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Heft4 KotueBteeines

Herausgeber: zeitgemäßen
G. Falk und
E Herrmann Physikunterrichts

Reaktionenin
Physik,Chemie
und Biologie

I{ERMANN SCHROEDELYERLAG KG
i
Die Schriftenreihe Konzepte eines zeitgemäßen Physikunterrichts wendet
sich an Naturwissenschaftler, Inhaltsvcr{
physikalischen wissens ist' Anders als eine
insbesondere an Physiker, deren Aufgabe die vermittlung
der Veröffentlichung voneinander unabhängiger Einzelbeiträge,.sondern r
Zeitschrift dient diese Reihe nicht
inhaltlich und didaktisch neuer KonÄpte des Physikunterrichts. In erster Linie ist dabei
der Vorstellung
an den Physikunterricht in den verschiedenen Schularten gedacht,
aber auch an die Lehre im Fach tluersicnt. :
Physik an den Universitäten.
oder Teilen davon gewidmet' Dabei
G. Jü
Jedes Heft ist der Darlegung eines einzigen derartigen Konzepts StoffeundGl
inhaltlichen und didaktischen Vorteile es
soll klar werden, welchem Zweck das Konzept dient, welche
hat oder zumindest, welche Anderungen es propagiert' und
gegenüber herkömmlichen verfahrensweisen G. Jü
wie es sich, möglichst in Beispielen, realisieren läßt
- kurz, es sollte seine wissenschaftlichewie didaktische
Chemisctc k
Tragftihigkeit sichtbar werden'
G- Falk
Physikalis&1

G. Falkrunda
ElektrischcVo

G- Falk,W-|
Reaktionenrt

G.FalkndG
Kernreaktioq

G. Job
Reaktionenin

G. Job
Die Werte dct

Anschrifter I
I

Prof. Dr. G. \
Institutfür {
ISBN 3-507-76084-3
Dr. G. Job, l
Institut für Pl
O 1981HERMANN SCHROEDELVERLAG KG, HANNOVER
1
Alle Rechtevorbehalten. Prof.Dr.W.l
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Dr. P.wüdf
Druck: Konkordia GmbH für Druck und Verlag,Bühl/Baden
818 Institutftir A1
Inhaltsverzeichnis

Übersicht

G. Job
Stoffeund Grundstoffe

G. Job
ChemischeReaktionenphysikalischbeschrieben. t4

G. Falk
Physikalische
Vorgängeals Reaktionen )z

G. FalkundW.Ruppel
ElektrischeVorgängeund Reaktionen 46

G. Falk,W. Ruppelund P.Würfel


Reaktionenvon Elektronenund Löchernin Halbleitern 59

G. Falk undG. BrunoSchmid


Kernreaktionen. . 70
G. Job
Reaktionenin der Biologie . 84

G. Job
Die Werte deschemischen
Potentials. 95

Anschriftender Autoren:

Prof. Dr. G. Falk,


Institut für Didaktik der Physik,UniversitätKarlsruhe,Kaiserstr.12,7500KarlsruheI, Physikhochhaus

Dr. G. Job,
Institut für PhysikalischeChemie,UniversitätHamburg,Laufgraben24,2000Hamburg 13

Prof. Dr.W. Ruppel,


gen ist -
Institut für AngewandtePhysik,UniversitätKarlsruhe,Kaiserstr.12,7500Karlsruhel, Physikhochhaus
,,54 URG -
Dr. G. BrunoSchmid,
Institutfiir Didaktik der Physik,UniversitätKarlsruhe,Kaiserstr.12,75Q0
Karlsruhe1, Physikhochhaus

Dr. P.Würfel,
818 Institut für AngewandtePhysik,UniversitätKarlsruhe,Kaiserstr.12,7500Karlsruhe I, Physikhochhaus
Übersicht Sinnzusammenhang in die Welt zu bringen? Ver-
einheitlichungen der Sichtweise, wie sie sich hier
bieten, wurden sonst und werden - wie das Beispiel
der Elementarteilchentheorie gegenwärtig zeigt -
als große Triumphe der Erkenntnis gefeiert (sogar
In naturwissenschaftlichem Zusammenhanglöst dann, wenn sie noch hypothetisch sind).
dasWort ,,Reaktionen"gewöhnlichdie Assoziation
Aber selbst wenn man von derartigen Erwägungen
,,Chemiel'ausund damit die Erwartung,daß von
einmal absieht, bleibt die nüchterne Tatsache, daß
einem speziellenchemischenThema die Rede ist.
Das vorliegendeHeft soll demgegenüberzeigen, in Anbetracht des gegenwärtigen Wachstums un-
daßder Begriff ,,Reaktion"eineaußergewöhnliche, seres faktischen Wissens die Chance der begriff-
weit über die Chemie hinausreichendeAnwen- lichen Vereinheitlichung und Vereinfachung dieses
dungsbreitebesitzt.TatsächlichgebührtdiesemBe- Wissens für den Lernenden wie für den Lehrenden
griff in der gesamtenNaturwissenschaft- und und Forschenden ein ausgesprochenerVorteil ist.
-
nicht nur in der Chemie eine bis heute Weder Sieermöglicht es, Spezialisieiung dort zu vermeiden,
erkanntenoch anerkannteStellung.Die großeAn- wo sie nach heutiger Erkenntnis nicht nötig ist und
wendungsftihigkeit wo sie infolgedessen nichts wäre als mangelnde
desBegriffsder Reaktionberuht
darauf, daß sich alle Vorgängeals Reaktionenan- Einsicht.
sehen und beschreibenlassen,bei denen Wert- Die Beiträge dieses Heftes demonstrieren an Bei-
änderungen der Größe,,Menge"im Spielsind.Das spielen, daß und wie Phänomene, die nach tradi-
sind fast alle Vorgänge,die den Naturwissenschaft- tioneller Auffassung weit auseinanderliegen und
ler interessieren. Die gewohntenchemischenUm- kaum etwas miteinander zu tun haben, als bloß
wandlungengehörenebensodazu wie elektrische unterschiedliche Realisierungen der gleichen physi-
Vorgängein Gasen,Flüssigkeiten und Festkörpern, kalischen Gesetzmäßigkeiten angesehen werden
kernphysikalische und Elementarteilchen-Prozesse, können. Die Beiträge können deshalb als Anre-
Vorgängein biologischenZellen,ja sogargewöhn- gungen zu einem fachübergreifenden naturwissen-
licheBewegungs- und Strömungsvorgänge. schaftlichen Unterricht dienen. Allerdings wenden
sie sich in ihrer jetzigen Form zunächst an den
Als wichtigstesHilfsmittel zur Beschreibungvon Berufsphysiker, um diesem die sachliche und fak-
Reaktionenaller Art erweist sich der Begriff des
tische Situation vor Augen zu führen. Zwar wären
chemischen Potentials.DieserGröße - der bereits Teile der Aufsätze auch unmittelbar für die Schule
ein erheblicherTeil des Heftes 2 dieser Reihege- geeignet, aber man erwarte nicht fertige Anwei-
widmet wurde - ftillt dahereine ähnlich zentrale, sungen für den Schulunterricht; Daß eine solche
für die gesamte Naturwissenschaftbedeutsame
Schulversiondes Ganzen jedoch möglich ist, wird
Rolle zu wie dem Begriff der Reaktion.DieseTat-
dem Leser bereits nach der Lektüre auch nur
sache steht in merkwürdigemGegensatzzt der einiger der acht Beiträge des Heftes einleuchten -
geringerenBekanntheitdieserGröße.Wer erkennt
ebensowie er sich kaum dem Schluß wird entziehen
schon,daß wennder Physikervom kritischenMa-
können, daß die hier behandeltenGegenständenur
gnetfeld eines Supraleitersoder von der Fermi-
eine kleine Auswahl darstellen aus einer Vielfalt
Energieder Elektronen"ineinemFestkörperoder
realistischer naturwissenschaftlicher Fragestellun-
in einem Stern spricht, oder der Chemiker vom gen, die sich mit der hier präsentierten Methode
pH-Wert einerLösung,oder der Biologevon der
behandelnlassen.
Saugspannung desWassersin den Kapillaren einer
Pflanze,es allemal um Werte derselbenphysika- Im ersten Aufsatz wird dargelegt, wie die Natur-
lischenGröße, nämlich des chemischenPotentials wissenschaftdas, was wir intuitiv ,,Stoff " nennen,
geht? Unglücklicherweiseoffenbart sich in dieser begrifflich zu erfassen sucht und wie sie in diesem
unterschiedlichenTerminologiefür dieselbeSache Bemühen Verallgemeinerungen des Stoffbegriffs
keine belebendeVielfalt wissenschaftlicherIdeen, schafft sowie gleichzeitig dem einst nur philoso-
sondernlediglicheinenicht-genutzteChance,näm- phisch-spekulativen Begriff des Grundstoffs einen
lich die Chance,unterschiedlichePhänomeneals naturwissenschaftlichen Sinn gibt. Der zweite Auf-
zusammengehörig zu begreifenund das durch die satz zeigt, daß die Ablaufrichtung chemischer Re-
Einheitlichkeitder Beschreibungsichtbarund be- aktionen durch die Werte der physikalischen
wußt zu machen.Was ist denn Naturwissenschaft Größe p, des chemischenPotentials, festgelegtwird.
anderesals dasUnternehmen.Phänomene.die sich In einem zweiten Teil dieses Aufsatzes wird im
mehr oderwenigeralszusammenhanglos darbieten, historischen Rückblick auf die Arbeiten von Helm-
durch ein geistigesBand zu vereinenund so einen holtz und Gibbs der ohvsikalisch-anschauliche
Charakterder Größe prals verallgemeinerte Kraft Prozesseals Reaktionenauffaßt, gibt der fünfte G. Job
und zwar als Triebkraft materiellerVeränderungen Aufsatz. Im sechstenwerden Kernreaktionenim
erläutert. Gleichzeitigbietet sich eine Erklärung Innern von Sternenbehandelt. Stoffe
dafür an, warum die Größe ,a, obwohl sie bereits
seit 100 Jahren bekannt ist, bisher keine ange- Mit dem siebentenAufsatz wird ein Themenkreis
messeneWürdigung im Kreis der Physiker und berührt, für den die in diesemHeft präsentierten
Chemikergefundenhat. Der dritte Aufsatz zeigt, Betrachtungs-und Beschreibungsweisen besonders
daß Vorgänge,die traditionell als ,,typischphysi- geeignetsind, nämlich die physikalischeBehand-
kalisch" eingestuftwerden, sich mit Vorteil als lungbiologischerVorgänge. Als Beispiele
werdendie
Reaktionenbehandelnlassen. biologischeSyntheseenergiereicher Verbindungen, Die V
der aktive Transport und die Muskelkontraktion oft sinn
Der vierte Aufsatz versucht, die grundsätzliche behandelt. stehen,
Rolle von Reaktionenbei Vorgängender Elektrizi-
den
tätsleitungauseinanderzusetzen.Als Beispielwird Das Ziel desletztenAufsatzesist die Bereitstellung
die Umformbarkeit einer chemischenSpannung Stofflichen
einerTabellevon Wertendeschemischen Potentials'
(: Differenz des chemischenPotentials)in eine stellung,
für eine Reihe gebräuchlicherStoffe. Er enthält
selnden
elektrischeSpannung(: Differenzdeselektrischen überdiesAngabenüber einigein der Clremiegern
sind. Der
Potentials)und umgekehrtdiskutiertund ihre Rea- verwendeteSpezialbegriffe- wie Redoxpotential,
lisierungin Brennstoffzellenbesprochen.Ein_eun- faßt hat,
Säurestärke,Elektronenaffinität-, die nichts an-
übliche,physikalischjedochnicht nur einfacheund sendJahren
deres sind als chemischePotentiale oder deren
alle
durchsichtige,sondern vor allem sehr tragflähige Differenzen,also chemischeSpannungenzwischen
wenigen
Darstellung, die die in Halbleitern ablaufenden Stoffen,die durch Reaktionenverbindbarsind.
Erde,
Sein in
begnügte
stelltesich
Denn, so
stanzen
schungund
Eine
sichten mit.
tungengab
Aufbau
besondere
homogene
nächsten
bildet sein

stuften
Struktur
spekulativ
später,ged
empirische

War
schwerzu
stofflichen
rund 100
Maß und
keit von
steht.
namik
bilden,
dynamik
dieses
ler in der
gewohnte Einll
G. Falk
zusehen.daß bci
nicht von vornl
Physikalische Vorgänge als Reaktionen grund stellt,dbt
hörige intensirc
mit der Einhd
1. Einleitung bend zu verstehen.Bewegungen gehörenzu diesen Gewichtgewim
Veränderungen, nämlichals Anderungender (rela- um: Es ist ob
tiven) Lage von Objekten. Aber auch das Altern Bewegungeiu
Wenn der Physiker von physikalischen Vorgängen einesObjektsist eineVeränderung,wie überhaupt begreifen,näml
spricht, meint er in erster Linie Bewegungen,d.h. jede Anderung stofflicher Art. Anders als in der einemOrt und E
Vorgänge, bei denen sich ein.Gegenstand,ein Ob- traditionellen Physik wollen wir jedoch nicht die Eigenschaftenr
jekt bewegt, seine Lage im Raum verändert. Das Bewegungenals eine besondere,a priori ausge- würdig dieseBa
Phänomen ,,Bewegung" steht so sehr im Vorder- zeichneteKlassevon Veränderungenherausheben crscheinenmag
grund des herkömmlichen physikalischen Inter- undsie,zusammen mit RaumundZeit,zur Grund- Bewegungsvor
lage der begrifflichenBeschreibungder Welt ma- barkeitdessen, r
esses,daß alle anderen Eigenschaften des Gegen-
stands, der sich bewegt, dagegen bedeutungslos chen.Die Bewegungen sollenfür unskeinenhöheren anschreibt.so n
sind. Allein der Ort und die Massedes Gegenstands Stellenwerthabenals andereVeränderungenauch. rhreibung der
zählen. Dagegen spielt es keine Rolle, ob er aus So betrachtetist die UmwandlungeinesGemischs Essigste halteq
Metall, Holz oder gar aus lebenderMaterie besteht. von gasförmigemWasserstoffund Sauerstoffin die Quantenm
Es ist sogar gleichgültig, ob der Gegenstandwährend Wassernicht mehr und nicht weniger eine Ver- rh
seiner Bewegung Veränderungen erfährt, ob er änderung als die Kondensation von Dampf zu ein Bewegu
altert oder sich stetig oder gar schlagartig in einen flüssigemWasser,und diesewiedernicht mehr als FolgevonVen
anderen verwandelt. Das a11esfindet in den Bewe- die BewegungeinesWassertropfens von einemOrt
gungsgleichungen,die a1s Quintessenz der physi- zum anderen.Man mißverstehenicht unsereAb-
kalischen Weltbetrachtung gelten, keinen Ausdruck, sicht:Wir behaupten nicht,daßessichin all diesen
und damit ist es fiir die Bewegung gegenstandslos Fällenum die gleicheVeränderunghandelt,sondern Menged
- solange nur die zeitliche Folge der Orte des lediglich,daß es jedesmalum nichtsals um Ver-
Gegenstandsund der Wert seinerMassenicht ange- änderungengeht, und daß es unter diesenkeine
tastet werden. ,,natürliche"Rangordnungder Fundamentalität dem Wort
gibt, wie sie sich gewohhtermaßen in der Auf- bezeichr
Welchen Sinn aber hat es eigentlich anzunehmen,
fassungäußert,daßVeränderungen, alsoVorgänge, r, wasah
daß ein Objekt, das sich verändernkann, also nicht
grundsätzlicherst dann ,,vo11verstanden"seien, , oder gcl
mit sich selbstidentisch bleibt, als Individuum ver-
wennsiesichals BewegungirgendwelcherTeilchen physikalied
folgbar ist? Handelt es sich hierbei um eine rea-
beschreiben lassen.JedeRangfolge unterden Arten ,an&
listische Annahme oder um eine philosophische
desVeränderns wird von uns gemachtund stelltin LT
Doktrin, eine Fiktion? Zumindest läßt sich der
jedemFall einenAkt der Willkür dar, auchwenn gewohntcd
Eindruck nicht ganz verwischen, daß eine Natur-
sichdafür Gründeanführenlassen. greifen,tr
beschreibung,die auf einer solchen Annahme be-
ruht, möglicherweiseeine recht einseitige,vielleicht Dingedr
Die oben angeführten,mit den Bewegungenkon- .uchnirü
gar dogmatische Sicht der na'türlichen Vorgänge
kurrierendenVeränderungensind alle stofflicher wic I
darstellt. Dennoch bildete diese Fiktion nicht nur Art. Das ist kein Zufall. Fragt man nämlich da-
jahrhundertelang einen Grundpfeiler der Physik, existi
nach, welche Arten von Veränderungenan den
sie wird auch heute noch nach weitverbreiteter ,jarq
Dingen in der Welt uns ins Auge fallen, so sind es lls. f,f:
Ansicht als das Fundament aller Naturbeschrei-
neben den Bewegungender Objekte noch zwei sagrn,
bungen betrachtet, und man findet nicht selten die andere: Das Kleiner- und Größer-Werden(oder
Meinung, alle Vorgänge in der Natur in Bewegung
(t
Mehr- und Weniger-Werden)sowiedie stofflichen ElerrenE
von Individuen aufzulösen, sei für ein Verständnis DiesebeidenArten desVeränderns
Verwandlungen.
der Welt denknotwendig und daher unumgänglich. dcrsnwert,{
sind jedoch nicht voneinander zu trennen. Ist t:1.66' l0-l
Wirwollen hier nicht denWurzeln dieserAuffassung
WachseneinstofflichesVerändern- dennWachsen Größc I I
nachgehen, sondern der Frage eine mehr natur-
bedeutetjaAnlagernzusätzlichenStoffs - oder ist arrch
wissenschaftliche Wendung geben. es ein ,,bloßesVergrößern"?Tatsächlichwerden CI
Alles, was wir direkt wahrnehmen, sind irgend- beide Arten des Verändernsbegrifflich mit dem-
welche räumlichen oder zeitlichen Veränderungen. selbenMittel beschrieben,nämlich mit Hilfe der
Deshalb stehen Verdnderungenim Zentrum unseres physikalischenGröße ,,Menge" (oder ,,Stoff-
Interesses,wenn es darum geht, die Welt beschrei- menge",[1]), die wir mit n bezeichnen und deren ?=lfi'
gewohnte Einheit das Mol ist. Es ist also voraus- Ferner sagen wir: Ein stoffliches Gebilde oder ein
zusehen, daß bei einer Beschreibung der Natur, die System besteht aus zwei, drei, .. . uerschiedenen
nicht von vornherein die Bewegung in den Vorder- Stoffen oder stellt eine Kombination von zwei,
grund stellt, die Größe n und mit ihr auch die zuge- drei, . . . verschiedenenStoffen dar, wenn sich seine
hörige intensive Größe, das chemische Potential p Menge in einer Weise verändern läßt, zu deren Be-
mit der Einheit J/mol:Gibbs, entscheidend an schreibung zwei, drei, . . . unabhängige Mengen-
btgungen gehören zu diesen Gewicht gewinnen. Ja, die Situation kehrt sich sogar Variablen k1,t12t.. . erforderlich sind. Nach dieser
b als Anderungen der (rela- um: Es ist ohne Schwierigkeit möglich, auch die Sprachregelung sind Eis und flüssigesWasser eben-
ittcn. Aber auch das Altern BewegungeinesObjekts als stoffliche Anderung zu so verschiedene Stoffe wie Wasser und Kohlen-
9 Vcranderung, wie überhaupt begreifen, nämlich als Verschwinden des Objekts an dioxid; denn die Menge eines Eis-Wasser Gemenges
Icücr .,\n. Anders als in der einem Ort und Entstehen einesObjekts mit gleichen läßt sich ebenso auf eine 2-parametrige Weise ver-
r rollen sir jedoch nicht die Eigenschaften an einem anderen Ort. So merk- ändern, also durch zwei Mengen-Variablen n, und
I bcsondere. a priori ausge- würdig diese Beschreibungsweiseeiner Anschauung n, beschreiben,wie eine Lösung von CO, in Wasser.
t Ycranderungen herausheben erscheinen mag, die der zeitlichen Stetigkeit eines Daß das eine ein Gemenge, das andere jedoch eine
i Raum und Zeit, zur Grund- Bewegungsvorgangs oder gar der Wiedererkenn- Lösung ist, findet seinen Ausdruck nicht in irgend-
r Bcschreibung der Welt ma- barkeit dessen,was sich bewegt, absolute Gewißheit welchen Besonderheiten der Mengen-Variablen n,
rollen liir uns keinen höheren zuschreibt, so nahe steht sie jedoch derjenigen Be- und nr, sondern in dem Zusammenhang, den die
I todcre Veränderungen auch. schreibung der Natur, die wir heute für die zuver- Größen ri, und n" mit anderen physikalischen
ljurandlun_e eines Gemischs lässigste halten, nämlich der Beschreibung durch Größen, wie der Energie und der Entropie des be-
hgrstoff und Sauerstoff in die Quantenmechanik, insbesondere durch die treffenden Systems,haben.
d nicht seniger eine Ver- Quantenfeldtheorie. Bekanntlich ist fiir diese Theo- Eine Reaktion schließlich ist eine Umwandlung
dcrsation von Dampf zu rie ein Bewegungsvorgang nichts anderes als eine
eines Stoffs A oder einer Stoff-Kombination Ar,
i dacsc*'ieder nicht mehr als Folge von Vernichtungs- und Erzeugungsprozessen.
Ar, . .. in einen anderen Stoff B oder eine andere
lbcnroplens von einem Ort Stoff-Kombination Br, Br, ... (oder umgekehrt).
fl)wrstehe nicht unsere Ab- In gewohnter Weise schreiben wir das in Form einer
tiüt. daß es sich in all diesen Reaktionsgleichung
Ycriaderung handelt.sondern 2. Menge und chemischesPotential
-l um nichts als um Ver- vrAr*vrA,rl... S t 1 B 1+ v 2 B 2 + . . . . (1)
J de8 cs unter diesen keine
Iütng d€r Fundamentalität Hierin können die dimensionslosen Zahlen vr,
Mit demWort ,,Stoff" oder ,,stofflich"wollenwir
trtcrmaßen in der Auf- t)2t . . . t i1, i2, .. ., die ,,stöchiometrischen Koef-
alles bezeichnen,von dem es mehr oder weniger
hdcrungen. also Vorgänge, fi zienteno' der Reaktion, ga^zzahhg-positiv gewählt
geben,was also in seinerMengeverändertwerden
I -roll verstanden" seien, gesagt,das werden. Das Wort ,,Umwandlung" bedeutetnichts
kann, oder genaueraberungewohnter
!!nt irgendu'elcher Teilchen anderes, als daß die Werte der Mengen-Variablen
die physikalischeGröße,,Menge"n hat, odernoch
! Rangfolge unter den Arten nA1,nA,,.. . der StoffeA1, Ar, ... der einenStoff-
genauer,an dem die Größe n verschiedene Werte
ün uns gemacht und stellt in Kombination abnehmen, während gleichzeitig die
annehmenkann [1]. Dant zählenalle Dinge, die
1& tl'illkür dar, auch wenn wir gewohntermaßen Stoffenennen,also alles,was
W e r t e v o n n B , , n ' r , . . . d e r S t o f f eB r , B r , . . . d e r
Flrcn lassen. anderen Stoff-Kombination zunehmen. Die Ande-
sichgreifen,tastenodersehenläßt. Aber esgehören
rungen dns,, ... der Mengen-VariablennA,, ...
auch Dinge dazu,die wir nachgewohntemSprach-
t mit den Bewegungen kon- sind dabei, wie die Reaktionsgleichung (1) aus-
gebrauchnichfodernur zögerndalsStoffbezeichnen
lrungen sind alle stofllicher drückt, untereinander verknüpft durch die Be-
würden,wie Licht, oder Ionen, die nur in einer
üll. Fragt man nämlich da- ziehung:
Lösung existieren,oder das Elektronengas eines
roo Veränderungen an den
Metalls,ja sogardas ,,Gas" der Fehlstelleneines
E ins .{uge fallen, so sind es
Kristalls. Die Größe n, die Menge,hat, wie wir 9!o":dro,: . . . : _9!y : _9!h,
y1
;rn der Objekte noch zwei v1 v2 v2 (2\
: und Größer-Werden (oder schon sagten,die Einheit mol. Sie ist außerdem
ganzzahli,g quantisiert,was bedeutet,daß es für n - - . . . - u s .
Ycrden t souie die stofflichen
ein Elementarquantum, die Elementarmenge r gibt,
;triden Arten desVeränderns Diese Gleichungen beschreiben eine chemische Re-
derenWert, eineNaturkonstante,gegeben ist durch
orrinander zu trennen. Ist aktion wie etwa die Verbrennung von Glukose
r : L,66' lQ-24mol. In dieserHinsichtverhältsich
sVerändern - denn Wachsen
die Größe n ähnlich wie die elektrischeLadtng Q,
asaulichen Stoffs - oder ist c 6 H 1 2 o 6+ 6 0 2 + 6Co2 +6H2O
6&rn"'.) Tatsächlich werden
die auch ganzzahhgquantisiertist, für die es also
ebenfallsein Elementarquantum,die Elementar- mit den nach (2) folgenden Mengen-Umsetzungen
iadcrns begrifflich mit dem-
ladunge gibt, die bekanntlichden Wert
cbcn. nämlich mit Hilfe der
. l . t . 1 ,
b ..\tenge" (oder ,,Stoff- :
dilo,ouo." -Gdn.o": -
e:1,60.10-leC hat[t]. 6dror: 6drn"o
oit n bezeichnenund deren

JJ
ebenso wie den gern als ,,physikalisch" deklarierten Notwendig dafür, daß die Menge no des go > p", die R
Vorgang des Verdampfens von Wasser Stoffs A ihren Wert verkleinert und die ständenabläu
Menge nu des Stoffs B ihren Wert vergrößert, lich nicht nur
Hzottti""tg + H2Ogsstormig ist die BedingungUa> lts. gebend, sond
Die Differenz Lp:po-ltu, die chemische r?r Auch hier sid
mit der einfachen Mengen-Relation Spannung zwischen den Stoffen A und B, ist trauten Fall r
dnH2o, rtü."ig : - dflHzo, ein direktes Maß für die Triebkraft, mit der
gasförmig'
diese Mengenänderungen vor sich zu gehen Damit Laduq
Die durch (2) erklärteGröße( mit der Einheit mol bestrebt sind. fließt, ist zwa
wird in der Literatur die zur Reaktion(1) gehörige schen1 und 2
Die Verallgemeinerung dieser Regel auf den Fall,
,,Reaktionslaufzahl"genannt.DieseBezeichnungs- hat. aber das r
daß A nicht ein einzelner Stoff ist, sondern eine
weiseist recht unglücklichgewählt,da essichnicht Widerstanda
ganze Stoff-Kombination, etwa die linke Seite der
um eine Zahl handelt, sondernum eine Mengen- sonstfließt tn
Reaktionsgleichung (1), und B entsprechend die
angabe, deren Wert den Ablauf der Reaktion dung. Ist jedo
rechte Seite von (1), liegt auf der Hand. Die Be-
charakterisiert. bei beliebiger
dingung prt ps lautet dann
Ladung, deu
Die Frage,ob die Reaktion(1) ,,von selbst"von ...
l\:vtLl$lv21ts,l g\ änderungena
links nachrechtsodervon rechtsnachlinks abläuft.
)irl-ts,*izLLn,* . . .: h dannelektrid
wird, wie im vorangegangenen Aufsatz von G. Job
es sich mit ch
auseinandergesetzt wurde,geregeltdurch die Werte Die Indizes ,,1" bzw.,,r" deuten hierin an, daß pt chemischeWi
der intensivenGrößep, deschemischen Potentials. das chemische Potential der ganzen linksseitigen vonNullverd
Das chemischePotential p steht zur Menge n in bzw. 1t, das chemische Potential der rechtsseitigen zur Reaktion,
einemganzähnlichenVerhältniswie daselektrische Kombination von Stoffen in der Reaktionsglei- Ist dagegen A1
PotentialQ zur Ladung Q, oderdas Gravitations- chung (1) ist. Auf die Mengen nA,, n6,, .. . sowie des Reaktior
potential g zur Masse lrl, die Geschwindigkeitu ns,tne,^. . ., deren relativeAnderungen-gömäß 12) den Werten d
zum Impuls P, oder die absoluteTemperaturT zur aneinander gekoppelt sind, wirkt ein Anderungs- mßchesGleid
Entropie S. So wie das elektrischePotential auf- bestreben, das durch Vorzeichen und Betrag von chemischen IY
gefaßt werden kann als die Triebkraft, die die Ltlt: L\- lt, bestimmt wird: Ist l\) lt,, so wirkt
(positive) Ladung Q in die Richtung fallender ,die Reaktioo
die durch Ä1,p dargestellte Triebkraft so, daß die minderungda
@-Wertetreibt, so kann das chemischePotential,u linksseitigenMengen nA1,n62,., . ihren Wert - na- änderung da
aufgefaßtwerdenalsdieTriebkraft,die die Mengen türlich im Einklang mit Gl. (2) - zu verkleinern Hemmungeil
in die Richtung fallenderpl-Wertetreibt. Das ist, suchen, während die rechtsseitigen Mengen ns,, Widerstands,t
wenn p seinenWert im Raum ändert, durchaus hB", zuzunehmen trachten. Die Differenz
Spa.nnung.
räumlich zu verstehen,aber es gilt noch viel all- L,,,lr: lt -p, ist also die chemischeSpannungzwi-
gemeiner in folgendem Sinn: Die Differenz schen der Stoff-Kombination der linken und der der Um einenrea
Lp-- lro- trt" des chemischenPotentials zweier rechten Seite der Reaktionsgleichung(I). Statt- darfes alsodc
Stoffe A und B läßt sich auffassenals Maß einer dessen sprechen wir auch kürzer von der ,,che- hängigerGrd
Triebkraft, die denWert der Mengeno desStoffsA mischen Spannung zwischen der linken und rechten Spannungud
und der Mengen" desStoffs B zu ändernbestrebt Seite der Reaktionsgleichung". In der thermodyna- stands.Leidd
ist,und zwarso,daßbei pr.) ps, d.h. Äp > 0, diese mischen Literatur wird die chemische Spannung generellgeürn
Triebkraft den Wert von lrf, zu verkleinern und auch ,,Affinität" genannt. Wir schließen uns dieser Regel(3) nil
gleichzeitigden von n" zu vergrößernbestrebtist. wenig griffigen Bezeichirung nicht an, sondern zie- StoffeA und I
Das steht in völliger Analogiezu der Auffassung, hen den anschaulicheren Terminus ..chemische Weiseformul
die die DifferenzL,iD:@r-@, des elektrischen Spannung" vor. würdig urrcf
Potentials@an zweiOrten 1und 2 alsdie Triebkraft über die Umr
ansieht,die bei A@>0 den Wert der Ladung Q' sagen,spricb
amOrt 1 zu verringernund denWert der LadungQ,
am Ort 2 zu vermehrentrachtet.Wie die elektrische 3. Triebkräfte, Widerstände, Gleichgewichte Die chemiscL
PotentialdifferenzL,iD:@r-Q, die elektrische tenaugenoq
Spannungzwischen1 und 2 genanntwird, wollen wandlung drr
wir die chemischePotentialdifferenzA,trt: 1tn- 11" Zu einemgenauerenVerständnisder Regel(3) be- nur die Trid
die chemischeSpannungzwischendem Stoff A und darf es noch einigerBemerkungen.Zunächststellt ßen n^ und q
demStoffBnennen. die Regel(3),wiein ihrer Formulierungausdrücklich ändern tnd
hervorgehoben,nur eine notwendige,nicht jedoch kmft ^t trd
zusammen
Wir fassendie bisherigenBetrachtungen auch eine hinreichendeBedingungfür den Reak- Triebkraftc, {
zu der Regel: tionsablauf dar. Es ist also nicht so. daß, wenn Größen dcr I

