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Zusammenfassung
Abstract
1 Einleitung
Chemisch-mineralogische Mörtelanalysen dienen zur Ermittlung der Zusammen-
setzung, aus denen sich die physikalisch-mechanischen Eigenschaften historischer
Mörtel ableiten lassen. Diese Mörtelanalysen weisen - je nach Analysenverfahren
unterschiedlich bestimmt - einen Wert für das in Salzsäure lösliche S i 0 2 nach. Je
nach Analyseverfahren werden zusätzlich das in Salzsäure lösliche AI2O3 und
F e 2 0 3 bestimmt. Der säurelösliche Si0 2 -Wert alleine oder die Summe
S i 0 2 + A l 2 0 3 + F e 2 0 3 werden als Maß fur ursprünglich im Bindemittel der Mörtel
vorhandene hydraulische und/oder puzzolanische Komponenten angesehen.
In Deutschland werden historische Mörtel meist nach dem Verfahren von Wisser
und Knöfel [ 1 ] analysiert. Bei diesem Verfahren wird das in verdünnter Salzsäure
aufschließbare S i 0 2 (Kieselgel) gravimetrisch bestimmt und als säurelöslicher
Si0 2 -Gehalt ausgewiesen. Dieser säurelösliche oder korrekter ausgedrückt säure-
aufschließbare Si0 2 -Wert, wird in der Literatur auch als „hydraulischer Anteil"
bezeichnet [2].
Aus erhöhten säurelöslichen Si0 2 -Werten können Rückschlüsse auf die Mörtelroh-
stoffe gezogen werden. Die Verwendung von natürlich hydraulischem Kalk, der
Zusatz von Puzzolanen wie Trass, Bims, Ziegelmehl oder Schlacken oder die ab ca.
1850 mögliche Zumischung von Portlandzement können daraus abgeleitet werden.
In der vorliegenden Arbeit wurde der Frage nachgegangen, inwieweit der che-
misch-mineralogisch ermittelte säurelösliche Si0 2 -Wert historischer Mörtel durch
die tonigen und/oder schluffigen Feinanteile ungewaschener silikatischer Sande
erhöht sein kann. Vorstellbar ist eine puzzolanische Reaktion des Kalkhydrats mit
feinsten silikatischen Anteilen der Gesteinskörnungen, vor allem mit dem Tonmi-
neralanteil [3], [4], [5], Beim historischen Kalklöschen von Branntkalk mit nassem
Sand werden ferner relativ hohe Temperaturen erreicht, wodurch der Feinanteil
ungewaschener Sande thermisch angeregt werden kann, was einer puzzolanischen
Aktivierung gleichzusetzen ist. Das Ergebnis der chemisch-mineralogischen Ana-
lyse spiegelt dies in einem höheren säurelöslichen Si0 2 -Wert wider.
Die Untersuchungen sind für die Denkmalpflege und Bauwerkssanierung von gro-
ßem Interesse, weil man, wie einleitend ausgeführt, aus dem in der chemisch-mine-
ralogischen Mörtelanalyse bestimmten säurelöslichen Si0 2 -Gehalt wichtige Rück-
schlüsse auf den verwendeten Kalk ziehen kann. Auch für die Auswahl der Roh-
stoffe eines möglichen Sanierungsmörtels sind diese Untersuchungen wichtig, denn
ζ. Z. wird häufig die Verwendung moderner hydraulischer Bindemittel für die
Rezeptierung von Sanierungsmörteln allein durch den Nachweis erhöhter säurelös-
licher Si0 2 -Gehalte gerechtfertigt.
