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de
Entenfangweg 15
30419 Hannover
7. Auflage
Überreicht durch:
KS-ORIGINAL.
DIE MAURERFIBEL.
Hans Rich
Hans Rich
7. Auflage 2004
BV-901-09/01
Gesamtproduktion und
© by Verlag Bau+Technik GmbH, Düsseldorf
VORWORT ZUR 7. AUFLAGE
Die körperliche Arbeit wird für den Maurer durch den Einsatz von Versetzhilfen erleichtert,
die Anforderungen an Genauigkeit sind aber – allein durch die Konstruktionsanforderungen
– enorm gewachsen. Konnten früher Ungenauigkeiten im Mauerwerk aus kleinformatigen
Steinen durch die vielen Stoß- und Lagerfugen problemlos kompensiert werden, ist dieses
bei Mauerwerk aus großformatigen Steinen mit Dünnbettmörtel nicht mehr der Fall. Das ex-
akte Mauern wird außerdem von nachfolgenden Gewerken gefordert, um z.B. den luftdichten
Einbau von Fenstern und Türen bewerkstelligen zu können.
Vor diesem Hintergrund erhält die berufliche Aus- und Weiterbildung aller am Bau Be-
teiligten einen zunehmenden Stellenwert. Die rationellen Mauerwerksweisen wurden aus
diesem Grunde für diese 7. Auflage komplett überarbeitet und ergänzt. Die KS-Maurerfibel
wurde erstmals 1979 aufgelegt und ist seitdem in einer Gesamtauflage von über 500.000
Exemplaren erschienen. Sie ist damit eines der erfolgreichsten Bücher zum Thema Mau-
erwerksbau.
Für das Erlernen von Arbeitstechniken wie auch für die Begleitung der Ausführung von
Bauarbeiten werden gut strukturierte Sachbücher benötigt, die die erforderlichen Kenntnisse
anwendungsorientiert aufbereiten. In diesem Sinne stellt die Neuauflage der Kalksand-
stein-Maurerfibel die Fortführung einer bewährten Tradition der Kalksandsteinindustrie dar.
Für den Bereich Mauerwerksbau wird Facharbeitern, Gesellen sowie Auszubildenden ein
praxisorientiertes Fachbuch mit anschaulichen Darstellungen an die Hand gegeben, das
auch als Nachschlagewerk geeignet ist.
Auch die aktuellen Lernfeldkonzepte der berufsbildenden Schulen, die die Orientierung der
Ausbildung auf berufliche Handlungskompetenz umsetzen sollen, sind auf Grundlagenwerke
angewiesen, die es erlauben, sich schnell und anschaulich zu informieren – als Basis für
möglichst selbständiges Handeln.
Gedankt sei an dieser Stelle dem langjährigen Begleiter und Mitgestalter der KS-Mau-
rerfibel, Herrn Stud. Dir. a.D. Josef Wessig, dessen Arbeit das jetzige Redaktionsteam in
der gleichen Qualität weiterführt.
Der Herausgeber
Hannover, im August 2004
INHALT
6
INHALT
8.1 Gestaltungseinflüsse
6. MAUERN 79 für Sicht- und
Verblendmauerwerk 116
6.1 Mauern von Hand 81 8.1.1 Kalksandsteine für Sicht-
6.1.1 Steingewichte 81 und Verblendmauerwerk 117
6.1.2 Griffhilfen 82 8.1.2 Steinoberfläche 121
6.1.3 Optimale Arbeitshöhe 83 8.1.3 Mauerverband 122
6.1.4 Arbeitsorganisation 84 8.1.4 Fugenbearbeitung 125
6.2 Mauern mit Versetzgerät 85 8.1.5 Oberflächenbehandlung
6.2.1 Versetzgerät 85 und Reinigung 127
6.2.2 Pass- und Ergänzungssteine 86 8.2 Mörtel für Sicht- und
Verblendmauerwerk 129
6.2.3 Überbindemaß 86
8.3 Luftschichtanker für
6.2.4 Stoßfugenvermörtelung 87 zweischaliges
6.2.5 Wandhöhen/Höhenausgleich 88 Verblendmauerwerk 131
6.3 Öffnungsüberdeckung 89 8.4 Wärmedämmung und
6.3.1 KS-Stürze 91 Luftschicht 133
6.3.2 Gemauerte Stürze 93 8.5 Abdichtung und
Fußpunktausbildung 135
6.3.3 Gemauerte Bögen 95
8.6 Abfangungen 136
6.4 Mauern bei Frost und Hitze 101
8.7 Dehnungsfugen 138
6.5 Reinigen von KS-Mauerwerk 103
8.8 Rissesicherheit bei
Verblendmauerwerk 139
7. ARBEITSTECHNIKEN ZUR
BAUSTELLENOPTIMIERUNG 105 8.9 Abnahme und Beurteilung
von KS-Sichtmauerwerk 140
7
INHALT
8
1. MAUERWERK
9
1. MAUERWERK
10
1.3 MASSORDNUNG
1.3 MASSORDNUNG
1.3.1 Bauweise mit Fuge Bild 1/2: Bei KS-Verblendmauerwerk mit ca. 1 cm
Bei Mauerwerk mit Stoßfugenvermörte- dicken Stoß- und Lagerfugen handelt es sich um
Bauweise mit Fuge.
lung (Stoßfugenbreite = 1 cm) weichen
die Nennmaße für Außenmaß, Anbaumaß
und lichtes Maß um 1 cm vom Rohbau-
Richtmaß ab.
Richtmaß 4 am ^
= 50 cm 1 am
(25-1)
2 am
24
Nennmaß: 49
(Außenmaß = Richtmaß - 1 cm Stoßfugenbreite)
(Richtmaß)
2 am
25
Nennmaß: 50
(Anbaumaß = Richtmaß)
(25+1)
2 am
26
Nennmaß: 51
(Lichtmaß = Richtmaß + 1 cm Stoßfugenbreite)
Bild 1/1: Richtmaße und Nennmaße für Bauweise mit Fuge (Mauerwerk mit Stoßfugenvermörtelung)
11
1. MAUERWERK
Das Maß des Nut-Feder-Systems – Län- Die Außen- und Innenmaße bei Verwen-
ge der Feder bzw. Tiefe der Nut – ist für die dung von Steinen mit Nut-Feder-System
Ermittlung der Maße (Außenmaß, Anbau- weichen um die Differenz von Federlänge
maß, Innenmaß) von großer Bedeutung. abzüglich Sollfugenbreite ab (Bild 1/3).
Richtmaß 4 am ^
= 50 cm 1 am
(25 - 0,2)
2 am
24,8
50,2
Nennmaß:
(Außenmaß = Richtmaß - Sollfugenbreite + Federmaß)
(Richtmaß)
2 am
25
Nennmaß: 50
(Anbaumaß = Richtmaß)
(25 + 0,2)
2 am
25,2
Nennmaß: 49,8
(Lichtmaß = Richtmaß + Sollfugenbreite - Federmaß)
Bild 1/3: Richtmaße und Nennmaße für Bauweise ohne Fuge (Mauerwerk aus Steinen mit Nut-Feder-
System)
12
1.3 MASSORDNUNG
1.3.3 Toleranzen
10 - 15 Abweichungen von den Sollmaßen
Bild 1/5: Das Maß des Nut-Feder-Systems (Feder- (Nennmaße = Planungsmaße) der Wän-
maß) ist abhängig von der Mauersteinsorte. de sind entsprechend DIN 18330, Ab-
schnitt 3.1.3 zulässig innerhalb der in
DIN 18202 „Toleranzen im Hochbau“
[1/4] angegebenen Grenzen.
