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1. 2.
Tam: Zu Hilfe! Zu Hilfe! Sonst bin ich verloren, Pap: Der Vogelfänger bin ich ja,
Der listigen Schlange zum Opfer erkoren. Stets lustig, heisa, hopsassa!
Barmherzige Götter! Schon nahet sie sich! Ich Vogelfänger bin bekannt
Ach, rettet mich! Ach, schützet mich! Bei Alt und Jung im ganzen Land.
Weiß mit dem Locken umzugehn
3Dam: Stirb, Ungeheu'r, durch unsre Macht! Und mich auf's Pfeifen zu verstehn.
Triumph! Triumph! Sie ist vollbracht, Drum kann ich froh und lustig sein,
Die Heldentat! Er ist befreit Denn alle Vögel sind ja mein.
Durch unsres Armes Tapferkeit.
Der Vogelfänger bin ich ja,
1: Ein holder Jüngling, sanft und schön. Stets lustig, heisa, hopsassa!
Ich Vogelfänger bin bekannt
2: So schön, als ich noch nie gesehn! Bei Alt und Jung im ganzen Land.
Ein Netz für Mädchen möchte ich,
3: Ja, ja, gewiß zum Malen schön! Ich fing sie dutzendweis für mich;
Dann sperrte ich sie bei mir ein,
3Dam: Würd' ich mein Herz der Liebe weihn, Und alle Mädchen wären mein.
So müßt es dieser Jüngling sein.
Laßt uns zu uns'rer Fürstin eilen, Wenn alle Mädchen wären mein,
Ihr diese Nachricht zu erteilen. So tauschte ich brav Zucker ein.
Vielleicht daß dieser schöne Mann Die, welche mir am liebsten wär',
Die vor'ge Ruh' ihr geben kann. Der gäb' ich gleich den Zucker her.
Und küßte sie mich zärtlich dann,
1: So geht und sagt es ihr, Wär' sie mein Weib und ich ihr Mann,
Ich bleib indessen hier. Sie schlief' an meiner Seite ein,
Ich wiegte wie ein Kind sie ein.
2: Nein, nein, geht ihr nur hin,
Ich wache hier für ihn! 3.
Tam: Dies Bildnis ist bezaubernd schön,
3: Nein, nein, das kann nicht sein! Wie noch kein Auge je gesehn!
Ich schütze ihn allein. Ich fühl es, wie dies Götterbild
Mein Herz mit neuer Regung füllt.
3Dam: Ich sollte fort? Ei, ei, Wie fein! Dies Etwas kann ich zwar nicht nennen,
Sie wären gern bei ihm allein - Doch fühl' ich's hier wie Feuer brennen.
Nein, nein! Das kann nicht sein! Soll die Empfindung Liebe sein?
Was wollte ich darum nicht geben, Ja, ja die Liebe ist's allein.
Könnt' ich mit diesem Jüngling leben! O wenn ich sie nur finden könnte!
Hätt' ich ihn doch so ganz allein! O wenn sie doch schon vor mir stände!
Doch keine geht; es kann nicht sein, Ich würde, würde, warm und rein,
Am besten ist es nun, ich geh'. Was würde ich? Sie voll Entzücken
Du Jüngling, schön und liebevoll, An diesen heißen Busen drücken,
Du trauter Jüngling, lebe wohl, Und ewig wäre sie dann mein!
Bis ich dich wiederseh'.
Magic Flute- 2
Tam: Der Arme kann von Strafe sagen, Pap: Nein, dafür bedank' ich mich!
Denn seine Sprache ist dahin. Von euch selbsten hörte ich,
Daß er wie ein Tigertier.
Pap: Hm, hm, hm, hm, hm, hm, hm, hm! Sicher ließ' ohn' alle Gnaden
Mich Sarastro rupfen, braten,
Tam: Ich kann nichts tun, als dich beklagen, Setzte mich den Hunden für.