2 Ausgangsstoffe
Als Ausgangsstoffe fur die Labormörtel wurden Weißkalkhydrat CL 90 und
Branntkalk (Weißstückkalk) CL 90 nach DIN EN 459 [6] - beides aus der laufen-
den Produktion der Fels-Werke GmbH, Goslar - sowie 6 natürliche Grubensande
aus Vorkommen in Nord- und Osthessen verwendet. Die Sande wiesen eine Korn-
größe 0-4 mm auf und enthielten zwischen 4,5 bis 9,0 M.-% tonig/schluffige
Bestandteile. Für die verschiedenen Mörtelansätze erfolgte die Verwendung der
Sande ungewaschen und gewaschen. Bei den gewaschenen Sanden wurde die
Kornfraktion kleiner 0,063 mm abgetrennt. Das Bindemittel-Zuschlag-Verhältnis
(b/z) wurde auf 1:3 in Masseteilen festgelegt.
Zur Simulation des historischen Trockenlöschverfahrens nach Kraus, Wisser und
Knöfel [7] wurde je Mörtelmischung Branntkalk und definiert befeuchteter Sand
(stöchiometrisch bestimmter Löschwasseranteil + 10 M.-% Aufschlag) lagenweise
in Metalldosen geschichtet. Um einer Verdunstung entgegenzuwirken, wurden die
Dosen mit Metalldeckeln verschlossen. Die Löschreaktion des Branntkalkes
begann unmittelbar nach dem Einfüllen des befeuchteten Sandes, was eine Aufhei-
zung des Mörtelgemisches bewirkte. Die maximale Temperatur war nach ca. 45
min erreicht, wobei Maximaltemperaturen bis 245°C registriert wurden. Nach wei-
teren 90 min waren die Mischungen wieder auf unter 50°C abgekühlt. Nach 7 Tagen
Lagerung wurden diese Ansätze zu Mörtel verarbeitet.
Ferner wurden Mörtel in Anlehnung an Klotz-Warislohner und Saar [8] hergestellt.
Der Branntkalk wurde unmittelbar vor der Anwendung gelöscht, um den noch hei-
ßen Mörtel sofort verarbeiten und verdichten zu können. Das schnelle Abbindever-
halten dieser Mörtel und eine erhöhte Festigkeitsentwicklung gegenüber „kalt" her-
gestellter Mörtel wird auf die Bildung von CSH-Phasen zurückgeführt, da es auf-
grund der Temperaturerhöhung beim Kalklöschen zum Aufschluss von Si0 2 bei
Verwendung silikatischer Feinststoffe kommt.
4 Mörtelherstellung
Die Probenbezeichnung der einzelnen Mörtel sind in Tabelle 1 zusammengestellt.
Die angegebene Zahl bei den Mischungen 25 bis 36 gibt jeweils den w/b-Wert des
Mörtels an, fur die Mischungen 1 bis 24 ist dieser konstant bei 1/1,1.
Zur Herstellung der Mörtelansätze wurden zuerst die trockenen Bestandteile Sand
und Kalkhydrat bzw. der Inhalt der Metalldosen, in denen zuvor Branntkalk mit
nassem Sand gelöscht wurde, im Mischgefäß wasserfrei so lange vorgemischt, bis
eine möglichst homogene Verteilung vorlag. Für die Mischungen 1 bis 24 erfolgte
die Zugabe des Anmachwassers über einen Zeitraum von 15 sec. Im Anschluss
wurde zur Homogenisierung der Mörtelmasse weitere 2 min gemischt.
Die Mischungen 3 1 - 3 6 sind heiß verarbeitet worden, so dass das Löschen des
Branntkalks beim Mischvorgang erfolgte. Dem homogenisierten, trockenen
Gemisch aus Sand und Branntkalk wurde das stöchiometrisch berechnete Lösch-
wasser mit 10 M.-% Zuschlag innerhalb von 3 min zugegeben. Anschließend wurde
analog wie bei den Mischungen 1 - 24 gemischt.
Es wurden Probekörper mit den Abmessungen 2 χ 4 χ 16 cm hergestellt, um durch
die reduzierte Dicke der Prismen eine schnellere Carbonatisierung zu erreichen. Die
Herstellung dieser Prismen erfolgte in Formen nach DIN 1164-7 [10], in welche ein
Holzklotz mit den Abmessungen 2 χ 4 χ 16 cm eingelegt wurde.