Bei Kalksandstein ist das Maß des In DIN 18202 sind die zulässigen Ab-
Nut-Feder-Systems mit 4 mm deut- weichungen angegeben für:
lich kleiner als bei anderen Mauer-
steinsorten. Das Einhalten der zulässi-
Grenzabmaße (Längen-, Breiten-, Hö-
hen-, Achs- und Rastermaße, Öffnungen)
gen Toleranzen ist somit leichter als bei
anderen Mauersteinsorten. Winkeltoleranzen
Ebenheitstoleranzen
Grundlage für alle Maße ist das Roh-
bau-Richtmaß (n x 125). Von zunehmender Bedeutung sind
die Grenzabmaße für die Ebenheitsto-
Außenmaße sind z.B. Pfeilerlänge, leranzen, die in DIN 18202, Tabelle 3
Hauslänge, Hausbreite. definiert sind. Die vorhandene Ebenheit
kann durch Auflegen eines Richtscheites
Anbaumaße sind z.B. Längen von und Ermittlung des Stichmaßes festge-
Vorlagen oder Vorsprüngen. stellt werden.
13
1. MAUERWERK
6 Flächenfertige Wände,
z.B. geputzte Wände 3 5 10
14
1.4 AUSFÜHRUNG
1.4 AUSFÜHRUNG
h
terschiedlich sein.
15
1. MAUERWERK
62,5
50,0
*
* **
* * * ** * *
* * ** *** *
** * **
*
Folie *
*
0°
KS-D 0°
ünnb
ettm
ör tel
Bild 1/8: Lagern von Stein und Mörtel Bild 1/9: Frisches KS-Mauerwerk ist vor Regen und
Frost zu schützen.
17
1. MAUERWERK
18
2. KALKSANDSTEINE
19
2. KALKSANDSTEINE
3 Mit vollautomatisch arbeitenden Pres-
sen werden die Steinrohlinge geformt und
auf Härtewagen gestapelt.
2
Reaktoren
1
Wasser
Sand Sand Kalk Kalk
Nachmischer
Steinpressen
Mischer
3
Dampferzeuger
4
Dampf-Härtekessel
5
Lagerplatz
20
2.3 MAUERSTEINE
4 Es folgt dann das Härten der Roh- 2.2 GÜTEÜBERWACHUNG
linge unter geringem Energieaufwand
bei Temperaturen von ca. 200 °C unter Die Durchführung der Fremdüberwachung
Wasserdampfdruck, je nach Steinformat erfolgt in der Überwachungs- und Zertifi-
etwa vier bis acht Stunden. Der Vorgang zierungsstelle des Güteschutz Kalksand-
ist von der Natur abgeschaut. Beim Här- stein e.V., einer vom Deutschen Institut
tevorgang wird durch die heiße Was- für Bautechnik, Berlin, sowie vom Innen-
serdampfatmosphäre Kieselsäure von ministerium des Landes Niedersachsen
der Oberfläche der Quarzsandkörner an- für alle Bundesländer anerkannten Über-
gelöst. Die Kieselsäure bildet mit dem wachungsgemeinschaft. Sie ist auch als
Bindemittel Kalkhydrat kristalline Binde- „notified body“ anerkannt für Produkte
mittelphasen – die CSH-Phasen –, die nach der europäischen Norm EN 771-2.
auf die Sandkörner aufwachsen und die-
se fest miteinander verzahnen (Bild 2/2). Durch die kontinuierlich von den Herstell-
Die beim Herstellungsprozess gebildeten werken durchzuführende werkseigene
Strukturen aus Kalk, Sand und Wasser Produktionskontrolle (WPK) und die zwei-
sind dafür verantwortlich, dass der Kalk- mal jährlich vorgenommene Stichproben-
sandstein (KS) ein festes Gefüge hat. Es prüfung wird die gleich bleibend hohe
entstehen keine Schadstoffe. Qualität der Kalksandstein-Produkte ge-
währleistet. In der Überwachungsstelle
5 Nach dem Härten und Abkühlen sind des Güteschutz Kalksandstein e.V. wird
die Kalksandsteine gebrauchsfertig, die Prüfung der Bauprodukte und die
eine werkseitige Vorlagerung ist nicht Überwachung der WPK durchgeführt. Die
erforderlich. Verleihung der Übereinstimmungszertifi-
kate erfolgt durch die Zertifizierungsstelle
erst dann, wenn die Überwachung gemäß
der bauaufsichtlichen Bestimmungen er-
folgreich durchgeführt wurden.
2.3 MAUERSTEINE
21
2. KALKSANDSTEINE
22
2.3 MAUERSTEINE
23
2. KALKSANDSTEINE
DF NF
Standardformat
52
71
0 0
115 24 115 24
248
248
2 DF 3 DF
3
8 37
d 24 d
113
Endstein
113
0 17 0
11 24 5 24
5
4 DF 5 DF
248
248
3
8 37
113
d d
113
24
24 0 24 0
0 24 0 30
Wanddicke d = 115, 175, 240 mm
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.
Bild 2/3: KS-Steine, KS-Verblender, zu versetzen in Bild 2/4: KS-Fasensteine, zu versetzen in Dünnbett-
Normalmörtel mörtel
24
2.3 MAUERSTEINE
113
113
24 8
0 24 30
0 36
8
24 5 8
24
238
238
238
8 8 24 8
11
5 24 17
5 24 0 24
10 DF (300) 12 DF (365)238
238
30 36
0 8 5 8
24 24
8 DF (115) 12 DF (175)
238
238
8
49 8
115
17 49
5
16 DF (240) 20 DF (300)
238
238
8
24 49 8
0 30
0 49
Steine mit einem Gewicht bis zu 25 kg lassen sich von Hand mauern.
Bei größerem Einzelsteingewicht werden Versetzgeräte eingesetzt.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.
25
2. KALKSANDSTEINE
123
123
24 8 30
0 24 0 8 36
24 5 8
24
248
248
248
248
11 8 15 8 20 8
5 24 0 24 17
5 24
8 0 24
248
248
248
24 8 36
0 24 5 8
30
0 24
248
248
8 8
49 49 8
115 15
0 17 49
5
248
8
20 49 24 49
8
0 8
0 30
0 49
Steine mit einem Gewicht bis zu 25 kg lassen sich von Hand mauern.
Bei größerem Einzelsteingewicht werden Versetzgeräte eingesetzt.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.
26
2.3 MAUERSTEINE
248
8
d 24
(623)
(623)
498
498
(623)
1/8
8 498
49 8
24
123
d 3 d
37 8
d d 24
Bild 2/8: KS XL-Rasterelemente (im Markt bekannt z.B. als KS-Quadro), zu versetzen in Dünnbettmörtel
(623)
498
(623)
498
8 8
99 99
11 15
5 0
(623)
498
8
99
(623)
498
2
99
8 (2100
4)
17
5
(623)
498
8
99
(623)
498
2
(2640
5) 8
99
3
(3600
5)
Bild 2/9: KS XL-Planelemente (im Markt bekannt z.B. als KS Plus), zu versetzen in Dünnbettmörtel
27
2. KALKSANDSTEINE
DF NF
eine Läuferseite
Tafel 2/5: KS-Produkte für Sicht- und Verblendmauerwerk.1)
DF
52
NF 2 DF
71
0 0
115 24 115 24
2 DF 0
71
52
24 0
113
3 DF ~9 ~9 24 0
5 5 ~9 24
5
113
113
0
11 24 0
5 17 24
5
je eine Kopf- und Läuferseite
4 DF 5 DF 2 DF
DF NF
113
113
113
20
52
71
~2 20 20
24
0 24
0 24 0 ~9
5 ~9 ~2 ~9 ~2
0 30 5 5
28
2.4 BAUTEILE ZUR SYSTEMERGÄNZUNG
8
49 und einer Wärmeleitfähigkeit λR ≤ 0,33
70
W/(mK) angeboten, regional auch mit an-
deren Steineigenschaften. KS-ISO-Kimm-
248
8
d 24 49
8
h
KS XL-PE2) (100)
d
KS-ISO-Kimmsteine1)
zur Reduzierung von Wärmebrücken
mit λR ≤ 0,33 W/(m·K)
(623)
498
8
99
1132)
113 2)
8 8
10
0 d 24 49
d
1)
Im Markt bekannt z.B. als KS-Quadro.
2) 1)
Im Markt bekannt z.B. als KS Plus. Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.
