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IFS Broker

Standard zur Auditierung der Erfüllung rechtlicher und


kundenspezifischer Anforderungen in Bezug auf die Prozesse
und Dienstleistungen von Handelsagenturen, Importeuren
und Brokern hinsichtlich Produktqualität und -Sicherheit

Version 2
Oktober 2013
Alle Angaben und Informationen des IFS erfolgen nach bestem Wissen und Gewissen. IFS
übernimmt jedoch keine Haftung für fehlende Informationen in seinen Publikationen.
Dies gilt insbesondere für dieses Dokument.

Standardeigner des vorliegenden Dokumentes ist:

IFS Management GmbH


Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
Deutschland

Geschäftsführer: StephanTromp
AG Charlottenburg HRB 136333 B
VAT-N°: DE278799213

Konto: Berliner Sparkasse


BLZ: 100 500 00
Kontonummer: 190 029 765
IBAN: DE96 1005 0000 0190 0297 65
BIC-/Swift-Code: BE LA DE BE

Alle Rechte vorbehalten. Alle veröffentlichten Texte sind urheberrechtlich geschützt. Ohne
Genehmigung des IFS-Standardeigners ist eine Verwertung strafbar. Dies gilt auch für die
Vervielfältigung per Kopie, die Aufnahme in elektronische Datenbanken/Software und die
Vervielfältigung auf CD-Rom.
Eine Übersetzung ist ohne Genehmigung des IFS-Standardeigners nicht gestattet.
Die englische Version ist das originale Referenzdokument.

Der IFS Broker ist im Internet erhältlich unter:


www.ifs-certification.com

oder per Post, Fax und E-mail zu bestellen unter:


IFS Management GmbH
Am Weidendamm 1A
10117 Berlin
Deutschland

Telefon: +49-(0) 30-72 62 50-74


Fax: +49-(0) 30-72 62 50-79
E-Mail: info@ifs-certification.com
IFS Broker

Standard zur Auditierung der Erfüllung rechtlicher und


kundenspezifischer Anforderungen in Bezug auf die Prozesse
und Dienstleistungen von Handelsagenturen, Importeuren
und Brokern hinsichtlich Produktqualität und -Sicherheit

Version 2
Oktober 2013
International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 3

DANKSAGUNGEN

Der IFS bedankt sich bei allen Beteiligten, die an der Entwicklung und Verbesserung der neuen
Version des IFS Broker mitgewirkt haben. Ihr Input war eine große Hilfestellung für den IFS.
Ebenso dankt der IFS den Mitgliedern des Internationalen Technischen Komitees des IFS und
den dazugehörigen nationalen Arbeitsgruppen in Frankreich, Deutschland, Italien, Spanien
und den Vereinigten Staaten.

Mitglieder des IFS International Technical Committee


Andrea Artoni CONAD, on behalf of ANCD (Associazone Nazionale Cooperative tra Dettaglianti), Italien
Sabrina Bianchini Det Norske Veritas, Italien
Sebastien Bian EMC Distribution – Groupe Casino, Frankreich
Fayçal Bellatif Eurofins Certification, Frankreich
Frederico Comellini COOP, im Auftrag der ANCC (Associazone Nazionale Cooperative Consumatori), Italien
Elena Costa Auchan, im Auftrag der Federdistribuzione, Italien
Cristina Diez Palacios Alimenticios, Spanien
Gerald Erbach METRO AG, Deutschland
Frank Ferko US Foods, USA
Cécile Gillard-Kaplan Groupe Carrefour, Frankreich
Almudena Hernandez AENOR, Spanien
Luc Horemans Scamark – Groupement Leclerc, Frankreich
Maria Lopez de
Montenegro DIA, Spanien
Gérard Maître Les Sauniers de l’Ile de Ré, Frankreich
Dr. Joachim Mehnert DQS, Deutschland
Dr. Angela Moritz REWE Group; REWE-Zentral-AG, Deutschland
Alberto Peiro Mercadona, Spanien
Bizhan Pourkomailian Mc Donalds Europe, Großbritannien
Horst Roeser COOP, Schweiz
Nuria Sanz El Corté Inglès, Spanien
StephenThome Dawn Food Products, USA
Bert Urlings Vion Food, Niederlande
Karin Voß EDEKA Zentrale AG & Co. KG, Deutschland
Roman Wißner HARIBO GmbH & Co. KG, Deutschland
Stefano Zardetto Voltan, Italien

Der IFS bedankt sich weiterhin bei den folgenden Personen für Ihre Unterstützung
bei der Überarbeitung des Standards:
Karen Baethke Edeka Handelsgesellschaft Rhein-Ruhr mbH, Deutschland
Heinz Langmack Auditpartner GmbH, Deutschland
Andrea Niemann-
Haberhausen DNV Germany GmbH
Andreas Petke tegut... Gutberlet Stiftung & Co., Deutschland
Kevin Swoffer KPS Resources Ltd., Großbritannien

IFS Team
Helga Barrios Technische Projektmanagerin
George Gansner Leiter Marketing/Business Development
Dr. Helga Hippe Leiterin Qualitätssicherung
Seon Kim IFS Shop Managerin
Christin Kluge Projektmanagerin Qualitätssicherung
Barbara Künzel Projektmanagerin Zertifizierungsstellen Managment
Nina Lehmann IFS Projektmanagerin Akademie/Marketing/Kommunikation
Stéphanie Lemaitre Technische Leiterin
Lucie Leroy Projektmanagerin
Clemens Mahnecke Technischer Projektmanager

© IFS, Oktober 2013


4 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Marek Marzec IFS Business Berater Zentral-/Osteuropa


Caroline Nowak IFS Repräsentantin, Südamerika
Ksenia Otto Projektmanagerin
Sabine Podewski Projektmanager Auditorenmanagement
Nevin Rühle Projektmanagerin
Nadja Schmidt Projektmanagerin
Sandra Schulte Technische Projektmanagerin
Serena Venturi Projektmanagerin
StephanTromp Geschäftsführer
Nicole Zilat IFS Geschäftsstellenmanagement

Im Rahmen der Entwicklung dieses Standards wurde ein


Testaudit durchgeführt. Wir bedanken uns bei dem folgenden
Unternehmen für die Bereitschaft, die Anwendung des
Standards zu testen:

– ObstTrautner GmbH, Gräfenberg, Deutschland

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 5

Inhalt
Teil 1: Auditbericht

1 Geschichtliche Entwicklung der International Featured


Standards und des IFS Broker Standards . . . . . . . . . . . . . . . . 11

2 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.1 Ziele und Inhalt des Auditprotokolls . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
2.2 Außerplanmäßige Information, die zertifizierte Unter-
nehmen der Zertifizierungsstelle geben müssen . . . . . . . . . 14

3 Auditarten ............................................. 14
3.1 Erstaudit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
3.2 Ergänzungsaudit (Follow-Up-Audit) ..................... 14
3.3 Überwachungsaudit (zur Erneuerung der Zertifizierung) . . 15
3.4 Erweiterungsaudit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

4 Zertifizierungsbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16

5 Das Zertifizierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
5.1 Vorbereitung auf die Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19
5.2 Auswahl der Zertifizierungsstelle und vertragliche
Vereinbarungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
5.3 Berechnung der Auditdauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
5.4 Erstellung eines Auditplanes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
5.5 Bewertung der Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
5.5.1 Bewertung einer Anforderung als Abweichung . . . . . . . . . . . 24
5.5.2 Bewertung einer Anforderung als Nichtkonformität . . . . . . 24
5.5.2.1 Major . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
5.5.2.2 KO (Knock Out) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25
5.5.3 Bewertung einer Anforderung mit NA (nicht anwendbar) . 26
5.6 Festlegung der Auditfrequenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
5.7 Auditbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
5.7.1 Struktur des Auditberichts . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
5.7.2 Die verschiedenen Stufen der Erstellung eines
Auditberichtes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
5.7.2.1 Erstellen des vorläufigen Auditberichtes und Entwurf des
Maßnahmenplanes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
5.7.2.2 Erstellung des Korrekturmaßnahmeplans durch das
auditierte Unternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
5.7.2.3 Prüfung des Korrekturmaßnahmeplans durch den Auditor 29
5.7.3 Weitere Regeln bezüglich des Auditberichtes . . . . . . . . . . . . . 29

© IFS, Oktober 2013


6 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

5.7.3.1 Verknüpfung von zwei aufeinander folgenden Audit-


berichten (Erstaudit und Überwachungsaudits) . . . . . . . . . . 29
5.7.3.2 Übersetzung des Auditberichtes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
5.8 Bewertungen und Bedingungen für die Erstellung
des Auditberichtes und des Zertifikates . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
5.8.1 Weiterer Ablauf des Auditverfahrens (Bericht, Zertifikat,
Einstellen ins Internet) für den Fall, dass eine oder
mehrere KO-Anforderungen mit D bewertet wurden . . . . . . . 33
5.8.2 Weiterer Ablauf des Auditverfahrens (Bericht, Zertifikat,
Einstellen ins Internet) für den Fall, dass eine oder
mehrere Major-Nichtkonformitäten festgestellt wurden . . . 33
5.8.3 Besondere Anforderungen an das Auditverfahren bei
einem Endergebnis unter 75 % . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
5.8.4 Besondere Anforderungen an das Auditverfahren bei
Unternehmen mit mehreren Standorten und einem
zentralen Management . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35

6 Zertifikatausstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
6.1 Fristen zur Zertifikatausstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 36
6.2 Zertifizierungszyklus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
6.3 Bedingungen, die zur Widerrufung des Zertifikates führen 38

7 Verteilung und Aufbewahrung des Auditberichts . . . . . . . . . 38

8 Weitergehende Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

9 Beschwerde- und Einspruchsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39

10 Eigentum und Nutzung des IFS Broker-Logos . . . . . . . . . . . . . 39

11 Überprüfung des Standards . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 41

12 IFS Integrity Program . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42


12.1 Präventivmaßnahmen zur Qualitätssicherung . . . . . . . . . . . . 42
12.2 Maßnahmen zur Qualitätssicherung nach Beschwerden . . 42
12.3 Sanktionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43

ANLAGE 1
Abgrenzung der Anwendungsbereiche der verschiedenen
IFS-Standards . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45

ANLAGE 2
Zertifizierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48

ANLAGE 3
Fließdiagramm zum Umgang mit KO-Anforderungen, die mit D bewer-
tet wurden, und Major-Nichtkonformitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49

ANLAGE 4
Produktscopes für gehandelte Waren, die im Bericht und auf dem
Zertifikat spezifiziert werden müssen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 7

Teil 2: Liste der Auditanforderungen

1 Unternehmensverantwortung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
1.1 Unternehmenspolitik/Unternehmensleitlinien . . . . . . . . . . . . 53
1.2 Unternehmensstruktur und Unternehmensprozesse . . . . . . 53
1.3 Überprüfung durch die Unternehmensleitung . . . . . . . . . . . . 54

2 Qualitäts- und Produktsicherheitsmanagementsystem . . . 54


2.2 Risikomanagement/Produktsicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54
2.2 Anforderungen an die Dokumentation .................. 55
2.3 Lenkung von Aufzeichnungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55

3 Ressourcenmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56

4 Dienstleistungsprozess . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
4.1 Vertragsprüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 56
4.2 Spezifikationen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
4.3 Produktentwicklung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57
4.4 Einkauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58
4.5 Produktverpackung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59
4.6 Rückverfolgbarkeit (inkl. GVO und Allergene) . . . . . . . . . . . . 59
4.7 Logistische Aktivitäten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60

5 Messungen, Analysen, Verbesserungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60


5.1 Interne Audits . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60
5.2 Produktanalysen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61
5.3 Produktsperrung und -freigabe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
5.4 Umgang mit Beanstandungen/Reklamationen von
Behörden und Kunden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 62
5.5 Umgang mit Vorfällen, Produktrücknahme, Produktrückruf 62
5.6 Umgang mit nichtkonformen Produkten . . . . . . . . . . . . . . . . . 63
5.7 Korrekturmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

6 Food-/Produktschutz Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64

ANLAGE 1
Glossar/Definitionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65

ANLAGE 2
Pflichtfelder, die vom Auditor ausgefüllt werden müssen . . . . . . . . . 70

© IFS, Oktober 2013


8 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Teil 3: Anforderungen an Akkreditierungs-


stellen, Zertifizierungsstellen und Auditoren
IFS Akkreditierungs- und Zertifizierungsverfahren

0 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73

1 Anforderungen an die Akkreditierungsstellen . . . . . . . . . . . . 73


1.1 Allgemeine Anforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73
1.2 Schulung für den Akkreditierungsausschuss
(bzw. der kompetenten Person) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74
1.3 Kompetenzen des Begutachters der Akkreditierungsstelle 74
1.4 Häufigkeit der Begutachtungen von Zertifizierungsstellen 75
1.5 Akkreditierung einer international tätigen Zertifizierungs-
stelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.6 Bedingungen zur Wiedererlangung der Akkreditierung
nach Entzug oder Aussetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75
1.7 Übertragung der Zertifizierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76

2 Anforderungen an Zertifizierungsstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . 76
2.1 ISO/IEC 17065 IFS Akkreditierungsverfahren . . . . . . . . . . . . . 76
2.2 Vertragsabschluss mit dem Standardeigner des IFS ..... 77
2.3 Zertifizierungsentscheidungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77
2.4 Verantwortlichkeiten der Zertifizierungsstelle hinsichtlich
der IFS-Trainer (für IFS-Food oder IFS PACsecure Auditoren) 78
2.5 Spezielle Anforderungen an IFS-Trainer (für IFS Food
oder IFS PACsecure Auditoren) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80

3 Anforderungen für IFS Broker Auditoren . . . . . . . . . . . . . . . . . 80


3.1 Anforderungen für IFS Broker Auditoren ................ 80
3.2 Anforderungen für IFS Broker Auditoren, die für die
Durchführung von kombinierten IFS Broker Audits und
IFS „Produkt“ Standards (IFS HPC, IFS Food,
IFS PACsecure) zugelassen sind . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
3.3 IFS Broker Schulung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
3.4 Auditteam . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 82
3.5 Erhaltung der IFS Broker Auditoren Qualifikation . . . . . . . . . 83

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 9

Teil 4: Berichtswesen, auditXpressTM Software und IFS


Auditportal

0 Introduction . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85

1 Berichtswesen ......................................... 85
1.1 Auditübersicht (Anlage 1) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 85
1.2 Auditbericht (Anlage 2) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 87
1.3 Maßnahmenplan (Anlage 3) ............................ 87
1.4 Mindestanforderungen für IFS Zertifikate (Anlage 4) . . . . . 87

2 auditXpressTM Software ................................ 89

3 Das IFS-Auditportal und die IFS-Datenbank


(www.ifs-certification.com) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 89

ANLAGE 1
Auditüberblick . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92

ANLAGE 2
Auditbericht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96

ANLAGE 3
Maßnahmenplan . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98

ANLAGE 4
Zertifikat . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 99

ANHANG
Liste der Auditanforderungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 101

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 11

Teil 1: Auditbericht

1 Geschichtliche Entwicklung
der International Featured Standards und
des IFS Broker Standards
Im Handel und in der Industrie sind Lieferantenaudits seit Jahren ein
fester Bestandteil der geschäftlichen Beziehungen. Bis zum Jahr 2003
wurden sie von den Abteilungen für Qualitätssicherung der Einzel- und
Großhändler bzw. der Systemgastronomie durchgeführt. Die ständig
steigenden Anforderungen von Seiten derVerbraucher, die zunehmende
Gefahr von Schadenersatzansprüchen für Händler und Gastronomie-
betriebe, die wachsende Zahl an gesetzlichen Vorgaben sowie die Glo-
balisierung der Warenströme erforderten die Entwicklung eines einheit-
lichen Standards zur Erfüllung von rechtlichen und kundenspezifischen
Anforderungen in Bezug auf Prozesse und Dienstleistungen, Qualitäts-
sicherung und Produktsicherheit. Es wurde nach einer Lösung gesucht,
um den Zeitaufwand, der durch die Vielzahl verschiedener Audits ent-
steht, für alle Beteiligten zu reduzieren.

Der Handelsverband Deutschland (HDE) und der französische Verband


Fédération des Entreprises du Commerce et de la Distribution (FCD)
entwickelten einen Standard zur Qualitätssicherung und Lebensmittel-
sicherheit für Eigenmarken, den IFS Food. Er diente der Vereinheit-
lichung der Überprüfung der Produkt- und Prozessqualität und -sicher-
heit der Lieferanten. Der Standard wird gegenwärtig von der IFS
Management GmbH, einem Zusammenschluss aus FCD und HDE, ver-
waltet und ist für alle Stufen der Verarbeitung von Lebensmitteln, die an
die landwirtschaftliche Erzeugung anschließen, einsetzbar. Der IFS
Food-Standard setzt die Vorgaben der GFSI (Global Food Safety Initia-
tive) um.

Der erste Standard der IFS Standardfamilie war der IFS Food, welcher
bereits im Jahr 2003 in Deutschland eingeführt wurde. Eine aktualisierte
Version wurde im Januar 2004 veröffentlicht, die durch die französi-
schen und deutschen Einzelhändler entwickelt wurde. In den Jahren
2005 und 2006 schlossen sich die italienischen Einzelhandelsverbände
der IFS Arbeitsgruppe an, so dass Verbände aus Frankreich, Deutsch-
land und Italien sowie Einzelhändler aus der Schweiz und Österreich an
der Entwicklung der Version 5 beteiligt waren.

An der Entwicklung der aktuellen Version 6 des IFS Food waren – unter
Mitarbeit von Einzelhändlern, Vertretern aus der Industrie, der System-
gastronomie und den Zertifizierungsstellen aus der gesamten Welt – in
erster Linie das IFS International Technical Committee und die Arbeits-
gruppen aus Frankreich, Deutschland (für den gesamten deutschspra-
chigen Raum), Italien, Spanien und Nordamerika beteiligt. Derzeit wird
der IFS Food Standard durch die Lebensmittelindustrie aus Österreich,

© IFS, Oktober 2013


12 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Frankreich, Deutschland, Italien, Niederlande, Spanien, Schweiz, USA


sowie Experten aus anderen europäischen Ländern, Asien und Süd-
amerika entwickelt und unterstützt.

Das Ziel der meisten Einzelhändler und Produzenten ist es, Transparenz
in ihrer gesamten internationalen Lieferkette zu schaffen. In Zeiten der
Globalisierung werden Produkte auf verschiedene Art und Weise global
bezogen. Immer mehr Broker, Handelsagenturen und Importeure spie-
len eine wichtige Rolle dabei, Produzenten und Einzelhändler zusam-
menzubringen. Das Hauptziel des IFS Broker ist die Sicherstellung der
Erfüllung von rechtlichen und kundenspezifischen Anforderungen in
Bezug auf die Prozesse und Dienstleistungen des Brokers: zu prüfen wie
Broker, Handelsagenturen und Importeure ihre Lieferanten/Produkte
auswählen, welche Qualitäts-/Produktsicherheitsanforderungen sie
implementiert haben und ob sie in der Lage sind die gesetzlichen Anfor-
derungen zu erfüllen.

Um zu vermeiden, dass Broker, Handelsagenturen und Importeure


durch unterschiedliche Anforderungen überfordert sind, hat der IFS im
Jahr 2009 die erste Version des IFS Broker entwickelt.

Drei Jahre nach der Einführung von Version 1 wurden praktische Erfah-
rungen durch den Markt bewertet und Empfehlungen ausgesprochen.
Aus diesem Grund hat sich der IFS entschlossen, die erste Version zu
überarbeiten und den IFS Broker Version 2 zu entwickeln.

Mit der Unterstützung durch die Beiträge der Beteiligten wurden die
folgenden Ziele definiert, welche die Basis für die Revision des IFS Bro-
ker Version 1 darstellen:
– Ausschluss von Doppelungen
– Überprüfen der Anforderungen auf Verständlichkeit
– Anpassung des Standards an die gültige Gesetzeslage
– Ausrichtung des Auditprotokolls mit anderen IFS Standards
– Erweiterung der allgemeinen Audit Checkliste um das Thema
Produktschutz (produkt/food defense)
– Berücksichtigung aller IFS Grundsätze
– Bessere Verständlichkeit des Auditprotokolls
– Spezifizierung des Anwendbarkeit auf den Handel mit Verpa-
ckungsmaterialien
– Aktualisierung des Standards in Übereinstimmung mit der
neuen Version des GFSI Guidance Documents.

Die neue Version 2 des IFS Broker-Standards tritt am 1. April 2014 in


Kraft. Danach werden nur noch IFS Broker Version 2-Audits durchgeführt
und akzeptiert.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 13

Der IFS Broker-Standard gehört, ebenso wie eine Reihe weiterer Stan-
dards, zur Dachmarke IFS (International Featured Standards).

Der Standard ist anwendbar für den Handel mit Lebensmitteln, Haus-
halts- und Körperpflegeprodukten sowie Verpackungsmaterialien. Audi-
tierte Unternehmen wie Broker, Handelsagenturen oder Importeure
übernehmen in der Regel keinen physischen Besitz der Produkte (z. B.
haben sie kein Warenhaus, Verpackungsstationen oder einen eigenen
Fuhrpark, sind aber juristische Personen mit Büros und Niederlassun-
gen). Besitzt das Handelsunternehmen eigene logistische Einrichtun-
gen und möchte diese Tätigkeiten zertifizieren lassen, fordert der IFS ein
kombiniertes Audit, das zusätzlich nach den Anforderungen des IFS
Logisitics zertifiziert, um alle Unternehmenstätigkeiten, die Einfluss auf
Qualität/Sicherheit nehmen, zu auditieren. Führt ein verarbeitendes
Unternehmen auch Handelsaktivitäten durch und möchte beide Aktivi-
täten zertifizieren lassen, muss ein kombiniertes Audit, das IFS Food
oder IFS HPC oder IFS PACsecure und IFS Broker berücksichtigt, durch-
geführt werden.

Die grundlegenden Ziele des IFS Broker sind:


– Sicherstellung der Erfüllung von rechtlichen und kundenspezi-
fischen Anforderungen in Bezug auf die Prozesse und Dienst-
leistungen des Brokers
– Einführung eines gemeinsamen Standards mit einem einheit-
lichen Bewertungssystem,
– Zusammenarbeit mit akkreditierten Zertifizierungsstellen und
qualifizierten, für IFS-Audits zugelassenen Auditoren,
– Sicherstellung von Vergleichbarkeit und Transparenz innerhalb
der gesamten Lieferkette,
– Kostensenkung sowohl bei Lieferanten als auch beim Handel.

2 Einleitung

2.1 Ziele und Inhalt des Auditprotokolls

Das vorliegende Auditprotokoll beschreibt die spezifischen Anforderun-


gen an die mit der Durchführung des IFS Broker-Audits befassten Orga-
nisationen.

Ziel des Auditprotokolls ist die Festlegung von Kriterien, nach denen
Zertifizierungsstellen IFS-Audits unter Berücksichtigung der Akkreditie-
rungsnorm ISO/IEC 17065 durchführen.

Weiterhin werden die zu beachtenden Verfahren für die zu auditieren-


den Unternehmen beschrieben und die grundlegenden Prinzipien für
die Auditierung verdeutlicht. IFS Food-Audits können nur von Zertifizie-

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14 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

rungsstellen durchgeführt werden, die gemäß ISO EC 17065 akkreditiert


sind. Nur Zertifizierungsstellen, die einen Vertrag mit dem Standard-
eigner unterzeichnet haben, dürfen IFS- Zertifikate ausstellen. Die An-
forderungen des IFS an die Zertifizierungsstellen sind in Teil 3 dieses
Dokumentes beschrieben.

2.2 Außerplanmäßige Information, die zertifizierte Unter-


nehmen der Zertifizierungsstelle geben müssen
Gemäß ISO/IEC 17065 muss das Unternehmen für den Fall, dass die
Produkte nicht länger den Anforderungen des Zertifizierungssystems
entsprechen, die Veränderungen bzw. entsprechenden Informationen
an die zuständige Zertifizierungsstelle weitergeben (z. B. Rückruf, Pro-
duktwarnung usw.). Die Informationsfrist beträgt 3 Arbeitstage.

3 Auditarten

3.1 Erstaudit

Ein Erstaudit ist die erstmalige Auditierung eines Unternehmens nach


dem IFS Broker Standard. Dieses findet zu einem gemeinsam mit der
ausgewählten Zertifizierungsstelle festgelegten Zeitpunkt statt. Wäh-
rend dieses Audits wird das gesamte Unternehmen sowohl auf seine
Dokumentation als auch in Bezug auf die Prozesse und Dienstleistun-
gen selbst begutachtet. Während des Audits werden alle Anforderungen
des IFS Broker Standards vom Auditor überprüft. Für den Fall, das ein
Unternehmen ein Voraudit durchführt, wird für das Erstaudit ein ande-
rer Auditor eingesetzt.

3.2 Ergänzungsaudit (Follow-Up-Audit)

Ein Ergänzungsaudit wird dann notwendig, wenn das Ergebnis des


Audits (Erstaudit oder Überwachungsaudit) die Ausstellung eines Zerti-
fikates nicht rechtfertigt (siehe hierzu Grafik Nr. 6). Im Rahmen des
Ergänzungsaudits überprüft der Auditor schwerpunktmäßig die Umset-
zung der Maßnahmen, die zur Beseitigung der beim vorangegangenen
Audit festgestellten Major-Nichtkonformität. Das Ergänzungsaudit ist
innerhalb von sechs Monaten nach dem vorangegangenen Audit durch-
zuführen. Grundsätzlich muss der Auditor, der die Major-Nichtkonformi-
tät festgestellt hat, auch das Ergänzungsaudit durchführen.

Wird das Ergänzungsaudit nicht innerhalb von sechs Monaten durchge-


führt, ist ein vollständiges Erstaudit erforderlich.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 15

Falls im Rahmen des Ergänzungsaudits festgestellt wird, dass eine


Anforderung weiterhin nicht erfüllt wird, wird automatisch ein komplett
neues Audit fällig. Die Behebung von Major-Nichtkonformitäten wird
immer durch den Auditor im Rahmen eines Vor-Ort-Besuchs verifiziert.

3.3 Überwachungsaudit (zur Erneuerung der


Zertifizierung)
Überwachungsaudits sind Audits, die nach dem Erstaudit stattfinden.
Die entsprechende Frist innerhalb derer ein Überwachungsaudit durch-
geführt werden muss, wird auf dem Zertifikat angegeben. Ein Über-
wachungsaudit ist ein vollständiges und gründliches Audit des Unter-
nehmens, wobei am Ende ein neues Zertifikat ausgegeben wird.
Während des Audits werden alle Anforderungen des IFS-Standards vom
Auditor überprüft. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf den im voran-
gegangenen Auditbericht festgestellten Abweichungen und Nichtkon-
formitäten sowie auf der Wirksamkeit und Umsetzung der Korrektur-
und Vorbeugemaßnahmen, die im Maßnahmenplan des auditierten
Unternehmens festgelegt wurden.

Anmerkung: Die Maßnahmepläne aus dem vorangegangenen Audit


werden immer vom Auditor überprüft, selbst wenn das vorangegan-
gene Audit vor mehr als einem Jahr durchgeführt wurde. Daher müssen
die zu auditierenden Unternehmen ihre Zertifizierungsstelle darüber
informieren, wenn sie in der Vergangenheit nach IFS zertifiziert worden
sind.

Der Termin für das Überwachungsaudit wird ab dem Datum des Erst-
audits berechnet und nicht ab dem Datum der Zertifikatausstellung. Das
Überwachungsaudit kann frühestens acht Wochen vor und bis spätes-
tens zwei Wochen nach diesem Termin angesetzt werden (siehe auch
Abschnitt 6.2). Für die Aktualisierung der Zertifizierung ist jedes Unter-
nehmen selbst verantwortlich. Jedes bereits nach IFS zertifizierte Unter-
nehmen erhält drei Monate vor Ablauf der Zertifizierung über das IFS-
Online-Auditportal eine Erinnerungsmail.

3.4 Erweiterungsaudit

Wenn zwischen zwei Zertifizierungsaudits neue Produkte/Dienstleistun-


gen, die sich von dem aktuellen Zertifizierungsbereich des Unterneh-
mens unterscheiden, zum Zertifizierungsbereich hinzugefügt werden
sollen, muss das zertifizierte Unternehmen umgehend die Zertifizie-
rungsstelle darüber informieren. Diese entscheidet anhand einer Risi-
kobewertung, ob ein Erweiterungsaudit erforderlich ist, oder nicht. Die
Ergebnisse dieser Risikobewertung, die auf den jeweiligen Risiken der
Produktsicherheit beruhen, müssen dokumentiert werden.

Entscheidet die Zertifizierungsstelle, dass die neuen Produkte und/oder


Dienstleistungen in den Zertifizierungsbereich mit aufgenommen wer-

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16 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

den müssen, so muss der Zertifizierungsbereich auf dem Zertifikat aktu-


alisiert werden. Ein bereits nach IFS Broker zertifiziertes Unternehmen
muss dafür kein vollständig neues Audit durchführen lassen, jedoch ein
Erweiterungsaudit vor Ort, innerhalb der Gültigkeit des aktuellen Zerti-
fikats, organisieren.

Die Zertifizierungsstelle ist für die Festlegung der zu prüfenden Anfor-


derungen und der entsprechenden Auditdauer verantwortlich. Der
Bericht des Erweiterungsaudits wird dem aktuellen Auditbericht als
Anlage beigefügt. Die Bedingungen zum Bestehen eines Erweiterungs-
audits (relatives Ergebnis ≥ 75 %) entsprechen denen eines normalen
Audits, konzentrieren sich jedoch nur auf die speziellen Anforderungen,
die auditiert wurden. Die Bewertung des Originalaudits verändert sich
dadurch nicht.

Wenn das Erweiterungsaudit bestanden wurde, wird das Zertifikat um


den neuen Bereich ergänzt und ins Auditportal eingestellt.

Das aktualisierte Zertifikat behält dasselbe Zertifikatgültigkeitsdatum


wie das bereits bestehende Zertifikat.

Falls während eines Erweiterungsaudits eine Major- oder KO (Knock-


Out)-Nichtkonformität festgestellt wurde, wird das gesamte Audit als
nicht bestanden eingestuft und das aktuelle Zertifikat, wie in Abschnitt
5.8.1 und 5.8.2 beschrieben, außer Kraft gesetzt.

4 Zertifizierungsbereich
Der IFS Broker ist ein Standard zur Auditierung/Überprüfung der Erfül-
lung von rechtlichen und kundenspezifischen Anforderungen (Service
Complience) eines typischen:
– Broker/Mittelsmann: Person oder Unternehmen, die/das als
Agent für andere tätig ist, um Kontrakte zu verhandeln, Einkau-
fen oder Verkaufen, in Gegenleistung eines Honorars oder einer
Provision.
– Handelsagent/-agentur: Person oder Unternehmen, die/das
durch einen Produzenten authorisiert oder bevollmächtigt ist,
diese Produkte in einem bestimmten Gebiet zu vertreiben oder
zu verkaufen; welcher aber sein eigenes Geschäft betreibt,
Eigentümer der Ware ist und nicht als Agenten für einen Auf-
traggeber fungiert.
– Händler/Kaufmann: Person oder Unternehmen, dessen Ge-
schäftsfeld den Einkauf,Verkauf oder denTauschhandel umfasst.
– Importeur: Person oder Unternehmen, welche/welches Pro-
dukte aus einem Land an einen anderen Ort/Land bringt, mit
dem Zweck des Verkaufs.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 17

Der IFS Broker Standard gilt für Personen oder Unternehmen, unabhän-
gig davon, ob sie Besitzer der Produkte sind oder nicht, welche aber
typischerweise keinen physischen Besitz der Produkte übernehmen
(z. B. die weder Lagerhallen, Verpackungsstationen oder Fuhrparks be-
sitzen, aber juristische Personen mit Briefkästen, Büros, etc. sind).

