Beruflich Dokumente
Kultur Dokumente
19 19:23 Seite 1
25. April
Jahreshaupt-
Ausgabe zur
Die Zukunft
der Automatisierung
Reznicek’s
SICHT
AUSTROM A T I S I E R U N G
03_18_0319_austro 18.04.19 06:17 Seite 4
INHALT 3 /2019 n
B Auf zum Linzer Branchentreff!
n
B Aktuelles Branchengeschehen 6
n
P Der Stoff für anziehende Blicke 28
Womit eine moderne Visualisierungslösung
Textilveredelungsmaschinen effizienter macht
KOLUMNEN
n
P Alles andere als oberflächlich 32
Wie ein Inline-Farbmesssystem nach dem
Spektralverfahren für gleich bleibend edle
n POINTIERT SERVIERT Optik verzinkter Metallbänder sorgt
von Franz Maderbacher 93
n
T Den AllerErsten neu erfunden 56
Kompakt-Schaltschränke und Kleingehäuse
mutieren zu Systemlösungen
n
T „Wir liefern die Nervenbahnen 60
n GET EMBEDDED für die Smart Factory“
von Andreas Pfeiffer 119 Dipl.-Ing. Klemens Dolzer, Geschäftsführer von
Lapp Austria, im Interview
n
T Virtualisieren einfach gemacht 65
Digitales Framework für die
vernetzte Produktion
n WENN’S RECHT IST
von Nevena Shotekova-Zöchling 127 n
T Breitbild von klein bis groß 68
Erweitertes HMI-Portfolio für moderne
Visualisierungen
n
T Sicher verbinden draußen im Feld 86 n
T Leistungssprünge 97 n
T Augenmaß für Cobots 104
Robuster Feldverteiler für bis zu acht Sicherheits- Für den Maschinenbau optimierte Wie ein 2D-Vision-Sensor kollaborierenden
Schaltgeräte inklusive Diagnosefunktion Frequenzumrichter in neuen Varianten Robotern zum »Sehen« verhilft
n
P Treffsicher auf die Dose 90 n
T Vollgas mit Bremse & Kupplung 98 n
P Was Tröpfchen verraten 106
Wie hinter sicher verriegelten Türen ein Interview mit Dipl.-Ing. (FH) Gerald Sulzner, Neuartiges Oberflächen-Inspektionssystem für
Rundläufer Trinkhalme im Akkord platziert Österr.-Gebietsleiter von Mayr Antriebstechnik Klebetechnik nutzt moderne Bildverarbeitung
AUSTROM A T I S I E R U N G
4
03_18_0319_austro 18.04.19 06:18 Seite 5
n
T Was verstehen Sie 70
unter Systemlösung?
Nachgefragt bei Ing. Markus Weißensteiner,
Geschäftsführer von KEB Automation Österreich
nT Wachsender Elektro-Baukasten 76
24-V-Elektrifizierung weiter am Vormarsch
in der Montageautomation
n
T Ungleiches Traumpaar 80
Wo Lithium-Ionen und klassische Bleibatterien ein-
ander ergänzen können
nT Mehrwert im Schaltschrank 83
schafft ausgesuchtes Komponentenangebot
F O KU S T H E M A
KI, Machine Learning, Edge & Cloud
n
T Alter Wein in neuen Schläuchen? 38
Wie sich mit Edge- und Fog-Lösungen die Einschrän-
kungen von Cloud-Computing umgehen lassen
nT Neuronale Anknüpfung 41
Nahtlos in PC-basierte Steuerungstechnik
integrierte offene Machine-Learning-Lösung
n
T Auskunftsfreudige(re) Maschinen 42
Was eine cloudbasierte Maschinenzustands-
Analyse mehr kann als ein bloßer Remotezugriff
Die Zukunft
nT KI greift autonom 45
Intelligente »Hand« managed
selbständig Greiferszenarien
n
T Vorausschauend lernen
n
T »Kantenbrecher« 51
Pfiffige Edge-to-Cloud-Lösung fürs IIoT
n
T Feldbusse, Indust. Ethernet & Co. 109 n
T Embedded & Elektronik 114 n
T Brückenschlag zur Leittechnik 122
Switches, Gateways, Router, Stecker, Kabel etc. Bauteile, Chips, Boards und Module bis hin Daten aus dem Anlagen-Engineering
– Produkte für den Netzwerkaufbau zu kompletten Embedded-System-Lösungen direkt ins DCS übertragen
n
T Single Pair Ethernet mit 111 n
T Mehr Nutzen beim Nutzentesten 116 n
P Kalibrieren bis aufs Blut 124
unterschiedlichen Gesichtern? Wie in der Leiterplattenfertigung Softwaretools Wieso ein Pharmahersteller beim Kalibrieren
Offensichtlich sind mehrere Standards im Werden Funktionstests noch am Nutzen vereinfachen auf Kompetenz vom Gerätehersteller setzt
n
T Tester für schnelle Netze 112 n Impressum 130 n
T Schlanke Typen im Kommen 128
Ethernetleitungen bis 10 Gbit/s Warum man Thin Clients in der Feldbedienung
prüfen und qualifizieren n
B Branchengeschehen n
T Technik pur n
P Praxisreport künftig öfter sehen wird
AUSTROM A T I S I E R U N G
5
03_18_0319_austro 18.04.19 15:08 Seite 6
B Branchen-
geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE
www.rexel.at I www.regro.at
»Hannover Messe«
zieht positives Resümee
215.000 Besucher aus 95 Ländern informierten sich
vom 1. bis 5. April auf der weltgrößten Industrieschau
bei 6.500 Ausstellern aus 75 Nationen. Die nächste Der »Automation Golf Day« findet
»Hannover Messe« findet vom 20. bis 24. April 2020 heuer in Schladming statt
mit adaptiertem Konzept statt.
Am 25. Mai veranstaltet der Verein
www.hannovermesse.de
care@automation auf der Golfanlage
»GCC Dachstein Tauern« im Ennstal das
Dr. Timo Berger wird
bereits sechste Charity-Golfturnier der
Weidmüller-Vorstand
heimischen Automatisierungsbranche.
Der Erlös der Veranstaltung kommt jedes Jahr sozial benachteiligten Kin-
dern, Jugendlichen und Familien zugute – mit 60.000 Euro aus den ver-
gangenen fünf Turnieren konnten der gemeinnützige Verein bereits zahl-
reiche konkrete Projekte unterstützen. Teilnehmen kann jeder – einzige
INTRO
www.automation-golf-day.at
Er arbeitet bereits seit 1. März Seite an Seite mit José
Carlos Álvarez Tobar (li.) zusammen, der nach insge-
samt 40 Jahren bei Weidmüller und rund drei Jahren
als Vertriebsvorstand Ende August in den Ruhestand
gehen wird. Dr. Timo Berger (re.) ist seit 2005 als Schunk initiiert »Robotertechnologietage 2019«
Geschäftsführer und Regional Manager im Unter-
Ein Gipfeltreffen der heimischen Robotikszene verspricht die
nehmen tätig. Ab September wird er das drei-
Neuauflage der hierzulande größten Veranstaltung in Sachen
köpfige Vorstandsteam mit Jörg Timmermann
Robotik am 14. und 15. Mai im »Schunk Tec-Center« in
und Volker Bibelhausen komplettieren.
Allhaming zu werden.
www.weidmueller.at
Veranstaltungspartner sind auch diesmal wieder die Roboterhersteller
»All About Automation« legt erneut zu ABB, Fanuc, Kuka, Stäubli und Yaskawa. Das zweitägige Event steht heu-
Fotos: Weidmüller, Murrelektronik, Beckhoff;
AUSTROMATISIERUNG
6
03_18_0319_austro 18.04.19 06:18 Seite 7
Geschäftsführer und
Inhaber Hans Beckhoff.
www.beckhoff.at
Damit ist ABB nun komplett mit allen vier Geschäftsbereichen – Elektrifizierungsprodukte,
Robotik und Antriebe, industrielle Automation und Stromnetze – von Wien nach Nieder-
österreich an den bisherigen Robotik-Standort übersiedelt. Rund 20 Mio. Euro wurden in
den Neubau investiert. Dieser erfüllt modernste Standards, ist mit ressourcenschonender
sowie energieeffizienter Gebäudetechnik ausgestattet und barrierefrei zugänglich.
www.abb.at
Murrelektronik als
Monica Rintersbacher,
GF der Leitbetriebe
»Leitbetrieb Austria«
Austria, überreichte ausgezeichnet
Murrelektronik-
Nach einem umfangreichen
Managing
Screening-Verfahren wurde
Director
der Österreich-Tochter des
Andreas
Chromy deutschen Connectivity-
die begehrte Herstellers das Zertifikat
Auszeichnung. zum österreichischen
»Leitbetrieb« verliehen.
Neben dem Indikator Forschung & Entwicklung sind u.a. Punkte wie Mitarbeiterorientie-
rung, Marktpositionierung oder Nachhaltigkeit des Unternehmens wichtige Zertifizie-
rungskriterien. „Wir sehen uns daher als innovativer Vorreiter im Bereich der Automati-
sierungstechnik und werden als österreichischer »Leitbetrieb« die Zukunft in diesem
Bereich aktiv gestalten“, freut sich Andreas Chromy, Managing Director Austria & CEE von
Murrelektronik, über das erlangte Zertifikat. »Leitbetriebe Austria« ist ein branchenüber-
greifendes Wirtschaftsnetzwerk, das jene Unternehmen auszeichnet, die nachhaltigen
Erfolg aufzeigen, Innovationen fördern und gesellschaftliche Verantwortung tragen.
www.murrelektronik.at
AUSTROMATISIERUNG
03_18_0319_austro 18.04.19 06:18 Seite 8
B Branchen-
geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE
AUSTROMATISIERUNG
8
03_18_0319_austro 18.04.19 06:18 Seite 9
03_18_0319_austro 18.04.19 06:18 Seite 10
B Branchen-
geschehen I AKTUELLES AUS DER BRANCHE
www.staubli.com/de-de/robotics www.festo.at
B Branchen-
geschehen I MESSEVORSCHAU
Neu: Ein kostenfreier Parkplatz steht beim terentwicklungen aus sämtlichen technolo- sierungsanforderungen« (T&G Automation), »Effi-
Pichlingersee (vor Linz/Abfahrt Asten) gischen Bereichen der Fertigungs- und Pro- ziente Fertigung durch kollaborierende Roboter«
inklusive kostenfreiem Shuttlebus für zessautomatisierung zu sehen. Die »Smart (Universal Robots) und »Der Digitale Zwilling als Er-
Messebesucher zur Verfügung. Automation« ist aber vor allem ein Treff- folgsfaktor« (Weidmüller). Das vollständige Vor-
Neu: Mit einem vorab zu kaufenden punkt der Branche – der persönliche Kontakt tragsprogramm sowie die jeweiligen Beginnzeiten
Priority-Ticket kann um 35 Euro pro Messetag und das Fachgespräch stehen im Vordergrund. an den einzelnen Messetagen sind online abrufbar.
direkt am Freigelände des »Design Centers«
geparkt werden.
www.smart-linz.at
AUSTROMATISIERUNG
03_18_0319_austro 18.04.19 06:18 Seite 13
MESSETIPPS
Stand 412:
gem Aufwand lassen sich die Dreh-Schwenkachsen durch un-
Hiwin dreht und schwenkt terschiedlichste Encoder sowie passende Schnittstellen ganz
auf einer Achse einfach in alle marktüblichen Maschinensteuerungen und da-
mit in alle vorhandenen Maschinenkonzepte integrieren. So
Neben reinen Maschinenelementen, wie Profil- wird eine Drei-Achs-Maschine bei Bedarf zu einer Fünf-Achs-
schienenführungen, Kugelgewindetrieben, Linear- Maschine. Das bedeutet kurzerhand Mehrwert ohne Mehraufwand, denn lediglich das Integrieren der an-
und Torquemotoren, bietet der Lineartechnologie- schlussfertigen Zusatzachsen sowie deren Anbindung an die bestehende Steuerung sind erforderlich. Die Dreh-
Spezialist jetzt auch einbaufertige Dreh-Schwenk- Schwenkachsen sind mit wartungsfreien Direktantrieben der Torquemotor-Baureihe »TMRW« ausgestattet.
achsen, die in Linz gezeigt werden. Mit nur gerin- www.hiwin.at
Stand 434:
Rittal eröffnet neue
Schaltschrank-Perspektiven
Neben den brandneuen Kleingehäuseserien »AX«
und »KX« (siehe Beitrag auf Seite 56ff) stellt Rittal in
Linz das ebenfalls neue, auf dem Schaltschrank-Sys-
tem »VX25« basierende »Ri4Power-System« vor. Mit
kleinerem Querschnitt der Kupferschienen lassen
sich jetzt im Vergleich zum Vorgängersystem höhere
Bemessungsströme bis zu 6.300 A erreichen. Bei der
Entwicklung der Sammelschienenhalter wurde be-
sonders auf eine Verringerung der Komplexität ge-
achtet. So passt der gleiche Sammelschienenhalter
AUSTROMATISIERUNG
03_18_0319_austro 18.04.19 06:19 Seite 14
B Branchen-
geschehen
I MESSETIPPS
AUSTROMATISIERUNG
14
03_18_0319_austro 18.04.19 06:19 Seite 15
03_18_0319_austro 18.04.19 06:19 Seite 16
B Branchen-
geschehen
I MESSETIPPS
Steckplätze mit Abdeckung sowie vielfältige Schnittstellen wie 2× Ethernet Hauser. Am Freigelände vorm »Design Center« können Besucher die
10/100, 1x RS232, 1x RS485 und I/O. Optional ist WLAN 802.11ac mit mobile Durchflusskalibrieranlage besichtigen und sich über das
MO-MIMO-Technologie sowie ein GPS/GNSS-Empfänger verfügbar. Der > Kalibrierangebot informieren. Dieses umfasst sowohl Vor-Ort- als
Betriebstemperaturbereich reicht von -40° bis +75° C. Die Backup-Echt- auch Laborkalibrierungen von nahezu allen in der Prozesstechnik ge-
zeituhr und der integrierte Sleep-Modus verbrauchen nur 10 mW. nutzten Messgrößen, auch von Messgeräten anderer Hersteller.
www.bellequip.at www.at.endress.com
AUSTROMATISIERUNG
16
03_18_0319_austro 18.04.19 06:19 Seite 17
03_18_0319_austro 18.04.19 06:19 Seite 18
I FIRMENPORTRÄT
ENERGY TO
COMPONENTS
Unser Lieferportfolio
CARLO GAVAZZI Automation ist ein inter- Die Produkte von CARLO GAVAZZI werden über
nationaler Elektronikkonzern, der sich seit ein Vertriebsnetz von 22 eigenen Verkaufsge-
mehr als 85 Jahren mit der Entwicklung, sellschaften und mehr als 40 unabhängigen
Sensors
der Herstellung und dem weltweiten Ver- nationalen Distributoren in Europa, Nord- und n Induktive, kapazitive und
trieb elektronischer Komponenten für die Südamerika sowie Asien-Pazifik vermarktet. magnetische Näherungsschalter.
industrielle Automatisierungstechnik und n Optoelektronische, Radar- und
für die Gebäudeautomatisierung befasst. Garantie für Zuverlässigkeit Ultraschallsensoren.
Unsere Produkte sind nach den neuesten Sicher- n Optische, konduktive, kapazitive und
heitsstandards gefertigt und besitzen internatio- magnetische Füllstandgrenzschalter.
Breites Produktspektrum nale Zertifikate sowie Zulassungen, die von aner- n Mechanische Endschalter.
Die Produktpalette der Gruppe (induktive, kannten Instituten verliehen werden. Unsere
Controls
kapazitive und optoelektronische Sensoren, F&E-Kompetenzzentren und unsere Produktions-
n Zeitrelais, Überwachungsrelais und
Überwachungsrelais, Energiemanagement- standorte sind gemäß den Qualitätssicherheits-
Sicherheitsmodule.
systeme, Halbleiterrelais sowie Softstarter) er- managementsystemen ISO 9001:2008 sowie der n Einbaumessgeräte und Energie-
Umweltmanagement- und Leistungsmessgeräte, sowie Netz-
norm ISO 14001:2004 analysatoren und die dafür notwendi-
zertifiziert. gen Datenlogger, Messwandler.
n »Dupline« ist ein vielseitiger Bus für
Weltweite die Industrieanwendungen und die
Präsenz Gebäudeautomation.
Wir sind mit unseren
Switches
Niederlassungen und
n Industrierelais
Vertretungen welt-
n Halbleiterrelais für Leiterplatten-
weit präsent. Unsere montage oder Schraubmontage.
Nähe vor Ort erhält n Halbleiterschütz für DIN-Schienen-
uns so den Bezug montage und Halbleiterschützen für
zu dem regionalen Drehstromanwendungen.
Markt und seinen n proportionale Thyristorsteller.
Bedürfnissen. Unab- n elektronische Motorsoftstarter und
hängig davon, an Schaltnetzteile.
möglicht Automatisierungslösungen für Indu- welchem Ort der Welt Sie mit unseren Mitarbei-
strie- und Gebäudeanwendungen. Zu unseren tern zusammenarbeiten, haben Sie so die Ge-
Kunden zählen Hersteller von Verpackungs- wissheit, dass alle Mitarbeiter unseres Teams CARLO GAVAZZI GmbH
maschinen, Kunststoffspritzgießmaschinen, stets genau entsprechend der aktuellsten Anfor- Ketzergasse 374, 1230 Wien
Maschinen zur Lebensmittel- und Getränke- derungen unserer Kunden agieren können. Tel.: +43 1 888 41 12-0
herstellung, Förder- und Transportanlagen, Die CARLO GAVAZZI GmbH ist ein Unternehmen Fax: +43 1 889 10 53
Türsteuerungs- und Zugangskontrollsystemen, der CARLO GAVAZZI Holding AG. E-Mail office@carlogavazzi.at
Aufzügen und Fahrtreppen, Lüftungs- und www.gavazzi.at
Klimaanlagen sowie Gebäudeautomatisierung. www.productselection.net
Stand 207
AUSTROMATISIERUNG
18
19_33_0319_austro 18.04.19 06:21 Seite 19
MESSETIPPS
Stand 525:
Netzwerkausrüster Indu-Sol gibt Praxistipps
Der deutsche Hersteller eines breiten Netzwerkkomponenten-Portfo-
lios präsentiert sich auf der Messe als Praxispartner und Erfahrungs-
träger. Standbesucher können
mit den Experten über Netz-
werkstrukturen ebenso disku-
tierten wie über geeignete In-
frastrukturkomponenten nach
Leistungsklassen und passende
Monitoring-Lösungen, um Si-
cherheit und Verfügbarkeit der
Automatisierungsnetzwerke zu
gewährleisten. Als Schlüssellie-
ferant für genau solche Indus-
trial-IT-Aufgaben steht das international agierende Technologieunter-
nehmen Indu-Sol Kunden über den gesamten Netzwerklebenszyklus
zur Seite. Zudem beteiligt sich der Aussteller aktiv am Rahmenpro-
gramm der Linzer Fachmesse, und hält am zweiten und am dritten
Messetag im Untergeschoß des »Design Centers« jeweils einen Vortrag
zum Thema »Profinet – Ethernet –Netzwerke brauchen Struktur. “
www.indu-sol.com
Stand 133:
Routeco mixt Virtual mit Augmented Reality
Als exklusiver Distributor von Rockwell Automation präsentiert Routeco
in Kooperation mit seinem globalen Hauptlieferanten dessen umfas-
sendes Portfolio rund um das Thema »Connected Enterprise«, im Rah-
men dessen neben Mixed Rea-
lity, Location Based Services und
Thin-Client-Lösungen auch Neu-
heiten zur sicheren Fernwar-
tung, Data Collection und Ma-
schinensicherheit gezeigt
werden. Außerdem präsentiert
Routeco erstmalig die neue
Software »ThinManager« an-
hand einer Live-Demo. Die
Lösung aus dem Hause Rockwell ist darauf ausgerichtet, Inhalte zur
rechten Zeit am rechten Ort zur Verfügung zu stellen, und das extrem
wartungsarm und kosteneffizient – Messebesucher können sich dabei
Fotos: Routeco, Indu-Sol;
AUSTROMATISIERUNG
19_33_0319_austro 18.04.19 06:21 Seite 20
B Branchen-
geschehen
I MESSETIPPS
AUSTROMATISIERUNG
20
19_33_0319_austro 18.04.19 06:21 Seite 21
19_33_0319_austro 18.04.19 06:21 Seite 22
B Branchen-
geschehen
I MESSETIPPS
deckt dabei auch komplexe Anwendungsfälle in der industriellen Bild- »Safefate« (Bild) unterscheidet sicher zwischen Mensch und Material
verarbeitung ab. Die Produktpalette reicht von unterschiedlichen Bild- und bietet somit einen optimalen Schutz bei fortlaufender Produktion
sensoren, Leuchten und Optiken bis hin zu vorkonfigurierten Softwa- ohne den Materialfluss zu unterbrechen. Der Lichtvorhang gewährleistet
rebausteinen mit denen Vision-Applikationen schneller und einfacher eine einfache Eingliederung der Muting-Sensoren, die sich direkt mit den
erstellt werden können. Steckverbindern auf der Lichtschranke verbinden.
www.br-automation.com www.contra.at
AUSTROMATISIERUNG
22
19_33_0319_austro 18.04.19 06:21 Seite 23
I FIRMENPORTRÄT
KOMPETENZ IN
Industrie-PC & Automation
Die Aktivitäten der 1982 gegründeten Spectra- Spectra (Schweiz) AG, eröffnet. In 2006 folgte eine Unser Lieferportfolio
Gruppe umfassen den Vertrieb hochwertiger Niederlassung in Sipbachzell (Wels) in Österreich.
Komponenten für die Mess-/Automatisierungs- Marketing, Wareneinkauf, zahlreiche Logistikauf-
und Netzwerktechnik sowie die Entwicklung gaben sowie Entwicklungs- und Qualitätssiche-
und Herstellung komplexer und technisch rungsmaßnahmen werden zentral in Reutlingen
n Industrie-PC Systeme
anspruchsvoller Industrie-PC Systeme. abgewickelt, dem Stammsitz in Deutschland. Ein
Zentrallager mit über 45.000 Produkten und lang- n IPC-Komponenten
Spectra bietet mehr jährige enge Beziehungen zu den Herstellern in
n Kommunikationstechnik
Zu unseren Leistungen im Industrie-PC-Bereich ge- Asien garantieren eine schnelle Lieferung, hohe
hören die Beratung, Entwicklung und Fertigung Ausfallsicherheit und die Langzeitverfügbarkeit n Automation
individueller Industrie-PC-Systeme, auch in kleinen der Komponenten. Die Spectra-Synergie aus Han-
dels- und Entwicklungskompetenz sichert Einkäu- n Beratung und Support
Stückzahlen. Abgerundet wird das Angebot durch
begleitende Dienstleistungen, wie Konfigurations- fern wie Konstrukteuren ein hohes Maß an Flexi- n Kundenspezifische Entwicklungen
oder mechanische Anpassungen, individuelle End- bilität und Innovation.
AUSTROMATISIERUNG
23
19_33_0319_austro 18.04.19 06:21 Seite 24
I FIRMENPORTRÄT
Automatisieren,
Steuern und Regeln
AUS EINER HAND
Unser Lieferportfolio
»Technik für den Menschen, nicht Partnerschaft mit INSYS icom
Menschen für die Technik« – das ist EFW Automation setzt seit vielen Jahren auf
die Maxime von EFW Automation. die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit
EFW Automation
Menschen in jeder Position von INSYS icom, einem führenden Hersteller für
Automatisieren – Steuern – Regeln
Industrie und Gewerbe suchen und die sichere Kommunikation und die Vernet-
finden beim Vorarlberger Unterneh- zung von Daten in industriellen Anwendungen. n Steuerungstechnik
men zuverlässige Lösungen für die Mit den intelligenten und leistungsfähigen n Schaltschrankbau
reibungslose, bedienerfreundliche Hardware- und Software-Lösungen (Managed n Feldbustechnik
und sichere Arbeitsweise von Devices and Services) von INSYS icom können
Anlagen und Maschinen. Maschinen, Anlagen und andere Geräte aus
INSYS icom
Industrielle Datenkommunikation
n Sichere Kommunikation
n Vernetzung von Maschinen und Anlagen
n VPN-Router und IoT-Gateways
INSYS icom
Hermann-Köhl-Str. 22
D-93049 Regensburg
Die Firma EFW Automation vereint Steue- der Ferne erreicht und deren Betriebsdaten Tel.: +49 941 58692-0
rungstechnik, Schaltschrankbau und Feld- übermittelt werden. Das deutsche Unterneh- Fax: + 49 941 58692-45
bustechnik mit jahrelanger Erfahrung in men aus dem bayerischen Regensburg arbei- E-Mail: info@insys-icom.de
einem Unternehmen. Der österreichische tet mit Leidenschaft daran, die Digitalisierung www.insys-icom.de
Betrieb aus Nenzing bietet seinen Kunden und die Realisierung des Industrial IoT voran-
Komplettlösungen von der Beratung über zutreiben. Die smarten VPN-Router und IoT-
die Planung und Programmierung bis hin Gateways von INSYS icom werden vor allem EFW Automation GmbH
zur Inbetriebnahme weltweit an. In allen im Bereich Maschinenbau und IT sowie in der Gewerbestraße 6
Fragen der elektrischen Ausrüstung der Energie- und Wasserversorgung eingesetzt. 6710 Nenzing
hochwertigen Maschinen und Anlagen ist Tel.: +43 5525 63225
EFW Automation ein zuverlässiger und Gemeinsamer Messeauftritt Fax:+43 5525 63225 19
kompetenter Partner. Da Kunden den- Auf der kommenden Fachmesse »Smart Auto- E-Mail: office@efw.at
selben Ansprechpartner von der Kontakt- mation« in Linz stellen die beiden Unterneh- www.efw.at
aufnahme bis zur Inbetriebnahme haben, men EFW Automation und INSYS icom ge-
Stand 120A
sparen sie Kosten und Zeit. meinsam aus.