2)
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. Andere Höhen auf Anfrage.
Bild 2/11: KS-Produkte für nicht tragende Wände Bild 2/12: KS-Höhenausgleichs- bzw.
nach DIN 4103 KS-Kimmsteine
29
2. KALKSANDSTEINE
d 214*)
1) 240
0
-3 00
00 1003)*)
10 115
113
875
d 150 123 bis
175
2) 200 30002)
0
-300 240
875 1)
abgestuft in 250 mm-Schritten
123
2)
d abgestuft in 125 mm-Schritten
3)
nur für nicht tragende Wände
*)
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. auf Anfrage
196 – 498
30
2.4 BAUTEILE ZUR SYSTEMERGÄNZUNG
1151) 32 5
150 37 5
175 35
10 200 37 5
12
50 75 5 5
32 5 37 5 35 37 5
240
65 175
65 175
240
240
65 175
240
65 175
0
24 5) 0
24 5)
0
11
5 (11 15
0 24 17
5 (11 20
0 24
0
52 5 52 5
240 45 300 19
365 26
15 5 0
0
45 52 5 52 5
240
65 175
65 175
240
240
65 175
0
24 24 5) 30 0
36
5 0
0 24 24
0 (11
1)
Als Bewehrung sind korrosionsgeschützte Stähle einzusetzen.
Regional können die Wandungsdicken der KS-U-Schalen unterschiedlich sein. Dadurch verändern sich u.U. die lichten
Innenmaße.
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten.
Wanddicke
d=[mm]
175
200
214
623
498
240
200
31
2. KALKSANDSTEINE
KS-E-Steine
1)
248
248
498
8 8
d 24 49
d
8
49
d
32
3. MAUERMÖRTEL
33
3. MAUERMÖRTEL
Mauermörtel
Mauermörtel nach DIN EN 998-2
nach DIN 1053-1
mit ohne
Anwendungsregeln nach
DIN V 20000-412
Bild 3/1: Regeln für die Verwendung von Mauermörtel nach DIN 1053-1 und nach DIN EN 998-2 für die
Herstellung von Mauerwerk nach DIN 1053-1
34
3.2 KENNZEICHNUNG DES MAUERMÖRTELS
DIN V 18580
Bild 3/2: Der Werktrockenmörtel ist vor Witterungs-
einflüssen zu schützen.
35
3. MAUERMÖRTEL
36
3.4 MÖRTELARTEN
Tafel 3/6: Bezeichnungen von Dünnbettmörtel nach DIN 1053-1 und DIN EN 998-2 und zusätzliche
Anforderungen nach DIN V 18580
37
3. MAUERMÖRTEL
38
3.4 MÖRTELARTEN
39
3. MAUERMÖRTEL
3.4.2 Normalmörtel
Die Trockenrohdichte von Normalmörteln
beträgt mindestens 1500 kg/m3.
40
3.5 MÖRTEL FÜR VERBLENDSCHALEN
Richtig:
A B C
A, B und C:
Falsch: Technisch und
ästhetisch einwandfrei
D und E:
Schadensträchtige
Fugenausbildung
Durchfeuchtung
D E
41
3. MAUERMÖRTEL
42
3.6 MÖRTEL FÜR KIMMSCHICHTEN
Empfehlungen für das Anlegen der Die Kimmschicht ist sorgfältig anzule-
Kimmschicht: gen. Kontrolle der Ebenheit in Längs- und
Querrichtung.
Verwendung von Mauermörteln der
Mörtelgruppe III (höhere Anfangsfestig- In den Kimmschichten ggf. erforder-
keit). liche Lücken zum Verfahren der Versetz-
geräte lassen.
Anlegen der Kimmschichten ca. 1 Tag
vor dem Aufmauern der Wandscheiben. Bei Großobjekten erstellen speziali-
sierte Teams die Kimmschichten.
Bild 3/12: In der Kimmschicht sind ggf. Lücken für Bild 3/13: Die Kimmsteine werden in
das Versetzgerät frei zu lassen. Normalmörtel der MG III versetzt.
Bild 3/14: Das Niveau der Kimmschicht wird in Bild 3/15: Das Niveau der Kimmschicht wird in
Querrichtung geprüft. Längsrichtung geprüft.
43
3. MAUERMÖRTEL
1 2 3 4 5 6 7
Luftkalk Hydrau- Hydrau-
lischer lischer
Mörtel- Kalk Kalk (HL5), Sand1) aus
gruppe (HL2) Putz- und Zement natürlichem
MG Mauerbin- Gestein
Kalkteig Kalkhydrat der (MC5)
1 1 – – – – 4
2 – 1 – – – 3
3 I – – 1 – – 3
4 – – – 1 – 4,5
5 1,5 – – – 1 8
6 – 2 – – 1 8
7 II – – 2 – 1 8
8 – – – 1 – 3
9 – 1 – – 1 6
IIa
10 – – – 2 1 8
11 III – – – – 1 4
1)
Die Werte des Sandanteils beziehen sich auf den lagerfeuchten Zustand.
44
3.8 LIEFERFORMEN VON WERKMÖRTEL
3.8 LIEFERFORMEN VON WERKMÖRTEL DIN 1053-1 bzw. der DIN EN 998-2
entspricht.
Mauermörtel werden in der Regel als
Werkmörtel hergestellt. Mit Bezug auf die Lieferformen wird
zwischen Werkmörteln und werkmäßig
In DIN V 18580 werden Mörtelarten hergestellten Mörteln unterschieden
u.a. nach dem Ort und der Art der Her- (Tafel 3/9).
stellung unterschieden.
3.8.1 Werk-Trockenmörtel
Werkmörtel sind Mörtel, die in einem Werk-Trockenmörtel sind fertige Gemi-
Werk oder außerhalb unter werkmäßi- sche aller trockenen Ausgangsstoffe,
gen Bedingungen aus Ausgangsstoffen denen auf der Baustelle zur Herstellung
zusammengesetzt und gemischt werden. eines verarbeitbaren Mörtels nur noch
Es kann sich hierbei um „Trockenmörtel“ Wasser zugegeben werden muss. Werk-
handeln, der gemischt ist und lediglich Trockenmörtel werden in Säcken oder
die Zugabe von Wasser erfordert, oder Silos angeliefert und können bei Bedarf
um „Nassmörtel“, der gebrauchsfertig jederzeit frisch hergestellt werden.
geliefert wird.
3.8.2 Werk-Frischmörtel
Werkmörtel müssen bei fachkundiger Werk-Frischmörtel werden in Mörtelwer-
Verarbeitung nach den Vorgaben des ken fertig zusammengesetzt und bedür-
Mörtelherstellers einen Mauermörtel fen auf der Baustelle keiner weiteren
ergeben, der den Anforderungen der Bearbeitung. Sie enthalten Verzögerungs-
Lieferform Zumischungen,
Bearbeitung
auf der Baustelle
Werkmörtel
Werk-Trockenmörtel im Silo oder in Wasser
Säcken geliefert
Werk-Frischmörtel gebrauchsfertiger keine
Mörtel in verarbeit-
barer Konsistenz,
i.d.R. bis zu 36 h
verarbeitbar
werkmäßig hergestellte Mörtel
Mehrkammer- Mörtelausgangsstoffe Siloentnahmen
Silomörtel in mehreren Kammern nach vorgegebener
(nur regionale Bedeutung) eines Silos angeliefert Mischungs-
zusammensetzung
Werk-Vormörtel Gemisch aus Sand, Zement und
(nur regionale Bedeutung) Kalk und evtl. Zusatz- Wasser
stoffen und -mitteln
45
3. MAUERMÖRTEL
3.8.3 Werk-Vormörtel
Werk-Vormörtel ist ein Gemisch der nicht
hydraulisch erhärtenden Mörtelbestand-
teile erdfeuchter Sand, Kalk, Wasser so-
wie Zusatzstoffe und Zusatzmittel. Auf
der Baustelle muss dann die notwendi-
Bild 3/16: Das Wasser wird entsprechend der ge Zementmenge sowie gegebenenfalls
Verarbeitungsanweisung zuerst eingefüllt. Wasser zugegeben werden. Dieser Mörtel
hat nur begrenzte regionale Bedeutung.