Weil ich zu schwach zu helfen bin.
3Dam: Dich schützt der Prinz, trau' ihm allein.
1: Die Königin begnadigt dich, Dafür sollst du sein Diener sein.
Erläßt die Strafe dir durch mich.
Pap: Daß doch der Prinz beim Teufel wäre!
Pap: Nun plaudert Papageno wieder! Mein Leben ist mir lieb;
Am Ende schleicht, bei meiner Ehre,
2: Ja, plaudre! Lüge nur nicht wieder! Er von mir wie ein Dieb.
Pap: Ich lüge nimmermehr, nein, nein! 1: Hier, nimm dies Kleinod, es ist dein.
Pap: Ei, ei! Was mag darinnen sein?
3D/P: Dies Schloß soll deine/meine Warnung sein.
Magic Flute- 3
3Dam: Darinnen hörst du Glöckchen tönen. M/P: Hu! Das ist der Teufel sicherlich!
Pap: Werd' ich sie auch wohl spielen können? Hab' Mitleid! Verschone mich!
Pap: Wo bin ich wohl? Wo mag ich sein? Tam: Die Weisheitslehre dieser Knaben
Aha! da find' ich Leute. Sei ewig mir ins Herz gegraben.
Gewagt, ich geh' hinein. Wo bin ich nun? Was wird mit mir?
Schön Mädchen, jung und rein, Ist dies der Sitz der Götter hier?
Viel weißer noch als Kreide. Doch zeigen die Pforten, es zeigen die Säulen,
Daß Klugheit und Arbeit und Künste hier weilen.
Magic Flute- 4
Wo Tätigkeit thronet und Müßiggang weicht. Ein Weib tut wenig, plaudert viel.
Erhält seine Herrschaft das Laster nicht Du, Jüngling, glaubst dem Zungenspiel?
Ich wage mich mutig zur Pforte hinein, [leicht. O legte doch Sarastro dir
Die Absicht ist edel und lauter und rein. Die Absicht seiner Handlung für!
Erzitt're, feiger Bösewicht! Tam: Die Absicht ist nur allzu klar!
Pamina retten ist mir Pflicht. Riß nicht der Räuber ohn' Erbarmen,
Pamina aus der Mutter Armen?
St: Zurück! Spr: Ja, Jüngling, was du sagst, ist wahr.
Tam: Zurück? So wag' ich hier mein Glück! Tam: Wo ist sie, die er uns geraubt?
St: Zurück! Man opferte vielleicht sie schon?
Spr: Dir dies zu sagen, teurer Sohn,
Tam: Auch hier ruft man: Zurück! Ist jetztund mir noch nicht erlaubt.
Da seh' ich noch eine Tür, Tam: Erklär dies Rätsel, täusch' mich nicht!
Vielleicht find' ich den Eingang hier. Spr: Die Zunge bindet Eid und Pflicht.
Spr: Wo willst du, kühner Fremdling, hin? Tam: Wann also wird die Decke schwinden?
Was suchst du hier im Heiligtum? Spr: Sobald dich führt der Freundschaft Hand
Tam: Der Lieb' und Tugend Eigentum. In's Heiligtum zum ew'gen Band.
Spr: Die Worte sind von hohem Sinn!
Allein wie willst du diese finden? Tam: O ew'ge Nacht! Wann wirst du schwinden?
Dich leitet Lieb' und Tugend nicht, Wann wird das Licht mein Auge finden?
Weil Tod und Rache dich entzünden. St: Bald, Jüngling, oder nie!
Tam: Nur Rache für den Bösewicht.
Spr: Den wirst du wohl bei uns nicht finden. Tam: Bald, sagt ihr, oder nie?
Tam: Sarastro herrscht in diesen Gründen? Ihr Unsichtbaren, saget mir,
Spr: Ja, ja! Sarastro herrschet hier. Lebt denn Pamina noch?