AUSTROMATISIERUNG
24
19_33_0319_austro 18.04.19 06:21 Seite 25
MESSETIPPS
Stand 336:
R. Stahl präsentiert sich als Ex-Spezialist
Ein Highlight am Stand des deutschen Herstellers werden neue Thin
Clients sein (siehe Beitrag auf S128ff.) Eine weitere Innovation heißt
»EXpressure«-Technologie, die nun erstmals Flügeltür-Schaltschränke in
Ex-d-Ausführung ermöglicht. Die Doppelflügeltüren mit Mittelsteg sind
so konstruiert, dass sich Türrah-
men und Steg einfach demon-
tieren lassen. Das erleichtert Be-
stückung und Installation sowie
Anschluss- und Wartungsarbei-
ten. »EXpressure«-Schaltschränke
sind als Zündschutzart »Druck-
feste Kapselung Ex-d« zertifi-
ziert, weisen aber eine neuar-
tige Bauweise auf: Sie sind mit
speziellen Edelstahldraht-Gewe-
ben in den Wänden ausgestattet, die im Explosionsfall durchströmt wer-
den können. So wird der Druck sicher in die Umgebung abgeführt, und
der innere Druckanstieg auf weniger als 1 bar begrenzt. Außen über dem
Spezialgeflecht angebrachte Berstscheiben schützen das Schrankinnere
gemäß IP66 vor Staub und Feuchtigkeit.
www.rstahl.com
Stand 211:
Pfannenberg und Schurrer
signalisieren und klimatisieren
Elektrotechnik-Spezialist Pfannenberg und sein österreichischer Ver-
triebspartner präsentieren sich und zahlreiche Produktneuheiten in Linz
gemeinsam. Neben Blitzleuchten, Schallgebern und Ex-Signalgeräten
zeigt das Duo robuste Outdoor-Kühlgeräte der Serie »3000« und den
kompakten Chiller »PC 2500«. Die Kühlgeräte sind speziell für raue Um-
gebungsbedingungen ent-
wickelt worden. Sie sind in
den Schutzarten N3R und IP
56 ausgeführt, können bei
Bedarf aber auch auf NEMA
Typ 4X erweitert werden.
Um allen Witterungsbedin-
gungen standhalten zu kön-
nen, sind die Kühlgeräte der
Serie mit pulverbeschichteten Hauben aus Stahl oder Edelstahlhauben
bis V4A-Güte sowie mit einem hermetisch geschlossenen Kältekreislauf
Fotos: Pfannenberg, R.Stahl;
AUSTROMATISIERUNG
19_33_0319_austro 18.04.19 06:21 Seite 26
B Branchen-
geschehen
I MESSETIPPS
AUSTROMATISIERUNG
26
19_33_0319_austro 18.04.19 06:22 Seite 27
I FIRMENPORTRÄT
PARTNER
für anspruchsvolle
Automatisierungslösungen
Hochqualitative Produkte namhafter Herstel- bei Bedarf den richtigen Ansprechpartner beim Unser Lieferportfolio
ler und maßgeschneiderte Lösungen für die jeweiligen Hersteller.
Steuerungs- und Automatisierungstechnik
charakterisieren den technischen Distributor Der Mehrwert vom Experten
Routeco mit Sitz in Traun. Zahlreiche Kunden Routeco schafft es, die Vorteile vieler namhafter n Steuerungssysteme, Visualisierungen
aus unterschiedlichsten Branchen vertrauen Hersteller, wie neben Rockwell Automation auch und Software
auf die Servicequalität, die der langjährige Secomea oder nVent, mit vor Ort verfügbarem Ex- n Fernwartung und Netzwerktechnik
Partner von Rockwell Automation bietet. pertenwissen und persönlicher, flexibler Betreuung n Sicherheitstechnik
zu kombinieren, und so den maximalen Mehrwert
n Maschinensicherheit, Explosionsschutz
Breites Produktspektrum für den Kunden zu generieren. Als Unternehmen mit
n Antriebstechnik
Routeco agiert mit seinen 30 Mitarbeitern seit mehr als 300 Mitarbeitern und Standorten in Groß-
mehr als 20 Jahren als persönliche, lokale Exper- britannien, Holland und Österreich zählt Routeco zu n Schaltschrankkonzepte
tenschnittstelle zu Rockwell Automation, einem den großen, spezialisierten Distributoren in Europa, n Niederspannungsschaltgeräte- und
globalen Top-Player am Automatisierungsmarkt. und kann daher Kunden Top-Konditionen seiner Lie- Verteilungen, UL
Der Hauptlieferant von Routeco ist ebenso ein feranten anbieten. Besonderen Mehrwert bietet n Energieverteilung
Routeco für Kunden, die ihre Pro-
dukte mit möglichst wenig
Routeco bietet am Standort
in Traun Top-Beratung Risiko bei maximalen Erfolgsaus-
und -Belieferung aus sichten auf den US-Markt bringen
einer Hand. wollen. Das geht vom Know-
how-Transfer bezüglich lokaler
Normen und entsprechendem
Praxiswissen bis hin zur normen-
konformen Produktauswahl und
Beratung – zum Beispiel über am
USA-Markt präferierte Lösungen.
So hilft Routeco Kunden nachhal-
tig am US-Markt Fuß zu fassen.
AUSTROMATISIERUNG
27
19_33_0319_austro 18.04.19 06:22 Seite 28
Der Stoff
für anziehende Blicke
Die Firma Monforts aus Mönchengladbach ist ein Her-
steller von Maschinen zur Veredelung textiler Werk-
stoffe. Für die aktuelle Generation seines Spannrah-
mens »Montex« suchte das Unternehmen nach einer
völlig neuen Art der Bedienerführung und Maschi-
nenvisualisierung. Gemeinsam mit dem Automa-
tisierungshersteller Lenze und dem Bremer Institut
für Integriertes Design (IID) wurde eine HMI-Lösung
entwickelt, die sich an den Bewegungen orientiert, die
aus der Welt der Consumer-Elektronik bekannt sind
– Wischen, Zoomen und Blättern. Von Bernd Wieners
AUSTROMATISIERUNG
28
19_33_0319_austro 18.04.19 06:22 Seite 29
Der Textil-
veredelungs-
Maschinenbauer
Monforts verpasste
seinem bewährten
Spannrahmen »Montex«
gemeinsam mit Lenze und
dem Bremer Institut für Inte-
griertes Design eine moderne
Mensch-Maschine-Schnittstelle.
AUSTROMATISIERUNG
19_33_0319_austro 18.04.19 06:22 Seite 30
bei Monforts.
Höhere Produktivität Zum Autor: Bernd Wieners ist im Vertrieb
durch Visualisierung bei Lenze in Deutschland tätig.
Fotos: Monforts, Fotolia;
AUSTROMATISIERUNG
30
19_33_0319_austro 18.04.19 06:22 Seite 31
19_33_0319_austro 18.04.19 06:22 Seite 32
P Praxisreport I SENSORIK
nsbesondere die Produktion von elektroly- Geldersparnis ist ein automatisierter Prüfprozess traversierenden Einheit montiert, die über die
im Veredelungsprozess eine gleichbleibend ho- Farbtons im laufenden Prozess stellt fest, ob das prüfungen im geforderten Genauigkeitsbereich
he Qualität sicherstellen zu können, muss die Stahlband ordnungsgemäß verzinkt wurde und eignet es sich deshalb nicht. Die Messwerte wer-
Farbgebung bei der Verzinkung exakt den Vor- somit die optimale Korrosionsbeständigkeit auf- den schließlich per Ethernet-Schnittstelle an den
gaben entsprechen. Aus Gründen der Zeit- und weist. Das Farbmesssystem wird dazu auf einer für die Produktionsüberwachung zuständigen
AUSTROMATISIERUNG
32
19_33_0319_austro 18.04.19 06:23 Seite 33
Mittels Spektralver-
fahren werden Koor-
dinaten im CIE-XYZ-
Farbsystem errechnet.
PC weitergegeben. Eine Auswertesoftware er- alle Wellenlängen des sichtbaren Lichts (390 bis
kennt etwaige Abweichungen sofort, was ein 780 nm), die im gewünschten Farbraum ausge-
schnelles Eingreifen in die Produktion ermög- geben werden. Drei verschiedene Betriebsarten
licht und Ausschuss reduziert. Die Anlageninte- des Systems stehen zur Auswahl. In der Ersten
gration und die Software zum Überwachen und wird der Farbabstand ΔE zur Referenz gemes-
Speichern der Produktionsparameter wurden sen. Dabei arbeitet das Messsystem mit bis zu 15
vom Micro-Epsilon-Systempartner TriDiCam ent- eingelernten Werten. Im zweiten Modus wird
wickelt. Das Farbmesssystem hat einen optima- das Reflektivitätsspektrum der Probe ermittelt
len Messabstand von 50 mm zu den Stahl- und und ausgegeben. Im dritten Modus werden Far-
Aluminiumbändern. Es arbeitet also berührungs- borte bestimmt und im gewünschten Farbraum
los und damit verschleißfrei. Temperaturschwan- angezeigt. Für die Qualitätsprüfung kann über
kungen, wie sie besonders in industriellen Um- einen beliebigen Zeitraum die Trendanalyse
gebungen häufig auftreten, werden durch lau- über die Farbwerte wahlweise in L*a*b*, XYZ
fendes Referenzieren mit einer Stabilität von oder L*c*h° erfolgen. Bedienung und Anzeige
<0,1 ΔE/°C minimiert. erfolgen über eine Weboberfläche. Zur Daten-
ausgabe stehen Ethernet, Ethercat, RS422 und
Das Messprinzip im Detail digitale I/Os zur Verfügung. (RL)
Das »ColorControl AC S7000« ermittelt Farbwer- Zum Autor: Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hueber
te mittels Spektralverfahren. Dazu beleuchtet ist Produktmanager für Farbsensoren
homogenes weißes LED-Licht das Messobjekt. bei Micro-Epsilon Eltrotec in Deutschland.
Über eine Weißreferenz wird das Spektrum des
reflektierten Lichts verrechnet. Daraus ergeben INFOLINKs: www.micro-epsilon.de
www.hdlenzen.de
sich die Koordinaten im CIE-XYZ-Farbsystem für
AUSTROMATISIERUNG
34_51_0319_austro 18.04.19 06:29 Seite 34
T Technik pur I TITELGESCHICHTE I FOKUSTHEMA »KI, Machine Learning, Edge & Cloud«
Die Zukunft
Wie Künstliche Intelligenz, Edge Computing
und virtuelle Inbetriebnahme die Auto-
matisierung von morgen verändern, zeigt
Artificial Intelligence, Machine Learning, Edge Computing, Cloud einerseits, um Licht in den digitalen Begriffsdschungel zu bringen,
& Ökosystem, digitaler Zwilling, virtuelle Inbetriebnahme, und andererseits um darzustellen, welche neuen Technologien
Augmented Reality, neuronale Netzwerke – das ist nur ein kleiner heute schon für die Digitalisierung der Automatisierung zur Ver-
Auszug aus der schier ins Unendliche wachsenden Liste an Schlag- fügung stehen und in naher Zukunft noch kommen werden. Im
wörtern rund um die Digitalisierung im industriellen Umfeld. Und Gespräch mit Austromatisierung skizziert Manfred Brandstetter,
fast täglich kommen neue hinzu. Wie so oft bei massenhaft Leiter der Business Unit Factory Automation bei Siemens Öster-
verwendeten Begriffen driften die Definitionen und in Folge reich, vorab wohin die digitale Reise geht und erklärt anhand
Verständlichkeiten mit der Zeit auseinander. Siemens nutzt seinen realer Beispiele, wie entsprechende Anwendungen umsetz- und
Messeauftritt auf der »Smart Automation« in Linz heuer damit konkrete Vorteile generierbar sind. Von Thomas Reznicek
AUSTROMATISIERUNG
34
34_51_0319_austro 18.04.19 06:29 Seite 35
AUSTROMATISIERUNG
35
34_51_0319_austro 18.04.19 06:30 Seite 36
T Technik pur I TITELGESCHICHTE I FOKUSTHEMA »KI, Machine Learning, Edge & Cloud«
schon zu 100% definiert sind.“ Die Nutzung Brandstetter einen weiteren Blick in die Zukunft.
von Machine-Learning-Algorithmen ermöglicht „Die Möglichkeiten, die sich hierbei bieten, reichen
»menschenähnlicheres« Verhalten – beispielswei- bis hin zur Simulation der Applikation in der Cloud-
se lassen sich damit visuelle Qualitätskontrollen in Umgebung mit Hilfe von »S7-PLCSIM Advanced«.“
Produktionsanlagen oder bildgesteuerte Roboter-
systeme effizienter realisieren. Zum Lernen Virtuelle Inbetriebnahme
braucht Künstliche Intelligenz eine große Menge mit digitalem Zwilling
an Daten – Daten, die dann generiert werden,
wenn Abläufe digitalisiert und durchgängig mit- Keine Frage: Grundlage für sämtliche Technolo-
einander verknüpft sind. gien der Zukunft ist die Verfügbarkeit von Daten.
Durch die digitalen Zwillinge, die alle Schritte der
Machine-Learning im industriellen Fertigung im virtuellen Raum abbil-
Siemens-Werk Amberg den und miteinander verknüpfen, entstehen um-
fangreiche Datenpools. „Der entscheidende Hebel
Siemens setzt Künstliche Intelligenz bereits selbst ist es, die Daten aus dem digitalen Zwilling des Pro-
in seinem Elektronikwerk Amberg/Deutschland dukts sowie der Produktion des Produkts zu nut-
erfolgreich ein. Bei der Produktion von »Simatic«- zen, um neue Produktivitätspotenziale zu erschlie-
Produkten stellt die Einbindung von Edge Com- ßen“, fasst Manfred Brandstetter den ganzheitli-
puting, Artificial Intelligence und »Mindsphere« chen Ansatz am Weg zum digitalen Unternehmen
beispielsweise bei der Qualitätsprüfung von Lei- zusammen. „Wenn die gesamte Automatisierungs-
terplatten ihre Vorteile unter Beweis. Bisher wur- technik – also Software-, Hardware- und Cloud-
de jede produzierte Platte nach dem Lötvorgang plattformen – sowie Zukunftstechnologien nahtlos
einer Röntgenuntersuchung unterzogen. Mittels kombiniert werden, können die Daten umfassend
KI und auf Basis von rund 40 verschiedenen Ein- in wertvolles Wissen umgewandelt werden. Das ist
gangsparametern – u.a. der aufgetragenen Löt- der nächste Schritt der digitalen Transformation.“
paste –, die allesamt vorm Passieren des Lötofens Der digitale Zwilling des Produkts entsteht bereits
erfasst werden, liefert der für diese Applikation im Stadium der Definition und des Designs (CAD).
entwickelte Algorithmus bzw. das trainierte, rund Das ermöglicht die Simulation und Validierung von
1 TB große Datenmodell eine präzise Qualitäts- Produkteigenschaften, angepasst an die jeweiligen
prognose, ob die Leiterplatte im Endeffekt sauber Bedürfnisse: Egal ob Mechanik, Elektronik, Soft-
Mit dem demnächst verfügbaren, neuen
gelötet aus dem Ofen raus kommt. „Das senkt die Erweiterungsmodul »S7-1500 TM NPU« ware oder Systemverhalten – durch den digitalen
Anzahl der tatsächlich notwendigen Röntgentests hält Künstliche Intelligenz in der Zwilling kann alles bereits im Vorfeld getestet
um über 30%“, rechnet Manfred Brandstetter vor. »Simatic S7-1500«-Steuerung Einzug. und optimiert werden. Ähnliches gilt für den digi-
„Das heißt, bei einem großen Teil der produzier- talen Zwilling der Produktion: Er bildet den Einsatz
ten Leiterplatten kann ein Fehler systematisch von Maschinen und Anlagensteuerungen bis hin
ausgeschlossen werden, und es gelangen nur Siemens nun ebenfalls – selbstverständlich optio- zu ganzen Fertigungsstraßen in der virtuellen Um-
mehr jene Platten zur kosten- und zeitintensiven nal – in die Cloud. In Hannover wurde jüngst die gebung ab. Mit »PLCSIM Advanced«, dem virtuel-
Röntgenprüfung, deren Qualität mit KI nicht vor- neue Cloudlösung des durchgängigen Enginee- len Controller für die »Simatic S7-1500«-CPU, lässt
hersehbar ist. Der Algorithmus lernt dabei ständig ring-Frameworks »TIA-Portal« vorgestellt. Die sich der SPS-Code mit Hilfe von virtueller Inbe-
dazu, die Quote wird sich mit der Zeit noch weiter Verwendung des »TIA-Portals« in der Cloud er- triebnahme simulieren und optimieren. Die Simu-
verbessern.“ möglicht schnellen und flexiblen, webbasierten lation umfasst Kommunikation, Know-how-ge-
Zugang auf vorinstallierte Umgebungen – und schützte Funktionsblöcke, Safety und Webserver.
Engineering in der Cloud das mit jeglicher Hardware, ohne Installation, zeit- Auch Bediengeräte können simuliert werden, um
lich und örtlich ungebunden. Die Projektdaten so bereits in der Engineering-Phase Bedienkonzep-
„Künstliche Intelligenz mit all ihren verschiede- sind dabei über einen cloudbasierten FileShare te oder -oberflächen zu erproben und zu optimie-
nen Facetten kann in der Industrie maßgeblich verfügbar. Darüber hinaus soll die Verteilung von ren. Fehler- oder Störquellen werden dadurch
dazu beitragen, den herkömmlichen Program- Projektdaten im Team wesentlich einfacher mög- schon vor dem Betriebsstart erkennbar. „Ein sehr
mier- und Engineeringaufwand zu reduzieren, die lich sein. Ein Umkopieren von Daten von einem gutes Beispiel, wie Digitalisierung und Simulation
Steuerungslogik agiler und flexibler gegenüber Gerät zu einem anderen kann dadurch sogar die Wettbewerbsfähigkeit erhöhen können, liefert
Änderungen der Umgebungsbedingungen zu komplett entfallen. „Mit der Verfügbarkeit in der die Firma Rosendahl Nextrom in Pischelsdorf am
Fotos: Siemens;
machen und Produktionsprozesse flexibler und Cloud lässt sich das »TIA-Portal« noch flexibler Kulm, einem global führender Hersteller von Bat-
präziser zu gestalten“, ist sich Manfred Brandstet- von der Planung übers Engineering bis hin zur terie-, Kabel- und Draht- sowie Glasfaser-Maschi-
ter sicher. Apropos Engineering: Das verlagert Inbetriebnahme einsetzen“, wirft Manfred nen“, erzählt Manfred Brandstetter von diesem
AUSTROMATISIERUNG
36
34_51_0319_austro 18.04.19 06:30 Seite 37
I MESSETIPP
österreichischen Paradekunden. „Dank digitalen Maschine bis zum Produktionsprozess und der
Zwillingen, Simulation und virtueller Inbetrieb- Performance.“ Mit dem Demomodell demon-
nahme mit »Mechatronics Concept Designer« und striert Siemens zudem die Möglichkeiten der
dem »TIA-Portal« ist es Rosendahl gelungen, eine Robotik-Integration in die »Simatic«-Welt. Das ge-
Webbasiertes komplett neue Maschinengeneration innerhalb meinsam mit Festo entwickelte »Multi Carrier
Leitsystem für die von zwölf Monaten zu realisieren, wofür in der System« ist ebenso Teil der Anlage wie eine Aug-
Prozessautomation Vergangenheit durchaus eineinhalb bis zwei mented Reality-Applikation mittels »HoloLense« –
Jahre benötigt wurden.“ ein weiterer relevanter Aspekt der Digitalisie-
Für Besucher aus den Prozessindus- rung. Das neue KI-Erweiterungsmodul »Simatic
trien wartet Siemens auf der kom- Sehenswerte Showcases in Linz S7-1500 TM NPU« ist in einem zweiten Robotik-
menden Linzer Fachmesse »Smart Demomodell live in Action zu sehen. „Dabei geht
Automation« mit einem besonderen Wie die Digitalisierung die Zukunft der Automati- es um den viel zitierten »Griff in die Kiste« durch
Highlight auf: Nur wenige Wochen sierung verändern kann, zeigt Siemens auf der einen Roboter, der Produkte greift, ohne zuvor
nach dem offiziellen Launch auf der kommenden Fachmesse »Smart Automation« in die genaue Lage zu kennen. Klingt doch span-
»Hannover Messe« wird die neu ent- Linz auch anhand konkreter Showcases. Das Zu- nend“, wirft Manfred Brandstetter mit einem
wickelte, webbasierte Leitsystem- sammenspiel von KI, Edge Computing, industriel- Lächeln ein. „Der lernende Roboter erkennt in
Software »Simatic PCS neo« erstmals
in Österreich präsentiert. Sie nutzt
das Hardware-Portfolio und die Appli-
Zu sehen in Linz auf der
kationsarchitektur des bewährten Pro-
»Smart Automation«: Das Zusam-
zessleitsystems »Simatic PCS7« (V 9.0),
menspiel von KI, Edge Computing,
das als solches bestehen bleibt und industriellem Internet der Dinge
auch künftig weiter entwickelt wird. und digitalen Zwillingen wird am
Damit schafft es Siemens, Investiti- Modell einer realen Produktions-
ons- und Know-how-Schutz mit den anlage für Smartphones des
Vorteilen des neuen Systems in Ein- chinesischen Maschinenbauers
klang zu bringen. Anders als beim Bozhon demonstriert –
klassischen »Simatic PCS7« ist bei Augmented Reality
inklusive.
»Simatic PCS neo« der Zugriff auf
alle Informationen zu jeder Zeit und
von jedem Standort über eine ge-
schützte Internetverbindung mög-
lich. Das webbasierte, parallele Ar-
beiten einer beliebigen Anzahl von
Anwendern erfordert keine lokale
Softwareinstallation. Die Basis dafür
legt eine klare Rechte- und Rollen-
verwaltung. Konsistente Informatio-
nen stellen das objektorientierte
Datenmanagement sowie ein klares lem Internet der Dinge und digitalen Zwillingen einer Kiste frei liegende Komponenten von allei-
Session-Konzept zu jeder Zeit sicher. wird dabei am Modell einer realen Produktions- ne, nimmt sie heraus und platziert sie. Was hier so
Anwender profitieren zudem von ei- anlage für Smartphones des chinesischen simpel klingt ist das Ergebnis eines trainierten neu-
ner intuitiv zu bedienenden grafi- Maschinenbauers Bozhon demonstriert. In der ronalen Netzes auf dem KI-Modul der »Simatic
schen Oberfläche, jede Anwendung Montagezelle mit Roboterarmen wird die Vorder- S7-1500«, das Objekte autonom erkennen und
ist mit nur wenigen Klicks erreichbar. und Rückseite eines Handygehäuses zusammen- mit dem Roboter greifen kann.“
Die Workbench von »Simatic PCS neo« gefügt. „Der digitale Zwilling für diese Maschine Fazit: Mit dem Ausstellungsschwerpunkt »Future
ermöglicht den einfachen Wechsel wurde von Siemens in Deutschland erstellt, wäh- of Automation« verspricht Siemens auf der
zwischen der »Engineering-« und renddessen der Kunde in China bereits parallel »Smart Automation« weitreichende Einblicke in
»Monitoring&Control-Ansicht«. Ein die Maschine baute“, verrät Manfred Brandstet- die Zukunft der Automatisierung und die Rolle
durchgängig objektorientiertes Daten- ter. „Damit konnte die komplette Wertschöp- von Künstlicher Intelligenz, Edge und Cloud Com-
modell erhöht die Effizienz und fungskette durchgängig digital abgebildet, ge- puting sowie virtueller Inbetriebnahme zu geben.