3.8.4 Mehrkammer-Silomörtel
Bei Mehrkammer-Silomörtel sind die Mör-
telausgangsstoffe in mehreren Kam-
mern eines Silos enthalten. Dabei sind
erdfeuchte Zuschläge und feuchteemp-
findliche Bestandteile wie Zement und Zu-
satzmittel in verschiedenen Silokammern
getrennt gelagert. Auf der Baustelle wer-
den die Bestandteile nach vom Hersteller
vorgegebenen Mischungsverhältnissen,
evtl. unter Zugabe einer bestimmten
Bild 3/17: Der Werkmörtel wird in den Wassermenge, zu einem verarbeitbaren
Maurerkübel eingestreut. Mauermörtel gemischt. Auch diese Liefer-
form hat nur eine regionale Bedeutung.
46
3.9 MÖRTELAUFTRAG MIT DEM MÖRTELSCHLITTEN
12 238
248
aufgedruckt oder durch spezielle
250
Produktbeschreibungen vorliegen,
2
sind einzuhalten.
12 238
248
250
2
Mörtelfugendicke 12 mm. Bei Mauerwerk
in Dünnbettmörtel beträgt die Fugendicke
12 238
248
250
2
Zustand.
Bild 3/20: Schichtmaßeinteilung am Beispiel von
Steinen der Schichthöhe 250 mm
Die Lagerfuge wird in Abhängigkeit von
der Witterung etwa 2 m vorgezogen und
die Steine werden in Reihenverlegetech-
nik knirsch aneinander gereiht. Gegebe-
nenfalls werden die Steine anschließend
mit einem Gummihammer ausgerichtet.
Bild 3/22: Eine evtl. erforderliche Toleranzfuge wird am zuletzt zu versetzenden Stein ausgeführt.
Bild 3/23: Der Stumpfstoß-Mörtel wird aufge- Bild 3/24: Der Randstein wird fest an die Querwand
tragen angedrückt.
48
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
„Nun regen 'se sich mal nicht über den Verband auf.
Wir arbeiten nach der alten Baudevise: …und haben die
Maurer es noch so doll getrieben, es wird verputzt und abgerieben.”
49
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
15 cm 36,5 cm
Bild 4/1: Beispiele für Einsteinmauerwerk nach DIN 1053-1
50
4.2 VERBANDSMAUERWERK
ü
Längsfuge
Überbindemaß
24 cm 36,5 cm
51
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
≥ 2 cm ≥ 2 cm
4 DF
3 DF 2 DF 4 DF (240) 2 DF (240)
1/ 2 DF
2
1/ 3 DF
2
1/ 2 DF
2
2 DF
31 cm 37,5 cm
52
4.2 VERBANDSMAUERWERK
4.2.2 Verbandsmauerwerk aus Das zeigt auch das Beispiel der 36,5 cm
großformatigen KS-Blocksteinen dicken Wand aus Steinen im Format
Entsprechend DIN 1053-1, Abschnitt 16 DF (240) und 8 DF (115), Bild 4/4.
9.3 darf in Schichten mit Längsfugen Die Anforderung an das Überbindemaß
(Verbandsmauerwerk) die Steinhöhe nicht ü ≥ 0,4 h wird dabei eingehalten.
größer als die Steinbreite sein. Abwei-
chend davon muss die Aufstandsbreite Großformatige Kalksandsteine KS XL
von Steinen der Höhe 175 und 240 mm mit Schichthöhen ≥ 50 cm sind in den
mindestens 115 mm betragen. allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassun-
gen nur für die Ausführung als Einstein-
Somit kann problemlos auch Verbands- mauerwerk geregelt. Die Ausführung von
mauerwerk aus großformatigen KS-Block- KS XL als Verbandsmauerwerk ist nicht
und KS-Hohlblocksteinen errichtet werden. zulässig.
Beispiel mit Blocksteinen der Länge 498 mm Beispiel mit Blocksteinen der Länge 248 mm
16 DF (240)
8 DF (240)
8 DF (115)
4 DF
(115)
36,5 cm 36,5 cm
53
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
Ein „Halber”
2 DF von 2 DF
17
Läuferverband
,5
24
mit „halbsteiniger” Läuferverband mit
17
11
11,3
,5
Überbindungen
1,5
,5
,5
11
Überbindung von
11,3 1
24
am
1 /2
am
~6
~7
7
7,
7
=^
=^
4
cm
cm
cm
cm
^=
^=
5
5
2,
6,
6
~9
1 /2
~8
am
am
Bild 4/5: Ecke von 11,5 cm dicken Wänden aus Bild 4/6: Ecke von 17,5 cm dicken Wänden aus
2 DF-Steinen 3 DF-Steinen
,5
25
11
8,
24
,5
24
11
11,3
11,3
,5
,5
17
14
24
24
24
24
11,3
11,3
Unregelmäßige
Abtreppungen mit
Überbindungen Mittige Überbindung und
von 6 und 11,5 cm gleichmäßige Abtreppungen
von 8,25 cm
am
am
8
8
=^
=^
~6
~6
cm
cm
1,
1,
5
5
00
00
cm
cm
~1
~1
^= 5
^= 5
am
am
Bild 4/7: Ecke von 24 cm dicken Wänden aus Bild 4/8: Ecke von 24 cm dicken Wänden aus
3 DF-Steinen mit 2 DF-Steinen zum Ausgleich 3 DF-Steinen und Teilsteinen zum Ausgleich
54
4.3 EINSTEINMAUERWERK – ECKLÖSUNGEN
5
2,
24
~1
5
2,
~1
24
11,3
Schnittfläche
23,8
Schnittfläche
Regelmäßige
24
24
Abtreppungen mit Regelmäßige
5
5
~2
~2
einer Überbindung Abtreppungen mit
von ~12,5 cm einer Überbindung
( 1/2 Stein von ~12,5 cm
oder 1 am) ( 1/2 Stein
oder 1 am)
am
~7
am
5
7
cm
=^
7
=^
^= 6
cm
~5
cm
0
5
am
cm
6,
5
~8
6,
^= 4
~8
am
Bild 4/9: Ecke von 24 cm dicken Wänden aus Bild 4/10: Ecke von 24 cm dicken Wänden aus
4 DF (240) mit halben Steinen zum Ausgleich 8 DF (240) mit halben Steinen zum Ausgleich
30
,5
23,8
17
30
11,3
Regelmäßige Regelmäßige
30
Abtreppung mit
30
Abtreppungen mit
25
Überbindung
25
einer Überbindung
von 11,5 cm von 11,5 cm
( 1/2 Stein ( 1/2 Stein
oder 1 am) oder 1 am)
am
am
1 /2
~8
1 /2
0
7
cm
=^
~5
=^
cm
^= 6
cm
5
cm
1 /2
5
2,
^= 4
2,
~9
am
~9
1 /2
am
Bild 4/11: Ecke von 30 cm dicken Wänden aus Bild 4/12: Ecke von 30 cm dicken Wänden aus
5 DF (300)-Steinen mit 1/2- und 3/4-Steinen zum 10 DF (300)-Steinen mit 1/2- und 3/4-Steinen zum
Ausgleich Ausgleich
55
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
4.4 VERBANDSMAUERWERK –
5
ECKLÖSUNGEN
2,
11,3 ~1
36
,5
Die Überbindung Verbandsmauerwerk ist Mauerwerk mit
beträgt einheitlich
etwa 12,5 cm zwei oder mehr Steinreihen in jeder oder
^ 1 am)
( 1/2 Stein = in jeder zweiten Schicht, wie z.B. beim
25
,5
Kreuzverband.
