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Die Tamilen

Die Tamilen sind ein dravidisches Volk vom indischen Subkontinent mit einer mehr als
zwei Jahrtausende zurückreichenden Geschichte.[1]

Allgemeine

Die ältesten tamilischen Gemeinschaften leben im südindischen Bundesstaat Tamil


Nadu und im Norden Sri Lankas. Zudem leben seit mehreren Generationen zahlreiche
Tamilen als Immigranten in Ländern wie Malaysia, Südafrika, Singapur oder Mauritius.
Der Bürgerkrieg in Sri Lanka hat seit den 1980er Jahren zur Entstehung nennenswerter
tamilischer Gemeinschaften in Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland,
Norwegen und der Schweiz beigetragen; weltweit gibt es schätzungsweise 77 Millionen
Angehörige dieses Volkes.

Tamilische Künste (siehe Tamilische Kultur) haben bedeutende Beiträge zu den


kulturellen Errungenschaften Indiens geliefert – klassische Musik, klassische Tänze
sowie Tempelbau und Bildhauerei der Tamilen werden noch heute gelehrt und
praktiziert. Die tamilische Sprache kann auf eine eigenständige Literaturgeschichte von
über 2000 Jahren zurückblicken und gilt damit als einzige indische Sprache gleichzeitig
als klassisches und modernes Idiom.[2]

Anders als viele andere Völker wurde die Gesamtheit der Tamilen meist nicht von einer
einzigen politischen Macht regiert. Tamilakam, der traditionelle Name für das Gebiet
der Tamilen, war lediglich im Zeitraum zwischen dem neunten und zwölften
Jahrhundert unter dem Chola-Reich politisch vereint.

Die tamilische Identität wurde und wird primär linguistisch definiert, obgleich in der
heutigen Zeit auch die Tradition und die Kultur als konstituierendes Merkmal
angesehen werden, da viele Emigranten die Sprache selbst nicht mehr beherrschen, sich
aber dennoch als Tamilen sehen.

Tamilen sind ethnisch, sprachlich und kulturell mit den anderen dravidischen Völkern
Südindiens verwandt.

Die dravidischen Sprachen (auch: drawidisch) bilden eine in Südasien verbreitete


Sprachfamilie. Ihr Verbreitungsgebiet umfasst hauptsächlich den Südteil Indiens
inklusive Teilen Sri Lankas, daneben auch einzelne Sprachinseln in Zentralindien und
Pakistan. Die 27 dravidischen Sprachen haben insgesamt über 220 Millionen Sprecher

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