Qualität über den gesamten Anla- testet und optimiert werden – vom Design des
genlebenszyklus. Produktes über die Planung und das Design der INFOLINK: www.siemens.at/smart Stand 130
www.siemens.de/simatic-pcs-neo
AUSTROMATISIERUNG
37
34_51_0319_austro 18.04.19 06:30 Seite 38
Alter Wein
in neuen Schläuchen?
dge-Computing eröffnet Anwendern die Möglichkeit, aufgenom- Maschinen und Geräte in Echtzeit kontrolliert werden, lassen sich
zu jedem Zeitpunkt zur Verfügung. Auf diese Weise können Mitarbeiter, Edge oder Fog?
die den Zustand von in abgelegenen Gegenden installierten Maschinen
und Anlagen überwachen müssen, die Erfordernisse für eine Wartung Die Begriffe Edge- und Fog-Computing werden oftmals synonym
oder den Ersatzteilbedarf viel genauer ermitteln. Edge-Computing er- verwendet und sind sich auch sehr ähnlich. Bei beiden Ansätzen
weist sich folglich als Alternative für Unternehmen, die keinen unmittel- steht der Gedanke im Vordergrund, die Rechenleistung von der
baren Zugriff auf hohe Bandbreiten und einen schnellen Weg in die Cloud in Richtung des Datenursprungs zu verlegen. Edge und Fog
Cloud haben. Das gilt zum Beispiel für die Betreiber von Wassergewin- unterscheiden sich hierbei nur im Grad dieser Verlagerung. Bei Fog-
nungs- sowie Solar- und Windenergieanlagen. Auf der Grundlage der be- Computing werden die Daten aus mehreren Endgeräten an einer
schriebenen zustandsabhängigen Wartungskonzepte, bei denen die zentralen Stelle gesammelt und verarbeitet – also ganz ähnlich wie
AUSTROMATISIERUNG
38
34_51_0319_austro 18.04.19 06:30 Seite 39
muss. An dieser Stelle zeigt es sich vor allem als wichtig, Latenzen zu
verringern und den Datenverkehr über mehrere Systemgrenzen zu ver-
meiden. Die Daten für KI-Entscheidungen kommen direkt von der
Steuerung und belasten die Infrastruktur der Anlage nicht. Somit lassen
sich dedizierte Verbindungen einsparen. Darüber hinaus kann auf eine
Verbindung in die Cloud verzichtet werden, die zudem nicht immer
möglich ist. Besteht allerdings die Anforderung, die Ergebnisse der KI-
Berechnung ebenfalls an ein überlagertes Cloud-System zu versenden,
ist dies mit der »PLCnext Technology« ebenso umsetzbar. Die direkte
Ankopplung an die »Proficloud« von Phoenix Contact sorgt für eine
einfache Parametrierung der sicheren Verbindung zur Cloud. »
AUSTROMATISIERUNG
39
34_51_0319_austro 18.04.19 06:30 Seite 40
T Technik pur I »KI, Machine Learning, Edge & Cloud« I ZUM THEMA
Plattform für
Software-Anwendungen
den sind, bleibt eine Herausforderung erhalten: Nur weil die großen mente für die Nutzung von Edge-Devices in IoT-Projekten. (TR)
AUSTROMATISIERUNG
40
34_51_0319_austro 18.04.19 06:30 Seite 41
Nahtlos in PC-basierte
Steuerungstechnik integrier-
te, offene und echtzeitfähige
Machine-Learning-Lösung
Neuronale
Anknüpfung
Beckhoff hat in sein Steuerungssystem »Twincat 3« eine Lösung für
Maschinelles Lernen integriert, die in Echtzeit arbeitet und sich daher u.a. für
anspruchsvolle Motion-Anwendungen eignet. Damit ist in der Beckhoff-
Welt der Weg frei für Prescriptive Maintenance, Selbstoptimierung von
Prozessabläufen und eigenständige Erkennung von Prozessanomalien.
AUSTROMATISIERUNG
34_51_0319_austro 18.04.19 06:31 Seite 42
amit sie künftig besser auf Bedürfnis- displays wider. Eine Cloud-Lösung kann weit-
AUSTROMATISIERUNG
42
34_51_0319_austro 18.04.19 06:31 Seite 43
Maschinen gezielt zu verbessern ist jedoch nur eine Möglichkeit, die ge-
wonnen Daten zu nutzen. Der »Asset Performance Monitor« bietet dem
Maschinenbauer auch die Chance, neue Geschäftsmodelle umzusetzen –
beispielsweise Service-Level-Vereinbarungen oder ein maßgeschneider-
tes Wartungsservice. „Mit den Daten seiner gesamten Flotte kann der
Maschinenbauer auf die Bedürfnisse seiner Kunden ganz individuell
eingehen und so etwa die Serviceintervalle je nach Auslastung einer Ma-
schine anpassen“, bringt René Blaschke ein Argument. Darüber hinaus
kann der Maschinenbauer seinem Kunden gegen eine Gebühr neue Ma-
schinenversionen oder -funktionen als Upgrade-as-a-Service anbieten.
Abrunden lässt sich das Serviceangebot zudem mit einem neuen oder
verbesserten Energie- oder Condition-Monitoring, mit der Aufbereitung
von Energiedaten und der Anzeige von Alarmen. Diese Funktionen muss
der Maschinenbauer nicht selbst entwickeln und ständig verbessern, das
übernimmt B&R im Rahmen seiner »Mapp Technology« für ihn. Die vor-
gefertigten »Mapp«-Softwarebausteine müssen lediglich implementiert
und konfiguriert werden.
Die Cloud-Lösung basiert auf der Plattform »ABB Ability«, dem einheit-
lichen, branchenübergreifenden Angebot an digitalen Lösungen der
B&R-Konzernmutter ABB. Als Infrastruktur für die Plattform fungiert
»Microsoft Azure«. Sie sorgt dafür, dass alle »ABB-Ability«-Services rund »
AUSTROMATISIERUNG
34_51_0319_austro 18.04.19 06:31 Seite 44
AUSTROMATISIERUNG
44
34_51_0319_austro 18.04.19 06:31 Seite 45
Intelligente
»Hand« managed
selbständig
Greifszenarien
KI greift autonom
Dank Künstlicher Intelligenz ist es der »SVH 5«-Fingerhand von Schunk
möglich, beliebige Objekte in beliebiger Lage zu identifizieren und
autonom entsprechende Greifstrategien zu entwickeln und anzuwenden.
islang ist das industrielle Greifen ver- roboter in beliebiger Anordnung auf einer
AUSTROMATISIERUNG
34_51_0319_austro 18.04.19 06:31 Seite 46
Vorausschauend
lernen
Mit seinen »smart plastics«-Lösungen macht der deutsche Hersteller Igus
Wartungsarbeiten an Energieketten, Leitungen, Rundtischlagern oder Linear-
führungen vorrauschauend und planbar, indem intelligente Sensoren beispiels-
weise den Verschleiß messen. So gewonnene Daten können mit dem neuen
Kommunikationsmodul »icom.plus« nun vom Anwender selbst gehändelt
werden, Igus spricht daher von einer „flexiblen Datenintegration“.
nter dem Namen »isense« bietet Igus fline betrieben werden. In diesem Fall benötigt
er die Daten seiner Sensoren einbinden möchte: off- grammiert. Die Besonderheit: Das neue Kommu-
Fotos: Igus;
line, semi-offline, via SD-Karte oder komplett online. nikationsmodul kann auf Kundenwunsch nach
INFOLINK: www.igus.at Stand 116
der Online-Installation ohne Updatefunktion of-
AUSTROMATISIERUNG
46
34_51_0319_austro 18.04.19 06:31 Seite 47
I IM KURZINTERVIEW
Nachgefragt bei
Richard Habering,
Geschäftsbereichsleiter
»smart plastics«
bei Igus in Deutschland
Was bedeutet
flexible Datenintegration?
Austromatisierung: Herr Habering, Igus führt Ausfall direkt automatisch zugeschickt. Außer-
mittlerweile eine ganze Reihe intelligenter Pro- dem kann auf Millionen von Daten zurück-
dukte im Portfolio, die gespickt mit »isense«-Sen- gegriffen werden, die die vorausschauende
sorik selbständig einen etwaigen Wartungsbedarf Wartung noch planbarer machen. Auch wenn
erkennen und melden. Was unterscheidet das der Kunde sich für eine Offline-Version des
neue »icom.plus«- vom bisherigen »icom«-Modul »icom.plus« entscheidet, kann er trotz allem
beim Datenbereitstellen konkret bzw. in welcher regelmäßige Updates mit Verbindung zur
Form können die Anwender die Daten damit auf Igus-Cloud durch die Wahl des Semi-Offline-
eigenen Systemen nutzen, und welche Protokolle Modus ausführen.
stehen zur Kommunikation bereit?
Austromatisierung: Das heißt, die auf
Richard Habering: Beim »icom«-Modul war die Kundenanlagen erfassten Daten fließen
Intention, moderne Technologien ohne Eingriff in ebenfalls in diesen Datenpool ein?
die Kundenanlagen zu realisieren. Dies hatte je-
doch zur Folge, dass zusätzliche Bewegungssenso- Habering: Die Daten der Kunden gehen auch
ren installiert werden mussten, deren Daten via in unseren Pool mit ein, jedoch anonymisiert. Es
»icom« ins Internet hochgeladen wurden, wo eine gibt keine Möglichkeit, die Daten, die im Daten-
Auswertung durch Data Analytics stattfand. Mit pool sind, rückwärts zum Kunden zu verfolgen.
dem »icom.plus«-Modul integrieren wir uns viel Zusätzlich dazu gibt es einen Server, auf dem
mehr in die Anlage des Kunden. So erhalten wir die Kundendaten liegen, die für die Bereitstel-
die Bewegungsdaten zur Berechnung der Lebens- lung des individuellen Kundendashboards ge-
dauer direkt aus der Steuerung, sodass auf den nutzt werden. Dieser befindet sich auf einem
Bewegungssensor verzichtet werden kann. Außer- anderen Server getrennt von den Daten für
dem gibt »icom.plus« Meldungen wie Wartungs- Data Analytics.
empfehlungen oder auch Warnsignale jetzt direkt
am Anlagenmonitor über die Steuerung aus. Das Austromatisierung: Eignet sich das Sensorik-
ermöglicht auf der einen Seite Kosten zu sparen, konzept auch zum Nachrüsten an bestehenden
und auf der anderen Seite kann das Projekt direkt Applikationen, beispielsweise an Energieketten?
in die Kundenanwendung integriert werden. Da in
den meisten Fällen OPC-UA-Server aktiviert sind, Habering: Wir bieten unterschiedliche Senso-
die über Ethernet angesprochen werden, setzen ren an, die sich schnell und einfach in bestehen-
wir vor allem auf Ethernet-Protokolle. de Anwendungen nachträglich installieren
lassen. Für die Wartungsprognose ist jedoch
Austromatisierung: Ist die Igus-eigene Cloud die Frage, wie sinnvoll so eine Nachrüstung ist.
damit gescheitert? Denn wenn eine Technologie nachgerüstet wird
muss exakt bestimmt werden, wie weit der Ver-
Habering: Nein, in der Cloud sammeln wir ja schleiß der Energiekette oder Leitung bereits
nicht nur die Daten unserer Kunden, sondern vorangeschritten ist. Und das gestaltet sich
auch aus unseren zahlreichen Tests im hauseige- oftmals sehr schwierig.
nen Testlabor. Wer diese Daten nutzen möchte,
hat weiterhin die Möglichkeit das »icom.plus« im Austromatisierung: Danke für das Gespräch.
Online-Modus mit unserem Server zu verbinden.
Auf Wunsch wird das Angebot für das entspre- Gesprächspartner von Richard Habering war
chende E-Kettensystem bei einem anstehenden Austromatisierung-ChR. Thomas Reznicek.
AUSTROMATISIERUNG
34_51_0319_austro 18.04.19 06:32 Seite 48
In Maschinen- und Anlagen fallen eine Vielzahl von aschinen- und Produktionsanla- halten überwachen und prognostizieren
Daten an – Informationen über Temperatur, Druck,
Energieverbrauch, Vibrationen etc. stehen oftmals
M gen stellen in den meisten Fäl-
len schon heute ausreichend
Daten zur Verfügung, sodass man erstmals
lässt. Es geht nicht nur darum, historische
Daten zu analysieren, sondern vor allem
auch, Vorhersagen zu treffen. Für die Vor-
schon zur Verfügung. Die »Industrial-Analytics«- auf die Montage von zusätzlichen Senso- hersagen legt Weidmüller handfeste
Lösung des Automatisierungsherstellers Weidmüller ren verzichten kann. Die Ingenieure von mathematische und statistische Verfahren
greift diese Daten gezielt ab und wertet sie anhand Weidmüller starten ganz einfach mit allen zugrunde, um daraus das Maschinenver-
vorhandenen Prozess- und Maschinenda- halten zu beschreiben und zu analysieren.
von Datenanalyseverfahren mit Hilfe Künstlicher
ten, aus denen das Maschinenverhalten
Intelligenz und Maschinellen Lernens aus, sodass gelernt wird. Anschließend werden die KI und ML als
Anomalien frühzeitig erkannt und entsprechende Daten reduziert und nur jene betrachtet, entscheidende Kriterien
Vorhersagen getroffen werden können. Der Ma- die zum eigentlichen Maschinenverständ-
nis erforderlich sind. Abhängig vom Um für Kunden einen konkreten Mehr-
schinen- und Anlagenbetreiber wird damit in die
Maschinentyp geschieht die Konfiguration wert zu erzielen, setzt Weidmüller bei sei-
Lage versetzt, noch weit bevor ein Problem auftritt, einer applikationsspezifischen Analytics- ner Industrial-Analytics-Lösung auf Ver-
proaktiv zu reagieren, um so ungeplante Maschi- Engine. Dabei handelt es sich um eine fahren der Künstlichen Intelligenz (KI) und
nenstillstände zu vermeiden. Software, mit der sich das Maschinenver- des Maschinellen Lernens (ML). Die indivi-
AUSTROMATISIERUNG
48
34_51_0319_austro 18.04.19 15:01 Seite 49
zer selbst feststellen, ob eine Anomalie auch wirklich ein Fehler ist.
Deshalb setzen sich die Techniker von Weidmüller mit den Maschinen-
bauingenieuren an einen Tisch, um zu verstehen, wie deren Anlagen
funktionieren, bzw. welche Probleme während des laufenden Betriebs
auftreten können, und entwickeln dann in intensiver Zusammenarbeit
eine entsprechende Software – zu 100% zielgerichtet und auf konkretem
Applikations- und Erfahrungs-Know-how aufbauend. Dabei arbeitet »
AUSTROMATISIERUNG
34_51_0319_austro 18.04.19 06:32 Seite 50
»Industrial Analytics«-Projektbeispiele
naue Fehlstelle dem Anlagenbediener visuell spezialist Boge auf eine Software zur voraus-
Der Rührreibschweißanlagen-Hersteller
Grenzebach nutzt zur Realisierung eines
Echtzeit-Monitoring-Systems beim
Schweißvorgang sowie zur Kosten- und
Ressourceneinsparung durch gezielte
Wartung die »Industrial Analytics«-
Software von Weidmüller.
AUSTROMATISIERUNG
50
34_51_0319_austro 18.04.19 06:32 Seite 51
»Kantenbrecher«
Der auf industrielle Kommunikation und Automatisierungsgeräten, die über Pro-
spezialisierte Hersteller HMS Networks fibus, Profinet, Ethernet/IP, M-Bus oder über
analoge und digitale I/Os kommunizieren.
bringt mit »Anybus Edge« eine IoT-
Weitere Anbindungsmöglichkeiten – kabel-
Lösung auf den Markt, die in Kombi- gebunden und wireless – sollen folgen.
nation mit dem »HMS Hub« vielfältig
nutzbare Edge-Intelligenz und Cloud- Sichere Edge-Anbindung mit
leistungsstarkem Broker
Anbindungsmöglichkeiten für Maschinen
und Automatisierungsgeräte verspricht. Die »Anybus Edge«-Gateways sind eng mit
dem »HMS Hub« verbunden, der neuen Lö-
ie Lösung dient als datentechni- sung für industrielle Datenkonnektivität von
AUSTROMATISIERUNG
52_79_0319_austro 17.04.19 19:34 Seite 52
» sor in Schutzart
IP67/IP69k auf den Markt,
Besonders kompakter Industrie-PC
der im Temperaturbereich
von -40° bis 70° C eingesetzt Mit dem »C6032« ergänzt Beckhoff seine Serie der nur 129 x 133 x
werden kann. Der Erfassungs- 104 mm kleinen Industrie-PCs, der im Vergleich zum Schwester-
bereich misst als Einweg-Lichtschranke produkt »C6030« eine weitere Platinenebene für modulare
bis zu 80 m und als Reflexions-Licht- Schnittstellen und Funktionserweiterungen aufweist.
schranke mit Polarisationsfilter bis zu
10 m. Der Sensor stellt zudem Diagno- Mit Intels »Core-i«-Prozessoren der
sedaten über Signalstärke, Standort, sechsten und siebten Generation (bis hin
Näherungsalarme und Timing-Funktio- zum »Core i7« mit vier Kernen zu je
nen bereit. 3,6 GHz) ist der »C6032« für umfangrei-
www.rockwellautomation.at che Achssteuerungen, aufwändige HMI-
Applikationen, kurze Zykluszeiten oder
Fotos: Rockwell Automation, Harting, Beckhoff, Automation24, Binder;
AUSTROMATISIERUNG
52
52_79_0319_austro 17.04.19 19:34 Seite 53
einer Maschine erhältlich. Die patentierte »Flexx Technologie« ermöglicht sich Geld- und Zeiteinsparungen erwirken. Der neue »Speedy 400« setzt
endlose Applikationsmöglichkeiten für Metall, Kunststoff, Aluminium und auch neue Standards in Sachen Ergonomie – ohne Einbußen bei der
viele weitere Materialien. Beide Laserquellen können in einem Arbeitsgang Funktionalität. Das Be- und Entladen des Lasers funktioniert dank der neu-
genutzt werden, ohne die Laserquelle, die Linse oder den Fokus manuell en, komfortablen Frontklappenöffnung schnell und einfach wie nie zuvor.
I PRODUKTNEUHEITEN
Energieeffiziente USV
Die unterbrechungsfreie Stromversorgung »DPA 250 S4« von
ABB verfügt über eine dezentrale parallele Architektur und
erreicht einen Modulwirkungsgrad von 97,6%.
AUSTROMATISIERUNG
52_79_0319_austro 17.04.19 19:34 Seite 55
Robuster Industrierechner
Mit dem »KISS 1U Short V3 CFL« hat
Kontron einen geräuscharmen Rack-
mount-PC für den anspruchsvollen
Industrieeinsatz im Programm.
www.kontron.at
AUSTROMATISIERUNG
52_79_0319_austro 17.04.19 19:34 Seite 56
Kompakt-Schaltschränke und
AllerErsten
neu erfunden
Auf der vergangenen »Hannover Messe« launchte Rittal seine neuen »AX«-Kompakt- ei der Entwicklung der beiden neuen
Schaltschränke und »KX«-Kleingehäuse. Und damit die aktuellste Nachfolgegenerati-
on der weltweit 35-millionenfach verkauften »AE«-Gehäuseserie, mit der Rudolf Loh
B Serien »AX«-Kompakt-Schaltschränke und
»KX«-Kleingehäuse stand für Rittal eben-
so wie bereits zuvor bei den »VX25«-Großschrän-
vor 58 Jahren den Serienschaltschrank erfand und den Grundstein für das Flaggschiff ken und den »Blue e+«-Kühlgeräten die Optimie-
innerhalb der 2,6 Mrd. Euro Umsatz starken Friedhelm Loh Group legte. Dessen Inha- rung der Wertschöpfungskette beim Kunden im
ber Prof. Friedhelm Loh lud wenige Wochen vor der offiziellen Produktpremiere Jour- Mittelpunkt: Vom digitalisierten Engineering
über die Bestellung bis hin zur Lieferung und
nalisten nach Haiger/Deutschland ins Headquarter seiner Firmengruppe ein, um per-
letztendlich Bestückung versprechen die neuen
sönlich die aktuellste Weiterentwicklung der Erfindung seines Vaters zu präsentieren. Schränke effizientere Prozesse. Die Verfügbar-
Produziert werden die beiden Gehäuseserien rund 100 m Luftlinie von Lohs Büro ent- keit digitaler Daten für Konstruktions- und Bear-
fernt im neu errichteten und ganz auf Industrie 4.0 getrimmten Werk. Die hochmo- beitungsprozesse ist dabei ebenso selbstver-
ständlich wie die durchgängige Beschriftung
derne, digitalisierte Fertigung schließt unmittelbar an das vor drei Jahren eröffnete
sämtlicher Einzelteile mit QR-Codes. Insgesamt
»Global Distribution Center« an. Das garantiert kürzeste Wege, hohe Effizienz und ma- bieten die beiden neuen Serien 150 Gehäuse-
ximale Wirtschaftlichkeit sowie vor allem den Kunden schnellstmögliche Verfügbarkeit. grundtypen. Die »AX«-Kompaktschränke gibt es
AUSTROMATISIERUNG
56
52_79_0319_austro 17.04.19 19:35 Seite 57
Das neue Produktionswerk Verarbeitung. Neben modernsten Blechbearbei- Kommunikationsnetzwerke. Die FTS überneh-
als Smart Factory tungsmaschinen stehen den 290 Mitarbeitern 60 men alle Transporte im Werk, Verpackung,
Roboter sowie 20 FTS (Fahrerlose Transportsyste- Kennzeichnung und der Weitertransport zur
250 Mio. Euro hat Rittal in die laut eigenen An- me) zur Seite. „Mit der neuen Fertigung sichern Distribution erfolgen ebenso automatisiert. Mit-
gaben weltweit modernste Kompaktschrank- wir auch zukünftig die Wettbewerbsposition – hilfe wissensbasierter Systeme, die kontinuier-
Produktion investiert. Durch die hochautomati- für unsere Kunden und für unser Unterneh- lich »dazulernen«, lassen sich Ausfallzeiten ver-
sierte Produktionssteuerung im Verbund mit men“, betont Prof. Friedhelm Loh. „Das Werk ist ringern, Wartungen vorausschauend planen und
somit Störungen des ausgeklügelten Produkti-
onsprozesses minimieren. Die Einzelbaugruppen
werden am Ende automatisch zum fertigen Pro-
dukt zusammengeführt und mit einem QR-Code
versehen, der eine Identifizierung auch in der
späteren Weiterverarbeitung beim Kunden er-
möglicht. Die digitalisierte Auftragsabwicklung
sorgt so für die ständige Verfügbarkeit des Serien-
portfolios mit Zubehör im »Global Distribution
Center«, womit sich die digitale Kette von Kon-
figuration und Engineering beim Kunden bis zur
Auslieferung schließt.