Tam: Doch in dem Weisheitstempel nicht? St: Pamina lebet noch!
Spr: Er herrscht im Weisheitstempel hier!
Tam: So ist denn alles Heuchelei! Tam: Sie lebt! Ich danke euch dafür.
Spr: Willst du schon wieder gehn? O wenn ich doch imstande wäre,
Tam: Ja, ich will gehen, froh und frei, Allmächtige, zu eurer Ehre.
Nie euren Tempel seh'n! Mit jedem Tone meinen Dank
Spr: Erklär dich näher mir, Zu schildern, wie er hier, entsprang.
Dich täuschet ein Betrug.
Tam: Sarastro wohnet hier, Wie stark ist nicht dein Zauberton,
Das ist mir schon genug! Weil, holde Flöte, durch dein Spielen
Spr: Wenn du dein Leben liebst, Selbst wilde Tiere Freude fühlen.
So rede, bleibe da! Doch Pamina, nur Pamina bleibt davon!
Sarastro hassest du? Pamina! Höre, höre mich!
Tam: Ich haß ihn ewig, ja! Umsonst! Wo? Ach, wo find' ich dich?
Spr: Nun gib mir deine Gründe an.
Tam: Er ist ein Unmensch, ein Tyrann! Ha, das ist Papagenos Ton!
Spr: Ist das, was du gesagt, erwiesen? Vielleicht sah er Pamina schon,
Vielleicht eilt sie mit ihm zu mir!
Tam: Durch ein unglücklich Weib bewiesen,
Vielleicht führt mich der Ton zu ihr.
Das Gram und Jammer niederdrückt.
Spr: Ein Weib hat also dich berückt?
P/P: Schnelle Füße, rascher Mut
Magic Flute- 5
Schützt vor Feindes List und Wut. Pap: Was soll das bedeuten? Ich zittre, ich bebe!
Fänden wir Tamino doch,
Sonst erwischen sie uns noch. Pam: O Freund, nun ist's um uns getan,
Dies kündigt den Sarastro an!
Pam: Holder Jüngling!
Pap: O wär ich eine Maus,
Pap: Stille, stille, ich kann's besser! Wie wollt' ich mich verstecken!
Wär ich so klein wie Schnecken,
Beide:Welche Freude ist wohl größer? So kröch' ich in mein Haus!
Freund Tamino hört uns schon; Mein Kind, was werden wir nun sprechen?
Hierher kam der Flötenton.
Welch ein Glück, wenn ich ihn finde. Pam: Die Wahrheit! Sei sie auch Verbrechen.
Nur geschwinde! Nur geschwinde!
Chor: Es lebe Sarastro! Sarastro soll leben!
Mon: Ha, hab' ich euch noch erwischt? Er ist es, dem wir uns mit Freuden ergeben!
Nur herbei mit Stahl und Eisen; Stets mög' er des Lebens als Weiser sich freun,
Wart', ich will euch Mores weisen. Er ist unser Abgott, dem alle sich weihn.
Den Monostatos berücken!
Nur herbei mit Band und Stricken, Pam: Herr, ich bin zwar Verbrecherin,
He, ihr Sklaven, kommt herbei! Ich wollte deiner Macht entfliehn,
Allein die Schuld ist nicht an mir -
P/P: Ach, nun ist's mit uns vorbei! Der böse Mohr verlangte Liebe;
Darum, o Herr, entfloh ich dir.
Pap: Wer viel wagt, gewinnt oft viel!
Komm, du schönes Glockenspiel, Sar: Steh auf, erheitre dich, o Liebe!
Laß die Glöckchen klingen, klingen, Denn ohne erst in dich zu dringen,
Daß die Ohren ihnen singen. Weiß ich von deinem Herzen mehr:
Du liebest einen andern sehr.
M/Skl:Das klinget so herrlich,das klinget so schön! Zur Liebe will ich dich nicht zwingen,
Tralla lala la Trallala! Doch geb' ich dir die Freiheit nicht.