Hauptziel des Standards ist es die Erfüllung rechtlicher und kundenspe-


zifischer Anforderungen zu bewerten, insbesondere wie das Unterneh-
men seine Lieferanten für die Produkte, welche vom Kunden gefordert
werden, auswählt und lenkt, inwieweit es in der Lage ist die Anforde-
rungen an die Rückverfolgbarkeit der gehandelten Produkte sowie wei-
tere spezifische Kundenanforderungen zu erfüllen und wie es einen Pro-
duktrückruf bewerkstelligt.

IFS Broker deckt nur die Handelsaktivitäten von Lebensmitteln, Haus-


halts- und Körperpflegeprodukten sowie Verpackungsmaterialien ab.
Führt ein (Lebensmittel oder HPC oder Verpackungen) verarbeitendes
Unternehmen auch Handelsaktivitäten durch und möchte beide Tätig-
keitsfelder zertifizieren lassen, muss ein kombiniertes Audit, bzw. IFS
Food oder IFS HPC oder IFS PACsecure sowie ein IFS Broker-Audit,
durchgeführt werden.

IFS Broker kann für folgende Bereiche nicht angewendet werden:


– Verarbeitung von Lebensmitteln und Non-Food Produkten
(siehe Teil 1, Anlage 1),
– Eigene logistische Aktivitäten, bei denen der physische Besitz
der Ware übernommen wird.
Zur Verdeutlichung der Abgrenzung der verschiedenen Zertifizierungs-
bereiche zwischen dem IFS Broker und anderer IFS Standards (Food,
Logistics, Cash & Carry/Wholesale, IFS PACsecure und HPC-Household
and Personal Care) lesen Sie bitte Teil 1, Anhang 1.

Folgende Zertifizierungsbereiche sind für IFS Broker Audits definiert:

Handel (logistische Tätigkeitkeiten sind ausgenommen)

– Lebensmittel
– Haushalts- und Körperpflegeprodukte (inklusive Kosmetik, che-
mische Haushaltsprodukte, Bedarfsgegenstände und persön-
liche Hygieneprodukte)
– Verpackungsmaterialien
– eine Kombination der oben genannten Produkte.

Der Zertifizierungsbereich des Audits wird zwischen dem Unternehmen


und der Zertifizierungsstelle im Vorfeld der Auditierung definiert und
vereinbart. Der Zertifizierungsbereich wird im Vertrag zwischen dem
Unternehmen und der Zertifizierungsstelle unmissverständlich festge-
legt und im Bericht und auf dem Zertifikat entsprechend wiedergege-
ben.

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18 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Anmerkung: Im Auditbericht und auf dem Zertifikat muss der Zertifizie-


rungsbereich der gehandelten Produkte/Produktgruppe(n) für die die
Broker-Dienstleistung auditiert wurde, beschrieben sein. Für alle Pro-
dukte des Zertifizierungsbereiches, müssen die Produktscopes (Namen
und Nummern) in Anlehnung an IFS Food, IFS HPC und IFS PACsecure
im Zertifizierungsbereich des Auditberichtes (Teil 4, Anlage 1) sowie auf
dem Zertifikat (Teil 4, Anlage 4) spezifiziert werden.

Das Audit muss zu einem Zeitpunkt stattfinden, in dem der volle Um-
fang der Handelsaktivitäten auditiert werden kann und, im Falle eines
kombinierten Audits, in dem die logistischen Aktivitäten, welche im
Bericht und auf dem Zertifikat stehen, effektiv bewertet werden können.
Nur unter diesen Umständen kann die Erfüllung von rechtlichen und
kundenspezifischen Anforderungen der Handelsaktivitäten ordentlich
bewertet werden.

Der Zertifizierungsbereich beinhaltet die gesamten Handelsaktivitäten


des Unternehmens. Zu Beginn des Audits und nach einer Risikoabschät-
zung wird der Zertifizierungsbereich überprüft und gemeinsam festge-
legt. Darüber hinaus kann der Zertifizierungsbereich aufgrund der Risi-
koabschätzung verändert werden (z. B. wenn es zu einer Beeinträchtigung
des betreffenden Zertifizierungsbereiches durch weitere Aktivitäten/Pro-
zesse kommt.

Falls ein Unternehmen, unter bestimmten Umständen, bestimmte Han-


delstätigkeiten die sich auf spezifische Produktgruppen beziehen von
der Auditierung ausschließen will, ist dies eindeutig im Auditbericht
und auf dem IFS-Zertifikat anzugeben.

Kombinierte Zertifizierung IFS Broker 2/IFS Logistics 2.1:


Führt ein Handelsunternehmen zusätzlich logistische Tätigkeiten durch
(Lagerung, Verteilung und/oder Transport) und möchte diese zertifi-
zieren lassen, kann die IFS Broker Zertifizierung nicht alleine angewen-
det werden und es muss ein kombiniertes Audit für IFS Broker und IFS
Logistics durchgeführt werden. Das IFS Broker Zertifikat muss dabei
Folgendes spezifizieren: „Das Unternehmen führt zudem logistische
Tätigkeiten durch, die nach IFS Logistics zertifiziert sind“.

Wird keine kombinierte Zertifizierung durchgeführt, obwohl logistische


Tätigkeiten vorhanden sind, oder das Handelsunternehmen die logisti-
schen Tätigkeitigen nicht in den Zertifizierungsbereich der IFS Zertifizie-
rung mit aufnehmen möchte, müssen diese Tätigkeiten vom Zertifikat
ausgeschlossen werden und das IFS Broker Zertifikat muss Folgendes
spezifizieren: „Das Unternehmen führt zudem logistische Tätigkeiten
durch, die nicht nach IFS Logistics zertifiziert sind“.

Kombinierte Zertifizierung IFS Broker 2 und IFS Food oder IFS HPC oder
IFS PACsecure:
IFS Broker deckt nur Handelsaktivitäten ab. Führt aber ein (Lebensmittel
oder HPC oder Verpackung) verarbeitendes Unternehmen auch Han-
delsaktivitäten durch und möchte diese beiden Aktivitäten zertifizieren
lassen, muss ein kombiniertes Audit, bestehend aus IFS Food oder IFS
HPC oder IFS PACsecure und IFS Broker durchgeführt werden. Hierfür

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 19

muss die Checkliste des relevanten IFS Standards (Food oder HPC oder
PACsecure) verwendet werden.

Werden die Anforderungen beider Checklisten erfüllt, werden zwei


separate Berichte geschrieben sowie zwei separate Zertifikate ausge-
stellt und in Datenbank hochgeladen.

Auditierung von Unternehmen mit mehreren Standorten und einer zen-


tralen Verwaltung
Wenn Prozesse/Dienstleistungen in einem Unternehmen mit mehreren
Standorten zentral verwaltet werden (z. B. Einkauf, Personalabteilung,
Beschwerdemanagement), wird auch die zentrale Verwaltung (Zentrale)
auditiert. Das Ergebnis dieses Audits fließt in den Auditbericht jedes
Standortes mit ein.

Anmerkung: Jeder Standort wird innerhalb von 12 Monaten nach der


Auditierung der zentralen Verwaltung getrennt auditiert. Er erhält einen
eigenen Auditbericht und ein eigenes Zertifikat. Jeder Standort wird im
entsprechenden Vertrag aufgeführt und bekommt seinen eigenen
Bericht und sein eigenes Zertifikat. Falls am Sitz der Zentralverwaltung
keine Handelstätigkeiten ausgeübt werden, kann dieser Standort nicht
als unabhängiges Unternehmen nach IFS zertifiziert werden. Die Zeit für
die Auditierung der Zentralverwaltung wird im Firmenprofil des Berich-
tes aufgeführt.

Die Zentrale wird immer vor den Niederlassungen auditiert, um einen


vorläufigen Überblick zu gewinnen.

Anmerkung: Falls die Durchführung eines Audits am Sitz der zentralen


Verwaltung nicht möglich ist, muss sichergestellt werden, dass wäh-
rend des Audits der Standorte alle wichtigen Informationen über die
zentrale Verwaltung vorliegen (z. B. sollte ein Vertreter der Zentrale an
den Audits der Standorte teilnehmen).

5 Das Zertifizierungsverfahren

5.1 Vorbereitung auf die Zertifizierung

Vor der Auditierung hat sich das Unternehmen gründlich mit dem IFS
Broker-Standard zu befassen. Am Tag des Audits muss die aktuelle Ver-
sion des Standards vor Ort verfügbar sein. Für das Vorliegen der aktuel-
len Version des Standards ist das Unternehmen selbst verantwortlich.
Zur Vorbereitung auf ein Erstaudit kann das zu auditierende Unter-
nehmen ein Voraudit durchführen lassen, das allein zur internen Aus-
wertung gedacht ist. Das Voraudit enthält keine Empfehlungen.

Falls das Audit kein Erstaudit ist, informiert das Unternehmen die Zerti-
fizierungsstelle von dieser Tatsache, damit der Auditor den Maßnah-
menplan des vorherigen Audits prüfen kann.

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20 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Das voraussichtliche Datum des Erst- bzw. Überwachungsaudits wird


den IFS-Geschäftsstellen über das IFS-Auditportal mitgeteilt. Dafür ist
die Zertifizierungsstelle verantwortlich.

5.2 Auswahl der Zertifizierungsstelle und vertragliche


Vereinbarungen
Um das IFS-Audit durchzuführen, benennt das Unternehmen eine ent-
sprechende Zertifizierungsstelle, die zur Durchführung dieser Audits
zugelassen ist. Nur zugelassene IFS-Zertifizierungsstellen, die gemäß
ISO/IEC 17065 für IFS Broker akkreditiert sind und einen Vertrag mit dem
IFS (siehe Teil 3) abgeschlossen haben, können IFS-Audits durchführen
und entsprechende Zertifikate ausstellen. Eine Liste aller internationa-
len zugelassenen IFS-Zertifizierungsstellen kann, nach Ländern geord-
net, im Internet unter www.ifs-certification.com eingesehen werden.

IFS-Audits können nur dann von einem Auditteam durchgeführt wer-


den, wenn alle Mitglieder des Auditteams zugelassene IFS-Auditoren
sind. Weitere Anforderungen an Auditteams sind in Teil 3, Kapitel 3.4
des Standards näher beschrieben.

Ein Auditor darf nicht mehr als drei Mal in Folge die gleiche Betriebs-
stätte eines Unternehmens begutachten (egal, in welchen Zeitabstän-
den). Die Regeln für Auditteams sind ebenfalls in Teil 3, Kapitel 3.4 fest-
gelegt.

Zwischen dem Unternehmen und der Zertifizierungsstelle wird ein Ver-


trag geschlossen, der den Zertifizierungsbereich, die Auditdauer sowie
die Berichtsanforderungen umfasst. Der Vertrag beinhaltet auch einen
Hinweis auf das Integrity Program (siehe Kapitel 12) mit der Möglichkeit
von Audits vor Ort, die durch das Qualitätssicherungsmanagement der
IFS-Geschäftsstelle organisiert werden.

Das IFS-Audit findet dann statt, wenn die Handelsaktivitäten des Zertifi-
zierungsbereichs bewertet werden können.

Das Audit wird vorzugsweise in der Sprache des Unternehmens durch-


geführt. Die Zertifizierungsstelle stellt sicher, dass ein Auditor ausge-
wählt wird, dessen Muttersprache bzw. Hauptarbeitssprache, die Spra-
che des Unternehmens ist. Vor der Durchführung von Audits werden die
Sprachen, in denen ein Auditor Audits durchführen kann – einschließ-
lich der Muttersprache – von den IFS-Geschäftsstellen genehmigt (siehe
auch Teil 3).

Es liegt im Verantwortungsbereich des Unternehmens sicherzustellen,


dass die ausgewählte Zertifizierungsstelle über eine Akkreditierung für
den IFS Broker verfügt.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 21

5.3 Berechnung der Auditdauer

Die Zertifizierungsstellen haben ein angemessenes System zur Berech-


nung der Mindestdauer, die für das Audits benötigt werden. Die Min-
destdauer eines IFS Broker Audits beträgt 6 Stunden.

Zur Festlegung der Zeit, die für ein umfassendes Audit notwendig ist,
spielen einige Faktoren eine Rolle, welche in einem Vertrag zwischen
der Zertifizierungsstelle und dem Unternehmen detailiert beschrieben
sind.

Diese umfassen:
– Größe des Brokers,
– Art der Dienstleistungsprozesse (nur Handelstätigkeiten oder
auch zusätzliche logistische Tätigkeiten oder ein kombiniertes
Audit IFS Broker mit einem IFS Food oder IFS HPC oder IFS
PACsecure Standard),
– Umfang des Audits,
– Anzahl der Mitarbeiter, die am Standort arbeiten,
– Anzahl der Nichtkonformitäten, die im vorherigen Audit festge-
stellt wurden.

Die Auditdauer kann, abhängig von den oben genannten Faktoren, ver-
längert werden. Die oben genannten Regeln gelten für Überwachungs-
audits gleichermaßen, welche als komplett neue Audits angesehen
werden müssen.

Ein normaler Audittag umfasst 8 Stunden.

Die Mindestdauer eines Audits enthält nicht die Zeit für Auditvorberei-
tung und Berichterstellung.

Zudem beträgt die Zeit zur Erstellung des Auditberichtes üblicherweise


0,5 Tage.

Anmerkung 1: Für ein Auditteam werden mindestens 2 Stunden hinzu-


addiert. Diese zusätzliche Zeit wird dem Team zugeschlagen und nicht
einem einzelnen Auditor und dient allgemein der Vor- und Nachberei-
tung (Besprechungen zu Beginn und am Ende des Audits, Diskussionen
über die Ergebnisse des Audits, etc.). Siehe auch Teil 3, Kapitel 3.4 zu
Auditteams.

Anmerkung 2: Es ist akzeptabel die Gesamtdauer eines kombinierten


Audits IFS Broker/IFS Produktstandard um maximal 0,5 Tage zu reduzie-
ren (separat für jeden Standard für jedes Audit berechnet).

Anmerkung 3: Für ein kombiniertes Audit IFS Broker/IFS Logistics be-


trägt die Mindest-Auditzeit 1,5 Tage

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22 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

5.4 Erstellung eines Auditplanes

Die Zertifizierungsstelle erstellt einen Auditplan. Der Auditplan ent-


spricht in seinen Einzelheiten dem Zertifizierungsbereich und der Kom-
plexität des Audits. Der Auditplan muss flexibel genug sein, um eine
Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse, die während des Audits vor
Ort auftreten können, zuzulassen. Der Auditplan berücksichtigt auch
eine Überprüfung des Auditberichtes und des Maßnahmenplanes des
vorherigen Audits – unabhängig vom Datum, an dem das vorangegan-
gene Audit durchgeführt wurde. Es wird ebenfalls festgehalten, welche
Produkte bzw. Produktgruppen des Unternehmens auditiert werden.
Eine Auditierung des Unternehmens kann nur zu einem Zeitpunkt statt-
finden, an dem das Unternehmen auch die entsprechenden Handels-
tätigkeiten, die im Zertifizierungsbereich spezifiziert sind bewertet wer-
den können. Vor dem Audit wird der Auditplan an das Unternehmen
geschickt, um sicherzustellen, dass die verantwortlichen Personen am
Tag des Audits auch verfügbar sind.

Wird ein Auditteam eingesetzt, muss im Auditplan eindeutig vermerkt


sein, welcher Auditor welchen Teil des Audits durchführt.

Wird das IFS-Audit gemeinsam mit dem Audit für einen anderen Stan-
dard/einer anderen Norm durchgeführt, muss im Auditplan eindeutig
angegeben werden, wann welcher Standard oder Teile davon auditiert
werden.

Die Auditplanung basiert auf den folgenden Schritten:


– Eröffnungsbesprechung,
– die Evaluation, ob die Dienstleistungen im Hinblick auf recht-
liche und kundenspezifische Anforderungen erfüllt wird, ba-
sierend auf der Dokumentationsprüfung (Risikomanagement,
Qualitätsmanagement, Produktspezifikationen, Analyseergeb-
nisse, etc.). Während des Audits muss der Auditor sicherstellen,
dass objektive Nachweise erbracht werden, um zu begründen,
dass die Handelsaktivitäten in einer Art erbracht werden, die
sichere, legale und konforme Produkte liefert. Dafür sollte der
Auditor ein Stichprobenprogramm verwenden, in dem die
dazugehörigen Spezifikationen der Fertigprodukte als Referenz
während des Audits verwendet werden, um die Erfüllung von
rechtlichen und kundenspezifischen Anforderungen der Dienst-
leistungen zu überprüfen. Empfohlene Produkte, die ausge-
wählt werden sollten (aber nicht darauf beschränkt sind) sind:
· ein Handelsmarkenprodukt
· ein Produkt, das in kleinen Mengen gehandelt wird
· ein Produkt, das in großen Mengen gehandelt wird.
Zeigen die Auditabweichungen der ausgewählten Produkte,
dass die Handelstätigkeiten mit den Produktspezifikationen
übereinstimmen, liefert dies grundsätzlich die Gewissheit, dass
das Unternehmen die Anforderungen erfüllt.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 23

– Durchführung des Rückverfolgbarkeitstests: hierfür wählt der


Auditor ein passendes, gehandeltes Produkt aus und testet die
rückwärts/vorwärts gerichtete Rückverfolgbarkeit.
– Betriebsbegehung und Befragung der Mitarbeiter,
– Schlussfolgerungen aus dem Audit
– Abschlussbesprechung.

Das Unternehmen unterstützt den Auditor während des Audits und


arbeitet mit ihm zusammen. Im Rahmen des Audits, werden Interviews
mit Mitarbeitern aus verschiedenen Leitungsebenen geführt. Es wird
empfohlen, dass Führungskräfte des Unternehmens sowohl an der
Eröffnungs- als auch an der Abschlussbesprechung teilnehmen, um
eventuell festgestellte Abweichungen und Nichtkonformitäten zu disku-
tieren.

Es werden alle Anforderungen des IFS Broker, entsprechend der Unter-


nehmensstruktur und -funktion, von dem Auditor (den Auditoren)
geprüft.

Während der Abschlussbesprechung stellt der Auditor (bei einem


Auditteam der Teamleiter) alle Ergebnisse vor und bespricht die festge-
stellten Abweichungen und Nichtkonformitäten. Wie in ISO/IEC 17065
festgelegt, darf der Auditor vor Ort, im Rahmen der Abschlussbespre-
chung, allenfalls eine vorläufige Beurteilung zum Status des betref-
fenden Unternehmens abgeben. Die Zertifizierungsstelle sendet dem
auditierten Unternehmen einen vorläufigen Auditbericht und einen
Maßnahmenplan zu, auf dessen Grundlage das auditierte Unternehmen
Korrekturmaßnahmen für die festgestellten Abweichungen bzw. Nicht-
konformitäten entwickelt.

Nach Eingang des vervollständigten Maßnahmenplanes trifft die Zerti-


fizierungsstelle die Entscheidung bezüglich der Zertifizierung und fer-
tigt den endgültigen Auditbericht an. Die Ausgabe des Zertifikates ist
abhängig vom Ergebnis des Audits und der Vereinbarung eines ange-
messenen Maßnahmenplanes.

5.5 Bewertung der Anforderungen

Der Auditor bewertet Art und Bedeutung jeder Abweichung oder Nicht-
konformität. Der Auditor prüft jede einzelne Anforderung aus dem IFS
Broker auf ihre Einhaltung hin. Es gibt unterschiedliche Bewertungs-
stufen.

© IFS, Oktober 2013


24 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

5.5.1 Bewertung einer Anforderung als Abweichung

Im IFS Broker gibt es vier Bewertungsmöglichkeiten:


Bewertung mit:
A: Volle Übereinstimmung mit der Anforderung aus dem Standard
B: Nahezu volle Übereinstimmung mit der Anforderung aus dem Stan-
dard, wobei nur eine geringfügige Abweichung festgestellt wurde
C: Es wird nur ein kleiner Teil der Anforderung umgesetzt
D: Die Anforderung des Standards wird nicht umgesetzt

Für jede Anforderung werden je nach Grad der Einhaltung die nachfol-
genden Punkte vergeben:

Grafik Nr. 1: Bewertung

Ergebnis Erklärung Punkte


A Volle Übereinstimmung 20 Punkte
B (Abweichung) Nahezu volle Übereinstimmung 15 Punkte
C (Abweichung) Nur ein kleiner Teil der Anforderung wird umgesetzt 5 Punkte
D (Abweichung) Anforderung wird nicht umgesetzt –20 Punkte

Der Auditor erklärt im Auditbericht alle Bewertungen mit B, C und D.

Weiterhin kann der Auditor die Nichteinhaltung einer Anforderung mit


einem „KO“ oder „Major“ bewerten, was zu Abzügen von der Gesamt-
punktzahl führt. Diese Bewertungsmöglichkeiten werden in den nach-
folgenden Kapiteln erklärt.

5.5.2 Bewertung einer Anforderung als Nichtkonformität

Im IFS gibt es zwei Arten der Nichtkonformität: Major und KO. Beide
führen zu einem Abzug von Punkten von der Gesamtpunktzahl. Erhält
ein Unternehmen mindestens eine Nichtkonformität in der Bewertung
der Standardanforderungen kann kein Zertifikat ausgestellt werden.

5.5.2.1 Major

Ein Major wird wie folgt definiert: Ein Major kann für alle Nichtkonfor-
mitäten vergeben werden, die nicht als KO definiert sind.

Ein Major wird vergeben, wenn es zu einem erheblichen Versäumnis bei


der Einhaltung der Anforderungen des Standards kommt, durch die
u. a. die Produktsicherheit und/oder rechtlichen Bestimmungen der
Zielländer berührt werden. Weiterhin kann ein Major vergeben werden,
wenn die festgestellte Nichtkonformität zu einem ernsthaften Gesund-
heitsrisiko führen kann.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 25

Ein Major führt zum Abzug von 15 % der möglichen Gesamtpunktzahl.

Grafik Nr. 2: Bewertung einer Major- Nichtkonformität

Bewertung Bewertung Ergebnis


Major Nicht- 15 % Abzug von der möglichen Es wird kein Zertifikat erteilt
konformität Gesamtpunktzahl

Siehe auch Abschnitt 5.8 zum allgemeinen Verfahren im Fall von Major-
Nichtkonformität(en).

5.5.2.2 KO (Knock Out)

Im IFS-Standard sind bestimmte Anforderungen als KO-Anforderungen


definiert (KO = Knock Out).

Wenn der Auditor während des Audits feststellt, dass eine dieser KO-
Anforderungen durch das Unternehmen nicht erfüllt wird, kann kein
Zertifikat erteilt werden.

Im IFS Broker sind die nachfolgenden 8 Anforderungen als KO-Anforde-


rungen definiert:
1.2.3 Verantwortung der Unternehmensleitung
2.2.1 Risikomanagement/HACCP
4.2.2 Produktspezifikationen
4.6.1 Rückverfolgbarkeitssystem
5.1.1 Interne Audits
5.2.2 Produktanalysen
5.5.2 Verfahren für die Rücknahme und Rückruf
5.7.2 Korrekturmaßnahmen

KO-Anforderungen werden wie folgt bewertet:

Grafik Nr. 3: Bewertung von KO-Anforderungen

Ergebnis Erklärung Punkte


A Volle Übereinstimmung 20 Punkte
B (Abweichung) Nahezu volle Übereinstim- 15 Punkte
mung
C (Abweichung) Nur ein kleiner Teil der Eine Bewertung mit „C“ ist
Anforderung wird umgesetzt nicht möglich
KO (= D) Anforderung wird nicht Abzug von 50 % der mög-
umgesetzt lichen Gesamtpunktzahl =
Erteilung eines Zertifikates ist
nicht möglich

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26 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Wichtiger Hinweis!
Die Bewertung einer KO-Anforderung mit „C“ ist nicht möglich. Ent-
sprechend der inhaltlichen Bedeutung kann eine solche Anforderung
nur mit A, B oder D (= KO) bewertet werden.

Wenn eine KO-Anforderung mit „D“ bewertet wird, führt dies zu einem
Abzug von 50 % von der möglichen Gesamtpunktzahl und damit auto-
matisch zur Beurteilung „nicht bestanden“ für die IFS Broker-Zertifizie-
rung.

Mit Ausnahme der KO-Anforderung 5.2.2 können KO-Anforderungen


nicht mit NA (nicht anwendbar) bewertet werden.

Siehe auch Abschnitt 5.8 zum allgemeinen Verfahren im Fall von einem
oder mehreren KO-Bewertungen.

5.5.3 Bewertung einer Anforderung mit NA (nicht anwendbar)

Wenn ein Auditor zu der Auffassung kommt, dass eine Anforderung für
ein Unternehmen nicht zutrifft, kann er dies folgendermaßen bewerten:

NA: nicht anwendbar, plus kurze Erklärung im Auditbericht.

Eine NA-Bewertung ist grundsätzlich für alle Anforderungen der IFS


Broker-Audit-Checkliste möglich, mit Ausnahme der KO-Anforderungen
(außer KO 5.2.2).

NA-Anforderungen sind nicht Bestandteil des Maßnahmenplanes und


werden in einer separaten Liste des Auditberichtes aufgeführt.

Wenn es eine erhebliche Anzahl an Anforderungen gibt, die als nicht


anwendbar eingestuft werden, kann die Verwendung eines Systems,
das auf Gesamtpunktzahlen beruht, irreführend sein. Das Bewertungs-
system des IFS Broker beruht jedoch auf einem Prozentwert der ins-
gesamt erreichbaren Punktzahl, mit dem der Status des Unternehmens
(d. h. Basis oder Höheres Niveau) festgelegt wird.

5.6 Festlegung der Auditfrequenz

Die Auditfrequenz für alle Produkte und alle Zertifizierungsniveaus für


IFS Broker-Audits beträgt 12 Monate. Die Frist läuft ab dem Datum des
Audits und nicht ab dem Tag der Zertifikatausstellung. Weitere Regeln
sind in Abschnitt 6.2 aufgeführt (Zyklus der Zertifizierung).

5.7 Auditbericht

Im Anschluss an ein Audit wird ein vollständiger Auditbericht anhand


eines festgelegten Formates erstellt (siehe Teil 4).

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 27

5.7.1 Struktur des Auditberichts

Der Auditbericht vermittelt dem Leser Transparenz sowie Vertrauen


und wird durch den Auditor erstellt. Der Auditbericht ist unterteilt in
verschiedene Bereiche:

Allgemeine Informationen zum Unternehmen mit obligatorischen


Angaben (Anlage 2, Teil 2),
– Allgemeine Ergebnisse des Audits samt umfassender Beschrei-
bung des Zertifizierungsbereichs,
– Allgemeine Zusammenfassung in einer Tabelle für alle Kapitel.
Das Auditergebnis gibt das erreichte Niveau und den Prozent-
wert an.
– Allgemeine Zusammenfassung der einzelnen Kapitel und Kom-
mentare zur Umsetzung von Korrekturmaßnahmen aus dem
vorherigen Audit,
– Beobachtungen zu KO-Anforderungen und Major-Nichtkonfor-
mitäten,
– Zusammenfassung aller Abweichungen und Nichtkonformitä-
ten aus den einzelnen Kapiteln (1 bis 6),
– Separate Aufstellung aller festgestellten NA-Anforderungen
(nicht anwendbar) mit entsprechender Begründung,
– Detaillierter Auditbericht mit obligatorischen Angaben zu eini-
gen IFS Broker-Anforderungen, die vom Auditor auszufüllen
sind (siehe Anlage 2, Teil 2).

Alle festgestellten Abweichung (B, C, D) und mit B bewerteten KO-


Anforderungen sowie alle Nichtkonformitäten (Major, KO-Anforderung
mit D-Bewertung), die während des Audits festgestellt wurden, werden
in einem separaten Maßnahmenplan zusammengefasst. Je nach Ein-
stufung der Nichtkonformitäten und Abweichungen muss das Unter-
nehmen einen Maßnahmenplan erstellen. Auf diese Weise kann der
Leser des Berichtes die festgestellten Nichtkonformitäten und Abwei-
chungen und die dazugehörigen Korrekturmaßnahmen, die vom Unter-
nehmen eingeleitet wurden, erkennen.

5.7.2 Die verschiedenen Stufen der Erstellung eines Auditberichtes

5.7.2.1 Erstellen des vorläufigen Auditberichtes und Entwurf des


Maßnahmenplanes

Der Auditor erklärt alle Nichtkonformitäten (KO-Anforderung mit


D-Bewertung und Majors) sowie alle Abweichungen (B, C, D) und KO-
Anforderungen mit B-Bewertung sowie alle Anforderungen, die mit NA
bewertet wurden.

© IFS, Oktober 2013


28 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Der Auditor beschreibt/erklärt für einige definierte Anforderungen auch


die A-Bewertungen (siehe Anlage 2, Teil 2).

Der Maßnahmenplan umfasst alle Anforderungen, die nicht mit A


oder NA bewertet wurden. Der Entwurf des Maßnahmenplanes stimmt
mit der Vorlage, die von der Software auditXpressTM vorgegeben wird,
überein (Assistenzprogramm zur Erstellung des IFS-Auditberichtes).
Der Maßnahmenplan ist wie folgt strukturiert:

Der Auditor füllt alle Felder aus, die in der mit Feld A in Tabelle Nr. 4
bezeichneten Spalte stehen. Er erklärt darin die Abweichungen und
Nichtkonformitäten und schickt dann den Entwurf des Maßnahmenpla-
nes und den vorläufigen Auditbericht an das Unternehmen.

Die Zertifizierungsstelle oder der Auditor übersenden sowohl den vor-


läufigen Auditbericht als auch den Entwurf des Maßnahmenplanes
innerhalb von zwei Wochen nach dem Audittermin an das Unterneh-
men.

Grafik Nr. 4: Entwurf des Maßnahmenplans

Num- IFS Anforderung Bewer- Erklärung Korrektur- Verantwortlichkeit Freigabe


mer der tung (Auditor) maßnahme Termine und durch den
Anfor- (Unterneh- Stand der Umset- Auditor
derung men) zung (Unterneh-
men)
Feld A Feld B Feld C Feld D
1.2.1 Es liegt ein Organi- B
gramm …
1.2.2 Zuständigkeiten C
und Verantwortlich-
keiten …
1.2.3 KO Die Unternehmens- KO/D
leitung stellt sicher,
dass Mitarbeiter ihre
Verantwortlich-
keiten …
1.2.4 Das Unternehmen D
stellt sicher, dass
alle Prozesse …
1.2.5 Das Unternehmen Major
verfügt über ein
System …
2.1.1 KO Die Basis des KO/B
Produktsicherheits-
kontrollsystems des
Unternehmens …

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 29

5.7.2.2 Erstellung des Korrekturmaßnahmeplans durch das auditierte


Unternehmen

Das auditierte Unternehmen muss für alle vom Auditor festgestellten


Abweichungen (B, C, D) und Nichtkonformitäten, Major oder KO-Anfor-
derungen mit B-Bewertung und/oder D-Bewertung Korrekturmaßnah-
men vorschlagen (Grafik 4, Feld B).