Insgesamt 60, in Rittal-Pink gehaltene Das Werk in Haiger ist für Rittal ein Pilotprojekt
Roboter übernehmen in der Haiger
für die Umsetzung von Industrie 4.0 in der Pra-
Smart Factory u.a. Schweißarbeiten.
xis. Und es soll künftig als Referenz für das Po-
tenzial der eigenen Produkte und Services rund
um das Industrial Internet of Things dienen. Die
zum Einsatz kommenden »Blue e+«-Kühlgeräte
aus der eigenen Entwicklung und Produktion in
Italien steigern die Energieeffizienz und sind in
Monitoring- und Energiemanagement-Systeme
eingebunden. Der gesamte Maschinenpark lie-
fert permanent Daten über die Steuerung und
die aktuellen Betriebszustände. Diese Daten
werden zukünftig in einem Edge-Datacenter di-
rekt im Werk gesammelt und mit Anwendungen
des deutschen Cloud-Technologieanbieters Inno-
vo, an dem sich Rittal im Jahr 2016 beteiligt hat,
ausgewertet. Durch die neue Art der industriel-
len Fertigung ändert sich auch die Rolle der
Mitarbeiter. Fordernde manuelle Tätigkeiten,
Die anfallende Abwärme in der Lackier- 20 FTS führen in der durchgängig vernetzen wie der Materialtransport, werden reduziert
anlage wird zum Entfettung von Bauteilen und MES-gesteuerten Fertigung sämtliche oder entfallen. Dafür sind die Mitarbeiter immer
und zum Heizen der Hallen weitergenutzt. internen Transportaufgaben weitgehend stärker mit der Steuerung, Überwachung und
vollautomatisch durch. Optimierung der Prozesse befasst. „Das Know-
how und die Fähigkeiten der erfahrenen Mitar-
dem räumlich direkt anschließenden »Global vollständig nach hocheffizienten Industrie-4.0- beiter sind auch ein Schlüssel für die Smart
Distribution Center« in Haiger konnte eine voll- Strukturen ausgerichtet.“ Ob Zuschneiden, Kan- Factory: Erst mit den Menschen als systematische
kommen digitalisierte Auftragsabwicklung reali- ten oder Schweißen – sämtliche Blechbearbei- »Ausbilder« werden aus den Anlagen zunächst
siert werden. Auf 24.000 m2 Produktionsfläche tungsschritte werden ebenso vom installierten lernende und später intelligente Systeme“, ist
lassen sich im neuen Werk nun 9.000 »AX«-Kom- MES gesteuert wie die Lackierung. Dabei kom- sich Prof. Friedhelm Loh sicher. (r.PA./TR)
paktschränke und »KX«-Kleingehäuse pro Tag munizieren die Maschinen und Handlingsysteme
Fotos: Rittal;
im Dreischichtbetrieb fertigen. Aufs Jahr hoch- untereinander und mit übergeordneten Leit- INFOLINKs: www.rittal.de
Stand 434
www.friedhelm-loh-group.com
gerechnet gelangen so bis zu 35.000 t Stahl zur systemen über moderne Industrie-4.0-taugliche
AUSTROMATISIERUNG
58
52_79_0319_austro 18.04.19 15:02 Seite 59
I PRODUKTNEUHEITEN
Die kompakten Terminals entsprechen der Der Sensor verfügt über zwei digitale Ausgänge oder alternativ
Schutzart IP67 und eignen sich ideal für den über einen digitalen und einen analogen Ausgang. Die IO-Link-
Einsatz direkt an der Maschine. Sie sind mit Schnittstelle ermöglicht eine Anbindung an das IIoT-Netzwerk. Der
Widescreen-Displays in fünf unterschiedlichen Sensor kann bei Neuinstallationen montiert oder an eine beste-
Diagonalen von 5,0“ bis 21,5“ erhältlich. Sie hende Maschine angebaut werden. Wenn die Maschine ausge-
haben je nach Displaydiagonale eine Tiefe schaltet ist, misst der »Aventics PE5« den Druckverlust über die
von 16,5 mm oder 26 mm und sind für die Zeit. Erfolgt der Druckabfall schneller als gewünscht, wird ein lo-
Montage an einem Tragarm ausgelegt. Da- kaler Alarm ausgelöst, und die Anzeigefarbe wechselt von Grün
durch lassen sie sich einfach in eine optimale auf Rot. Auf Wunsch kann auch auch ein Signal über die analogen
Bedienposition schwenken. Darüber hinaus oder digitalen Ausgänge gesendet werden. Um eine Wartungs-
können die »Power Panels« mit VESA-Halterungen befestigt werden. Die »FT50«-Ter- maßnahme oder einen Arbeitsauftrag automatisch auszulösen,
minals verfügen über einen Power-over-Ethernet-Anschluss, wodurch sich der Verka- lassen sich die analogen und digitalen Signale an eine SPS oder ein
belungsaufwand auf ein einziges Kabel für die Stromversorgung und den Netzwerk- anderes Netzwerk senden. Der Analogausgang kann zwischen
Fotos: B&R, Aventics;
anschluss reduziert. Die Multitouch-Technologie der Bediengeräte ermöglicht die In- einem Strom- oder Spannungssignal umgeschaltet werden, der An-
tegration von allseits gebräuchlichen Gesten wie Wischen und Zoomen und sorgt für wender hat so die volle Kontrolle über die Sollwerte. Zusätzliche
eine einfache und strukturierte Bedienerführung. Selbst bei der Bedienung mit dicken Einstell- und Diagnosemöglichkeiten sind über die IO-Link-Verbin-
Lederhandschuhen reagieren die projiziert-kapazitiven Touchscreens präzise. dung möglich.
„Wir liefern
die Nervenbahnen
für die Smart Factory“
Lapp bietet mehr als nur Kabelverschraubungen und Steckverbindungen – so
lautet die Message, mit der man beim Kabel- und Verbindungstechnologie-
Anbieter seit einiger Zeit neben dem traditionellen Komponentenvertrieb ins-
besondere das Systemgeschäft forciert. Das dahingehende Engagement fruch-
tet. Immer mehr Maschinen- und Anlagenbauer setzen auf fertige Kabel-
konfektionierungen der Marke »Ölflex Connect«, wie Dipl.-Ing. Klemens
Dolzer, Geschäftsführer von Lapp Austria, im Folgenden erzählt. Eben-
so erfolgsversprechend sei der noch verhältnismäßig junge Bereich
»Industrial Data Communication« (kurz »IDC«) angelaufen. Unter
diesem Überbegriff bündelt Lapp nunmehr seine Systemlösungen
mit bus- und ethernetbasierten Produkten. Welchen konkreten
Mehrwert man damit im Industrie-4.0-Umfeld bietet, zeigt Daniel
Jackstadt, Leiter des Produktmanagements bei der Österreich-Toch-
ter des deutschen Herstellers, im Interview auf. Beide skizzieren zu-
dem, wie Lapp im eigenen Haus dem Thema Digitalisierung begeg-
net. Eine Vorschau auf den Messeauftritt im Rahmen der kommen-
den »Smart Automation« rundet das Sechs-Augen-Gespräch ab.
Austromatisierung: Herr Dolzer, Lapp hat sich Austromatisierung: Der Begriff Systemlösung
mit der »Strategie 2020« vor rund fünf Jahren „Der positive Geschäftsverlauf ist bedeutet bei Lapp kundenspezifische Konfek-
ehrgeizige Wachstumsziele gesteckt. Werden zu einem guten Teil geprägt von tionierung in Form einsatzfertiger Kabel-
diese bis 2020 voraussichtlich erreicht werden, der starken Nachfrage nach unse- systeme, oder?
ren Systemlösungen.“
läuft das Geschäft nach Plan?
Dipl.-Ing. Klemens Dolzer, MBA.
Dolzer: In Bezug auf unsere Initiative »Ölflex
Dipl.-Ing. Klemens Dolzer, MBA: Lapp ist im Connect« ja. Lapp wandelt sich vom Komponen-
vergangenen Geschäftsjahr, das mit 30. Sep- ches überdurchschnittliches Wachstum vor- tenlieferanten zum Systemanbieter. Darunter
tember 2018 endete, global, europaweit und sieht, voll im Plan. Am meisten zulegen verstehen wir nicht nur die Lieferung konfektio-
auch in Österreich gewachsen. Wir freuen uns konnte Lapp in Europa. In Österreich haben nierter Leitungen, sondern vor allem auch die
über volle Auftragsbücher und merken von wir unsere Ziele übererfüllt. Im laufenden Entwicklung individueller Lösungen, die optimal
der mancherorts herbei geredeten Konjunk- Geschäftsjahr peilen wir ein ähnliches Wachs- auf die jeweiligen Kundenbedürfnisse zuge-
turabschwächung nichts. Der Umsatz der ge- tum an, und sind aktuell sehr gut auf Kurs. schnitten sind. Dafür haben wir unsere Mann-
samten Lapp-Gruppe erhöhte sich um 12,3% Die positive Entwicklung ist zu einem guten schaft personell verstärkt. Unsere Experten ste-
auf 1,153 Mrd. Euro. Die Mitarbeiterzahl stieg Teil geprägt von der starken Nachfrage nach hen beratend zur Seite – diese Unterstützung
um 12,6% auf weltweit 4.245 Beschäftigte. unseren Systemlösungen »Ölflex Connect« geht weit über die Beratung hinsichtlich einzel-
Wir wachsen also stärker als der Markt und sowie – und das freut uns ganz besonders – ner Katalogprodukte hinaus. Das Angebot neh-
sind daher auch in Hinblick auf die angespro- »IDC«, das Kürzel steht für den neuen men erfreulicherweise immer mehr große eben-
chene »Strategie 2020«, die u.a. eben ein sol- Bereich »Industrial Data Communication«. so wie kleinere Maschinen- und Anlagenbauer
AUSTROMATISIERUNG
60
52_79_0319_austro 18.04.19 15:04 Seite 61
Daniel Jackstadt,
Leiter Produkt-
management
& Business
Developement
bei Lapp Austria.
52_79_0319_austro 17.04.19 19:35 Seite 62
Dolzer: Wir liefern auf Wunsch auch die Jackstadt: Zukunftssichere industrielle Netz-
Konstruktionszeichnungen in den jeweils be- werke sind die wichtigsten Bausteine für eine
nötigten CAD-Formaten sowie Prüfprotokolle. erfolgreiche Digitalisierung. Neben hohen
Switches für
Eine 100%-Prüfung inklusive Dokumentation Geschwindigkeiten und bester Übertragungs- ausfallsichere
zum Zweck der Produktrückverfolgbarkeit ist bei qualität ist die maximale Ausfallsicherheit Industrienetzwerke
uns ohnehin selbstverständlich. Wenn der Kunde dabei entscheidend. Für die Ethernet-Netz-
es wünscht, erhält er zu jedem einzelnen Pro- werke müssen deshalb Switches, Leitungen Die neuen Managed Switches
dukt das Prüfprotokoll. Logistische Dienstleistun- und Stecker für die jeweilige Anwendung »Etherline Access M05T« und
gen wie Kanban-Systeme für Kundenlager oder maßgeschneidert sein. Wir verstehen uns seit »M08T« von Lapp verfügen über
speziell konfektionierte Container gehören jeher als Lösungsfinder, und ebenso wie bei fünf beziehungsweise acht RJ45-
ebenso zu unserem Angebot. der Kabelkonfektionierung bauen wir nun im Ports. Damit können sehr ein-
Bereich »IDC« ein breites Dienstleitungsange- fach redundante Netzwerke auf-
Austromatisierung: Mit der Systemlösung »IDC« bot für kundenspezifische Netzwerkstrukturen gebaut werden. Sie beherrschen
bieten Sie die geschilderten Dienstleistungen auf. Der Kunde muss die einzelnen Kompo- alle relevanten Protokolle wie
demnach auf der Netzwerkebene im Sinne nenten nicht mehr bei verschiedenen Lieferan- HTTP, Telnet, Ethernet/IP, Mod-
von industrieller Kommunikation an? ten kaufen, sondern bekommt von uns eine bus/TCP, IPv6 und andere. Außer-
vollständige Systemlösung für die Kommunika- dem verfügen die Geräte über
Dolzer: »IDC« geht noch viel weiter. »Industrial tion im industriellen Einsatz aus einer Hand zwei redundante Anschlüsse zur
Data Communication« ist für uns ein strategi- – inklusive Lapp-Expertise. Energieversorgung. Sie erweisen
sches Zukunftsthema. Die klassische Automatisie- sich als besonders unempfindlich
rungspyramide mit ihren unterschiedlichen Funk- gegenüber Vibrationen und
tions- aber auch Kommunikationsebenen schwin- „»Industrial Data Communication« Stöße. Mit unter 20 ms bei bis
det immer mehr. Künftig wird man von der Sen- ist für uns ein strategisches zu 250 aktiven Komponenten
sor-Aktor-Ebene bis hinauf zum ERP durchgängig Zukunftsthema.“ im Netzwerk beeindruckt die
kommunizieren können, also mit einheitlichen Dipl.-Ing. Klemens Dolzer, MBA. Rekonfigurationszeit – also die
Protokollen und einheitlichen Technologien. In Zeit, die der Switch benötigt, um
diese Richtung zielen unsere »IDC«-Ambitionen nach dem Verlust eines Daten-
ab. 2018 gab es in der Automatisierung erstmals Austromatisierung: Bestätigen Sie meinen pfades die Netzwerkverbindung
mehr Ethernet- als klassische Feldbusknoten – Eindruck, dass – gemessen an früheren Jahren – wiederherzustellen. Die Geräte
der Ethernettrend wird durch OPC-UA und TSN im Moment in Sachen Kabel und Leitungen im erlauben ferner die einheitliche
noch mehr Beschleunigung erfahren. Wir bedie- industriellen Umfeld besonders viele Neu- Diagnose unterschiedlicher Netz-
nen entlang der Datenautobahn alle Disziplinen, entwicklungen auf den Markt kommen? werkteilnehmer mittels Simple
die ein Anwender benötigt, um seine Fabrik Network Management Protocol
nach den Prinzipien von Industrie 4.0 auszule- Dolzer: Das ist tatsächlich so. Aktuell gilt es (SNMP), außerdem beherrschen
gen. Neben einer großen Auswahl an Datenlei- gleich mehreren Trends mit entsprechenden sie Port-Mirroring. Die Ursachen
tungen für unterschiedliche Feldbus- und Ether- Produkten zu begegnen. Ein Thema heißt Hy- von Netzwerkausfällen, wie Lei-
net-Standards führen bridleitungen bzw. Einkabeltechnologie, das in tungsbeschädigungen oder das
wir Leitungen, Steck- der Antriebstechnik gefragt ist. Ende vorigen Erkennen einer abgetrennten
verbinder, Hutschienen- Jahres konnten wir mit »Ölflex 100 DC« als er- beziehungsweise falsch ange-
Adapter und seit Kur- ster Hersteller eine Serienleitung für die Versor- schlossenen Ethernetleitung,
zem auch aktive Kom- gung von Motoren und Anlagen mit Gleich- können rasch identifiziert wer-
ponenten wie Switches strom – und damit für ein ganz relevantes Zu- den. Die Geräte haben einen Re-
für die Verteilung der kunftsthema – vorstellen. Im Ethernet-Bereich lais-Ausgang, über den der An-
Daten in rauen Indus- beschäftigen sich unsere Entwickler einerseits wender mittels Web-Oberfläche
trie-Umgebungen im mit immer höheren Übertragungsgeschwindig- Warnmeldungen definieren
»IDC«-Portfolio. Wir keiten – Stichwort 10-GBit-Technologie –, und kann. Konfiguriert wird mittels
liefern also die Nerven- andererseits mit Downsizing im Sinne von eigenem »Etherline Access
bahnen für die Smart Single-Pair-Ethernet, die dünner und kosten- Configurator«. Lapp hat auch
Factory. Wichtig ist günstiger sind, als Standardkabel mit vier zwei Unmanaged Switches –
dabei unser ganzheitli- Adernpaaren. Wir entwickeln zudem laufend »Etherline Access U05T« und
ches Verständnis, das neue Produkte für einschlägige Branchen, »U08T« – im Portfolio.
Fotos: Lapp;
über das reine Produkt- beispielsweise für den Bahnbereich mit »Ölflex
INFOLINK: www.lappaustria.at Stand 237
Know-how hinausgeht. Train«oder die Food&Beverage-Industrie.
AUSTROMATISIERUNG
62
52_79_0319_austro 17.04.19 19:35 Seite 63
www.smc.at www.amo.at
52_79_0319_austro 17.04.19 19:35 Seite 65
I DIGITALISIERUNGSTOOL
Virtualisieren
einfach gemacht
Der deutsche Automatisierungsanbieter Heitec entwickelte unter dem Titel
»Heitec 4.0« ein Lösungsportfolio von der digitalen Anlagen- und Prozess-
planung über die virtuelle Inbetrieb-
nahme bis hin zum Monitoring von
Anlagen- und Produktionsprozessen.
Anwendern soll es beim Aufbau
einer intelligenten
Fabrik mit adapti-
ven Maschinen
und Anlagen
unterstützen.
AUSTROMATISIERUNG
52_79_0319_austro 17.04.19 19:35 Seite 66
2019
PRODUKTNEUHEIT
P
High-Tech-SCARAs
in kompaktem Design
Die Vierachs-Baureihe »TS2« von Stäubli verschiebt die Leistungsgrenzen für
SCARA-Roboter nach oben. Die komplett neu entwickelten Vierachser sind modular
aufgebaut und mit der hauseigenen »JCS«-Antriebstechnik ausgestattet.
AUSTROMATISIERUNG
66
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 67
I PRODUKTNEUHEITEN
Embedded-Steuerung
für gehobene Ansprüche
Die »XM42« von Bosch Rexroth bietet
dank leistungsstarker Hardware kurze
interne Zykluszeiten bei SPS, CNC,
Motion Control, Robotik- und
Hydraulik-Anwendungen.
Werkzeuglos zu öffnen
Die Kettenglieder der Energiekette »E4Q« von Igus besitzen ein bach-
kieselförmiges Design zur Gewichtsreduktion und ein neues Öffnungs-
stegkonzept mit Verschlusslaschen.
Schließen der Kette auch in einer Führungsrinne und beschleunigt die Befüllung der Ener-
giekette um bis zu 40%. Durch seine Bauform besitzt der Öffnungssteg im verriegelten
Zustand außerdem deutlich höhere Ausreißkräfte als bei vergleichbaren Energieketten.
AUSTROMATISIERUNG
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 68
Breitbild
von klein bis groß
ie modularen Multitouch-Bedienpanels Der Salzburger Automatisierungshersteller Sigmatek hat jüngst sein HMI-Portfo-
AUSTROMATISIERUNG
68
52_79_0319_austro 18.04.19 15:05 Seite 69
I PRODUKTNEUHEITEN
valent einer Anlage entscheidet darüber, ob eine regelmäßige Dichtheitsprüfung und ih-
re Dokumentation gesetzlich vorgeschrieben sind. Gleichzeitig legen Grenzwerte fest, in
welchen Intervallen diese Prüfung zu erfolgen hat.
AUSTROMATISIERUNG
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 70
Austromatisierung: Herr Weißensteiner, 2015 ersten Frequenzumrichter, und die waren da-
kamen Sie zunächst als Vertriebsleiter zu KEB „Für mich war es vor vier Jahren mals auch in Österreich sehr gefragt. Bereits
Antriebstechnik Austria, im Februar 2017 haben eine Rückkehr zu meinen vier Jahre später wurde das erste Büro- und
Sie dann die Geschäftsführung übernommen, Wurzeln, denn KEB war Lagergebäude am heutigen Standort in
und etwas mehr als ein Jahr später firmierte mein erster Arbeitgeber.“ Marchtrenk errichtet. Aktuell zählt unser
das Unternehmen auf KEB Automation um. Team 24 Mitarbeiter – davon sind drei in
Gibt’s da einen kausalen Zusammenhang? unserer Zweigniederlassung in Brünn beschäf-
Pike auf lernen. 2007 nahm ich dann das tigt. Wir betreuen von Österreich aus auch
Ing. Markus Weißensteiner (lacht): Wenn, Angebot eines anderen Anbieters in der Kunden in Kroatien, Slowenien, Serbien, Bos-
dann insofern, dass ich dem teilweise neuen Branche an und sammelte – wie es so schön nien und Herzegowina, Ungarn, Tschechien
Team, das den Wandel vom aus der Antriebs- heißt – neue Erfahrungen, bis mich 2015 und in der Slowakei. Am Standort Marchtrenk
technik kommenden Komponentenhersteller Curt Bauer, unsere aktueller Geschäfts- haben wir ein eigenes Lager, in dem wir die
hin zum Anbieter von kompletten Automati- führer für Vertrieb in Deutschland, der zu gängigsten Produkte vorrätig halten, sodass
sierungs-Systemlösungen vollzogen hat, als dem Zeitpunkt auch die Agenden von KEB wir unsere Kunden entsprechend flexibel und
Geschäftsführer vorstehen darf. Für mich war Austria leitete, zurück ins Boot holte. rasch beliefern können, sowie moderne Schu-
es vor vier Jahren eine Rückkehr zu meinen lungsräumlichkeiten und ein Labor mit einem
Wurzeln, denn KEB war mein erster Arbeit- Austromatisierung: Seit wann ist KEB 90-kW-Prüfstand für Versuchsaufbauten und
geber. Ich habe 1998 sozusagen frisch von der mit einer eigenen Tochtergesellschaft in Tests zur Verfügung. Unsere Applikationstech-
HTL zunächst als Vertriebs- und Applikations- Österreich präsent und wie ist man niker können also in der Theorie ausgearbei-
techniker begonnen, eine Trennung der bei- heute aufgestellt? teten Lösungsansätze jederzeit in der Praxis
den Funktionen gab es damals noch nicht. ausprobieren. Zudem führen wir Applikati-
Das war für mich eine irrsinnig spannende Weißensteiner: 1984 begann der Vertrieb – onstests für Kunden durch, beispielsweise auf
Zeit, ich durfte die Antriebstechnik von der in den 1980er-Jahren entwickelte KEB seine unserem Motorenprüfstand.
AUSTROMATISIERUNG
70
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 71
AUSTROMATISIERUNG
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 72
AUSTROMATISIERUNG
72
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 73
Das Portfolio
„Auf der »Smart Automation« schematisch dar-
wollen wir u.a. unsere Engineering- gestellt, auf des-
Kompetenzen aufzeigen – das geht sen Basis KEB
am besten im Fachgespräch.“ komplette System-
lösungen anbietet.
I PRODUKTNEUHEITEN
Das fortschrittliche Fachmagazin
für Fertigungs- und Prozessautomatisierung
Der aus Edelstahl gefertigte Shutter dient grundsätzlich dem Schutz der Optik
vor Verschmutzungen und einfallenden Objekten. Dies ist besonders wichtig,
wenn die Infrarotkamera nach oben misst und sich Messobjekte über ihr befin-
den, wie beispielsweise in der Glasindustrie. Mit einer Reaktionszeit von nur
100 ms ist die IR-Kamera gut gegen herunterfallendes Bruchglas gesichert. Zu-
sätzlich kann der Shutter bei diskontinuierlichen Prozessen eingesetzt werden,
sodass die Optik nur während des Messvorgangs den Umgebungsbedingungen
ausgesetzt ist. Um die kompakten Infrarotkameras unter extremen Bedingun-
gen in der Industrie nutzen zu können, stehen außerdem eine Wasserkühlung
aus Edelstahl und ein Freiblasvorsatz aus eloxiertem Aluminium zur Verfügung.
Die Kühlung ermöglicht eine Nutzung in heißen Umgebungen bis zu 250° C. Der
Freiblasvorsatz schützt vor Luftpartikeln und verhindert Kondensation auf der
Optik. Er kann in vier Positionen aufgeschraubt werden, wodurch sich die Rich-
tung des Luftstroms individuell an die Anwendung anpassen lässt. Im Freiblas-
vorsatz ist ein einfach auswechselbares Silizium-Fenster integriert.
www.optris.at
Der Designentwurf von neuen Geräten- und Anlagenbedienungen, in der Haus- und Gebäudetechnik sowie in der Energietechnik stellt Techniker nicht selten
vor Schwierigkeiten bei der Integration der Touchdisplays. Display-Elektronikeinheiten werden oft fertig im Gehäuse angeliefert und die Einbaumaße passen
nicht zur OEM-Anwendung. Dadurch werden oft Korrekturen im Design nötig. Abhilfe schafft hier das getrennt vom Display einzubauende Prozessormodul von
Hainzl, das bis zu 2 m entfernt vom Display verbaut und mittels LVDS- und HDMI-Schnittstelle verbunden werden kann. Bei OEM-Anwendungen steht nahtlosen
Oberflächen und geschlossenen Gehäuseentwürfen dadurch nichts mehr im Weg. Die minimal 6 mm dünnen Touchdisplays mit Diagonalen zwischen 5" und 19"
können so auch bei beschränkter räumlicher Verfügbarkeit mittels Bondierung verbaut und nahtlos integriert werden. Das schlanke Prozessormodul selbst stellt
mit den Einbaumaßen von 80 x 55 x 6 mm nur geringe Platzanforderungen an die Entwickler. www.hainzl.at Stand 103
Stabile Spannung
Die Gleichspannungswandler der
»Sitop PSU3400«-Baureihe von
Siemens arbeiten im Leistungsbereich
bis 120 W und liefern eine stabile
Ausgangsspannung bei Spannungs-
schwankungen von ±25%.