Nie hab' ich so etwas gehört und geseh'n!
Trallalalala Tralla lalala! Pam: Mich rufet ja die Kindespflicht,
Denn meine Mutter -
P/P: Könnte jeder brave Mann
Solche Glöckchen finden! Sar: Steht in meiner Macht.
Seine Feinde würden dann Du würdest um dein Glück gebracht,
Ohne Mühe schwinden, Wenn ich dich ihren Händen ließe.
Und er lebte ohne sie
In der besten Harmonie! Pam: Mir klingt der Muttername süße;
Nur der Freundschaft Harmonie Sie ist es -
Mildert die Beschwerden;
Ohne diese Sympathie Sar: Und ein stolzes Weib!
Ist kein Glück auf Erden. Ein Mann muß eure Herzen leiten,
Denn ohne ihn pflegt jedes Weib
Chor: Es lebe Sarastro! Sarastro lebe! Aus ihrem Wirkungskreis zu schreiten.
Magic Flute- 6
Mon: Nun stolzer Jüngling, nur hierher! Die ihr der Wand'rer Schritte lenket.
Hier ist Sarastro, unser Herr. Stärkt mit Geduld sie in Gefahr.
P/T: Er ist's! Er ist's! Ich glaub' es kaum! Laßt sie der Prüfung Früchts sehen,
Sie ist's! Sie ist's! Es ist kein Traum! Doch sollten sie zu Grabe gehen,
Es schling' mein Arm sich um ihn/sie her! So lohnt der Tugend kühnen Lauf,
Und wenn es auch mein Ende wär! Nehmt sie in euern Wohnsitz auf.
Mon: Ach Herr, den Lohn verhofft' ich nicht! Pap: Nein, nein, das wär' zu viel.
Sar: Nicht Dank, es ist ja meine Pfticht!
Tam: Papageno, schweige still!
Alle: Es lebe Sarastro, der göttliche Weise! Willst du dein Gelübde brechen,
Er lohnet und strafet in ähnlichem Kreise. Nicht mit Weibern hier zu sprechen?
Sar: Führt diese beiden Fremdlinge Pap: Du hörst ja, wir sind beide hin.
In unsern Prüfungstempel ein; Tam: Stille, sag ich, schweige still!
Bedecket ihre Häupter dann, Pap: Immer still, und immer still!
Sie müssen erst gereinigt sein. 3Dam: Ganz nah' ist euch die Königin!
Sie drang im Tempel heimlich ein.
Chor: Wenn Tugend und Gerechtigkeit Pap: Wie? Was? Sie soll im Tempel sein?
Den großen Pfad mit Ruhm bestreut,
Dann ist die Erd' ein Himmelreich, Tam: Stille, sag' ich, schweige still!
Und Sterbliche den Göttern gleich. Wirst du immer so vermessen
Deiner Eidespflicht vergessen?
16.
3Knb: Seid uns zum zweitenmal willkommen, T/S: Glaub mir, ich/er fühle/fühlet gleiche Triebe,
Ihr Männer, in Sarastros Reich, Werd'/Wird ewig dein Getreuer sein.
Er schickt, was man euch abgenommen,
Die Flöte und die Glöckchen euch. Sar: Die Stunde schlägt, nun müßt ihr scheiden!
Wollt ihr die Speisen nicht verschmähen, Tamino muß nun wieder fort.
So esset, trinket froh davon.
Wenn wir zum drittenmal uns sehen, P/T: Wie bitter sind der Trennung Leiden!
Ist Freude eures Mutes Lohn.
Tamino, Mut! Nah ist das Ziel. Tam: Pamina, ich muß wirklich fort!
Du, Papageno, schweige still! Pam: Tamino muß nun wirklich fort!
T/S: Der Götter Wille mag geschehen, Ach, kann ich denn keiner von allen
Ihr Wink soll mir/ihm Gesetze sein! Den reizenden Mädchen gefallen?
