

„Und wenn Geschlecht eine Weise war, das Leben einzu- „Das Verhängnis des Füßebindens traf den Kern der
sperren?“44 Han-Definition von Männlichkeit in einer stärkeren Weise
als die ‚tonsuriale Kastration’. In jedem Fall ist es klar, dass
In China war Masturbation (Shou Yin; 手淫) von jeher die Wahrnehmung der gebundenen Füße der Frauen ein
verpönt, weil sie zum Verlust von Samen, einem Teil der integraler Bestandteil der Artikulation von Männlichkeit
Essenz (Jing; 精), führe. Noch in den 1920er Jahren stellte und nationaler Souveränität im späten kaiserlichen China
Yu Fengbin, immerhin von 1920 bis 1922 Präsident der re- war.“49
nommierten chinesischen Ärzte-Gesellschaft, Masturbati-
on mit Kriminalität in einen Zusammenhang mit der Be-
hauptung, dass die Erbärmlichsten diejenigen seien, die Helmut Magel, 
keine Selbstkontrolle ausüben könnten45. Werde die Mas- TCM-Heilpraktiker mit eigener
turbation nicht frühzeitig aufgegeben, setze die Sucht ein, Praxis seit 1990 in Wuppertal, Leiter
was zu irreparablen körperlichen Schäden führe, ja den der August-Brodde-Schule (ABZ
Körper allmählich von innen konsumiere. West) bis 2012, Dozent an verschie-
Der Autor des berühmten Romans Jin Ping Mei (金 瓶 梅; denen Ausbildungszentren der
„Die abenteuerliche Geschichte von Ximen und seinen AGTCM seit 1996, Autor
sechs Frauen“) mahnte: zahlreicher TCM-Fachartikel, zur Zeit Arbeit an einer kri-
tischen Geschichte der Akupunktur und Chinesischen
„Geschätzte Leser, auch Wollust hat ihre Grenzen, und der Medizin.
Vorrat an Manneskraft ist nicht unerschöpflich.“46 h.magel@t-online.de
Literatur
In der Tat stirbt der Hauptprotagonist des Romans an sei- Bauer, Wolfgang (1990): Das Antlitz Chinas: Die autobiographische Selbstdar-
ner notorischen Wollust, nachdem ihn eine seiner Gelieb- stellung in der chinesischen Literatur von ihren Anfängen bis heute,
München: Hanser, 1990
ten in der vorletzten Nacht seines Lebens sexuell zu sehr Behnke Kinney, Anne (1993): Infant Abandonment in Early China, Early Chi-
in Anspruch genommen hatte – auch ein Motiv, das na 18.1993:123 – 4
die  Männer vor der „Gefährlichkeit“ von Frauen warnen Bray, Francesca (1997): Technology and Gender: Fabrics of Power in Late Im-
perial China, University of California, Santa Barbara 1997
sollte: Chiang, Howard Hsueh-Hao (2012): Why Sex mattered: Science and Visions
of Transformation in modern China, Princeton University, 2012
Dettenhofer, Maria H. (2009): Eunuchs, Women, and Imperial Courts; in:
„Junges Weib, Rome and China: Comparative Perspectives on Ancient World Empires,
Wie lockt dein Leib edited by Walter Scheidel, Oxford University Press, New York 2009;
S.  83 – 98
Doch den weichen Leib bewehrt
Unsichtbar ein grimmes Schwert. Zwar nicht droht,