34
lie ltenge rr^ des Ite,) Fn, die ReaktionA - B auchunter allen Um- z.B. dieelektrischeLadung,dieMasse,dieEntropie,
ntlcinert und die ständenabläuft. Für den Reaktionsablaufist näm- den Impuls der StoffeA und B. Und erst das Mit-
lo Wen vergrößert, lich nicht nur die chemischeSpannungL,p maß- einander- oder Gegeneinander-Spiel aller dieser
gebend, sondern auch der Reaktionswiderstand. Triebkräfte,zusammenmit der für die StoffeA und
'5. die chemische r ? ) Auch hier sinddie Regelndie gleichenwie beimver- B charakteristischenKopplungihrer mengenartigen
lolfen A und B, ist trauten Fall des elektrischenLadungsausgleichs. Größen,bestimmtendgültig,ob sichder Stoff A in
Tricbkraft. mit der B oder B in A umwandelt.oder weder das eine
t ror sich zu gehen Damit Ladung von einem Ort I zu einem Ort 2 nochdasanderegeschieht.
fließt, ist zwar notwendig,daß die Spannungzwi-
schen1 und 2 einenvon Null verschiedenen Wert Betrachtenwir die Sacheetwasgenauer.Die enge
bct Regel auf den Fall, formale Korrespondenzzwischen den mengen-
hat, aber das reicht nicht hin: Außerdemdarf der
tr $off ist. sondern eine artigen Größen Ladung Q und Menge n einerseits
Widerstandzwischen1 und 2 nicht zu groß sein,
L GtTa die linke Seite der und denzugehörigen intensivenGrößenelektrisches
sonstfließt trotz vorhandenerSpannungkeine La-
rd B entsprechend die Potential @ und chemischesPotential ,u anderer-
dung. Ist jedoch die SpannungNull, so fließt auch
! euf der Hand. Die Be- seits,eine Korrespondenz,die wir bisher benutzt
bei beliebigerVerkleinerungdesWiderstandskeine
I haben,um die wenig geläufigenBegriffsbildungen
Ladung, denn die Triebkraft für die Ladungs-
änderungenan den Orten 1 und 2 ist Null. Es liegt zur BeschreibungchemischerVorgängedurch die
(4) geläufigenBegriffe zu erläutern, mit denen wir
-*. dannelektrisches Gleichgewicht vor. Ebensoverhält
essichmit chemischen Reaktionen:Nur wennder elektrischeVorgängezu beschreiben gewohntsind,
'&rten hierinan, daß ,ut chemischeWiderstandnicht zu groß ist, führt eine ist nämlich keineswegsein glücklicherZufall. Sie
I & ganzenlinksseitigen vonNull verschiedene chemische SpannungAp auch ist vielmehreineFolgedesBeschreibungsverfahrens
btnl der rechtsseitigen zur Reaktion,d.h. zur Anderungder Stoffmengen. der ,,AllgemeinenDynamik", derenGrundzügein
lr in der Reaktionsglei- Ist dagegen Ap : 0, soführt aucheineVerkleinerung den Heften 1 bis 3 dieserReiheauseinandergesetzt
L l ; E n n a . .n . , . . . . s o w i e des Reaktionswiderstands nicht zu Anderungenin worden ist. Danach lassensich die Differenzen
i- Anderungengömäß121 den Werten der Stoffmengen.Es liegt dann che- intensiver Größen generellals Spannungenoder
iL rirkt ein Anderungs- mischesGleichgewicht vor. Das Verminderndes Triebkräfte ansehen,die die Werte der zu ihnen
Einco und Betrag von chemischen WiderstandseinerReaktionnenntman gehörigenmengenartigen Größenzu änderntrach-
id: lst l\)!,. so wirkt ten. DieseWertänderungensind derart,daß siedie
,,dieReaktionkatalysieren". Katalyseist alsoVer-
b Trkbkraft so, daß die minderungdeschemischen Widerstands,nicht aber Triebkräfte, also die Differenzen der intensiven
,qr....ihrenWert-na- Anderung der chemischenSpannung.Ebensoist Größenwiederzu verkleinernsuchen.So läßt sich.
i(E. l2l - zu verkleinern Hemmungeine (starke)Erhöhungdes chemischen wie wir wissenund bereits mehrfach ausgenutzt
ücitigrn Mengen n",. Widerstands, aberkeineAnderungder chemischen haben,dieDifferenzA,@: @e- @,deselektrischen
ldtcn. Die Differenz Spannung. Potentials,das die StoffeA und B ,,spüren",als
>&rllrr:he Spannungzwi- Triebkraft dafür ansehen,daß die Ladungen Qo
b lcr linkenutd der tler Um einenrealenReaktionsablaufzu verstehen,be- und Q" der StoffeA und B ihren Wert ändern.Be-
frIcthung /1/. Smtt- darf esalsoder Kenntniszweiervoneinanderunab- zeichnet man mit A und B denselbenStoff an
Ff füruer von der .,che- hängigerGrößen, nämlich einmal der chemischen 2 Orten A und B unterschiedlichen Gravitations-
b dcr linkenund rechten Spannungund zum zweitendeschemischen Wider- potentialsE, soläßtsichdieDifferenzAg : er- es
b3-. ln der thermodyna- stands.Leider ist es aber auch damit noch nicht alsTriebkraftansehen, diebeiAE > 0 denWert der
& chcmischeSpannune generellgetan.Das ist auchder Grund, warum die Masseruodes Stoffs A (alsodes Stoffsam Ort A)
l- Sir schließenuns dieser Regel(3) nicht eiilfachvon einer Umwandlungder zu verkleinern und den Wert der Masse ru" des
4 nicht an. sondernzie- StoffeA und B ineinander spricht,sondernauf eine Stoffs B (also des Stoffs am Ort B) zu vergrößern
tr Terminus,,chemische Weiseformuliert ist, die auf den erstenBlick merk- trachtet.Das ist nichtsanderesalseineungewohnte
würdig umständlichanmutet. Statt einfach etwas Beschreibungsweise dafiir, daß der Stoff sich vom
über die Umwandlungvon A und B ineinanderzu Ort höherenzum Ort tieferenGravitationspoten-
sagen,sprichtsienur über die Größennound n". tials bewegenmöchte.Die DifferenzLT:Tr-Ts
der die Rolle eines,,thermischen Potentials"spie-
!hae, Gleichgewichte Die chemischeSpannungLp: lto- lt" ist nämlich lendenabsolutenTemperaturist in dieserSichtdie
genaugenommen nicht die Triebkraft für die Um- Triebkraft, die die Werte der Entropien So und S"
wandlung der StoffeA und B ineinander,sondern der Stoffe A und B zu ändernbestrebtist. Obwohl
lrindnis der Regel(3) be- nur die Triebkraft, mit der die physikalischenGrö- dieseAufzählungverschiedener Triebkräftekeines-
t:rtungen. Zunächststellt ßen no und n" der Stoffe A und B ihren Wert zu wegsvollständigist, läßt sie doch klar erkennen,
frarulierung ausdrücklich ändern trachten. In Konkurrenz zu der Trieb- daß erst die Konkurrenz all dieserTriebkräfte,die
! rrnendige, nicht jedoch kraft Ap treten im allgemeinenaber noch weitere sowohlgegeneinander als auchmiteinanderwirken
Eedingungfiir den Reak- Triebkräfte, die die Werte andererphysikalischer können,festlegt,welcheUmwandlungstendenz die
tho nicht so. daß, wenn Größen der Stoffe A und B zu ändern trachten. StoffeA und B als Resultat,,spüren"und, wenndie

35
4. Einheiten und Werte So drückt er
Umwandlungswiderstände klein genugsind, dann
dem
auch in ihrer gegenseitigenUmwandlung wirklich
stand der
zeigen.Somit kann esin der Tat passieren,daß ob-
Wie wir gesehenhaben,sind die TriebkräfteDiffe- peratur T,
wohl pro>,a" ist und sich demgemäßder Wert von
renzen intensiver Größen, also des chemischen tur ?:,
n^ verkleinernund der von nu vergrößernmöchte,
Potentials p, des elektrischenPotentials @, des feldstärke"
sich dennochnicht der Stoff A in den Stoff B um-
GravitationspotentialsE, der absolutenTempera- zustand
wandelt,sondernumgekehrtB in A, nämlichdann,
tur T, der.Geschwindigkeitü usw. Diese Größen Spannung
wenn außerA,r.rnoch weitereTriebkräfteam Werk
Tendenzauf andere gewinnennun, wie in den Aufsätzendes Hefts 3 er sie auch
sind,die mit entgegengesetzter
dieserReiheausführlichdargelegtwurde, eine be- die
Größen von A und B wirken und die Oberhand
sondereAnschaulichkeitund operativeGriffigkeit, Dasist
gewinnen.
wenn maR in ihnen Energie-Beladungsmaße sieht, Metallstabs
Das sieht nun trotz seinerbegrifllichenÜbersicht- die angeben,mit wieviel Energie der Strom der anwenden
lichkeitallesrechtkompliziertund deshalbvielleicht jeweilszugehörigenmengenartigen Größe,also der Iänge zu
nicht sehrhoffnungsvollaus.Dennocherkenntman, MengenstromIn, der Ladungs- oder elektrische viel Mühe
daß die Sachlagesich um so mehr vereinfacht,je Stromlg,derMassenstrom.I.,der Entropiestrom-ls, und klare
mehr von den verschiedenen Triebkräften,alsoden der Impulsstrom1pbeladenist. Der allgemeinbe- Stoffs
Differenzender intensivenGrößenNull sind' d.h. kannteSpezialfalldieserRegelist, daß in dem Pro- gabe der
je mehr Gleichgewichtebereits bestehen'Ist z.B. dukt @Io - meistin der Form UI o: @ - QJI a - Mühe eine
AT:0, alsoTa-T", d.h. sinddie StoffeA und B der Fakior iD argibt, mit wieviel Energieder La- hier geht,
im thermischenGleichgewicht, so fällt die auf die dungsstromIp beladenist. Allgemeingilt :ryischen
Entropien So und S" wirkendeTriebkraft weg. Ist gesamterEnergiestrom
Äp : O,alsoEa: Es, d.h. sinddie StoffeA und B Trbelle 2
im Grauitationsgleichgewicht etwa dadurch,daß sie I": ltln* iDIa+EI^+T/S +ÜIp+ . . . (5)
- wenn esum Stoffeaufder Erde geht - dieselbe
Im Augenblicksoll uns dieseGleichungnur dazu
Höhe überdemErdbodenhaben,so fällt die Trieb- dienen.die Dimensionenund Einheitender Bela-
kraft weg,die die Werte der Massenmound m"zl.t dungsmaße und dämit die Einheitender auf die ver-
änderntrachtet.Und wenn A@:0, also @o:@" schiedenen mengenartigen Größenn, Qom, S,P,, . .
ist. d.h. elektrischesGleichgewicht herrscht,so fällt wirkenden Triebkräftezu gewinnen. Man erhält so
die Triebkraft weg, die die Werte der LadungenQo Einheiten.
die in der TabelleI dargestellten
und Qs zu änderntrachtet.Wenn alle dieseTrieb-
kräfte Null sind, also alle die genanntenGleich- TabelleI
gewichtebestehen, bleibt alleindie chemischeSpan-
lntensiveGröße Einheit Bemerkungen
nung Äpr als Triebkraft übrig. Sie wirkt auf die : Beladungsmaß
Größen na und n" der Stoffe,und ihr Vorzeichen
legt fest,ob sich A in B oder B in A umzuwandeln chemisches J/mol: G G : , , G i b b s "
trachtet.Ist schließlichauchAp:9, so liegt neben Potentialp
den anderen Gleichgewichtenauch chemisches elektrisches JIC:V Q:,,Qoulomb"
Potential @
Gleichgewicht zwischenA und B vor : Die StoffeA
Gravitations- Ilke I lkg: nf 1"2
und B koexistierendann, ohneeinegerichteteUm- potential E
wandlungstendenzm zeigen,unabhängigdavon, ob absolute J/Cl=K Ql : ,,Clausius",
'"
der Umwandlungswiderstand klein odergroßist. Temperatur 7 Einheit der Entropie
(:,,thermisches
NebendenvollständigenGleichgewichten, in denen Potential")
alle Triebkräfte Null sind, gibt es natürlich auch Geschwindigkeitu J / H y : 6 7 5 Hy: ,,Huygens",
die dadurchzustandekommen, daß (: ,,Bewegungs- EinheitdesIm-
Gleichgewichte, pulses(kg m/s)
physi- potential")
von Null verschiedene, auf unterschiedliche
kalischeGrößenwirkendeTriebkräftesichin ihren
Wirkungengegenseitig aufheben.Wie der folgende
Aufsatz lFalk und Ruppel: ElektrischeVorgänge Von besonderem Interessefür uns ist natürlich das
und Reaktionen]in diesemHeft zeigt,gehörendie chemischePotentialp mit seinerEinheit Gibbs (G)'
,in elektrischenBatterien bestehendenGleichge- Für den Physikersind sowohldie Größe/uals auch
wichtedazu. ihre Einheit recht ungewohnt.Wenn er die Werte
chemischerSpannungen angibt,sotut er dasin ganz
Andere BeispielediesesTyps werden wir weiter andererWeise.Er benutzt dazu nicht nur andere
unten kennenlernen. Worte, sondernauchanderephysikalischeGrößen'

36
So drückt er z.B. die chemische Spannung zwischen tenden Zustand der Elektronen eines Metalls. In der
dem supraleitenden und nicht-supraleitenden Zu- Einheit G ausgedrückt, ergeben sich hierfür Werte
stand der Elektronen eines Metalls bei einer Tem- der Größenordnung
b Triebkräfte Diffe- peratur T, die kleiner ist als die kritische Tempera-
trre,normar- ! 100G:0,1 kG ,
Fe,sop.u (6)
b des chemischen tur Q, dadureh aus, daß er die ,,kritische Magnet.
I Fotentials @, des feldstärke" angibt, beiderdas Metall inden Normal- wobei kG:103 G die handlichereEinheit ,,Kilo-
üoluten Tempera- zustand übergeht. Da er nämlich diese chemische gibbs" bezeichnet. Die Angabe (6) wird für den
,n. Diese Größen Spannung mit Hilfe des Magnetfelds mißt, drückt Physiker etwas anschaulicher, wenn man statt der
fien des Hefts 3 er sie auch durch den Wert des Feldes aus, bei dem Einheit G oder kG die atomphysikalische Einheit
f6t wurde, eine be- die chemische Spannung gerade kompensiert wird.
eV eV
Das ist ähnlich, als würde man die Temperatur eines 1:96,49kG,
lrative Griffigkeit, l -
lkG:1,0364. l0-2:-
' C
0l
lldungsmaße sieht, Metallstabs durch den Druck angeben, den man
!3ic der Strom der anwenden muß, um den Stab aufeine vorgegebene wählt. Sie läßt sich mit Hilfe der Elementarmenee
Lra Größe,alsoder Länge nt bringen. Ebenso wie man dabei nur mit r:1,66. l0-24 mol und der Elementarladuns
viel Mühe und intellektueller übung eine einfache
tr oder elektrische e : 1 , 6 0 . 1 0 - 1 eC b i l d e n .W e g e ne l r : F : 9 6 4 g 1
fcrEntropiestromlr, und klare Vorstellung von der Temperatur eines Clmol : Faraday-Konstanteist eYlr : FV : 96 487
L Der allgemeinbe- Stoffs bekäme, so erhält man auch durch die An- CYlmol:96,49 kG. In der atomphysikalischen
ll"daß-in demPro- gabe der kritischen Werte des Magnetfelds nur mit Einheit (7) lautet die Angabe(6) also
tivlo:@-@JIs- Mühe eine klare Vorstellung von dem, um das es
tan Energieder La- hier geht, nämlich um die chemische Spannung -
.eV
le,normal l"..rpru ! l0-' (8)
zwischen dem supraleitenden und nicht-supralei- ;'
lcingilt

Tabelle2
(5)
Reaktion Lt-t: pt- p, KG
nur dazu
(: kJ/mol)
Einheitender Bela-
gsuora
deraufdiever- onmmal I
!", notmal- lle, suga = 10-3 0,1
n,Q,m,S,P,.,. Umwandlurigvon,,Normalelektronen" in,,Supraelek-
tronen" in einemsupraleitendenMetall bei T< [
. Man erhältso
HzO1r.,ig- HzOr"", * 2 , 8 .1 0 - 3 0,27
Einheiten. Erstarrung von unterkühltem Wasser bei T:263 K
lH2o flüssig PH2 o fest

(-10'C),P:lfa1.
HzOr"",- HzOrtu..r" lu2o rest
-
lu2o rtussig
6).1n-3 0,6
Verflüssigung von überhitztemEis bei T:298 K (25.C),
p-- lbar.
Co,"-un, + Ccraot'ir lc, oiamont
-
lc, oraphit 3 .r 0 - 2 ) q

G=,,Gibbs" Umwandlungvon Diamant in Graphit bei T:298 K


(25'C), p: I bar, normalerweise
gehemmt.
Q-.foulomb" €zn + 9cu 0,21 z0
Fe, zn- Pe, Cu
Übergangvon Elektronenvon Cu in Zn bei T:298 K
llls:nP1tz Ihat äeni,ufbau einerelektrisctt.rSp"r"mg t"I(*ätii
spannung") zwischenCti vnd Zn zur Folge, s. Aufsatz
Falk-Ruppell.
lO=,,Clausius",
H-lH.. pg- i ltu, 2,t\ 203
hhcit der Entropie
Umwandlungvon atomaremin molekularesWasserstoff-
g a s b e?i : 2 9 8 K , p : 1 b a r .
E : "Huygens", H2++O2 - H2O'u..i" Fw, * I Po'- &H2o,rrüssig 2,46 237
Eahcit desIm- Isotherm-isobar gefühiteKnallgasreaktion
bei T:298 K
pbcs (kg m/s) (25"C\,p--lbar.
Na++cl, - NaCl lJN"*jPcr,-lN"cr 3,99 384
Verbindungvon Na-Metall und Cl-Gas zu NaClr".,bei
T--298K, p: lbar.
ist natürlichdas p*e + HGrundzustand trlp
-f - 1,3,6 1 , 3, 1 0 3
EinheitGibbs (G).
F" Fg, crutrdzusrand
Einfangvon ElektronendeskinetischenEnergieNull durch
Größe u als auch Protonenund Bildung von H-Atomen im Grundzustand
Ucnn er die Werte ( T: oK, nf V<<7020 tlcm3).
er das in ganz n + p*e*ü Fo- ltp- !1.- Ft ry8'105 8 .107
Zerfall freier Neutronenin Protonen,Elektronenund
nicht nur andere
Antineutrinos.
Größen

J I
gleichung geschrieben: A - B. Dabei ist setzen,statt I
Wir weisen mit Nachdruck darauf hin, daß das
chemische Potential und damit natürlich auch die dno: -6ru, denn die Abnahme der Menge na ist i,: - a grad
chemische Spannung nicht die Dimension der gleich der Z'snahme von n" und umgekehrt.
Tatsächlich I
Energie hat, sondern die Dimension von Energie/
Wir denken uns nun alle von Äp verschiedenen Da nämlich 1
Menge. Das wird im normalen physikalischen
Triebkräfte LT, LE, L'@, La ausgeschaltet,d.h. auch schreibr
Sprachgebrauch gern vertuscht, indem man von der
Null gemacht: AT dadurch, daß beide Behälter
,,EnergiedesElektrons" oder ,,Energiedes Atoms", sowie die sie verbindende Leitung auf derselben
. - do" p
l":
allgemein der ,,Energie eines Teilchens" spricht, drl
Temperatur gehalten werden; Ärp dadurch, daß
dem ..Teilchen" aber eine Dimension und damit
alles in gleicher Höhe über dem Erdboden liegt; Das ist ersicl
eine Einheit verweigert, es vielmehr als ein Objekt
A@ dadurch, daß alles aus demselbenMetall ge- wie (11).
ansieht (und nicht, wie es korrekt wäre, als den
fertigt ist; Ao schließlich dadurch, daß wir nur
kleinsten, von Null verschiedenen ,,scharfen" Wert Bis hierher si
Stellen miteinander vergleichen, an denen die Ge-
der physikalischen Größe Menge, als die Elemen- des chemiscl
schwindigkeit u des Wassers denselben Wert hat. Wasserstrom
tarmenge). Tabelle 2 gibt einige typische Werte che-
Fließt dann Wasser von A nach B, d.h. läuft die
mischer Spannungen, die im Augenblick lediglich vertrauten ul
Reaktion d + B ab, so kann das nur daran liegen,
dazu dienen sollen, ein gewissesGefühl für deren griffs des Dr
daß po> 1tt, also die chemischeSpannung zwischen
Größenordnungen in bestimmten physikalischen halb schwere
dem Stoff A und dem Stoff B LIt: po- pu> 0 ist.
Phänomenbereichen zu vermitteln. Die Beispiele Potentials. C
Das Strömen des Wassers von A nach B ist also
sind willkürlich ausgewählt. Man beachte jedoch, deutlich, daß
gleichbedeutenddamit, daß eslängs der Leitung, die
daß die Stoffkombinationen auf den beiden Seiten (bei konstan
überall den gleichen Querschnitt habe, das Wasser
der jeweils angegebenenReaktionsgleichtngen nicht mende Funkt
infolgedessenüberall dieselbe Geschwindigkeit hat,
im chemischen Gleichgewicht stehen (sonst wäre ja
ein p-Gefälle von A nach B gibt. Für den Mengen-
Ap:0), daß sie also nie koexistieren.Das bedeutet
strom 1,, genauerfür die Mengenstromdichtej, er-
aber, daß unter den genannten Bedingungen,d.h.
wartet man also eine Beziehung der Form
der angegebenenTemperatur und dem Druck. eine
der beiden Seiten, in Tabelle 2 die linke, immer i,: - o, gradP (e)
instabil oder metastabil ist. Das muß so sein, denn
wenn eine Reaktion ablaufen soll, muß ja der dabei Der Faktor o, hat hierindie Bedeutung einerLeit-
verschwindendeStoffweniger stabil seinals der ent- fähigkeit.Das Minuszeichen in (9) drückt aus,daß
stehende. der Strom in Richtungfallenderp-Wertefließt.
Die Gl. (9) steht in enger Korrespondenzzum
Ahmschen Gesetzin der Form, die es in der Max-
weIIschenTheor ie hat'.
5. Stofftransport als Reaktion
- -oegrad@. (10)
iq:oe7
Hierin bezeichnetjp die elektrische,also die
Wir wollennun einenVorgangbetrachten, der ge- Leitfähigkeit.
Q-stromdichte und oe dieelektrische
wöhnlichals typischphysikalischangesehen wird, Abb. I Bei koc
5': - gradä ist die elektrischeFeldstärke. Gl. (10) eines Stoffs eifl
nämlich den Transport einesStoffsvon einemOrt läßt sich bekanntlichauch so ausdrücken,daß der
zum anderen.Dabeiwird sichzeigen,daß es nicht elektrischeStrom1n in Richtungfallender@-Werte
nur möglichist, diesenVorgangals Reaktionauf- fließt und der elektrischen SpannungA@ propor- Wir denkenr
zufassen,sonderndaß dieseSichtunter Umständen tionalist.Will mandie Korrespondenz zwischen (9) strömenden
sogarein größeresMaß an Verständnisvermittelt und (10) so eng machen, daß sie Wort für Wort wir den Wer
dastut.
als der kinematischeBewegungsbegriff hoch oder d
zutrifft, will man also auch den Widerstand der
Die unsvertrautesteForm desTransportsvon Was- Wasserleitung mit demWiderstanddesDrahtsver- das Wasser
Sieführt von einemBe-
ser ist die Wasserleitung. gleichen, der denelektrischen Stromführt, so muß also als Gas
hälter A, etwa einem Vorratsbehälter,zu einem man sich die Wasserleitunggleichmäßigmit einem davon nichl
anderen Behälter B, etwa ein Abwasserbehälter Hindernis,etwamit Sand,ausgefüllt denken. werden, da
oder eineSickergrube. Das Wasserim BehälterA Werte die pl
nennenwir kurz und verallgemeinernd den ,,Stoff Auf dem BodengewohnterBegriffe,wozu dasche- ben. Von rf
A", dasWasserim BehälterB den ,,StoffB"' Die mische Potentialp sichernicht gehört,würde man Denken wir
MengedesStofls A wird mit no, die desStoffsB für den von A nach B fließendenWasserstrom bindende Rr
mit nu bezeichnet.Der TransportdesWassersvon zweifellosdie DruckdifferenzzwischenA und'Bver- stopft, da8
A nach B erscheintals Reaktion: Der Stoff A antwortlichmachenund dementsprechend die Men- also die Lcit
wandelt sich um in den Stoff B, als Reaktions- genstromdichtej, dem Druckgefälleproportional gewohnheiß