Für alle Abweichungen mit C-Bewertung und D-Bewertung und Nicht-


konformitäten, Major oder KO-Anforderungen mit B-Bewertung und/
oder D-Bewertung, muss das auditierte Unternehmen die Verantwort-
lichkeiten und das Datum der Umsetzung definieren (Grafik 4, Feld C).
Der Korrekturmaßnahmeplan ist der Zertifizierungsstelle binnen zwei
Wochen nach dem Erhalt des vorläufigen Auditberichts und des Maß-
nahmeplan zu übergeben. Wenn diese Frist nicht eingehalten wird, wird
bei dem Unternehmen ein vollständig neues Erst- bzw. Überwachungs-
audit durchgeführt.

Ein IFS-Zertifikat kann nicht ausgestellt werden, solange für Bewertun-


gen mit C oder D, sowie KO Anforderungen die mit B bewertet wurden,
keine Verantwortlichkeiten und Umsetzungsfristen festgelegt sind.

Die endgültige Entscheidung über die Vergabe des IFS-Zertifikates ist


abhängig von dem endgültigen Auditergebnis und der Sachdienlichkeit
der im Maßnahmenplan angegebenen Korrekturmaßnahmen, die das
Unternehmen an die Zertifizierungsstelle weitergeleitet hat.

Das Unternehmen muss immer einen schriftlichen Korrekturmaßnah-


meplan erstellen, bevor der endgültige Auditbericht und das Zertifikat
erstellt werden. Der Korrekturmaßnahmeplan verfolgt das Ziel, dass die
Unternehmen in der Folge einen kontinuierlichen Verbesserungspro-
zess anstreben.

5.7.2.3 Prüfung des Korrekturmaßnahmeplans durch den Auditor

Der Auditor oder ein Vertreter der Zertifizierungsstelle überprüft die


angegebenen Korrekturmaßnahmen und erteilt seine Freigabe im Maß-
nahmeplan (Grafik 4, Feld D), bevor der endgültige Auditbericht fertig-
gestellt wird. Sofern die Korrekturmaßnahmen unvollständig oder
unzureichend sind, wird der Maßnahmeplan durch die Zertifizierungs-
stelle an das Unternehmen zur Vervollständigung zurückgesendet.

5.7.3 Weitere Regeln bezüglich des Auditberichtes

5.7.3.1 Verknüpfung von zwei aufeinander folgenden Auditberichten


(Erstaudit und Überwachungsaudits)

Wenn ein Auditor Anforderungen mit C oder D bewertet, müssen die


Korrekturmaßnahmen vor dem Überwachungsaudit umgesetzt sein.
Dazu liest die Zertifizierungsstelle den Auditbericht und den Maßnah-

© IFS, Oktober 2013


30 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

menplan des vorherigen Audits, auch wenn der Bericht von einer ande-
ren Zertifizierungsstelle angefertigt wurde.

Falls C- und/oder D-Bewertungen des vorherigen Audits auch beim


nächsten Audit erteilt werden, oder falls sich die Bewertungen ver-
schlechtern, bewertet der Auditor dies entsprechend dem IFS-Kapitel zu
„Korrekturmaßnahmen“ (Kapitel 5.7 der Audit-Checkliste, Teil 2). Durch
die Verknüpfung zweier aufeinander folgender Audits wird ein stetiger
Verbesserungsprozess sichergestellt.

5.7.3.2 Übersetzung des Auditberichtes

Da der IFS international genutzt wird, ist es wichtig, dass die Kunden
den Auditbericht verstehen. Dies gilt insbesondere in Bezug auf die vom
Auditor festgestellten Abweichungen und Nichtkonformitäten und auf
die vom auditierten Unternehmen vorgeschlagenen Korrekturmaß-
nahmen. Damit der IFS international verwendet werden kann und für
jedermann verständlich ist, müssen die folgenden Erklärungen zu
Abweichungen und Nichtkonformitäten sowohl im Maßnahmenplan
(Tabelle Nr. 5, Feld A) als auch im Auditbericht stets in die englische
Sprache übersetzt werden:
– Anforderungen mit C- oder D-Bewertung,
– Nichtkonformitäten, die als Major bewertet wurden,
– KO-Anforderung mit B- oder D-Bewertung,
– Zertifizierungsbereich des Audits (auf der entsprechenden Seite
des Auditberichtes),
– Ausführliche Erklärung der Tätigkeiten (Handelstätigkeiten,
Dienstleistungsprozesse, falls es logistische Tätigkeiten gibt,
usw.) des Unternehmens wie im Firmenprofil beschrieben. Wei-
tere zu übersetzende Punkte sind in Anlage 2, Teil 2 beschrie-
ben.

Außerdem müssen die Korrekturmaßnahmen für diese Abweichungen


und Nichtkonformitäten im Maßnahmenplan auf Englisch eingetragen
werden (Tabelle 5, Feld B).

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 31

Grafik Nr. 5: Vorlage Auditbericht für Übersetzungen

Nr. der IFS-Anforderung Bewer- Erklärung Korrektur- Verantwortlich- Freigabe


Anfor- tung (Auditor) maßnahme keiten/Termine/ durch den
derung (Unterneh- Stand der Umset- Auditor
men) zung (Unterneh-
men)
Feld A Feld B
1.2.1 Es liegt ein Organi- B
gramm …
1.2.2 Zuständigkeiten C
und Verantwortlich-
keiten …
1.2.3 KO Die Unternehmens- KO/D
leitung stellt sicher,
dass Mitarbeiter ihre
Verantwortlich-
keiten …
1.2.4 Das Unternehmen D
stellt sicher, dass
alle Prozesse …
1.2.5 Das Unternehmen Major
verfügt über ein
System …
2.1.1 KO Die Basis des KO/B
Produktsicherheits-
kontrollsystems des
Unternehmens …

Die Zertifizierungsstellen sind für die Übersetzung dieser Erklärungen


und Korrekturmaßnahmen verantwortlich. Die Übersetzung erfolgt
unterhalb jedes Satzes der Originalversion des Auditberichtes, bevor
der Bericht in das Auditportal eingestellt wird.

© IFS, Oktober 2013


32 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

5.8 Bewertungen und Bedingungen für die Erstellung


des Auditberichtes und des Zertifikates
Grafik Nr. 6: Bewertung und Zertifikatvergabe

Auditergebnis Status Maßnahmen Berichtsform Zertifikat


Wenigstens Nicht Maßnahmen und Bericht gibt Nein
1 KO mit bestanden Vereinbarung Status
D-Bewertung eines neuen bekannt
Audits
> 1 Major Nicht Maßnahmen und Bericht gibt Nein
und/oder bestanden Vereinbarung Status
< 75 % der eines neuen bekannt
Anforderun- Audits
gen sind
erfüllt
Max. 1 Major Nicht bestan- Ausgefüllten Bericht inkl. Zertifikat
und ≥ 75 % den, bevor Maßnahmenplan Maßnahmen- gemäß
der Anforde- nicht weitere binnen zwei plan gibt den Basis-Niveau,
rungen sind Maßnahmen Wochen nach Status sofern der
erfüllt durchgeführt Erhalt des bekannt Major endgül-
und in einem vorläufigen tig behoben
Ergänzungs- Auditberichtes und im
audit über- zurücksenden. Ergänzungs-
prüft wurden Ergänzungsaudit audit über-
(Follow-Up prüft wurde
Audit) max.
sechs Monate
nach dem Audit
Ergebnis ≥ 75 Bestanden Ausgefüllten Bericht inkl. Ja, Zertifikat
und < 95 % auf Basis- Maßnahmenplan Maßnahmen- auf Basis-
niveau nach binnen zwei plan gibt den niveau,
Erhalt des Wochen nach Status 12 Monate
Maßnahmen- Erhalt des bekannt Gültigkeit
plans vorläufigen
Auditberichtes
zurücksenden.
Ergebnis Bestanden Ausgefüllten Bericht inkl. Ja, Zertifikat
≥ 95 % auf höherem Maßnahmenplan Maßnahmen- auf Höherem
Niveau nach binnen zwei plan gibt den Niveau,
Erhalt des Wochen nach Status 12 Monate
Maßnahmen- Erhalt des bekannt Gültigkeit
plans vorläufigen
Auditberichtes
zurücksenden.

Anmerkung: Die Gesamtbewertung wird wie folgt berechnet:

Gesamtzahl der Punkte = (Gesamtzahl der IFS-Anforderungen


– Anforderungen mit NA-Bewertung) × 20

Endgültiges Ergebnis (in %) = Anzahl der erteilten Punkte/Gesamt-


punktzahl

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 33

5.8.1 Weiterer Ablauf des Auditverfahrens (Bericht, Zertifikat,


Einstellen ins Internet) für den Fall, dass eine oder mehrere
KO-Anforderungen mit D bewertet wurden (siehe auch Anlage 3)

Für den Fall, dass während des Audits eine oder mehrere KO-Anforde-
rungen mit D bewertet wurden, wird das derzeit gültige Zertifikat im
IFS-Auditportal so schnell wie möglich, maximal zwei Arbeitstage nach
dem Tag des Audits, von der Zertifizierungsstelle außer Kraft gesetzt.

Die Erklärungen für die Aussetzung des derzeitigen Zertifikates werden


in der Datenbank auf Englisch hinterlegt. Die Erklärungen der festge-
stellten Nichtkonformität(en) müssen eindeutig sein und die Nummer
der entsprechenden KO-Anforderung(en) beinhalten. Diese Erklärun-
gen müssen detailliert sein und denen im Maßnahmenplan entspre-
chen.

Anmerkung: Alle Anwender mit Zugang zum IFS-Auditportal, die das


entsprechende Unternehmen in der Liste ihrer Favoriten angegeben
haben, werden vom IFS-Auditportal per E-Mail über das Aussetzen des
derzeitigen Zertifikates unterrichtet.

Auf jeden Fall wird das Audit beendet, alle Anforderungen werden audi-
tiert, damit das Unternehmen einen vollständigen aktuellen Überblick
über den Stand der Dinge bekommt.

Außerdem wird empfohlen, den Maßnahmenplan zu vervollständigen,


damit Verbesserungen möglich sind.

Ein Auditbericht, in dem eine oder mehrere KO-Anforderungen mit D


bewertet wurden, wird immer ins IFS-Auditportal eingestellt (nur für
administrative Zwecke, er wird nicht sichtbar sein).

In diesen Fällen wird ein komplett neues Audit durchgeführt. Das neue
Audit kann frühestens sechs Wochen nach dem Audit, bei dem eine KO-
Anforderung mit D bewertet wurde, stattfinden.

5.8.2 Weiterer Ablauf des Auditverfahrens (Bericht, Zertifikat,


Einstellen ins Internet) für den Fall, dass eine oder mehrere
Major-Nichtkonformitäten festgestellt wurden (siehe auch
Anlage 3)

Für den Fall, dass während des Audits eine oder mehrere Anforderun-
gen als Major-Nichtkonformität bewertet wurden, wird das derzeit gül-
tige Zertifikat im IFS-Auditportal so schnell wie möglich, maximal zwei
Arbeitstage nach demTag des Audits, von der Zertifizierungsstelle außer
Kraft gesetzt.

Die Erklärungen für die Aussetzung des derzeitigen Zertifikates werden


in der Datenbank auf Englisch hinterlegt. Die Erklärungen der festge-
stellten Nichtkonformität(en) müssen eindeutig sein und die Nummer(n)
der entsprechenden Anforderung(en) beinhalten. Diese Erklärungen
müssen detailliert sein und denen im Maßnahmenplan entsprechen.

© IFS, Oktober 2013


34 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Anmerkung: Alle Anwender, die Zugang zum IFS Auditportal haben


und das jeweilige Unternehmen in ihrer Favoritenliste aufgeführt haben,
erhalten eine E-Mail-Benachrichtigung vom IFS Auditportal, dass das
aktuelle Zertifikat ausgesetzt wurde.

Falls mehr als eine Nichtkonformität als Major bewertet wurde, muss
ein komplett neues Audit durchgeführt werden. Das neue Audit kann
frühestens sechs Wochen nach dem Audit, bei dem die Major-Nichtkon-
formitäten festgestellt wurden, stattfinden.

Der Auditbericht, in dem eine oder mehrere Anforderungen als Major


bewertet wurde(n), wird immer ins IFS-Auditportal eingestellt, nach-
dem der Maßnahmenplan eingegangen ist (nur für administrative
Zwecke, er wird nicht sichtbar sein).

Besondere Situation im Falle eines Ergänzungsaudits:


Falls bei einem Gesamtergebnis von 75 % oder mehr eine Major-Nicht-
konformität festgestellt und dann behoben wurde und falls das Audit-
ergebnis positiv ausfällt, dann
– gibt die Zertifizierungsstelle folgendes im aktualisierten Audit-
bericht an:
· Im Abschnitt „Datum“: das genaue Datum des Ergänzungs-
audits und zusätzlich das Datum des Audits, bei dem die
Major-Nichtkonformität festgestellt wurde.
· Im Abschnitt „Endergebnis des Audits“: den Hinweis, dass
ein Ergänzungsaudit stattgefunden hat und dass die Major-
Nichtkonformität beseitigt wurde.
· Im Abschnitt „Beobachtungen zu KO-Anforderungen und
Majors“: eine Erklärung, wie die Major-Nichtkonformität
behoben wurde.
– Das Unternehmen kann keine Zertifizierung auf Höherem
Niveau erreichen, selbst wenn das endgültige Gesamtergebnis
95 % oder höher ist.
– Das Gültigkeitsdatum des Zertifikates entspricht dem Zertifizie-
rungszyklus wie in Abschnitt 6.2 beschrieben.
– Auf dem Zertifikat werden das Datum des Erstaudits und das
Datum des Ergänzungsaudits angegeben.
– Falls es sich um ein Erstaudit handelte, wird die maximale Gül-
tigkeit des Zertifikates vom Datum des Erstaudits plus ein Jahr
und acht Wochen berechnet, minus einem Tag.

Beispiel:
Datum des Erstaudits 1: 01. Oktober, 2014
Datum der Zertifikatausstellung: 26. November, 2014
Zertifikatgültigkeit bis: 25. November, 2015
Datum des Überwachungsaudits
(bei dem ein Major festgestellt wurde) 2: 25. September 2015
Ergänzungsaudit: 03. Dezember 2015
Letzter Tag der Gültigkeit des Zertifikates: 25. November 2016

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 35

Der Bericht (zunächst des Audits, bei dem ein Major festgestellt wurde,
dann des Ergänzungsaudits mit den aktualisierten Ergebnissen) wird
ins IFS-Auditportal eingestellt, nachdem das Ergänzungsaudit durch-
geführt und die zuvor als Major eingestufte Nichtkonformität komplett
behoben wurde.

5.8.3 Besondere Anforderungen an das Auditverfahren bei einem


Endergebnis unter 75 %

In diesen Fällen wurde die Zertifizierung nicht bestanden; es wird ein


komplett neues Audit durchgeführt. Das neue Audit kann frühestens
sechs Wochen nach dem Audit, bei dem ein Endergebnis von unter 75 %
festgestellt wurde, stattfinden.

5.8.4 Besondere Anforderungen an das Auditverfahren bei


Unternehmen mit mehreren Standorten und einem zentralen
Management

Jeder Standort wird separat, innerhalb von maximal 12 Monaten nach-


dem die Zentrale auditiert wurde, geprüft und erhält einen eigenen
Auditbericht und ein eigenes Zertifikat.
– Alle KO-Anforderungen werden an allen Standorten geprüft,
auch wenn einige der Standorte teilweise von einer Zentral-
stelle aus verwaltet werden.
– Im Auditbericht für einen Standort wird nur das Auditdatum
des Standortes angegeben; die zusätzliche Angabe des Audits
der Zentrale ist nicht notwendig.
– Falls beim Audit der Zentrale eine Major-Nichtkonformität oder
eine KO-Anforderung mit D-Bewertung festgestellt wurde,
betrifft dies auch alle anderen auditierten Standorte. Deren Zer-
tifikate werden außer Kraft gesetzt (entsprechend dem oben
beschriebenen Verfahren).
– Die Zertifikate der Standorte können wieder in Kraft gesetzt
werden, nachdem die Zentrale erfolgreich auditiert wurde (oder
nach einem positiven Ergänzungsaudit, wenn zuvor eine Major-
Nichtkonformität für die Zentrale festgestellt worden war). Je
nach Art der Nichtkonformität, die für die Zentrale festgestellt
wurde, kann ein neues Audit für die Betriebsstätten notwendig
werden.

© IFS, Oktober 2013


36 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

6 Zertifikatausstellung
Ein Zertifikat wird für einen bestimmten Standort ausgestellt.

Übersetzung des Zertifizierungsbereiches auf dem Zertifikat: Für die


Internationalisierung des IFS Broker, und um für jedermann verständ-
lich zu sein, muss eine Übersetzung des Zertifizierungsbereiches auf
dem Broker-Zertifikat in die englische Sprache erfolgen. Die Zertifizie-
rungsstellen sind für die Übersetzungen des Zertifizierungsbereiches in
die englische Sprache verantwortlich.

Details zu den Mindestangaben auf dem IFS Broker-Zertifikat sind inTeil


4 aufgeführt.

Anmerkung: Das Endergebnis (in Prozent) kann auf dem Zertifikat ver-
merkt werden, sofern es der Kunde bzw. das auditierte Unternehmen
wünscht.

6.1 Fristen zur Zertifikatausstellung

Die Zertifizierungsstelle ist für die Entscheidung zur Ausstellung/Nicht-


ausstellung eines IFS Broker-Zertifikates verantwortlich. Die Entschei-
dung wird durch eine oder mehrere Personen getroffen, die nicht am
Audit beteiligt waren. Die Gültigkeit der Zertifizierung beginnt mit dem
Datum der Zertifikatausstellung und endet nach jeweils 12 Monaten.
DerTermin für das Überwachungsaudit wird vom Datum des Erstaudits
aus berechnet und nicht vom Datum der Zertifikatausstellung. Sofern
das Audit nicht zeitnah angesetzt wird, erhalten die Handelsunterneh-
men oder andere Nutzer über das Auditportal eine entsprechende Mel-
dung.

Die Zeitspanne zwischen dem Termin des Audits und der Ausstellung
des Zertifikates wird wie folgt bestimmt:
– zwei Wochen Zeit zur Erstellung des vorläufigen Auditberichtes,
– zwei Wochen Zeit zur Beantwortung der Abweichungen (d. h.
Erstellung des Maßnahmenplanes) durch das auditierte Unter-
nehmen,
– zwei Wochen Zeit zur Überprüfung der Korrekturmaßnahmen
durch den Auditor, Zertifikatausstellung und Einstellen des
Auditberichtes, des Maßnahmenplanes und des Zertifikates in
das Auditportal.

Insgesamt: Zwischen dem Datum des Audits und dem Einstellen des
Auditberichtes in das Auditportal sowie der Zertifikatausstellung liegen
sechs Wochen.
– Angestrebte Zeitspanne: sechs Wochen
– Maximale Zeitspanne: acht Wochen
International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 37

6.2 Zertifizierungszyklus

Selbst wenn sich das Datum für das Überwachungsaudit jährlich ändert
und nicht mehr in jedem Fall einem Jahr entspricht, bleibt das Datum
der Gültigkeit des Zertifikates stets das gleiche. Die Gültigkeitsdauer
des Zertifikates wird wie folgt bestimmt: Datum des Erstaudits + acht
Wochen.

Damit werden Lücken zwischen zwei aufeinander folgenden Zertifi-


katen vermieden. Außerdem verliert ein Unternehmen, das ein Audit
früher ansetzt, nicht einige Monate Gültigkeit des vorhergehenden Zer-
tifikates.

Beispiel:
Datum des Erstaudits: 01. Oktober 2014
Datum der Zertifikatausstellung: 26. November 2014
Zertifikatgültigkeit bis: 25. November 2015
Datum des Überwachungsaudits: 25. September. 2015
Zertifikatgültigkeit bis: 25. November 2014 (unabhängig vom
Datum des Überwachungsaudits).

Grafik Nr.7: Zertifizierungszyklus

Oct. Nov. D J F M A M J J A Sept. O Nov. D J F M A M J J A S Oct. Nov. D J F M A M J J A S


2014 2015 2016

< 12 months > 12 months


IA: RA: RA:
01. 10. 2014 25. 09. 2015 05. 10. 2016

C: = 12 months C: = 12 months C:
25. 11. 2015 25. 11. 2016 25. 11. 2017
IA: Initial audit
RA: Renewal audit
C: Issue a certificate valid until

Anmerkung: Die Erstellung des Zertifikates erfolgt auf der Grundlage


einer Zertifizierungsentscheidung und unter Einhaltung der verschiede-
nen Schritte des Entscheidungsprozesses gemäß ISO/IEC 17065.

Idealerweise wird das Überwachungsaudit maximal acht (8) Wochen


vor Ablauf des Zertifikates durchgeführt. Damit bleibt ausreichend Zeit
für die verschiedenen Stufen des Zertifizierungsverfahrens.

Das Überwachungsaudit wird frühestens acht (8) Wochen vor und


spätestens zwei (2) Wochen nach dem Fälligkeitsdatum für das Audit
geplant (das Fälligkeitsdatum ist der Jahrestag des Erstaudits). Falls
dies jedoch nicht der Fall ist oder falls verschiedene Schritte des Zertifi-
zierungsver- fahrens nicht rechtzeitig abgeschlossen werden, kann das
Zertifikat nicht zum „Fälligkeitstag“ erneuert werden, sondern nur mit
einem neuen Datum. Das führt zu einer Unterbrechung der Zertifizie-
rung.

© IFS, Oktober 2013


38 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Für das oben genannte Beispiel bedeutet dies, dass das Audit nicht vor
dem 6. August und nicht nach dem 15. Oktober stattfinden darf.

Der Auditbericht des vorangegangenen Audits bleibt weitere acht (8)


Wochen (nach dem Auditdatum) im Auditportal verfügbar. Wenn jedoch
das Überwachungsaudit später stattfindet als oben angegeben, wird
der Bericht im IFS-Auditportal automatisch deaktiviert.

6.3 Bedingungen, die zur Widerrufung des Zertifikates


führen
Die Zertifizierungsstelle kann das Zertifikat nur dann außer Kraft setzen,
wenn es Hinweise darauf gibt, dass das/die Produkt(e) nicht länger den
Anforderungen des Zertifizierungssystems entspricht ISO/IEC 17065.

Die einzige Ausnahme von dieser Regel ist die Nichtbezahlung des aktu-
ellen Audits durch das zertifizierte Unternehmen.

Der Vertrag zwischen der Zertifizierungsstelle und dem zu auditierenden


Unternehmen muss hinsichtlich des Zertifizierungszyklus abgestimmt
werden (siehe Grafik 7 oben).

7 Verteilung und Aufbewahrung des


Auditberichts

Die Auditberichte gehen in das Eigentum des auditierten Unternehmens


über und dürfen ohne vorherige Zustimmung des auditierten Unterneh-
mens weder vollständig noch teilweise an Dritte weitergegeben werden
(es sei denn, es besteht eine entsprechende gesetzliche Verpflichtung).

Diese Zustimmung zur Weitergabe des Auditberichts muss in Schrift-


form vorliegen und kann zwischen dem auditierten Unternehmen und
der Zertifizierungsstelle bzw. zwischen dem auditierten Unternehmen
und dem jeweiligen Einzelhändler bestehen. Eine Kopie des Auditbe-
richts verbleibt bei der Zertifizierungsstelle. Sie hat den Auditbericht
und jegliche unterstützende Dokumentation für einen Zeitraum von fünf
Jahren sicher und geschützt aufzubewahren.

Einzelheiten zu den Bedingungen, unter denen Informationen des Audit-


berichtes zugänglich gemacht werden, sind inTeil 4 enthalten.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 39

8 Weitergehende Maßnahmen
Die Entscheidung über das Ausmaß eventueller Folgemaßnahmen, die
sich aus dem Auditbericht ableiten, liegt im Ermessen der jeweiligen
Käuferorganisation.

9 Beschwerde- und Einspruchsverfahren


Jede Zertifizierungsstelle hat ein dokumentiertes Verfahren für die
Behandlung und Entscheidung von Einsprüchen gegen Auditergeb-
nisse einzuführen. Diese Verfahren müssen unabhängig vom jeweiligen
Auditor gelten und sind auf der obersten Entscheidungsebene der Zer-
tifizierungsstellen durchzuführen. Über Einsprüche ist innerhalb einer
Frist von 20 Werktagen nach Eingang der betreffenden Informationen
abschließend zu entscheiden.
Bei der Zertifizierungsstelle müssen dokumentierte Verfahren für die
Behandlung von Beschwerden seitens des auditierten Unternehmens
bzw. anderer Berechtigter existieren. Der Eingang einer Beschwerde
muss durch die Zertifizierungsstellen innerhalb von fünf Werktagen
schriftlich bestätigt werden. Eine umfassende schriftliche Antwort
ergeht nach gründlicher Untersuchung der Beschwerde.
Für den Umgang mit Beschwerden, die bei den IFS-Geschäftsstellen
eingehen, sind die Regeln des Beschwerdemanagements anzuwenden,
wie im Rahmenvertrag zwischen IFS und Zertifizierungsstellen beschrie-
ben:
– Wenn sich die Beschwerde auf die Qualität des Inhaltes des
IFS-Audits oder des IFS-Auditberichtes bezieht, fordern die IFS-
Geschäftsstellen die Zertifizierungsstelle auf, eine Stellung-
nahme zur Ursache abzugeben und Maßnahmen zu ergreifen,
um das Problem innerhalb von zwei Wochen zu lösen.
– Wenn sich die Beschwerde auf administrative Fehler bezieht,
z. B. in den IFS-Auditberichten, den IFS-Zertifikaten oder der
IFS-Datenbank, bitten die IFS-Geschäftsstellen die Zertifizie-
rungsstelle um eine Stellungnahme und um Beseitigung des
Problemes innerhalb von einer Woche. Die schriftliche Stellung-
nahme ist per Post oder E-Mail zuzusenden.

10 Eigentum und Nutzung des IFS Broker-


Logos

Das Copyright des IFS Broker und die eingetragene Marke sind voll-
ständiges Eigentum der IFS Management GmbH. Das IFS Broker-Logo
kann über einen geschützten Bereich des Auditportals heruntergeladen
werden.

© IFS, Oktober 2013


40 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Außerdem werden die unten genannten Bedingungen im Rahmen des


Audits vom Auditor überprüft. Die Ergebnisse dieser Prüfung sind im
Firmenprofil des Auditberichtes obligatorisch anzugeben (siehe auch
Anlage 2,Teil 2 für Pflichtangaben).

Nutzungsbedingungen für die Verwendung des IFS Broker-Logos und


Bekanntgabe der IFS-Zertifizierung

Anwendung
Die Nutzungsbedingungen beziehen sich sowohl auf das IFS Broker- als
auch generell auf alle IFS-Logos.

Form, Darstellung und Farbe des Logos


Das IFS Broker-Logo darf nur in der entsprechenden Form und Farbe
maßstabsgetreu wiedergegeben werden. Bei der Verwendung in Doku-
menten ist eine Wiedergabe in schwarz-weiß ebenfalls erlaubt.

Das IFS Broker-Logo kann gedruckt, in körperlicher und elektronischer


Form und in Filmen genutzt werden, sofern die vorgeschriebenen For-
mate und Formen beibehalten werden. Das betrifft auch Präge- oder
Stempelversionen.

Verzicht auf Meinungen/Interpretationen etc.


Wenn ein nach IFS Broker zertifiziertes Unternehmen, ein IFS Broker
akzeptierendes Unternehmen oder eine IFS Broker-Zertifizierungsstelle
Unterlagen veröffentlicht, die das IFS-Logo beinhalten, müssen Mei-
nungen und Interpretationen, die sich auf den IFS beziehen, deutlich
sichtbar und eindeutig gekennzeichnet sein.

Verwendung des IFS Broker-Logos in Werbematerialen


Ein nach IFS Broker zertifiziertes Unternehmen, ein IFS Broker akzep-
tierendes Unternehmen (Broker, Lebensmittelproduzent, Händler,
Logistikanbieter oder Großhändler), welches ein IFS-Zertifikat von sei-
nem Lieferanten oder Dienstleister akzeptiert, oder eine IFS Broker-
Zertifizierungsstelle kann das IFS-Logo für Werbezwecke und in Infor-
mationen zur IFS-Zertifizierung nutzen, sofern dieses nicht auf der
Verpackung des Endproduktes angebracht wird, die dem Endverbrau-
cher zugänglich ist.

Unternehmen, die Produkte und/oder Dienstleistungen von einem IFS-


zertifizierten oder unterstützenden Unternehmen anbieten, aber selbst
nicht zertifiziert sind (z. B. Hersteller von Geräten, Kleidung, Reinigungs-
materialien oder Dienstleister, die gern damit werben würden, dass ihre
Produkte und/oder Dienstleistungen dazu beitragen die IFS-Anfor-
derungen zu erfüllen) müssen für die Nutzung des IFS Broker-Logos
und/oder andere IFS-Logos bei der IFS Management GmbH um eine
ausdrücklich schriftliche Genehmigung bitten.

Das IFS Broker-Logo und die Informationen über eine Zertifizierung dür-
fen in der Korrespondenz mit den entsprechenden IFS-Anwendern ver-
wendet werden. Präsentationen im Internet unter Verweis auf IFS sind
nur dann erlaubt, wenn sie direkt mit dem Thema Produktsicherheit in
Verbindung stehen (z. B. Informationen über Sicherheits-/QM-Systeme).

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 41

Das IFS Broker-Logo darf für allgemeine Kommunikationszwecke (z. B.


auf Material für Geschäftskontakte, Broschüren, allgemeine Artikel zu
Lebensmittelsicherheit und Qualitätsmanagement im Allgemeinen,
Fahrzeugen) angebracht werden. Der IFS Broker-Standard wurde von
den Respräsentanten des Handelsfirmen, Einzelhändler und Zertifizie-
rungsstellen entwickelt, um die Lebensmittelsicherheit und die Qualität
der Waren ihrer Lieferanten sicherzustellen.

Es muss sichergestellt sein, dass sich die Aussagen zur Zertifizierung


eindeutig auf den IFS beziehen. Das Logo darf nicht in Darstellungen
verwendet werden, die in keiner eindeutigen Verbindung zum IFS ste-
hen.

Weitere Einschränkungen bezüglich der Verwendung des IFS Broker-


Logos
Die Verwendung des IFS Broker-Logos darf nicht zu dem Schluss füh-
ren, die IFS Standardeigner seien für Zertifizierungsentscheidungen
verantwortlich. Gleiches gilt für Meinungen oder Interpretationen, die
daraus abgeleitet werden könnten. Bei Aussetzung oder Aufhebung der
IFS Broker-Zertifizierung muss das auditierte Unternehmen sofort die
Verwendung des Logos auf seinen Dokumenten und anderen Schrift-
stücken einstellen und jegliche Erwähnung des IFS unterlassen. Das
auditierte Unternehmen muss die Einhaltung dieser Anforderungen
nachweisen.

Bekanntgabe der IFS Broker-Zertifizierung


Die oben genannten Regeln beziehen sich auf alle Bekanntgaben in
Bezug auf den IFS Broker-Standard. Das bedeutet auch, dass die Wort-
marken „IFS“, „International Featured Standard“, „IFS Broker“ oder ähn-
liches nicht für Kommunikationszwecke auf Endprodukten verwendet
werden dürfen, die für den Endverbraucher zugänglich sind.

11 Überprüfung des Standards


Das Review-Komitee hat die Aufgabe, den Inhalt und die Qualität des
IFS-Standards zu überprüfen und wird daher sowohl den Standard als
auch das Protokoll jährlich dahingehend prüfen, ob nach wie vor allen
Anforderungen entsprochen wird. Im Review-Komitee sind alle am
Auditverfahren beteiligten Parteien vertreten: Einzelhandel, Industrie,
Systemgastronomie, Vertreter der Handelsfirmen und Zertifizierungs-
stellen. Ziel des Review-Komitees ist es, Erfahrungen auszutauschen, zu
diskutieren und über Änderungen des Standards, die Anforderungen an
den Auditbericht und die Schulungen zu entscheiden.