36
36
11,3
,5
Die Ausbildung der Ecken ist hier
unter Einhaltung der Überbindemaße be-
sonders schwierig. Nur durch Verwenden
von 1⁄4-, 1⁄2- und 3⁄4-Steinen lässt sich das
Mauerwerk normgerecht erstellen. Im Ver-
gleich zum Einsteinmauerwerk sind diese
Lösungen sehr aufwändig und bedürfen
~1
00
am
großer Sorgfalt.
cm
8
^=
=^
8
cm
a
00
~1
36
,5
25
,5
36
23,8
Die Überbindung
36
beträgt einheitlich
,5
etwa 12,5 cm
^ 1 am)
( 1/2 Stein =
am
~7
8
5
=^
cm
cm
^=
00
6
~1
am
56
4.4 VERBANDSMAUERWERK – ECKLÖSUNGEN
11
Dem Maßausgleich dienen an den
7,5
,5
11,3 1
17
Ecken „Viertel” von 3 DF und an
,5
den Mauerenden 1/2 und 3/4 von
3 DF sowie
1/4 von 2 DF und 3 DF
2
Regelmäßige
5,
17
,5
Abtreppungen mit
24
30
,5
einer Überbindung
17
24
11,3
Regelmäßige von11,5 cm =
24
Abtreppungen mit 11,3 (1/2 Stein
Überbindung von oder 1 am)
5,2 cm
( 1/2 Stein oder 1/4 am)
~9
am
am
2,
8
5
=^
8
~6
cm
=^
cm
1,
^=
cm
5
00
7
cm
1 /2
00
~1
^= 5
~1
am
am
Bild 4/15: Ecke von 24 cm dicken Wänden aus Bild 4/16: Ecke von 30 cm dicken Wänden aus
2 DF-Steinen im Kreuzverband mit 3 DF-Steinen 2 DF- und 3 DF-Steinen im Verband mit
zum Ausgleich Schnittfugen
11
,5
,5
17
,5
17
11,3 11
,5
11,3
17
,5
Regelmäßige
17
,5
,5
17
24
24
Abtreppungen
17
11,3
,5
mit einer
11,3
Überbindung von
36
Regelmäßige 11,5 cm =
,5
Überbindung von
,5
5,2 cm
( 1/2 Stein
oder 1/4 am)
~1
am
11
1 /2
~8
am
cm
7
8
cm
7
^= 9
=^
=^
^= 7
cm
cm
am
04
5
am
6,
~1
~8
Bild 4/17: Ecke von 36,5 cm dicken Wänden aus Bild 4/18: Ecke von 36,5 cm dicken Wänden aus
2 DF-Steinen im Kreuzverband mit 3 DF- und 2 DF- und 3 DF-Steinen im Läuferverband mit 3 DF-
3/4 2 DF-Steinen sowie 1/2 3 DF-Steinen an Ecke Steinen in der Ecke und 1/2 3 DF am Mauerende
und Mauerende
57
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
Auch Mauerenden und Pfeiler sind aus Mauerenden und Pfeiler sind meist
Gründen der Gestaltung (bei Sichtmau- besonders hoch belastet. Unnötige
erwerk) und aus Gründen der erforderli- Teilsteine mindern die Festigkeit und
chen Festigkeit (Überbinderegeln) genau sind deshalb zu vermeiden.
zu planen.
cm 74 74 74 74
17,5
1. Schicht
24
Überbindung : 11,5 (1 am) 11,5 (1 am) 5,2 (1/2 am) 5,2 ( 1/2 am)
2. Schicht
cm 74 74 74 74
2 x 3 DF + 2 x 3 x 3 DF + 2 DF + 2 x 3 DF + 5 DF +
erforderlich: 1/23 DF + 2 DF 1/4 2 DF 2 x 5 DF + 1/2 2 DF 1/4 2 DF
1. Schicht
24
24
24
2. Schicht
erforderlich: 2 x 3 DF + 2 x 2 DF 2 x 3 DF + 2 x 2 DF 3 DF + 5 DF + 5 DF + 3 DF + 2 DF
+ 1/2 2 DF + 1/2 3 DF 2 DF + 1/2 2 DF + 1/2 3 DF)
am: 6 6 6 6
cm 74 74 74 74
2 x 3 DF + 3 x 2 x 3 DF + 1/4 3 DF + 2 x 3 DF + 3 x 1/2 2 DF + 3 x 2 DF
erforderlich: 2 DF + 1/2 3 DF 3 x 2 DF + 1/2 2 DF 1/2 3 DF + 2 DF + 1/2 2 DF + 1/4 3 DF + 2 x 3 DF
1. Schicht
30
30
30
Überbindung: 11,5 (1 am) 5,2 ( 1/2 am) 5,2 (1/2 am) 5,2 (1/2 am)
2. Schicht
Bild 4/19: Verbände für Mauerenden, Mauerpfeiler, mit und ohne Anschlag aus kleinformatigen 2 DF und 3 DF
58
4.5 VERBÄNDE FÜR MAUERENDEN
cm 74 74 74 74
2 x 5 DF + 2 DF 1/2 3 DF + 2 x 5 DF 2 DF + 2 x 5 DF
erforderlich: 3 x 5 DF + 1/2 3 DF + 1/2 2 DF + 1/2 2 DF + 1/4 3 DF
1. Schicht
30
3
3
Überbindung: 11,5 (1 am) 11,5 (1 am) 11,5 (1 am) 5,2 ( 1/2 am)
2. Schicht
Bild 4/20: Verbände für Mauerenden, Mauerpfeiler, mit und ohne Anschlag aus 5 DF (300)-Steinen und
2 DF-Teilsteinen für den Anschlag
erforderlich: 2 x 4 DF + 2 DF 3 x 4 DF
3 x 4 DF + 2 DF 4 x 4 DF
1. Schicht
2. Schicht
erforderlich: 2 x 4 DF + 2 DF 2 x 4 DF + 2 x 2 DF 3 x 4 DF + 2 DF 3 x 4 DF + 2 x 2 DF
am: 5 6 7 8
Bild 4/21: Verbände für Mauerenden, Mauerpfeiler, ohne Anschlag aus 4 DF (240)- und 8 DF (240)-Steinen
59
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
4.6 MAUERN VON STÖSSEN UND mate ist ein ausreichendes Überbinde-
KREUZUNGEN maß ü herzustellen.
2 x 3 DF, um wieder
in das Raster zu kommen
1. Schicht
ü
ü
ü ( 1/2 am)
2 DF zum Ausgleich
1. Schicht
ü
ü
ü ü
ü ü ü
2. Schicht
ü
ü ü
1. Schicht
60
4.7 VORLAGEN UND NISCHEN
1. Schicht
≥ü
2. Schicht
falsch
Bild 4/25: An einspringenden Ecken darf immer Bild 4/27: Mauerwerk als Regal
nur eine Stoßfuge liegen.