Mörtelzusammensetzung
S1 U Hyd S1 U BK S1 G Hyd S1 G BK
1-24
S2 U BK 0,98 S2 G BK 0,89
55 U BK 0,96 55 G BK 0,89
Hyd: Kalkhydrat
BK: Branntkalk
H: heiß verarbeitet
Nach dem Einbringen des Mörtels in die Form wurde dieser verdichtet und mit
Folie abgedeckt. Nach 5 Tagen wurden die Prismen ausgeschalt. Zu diesem Zeit-
punkt waren sie noch nicht vollständig erhärtet, sondern waren ζ. T. noch plastisch
verformbar. Innerhalb der folgenden 2 Tage verfestigten sich die Proben. Die wei-
tere Lagerung der Prismen erfolgte bei 20°C und 65 % relativer Luftfeuchtigkeit.
Um eine möglichst vollständige Carbonatisierung zu erreichen, wurden die Prismen
3 mal wöchentlich mit Kohlensäure gesättigtem Wasser besprüht.
5 Untersuchungsmethoden
Die 6 verschiedenen Grubensande wurden wie folgt charakterisiert:
• Bestimmung der Korngrößenzusammensetzung nach DIN 18123 [11]
• Röntgenphasenanlyse der Feinanteile
6 Untersuchungsergebnisse
6.1 Kornzusammensetzung der Sande
Die Sieblinien der ungewaschenen Sande sind in Abbildung 1 dargestellt. Die
Sande S4 und S6 weisen mit 9 M.-% den höchsten Feinanteil (Kornfraktion
Sand 1
Sand 2
Sand 3
Sand 4
Sand 5
Sand 6
SIA
0
0,063 0,125 0,25 0,5 1
Lochweite [mm]
<0,063 mm) auf, den geringsten Anteil mit 4,5 M . - % weist Sand S5 auf. Die gewa-
schenen Sande enthielten keine Fraktion < 0,063 mm.
Die Ergebnisse zeigen, dass die Mörtel mit ungewaschenen Sanden im Vergleich zu
den Mörtelmischungen mit gewaschenen Sanden deutlich höhere Gehalte an säure-
löslichem S i 0 2 aufweisen. Die Gehalte liegen in der Größenordnung wie von Mör-
teln, hergestellt mit natürlichen Kalken mit hydraulischem Anteil (Tabelle 3).
Es zeigte sich ferner, dass die säurelöslichen SiC^-Gehalte der Mörtel mit selbstge-
löschtem Kalk sowohl mit ungewaschenen als auch mit gewaschenen Sanden
geringfügig erhöht sind. Dies zeigt, dass eine puzzolanische Reaktion durch die
beim Kalklöschen entstandenen Temperaturen intensiviert wird.
6.3 Druckfestigkeit
Die Druckfestigkeiten der Mörtel 1 - 24 sind in Abbildung 2 dargestellt. Bis auf
die Mischungen mit dem Sand S4 weisen die Mörtel mit Kalkhydrat und ungewa-
schenem Sand die höchsten Druckfestigkeiten auf. Die Mörtel mit selbst gelösch-
tem Branntkalk und ungewaschenem Sand sowie alle Mischungen mit gewasche-
nen Sanden haben geringe Druckfestigkeiten. Ursache hierfür ist der unterschiedli-
che Wasseranspruch bedingt durch das gröbere selbst gelöschte Kalkhydrat bzw.
durch den fehlenden Feinanteil der gewaschenen Sande. Die Druckfestigkeits-
werte der Mörtel 1 - 24 lassen deshalb keinen Rückschluss zu, ob in Mörteln mit
ungewaschenen Sanden und bei der Verwendung von selbst gelöschtem Brannt-
kalk eine puzzolanische Reaktion stattfand.