© IFS, Oktober 2013


42 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

12 IFS Integrity Program


Das IFS Integrity Program wurde Anfang 2010 eingeführt. Es umfasst
verschiedene Maßnahmen, um die Qualität des Zertifizierungspro-
gramms des IFS sicherzustellen. Schwerpunkt liegt hierbei auf der
Überprüfung der Audits, die von den IFS-Zertifizierungsstellen und
deren Auditoren durchgeführt werden.

Das Programm besteht aus zwei Säulen:

12.1 Präventivmaßnahmen zur Qualitätssicherung

Mit Hilfe von Qualitätssicherungs-Maßnahmen wird das gesamte IFS-


System überwacht. Regelmäßig werden Überwachungsaudits der
Zertifizierungsstellen (CB office audits) und Überwachungsaudits von
Lieferanten (on-site Supplier audits) durchgeführt, anhand derer das
IFS-System beurteilt wird. Diese Audits finden unabhängig von einer
möglichen Beschwerde statt. Die Auswahl der Unternehmen für diese
Überwachungsaudits erfolgt nach dem Zufallsprinzip und unter Anwen-
dung objektiver Kriterien. Diese Kriterien sind sowohl wirtschaftlicher
(z. B. Anzahl der ausgegebenen Zertifikate) als auch qualitativer Art (z. B.
Überprüfung und Analyse des IFS-Zertifizierungsverfahrens und der
entsprechenden Berichte).

Ein Überwachungsaudit einer Zertifizierungsstelle (CB Office audit) wird


am Standort der akkreditierten Organisation durchgeführt. Dabei wird
die korrekte Anwendung der IFS-Regeln durch die Zertifizierungsstelle
überprüft und die kontinuierliche Verbesserung gefördert.

Zusätzlich können Überwachungsaudits bei bereits zertifizierten Unter-


nehmen vor Ort (on-site Supplier audits) durchgeführt werden. Diese
Überwachungsaudits bei Lieferanten werden in der Regel 48 Stunden
vorher angekündigt. Bei diesen Audits werden die Dokumentation aus
der Prüfung der Zertifizierungsstelle oder die in der IFS-Datenbank vor-
handenen Angaben mit der vor Ort vorgefundenen Situation im Unter-
nehmen verglichen.

Es können auch reguläre Audits begleitet werden (Witness-Audits). In


diesem Fall begleiten die Auditoren des Integrity Programs einen IFS-
Auditor während eines regulären IFS-Audits.

12.2 Maßnahmen zur Qualitätssicherung nach


Beschwerden
In einem ausführlichen Beschwerdemanagement-Verfahren werden
alle notwendigen Informationen analysiert. Händler und andere Interes-
senten haben das Recht, die mögliche Nichteinhaltung der IFS-Regeln
im Rahmen des Integrity Programs zur Überprüfung zu melden.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 43

Die IFS-Geschäftsstellen sammeln Beschwerden zu IFS-Audits, Berich-


ten, Zertifikaten oder anderen Umständen, die die Integrität der Marke
IFS in Frage stellen. Handel, Zertifizierungsstellen, Mitarbeiter von IFS-
zertifizierten Unternehmen oder jeder andere kann diesbezüglich über
das Beschwerdeformular auf der Website des IFS www.ifs-certification.
com oder per E-Mail über complaintmanagement@ifs-certification.com
mit dem IFS Kontakt aufnehmen. Zusätzlich zu den eingehenden
Beschwerden analysiert das IFS QS-Management auch die Datenbank
mit Hilfe analytischer Verfahren, um mögliche Mängel aufzudecken.
Falls das QS-Management des IFS über erhebliche Diskrepanzen zwi-
schen den Ergebnissen eines IFS-Audits und eines nachfolgenden Lie-
ferantenaudits informiert wird, wird dieser Vorgang mit Hilfe des unten
beschriebenen Beschwerdemanagement-Verfahrens untersucht.

Die IFS-Geschäftsstellen sammeln alle notwendigen Informationen, um


die Ursache der Beschwerde zu untersuchen und um festzustellen, ob
es Mängel bei den zertifizierten Unternehmen, den akkreditierten Zerti-
fizierungsstellen oder den vom IFS zugelassenen Auditoren bei der Ein-
haltung der IFS-Anforderungen gibt. Zu den Schritten, die zur genauen
Untersuchung einer Beschwerde unternommen werden, kann auch die
Aufforderung an eine Zertifizierungsstelle gehören, eine interne Unter-
suchung einzuleiten und deren Ergebnis dem IFS in einer Stellung-
nahme mitzuteilen.

Falls eine Beschwerde nicht komplett mit Hilfe der durchgeführten


Untersuchungen der Zertifizierungsstelle aufgeklärt werden kann, wird
vor Ort ein Audit bei dem zertifizierten Unternehmen durchgeführt. Im
Allgemeinen werden diese Investigation-Audits 48 Stunden vorher
angekündigt. In besonderen Fällen können jedoch auch unangekün-
digte Audits stattfinden.

Es können auch reguläre Audits begleitet werden (Witness-Audits). In


diesem Fall begleiten die Auditoren des Integrity Programs einen IFS-
Auditor während eines regulären IFS-Audits.

Audits im Rahmen des Integrity Programs werden von Auditoren durch-


geführt, die beim IFS angestellt sind und völlig unabhängig von den zu
auditierenden Unternehmen sind.

12.3 Sanktionen

Falls im Rahmen der Präventionsmaßnahmen bzw. bei der Aufklärung


von Beschwerden festgestellt wurde, dass der Fehler durch eine Zertifi-
zierungsstelle und/oder einen Auditor verursacht wurde, wird das IFS
alle notwendigen Informationen anonym an ein unabhängiges Sank-
tionskomitee weiterleiten. Das Sanktionskomitee bestehend aus einem
Anwalt und Vertretern der Industrie, des Handels und der Zertifizie-
rungsstellen entscheidet über das Vorliegen und die Schwere eines Ver-
stoßes.

© IFS, Oktober 2013


44 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Sollte das Sanktionskomitee feststellen, dass ein Verstoß vorliegt, wer-


den Sanktionen gegenüber der Zertifizierungsstelle und/oder dem Audi-
tor eingeleitet. Die Art der Sanktion hängt von der Anzahl der Verstöße
ab, die bereits früher vom Auditor und/oder der Zertifizierungsstelle
begangen wurden, und von der Schwere dieser Verstöße. Sollte ein Ver-
stoß durch eine Zertifizierungsstelle und/oder einen Auditor festgestellt
worden sein, informiert das IFS-Qualitätsmanagement die entspre-
chende Akkreditierungsstelle.

Alle diese Verfahrensschritte sind im Vertrag zwischen IFS und jeder


Zertifizierungsstelle festgehalten und alle am IFS-System beteiligten
Parteien sind über dieses Verfahren informiert worden. Mit dem IFS
Integrity Program wird die Zuverlässigkeit des IFS Systems gestärkt,
weil hiermit die Umsetzung des IFS-Standards in die Praxis überprüft
wird.

Grafik Nr. 8: Überblick über die Aktivitäten des IFS Integrity Program

Integrity Program

Beschwerde- Präventive
management QS-Maßnahmen

Investigation Surveillance
Audits Audits

On-Site On-Site
Witness CB Office Witness CB Office
Supplier Supplier
Audit Audit Audit Audit
Audit Audit

IFS Quality
Management
Ausreichende
Anhaltspunkte
vorhanden/
Verstoß des
Schweregrades 1
oder 2 wahr-
scheinlich

Sanktionskomitee

Vorsitzen- Vertreter des Vertreter der Teilnehmer der


der Jurist Handels Industrie Zertifizierungsstellen ohne
Stimmrecht

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 45

ANLAGE 1: Abgrenzung der Anwendungs-


bereiche der verschiedenen IFS-
Standards
Der IFS Food ist ein Standard zur Auditierung von Herstellern und
Lieferanten von Lebensmitteln. Er bezieht sich nur auf lebensmittelver-
arbeitende Unternehmen oder auf Unternehmen, die lose Lebensmittel-
produkte verpacken. Der IFS Food findet nur dort Anwendung, wo das
Produkt „verarbeitet bzw. behandelt“ wird oder wo die Gefahr der Pro-
duktkontamination während des Primärverpackungsvorgangs besteht.

Der IFS Logistics ist ein Standard zur Auditierung von Unternehmen,
die Lebensmittel und Non-Food-Produkte logistisch handhaben, z. B.
transportieren, versenden, be- und entladen usw. Das umfasst alleTätig-
keitsbereiche wie Lieferung per LKW, Bahn oder Schiff und unabhängig
davon, ob die Produkte bei Gefriertemperatur, gekühlt oder ungekühlt
transportiert werden.

Beispiele für die Abgrenzung der Anwendungsbereiche für IFS Food


und IFS Logistics:
– Der IFS Logistics umfasst nur logistische Aktivitäten, bei denen
Unternehmen Kontakt zu bereits verpackten Produkten haben
(Transport, Verpackung von primärverpackter Ware, Lagerung
und/oder Versand, Transport und Lagerung von Paletten, Bag-
in-Box-Systemen). Er umfasst auch bestimmte unverpackte
Ware wie Schlachtkörper und/oder Transporte von Schüttgut
und Transporte in Tankwagen (Glukosesirup, Milch, Getreide
usw.).
– Sofern ein lebensmittelverarbeitendes Unternehmen über eine
eigene Logistik- und/oder Transportabteilung verfügt, wird
diese über das Kapitel „Transport und Lagerung“ im IFS Food-
Standard mit abgedeckt.
Anmerkung: Sollte die Logistikabteilung zum lebensmittelver-
arbeitenden Betrieb gehören und den gleichen Standort haben,
und sollte der Unternehmer oder der Kunde es wünschen, dass
diese Aktivitäten nach dem IFS Logistics-Standard zertifiziert
werden, kann ein IFS Logistics-Audit zusätzlich durchgeführt
werden.
– In diesem Fall müssen die folgenden Voraussetzungen erfüllt
sein:
· Die Logistikaktivitäten werden nur für vorverpackte Ware
eingesetzt.
· Werden zwei Zertifikate erteilt (Food und Logistics), dann
werden die Zertifizierungsbereiche des jeweiligen Audits
und Zertifikates eindeutig beschrieben.
· Die Anforderungen des IFS Food in Bezug auf Transport und
Lagerung werden trotzdem im Rahmen des IFS Food-Audits
bewertet.

© IFS, Oktober 2013


46 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

· Es wird ein IFS Food-Audit des lebensmittelverarbeitenden


Betriebes durchgeführt; der IFS Logistics ist ein zusätzliches
Audit.
· Alle wichtigen Dokumente sind am Standort einsehbar.
– Falls das verarbeitende Unternehmen Logistik und/oder Trans-
port ausgelagert hat, werden die Anforderungen aus dem Kapi-
tel Lagerung und Transport des IFS Food eindeutig im Vertrag
definiert; andernfalls findet der IFS Logistics Anwendung.

Der IFS Broker ist ein Standard für die Auditierung von Unternehmen
wie Handelsagenturen, Brokern, Importeuren oder anderen Unterneh-
men, die nicht direkt mit den Produkten in Kontakt kommen (z. B. keine
Lagerhäuser, Verpackungsstationen oder Transportfahrzeuge besitzen,
aber trotzdem juristisch eigenständige Unternehmen mit Briefkästen,
Büroräumen usw. sind).

Dieser Standard gilt für Lebensmittel, Haushalts- und Körperpflege-


produkte ebenso wie Verpackungsmaterialien.

IFS Broker deckt nur Handelstätigkeiten ab, führt ein (Lebensmittel oder
HPC oder Verpackung) verarbeitendes Unternehmen auch Handelsakti-
vitäten durch und möchte diese zertifizieren lassen, so ist ein kombi-
niertes Audit, bestehend aus IFS Food oder IFS HPC oder IFS PACsecure
und IFS Broker durchzuführen.

IFS Cash & Carry/Wholesale ist ein Standard, der alle Handelsaktivi-
täten und Tätigkeiten von losen und verpackten Produkten in einem
Cash&Carry Markt oder einem Großhandelsunternehmen abdeckt.

IFS HPC ist ein Standard zur Auditierung von Unternehmen, die Haus-
halts- und Körperpflegeprodukte verarbeiten oder Unternehmen, die
lose Haushaltswaren und Körperpflegeprodukte verpacken. IFS HPC
kann nur angewendet werden, wenn ein Produkt „verarbeitet“ wird
oder wenn eine Gefahr zur Produktkontamination während des Primär-
verpackungsvorgangs auftritt.

IFS PACsecure ist ein Standard zur Auditierung von Unternehmen die
Lebensmittel- und Nicht-Lebensmittel-Verpackungsmaterialien herstel-
len und betrifft nur Verpackungsverarbeitung und/oder verarbeitende
Unternehmen.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 47

Matrix zur Bestimmung des richtigen IFS Standards

Nr. Hauptaktivität des Unternehmens International Featured Standards


IFS IFS IFS IFS IFS IFS
Food HPC Log. 2 Broker C & C/ PAC
W. secure
1 Lebensmittelverarbeitung
(wenn Produkte verarbeitet werden oder sobald X
eine Gefahr der Produktkontamination besteht)
2 HPC Verarbeitung
(wenn Produkte verarbeitet werden oder sobald X
eine Gefahr der Produktkontamination besteht)
3 Food, Non-Food, HPC logistische Aktivitäten
Logistische Aktivitäten und spezifische Verarbei-
tungstätigkeiten; nur als Dienstleistung, keine
Handelstätigkeiten
(sofern Unternehmen einen physichen Kontakt mit
X
bereits primär verpackten Produkten haben, oder
ausschließlich für spezifische unverpackte Pro-
dukte, wie z. B. Schlachtkörper,Tank-Transport
(Glukosesirup, Mich, Weizen, etc.) oder nur
einfrieren/auftauen, als Dienstleistung)
4 Lebensmitte-l, HPC-, Verpackungshandel, ohne
Produktkontakt
(sofern kein physikalischer Kontakt mit den X
Produkt besteht, ausschließlich Einkauf-Verkauf
von einem Büro, keine logistischen Aktivitäten)
5 Cash & Carry/Wholesale
(Umgang mit losen und verpackten Produkten in
X
Cash & Carry Märkten oder Großhandelsunterneh-
men)
6 Verarbeitung von Verpackungsmaterial
(wenn (Nicht)-Lebensmittelverpackungsprodukte X
verarbeitet werden)
Kombinierte Zertifizierungen
7 Food oder HPC oder Verpackung Handel und
Lebensmittel oder HPC oder Verpackungsprozesse
X X X X
Kombiniertes Audit für Handel- und Verarbeitungs-
tätigkeiten
8 Lebensmittel/HPC/Verpackungen Handel und
Lebensmittel/HPC/Verpackungslogistik
Kombiniertes Audit für Handel UND Logistiktätig- X X
keiten mit einer spezifischen kombinierten
Checkliste

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48 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

ANLAGE 2: Zertifizierungsverfahren
1. Unternehmen entscheidet sich für einen IFS Standard

2. Lesen des entsprechenden IFS Standards

3. Unternehmen bewerten den derzeitigen Stand

4. Unternehmen wählt IFS Zertifizierungsstelle aus Gemeinsam mit


(akkreditiert und zugelassen). Zertifizierungsstelle:
Angebot, Entscheidung, Vertragsunterzeichnung · Festlegung des
Freiwillig: Audittermins
Vorab-Audit · Festlegung der
5. Planung und Vorbereitung des Audits Auditdauer
Durchführung des Audits vor Ort am festgelegtenTermin · Festlegung des
durch einen Auditor, der für einen relevanten Produkt- Zertifizierungsbe-
scope zugelassen ist reiches des Audits

Eröffnungsbesprechung – Bewertung der Dokumentation – Bewertung der


Betriebsstätte und Interviews der Mitarbeiter – Schlussfolgerungen aus dem Audit

Feststellung eines 6. Abschlussbesprechung Feststellung von


Majors – ohne Information über die festgestellten Nichtkonformitäten Major-/KO-Nicht-
weitere Maßnahmen konformitäten
Audit nicht Audit nicht
7. Auditor erstellt einen vorläufigen Auditbericht bestanden
bestanden
und Maßnahmenplan
Information über die festgestellten Abweichungen
Aussetzen Aussetzen
des der- des der-
zeitigen 8. Unternehmen vervollständigt Maßnahmenplan zeitigen
Zertifikates und legt Korrekturmaßnahmen fest Zertifikates

Maßnahmenplan 9. Rücksendung des ausgefüllten Maßnahmenplanes Maßnahmenplan


und vorläufigen an die Zertifizierungsstelle/den Auditor und vorläufigen
Auditbericht an das Auditbericht an
auditierte Unterneh- das auditierte
men senden 10. Zertifizierungsstelle/Auditor prüft den vervoll- Unternehmen
ständigten Maßnahmenplan
Zertifizierungsstelle prüft kompletten Auditbericht und
Korrekturmaßnah- Maßnahmenplan (Überprüfung zwingend vorgeschrieben) Freiwillige Rücksen-
men der Major- dung des ausgefüll-
Nichtkonformitäten ten Maßnahmen-
innerhalb von 11. Zertifizierungsstelle entscheidet über Zertifizierung plans an die
6 Monaten und Gültigkeitsdauer des Zertifikates Zertifizierungsstelle

12. Ausgabe des Zertifikates und Übersendung des Komplettierung des


Validierung der Maßnahmenplanes
entgültigen Auditberichtes an das Unternehmen
Korrekturmaß- und Berichtes –
nahmen durch die Einstellen ins
Zertifizierungsstelle 13. Zertifizierungsstelle stellt Audit-Daten in das IFS Audit- IFS-Auditportal
portal ein (Details des Audits, Bericht, Maßnahmenplan und Kein Zertifikat
Zertifikat

14. Drei Monate vor Ablauf der Gültigkeit erhält das


Unternehmen über das IFS Auditportal eine Nachricht,
um das nächste Audit mit der Zertifizierungsstelle zu
vereinbaren. Das Audit darf nicht später liegen als das im
Zertifikat angegebene letztmögliche Datum für das
Überwachungsaudit
© IFS, Oktober 2013
International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 49

ANLAGE 3: Fließdiagramm zum Umgang mit KO-


Anforderungen, die mit D bewertet wurden,
und Major-Nichtkonformitäten
IFS Broker Audit

Auditergebnis

1 Major und ≥ 75 % der Anforderungen sind erfüllt > 1 Major und/oder < 75 % oder
=>15 % der gesamt möglichen Punktzahl wird mehr als ein Major oder
abgezogen ein oder mehrere KO-Anforderungen mit
D-Bewertung
Nicht bestanden, sofern nicht Korrektur-
maßnahmen eingeleitet und in einem Ergänzungs- Nicht bestanden
audit validiert wurden
Aussetzen des gegenwärtigen Zertifikates,
Aussetzen des gegenwärtigen Zertifikates max. max. zwei (2) Arbeitstage nach dem
zwei (2)Tage nach dem Audittermin, Audittermin, Erklärung über die
Erklärung über die Nichtkonformität in englischer Nichtkonformität(en) in englischer
Sprache im IFS Portal eintragen Sprache im IFS Portal eintragen

Vorläufigen Bericht und Entwurf des Maßnahmen- Vorläufiger Bericht und Entwurf des
planes an das auditierte Unternehmen senden Maßnahmenplanes an das auditierte
Unternehmen senden
Zwingend: Vervollständigung des Maßnahmen-
planes durch das Unternehmen und Empfohlen: Vervollständigung des
Rücksendung an die Zertifzierungsstelle innerhalb Maßnahmenplanes durch das Unterneh-
von zwei (2) Wochen men und Rücksendung an die Zertifizie-
rungsstelle innerhalb von zwei (2) Wochen
Bericht ins IFS Portal hochladen
(nicht sichtbar) Bericht ins IFS Portal hochladen
(nicht sichtbar)
Zeitraum
bis zum nächsten Zeitraum
Audit bis zum nächsten
Audit
Erstaudit, falls mehr als Ergänzungsaudit, falls weni-
6 Monate zwischen dem Audit, ger als 6 Monate zwischen Komplett neues Audit, terminiert nicht
bei dem ein Major festgestellt dem Audit, bei dem ein Major früher als sechs (6) Wochen nach dem
wurde, und dem nächsten festgestellt wurde, und dem Audit, bei dem die Nichtkonformität(en)
Audit liegen nächsten Audit liegen festgestellt wurden

Positives Auditergebnis Positives Auditergebnis

Hochladen des endgültigen IFS-Berichtes ins Portal (sichtbar): Hochladen des endgültigen IFS-Berichtes
Im Falle eines Ergänzungsaudits: ins Portal (sichtbar)
– Datum des Erstaudits und Datum des Ergänzungsaudits im
Feld „Datum“ angeben
– Im Feld „endgültiges Ergebnis des Audits“ angeben, dass ein
Ergänzungsaudit stattgefunden hat und dass die Anforderung,
die mit Major bewertet wurde, jetzt erfüllt wurde
– Im Feld „Beobachtungen zu KO und Major“ erklären, wie die
mit Major bewertete Anforderung korrigiert wurde
Das Unternehmen kann nicht nach höherem Niveau zertifiziert
werden, selbst wenn das Endergebnis ≥ 95 % ist
Die Gültigkeitsdauer des Zertifikates basiert auf dem Datum des
Erstaudits
50 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

ANLAGE 4: Produktscopes für gehandelte


Waren, die im Bericht und auf dem
Zertifikat spezifiziert werden müssen
Tabelle 1: Produktscopes nach IFS Food Version 6

IFS Food Version 6 Produkt-Scopes


1. Fleisch, Geflügel und Fleischprodukte
2. Fisch und Fischprodukte
3. Eier und Eiprodukte
4. Milchprodukte
5. Obst und Gemüse
6. Getreideprodukte, Cerealien, Industriebackwaren und Feingebäck, Süßwaren,
Snacks
7. Kombinierte Produkte
8. Getränke
9. Öle und Fette
10. Trockenprodukte, andere Zutaten und Zusätze (z. B. Nahrungsergänzungsmittel)
11. Heimtiernahrung

Tabelle 2: Produktscopes nach IFS HPC Version 1

IFS HPC Version 1 Erklärung


Produktscopes
Pc: Kosmetik => Beinhaltet alle Produkte wie in der Kosmetikgesetzge-
= Körperpflegeprodukt bung beschrieben (z. B. Shampoo, Zahnpasta, Befeuch-
– Hautkontakt tungsstreifen beim Rasieren, abwaschbare temporäre
Tattoos, Kosmetiktücher, Make-up für Puppen oder
Kinder, Pflaster und auf Pflastern aufgebrachte Substan-
zen, etc.)
Hcp: Chemische => Reinigungs- und Politurprodukte, ebenso wie für den
Haushaltsprodukte Einsatz im Haushalt und beim Auto vorgesehene Feucht-
tücher (z. B. Reinigungsmittel, alle für Reinigungsaktivitä-
ten vorgesehene Produkte, Flüssigkeiten oderTücher,
Fensterreiniger etc.). Diese Kategorie beinhaltet ebenfalls
spezifische Reinigungsprodukte, z. B. Produkte für
Schwimmbecken.
=> Produkte und Materialien, die zur Verbesserung der
Raumluft vorgesehen sind (z. B. Lufterfrischersprays oder
Aerosole, Kerzen etc.)
=> Insektenbekämpfungsmittel
Hp: Haushaltsgegen- => Materialien und Artikel, die für den Kontakt mit
stände – Lebensmittel- Lebensmitteln vorgesehen sind (z. B. Becher/Gabel/Teller
kontakt aus Kunststoff oder Pappe, Aluminiumfolie, Produkte des
„täglichen Bedarfs“ etc.), wie in der Verordnung (EG)
1935/2004 beschrieben.
=> Andere Arten von Materialien und Artikeln (z. B.
Schwämme, Plastikmüllbeutel etc.)

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 51

Ph: Hygieneprodukte => Produkte oder Materialien, die zur menschlichen Kör-
– Hauptkontakt perpflege vorgesehen sind (z. B. Haarbürsten, Rasierer,
Taschentücher, einige Medizinprodukte der Klasse 1,
Windeln, Frauenhygieneprodukte, Perücken, falsche
Wimpern, künstliche Fingernägel, Schmuck etc.), ausge-
nommen Kosmetikprodukte
=> Produkte oder Materialien, die mit der Mundinnen-
seite in Kontakt kommen (z. B. Zahnbürsten, Zahnseide,
Zahnstocher aus Holz oder Kunststoff etc.)

Tabelle 3: Produkt-Scopes nach IFS PACsecure Version 1

1. Flexibler Kunststoff
2. Hartplastik
3. Papier
4. Metall
5. Glas
6. andere natürliche Materialien

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 53

Teil 2: Liste der Auditanforderungen

1 Unternehmensverantwortung

1.1 Unternehmenspolitik/Unternehmensleitlinien

1.1.1 Es liegt eine von der Unternehmensleitung verabschiedete


und umgesetzte Unternehmenspolitik (Leitlinien) vor. Diese
berücksichtigt mindestens:
– Kundenorientierung,
– Nachhaltigkeit
– Umweltverantwortung,
– Ethik und Personalverantwortung,
– Produktanforderungen (inkl. Produktsicherheit, Produkt-
qualität, Produktlegalität, Verfahren und Spezifikationen).

Die Unternehmenspolitik ist an alle Mitarbeiter im Unterneh-


men kommuniziert.

1.1.2 Alle relevanten Informationen hinsichtlich Produktsicherheit


und -qualität werden den betroffenen Personen effektiv und
zeitnah kommuniziert.

1.2 Unternehmensstruktur und Unternehmens-


prozesse
1.2.1 Es liegt ein Organigramm vor, welches die Struktur des
Unternehmens aufzeigt.

1.2.2 Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten, inkl. die Stellver-


tretung des Personals, sind eindeutig geregelt.

1.2.3 KO Nr.1: Die Unternehmensleitung stellt sicher, dass die


Mitarbeiter ihre Verantwortlichkeiten hinsichtlich Produkt-
sicherheit und -qualität kennen und die Mechanismen zur
Überwachung der Wirksamkeit ihrer Handlungen greifen.
Diese Mechanismen sind eindeutig identifiziert und doku-
mentiert.

1.2.4 Das Unternehmen stellt sicher, dass den betroffenen Mit-


arbeitern alle Prozesse (dokumentierte und nicht dokumen-
tierte) bekannt sind und einheitlich angewendet werden.

© IFS, Oktober 2013


54 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

1.2.5 Das Unternehmen verfügt über ein System, das Informatio-


nen über alle relevanten Rechtsvorschriften, in Bezug auf
Qualität und Sicherheit der gehandelten Produkte, wissen-
schaftliche und technische Entwicklungen sowie Verfahrens-
kodizes der Industrie sicherstellt.

1.2.6 Das Unternehmen informiert seine Kunden so schnell wie


möglich über jegliches Problem im Zusammenhang mit Pro-
duktspezifikationen,insbesondereüberNichtkonformität(en),
die von zuständigen Behörden festgestellt wurden, die einen
definierten Einfluss auf die Sicherheit und/oder Legalität der
betreffenden Produkte haben, hatten oder haben könnten.
Dies erfolgt unter dem Vorbeugeprinzip, ist aber nicht darauf
beschränkt.

1.3 Überprüfung durch die Unternehmensleitung

1.3.1 Die Unternehmensleitung stellt sicher, dass das Qualitäts-


und Produktsicherheits-Managementsystem mindestens jähr-
lich oder häufiger, wenn Änderungen vorgenommen wurden,
bewertet wird. Diese Bewertung beinhaltet mindestens
Auditergebnisse, Rückmeldungen von Kunden, Prozess- und
Produktkonformität, Status der Vorbeuge- und Korrekturmaß-
nahmen, Folgemaßnahmen aus vorherigen Bewertungen
durch die Unternehmensleitung, Änderungen, die das Pro-
duktsicherheits- und Qualitätsmanagementsystem beeinflus-
sen könnten sowie Empfehlungen zur Verbesserung.

1.3.2 Diese Bewertung beinhaltet die Auswertung von Maßnah-


men zur Steuerung des Qualitäts- und Produktsicherheits-
Managementsystems und zum kontinuierlichen Verbesse-
rungsprozess.

2 Qualitäts- und
Produktsicherheitsmanagementsystem

2.2 Risikomanagement/Produktsicherheit

2.1.1 KO Nr. 2: Grundlage des Produktsicherungssystems des


Unternehmens ist ein vollständig umgesetztes, systemati-
sches und nachvollziehbares Risiko Managementsystem.
Das Unternehmen stellt sicher, dass die Lieferanten für
Lebensmittel ein HACCP System für die Identifizierung und
Lenkung der Gefahren nutzen, dass auf den Grundsätzen
des Codex Alimentarius basiert. Zusätzlich müssen für alle
Produkte die gesetzlichen Forderungen der Produktions-und
Bestimmungsländer berücksichtigt werden.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 55

2.1.2 Es ist eine Risikobewertung vorhanden, die sich auf den


jeweiligen Standort bezieht und folgende Punkte beinhaltet:
a) ein Flussdiagramm, welches alle relevanten Schritte des
Broker Geschäftes umfasst
b) Risikobeschreibung
c) Lenkungsmaßnahmen für die identifizierten Risiken
d) die Schritte a) bis c) sind dokumentiert

2.1.3 Die Risikobewertung wird regelmäßig überprüft, mindestens


jährlich, und/oder wenn sich irgendeine Änderung in den
Abläufen ergeben hat; gegebenenfalls wird die Risikobewer-
tung geändert/aktualisiert. Die Risikobewertung berücksich-
tigt auch Sachverhalte in Bezug auf das Vorhandensein oder
das Risiko der Anwesenheit von GVO und Allergenen.

2.1.4 Die Risikobewertung wird von Person(en) mit ausreichenden


Kenntnissen der Prozesse und Produkte durchgeführt. Ist
dieses Wissen unzureichend, ergreift das Unternehmen
geeignete Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Risiko-
bewertung durch kompetente Person(en) erfolgt.

2.2 Anforderungen an die Dokumentation

2.2.1 Das dokumentierte System für Produktsicherheit und Quali-


tätsmanagement ist an einer Stelle vollständig hinterlegt
(Produktsicherheits- und Qualitätshandbuch oder elektro-
nisch dokumentiertes System).

2.2.2 Es existieren ein dokumentiertes Verfahren zur Lenkung von


Dokumenten sowie ein Änderungsdienst.

2.2.3 Alle Dokumente sind deutlich lesbar, eindeutig und ver-


ständlich formuliert, umfassend und stehen den betreffen-
den Mitarbeitern jederzeit zur Verfügung.

2.2.4 Alle für die Produktkonformität nötigen Dokumente liegen


jederzeit in der aktuellen Version vor.

2.3 Lenkung von Aufzeichnungen

2.3.1 Alle für die Produktanforderungen relevanten Aufzeichnun-


gen werden detailliert und lückenlos geführt und sind auf
Anforderung verfügbar.

© IFS, Oktober 2013


56 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

2.3.2 Die Aufzeichnungen sind gut lesbar und authentisch. Sie


werden so geführt, dass eine nachträgliche Manipulation
ausgeschlossen wird.
Wenn elektronische Aufzeichnungen geführt werden, muss
ein System vorhanden sein, um sicherzustellen, dass nur
autorisierte Personen diese Daten erstellen oder ändern kön-
nen (z. B. durch die Verwendung eines Passworts).