61
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
1. Schicht 1. Schicht
61,5 (5 am)
2. Schicht 2. Schicht
Bild 4/28: 6,25 cm (1⁄2 am) Vorlage in einer Bild 4/29: 11,5 cm (1 am) Vorlage in einer 24 cm
24 cm dicken Wand dicken Wand
1. Schicht 1. Schicht
2. Schicht 2. Schicht
Bild 4/30: 6,25 cm (1⁄2 am) Vorlage in einer Bild 4/31: 11,5 cm (1 am) Vorlage in einer 30 cm
30 cm dicken Wand dicken Wand
1. Schicht 1. Schicht
1,01 (8 am)
2. Schicht 2. Schicht
Bild 4/32: 6,25 cm (1⁄2 am) tiefe Nische in einer Bild 4/33: 11,5 cm (1 am) tiefe Nische in einer
30 cm dicken Wand 30 cm dicken Wand
1. Schicht 1. Schicht
2. Schicht
2. Schicht
Bild 4/34: 6,25 cm (1⁄2 am) tiefe Nische in einer Bild 4/35: 11,5 cm (1 am) tiefe Nische in einer
36,5 cm dicken Wand 36,5 cm dicken Wand
62
4.8 ZIERVERBÄNDE FÜR SICHT- UND VERBLENDMAUERWERK
63
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
Bild 4/42: Gotischer Verband mit Läufer-Binder- Bild 4/43: Gotischer Verband – Abwandlung
Schichten
Bild 4/44: Gotischer Verband – Abwandlung als Bild 4/45: Gotischer Verband – Abwandlung mit
Zickzack-Verband Läuferschichten
Bild 4/46: Märkischer Verband mit Läufer- Bild 4/47: Märkischer Verband – Abwandlung
Binderschichten
64
4.9 PFEILERMAUERWERK
Bild 4/48: Märkischer Verband – Abwandlung als Bild 4/49: Märkischer Verband – Abwandlung mit
Zickzack-Verband Läuferschichten
4.9 PFEILERMAUERWERK
Nach DIN 1053-1, Abschnitt 7.9.1 sind Tafel 4/2: Mindestlänge tragender Pfeiler
(Querschnittsfläche ≥ 400 cm2)
gemauerte Querschnitte mit Flächen
kleiner als 400 cm2 als tragende Teile Pfeilerbreite Pfeilerlänge
unzulässig. Der Mindestmaße tragender
Pfeiler sind Tafel 4/2 zu entnehmen. 11,5 cm ≥ 35 cm
15 cm ≥ 27 cm
Die Einhaltung der Überbindemaße ist
auch bei Pfeilern zu beachten. Wichtig 17,5 cm ≥ 23 cm
ist hierbei, dass Pfeiler auch aus einem 20 cm ≥ 20 cm
Stein je Schicht bestehen können.
24 cm ≥ 17 cm
cm
,2
24
24
25
24 cm 24 cm 24 cm
65
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
Bild 4/51: Beim Aufmauern wird der Edelstahl- Bild 4/52: Aus Gründen der Arbeitssicherheit wird
Flachanker im Mörtelbett eingelegt. der hervorstehende Teil der Edelstahl-Flachanker
abgewinkelt.
Bild 4/53: Vor dem Aufmauern der Querwand wird Bild 4/54: Beim Aufmauern der Querwand wird die
der Edelstahl-Flachanker aufgebogen. Stumpfstoßfuge mit Mauermörtel aufgezogen.
66
4.10 STUMPFSTOSSTECHNIK
Tafel 4/3: Mindestlänge von Anschlägen bei tragenden Sturzauflagern, Querschnitt ≥ 400 cm2
Wanddicke (d) Anschlaglänge (l)
11,5 cm ≥ 35 cm
15 cm ≥ 27 cm
17,5 cm ≥ 23 cm
20 cm ≥ 20 cm
24 cm ≥ 17 cm
30 cm ≥ 14 cm
36,5 cm ≥ 11,5 cm
Bei kürzeren Anschlägen sind andere konstruktive Lösungen vorzusehen, z.B. Einbinden
des tragenden Sturzes in die Querwand.
67
4. MAUERWERKSVERBÄNDE
2
h
16 DF
24 1,125 24 1,00
2
h
24 62,5 24 50
Bild 4/55: Der Platzbedarf von Abtreppungen ist erheblich höher als bei Anwendung der Stumpfstoßtechnik.
68
5. ARBEITSVORBEREITUNG
69
5. ARBEITSVORBEREITUNG
Der Erfolg einer Baustelle hängt in star- den Planungsbüros geht es darum, für
kem Maß von der Qualität der Arbeits- stetigen Material- und Arbeitsfluss zu
planung und Arbeitsvorbereitung ab. Auf sorgen.
den Baustellen, in den Betrieben und in
Kosten
Kosten
Kosten-
beeinflussungs-
möglichkeit
Zeit
Planung Bau Nutzung
Bild 5/1: Die Planung entscheidet: Der größte Einfluss auf die Baukosten ist in der Planungsphase möglich.
Je weiter die Planung voranschreitet, desto geringer sind die Spielräume für eine Kostensenkung. In der
Bauausführung sinken sie fast auf Null [5/1].
Objektunterteilung in Ausführungsabschnitte.
Materialbedarfslisten, unterteilt nach Ausführungsabschnitten. Baustoffhändler und
Polier erhalten Materialbedarfslisten, so dass der Abruf direkt erfolgen kann.
Rechtzeitig die richtigen Mengen abrufen.
Überlegtes Abstellen der Mauersteine und Mörtelkübel an der Arbeitsstelle.
Aktiver Einsatz von Kurbelböcken, Arbeitsbühnen oder Rollgerüsten, damit die Ar-
beitshöhe des Maurers zwischen 60 und 90 cm über Tritthöhe beträgt.
Mörtelkübel 40 cm über Trittfläche aufbocken, um unnötige Bewegungen und Ermü-
dung zu vermeiden.
Mauerlehren für das Anlegen von Ecken und Öffnungen einsetzen, um die ständige
Unterbrechung des Arbeitsrhythmus durch das Benutzen der Wasserwaage zu vermeiden.
Wahl der jeweiligen Mauertechnik und der Steinformate in Abhängigkeit von Gebäu-
deart und -größe.
Platz für Versetzgeräte, Steinsäge, Knacker und Gerüste einplanen.
Personal planen, passend zur Bauaufgabe und den jeweiligen Geräten.
70
5.1 BESTELLUNG
Druck- Roh-
festigkeits- dichte- Wanddicke
Steinsorte KS-Norm Steinart klasse klasse Format (bei Steinen
mit Nut-Feder-
System an
Kalksandstein DIN V 106 – KS L-R 12 – 1,4 – 8 DF (240) den Stirn-
flächen sowie
bei Griffhilfen)
71
5. ARBEITSVORBEREITUNG
Tafel 5/3: Hinweise für die Lagerung von Baumaterial auf der Baustelle
Folie
KS-D
ünnb
0°
ettm
örtel
Montagestützen
Bild 5/3: Die Materiallagerung erfolgt sicher auf Bild 5/4: Montagestützen sind bei der Zwischen-
tragfähigem, ebenen Untergrund. lagerung auf den Decken ggf. erforderlich.
72
5.2 BAUSTELLENORGANISATION
Die sachgemäße Lagerung ist nicht nur geneigt. Was ordentlich aussieht, wird
wichtig für strukturiertes Arbeiten. Eine auch ordentlich gemacht sein. Wenn
aufgeräumte Baustelle sehen auch Pla- dagegen auf der Baustelle das Chaos
ner, Bauträger und Bauherren gern. Denn herrscht, kommt der Bauherr leicht zu
bei einer ordentlichen Baustelle sind zu- dem Schluss, dass die Arbeitsleistung
künftige Investoren eher zum Abschluss auch keine hohe Qualität habe.
Bild 5/5: Anzeichnen von Steinstapeln und Bild 5/6: Das Absetzen der Steinstapel erfolgt
Mörtelkübeln am Verarbeitungsort zweckmäßig auf Paletten oder Bohlengelege.
Bild 5/7: Absetzen der Steinpakete mit dem Bild 5/8: Eine aufgeräumte Baustelle ist die beste
Baustellenkran auf der Zwischendecke Werbung.
73
5. ARBEITSVORBEREITUNG
Kurze Wege
Steuereinheit
mit Stein Wand
100 cm 120 cm
Arbeitsraum
Steinlagerung
und Mörtel
230 cm
m
5,00
r=
Steinlagerung falsch !
UNNÖTIGES SCHWENKEN VERMEIDEN!
74
5.3 ARBEITSRAUM
Beim Mauern mit Versetzgerät ist da- Die Reihenfolge, in der die Wände
rauf zu achten, dass das Versetzgerät erstellt werden, ist in der Arbeitsvorbe-
parallel zur Wand verfahrbar ist. reitung sinnvoll festzulegen. Die Verfahr-
barkeit des Versetzgerätes von einem
Die kürzesten Taktzeiten werden erzielt, Raum zum nächsten ist dann sicherge-
wenn die Steinpakete zwischen Versetz- stellt. Die Kimmschichten werden i.d.R.
gerät und Mauer abgestellt werden. So- vorab erstellt. Um das Versetzgerät auch
mit werden unnötige Schwenkzeiten ver- dann noch verfahren zu können, sind in
mieden. der Kimmschicht Lücken für das Versetz-
gerät zu lassen.