38
| - B. Dabei ist setzen, statt (9) also schreiben strömt, sondern daß es von A nach B diffundiert.
bc der Mengeno ist jn: -o gradp . ( 11 ) Die Gl. (9) bleibt auch in diesem Falle gültig, und
dumgekehrt. dasselbegilt auch für (11)bzw. (12),wenn man darin
Tatsächlich besagendie Gl. (9) und (11) dasselbe. unter p den Partialdruck des Gasesversteht. Nur ist
m Ap verschiedenen Da nämlich preine Funktion von p ist, läßt sich (9)
es in der Physik üblich, die Diffusion anders zu
d.h.
Ir ausgeschaltet, auch schreiben
beschreiben, nämlich durch das Flcft sche Gesetz
; daß beide Behälter
du
.citung auf derselben Jr:
- On- gtaop. (12) i":-Dgradfi, ( 1 3)
r: Arp dadurch,daß sp
dcm Erdbodenliegt; worin fi:NlV die Mengendichte (Konzentration)
Das ist ersichtlich eine Beziehung derselben Gestalt
hselben Metall ge- ist und D die sogenannte Diffusionskonstante. Da
wie (11).
ülrch. daß wir nur bei konstanter Temperatur der Druck p des Gases
Bis hierher sieht esalso aus, als wäre die Verwenduns monotof mit der Konzentration ä zunimmt, gilt, da
:o. an denendie Ge-
des chemischenPotentials p zur Beschreibungdei auch,umonoton mit p zunimmt, dasselbevon l. Bei
r dcoselbenWert hat.
Wasserstroms nichts weiter als das Ersetzen des konstanterTemperatur ist g also auch eine monoton
xh B. d.h. läuft die
vertrauten und daher eigentlich vorteilhafteren Be- zunehmende Funktion von ä, so daß sich (9) auch
rdesnur daranliegen,
griffs des Drucks durch den unvertrauten und des- schreiben läßt
bSpannung zwischen
halb schwererhandhabbaren Begriff des chemischen
I Arr! ln - pu> 0 ist. du
E A nachB ist also
Potentidls. Gleichzeitig machen die überlegungen
in: - o,fieradfi (r4)
deutlich, daß das chemischePotential p eines Stoffs
rEngsder Leitung,die
(bei konstanter Temperatur) eine monoton zuneh- Da die AbleitungdpldfihierbeikonstanterTempe-
in habe,dasWasser
mende Funktion des Drucks p ist (Abb. 1). ratur T gemeint,also eine partielle Ableitung ist,
tCschwindigkeithat,
liefertder Vergleichvon (13)und (14)für den Zu-
fr- Für den Mengen-
sammenhangzwischender Leitfähigkeit o, und
;:nstromdichtei^ er-
DiffusionskonstanteD die Beziehuns
;der Form
ö fil
(9) o: o-' tt(T' (15)

bd€utung einerLeit- Daß die Verwendungdes chemischenPotentialsp
- (9) drückt aus,daß für die Beschreibung desStrömungsvorgangs einen
bp-Werte fließt. Vorteil bietet,tritt nun schonetwasdeutlicherher-
Korrespondenzzum vor: Benutztmanzst Beschreibung desStofftrans-
r, die es in der Max- ports, genauerdes Transportsder Größe n von A
nachB, daschemische Potentialpr,so erreichtman
eineVereinheitlichung derBeschreibung, diesowohl
(10) Strömungsvorgänge inkompressiblerund kompres-
siblerMedienals auchDiffusionsvorgänge umfaßt.
*ttrische, also die
ürische Leitfähigkeit. Es gibt aber sogarBedingungen, bei denenzur Be-
Gl. (10) Abb. I Bei konstanterTemperaturist das chemischepotential p schreibungdesTransports,ja fiir seinganzesphysi-
b Feldstärke. einesStoffseinemonotonzunehmende FunktiondesDrucksr.
o eusdrücken,daß der kalischesVerständnis,die Verwendungdes che-
üg fallender@-Werte mischenPotentialsunumgänglichist und bei denen
lpnnung Ä@ propor- Wir denkenunsnun unserBeispieldesvon A nachB ein Ausweichenauf den Druck oder die Konzen-
rpondenzzwischen(9) strömendenWassersinsofern etwas erweitert,als tration nur, Verwirrung stiftet. Um diesenFall zu
r8 sie Wort für Wort wir denWert der überallkonstantenTemoeraturso erläutern, bringen wir an unserem Beispiel des
r &n Widerstandder hochoderdenWert desDrucksso tief wählen,daß Wassertransports von A nachB eineweiteregering-
ntand desDrahtsver- das Wassernicht flüssig ist, sondernals Dampf, fügige Anderung an. Wir denken uns in das als
I Strom führt, so muß also als Gas vorliegt.UnsereÜberlegungenwerden StrömungshindernisdienendeFüllsel im Verbin-
glcichmäßigmit einem davonnichtberührt,ja siekönnengarnichtberührt dungsrohreine hydroskopischeSubstanzfest und
llEliillt denken. werden,da sie unabhängigsind davon, welche unbeweglicheingelagertund zwar so, daß die Kon-
Werte die physikalischenGrößen im einzelnenha- zentrationdieserhydroskopischen SubstanznachB
lqrifte. wozu dasche- ben. Von A nach B strömt dann also ein Gas. hin zunimmt und im BehälterB, den wir uns auch
ü gehört,würdeman Denken wir uns überdiesnoch das A und B ver- damit angefülltdenken,ihren Maximalwerthat. In
:Scnden Wasserstrom bindendeRohr so dicht mit Hindernissen vollge- dieser Anordnung strömt bzw. diffundiert nun
tzrischenAund,Bver- stopft, daß der Strömungswiderstand sehr groß, Wasser weiterhin von A nach B, solange nur
tntsprechenddieMen- also die Leitfähigkeitsehrklein wird, sprechenwir ps,o,t) l\t,o," ist. Das abergarantiertdie hygro-
ifurlätle proportional gewohnheitsmäßig nicht mehr davon,daß das Gas skopischeSubstairz,selbstwenn sar kein Druck-

39
Stofftransport
Da die Größen f und p, anders als p, vertraut und
sef,ällevorhandenist, ja sogar,wenn ein nicht zu MengenstromI
im allgemeinen leicht meßbar sind, erhebt sich die
starkesDruckgeftillein umgekehrterRichtungvor-
Frage, wie denn das chemische Potential p eines I^: MIn.
handenist. Daß sieWasseran sichbindet' bedeutet
Stofß von h oder p abhängt. Allgemein läßt sich das
nämlich, daß sie den p-Wert des Wassersklein Hierin ist M:
nicht beantworten, wohl aber in zwei Grenzfällen,
machtund zwarum sokleiner,je größerihre eigene transports,odt
nämlich dem des inkompressiblen und dem des gas-
Konzentrationist. DasWasserdiffundiertalsoauch ,,Molekularma
förmigen bzw. verdünnt gelösten Stoffs [2], [3]:
ietzt von A nach B, obgleichbei stationärerStrö- etwasirreführe
mung seineKonzentrationi"ro von A nach B zu- (r7) sich bei M ut
nimmt (wenn auch wenigerals die I''onzentratlon tt(p):tt(p)+1O-p.l währendM in'
der hygroskopischen Substanz).DasWasserdiffun- heit kg/mol ist
entgegen' Stoffe(il : const')beiT: const',
für inkompressible
diert also seinemKonzentrationsgefälle u : const. Setztman (19)
Dennoch handelt der diffundierende Stoff so wie er
immer handelt, wenn von den Triebkräften allein I E : Q t +M q l )
die chemischeSpannungÄp wirksam ist: Er folgt tt(p): tt(pJ+Rr h (4] , :yI,* tDIg
demGeflälleseineschemischen Potentialstrr'Nur ist
(18)
der Wert von pl nicht allein durch die Konzentra- Formal siehtd
tion ä desdiffundierendenStoffsbestimmt'sondern 1t(fr):1t(frt+otr.
(#J keine Gravita
auch,und hier vor allem, durch die sich ändernde Gravitationst
UmgebunglängsdesVerbindungsrohrs'Nur wenn für GasebeiT : const.,r,: const. dessendas clx
längsdesDiffusionswegsdie chemischeUmgebung Mit (1S)nimmt z.B. der Zusammenhang (15)zwi- y: p+ ME ea
allein durch Afi bestimmt'
dieselbebleibt, wird A,r"r schender DiffusionskonstanteD und der Leitfähig- Stoff i dascho
keit o, die Form an: D:o,RTffi, d'h' die sonst l i : t r t i *M i g ,
Werfenwir schließlichnocheinenBlick auf den Zu- gern kinetisch begründeteAussage,daß die Dif-
ja Wir nennen7
stand chemischen Gleichgewichts,in dem. iusionskonstanteD proportional Tlh ist' Analog
LIt: l.te,- ps:0 ist' Da wir die von Apl verschle- Stoffs i. Die I
zur Darstellung der elektrischen Leitftihigkeit
denenTriebkräfte ohnehin als Null vorausgesetzt nämlichJ/mo
on:öbn als Produkt von Ladungsdichte Q:QlV
haben, wirken, wenn auch Ap:Q und damit tation ausder
uid tieieglichkiet bq läßt sich auch die Leitfähig-
gradp:0' alsop(r):const' ist, gar keineTrieb- keit o, in der FormichreiberTon:hb,' Darin,be,'
schreibbarke
fräfte mehrauf den Stoff' Es findet somit auchkein deutet'b, eineDiffusionsbeweglichkeit'Man erhält folgendeeinfa
Transportmehr statt,daschemische Potential,uhat So wie die ch
soD: b,RT.
nicht nur in A und B denselben Wert, sondernlängs die Größen w
der ganzenvon A nach B führendenVerbindung' dank der Ko1
Es iit nützlich, sich diesen Zustand des Gleich- scheSpannu
gewichtsklar vor Augen zu halten: Im Fall des tierendeder t
6. Stofftransport im Gravitationsfeld
iüssigenWassershat der Druck p überalldenselben Massela wirt
Wert (die n-Dichte,d.h. die Konzentrattondes dar. Sindvon
flüssigenWassersist ohnehinnicht veränderlich,da
Bei den bisherigenÜberlegungenhaben wir stets Arpvon Null
Wassärnahezuinkompressibelist); im Fall desdif- voraussesetzt,daß von den Triebkräften nur die transportnid
fundierendenWasserdampfs."hat, wenn im Innern ist, demGelälleg
chemislheSpannungAp von Null verschieden
des Rohrs chemischeHomogenität herrscht, die tials7. Im gn
alle übrigen dagegenNull sein sollten' Wir gehen
Konzentration äs,o überall denselbenWert; tst
Substanzeingebaut'so nun einenSchrittweiterund lassenzu,daßaußerA p ist demgemä
dagegendie hydroskopische
auch die ,,Gravitationsspannung"Ap von Null Fall ein,daß
niÄÄt im Gieichgewichtdie Konzentration fi11,o Werte annehmenkann' Physikalisch und einande
verschiedene
von A nachB hin zu. UnsereBetrachtungenliefern
bedeutetdas lediglich, daß die beiden Geftiße A Um die Wü
folgendewichtigeallgemeineRegel:
und B in Abb. 2 sowie das sie verbindendeRohr strieren, ber
Ein Stofftransport,bei dem von den Trieb- nicht mehr in gleicherHöhe überdemErdbodenzu Transport ffi
kräften LIt, Lrp,L@, LT, Lü' . ' ' nur AP liegenbrauchen,siekönnenvonjetztabunterschied- serenBehälü
von Null verschiedenist, folgt stets dem licheHöhen zobzw.zu,allgemein z,haben'
derselbenHi
Gefälle seineschemischenPotentials,4. Ist langeA und
das GefälleNull, d.h. hat p überall den- ( 1 6 ) Um diesenFall in unsereBetrachtungeneinzube-
selben Horil
selbenWert, so findet kein Transport statt, ziehen,berufenwir uns auf den physikalischenEr-
daß die Größe Masse rn an Transportsü
es liegt chemischesGleichgewichtvor' Der fahrungstatbestand,
physikalischenSystemenniemalsallein vorkommt, schen belHl
Wert ,r.rist durch die Konzentration i des
Stoffs sowie durch die jeweiligechemische *ona".n stetsan die Größe Mengen gekoppeltist' lte,: tts: F(l
Wir könnendasauchso ausdrücken,daßbei einem auch die gn
Umgebungbestimmt.

40
aders als p, vertraut und Stofftransport der Massenstrom1- stets an den
üar sind, erhebtsich die Mengenstrom1, gekoppeltist gemäß
:nbche Potential p eines I^:MI,. (19)
3t- Allgemeinläßt sichdas
leber in zweiGrenzlällen, Hierin ist M : mln, dieMassepro MengedesStoff-
nssiblen und demdesgas- transports,oder wie man herkömmlichsagt,seine
,,Molekularmasse". Die letzteBezeichnungist leider
;plisten Stoffs[2], [3]:
etwasirreführend,da sieleichtsuggeriert,
eshandele
(r7) sich bei M um eine Größe mit der Einheit kg,
währendM in Wirklichkeit eineGrößemit der Ein-
t(i: const.)bei I: const., heit kg/mol ist.
Setztman (19)in Gl. (5)ein,so ergibtsich

I E : @ + M A ) I ^ + i D I a + T I s + a I p +. . .
(20)
) :ylnt@Io+TIs+ulp+...
( 1 8) Abb. 2 Zum Begriff des gravitochemischen Potentials
Formal sieht diese Gleichung so aus, als gäbe es gar
) keine Gravitation (d.h. als wäre ?:0), denn der beliebigenPunktenNull. LiegenA und B dagegen
t-Gonst. Gravitationsterm rpl^ ist verschwunden und statt- auf verschiedenerHöhe, so findet kein Transport
dessendas chemische Potential p durch die Größe statt, wenn die gravitochemische Spannung
lZrsammenhang(15)zwi y : t1+ M E ersetzt worden, allgemein also für einen Ly : yo- yt: 0, wennalso
bte D und der f-eitfahig- Stoff i das chemischePotential p, durch
)-o. RT i, d.h. die sonst l"Id- Ps: - M (Er,- Q"), oder kurz
Ti: lti* M iQ . (2t)
: A'ßsage,daß die Dif-
Wir nenneny, dasgrauitochemische Lp: -MLE. (23)
lntional Tlfi ist. Analog Potential des
rltrrischen Leitlähigkeit Stoffs i. Die Größe y hat dieselbeEinheit wie ,a,
-- Diese Gleichung drückt aus, was die Aussage
I f-adungsdichte Q QIY nämlichJ/mol : G. Die Eliminierbarkeitder Gravi-
tationausder Energiestromgleichung,
,,chemische.SpannungA,u und Gravitationsspan-
I sidr auch die Leitfähig- d.h. dieUm- nung AE halten sich die Waage" mathematisch
tco o":fiä,. Darin be- schreibbarkeitvon (5) in die Gestalt (20), beweist
bedeutet.Im Gravitationsfeldder Erde hat (23)die
brcglichkeit. Man erhält folgendeeinfacheRegel:
Gestalt
So wie die chemische SpannungAp, die auf
die Größen wirkendeTriebkraft mißt, stellt, pt- ps: -Mg(zo-zt) mit g:9,81m/s2. Q4)
dank der Kopplung(19),die gravitochemi-
scheSpannung Ay: Lp+ M LE die Resul- Diese Gleichung erlaubt es, die Werte von che-
hsitrtionsfeld tierendeder auf die Größen Menge n und mischen SpannungenAp anzugebenwie sie im
Massern wirkendenTriebkräfteAp und AE Gravitationsfeldder Erde bei gravitochemischem
(22) Gleichgewichtauftreten.So hat ruhenderWasser-
dar. Sindvon allenTriebkräftennur Ä rrund
il4ungen habenwir stets Ag von Null verschieden, so folgt ein Stoff- stoff (M:2 glmol:2. 10-3 kg/mol)bei überall
b Triebkräftennur die transport nicht seinemil-Gefälle, sondern gleicherTemperaturzwischenStellen,derenHöhe
I ron Null verschiedenist, demGeftilleseinesgravitochemischen Po'ten- sichum 1 m unterscheidet,die chemischeSpannung
I seinsollten.Wir gehen tials y. Im gravitochemischenGleichgewicht Lltu,: L,96'l0-2 G:0,02 G. Für einenStoffmit
H bssenzu,daßaußerA,u ist demgemäß Al:0. Das schließtauchden einemum denFaktor50größeren Wertvon M,also
etwa Eisen,hat die chemischeSpannungzwischen
lrnnung" AE von Null Fall ein,daßAp und AE ungleichNull sind
ürcn kann. Physikalisch und einanderentgegenwirken. Stellen mit 1 m Höhenunterschiedden Wert
öß die beiden Geftiße A Ap: t C. Interessant an diesenWertenist noch,
dr sie verbindendeRohr Um die Wirksamkeit der Regel (22) zu demon- daß sieunabhängigsind davon,ob der Stoff fest,
übc überdemErdbodenzu strieren, betrachtenwir den Fall des zu keinem flüssigodergasfcirmigvorliegt.Die rechteSeitevon
ln Yonjetzt abunterschied- Transport führendenGleichgewichtszwischenun- (24)hängtnämlichwedervom Wert derTemperatur
serenBehälternA und B, die jetzt nicht mehr auf noch vom Wert desDrucks ab, alsohängt auchdie
ftrmein:, haben.
derselbenHöhe zu liegenbrauchen(Abb. 2). So- linke Seitenicht davon ab. Wichtig ist allerdings
tc Betrachtungeneinzube- langeA und B sowieihr Verbindungsrohraufder- dabei die Bedingung,daß in jeder Höhe z dieselbe
dden physikalischen Er- selbenHorizontale (LE:O) liegen, findet kein Temperaturherrscht. Der UnterschiedAp der
I die Größe Masse nr an Transportstatt,wenndie chemischeSpannungzwi- p-WerteeinesStoffsin verschiedenen Höhenz, also
I aiemalsallein vorkommt, schen beliebigen Punkten Null ist, wenn also die z-Abhängigkeitvon p kommt natürlichzustande
!i8c Mengen gekoppeltist. pe.:ps:p(r). Wegen(21) und Äp:O ist dann durch die AnderungdesDrucks p mit der Höhe z.
rusdrücken.daßbeieinem auch die gravitochemischeSpannungÄ7 zwischen Der Unterschiedist aberunabhängigdavon,ob der

41
machen,daß unt
Druck insgesamt große oder kleine Werte hat. Es ist unmittelbar einleuchtend, daß sich die vor-
Reaktion aufgefa
Kennt man also die Abhängigkeit des Drucks von stehendenÜberlegungen wörtlich aufden Fall über-
Stücke A und B
der Höhe z, d.h. p(z), so läßt sich aus (24) aus- tragen lassen, daß statt LE die elektrische Span-
sichder Strömun
rechnen, wie p von p abhängt. Im Prinzip läßt sich nung A@ von Null verschiedenund damit als zusätz-
beschreibenläßt.
so die p-Abhängigkeit des chemischen Potentials p liche Triebkraft wirksam ist. Da auch die Ladung Q
wählt, daß sie r
eines Stoffes bestimmen, wenn man mißt, wie sich stets an die Menge n gekoppelt ist, läßt sich in
enthalten;so win
der Druck p des im Gravitationsfeld der Erde fuhen- völliger Analogie zur gravitochemischen Spannung
A nach B strönre
den Stoffs mit der Höhe z ändert. eine elektrochemische Spannung einfiihren, die die
bar in der Ande
resultierende Wirkung von chemischer Spannung
Weiß man umgekehrt, wie das chemischePotential p und elektrischer Spannung zusammenfaßt. Wegen
sichtbar.Der ,J
eines Stoffs von p abhängt, so liefert (24) die Mög- ihrer großen praktischen Bedeutung ist dieser Größe ,,StoffB" zunäd
lichkeit, die z-Abhängigkeit des Drucks, also p(z) schwindigkeitu,g
der ganze folgende Aufsatz gewidmet.
dieses Stoffs im gravitochemischen Gleichgewicht Wert hat. Es ist lr
zu berechnen. Setzt man zum Beispiel den trt-p-Zu- Druck der Flüssig
sammenhang (17) eines inkompressiblen Stoffs in größerenWert a
(24) ein und nennt man zB einfach z, so erhält man Physikbuchzu lu
die bekannte Beziehung 7. Bernoulli-Gleichung; die reibungsfreie StellenAundB
Bewegung als Reaktionsgleichgewicht denendie Steight
p(z): pt- Mhg(z - z): p^- Qs@- z^) . (25)
Druck anzeigt(ir
Hierin ist p : Mh die Massendichte des Stoffs' Setzt Schließlichwoller
man andererseitsden für ein Gas charakteristischen Bisherhabenwir stetsvorausgesetzt, daßdie Trieb- daß die Flüssigk
kraft Au, die Differenzder Geschwindigkeiten' Null rajjx T^:TB:T
Zusammenhang (18) zwischen p und p in (24) ein, so
resultiert ist. Einmal haben wir das durch den Einbau von reichen,daß das
Hindernissenerreicht, die die Strömungzäh und ralur T gehalteo
. Mglz-zo))
*p f
ptzt--pe. (26) reibend machen, somit Beschleunigungen u;tter- werteder Strömu
t- RT J drückenund so Au:0 bewirken.Zum anderen Wärmeleitung(g
Das ist die als (isotherme)barometrischeHöhen- habenwir Gleichgewichte betrachtet,bei denengar Flüssigkeit daffi
formel bekannteBeziehungzwischendem Druck p keine Bewegungauftritt, die Geschwindigkeitalso Gleichgewicht(Ä
und der Höhe z für ein im homogenenGravitations- überall denselbenWert Null hat. Wir wollen nun Flüssigkeithernc
feld der Erde ruhendesGas, das überall dieselbe Ä u # 0 zulassen, so daßim Strömungsverlauf unter-
Die Strömung,al
TemperaturT hat. Natürlich hätteman,wie gesagt, schiedlicheWerte der Geschwindigkeitauftreten. nichts anderesal
auch umgekehrtaus den Gln. (25) und (26),wenn Das bedeutet,daß die Strömungbeschleunigtoder einemZustandgl
diese etwa durch Messungenoder andere Über- verzögertwird. nämlichder Werl
Iegungengewonnenworden wären, mit Hilfe von Als einfachenVorgang dieser Art betrachtenwir demselbenWert
(24\dieGln. (17)und (18)herleitenkönnen. eine Flüssigkeit,die in einem Rohr strömt, das aberanderenWc
Da die Beziehung(18) auch für einen verdünnt streckenweiseeinen verengten Querschnitt hat größerenWert h
gelöstenodersuspendierten Stoff gilt, folgt auchfür (Abb. 3). Die ,,Flüssigkeit"kann übrigensauch, Ao:0r-us*0,
diesenFall die Gl. (26),wobeip nun allerdingsden ohnedaß die meistenunsererÜberlegungendavon lunl< lu"l.wie r
PartialdruckdesgelöstenStoffsbezeichnet. Da man betroffenwerden,ein Gas sein'Wir sprechentrotz- Triebkraft Äp:
gewohntist, in diesemFall die Konzentrationfi des dem von einer Flüssigkeit,da wir so an gewohnte Druck bei A grö8
Stoffs zu benutzen,deren Zusammenhangmit p Vorstellungenanknüpfenkönnen.Um deutlich zu daßauchpo>6,
durchdie Gasgleichung p : ä RT gegeben ist, nimmt nicht nur von dE
(26)die Gestaltan hängt, sondernn
digkeit,ist die Fr
I Mgtz-z)) trivial. Wir köru
n t z t - n" ^' e x p (27)
t- RT j geht,nochetwas
des chemischenI
In derPhysikwird dieseBeziehungalsdieGleichung
bezeichnet. dernseinerGesc
desSedimentationsgleichgewichts
ten von Tempc
Wie stehtesnun mit denStofftransportenim Gravi- wennja, wie? U
tationsfeld?Nach der Regel (22) ist die Antwort machen,gebenr
klar: Wirken von allen Triebkräftennur die che- Es ist
mische Spannungund die Gravitationsspannung
auf den Stoff, so folgt der Stoff dem Gefälleseines p ( l u l ) :p ( u : 0 )
gravitochemischen Potentials7, d.h. der Größe
Abb. 3 Strömungin einemverengtönRohr
bei T: const.
- grady.

42
f, daß sich die vor- machen,daß und wie der Strömungsvorgangals Dabei ist M die Massepro Menge, also M --mfn.
Reaktion aufgefaßtwerdenkann, haben wir zwei Mit zunehmendemBetrag der Geschwindigkeit
lüauf denFall über-
! ebktrische Span- Stücke A und B gekennzelchnet, mit deren Hilfe einesStoffsnimmt (beikonstantenWertenvon Tem-
fddamitals zusätz- sichder Strömungsvorgang alsdie ReaktionA + B peratur und Druck) der Wert seineschemischen
brnch die Ladung Q beschreibenläßt. Die StückeA und B sind so ge- Potentialsalsoab,und zwargeradeum diekinetische
rü ist, läßt sich in wählt, daß sie dieselbe Menge der Flüssigkeit Energiepro Menge.Auf denBeweisvon (27)werden
enthalten;so wird die Beschleunigung, die die von wir, wie gesagt,späterzurückkommen.Zunächst
Fischen Spannung A nach B strömendeFlüssigkeiterfährt, unmittel-
f einführen,die die folgt aus (27) sowieder uns bekanntenRegel,daß
Fischer Spannung bar in der Anderung von Länge und Querschnitt der Wert von ,ubei konstanterTemperaturgleich-
bnmenfaßt. Wegen sichtbar. Der ,,Stoff A" unterscheidetsich vom sinnigmonotonvom Druck abhängt,für die Trieb-
lng ist dieserGröße ,,Stoff B" zunächsteinmal dadurch. daß die Ge- kraft L,p: po-ln>0. Die beidenTriebkräfteAp
lilmet. schwindigkeitu,genauerihr BetragIuI einenanderen und Ao sind also von Null verschieden,während
Wert hat. Es ist luol< luul.Außerdemhat auchder alle anderenTriebkräfte (wie AT, AE) Null sind.
Druck der Flüssigkeitbei A einenanderenund zwar
Wie sieht nun die Resultierende der beidenTrieb-
größerenWert als bei B. Das zeigt die in jedem
kräfte Ap und Au aus?Um dieseFrage zu beant-
Physikbuchzu findendeAnordnung,bei der an den
worten, erinnern wir uns der Kopplung zwischen
lrcibrmgsfreie StellenA und B senkrechtRohreaufgesetztsind,in
Massenstroml.undMengenstromlnim 6. Abschnitt
fl|:irügewicht denendie Steighöheder Flüssigkeitunmittelbarden
und fragen: Gibt es analogztt (19)eine Kopplung
Druck anzeigt (in Abb. 3 gestricheltangedeutet).
zwischenImpulsstrom/p und MengenstromIn bei
Schließlichwollenwir die Anordnungsoeinrichten,
daß die Trieb- unsererFlüssigkeit?Man erwarteteineRelationder
daß die Flüssigkeitbei A und B dieselbeTempe-
ten, Null Form
ratur ?i:?B:T haL Das läßt sich dadurcher-
den Einbau von reichen,daß das Rohr von außenauf der Tempe- I p:p In (28)
Snrömungzäh und ratur ? gehaltenwird und die Geschwindigkeits- Darin ist p der Impuls pro Menge (und nicht der
U_nter- werteder Strömungso eingerichtetwerden,daßdie Impuls!). Obwohl nicht jeder Impulsstromeine
. Zum anderen Wärmeleitung (genauerdie Entropieleitung)der DarstellungderForm (28)zuläßt - dennnichtjeder
, bei denen gar Flüssigkeit dafür sorgt, daß stets thermisches Impulsstromberuhtauf strömenderMaterie [4] -,
it also Gleichgewicht(AT:0) zwischenRohrwandund trifft in unseremFall (28) zu mit p :Ma, also
hr. Wir wollen nun Flüssigkeitherrscht.
unter- Impuls pro Menge
auftreten. Die Strömung,alsodie ReaktionA r B, ist somit
: (Massepro Menge).Geschwindigkeit
.
nichts anderesals der ÜbergangeinesStoffs von
beschleunigtoder
einemZustandgegebener Werteder GrößenT, pl,o, Damit folgt aus (28)
nämlichder WerteTt,l.re,oo,in einenZustandmit (2e)
Art betrachtenwir o I r : 7 Y 1 u1z, .
demselben Wert von T (dennest ist TB:TA:T),
Rohr strömt, das aber anderenWerten von p" und os. Daß o" einen Setztman dasin die Energiestromgleichung (5) ein,
Querschnitt hat größerenWert hat als uo und somit die Triebkraft so lautet diese(wennwir außerdem1o:0 setzen,
bnn übrigensauch, Ao: ue-t)s*O, wissenwir sicher,denn es ist weil unsereFlüssigkeitelektrischneutralist)
ngen davon
lool.lr"i. Wie aber stehtes mit dem Wert der I":11t+Mu2)1,+TIs. (30)
Wir sprechentrotz- Triebkraft Lp:po-lt ? Die Tatsache,daß der
rir so an gewohnte Druck bei A größeristils bei B, läßt zwarvermuten,
Wie im 6. Abschnitt der ,,Gravitationstermo' EI-
Um deutlichzu daßauchpo > ,u", aberdadamit zu rechnenist,daßp
dadurch Berücksichtigungfand, daß p durch
nicht nur von der Temperaturund dem Druck ab-
y:1t,+Mtp ersetztwurde, so wird jetzt der ,,Be-
hängt, sondernaußerdemauch von der Geschwin-
wegungs-oder kinetischeTerm" olp dadurch be-
digkeit, ist die Fragenach dem Wert von Ap nicht rücksichtigt,daß p durchtrtlMu2 ersetztwird. So
trivial. Wir können das Problem, um das es hier wie wir y das gravitochemische Potentialnannten,
geht,nochetwasklarer formulieren:Wird derWert könnenwir p+ Mu2 das,,kinetochemische" Poten-
des chemischenPotentialseinesStoffs durch An- tial nennen.Wichtig für uns ist indessennur, daß
dernseinerGeschwindigkeit beifestgehaltenenWer- dieserAusdruckanalogeRegelnbefolgtwiep undy.
ten von Temperatur und Druck beeinflußt,und So wie Ay die Resultierendeder Triebkräfte Ap
wennja, wie? Um die Diskussiondurchsichtigzu und AE war,ist nun
machen,gebenwir die Antwort vor ihrem Beweis:
Es ist
L,l1t+Mu2l
p(lr,l):pq
( r-,y: r ' : Resultierende
der TriebkräfteAp und Au (31)
(27)
bei 7:const., p:const. :,,kinetochemische"Spannung.