2.3.3 Produktaufzeichnungen werden entsprechend der rechtli-


chen Anforderungen aufbewahrt. Gibt es Kundenanforde-
rungen, werden diese eingehalten, gibt es keine, gilt eine
Aufbewahrungsfrist von mindestens einem Jahr nach Ablauf
des Haltbarkeitsdatums. Für Produkte, die über keine Halt-
barkeitsfristen verfügen, ist die Archivierungsdauer für Auf-
zeichnungen angemessen festgelegt und deren Begründung
ist dokumentiert.

2.3.4 Die Aufzeichnungen sind sicher gelagert und leicht zugäng-


lich.

3 Ressourcenmanagement
3.1 Alle Personen, deren Arbeit Einfluss auf die Produktsicher-
heit, -legalität und -qualität hat, besitzen die dafür notwen-
dige Kompetenz durch Ausbildung, Berufserfahrung und/
oder Schulungen, entsprechend der Aufgabe der Mitarbei-
ter, auf Grundlage einer Risikobewertung.

3.2 Das Unternehmen legt dokumentierte Schulungsprogramme


gemäß den Produktanforderungen und den Schulungsan-
forderungen der Mitarbeiter fest. Es existiert eine Übersicht
(z. B. Matrix), aus der sich die erforderlichen Schulungen aus
den Arbeitsplatzbeschreibungen für die jeweiligen Mitarbei-
ter ergeben.

4 Dienstleistungsprozess

4.1 Vertragsprüfung

4.1.1 Die zwischen den Vertragspartnern definierten Anforderun-


gen sind festgelegt, überprüft und die Vertragspartner haben
sich auf diese geeinigt, bevor eine Liefervereinbarung getrof-
fen wird. Alle Bestimmungen bezüglich Produktqualität und
-sicherheit sind an die relevanten Unternehmensbereiche
kommuniziert und von diesen verstanden.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 57

4.1.2 Es ist dokumentiert, wie Änderungen an bestehenden ver-


traglichen Vereinbarungen durchgeführt und kommuniziert
werden.

4.1.3 Spezifische Qualitäts- und Sicherheitsanforderungen der


Kunden werden dem Lieferanten der Vorstufe mitgeteilt und
von ihm verstanden.

4.2 Spezifikationen

4.2.1 Für alle Produkte liegen Spezifikationen vor Ort vor. Spezifi-
kationen sind aktuell, eindeutig formuliert und verfügbar
und entsprechen immer den Kundenanforderungen sowie
den gültigen rechtlichen Bestimmungen des jeweiligen
Bestimmungslandes.

4.2.2 KO Nr. 3: Die Kundenspezifikation wird vollkommen einge-


halten.

4.2.3 Falls vom Kunden gefordert, sind die Produktspezifikationen


schriftlich vereinbart.

4.2.4 Es existiert ein Verfahren für die Erstellung, Änderung und


Freigabe von Spezifikationen und für alleTeile der Dienstleis-
tung, das die vorläufige Zustimmung des Kunden einschließt,
falls man sich mit Kunden auf Spezifikationen geeinigt hat.

4.3 Produktentwicklung

4.3.1 Für die Produktentwicklung ist ein Verfahren vorhanden, das


die Prinzipien der Risikobewertung berücksichtigt (und ein
HACCP System für Lebensmittel). Das Verfahren stellt sicher,
dass alle existierenden und neuen Produkte so beschaffen
sind, dass sie die gesetzlichen Anforderungen und Kunden-
anforderungen erfüllen. Dieses Verfahren berücksichtigt
ebenfalls Patente, falls anwendbar.

4.3.2 Rezeptur, Produktionsverfahren, Prozessparameter und die


Erfüllung von Produktanforderungen sind festgeschrieben
und durch Probeläufe und/oder durch Produktprüfungen
sichergestellt.

4.3.3 Wenn erforderlich, werden Tests zur Haltbarkeit oder ver-


gleichbare Prozesse unter Berücksichtigung von Rezeptur,
Verpackung, Herstellungs- und Deklarationsangaben durch-
geführt. Auf dieser Grundlage werden Mindesthaltbarkeits-
zeiten ermittelt.

© IFS, Oktober 2013


58 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

4.3.4 Das Unternehmen stellt bei der Produktentwicklung eines


Lebensmittels sicher, dass sensorischen Prüfungen durchge-
führt und die Ergebnisse dieser Prüfungen überprüft werden
und daraufhin entsprechend gehandelt wird.

4.3.5 Es ist ein Verfahren implementiert welches sicherstellt, dass


die Kennzeichnung/Deklaration aller existierenden und neuen
Produkte der aktuellen Gesetzgebung der Bestimmungs-
länder sowie den Kundenanforderungen entsprechen.

4.3.6 Zubereitungsempfehlungen und/oder Anwendungshinweise


für das Produkt sind festgelegt; ebenfalls in Bezug auf Kun-
denzufriedenheit und -sicherheit, wo angemessen. Sofern
festgelegt, werden Kundenanforderungen mit einbezogen.

4.3.7 Der Verlauf und das Ergebnis der Produktentwicklung sind


anhand von Aufzeichnungen nachvollziehbar.

4.4 Einkauf

4.4.1 Das Unternehmen lenkt Einkaufsprozesse um sicherzustel-


len, dass alle extern bezogenen Materialien und Dienstleis-
tungen, die einen Einfluss auf Produktsicherheit und -quali-
tät haben, den Anforderungen entsprechen.

4.4.2 Es liegt ein Verfahren zur Zulassung und Überwachung von


Lieferanten (intern und extern) vor.

4.4.3 Das Verfahren zur Zulassung und Überwachung beinhaltet


klare Bewertungskriterien, wie z. B.: Audits, Analysenzertifi-
kate, Lieferantenzuverlässigkeit, Reklamationen sowie gefor-
derte Leistungsstandards basierend auf einer Risikobewer-
tung.
Wenn ein IFS Standard für die Produktkategorie existiert (IFS
Food, IFS HPC, IFS PACsecure), so ist der Lieferant des (Food,
HPC oder Verpackung) Produktes, der für das Unternehmen
arbeitet, nach IFS zertifiziert, es sei denn der Kunde hat aus-
drücklich andere Konditionen akzeptiert.

4.4.4 Das Unternehmen besitzt ein (internes oder externes) risiko-


basiertes System, um die Herkunftsgebiete der beschafften
Produkte zu überwachen.

4.4.5 Lieferanten werden regelmäßig überprüft, um Risiken zu


identifizieren und zu lenken. Alle Überprüfungen und die
daraus resultierende Maßnahmen sind zu dokumentieren.

4.4.6 Die beschafften Produkte werden gemäß den vorliegenden


Spezifikationen und, risikobasiert, auf Authentizität geprüft.
Der Prüfplan berücksichtigt mindestens die folgenden Krite-
rien: Produktanforderungen und Lieferantenstatus (gemäß
der Lieferantenbewertung).

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 59

4.4.7 Im Fall von Eigenmarken ist für Produktlieferanten, in Über-


einstimmung mit den Kundenanforderungen, ein System
zur Lieferantenzulassung vorhanden.

4.5 Produktverpackung

4.5.1 Das Unternehmen stellt sicher, dass für alle Verpackungen


detaillierte Spezifikationen vorliegen, die mit den aktuellen
rechtlichen Bestimmungen der Bestimmungsländer der Pro-
dukte übereinstimmen.

4.5.2 Wo Verpackungsmaterialien die Produktsicherheit gefährden


könnten, stellen die Lieferanten Konformitätserklärungen
zur Verfügung, die die Übereinstimmung mit den rechtlichen
Vorgaben bestätigen. Wenn keine spezifischen rechtlichen
Bestimmungen anwendbar sind, liegen Nachweise über die
Eignung des Verpackungsmaterials für den Verwendungs-
zweck vor. Dies gilt für Verpackungsmaterialien, die negati-
ven Einfluss auf Rohmaterialien/Bestandteile, Zwischener-
zeugnisse und Endprodukte haben könnten.

4.5.3 Wo der Kunde oder die Gesetzgebung eine Änderung der


Verpackung fordert, muss das Unternehmen sicherstellen,
dass der Lieferant die Verpackung prüft und dass das Pro-
dukt den gesetzlichen und/oder Kundenanforderungen ent-
spricht. Der Lieferant prüft regelmäßig die Verwendung der
korrekten Verpackung und führt hierüber Aufzeichnungen.
Das Unternehmen stellt sicher, dass diese Überprüfungen
durchgeführt werden.

4.5.4 Wo der Kunde oder die Gesetzgebung eine Änderung der


Verpackung fordert, muss das Unternehmen sicherstellen,
dass der Lieferant die Kennzeichnung anpasst um diese
Änderungen zu erfüllen Die Kennzeichnung/Deklaration ist
lesbar, unverwischbar und stimmt mit den vereinbarten Kun-
denspezifikationen (inklusive z. B. Haltbarkeit) überein. Die
Kennzeichnung wird regelmäßig überprüft und die Überprü-
fung dokumentiert.

4.6 Rückverfolgbarkeit (inkl. GVO und Allergene)

4.6.1 KO Nr. 4: Es liegt ein System zur Rückverfolgung vor, das die
volle Identifikation der Produkte ermöglicht. Die Kennzeich-
nung der Produkte erfolgt in der Form, das eine komplette
Rückverfolgbarkeit erlaubt.
Das System zur Rückverfolgbarkeit sowie dazugehörige Auf-
zeichnungen gewährleisten eine lückenlose Rückverfolgbar-
keit vom Lieferanten (definierte Chargenmenge) bis zu Anlie-
ferung beim Kunden.

© IFS, Oktober 2013


60 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

4.6.2 Das Rückverfolgbarkeitssystem wird regelmäßig, mindes-


tens jährlich und bei jeder Änderung des Rückverfolgbar-
keitssystems getestet. Der Test verifiziert die Rückverfolg-
barkeit in beide Richtungen (vom gelieferten Produkt zur
Rohware und umgekehrt) und beinhaltet auch die Mengen-
prüfung. Die Testergebnisse werden aufgezeichnet.

4.6.3 Werden vom Kunden Rückstellmuster gefordert, stellt das


Unternehmen sicher, dass der Lieferant repräsentative Rück-
stellmuster der hergestellten Charge identifiziert und bis
zum Verfallsdatums der Endprodukte angemessen aufbe-
wahrt oder, falls gefordert, auch für eine längere Periode.
Das Unternehmen erhält eine Liste über alle hergestellten
Chargen, welche durch die Handelstätigkeiten gehandelt
werden und bewahrt diese auf.

4.7 Logistische Aktivitäten


4.7.1 Wenn ein Unternehmen eine Spedition oder einen Lager-
dienstleister beauftragt, sind alle relevanten Anforderungen
zur Absicherung der Produktsicherheit und -qualität eindeu-
tig in einem Dienstleistungsvertrag festgeschrieben oder der
Dienstleister ist nach IFS Logistics zertifiziert.

4.7.2 Falls ein Unternehmen ein eigenes Lager besitzt oder Trans-
portdienstleistungen anbietet und dies mit im IFS Zertifizie-
rungsbereich ausweisen möchte, ist eine IFS Logistics Zerti-
fizierung (Kombi-Audit mit IFS Logistics Checkliste)
erforderlich, es sei denn, der Kunde hat andere Bedingungen
akzeptiert.

5 Messungen, Analysen, Verbesserungen

5.1 Interne Audits

5.1.1 KO Nr 5: Wirksame interne Audits werden gemäß eines fest-


gelegten Auditprogrammes durchgeführt und decken min-
destens alle Anforderungen des IFS Standards ab. Erfas-
sungsbereich und Häufigkeit der internen Audits werden
mittels Gefahrenanalyse und Bewertung der damit zusam-
menhängenden Risiken bestimmt.

5.1.2 Interne Audits von Tätigkeiten, die kritisch für die Produkt-
sicherheit, Produktspezifikationen sowie eigene Dienstleis-
tungen sind, werden mindestens einmal jährlich durchge-
führt.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 61

5.1.3 Die Auditoren sind sachkundig und stehen in keiner Abhän-


gigkeitsbeziehung zum auditierten Bereich.

5.1.4 Die Unternehmensleitung und die in den Bereichen verant-


wortlichen Personen werden über die Auditergebnisse infor-
miert. Erforderliche Korrekturmaßnahmen und ein Termin-
plan für die Umsetzung sind festgelegt und dokumentiert
und werden allen betroffenen Mitarbeitern kommuniziert

5.1.5 Es ist dokumentiert, wie und zu welchem Zeitpunkt, die aus


den internen Audits resultierenden Korrekturmaßnahmen
verifiziert werden. Aufzeichnungen von Verifizierungsmaß-
nahmen sind verfügbar.

5.2 Produktanalysen

5.2.1 Die Einhaltung spezifizierter Produktanforderungen, Testme-


thoden inkl. rechtlicher Bestimmungen und Spezifikationen
wird durch geeignete Verfahren sichergestellt. Hierfür wer-
den erforderliche mikrobiologische, physikalische und che-
mische Analysen intern durchgeführt und/oder extern in
Auftrag gegeben.

5.2.2 KO Nr. 6: Wo vom Kunden spezielle Analysen gefordert wer-


den, sind diese in einem Prüfplan festgeschrieben und wer-
den gemäß den Vorgaben durchgeführt. Die Analysenergeb-
nisse liegen im Unternehmen vor.

5.2.3 Analysen, die für die Lebensmittelsicherheit relevant sind,


werden vorzugsweise in Laboren durchgeführt, die geeig-
nete akkreditierte Programme/Methoden anbieten (ISO 17025).
Werden diese Analysen durch ein eigenes oder ein Labor
durchgeführt, das keine geeigneten akkreditierten Pro-
gramme/Methoden durchführt, werden die Ergebnisse regel-
mäßig durch Labore verifiziert, die diese Programme/Metho-
den (ISO 17025) verwenden.

5.2.4 Es liegt ein Prüfplan auf Basis einer Gefahrenanalyse vor,


der die Handelstätigkeiten, den Produktionsprozess der Lie-
feranten, incl. Rohmaterial/Bestandteilen Halbfertig- und
Fertigprodukte sowie Verpackungsmaterialien abdeckt. Die
Prüfergebnisse dokumentiert

5.2.5 Analysenergebnisse werden unverzüglich ausgewertet. Im


Falle von unbefriedigenden Ergebnissen bewertet das Unter-
nehmen deren Signifikanz und informiert die Kunden ent-
sprechend. Geeignete Korrekturmaßnahmen werden immer
eingeführt. Die Analysenergebnisse sind regelmäßig hin-
sichtlich Trends auszuwerten. Weist die Trendanalyse auf
potentielle Probleme hin, die auftreten könnten, muss das
Unternehmen Korrekturmaßnahmen durchführen.

© IFS, Oktober 2013


62 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

5.2.6 Auf Grundlage interner oder externer Informationen über


Produktrisiken, die einen Einfluss auf die Produktsicherheit
und/oder Qualität (inkl. Verfälschung und Betrug) haben
könnten, aktualisiert das Unternehmen den Kontrollplan
und/oder ergreift jede geeignete Maßnahme um den Ein-
fluss auf die fertigen Produkte zu kontrollieren.

5.3 Produktsperrung und -freigabe

5.3.1 Als Teil des Notfallverfahrens (Krisenmanagement-System)


hat das Unternehmen sichergestellt, dass der Lieferant Sys-
teme zur Identifizierung und Kontrolle nichtkonformer Pro-
dukte eingeführt hat und dass es tragfähige Quarantäne-
Verfahren (Sperrung) gibt für den Fall, dass nicht konforme
Produkte identifiziert werden. Das Unternehmen hat sicher-
zustellen, dass nur Produkte und Materialien an den Kunden
ausgeliefert werden, die den Produktanforderungen entspre-
chen.

5.4 Umgang mit Beanstandungen/Reklamationen von


Behörden und Kunden
5.4.1 Es ist ein System zum Umgang mit Produktbeanstandungen
und Produktreklamationen eingeführt.

5.4.2 Alle Beanstandungen/Reklamationen werden durch fach-


kundiges Personal bewertet. Sind diese berechtigt, werden
angemessene Maßnahmen so schnell wie möglich eingelei-
tet.

5.4.3 Beanstandungen/Reklamationen werden ausgewertet, um


vorbeugende Maßnahmen einzuleiten die das Wiederauftre-
ten der Abweichung verhindern.

5.4.4 Die Reklamationsauswertung wird den entsprechenden Ver-


antwortlichen und der Unternehmensleitung bekannt gemacht.

5.5 Umgang mit Vorfällen, Produktrücknahme,


Produktrückruf
5.5.1 Ein dokumentiertes Verfahren für das Management von Vor-
fällen und möglichen Notfallsituationen mit Einfluss auf Pro-
duktsicherheit, -rechtmäßigkeit und -qualität ist definiert.
Dieses Verfahren ist implementiert und wird gepflegt. Es
umfasst mindestens die Benennung und Training eines Kri-
senstabs, eine Notrufnummernliste, gegebenenfalls eine
juristische Beratung, Erreichbarkeiten, Kundeninformatio-

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 63

nen und einen Kommunikationsplan inklusive der Informa-


tion an die Verbraucher.

5.5.2 KO Nr. 7: Ein wirksames Verfahren zur Rücknahme und zum


Rückruf jeglicher Erzeugnisse ist eingeführt. Dies stellt
sicher, dass betroffene Kunden schnellstmöglich informiert
werden. Dieses Verfahren beinhaltet die eindeutige Rege-
lung von Verantwortlichkeiten.

5.5.3 Aktuelle Notrufinformationen (z. B.: Namen und Telefonnum-


mern von Lieferanten, Kunden und von zuständigen Behör-
den) sind vorhanden. Ein Mitarbeiter des Unternehmens, der
die Befugnis hat den Prozess des Umgangs mit Vorfällen,
Produktrücknahme und -rückruf einzuleiten, ist ständig
erreichbar.

5.5.4 Das Verfahren für Rücknahmen wird intern regelmäßig min-


destens einmal jährlich getestet, hinsichtlich seiner Prakti-
kabilität, Wirksamkeit und zeitnahen Umsetzung. Der Test
erfolgt so, dass die Wirksamkeit der Umsetzung und die
Funktionalität überprüft werden.

5.6 Umgang mit nichtkonformen Produkten

5.6.1 Es liegt ein Verfahren für die Handhabung von allen fehler-
haften Produkten vor.

5.6.2 Das Verfahren für die Handhabung von allen nichtkonformen


Produkten enthält mindestens:
– die Isolierung/das Sperrverfahren
– die Gefahrenanalyse und Bewertung der damit zusam-
menhängenden Risiken,
– die Identifikation (z. B. Kennzeichnung),
– die Entscheidung über die weitere Verwendung (z. B.: Frei-
gabe, Nachbearbeitung/Nachbehandlung, Sperrung, Qua-
rantäne, Rückweisung/Entsorgung),
– Informationen über die Prozesskette,
– Klare Festlegung der Mitarbeiterverantwortung.

5.6.3 Die Verfahren für den Umgang mit nichtkonformen Produk-


ten werden von allen betroffenen Mitarbeitern verstanden.

5.6.4 Liegen Nichtkonformitäten vor, werden durch den Broker


schnellstmöglich Korrekturen bei dem betreffenden Herstel-
ler veranlasst, um die Erfüllung der Produktanforderungen
sicherzustellen.

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64 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

5.6.5 Entsprechen bereits verpackte Produkte oder Verpackungs-


materialien für Eigenmarken des Handels nicht den Spezifi-
kationen, dürfen diese nicht in den Verkehr gebracht werden.
Ausnahmen sind schriftlich mit dem Vertragspartner verein-
bart.

5.7 Korrekturmaßnahmen

5.7.1 Es existiert ein Verfahren zur Erfassung und Analyse von


Nichtkonformitäten mit dem Ziel, durch Vorbeuge- und/oder
Korrekturmaßnahmen Wiederholungen zu verhindern.

5.7.2 KO Nr 8: Korrekturmaßnahmen werden schnellstmöglich


sowie eindeutig formuliert, dokumentiert und ergriffen, um
ein erneutes Auftreten der Nichtkonformität zu vermeiden.
Die Verantwortlichkeiten und die zeitnahen Fristen für die
Korrekturmaßnahmen sind eindeutig definiert. Die Doku-
mentation wird sicher aufbewahrt und ist leicht zugänglich.

5.7.3 Die Durchführung der eingeleiteten Korrekturmaßnahmen


wird dokumentiert und deren Wirksamkeit überprüft.

6 Food-/Produktschutz Bewertung
6.1 Das Unternehmen hat sicherzustellen, dass die Verantwort-
lichkeiten des Lieferanten hinsichtlich des Produktschutzes
eindeutig definiert sind.

6.2 Das Unternehmen hat sicherzustellen, dass die Lieferanten


eine Gefahrenanalyse und eine Bewertung der verknüpften
Risiken zum Produktschutz durchgeführt und dokumentiert
haben. Basierend auf dieser Bewertung und auf gesetzlichen
Anforderungen sind die für die Sicherheit kritischen Berei-
che zu identifizieren.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 65

ANLAGE 1: Glossar/Definitionen
Definitionen, die nicht in diesem Glossar erwähnt sind, können in den
dazugehörigen Verordnungen und Richtlinien nachgelesen werden. Im
Bezug auf die in diesem vorliegenden Dokument verwendeten Begriffe,
werden folgende Definitionen verwendet und respektiert.

Allergen (EU) Ein Allergen ist eine Substanz, die eine allergische Reaktion in einem Teil der
Bevölkerung auslösen kann. Deklarationspflichtige Allergene sind:
– Glutenhaltiges Getreide (d. h. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Dinkel, Kamut
oder Hybridstämme davon) sowie daraus hergestellte Erzeugnisse
– Krebstiere und Krebstiererzeugnisse
– Eier und Eierzeugnisse
– Fisch und Fischerzeugnisse
– Erdnüsse und Erdnusserzeugnisse
– Soja und Sojaerzeugnisse
– Milch und Milcherzeugnisse (einschließlich Laktose)
– Schalenfrüchte, d. h. Mandel (Amygdalus communis L.), Haselnuss (Corylus
avellana), Walnuss (Juglans regia), Kaschunuss (Anacardium occidentale),
Pecannuss (Carya illinoiesis (Wangenh.) K. Koch), Paranuss (Bertholletia
excelsa), Pistazien (Pistacia vera), Macadamianuss und Queenslandnuss
(Macadamia ternifolia) sowie daraus hergestellte Erzeugnisse
– Sellerie und Sellerieerzeugnisse
– Senf und Senferzeugnisse
– Sesamsamen und Sesamsamenerzeugnisse
– Schwefeldioxid und Sulfite in einer Konzentration von mehr als 10 mg/kg oder
10 mg/l, als SO2 angegeben.
– Lupinen und daraus gewonnene Erzeugnisse
– Weichtiere und daraus gewonnene Erzeugnisse Richtlinie 2007/68/EG der
Kommission vom 27. November 2007 zur Änderung von Anhang 3 der Richt-
linie 2000/13/EG des Europäischen Parlaments und des Rates hinsichtlich
bestimmter Lebensmittelzutaten
Allergen (US) In den Vereinigten Staaten sind acht Hauptallergene anerkannt, gemäß des 2009
U. S. Food and Drug Administration (FDA) Model Food Code, Definitionen,
Seite 12.
(1) „Hauptlebensmittelallergen“ bedeutet:
(a) Milch, Ei, Fisch (wie zum Beispiel Barsch, Flunder, Kabeljau und ein-
schließlich Krustentiere wie Krabbe, Hummer oder Garnele), echte Nüsse
(wie zum Beispiel Mandel, Pekanuss oder Walnuss), Weizen, Erdnuss und
Soja,
(b) Ein Lebensmittelinhaltsstoff, der Protein enthält, das aus einem Lebens-
mittel gemäß Unterparagraph (1) (a) dieser Definition gewonnen wurde.
(2) „Hauptlebensmittelallergen“ schließt nicht ein:
(a) Jegliche hochraffinierten Öle, die aus einem Lebensmittel gemäß Unter-
paragraph (1) (a) dieser Definition gewonnen wurden und jegliche Inhalts-
stoffe, die aus diesem hochraffinierten Öl gewonnen werden, oder
(b) Jegliche Inhaltsstoffe, die vom Petitions- oder Benachrichtigungsprozess
ausgeschlossen sind, wie im Food Allergen Labelling and Consumer
Protection Act of 2004 (108–282) angegeben.
Audit Ein Audit ist eine systematische unabhängige Untersuchung, um festzustellen,
ob die qualitätsbezogenen Tätigkeiten und damit zusammenhängenden Ergeb-
nisse den geplanten Anforderungen entsprechen, und ob diese Anforderungen
tatsächlich verwirklicht und geeignet sind, die Ziele zu erreichen.
Authentizität Zustand authentisch zu sein, wahrheitsgemäß. Es beinhaltet die Rechtmäßigkeit
sowie Sicherheits- und Qualitätsaspekte.
Begutachter (für Von einer Akkreditierungsstelle eingesetzte Person, die allein oder als Teil eines
Akkreditierungsstellen) Begutachtungsteams eine Konformitätsbewertungsstelle (Zertifizierungsstelle)
begutachtet.

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66 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Betriebsstätte Standort eines Unternehmens


Broker Der IFS Broker Standard gilt für Personen oder Unternehmen, unabhängig
davon, ob sie Besitzer der Produkte sind oder nicht, welche aber typischer Weise
keinen physischen Besitz der Produkte übernehmen (z. B. die weder Lagerhallen,
Verpackungsstationen oder Fuhrparks besitzen, aber juristische Personen mit
Briefkästen, Büros, etc. sind).
Dies sind typischerweise Dienstleistungen von:
– Broker/Mittelsmann: Person oder Unternehmen, der/das als Agent für andere
tätig ist, um Kontrakte zu verhandeln, Einkaufen oder Verkaufen, in Gegenleis-
tung eines Honorars oder einer Provision.
– Handelsagent/-agentur: Person oder Unternehmen, der/das durch einen
Produzenten authorisiert oder bevollmächtigt ist, diese Produkte in einem
bestimmten Gebiet zu vertreiben oder zu verkaufen; welcher aber sein eigenes
Geschäft betreibt, Eigentümer der Ware ist und nicht als Agenten für einen
Auftraggeber fungiert.
– Händler/Kaufmann: Person oder Unternehmen, dessen Geschäftsfeld den
Einkauf, Verkauf oder den Tauschhandel umfasst.
– Importeur: Person oder Unternehmen, welcher/welches Produkte aus einem
Land an einen anderen Ort/Land bringt, mit dem Zweck des Verkaufs.
CP – Control point Lenkungspunkt (CP): Ein Prozesspunkt, der durch Maßnahmen mittels Messung,
Tests, Prüfungen und/oder Inspektionen die Lebensmittelsicherheit gewährleis-
tet. Ein CP kann als OPRP (Operational Prerequisite Program), wie in ISO 22000
definiert, angesehen werden.
CCP – Critical Control Kritischer Lenkungspunkt (CCP): Eine Stufe, auf der es möglich und von ent-
Point scheidender Bedeutung ist, eine Gefahr für die Lebensmittelsicherheit zu
verhüten oder auszuschalten oder sie auf ein annehmbares Maß zu verringern.
Endverbraucher Der letzte Verbraucher eines Lebensmittels, der das Lebensmittel nicht im
Rahmen der Tätigkeit eines Lebensmittelunternehmens verwendet.
Fließdiagramm Eine systematische Darstellung der Prozessschritte oder der Betriebsablauffolge,
die bei der Brokerdienstleistung für ein bestimmtes Produkt angewandt wird.
GVO „genetisch veränderter Organismus“ (GVO): ein Organismus mit Ausnahme des
Menschen, dessen genetisches Material so verändert worden ist, wie es auf
natürliche Weise durch Kreuzen und/oder natürliche Rekombination nicht
möglich ist.
HACCP System Ein System, das Gefahren, die für die Produktsicherheit signifikant sind, identifi-
ziert, bewertet und beherrscht.
Hazard Ein in einem Produkt vorhandenes biologisches, chemisches oder physikalisches
Agens oder ein Zustand dieses Produktes, der sich schädlich auf die Gesundheit
auswirken kann.
Hazard analysis Der Vorgang des Sammelns, Aus- und Bewertens von Informationen über
Gefahren und Situationen, die diese hervorrufen können, um zu entscheiden,
welche für die Produktsicherheit bedeutend sind und daher in der Risikoanalyse/
HACCP-Plan einzubeziehen sind.
Head office assessment Begutachtung der Leitung (Zentrale) der Konformitätsbewertungsstelle.
(for accreditation bodies)
HPC Haushalts- und Körperpflegeprodukte
Integrity Program Ein vom IFS eingeführtes Programm:
– als präventive Maßnahme zur Überwachung der Leistung von Auditoren,
Zertifizierungsstellen und auditierten Unternehmen,
– zur Bearbeitung und Aufklärung jeglicher Beschwerden, die an den IFS
gerichtet werden.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 67

Internes Audit Allgemeiner Auditprozess für alle Aktivitäten eines Unternehmens. Durchgeführt
von oder im Auftrag des Unternehmens zu internen Zwecken.
Interne Auditierung ist eine unabhängige, objektive Kontroll- und Beratungsakti-
vität, die darauf ausgerichtet ist einen zusätzlichen Wertezuwachs zu liefern und
die Arbeitsabläufe eines Unternehmens zu verbessern. Das Interne Audit hilft
einem Unternehmen durch eine systematische, disziplinierte Vorgehensweise
zur Evaluierung und Verbesserung der Wirksamkeit des Risikomanagements, der
Kontrollen und der Steuerungsprozesse seine Zielstellungen zu erreichen.
Kalibrierung Kalibrierung ist die Überprüfung von Messgeräten, für die es keine gesetzlichen
Vorgaben gibt. Vergleich von Messungen eines Prüfmittels mit den Werten eines
genaueren Normals nach einem dokumentierten Verfahren mit dem Ziel,
Abweichungen zu erkennen und aufzuzeichnen. Dabei wird die Einhaltung vor-
gegebener Toleranzen überprüft und gegebenenfalls ein Abgleich durchgeführt.
Kontamination Eine Vermischung, Verschmelzung oder Durchdringung in Lebensmitteln oder im
Lebensmittelumfeld. Die Kontamination umfasst: physikalische, chemische,
biologische Kontamination. Kontamination bedeutet auch die Wechselwirkung
von Verpackungen untereinander.
Korrektur Korrektur ist eine Maßnahme zur Beseitigung eines festgestellten Fehlers.
Korrekturmaßnahme Ist eine Maßnahme zur Beseitigung der Ursache einer festgestellten Nichtkonfor-
mität oder anderer unerwünschter Situationen, um deren Wiederkehr vorzubeu-
gen.
Kunde Ein Kunde ist ein Unternehmen oder eine Person, an die Produkte sowohl als
Endprodukt oder Zwischenprodukt verkauft werden (= Konsument/Verbraucher
und Kunde), an den die Brokerdienstleistungen verkauft werden.
Lieferant Ein Lieferant bietet Produkte und/oder Dienstleistungen für Kunden an.
Nichtkonformität Nichterfüllung einer spezifischen Anforderung. Nichtkonformität wird vergeben
bei der Nichteinhaltung von Gesetzesvorgaben, Gefahr für die Produktsicherheit,
internen Fehlfunktionen oder Nichteinhaltung von Kundenbelangen. Im IFS ist
eine Nichtkonformität definiert als Major oder KO-Anforderung, die mit D
bewertet wurde.
Produkt Ein Produkt ist das Ergebnis von Tätigkeiten und Prozessen. Produkte beinhalten
Dienstleistungen.
Produktanforderung Produktanforderung beinhaltet: Produktsicherheit, Produktqualität, Produkt-
legalität, Prozess und Spezifikation.
Produktentwicklung Die Erschaffung von Produkten mit neuen oder anderen Eigenschaften, die neue
oder zusätzliche Vorteile für den Kunden bieten. Produktentwicklung kann
Änderungen/Modifikationen eines bestehenden Produktes oder seiner Präsen-
tation/Verpackung, oder die Entwicklung eines gänzlich neuen Produktes mit
neuer Rezeptur umfassen, welches einen neu definierten Kunden bedient, der
eine Marktlücke nutzen möchte. Im IFS Standard gelten die Anforderungen zur
Produktentwicklung auch, wenn nur eine Produktänderung vorgenommen wird,
neue Verpackungsmaterialien verwendet werden oder wenn Änderungen des
Produktionsprozesses erfolgen.
Produktgruppe Gruppierung von Produkten aufgrund ähnlicher Eigenschaften oder rechtlicher
Anforderungen (z. B. Milchprodukte, Fleischprodukte, kosmetische Produkte).
Produktrücknahme Ist jede Maßnahme, mit der verhindert werden soll, dass ein gefährliches
Produkt vertrieben, ausgestellt oder dem Verbraucher angeboten wird.
Produktrückruf Ist jede Maßnahme, die auf Erwirkung der Rückgabe eines dem Verbraucher
vom Hersteller oder Händler bereits gelieferten oder zur Verfügung gestellten
gefährlichen Produkts abzielt.