Bild 5/10: Das Versetzgerät lässt sich optimal Bild 5/11: Nach dem Umsetzen des Versetzgerätes
verfahren, wenn es hinter den Steinstapeln werden die Lücken in der Kimmschicht geschlossen.
aufgebaut wird.
Bild 5/12: Ist der Arbeitsraum zu knapp, so wird Bild 5/13: Das Anlegen der Kimmschicht erfolgt
das Arbeiten unnötig erschwert. mit zeitlichem Vorlauf.
75
5. ARBEITSVORBEREITUNG
5.4 TRANSPORTKETTE
76
5.5 GERÄTE
KS XL-Quergreifer KS XL-Greifer
KS XL-Einmannsteuerung
KS
Dünnbett-
mörtel
Wasser
Bild 5/16: Mit dem richtigen Gerät lässt es sich leichter arbeiten.
77
5. ARBEITSVORBEREITUNG
Bild 5/17: Kalksandsteine zur Handvermauerung sind mit ergonomisch optimierten Griffhilfen ausgestattet.
78
6. MAUERN
79
6. MAUERN
Der Begriff des „Mauerns“ steht für soli- Das Mauern lässt sich nach verschie-
de, dauerhafte Arbeit, die allen gestellten denen Kriterien unterscheiden:
Anforderungen gerecht wird. Dies wird
auch in der Umgangssprache deutlich: Verarbeitungsart:
Wenn beim Fußball die Mauer richtig In der Regel ist die Art der Verarbeitung
steht, ist sie stark und unüberwindbar. abhängig vom Gewicht. Man unterschei-
det das Mauern von Hand und das Mau-
Das ist auch bei der Mauer aus Stein ern mit Versetzgerät.
und Mörtel so. Mauersteine aus Kalk-
sandstein der Steindruckfestigkeitsklas- Stoßfugenausbildung/
se (SFK) 12 weisen eine Druckfestigkeit Stoßfugenvermörtelung:
auf, die einem Beton der Güte C 12/15 Von der Kalksandsteinindustrie werden
(alte Bezeichnung: B15) entspricht. neben den klassischen Kleinformaten mit
Kalksandsteine der SFK 20 weisen eine glatten Stoßfugenausbildungen vor allem
Druckfestigkeit auf, die einem Beton der Steine mit Nut-Feder-System angeboten.
Güte C 20/25 (alte Bezeichnung: B25) Bei Steinen mit Nut-Feder-System (Kurz-
entspricht. zeichen R für rationell) wird im Regelfall
auf die Vermörtelung der Stoßfugen
Mauerwerk kann schnell und wirtschaft- verzichtet.
lich hergestellt werden. Im Gegensatz zu
Fertigbauteilen lassen sich auf der Bau- Mörtelart:
stelle noch Planänderungen ohne großen Das Versetzen der Kalksandsteine erfolgt
Aufwand umsetzen. in Normalmörtel oder bevorzugt in Dünn-
bettmörtel. Nur bei anderen Steinsorten,
Wesentlichen Einfluss auf die Wirt- welche die erhöhten produktionstechni-
schaftlichkeit einer Bauart haben die schen Anforderungen für den Einsatz von
verwendeten Arbeitstechniken sowie die Dünnbettmörtel nicht erreichen, werden
Arbeitsvorbereitung. Ein kontinuierlicher auch Mittelbettmörtel angeboten.
Materialfluss, ablaufgerechte Baustellen-
einrichtung und die sinnvolle Anordnung Bauweise mit Fuge /
der Lagerplätze der Baustoffe sorgen für Bauweise ohne Fuge:
höchste Leistungsfähigkeit. Auf diese Die Unterscheidung nach DIN 4172 in
Weise werden Transporte innerhalb der „Bauweise mit Fuge“ – gemeint ist mit
Baustelle auf ein Minimum begrenzt 1 cm Stoßfuge – und „Bauweise ohne
und Arbeitsunterbrechungen für die Fuge“ hängt eng mit der Stoßfugenaus-
Umrüstung von Geräten und Gerüsten bildung und der verwendeten Mörtelart
reduziert. zusammen.
80
6.1 MAUERN VON HAND
81
6. MAUERN
MBv = 0,56 · a
(Volarflexion)
Hn
H
Hv
F Dv D
Dv
F n DH
0,56 Rv = 0,56 = Dv · Fv
82
6.1 MAUERN VON HAND
Foto: Steinweg
die verringerte körperliche Belastung wird
die Leistungsfähigkeit und Leistungsbe-
reitschaft des Maurers erhalten.
Bild 6/2: Mauerbühnen sind hoch belastbar und
flexibel in der Höhe einstellbar.
4,00 n
hle
6 Bo
2,50 n
hle
6 Bo
5
≤ 1,7
5
≤ 1,7
Stützen um 5 cm 5
≤ 1,7
höher gestellt
Bild 6/3: Höhenverstellbare Gerüstböcke und das Aufbocken der Mörtelkübel führt zu effektivem und
belastungsarmem Mauern von Hand.
83
6. MAUERN
Kurze Wege
Bild 6/4: Das Anzeichnen der Steinpakete und der Bild 6/5: Kurze Wege sind die Voraussetzung für
Mörtelkübel erfolgt rechtzeitig vor Anlieferung des eine hohe Mauerleistung.
Materials.
84
6.2 MAUERN MIT VERSETZGERÄT
6.2.1 Versetzgerät
Von verschiedenen Baugeräteherstellern
werden unterschiedliche Arten von Ver-
setzgeräten angeboten. Beim Einsatz der
Versetzgeräte ist darauf zu achten, ob es Montagestützen
sich um halb- oder vollautomatische Ge-
Bild 6/7: Gegebenenfalls erforderliche Montage-
räte handelt. stützen werden in Abstimmung mit dem zustän-
digen Statiker gesetzt.
Beim Einsatz der Versetzgeräte ist ins-
besondere der Montagezustand zu beach-
ten. Gegebenenfalls sind Montagestützen da während des Bauzustandes höhere
nach Anweisung des Statikers zu setzen, Verkehrslasten auftreten können als im
Nutzungszustand. Bei der Lagerung von
Steinpaketen auf den Zwischendecken ist
ebenfalls zu prüfen, ob hierdurch ungüns-
tige Lastfallkombinationen entstehen.
85
6. MAUERN
86
6.2 MAUERN MIT VERSETZGERÄT
Das an den Stirnflächen der Steine ggf. bei nicht tragenden inneren Trenn-
vorhandene Nut-Feder-System erleichtert wänden wie z.B. bei dreiseitig gehaltenen
es dem Maurer, ebene Wandflächen zu Wänden mit oberem freiem Rand.
erstellen. Ein Verkanten der Steine wird
vermieden und das Mauerwerk ist bereits
in der Rohbauphase optisch dicht.
≤ 5 mm
(3) Stoßfugenausbildung mit Nut-Feder-System
Steine knirsch verlegt
≤ 10 (20) mm
Steinrandbereiche vermörtelt
87
6. MAUERN
3 Regelelemente
h = 50,0 cm und
h = 62,5 cm
50
625
50 50
625 625
Ausgleichsschicht 3
3
50
625
1 Normalmörtel MG III 2 2
50
1 1
88
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG
übliche Ausführung
Höhen-
Die Überdeckung von Öffnungen erfolgt
ausgleich in der Regel mit vorgefertigten Stürzen,
die schnell und rationell versetzt werden
Regelschicht
können. Für optisch anspruchsvolles
Sichtmauerwerk kommen vorgefertigte
Regelschicht Mauerstürze, aber auch vor Ort erstellte
Stürze oder Bögen zum Einsatz.
Regelschicht
Stürze und Bögen haben die Aufgabe,
Regelschicht die darüber liegenden Lasten über die
Sturzauflager in die Wände abzuleiten.