43
Nach (30)id
Es ist zu beachten,daß in dieserBeziehungprselbst lautet Gl. (34)für eineinkompressibleFlüssigkeit
noch von u abhängt und zwar gemäß Gl. (27). p " l {i! I _l?l
wir das,so nimmt (31)die Gestalt f o ^ 1 [ - (35)
Berücksichtigen
l:Tfis.,'."',(AB)'
I r^ +i ri I l-lL p"+l u2s \1,/z \I./l
atl
Diese Diffe{
f M^l Für den Fall, daß keine Entropie erzeugtwird, die kinetischeni
A l l ( T ,p , r t : 0 \ + 7 u ' I denn die bel
-r (32) Strömungalso ideal reibungsfreiist, reduziertsich
(35) auf die als Bernoulli-GleichungbekannteBe- nur in der kt
: kinetochemische Spannung .
ziehung
Um von der kinetochemischen Spannungeineetwas Itz:14-M4
anschaulichereVprstellung zu bekommen,bilden : 0)'
po+luto: pu+lufl, (s",,"'r, (36) I

wir mit Gl. (30)einmaldenEnergiestrom1" (A), der Läßt man I


einenQuerschnittdesRohresan der StelleA durch- Da die rechteSeitevon (3a)die (mit fi multiplizierte) hauptete
GL
setzt,und den EnergiestromI" (B), der einenQuer- resultierende Triebkraft ist, bedeutetReibungsfrei-
schnittbeiB durchsetzt.DaI, für beideQuerschnitte heit also Verschwindender Triebkraft und damit .
denselben Wert hat, erhältman flir die Differenz kinetochemisches Gleichgewicht' Eine stationärerei- 1
bungsfreieStrömung stellt also ein Gleichgewicht 8. Ausblid
rE(A)-/E (B) dar, bei dem sich Apr und Äu geradedie Waage
f M l halten.Tatsächlichkann manim Fall der Reibungs-
:l tt\, pn, o :0) - p(, p*, u: 0) +; (u2o-u'zr1
lt, freiheitdemStrom/, und mit ihm auchdenanderen Mit den
t z J StrömenbeliebigeWerteerteilen,ja sogardie Rich- schnitte ist
+r.us(A)-/s(B)]. (33) tung umkehren.Die UmkehrbarkeitdesStromsist Reaktion
ja gerudezu das Kennzeichender Reibungsfreiheit. angefaßt.
DieserAusdruckgibt denEnergiestroman, der von Die Strömesinddannnicht die Folgeeinerstationär die Frage
der Flüssigkeitzwischenden Stellen A und B an wirkendenTriebkraft, sonderndie Folge einesein- auf sowie
die T konstant haltende Umgebung abgegeben maligenAnstoßes.Die physikalischenErscheinun- Nach allem
wird. Somitist gen,die wir traditionellalsdie ,,reinsten"Vorgänge des
zu betrachtengewohntsind, nämlich die reibungs- gemäß It
l- M"]
Ll p[,p,u:0)*;u'I freien Bewegungen, sind im Licht der allgemeinen bedeutet,
t ' - 2 I
Dynamik also gar keine Vorgänge, sondernZu-
/ s ( B )-/s(A) stdnde.EssindZustände, in denenderTriebkraft Ao
: ' _- _ _ - | - Lfp+M
durch andere Triebkräftewie A FoLT, .. . dieWaage
gehaltenwird. Reibungsfreie Bewegungen sinddaher
Energiestroffirr,,,r
zwischenA und B abgegebener kinetochemische Gleichgewichte.
r ' \ - . |
1,.
Schließlichnoch ein paar Worte zum Beweisvon
: T lsn - sl * s"rg"g.r"'(A - B)] . (27). Betraahtetman die Bernoulli-Gleichung als
bewiesen,so ist eigentlichnichtsmehr zu tun. Geht
Hierin sind s: S/n die Entropie pro Menge der rückwärtsdurch,
(A + B) die auf mannämlichunsereÜberlegungen
Flüssigkeit(1s: sI") und su6r"r"6.n
von A B welen der Voraussetzung so erkenntman, daß Gl. (27) an keiner Stellezur
dem Weg lach
Entropie BegründungirgendeinerallgemeinenRelation be-
T:const. an die Umgebungabgegebene
pro Menge der Flüssigkeit.Wie (34) zeigt, ist die nutzt wurde. Somit folgt Gl' (27)ausder als gültig
betrachtetenBernoulli-Gleichung. Man katn (27)
iesultierendeTriebkraft, also die kinetochemische
aber auch direkt gewinnen,indem man zwei rei.
Spannung,gleichT mal der Zunahmeder Entropie
pro Menge der Flüssigkeitauf ihrem Weg von A bungsfreieStrömungenbetrachtet,die sichin nichts
als in der Geschwindigkeitunterscheiden(Abb. 4)'
nachB plusT mal der auf diesemWegabgegebenen
Entropiepro Menge.

Im Spezialfall einer inkompressiblenFlüssigkeit


T, P,üt
(ri: const.)läßt sicheinmaldie linke Seitevon (34) "*
mit Hilfe der Gl. (17)umformen,zum anderenftillt l)t i
auf der rechtenSeiteder ersteTerm fort, da bei T, P, üz
Inkompressibilitäts allein von 7 abhängtund so-
mit s": so ist. Die auf dem Weg von A nach B
abgegebene Entropie ist dann erzeugteEntropie. Abb.4 Zwei StrömungenderselbenSubstanz,die sich nur in
Führt man noch die Massendichte8: Mfi ein, so der Geschwindigkeitunterscheiden

44
Flüssigkeit Nach (30)ist dann Wenndie vier StrömeIn, 1., 1" und .I" sämtlichevon
Null verschiedene StrömedesTransportssind (was
(A - B). (3s) (;),-H ,: r'+ Mu l -(p 1 Mul)
+ ' (37) in Praxi häufig der Fall ist), ist, wie wir hier nicht
beweisenwollen,
Diese Differenz ist aber gleich der Differenz der A,lp+ M ((p+ u2\+r sl : 67, (3e)
frz;ngl wird, die kinetischenEnergienpro Menge,alsoM (uf - u?)12,
bt, reduziertsich denndie beidenStrömungenunterscheiden sichja wobei h die Enthalpiepro Menge des Stoffstroms
bekannte Be- nur in der kinetischenEnergiepro Menge.Somit ist bezeichnet.Die Anwendungenvon (38) enthalten
Strömungsprobleme ebensowie alle SortenDiffu-
M M
ttz: t\- M(ui-ui)+ fuä-uil: t ,-7@i-ui). sionsvorgänge,wozu neben den im 5. Abschnitt
(36) , diskutiertenDiffusionsproblemenauch die Druck-
Läßt man hierin u, + 0 gehen,hat man die be- und Thermodiffusion gehören.Außerdem lassen
i multiplizierte) haupteteGl. (27). sich mit denselbenMitteln Phasenumwandlungen,
Reibungsfrei- Mischungs-und Entmischungsvorgänge sowiemit
und damit diesenverbundenechemischeReaktionönbehan-
Eine stationärerei- deln. Daß schließlichauch elektrischePhänomene
cin Gltichgewicht 8. Ausblick einbezogen werdenkönnen,wird im nächstenAuf-
grrade die Waage satzausfiihrlichdargelegt.
Fall der Reibungs-
euchdenanderen Mit den Überlegungender vorangegangenen Ab-
sogar die Rich- schnitteist das Thema,physikalischeVorgängeals
it desStromsist Reaktionzu behandeln,nur erstin seinenAnI?ingen Literatur
Reibungsfreiheit. angefaßt.Ganz von selbstdrängt sichzum Beispiel
iner stationär die Frage nach dem Mitwirken der Triebkraft AT
Folgeeinesein- auf sowienachtypischenFolgendiesesMitwirkens. lIf G. Falk: ,,Wasist eigentlich
Atomistik?"in Kon-
Nach allemwird manvermuten,daßeineKopplung zepteeineszeitgemäßen Physikunterrichts,
Heft2
Erscheinun-
" Vorgänge des Entropiestroms1, mit dem Mengenstrom/n 12] ll. Möller: ,,Dieallgemeine in Kon-
Gasgleichung"
zepteeineszeitgemäßen Heft 2
Physikunterrichts,
die reibungs- gemäß/r:51r, wofin s die Entropie pro Menge l3l W. Stöl3el:,,Chemische Energieund chemisches
der allgemeinen bedeutet,darauf hinausläuft,eine neue Spannung Potential"wd F. Hewmainn: ,,ChemischeEnergie
einzufiihren.nämlich in der Schule?"in Konzepteeineszeitgemäßen
sondern Zu- Physikunterrichts,Heft2
TriebkraftAo Llp+ M (E + u2;+ Tsl (3s) 14] F. Herumann: ,,Mechanik- Abriß einerNeudar-
T,.. . dieWaage stellung"in. Konzepteeineezeitgemäßen Physik-
ngensinddaher : Resultierende
der TriebkräfteLpt,Ltp, Ao, AT. unterrichts.Heft 3

zum Beweisvon
als
rehr zu tun. Geht
rückwärtsdurch,
Leiner Stelle zur
iren Relation be-
aus der als gültig
Man kann (27)
man zwel rel-
die sichin nichts
(Abb.4).

die sich nur in

45
jenen Teil der Elektrizitätslehreausmacht,der un- mus,das
G. Falk undW.Ruppel
abhängigist von der Materie. Dieser Teil betrifft spannun
allein die Eigenschaftdesnicht-materiellenSystems Batterie!
Elektrische Vorgänge und Reaktionen ist allein
,,Elektromagnetisches Feld", nicht dagegendas
Problem der Ankopplung diesesSystemsan das bloßesZu
System,,Materie". Die Trennungder Elektrizitäts- nicht voll
lehre in einen Teil, der unabhängigist von der Transpor
1. Einleitung trägernh
Materie,und einenzweiten,dendie Materiewesent-
lich bestimmt,gelangmit Hilfe der Fiktion, daß die als Reak
ruhendewie die bewegteelektrischeLadung, also ßen dabc
Die Lehre von der Elektrizitätbegannmit der Ent- der Strom,etwasist, dasmit der Materieim Prinzip Transpor
deckung,daßbestimmteStoffewie Bernstein,Glas, nichtszu tun hat. DieseFiktion ist demPhysikerso elektrisc
Siegellack- diewir heuteIsolatorennennen- mit geläufig, daß er sie oft nicht einmal als Fiktion
KatzenfelloderWolle gerieben,auffallendeAttrak- erkennt.Nach gewohnterAnschauungund Sprech-
tionsoffektezeigenund bei Berührunghörbareund weisegilt es als ausgemacht, daß die Ladung ,,auf
im Dunkeln sichtbarekleineFunkenerzeugen. Fast einemKörper sitzt", daßsieaufdenKörper gebracht 2. Dieü
zwei Jahrhundertelang war diese ,,Reibungselek- und ebensovon ihm heruntergenommen werden
trizilät" die einzigeBasisdesExperimentierens mit kann, ohne den Körper dabei zu verändern.Aber
dem Phänomen Elektrizität. Erst Galuanisbe- hat dieseAnschauung z.B. noch einenSinn beim Als Bciq
rühmte Beobachtungdes zuckendenFroschschen- Elektron oder Proton? Läßt sich die Ladung eines traditior
kels ( I 791)führte in VoltasHändenzur Konstruk- ElektronsoderProtonsvon diesenherunternehmen, elektrisc
tion der erstenelektrochemischen Stromquelleund oder läßt sich mehr Ladung auf diese Gebilde wegungr
damit zur Möglichkeit, nach Beliebenelektrische packen?Wie wir heutewissen,gehört die Ladung Wendet!
Strömezn erzerrgetund mit ihnen zu hantieren. des Elektrons nicht wenigerzu seinenCharakte- Körper, r
Damit war das Tor aufgestoßenzu jener Ent- ristikaals seineMasseoder seinSpin.Die Ladung trischen I
deckungsphase, die bereits ein halbes Jahrundert einesElektronszu ändernbedeutet,auch seinean- man, dal
späterin den großartigen,vor allem an Faradays derenphysikalischen Größen,wie etwadie Masse, falls ihrc
und Maxwells Namen geknüpftenBegriffsbildun- in ihren Werten zu ändern,dasheißt aber ausdem des elelr
gen des elektromagnetischen Feldes kulminierte. Elektron ein ganz anderesGebilde zu machen. Senken d
DieseBegriffegeltenheuteals die Grundlagender Ebensoist das Neutron nicht einfachein ungela- Sprache,
Elektrodynamikund gehörendemgemäßzum ver- denesProton,wennauchseineMassenahezugleich terie. He
bindlichenWissenjedesPhysikers. der desProtonsist. lronelr, !
Hält man sich die historischeEntwicklung der Die elektrischeLadungist eineeigenephysikalische umgekeü
Elektrizitätslehrevor Augen,so liegt eigentlichder Größe.Dennochgibt esnichtLadungin demSinn, Richtt'n!
Schlußnahe,daßesfür denmit denwirkungsvollen daßmansielosgelöst von Materie,also,,Ladungan sich bcn
Begriffen der Faraday-M axwellschenT heorie avs- sich" in der Natur ftinde. Von Null verschiedene bleibt di
gestattetenPhysikervon heuteein Kinderspielsein Werte der Größe Ladung sind vielmehrimmer an lließt vo
müßte,die historischenQuellender Lehre von der von Null verschiedene Werteandererphysikalischet tbn etrr
Elektrizität, also die Phänomeneder Reibungs- Größen gebunden, insbesondereder Größe Abb.l.s
elektrizität sowie die Vorgänge in elektrochemi- ,,Menge". circn I)r
schenStromquellenklar und einfachauseinander- ElektrizitätslehreohneBerücksichtigung der Eigen- dcktrid
zusetzen. Daß dasjedochnicht so ist, weißjeder schaftender Materie wäre eine Elektrizitätslehre Drahtcs r
Physiker.Ja, es gilt in manchenFachkreisennicht ohne Ladung.Die gibt es durchaus.Sie wird von Außerbl
einmal als besondererphysikalischer Bildungs- demjenigenTeil der Elektrodynamikgebildet,der diser !l
mangel, wenn man diesen Phänomenenähnlich sichmit der Ausbreitungelektromagnetischer Wel- Inrcrbl
ahnungslosgegenübersteht wie einstdie Entdecker. len im Vakuum befaßt.Der elektrischeStromredu- cim Ed
Warum ist das so? Sind Reibungselektrizität und ziert sich in ihm auf den Verschiebungsstrom. Nur .bo dc[
galvanische Stromerzeugung nur,,Dreckeffekte", dieserTeil ist ,,reine" Elektrodynamik.Der ganze drcn S!
um die zu kümmern sich nicht lohnt? Angesichts großeRestder Elektrizitätslehredagegen,nämlich llr8r&
der BedeutungdieserPhänomenebei biologischen elektrischeLadungsströme,Elektrostatik, Magne- zücitco I
und chemischen Vorgängen,aber auchin der Fest- tostatik, vor allem aber die dielektrischen,ma- eko SE
körperphysikkann von Dreckeffektenwohl kaum gnetischen,optischenund elektrochemischen Phä- d6 Strü
die Redesein. nomenesindnur ausdemWechselspiel von Elektro- Ecrctf,
Der Grund für die traditionellakzeptierteKenntnis- dynamik und den Eigenschaftender Materie ver- cr im cl
lücke liegt darin, daß die MaxwellscheTheorienur ständlich.Das Ohmsche Gesetz,derFerromangetis- !üco"q

40 ;
mus, das Brechungsgesetz,ebenso wie die Kontakt-
le ausmacht,der un-
spannung und die Wirkungsweise einer galvanischen
t- Dieser Teil betrifft
Batterie gehören dazu. Keine dieser Erscheinungen
l-materiellen Systems
', nicht dagegendas ist allein elektrisch verständlich und auch durch
bloßes Zufügen einer einfachen,,Materialgleichung"
bes Systemsan das
nicht voll zu fassen. Alle Phänornene, die auf dem
ng der Elektrizitäts-
Transport oder der Verschiebung von Ladungs-
ühengig ist von der
trägern beruhen, lassen sich, wie wir zeigen wollen,
:l die Materiewesent-
als Reaktionen behandeln. Die Reaktionen schlie-
Edcr Fiktion, daß die
ßen dabei ebenso den elektrischen Teil, also den
\trische Ladung, also
Transport von Ladung ein, wie auch den nicht-
hr Materieim Prinzip
m ist demPhysikerso elektrischen Teil, also den Transport von Menge.
I einmal als Fiktion
dauung und Sprech- Abb.1 Stromkreis (-:E-Feldlinien.---:Feld-
mitBatterie
deß die Ladung ,,auf linien
desPoynting-Vektorfelds)
fden Körpergebraoht 2. Die treibendenKräfte im Stromkreis
Egcnornmen werden Tatsächlichmachendie MaxwellschenGleichungen
d an verändern.Aber genaudieselbeAussage.Bestimmtman nach ihrer
ret einen Sinn beim Als Beispiel eines Stücks Elektrizitätslehre,das VorschriftnämlichdasPoynting-Vektorfeld, dasdie
iü die Ladungeines traditionell unzureichend,nämlich ausschließlich Dichte desim RaumfließendenEnergiestroms dar-
h=n herunternehmen, elektrischanalysiertwird, betrachtenwir die Be- stellt, so erhält man die in Abb. 1 gestricheltge-
; auf diese Gebilde wegungvon Ladungsträgernin einem Stromkreis. zeichnetenLinien. Wir habendabei den Draht so
4 gehört die Ladung Wendetman daraufdie gewohnteRegelan, daßein gelegt,daß er in einer Symmetrieebene liegt und
'ar seinenCharakte- einerFeldliniedesE-Feldesfolgt. Die den Energie-
Körper, der eine Ladung Q trägt, in einem elek-
:in Spin. Die Ladung trischenFeld7 die KrafI QE erf?ihrt,so schließt strom repräsentierenden Feldlinien des Poynting-
&rtet, auchseinean- man, däß die Ladungsträgerin einem Stromkreis, Vektorfeldesverlaufen in dieser Symmetrieebene
L wie etwa die Masse, falls ihre Ladungpositiv ist, sichunter demEinfluß dann, den Schnittliniender Aquipotentialflächen
b beißt aberausdem des elektrischenFeldes von den Quellen zu den mit der Symmetrieebene folgend,vom Innern der
6ilde zu machen. SenkendesE-Feldes bewegen,oder in einfacher Batteriezum Draht. DieseDarstellungwie auchdie
I cinfach ein ungela- Sprache,vom Plus-Polzum Minus-Pol einer Bat- Argumenteder nachfolgendenDiskussionsind be-
F Massenahezugleich terie. Hat Q einen negativenWert, wie bei Elek- reitsin PoyntingsArbeit von 1884enthalten,in der
tronen, so bewegensich zwar die Ladungsträger er die Vorstellung von der Energieströmungim
elektromagnetischen Feldentwickelte[ 1] . Die Quel-
lcigene physikalische umgekehrtvom Minus-Pol zum Plus-Pol,aber die
len desPoynting-Vektorfeldes liegen,wie bereitsge-
I Ladungin dem Sinn, Richtung des elektrischenStroms, der durch die
sagt,im Innern der Batterie,die Senkenim Draht.
Fie, also,,Ladungan sich bewegendenLadungsträgerdargestelltwird,
b Null verschiedene bleibt dieselbewie vorher: Der elektrischeStrom Das bedeutet, daß das elektromagnetischeFeld
! vielmehrimmer an fließt vom Plus-Polzum Minus-Pol.Um die Situa- Energieausder Batteriein denDraht transportiert.
Die Energieabgabe an den Draht läßt sich auch so
lderer physikalischer tion etwasgenauerzu analysieren,betrachtenwir
bndere der Größe Abb. 1. SiestellteinenAkku dar,dessen Poledurch ausdrücken,daß im Draht die Ladungsträgervom
einen Draht verbpnddnsind. Es fließt dann ein E-Feld gezogenwerden,ihnen also Energievom
elektrischerStrom,der überjedemQuerschnittdes Feld zugeführtwird. DieseEnergiegebensiealler-
ldchtigung der Eigen- dingssofort an das MetallgitterdesDrahtesweiter
tirc Elektrizitätslehre Drahteswie auchdes Akkus denselbenWert I hat.
Außerhalb des Akkus, nämlich im Draht, fließt und heizendiesesauf. Im Innern der Batterieda-
reüaus. Sie wird von gegennimmt das elektromagnetische Feld Energie
dieser Strom tatsächlich von plus nach minus.
üDamik gebildet,der auf, wasgleichbedeutend ist damit, daß dasE-FeId
brromagnetischer Wel- Innerhalbdes Akkus aberfließt er, da die Ladung
einemErhaltungssatz genügt,von minusnachplus, dort die Bewegungder Ladungsträgerbremst.Im
Etrische Stromredu- Innern der Batterie muß also die Bewegungder
alsodemE-Feldentgegen. Das ist in jedemstatio-
lchiebungsstrom.Nur Ladungsträger durch eineKraft verursachtsein,die
närenStromkreisso: In einemStück des Kreises
fodynamik. Der ganze die Ladungsträgerentgegender ebenfallsauf sie
fließt der Strom von plus nach minus, in einem
fre dagegen,nämlich wirkendenKraft QE treibt. DieseKraft kann daher
pbltrostatik, Magne- zweitenmuß er dann von minus nach plus fließen,
also gegendasE-Feld anrennen.Im zweitenTeil nichtsmit QE zu tun haben.
b dielektrischen,ma-
lhrochemischen Phä- desStromkreiseskann also nicht die Kraft QE die Was für eineKraft ist es,die die Ladungsträgerim
I
Bewegungder Ladungsträgerbestimmen,wenn sie Innern der Batterie treibt? Wir wollen versuchen
[elspiel von Elektro-
l|cn der Materie ver- es im erstentut. Es muß dort eine andereKraft klarzumachen,daß sich in dieser Kraft das che-
I
geben,der die Ladungsträgerfolgen. mischePotentialder Ladungsträgeräußert.
lr, der Ferromangetis-
I 47
I
I

I
I
t .
Man sieht nun sofort, daß es dank der unvermeid- Man erkennt, d:
3. Ladungsträger: Gestalt hat, wie
lichen Verknüpfung von Q und n unmöglich ist, den
Kopplungder GrößenLadungundMenge ohne Ladungsi
Wert der Größe Q irgendwo zu ändern, also z'B'
Ladung zu verschieben, ohne gleichzeitig den Wert schen Potentia
der Größe n in Mitleidenschaft zu ziehet, also auch Potentiale 4, en
Wenn wir von Ladungsträgernsprechen,meinen die Regeln, die
die Materie zu verschieben oder in andere Formen
wir ElektronenoderIonen (im Festkörperkommen ten, auch {ür
zu überführen. Umgekehrt ist aber auch damit zu
dazu noch Löcher). Mit diesenWörtern verbindet richtig sind. Rea
rechnen, daß bei chemischen Stoffumwandlungen
sich meist das naive Bild eineskleinen geladenen oder, wie man
nicht allein Anderungen der Größe n stattfinden,
Kügelchens,obwohl jeder Physikerweiß' daß der- ,,Teilchen" bete
verstoßen sondern gleichzeitig auch Ladungsänderungen auf-
artigeBilder gegendie Quantenmechanik abnehmenden e
treten. Tatsächlich werden chemische Vorgänge
und daß dieserVerstoßgravierendist, wenn essich
wesentlich durc.h das Beteiligtsein von ladungstra- Wie ftir die Di
um so ..kleine" Gebilde handelt wie Elektronen.
genden Stoffen wie Elektronen und Ionen bestimmt' und des chemig
Aber läßt sich das,was wir unter Ladungsträgern
Chemie und Elektrizitätslehre sind deshalb untrenn- als besondersa
verstehen,nicht einfach,aberdennochphysikalisch
bar miteinander verbunden. Diese Verbindung ist griffder Spann
korrekt und ohne Verstoß gegendie Quantenme-
viel stärker als Physik und Chemie das seit mehr als elektrochemiscl
chanik erklären? Tatsächlich gelingt das ohne
einem Jahrhundert wahrhaben wollen. verschiedenenC
Schwierigkeit,wenn man geometrischeVorstel-
lungen aus dem Spiel läßt. Man sollte in den La- : 1 1 , ( l -) r
L 1 2 r, 1
dungsträgern nicht sich bewegendeIndividuen : ttt{d)-,
sehen,sonderndiekleinstenvon Null verschiedenen 4. ElektrochemischesPotential
,,scharfen"Werte der Menge,die Mengenquanten und elektrochemischeSPannung : Lrzlti'|,
einesStoffs,genauereinesladungstragenden Stoffs
wie übrigensjeder Stoff, die Wir lesen dies
[2]. Dieser Stoff hat,
chemischer Spo
Eigenschaft,daß bei ihm die beidenmengenartigen Die AnderungendE der EnergieE einesphysika- zwei Stellen I ru
GrößenLadung Q und Menge(: Stoffmenge)n in lischenSystemswerden,wie inHeft 1der,,Konzepte"
zwischen1 und
festerWeiseaneinandergekoppeltsind.Das äußert erläutert,generellbeschriebendurch die Gibbssche desStoffs bzw. r
sich darin, daß jede Anderung LQ, die der Wert Fundamentalfurn desSystems. Bei r unabhängigen
und 2. Die Reg
der Ladung Qerfährt, mit einer ganz bestimmten Mengenvariablen lautetsie
abnehmender
Anderung Än des Wertes der Menge n verknüpft
Potentials strön
ist gemäß d E : T d S- p d V + a d g + | 1t1dnt. (3)
i=l träger im Draht
LQ:zF Ln. (1) von (l)
Berücksichtigtman als Verallgemeinerung
die Ladungsträ
Ionen.
Hierin sind F:96487 C/mol eineNaturkonstante die Bedingungda--4ziF dn,, so lassensich die
(Faraday-Konstante) urrdz einepositiveodernega- Nun kann man
letztenbeidenTerme in (3) zu einem einzigenzu' trotzdem imme
tive (kleine)ganzeZah| die fiirjeden Stoffcharak- sammenfassen, werdenkann
so daß (3) geschrieben
kreis, in dem ei
teristischist. Für einenStoff, dessenMengenquan- f
lieferant eine I
tenElektronensind,ist z: -1,für einenStoff,des- dE:T dS-pdlz+ Lrttdnt. (4)
Ladungsträger
sen MengenquantenProtonen,H*-Ionen, Na*- t=1
metallischen D
Ionen,. . . sind,istz: * 1 us-w.Für einenelektrisch Die Größe 4; drückt die engeKopplung von La- tronen, also mü
neutralenStoff ist z:0. dungs-und Mengenänderungen und
beielektrischen
träger mitwirkc
Die Faraday-Konstante F läßt sich auch durch die chemischenVorgängen aus' Sie faßt die beiden nischen Batterir
elektrischeElementarladung e : 1,60'10-1eC und Größen chemischesPotential ,tr' des Stoffs i und Solarbatterietn
die Elementarmenge t --1,66'10-24 mol ausdrük- elektrisches Potential@zusammenzu einereinzigen
Löcher. Löcher
ken [2]: Es ist F:eh. Die für die Ladungsträger Größe körper werden i
charäkieristischenVerknüpfungen zwischen AQ z,e
4 i : I t i * z i Fi D : 1 t , + = @ , (5)
und Ä n lassensichalso auchmit Hilfe von e und t L

fassen. So ist z.B. für Elektronen LQ: - eA'(nlr)


dem elektrochemischenPotential des Stoffs i. Die
und für Protonenoder H+-IonenLQ: + eL'(nlt)' positive oder negative ganze Zahl z; gibt nach (1) 5. Elektrisch
Allgemeinläßt sichalsoauchschreiben bzw. (2\ an, wie bei dem Stoff dMengenänderungen im elektroc
und Ladungsänderungen zusammenhängen. Ist
LQ: zeL(nlr), Q)
z;:0, so handelt es sich um einen ,,elektrischnet -
worin z wieder die für die Art der Ladungsträger tralen Stoff"; sein elektrochemisches Potential 4t EsgibtkeinG
positiveoder negativeganzeZahl
charakteristische ist, wie (3) zeigt,mitseinem chemischenPotential pt Vielzahl unten
identisch. einzelne Gleid
ist.