6 Qi · Zeitschrift für Chinesische Medizin  |  02/2017


Geschlechtsidentität im alten China

Dikotter, Frank (1995): Sex, Culture and Modernity in China: Her Tumul- 4324 – 4331 < http://press.endocrine.org/doi/full/10.1210/
tuous Life's Journey to the West, Hong Kong University Press, Hong jcem.84.12.6206#sthash.rdgBkOYZ.dpuf > Zugriff 12.11.2016
Kong 1995 Wu, Cuncun (2004): Homoerotic sensibilities in late imperial China. London
Edwards, Louise (1990): Gender Imperatives in Honglou meng: Baoyu’s Bise- and New York: Routledge Curzon, 2004
xuality; in: Chinese Literature: Essays, Articles, Reviews (CLEAR), Vol. Wuttig, Bettina Gerda (2014): Der Fall des Traumas: zur somatischen Dimen-
12 (Dec., 1990), pp. 69 – 81 sion geschlechtlicher Subjektivierungen. Eine Schrift zur Einführung in
Epstein, Maram (1999): Inscribing the Essentials: Culture and the Body in die Soma Studies; Thesis Philipps-Universität Marburg 2014
Ming-Qing Fiction, Ming Studies, 1999:1, 6 – 36 Yuan, Zhang (2009): Footbinding, Sexuality and Transnational Feminism, Ut-
Fang, Chih-Hui / Zhang, Xiang-Ning (2000): Female Romance in Ancient and recht University: 2009; < http://dspace.library.uu.nl/handle/1874/36125
Modern Chinese Society; in: Journal of Lesbian and Gay Studies, 2000 < > Zugriff 23.10.2016
https://www.ir.lib.cyut.edu.tw > Zugriff 3.11.2016 Zhao, Zhongwei (1997): Deliberate birth control under a high-fertility regime.
Furth, Charlotte (1999): A flourishing yin: gender in China’s medical history, Reproductive behavior in China before 1970; in: Population and De-
960 – 1665, Universitiy of California Press, Berkeley 1999 velopment Review  23: 729 – 767
Gates, H. (2008): Bound feet: How sexy were they?; in: The History of the Fa- Zheng, Tiantian (2014): Contesting heteronormality: Recasting same-sex
mily, Volume 13, 2008 – Issue 1 pp. 58 – 70 desire in China’s pat and present; in: Wagadu: A Journal of Transnational
Haeberle, Erwin J. (1993): Berlin und die internationale Sexualwissenschaft: Women's & Gender Studies; 2014, Vol. 12, S. 15 – 40
Einführungsvortrag zum Magnus-Hirschfeld-Kolloquium, Hum- Zimmer, Thomas (2002): Geschichte der chinesischen Literatur. Der chinesi-
boldt-Universität zu Berlin, 14. Mai 1993 sche Roman der ausgehenden Kaiserzeit, Bd. 2, Berlin 2002
Illouz, Eva (2006): Gefühle in Zeiten des Kapitalismus. Adorno-Vorlesung
2004, Frankfurt/M., 2006 Anmerkungen
Jiang, Haixin (2000): Female Consciousness: In Contemporary Chinese Wo- 1 Kleinman 1980
men’s Writing; Thesis University of Canterbury, Christchurch/New Zea- 2 Pissin 2009:96
land, 2000 3 Volkmar 2007:377
Jimmerson, Julie (1990): Female Infanticide in China: An Examination of Cul- 4 https://www.chinesegenderchart.info/gender-prediction.php
tural and Legal Norms; in: Pacific Basin Law Journal, 8(1) 1990 5 Jimmerson 1990
Kin Ping Meh (1954) oder Die abenteuerliche Geschichte von Hsi Men und 6 Behnke Kinney 1993
seinen sechs Frauen (Jin Ping Mei 金瓶梅); a. d. Chin. v. Franz Kuhn, 7 Zhao 1997:556
Wiesbaden 1954 [Insel, Leipzig 1931] 8 Scharping 2005
Kleinman, Arthur (1980): Patients and healers in the context of culture. An 9 ebd.
exploration of the borderland between anthropology, medicine and psy- 10 Lee, J. 2005:270
chiatry, Berekely, University of California Press, 1980 11 Wuttig 2014:524