AUSTROMATISIERUNG
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 76
Elektro-Baukasten
Im Rahmen seines Messeauftritts eben den bislang dominierenden spielen der smarten Technologie in die Kar-
auf der in wenigen Tagen beginnen-
den Fachmesse »Smart Automation«
in Linz stellt Schunk u.a. sein erwei-
N Pneumatiknetzen, über die laut
Experten derzeit rund 70% aller
Aktoren versorgt werden, und den Netzen
ten. Ganz bewusst hat Schunk daher neben
die seit Jahren bewährten Komponenten,
wie beispielsweise den Kleinteilegreifer
>400 V, die bei elektrisch angetriebenen »MPG-plus«, moderne 24-V-Module, wie
tertes 24-V-Portfolio an Greifern, Aktoren verbreitet sind und rund 30% aus- den »EGP«, gestellt, um sich proaktiv dem
Greif-Schwenkeinheiten und Linear- machen, steht die 24-V-Technologie noch Wandel zu stellen. Beim Universalgreifer
modulen aus. Damit lassen sich am Start, um zu einer dritten großen Säule »PGN-plus-E«, dem 24-V-Gegenstück zum
im Bereich der Montageautomation zu »PGN-plus-P«, ist es sogar gelungen, eine
komplette Handhabungssysteme
werden. Nach Einschätzung von Integrato- vollständige Wartungsfreiheit zu realisieren.
elektrisch aufbauen. Die 24-V-Tech- ren, Anlagenbauern und großen Anwen-
nologie verspricht im Vergleich zur dern hat sie unter modernen Gesichtspunk- Lineardirekt-angetriebene Achse
pneumatischen Versorgung mehr ten eine ganze Reihe von Vorteilen gegen-
Flexibilität, Produktivität und über der Pneumatik: Eine rasant wachsende Statt wie bei pneumatischen Modulen
Variantenvielfalt in vielen Branchen, immer Drosseln einzustellen oder wie bei elek-
Effizienz, aber auch eine Reduktion
empfindlichere Teile, ein knallharter Preis- trisch gesteuerten Modulen neue Verfahr-
des Inbetriebnahmeaufwands kampf und steigende Anforderungen bei sätze aufzuspielen, wird bei der direkt an-
sowie des Geräuschpegels. Energieeffizienz und Geräuschemissionen getriebenen »ELP«-24-V-Linearachse ledig-
AUSTROMATISIERUNG
76
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 77
Taktzeit zu sparen und letzte Reserven aus duzierung von Erschütterungen, als Stellan-
Anlagen herauszukitzeln. In der Folge stei- triebe beziehungsweise als Montagesysteme
gen rasant der Verschleiß der Stoßdämpfer in kleinen Anlagen und Roboterzellen ohne
und damit die Kosten. Immer wieder zie- Druckluftversorgung. Idealerweise sollten
hen die massiven Erschütterungen in der sich sämtliche Komponenten bequem von
Peripherie pneumatischer Linearmodule einer zentralen Steuerung aus programmie-
auch andere Komponenten, wie etwa ren lassen. Zusätzlich können autonome
Kamerasysteme, in Mitleidenschaft. Die Funktionen den Inbetriebnahmeaufwand
»ELP«-Achse setzt genau hier an: Sie er- minimieren. Bestes Beispiel ist auch hier die
möglicht extrem dynamische Bewegungen »ELP«-Achse mit ihrer Auto-Learn-Funktion:
und fährt dennoch harmonisch und damit Sobald die Anlage verdrahtet ist, kann der
peripherieschonend in die Endlage. Da die Mechaniker das Handling in Betrieb neh-
kompakte Einheit ohne hydraulische Stoß- men, noch bevor die Anlage programmiert
wird. Angesichts der meist anspruchsvollen
zeitlichen Vorgaben bei so manchem Projekt
kann auch dies zu einem wichtigen Aspekt
werden. Um den Aufbau von 24-V-Systemen
zu vereinfachen, gibt es die ultrakompakten
Linearmodule auf Wunsch auch mit elek-
trisch aktivierter Haltebremse. Im Falle eines
Stromausfalls gewährleistet die Bremse zu-
Die laut Hersteller Schunk weltweit
kompakteste elektrische Greif- verlässig die Position des Linearmoduls und
Schwenkeinheit »EGS« ist in den verhindert ein ungewolltes Herabfallen von
Baugrößen 25 und 40 mit Greifkräf- vertikal angeordneten Achsen in den Ar-
ten von 15 N bzw. 140 N und Hüben beitsbereich. Vergleichbar mit Absenksper-
von 3 mm bzw. 6 mm für Bauteil- ren bei pneumatischen Modulen sind damit
gewichte bis 0,55 kg verfügbar. Schäden an Bauteilen, Anlagekomponenten
oder gar Personen ausgeschlossen. Mithilfe
werden müssen. Dass die elektrische Achse weile großes Interesse an einem schnellen lässt sie sich jederzeit nachrüsten. (r.PA./TR)
rund 20 dB leiser ist als ihr pneumatisches Ausbau des 24-V-Programms und nutzen die
Pendant ist ein mehr als angenehmer Ne- Module wie die »ELP«-Linearachse oder den
INFOLINK: www.schunk.com Stand 211
beneffekt. »EGP«-Parallelgreifer bereits gezielt zur Re-
AUSTROMATISIERUNG
78
52_79_0319_austro 17.04.19 19:36 Seite 79
I PRODUKTNEUHEITEN
Der »Cleanveyor« ist gemäß ISO-Reinheitsklasse 1 zertifiziert und somit für den
Einsatz in Produktions- und Prüfanlagen für Halbleiter, LED und OLED geeignet.
Mit einem Geräuschpegel von weniger als 38dB (A) ist die Lösung besonders lei-
se. Anwender profitieren zudem von einer Lebensdauer von über 10 Mio. Zy-
klen. Das Kabelsystem ist auf Wunsch mit konfektionierten Kabeln und Pneu-
matikschläuchen lieferbar, die nach kundenspezifischen Anforderungen vorin-
stalliert werden. Der »Flatveyor« ist ein Flachkabelsystem für Reinräume nach
ISO-Reinheitsklasse 2, das dank interner Stützelemente Verfahrwege von bis zu
3 m und Geschwindigkeiten von bis zu 2 m/s ermöglicht. Die Stützelemente
agieren als zuverlässige Führungen, die sich entlang des vorgesehenen Biege-
radius in eine Richtung bewegen lassen, wobei die Kabel und Schläuche stabil
geführt werden. Für einen ruhigen Lauf verfährt das System entlang des Min-
destbiegeradius der Kabel, während eine kleine Teilung die Geräuschentwick-
lung und die Vibration im Betrieb reduziert. Die von einem Flachkabel inspi-
rierte Konstruktion ist besonders platzsparend und leicht.
www.kabelschlepp.at
Modularer Box-PC
Dank seines kabellosen Aufbaus sind alle Systemkomponenten
des Industrie-PCs »IKMH100« von TL Electronic schnell zugänglich.
www.tl-electronic.at
AUSTROMATISIERUNG
80_97_0319_austro 17.04.19 18:42 Seite 80
Wo Lithium-Ionen und
klassische Bleibatterien
einander ergänzen können
Ungleiches
Traumpaar
Lithium-Ionen-Zellen gelten in der öffentlichen
Wahrnehmung als Zukunft der Speichertechnolo-
gie und haben die alteingesessenen Bleibatterien
in einigen Bereichen bereits verdrängt. Es gibt
jedoch Anwendungen, in denen die jüngere
Technologie der älteren nicht das Wasser reichen
kann, mehr noch, in denen beide Batterietypen
in Kombination zum Einsatz kommen können.
GS Yuasa (ÖV: Akkutron) hat eine solche
»Dual-Chemistry«-Lösung entwickelt, die
die Stärken beider Technologien kombiniert.
Von Raphael Eckert
Es erscheint deshalb auf den ersten Blick so, dass die beiden Technologien
einander ausschließen, bzw. sich sogar gegenseitig verdrängen würden.
Es gibt jedoch Anwendungen, die eine Koexistenz fordern und einen par-
allelen Betrieb beider Technologien erlauben. Hier fließen sowohl die
Vorteile der Lithium-Ionen-Zelle als auch die der Bleibatterie ein.
Betrachtet man die Zellebene, mag ein gleichzeitiger Betrieb beider Tech-
nologien überraschen. Während die Bleibatterie eine Nennspannung von
2 V pro Zelle aufweist, arbeitet die Lithium-Ionen-Zelle mit 3,7 V. Über
den gesamten Bereich des jeweiligen Ladezustandes weist letztere eine
fast doppelt so hohe Spannung auf wie ihr Blei-Pendant. Bringt man
AUSTROMATISIERUNG
80_97_0319_austro 17.04.19 18:42 Seite 81
jedoch die Anzahl der beiden Zellen-Typen in sondern im Bedarfsfall sogar die Bleibatterie par- tels PV-Anlage (Inselbetrieb). Die überschüssige
das richtige Verhältnis, sodass sich der Span- allel mitladen. Deren Lebensdauer würde sich da- Energie wird hierbei in einer Batterie gespeichert,
nungsbereich einer Anwendung abbilden durch deutlich verlängern. sodass ein Speicher die Versorgung in Phasen oh-
lässt, ist es durchaus möglich, diese zusam- ne Sonneneinstrahlung sicherstellt. Bei dieser Be-
men in einem System zu betreiben. Dies Kurze Ausfälle puffern triebsart unterliegt der Batteriespeicher starken
beweist die von GS Yuasa entwickelte Beanspruchungen. Aufgrund häufiger Zyklen, sel-
»Dual Chemistry«-Lösung im Einsatz bei einer Ein zweites Szenario: In Regionen ohne Anbin- tener Vollladung und hohet Umgebungstempera-
48-V-Applikation. Um 48 V auf Blei-Ebene zu dung ans Versorgungsnetz bzw. in denen kein öf- turen wäre die Gebrauchsdauer einer Bleibatterie
erreichen, werden vier 12-V/100-Ah-Frontter- fentliches Stromnetz zur Verfügung steht, erfolgt in dieser Anwendung drastisch verkürzt. Eine
minal-Batterien des Typs »ENL100FT« (24 die Versorgung während der Sonnenstunden mit- reine Lithium-Ionen-Lösung würde sich hier zwar »
Zellen) verwendet. Auf Lithium-Ebene wer-
den 14 Lithium-Manganoxid-Zellen des Typs
»LIM50EN« in Serie geschaltet. Beide Zellen
produziert GS Yuasa selbst. Bis zu 70% der
Kapazität lässt sich der »LIM50EN«-Batterie
entnehmen, um das Spannungslevel zu errei-
chen, das die Bleibatterie in vollständig gela-
denem Zustand besitzt. Ab diesem Punkt
beginnt das Entladen der Bleibatterie bis zur
gewünschten Entladeschlussspannung.
Schnelle Aufladung
AUSTROMATISIERUNG
80_97_0319_austro 17.04.19 18:42 Seite 82
anbieten, müsste jedoch durch hohe Investiti- sind beispielsweise planbare wiederkehrende langen Autonomien so lange stützen, bis die
onskosten teuer erkauft werden, die bei nähe- Regenzeiten oder die Nacht. Bevorzugt man Bleibatterie einsetzt und die Pufferung über-
rer Betrachtung unnötig sind. Beim Hinblick hier eine reine Lithium-Ionen-Lösung, würde nimmt. Kehrt die Einspeisung zurück und lädt
auf das Lastprofil einer solchen Anwendung ein großer Teil ihrer Kapazität, die für lange beide Batterien wieder auf, führt die hohe
kommt auch hier die Batterie – je nach Stärke Ausfälle zur Verfügung steht, nur selten ge- Ladeakzeptanz der Lithium-Ionen-Batterie zu
der Sonneneinstrahlung – mehrmals täglich für nutzt werden und Kapital unnötig binden. An- einer schnellen Bereitschaft, während die Blei-
kurze Perioden zum Einsatz. Im Unterschied gesichts dieser Betrachtung macht auch hier batterie ihre benötigte Zeit erhält, um sich voll-
zum ersten Einsatzszenario wechseln sich die die »Dual Chemistry«-Technologie Sinn: Eine ständig zu laden.
kurzen Ausfälle aber mehr oder weniger regel- kleine Lithium-Ionen-Batterie könnte die wie-
mäßig mit langen Ausfallperioden ab. Diese derkehrenden kurzen Ausfälle puffern und die Chancen für die »Doppel-Chemie«
INFOLINKs: www.gs-yuasa.de
www.akkutron.at
AUSTROMATISIERUNG
82
80_97_0319_austro 17.04.19 18:42 Seite 83
I SCHALTSCHRANKBAU
Mehrwert
Metallversion) montiert werden kann. Ergänzt
wird der Crimpeinsatz durch einen voreilenden
PE-Kontakt mit Schraubanschluss. Im Lieferum-
fang enthalten sind eine Befestigungsschraube
mit Dichtung zur Gewährleistung der Schutzart
IP66/IP67. Spezielle Codierstifte »CR QF07« und
im Schaltschrank
»CR QM07« ermöglichen bis zu sechs unter- Am Gogatec-Stand gibt’s immer ‘was Neues zu sehen und vor allem zum
schiedliche Kombinationen.
Angreifen – so auch auf der in wenigen Wochen stattfindenden Fachmesse
»Smart Automation« in Linz. U.a. ergänzen das rund 35.000 Artikel zählende
Portfolio ein flexibler Crimpeinsatz für schwere Steckverbinder und der laut
Gogatec weltweit erste Stromwandler mit schraubenloser Anschlusstechnik.
Stromwandler mit
schraubenloser Anschlusstechnik 750 A mit einem Sekundär-Nennstrom von 5 A
oder 1 A, in den Genauigkeitsklassen 1 und 3
Neu im Programm ist weiters der Niederspan- ausgelegt. Er ist permanent mit 120% des
nungsstromwandler »ECTB« mit »Cage Clamp«- primären Nennstromes belastbar. Die Montage
Anschlusstechnik. Die Federzugklemme für Se- erfolgt auf CU-Schiene oder Rundleiter, eine
kundäranschlüsse ermöglicht den zeitsparenden Fuß- und Schienenbefestigung mit Isolierschutz-
Anschluss von massiven und flexiblen Leitern mit kappe (berührungssicher) ist im Lieferumfang
und ohne Aderendhülsen bis max. 4 mm² und eingeschlossen. Das unzerbrechliche Kunststoff-
garantiert eine schwingungs- und rüttelfeste so- gehäuse aus grauem Polycarbonat ist selbstver-
wie wartungsfreie, gasdichte Verbindung – mit löschend und entspricht UL94-V0. (PA./TR)
Der Niederspannungsstromwandler
Fotos: Gogatec;
»ECTB« mit schraubenloser weil ein Grund für die europaweit erste UL-Zertifizie-
»Cage Clamp«-Anschlusstechnik. rung eines Stromwandlers. Der Aufsteck-Strom-
www.gogatec.at Stand 422
wandler ist für Primär-Nennströme von 50 A bis INFOLINK:
80_97_0319_austro 17.04.19 18:42 Seite 84
AUSTROMATISIERUNG
84
80_97_0319_austro 17.04.19 18:42 Seite 85
Kompakte transponder-
codierte Türzuhaltung
Die neue Türzu-
haltung »CTM« von
Euchner lässt sich
dank ihrer Abmes-
sungen von nur
120 x 36 x 25 mm
besonders leicht in
Maschinendesigns
integrieren.
Der elastomergelager-
te Kugelbetätiger des
»CTM« gestattet die
Absicherung von Türen
mit sehr kleinen
Schwenkradien. Für
Konstrukteure bietet dieses Zuhaltungskon-
zept eine hohe Flexibilität im Engineering.
Die bistabile Zuhaltefunktion des neuen
Sicherheitsschalters sorgt dafür, dass die
Zuhaltung bei Stromausfall oder beim
Abschalten der Anlage in ihrem aktuellen
Zustand verbleibt. Die Tür bleibt also zuge-
halten, wenn sie vorher bereits zugehalten
war oder lässt sich beliebig öffnen und
schließen, wenn die Zuhaltung vorher nicht
aktiviert war. Ein unbeabsichtigtes Ein-
schließen von Personen bei Stromausfall ist
somit ausgeschlossen. »CTM« lässt sich ein-
fach mit anderen Geräten von Euchner in
Reihe schalten. Die integrierte Schnittstelle
ermöglicht zudem die Anbindung an das
neue Auswertegerät »ESM-CB«, das die
Daten dann via IO-Link an die übergeord-
nete Steuerungsebene weitergibt. Für den
Einsatz in der Lebensmittelindustrie steht
neben der Standardausführung auch eine
Hygieneausführung des »CTM« zur Verfü-
gung.
AUSTROMATISIERUNG
80_97_0319_austro 17.04.19 18:42 Seite 86
Sicher
Neuer robuster
Feldverteiler überträgt
Signale von bis zu acht
Sicherheits-Schaltgeräten
inklusive Diagnose-
informationen via Profinet verbinden
draußen im Feld
Während sich I/O-Feldverteiler im Standard-Bereich schon länger in der Automatisierungstechnik etabliert haben, kommt die
Entwicklung für sicherheitsgerichtete Schaltkreise erst in jüngster Zeit in die Gänge. Schmersal bringt mit seiner »Safety
Fieldbox für Profinet« (»SFB-PN«) einen neuen Feldverteiler für sicherheitsgerichtete Signale auf den Markt, der sich als her-
stellerunabhängige Lösung mit niederschwelligem Zugang versteht. Das Modul erlaubt die Plug-&-Play-Installation von bis
zu acht Sicherheitsschaltgeräten unterschiedlicher Bauart mittels achtpoligem M12-Stecker. Die Kommunikation mit der
Sicherheitssteuerung erfolgt zunächst über Profinet mit »Profisafe«-Protokoll, weitere Feldbusvarianten sollen folgen.
ersteller und Anwender von Maschinen terpretieren. Sie erlauben die Installation, bzw. tige Weise nutzen, etwa zur Identifikation von
AUSTROMATISIERUNG
86
80_97_0319_austro 17.04.19 18:42 Seite 87
AUSTROMATISIERUNG
80_97_0319_austro 17.04.19 18:43 Seite 88
I SICHERE AUTOMATION
SUDOKU
9 5 6 7
7 1 4
3 1 Mehr Transparenz: Die »Safety Fieldbox« kann auch Diagnose-
daten via Profinet an übergeordnete Steuerungen übertragen
und fungiert daher auch als wichtiger Informationslieferant für
7 2 9 4 »Condition Monitoring« und »Predictive Maintenance«.
7 8 4 3
Sichere Kommunikation und hohe Verfügbarkeit
3 2
Die »Safety Fieldbox« fungiert zudem als ein wichtiger Informations-
4 3 1 lieferant für »Condition Monitoring« und »Predictive Maintenance«.
Insbesondere bei komplexen Maschinen und Anlagen lässt sich dieser
9 Vorteil rasch in reale Kostenersparnis ummünzen. Durch die Verwendung
des M12-Power-Steckers zur Versorgung der Module können je nach
6 8 Schaltgerätetyp und Stromaufnahme bis zu zehn »Safety Fieldboxen«
Benchmark: 6 min 47 s
3 4 9
7 1 8
6 2 8
5
3 9
6 8
6 3 2 7
4 9 2 1
8 7 5
Benchmark: 7 min 40 s
Fotos: AVS Schmersal, Fotolia;
AUSTROMATISIERUNG
80_97_0319_austro 17.04.19 18:43 Seite 89
I IM ÜBEBRLICK
Fünf Installationsoptionen
für Sicherheitsschaltgeräte
AUSTROMATISIERUNG
80_97_0319_austro 17.04.19 18:43 Seite 90
Treffsicher
auf die Dose
Bis zu 30.000 Trink- und Essutensilien wie Trinkhalme, Löffel oder Gabeln positioniert logos, Markenzeichen und Inhaltsangaben
der neue Rundläufer-Applikator des deutschen Sondermaschinenbauers Geyssel sind tabu. Die neu entwickelten Rundläufer-
Applikationsanlagen müssen also sicherstel-
pro Stunde auf Becher, Dosen oder Flaschen. Immer so, dass dabei weder Logo noch
len, dass die Trinkhalme selbst bei hohen Pro-
Inhaltsangabe verdeckt werden – und die Sicherheit trotz hoher Prozessgeschwindig- zessgeschwindigkeiten immer an der vorab
keiten nicht gefährdet ist. Auf der Suche nach einem integrierten Sicherheits- definierten Stelle landen. Das erfordert so-
system fiel die Wahl auf das Schutztürsystem »PSENmlock« von Pilz mit sicherer wohl maschinenbau- und automatisierungs-
Verriegelung und sicherer Zuhaltung in einem Gerät. In Kombination mit der als auch steuerungstechnisches Know-how.
D
mittelständische Unternehmen unter ande-
fahrbaren Applikatoren des Kölner Trinkhalme, Gabeln, Löffel, Gadgets oder rem Maschinen und Applikatoren für die Ver-
Maschinenbauers kommen in der Spielzeuge beifügen möchten. Produzenten packungs- und Getränkeindustrie. Je nach
Regel am Ende von Abfülllinien zum Einsatz. wie auch der Gesetzgeber geben vor, an wel- Typ können die Anlagen voll- oder teilauto-
Genauer gesagt dort, wo Hersteller von Con- chen Stellen dieser sitzen bzw. nicht sitzen matisiert Objekte wie Trinkhalme, Löffel,
venience-Produkten ihren Dosen-, Becher-, dürfen: optoelektronisch lesbare Codes, Firmen- Päckchen etc. vertikal, diagonal oder hori-
AUSTROMATISIERUNG
90
80_97_0319_austro 17.04.19 18:43 Seite 91
zontal auf die gewünschte Seite respektive zu drehen. Eine Düse versieht die Gefäßwand
oben oder unten auf Packungen, Becher, Fla- mit Leimpunkten, ein Appliziergetriebe bringt
schen usw. applizieren. Maschinen und Hand- die aufzubringenden Objekte auf. In der Regel
habungsanlagen von Geyssel sind weltweit im wird das Applikationsgut gegurtet per Folien-
Einsatz. Bei maximaler Geschwindigkeit strömen band über ein Transportrad zugeführt, ein Mes-
pro Sekunde bis zu 7 Becher oder Dosen aus der ser trennt die einzelnen Teile. Die Konsistenz
gläsernen Zelle – mit kaum einer Chance für das des Klebers, meistens ein Hotmelt, ist dabei so
Auge, den eigentlichen Applikationsprozess ausgelegt, dass dieser in kürzester Zeit aushär-
nachzuvollziehen. Wahlweise führen ein- oder tet und das Objekt nicht mehr abfallen kann.
mehrbahnige Transportbänder die fertig be- Das nunmehr packfertige Convenience-Produkt
füllten Behälter zu, Sensoren erfassen die be- fährt auf der Welle weiter, wird vor der Aus-
füllten Produkte berührungslos. Zentrales Ele- wurfstation noch in die gewünschte Position
ment der Anlage ist ein Rundläufer mit 16 Sta- gedreht und läuft über ein Ablaufband zur
tionen, die um die vertikale Antriebsachse finalen Packstation. Bis dorthin vollzieht sich
gruppiert sind. Im Eingangsbereich sorgt eine der Prozess vollautomatisch, auf Kundenanfor-
Eingangsschnecke für gleichmäßige Abstände, derung wird auch das Verpacken von einer
ein Einlaufstern befördert das Packgut auf die automatisierten Handling-Einheit ausgeführt.
Doppelte Sicherheit
Der Rundläufer-Applikator des deut-
schen Sondermaschinenbauers Geyssel Im Zuge der Neukonzeption des Applikators
positioniert beispielsweise bis zu stand nicht zuletzt die Frage nach einem lei-
30.000 Trinkhalme an Getränkedosen. stungsfähigen und flexiblen Sicherheitskon-
zept im Raum: „Beim Vorgängermodell hatten
wir noch klassische Relaistechnik im Einsatz, bei
Plätze rund um die Hauptwelle. Optische Sen- der neuen Maschine sollte diese durch eine leis-
soren detektieren die an den Behälter aufge- tungsfähige Kleinsteuerung ersetzt werden“,
brachten Druckmarken. Die Anlagensteuerung erklärt Steffen Bienert, Elektrokonstrukteur bei
veranlasst die an jeder der 16 Aufnahmestatio- Geyssel. Konkrete Gefahren gehen insbesonde-
nen angebrachten Servomotoren, Dose, Becher re von der zentralen Antriebswelle und den
oder Flasche in die korrekte Ausrichtposition schnell rotierenden 16 Stationen aus. Vier Türen »
AUSTROMATISIERUNG
80_97_0319_austro 17.04.19 18:43 Seite 92
und eine zuführende Klappe mussten so gesi- lerausschluss ist: „Wir haben verschiedene
chert werden, dass Bediener und Personen im Lösungen in Betracht gezogen und uns unter
Umfeld nicht gefährdet werden. Im vorliegen- anderem deshalb für »PSENmlock« entschie-
den Fall war eine sichere Verriegelung mit si- den, weil es Verriegelung und sichere Zuhal-
cherer Zuhaltung gefordert, um jedes mutwilli- tung in einem Gerät bietet. Ein zusätzliches Plus
ge oder versehentliche Öffnen von Klappen sind ganz klar die komfortablen Einbau- und
oder Schutztüren im laufenden Betrieb unmög- Diagnosefeatures, die das Gerät vielseitig ver-
lich zu machen. wendbar machen“, begründet Steffen Bienert.
Schließlich will Geyssel »PSENmlock« auch bei
Flexibler Türwächter im Verbund anderen Applikations-, Verpackungs-, Prüf- und
mit flexibler Steuerung Sondermaschinen einsetzen. Bei »PSENmlock«
sind die LEDs an drei Gehäuseseiten angebracht
Das sichere Schutztürsystem »PSENmlock« von und damit für Diagnosezwecke unabhängig
Pilz ist insbesondere für Maschinen mit gefähr- von der Einbausituation gut ablesbar. Ein flexi-
lichem Nachlauf und rotierenden Gegenstän- bel gelagerter Betätiger sorgt zudem für hohen
den geeignet, bei denen eine sichere Zuhaltung Toleranzausgleich – für den Fall, dass eine Tür
ein Muss ist. Will der Bediener hier beispiels- einmal um ein paar Millimeter absacken sollte.
weise wegen einer Fehlfunktion oder einer Realisiert wird die sichere Zuhaltung über eine
nicht korrekt ausgerichteten Dose eingreifen, zweikanalige Ansteuerung. Die für ihre Zwecke
gibt das System in keinem Fall eine Tür oder geeignete Kleinsteuerung fand Geyssel in der
Klappe zum Öffnen frei. Öffnen lassen diese konfigurierbaren sicheren Kleinsteuerung
sich erst dann, wenn die Anlage zuvor per Not- »PNOZmulti 2«: Das 45 mm schmale Basisgerät
Halt-Funktion in den sicheren Stillstand gefah- »PNOZ m B0« stellt 20 sichere Eingänge und
ren wurde. Sollte eine Dose mit einem Gewicht vier sichere Halbleiterausgänge zur Verfügung
von etwa 250 g aus ihrer Position im Rundläu- und ist bei Bedarf flexibel erweiterbar. Das von
Die sichere Zuhaltung des Applikators wird über Entscheidend für Geyssel war, dass
eine zweikanalige Ansteuerung mit der sicheren, das robuste und kompakte
konfigurierbaren Kleinsteuerung »PNOZmulti 2« Schutztürsystem »PSENmlock« von
umgesetzt: Das 45 mm schmale Basisgerät Pilz das einzige seiner Art mit
»PNOZ m B0« stellt 20 sichere Eingänge und vier mechanischem Fehlerausschluss ist.
sichere Halbleiterausgänge zur Verfügung
und ist bei Bedarf flexibel erweiterbar.