Helf' eine mir nur aus der Not,
Pam: O liebtest du, wie ich dich liebe, Sonst gräm' ich mich wahrlich zu Tod!
Du würdest nicht so ruhig sein.
Magic Flute- 9
Wird keine mir Liebe gewähren, Pam: Lieber durch dies Eisen sterben,
So muß mich die Flamme verzehren! Als durch Liebesgram verderben!
Doch küßt mich ein weiblicher Mund, Mutter, durch dich leide ich,
So bin ich schon wieder gesund! Und dein Fluch verfolget mich!
3Knb: Wahnsinn tobt ihr im Gehirne; 2GM: Der, welcher wandert diese Straße voll
Selbstmord steht auf ihrer Stirne. Beschwerden,
Holdes Mädchen, sieh uns an! Wird rein durch Feuer, Wasser, Luft und Erden;
Wenn er des Todes Schrecken überwinden kann,
Pam: Sterben will ich, weil der Mann, Schwingt er sich aus der Erde himmelan.
Magic Flute- 10
Erleuchtet wird er dann im Stande sein, Nun komm und spiel' die Flöte an,
Sich den Mysterien der Isis ganz zu weih'n. Sie leite uns auf grauser Bahn.
Tam: Mich schreckt kein Tod, als Mann zu handeln, Alle: Wir wandeln/Ihr wandelt durch des Tones Macht
Den Weg der Tugend fortzuwandeln. Froh durch des Todes düstre Nacht.
Schließt mir die Schreckenspforten auf,
Ich wage froh den kühnen Lauf. P/T: Wir wandelten durch Feuersgluten,
Bekämpften mutig die Gefahr.
Pam: Tamino, halt! Ich muß dich sehn.
Dein Ton sei Schutz in Wasserfluten,
Tam: Was hör ich? Paminens Stimme? So wie er es im Feuer war.
2GM: Ja, ja, das ist Paminens Stimme. P/T: Ihr Götter, welch ein Augenblick!
Gewähret ist uns Isis' Glück!
Alle: Wohl mir/dir, nun kann sie mit mir/dir geh'n,
Nun trennet uns/euch kein Schicksal mehr, Chor: Triumph! Triumph! Du edles Paar!
Wenn auch der Tod beschieden wär! Besieget hast du die Gefahr!
Der Isis Weihe ist nun dein!
Kommt, tretet in den Tempel ein!
Tam: Ist mir erlaubt, mit ihr zu sprechen?
2GM: Dir ist erlaubt, mit ihr zu sprechen. Pap: Papagena! Papagena! Papagena!
Weibchen! Täubchen! meine Schöne!
Alle: Welch Glück, wenn wir uns/euch wiederseh'n. Vergebens! Ach, sie ist verloren!
Froh Hand in Hand in Tempel geh'n! Ich bin zum Unglück schon geboren!
Ein Weib, das Nacht und Tod nicht scheut, Ich plauderte - und das war schlecht,
Ist würdig und wird eingeweiht. Und drum geschieht es mir schon recht!
Pam: Tamino mein! O welch ein Glück! Seit ich gekostet diesen Wein,
Tam: Pamina mein! O welch ein Glück! Seit ich das schöne Weibchen sah,
So brennt's im Herzenskämmerlein,
Hier sind die Schreckenspforten, So zwickt's hier, so zwickt's da.
Die Not und Tod mir dräu'n.
Papagena! Herzensweibchen!
Pam: Ich werde aller Orten Papagena, liebes Täubchen!
An deiner Seite sein; 'Sist umsonst, es ist vergebens!
Ich selbsten führe dich, Müde bin ich meines Lebens!
Die Liebe leitet mich!
Sterben macht der Lieb' ein End',
Sie mag den Weg mit Rosen streun, Wenn's im Herzen noch so brennt.