48
r dank der unvermeid- Man erkennt, daß die Fundamentalfom (4) dieselbe artigen Größe, die zwischen zwei Systemenhin- und
md n unmöglichist, den Gestalt hat, wie die Fundamentalform einesSystems herströmen kann. Man sagt, es besteht Gleichge-
n zu ändern,also z.B. ohne Ladungsänderungen, wobei nur die chemi- wicht hinsichtlich dieser Größe, wenn die Größe
r gleichzeitigden Wert schen Potentiale p, durch die elektrochemischen nicht strömt, obwohl ihrem Strömen kein Wider-
nft zu ziehen,alsoauch Potentiale q , ersetztsind. Es ist daher plausibel, daß stand entgegengesetztwird. Das ist genau dann der
odcr in andereFormen die Regeln, die für das chemische potential ,u, gel- Fal1, wenn die zu der Größe gehörende intensive
bt aber auch damit zu ten, auch für das elektrochemische potential 4, Größe in beiden SystemendenselbenWert hat, oder
ro Stoffumwandlungen richtig sind. Reaktionen, an denen geladene,,Stoffe.. anders ausgedrückt, wenn ihre Differenz Null ist.
cr Größe n stattfinden, oder, wie man gewöhnlich lieber sagt, geladene So liegt (rein) elektrisches Gleichgewicht zwischen
rdungsänderungen auf- ,,Teilchen" beteiligt sind, laufen also in die Richtung zwei StelleneinesSchaltkreisesdann vor, wenn das
l chemischeVorgänge abnehmenden elektrochemischen potentials. elektrische Potential @ an beiden Stellen denselben
Egrseinvon ladungstra- Wie für die Differenz der Werte des elektrischen Wert hal oder, was dasselbeist, wenn die elektrische
n und Ionenbestimmt. und des chemischen Potentials bietet sich auch hier Spannung U:A,A zwischen ihnen Null ist. Die
re sinddeshalbuntrenn- als besonders zweckmäßig und anschaulich der Be- Ladung strömt dann nicht, auch wen4 der Wider-
l. DieseVerbindungist griff der Spannung an. Bildet man die Differenz des stand zwischen den beiden Stellen beliebig klein ist.
Cherniedasseitmehr als elektrochemischen Potentials eines Stoffs i an zwei Analog liegt chemischesGleichgewicht hinsichtlich
bcn wollen. verschiedenenOrten 1 und 2, so folgt aus (5) der Umwandlung der auf der linken und rechten
Seiteeiner Reaktionsgleichung stehendenStoffkom-
A , r r 4 1 :1 1 , Q-) 1 1 ; ( 2 ) binationen ineinander vor, wenn das chemische
: t40)- t4(2)+z'FliD(t)-aQ)l (6) Potential dieser Stoffkombinationen denselbenWert
b(ial hat, oder wieder mit anderen Worten, wenn die
rSpennung : Lrrltil z i F A , r 2 @.
chemische Spannung zwischen linker und rechter
Wir lesendieseBeziehungso: Die Summeaus Seite der Reaktionsgleichung Null ist. Bei elektro-
chemischerSpannungArrp, des Stoffs I zwischen chemischem Gleichgewicht schließlich handelt es
brgie E einesphYsika-
zweiStellenI und 2 und z,F . elektrischerSpannung sich um das Gleichgewicht gegenüber dem gekop-
rinHeft1der,,Konzepte" pelten Strom von Ladung und Menge zwischen den
zwischen1 und 2 ist die elektrochemischeSpannung
bco durch die Gibbssche Systemen.
desStoffsbzw.derTeilcheni zwischen denStellen1
ms. Bei r unabhängigen
und 2. Die Regel,daß ein Stoff immer in Richtung
abnehmender Werte seines elektrochemischen Wichtig und für das Verständnis vieler chemischer
Potentialsströmt,gilt allgemein,für die Ladungs- und biologischer Vorgänge grundlegend ist nun,
+ frtr,dr,. (3)
trägerim Draht,alsodieElektronen,ebensowiefür daß ein elektrochemisches Gleichgewicht keines-
die Ladungsträgerin der Batterie,d.h. für die wegs identisch ist mit dem simultanen Bestehen
lallgemeinerungvon (l) eines chemischen und eines elektrischen Gleich.
Fdar. so lassensich die Ionen.
gewichts.Vielmehr ist es häufig so, daß ein elektro-
Nun kann man abernicht gleichzeitigim Kreis und
ll zu einemeinzigenzu- chemischesGleichgewichteine chemischeund eine
trotzdemimmer bergablaufen. In einem Strom-
p:sctriebenwerdenkann elektrische Spannung zur Folge hat, die sich gegen-
kreis,in dem ein Stromfließt und dessenEnergie- seitig die Waage halten. Aus Gl. (6) ist das unmittel-
(4) lieferanteine Batterieist, können deswegendie bar abzulesen: Das Nullwerden der elektroche-
dn,.
Ladungsträger nicht überalldie gleichensein.Im mischen Spannung L,q, erzwingt keineswegs auch
metallischenDraht sind die LadungsträgerElek.
cngr Kopplung von La- das Verschwindenvon chemischerund elektrischer
tronen,alsomüssen inder BatterieandereLadungs. Spannung, vielmehr folgt aus
lgrn beielektrischenund
träger mitwirken. Tatsächlichsind in einer galva-
r- Sie faßt die beiden nischenBatteriedie Ladungsträger
lbl g' des Stoffs i und
Ionen,in einer Ä4,:0 u:L@:-I ou,. t7)
Solarbatterietreten nebendie Elektronennoch die
ttltmen zu einereinzigen "i'
Löcher.Löcher als Ladungsträger in einemFest- Als erste Illustration dieserBeziehungbetrachten
körper werdenin demfolgendenArtikel behandelt. wir zwei räumlicheBereicheI und r, die durch eine
). (5) Wandgetrenntsind,die nur für einen,,Stoff" bzw.
eine,,Teilchensorte"i durchlässigist, nicht aberfür
acilial des Stoffs i. Die andereevtl. noch vorhandeneStoffeoder Teilchen
B T:,hl z' gibt nach (1) 5. Elektrische und chemischeSpannung
(Abb.2). EinederartigeWandheißteineMembran.
loff i Mengenänderungen im elektrochemischenGleichgewicht GleichgewichthinsichtlichdesfreienHin- und Her-
t ansammenhängen.Ist wechselnsdes Stoffs i zwischenlinker und rechter
D einen ,,elektrischneu- Seiteder Membranliegt vor, wenn
nchemischesPotential 4t Esgibt kein Gleichgewichtschlechthin,sonderneine
PotentialP' Vielzahl unterschiedlicherGleichgewichte.Jedes Lq,:n,()-a'(r):o.
t cüemischen
einzelneGleichgewichtgehört zu einer mengen- Gemäß(6) resultiertdarausfür die elektrischeund

49
Elektronen. Demgemäß ist eine metallische Fläche, ment mißt die r
gleichgültig ob sie aus unterschiedlichen Metallen Sinn,in demei
besteht oder nicht, zwar immer eine elektroche- sung elektrisc
mische Aquipotentialfläche 4" (r): const., nicht ein Instrumen
aber notwendig eine elektrische Aquipotentialfl äche nung der Ele
@(r):const. Letzteres ist sie nur dann, wenn sie suchungender
gleichzeitig auch eine chemische Aquipotential- Spannungund
fläche, d.h. wenn auf ihr auch l"(r):const. ist. Elektronenvor
Abb. 2 Membran für den ,,Stoff" oder die ,,Teilchensorte" i Voltmeter44.
Das ist der Fall, wenn sie überall aus demselben
Metall besteht.
chemischeSpannungzwischender linken und rech-
ten Seiteder Membrandie KoPPlung
6. Die Werte
1 - und chemü
U : @ ( t ) - @ ( r 1 :- i ; [ l , t l l - s , t r ) ] . (8)
z,r

Im Gleichgewichthinsichtlich des freien Durch- Das Beispield


gangsdergeladenen Teilcheni durcheineMembran, Schluß verleite
also bei Lqr:O, bildet sich eine elektrischeSpan- wicht bestimnx
nung über der Membran aus,wenn einechemische elektrische,nid
Spannungzwischenlinker und rechter Seite der chemische.Wi
Membranbesteht,d.h. wenndaschemischePoten' zwischen unterschiedlichen Me- trachten,in de
Abb. 3 Zur Kontaktspannung
tial p, der die Membrandurchdringenden Teilcheni tallen kann. Gleichz
auf beidenSeiteneinenunterschiedlichen Wert hat. mischeSpann
Eine weitereFolge unsererÜberlegungen ist, daß
Dabei ist es ganzgleichgültig,wodurch dieseche- schenPotentia
mischeSpannung,also der unterschiedlicheWert einVoltmeternicht,wiemangewohntist zu glauben,
wendetwerden
von p, links und rechtszustandekommt,ob etwa stetsdie elektrischeSpannungA@ mißt. Es mißt
dadurch, daß die Teilchen i links eine andere immer die elektrochemische Spannungder Elek- Abb. 4 zeigte
chemischeUmgebung vorfinden als rechts, oder tronen 44" zwischenden Abgriffsstellen.Ein elek- chemisches Gk
dadurch,daß der Druck links andereWerte hat als trischerStrom, der bei den gängigenInstrumenten Herströmensr
rechts. ja von Elektronen getragenwird, fließt nämlich Seiten(Gebiet
nur, solange L4"*0 ist, während der Stromfluß bietII) besteh
UnsereÜberlegungenenthaltendie Erklärung der aufhört, das Instrument also die SpannungNull die GebieteI u
Kontaktspannung,die bei Berührungunterschied- anzeigt,wennÄ4" : 0. Wie dieobigenÜberlegungen das Gebiet Il
licher Metalle, allgemein unterschiedlicherelek- zeigen,kann dabeiaberdurchausLiI +0 sein'Das H*-Ionen vorl
trischerLeiter auftritt. Die Membran ist dabeiein- ist z.B. dann der Fall, wenn die Abgriffsstellenaus etwas Säureu
facheinBereich,in demdieMetallesich,,berühren", unterschiedlichenMetallen bestehen.Sorgt man H+-Konzentr
d.h. in dem Elektronenfrei von einemMetall zum dafür, daßdie Abgriffsstellenausdemselben MetalL H+-Gleichge
anderenübertretenkönnen (in der Regel mittels bei gleicher
Temperatur bestehen, so daß 4,4":0, Platin hat die
Tunneleffekt).Da bei unterschiedlichenMetallen so ist 44": -(elr)L'@, und das Instrumentmißt Form von Pn
die Elektronen in dem einpn Metall eine andere tatsächlichA@. Erzwingtman aber A@:0, etwa nehmenkann.
chemischeUmgebung,,sehen"als im anderen,ist durch Anlegeneinergeeigneten elektrischenGegen- sehenhaben,I
L p.-- lt,(l) - p" (r) * 0. Infolgedessentritt zwischen
spannung'so ist A4":Äp", und dasselbe Instru- Ionenin II, di
den Metallen gemäß(8) eineelektrischeSpannung külen gekoppd
U:A,1tJF auf und damit ein elektrischesFeld Ionen(H.O)'
(Abb. 3). Eine metallischeOberflächeist also kei- H +( I ) 5 H * 0
neswegs. immereineelektrischeAquipotentialfläche t i o nH + ( I I ) s
@(r):const. Sie ist es nämlichdann nicht, wenn
sie aus unterschiedlichenMetallen besteht. Der H+G)SH*0
Grund ist dieVerknüpfungvon Ladungund Menge, Gleichgewich
deren Folge es ist, daß bei frei austauschenden dieserReaktio
Ladungsträgern gewöhnlichkeineelektrischen'son-
L1r.: fr- (I)-
dern nur elektrochemische Gleichgewichtevorlie-
gen.Die Gleichgewichtsverteilung der beweglichen Nach(8)hat&
Ladungsträger,hier also der Elektronen,ist nicht
durch das elektrischePotential @ bestimmt, son- Abb.4 Zum Zusammenhang zwischen chemischer und elek- u:@u\-a
dern durch das elektrochemische Potential 4" der trischer Spannung bei elektrochemischem Gleichgewicht

50
t eirr metallische Fläche, ment mißt die chemische Spannung A,u". Im selben Es sei ausdrücklich angemerkt, daß der Elektrolyt II
r,ctrhiedlichen Metallen Sinn, in dem ein Voltmeter ein Instrument zur Mes- undurchlässig ist für Elektronen. Die Elektronen des
immer eine elektroche- sung elektrischer Spannungen ist, ist es also auch Platins können also nicht in II übertreten. Dadurch
;b rl.(r):const., nicht ein Instrument zur Messung der chemischen Span- gerade wird der Elektrolyt II zur Membran, die
forie Aquipotentialfl äche nung der Elektronen. Da für genauere Unter- zwischen I und III nur H*-Ionen austauschen läßt,
I sie nur dann, wenn sie suchungen der Unterschied zwischen elektrischer nicht dagegen Elektronen.
hcurische Aquipotential- Spannung und elektrochemischer Spannung der
Elektronen von Bedeutung ist, merke man sich, daß Würden wir die Platinbleche I und III mit einem
r auch Pr.(r):const. ist.
Voltmeter 44" messenund nicht A@. Kupferdraht verbinden, wäre dieser Draht ebenfalls
ic überall aus demselben
eine Membran, nämlich einersolche,die nur Elek-
tronen durchläßt, nicht aber H+-Ionen. Dabei sind
die Elektronen im Kupfer und Platin ebensowenig
6. Die Werte von elektrischer ,,dieselbenGebilde" wie die H*-Ionen im Platin und
und chemischer Spannung im Elektrolyt. Elektrolyt und Draht sind sozusagen
,,komplementäre"Membranen : Was dieeinedurch-
läßt, hält die andere zurück. Man beachte, daß die
Das Beispiel der Kontaktspannung mag zu dem physikalische Bedeutung des Worts ,,Membran"
Schluß verleiten, im elektrochemischen Gleichge- nicht die ist, die man gewohnheitsmäßig damit ver-
wicht bestimme die chemische Spannung immer die bindet, nämlich die eines dünnen, schichtartigen
elektrische, nicht umgekehrt aber die elektrische die Gebildes, sondern lediglich die eines Materials, das
chemische. Wir wollen deshalb ein Beispiel be- für manche Sto ffe einN ichtleirer, für andere dagegen
unterschiedlichen Me- trachten, in dem das eine wie das andere geschehen ein Leiter ist. Die räumliche Gestalt ist dagegen
rrrchen
kann. Gleichzeitig wird dabei klar, daß eine che- ohne Bedeutung. Physikalisch ist fast jedes Material
mische Spannung, also eine Differenz des chemi- eine Membran, denn es gibt immer Stoffe, die das
cr Überlegungenist, daß betrachtete Material nicht oder nur schlecht leitet
schen Potentials, ebensozur Energiegewinnung ver-
u ge* ohntistzu glauben, und andere, die es leitet bzw. gut leitet. So ist ein
wendet werden kann wie eine elektrische Spannung.
mung Ä@ mißt. Es mißt metallischer Draht eine Membran, da er ein Leiter
rüe Spannungder Elek- Abb. 4 zeigt eine Anordnung, in der ein elektro- für den Stoff ,,Elektronengas" ist, aber ein Nicht-
r Abgriffsstellen.Ein elek- chemischesGleichgewicht hinsichtlich des Hin- und leiter für den Stolf ,,Ionengas". Ein Elektrolyt an-
eu gängigenInstrumenten Herströmens von H*-Ionen zwischen den beiden dererseitsist eine Membran mit geradeumgekehrten
grn u'ird, fließt nämlich Seiten (Gebiete I und III) einer ,,Membran" (Ge- Leitfähigkeiten. Ein Stück Glas ist ebenfalls eine
. sährend der Stromfluß biet II) besteht.Zur Konkretisierung denkenwir uns Membran, nämlich ein Leiter für den Stoff ,,Licht",
also die SpannungNull die Gebiete I und III durch Platin-Metall realisiert, aber ein Nichtleiter für die übrisen uns vertrauten
tdie obigenÜberlegungen das Gebiet II durch einen Elektrolyt, in dem materiellen Stoffe.
hrrchaus^O + 0 sein.Das H--Ionen vorhanden sind, etwa Wasser, das mit
nn die Abgriffsstellenaus etwas Säure versetzt ist (letzteresnur. damit die Wir denken uns nun zwei Kupferdrähte IV und V
lca bestehen.Sorgt man H*-Konzentration groß genug ist und sich das an die PlatinblecheI und III angebracht,verbinden
{krr ausdemselben Metall H+-Gleichgewicht schnell genug einstellen kann). siejedoch nicht, sondern lassensie offen. Zwischen
bcstehen. so daßAir":0, Platin hat die Eigenschaft, daß es Wasserstoff in den offenen Klemmen der beiden Drähte besteht
rmd das Instrumentmißt Form von Protonen (p) in sein Ionengitter auf- dann eine elektrochemischeSpannung der Elek-
I man aberA@:0, etwa nehmen kann. Die H*-Ionen in I, die, wie wir ge- tronen 44". Sie ist gegebendurch
grten elektrischen Gegen- sehen haben, Protonen sind, können mit den H+- L4":4"(lY)- 4"(Y):4"[)- ry"
GII)
44. und dasselbe Instru- Ionen in II, die hydratisierte, d.h. mit H2O-Mole-
:p"(I)-p"(IIl)-FU (11)
külen gekoppelteProtonen, vor allem Hydronium-
Ionen (H.O)+ sind, reagierengemäß der Reaktion : - f (./: pr* (I)- pr- (III) .
H* (I)$ H* 0I). Entsprechend gibt es die Reak-
Der zweite Gleichungsschrittberuht darauf, daß
tion H+ (II)S H+ (III) und damit die Reaktion
4"(IV):4"(I) und 4"(V):4"(III), denn zwischen
H* (r)s H+ (Irr). (9) demPlatinblechI und demKupferdrahtIV besteht
elektrochemisches Gleichgewichtder Elektronen,
Gleichgewicht zwischen linker und rechter Seite
und dasselbegilt für das PlatinblechIII und den
dieserReaktion bestehtdann, wenn
Kupferdraht V. Im vorleztenGleichungsschritt ha-
Lrtr. : rt". [) - ryr. [II) : 0 . benwir ausgenutzt, daßp" (I):,u" (III). Der Grund
Nach (8) hat das zur Folge, daß hierfür ist, daß die Elektronenin I und III einmal
dieselbechemischeUmgebung,,sehen",nämlich
I
trrchen chemischer und elek- U:a[)- @(III): -; (10) Platin-Ionen,und daß sichzum anderenihre ohne-
[p".(I)-pn.[II)].
brchem Gleichgewicht I hin sehr hohe Dichte fast nicht ändert, wenn das

51
Platin mit irgendwelchenanderenStoffen in Be- hat, gleichgü
rührung kommt und ihm dadurch Elektronenzu- Protonen,im
gefügt oder entzogenwerden. Im letzten Schritt ist sichergan
Gl. (11)
schließlichhabenwir Gl. (10)eingesetzt. Platin gelöst
zeigt,daß in unseremBeispiel Dichte der I
r I RT. /fiH 0II)\ ZusammenE
ü : - ; L q . : -- - A t n , : - - In[*1. (tzl chemischenl
t f r- \nn\r)/
,,Physikalisd
Dabeihabenwir angenommen, daßdieProtonenim folgt aus (l(
Platin als Gas behandeltwerdendürfen, ihr che- elektrochem
mischesPotentialalsologarithmischvon ihrer Men- I
gendichte(Konzentration)i". abhängtlv gl.G.Falk ,: - utn
,,PhysikalischeVorgängealsReaktionen", Gl. (18)]
Die Spannung
ölektrische
also entgegengesetzt
U (multipliziertmit F ) is1
gleich der elektrochemischen :#r(;
Spannungder Elektronen,und diesewiederumist
gleichder chemischen Spannungder H*-Ionen. Die elektrisd
Abb.5 Umformung der chemischenSpannungzwischenWas- IV und V ist
Wir wollen nun zeigen,daß Gl. (12) als Ausdruck serstoffunterschiedlichenDrucks in eine elektrischeSpannung
pur und pt1
deselektrochemischen Gleichgewichts derH *-Ionen
Spannungen keines- herkömmlicü
die Werte der verschiedenen
wegsfestlegt,sonderndaß diesenoch weitgehend eine elektrischeSpannung U ebenfallsin einem Den ersten1
beliebigvorgegeben werdenkönnen.Zunächstläßt ganzer'Wertebereichfestlegen?Abb. 5 zeigt eine lesen: Die t
sich U dadurchfestlegen,daß man an die offenen Anordnung,die dasGewünschteleistet.Siebesteht zvtei Behä[
Klemmender Drähte IV und V einfacheineSpan- darin, daß die Anordnung der Abb. 4 um zwei Drucks lä8t
nung von außen, sozusagenmit Gewalt, anlegt. alsoH2 '
Behältererweitertwird, dieWasserstoffgas, U: - Lpsrl2
Allerdingsmußdiesoangelegte Spannungunterhalb bei gleicherTemperaturund vorgegebenen Drücken der Abb. 5 I
einesbestimmtenWertesbleiben,der für den Fall, py, und pnnenthalten,Das Hr-Gas vord Druck put realisieren.U
daß der Elektrolyt bei ,,Normalbedingungen" vor- reagiertdabei in einer dünnenRandschichtan der allgemeinenI
liegt,alsobeip : lbar,T:298K,l,2y beträgt.Bei Oberflächedes Platins I, die sowohl ein winziges nung zwisch
größerenWertender Spannunglaufennämlichwei- Stück in den Gasraumals auch ein kleinesStück eine Reaktftr
tereReaktionenab, insbesondere die elektrolytische ins InneredesmetallischenPlatinshineinreicht,mit zip immer in
ZerlegungdesWassers(s. Abschnitt 8 diesesAuf- demH+ im Platin gemäßder Reaktionsgleichung Eßt. Oie Stol
satzes).Ist die angelegteSpannungU kleiner als H23+ 2H++2e. (13
) gleichungsil
1,2 V, so stellt sich fiir jeden Wert von U elektro- Druck p1.1rI
chemisches Gleichgewichther: Esfließt kein Strom, Nach derselbenGleichungreagiertdasH2-Gasvom bandeltsichl
und die Gln. (10)und(11)und damitauch(12)sind Druck puu mit dem H+ im Platin III. Im Gleich-
gewichthat daszur Folge,daß Hr(pr) S I
erfüllt. Nach Aussagevon (12)stellt sichdann eine
bestimmtechemische SpannungAlur* zwischenden t h " ( p v t ) : Z q u -( I )+ 2 4 "[ ) uas nichts t
H+-Ionenin I undIII ein.BeiU: 0 wird soAps* : 0 :2[p".(I)+F@(I)+p"(I)-r@(I)] (14) oder Komp{
erzwungen,was-wegenT (I) : T (III) bedeutet,daß ektion läuftl
--2tt .(I)+21t"(I).
in diesemFall die Konzentrationder H*-Ionen in I WundVn{
und III dieselbeist. Ist dagegenU (?) 0, so stelltsich Entsprechendist Die Si
eineH+-Konzentrationein, die in I kleiner (größer) deren
ln, (pvu): 2ps. (III) * 21.t"
(l[) . (15)
ist als in III. Durch Vorgabe der elektrischen die
Spannungläßt sich so der Wert der chemischen Subtrahiertman die beidenGleichungen(14) und elne
SpannungAptl* festlegen. (15)voneinander, erhältman in der
- - pH.(III)I
t4u(Pvi tln,lpril:2lp''(I)
(16) Maschine
+2[P"(I)-P"(III)]
7. Eine elektrische Spannungsquelle : 2lPn-\l) - ttH- (IIr)l :
:2Ll4t*.

Wie stehtesmit der UmkehrungdesbisherigenVor- In dieserRechnunghabenwir wiederangenommen' eber auf,


gehens,läßt sich die chemischeSpannungÄpr* in daß,a.(I) : p" (III) ist, d. h. daßdaschemichePoten- Gtzt die
einemgewissen Wertebereichvorgebenund dadurch tial der Elektronenim Platin immerdenselben Wert
Gasesvom
52
hat, gleichgültig, ob noch andere Iönen, wie hier
Protonen, im Platin sind oder nicht. Diese Annahme
ist sicher gerechtfertigt, solange die Dichte der im
Platin gelösten Protonen sehr viel kleiner ist als die
Dichte der Pt-Ionen und der Leitungselektronen.
Zusammen mit (12) und der Druckabhängigkeit des
chemischen Potenital eines Gases lvgl. G. FaIk
,,PhysikalischeVorgängeals Reaktionen", Gl. (18)]
folgt aus (16) für die elektrische Spannung im
elektrochemischen Gleichgewicht der H *-Ionen
1 .
U: - prrl- pn, ( pvrr)]
2F lpr,(
(r7)
RT , /Put' \
: n
* \^/
Die elektrischeSpannungU zwischenden Drähten
luog zwischen Was- IV und V ist also durch die Werte der Hr-Drücke
*ltrische Spannung
pu, und pys bestimmt. Diese Spannung U wird
herkömmlichdie EMK der Anordnunggenannt.
:nfalls in einem Den erstenTeil von Gl. (17)könnenwir auch so
Abb. 5 zeigt eine lesen: Die chemischeSpannung Apr, zwischen
Hstet. Siebesteht zwei Behältern mit H r-Gas unterschiedlichen
Abb. 4 um zwei Drucks läßt sich in eine elektrische Spannung
l3offgas,alsoHr, U: - Lttn,l2F umformen,wobeidie Anordnung
lebenenDrücken der Abb. 5 nur ein Mittel ist, die Umformung zu
|s vom Druck py1 realisieren.UnserErgebnisist nur ein Spezialfallder
udschicht an der allgemeinenRegel,daß sich die chemischeSpan-
:ohl ein winziges nung zwischenStoffkombinationen,die sich durch
dn kleinesStück eine Reaktionsgleichung verbindenlassenim Prin-
rlineinreicht,mit zip immer in eine elektrischeSpannungumformen Abb.6 Zwei unterschiedlicheRealisierungendesselbenPro-
lßionsgleichung läßt.Die Stoffeauf denbeidenSeitender Reaktions- zesses,nämlich der isothermenExpansionoder Kompression
von H2-Gas: oben mittels einer Pumpe, unten mittels einer
( 1 3) gleichungsind in unseremFall Wasserstoffgas vom galvaniichenZelleund Elektromotor
Druck purund Wasserstoffgas vom Druck p.,ou. Es
tdas Hr-Gasvom handeltsichalsoum die Reaktion
n IIL Im Gleich- bei Energie abgegeben wird, was sich etwa im
Hz(pvr)S Hr(p.,ou),
HebeneinesGewichtsmanifestiert.Damit der Vor-
was nichts weiter ist als die isothermeExpansion gang möglichst reversibelabläuft, wählt man das
oder Kompressionvon Wasserstoffgas. Diese Re- Gewichtzweckmäßigerweise so,daßesnur ein klein
,f-r@(I)l (t4)
aktion läuft erstdann wirklich ab, wenndie Drähte wenig leichter ist als ein Gewicht,das der Druck-
IV und V miteinanderverbundenwerden. differenzpv- pyugeradedasGleichgewichthalten
Die Situationistnocheinmalin Abb. 6 verdeutlicht. würde.Beschwertman das Gewichtein wenig,so
In derenoberenTeil isteinAnalogondargestellt,bei daß es geradeüber dem Gleichgewichtswert liegt,
(1 5 )
demdie beidenGeftißemit demHr-Gas ausAbb. 5 sinkt das Gewicht und die Reaktion verläuft um-
(14)und
bhungen über eine Maschinemiteinanderverbundensind, gekehrt: Das Hr-Gas wird unter Energiezufuhr
die in der einenDrehrichtungalsPumpe,in der ent- vom Druck pyn auf den höherenDruck protkom-
primiert.
p-(III)l gegengesetzten als Motor arbeitet. Solangediese
'ß.(lII)l (16) Maschinein ihrem Betriebgehemmtist, etwa weil Der untereTeil der Abb. 6 ist im wesentlichendie
ein geschlossener Hahn 1: großerWiderstand)das Anordnungder Abb. 5, vermehrtum einenMotor,
A|-(lII)l: Hr-Gas daran hindert, dem Geftille seineschemi- dessenWelle bei Schließendes Schalterssich zu
schenPotentialszu folgen, findet kein Vorgang, drehenbeginnt und ein Gewicht hebt. Bei diesem
alsoauchkeineReaktionstatt.Dreht mandenHahn Vorgang läuft die ganzeKette der vorgenannten
dcrangenommen, aber auf, so beginnt die Maschinezu arbeiten.Es Reaktionenab, derenGesamteffektso gesehen wer-
Echemiche Poten- setztdie Reaktion ,,(isotherme)ExpansiondesHr- denkann: Ein Hr-StromvomDruckpu,wird mittels
g denselbenWert
Gasesvom Druck pu, auf den Druck prru"ein, wo- zweierals H"- und e-MembranenwirkenderLeiter