Pilz entwickelte Softwaretool »PNOZmulti Automation und Sicherheit bietet. Das kom-
Configurator« gestaltet die Konfiguration der pakte Schutztürsystem »PSENmlock« setzen wir
Kleinsteuerung denkbar einfach, alle für die standardmäßig dort ein, wo eine sichere me-
Applikationszelle erforderlichen Funktionen chanische Türverriegelung unabdingbar ist“,
sind bereits in der kleinen Sicherheitssteuerung betont Steffen Bienert. „Als kleines mittelstän-
angelegt. »PNOZmulti 2« überwacht Sicher- disches Unternehmen sind wir auf innovative
heitsfunktionen zuverlässig mit zertifizierter Partner angewiesen, die Kooperation mit Pilz
Hard- und Software und lässt sich modular an läuft dabei stets auf Augenhöhe. Bei Automati-
die jeweilige Applikation anpassen. sierung und Sicherheit werden wir daher auch
in Zukunft gerne auf die Expertise aus Ostfil-
dern zurückgreifen.“ (TR)
fer gegen Tür oder Klappe schleudern, hält der Kooperation auf Augenhöhe
mechanische Verschluss dem Aufschlag stand. Zum Autor: Ing. Stephan Marban verantwortet
Fotos: Pilz, Fotolia;
Entscheidend für Geyssel war, dass das robuste „Maßgeblich für uns war, dass Pilz nicht nur den technischen Support bei Pilz Österreich.
und kompakte Schutztürsystem »PSENmlock« qualitativ hochwertige Produkte, sondern fakti-
INFOLINKs: www.pilz.at I www.geyssel.de/ Stand 430
das einzige seiner Art mit mechanischem Feh- sche Unterstützung in allen Fragen rund um
AUSTROMATISIERUNG
92
80_97_0319_austro 17.04.19 18:43 Seite 93
I POINTIERT SERVIERT
Knochen klonen struktion spart Material und macht den Knochen leicht.
Es ist daher naheliegend, dass man diesen Knochen-
wünschte Dichte und damit eine bestimmte Festigkeit.
Auf diese Weise können die Ingenieure, passend für
aufbau seit geraumer Zeit zu kopieren versucht. Dazu jede Anwendung, besonders leichte und vor allem
Max ist ein blendender Skifahrer. Wie ein Profi-Renn- werden in der Regel mit einigem Aufwand poröse, robuste Bauteile herstellen. Inzwischen haben die For-
läufer carved er rasant die steilsten Pisten hinunter. schwammartige Werkstoffe aus Metallen hergestellt. scher das Verfahren sogar derart verbessert, dass sie
Unlängst hat er aber eine ordentliche Brezn gerissen. So Ein solcher Metallschaum ist allerdings für viele auch nachträglich die innere Struktur der Bauteile mit
mit doppeltem Salto und hohem Luftstand. Zufällig Anwendungen zu weich und zu nachgiebig. Um Kno- Hilfe von präzisen Bohrungen verändern können.
habe ich diesen zirkusreifen Stern mit meiner Helmka- chen möglichst »naturgetreu« nachbauen zu können, Die Einsatzmöglichkeiten dieser auf diese Art optimier-
mera festgehalten. Erinnert mich an den legendären entwickelten Forscher am Fraunhofer-Institut für Ferti- ten Metallschäume sind vielseitig: als Katalysator, da
Sturz des legendären »Herminators« bei den olympi- gungstechnik und Angewandte Materialforschung ein das Material durchströmt werden kann, als Schwin-
schen Spielen 1989 in Nagano. Max sammelte nach der Simulationsprogramm, das die innere Struktur und die gungsdämpfung oder als Hitzeschild, weil es sehr hitze-
spektakulären Einlage seine sieben Sachen ein und fuhr Dichteverteilung des Knochenmaterials berechnet. Dar- beständig ist. Auch kann es als elektromagnetische Ab-
weiter, als ob nichts gewesen wäre. Und »Don Hermano« aus kann die Materialstruktur für andere Bauteile schirmung oder sogar in der Architektur verwendet
gewann bekannterweise tags darauf eine Goldme- abgeleitet werden. Das Programm simuliert, wie die werden, etwa für schalldämmende Verkleidungen.
daille. Struktur beschaffen sein muss, damit es den vorge- Mir bleiben allerdings mittlerweile die Lobeshymnen
Ja, die haben halt Knochen – hart wie Stahl, so lauteten gebenen Anforderungen genügt. über »Künstliche Knochen« im Hals stecken: Ski-Artist
etwa die einschlägigen Kommentare dazu. Aber Kno- Mit Hilfe von Rapid-Prototyping-Verfahren können Max rutschte auf einer Bananenschale aus, fiel der Länge
chen sind sogar besser als Stahl. Sie sind stabil, leicht dann, ähnlich wie beim Kuchenbacken, Teile gefertigt nach hin und – brach sich den Oberarm. Die Moral von
und halten extremen Belastungen stand. Das Geheim- werden. Dazu wird ein spezielles Metallpulver in hauch- der Geschichte: Im Extremfall können auch die erstaun-
nis liegt in einer harten Hülle und einem Gerüst aus dünnen Schichten auf eine Fläche aufgetragen. Ein lichsten Wunder der Natur versagen, befürchtet Ihr
feinen Bälkchen, das Innere der Knochen sieht aus wie Laserstrahl erhitzt (sintert) das Metallpulver genau an
ein Schwamm. An manchen Stellen ist er besonders den Stellen, die fest sein sollen. Das Endprodukt ist ein Franz Maderbacher
kompakt und fest, an anderen sehr porös. Diese Kon- offenporiges Bauteil. Jede Stelle hat exakt die ge- f.maderbacher@austromatisierung.at
80_97_0319_austro 17.04.19 18:43 Seite 94
www.jat-gmbh.de
INTRO
Einstufige Stirnradgetriebe
» Die Stirnradgetriebe »SK 871.1«, »SK 971.1« und »SK 1071.1« aus der
»Nordbloc«-Reihe von Nord Drivesystems verfügen über Leistungen
»Acoposmulti« erhöht. Es sind nun von 0,12−45 kW und decken Drehmomente von bis zu 1.000 Nm ab.
noch kürzere Zykluszeiten von
minimal 50 µs möglich – hoch- Dank optimierter Lagerung können sie hohe Radial- und Axialkräfte aufnehmen. Damit
dynamische Prozesse lassen sind die robusten Getriebe aus Grauguss gut für Pumpen und Rührwerke geeignet. Die
sich so präziser regeln. Stirnradgetriebe weisen hohe Wirkungsgrade auf. Aufgrund ihres kompakten Aufbaus
www.br-automation.com kommen sie ohne Trennfugen und Verschlusskappen aus. Dies erhöht die Produktstabilität
und schafft gleichzeitig eine glatte Oberfläche, auf der sich weder Flüssigkeiten noch feste
Stoffe sammeln können. Das mittels »Finiter Elemente Methode« (FEM) optimierte Block-
Neuer Online-
gehäuse verfügt über ho-
Produkt-Konfigurator he Steifigkeit und Festig-
keit. Das modulare De-
Mit dem Tool von Stöber Antriebs- sign mit zahlreichen Aus-
technik lässt sich mit wenigen Klicks stattungs- und Befesti-
die passende Antriebslösung aus gungsoptionen bietet ein
Fotos: B&R, JAT, Nord, WEG, Siemens;
AUSTROMATISIERUNG
94
80_97_0319_austro 17.04.19 18:44 Seite 95
Neue Maßstäbe
bei alten Abmessungen
Der deutsche Hersteller Faulhaber hat auf Basis
klassischer Außenläufer-Motoren die neue Motorfamilie
»BXT« entwickelt. Dank innovativer Wicklungstechnik
und optimierter Auslegung liefern die bürstenlosen
DC-Servomotoren Drehmomente bis zu 134 mNm bei
einem Durchmesser von 22 mm, 32 mm bzw. 42 mm.
reiche bis 10.000 min-1 ausgelegt werden können. Die Gehäuse der »BXT H« die-
und lässt sich mit verschiedenen nen als Schutz vor Berühren und Schmutz, sie
Getrieben, Encodern, Bremsen sind durchmesserkonform und damit genauso
und Steuerungen aus dem Faulha- wie die ungehäusten Motoren »BXT R« sehr
ber-Programm kombinieren. Der kompakt.
Baukasten ermöglicht ein optimal ab-
gestimmte Antriebssysteme. Die Moto- Einsatzbeispiele
ren sind standardmäßig mit digitalen Hall-
sensoren ausgestattet. Durch ihre hohe In der Robotik, bei Gelenken von Prothesen, in
Polzahl können die Motoren bereits mit der Laborautomation, bei Pumpen, in der Medi-
den digitalen Hallsensoren sehr präzi- zintechnik oder bei der Ausstattung von Flug-
se drehzahlgeregelt werden. zeugkabinen sind drehmomentstarke Außenläu-
fer-Motoren gefragt, die in axialer Richtung
Mit oder ohne Gehäuse möglichst kurz bauen. Faulhaber ist spezialisiert
or allem das Verhältnis von Drehmo- auf Entwicklung, Produktion und Einsatz von
Mit 14 starken NdFeB-Einzelmagneten auf dem nieranwendungen, da sie mit einer Vielzahl
www.faulhaber.com Stand 507
Rotor und 12 Zähnen auf dem Stator treffen be- optischer und magnetischer Encoder kombiniert INFOLINK:
AUSTROMATISIERUNG
96
80_97_0319_austro 17.04.19 18:44 Seite 97
I ANTRIEBSTECHNIK
Leistungs-
sprünge
ABB hat die Leistungsrange seiner
»Machinery Drives«-Baureihe nach oben
erweitert. Der »ACS380« (Bild) deckt
nun einen Leistungsbereich von 0,25
bis 22 kW ab. Das Geräte zeichnet sich
zudem durch seine Anpassungsfähigkeit
aus und verspricht hohe Zuver-
lässigkeit – ebenso wie die größeren
»Geschwister« der »ACS880«-Antriebe,
die nun noch mehr Optionen bieten.
er »ACS380« ist ein robuster, kompak- dungen im Maschinenbau. Der für die Serienfer-
AUSTROMATISIERUNG
98_113_0319_austro 17.04.19 18:28 Seite 98
Sicherheitsbremsen, Sicherheitskupplungen und Wellenkupplungen klassischen Maschinenbau sowie in vielen anderen Branchen reüs-
sind das Metier von Mayr Antriebstechnik, mit denen sich der deut- siert das Allgäuer Familienunternehmen mit seinen zunehmend in-
sche Hersteller unter den Markennamen »ROBA« und »EAS« rund um telligenter werdenden elektromagnetischen Sicherheitskomponen-
den Globus einen Namen gemacht hat. Jeder zweite getriebelose ten, die ausgestattet mit kommunikationsfreudigen Ansteuer- und
Aufzug weltweit arbeite mit einer Mayr-Sicherheitsbremse, begrün- Überwachungsmodulen hilfreiche Monitoringfunktionen für voraus-
det der Österreich-Gebietsleiter Gerald Sulzner im Gespräch mit Aus- schauende Wartung bieten. Besonders das Geschäft mit kundenspe-
tromatisierung, weshalb man sich ganz klar als Weltmarktführer in zifischen Lösungen boomt. Die heimischen OEMs mit Rat und Tat zu
Sachen Sicherheitsbremsen und -kupplungen versteht. Aber auch im unterstützen, ist seit bald drei Jahren Gerald Sulzners Hauptaufgabe.
AUSTROMATISIERUNG
98
98_113_0319_austro 17.04.19 18:28 Seite 99
Sicherheitsbremsen von
Mayr Antriebstechnik punkten
bei Kunden auf der ganzen Welt
mit Qualität und Zuverlässigkeit.
pur und in der Schweiz. In mehr als 40 weiteren Sulzner: Wir sind sehr zufrieden, und mir
Ländern arbeiten wir mit Vertriebspartnern persönlich macht die projektspezifische
zusammen. Branchenmäßig sind wir breit Betreuung unserer Kunden viel Spaß. Der
aufgestellt – unsere Produkte befinden sich Name Mayr bzw. unsere Traditionsmarken
weltweit u.a. in Abfüllanlagen, Werkzeug-, »ROBA« und »EAS« sind am Markt bekannt,
Verpackungs- und Druckmaschinen sowie in und man schätzt unsere zuverlässigen Kom-
Aufzügen, Windkraftanlagen und in der plettlösungen in hoher Qualität aus einer
Bühnentechnik. In den Bereichen Sicherheits- Hand. Standardprodukte liefern wir inner-
bremse und Sicherheitskupplung verstehen halb von 24 Stunden. Zudem ist unsere
wir uns als Weltmarktführer. Wir verfügen Produktion darauf ausgelegt, flexibel auf
über eine breite Palette an Standardkompo- Sonderanfertigungen reagieren zu können,
nenten, von denen wir rund 70% kunden- wenn es einmal schnell gehen muss. Am
spezifisch anpassen – und das bereits ab Firmensitz in Mauerstetten betreiben wir
Losgröße 1. Wir realisieren also sehr viele
Sonderlösungen, deshalb ist unser Geschäft
„Meine Aufgabe ist
auch sehr beratungsintensiv. Genau damit
vorwiegend die OEM-Betreuung
punkten wir am Markt.
und das gemeinsame Finden
von optimalen Lösungen.“
Austromatisierung: Das beratungsintensive
Geschäft ist vermutlich der Grund, warum
Mayr seit rund drei Jahren auch in Österreich kalibrierte Versuchs- und Prüfstände und
mit einem eigenen Vertriebstechniker tätig ist? können damit jede individuelle Lösung im
Haus testen, bevor sie dem Kunden angebo-
Sulzner: Ja, wobei Mayr in Österreich bereits ten wird. Wir beliefern namhafte Motoren-
seit 1963 über Handelsvertretungen präsent hersteller mit Standardausführungen, in
ist. Die langjährige Zusammenarbeit mit der puncto Sonderlösungen stehen fast alle
Firma Haberkorn funktioniert sehr gut, und Antriebshersteller immer wieder mit uns in
unser Handelspartner fokussiert sich auch Kontakt. Und auch das Thema »Sicherheits-
weiterhin auf den Komponentenvertrieb bzw. bremsen in sicherheitskritischen Anwendun-
das MRO-Geschäft. Mitte 2016 haben wir in gen« hat bei uns einen besonders hohen Stel-
St. Florian/OÖ unser Österreich-Büro eröffnet. lenwert. Denn eine falsche Auslegung und
Meine Kollegin Anita Wolfschwenger arbeitet Dimensionierung dieser Bremsen kann zu
im Innendienst, und ich kümmere mich im gravierenden Sach- und Personenschäden
Außendienst um die Kundenberatung der führen. Deshalb bieten wir in unserem
heimischen Maschinen- und Sondermaschi- Stammhaus regelmäßig Anwenderseminare
nenbauern vor Ort. Meine Aufgabe ist also zu diesem Thema an. Dabei erfahren die Teil-
vorwiegend die OEM-Betreuung und das nehmer, wie man Fehler bei der Auslegung
gemeinsame Finden von optimalen Lösungen. vermeidet. Sie werden zudem qualifiziert,
Bremsen für sicherheitskritische Anwendun-
gen unter Berücksichtigung aller physikali-
„Wir verfügen über eine breite Palette schen Gegebenheiten so auszuwählen und zu
an Standardkomponenten, von denen dimensionieren, dass gefährliche Situationen
wir rund 70% kundenspezifisch anpassen wie Lastabstürze ausgeschlossen sind. Die
– und das bereits ab Losgröße 1.“ nächsten Termine sind am 5. Juni und dann
in der zweiten Jahreshälfte am 4. Dezember. »
AUSTROMATISIERUNG
98_113_0319_austro 18.04.19 15:28 Seite 100
Austromatisierung: Ich nehme an, dass die Warnsignal, sodass noch eine bestimmte
Digitalisierung auch vor Sicherheitsbremsen Betriebszeit verbleibt. In dieser Zeit kann
und -kupplungen nicht Halt macht? der Maschinenbetreiber die Wartung gezielt
und abgestimmt auf seinen Arbeitsprozess
Sulzner: Seit Jahrzehnten entwickeln wir vornehmen – damit sind wir beim Thema
Ansteuer- und Überwachungsmodule für un- vorausschauende Wartung. Wir können also Bremsen 4.0
sere Sicherheitsbremsen und Sicherheitskupp- eine komplette Diagnostik der Bremse über
lungen. Mit den beiden Modulen »ROBA- gängige Feldbussysteme an die Maschinen- Auf der in wenigen Tagen starten-
torqcontrol« und »ROBA-brake-checker« ha- steuerung überleiten. Für die Integration den Fachmesse »Smart Automation«
ben wir intelligente Lösungen zum Ansteuern von »ROBA-torqcontrol« in einen Regelkreis, in Linz zeigt Mayr Antriebstechnik
und Überwachen von elektromagnetischen um etwa gleichbleibende Bremsmomente, u.a. neue Ausführungen seiner intel-
Sicherheitsbremsen entwickelt. Das Modul Anhaltewege oder Verzögerungszeiten zu ligenten Steuermodule »ROBA-bra-
»ROBA-brake-checker« dient zur Überwa- erreichen, ist lediglich ein Signalgeber nötig, ke-checker« und »ROBA-torqcon-
chung der Bremsen, das Modul »ROBA- der beispielsweise eine SPS mit den nötigen trol«. Sie können Sicherheitsbremsen
torqcontrol« bietet ebenfalls die Überwa- Informationen versorgt. Diese wiederum einfach sowie schnell überwachen
chungsfunktion und kann Bremsen zudem setzt die Signale in Anweisungen für das und ermöglichen die gleichmäßige
steuern. Beide Module arbeiten ohne Sensor Modul um. Ältere Maschinen lassen sich mit und sanfte Verzögerung von Maschi-
an der Bremse und in geschützter Umgebung dem intelligenten System einfach nachrüsten nen – auch bei variabler Beladung.
vom Schaltschrank aus. Sie erkennen durch und somit Industrie 4.0-fit machen. Der »ROBA-brake-checker« ist nun
die Analyse von Strom und Spannung die Be- neu auch in einer Ausführung für
wegung der Ankerscheibe und »wissen« zu Austromatisierung: Auf der kommenden Wechselspannung erhältlich. In einer
jedem Zeitpunkt, in welchem Zustand sich die Linzer »Smart Automation« ist Mayr Antriebs- weiteren Ausbaustufe übernimmt
Bremse befindet. Neben dem Schaltzustand technik erstmals als Aussteller mit dabei. das Modul gleichzeitig die Ansteue-
können sie auch auf Temperatur, Verschleiß Was werden Sie zeigen? rung der Bremse und ersetzt damit
einen Gleichrichter. Schaltzustands-
überwachung und Bremsenansteue-
„Wir freuen uns, dass wir nun rung sind also in einem Gerät kom-
auch auf der Linzer »Smart biniert. Mit dem Modul »ROBA-
Automation« einen Platz als torqcontrol« hat Mayr Antriebstech-
Aussteller bekommen haben.“ nik eine Lösung entwickelt, mit der
anpassbare Bremsreaktionen mög-
Sulzner: Wir freuen uns, dass wir nun auch in lich sind und Maschinen definiert
Linz einen Platz – wenngleich nur im Pavillon zum Stillstand gebracht werden kön-
– bekommen haben, nachdem wir bereits nen – unabhängig vom jeweiligen
voriges Jahr in Wien auf der »Smart Automa- Beladungszustand. Das intelligente
tion« ausstellen und dabei sehr gute, neue Steuermodul verändert das Brems-
Kontakte knüpfen konnten. Wir präsentieren moment im laufenden Betrieb,
alle unsere aktuellen Neuheiten – also Kupp- indem Strom und Spannung gezielt
lungen und Bremsen zum Angreifen. Auch beeinflusst werden. Das Modul bie-
werden wir die Funktionalität unserer neuen tet so die Möglichkeit, Regelkreise
»ROBA-brake-checker«- und »ROBA-torqcon- aufzubauen und Bewegungen intel-
trol«-Module anhand eines Demomodells vor- ligent zu bremsen – und jederzeit an
führen. Ich freue mich auf interessante Kon- die aktuelle Beladung anzupassen.
und Zugweg- oder Zugkraftreserve rückschlie- takte sowohl zu OEMs als auch zu Endanwen- In einen Regelkreis integriert kann
Fotos: Mayr Antriebstechnik, Archiv, Fotolia;
ßen, das heißt feststellen, ob der Magnet dern – und zu Schülern, denn sie sind die »ROBA-torqcontrol« die Bremse
noch in der Lage ist, die Ankerscheibe anzu- Technikergeneration von morgen. nach verschiedenen Parametern
ziehen. Mit den neuen Modulen werden bei ansteuern. Das Modul lässt sich
der Überwachung also deutlich mehr Prozesse Austromatisierung: Danke für das Gespräch. auch an vorhandenen Maschinen
abgebildet, als bislang zum Beispiel mit Hall- einfach nachrüsten.
sensoren oder Mikroschaltern bzw. induktiven Gesprächspartner von Dipl.-Ing. (FH) Gerald
INFOLINK: www.mayr.com Stand 523 (Pavillon)
Näherungsinitiatoren. Beim Erreichen der Zug- Sulzner war Austromatisierung-ChR.
kraftreserve senden die Module frühzeitig ein Ing. Thomas Reznicek.
AUSTROMATISIERUNG
100
98_113_0319_austro 17.04.19 18:28 Seite 101
I PRODUKTNEUHEITEN
Dynamischer Linearantrieb
Die »Euroline 200« von IEF-Werner schafft einen maximalen Hub
von 2.736 mm und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 5 m/s.
Der Hubbereich des neuen Direktantriebs beginnt bei 46 mm und steigert sich in 96-mm-
Schritten bis auf 2.736 mm. Die maximale Geschwindigkeit liegt bei 5m/s, die Spitzenkraft
beträgt 1.000 N. Werkstücke mit einem Gewicht bis zu 80 kg können sicher gehandhabt
werden, am Schlitten sind Drehmomente bis zu 1.000 Nm möglich. Durch die flexible
Metallbandabdeckung ist der Direktantrieb außerdem gekapselt. Am anderen Ende der
Antriebsreihe findet sich die klein-
ste Version »Euroline 32 KLA«. Aus-
gestattet mit einem eisenlosen
Linearmotor und einem optischen,
inkrementellen Wegmesssystem,
eignet sie sich mit ihrem guten An-
sprechverhalten für schnelle Be-
wegungen und läuft dabei sehr
leise. Mit ihren kompakten Maßen
lässt sie sich auch bei beengten
Platzverhältnissen einbauen. Auch
ihre Geschwindigkeit beträgt 5 m/s, die Wiederholgenauigkeit liegt bei ±0,003 mm. Als
Maximalkraft dieser Einheit gibt der Hersteller 132 N an. Hübe bis zu 1.662 mm sind mög-
lich. Die »Euroline 32 KLA« ist auch als vertikal betriebene Ausführung mit Gewichts-
kompensation und einem Hub bis 189 mm erhältlich.
www.ief-werner.de
Sichere Widerstände
Die besonders flachen Bremswiderstände »AWD300« von Michael Koch
sind nur knapp 10 mm hoch.
www.bremsenergie.de
AUSTROMATISIERUNG
98_113_0319_austro 17.04.19 18:28 Seite 102
Schnittstellenerweiterungen so-
Am 23. und 24. Mai dreht sich in wie zwei Sockel für LAN- oder
Unterpremstatten nahe der steiri- PoE-Erweiterungen. Damit kön-
schen Landeshauptstadt alles um nen sechs LAN- und vier PoE-
das Thema Hyperspektrale Bildver- Ports realisiert werden, die in
arbeitung. In zahlreichen Vorträgen der Bildverarbeitung zum Beispiel Platz zum Anschluss von Kameras bieten. Zusätzliche
und Workshops wird um fundiertes Erweiterungen ermöglichen vier mPCIe-Steckplätze. Insgesamt lassen sich mehr als 100
Wissen über Technologien und Ausstattungsvarianten zusammenstellen. Damit bietet die »PowerBox 400-i7 BV« die
Komponenten vermittelt. Als technischen Möglichkeiten eines klassischen 19“-Industrie-PCs, benötigt dabei allerdings
Veranstalter agiert das heimische
weniger als ein Zehntel dessen Volumen. Anwender haben die Wahl, ob sie den Mini-PC
Unternehmen Perception Park,
fertig bestückt und getestet beziehen wollen oder die Anpassungen selbst vornehmen.
die Teilnahme ist kostenpflichtig.
www.chiiacademy.com www.spectra-austria.at Stand 417
AUSTROMATISIERUNG
102
98_113_0319_austro 17.04.19 18:28 Seite 103
Embedded-Kameras Lichtempfindlich
bekommen schnellere CMOS-Sensoren und rauscharm
Der deutsche Hersteller Vision Components hat in seine IDS integriert den hochauflösenden
»VC-Z«-Kameras nun neu den »Pregius IMX392«-Sensor von 12-MP-Rolling-Shutter-Sensor »IMX226« »
Sony mit einer Auflösung von 1.920 x 1.200 Pixel integriert von Sony in seine »uEye CP«-Kamerafamilie.
und erreicht damit eine Aufnahmefrequenz von bis zu 118 fps.