S1 S2 S3 S4 S5 S6 Mittelwert
S1 S2 S3 S4 S5 S6 Mittelwert
S1 S2 S3 S4 S5 S6 Mittelwert
S1 S2 S3 S4 S5 S6 Mittelwert
Die Mörtel 25 -30 (Abbildung 3) zeigen dagegen einen deutlichen Trend. Die Mör-
tel mit ungewaschenen Sanden und selbstgelöschtem Kalk haben höhere Druck-
festigkeiten als die vergleichbaren Mörtel mit gewaschenem Sand bzw. mit unge-
waschenem Sand und Kalkhydrat. Der Grund dafür kann nicht in dem unterschied-
lichen Wasseranspruch liegen, da die Ausbreitmaße dieser Mischungen annähernd
gleich sind. Es muss also eine festigkeitssteigernde, puzzolanische Reaktion statt
gefunden haben.
Die heiß verarbeiteten Mörtel 3 1 - 3 6 weisen entgegen den Erwartungen geringere
Druckfestigkeiten (Abbildung 3) auf, als die vergleichbar kalt verarbeiteten Mörtel
mit Branntkalk. Während des Abbindeprozesses der heiß verarbeiteten Mörtelmi-
5
4,5 -
-, 4
Ν
E
E 3,5 • UHyd
ζ
Ξ" 3 Β G Hyd
ω
jé aUBK
.5» 2.5
• G BK
• U BK-H
• G BK-H
Sande
Abbildung 4: Vergleich der Porosität bei Mörteln mit ungewaschenen Sanden und
Verwendung von Kalkhydrat bzw. Branntkalk
Abbildung 5: Vergleich der Porosität von Mörteln mit ungewaschenen bzw. ge-
waschenen Sanden und Verwendung von Branntkalk
die Porosität von Mörteln mit ungewaschenem bzw. gewaschenen Sanden und Ver-
wendung von Branntkalk gegenüber.
Der unterschiedliche Gehalt an Luftporen steht in engem Zusammenhang mit der
Packungsdichte der Proben. Aufgrund der geringeren Packungsdichte der Mörtel-
mischungen mit verringertem Feinstanteil (gewaschener Sand und/oder selbst
gelöschter Branntkalk) zeigen diese erhöhte Luftporenanteile gegenüber den ande-
ren Mörteln (Abbildung 4 und 5).
Im Gegensatz zu Zementmörteln ist das Anmachwasser bei Weißkalkmörteln nicht
an der chemischen Erhärtungsreaktion beteiligt. Es wird nach der Formgebung
durch Austrocknung nahezu vollständig (im Falle von hydraulischen Kalkmörteln
zum überwiegenden Teil) abgegeben, was zur Bildung von Kapillarporen führt. Da
alle Mörtel vergleichbare w/b-Werte aufwiesen, liegt der Schluss nahe, dass der
Anteil an Kapillarporen bei allen Mischungen annähernd gleich sein müsse, es sei
denn, es würde Wasser durch eine puzzolanische Reaktion in CSH-Phasen gebun-
den und somit dem System entzogen. Der mit Ausnahme von S3 um bis zu 23 %
geringere Anteil an Kapillarporen bei Mörteln mit ungewaschenen Sanden und
Branntkalk gegenüber solchen mit Kalkhydrat könnte also darauf zurückzufuhren
sein (Abbildung 4).
Bei hydraulischen Bindemitteln ist die Entstehung von Gelporen eng mit der Bil-
dung von CSH-Phasen verbunden. Während der Hydratation wird Wasser chemisch
gebunden, was zu einer Volumenverminderung fuhrt, die eine Bildung der Gelporen
bewirkt. Unter Berücksichtigung dieser Tatsache könnte man den um 28 - 50 %
höheren Gehalt an Gelporen in Mörteln mit Branntkalk und ungewaschenem Sand
gegenüber solchen mit gewaschenem Sand darauf zurückführen, dass eine Reaktion
zwischen den Tonmineralen des ungewaschen Sandes und dem aus Branntkalk ent-
standenem Calciumhydroxid stattgefunden hat (Abbildung 5). Beim Vergleich der
Mörtel mit ungewaschenem Sand und Kalkhydrat bzw. Branntkalk kann keine ein-
deutige Tendenz für den Gelporengehalt abgelesen werden (Abbildung 4). Vermut-
lich ist dies auf die unterschiedliche Zusammensetzung der Feinanteile der einzel-
nen Sande zurückzuführen.