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68 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Produktschutz (Food Food defense (Produktschutz) ist ein Oberbegriff, der von der US Food and Drug
defense) Administration (FDA), dem United States Department of Agriculture (USDA),
dem Department of Homeland Security (DHS) etc. verwendet wird um Tätigkei-
ten abzugrenzen, die mit dem Schutz der nationalen Lebensmittelbeschaffung
vor beabsichtigten oder vorsätzlichen Tätigkeiten der Kontamination oder
Verfälschung/Sabotage zusammenhängen. Dieser Begriff umfasst andere
ähnliche Begriffe (z. B. Bioterrorismus (BT), Counterterrorismus (CT) etc.).
Der USDA Lebensmittelsicherheits- und Kontrollservice definiert food defense
(Produktschutz) als „Schutz von Lebensmitteln vor absichtlicher Verfälschung
durch biologische, chemische, physikalische oder radiologische Mittel.“
Für Non-Food Produkte gleichermaßen anwendbar.
Reviewer Person der Zertifizierungsstelle, die für die Bewertung der IFS Auditberichte vor
der Zertifizierungsentscheidung zuständig ist.
Die Aufgaben des Prüfers sind mindestens:
– Prüfung der allgemeinen Konsistenz der Auditberichte.
– Prüfung ob die Auditberichte vollständig sind (z. B. Pflichtfelder, etc.).
– Prüfung ob die Feststellung gut beschrieben und ob die Begründungen
relevant sind.
– Prüfung ob die Korrekturmaßnahmen, die vom auditierten Unternehmen
vorgeschlagen wurden, durch den Auditor (oder durch einen Vertreter der
Zertifizierungsstelle) validiert wurden und ob sie relevant sind.
Die Überprüfung ist zu dokumentieren.
Rezeptur Vollständige Beschreibung der Mengen und Qualitäten von Rohmaterialien,
die, wie in der Kundenspezifikation gefordert, zur Verarbeitung des Produktes
verwendet werden. Die Rezeptur kann auch technologische Parameter und
spezifische „Kenntnisse“ des Prozesses beinhalten.
Risiko Ist eine Funktion der Wahrscheinlichkeit einer die Gesundheit beeinträchtigen-
den Wirkung und der Schwere dieser Wirkung als Folge der Realisierung einer
Gefahr.
Risikobewertung Ein ganzheitliches Verfahren der Risikoidentifizierung, Risikoanalyse und Risiko-
bewertung.
Risikomanagement Koordinierte Aktivitäten zur Leitung und Kontrolle einer Organisation im Hinblick
(Non-Food) auf das Risiko.
Rückverfolgbarkeit Fähigkeit ein Produkt durch alle Stufen der Produktion, Verarbeitung und
Distribution zu verfolgen.
Unternehmensleitung Leitendes Management
Services Siehe Definition zu „Produkt“
System Zusammenstellung von zusammenhängenden oder interagierenden Elementen.
System ist eine geplante, nachhaltig strukturierte Vorgehensweise. Je nach
Komplexität ist eine Dokumentation zu empfehlen.
Ein System beinhaltet: Dokumentation, Verfahrensbeschreibung, Kontrolle/Über-
wachung, Korrekturmaßnahmen, Plan der Betriebsstätte.
Transport Transport ist die Bewegung von Waren von einer Stelle zur einer anderen.
Überwachung Die Durchführung einer geplanten Folge von Beobachtungen oder Messungen
(Monitoring) von Kontrollparametern um zu bewerten ob ein CCP unter Kontrolle ist.
Siehe auch Codex Alimentarius, Allgemeine Grundsätze der Lebensmittel-
hygiene, Leitlinien zur Anwendung des HACCP-Systems, Abschnitt 9.
Unternehmen Allgemeine Organisation (wogegen die Betriebsstätte eine Einheit des Unter-
nehmens ist)
Validierung Bestätigung durch die Bereitstellung objektiver Nachweise, dass die Anforderun-
gen für den spezifisch vorgesehenen Gebrauch oder die Anwendung erfüllt sind.
Verifizierung Das Bestätigen aufgrund einer Untersuchung und durch Bereitstellung eines
objektiven Nachweises, dass festgelegte Forderungen erfüllt worden sind.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 69

Verfahren Verfahren ist die festgelegte Art und Weise, eine Tätigkeit auszuführen. Die
Festlegung erfolgt in einer Verfahrensanweisung oder Prozessbeschreibung
(z. B. Fließdiagramm).
Witness Begutachtung Begutachtung der Konformitätsbewertungsstelle bei der Durchführung von
(durch Akkreditierungs- Konformitätsbewertungen im Rahmen ihres Akkreditierungsbereiches.
stellen)
Witness Audit, vor der Der Auditor, der beobachtet wird, muss von einem Witness-Beobachter der
Anmeldung eines Auditors Zertifizierungsstelle während des kompletten IFS-Audits begleitet werden um
zur Prüfung (Food, HPC seine/ihre Kompetenz zu evaluieren. Der Beobachter darf nicht Teil des Audit-
oder IFS PACsecure) teams sein.
Der Beobachter muss dieselben Anforderungen wie für Trainer erfüllen (für den
jeweiligen Standard) oder muss als IFS (PACsecure oder Food oder HPC) Auditor
zugelassen sein.
Dieses Witness-Audit ist ein Produktsicherheitsaudit (bezüglich Verpackungs-
materialien oder Lebensmittel oder HPC Produkten, abhängig vom Produkt-
standard, für den der Auditor zugelassen ist) und/oder ein Audit nach ISO 17065.
Auf dem Anmeldeformular (CV) für den Auditor (das danach zu den IFS Büros
gesendet wird), muss die Zertifizierungsstelle den Namen des Unternehmens,
das Auditdatum und den Namen des Beobachters angeben. Auf Anfrage müssen
Notizen dieses Witness-Audits verfügbar sein.
Witness audit, alle 2 Jahre Der Auditor, der beobachtet wird, muss von einem Witness-Beobachter der
durchzuführen, für Zertifizierungsstelle während des kompletten IFS Broker (oder IFS Food oder
zugelassene IFS Broker- IFS HPC oder IFS PACsecure oder ein anderer, GFSI anerkannter Standard für
Auditoren Broker) Audit, mit dem Ziel seine/Ihre Kompetenz zu evaluieren. Der Beobachter
darf nicht Teil des Auditteams sein.
Der Beobachter muss dieselben Anforderungen wie für Trainer erfüllen (für den
jeweiligen Standard, mit Teilnahme an einem IFS Broker Training) oder er muss
ein zugelassener IFS Auditor sein, der IFS Broker (IFS Food oder HPC oder IFS
PACsecure mit Teilnahme an einem IFS Broker Training) Audits durchführen darf.
Das Witness Audit muss ein IFS Broker oder IFS Food oder IFS HPC oder IFS
PACsecure Audit sein.
Der Name des Witness-Beobachters ist von der Zertifizierungsstelle in der
Teilnehmerliste im Auditbericht zu vermerken und auf Anfrage müssen Notizen
dieser Witness-Audits verfügbar sein.

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70 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

ANLAGE 2: Pflichtfelder, die vom Auditor


ausgefüllt werden müssen

Die folgenden Anforderungen, bei denen Pflichtfelder ausgefüllt wer-


den müssen, sollen zu einem aussagekräftigen und beschreibenden IFS
Auditbericht führen, auch dann, wenn das auditierte Unternehmen fast
alle IFS-Anforderungen erfüllt. Diese Angaben sind ein Mehrwert für
jeden Nutzer des Auditberichtes. Der Auditor ist dazu angehalten basie-
rend auf Informationen während des Audits und auch im Fall einer
A-Bewertung eine zusätzliche Begründung und/oder zusätzliche Hinter-
grundinformationen für diese speziellen IFS-Anforderungen zu liefern.

Die folgenden Punkte müssen auf jeden Fall beantwortet werden:

Teil des Auditberichtes Nummer der Zu ergänzende Pflichtangaben


IFS Broker v2 ** zusätzlich in Englisch zu beschreiben, wenn das Unternehmens-
Anforderung profil in einer anderen Sprache als Englisch geschrieben wurde.
Unternehmensprofil Erste Seite Der Auditor muss die folgenden Informationen bereitstellen:
des Audit- – Baujahr der Betriebsstätte,
berichtes – Die GLN (GS1) Nummer, wenn verfügbar.
– COID (IFS-Identifikationsnummer), im Falle eines Überwachungs-
audits,
– Falls bei bestimmtenTätigkeiten saisonale Pausen von mehr als
einer Woche vorliegen, spezifizieren Sie bitte den Zeitraum**,
– Name und Kontaktdaten (Telefon/Fax/E-Mail) der Kontaktperson
im Falle eines Notfalls (z. B. Rücknahme/Rückruf),
– Produktgruppen und Produkte per Produktgruppe die durch das
Unternehmen gehandelt werden
– Gesamtübersicht über die Unternehmensprozesse,**
– Wenn das auditierte Unternehmen zusätzliche logistische
und/oder wenn ein verarbeitendes Unternehmen zusätzlich
Handelsaktivitäten durchführt und beide Aktivitäten zertifizieren
lassen möchte, spezifizieren Sie bitte die Art der Aktivitäten,**
– Wie viele Mitarbeiter werden beschäftigt, nach Vollzeit-,Teilzeit-
beschäftigung (eigene Mitarbeiter, externe Unternehmen) und
Schichtarbeit aufgelistet**
– Anzahl und Namen der Sub-Unternehmen (Standorte) des
Unternehmens (wo sind sie gelegen, sind diese IFS zeritfiziert),
Angabe von Namen und Arten im Fall vonTeil-Prozessen, die
über Sub-Auftragsnehmer laufen und – wenn das auditierte
Unternehmen zusätzliche logistische Aktivitäten durchführt: von
den logistischen Dienstleistungen,**
– Standortfläche in m²,
– Status, ob das Unternehmen die Anforderungen zur Nutzung des
IFS Logos erfüllt, wie im IFS Auditprotokoll definiert.
– Wenn der Standort nach weiteren Normen/Standards zertifiziert
ist, bitte geben Sie die Namen der ormen/Standards an.
Produktsicherheits­ KO Nr. 2: Beschreibung des Risikomanagement-/HACCP-Plans und der
management 2.1.1 verfügbaren Fließdiagramme.
Vertragsvereinbarungen 4.1.1 Der Auditor muss folgende Informationen bereitsstellen:
– Anzahl der geprüften Kundenverträge,
– Welche Informationen wurden geprüft,
– Welche Methode.
Spezifikationen KO Nr. 3: Beschreibung der Spezifikation, die während des Audits geprüft
4.2.1.2 wurde.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 71

Teil des Auditberichtes Nummer der Zu ergänzende Pflichtangaben


IFS Broker v2 ** zusätzlich in Englisch zu beschreiben, wenn das Unternehmens-
Anforderung profil in einer anderen Sprache als Englisch geschrieben wurde.
Einkauf 4.4.7 Falls spezifische Kundenanforderungen für Fertig/Halbfertigerzeug-
nisse, die für Eigenmarken genutzt werden, vorliegen, ist eine
kurze Beschreibung zu liefern, wie die Kundenanforderungen auf
der Stufe der Vor-Lieferanten geprüft werden.
Verpackungsmaterial 4.5.1 Beschreibung welche Art von Verpackungsmaterial für die End-
produkte verwendet wird.
Rückverfolgbarkeit KO Nr. 5: Beschreibung:
4.6.1 – Des Rückverfolgbarkeitssystems und der Dokumentation der
Rückverfolgbarkeit im Unternehmen,
– Die detaillierten Ergebnisse des Rückverfolgbarkeitstests wäh-
rend des Audits sowie die Stichproben, die für diesenTest
verwendet wurden.
Der Rückverfolgbarkeitstest muss immer auf einem Produktmuster
beruhen, welches im Einzelhandel gekauft wurde, oder aber
zumindest durch den Auditor ausgesucht wurde, z. B. dann wenn
das „Produkt“ nicht an Endverbraucher aber an andere Kunden wie
Industriekunden abgegeben wird.
GVO 4.7.1 Der Auditor muss folgende Informationen bereit stellen:
– Arbeitet das Unternehmen mit Produkten die aus GVO bestehen,
GVO enthalten oder aus GVO hergestellt werden?
Interne Audits KO Nr. 6: Der Auditor muss folgende Informationen bereit stellen:
5.1.1 – WelcheTätigkeiten hat das Unternehmen als kritisch für die
Produktsicherheit und für die Produktspezifikationen identifiziert?
Produktanalysen KO Nr.7: Der Auditor muss folgende Informationen bereit stellen:
5.2.2 – Werden vom Kunden spezielle Analysen verlangt? Welche?
Beschwerde­ 5.4.1 Der Auditor muss folgende Informationen bereit stellen:
management – Bereich oder Indikator von Beschwerden, die von Kunden und
Behörden erhoben wurden.
– Bereich oder Indikator über Beschwerden bezüglich Fremd-
körper, die in Endprodukten gefunden wurden, spezifizieren Sie
die Art des Fremdkörpers.
Rücknahme/Rückruf KO Nr. 8: Der Auditor muss folgende Informationen bereit stellen:
5.5.2 – Wieviele Rücknahmen und Rückrufe wurden seit dem letzten
Audit durchgeführt?
– Was waren die Gründe für Rücknahmen und Rückrufe: Genaue
Angabe der Ursache bei Rückrufen und des Problems hinsichtlich
Produktsicherheit in Fällen von in Fällen eines Rückrufes.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 73

Teil 3: Anforderungen an Akkreditierungs-


stellen, Zertifizierungsstellen und
Auditoren

IFS Akkreditierungs- und Zertifizierungs-


verfahren

0 Einleitung
Die Zertifizierung nach dem IFS Broker ist eine Zertifizierung zur Fest-
stellung der Erfüllung rechtlicher und kundenspezifischer Anforderun-
gen in Bezug auf Prozesse und Dienstleistungen, um sicherzustellen,
dass die Handelstätigkeit zu sicheren, legalen und konformen Produk-
ten führt. Alle an der Zertifizierung beteiligten Stellen erfüllen die in
diesem Kapitel beschriebenen internationalen Regeln und Vorschriften
sowie die IFS-spezifischen Anforderungen. Teil 3 des IFS Standards
befasst sich hauptsächlich mit den Anforderungen an Akkreditierungs-
stellen, Zertifizierungsstellen und Auditoren.

1 Anforderungen an die Akkreditierungs-


stellen

1.1 Allgemeine Anforderungen

Die Akkreditierungsstellen erfüllen die in ISO/IEC 17011 „Konformitäts-


bewertung – Allgemeine Anforderungen an Akkreditierungsstellen, die
Konformitätsbewertungsstellen akkreditieren“ beschriebenen Anforde-
rungen und haben das MLA (Multilateral Agreement) für Produktzertifi-
zierungen der EA bzw. IAF unterzeichnet.

Mit Inkrafttreten erfüllen die Akkreditierungsstellen auch die GFSI-


Anforderungen zur Anwendung der ISO/IEC 17011:2004, auf die die
unten stehenden Anforderungen abgestimmt sind.

Um eine interaktive Kommunikation sicherzustellen, benennen die


Akkreditierungsstellen innerhalb ihrer Organisation eine IFS-Kontakt-
person.

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74 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

1.2 Schulung für den Akkreditierungsausschuss


(bzw. der kompetenten Person)
Die Mitarbeiter der Akkreditierungsstelle, die in IFS Broker-Akkreditie-
rungen involviert sind, verfügen über ausreichende Kenntnis des IFS
Broker-Standards, der entsprechenden normativen Dokumente und der
Handelsaktivitäten.

Die Akkreditierungsentscheidungen können nur auf Empfehlung einer


kompetenten Person bzw. des Akkreditierungsschusses erfolgen. Der/
die Verantwortliche bzw. mindestens ein Mitglied des Akkreditierungs-
ausschusses hat an einer vom IFS organisierten IFS Broker-Schulungs-
veranstaltung teilgenommen oder verfügt über ausreichendes Wissen,
das vom IFS bestätigt wurde. Handelt es sich um einen Ausschuss, ver-
mittelt das geschulte Ausschussmitglied den übrigen Mitgliedern die
notwendigen Informationen. Diese Informationen basieren auf den
Kernpunkten der Brokerschulung

1.3 Kompetenzen des Begutachters der Akkreditierungs-


stelle
Der/die Begutachter der Akkreditierungsstellen ist/sind im Rahmen der
Akkreditierung für folgende Aufgaben verantwortlich:
– Begleitung von IFS Broker-Auditoren bei angemeldeten IFS
Broker-Audits (Witness-Begutachtung),
– Begutachtung der Zentrale der Zertifizierungsstelle (Head-
Office-Begutachtung) nach Maßgabe des ISO/IEC 17065 sowie
der IFS-spezifischen Anforderungen,
– Begutachter müssen die Anforderungen des ISO/IEC 17065 und
des IFS erfüllen.

Witness-Begutachter müssen mindestens:


– an einer IFS Broker-Schulung teilgenommen haben oder über
ausreichendes Wissen, das vom IFS bestätigt wurde, verfügen,
– an einer HACCP-Schulung oder einer anderen Schulung bezo-
gen auf die Gefahrenanalyse und der Bewertung zusammen-
hängender Risiken teilgenommen haben,
– mindestens zwei Jahre Erfahrung in der Lebensmittel-, HPC-
oder Verpackungsindustrie haben.

Begutachter der Zentrale der Zertifizierungsstellen (Head-Office-Begut-


achter) müssen mindestens:
– spezifische Kenntnisse des IFS Broker-Standards haben,
– spezifische Kenntnisse der entsprechenden normativen Doku-
mente haben.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 75

1.4 Häufigkeit der Begutachtungen von Zertifizierungs-


stellen
Bei der Erst- sowie Folgebewertungen werden eine Begutachtung der
Zentrale und mindestens eine Witness-Begutachtung durchgeführt.

Während der Überwachung des Akkreditierungszyklus findet


– mindestens eine Begutachtung der Zentrale (Head Office
Assessment) pro Jahr,
– mindestens eine Witness-Begutachtung (Witness Assessment)
alle zwei (2) Jahre statt.
Anmerkung: Je nach Verfahrensregeln der Akkreditierungsstelle darf
der Zeitraum zwischen zwei (2) Begutachtungen maximal drei (3)
Monate vom oben genannten Zeitintervall abweichen.

Während der Begutachtung der Zentrale (Head Office Assessment) wer-


den die folgenden Dokumente abgefragt und bewertet:
– mindestens 10 % oder zwei Akten von IFS-Auditoren,
– mindestens zwei Akten von auditierten Betriebsstätten oder 2 %
der durchgeführten Audits
Bei aufeinander folgenden Witness-Begutachtungen (Witness Assess-
ments) wird die Akkreditierungsstelle nach Möglichkeit zwei verschie-
dene IFS-Auditoren der betreffenden Zertifizierungsstelle mit jeweils
unterschiedlichen Scopes begleiten.

1.5 Akkreditierung einer international tätigen


Zertifizierungsstelle
Die Witness-Begutachtungen (Witness Assessments) erfassen die typi-
schen Audithandlungen (einschl. internationaler Tätigkeiten und „criti-
cal locations“) der Zertifizierungsstelle. Wenn eine Akkreditierungsstelle
eine Begutachtung an Subunternehmer vergibt, dann hat die ausfüh-
rende Akkreditierungsstelle ebenfalls das MLA (Multilateral Agreement)
für Produktzertifizierungen der EA bzw. IAF unterzeichnet. Es gilt die IAF
GD 3 Cross Frontier Policy.

1.6 Bedingungen zur Wiedererlangung der


Akkreditierung nach Entzug oder Aussetzung
Falls die Akkreditierungsstelle eine Akkreditierung entzieht oder außer
Kraft setzt, stoppt die Zertifizierungsstelle die Durchführung von IFS
Broker-Audits und die Ausgabe von IFS Broker-Zertifikaten. Um die
Akkreditierung nach dem Entzug wieder zu erlangen, müssen die glei-
chen Bedingungen erfüllt sein wie für die Erstbegutachtung.

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76 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Falls die Akkreditierung außer Kraft gesetzt wurde, werden IFS und
Akkreditierungsstelle gemeinsam die Anforderungen festlegen, nach
denen die Aussetzung aufgehoben werden kann.

1.7 Übertragung der Zertifizierung

Falls eine Zertifizierungsstelle ihre Zertifizierungsaktivitäten auf eine


andere Stelle übertragen will, muss die neue Zertifizierungsstelle alle
gültigen IFS Broker-Zertifikate verifizieren, um festzustellen, ob weitere
Aktionen (z. B. Entzug kürzlich erteilter Zertifikate oder zusätzliche IFS-
Über- wachungsaudits) nötig sind.

2 Anforderungen an Zertifizierungsstellen
Zertifizierungsstellen, die IFS-Audits durchführen möchten, müssen die
nachfolgenden Regeln erfüllen. Das erforderliche Zulassungsverfahren
für Zertifizierungsstellen wird durch den IFS bereitgestellt.

2.1 ISO/IEC 17065 IFS Akkreditierungsverfahren

Die Zertifizierungsstelle ist durch eine von IAF bzw. EA anerkannte


Akkreditierungsstelle (siehe Kapitel 1) gemäß ISO/IEC 17065 für den
Scope des IFS Broker akkreditiert worden. Zertifizierungsstellen, die
sich im Prozess der IFS-Akkreditierung gemäß ISO/IEC 17065 befinden,
können bereits vor Erlangen ihres Akkreditierungsstatus die Witness-
Begutachtung(en) (Witness Assessment) organisieren und durchführen
lassen. Voraussetzung hierfür ist, dass sie den Nachweis erbringen,
dass sie einen Antrag auf Akkreditierung nach ISO/IEC 17065 gestellt
haben. Ist die Zertifizierungsstelle für IFS Food, aber ohne relevante
Akkreditierungserweiterung für IFS Broker, akkreditiert, darf das Akkre-
ditierungslogo nicht auf den Zertifikaten und auf anderen Dokumenten
verwendet werden.

Anmerkung: Falls die Akkreditierung nach ISO/IEC 17065 für den Audit-
bereich des IFS der Zertifizierungsstelle entzogen oder ausgesetzt
wurde, wird das gesamte Zertifizierungsverfahren gestoppt und die
Zertifizierungsstelle darf keine IFS-Zertifikate mehr ausgeben. Ab dem
Datum des Entzuges oder der Aussetzung darf die Zertifizierungsstelle
keine IFS-Zertifikate mehr ausstellen, selbst wenn die Audits bereits
durchgeführt wurden und sich noch im Zertifizierungsverfahren befin-
den (Überprüfung des Berichtes, Entscheidung über die Zertifizierung
usw.).

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 77

2.2 Vertragsabschluss mit dem Standardeigner des IFS


Nach Beantragung und Erteilung der IFS-Akkreditierung gemäß ISO/IEC
17065 und zwecks Genehmigung zur Durchführung von IFS-Audits
unterzeichnet die Zertifizierungsstelle einen Vertrag mit dem IFS, in dem
sie sich zur Einhaltung aller IFS-Anforderungen verpflichtet. Die Zertifi-
zierungsstelle ist nicht zur Durchführung von IFS-Audits berechtigt,
solange der endgültige Vertrag nicht unterzeichnet ist (ausgenommen
davon ist die Witness-Begutachtung im laufenden Akkreditierungsver-
fahren).

2.3 Zertifizierungsentscheidungen
Die Person, die für die Bewertung der Auditberichte zuständig ist (Re-
viewer), ist entweder ein zugelassener IFS Food oder HPC oder IFS
PACsecure Auditor, der an einem Brokerschulung teilgenommen hat,
ein IFS Trainer (für den dazugehörigen Standard und Teilnahme an
einem Brokerschulung) oder muss die folgenden Regeln erfüllen:
– Universitätsabschluss in der Lebensmittel- oder Verpackungs-
industrie sowie zwei (2) Jahre berufliche Erfahrung in den
Bereichen Lebensmittel- oder Verpackungs- oder HPC Sicher-
heit und Qualität.
– Teilnahme (als Auditor oder Beobachter) an zehn (10) vollstän-
digen Audits (nach GFSI- anerkannten Standards oder anderen
Lebensmittel- oder Verpackungs- oder HPC Sicherheitssyste-
men) in den vergangenen fünf (5) Jahren.
– Teilnahme an einer Hygieneschulung
– Teilnahme an einer IFS Broker Schulung
– Der Reviewer darf das Audit nicht selbst durchgeführt haben.
Der Reviewer besitzt die Kenntnisse über Lebensmittel- oder HPC oder
Verpackungen, welche sich auf die Hauptaktivitäten des Brokers, des-
sen Bericht bewertet wird, beziehen (bzw. IFS Broker Audits für Lebens-
mittel oder HPC Produkte oder Verpackungsmaterialien).

Die Überprüfung wird dokumentiert.

Die Entscheidung über die Zertifizierung kann nur auf Empfehlung einer
kompetenten Person bzw. eines Zertifizierungsausschusses erfolgen.
Außerdem darf nur eine Person, die nicht das Audit durchgeführt hat,
die Entscheidung fällen. Die kompetente Person für die Zertifizierungs-
entscheidung oder mindestens ein Mitglied des Zertifizierungsausschus-
ses ist entweder ein entsprechender IFS Food oder HPC oder IFS PACse-
cure Auditor, der an einer Brokerschulung teilgenommen hat, ein IFS
Trainer (für den dazugehörigen Standard, mit Teilnahmen an einer Bro-
kerschulung) oder ein IFS Food oder HPC oder IFS PACsecure Reviewer.

Die endgültige Entscheidung über die Zertifizierung muss durch die


Zertifizierungsstelle getroffen werden und darf nicht durch einen Unter-
vertrag weitervergeben werden.

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78 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

2.4 Verantwortlichkeiten der Zertifizierungsstelle


hinsichtlich der IFS-Trainer (für IFS-Food oder IFS
PACsecure Auditoren)
Zertifizierungsstellen haben die folgenden Vedrantwortlichkeiten:

– Sie unterstützen Witness-Audits (durch Akkreditierungsstellen


und/oder das Integrity Program).
– Die Durchführung eines vor-Ort Witness Audits für einen Audi-
toren, während eines Produktsicherheitsaudits (bezüglich Ver-
packungsmaterial oder Lebensmittel oder HPC Produkte, je
nach Produktstandard, den der Auditor beantragt) und/oder
eines Audits gemäß ISO/IEC 17065 Akkreditierung um die Kom-
petenzen des Auditors sicher zu stellen (siehe Glossar), bevor
er/sie sich für die IFS Prüfung angemeldet hat. Die Zertifizie-
rungsstelle verzeichnet das Datum des Vor-Ort-Witness-Audits,
den Namen des in diesem Zusammenhang auditierten Unter-
nehmens und den Namen des Beobachters in der Antragsdatei
für IFS-Prüfungen. Ein Protokoll des Witness-Audits ist auf Ver-
langen des IFS in englischer, französischer bzw. deutscher
Sprache vorzulegen. Der Beobachter eines für IFS-Audits vor-
gesehenen Auditors bei einem Vor-Ort-Witness-Audit erfüllt die
gleichen Anforderungen, die auch für Trainer gelten (siehe
Kapitel 2.5) oder er/sie muss ein IFS Food oder HPC oder IFS
PACsecure Auditor sein.
– Sie sind sich der Prüfungsordnung voll bewusst, die durch den
IFS bereitgestellt wird.
– Sie gewährleisten für Auditoren, die für IFS Food oder IFS
PACsecure zugelassen sind, dass mindestens ein Mitglied des
Mitarbeiterstabs ein IFS-Trainer ist und an einer IFS-Schulung
„Train the Trainer“ teilgenommen hat. Dieser Trainer ist verant-
wortlich für die hausinternen Schulungen aller Auditoren, die
IFS-Auditoren werden möchten bzw. schon IFS-Auditoren sind.
Mitarbeiter, die IFS-Trainer werden wollen, erfüllen die Anfor-
derungen im Kapitel 2.5.
Anmerkung: Für Zertifizierungsstellen, die mit der Arbeit für
den IFS beginnen, kann die hausinterne Schulung durch den
IFS organisiert werden, falls gewünscht.
– Sie gewährleisten, dass der Auditor für den Scope des Audits
und die Durchführung des Audits kompetent ist und dass er,
entsprechend den Anforderungen des IFS und der Zertifizie-
rungsstelle, Zugriff auf die relevantenVerordnungen und Regeln
hat und diese anwenden kann. Die Zertifizierungsstelle stellt
die Aufrechterhaltung der Kompetenz sicher (ständige Überwa-
chung durch die Zertifizierungsstelle) und begutachtet die
Auditdurchführung mit Hilfe von Witness-Audits vor Ort.