Kimmschicht
Bei der Ableitung dieser Lasten entste-
hen Horizontalkräfte, die im Sturz und
optimierte Lösung mit KS-Flachsturz in den Auflagern aufgenommen werden
Höhen-
müssen.
ausgleich
Regelschicht
Regelschicht
Kimmschicht
89
6. MAUERN
Schub
Druck
Zug
Zug
Stahl-Bewehrung
Schub
Modellvorstellungen
Bogenbrücke
mit Zugband
Bild 6/11: Zur Lastableitung über Öffnungen muss ein Zuggurt (unten) und ein Druckgurt (oben) ausgebildet
werden.
Druckzone
d
oder:
Kalksandstein-Flachsturz
als Zuggurt
Bild 6/12: Die Druckzone oberhalb des KS-Sturzes kann aus Mauerwerk, Beton oder einer Kombination
davon bestehen.
90
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG
d 214*)
1) 240
0 00
0 0-3 1003)*)
10 115
113
875
d 150 123 bis
175
2) 200 30002)
0 00 240
5-3
87 1)
abgestuft in 250 mm-Schritten
123
2)
d abgestuft in 125 mm-Schritten
3)
nur für nicht tragende Wände
*)
Die regionalen Lieferprogramme sind zu beachten. auf Anfrage
196 – 498
91
6. MAUERN
Die Ausführung eines vor Ort geschal- Dies bedeutet, dass als auf den Sturz
ten Betonsturzes ist wesentlich aufwän- einwirkende Last nur die durch ein
diger und damit kostenintensiver als der gleichseitiges Dreieck umschlossene
Einsatz eines vorgefertigten KS-Sturzes. Fläche oberhalb des Trägers eingesetzt
KS-Stürze bieten zusätzlich den Vorteil werden braucht. Gleichmäßig verteilte
eines einheitlichen Putzgrundes mit dem Deckenlasten innerhalb des Dreiecks, wie
angrenzenden Mauerwerk. z.B. Deckenplatten, bleiben dabei unbe-
rücksichtigt.
Die Bemessung von KS-Flachstürzen er-
folgt nach der Flachsturzrichtlinie [6/4]. Vor dem Aufmauern bzw. dem Aufbeto-
Die Bemessung der KS-Fertigteilstürze nieren muss die Oberseite der KS-Stürze
erfolgt nach allgemeiner bauaufsicht- sorgfältig gereinigt und vorgenässt wer-
licher Zulassung (ABZ). Stürze dürfen den. Die vorgefertigten KS-Stürze werden
nicht durch Einzellasten belastet wer- von Hand oder mit Versetzhilfe satt im
den. Die Hersteller von KS-Flachstürzen Mörtel (MG III) verlegt. Die Auflagerlän-
und KS-Fertigteilstürzen haben sich zur ge beträgt mindestens 11,5 cm. Für das
Werbegemeinschaft KS-Sturz zusammen- Auflager ist zu beachten, dass tragende
geschlossen und bieten in ihrem Inter- Querschnitte nach DIN 1053-1 eine
net-Auftritt (www.ks-sturz.de) einfache Mindestfläche von 400 cm2 aufweisen
Bemessungstafeln. müssen.
Über den KS-Stürzen darf eine Gewöl- KS-Flachstürze sind bis zur Aushärtung
bewirkung nach DIN 1053-1, Abschnitt der Druckzone (Übermauerung oder Be-
8.5.3 angesetzt werden, wenn die ent- tondecke) abzustützen, Bild 6/15. Als
sprechenden Voraussetzungen eingehal- Anhaltswert kann hierbei von 7 Tagen
ten sind. ausgegangen werden.
am Auflager in
sattes Mörtelbett
erforderlich
wenn w ≥ 1,25 m
lichte Weite w
Bild 6/15: Flachstürze sind bis zum Aushärten der Druckzone zu unterstützen.
92
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG
Bei der Herstellung der Druckzone sind Gemauerte Stürze aus KS-U-Schalen
die Stoßfugen vollfugig zu vermörteln. Für werden mit vermörtelter Stoßfuge auf
die Übermauerung müssen Steine min- vorgefertigter Schalung versetzt, bewehrt
destens der Steindruckfestigkeitsklasse und mit Beton verfüllt. KS-U-Schalen für
12 und Normalmörtel der Gruppen II, witterungsbeanspruchtes Sicht- oder Ver-
IIa, III oder Dünnbettmörtel verwendet blendmauerwerk sollen frostwiderstands-
werden. Stark saugende Steine sind am fähig sein. Dies ist bei der Bestellung
Tag vorher kräftig zu nässen – sie sollten anzugeben.
jedoch beim Vermauern oberflächlich wie-
der abgetrocknet sein. Bei außen liegendem Sicht- und Ver-
blendmauerwerk sind bei der Verwen-
Bei KS-Fertigteilstürzen ist die Druckzo- dung von 11,5 cm dicken KS-U-Schalen
ne fester Bestandteil des Sturzes. Eine korrosionsgeschützte Bewehrungsstähle
Montageunterstützung ist daher nicht zu verwenden. Die Mindestbetonüber-
erforderlich. deckungen nach DIN 1045 sind einzu-
halten.
Beschädigte Stürze dürfen nicht ver-
wendet werden. Produktionsbedingt können Farb-
nuancen zwischen KS-U-Schalen
oder KS-Stürzen und dem übrigen
6.3.2 Gemauerte Stürze Mauerwerk auftreten.
Bei anspruchsvollem KS-Sichtmauerwerk
werden Öffnungen mit KS-U-Schalen über-
mauert. Sie lassen sich architektonisch
in den Mauerwerksverband eingliedern.
Schalung
Bild 6/16: Ein aus KS-U-Schalen gemauerter Sturz ist bis zum Aushärten des Betons abzustützen
93
6. MAUERN
Schub Schub
Lasten
Schub Schub
Lasten
Schub Schub
Bild 6/17: Je kleiner die Überhöhung (der Stich) eines Bogens ist, desto größer ist der Horizontalschub in
den Widerlagern.
94
6.3 ÖFFNUNGSÜBERDECKUNG
Rücken
Leibung
d
d
r
s
l = 2r
r ≈ 2l
s
W W
K K
Schluss-Stein
r
K = Kämpferpunkt s = Stichhöhe M
W =Widerlager l = Spannweite
d = Bogendicke
Bild 6/19: Beim Segmentbogen wird der Bogen- Bild 6/20: Beim scheitrechten Bogen muss der Bo-
stich in Abhängigkeit von der Spannweite gewählt. genstich (Überhöhung) mindestens 2 cm betragen.
95
6. MAUERN
Die Fugen am Bogenrücken (Mauer- Steinhöhe, bei Rundbögen ist hier die
außenseite) dürfen nach DIN 1053-1, Steinbreite einzusetzen
Abschnitt 9.2.3 nicht dicker als 2 cm
sein. An der Leibung (Mauerinnenseite) Fugendicke am Bogenrücken, nach
soll die Fugendicke so dünn als möglich DIN 1053-1 max. 2 cm
gehalten werden. Üblicherweise wird ein Fugendicke an der Leibung (Mauerin-
Mindestmaß von 0,5 cm angegeben. nenseite), üblicherweise ≥ 0,5 cm
Bögen sollen möglichst aus einer un- Anzahl der Schichten, möglichst un-
geraden Anzahl von Schichten bestehen, gerade
damit der Schlussstein mittig sitzt. Zur
Konstruktion eines Bogens sind verschie- Bei gemauerten Bögen sind Vollstei-
dene Werte festzulegen: ne zu verwenden.
Art des Bogens (z.B. Rundbogen) Es empfiehlt sich, eine Bogenlehre
Spannweite des Bogens (lichte Öff- anzulegen, auf der die Schichten ange-
nungsbreite) zeichnet werden. Somit ist gewährleistet,
dass die Schichten gleichmäßig herge-
Bogendicke stellt werden und ein sauberer Bogen
entsteht.
d d x (b + 0,5)
min r =
1,5
(alle Maße in cm)
b
Schnu
r von F
ugenm
≥ 0,5 cm
it te zum
Mittelp
≤ 2,0 cm
unkt