Dank der »BSI«-Technologie der »Starvis«-Serie (»back-
Der neue Bildsensor ist in OEM-Platinenkameras mit integriertem Sensor so- side-illumination«) von Sony ist der Sensor »IMX226« für s
wie einem oder zwei abgesetzten Sensorköpfen mit Flexprint-Kabel erhält- Aufgaben gut geeignet, die ein präzises Ergebnis bei z
lich. Außerdem gibt es zwei Gehäusekameras, die kompakte »VCnanoZ« schwachen Lichtverhältnissen erfordern. Er liefert c
und die besonders robuste »VCproZ« mit Schutzart IP67. Für alle Varianten extrem rauscharme Bilder wie sie zum Beispiel in den
stehen zahlreiche Schnittstellen zur Verfügung. Der 2,3-Megapixel-Sensor ist Bereichen Mikroskopie, Medizin, Logistik und Verkehrs-
bereits der dritte »Pregius«- überwachung erfor- z
Sensor von Sony, den Vision derlich sind. Die
Components integriert. Die Auflösung beträgt
genannten Kameramodelle 4.000 x 3.000 px, die
sind wahlweise auch mit Pixelgröße 1,85 µm. w
dem »IMX273« sowie dem Durch die Sensor-
»IMX252« verfügbar. Die größe von 1/1.7“
»Pregius«-Baureihe wurde steht für die nur 29 x
speziell auf industrielle An- 29 x 29 mm großen
wendungen abgestimmt. »uEye CP«-Kameras
Die aktuelle CMOS-Technik außerdem eine große
gewährleistet hohe Dynamik und exzellente Bildqualität durch äußerst ge- Auswahl an kosten-
ringes Ausleserauschen. Selbst unter schwierigen Umgebungsbedingungen günstigen Objektiven zur Verfügung. Der Sensor ist
mit wenig Licht liefern die Sensoren sehr scharfe, praktisch störungsfreie Bil- wahlweise als Farb- oder Monochromversion verfügbar.
der. Die Kameras der »VC-Z«-Baureihe sind leistungsstarke komplette Bild- Dank der »IDS Software Suite« werden die Modelle au-
verarbeitungssysteme. Alle Modelle enthalten ein »Zynq«-Modul von Xilinx – tomatisch im System erkannt und sind sofort einsatz-
ein System-on-Chip (SoC), das zusätzlich zu einem »ARM-Dual-Core-Cortex- bereit. Die Kameras verfügen über Schnittstellen für
A9«-Prozessor mit 2x 866 MHz ein FPGA enthält. USB 3.0 und GigE.
www.vision-components.com www.ids-imaging.de
98_113_0319_austro 17.04.19 18:28 Seite 104
Augenmaß
für Cobots
D
faches. Als Pilotkunde integrierte Hestra Teknik die
Roboter in den Fabriken nimmt kontinu- Software »Inspector URCap« von Sick als Plug-in in
ierlich zu. Kollaborierende Roboter – Das schwedische Unternehmen Hestra Teknik setzt die Robotersteuerung. Mit der Software kann die
auch Cobots genannt – sind am Vormarsch. Der einen Cobot von Universal Robots zur Beschickung Roboteranwendung problemlos den kompletten
dänische Hersteller Universal Robots gilt als Pio- einer CNC-Maschine ein. Die kontinuierliche An- Funktionsumfang nutzen, den der Vision-Sensor mit
nier auf diesem Gebiet und reüssiert seit über wesenheit des Bedieners ist dadurch nicht mehr er- sich bringt. Der »Inspector PIM60« ist ein eingebet-
zehn Jahren mit seinen flexibel einsetzbaren, be- forderlich. Zur exakten Roboterführung kommt teter 2D-Vision-Sensor. Das bedeutet, dass alle Be-
nutzerfreundlichen Roboterarmen mit geringem die 2D-Vision-Kamera »Inspector PIM60« von Sick rechnungen im Sensor selbst durchgeführt werden
Gewicht. Sie lassen sich verhältnismäßig einfach zum Einsatz. Mithilfe der Kamera lokalisiert der und kein externer Computer erforderlich ist.
aufstellen, können leicht an beliebige andere Roboter die Position der zu greifenden Objekte
Orte gebracht werden und erfordern keine Pro- auf dem Förderband, nimmt sie auf und führt sie Einfache Handhabung
grammierkenntnisse. Zu Paradeapplikationen der Maschine zu. Parameter von bis zu 32 verschie-
zählen u.a. Verpacken und Palettieren, Maschi- denen Teilen können direkt im Vision-Sensor ge- Besonders im Bereich Roboterführung bietet es sich
nenbeschickung, Pick-and-Place-Anwendungen speichert werden. Kann ein Roboter »sehen«, an, Vision-System und Roboterleistung zu kombi-
in der Montage sowie Qualitätsprüfungen. erweitern sich seine Möglichkeiten um ein Viel- nieren: Nach einer kurzen Kalibrierroutine kann die
Software »Inspector URCap« Greifpositionen im
Koordinatensystem des Roboters setzen. Daneben
ist der 2D-Vision-Sensor in der Lage, Prüf- und Mess-
aufgaben zur Bestimmung von Pass/Fail-Kriterien
oder für Trenddarstellungen auszuführen. Die Soft-
ware stellt damit eine benutzerfreundliche Schnitt-
stelle zur Verfügung, über die sowohl der »Inspector
PIM60« als auch ein Roboter integriert werden
Nach einer kurzen
können. Das System bietet eine unkomplizierte
Kalibrierroutine
kann die Software
Möglichkeit, monotone manuelle Bedienvorgänge
»Inspector URCap« zu reduzieren und die Nutzung kollaborierender
Greifpositionen im Roboter auszuweiten. (r.PA./TR)
Fotos: Sick;
AUSTROMATISIERUNG
104
98_113_0319_austro 17.04.19 18:29 Seite 105
I PRODUKTNEUHEITEN
Deep Learning
integriert
Der US-Hersteller Flir
Systems bringt mit der
»Firefly«-Baureihe Embedded-
Kameras mit Deep Learning-
Fähigkeiten auf den Markt.
www.flir.eu
dass die entstehende Wärme der Elektronik und des Sensors effektiv und symme-
trisch, auch durch den geregelten Einsatz eines Außenlüfters, abgeführt wird.
www.svs-vistek.com
AUSTROMATISIERUNG
98_113_0319_austro 17.04.19 18:29 Seite 106
Was Tröpfchen
verraten Neuartiges Oberflächen-Inspektions-
system für Klebetechnik nutzt
moderne Bildverarbeitung
Sollen Bauteile verklebt werden, wird in der Regel zuerst deren Oberflächenbeschaffenheit geprüft. Das deutsche Unterneh-
men Automation W+R hat dafür eine pfiffige Inspektionsanlage entwickelt. Sie basiert auf einem Patent des Fraunhofer
Instituts für Fertigungstechnik und Angewandte Materialforschung (IFAM) und auf Bildverarbeitung von Stemmer Imaging. Das
System erlaubt schnelle, großflächige und automatisierte Messungen an unterschiedlichen Oberflächen wie Kunststoff, Metall
oder Faserverbundwerkstoffen. Es lässt sich nahtlos in bestehende Produktionsprozesse integrieren. Von Dipl.-Ing. Peter Stiefenhöfer
urch die Prüfung der Fügeteilober- und kann somit nahtlos in übergeordnete 100 mm/s unter dem Zerstäuber hindurchbe-
Tröpfchenmuster verrät
wegt, um einen gleichmäßigen Auftrag des
Aerosols zu gewährleisten. Die erforderliche
relative Bewegung zwischen Probe und Zer-
Für solche Überprüfungen zur Bestimmung Oberflächengüte stäuber lässt sich je nach vorliegenden Ein-
der Benetzungseigenschaften von Oberflä- satzbedingungen beispielsweise über einen
chen gibt es verschiedene Verfahren, zum Bei- »BonNDTinspect« basiert auf einem Patent Linearantrieb oder auch mit einem Roboter
spiel mit Prüftinten, den sogenannten Water- des Fraunhofer Instituts für Fertigungstechnik realisieren. Pro 1 cm² entstehen auf diese
Break-Test oder Kontaktwinkelmessungen. und Angewandte Materialforschung (IFAM) Weise 1.000 bis 2.000 Tröpfchen mit einem
Mit »bonNDTinspect« hat das auf automati- zur Auswertung der Benetzbarkeit von Ober- durchschnittlichen Durchmesser von 100 µm.
sche Oberflächenprüfung und Messtechnik flächen. Automation W+R hat die exklusive In Abhängigkeit von der Oberflächenenergie
spezialisierte Münchner Unternehmen Auto- Lizenz zur Nutzung dieses Patents erworben. der zu prüfenden Oberfläche bildet sich bei
mation W+R jetzt ein neues Verfahren vorge- Die Funktionsweise: Ein Ultraschallzerstäuber diesem Vorgang ein charakteristisches Trop-
stellt. Es arbeitet vollautomatisiert mit einer erzeugt ein definiertes Wasseraerosol aus fenmuster, das automatisch von einem Kame-
Bildverarbeitungssoftware. Zudem ermöglicht Reinstwasser, das mit einer Breite von ca. 10 cm rasystem erfasst und mittels Bildverarbeitung
es eine sofortige Verarbeitung des geprüften auf die Probenoberfläche aufgesprüht wird. sekundenschnell ausgewertet wird. Ob eine
Bauteils direkt im Anschluss an die Prüfung Die Probe wird dabei mit üblicherweise rund Oberfläche die Kriterien der nachfolgenden
AUSTROMATISIERUNG
106
98_113_0319_austro 17.04.19 18:29 Seite 107
Ein Ultraschallzerstäuber
(links im Bild) erzeugt ein
Aerosol aus Reinstwasser,
das auf die Oberfläche der
zu prüfenden Fläche
gesprüht wird.
Die von der Bildverarbeitung automatisiert analysierte Die relative Bewegung zwischen Probe
Tropfenverteilung lässt erkennen, ob eine Oberfläche und »bonNDTinspect« kann auf Wunsch
für nachfolgende Prozessschritte geeignet ist. auch von einem Roboter erzeugt werden.
W+R dafür selbst eine spezielle Dome-Beleuch- „Das sind nur die naheliegenden Aufgabenstel- Zum Autor: Dipl.-Ing. Peter Stiefenhöfer
Fotos: Automation W+R, Fraunhofer IFAM, Fotolia;
tung. Die Auswertung der Bilder erfolgt über lungen für diese spannende Technologie, die ist freier Fachjournalist sowie Inhaber
»Common Vision Blox« von Stemmer Imaging wir mit unserer Neuentwicklung adressieren. Es der PR-Agentur PS Marcom Services in
und über eine darauf aufsetzende Bildverarbei- gibt jedoch noch zahlreiche weitere Anwendun- Deutschland und hat diesen Beitrag im
tungssoftware von Automation W+R auf einem gen für dieses Verfahren, zum Beispiel in der Auftrag von Stemmer Imaging verfasst.
Industrie-PC von Beckhoff, der zudem die SPS- Luft- und Raumfahrt oder in der Medizintech-
Funktionalität für die Anlage zur Verfügung nik. Und wir sind uns sicher, dass wir damit noch
stellt. Eine Schnittstelle erlaubt die Anbindung für sehr viele andere Märkte interessante Mög-
des Prüfsystems an eine externe SPS und somit lichkeiten zur Verfügung stellen können, an die INFOLINKs: www.stemmer-imaging.com
an die übergeordnete Anlage. wir heute noch gar nicht denken.“ (RL) www.automationwr.de
AUSTROMATISIERUNG
108
98_113_0319_austro 17.04.19 18:29 Seite 109
Vereinfachte Verkabelung
Der neue Powerlink-Buscontroller »X67BC8780.L12« von B&R verfügt über
einen integrierten Hub für acht CAN-Stränge. Das erlaubt eine bessere
INTRO
Ausnutzung der Bandbreite.
An den acht getrennten CAN-Strängen lassen sich jeweils externe CAN-Teilnehmer in der bekann-
ten CAN-Bustopologie anschließen. Jeder Strang kann dabei eine Ausdehnung bis zur vollen baud-
ratenabhängigen Maximallänge erreichen. Alle acht CAN-Anschlüsse des Buscontrollers sind über
»
integrierte Abschlusswiderstände terminiert. Durch eine vollständige FPGA-Implementierung er-
zielt der Hub minimale Durchlaufzeiten. Das Gerät entspricht der Schutzart IP67 und ist für eine Im Jahr 2018 kamen weltweit
Montage außerhalb des Schaltschranks geeignet. Gemäß der Spezifikation kann ein CAN-Netz- rund 5,1 Mio. Geräte mit
werk nur als Linienstruktur mit sehr eingeschränkten Stichleitungen aufgebaut werden. Der neue Profinet-Schnittstelle auf den
X67-Hub verbindet verschiedene CAN-Liniensegmente zu einer Kollisionsdomäne. Durch die akti- Markt, damit wuchs die Anzahl
ve Kopplung unterliegen die einzelnen jemals installierter Profinet-
Sternsegmente nicht mehr den Einschrän- Knoten laut der Nutzerorgani-
kungen von Stichleitungen, was die Verkabe- sation Profibus & Profinet
lung deutlich vereinfacht. An jedem CAN-An- International auf 26 Mio. an.
schluss stehen 200 mA für die Sensorversor- Immerhin noch 2,4 Mio. Profi-
gung zur Verfügung. Die Anschlüsse sind bus-Knoten kamen im Vorjahr
kurzschlussfest ausgeführt. Der Buscontroller hinzu, die Gesamtsumme aller
Fotos: B&R, Bihl+WIedemann;
AUSTROMATISIERUNG
110
98_113_0319_austro 18.04.19 15:19 Seite 111
Harting erklärte in seiner Presseaussendung anlässlich der Messe, dass es seit An- Ebenfalls anlässlich der »Hannover Messe« haben die Unternehmen Phoenix
fang des Jahres einen über ISO/IEC international aufgesetzten Auswahlprozess für Contact, Weidmüller Interface, Reichle & Massari, Belden sowie Fluke
die Verkabelung und die Wahl normierter SPE-Steckgesichter (Single Pair Ethernet) Networks eine Technologiepartnerschaft für das Single Pair Ethernet ange-
gab, an dem sich über 20 nationale Expertengremien beteiligt hatten, und im kündigt. Die Unternehmen entwickeln und unterstützen die gemeinsam
Rahmen dessen sich letztendlich in die Normierung eingebrachten
zwei Steckgesichter durchsetzten: Steckgesichter der IEC 63171-2 (Büro)
für die Gebäudeverkabelung das und IEC 63171-5 (Industrie). Die Nor-
Steckgesicht nach IEC 63171-1, wel- men definieren IP20- und IP65/67-Steck-
ches auf dem Vorschlag von Comm- gesichter für die ein- und vierpaarige
Scope basiert, und für die Industrie Datenübertragung in Single-Pair-Ether-
und industrienahe Anwendungen net-Anwendungen. Um eine aufeinan-
das Steckgesicht nach IEC 63171-6 – der abgestimmte Infrastruktur für Gerä-
Geht es nach Harting soll die Steckverbinder- So sehen die von der Gruppe rund um
dieses Steckgesicht basiert auf Har- te, Steckverbinder, Kabel und Messtech-
familie »Harting T1« der künftige einheitliche Phoenix Contact forcierten SPE-Steck-
Fotos: Phoenix Contact, Harting;
tings Vorschlag. Zugleich gab der SPE-Standard sein. nik zu gewährleisten, bündeln die Un- verbinder aus.
deutsche Hersteller auf der Messe ternehmen ihr Technologie-Know-how.
bekannt, dass man sich mit dem japanischen Hersteller Hirose Electric auf die ge- Alle Protagonisten unterstreichen in ihren Aussendungen die Vorteile der
meinsame Entwicklung, Produktstandardisierung und Vermarktung eines Verbin- kostengünstigeren Datenverkabelung mit nur einem Adernpaar und räu-
dungstechniksystems für Single Pair Ethernet verständigt hat. Darüberhinaus ver- men der SPE-Technologie enormes Potenzial ein.
meldete Harting eine Kooperation mit TE Connectivity im Bereich SPE-Infrastruktur. Austromatisierung bleibt am Thema dran!
98_113_0319_austro 17.04.19 18:29 Seite 112
tests automatisch durchgeführt und anschlie- dabei auch für große Projekte genügend inter-
Foto: Softing;
ßend zu einem Gesamtergebnis zusammenge- nen Speicher und generiert auf Wunsch fertige
www.myautomation.at Stand 429
fasst. Das vereinfacht die Fehlersuche enorm. Abnahmeberichte mit allen relevanten Infor- INFOLINK:
AUSTROMATISIERUNG
112
98_113_0319_austro 17.04.19 18:29 Seite 113
IIoT NACHRICHTEN
Leistungsstarke Wandler
INTRO
Die »iQG«-Wandler sind als »Intermediate Bus Converter« mit fünf Anschlus-
» spins im üblichen »Quarterbrick«-Format zur Leiterplattenbestückung aufge-
baut. Nur mit der integrierten Baseplate lässt sich bei einem Luftstrom von 2m/s
den Rastermaßen 2,54/5,08 mm und bereits bis 30° C Umgebungstemperatur die volle Ausgangsleistung entnehmen.
2,00/5,08 mm an. Die Nennströme für die Bei einer Umgebungstemperatur von 55° C reduziert sich die verfügbare Aus-
Powerkontakte liegen bei jeweils 8,2 A. Bei gangsleistung auf 438 W. Durch Einsatz eines zusätzlichen Kühlkörpers oder ei-
den Signalkontakten sind Nennströme von ner Cold-Plate lässt sich der Betriebstemperaturbereich bis auf 85° C erhöhen.
3A (RM 2,54) und 2,5 A (RM 2,00) möglich. Möglich wird dies durch den Wirkungs-
www.fischerelektronik.at grad von bis zu 96,3%. Der 500 W starke
»iQG«-Wandler arbeitet mit einem Ein-
gangsspannungsbereich von 36−75 VDC
Schnell mal einen
Entwickler buchen und stellt eine Ausgangsspannung von
12 V bei 42 A bereit. Die Regelabwei-
Fotos: Fischer, Infineon, TDK-Lambda, Rafi, Arrow, Kontron;
Unter dem Titel »ArrowPlus powered by chung über alle Eingangs-, Last- und
Freelancer.com« launchen Arrow Electronics Temperaturbedingungen hinweg be-
und Freelancer.com eine Plattform, die es trägt nur ±210 mV. Für höhere Aus-
ermöglicht, durch Zugriff auf über eine gangsleistungen lassen sich mehrere
halbe Million erfahrener Elektronik- und Module über eine Droop-Option mit passiver Lastaufteilung parallelschalten.
Elektrotechnik-Ingenieure Hardware-
Die Wandler sind gegen Unterspannung am Eingang, Überlast und Übertempe-
Produkte zu entwerfen und zu erstellen.
ratur geschützt und kehren nach Beseitigung der Fehlerursache automatisch in
Freelancer.com ist laut eigenen Angaben
den Normalbetrieb zurück. Die Isolationsspannung zwischen Eingang und Aus-
der weltweit größte Freelance- und
gang beträgt 2.250 VDC (Basisisolation).
Crowdsourcing-Marktplatz.
www.freelancer.arrow.com www.at.tdk-lambda.com
AUSTROMATISIERUNG
114
114_130_0319_austro 18.04.19 15:06 Seite 115
www.rafi.de www.kontron.com
www.arrow.com
AUSTROMATISIERUNG
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 116
In der Elektronikfertigung hat es sich in den vergangenen Jahren immer mehr durchgesetzt, Baugruppen im Nutzen
zu bestücken. Solange nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sich beim Trennprozess neue Fehler einschleichen,
wurden Tests hingegen weiterhin erst nach der Trennung an den einzelnen Leiterplatten durchgeführt. Seit man das
Trennen aber sicher im Griff hat, setzen Elektronikfertiger zunehmend auf sogenannte Nutzentests. In der Praxis
tauchen dabei aber noch einige Schwierigkeiten auf. Die deutsche Firma Digitaltest bietet nun Software an, die
Nutzentests sicher, flexibel und automatisierbar machen. Von Martin Bader, Jürgen Holzinger und Olaf Rohrbacher
ie seit fast vier Jahrzehnten bestehende plattenfertigung, der einige Herausforderungen nicht vom Test ausschließen. Dazu kommt hoher
AUSTROMATISIERUNG
116
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 117
AUSTROMATISIERUNG
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 118
Bei Testsystemen mit zwei Testköpfen funktioniert auch bei Mischnutzen. Für die Digitaltest in Deutschland.
lassen sich beide parallel ansteuern. Rückverfolgbarkeit speichert die Software zu-
www.digitaltest.com
dem alle Testdaten in einer Datenbank. INFOLINK:
AUSTROMATISIERUNG
118
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 119
Embedded Intelligence
Zum 17. Mal war Nürnberg der größte weltwei- Vor ein paar Jahren noch ist man davon ausge- Nicht nur die Anbindung an die Hochleistungs-
te Treffpunkt der Embedded Community. Auf gangen, dass im Internet der Dinge Daten von rechner in der Cloud, sondern auch die Leis-
der Fachmesse »Embedded World« trafen Ende einfachen Geräten gesammelt werden, welche tungsfähigkeit von Prozessoren und integrierten
Februar rund 31.000 Fachbesucher auf über diese über schier unbegrenzte Netzwerkkapazi- Schaltkreisen im Embedded-Bereich sowie die
1.100 ausstellende Unternehmen. Das war zwar tät in die Cloud schicken, wo sie weiter verarbei- Verfügbarkeit passender Algorithmen haben
kein Besucherrekord, die Ausstellungsfläche war tet werden. In der Cloud sollte die Intelligenz sit- stark zugenommen. Auch die Kosten sind so
aber größer als je zuvor. Trotz internationaler zen. Heute lernen wir, dass es doch sinnvoller ist, günstig geworden, dass neue Technologien wie
Ausrichtung hatte die Messe bisher zu einem Daten schon vor Ort zu sammeln, vorzuverarbei- Maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz
guten Teil Zustrom aus den deutschsprachigen ten, zu aggregieren und erst dann mit geringe- in immer mehr Anwendungen zum Einsatz kom-
Ländern. Dieses Jahr konnte ich feststellen, dass rem Bandbreitenbedarf weiterzuleiten. Man men. Damit werden völlig neue Systeme mög-
die »Embedded World« spürbar mehr Besucher spricht von Edge Computing. Die steigende Leis- lich, die eigenständig die Umgebung wahrneh-
aus aller Welt anlockte. Parallel zur Messe liefen tungsfähigkeit heutiger Microcontroller macht men, daraus Schlüsse ziehen und teil- oder voll-
die »Embedded World Conference« und die das möglich. autonom Entscheidungen treffen. Ich bin schon
»Electronic Displays Conference« mit rund 2.000 Man könnte das aufwändige Erlernen von gespannt, wie sich dieses Thema bis zur nächsten
Teilnehmern. Mustern weiterhin in der Cloud belassen und die »Embedded World« weiterentwickeln wird.