53
8. Die chemische Spannung
zwischen Knallgas und Wasser

Die elektrolytische Zerlegung von Wasser in gas-


förmigen Wasserstoff und Sauerstoff, also die Rea-
lisierung der Reaktion H2O - H, + lOt, gehött
zu den bekanntesten physikalisch-chemischen Ex-
perimenten. Dennoch kann kaum die Rede davon
Abb.7 Darstellung der verschiedenen Mengenströme in der sein, daß dieser Vorgang einem genauerenVer-
Anordnung der Abb. 5: Der H2-Strom 1,". wird in einem
Slrom 1,- zerlegl. Einer dieser beiden Ströriä'. aus praktischen ständnis begegnet.
C r ü n d e n ' g e w ö h n l i c hd e r E l e k t r o n e n - S t r o m/ , . . l ä ß t s i c h d u r c h
eine von außen angelegte elektrochemische Spännung 44" steu- Wir wollen das Problem anhand von Abb. 8a er-
ern. Damit werden sämtliche Ströme in ihrem Betrag und ihrer läutern. Die Anordnung in dieser Abbildung ist
Richtung festgelegt
ersichtlich der in Abb. 4 nachgebildet.Sie enthält
auf der linken Seite zwei Behälter, nämlich einen
für Hr- und einen für Or-Gas, auf der rechten einen
in einenH+-Strom und einene-Strom aufgeteilt,von
Behälter für reines Wasser. Die Anordnung läßt
denen der erste ungehindert fließt, der zweitejedoch
also unmittelbar die linke und rechte Seite der
im Motor gerade soviel Energie ablädt, daß die nach-
Reaktionsgleichung
folgende Wiedervereinigung der beiden Ströme einen
Hr-Strom mit dem Druck p,ouliefert. Diese Sicht ]H2++o2= H2o
des Vorgangs ist in Abb. 7 dargestellt. Insgesaml wiedererkennen. Der ElektrolytII, etwamit Säure
passiert nichts weiter, als daß Hr-Gas isotherm Wasser,ist wiedereineMembran,dienur
versetztes
reversibel vom Druck pvr auf den Druck puu expan- H*-Ionen durchläßt,nicht dagegenElektronen.
diert wird. Auch dieser Vorgang ist umkehrbar, Entsprechend sind,wievorher,dieDrähteIV und V
wenn das Gewicht, das der Motor hebt, so groß Membranen,die nur Elektronendurchlassen, nicht
gemachtwird, daß es sinkt und dabei den Motor als dagegenH*-Ionen.Das ist in Abb. 8b nocheinmal
Dynamo antreibt. Der lädt dann gerade so viel In der Randschicht
verdeutlicht. zwischenH2, Pt I
Energie auf den ihn durchfließendene-Strom, wie und Elektrolyt II findet die Reaktionstatt
gebraucht wird, um bei Wiedervereinigung des
+-StromWasserstoffvomDruck Hz= 2H* +2e. (18)
e-Stromsmit dem H
pvr zu bekommen. Die Kette der einzelnen Reak- Entsprechend findet in der Randschichtzwischen
tionen läuft dann natürlich rückwärts ab. Im Prinzip Or, Pt III und ElektrolytII die Reaktionstatt
wäre es natürlich auch möglich, den H*-Leiter zu
H 2 O< 5 2 H + + 2 e + t O r . (1e)
unterbrechenund den e-Leiter ungestört von einem
zum anderen Reaktionsort durchlaufen zu lassen; Im elektrochemischenGleichgewichtder Reak-
Abb,8a Umwandlu
dann wäre Lq.:}und A4r. * 0. tionen(18)und (19)geltensomitdie Beziehungen Knallgasund Wasrr
Die Anordnung der Abb. 5 und 6 ist offenbar das, !u, :2r71rr+ 2r1"$)' Abb.8b Schemader
was man in der Umgangsspracheeine elektrische Abb.8a
l n , o : 2 4 n * + 2 4 .( I I I ) + i t t o , .
Batterie, im Fachjargon eine Spannungsquelle oder
bessereine galvanischeZelle nennt. Für eine solche Subtrahiertman die zweitedieserGleichungenvon
Zelle ist es charakteristisch, daß sie auf chemischem dererstenund ordnetmandieGliederum, soerhält
regelt, daß kein S
Wege nicht eine elektrische, sondern eine elektro' man
fließt. wie (20t a
chemische Spannung L,4" der Elektronen erzeugt ps,(T,pv) + trpo"(T,pvil- pu,o(T,
Pvw) Gleichgewichtssp
und daß sie bei Stromfluß diese elektrochemische (20)
-
: 2lrt"I) rt : - 2 F U. der Anordnung g
Spannung in gewissenToleranzgrenzen festhält. Das "0II)l sowie die Drückc
Festhalten von Ä4" geschieht hier dadurch, daß Im letzten Gleichungsschritt haben wir dabei wieder
partner bestimml
auch bei Stromfluß, der ja eine Störung des Gleich- b e n u t z t d. a ß p " ( l ) : p " ( I I I t i s t .G l . { 2 0 )b e s a g:t D i e
d.h. für T:298 |
gewichts bedeutet, die Reaktion (13) nicht allzu- chemischeSpannung zwischen Knallgas und Wasser
fert die Messunga
sehr aus ihrem elektrochemischen Gleichgewicht istgleich -2 F malder elektrischenSpannung Uzwi-
zwischen Knallga
herausgebrachtwird. Das ist dann der Fall, wenn schen den Drähten IV und V. Die elektrische Span-
der chemischeWiderstand der Reaktion (13) hin- nung U und mit ihr die chemische Spannung der pfl,+ip3,- p?r
reichend klein ist, die Reaktion also ,,gut läuft", Knallgasreaktion läßt sich im Prinzip so messen,daß
der den Ausgleich von Ä4" hemmende (elektrische) man eine variable Spannung U" von außen anlegt
Widerstand dagegen relativ groß ist. (in Abb. 8a gestrichelt gezeichnet)und diese so ein-
Der hochgestellteIndex ,,0" ist dabeilediglicheine
gebräuchlicheAbkürzung der,,Normalwerte"
lber T :298 K und p : 1 bar. F'ürandereWertederTem-
peratur T und des Drucks oder vielmehr der im
Prinzip unterschiedlichwählbarenDrücke pv, pvt
rcn Wasserin gas- und puu,ergebensich natürlich andereWerte der
rrsoff, alsodie Rea- elektrischenund damit auchder chemischenSpan-
. Hz * )or, gehört nung.
bch-chemischenEx-
Ist U. kleiner als die elektrischeGleichgewichts-
m die Rededavon
spannung,also die EMK der Anordnung,so fließt
tm genauerenVer-
ein elektrischerStrom: Das elektrochemische
Gleichgewichtist dann gestört,und die Anordnung
Ed von Abb. 8a er- liefert,wennmannocheinenMotor einbaut,Arbeit.
üiser Abbildung ist Dabei laufenfolgendeReaktionenab: Hr-Gas aus
lrbildet. Sie enthält VI dissoziiertin der Randschicht von I*II-VI in
Eher, nämlich einen H* und e-, H+-Ionenströmenin II, Elektronenin
,eufder rechteneinen IV und V von I nachIII, Or-GasausVII reagiertin
D)ie Anordnung läßt der Randschichtvon III-VII-II mit H* und e-
nd rechte Seite der und bildet HrO. Insgesamtvereinigtsich H, und
I 02 zu H2O. Pro mol verschwindendem H, ver-
schwindetj mol Or, und es entsteht1 mol HrO,
wobei bei reuersiblemAblauf der Energiebetrag
lyt II, etwamit Säure 2 FlUlvomMotor abgegeben wird.
ir Membran,die nur
d4egen Elektronen. Wie gut reversibelder Ablauf wirklich ist, läßt sich
r,die DrähteIV und V durch Messungdes elektrischenStroms 1 in Ab-
E durchlassen, nicht hängigkeitvon der angelegtenSpannungU", also
Abb. 8b nocheinmal Messung der U^J-Charakteristikder Anordnung
i:ht zwischenH2, Pt I bestimmen.Von vornhereinist klar, daß der Vor-
*tion statt gangum so reversiblerabläuft,je kleiner der Wert
deselektrischenStroms1 ist.
- (18)
Ist Q größerals U, so läuft die angeführteReak-
ludschicht zwischen tionsketteumgekehrtab, esfindet Elektrolysestatt:
b Reaktionstatt HrO wird in H, und jO2 zerlegtunter Zufuhr
(1e) elektrischerEnergie.Auch hier läßt sich das Maß
der Irreversibilitätdurch Ausmessender U^-I-Cha-
ügewicht der Reak- Abb.8a Umwandlung der chemischen Spannung zwischen rakteristikbestimmen.
uit die Beziehungen Knallgasund Wasserin eineelektrischeSpannung

Abb,8b Schemader Mengenströmein der Anordnung von


Abb.8a
Dr'
ber Gleichungenvon
pGliederum, soerhält
regelt,daß kein Strom durch das AmperemeterA
fließt. Wie (20) zeigt,ist der Wert der elektrischen
'1ryp(T.pvnr) ,.n \ Gleichgewichtsspannung U, herkömmlichdie EMK
\Lw )
v- der Anordnung genannt,durch die TemperaturT
sowiedie Drücke pv, pvt und prou,der Reaktions-
lrben wir dabeiwieder partner bestimmt.[Jnter,,Normalbedingungen",
!rCt. 1ZO; besagt:Die
d.h. für T:298 K und pu: pvrr: pvnr: 1 bar,lie-
tKnallgas undWasser fert die MessungalsWert der chemischen Spannung
ttüen SpannungUzwi- zwischenKnallgasund (flüssigem)Wasser
f. Die elektrischeSPan-
bische Spannungder
pfl,+ trp3,- tt?t
o: 2F' (1,23
v)
lhinzip somessen, daß : (2'96s00 (1,23v)(2r)
C/mol)
! U. von außen anlegt
:23j kllmol. Abb, 9 Die Elektrolvsevon Wasserund ihre Umkehrune
Fßt)und dieseso ein-
55
I
Die üblicheRealisierungder Anordnungin Abb. 8a Brennstoffzellen-Kraftwerk wirtschaftlich günstig
Betrieb,d. h' bei U^> U der
ist beimelektrolytischen erscheint. Allerdings müssen, wenn die Wirtschaft-
bekannteWasserzersetzungsapparat, bei dem der lichkeitsanalyse realistisch sein soll, die Kosten der
Wasserstoffund Sauerstoffhochperlen.
freigesetzte Energie in Rechnung gestellt werden, die zur Auf-
Die bekannte Realisierungbei Uu<U, genauer bereitung der Brennstoffe aufzuwenden ist.
U,:0, bestehtdarin, daß man von außeneingelei- Ein großes, noch nicht befriedigend gelöstesPro-
tetes Wasserstoff-und Sauerstoff-Gasan den Pt- blem ist das der Lebensdauer der Brennstoffzellen.
Elektrodenhochperlenläßt (Abb. 9). Die Anord- Als realistisch angestrebt wird eine Betriebsdauer
nung arbeitetdannalsgalvanische Zelle. von 5 Jahren. Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoff-
zellen mit Phosphorsäure als Elektrolyt (s. nächsten
Abschnitt) haben bisher schon ihren Dienst getan
über einige tarisend Stunden ohne erheblichen Lei-
9. Brennstoffzellen stunesabfall.

EinegalvanischeZelle,wie die geschilderte Wasser-


stoff-sauerstoff-Zelle, nennt man eine Brennstoff-
zelle,w enndieAusgangsstoffe laufendneuzugeführt 10. Elektrolyte = Ionen-leitende
und die Endstoffelaufend abgeführtwerden.Die ,rMembranent'
Brennstoffzelleerschöpftsich also nicht, wie eine
Taschenlampenbatterie, und siebraucht auchnicht
elektrischaufgeladenzu werdenwie ein Akkumu- Wie wir gesehenhaben, ist ein Elektrolyt eine
lator. Als Brennstoffewerdennebendem von uns Membran,die für Ionen ein Leiter, für Elektronen
diskutiertenWasserstoffH2 auch Kohlenmonoxid aberein Nicht-Leiter ist. Die Ionen fungierendabei
CO, KohlenstoffC (bei 1000'C), Methan CHo' einerseitsalsLadungsträger, zumanderenaberauch
MethanolCH3OH u.a. verwendet.Der Sauerstoff alsTeilnehmeran den Reaktionen,die in den Rand-
02 ist natürlich ebenfallsstetsan der Reaktionbe- schichtenzwischenElektrodenund Elektrolyt ab-
teiligt, aberda er überall in der Luft vorhandenist, laufen.Bisherhabenwir nur saureElektrolytebe-
wird er gewöhnlichals Brennstoffnicht erwähnt. trachtet, also Elektrolyte, in denen H*-Ionen im
Überschußvorhandensind. Im Prinzip kann die
Als ElektrodenverwendetmanmeistporösesNickel Membran,,Elektrolyt" aberauchbasischsein,etwa Abb.10 Reaktior
oder poröseKohle. Das Gas wird in die Porender einewäßrigeLösung,dieOH--Ionen im Überschuß
Elektrode, unten I
sind im Fall einc
Elektroden gepreßt.Häufig bedarf es noch eines enthält,und schließlichkann siesogarneutral,sein, einem Oxid-Fegr
Katalysatorsan den Elektroden,damit die Reak- d.h. wederH+-IonennochOH--Ionenenthalten.
beteiligt. Sie werdr

tionen schnellgenugablaufen.Der besteKataly-


sator an einer Kohle-Elektrode ist Platin' Man be- Abb, 10 zeigt einige Beispielevon Elektrolyten.
-a Oben ist der uns schonbekanntesaureElektrolyt Im dritten Bil
nötigt an Platinetwa 5' 10 g/cm2' BeieinerStrom-
dichte von 0,3 Alcm2und der Spannungeinerbe- dargestellt.In der Technik nimmt man hierfür vor einemneutralc
lastetenWasserstoff-sauerstoff-Brennstoffzelle von allemH3POa.DieserElektrolytmußin einemTem- Schmelze de
0,6 V, also nur die Hälfte ihrer EMK, beträgt das peraturbereich 150oC<T <200oC betriebenwer- 600oCbis7ü)'
auf die Leistung-derZelle'bezogene erforderliche den,da unterhalbdieserTemperaturdie Ionenleit- Bei den hohen
Platin3' 10-t e/W. f?ihigkeit zu gering ist. Bei Verwendung dieses an den Elektm
Elektrolytsbenötigtman an den ElektrodenPlatin Katalysatore
Brennstoffzellen sindalsEnergiequellen von großem ist als Elektrq
als Katalysator.
technischen Ihre Dimensionierung
Interesse. ist vom durch Zusatz
mW- bis zum Mw-Bereich möglich, so daß sie Das zweite Bild in Abb. 10 zeigt eine Base als
den.
sogarals Kraftwerke in Betrachtkommen.Da die Elektrolyt, also eine wäßrige Lösung mit einem
Brennstoffzellen keineschädlichen Stoffeemittieren großenÜberschußvon OH--Ionen. Sehr geeignet Als vierteslld
und geräuschlosarbeiten, können sie als Kraft- ist KOH, und zwar in einem Temperaturbereich ordnung mit
werkebedenkenlosin Ballungsgebieten gebautwer- 50oC<T < 150oC. Wasserstoff-Sauerstoff-Brenn- Oxid alsElekü
den. Das Kraftwerk nahe dem Verbraucherhat stoffzellenmit KOH-Elektrolyt sind als Batterien hoher Tempc
zudemdenVorteil, keinerweitenelektrischenÜber- in Raumschiffenverwendetworden.Für die groß- desZrO, vieb
tragung mit ihren erheblichenInstallationskosten technische Verwendungsindsiejedochnichtbrauch- wandern kät
und Energieverlustenzu bedürfen. Auch die Ab- bar, weil der Sauerstoffsehrrein seinmußund nicht, Temperaturcl
wärme läßt sich, da die Brennstoffzellenbei Tem- wie Luft, als VerunreinigungCO2 enthaltendarf. Leitfühigkeitd
peraturenvon einigen100'C betriebenwerden,in CO2 reagiertmit KOH zuKtCOr, das die Poren durch die Fu
der Elektrodenverstopft- tendeMembai
,,Wärme-Kraft-Kopplung" nutzen, so daß ein
56
rt wirtschaftlich günstig
Eo. \\'enndie Wirtschaft-
h seinsoll,die Kostender
rllt werden,die zur Auf-
; lufzuwendenlst.
bdriedigendgelöstesPro-
htrr der Brennstolfzellen.
a *-ird eine Betriebsdauer
bff-sauers toff- Brennsto lf-
:eb ElektrolYt(s.nächsten
süon ihren Dienst getan
dcn ohneerheblichen Lei-

r{eitende

n, ist ein ElektrolYt eine


r ein Leiter, für Elektronen
;-Die Ionenfungierendabei
lg!r. zumanderenaberauch
cettionen, diein den Rand-
hroden und ElektrolYt ab-
if nur saureElektrolYtebe-
tb. in denenH"-Ionen im
rind. Im PrinziP kann die
Abb. 10 Reaktionenin einer Wasserstoff-Sauerstoff-Brennstoffzelle
bei verschiedenenElektrolvten.Oben ist ieweilsdie Wasserstoff-
eberauchbasischsein,etwa Elektrode,unten die Sauerstoff-Elektrode.
StetswerdenH, und tO2 zugeführtund H20 abgeiührt.Die Ladringsträgerim Elektrolyt
--Ion.n im Überschuß
fOH sind im Fall einer Säure(ganzunten) H+_,einer Base(darunter)OH-, einemgeschmolzenen Karbonat (darunter)CO!-, und in
sogarneutral,sein, einem Oxid-Festelektrolyt(ganz obenl O2-. Außer Ionen sind bei den Reaktionen an den Elektroden oft auch neutrale Stoffe
hnn sie--Ionen beteiligt.Siewerdenan der einenElektrodeerzeugtund an der anderenin gleicherMengewiederverbraucht.
ocb OH enthalter.'
Eeispielevon ElektrolYten'
r bekanntesaureElektrolYt Im drittenBild der Abb. 10 sinddie Reaktionenin Da eine festsitzendeGewohnheitgern die Vorstel-
lit nimmt man hierfür vor einemneutralenElektrolyt,nämlicheinerKarbonat- lung suggeriert,daß Elektroden Festkörper und
Llrroly't mußin einemTem- Schmelze dargestellt. Karbonat-Schmelzenbei ElektrolyteFlüssigkeiten
seien,führenwir nochdas
<T < 200'C betriebenwer- 600'C bis700"C sindtechnischrechtaussichtsreich. Beispiel der Natrium-Schwefel-Zellean, bei der
!r Temperaturdie Ionenleit- Bei den hohenTemperaturenhat die Reaktionsrate dieseZuordnunggeradevertauschtist: Die eine
!- Bei Verwendung dieses an den Elektrodeneinenso großenWert, daß keine ElektrodebestehtausflüssigemNatrium, dieandere
n an den ElektrodenPlatin Katalysatorennotwendigsind.PorösesNickel allein aus flüssigemSchwefel,der Elektrolyt dagegenaus
ist als Elektrodegeeignet.Verlustean CO2können festemp-AlrO., das eine für Na+-Ionendurch-
durch Zusatz von CO2 ^rm H2 ausgeglichen wer- lässigeMembrandarstellt.
üb. l0 zeigt eine Baseals den.
6ßrige Lösung mit einem
--lonen. Als viertesBeispielzeigtdie Abb. 10nocheineAn-
I OH Sehrgeeignet
i cinem TemPeraturbereich ordnung mit einem Festkörper, nämlich einem ll. Zusammenfassung
lsrstoff-Sauerstoff-Brenn- Oxid alsElektrolyt.Geeignet ist dasOxid Zr{Jr.Bei
Ehttrolyt sind als Batterien hoherTemperatur(1000'C) hat das Kristallgitter
:ldct *'orden. Für die groß- desZrO, vieleFehlstellen, längsdenenOr2--Ionen Ein elektrischerVorgang,bei dem die Materiemit-
grind siejedochnichtbrauch- wandern können. Allerdings beginnt bei diesen spielt, ist, wie wir gesehenhaben,gleichzeitigeine
i=ür reinseinmußund nicht, Temperaturensich auch schon die elektronische chemischeReaktion. Darum sind elektrischeVor-
![ung CO, enthaltendarf. Leitfähigkeit desZd), bemerkbarzu machen,wo- gänge fast immer auch elektrochemischeReak-
F ar K'CO., das die Poren durch die Funktion des Elektrolyts als IonenJei- tionen, denn es ändern sich dabei die Werte von
tendeMembranbeeinträchtietwird. Ladungund Mengeder Reaktionspartner.
F.
)I
i
seladenerAkku, der ja einenganzgeringenInnen- G.Fak,l
Jeder elektrischeLadungstransportist eine der-
artigeReaktion.BeiderBeschreibung von Ladungs-
transportenhat deshalban die Stelledesgewohnten
elektiischenPotentialsdaselektrochemische Poten-
tial der jeweiligenLadungsträgetm treten' Nur im
Spezialfalldes Ladungstransportsim homogenen
iiderstand hat, eigentlichnicht durch sich selbst
entlädt - nämlichwie ein kurzgeschlossener
densator, den man versucht
vergeblich
bliebephysikalischunbeantwortbar' Wenn
Kon-
aufzuladen
der
-
Le-
,.. ,roii in der geladenenBatterie ein elektroche-
*'1
n""xc

Liiter, in demdaschemische PotentialderLadungs- mischesGleichgewichterblickt,beidemsichdieche-


trägeranjedemOrt dengleichenWert hat, reduziert mischeSpannungbestimmterIonen und die elek' 1.Eh4
sich die Älektrochemische Spannungauf die elek- trischeSpannungdieWaagehalten,sodaßeinevon I

jedochein Stromkreis Null verschiedene elektrochemischeSpannungder I


trischeSpannung. Sobald sich I
ausLeiternmit unterschiedlichen Eigenschaften zu' Elektronenzwischenden beidenMetallelektroden Ein Lochl
sammensetzt, tretenKontaktspannungen auf, mög- resultiert, dann hat dieser Aufsatz seinenZweck unsererV(
licherweisesogarSpannungsquellen. erreicht. sollte.Esl
setztseinI
Es war dasZiel diesesAufsatzeszt zeigen,wie mit auch vonj
der Zusammenfassung des chemischenund elek-
Poten- besetztod
trischen Potentials zum elektrochemischen Literatur
ReihebiH
tial sich all diese Effekte zwanglosund einfach Minderze
beschreiben lassen.Wollte manim Physikunterricht
energyin.the Reihenvc
dasPhänom'en Elektrizitätnur elektrischverstehen, ' - J. If. Povnting:On the transferof Transactions
fll
electromägnetic field' Philosophical
müßtemansobekannteund vertrauteDingewie die n"V.t Society 1884,
of London-, Vol' 175'343 ObeinPh
gebräuchlichen elektrischenBatteriengeflissentlich 121"itrc
'-' G.Falk: Wasist eigentlich Atomistik- oder:Die daß der I
vertrackteMerkwürdigkeitenab- ohvsikalische Größi ,,Menge"'Konzepteeineszeit' gleichbe,l
übergehen
-Eine oder als
!"rnan.nPhysikunterrichts,Hett2'
tun. so einfacheFragewie die, warum sichein man desh
ständenq
den unbd
reden,ud
gesproc\
kommt {
Reihe,in]
Leute in {
einen Pld
besucherI

daß der
der

Das
platzes
Reihe

leicht
stets
Löcher,
de
ist

t€r r
Ind
die
ters

58
!ilz geringen Innen- G. FaIk,W.Ruppelund P.Würfel ebenso gut *1 und -1 oder sonstwie nennen
üt durch sich selbst können. Im Prinzip ist es auch völlig willkürlich,
rzgeschlossenerKon- Reaktionen von Elektronen welchen der beiden Zustände wir ,,besetzt" bzw.
crsucht aulzuladen - und Löchern in Halbleitern ,, * 1" nennenund welchen,,unbesetzt"bzw.,, - 1".
xtbar. Wenn der Le- Zwang ist nur, daß wenn der eine die Marke + 1
ncrie ein elektroche- erhält, der andere - 1 bekommt, und umgekehrt.
Lbei dem sichdie che- Auch womit diePlätze besetztwerden, ob mit Men-
'lonen und die elek- schen oder mit irgendwelchen anderen Objekten, ja
1. Elektronen und Löcher im Halbleiter
dten. so daß einevon sogar mit dem Objekt ,,kein Mensch", ist, wie wir
nirhe Spannung der schon sagten, gleichgültig und bedeutungslos. Es
ücn Metallelektroden muß nur die Regel eingehalten werden, daß jeder
Ein Loch ist ein Platz, an dem nichts ist, obwohl in
ufsatz seinen Zweck unserer Vorstellung dort etwas sein könnte oder gar
Platz nv einfach, nicht aber mehrfach besetzt wer-
den darf, ebenso wie er nicht mehrfach unbesetzt
sollte.Es ist ein unbesetzterPlatz, der ebensogut be-
sein kann. Zwischen der Eigenschaft des Besetzt-
setzt sein könnte. Statt von Löchern spricht man oft
seins und der des Unbesetztseins muß vollständiee
auch von Lücken, vor allem, wenn die Plätze, die
Symmetrie herrschen.
besetztoder unbesetzt seinkönnen, eine regelmäßige
Reihe bilden und wenn die unbesetztenPlätze in der
Um das Bild vom Theater für die Zwecke der Physik
Minderzahl sind. So reißt der Tod ..Lücken in die
noch gebrauchsf,ähigerzu machen, stelle man sich
rrfcr of energY in the Reihen von Armeen".
Besucher vor, die nicht auf ihren Plätzen still sitzen
osophical Transactlons
d o o . 1 8 8 4 ,V o l . 1 7 5 , 3 4 3 Ob ein Platz besetztoder unbesetztist. bedeutetnur. bleiben, sondern nach Lust und Laune ihren (be-
Atomistik - oder: Die daß der Platz in zwei unterschiedlichen, jedoch setzten) Platz gegen einen in der Nachbarschaft
F". Konzepte eineszeit- gleichberechtigten Formen existieren kann. Wenn geratenen unbesetzten Platz eintauschen. Wenn das
, Hefi 1. man deshalb von besetztenPlätzen wie von Gegen- Theater dann fast voll ist, läßt sich sein Zustand
ständen spricht, ist es ebensoberechtigt, auch von so beschreiben, daß nur wenige unbesetzte Plätze,
den unbesetzten Plätzen wie von Gegenständen zu also Löcher, uoneinander unabhöngig herumwan-
reden, und es gibt Situationen, in denen das aus- dern. Die Löcher verhalten sich dann wie die
gesprochen von Vorteil ist. Ein Theaterbesucher Moleküle eines verdünnten Gases,die im gewohn-
kommt zu spät und steht verlegen am Rand einer ten mechanischen Bild des Gases ja auch unab-
Reihe, in deren Mitte ein unbesetzterPlatz ist. Die hängig voneinander umherwandern. Daß dabei
Leute in der Reihe bemerken ihn, und jeder rückt gleichzeitig auch die besetzten Plätze umherwan-
einen Platz auf, zur Mitte hin. Unseren Theater- dern, allerdings dank ihrer Überzahl unter starker
besucher am Rand der Reihe interessiert nicht die gegenseitigerAbhängigkeit, braucht nicht gesondert
Bewegungder einzelnen Leute. Er verfolgt dankbar, in Rechnung gestelltzu werden, denn es ist in dem
daß der unbesetztePlatz, das Loch, von der Mitte unabhängigen Umherwandern der Löcher bereits
der Reihe zum Rand auf ihn zuläuft, bis er denPlalz miterfaßt. Ist umgekehrt das Theater fast leer, sind
am Rande besetzenkann. also die besetztenPlätze in der Minderzahl, so läßt
sich,wenn die Besucherwieder nicht still sitzen,sein
Das Bild von der Wanderung eines leeren Theater-
platzes bietet sich natürlich nur dann an, wenn die Zustand so beschreiben,daß die besetztenPlätze
sich unabhängig voneinander umherbewegen, also
Reihe der Plätze fast voll besetztist. Bei einer nahezu
ein verdünntes Gas bilden. Die Beschreibungdes
unbesetzten Reihe von lauter Löchern zu sprechen,
Theaters und seiner Zustände mit Hilfe der be-
empfänden wir als Manieriertheit. Man wird viel-
setzten und unbesetzten Plätze ist also dann beson-
leicht einwenden, in Wirklichkeit bewegten sich
ders vorteilhaft, wenn entweder die besetzten oder
stets Menschen und nie unbesetzte Plätze, also
die unbesetzten Plätze deutlich in der Minderheit
Löcher,undLöcher seienüberhaupt nur eine fagon
sind. Sie bilden dann ein verdünntes Gas und wer-
de parler. Aber wasals Wirklichkeit angesehenwird,
den dadurch einer besonders einfachen Beschrei-
ist mitunter nur eine Sacheder Gewohnheit. Für die
bungsweisezugänglich.
Platzanweiserin sind die unbesetztenPlätze im Thea-
ter sichernicht weniger ,,wirklich" als die besetzten.
Was hat das alles mit Physik, insbesonderemit Halb-
In dieserArt Beschreibungsind, wie man sieht,nicht leitern zu tun? Die Antwort ist: Ein Halbleiter läßt
die Menschen wichtig, sondern die Plätze des Thea- sich mit einem Theater vergleichen, das zwei Ränge
ters mit ihrer Eigenschaft, in zwei (und nur zwei) besitzt, einen unteren und einen oberen, von denen
Zuständen auftreten zu können, die wir mehr aus der untere fast nur besetzte,der obere dagegen fast
sprachlicher Gewohnheit als aus Zwang ,,besetzl" nur unbesetzte Plätze enthält. Die Ränge heißen
und ,,unbesetzt" genannt haben. Wir hätten sie Bcinder,das dem unteren Rang entsprechendeBand