Ko, Dorothy (1997): The Body as Attire: The Shifting Meanings of Footbin- 12 Wuttig 2014:524
ding in Secenteenth-Century China; in: Journal of Women’s History, Vol. 13 Li Ji 2007:75
8 No. 4 (Winter), Johns Hopkins University Press 1997, pp. 8 – 27 14 Illouz 2006:18
Lee, J. (2005): Childbirth in early Imperial China; Chin. in: Bulletin of the Ins- 15 Haeberle 1993
titute of History and Philology, Academia Sinica 67.3 (1996): 533 – 642; 16 Zheng, T. 2014
hrsg. v. Institute of History and Philology, Academia Sinica; übers. ins 17 zit. nach Yao, J. 2009:164
Engl.: Sabine Wilms; NAN NÜ 7.2, Brill, Leiden 2005, pp. 216 – 286 18 Zimmer 2002:408
Lee, Haiyan (2007): Revolution of the Heart: A Genealogy of Love in China, 19 Bauer 1990:363
1900 – 1950, Stanford University Press, Stanford (CA) 2007 20 Edwards 1990
Lei, Jun (2014): „Natural“ Curves: Breast-Binding and Changing Aesthetics of 21 Miller 1975:36
the Female Body in China of the Early Twentieth Century; in: Liangyou, 22 Edwards 1990:81
Kaleidoscopic Modernity and the Shanghai Global Metropolis, 23 Quan 1943
1926 – 1945 (Edited by Paul G. Pickowicz, Kuiyi Shen and Yingjin 24 Lee, Haiyan 2007:104
Zhang), S.  163 – 223 25 Zheng, T. 2014
Li Ji [Li Gi] (2007): Li Gi – Das Buch der Riten, Sitten und Gebräuche, hrsg. u. 26 Wu, C. 2004
übers. v. Richard Wilhelm, Anaconda, Köln 2007 27 Zheng 2014:39
Liu, Dalin (2013) / Erwin J. Haeberle: Die Harmonie von Yin und Yang – 5000 28 Rou Pu Tuan (肉蒲團) von Li Yu (李漁), 17. Jhdt.
Jahre Sexualkultur in China; > http://www.sexarchive.info/GESUND/ 29 Wu, C. 2016
ARCHIV/YuY.htm [Zugriff 23.10.2016] 30 Jiang 2000:89
Miller, Lucien (1975): Masks of Fiction in Dream of the Red Chamber: Myth, 31 Lee, Haiyan 2007:104
Mimesis, and Persona, Tucson: University of Arizona Press, 1975 32 Chiang 2012:360
Pissin, Annika (2009): Elites an their Children: A Study in the historical Anth- 33 vgl. Beijing Eunuch Culture Exhibition Hall (北京宦官文化陈列馆)
ropology of Medieval China, 500 – 1000 AD; Universiteit Leiden, 2009 34 Dettenhofer 2009:85
Quan, Chen (1943): Nietzsche und Der Traum der roten Kammer (1943), 尼 35 Fang 2000:5
采和红楼梦 (ní cǎi hé hóng lóu mèng). In: Friedrich Nietzsche in China 36 Wilson 1999:4330
(„尼采在中国“, ní cǎi zài zhōng guó), hrsg. von 郜元宝 (Gào Yuánbǎo). 37 Bray 1997
Shanghai. 2001: 345 – 350 38 Furth 1999:131 f.
Scharping, Thomas (2005): Bevölkerungsgeschichte und Bevölkerungspolitik 39 Yuan 2009:16
in China: Ein Überblick, in: Kölner China-Studien Online / Arbeitspa- 40 Liu 2013
piere zu Politik, Wirtschaft und Gesellschaft Chinas No. 3/2005, hrsg. v. 41 Gates 2008
Lehrstuhl für Neuere Geschichte, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft 42 Lei 2014:171
Chinas, Universität Köln 2005 43 vgl. Lingshu, Kap. 65
Volkmar, Barbara (2007): Fallgeschichten des Arztes Wan Quan 44 Wuttig 2014:93
(1500 – 1585?): Medizinisches Denken und Handeln in der Ming-Zeit, 45 Dikotter 1995:167 f.
München 2007 46 Kin Ping Meh 1954:654
Wilson, Jean D. (1999)/Roehrborn, Claus: Long-Term Consequences of Cas­ 47 ebd:655
tration in Men: Lessons from the Skoptzy and the Eunuchs of the Chine- 48 Epstein 1999
se and Ottoman Courts; in: The Journal of Clinical Endocrinology & 49 Ko 1997:22
Metabolism, The Endocrine Society (USA), Vol. 84, No. 12/ 1999, pp.

02/2017 | Qi · Zeitschrift für Chinesische Medizin 7

Das könnte Ihnen auch gefallen