6.5 Gefügeuntersuchungen
Die Gefügeuntersuchungen der Mörtel mittels Lichtmikroskopie bestätigten die
zuvor erläuterten Untersuchungsergebnisse zur Druckfestigkeit und Porosität.
Besonders deutlich wird, dass die flüssige Konsistenz der Mörtel mit gewasche-
nem Sand und deshalb geringem Feinstkorngehalt sich nachteilig auf die Dichtig-
keit des Gefüges auswirkt (Abbildung 6). Der lichtmikroskopisch sichtbare Gehalt
an Luftporen hängt in erster Linie davon ab, welches Bindemittel verwendet wird
und nicht davon, ob der Sand ungewaschen oder gewaschen ist. Der trocken
Abbildung 7: Mörtel S6 U BK, Durchlicht, Bildbreite: 1,52 mm. In Bildmitte (Pfeil) erkennt
man ein Tonmineral, welches von wolkenartig ausgebildeten puzzolani-
schen Reaktionsprodukten umgeben ist.
7 Zusammenfassung
Zusammenfassend wird festgestellt, dass durch ungewaschenen Sand der säurelös-
liche Si0 2 -Wert der Kalkmörtel merklich erhöht wird. Die Interpretation dieses
Sachverhaltes im Hinblick auf das verwendete Bindemittel bzw. Bindemittelge-
misch ist allein aufgrund der chemischen Analyse nur bedingt zulässig. Ergän-
zende Untersuchungen zur granulometrischen und mineralogischen Zusammenset-
zung der silikatischen Gesteinskörnung sowie des Kalkbindemittels sind dazu
unbedingt notwendig. Die bisherigen Untersuchungen zeigen, dass die beim histo-
rischen Trockenlöschen erreichten Temperaturen die puzzolanische Reaktion
intensivieren.
Die Untersuchungen zeigen ferner, dass die puzzolanischen Reaktionen zwischen
Kalkhydrat und silikatischem Feinanteil die physikalisch-mechanischen Eigen-
schaften der Kalkmörtel verändern. Bei Mörteln mit verarbeitungstechnisch ange-
passtem w/b-Wert haben Kalkmörtel mit ungewaschenem Sand und selbst gelösch-
tem Kalkhydrat eine deutlich höhere Druckfestigkeit als Mischungen mit Kalkhy-
drat und Mischungen mit gewaschenen Sanden. Des weiteren beeinflussen der
Kornaufbau der Gesteinskörnung und des Bindemittels sowie der Zusatz von
hydraulischen oder puzzolanischen Stoffen die Druckfestigkeitsentwicklung. Die
mikroskopischen Untersuchungen des Gefuges zeigen nur vereinzelt Hinweise auf
hydraulische Phasen (Abbildung 8 und 9). Die Bedeutung des trocken gelöschten
Kalks darf bezüglich der erreichten Mörteleigenschaften nicht überbewertet wer-
den. Die Untersuchungen zeigen aber deutlich, dass die Feinanteile der Sande durch
Verwendung von Branntkalk thermisch aktiviert werden und zu einer Steigerung
der physikalisch-mechanischen Mörteleigenschaften führen. Die aktivierten Fein-
anteile reagieren puzzolanisch und täuschen so im Mörtel höhere hydraulische
Komponenten vor, als tatsächlich durch die Bindemittel eingebracht worden sind.
Aus den Untersuchungsergebnissen lässt sich ableiten, dass die aus chemischen
Mörtelanalysen gewonnenen Gehalte an hydraulischen Komponenten in histori-
schen Mörteln, welche mit trocken gelöschten Kalken und ungewaschenen Gruben-
sanden hergestellt worden sind, nicht ausschließlich dem Bindemittel zugerechnet
werden können.
Literatur