In diesem Jahr drehten sich viele Exponate um erlernten Parameter dann an das Gerät vor Ort
die Themen Machine Learning und Künstliche In- füttern. Die Mustererkennung läuft dann rasch Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer
telligenz bis hinunter auf Microcontroller-Ebene. und ohne Verzögernung dirket im Edge Device. embedded@austromatisierung.at
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 120
Stresstest bestanden
Die Funktionalität des
» Foundation-Fieldbus-Moduls für das
Schwebekörper-Durchflussmessgerät
nische und elektrische Installation, die »H250 M40« von Krohne wurde von
Inbetriebnahme und die Verifikation »ITK 5.2« (Interoperabilitätstestkit 5.2)
von Krohne-Messgeräten zeigen. auf »ITK 6.3« aktualisiert.
www.krohne.link/krohnetutorials
Die neue Version wurde von der FieldComm
Group getestet und registriert und hat den
Namur definiert
PLT-Planung neu
Stresstest an einem »DeltaV«-Leitsystem erfolg-
reich bestanden. Seit der Einführung der FF-
Mit dem vor Kurzem erschienenen, Schnittstelle im Jahre 2012 wurden bereits meh-
überarbeiteten Arbeitsblatt NA35 rere Tausend Geräte in Betrieb genommen. Anwender, die ihre installierten
wird nicht mehr nur auf die Planung »H250 M40« FF-Geräte auf »ITK 6.3« aktualisieren möchten, müssen nur ein neues
und Errichtung von Neuanlagen fo- »ITK 6.3«-Modul bestellen und vor Ort austauschen. Das Gerät muss hierzu nicht aus
Fotos: EGE, E+E Elektronik, Pepperl+Fuchs, Krohne;
kussiert, sondern auf den gesamten der Rohrleitung ausgebaut werden. Da es sich lediglich um neue Firmware handelt,
Lebenszyklus von prozesstechnischen sind alle 32 internationalen Ex-Zulassungen des »H250 M40« weiterhin gültig. Beim
Anlagen. Außerdem werden darin die »ITK 6.3« wurden NE107-konforme Diagnosemeldungen implementiert, und die
aktuellen Randbedingungen hinsicht- Ausführungszeiten deutlich verbessert, sodass nun mehr Geräte im Rahmen eines be-
lich markttechnischer Einflüsse und stimmten Zeitplans abgefragt werden können (Gesamtzykluszeit des Bus-Systems).
technischer Weiterentwicklungen, un- Geräte mit FF-Versionen »ITK 5.2« und »ITK 6.3« können gleichzeitig in einem
ter denen die PLT-Planung und -Ab- System verwendet werden. Jede Version benötigt einen eigenen Treiber
wicklung in der europäischen Prozess- (CFF/DD/DTM), der einmal für jeden Gerätetyp installiert werden muss.
industrie erfolgt, dargestellt.
www.namur.net www.krohne.com
AUSTROMATISIERUNG
120
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 121
AUSTROMATISIERUNG
121
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 122
Brückenschlag
zur Leittechnik
Aucotec stellt auf der in Kürze startenden Fachmesse »Smart Automation« in Linz
u.a. sein neues »DCS-Portal« vor. Mit der Software lassen sich die Festlegungen aus
dem Anlagen-Design mit »Engineering Base« direkt und automatisiert an die Pro-
grammierung gängiger Leitsysteme übergeben. Die Neuheit verspricht einen deutli- Sollte eine Änderung, wann und wo im Prozess
auch immer, Auswirkungen auf die Sensoren-
chen Effizienzgewinn für das softwarebasierte Anlagen-Engineering mit Aucotecs
/Aktoren-Logik haben, erfährt es das Leitsystem
»Engineering Base«. Das Portal ist besonders für Generalunternehmer oder für Betrei- über das Portal im Nu – die Datendurchgängig-
ber, die verschiedene Leitsysteme im Einsatz haben, hilfreich – kann es doch sogar keit von »Engineering Base« macht’s möglich.
mit mehreren Kontrollsystemen unterschiedlicher Hersteller parallel kommunizieren.
Schneller planen,
ie unterschiedlichen Leitsysteme am schneller automatisieren
D
Design-Informationen, die sich damit gleichzei-
Markt brauchen jeweils eigene Pro- tig an verschiedene Leitsysteme mit unter-
grammierungstools und verwenden zu- schiedlichen Konfigurationen übergeben lassen. Diese kooperative Engineering-Plattform vereint
dem unterschiedliche Software-Bausteine Davon profitieren auch Hersteller, die ähnliche nämlich die Kerndisziplinen »Basic Engineering«
(»Typicals«). Zu all diesen »Anlagengehirnen« Anlagen mehrfach bauen, nur mit anderen Leit- inklusive »Frontend Engineering Design«, »Process
kann Aucotecs Planungsoftware »Engineering systemen. Bei den vielen unvermeidlichen Ände- Design«, »Instrumentation & Control« sowie
Base« (»EB«) einen entsprechenden Container rungen, während einer Anlagenplanung und spä- »Electrical Engineering« in einem einzigen, ge-
im »DCS-Portal« bereitstellen. Jeder Container ter im Betrieb, ist die neue Lösung zudem schnell meinsamen Datenmodell. Dadurch sind Ände-
dient quasi als »Synapse« zur Übertragung der und frei von den üblichen Übertragungsfehlern. rungseingaben nur an einer Stelle erforderlich.
Sie erscheinen unmittelbar in jeder weiteren Re-
präsentanz des geänderten Objekts, sodass alle
Beteiligten immer auf dem neuesten Stand sind.
Abstimmungen zwischen den Anlagen-Designern,
fehleranfällige Datenübertragungen, Doppeltein-
gaben sowie aufwändige Cross-Checks zwischen
den Disziplinen entfallen durch diese zentrale Da-
tenhaltung. So verkürzt »Engineering Base« auch
die Wartezeit der Automatisierer auf alle relevan-
ten Informationen aus den verschiedenen Berei-
chen. Sind im Anlagenmodell von »Engineering
Fotos: Aucotec, Fotolia;
AUSTROMATISIERUNG
122
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 123
Base« die nötigen Attribute an den Sensoren und gen ist der Service skalierbar. Auch bereits mit
Aktoren hinterlegt, z. B. Signale, Grenzwerte etc., »Engineering Base« arbeitende Teams können in
so ist das eigentliche Programmieren der Automa- die Cloud »umziehen«, z. B. um die Investition in
tisierung schnell erledigt. Die Merkmale lassen sich Serveraufrüstung zu vermeiden oder den näch-
ohne Weiteres auch später im laufenden Projekt sten Skalierungsschritt effizient durchzuführen.
noch eintragen. Laut Aucotec bietet aktuell kein
anderes System diese Möglichkeiten für Zeitge- Weitere Neuheiten in Linz
winn und gleichzeitig gesicherte Datenqualität.
Auf der »Smart Automation« stellt Aucotec mit
Neues Hosting-Service dem »Advanced Cabinet Manager« eine weitere
für Engineering-Software Neuheit vor. Das Tool ermöglicht eine geführte
Angebotserstellung, und Schaltschränke sowie al-
Seit Kurzem kann das komplette Lizenzportfolio le benötigten Dokumente lassen sich mit wenigen
von »Engineering Base« ohne eigene Hardware- Handgriffen konfigurieren. Dank der Architektur
Installationen und somit auch ohne Administrati- von »Engineering Base« können sämtliche Infor-
ons- und Pflegeaufwand genutzt werden. Der mationen aus dem Angebot für das Engineering
AUSTROMATISIERUNG
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 124
P Praxisreport I PROZESSAUTOMATION
Kalibrieren
bis aufs Blut
Das deutsche Unternehmen Biotest, ein weltweit tätiger iotest entwickelt, produziert und vertreibt aus
Hersteller von Plasmaprotein-Produkten und biotherapeuti-
schen Arzneimitteln, investierte in jüngster Vergangenheit im
Rahmen seines »Biotest Next Level«-Projekts in die Erweite-
B menschlichem Blutplasma hergestellte Arzneimittel.
Die Produkte kommen vorrangig in den Anwen-
dungsgebieten der Klinischen Immunologie, Hämatologie
und Intensivmedizin zum Einsatz. Das Pharmaunternehmen
rung der Produktionskapazitäten am Hauptstandort in Dreieich verarbeitet zusammen mit Vertragspartnern pro Jahr bis zu
nahe Frankfurt am Main. Die Qualifizierung von Anlagen zur 1,3 Mio. l Blutplasma. Im Rahmen des Investitionsprojekts
Herstellung pharmazeutischer Produkte ist ein wesentliches »Biotest Next Level« (»BNL«) hat Biotest seine Kapazitäten
am Standort Dreieich verdoppelt. Neben dem Bau einer Plas-
Qualitätssicherungselement und Voraussetzung zum Erlangen
ma-Basisfraktionierung mit 1,4 Mio. l Durchsatz entstanden
und zum Aufrechterhalten der Herstellererlaubnis. Dement- Bulk-Produktionsanlagen für »Albumin« sowie für die neuen
sprechend braucht es einen gleichermaßen kompetenten wie Produktlinien »Fibrinogen«, »IgM Concentrate« und das po-
zuverlässigen Dienstleister sowohl für die Erstkalibrierung lyvalente »Immunglobulin G« der nächsten Generation.
kritischer Messstellen als auch in Folge für Rekalibrierungen
Qualifizierung absolutes Muss
in definierten Intervallen. Endress+Hauser konnte mit
seinem umfassenden Kalibrierserviceangebot die sehr hohen Gemäß Definition der EU-GMP-Regularien wird mit der Qua-
Qualitätsanforderungen bestens erfüllen und punktete dabei lifizierung von Anlagen zur Herstellung pharmazeutischer
insbesondere mit Flexibilität und Manpower. Von Simone Erath Produkte ein dokumentierter Nachweis erbracht, der unter
AUSTROMATISIERUNG
124
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 125
Aufgrund des »BNL«-Umfangs war jedoch abzu- ters“, weiß Sascha Prehn, Projektingenieur
sehen, dass der zukünftige Kalibrierumfang inkl. Automatisierungstechnik/EMSR bei Biotest. Er
der Erstkalibrierung nicht durch einen einzigen hatte die Aufgabe der Koordination der Kali-
Anbieter abgedeckt werden können wird. Zu- briertätigkeiten im Rahmen des »BNL«-Projekts
dem bestand seitens Biotest der Wunsch, einen übernommen und war maßgeblich daran betei-
zweiten Kalibrierdienstleister für den Standort ligt, einen zweiten Kalibrierdienstleister zu defi-
Endress+Hauser demonstriert seine
zu suchen, um eine »Second Source« zu schaffen nieren. „Nach der Präsentation seiner Kalibrier-
mobile Durchfluss-Kalibrieranlage
und hierdurch die Versorgungssicherheit und kompetenz fiel die Wahl schnell auf
im Rahmen der Fachmesse
Endress+Hauser“, erinnert sich Sascha Prehn.
»Smart Automation« Mitte Mai
„Darüber hinaus haben wir Endress+Hauser
in Linz am Freigelände vor dem
den Anlagenbauern für das »BNL«-Projekt für
»Design Center«. Mit der Anlage
die Durchführung der Erstkalibrierung empfoh-
ist es möglich, Durchflussgeräte
len, da wir vorausschauend ein Unternehmen
nach ISO IEC 17025 rasch vor
wählen wollten, das die Erst- und später die Re-
Ort zu kalibrieren.
kalibrierung übernimmt“. Der Qualifizierungs-
plan wurde nach den Vorgaben von Biotest er-
stellt. Um den sehr hohen Qualitätsanspruch
von Biotest zu erfüllen, wurde beispielsweise pool erstellt, und den Rekalibrierzyklus entspre-
festgelegt, dass alle Messstrecken erstkalibriert chend individuell angepasst. Hinsichtlich der
werden – auch diejenigen, die nicht als quali- Durchführung der Kalibrierarbeiten mussten
tätsrelevant eingestuft werden. Die Kalibrie- die bestehenden Kalibriervorschriften von Bio-
rung erfolgte erstmals im November 2016 vor test eingehalten werden. Die Kalibrierung be-
Ort. Seitens Endress+Hauser wurden zwei Pro- trifft sämtliche Parameter wie Druck, Füllstand,
jektleiter definiert. Zudem gibt es einen weite- Durchfluss, Leitfähigkeit, Drehzahl und viele
ren Projektleiter in einer Back-up-Funktion für weitere. Endress+Hauser kalibriert sowohl eige-
Rückfragen. ne als auch Messgeräte anderer Hersteller. Ins-
Die Kalibrierdienstleistung betrifft sämtliche gesamt wurden 1.700 Kalibrierprotokolle er-
Parameter wie u.a. Druck, Füllstand, Durchfluss, stellt – davon alleine über 600 Temperaturkali-
Kalibrierarbeiten vor Ort
Leitfähigkeit und Drehzahl.
brierungen inkl. Loop-Check. „Die Kalibrierauf-
Hauptaufgabe der Projektleiter ist die Koordi- gaben wurden, unabhängig vom Hersteller der
nation am Standort. Das betrifft sowohl die Ein- Geräte, schnell und in perfekter Zusammenar-
haltung der Zeitpläne als auch die Einplanung beit mit unserem Projektteam erledigt. Der Pro-
der Ressourcen. In der Anfangsphase waren jektablauf erforderte, dass neben der Inbetrieb-
zwei, später vier und zu Spitzenzeiten sogar nahme von Anlagenteilen andere Anlagenteile
acht Kalibriertechniker bei Biotest vor Ort. Aus bereits kalibriert werden mussten. Das bedarf ei-
dem »BNL«-Qualifizierungsplan geht besonders ner sehr engen Abstimmung zwischen unserem
die Wichtigkeit des Einsatzes von rückführbaren Inbetriebnahmeteam und den Mitarbeitern von
Prüfmittel und die qualitativ hochwertige Endress+Hauser – und es hat immer perfekt funk-
Durchführung der Kalibrierung hervor. So wur- tioniert“, resümiert Hans Peter Blum von HAS.
de definiert, dass im Zuge der Erstkalibrierung Sascha Prehn stimmt zu: „Endress+Hauser hat
die letzte Rekalibrierung eines Prüfmittels sich als zuverlässiger Kalibrierpartner erwiesen
(Referenz) nicht älter als drei Monate sein darf. und wird auch künftig als zweiter Dienstleister
„Das erfordert höchste Flexibilität seitens En- bei Biotest in Dreieich eingesetzt werden.“ (TR)
dress+Hauser“, erläutert Sascha Prehn. So wur-
den beispielsweise die Kalibrier-Rigs für den
Parameter Durchfluss im Kalibrierlabor von Zur Autorin: Simone Erath ist
Fotos: Endress+Hauser, Fotolia;
Risikostreuung zu erhöhen. Für die Auswahl des Endress+Hauser in Weil am Rhein/Deutschland Marketingmanagerin Services bei
zweiten Dienstleisters war die Flexibiliät von kalibriert, unmittelbar bevor sie auf die Baustel- Endress+Hauser in Deutschland.
oberster Priorität: „Eine sehr gute Qualität und le geschickt wurden. Für die periodische Rekali-
Zuverlässigkeit des Dienstleisters setzte ich vor- brierung werden die Prüfmittel halbjährlich
INFOLINKs: www.at.endress.com Stand 109
aus. Worauf es wirklich ankommt, ist das selb- kalibriert. Aufgrund dessen hat Endress+Hauser www.hecht-systeme.de
www.biotest.com
ständige und flexible Agieren des Dienstleis- einen eigens für Biotest aufgebauten Geräte-
AUSTROMATISIERUNG
126
114_130_0319_austro 17.04.19 18:24 Seite 127
Schlanke
Warum man Thin Clients
in der Feldbedienung
künftig öfter
sehen wird
Typen
im Kommen
An die Stelle klassischer Workstations und
Server treten immer öfter virtualisierte Lösun-
gen. Ihre Vorteile sind leichter skalierbare
Rechen- und Speicherkapazitäten sowie ein
geringerer Kosten- und Wartungsaufwand.
Auf virtuellen Maschinen laufende Prozessleit-
systeme und Cloud-Applikationen ermöglichen
den flexiblen Fernzugriff auf verschiedenste
Systeme. Allerdings stoßen bei der Bedien-
technik konventionelle KVM-Systeme an ihre
Grenzen. Sie werden deshalb häufig durch
moderne Thin Clients ersetzt. Ein Beispiel
dafür ist die »Serie 500« des deutschen Her-
stellers R. Stahl. Sie beinhaltet schlanke und
zukunftssichere Systeme zur Feldbedienung
im Ex- und Non-Ex-Bereich, die mit verschie-
densten Leitsystemen und Netzwerk-Archi-
tekturen zusammenspielen. Von Horst Friedrich
egenüber Industrie-PCs im Feld sind Kabeln lassen sich auf diese Weise lange
AUSTROMATISIERUNG
128
114_130_0319_austro 17.04.19 18:25 Seite 129
Maus fehlen. Diese müssen durch einen weiteren derung ist die IT-Sicherheit. Thin Clients sollten
PC oder einen Thin Client bereitgestellt werden. deshalb geschlossene manipulationssichere Syste-
Eine solche Hardware-Konstellation ist zwar me sein, die sich passwortgeschützt parametrie-
praktisch umsetzbar, belastet die Bilanz aber ren lassen. Integrität und Verfügbarkeit sind
durch höhere Kosten in der Anschaffung sowie wichtige Eigenschaften der Firmware dieser
bei Inbetriebnahme und Wartung. Um die Be- Systeme. Sicherheitsfeatures wie Microsofts
dien- und Beobachtungssysteme im Feld eng an »Unified Write Filter« und »HORM« (»Hibernate
die Prozessleittechnik und übergeordnete Netz- Once/Resume Many«) erhöhen die Systemstabili-
werkebenen anzuschließen, empfehlen sich statt- tät und bieten eine gute Ausfallsicherheit in in-
dessen Bedienstationen, die an verschiedene Ser- dustriellen Umgebungen. Redundante Ethernet-
ver-Architekturen, inklusive virtueller Maschinen Schnittstellen mit automatischer Wiederverbin-
und Cloud Automation, angeschlossen werden dung und Umschaltung auf redundante Server
können sind. Bei R. Stahl bzw. dessen Tochterun- gewährleisten den ausfallsicheren Betrieb. Auch
ternehmen R. Stahl HMI Systems ist man über- Applikationen von Drittanbietern – wie Browser
zeugt, dass Thin Clients angesichts der beschrie- oder die Einbindung von Kamerabildern – sollten »
AUSTROMATISIERUNG
114_130_0319_austro 17.04.19 18:25 Seite 130
Branchenspezifisch
optimierte Thin Clients
»Hygienic Design« zur Verfügung. Die auf dem Mit drei unterschiedlichen Geräte-
Betriebssystem »Windows 10 Enterprise LTSB« plattformen decken die Thin Clients
aufsetzende »Remote HMI Firmware V5« von R. STAHL vielfältige Anforderun-
(»industrial grade«) ermöglicht eine Rechtever- gen an die Feldbedienung vor Ort ab.
waltung mit abgestuften Zugriffsrechten auf Sie wurden sowohl für explosionsge-
zentral- oder cloudgespeicherte Programme und fährdete Bereiche als auch für indus-
Anwendungen. Die klar strukturierte, benutzer- trielle Bereiche entwickelt. Besonders
freundliche Bedienoberfläche mit virtuellem harten Umwelt- und Einsatzbedin-
Keyboard und touchfreundlicher Bedienung gungen halten die HMIs der »Shark«-
bietet vielfältige Anzeigeoptionen zur Multi- Geräteplattform stand. Diese vor
Session- und Dual-Screen-Darstellung. Die allem für die Öl- und Gasindustrie
»Remote HMI Firmware V5« unterstützt die Pro- sowie für Outdoor-Anwendungen
zessvisualisierung und Anlagenbedienung per gedachten Touchscreen-Systeme sind
Fernzugriff auf PC-Workstations, virtuelle äußerst schock-, vibrations- und see-
Serverstrukturen und Cloud-Rechenzentren. Da- wasserfest sowie salznebelbeständig
für beherrscht die Firmware sämtliche gängigen konstruiert. Thin Clients auf Basis der
Remote-Protokolle, darunter auch die neueste »Manta«-Geräteplattform hingegen
Die Thin Clients »Exicom 500« RDP-Version 10.2 sowie VNC 5.3. Damit erlaubt sind für die Anforderungen der
bieten Dual-Screen-Darstellung sie Anwendern einen flexiblen Zugriff von jeder chemischen und pharmazeutischen
samt Dual-Touch-Bedienung. Industrie optimiert. Die flexibel kon-
HMI-Station auf virtuelle oder reale Workstati-
ons in einem Netzwerk. Mittels »KVM-over-IP«- figurierbaren Modelle sind mit Wide-
Technologie lassen sich auch ältere PCs oder aus screens bis 24“ zur Darstellung kom-
nur im sogenannten »Kiosk-Modus« sicher
bestimmten Gründen notwendige KVM-Verbin- plexer Prozesse in brillanter Bildqua-
abgerufen werden können. Trotz dieser oben
dungen in die Netzwerkarchitektur einbinden. lität ausgestattet. Zum Angebot ge-
genannten Features müssen die Systeme einfach
Neben der »Windows«-basierten Betriebssoft- hören auch HMIs mit Doppelbild-
und ergonomisch konfigurierbar sein.
ware sind auch »Linux«-kompatible Ausführun- schirm und kapazitiver Dual-Touch-
gen mit »ThinManager« über »PXE Boot« oder Bedienung. Speziell für Reinraum-
Benutzerfreundlich
»IGEL OS« lieferbar. (RL)
Anwendungen im Life-Science- und
Food-Sektor wurde die Variante
Die Thin Clients von R. Stahl HMI Systems sind
Zum Autor: Horst Friedrich leitet das »Manta GMP« mit einer Konstruktion
speziell für die Prozessindustrie entwickelt wor-
Produktmanagement für Bedien- und gemäß GMP-Reinheitsklasse C aufge-
den, erfüllen die oben genannten Vorgaben und
Beobachtungsgeräte bei R. Stahl in Deutschland. legt. Thin Clients der Geräteplatt-
sind universell einsetzbar. Sie sind sowohl in Aus-
Kleingedrucktes der Redaktion: Austromatisierung – Österreichs fortschrittliches Fachmagazin für Fertigungs- und Prozessautomatisierung
Die in diesem Magazin veröffentlichten Beiträge sind
urheberrechtlich geschützt. Übersetzung, Nachdruck 86. Ausgabe, 10. Jahrgang I Erscheinungstermin: 25. April 2019 I Auflage: 12.000 Exemplare
und Vervielfältigung sind nur mit ausdrücklicher Ge-
nehmigung des Verlages möglich. Für Fehler in den
Medieninhaber, Herausgeber und Verlag: AlexanderVerlag.at GmbH, Hauptplatz 11 (DG), A-3712 Maissau
Veröffentlichungen kann keine Haftung übernommen Geschäftsführende Gesellschafter: Monika Alexander & Ing. Thomas Reznicek
werden. Sämtliche Veröffentlichungen erfolgen ohne Tel.: +43 2958 82 400-0, FAX: +43 2958 82 400-30
Berücksichtigung eines eventuellen Patentschutzes, E-Mail: office@alexanderverlag.at
auch werden Warennamen ohne Gewährleistung www.austromatisierung.at
einer freien Verwendung benutzt. Beiträge ohne Autoren-
nennung sind von der Redaktion sorgfältig redigierte Office Managerin: Julia Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-0, E-Mail: office@austromatisierung.at
Presseaussendungen (r.PA.) und wurden anhand der
vorliegenden Informationen erstellt. Für deren Richtig- Verlags-/Anzeigenleiterin: Monika Alexander, Tel.: +43 2958 82 400-20, E-Mail: alexander@austromatisierung.at
keit wird vom Verlag keine Haftung übernommen. Na- Chefredakteur: Ing. Thomas Reznicek (TR), Tel.: +43 2958 82 400-21, E-Mail: redaktion@austromatisierung.at
mentlich gekennzeichnete Artikel stellen die Meinung
des jeweiligen Autors und nicht automatisch die der Re- Freier red. Mitarbeiter: Mag. Raimund Lang(RL)
daktion dar. Mit dem Hinweis »Promotion« versehene Kolumnisten: Ing. Franz Maderbacher, Dipl.-Ing. Andreas Pfeiffer, Mag. Nevena M. Shotekova-Zöchling
Beiträge sind bezahlte Werbeeinschaltungen, für deren
Inhalt der Auftraggeber verantwortlich zeichnet. Aus Gastautoren dieser Ausgabe: Martin Bader, Carmen Klingler-Deiseroth, Raphael Eckert, Simone Erath,
Gründen der Textökonomie und der Lesefreundlichkeit Horst Friedrich, Jürgen Holzinger, Dipl.-Ing. (FH) Joachim Hueber, Ing. Stephan Marban, Olaf Rohrbacher,
verzichtet die Redaktion auf »Gendering«.
Dipl.-Ing. Peter Stiefenhöfer, Wolfgang Valicek, Bernd Wieners
Lektorin: Sophie C. Müller, BA
Grafiker: Emograf
Druckpartner: Friedrich Druck & Medien GmbH, Linz, www.friedrichdruck.com
130 Die nächste Ausgabe AUSTROMATISIERUNG 4/2019 erscheint am 29. Mai 2019.
U1_U4_0319_Layout 1 17.04.19 19:23 Seite 3
U1_U4_0319_Layout 1 17.04.19 19:23 Seite 4