Mich freundlich zu erwarten. Die ganze Gegend steht im Flor Als wie ein Blumengarten.
Die Liebste sitzt an meiner Seit
Im rasch hinrollenden Wagen; Sie schaut mich an voll Zärtlichkeit, Ihr Herz, das fühl ich schlagen.
Das trillert und duftet so sonnenvergnügt!
Das blinkt im grünen Geschmeide! Sein weißes Blütenköpfchen wiegt Der junge Baum mit Freude.
Die Blumen schaun aus der Erd hervor,
Betrachten, neugierigen Blickes, Das schöne Weib, das ich erkor, Und mich, den Mann des Glückes.
Vergängliches Glück! Schon morgen klirrt
Die Sichel über den Saaten, Der holde Frühling verwelken wird, Das Weib wird mich verraten.
Heinrich Heine
Der Frühling
Der Mensch vergißt die Sorgen aus dem Geiste,
Der Frühling aber blüht, und prächtig ist das meiste, Das grüne Feld ist herrlich ausgebreitet, Da glänzend schön der Bach hinuntergleitet.
Die Berge stehn bedecket mit den Bäumen,
Und herrlich ist die Luft in offnen Räumen, Das weite Tal ist in der Welt gedehnet Und Turm und Haus an Hügeln angelehnet.
Friedrich Hölderlin
Mein garten bedarf nicht luft und nicht wärme
Mein garten bedarf nicht luft und nicht wärme.
Der garten den ich mir selber erbaut und seiner vögel leblose schwärme Haben noch nie einen frühling geschaut. Von kohle die stämme. von kohle die äste Und düstere felder am düsteren rain. Der früchte nimmer gebrochene läste Glänzen wie lava im pinien-hain.
Ein grauer schein aus verborgener höhle
Verrät nicht wann morgen wann abend naht Und staubige dünste der mandel-öle Schweben auf beeten und anger und saat.
Wie zeug ich dich aber im heiligtume
– So fragt ich wenn ich es sinnend durchmaß In kühnen gespinsten der sorge vergaß – Dunkle große schwarze blume?