– Jeder Auditor wird mindestens alle zwei (2) Jahre während


eines Vor-Ort Witness Audits zu IFS Broker (oder IFS Food oder
IFS HPC oder IFS PACsecure oder eines anderen GFSI aner-

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 79

kannten Standard für Broker) beobachtes. Die Ergebnisse die-


ses Witness Audits werden dokumentiert. Der Beobachter muss
ein IFS Auditor sein, der für die Durchführung von IFS Broker
Audits zugelassen ist (IFS Food oder HPC oder IFS PACsecure
Zulassung mit Teilnahme an einer IFS Broker Schulung) oder er
muss dieselben Regeln befolgen, die für Trainer gelten (siehe
Abschnitt 2.5, mit Teilnahme an einer Brokerschulung).
– Sie geben den Namen des Beobachters beim Einstellen der
Auditdaten ins Auditportal an, wenn ein spezielles IFS-Vor-Ort-
Witness-Audit geplant ist.
– Sie führen Aufzeichnungen über die Kompetenzen der Audito-
ren.
– Sie stellen sicher, dass kein Auditor gegen die Regeln des IFS
verstößt, z. B. war der Auditor für das auditierte Unternehmen
in den vergangenen zwei (2) Jahren weder als IFS-Berater noch
in anderer Weise in diesem oder für dieses Unternehmen bzw.
in dessen Auftrag tätig. Das bedeutet zugleich, dass während
des Zertifizierungsverfahrens keinerlei wirtschaftliche und/oder
persönliche Abhängigkeit zwischen dem auditierten Unterneh-
men und Auditor bestehen darf.
– Sie stellen sicher, dass ein Auditor nicht mehr als drei (3) auf-
einander folgende IFS Broker Audits im gleichen Handelsstand-
ort durchführt (gilt nur für vollständige Audits, unabhängig
davon, wie viel Zeit zwischen den Audits liegt; Ergänzungs- und
Erweiterungsaudits sind von dieser Regel nicht betroffen).
– Sie gewährleisten, dass ein Auditor nur für eine IFS-Zertifizie-
rungsstelle tätig ist, um Audits nach dem IFS Broker Audits
durchzuführen, und zwar über einen Zeitraum von wenigstens
12 Monaten. In besonderen Fällen kann der IFS auf Anfrage
eine Ausnahmegenehmigung erteilen.
– Sie unterzeichnen für jedes durchzuführende Audit einen Audit-
auftrag, dieser beinhaltet eine Erklärung zur Einhaltung der
oben erwähnten Anforderungen.
– Sie organisieren einmal jährlich eine Schulung für IFS Broker-
Auditoren. Diese dienen dem Erfahrungsaustausch, der inter-
nen Kalibrierung und der Information der Auditoren über aktu-
elle gesetzliche Änderungen usw. Ein Teil der Schulung wird
vom Trainer geleitet. Diese Schulung kann Teil des jährlichen
IFS Food oder IFS HPC oder IFS PACsecure Trainings sein.

Die Zertifizierungsstelle ist dafür verantwortlich, den in Bezug auf


Sprachkenntnisse und Qualifikation geeigneten Auditor für jedes IFS-
Audit auszuwählen.

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80 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

2.5 Spezielle Anforderungen an IFS-Trainer (für IFS Food


oder IFS PACsecure Auditoren)
Im Falle, dass Auditoren aus der Lebensmittel- oder Verpackungsindus-
trie kommen:

IFS Trainer haben jeweils folgendes Profil:


– Sie müssen die Anforderungen für IFS Food oder IFS PACse-
cure Auditoren jeweils von a) bis d) erfüllen, die im aktuellen
IFS Food oder IFS PACsecure Standard beschrieben sind,
– Sie haben Erfahrung in Audits nach GFSI-Standards oder ande-
ren Lebensmittel- oder Verpackungsmateriealien-Sicherheits-
Systemen.
– Sie verfügen über Kenntnisse des Lebensmittel- oder Verpa-
ckungsrechts.
– Sie haben an einer vom IFS organisierten Schulung „Train the
Trainer“ Schulung teilgenommen.
– Sie beherrschen die Sprache fließend (mündlich und schrift-
lich), in der sie Schulungen durchführen und leiten; die IFS-
Geschäftsstellen werden über entsprechende Sprachkennt-
nisse informiert, die sie für die Schulungen einsetzen können.

Die „Train the Trainer“ Schulung wird durch den IFS angeboten.

Anmerkung: Der „Train the Trainer“ Kurs betrifft nur IFS Food und IFS
PACsecure Auditoren.

3 Anforderungen für IFS Broker Auditoren

3.1 Anforderungen für IFS Broker Auditoren

Die Qualifikation zum IFS Broker Auditor ist von der Zulassung zum IFS
Food oder IFS PACsecure oder IFS HPC Auditor abhängig.

Zur Durchführung von Audits nach IFS Broker Version 2 muss der Audi-
tor für IFS Food, IFS HPC oder IFS PACsecure zugelassen sein (mit
zusätzlicher Teilnahme an einer IFS Broker Schulung). Die erforderliche
Qualifikation ist unterschiedlich und hängt vom Scope des IFS Broker
Version 2 ab (siehe Tabelle 1).

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 81

Tabelle 1: Erforderlicher Auditorenqualifikation für die IFS Broker Scopes

Scope Erforderlicher Auditorenqualifikation


Handel Lebensmittel IFS Food Zulassung, entweder für Produkt-
(ausgenommen tierischen scope 1, 2, 3, 4, 7 oder 11 + IFS Broker
sind logistische Ursprungs Schulung
Aktivitäten)
Lebensmittel IFS Food Zulassung, entweder für Produkt-
pflanzlichen scope 5, 6, 8, 9, oder 10 + IFS Broker
Ursprungs Schulung
Verpackungen IFS PACsecure Zulassung + Broker Schu-
lung ODER
IFS HPC Zulassung (für Scope 3) + Broker
Schulung
Haushaltswaren IFS HPC Zulassung + IFS Broker Schulung
und Körperpflege-
mittel

Anmerkung: siehe auch Anhang 4, Teil 1, für die Übereinstimmung zwi-


schen Produktscope Nummern und Namen der jeweiligen IFS Stan-
dards.

Es ist zwingend notwendig, dass die Auditoren mindestens für einen


Produktscope des Kerngeschäftes des Brokers qualifiziert sind, wie in
Tabelle 1 definiert. Dafür ist eine spezifische Zulassung für IFS Food, IFS
HPC oder IFS PACsecure erforderlich, abhängig von den jeweiligen
auditierten Produkten.

Für Broker, die mehrere Produktgruppen handeln (z. B. das gesamte Ein-
zelhandelssortiment), müssen die jeweilgen Auditoren für einen der
Produktscopes der Kategorie „Lebensmittel tierischen Ursprungs“ zu-
gelassen sein.

Grundsätzlich erfüllen die Auditoren die Anforderungen gemäß Kapitel


7.2 und 7.3.1 der ISO 19011.

Als Teil der IFS Gute Auditierungspraxis nutzen Auditoren maßgabliche


Produkt-Stichproben, um die Broker Tätigkeiten und Dokumentationen
des Auditierten Vor-Ort zu untersuchen und die Erfüllung der IFS Broker
Anforderungen und die Erfüllung von rechtlichen und kundenspezifi-
schen Anforderungen zu bewerten.

Insbesondere führen Auditoren während eines Audits einen Rückver-


folgbarkeitstest im Unternehmen durch.

Der IFS veröffentlicht Leitfäden, welche weitere Informationen zu The-


men, die bei dem auditierten Unternehmen während des Audits geprüft
bzw. erfragt werden müssen. Die Auditoren müssen diese Richtlinien
bei der Durchführung von Audits verwenden.

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82 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

3.2 Anforderungen für IFS Broker Auditoren, die für die


Durchführung von kombinierten IFS Broker Audits
und IFS „Produkt“ Standards (IFS HPC, IFS Food,
IFS PACsecure) zugelassen sind

Auditoren dürfen kombinierte Audits durchführen für Lebensmittel und


Verpackungen und Haushaltswaren und Körperpflegeprodukte, sofern
sie für die Durchführung von IFS Broker und IFS HPC oder Food oder
PACsecure Audits zugelassen sind.

3.3 IFS Broker Schulung

Ein Auditor, der für IFS Food und/oder IFS HPC und/oder IFS PACsecure
zugelassen ist, darf Audits in den spezifischen IFS Broker Scopes durch-
führen (siehe Tabelle 1), wenn er/sie an einer IFS Broker Schulung teil-
genommen hat. Das Training wird durch den IFS angeboten.

Wird eine neue Version des IFS Broker veröffentlicht, muss der Auditor
an der Schulung für den neuen IFS Broker teilnehmen.

Die Anforderungen für IFS Food, IFS PACsecure und IFS HPC Auditoren
sind im jeweiligen IFS Standard spezifiziert, der auf der IFS Internetseite
kostenlos heruntergeladen werden kann (www.ifs-certification.com).

3.4 Auditteam

Grundsätzlich müssen alle Mitglieder des Auditteams zugelassene IFS-


Auditoren sein.

Werden Audits von einem Team durchgeführt, gelten die folgenden all-
gemeinen Regeln:
– Ein IFS-Auditteam besteht aus zugelassenen IFS-Auditoren,
deren Profile den vom auditierten Unternehmen durchgeführ-
ten Tätigkeiten entsprechen.
– Es wird stets ein Teamleiter (Lead-Auditor) bestimmt.
– Zwei (2) Stunden der Auditdauer sind nicht aufteilbar; diese
zusätz-liche Zeit wird dem Team zugeschlagen und nicht einem
einzelnen Auditor und dient allgemeinen Vor- und Nachberei-
tungen (Besprechung zu Beginn und am Ende des Audits, Dis-
kussion über die Ergebnisse des Audits usw.).

Es muss im Auditplan eindeutig vermerkt sein, welcher Auditor wel-


chen Teil des Audits durchgeführt hat.

Die Mindestdauer für das Audit ist in jedem Fall zu berücksichtigen.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 83

Auditoren, die nicht über die passenden Scopes verfügen, können das
IFS-Audit nicht durchführen und auch nicht als entsprechende Audito-
ren berücksichtigt werden (sie können jedoch als Trainees teilnehmen).

3.5 Erhaltung der IFS Broker Auditoren Qualifikation

Die Zulassung als IFS Broker Auditor hängt von der Zulassung als IFS
Food, IFS HPC oder IFS PACsecure Auditor ab.

Um die IFS Broker Qualifikation zu erhalten, muss der Auditor folgende


Anforderungen erfüllen:
– Jeder Auditor muss mindestens einmal alle zwei (2) Jahre durch
ein IFS Broker (oder IFS Food oder IFS HPC oder IFS HPC oder
IFS PACsecure) Vor-Ort-Witness-Audit überwacht werden (siehe
auch Kapitel 2.4).
– Jeder Auditor muss pro Jahr mindestens 1 IFS Broker Audit
durchführen.
– Jeder Auditor muss einmal jährlich an einer In-House Schulung
teilnehmen, zum Zweck des Erfahrungsaustausches, der Kalib-
rierung sowie die Aktualisierung relevanter rechtlicher Anfor-
derungen, etc. Diese Schulung kann ein Bestandteil der jährli-
chen Schulung für IFS Food, IFS HPC oder IFS PACsecure sein.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 85

Teil 4: Berichtswesen, auditXpressTM


Software und IFS Audit Portal

0 Introduction
Nachdem ein IFS Broker-Audit durchgeführt wurde, wird ein detaillier-
ter und gut strukturierter Auditbericht erstellt. Generell ist die Sprache
in dem der Auditbericht erstellt wird, die Mutter- oder Arbeitssprache
des auditierten Unternehmens. In Sonderfällen, in denen die Mutter-
sprache von Händlern oder Einkäufern nicht der Sprache des auditier-
ten Unternehmens entspricht, kann ebenfalls eine englische Version
des Auditberichts erstellt werden (siehe hierzu auch den Teil I).

Der IFS-Auditbericht wird anhand des folgenden Formats erstellt.

Bitte beachten Sie: Für kombinierte Audits IFS Broker/IFS Logistics


oder IFS Broker/IFS Food oder IFS Broker/IFS HPC oder IFS Broker/IFS
PACsecure müssen zwei separate Berichte geschrieben und zwei sepa-
rate Zertifikate in der Datenbank hochgeladen werden.

1 Berichtswesen

1.1 Auditübersicht (Anlage 1)

Der erste Teil des Auditberichtes enthält die folgenden allgemeinen


Informationen:

Auditdetails
Das Deckblatt des Auditberichtes beinhaltet:
– Name und Anschrift der Zertifizierungsstelle,
– Logo der Zertifizierungsstelle,
– Die Akkreditierungsdetails der Zertifizierungsstelle,
– Name des auditierten Unternehmens oder der Niederlassung,
– Datum des Audits.

Die erste Seite des Auditberichtes ist eine Zusammenfassung der wich-
tigsten Bestandteile des Auditberichtes und beinhaltet:
– Name und Anschrift des auditierten Unternehmens bzw. Nie-
derlassung,
– Name und Anschrift des Unternehmens (z. B. wenn eine Zent-
rale existiert),

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86 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

– EAN.UCC Global Location Number (GLN), wenn verfügbar,


– COID, wie im IFS-Portal definiert,
– Auditdatum (im Fall eines Ergänzungsaudits (Follow-Up-Audit)
ist zusätzlich das Datum des Ergänzungsaudits anzugeben),
– Auditzeiten,
– Datum des vorhergehenden Audits,
– Name der Zertifizierungsstelle und des Auditors des vorherge-
gangenen Audits,
– Angabe zur Version des Standards,
– Zertifizierungsbereich des Audits (Beschreibung der gehandel-
ten Produkte, Spezifizierung der betreffenden Produktscopes
und Nummern, wie in Teil 1, Anlage 4 beschrieben). Der Zertifi-
zierungsbereich des Audits ist immer auch ins Englische zu
übersetzen
– Falls das auditierte Unternehmen zusätzlich logistischeTätigkei-
ten und/oder falls ein produzierendes Unternehmen Handels-
aktivitäten ausübt und beide Aktivitäten zertifizieren lassen
möchten, bitte die Art der Tätigkeiten spezifizieren
– Auflistung der Teilnehmer des Audits,
– Name und Unterschrift des Lead-Auditors,
– Wenn nötig, zusätzlich der Name des Co-Auditors,
– Wenn nötig, zusätzlich der Name des Auditor Trainee,
– Ergebnis des Audits (im Fall eines Ergänzungsaudits (Follow-
Up-Audit) ist anzugeben, dass ein Ergänzungsaudit durchge-
führt wurde und dass der Major behoben wurde).
– Unternehmensprofil: allgemeine Information zum Unterneh-
men (Anzahl der Mitarbeiter, Größe, Struktur, detailliert die
Aktivitäten des Unternehmens etc.), mit Pflichtangaben (com-
pulsory fields) (siehe Anhang 2, Teil 2). Die Aktivitäten des
Unternehmens sind detailliert und in allen Punkten zu beschrei-
ben (alle Verarbeitungsschritte, Prozesse, wenn Aufträge an
externe Subunternehmen vergeben werden, gehandelte Pro-
dukte, etc.) um alle Prozesse und Prozessschritte hinsichtlich
der Dienstleistungen und Produkte zu identifizieren. Teile des
Unternehmensprofils sind zusätzlich in Englisch zu beschrei-
ben, falls das Unternehmensprofil in einer anderen Sprache als
Englisch verfasst wurde (siehe Anhang 2, Teil 2).
– Weitere Erklärungen hinsichtlich Bewertung und Häufigkeit,
– Unter dem Unternehmensprofil: Name der Person, die für die
Bewertung des Berichtes verantwortlich (Reviewer).

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 87

1.2 Auditbericht (Anlage 2)

Der Auditbericht selbst ist wie folgt strukturiert:


– Auditergebnisse mit Prozentangabe und erreichtem Niveau,
– Beobachtung von KO’s und Majors (im Fall eines Ergänzungs-
audits (Follow-Up-Audit) ist eine zusätzliche Erklärung abzuge-
ben für welche Anforderung der Major behoben wurde),
– Allgemeine Zusammenfassung aller Kapitel in einer Tabelle,
– Allgemeine Zusammenfassung des Audits (aller Kapitel),
– Separate Liste aller festgestellten Abweichungen und Nichtkon-
formitäten pro Kapitel (1–6),
– Pflichtangaben; für einige IFS Broker-Anforderungen auch im
Fall einer A-Bewertung (siehe Anhang 2, Teil 2),
– Beschreibung der Abprüfung der Korrekturmaßnahmen des
vorherigen Audits,
– Separate Liste (inkl. Erklärungen) mit allen Anforderungen, die
mit NA (nicht anwendbar), bewertet wurden
– Ein detaillierter Auditbericht.

1.3 Maßnahmenplan (Anlage 3)

Die Zertifizierungsstelle/der Auditor beschreibt und erklärt alle festge-


stellten Abweichung und Nichtkonformitäten (KO’s, Majors), die in
jedem Kapitel festgestellt wurden, in einem Maßnahmenplan. Dieser
wird auf Basis einer speziellen Vorlage erstellt, die im Anhang zu finden
ist.

1.4 Mindestanforderungen für IFS Zertifikate (Anlage 4)

Nach erfolgreichem Abschluss des IFS Broker-Prozesses, erstellt die


Zertifizierungsstelle ein entsprechendes Zertifikat. Aufgrund internatio-
naler Anerkennung und zur Verständlichkeit enthält das IFS-Zertifikat,
dass durch die entsprechende Zertifizierungsstelle ausgestellt wird, die
folgenden Mindestinformationen:
– Name und Anschrift der Zertifizierungsstellen, inklusive des
Logos,
– Das Logo der Akkreditierungsstelle oder der Name und die
dazugehörige Registrierungsnummer; das Logo der Akkreditie-
rungsstelle ist in Übereinstimmung mit den Regeln der Akkredi-
tierungsstelle zu verwenden.
– Name und Anschrift des auditierten Unternehmens,

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88 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

– COID, wie im IFS-Portal definiert,


– Wenn das Unternehmen eine Betriebsstätte/Niederlassung ist,
dann auch Angaben zur Zentrale,
– Geltungsbereich des Audits (mit verpflichender Beschreibung
der gehandelten Produkte und Produktscopes, wie in Teil 1,
Anlage 4 beschrieben). Der Geltungsbereich des Audits ist
immer auch ins Englische zu übersetzen,
– Sofern das Handelsunternehmen zusätzlich logistischeTätigkei-
ten (Lagerung, Verteilung und/oder Transport) ausführt, welche
IFS Logistics zertifiziert sind, ist auf dem IFS Broker Zertifikat
folgender Wortlaut zu ergänzen: „Das Unternehmen führt aus-
serdem logistische Aktivitäten durch, welche nach IFS Logistics
zertifiziert sind“,
– falls diese logistischen Aktivitäten nicht nach IFS Logistics zerti-
fiziert sind, ist auf dem IFS Broker Zertifikat folgender Wortlaut
zu ergänzen: „Das Unternehmen führt ausserdem logistische
Aktivitäten durch, welche nicht nach IFS Logistics zertifiziert
sind“,
– Das erreichte Niveau,
– Die Bewertung des Audits in Prozent, wenn dies vom auditier-
ten Unternehmen oder seinen Kunden verlangt wird,
– Datum des Audits (letzter Tag des Audits),
– Datum des Ergänzungsaudits (Follow up) wenn relevant,
– Datum (letztmöglich) des nächsten Audits (Überwachungsau-
dit),
– Datum der Zertifikatausstellung,
– Ablaufdatum der Zertifikatgültigkeit, d.h. 12 Monate nach dem
Datum der Zertifikaterstellung (das Datum der Zertifikatgültig-
keit bleibt das gleiche Jahr wie beschrieben im Auditprotokoll,
Teil 1),
– Ort und Datum der Unterschrift,
– Name und Unterschrift des für die Zertifizierungsentscheidung
verantwortlichen Mitarbeiters der Zertifizierungsstelle wie in
Teil 3 des Standards beschrieben
– IFS Broker-Logo.

Anmerkung: Die Software auditXpressTM stellt eine Zertifikatvorlage


bereit, die die Mindestanforderungen an die Zertifikate beinhaltet. Jede
nach ISO IEC 17065 Norm akkreditierte Zertifizierungsstelle kann aber
auch ihre eigene Vorlage nutzen, solange die Mindestanforderungen
eingehalten werden.

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 89

2 auditXpressTM Software
Die Software auditXpressTM bietet die Softwarelösung zum Erfassen
und Auswerten von Audits sowie zum Generieren standardisierter
Auditberichte nach IFS Broker. Die Software auditXpress bietet folgende
Vorteile:
– Einfaches Erfassen von Audits durch eine nutzerfreundliche
Oberfläche,
– Schnelles und fehlerfreies Erstellen von IFS-Auditberichten,
– Automatisiertes Auswerten des Auditergebnisses durch eine
dynamische Berechnung aller relevanten Punkte,
– Automatische Generierung eines standardisierten Auditberich-
tes,
– Ein Audit kann zu jeder Zeit zwischengespeichert und später
vervollständigt werden,
– Einfacher und sicherer Export abgeschlossener Audits in das
IFS-Auditportal,
– Einfaches Austauschen der Auditdateien zwischen dem Auditor
und seiner übergeordneten Zertifizierungsstelle,
– Das Arbeiten am Auditbericht ist offline, d. h. ohne Internetzu-
gang möglich.
– Jederzeit Zugriff auf die aktuellste IFS-Version durch eine
Update-Möglichkeit.

3 Das IFS-Auditportal und die IFS-Datenbank


(www.ifs-certification.com)

Jedes durchgeführte IFS-Audit wird durch die Zertifizierungsstellen in


das IFS-Auditportal eingepflegt (Hochladen des Auditberichtes, des
Maßnahmenplanes und des Zertifikates).

Es gibt drei Nutzergruppen, die Zugang zur IFS-Datenbank haben:


– Zertifizierungsstellen,
– Zertifizierte Unternehmen,
– Handelsunternehmen (z. B. Lebensmitteleinzelhandel) und an-
dere Nutzer.

© IFS, Oktober 2013


90 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Die verschiedenen Nutzergruppen haben unterschiedliche Zugriffs-


möglichkeiten:

Zertifizierungsstellen:
– Verwalten ihrer zertifizierten Unternehmen und Hochladen von
Auditberichten und Maßnahmeplänen,
– Deaktivieren von Zertifikaten in besonderen Fällen,
– Verwaltung von IFS-Auditdaten über die Terminkalenderfunk-
tion – damit wird sowohl Händlern als auch Unternehmen ein
guter Überblick über die terminierten Audits ermöglicht. Alle
Audittermine sind spätestens zwei (2) Wochen vor dem Audit in
der Kalenderfunktion des IFS-Auditportals einzutragen.
– Verwalten ihrer Accounts,
– Möglichkeit des Vergleichs zweier aufeinanderfolgender Audit-
berichte und Maßnahmenpläne, für internes Auditorentraining
und Auswertung bzw. Abgleich,
– Download der IFS-Logos.

Zertifizierte Unternehmen/Lieferanten:
– Zugriff auf ihre eigenen Auditdaten
– Können Handelsunternehmen für ihre Daten freischalten,
Prozentzahl, erreichtes Niveau, Auditbericht und Maßnahmen-
plan,
– Vergleich zweier aufeinanderfolgender Auditberichte und Maß-
nahmenpläne möglich, zum Ziele der Verbesserung,
– Download der IFS-Logos,
– Verwalten ihrer Zertifizierungsstelle,
– Verwalten der unternehmensinternen Zugriffsrechte auf das
Auditportal (Anlegen von Unter-Accounts mit Leseberechtigung),
– Suche nach anderen IFS-zertifizierten Unternehmen, z. B. ihrer
Vorlieferanten,
– Verwalten ihrer Zulieferbetriebe über das Tool „Favoriten“.

Zugang für Zentralen von zertifizierten Unternehmen.


Ein Zugriff für die „Zentrale“ der zertifizierten Unternehmen kann erstellt
werden, der die Möglichkeit gibt alle zertifizierten Niederlassungen über
einen Login direkt zu verwalten.

Handelsunternehmen und andere Nutzer:


– Suche nach zertifizierten Unternehmen,
– Verwaltung der zertifizierten Unternehmen über das Tool „Favo-
riten“,

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 91

– Information per E-Mail im Fall des Zertifikatverlustes von Unter-


nehmen der „Favoriten“-Liste.

Die Benutzerhandbücher zum IFS Auditportal sind auf den entsprechen-


den geschützten Seiten der Nutzergruppen erhältlich.

Sicherheit der Datenbank:


Das Sicherheitssystem der Datenbank basiert auf international aner-
kannten Standards und der am häufigsten verwendeten Sicherheitssys-
teme. Die Zugriffsrechte von Händlern und zertifizierten Unternehmen
ermöglichen die Ansicht von allgemeinen Informationen zu den zertifi-
zierten Unternehmen. Sofern keine weitere Autorisierung durch das
Unternehmen vorliegt, kann der Händler/das zertifizierte Unternehmen
nur folgende Informationen einsehen:
– Namen und Anschrift des Unternehmens,
– Name und Anschrift der Zertifizierungsstelle,
– Name des Auditors (inklusive Auditoren-Scopes),
– Zertifizierungsbereich (inkl. Nummer des/der Produkscope(s)),
– Datum und Dauer des Audits,
– Das erreichte Niveau des Audits,
– Datum der Zertifikatausstellung; Zertifikatgültigkeit sowie die
Dauer und der Zeitrahmen für die Durchführung des Überwa-
chungsaudits

Nur die zertifizierten Unternehmen selbst (durch Nutzung ihres eigenen


unternehmensbezogenen Logins) haben die Möglichkeit weitere Zu-
griffsrechte für Händler und Unternehmen freizuschalten. Es können
folgende Zugriffe separat voneinander freigeschalten werden:

– Auditbericht und Maßnahmenplan.

Die Händler/zertifizierte Unternehmen erhalten automatisch Zugang zu


den freigeschalteten Daten des Unternehmens nachdem diese freige-
schaltet wurden. Die Kommunikation zum Händler/Unternehmen erfolgt
über einen gesicherten Datentransfer. Dies garantiert, dass nur regist-
rierte, freigeschaltete Händler/Unternehmen einen Zugriff auf die Daten
erhalten.

© IFS, Oktober 2013


92 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

ANLAGE 1
Deckblatt des Auditberichtes

Logo der Zertifizierungsstelle

IFS Broker, Version 2

Endgültiger Auditbericht

Auditiertes Unternehmen: „Broker GmbH“

Datum des Audits: 02. 07. 2014

Name und Anschrift der Zertifizierungsstelle

Akkreditierungsnummer der Zertifizierungsstelle


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 93

Erste Seite des Auditberichtes

IFS Broker
Version 2, 2013
Auditüberblick
Auditdetails
Lead auditor: Datum/Zeit des aktuellen Audits: Datum/Zeit des vorangegangenen
Audits:
Max Mustermann 02. 07. 2014
(09:00–18:00) 06. 07. 2013
Co-auditor: (09:00–18:00)
Falk Lehmann
Zertifizierungsstelle und Auditor des
Trainee: vorangegangenen Audits:
Mr. Example TEST GmbH/FrankTest
Name und Anschrift des Unternehmens (Zentrale) Name und Anschrift der auditierten Betriebsstätte
Broker AG Broker GmbH
Beispielstraße Musterstraße
12345 Witzenhausen 12346 Berlin
Deutschland Deutschland
EAN Code/UCC Global Location Number
COID
Telefon: Fax: Telefon: Fax:
0 12 34 56 01 23 45 67 89 0 12 34 57 01 23 45 67 88
Zertifizierungsbereichs des Audits

Handel von Obst und Gemüse


IFS Food Produktscope Nr. 5
(Zertifizierungsbereich des Audits ist ins Englische zu übersetzen)
Teilnehmer des Audits
Name: Position: Einführungs- Dokumenten- Betriebsrund- Abschluss-
gespräch beurteilung gang (Audit): gespräch

Mr. Quality Quality


X X X X
Manager
Mr. Manager General
X X
Manager

Endergebnis des Audits

Als Ergebnis des Audits welches am 02. 07., “xyz” durchgeführt wurde, Nächstes
konnte festgestellt werden, dass die Tätigkeiten/Dienstleistungen der Audit zwi-
Broker GmbH für den o. g. Zertifizierungsbereich mit den Anforderungen schen XX.XX
des IFS Broker, Version 2, übereinstimmen. Das Unternehmen hat das und XX.XX
Audit auf Basisniveau mit einer Bewertung von XX %.
Company profile

Handel von Obst und Gemüse (IFS Food Produktscope Nr. 5)


(Notwendige Übersetzung der detailierten Tätigkeit des Unternehmens ins Englische, inklusive aller Prozesse
und Produkte)

Reviewer:
94 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Erläuterungen zum Auditbericht

Bewertung der Anforderungen

Ergebnis Erklärung Pounte/Bewertung


A Volle Übereinstimmung 20 Punkte
B (Abweichung) Nahezu volle Übereinstimmung 15 Punkte
KO Anforderung Nahezu volle Übereinstimmung 15 Punkte
bewertet mit B
C (Abweichung) Nur ein kleiner Teil der Anforderung 5 Punkte
wurde umgesetzt
D (Abweichung) Die Anforderung wurde nicht umgesetzt –20 Punkte

Major Nicht- Ein Major wird vergeben, wenn 15 % Abzug von


konformität – es zu einem erheblichen Versäumnis der möglichen
bei der Erfüllung der Standardanfor- Gesamtpunktzahl
derungen kommt, welche die Produkt-
sicherheit betrifft und/oder die auch
die rechtlichen Anforderungen des
Produktions- und Bestimmungslandes
umfasst.
– eine festgestellte Nichtkonformität zu
einem ernsthaften Gesundheitsrisiko
führen kann.
Ein Major kann für alle Anforderungen
vergeben werden, die nicht als KO
Anforderung definiert sind.
KO Anforderung Knock-Out 50 % Abzug von
bewertet mit D Die KO-Anforderung wurde nicht der möglichen
umgesetzt. Gesamtpunktzahl

N/A Nicht Anwendbar N/A Anforderungen


Anforderung trifft auf das Unternehmen werden bei der
nicht zu Berechnung nicht
berücksichtigt

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 95

Bewertung und Zertifikatvergabe

Auditergebnis Status Maßnahme Berichtsform Zertifikat


1 KO bewer- Nicht Maßnahmen und Bericht gibt Nein
tet mit D bestanden Vereinbarung Status
eines neuen bekannt
Audits
> 1 Major Nicht Maßnahmen und Bericht gibt Nein
und/oder bestanden Vereinbarung Status
< 75 % der An- eines neuen bekannt
forderungen Audits
sind erfüllt
Max. 1 Major Nicht bestan- Maßnahmenplan Bericht inkl. Zertifikat auf
und ≥ 75 % den, bis zum binnen 2 Wochen Maßnahmen- Basisniveau,
der Anforde- Ergreifen wei- nach Erhalt des plan gibt den wenn die
rungen sind terer Maß- vorläufigen Status Major Nicht-
erfüllt nahmen und Auditberichtes bekannt Konformität
Validierung zurücksenden. endgültig
nach dem Ergänzungsprü- gelöst und
Follow-up fung (Follow-up dies in der
Audit Audit) max. Ergänzungs-
6 Monate nach prüfung
dem Audit (Follow-up
Audit) kontrol-
liert wurde
Ergebnis ist Bestanden Maßnahmenplan Bericht inkl. Ja, Zertifikat
≥ 75 % und auf Basis- binnen 2 Wochen Maßnahmen- auf Basis-
< 95 % niveau nach nach Erhalt des plan gibt den niveau
erhalt des vorläufigen Status 12 Monate
Maßnahmen- Auditberichtes bekannt Gültigkeit
planes zurücksenden.
Ergebnis ist Bestanden Maßnahmenplan Bericht inkl. Ja, Zertifikat
≥ 95 % auf Höherem binnen 2 Wochen Maßnahmen- auf Höherem
Niveau nach nach Erhalt des plan gibt den Niveau
Erhalt des vorläufigen Status 12 Monate
Maßnahmen- Auditberichtes bekannt Gültigkeit
planes zurücksenden.

© IFS, Oktober 2013


96 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

ANLAGE 2

IFS Broker
Version 2, 2013
Auditbericht

Ergebnis:
Die Tätigkeiten/Dienstleistungen des Unternehmens „Broker GmbH“
stimmen mit den Anforderungen des IFS Broker, Version 2, überein.