Weil Rosen stets bei Dornen sein. Diesen Baum da will ich zieren,
Spiel du die Zauberflöte an; Mir an ihm den Hals zuschnüren,
Sie schütze uns auf uns'rer Bahn. Weil das Leben mir mißfällt;
Es schnitt in einer Zauberstunde Gute Nacht, du falsche Welt.
Mein Vater sie aus tiefstem Grunde
Der tausendjähr'gen Eiche aus, Weil du böse an mir handelst,
Bei Blitz und Donner, Sturm und Braus. Mir kein schönes Kind zubandelst,
Magic Flute- 11
So ist's aus, so sterbe ich; Pap: Nun, so sei mein liebes Weibchen!
Schöne Mädchen, denkt an mich, Papa: Nun, so sei mein Herzenstäubchen!
- Will sich eine um mich Armen,
Eh' ich hänge, noch erbarmen, Beide:Welche Freude wird das sein,
Nun, so laß ich's diesmal sein! Wenn die Götter uns bedenken,
Unsrer Liebe Kinder schenken,
Rufet nur, ja oder nein. - So liebe, kleine Kinderlein!
Keine hört mich; alles stille!
Also ist es euer Wille? Pap: Erst einen kleinen Papageno-
Papageno, frisch hinauf! Papa: Dann eine kleine Papagena-
Ende deinen Lebenslauf! Pap: Dann wieder einen Papageno-
Nun, ich warte noch, es sei, Papa: Dann wieder eine Papagena-
Bis man zählet: eins, zwei, drei.
Eins! Pap: Es ist das höchste der Gefühle,
Zwei! Wenn viele, viele Papageno,
Zwei ist schon vorbei Der Eltern Segen werden sein.
Drei!
Papa: Es ist das höchste der Gefühle,
Nun, wohlan, es bleibt dabei, Wenn viele, viele Papagena,
Weil mich nichts zurücke hält, Der Eltern Segen werden sein.
Gute Nacht, du falsche Welt!
M/All:Nur stille, stille, stille,
3Knb: Halt ein, o Papageno! und sei klug, Bald dringen wir im Tempel ein.
Man lebt nur einmal, dies sei dir genug!
Mon: Doch, Fürstin, halte Wort! Erfülle -
Pap: Ihr habt gut reden, habt gut scherzen; Dein Kind muß meine Gattin sein.
Doch brennt' es euch, wie mich im Herzen,
Ihr würdet auch nach Mädchen gehn. Kön: Ich halte Wort; es ist mein Wille,
Mein Kind soll deine Gattin sein.
3Knb: So lasse deine Glöckchen klingen,
Dies wird dein Weibchen zu dir bringen. 3Dam: Ihr Kind soll deine Gattin sein.
Pap: Ich Narr vergaß der Zauberdinge! Mon: Doch still, ich höre schrecklich Rauschen,
Erklinge, Glockenspiel, erklinge! Wie Donnerton und Wasserfall.
Ich muß mein liebes Mädchen seh'n.
Klinget, Glöckchen, klinget,
K/3D: Ja, fürchterlich ist dieses Rauschen,
Schafft mein Mädchen her!
Wie fernen Donners Widerhall!
Klinget, Glöckchen, klinget!
Bringt mein Weibchen her.
Mon: Nun sind sie in des Tempels Hallen.
3Knb: Nun, Papageno, sieh dich um! Alle:
Dort wollen wir sie überfallen -
die Frömmler tilgen von der Erd'
Pap: Pa-pa-pa-pa-pa-pa-Papagena!
Mit Feuersglut und mächt'gem Schwert.
Papa: Pa-pa-pa-pa-pa-pa-Papageno!
Dir, große Königin der Nacht,
Pap: Bist du mir nun ganz gegeben? sei uns'rer Rache Opfer gebracht.
Papa: Nun, bin ich dir ganz gegeben!
Magic Flute- 12