59
heißt das Valenzband, das dem oberen Rang ent- je ein ,,Teilchen" vergrößertwerden. Wir sagen
sprechende das Leitungsband des Halbleiters. Die kurz: Die AnregungeinesHalbleitersbestehtin der
besetzten Plätze (und nicht etwa das, womit die Erzeugungvon e-h-Paaren.Die Umkehrungspro-
Plätze besetzt sindl) heißen Elektronen, die unbe- zesse,in denensowohl n" als auch nn verkleinert
setzten Löcher oder Defektelektronen. Die Löcher werden,bestehenentsprechend in der Vernichtung
des Valenzbands bilden also ein verdünntes Gas, von e-h-Paaren.
ebensodie Elektronen des Leitungsbands. Wir kön- Diese Vorstellung ist in Abb. I dargestellt: Die
nen diesen Sachverhalt auch so beschreiben: Der Elektronen,d.h. die besetztenPlätzesinddurch das
Halbleiter enthält zwei ,,Stoffe", die beide als ver- Symbol Q dargestellt,die unbesetztenPlätze,also
dünntes Gas vorliegen; die ,,Teilchen" des einen die Defektelektronenbzw. Löcher durch das Sym-
Stoffs, den wir h (: hole : Loch) nennen wollen, bol @. In Ordinatenrichtungist die Energiepro
sind die Löcher des Valenzbands (also die Analoga Menge aufgetragen,wobei diese für Elektronen
der unbesetztenPlätze im unteren Rang des Thea' nach oben, für Löcher nach unten zunimmt (die
ters), die ,,Teilchen" des anderen, den wir mit e be- Abszissehat keinephysikalischeBedeutung).Beim
zeichnen, sind die Elektronen des Leitungsbands Übergang(a) + (b), bei dem der O-@-Umtausch
(also die Analoga der besetzten Plätze im oberen zwischenValenz-und Leitungsbandgeschieht, wird,
Rang). Wir betonen ausdrücklich, daß der Stoff e wiebereitsgeschildert,eine-h-Paarerzeugt.Beidem
nur die Elektronen des Leitungsband s umfaßt, nicht Übergang (b) + (c) wie auch bei (c) - (d) findet
dagegen die Elektronen des Valenzbands (also die dagegender O - @-Umtauschjeweilsinnerhalbdes- Abb. 1 BildhafteDan
besetzten Plätze im unteren Rang). Diese sind, wie selbenBandesstatt. Es wird kein neuese-h-Paar Der Übergangvom Z
wir oben gesehenhaben, in der Beschreibung durch etzetJgt,es verändernnur Elektronenund Löcher Beim Ubergang(b) <
nur seineLageim Bal
den Stoff h, nämlich der Löcher des Valenzbands ihre energetische Lage innerhalbeinesBandesund
(d.h. der unbesetzten Plätze im unteren Rang) be- zwarsolange,bis dasElektronan denunterenBand-
reits enthalten und brauchen, ja dürfen nicht noch rand des Leitungsbandesund das Loch an den gibt es auch nod
einmal in Rechnung gestellt werden. Analoges gilt oberenBandranddesValenzbandsgerücktist. der PhononenPt
für den Stoff h, er bezeichnet nur die Löcher des in praxi meistvol
Valenzbands, nicht dagegen auch die Löcher des Nun kosten (bzw. liefern) alle dieseÜbergänge
Energie.Die e-h-Erzeugungerfordertpro Teilchen- Übergängevom
Leitungsbands.
paareinenEnergiebetrag,dergrößerist alsderWert lassensich ebeo
Ein Halbleiter enthält also zwei ideale Gase, das h-Gasesauffasse
Aeor, den man, wie aus Abb. 1 unmittelbarein-
e-Gasund das h-Gas. Siebestimmendie elektrischen Valenzbandund
leuchtet,denBandabstandzwischen e*h <= Photo
und die mit diesen zusammenhängenden thermi-
Leitungsbandnennt.Er liegt bei Halbleiternin der
schen Eigenschaften des Halbleiters. Eine genauere e*h S Phono
Größenordnungeiniger ZehnteleV bis zu einigen
Kenntnis des Halbleiters ist deshalb gleichbedeu-
eV. Bei den Übergängen(b) + (c) und (c) + (d) Von links nachn
tend mit einer Kenntnis dieser beiden Gase und
gebendase-Gasund dash-GasdagegenEnergieab. nationsreaktion
ihrer Reaktionen miteinander. Diese Kenntnis zu reaktionen.Bet d
erwerben, ist eine typisch thermodynamische Auf- Als Energielieferantbzw. Energieempfänger bei ail
zwei physikalische Sy- e-h-Teilchenpaa
gabe. diesen Prozessen kommen
Phononen.Bei d
stemein Betracht: einmal die übrigen Freiheits-
gekehrtPhotone
grade des Halbleiters,in erster Linie die Schwin-
e-h-Paare.Aufdc
gungenseinesKristallgitters (Phononen),zum an-
Strahlung(Photonen). Die ton" im Singula
2. Reaktionen im Halbleiter derenelektromagnetische
sondern,,Phono
oben geschildertenProzesseerscheinendamit als
sehen,sonderndr
Reaktionendes e- und h-Gasesmit diesenbeiden
auszwischenden
Systemen.
Wenn man von der Anregung eines Halbleiters und (3),der fiird
spricht, stellt man sich gewöhnlichvor, daß ein Die Übergänge(b) - (c) und (c) - (d) bzw. ihre schaftenvon lL
Elektron ..ausdem Valenzbandins Leitungsband Umkehrungensind in dieserSicht Reaktionender gesehen haben,b
gehoben",alsoim Valenzbandein besetztetPlatzin Form nichtungeinese{
einenunbesetzten und gleichzeitigim Leitungsband destenergievon d
s g e/* Phononen,h s h'* Phononen. (1)
ein unbesetzterin einenbesetztenPlatz umgewan- es aber leicht m
delt wird. Die Anregungläuft also darauf hinaus, Wir wollensie,der Fachterminologief olgend,Ther- dieserEnergiea
daß im Leitungsbandein Elektron und gleichzeitig malisierungsreaktionennennen,dennihr Effekt läuft Phonon, da dic
im Valenzbandein Loch etzeugtwird, oder in der darauf hinaus,daß das e-Gasund das h-Gas sich Energiehaben.f,
Sprachedese-und h-Gases, daßsowohldieMengen" mittels (1) mit dem Phonon-Gasdes Halbleiters, bestehtdaherin t
dese-Gasesals auchn6desh-Gasesum ein elemen- d.h. mit seinenGitterschwingungen ins thermische
nonen,die zusaE
taresMengenquantum r:1,6'10-24 mol, d.h' um Gleichgewichtsetzen.Neben den Reaktionen (l)

60
rerden. Wir sagen
ldters bestehtin der
b UmkehrungsPro-
ruch nn verkleinert
in der Vernichtung

I dargestellt:Die
lätze sinddurch das
EFtztenPlätze,also
ücr durch das SYm-
bt die EnergiePro
icse liir Elektronen
nnten zunimmt (die
r Bedeutung). Beim
b O-@-Umtausch
nnd geschieht, wird,
bar erzeugt.Beidem
b€i (c) - (d) findet
cs'eilsinnerhalbdes- Abb. I Bildhafte Darstelluns einesHalbleiters.
Lcin neuese-h-Paar Der Übergang vom Zustand-(a) in den Zustand (b) s.tellt eine Anregung des Halbleiters dar, bei der ein e-h-Paar (getönt) erzeugt wird.
Beim Ubergang (b) - (c) verändert sowohl das im Ubergang (a) + (b) erzeugtee-Teilchen (Elektron) als auch das h-Teilchen (Loch)
ktronen und Löcher nur seineLage im Band. Es rückt aufeinen energetischtieferen Platz. Dasselbegilt für den Übergang (c) - (d).
üb einesBandesund
lo denunterenBand-
I das Loch an den gibt es auch noch die Reaktionen,in denenstatt aufzunehmenhaben.Das bedeutet,daß die Reak-
nds gerücktist. der PhononenPhotonenauftreten,aber diesesind tion (2) einen kleinen,die Reaktion(3) dagegen
in praxi meistvon untergeordneter
Bedeutung. einengroßenReaktionswiderstand hat. Die eben-
llc diese Übergänge falls mit PhononenablaufendeReaktion (1) hat
fordert pro Teilchen- Übergänge vomTyp(a) - (b)bzw.ihreUmkehrung
lassensich ebenfallsals Reaktionen des e- und dagegeneinen kleinen Reaktionswiderstand, was
pößerist alsderWert daherrührt, daßder Energieunterschied
h-Gasesauffassen,
nämlichalsdie Reaktionen zwischene
r. I unmittelbarein- und e'beliebigkleineWertehabenkann;esist dann
üen Valenzbandund erhsPhoton, (2) leicht, ein Phononzv erzeugenoder zu finden, das
ri Halbleiternin der die Reaktion(1) von links nachrechtsoderumge-
e*h $ Phononen. (3)
rcl eV bis zu einigen kehrtermöglicht.
+ (cl und (c) + (d) Von links nachrechtsgelesen heißensieRekombi-
rdagegenEnergieab. nationsreaktionen,vonrechtsnachIinksGezr erations- Schließlichgibt esnebenden Reaktionen(1)bis (3)
reaktionen.Bei der Rekombinationverschwinden für dase- und dash-GaseinesHalbleitersnoch die
rgieempfiängerbei all
e-h-Teilchenpaare, und esentstehen Photonenoder weiteren,auf den erstenBlick vielleicht trivial er-
rd physikalischeSY-
Phononen.Bei der Generationverschwinden um- scheinenden Reaktionen
fo übrigen Freiheits-
gekehrtPhotonenoderPhononen, und esentstehen e (r) <+ e (r'), h (r) s h (r') . (4)
:r Linie die Schwin-
(Phononen),zum an- e-h-Paare. Auf derrechtertSeitevon (2)steht,,Pho-
ton" im Singular,in (3) dagegennicht ,,Phonon", Sie beschreibenden e- bzw. h-Transportzwischen
hlung(Photonen).Die verschiedenenOrtenr und r' im Halbleiter.Wie wir
sondern,,Phononen"im Plural.Das ist kein Ver-
crscheinendamit als sehenwerden,sind die Reaktionen(4) vor allem
sehen,sonderndrückt einenwichtigenUnterschied
s mit diesenbeiden von Bedeutung,wenn der Halbleiter nicht überall
auszwischenden sonstso ähnlichenReaktionen(2)
und (3),der fiir dasVerständnis bestimmterEigen- die gleichematerielleZusammensetzung hat oder
d lcl - (d) bzw' ihre schaftenvon Halbleitern wesentlichist. Wie wir wennein elektrischesFeld an ihn angelegtwird.
Sicht Reaktionender gesehen haben,ist die mit der ErzeugungoderVer-
nichtungeinese-h-Teilchenpaares verknüpfteMin-
h' + Phononen. (1) destenergie von der GrößenordnungI eV. Nun ist
es aber leicht möglich, ein einzelnesPhoton mit 3. Chemische Spannungeno Gleichgewichte
bologie folgend,Ther- dieserEnergiezu erzeugen,nicht aberein einzelnes
n,dennihr Effektläuft Phonon, da die Phononeneine sehr viel kleinere
r und das h-Gas sich Energiehaben.Der Einzelprozeßder Reaktion (3) Wie wir in den vorangegangenen Aufsätzen dieses
rGas des Halbleiters' bestehtdaherin der Simultanerzeugung vielerPho- Heftes gesehenhaben, wird der Ablauf einer Reak-
Fmgen ins thermische nonen,die zusammendie EnergiedesBandabstands tion von zwei Faktoren bestimmt. von der Reak-
I den Reaktionen(l)
61
tionstriebkraft und vom Reaktionswiderstand. Als gewöhnlich vor, denn es gibt dort eine große Zahl nach oben
Reaktionstriebkräfte fungieren dabei die verschie- von Reaktionen, bei denen Phononen erzeugt oder sagten, zur
denen Spannungen: Die elektrischeSpannung Ä@, vernichtet werden können, wie z.B. die (1) er- möglich sin<
die chemische Spannung Ap, die thermische Span- gänzende Reaktion e * Phonon S e' + v Pho- bedeutet,di
nung AT, . . . . Von besondererWichtigkeit ist dabei nonen, wobei v eine ganze Zahl isr. ter Aussend
die chemische Spannung Apr, also die Differenz der Reaktionss.
Wegen (6) laufen die Reaktionen (1) so ab, daß
p-Werte der beiden Seiteneiner Reaktionsgleichung, für den Fal
ir" : p", sicheinzustellentrachtet,d.h. daß e-Gasund oder mehrer
denn jede Reaktion besteht darin, daß sich die h-Gas einheitliche Gase mit je einem einzigen che-
Mengen der beteiligten Stoffe ändern, und Äp ist ja tionsreaktio
mischen Potential bilden und daß außerdem beide
gerade die auf die Mengenvariablen wirkende Trieb- Reaktionsrrt
dieselbeTemperatur haben wie das Phonon-Gas.
kraft. Bei einem Reaktionsablaufgilt die erste Frage Halbleiters.
alsodasGitter desHalbleiters.Dadie Reaktionen(1)
daher der chemischen Spannung Äpr, oder noch all- hat,gibt es
einen kleinen Reaktionswiderstand haben, stellen
gemeiner, den Werten der chemischen Potentiale Aeo'r*1e
sich die genannten Gleichgewichte, also das die
der beteiligten Stoffe. Im Fall des Halbleiters fragen ten Photone
Einheitlichkeit der e- und h-Gase garantierende
wir also nach den Werten der chemischen Poten- gestrahlt odt
chemische Gleichgewicht und das die Temperatur-
trale p" des e-Gases, ,r.rndes h-Gases, ,&rno,o,des in Phonone
gleichheit von e-Gas, h-Gas und Phonon-Gas garan-
Phonon-Gases,also der Gitterschwingungen,und gewandelt.
tierende thermische Gleichgewicht, sehr schnell ein
pono,o,des Photon-Gases, also des elektromagne- (Relaxationszeitkleiner als 10-12 s).
tischenStrahlungsfeldsim Halbleiter. Da das e-Gas
negativ geladen ist und das h-Gas positiv - denn Die chemischeSpannungder Reaktion (3) ist wegen
der Halbleiter selbst ist neutral - ist neben der (6) einfach die Summe F"-l ltt.Da die chemische 4. Dasele
chemischenSpannung A p auch die elektrische Span- Spannung die Richtung des Reaktionsablaufs fest- desFeld
nung Ä@ von Bedeutung. Demgemäß spielen die legt, bedeuten
elektrochemischenPotentiale [s. Falk und Ruppel, f p1 > 0: e-h-Vernichtung (Rekombination),
,r.r"
,,ElektrischeVorgänge und Reaktionen"] Für die Rea
It.+ ph<}'. e-h-Erzeugung(Generation), (7) daß das e-G
4": F" - F @, 11n:1,Ln*F @ (5) sowohl die r
It" * 14,: Q'. e-h-Phonon-Gleicftgewicht.
elektrische !
eigentlich die zentrale Rolle (F : Faraday-Kon- Das Gleichgewicht stellt sich wegendes im vorigen
beiden Trieb
stante). Man erkennt aber sofort, daß eine elektro- Abschnitt erwähnten hohen Reaktionswiderstands
ztgen,der ele
chemischeSpannungL4 : L p + rFA@ sich auf die der Reaktion (3) langsam ein (Relaxationszeitbis
chemische Spannung Atrr reduziert, wenn die Diflfe- zu Stunden), so daß es auch relativ leicht gestört L4:Llt+='
renz LiD am selben Ort gebildet wird. Bei allen werden kann.
zusammenfa
Iokalen Reaktionen, wie (1), (2), (3), kommt man Etwas schwierigerist die Sachlagebei der Reaktion für das h-Ga
daher mit dem chemischenPotential aus. Nur bei (2) der e-h-Gase mit Photonen. Wir beschränken schiedenenC
den nicht-lokaien Reaktionen, wie (4), wird das uns hier deshalbauf den Fall, in dem der Halbleiter unterschiedl
elektrochemischePotential (5) benötigt. Bei man- keinem äußeren Lichtfeld ausgesetztist. Das be- zur Folge, de
chen Reaktionen kann auch die thermische Span- deutet keineswegs,daß gar keine Strahlung vor- L,,'4":llelrl
nung, also die Temperaturdifferenz AT, von Be- handen ist, denn natürlich ist der Halbleiter im tronentransp
deutung werden, aber diese Frage werden wir hiet Innern von ,,schwarzerStrahlung" der Temperatur den e-Widers
beseitelassen. des Halbleiters, also von einem Photon-Gas der stimmt ist. I
Als allgemeineAussagevermerkenwir zunächst,daß Temperatur erfüllt, die auch das e-Gas, das h-Gas die elektroch
im Halbleiter, allgemeinin Festkörpern und das Phonon-Gas haben. In diesem Fall eilt dem h-Wider
:0
analog zu (6) bestimmt.Elt
/lpho'on (6)
:0 ' (8) wenn 4.,,17"=
Diese Aussagehat einen sehr anschaulichenInhalt, lpr'oton
Spannungen
wenn man sich vor Augen hält, daß das chemische Die Begründung hierfür ist dieselbe,die wir für das gegenseitigar
Potential & eines Stoffs ein Maß ist für sein Um- Phonon-Gasangeführt haben. Die chemischeSpan-
wandlungsbestreben,d.h. für das Bestreben,seine nung der Reaktion (2) ist dann dieselbewie die der p " ( r )- p " ( r ' I
Menge zu verändern[s. "/ob,,ChemischeReaktionen Reaktion (3), nämlich F.l p*, so daß die Bezie-
physikalischbeschrieben"]. Gl. (6) bezeichnetdann hungen (7) auch zutreffen, wenn die e-h-Rekombi-
Zustände,in denendas Phonon-Gaskein Bestreben nation oder die e-h-Generation mittels Photonen Wir betracht
mehr zeigt, seine Menge ilphono,Zü verändern, auch erfolgt. Dennoch gibt es in diesemFall einen wich- denendie Bez
wenn einer solchen Veränderung, also einer Ver- tigen Unterschied zu dem, in dem Phononen die wird eine e/t,
mehrung oder Verminderung der Phononen, nichts Reaktionspartner von e und h sind: Die Photon- Halbleiter an
im Wege steht. Diese Situation liegt im Festkörper energiensind, im Gegensatzzu den Phononenergien im elektroche

62
nach oben unbeschränkt; das hat, wie wir schon Spannung. Im zweiten Fall wird umgekehrt eine
3Dt dort einegroßeZahl
It Phononenerzeugtoder sagten, zur Folge, daß zwar l-Photon-Prozesse chemischeSpannung zwischen zwei getrennten Ge-
to, wie z.B. die (l) er- möglich sind, nicht aber 1-Phonon-Prozesse,und das bieten eines Halbleiters vorgegeben, was zur Folge
tPhonon := e'+ r' Pho- bedeutet, daß die e-h-Rekombinationsreaktion un- hat, daß der Halbleiter mit einer elektrischen Span-
EZahl ist. ter Aussendung eines Photons einen sehr kleinen nung reagiert. Der erste Fall liegt beim Feldeffekt-
Reaktionswiderstand hat (während ihr Widerstand Transistor.der zweitebeim p-n-Übergangvor.
lreltionen (1) so ab, daß für den Fall der Aussendung mehrerer Photonen
ncütet, d. h. daße-Gasund Zur Erläuterung des ersten Falls, nämlich der Vor-
oder mehrerer Phononen groß ist). Die e-h-Genera-
lil je einemeinzigenche- gabe einer elektrischen Spannung, betrachten wir
tionsreaktion hat aus demselbenGrund einen hohen
I rmd daß außerdembeide einen homogenen Halbleiter zwischen zwei Kon-
Reaktionswiderstand, denn im Photon-Gas des
bco *'ie das Phonon-Gas, densatorplatten, die über eine Batterie verbunden
Halbleiters. das ja die Temperatur des Halbleiters
lcrj. Da dieReaktionen(1) hat, gibt es so gut wie keine Photonen der Energie
lilerstand haben, stellen Leo. r x 1 eV. Die bei der Rekombination emittier-
ifuewichte, also das die ten Photonen höherer Energie werden entweder ab-
i h-Gase garantierende gestrahlt oder vom Halbleiter absorbiert und damit
I ud dasdie TemPeratur- in Phononen und Photonen kleinerer Enersie um-
bund Phonon-Gas garan- gewandelt.
blgewicht, sehrschnellein
r b l 0 - 1 2s ) .
gdcr Reaktion(3)istwegen
4. Das elektrochemische Gleichgewicht
Ä+po. Da die chemische
r& Reaktionsablaufs fest- desFeldeffekt-Transistors

bng (Rekombination)'
Für die Reaktion (4) wirken, dank der Tatsache,
pg lGeneration), (7) daß das e-Gaswie auchdas h-GasLadung tragen,
rGleic{tgewicht. sowohl die chemischeSpannungAp als auch die
elektrischeSpannungA@ als Triebkräfte. Diese
I rich wegendesim vorigen beidenTriebkräfte lassensichjedoch zu einer ein-
ün Reaktionswiderstands zigen,derelektrochemischen Spannung
! ein (Relaxationszeit bis
relativ leicht gestört Lq: Lp+ zF L@ (9)
ftuch
zusanimenfassen, wobei für das e-Gasz: - 1 und
lsactrlage bei der Reaktion für dash-Gasz:*1 ist. Hat also4" an zweiver-
flotonen. Wir beschränken schiedenen Orten r und r' innerhalbdesHalbleiters
I Fatl.in demder Halbleiter unterschiedlicheWerte, so hat das einen e-Strom
!d ausgesetztist. Das be- zur Folge,derdurchdieelektrochemische Spannung
t gar keine Strahlung vor- L,,,rl":q"(r)- 4"(r') und denWiderstandfür Elek-
llch ist der Halbleiter im tronentransport,oder wie wir kurz sagenwollen,
i$rahlung" der TemPeratur den e-WiderstandzwischendiesenbeidenOrten be-
in einem Photon-Gasder stimmt ist. Entspiächend ist L,",1n:rtn|) * 4nQ')
lrrh dase-Gas,dash'Gas die elektrochemische Spannung,die zusammenmit
lbben. In diesemFall gilt dem h-Widerstandzwischenr und r' den h-Strom
bestimmt.Elek trochemisches GIeichgewichtliegtv or,
(8) wenn4,.,4":A*,4r,:0, wennalsodie chemischen
Spannungenund die elektrischeSpannungsich
h b dieselbe,die wir für das gegenseitig aufheben, d.h. wenn
ibten. Die chemische SPan-
p.(r)- p.(r'): -
lil dann dieselbewie die der [pn(t)- pn(t')]
(10)
| Ä+6,, so daß die Bezie- :r[@(r)- @(r')].
Fn, *enn die e-h-Rekombi-
Wir betrachtennun zwei unterschiedliche Fälle, in Abb, 2 Verlauf der Ladungsdichte q (x), des elektrischen'Poten-
bncration mittels Photonen tials @(x) und der chemischen Potentiale p"(x) und pn(x) von
! in diesemFall einenwich- denendie Beziehung(10)ausgenutztwird. Im ersten Elektronen und Löchern im elektrochemischen Gleichsewicht
b:m, ln dem Phononendie wird eineelek*ischeSpannungvon außenan einen einer Modellanordnung des Feldeffekr-Transistors. An den
Stellen x:O und x=a erfährt das elektrische Potential @(x)
Die Photon- Halbleiterangelegt.Als Folgeentstehtim Halbleiter
I c und h sind: im elektrochemischen
einen Knick, da c dorl vom Wert c: I auf den Werr im Halb-
Gleicheewichteinechemische
lrrrz zu denPhononenergren
Ieiter springt.