Das Unternehmen hat mit einer Bewertung von XX % bestanden auf:


Basis (Höherem) Niveau
…%
Datum des Überwachungsaudits zwischen XX/XX und XX/XX.
Zusammenfassung:

Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6


Unterneh- Produkt- Ressour- Planungs- Maßnah- Produkt-
mensver- sicher- cen- und men, schutz
antwor- heits- und manage- Dienst- Analysen, (Food
tung Qualitäts- ment leistungs- Verbesse- defense)
manage- prozess rungen
ment-
system
KO 0 0 0 0 0 0
Majors 0 0 0 0 0 0

A 0 0 0 0 0 0

B 0 0 0 0 0 0

C 0 0 0 0 0 0

D 0 0 0 0 0 0

N/A 0 0 0 0 0 0

Beobachtungen zu KO´s und Majors:

Grafikübersicht aller Kapitel:

100 %
90 %
80 %
70 %
60 %
50 %
40 %
30 %
20 %
10 %
0%
Kapitel 1 Kapitel 2 Kapitel 3 Kapitel 4 Kapitel 5 Kapitel 6 Total

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 97

Allgemeine Zusammenfassung des Audits:

Beschreibung der Folgen der Korrekturmaßnahmen aus dem


vorangegangenen Audit

Kapitel 1: Unternehmensverantwortung

Zusammenfassung aller in Kapitel 1 gefundenen Abweichungen:

Nr. Bereich IFS Anforderungen Bewertung Erklärung


1. 1.1.1
2. 1.1.2

Zusammenfassung aller N/A Bewertungen


Nr. Bereich IFS Anforderungen Bewertung Erklärung
1.

Detaillierter Auditbericht
Nr. Bereich IFS Anforderungen Bewertung Erklärung
1.
2.

© IFS, Oktober 2013


98 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

ANLAGE 3

Maßnahmenplan

Name und Anschrift des auditierten Unternehmens

Der Maßnahmenplan muss an die Zertifizierungsstelle zurück geschickt werden bis


zum:

Nr. der IFS- Bewertung Erklärung Korrektur- Verantwortlich- Freigabe


Anforderung Anforderung (Auditor) maßnahme keiten/Termine/ durch den
(Unter- Status Auditor
nehmen) (Unternehmen)

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 99

ANLAGE 4

ZERTIFIKAT
Hiermit bestätigt die Zertifizierungsstelle

Name der Zertifizierungsstelle

(ist eine akkreditierte Zertifizierungsstelle für IFS Zertifizierungen


und hat einen Vertrag mit den IFS Standardeignern geschlossen,)
dass die Tätigkeiten/Dienstleistungen von

Name des auditierten Unternehmens


Adresse
COID
(Zentrale)
für den Zertifizierungsbereich:

Handel von (Beschreibung der gehandelten Produkte und


dazugehörige Produktscopenummern)
die Anforderungen des
IFS Broker
Version 2, 2013
auf Basis-/Höherem Niveau

mit einer Bewertung von XX % (wenn gefordert) erfüllen

Zertifikat – Registrierungs-Nr.: ________________________________________________


Tag des Audits: _________________________________________________________
(wenn relevant: Datum des Ergänzungsaudits (Follow up Audit))

Datum der Zertifikatsausstellung: _____________________________________________


Zertifikatsgültigkeit: _________________________________________________________
Audit ist innerhalb folgender Zeitspanne durchzuführen: _______________________
(Angabe des frühesten und spätesten Auditdatums, entsprechend der Anforderungen des
Auditprotokolls, Teil 1)

Datum und Ort


Name und Unterschrift des Verantwortlichen
in der Zertifizierungsstelle:
Adresse der Zertifizierungsstelle

Logo oder Name der Akkreditierungs-


stelle und Registrierungsnummer

© IFS, Oktober 2013


International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 101

ANHANG

Liste der Auditanforderungen


Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung
Major/
NA
1 Unternehmensverantwortung
1.1 Unternehmenspolitik/Unternehmensleitlinien
1.1.1 Es liegt eine von der Unternehmensleitung
verabschiedete und umgesetzte Unternehmens-
politik (Leitlinien) vor. Diese berücksichtigt
mindestens:
– Kundenorientierung,
– Nachhaltigkeit
– Umweltverantwortung,
– Ethik und Personalverantwortung,
– Produktanforderungen (inkl. Produktsicherheit,
Produktqualität, Produktlegalität, Verfahren und
Spezifikationen).
Die Unternehmenspolitik ist an alle Mitarbeiter im
Unternehmen kommuniziert.
1.1.2 Alle relevanten Informationen hinsichtlich
Produktsicherheit und -qualität werden den
betroffenen Personen effektiv und zeitnah kommu-
niziert.
1.2 Unternehmensstruktur und Unternehmensprozesse
1.2.1 Es liegt ein Organigramm vor, welches die
Struktur des Unternehmens aufzeigt.
1.2.2 Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten, inkl. die
Stellvertretung des Personals, sind eindeutig
geregelt.
1.2.3 Die Unternehmensleitung stellt sicher, dass
KO Nr. 1 die Mitarbeiter ihre Verantwortlichkeiten hinsicht-
lich Produktsicherheit und -qualität kennen und
die Mechanismen zur Überwachung der Wirk-
samkeit ihrer Handlungen greifen. Diese Mecha-
nismen sind eindeutig identifiziert und dokumen-
tiert.
1.2.4 Das Unternehmen stellt sicher, dass den betroffe-
nen Mitarbeitern alle Prozesse (dokumentierte und
nicht dokumentierte) bekannt sind und einheitlich
angewendet werden.
1.2.5 Das Unternehmen verfügt über ein System, das
Informationen über alle relevanten Rechtsvor-
schriften, in Bezug auf Qualität und Sicherheit der
gehandelten Produkte, wissenschaftliche und
technische Entwicklungen sowie Verfahrenskodi-
zes der Industrie sicherstellt.

© IFS, Oktober 2013



102 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung


Major/
NA
1.2.6 Das Unternehmen informiert seine Kunden so
schnell wie möglich über jegliches Problem im
Zusammenhang mit Produktspezifikationen,
insbesondere über Nichtkonformität(en), die von
zuständigen Behörden festgestellt wurden, die
einen definierten Einfluss auf die Sicherheit
und/oder Legalität der betreffenden Produkte
haben, hatten oder haben könnten. Dies erfolgt
unter dem Vorbeugeprinzip, ist aber nicht darauf
beschränkt.
1.3 Überprüfung durch die Unternehmensleitung
1.3.1 Die Unternehmensleitung stellt sicher, dass das
Qualitäts- und Produktsicherheits-Management-
system mindestens jährlich oder häufiger, wenn
Änderungen vorgenommen wurden, bewertet
wird. Diese Bewertung beinhaltet mindestens
Auditergebnisse, Rückmeldungen von Kunden,
Prozess- und Produktkonformität, Status der
Vorbeuge- und Korrekturmaßnahmen, Folgemaß-
nahmen aus vorherigen Bewertungen durch die
Unternehmensleitung, Änderungen, die das
Produktsicherheits- und Qualitätsmanagementsys-
tem beeinflussen könnten sowie Empfehlungen
zur Verbesserung.
1.3.2 Diese Bewertung beinhaltet die Auswertung
von Maßnahmen zur Steuerung des Qualitäts-
und Produktsicherheits-Managementsystems
und zum kontinuierlichen Verbesserungs-
prozess.
2 Qualitäts- und Produktsicherheits-Managementsystem
2.1 Risikomanagement/HACCP
2.1.1 Grundlage des Produktsicherungssystems des
KO Nr. 2 Unternehmens ist ein vollständig umgesetztes,
systematisches und nachvollziehbares Risiko
Managementsystem. Das Unternehmen stellt
sicher, dass die Lieferanten für Lebensmittel ein
HACCP System für die Identifizierung und Len-
kung der Gefahren nutzen, dass auf den Grund-
sätzen des Codex Alimentarius basiert. Zusätzlich
müssen für alle Produkte die gesetzlichen Forde-
rungen der Produktions- und Bestimmungsländer
berücksichtigt werden.
2.1.2 Es ist eine Risikobewertung vorhanden, die sich
auf den jeweiligen Standort bezieht und folgende
Punkte beinhaltet:
a) ein Flussdiagramm, welches alle relevanten
Schritte des Broker Geschäftes umfasst
b) Risikobeschreibung
c) Lenkungsmaßnahmen für die identifizierten
Risiken
d) die Schritte a) bis c) sind dokumentiert

© IFS, Oktober 2013



International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 103

Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung


Major/
NA
2.1.3 Die Risikobewertung wird regelmäßig überprüft,
mindestens jährlich, und/oder wenn sich irgend-
eine Änderung in den Abläufen ergeben hat;
gegebenenfalls wird die Risikobewertung
geändert/aktualisiert. Die Risikobewertung
berücksichtigt auch Sachverhalte in Bezug auf das
Vorhandensein oder das Risiko der Anwesenheit
von GVO und Allergenen.
2.1.4 Die Risikobewertung wird von Person(en) mit
ausreichenden Kenntnissen der Prozesse und
Produkte durchgeführt. Ist dieses Wissen unzurei-
chend, ergreift das Unternehmen geeignete
Maßnahmen, um sicherzustellen, dass die Risiko-
bewertung durch kompetente Person(en) erfolgt.
2.2 Anforderungen an die Dokumentation
2.2.1 Das dokumentierte System für Produktsicherheit
und Qualitätsmanagement ist an einer Stelle
vollständig hinterlegt (Lebensmittelsicherheits-
und Qualitätshandbuch oder elektronisch doku-
mentiertes System).
2.2.2 Es existieren ein dokumentiertes Verfahren zur
Lenkung von Dokumenten sowie ein Änderungs-
dienst.
2.2.3 Alle Dokumente sind deutlich lesbar, eindeutig
und verständlich formuliert, umfassend und
stehen den betreffenden Mitarbeitern jederzeit zur
Verfügung.
2.2.4 Alle für die Produktkonformität nötigen Doku-
mente liegen jederzeit in der aktuellen Version vor.
2.3 Lenkung von Aufzeichnungen
2.3.1 Alle für die Produktanforderungen relevanten
Aufzeichnungen werden detailliert und lückenlos
geführt und sind auf Anforderung verfügbar.
2.3.2 Die Aufzeichnungen sind gut lesbar und authen-
tisch. Sie werden so geführt, dass eine nachträg-
liche Manipulation ausgeschlossen wird.
Wenn elektronische Aufzeichnungen geführt
werden, muss ein System vorhanden sein, um
sicherzustellen, dass nur autorisierte Personen
diese Daten erstellen oder ändern können (z. B.
durch die Verwendung eines Passworts).
2.3.3 Produktaufzeichnungen werden entsprechend der
rechtlichen Anforderungen aufbewahrt. Gibt es
Kundenanforderungen, werden diese eingehalten,
gibt es keine, gilt eine Aufbewahrungsfrist von
mindestens einem Jahr nach Ablauf des Haltbar-
keitsdatums. Für Produkte, die über keine Haltbar-
keitsfristen verfügen, ist die Archivierungsdauer
für Aufzeichnungen angemessen festgelegt und
deren Begründung ist dokumentiert.
2.3.4 Die Aufzeichnungen sind sicher gelagert und leicht
zugänglich.

© IFS, Oktober 2013



104 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung


Major/
NA
3 Ressourcenmanagement
3.1 Alle Personen, deren Arbeit Einfluss auf die
Produktsicherheit, -legalität und -qualität hat,
besitzen die dafür notwendige Kompetenz durch
Ausbildung, Berufserfahrung und/oder Schulun-
gen, entsprechend der Aufgabe der Mitarbeiter,
auf Grundlage einer Risikobewertung.
3.2 Das Unternehmen legt dokumentierte Schulungs-
programme gemäß den Produktanforderungen
und den Schulungsanforderungen der Mitarbeiter
fest. Es existiert eine Übersicht (z. B. Matrix), aus
der sich die erforderlichen Schulungen aus den
Arbeitsplatzbeschreibungen für die jeweiligen
Mitarbeiter ergeben.
4 Dienstleistungsprozess
4.1 Vertragsprüfung
4.1.1 Die zwischen den Vertragspartnern definierten
Anforderungen sind festgelegt, überprüft und die
Vertragspartner haben sich auf diese geeinigt,
bevor eine Liefervereinbarung getroffen wird. Alle
Bestimmungen bezüglich Produktqualität und
-sicherheit sind an die relevanten Unternehmens-
bereiche kommuniziert und von diesen verstan-
den.
4.1.2 Es ist dokumentiert, wie Änderungen an bestehen-
den vertraglichen Vereinbarungen durchgeführt
und kommuniziert werden.
4.1.3 Spezifische Qualitäts- und Sicherheitsanforderun-
gen der Kunden werden dem Lieferanten der
Vorstufe mitgeteilt und von ihm verstanden.
4.2 Spezifikationen
4.2.1 Für alle Produkte liegen Spezifikationen vor Ort
vor. Spezifikationen sind aktuell, eindeutig
formuliert und verfügbar und entsprechen immer
den Kundenanforderungen sowie den gültigen
rechtlichen Bestimmungen des jeweiligen Bestim-
mungslandes.
4.2.2 Die Kundenspezifikation wird vollkommen
KO Nr. 3 eingehalten
4.2.3 Falls vom Kunden gefordert, sind die Produkt-
spezifikationen schriftlich vereinbart.
4.2.4 Es existiert ein Verfahren für die Erstellung,
Änderung und Freigabe von Spezifikationen und
für alleTeile der Dienstleistung, das die vorläufige
Zustimmung des Kunden einschließt, falls man
sich mit Kunden auf Spezifikationen geeinigt
hat.

© IFS, Oktober 2013



International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 105

Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung


Major/
NA
4.3 Produktentwicklung
4.3.1 Für die Produktentwicklung ist ein Verfahren vor-
handen, das die Prinzipien der Risikobewertung
berücksichtigt (und ein HACCP System für Lebens-
mittel). Das Verfahren stellt sicher, dass alle
existierenden und neuen Produkte so beschaffen
sind, dass sie die gesetzlichen Anforderungen
und Kundenanforderungen erfüllen. Dieses
Verfahren berücksichtigt ebenfalls Patente, falls
anwendbar.
4.3.2 Rezeptur, Produktionsverfahren, Prozess-
parameter und die Erfüllung von Produkt-
anforderungen sind festgeschrieben und durch
Probeläufe und/oder durch Produktprüfungen
sichergestellt.
4.3.3 Wenn erforderlich, werdenTests zur Haltbarkeit
oder vergleichbare Prozesse unter Berücksichti-
gung von Rezeptur, Verpackung, Herstellungs- und
Deklarationsangaben durchgeführt. Auf dieser
Grundlage werden Mindesthaltbarkeitszeiten
ermittelt.
4.3.4 Das Unternehmen stellt bei der Produktentwick-
lung eines Lebensmittels sicher, dass sensori-
schen Prüfungen durchgeführt und die Ergebnisse
dieser Prüfungen überprüft werden und daraufhin
entsprechend gehandelt wird.
4.3.5 Es ist ein Verfahren implementiert welches
sicherstellt, dass die Kennzeichnung/Deklaration
aller existierenden und neuen Produkte der
aktuellen Gesetzgebung der Bestimmungs-
länder sowie den Kundenanforderungen ent-
sprechen.
4.3.6 Zubereitungsempfehlungen und/oder Anwen-
dungshinweise für das Produkt sind festgelegt;
ebenfalls in Bezug auf Kundenzufriedenheit
und -sicherheit, wo angemessen. Sofern fest-
gelegt, werden Kundenanforderungen mit
einbezogen.
4.3.7 Der Verlauf und das Ergebnis der Produktentwick-
lung sind anhand von Aufzeichnungen nachvoll-
ziehbar.
4.4 Einkauf
4.4.1 Das Unternehmen lenkt Einkaufsprozesse um
sicherzustellen, dass alle extern bezogenen
Materialien und Dienstleistungen, die einen
Einfluss auf Produktsicherheit und -qualität haben,
den Anforderungen entsprechen.
4.4.2 Es liegt ein Verfahren zur Zulassung und Über-
wachung von Lieferanten (intern und extern)
vor.

© IFS, Oktober 2013



106 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung


Major/
NA
4.4.3 Das Verfahren zur Zulassung und Überwachung
beinhaltet klare Bewertungskriterien, wie z. B.:
Audits, Analysenzertifikate, Lieferantenzuverlässig-
keit, Reklamationen sowie geforderte Leistungs-
standards basierend auf einer Risikobewertung.
Wenn ein IFS Standard für die Produktkategorie
existiert (IFS Food, IFS HPC, IFS PACsecure), so ist
der Lieferant des (Food, HPC oder Verpackung)
Produktes, der für das Unternehmen arbeitet, nach
IFS zertifiziert, es sei denn der Kunde hat aus-
drücklich andere Konditionen akzeptiert.
4.4.4 Das Unternehmen besitzt ein (internes oder ex-
ternes) risikobasiertes System, um die Herkunfts-
gebiete der beschafften Produkte zu überwachen.
4.4.5 Lieferanten werden regelmäßig überprüft, um
Risiken zu identifizieren und zu lenken. Alle
Überprüfungen und die daraus resultierende
Maßnahmen sind zu dokumentieren.
4.4.6 Die beschafften Produkte werden gemäß den
vorliegenden Spezifikationen und, risikobasiert,
auf Authentizität geprüft. Der Prüfplan berücksich-
tigt mindestens die folgenden Kriterien: Produkt-
anforderungen und Lieferantenstatus (gemäß der
Lieferantenbewertung).
4.4.7 Im Fall von Eigenmarken ist für Produktlieferan-
ten, in Übereinstimmung mit den Kundenanforde-
rungen, ein System zur Lieferantenzulassung
vorhanden
4.5 Produktverpackung
4.5.1 Das Unternehmen stellt sicher, dass für alle
eingesetzten Verpackungen detaillierte Spezifika-
tionen vorliegen, die mit den aktuellen rechtlichen
Bestimmungen der Bestimmungsländer der
Produkte übereinstimmen.
4.5.2 Wo Verpackungsmaterialien die Produktsicherheit
gefährden könnten, stellen die Lieferanten
Konformitätserklärungen zur Verfügung, die die
Übereinstimmung mit den rechtlichen Vorgaben
bestätigen. Wenn keine spezifischen rechtlichen
Bestimmungen anwendbar sind, liegen Nach-
weise über die Eignung des Verpackungsmaterials
für den Verwendungszweck vor. Dies gilt für
Verpackungsmaterialien, die negativen Einfluss
auf Rohmaterialien/Bestandteile, Zwischenerzeug-
nisse und Endprodukte haben könnten.
4.5.3 Wenn Kunde oder Gesetzgebung eine Änderung
der Verpackung fordert, muss das Unternehmen
sicherstellen, dass der Lieferant die Verpackung
kontrolliert und dass das Produkt den gesetzlichen
und/oder Kundenanforderungen entspricht. Der
Lieferant prüft regelmäßig die Verwendung der
korrekten Verpackung und führt hierüber Aufzeich-
nungen. Das Unternehmen stellt sicher, dass diese
Überprüfungen durchgeführt werden.

© IFS, Oktober 2013



International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 107

Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung


Major/
NA
4.5.4 Wenn Kunde oder Gesetzgebung eine Änderung
der Kennzeichnung fordern, muss das Unterneh-
men sicherstellen, dass der Lieferant die Kenn-
zeichnung anpasst, um diese Änderungen zu
erfüllen. Die Kennzeichnung/Deklaration ist lesbar,
unverwischbar und stimmt mit der mit dem
Kunden vereinbarten Produktspezifikation (inklu-
sive z. B. Haltbarkeit) überein. Die Kennzeichnung
wird regelmäßig überprüft und die Überprüfung
dokumentiert
4.6 Rückverfolgbarkeit (inkl. GVO und Allergene)
4.6.1 Es liegt ein System zur Rückverfolgung vor, das
KO Nr. 4 die volle Identifikation der Produkte ermöglicht.
Die Kennzeichnung der Produkte erfolgt in der
Form, das eine komplette Rückverfolgbarkeit
erlaubt. Das System der Rückverfolgbarkeit sowie
dazugehörige Aufzeichnungen gewährleisten eine
lückenlose Rückverfolgbarkeit vom Lieferanten
(definierte Chargenmenge) bis zur Anlieferung
beim Kunden.
4.6.2 Das Rückverfolgbarkeitssystem wird regelmäßig,
mindestens jährlich und bei jeder Änderung des
Rückverfolgbarkeitssystems getestet. DerTest
verifiziert die Rückverfolgbarkeit in beide Richtun-
gen (vom gelieferten Produkt zur Rohware und
umgekehrt) und beinhaltet auch die Mengen-
prüfung. DieTestergebnisse werden aufgezeich-
net.
4.6.3 Werden vom Kunden Rückstellmuster gefordert,
stellt das Unternehmen sicher, dass der Lieferant
repräsentative Rückstellmuster der hergestellten
Charge identifiziert und bis zum Verfallsdatums
der Endprodukte angemessen aufbewahrt oder,
falls gefordert, auch für eine längere Periode.
Das Unternehmen erhält eine Liste über alle
hergestellten Chargen, welche durch die Handel-
stätigkeiten gehandelt werden und bewahrt diese
auf.
4.7 Logistische Aktivitäten
4.7.1 Wenn ein Unternehmen eine Spedition oder einen
Lagerdienstleister beauftragt, sind alle relevanten
Anforderungen zur Absicherung der Produkt-
sicherheit und -qualität eindeutig in einem
Dienstleistungsvertrag festgeschrieben oder der
Dienstleister ist nach IFS Logistics zertifiziert.
4.7.2 Falls ein Unternehmen ein eigenes Lager besitzt
oderTransportdienstleistungen anbietet und dies
mit im IFS Zertifizierungsbereich ausweisen
möchte, ist eine IFS Logistics Zertifizierung
(Kombi-Audit mit IFS Logistics Checkliste)
erforderlich, es sei denn, der Kunde hat andere
Bedingungen akzeptiert.

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108 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung


Major/
NA
5 Messungen, Analysen, Verbesserungen
5.1 Interne Audits
5.1.1 Wirksame interne Audits werden gemäß eines
KO Nr. 5 festgelegten Auditprogrammes durchgeführt und
decken mindestens alle Anforderungen des IFS
Standards ab. Erfassungsbereich und Häufigkeit
der internen Audits werden mittels Gefahrenana-
lyse und Bewertung der damit zusammenhängen-
den Risiken bestimmt.
5.1.2 Interne Audits vonTätigkeiten, die kritisch für die
Produktsicherheit, Produktspezifikationen sowie
eigene Dienstleistungen sind, werden mindestens
einmal jährlich durchgeführt.
5.1.3 Die Auditoren sind sachkundig und stehen in
keiner Abhängigkeitsbeziehung zum auditierten
Bereich.
5.1.4 Die Unternehmensleitung und die in den Berei-
chen verantwortlichen Personen werden über die
Auditergebnisse informiert. Erforderliche Korrek-
turmaßnahmen und einTerminplan für die Umset-
zung sind festgelegt und dokumentiert und wer-
den allen betroffenen Mitarbeitern kommuniziert.
5.1.5 Es ist dokumentiert, wie und zu welchem Zeitpunkt,
die aus den internen Audits resultierenden Korrek-
turmaßnahmen verifiziert werden. Aufzeichnungen
von Verifizierungsmaßnahmen sind verfügbar.
5.2 Produktanalysen
5.2.1 Die Einhaltung spezifizierter Produktanforderun-
gen,Testmethoden inkl. rechtlicher Bestimmungen
und Spezifikationen wird durch geeignete Verfah-
ren sichergestellt. Hierfür werden erforderliche
mikrobiologische, physikalische und chemische
Analysen intern durchgeführt und/oder extern in
Auftrag gegeben.
5.2.2 Wo vom Kunden spezielle Analysen gefordert wer-
KO Nr. 6 den, sind diese in einem Prüfplan festgeschrieben
und werden gemäß den Vorgaben durchgeführt. Die
Analysenergebnisse liegen im Unternehmen vor.
5.2.3 Analysen, die für die Lebensmittelsicherheit rele-
vant sind, werden vorzugsweise in Laboren durch-
geführt, die geeignete akkreditierte Programme/
Methoden anbieten (ISO 17025). Werden diese
Analysen durch ein eigenes oder ein Labor durch-
geführt, das keine geeigneten akkreditierten Pro-
gramme/Methoden durchführt, werden die Ergeb-
nisse regelmäßig durch Labore verifiziert, die diese
Programme/Methoden (ISO 17025) verwenden.
5.2.4 Es liegt ein Prüfplan auf Basis einer Gefahrenana-
lyse vor, der die Handelstätigkeiten, den Produk-
tionsprozess der Lieferanten, incl. Rohmaterial/
Bestandteilen Halbfertig- und Fertigprodukte
sowie Verpackungsmaterialien abdeckt. Die
Prüfergebnisse werden dokumentiert.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 109

Nr. IFS Broker 2 Anforderung KO/ A B C D Erklärung


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NA
5.2.5 Analysenergebnisse werden unverzüglich ausge-
wertet. Im Falle von unbefriedigenden Ergebnis-
sen bewertet das Unternehmen deren Signifikanz
und informiert die Kunden entsprechend. Geeig-
nete Korrekturmaßnahmen werden immer
eingeführt. Die Analysenergebnisse sind regel-
mäßig hinsichtlichTrends auszuwerten. Weist die
Trendanalyse auf potentielle Probleme hin, die
auftreten könnten, muss das Unternehmen Korrek-
turmaßnahmen durchführen.
5.2.6 Auf Grundlage interner oder externer Informatio-
nen über Produktrisiken, die einen Einfluss auf die
Produktsicherheit und/oder Qualität (inkl. Verfäl-
schung und Betrug) haben könnten, aktualisiert
das Unternehmen den Prüfplan und/oder ergreift
jede geeignete Maßnahme um den Einfluss auf
die fertigen Produkte zu kontrollieren.
5.3 Produktsperrung und -freigabe
5.3.1 Als Teil des Notfallverfahrens (Krisenmanagement-
System) hat das Unternehmen sichergestellt,
dass der Lieferant Systeme zur Identifizierung und
Kontrolle nichtkonformer Produkte eingeführt hat
und dass es tragfähige Quarantäne-Verfahren
(Sperrung) gibt für den Fall, dass nicht konforme
Produkte identifiziert werden. Das Unternehmen
hat sicherzustellen, dass nur Produkte und
Materialien an den Kunden ausgeliefert werden,
die den Produktanforderungen entsprechen.
5.4 Umgang mit Beanstandungen/Reklamationen von Behörden und Kunden
5.4.1 Es ist ein System zum Umgang mit Produktbean-
standungen und Produktreklamationen eingeführt.
5.4.2 Alle Beanstandungen/Reklamationen werden
durch fachkundiges Personal bewertet. Sind diese
berechtigt, werden angemessene Maßnahmen so
schnell wie möglich eingeleitet.
5.4.3 Beanstandungen/Reklamationen werden ausgewer-
tet, um vorbeugende Maßnahmen einzuleiten die
das Wiederauftreten der Abweichung verhindern.
5.4.4 Die Reklamationsauswertung wird den entspre-
chenden Verantwortlichen und der Unternehmens-
leitung bekannt gemacht.
5.5 Umgang mit Vorfällen, Produktrücknahme, Produktrückruf
5.5.1 Ein dokumentiertes Verfahren für das Manage-
ment von Vorfällen und möglichen Notfallsituatio-
nen mit Einfluss auf Produktsicherheit, -recht-
mäßigkeit und -qualität ist definiert. Dieses
Verfahren ist implementiert und wird gepflegt. Es
umfasst mindestens die Benennung undTraining
eines Krisenstabs, eine Notrufnummernliste,
gegebenenfalls eine juristische Beratung, Erreich-
barkeiten, Kundeninformationen und einen
Kommunikationsplan inklusive der Information an
die Verbraucher.

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110 International Featured Standard · IFS Broker · Version 2

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5.5.2 Ein wirksames Verfahren zur Rücknahme und zum
KO Nr. 7 Rückruf jeglicher Erzeugnisse ist eingeführt. Dies
stellt sicher, dass betroffene Kunden schnellst-
möglich informiert werden. Dieses Verfahren
beinhaltet die eindeutige Regelung von Verant-
wortlichkeiten.
5.5.3 Aktuelle Notrufinformationen (z. B.: Namen und
Telefonnummern von Lieferanten, Kunden und
von zuständigen Behörden) sind vorhanden. Ein
Mitarbeiter des Unternehmens, der die Befugnis
hat den Prozess des Umgangs mit Vorfällen,
Produktrücknahme und -rückruf einzuleiten, ist
ständig erreichbar.
5.5.4 Das Verfahren für Rücknahmen wird intern
regelmäßig mindestens einmal jährlich getestet,
hinsichtlich seiner Praktikabilität, Wirksamkeit und
zeitnahen Umsetzung. DerTest erfolgt so, dass die
Wirksamkeit der Umsetzung und die Funktionalität
überprüft werden.
5.6 Umgang mit nichtkonformen Produkten
5.6.1 Es liegt ein Verfahren für die Handhabung von
allen fehlerhaften Produkten vor.
5.6.2 Das Verfahren für die Handhabung von allen
nichtkonformen Produkten enthält mindestens:
– die Isolierung/das Sperrverfahren
– die Gefahrenanalyse und Bewertung der damit
zusammenhängenden Risiken,
– die Identifikation (z. B. Kennzeichnung),
– die Entscheidung über die weitere Verwendung
(z. B.: Freigabe, Nachbearbeitung/Nachbehand-
lung, Sperrung, Quarantäne, Rückweisung/
Entsorgung).
– Informationen über die Prozesskette
– Klare Festlegung der Mitarbeiterverantwortung
5.6.3 Die Verfahren für den Umgang mit nichtkonfor-
men Produkten werden von allen betroffenen
Mitarbeitern verstanden.
5.6.4 Liegen Nichtkonformitäten vor, werden durch den
Broker schnellstmöglich Korrekturen bei dem
betreffenden Hersteller veranlasst, um die Erfül-
lung der Produktanforderungen sicherzustellen.
5.6.5 Entsprechen bereits verpackte Produkte oder Ver-
packungsmaterialien für Eigenmarken des Han-
dels nicht den Spezifikationen, dürfen diese nicht
in den Verkehr gebracht werden. Ausnahmen sind
schriftlich mit dem Vertragspartner vereinbart.
5.7 Korrekturmaßnahmen
5.7.1 Es existiert ein Verfahren zur Erfassung und
Analyse von Nichtkonformitäten mit dem Ziel,
durch Vorbeuge- und/oder Korrekturmaßnahmen
Wiederholungen zu verhindern.

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International Featured Standard · IFS Broker · Version 2 111

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5.7.2 Korrekturmaßnahmen werden schnellstmöglich
KO Nr. 8 sowie eindeutig formuliert, dokumentiert und
ergriffen, um ein erneutes Auftreten der Nichtkon-
formität zu vermeiden. Die Verantwortlichkeiten
und die zeitnahen Fristen für die Korrekturmaß-
nahmen sind eindeutig definiert. Die Dokumenta-
tion wird sicher aufbewahrt und ist leicht zugäng-
lich.
5.7.3 Die Durchführung der eingeleiteten Korrekturmaß-
nahmen wird dokumentiert und deren Wirksam-
keit überprüft.
6 Food/Produktschutz Bewertung
6.1 Das Unternehmen hat sicherzustellen, dass die
Verantwortlichkeiten des Lieferanten hinsichtlich
des Produktschutzes eindeutig definiert sind.
6.2 Das Unternehmen hat sicherzustellen, dass die
Lieferanten eine Gefahrenanalyse und eine
Bewertung der verknüpften Risiken zum Produkt-
schutz durchgeführt und dokumentiert haben.
Basierend auf dieser Bewertung und auf gesetz-
lichen Anforderungen sind die für die Sicherheit
kritischen Bereiche zu identifizieren.

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IFS GESCHäFTSSTELLEN

DEUTSCHLAND | BERLIN BRASILIEN | DOURADOS


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