I 63
I
I
I
I
sind. Die Kondensatorplatten mögen aus dem glei- Spannungen zwischen unterschiedlichen Orten x
chen Metall bestehen, so daß das chemische Poten- und x'bekannt. Was diese Überlegung nicht liefert,
tial der Elektronen in ihnen gleich ist. Die EMK sind die Werte von p" und pn selbst und damit auch
der Batterie ist dann gleich der elektrischen Span- nicht die Abstände der p"- und ,un-Kurven ebenso
nung Uo zwischen den Platten (Abb. 2). Der Halb- wie die der 4"- und 4o-Kurven von der Null-Linie.
leiter soll mit den Kondensatorplatten nicht in Kon- Verwendet man die thermodynamischen Formeln
takt stehen, sondern durch einen isolierenden Spalt der Gase, so lassen sich auch die Absolutwerte der
von diesen getrennt sein, so daß kein Strom fließt. chemischen Potentiale und damit diese Abstände
Dann bildet sich ein elektrochemischer Gleich- berechnen, doch wollen wir darauf hier nicht ein-
gewichtszustand im Halbleiter aus. Wie dieser aus- gehen.
sieht, läßt sich durch Kombination einfacher physi-
Gegenüber der linken, positiv geladenen Platte des
kalischer Anschauung mit den Regeln über elek-
Kondensators befindet sich im Halbleiter eine nega-
trische, chemische und thermische Gleichgewichte
tive Raumladungsschicht. Entsprechend bildet sich
erschließen. Da im Halbleiter elektrochemisches
gegenüber der rechten, negativ geladenen Konden-
Gleichgewicht herrscht, ist
satorplatte eine positive Raumladungsschicht. In
:
4. @) tt" (x) -F@ (x) : s6ns1., der linken Raumladungsschicht ist der Halbleiter
( 11 ) gegenüber der neutralen Mitte mit e-Gas ange-
4n(x) : p1 (x) + F@ (x) : s6ns1.
reichert und mit h-Gas verarmt. Umgekehrt ist er
Da außerdemGleichgewichthinsichtlichder Reak- rechts mit h-Gas angereichert und mit e-Gas ver-
tionen(l) bis (3) herrscht,gilt die Gleichgewichts- armt. Nun bestimmen die Mengendichte fi" des
beziehung (7)anjederStellex, d.h. e-Gases, also die Elektronenkonzentration im Lei-
(x) : - tD
tt" + p'kl 1t"(x) F (x) + pnßl F @(xl -l tungsband,wie auch die Dichte io desh-Gases,also
t | 2l die Löcherkonzentration im Valenzband, zusammen
:4"(x)+4n(x):0.
mit den für den Halbleiter charakteristischen e- und
Die Werte von 4" und 4h sind also entgegengesetzt h-Beweglichkeiten die Leitfähigkeit eines Halblei-
gleich.Dasselbegilt auchfür p" (x) und ,r"rn
(x), aller- ters.Demgemäßbedeutetdie Anderung der Dichten
dingsmit dem Unterschied,daß sienicht konstant h"wdkngegenüber ihren Werten im raumladungs-
sind, sondernvon x abhängen. Wie (11)zeigt,ist freien Zustand eine Veränderung der Leitftihigkeit
der x-Verlauf von p" (x) - von einer Konstante des Halbleiters in den Raumladungsgebieten. Man
abgesehen - identischmit dem von F@(x),wäh- kann diese Anderung dadurch deutlich machen, daß
rend,an (x) anjederStellex geradeentgegengesetztesman eine gegenüber Uo kleine Spannung an die linke
Vorzeichenhat wie p" (x). Wie sieht nun das elek- oder rechte Hälfte des Halbleiters senkrecht zur
trischePotential@(x)als Funktionvon x aus?Da Zeichenebeneder Abb. 2anlegt,und den senkrecht
e-Gas und h-Gas zusammenein Gemischzweier zur Zeichenebene fließenden Strom mißt. Da sein
entgegengesetzt geladenerGasebilden, bewirkt die Wert von der Leitfähigkeit in der Raumladungs-
angelegteSpannungUo eineVerschiebungder bei- schicht abhängt, ist er von der Spannung U, zwi- Abb.3Verlaufd
den Gasegegeneinander. Dadurch wird der Innen- schenden Kondensatorplatten abhängig. Das ist das mischen
Potenti
bereichdes Halbleitersgegendas angelegteelek- Prinzip des Feldeffekt-Transistors.
trischeFeld abgeschirmt (Abb. 2). Das negativge-
ladenee-Gaswird nach'links,d.h. zur Seiteder einen großen !
höheren@-Wertehin verdichtet,das positiv gela-
dagegen einen
dene h-Gas entsprechendzur rechten Seite. Die 5. Weitere elektrochemische Gleichgewichte: pHalbleiter, i
Verdichtungist ähnlich der einesGasesim homo- p-n-Übergang und Schottky-Kontakt das chemische
genenSchwerefeldnur mit dem Unterschied,daß
Temperatur) n
daselektrischeFeld dabeizum Innern desHalblei- der Mengendk
ters hin abgebautwird. Das macht den Verlauf der Wir betrachtennun den Fall, daß die chemische tionen physika
Ladungsverteilung g (x) und deselektrischenPoten- Spannungdese-Gases zwischenverschiedenenOrten ßerer Wert vo
tials @(x),die beidedurch die Poisson-Gleichung des Halbleitersvorgegebenwird und daß dasselbe von p" verknü1
d2@ldx2: - qf4e miteinander verknüpftsind,un- für das h-Gas geschieht.Im elektrochemischen Beziehung zwi
mittelbar plausibel.Mit @(x) ist wegen Gleichgewichtwird danngemäß(10)eineelektrische im Gleichgew
t t " ( x ) : F @ ( x ) + c o n s t .b z w . SpannungzwischendiesenOrten erzevgt.Die Vor- Gleichgewicht
gabederchemischen Spannungerfolgtdadurch,daß schematisch dr
P r , ( x:) - F @ ( x ) + c o n s t . der Halbleiter aus zwei unterschiedlichen
Stücken Spannung Ä,.,
auch der Verlauf der chemischenPotentiale,u"(x) besteht.In demeinenStück.einemn-Halbleiter.hat LftO: (Ar./.!
und p6(x)gegeben. Damit sindauchdiechemischen die Mengendichte(Konzentration)ä" des e-Gases po-Kurven und

o4
rhiedlichen Orten x 4n-Kurven von der Null-Linie ist dabei, wie in
rdegung nicht liefert, Abb. 2, willkürlich gewählt.
rlbst und damit auch
nd gn-Kurven ebenso Es bleibt noch die Frage, warum das e-Gas, obwohl
n von der Null-Linie. sein chemisches Potential p" im n-Halbleiter einen
llrramischen Formeln höheren Wert hat als im p-Halbleiter, nicht der
die Absolutwerte der daraus resultierenden chemischen Spannung 4,.p"
lamit diese Abstände folgend in den p-Halbleiter überströmt und so diese
darauf hier nicht ein- Spannung abbaut. Das h-Gas wirft natürlich die-
selbe Frage auf. Die Antwort kann nur heißen:
Weil ein Gleichgewicht dem entgegensteht. Die
s geladenen Platte des
Frage läßt sich auch so wenden: Welches Gleich-
n Halbleiter eine nega-
gewicht bewirkt, daß in einemn-Halbleiter (p-Halb-
ltsprechend bildet sich
leiter) die Mengendichte ä" des e-Gaseseinen großen
il geladenenKonden-
(kleinen),die Mengendichteündesh-Gasesdagegen
rumladungsschicht.In
einen kleinen (großen) Wert hat? Daß es hierbei um
ictrt ist der Halbleiter
ein Gleichgewicht geht, steht außer Frage, denn das
lirte mit e-Gas ange-
e-Gas wie auch das h-Gas sind in ihrer Menge
rmt. Umgekehrt ist er
durch Reaktionenveränderbar.Nun ist unmittelbar
n und mit e-Gas ver-
evident, daß ein Überschuß von e-Gas über das
\lengendichte l?" des
h-Gas eine negative Ladung des Halbleiters zur
rlonzentration im Let-
Folge hätte, was offensichtlich der Beobachtung
rle ,ihdesh-Gases,also
widerspricht. Neben dem e-Gas und dem h-Gas
falenzband,zusammen
muß daher ein dritter geladener Partner im Spiel
arakteristischene- und
sein, der die Ladungsneutralität garantiert. Gleich-
lhigkeit eines Halblei-
zeitig kann dieser dritte Partner aber sowohl mit
r Anderung der Dichten
'cflen im raumladungs- dem e-Gas als auch mit dem h-Gas reagieren. Der
fragliche Partner, wie auch das Gleichgewicht, um
mrng der Leitftihigkeit
das es hier geht, wird offenbar, wenn man sich
nladungsgebieten. Man
vergegenwärtigt,wie aus einem halbleitenden Ma-
ü deutlich machen,daß
terial ein n-Halbleiter oder ein p-Halbleiter gemacht
cSpannung an die linke
wird. Das geschieht so, daß dem Material, etwa
lbleiters senkrecht zur
Silizium, ein Element der 5. Gruppe des Perioden-
bgr. und den senkrecht
systems(P, As, Sb) oder ein Element der 3. Gruppe
n Strom mißt. Da sein
(Al, Ga, In) zugegebenwird. Die Atome des zu-
, in der Raumladungs-
gesetztenStoffs bilden Störstellenim Si-Gitter, die
der Spannung Uo zwi- Abb.3 Verlauf des elektrischenPotentials@(x) und der che-
mischenPotentiale
p" (x) und @n(x) im p-n-übergang im ersten Fall Donator-, im zweiten Akzeptor-Stör-
cn abhängig.Das ist das
stellen genannt werden. Ihre Namen haben sie aus
sütors.
der Anschauung, wonach diese Störstellen Elek-
tronen an das Leitungsband abgeben oder vom
einengroßenWert, dieMengendichteündesh-Gases Valenzband aufnehmen können (Abb. 4). Wir be-
dagegeneinensehrkleinen.Im anderenStück,dem schreiben das folgendermaßen: Die Anwesenheit
scüe Gleichgewichte: p-Halbleiter,ist es geradeumgekehrt.Nun hängt von Donator-Störstellen in einem Halbleiter be-
bttkl--Kontakt daschemische PotentialeinesGases(beikonstanter wirkt, daß außerdem e- und h-Gas deshalbleitenden
Temperatur)monoton,genauerlogarithmischvon Materials ein zweitesh-Gas existiert. dessen..Teil-
derMengendichte,ab fs.G. Job,,Chemische Reak- cben" die Löcherin den Scbalender Donaroratome
Fatl. daß die chemische tionenphysikalisch beschrieben"], so daß ein grö- sind. Wir nennen dieseszweite h-Gas das h",-Gas
bcn r erschiedenenOrten ßererWert von ä" auch mit einemgrößerenWert (h" : Störstellen-Loch) des n-Halbleiters. Analog
r sird und daß dasselbe von p" verknüpft ist. Dasselbegilt natürlich für die geben Akzeptor-Störstellen in einem Halbleiter An-
lm elektrochemischen Beziehung zwischenfinund pn.Da die Reaktion(3) laß zu einem zweite e-Gas, das wir das e",-Gasdes
maß t l0 ) eineelektrische im Gleichgewicht (7) ist und elektrochemisches p-Halbleiters nennen.
Orten erzeugt. Die Vor- Gleichgewicht (11)herrscht,resultiertdiein Abb. 3
ung erfolgt dadurch, daß schematisch dargestellte Situation:Die chemische Das h",-Gas (e",-Gas)eines dotierten Halbleiters
[sst'hiedlichen Stücken Spannung Lr,p. hat eine elektrische Spannung unterscheidet sich vom h-Gas der Löcher desYalenz-
l- einem n-Halbleiter, hat Ä,. @: (4,r,1t IF ztx Folge.Der Abstandderp"-und bands (vom e-Gas der Elektronen des Leitungs-
pn-Kurvenund ")
Drration) ri" des e-Gases damit auchder Abstandder 4"- und bands) in zwei wichtigen Eigenschaften: l. Die

65
t,,t
n-HL P-HL
+Y+Y+Y+Y+Y+Y+Y+ +Y+Y+Y+Y+Y+Y+Y+
'<XX><XXXX< :<XX><><X><X
,-.,ru,ro,
'ffl i+$klklklklkli !YIY!Y!t+Y+t+l+ +I-{.I-f I-FI-1_ I-f I-1_I-f
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b,r,rd +I-fI+I+I-fI-fl+I+
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'<XXXXXXX
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A b b . . l B i l d h a l t c f ) a r s t c l l u n gc i n r ' Sr r - u n d c i n c s p - l I t i l b l c i t e r s

Mir-rdestcnergic Ar',,.., t. die notrvendigist. um etn clash-Gas nur einc vernachlüssigbare Rollc spiclt
e-h.,-Paar(h-e.,-Pnar)zu erzcugen.ist rvcsentlich Lntsprechencles gilt für clase-(ias im p-Halbleitcr. r
kleincr als cliczur llrzeugttt'tg einese-h-Paares not- I)ic letztcnbeiclcnGleichgewichtein (14) sind also I

lvcr-rclige Minclcstencrgie Ac,, r ;2. dic Ber'vcglichkcit clie Lirsachcclafi,ir.tlaß p" im n-lJalbleitercinen A r ,l i
dcs h.,-Ciases rviear.rch ilesc.,-(iascsist so klein.dalJ g r o l 3 e n . 4 , ,c l a g c g e nc i t l e n k l c i n e n W e r t h a t . I r r j
diescbeiclcn(iasc zr-trclcktrischcnI.eitliihigkcitclcs p-Halbleitcrnisl cs cntsprcchcncl trrrgckchrt. I

H a l b l c i L c rnsi c h tb e i t r a g c nH. i n n - l I l l b l c r t e rc n t h r i l t F.inervciLcrcAnorclnrtng,clic rnit clcr Abb. I vcr-


also nicht nur citt c- ttnclcirt h-(ias. sotltlcrrliibcr'- gleichbarist.stclll clcr.!r'lrottlt.l-Korrla/il tlar. In ihnt
cliesnoch ein h.,-(ias.Liberallrvo l-aclungsrlculrali- wirclcliclinke Scitetlcr Artortlnrtngin Abb. i clttrch
\bb. 5 \
tlit helrscht. ist ri. - ri', I' ii,,.,. Das h,'-(ias kann ei n M c t a l l r c a l i s i c l tn. u r c l i er e c h t ci s t c i n I l a l b l c i t c r - llllll \( -

sorvohl nrit clctn c-(las als auch rrit clcrr h-(ias ( A b b . 5 ) . I ) a s M c l a l l r v i r c lc l a b c is o g c w i i h l t .c l a 1 3 ,.hfr

reagicrcn gctt'tii[3 claschcmischcPotcntial1r. in ihnl citlcn klcitlcrcn


c*h., ?l)hortoncrt Wcrt hat alsim HalbleitcrA . u c h i m M c t a l l - u i h te s
(ll) \letlll-l:
ein c-(ias. abcr clicscsist ..ctlttrtct" trncltlicht Il-tchr.
h t I'honon = h.r l l)hollotr' . .ril (lCt (
wie im Flalblciter.rtls iclcalcs(ias beschrcibbar.
-' ( rit'(.
Dicsc Rcaktiorrct.t. itr clcttcn clic I)holloncrl attcll Wir verzichtenclcshtrlbrtul' cinc tlctailliertcrcfle-
\iil
hancllungclcsM etalls,betoncnabcr.dalJclic(i rällcn
-.ll
ilurch Pholonctt crsctrl lvcrdcn kiitlncn. tretcll er-
- .L i l l t f l
g r i n z c n c lz r , tc l e n R c a k t i o u c t r ( 2 ) . ( 3 ) h i n z t r . I r n ( i l c i c h - tuncl13cgril'lc, clie wir hier zur Bcschreibtrrlg tles
gcwicht rler Rcaktiorten (3) urrcl(li) scltcn somrl Halblcitersvcrwendcthabctt. also e-Gas.h-Cias. ^
/t-.
clic Bezichr-rngcn lrc.lrh. r/c.rir,.1rpr,,,,.,,,.. . . . Reaktioncrl,clektrisches.
--\ er,l
- 0, l{r.- l{r, (14) chenrisches. . . . Glcichgewichtctc. cbctlsoaucl.t
4" * 1r,.- 0, 4"-f 1r',., :. ul!,i .l
f ür ciie llcschrcibtrngcirtesMctalls geeignctsinci
I-iir unssinclcliezwciteuncldrittc cliescrBeziehrtngerl .,irr.lt:
Die Art der grafischcnDarslellungen. clicrvir bisher
von Bcdeutung.clasie das gesuchte.die l)ichten ri"
benutzt habcn. kantr deshalb auch it-t-lFirll clcs r t
und rinbestimrnende (ileichgervicht beschreibcn. Sie
Sclrottk.t'-Korrta /iIs atr-ecrvandt u'erclct.t.
bcsa-een, der von
dalJclcr Wert von /lc Llrllso grü13er, -:..iir:-

aber um so klciner ist. je klciner dcr Wert von Dcr Zusammenh:rng von g" mit ri" und vot"t1t',mit
1.r,,
ri,, ist. wie gesagt, irr-rMetall -ganzanders als in-t
4n.,ist.N r"rnsindaber,dank dcr ersten det'gcnanntcn
Eigenschaliendes h.,-Gascs. clieWcrte von 1tr,., bei Halblciter. I)cr.nselben Wert von p" im Metall und .J,

gleicher Mengendichlckleincr als dic von pn, so im Halbleitel entsplicht im Hirlbleiter cine viel
kleinere Mcngendichte ri" des c-(iäses, also der - 1 . : : -
daß urn /rr,:11r,,,zu befriedigen.die Dichte rin",viel .. t.
grö[Jersein rnuß als rir,. Iatsächlicl.rlie,gendie Ver- Leitur-rgselektronen. als irn Metall. Wet'rnalso auch
hültnisseso, claß ri.:rin",, so dal3 im n-Halbieiter pr"(.r)und pn(,x),r.viein Abb. 5 dic Grenzlläche

66
6. Halbleiter-Dioden

Die praktischeBedeutungvon p-n-übergangund


Schottky-Kontaktliegt vor allem in ihrer Eigen-
schaft, von der StromrichtungabhängigeWider-
stände,alsoDioden zu sein.Um die physikalischen
UrsachendieserEigenschaftztt verstehen,machen
wir uns zunächstklar, wie bei elektrischemStrom-
flußdieverschiedenen Ströme,nämlichderLadungs-
stromIn sowiedie Mengen-qtröme.I," und In. fließen.
In Abb,6, in der ein p-n-übergangin einenStrom-
kreis geschaltetist, sind der elektrischeStrom In
sowiedie Mengenströme 1," der Elektronenund In"
der Löcher eingezeichnet. Die beidenFälle (a) und
(b) unterscheidensich nur durch die Richtung des
StromsIn, also im Vorzeichender angelegtenelek-
trochemischen Spannung A4"dese-Gases. Während
der Strom/n wegender Ladungserhaltung die ganze
Anordnung durchfließt,gibt esfiir den im n-Halb-
leiter praktisch allein fließendenMengenstromIn.
wie auch für den im p-Halbleiter praktisch allein
fließendenMengenstrom1nnStellen,an denensie
üEssigbareRolle sPielt. verschwindenund erzeugtwerden.Wie Abb. 6 er-
I eGas im P-Halbleiter. kennenläßt, sind das die Raumladungszonen I, II,
Fichte in (14)sind also III. In diesenZonen versickernoder entstehendie
1 im n-Halbleiter einen Ströme1n",I,nund 1,._,wobeie" für dase-Gasim
r Lleinen Wert hat. In Metall der Kontakte'ünd der Zuleitungensteht.
!Öcnd umgekehrt. Dieses Versickern oder Entstehen der Mengen-
dL mit der Abb. 3 ver- ströme ist aber gleichbedeutend damit, daß dort
Reaktionenablaufen,nämlich die Reaktionen(l),
ük)'Kontakt dar.In ihm
(2), (3).Man erkennt,daß bei Stromumkehr,also
nrdnung in Abb. 3 durch Abb.5 Verlauf des elektrischen potentials @(x) sowie del beimÜbergangvon (a) nach(b),jededieserReak-
b rechteist ein Halbleiter chemischen_Potentiale p._(x) der Elektronen und pn(x) der
Löcherim Schottkv-Kontakt tionen durch ihre Umkehrungersetztwird.
ü dabei so gewählt,daß
1 in ihm einenkleineren Der WiderstanddeszwischendenbeidenKontakten
1. Auch im Metall gibt es Metall-Halbleiterstetigdurchsetzen,
befindlichenStücksdesStromkreises
setztsichnun
so findet doch
Fotartet" und nicht mehr, an der Grenzflächeein Sprungin der Dichte ä" des
additivausdenfolgendenWiderständenzusammen.
bles Gas beschreibbar. e-Gasesvon im allgemeinenvielenGrößenordnun- 1. Dem Reaktionswiderstandder e-e"-Urrrwand-
d eine detailliertereBe- gen statt. Da in Abb..5 ,u"(x) am Halbleiterrand
ca aber,daßdieGrößen lung in II,
kleinerist als im Halbleiterinnern,nimmt die Men- 2. demOhmschenWiderstand im Innerndesn-Halb-
lr zur Beschreibungdes gendichteä. vom Halbleiterinnernzum Rand hin
Ln. - alsoe-Gas,h-Gas, leiters,
ab. Zum Metall hin herrscht im Halbleiter eine 3. dem Reaktionswiderstandder e-h-Erzeugung
Rcaktionen,elektrisches, e-Verarmungsrandschicht.
ric-ht etc. - ebensoauch
Wegen 1r"*lr,:0 be- oder -Vernichtungin I,
deutet das gleichzeitigeine h-Anreicherungsrand- 4. demOhmschenWiderstand im Innerndesp-Halb-
rr Metalls geeignetsind. schicht.Der Raumladungsdichte leiters,
Irtellungen, die wir bisher
5. de'nReaktionswiderstandderh-h"-Umwandlung
ibtb auch im Fall des A ( x ) : F ( r h+ h h " , - f i . )
in III.
fndr werden. entsprichtgemäßder Poisson-Gleichuns
t p. mit fi" und von Pnmit d2@ldx2: - qf est Da die SummedieserWiderstände,wie die Beob-
padtl ganz anders als im achtungzeigt,sichbei Stromumkehrändert,oft um
kn p. im Metall und ein gekrümmter Verlauf des elektrischenpoten- viele Zehnerpotenzet,bleibt nur der Schluß,daß
"on tials@(x). An derGrenzflächehat @(x) einenKnick,
t im Halbleiter eine viel mindestenseiner der genanntenTeilwiderstände
l|. Oo e-Gases.also der weil die Ladung im Metall, die entgegengesetzt einestarkeUnsymmetriegegenUmkehrzeigenmuß.
gleichist der im Halbleiter,praktischeineFlächen-
I Metall. Wenn also auch Erfahrungsgemäßkommen OhmscheWidersttinde
laduneist. dafiir nicht in Betracht,so daß nur die Reaktions-
I eUu. 5 die Grenzfläche
I
67

II
DerKonl
widerständefür die Gleichrichterwirkung des p-n- nur mu8
Übergangsverantwortlichseinkönnen. auf Ltid
Wir erinnern uns nun des sehr unterschiedlichen chendbil
Reaktionswiderstands für e-h-Vernichtung und leiter ein
e-h-Erzeugung,der dadurch bedingt ist, daß die kleiner ü
e-h-Vernichtung unter gleichzeitiger Erzeugung Stromflu
eineseinzigen(ca.1 eV-) Photonspro e-h-Teilchen- von h-Te
paars vor sich gehenkann, während die e-h-Er- die Erzei
zeugungin Ermangelungenergiereicher Photonen Metall. A
nur mit Hilfe vieler Phononenkleiner Energiepro klein,soI
e-h-Teilchenpaar vor sich gehenkann. Damit liegt Kontakts
eine Erklärung der Gleichrichterwirkungdes p-n- Da die Pr
Übergangsauf derHand : Ist der Stromsogerichtet,
Löchern
daß in der Zone I e-h-Vernichtungund damit
Photon-Erzeugung stattfindet,soist derWiderstand
klein, findet dagegene-h-Erzeugungstatt, ist der
Widerstandgroß. Bei dieserStromrichtungsperrt
der p-n-Übergangbei angelegter Spannung44" also
den Stromfluß.Wird der p-n-Übergangdagegenin
Durchlaßrichtungbetrieben,so sendeter gleich-
zeitig Photonender Energie(Aes-Aeo,",)z aus.
Er wirkt dann als Photo-Diode. Daß man diese
Lumineszenzstrahlung bei den meistenHalbleitern
nicht sieht,liegt daran,daß siebei diesenim Infra-
rotbereichliegt.
Dieser Erklärung der Gleichrichterwirkungdes
p-n-Übergangsläuft die Erklärung der Gleichrich-
terwirkung der Kontakte II und III parallel, falls
sie Schottky-Kontakte bilden. Im Metall des Kon-
takts zum Halbleiter bei II möge p" einen sehr
kleinen Wert haben.GemäßAbb. 5 ist dann auch
p" im n'Halbleiter an der Grenzflächezum Metall
klein. Damit hat fi. dort einen kleinen Wert. Die
e-ey-Umwandlungin Abb. 6a ist die Reaktion
e*Phonon + ou*Phonon', ( 1 5)
d.h. die Vernichtungeines,,Teilchens"dese-Gases Abb.6 Zur Gleichrichterwirkung von p-n-Übergang und
im Halbleiterund die Erzeugungeines,,Teilchens" Schottky-Kontakt
desena-Gases im MetalL Diese Reaktionhat einen
kleinen Wideistand, weil die für sie notwendige
e"-Gasesim Metall bei II einen kleinen Wert, so
MinimalenergiepraktischNull ist (dennim Metall
stellt der ÜbergangMetatl-Halbleitereinengleich-
könneney -Teilchenaller möglichenEnergiener-
richtendenKontakt, einen Schottky-Kontaktdar.
zeugtwerden).Die Umkehrungder Reaktion (15)'
Abb. 6a gibt die Flußrichtung,Abb' 6b die Sperr-
also diee1,4-e-Umwandlung bei II in Abb. 6b be-
richtung diesesKontakt-Gleichrichtersan.
deutetdagegendieVernichtungeinesElektrons(ev)
im Metall und die ErzeugungeinesElektrons(e)im Ist das chemischePotential1". der Elektronenim
Halbleiter. Diese Reaktion erfordert aber, da für Metall bei II größer als irn- angrenzendenHalb-
die e-Teilchennur Energiewertein Betrachtkom- leiter,bildet sichim Halbleiterkeinee-Verarmungs-
men, die im Leitungsbanddes Halbleitersliegen, randschicht gegendas Metall aus, sondern eine
eine von Null verschiedeneMindestenergie.Diese e-Anreicherungsrandschicht. Ein derartigesMetall
kannvon einemeinzigenPhononwederaufgebracht bildet zusammenmit einem n-Halbleiter keinen
noch aufgenommenwerden,so daß dazu mehrere Schottky-Kontakt. Da man keine Gleichrichtung
Phononensimultan mitwirken müssen.Die Um- beobachtet,sondern das OhmscheGesetzerhält,
kehrreaktion von (15) hat deshalb einen großen spricht man in diesemFall von einem,,Ohmschen
Widerstand.Hat das chemischePotential 1". des Kontakt".

68
Der Kontakt bei III verhält sich analog wie der bei II, Schottky-Kontakts bei III erfordert, stellt sie die
nur muß alles bei II für Elektronen Gesagte bei III Sperrichtung dar.
auf Löcher umformuliert werden. Dementspre-
Bilden die Kontakte II und III Schottky-Kontakte,
chend bildet ein Metall zusammenmit einem p-Halb-
so haben sie eine gemeinsame Fluß- und Sperr-
leiter einen Schottky-Kontakt, wenn prnim Metall
richtung. Sie ist der jeweiligen Fluß- und Sperr-
kleiner ist als im Innern des p-Halbleiters. Dem
richtung des p-n-Übergangs entgegengesetzt.Bilden
Stromfluß der Abb. 6a entspricht eine Vernichtung
die an einem p-n-Übergang angebrachten Metall-
von h-Teilchen, also Löchern im p-Halbleiter und
Kontakte also Schottky-Kontakte, so wirkt die
die Erzeugung von h"-Teilchen, also Löchern im
Gleichrichtung der letzteren der Gleichrichterwir-
Metall. Auch für diese Reaktion ist der Widerstand
kung des p-n-Übergangs entgegen, schwächt diese
klein, so daß die Abb. 6a bezüglich eines Schottky-
somit. Der Halbleiter-Technologe ist deshalb be-
Kontakts bei III ebenfalls die Flußrichtung anzeigt.
müht, einen p-n-Gleichrichter nicht mit Schottky-
Da die Polung in der Abb. 6b die Erzeugung von Kontakten, sondern stets mit OhmschenKontakten
Löchern in der h-Verarmunssrandschicht des zu versehen.

rotr p-n-Übergang und

ncn kleinen Wert, so


albleiter einen gleich-
dnttkt'-Kontakt dar.
g. Abb.6b die SPerr-
drrichters an.
q- der Elektronen im
angrenzendenHalb-
r keine e-Verarmungs-
r[ aus. sondern etne
Ein derartigesMetall
r n-Halbleiter keinen
leine Gleichrichtung
lnsthe Gesetz erhält,
ron einem ,,Ohmschen

69
G. FaIk unil G. Bruno Schmid Der o-Zerfallkommt nur bei Kernenmit Z > 82vor cm3 ihre mitt
und auch da keineswegs bei allen.Noch einschrän- ordnungLich
Kernreaktionen kender sind die Bedingungenfür die Spaltungs- oder Antineu
ii reaktion .(II), insbesondere, die spontane,d.h. jahren zurüd
ffi ohneäußerenAnstoß (etwadurch Neutronen)ein- H-Atomerfä

W,
1. Kerne und Kernreaktionen
setzendeSpaltung.Sietritt nur auf bei Kernen mit
Z>90, und sie verläuft normalerweise
Z'xZl2 ist. Der Neutroneneinfang
so, daß
ist auf der Erde
eine ,,künstliche"Kernreaktion,im Kosmos ist er
dessenist (3)
Antineutrino
ist diemit (3)
p * v + n -
Es gehört heute zum physikalischenAllgemein- jedoch für die in SternenstattfindendeElement-
im Antineutn
wissen,daß ein Atom aus Kern und Elektronen- synthesevon großerBedeutung.
wiesenwords
hülle besteht und daß der Kern wiederum aus Der y-Zerfall(N) ist ersichtlichdas Analogonder
Z Protonen undN Neutronen zusammengesetzt ist. Man ist gew
Emissionvon Licht durch ein angeregtesAtom:
Z und N sind positive ganzeZahlen.Ihre Summe Der Kern p2n" gehtvon einemangeregten Zustand, lischen Reak
Z + N : A heißt die Nukleonenzahl(in der älteren d.h. einemZustandmit höhererEnergie,der mit individuelle2
Literatur auch die Massenzahl)des Kerns. Die (prn")* bezeichnetwird, über in einenZustandmit Das habenw
ZahlZbestimmt gleichzeitigdie LadungdesKerns; kleinererEnergieunter Aussendeneinesy-Quants. indem wir, d
sie beträgt Z positive Elementarladungen. Damit von KernenI
legtZ auchdieZahl derHüllenelektronenfest,wenn Die unter (V) aufgezähltenReaktionenbeschreiben jekten sprach
der Kern zum neutralenAtom vervollständigtwird. den B-ZefalL In der ersten dieser Reaktionen bestimmtenO
Z bestimmt also auch die chemischeNatur des sendetein Kern unter UmwandlungeinesNeutrons stoßen,sicha
Atoms und somit sein herkömmlichesSymbol.So in ein Proton ein Elektron e und ein AntineutrinoV Bild istjedoc
ist beispielsweiseder auseinemProton p und einem aus.In der zweitenemittiert er unter Umwandlung von Vorteil,e
Neutron n bestehendeKern, also die nukleare eines Protons in ein Neutron ein Antielektron tiven Fassun
,,Verbindung"pn, der Kern desDeuteriums,d.h. ßositron) € und ein Neutrino v. Im letzten Fall ist, die eleme
des schwerenWasserstoffs,und die Verbindung sendeter nur ein Neutrino v aus und f?ingtein e denenman si
pne,in der e dasElektronbezeichnet, das Atom des aus der Atomhülle ein (statt ein Antielektron ö zu verdeutlicht,i
schwerenWasserstoffs. Es wird gewöhnlichmit lH emittieren).Vereinfachtgeschriebensind die hier- kinematische I
bezeichnet.Die Verbindungpznzist nichtsanderes bei auftretendenReaktionenalso die folgenden: die Einsicht i
als der Kern des,,Nuklids"lHe (desa-Teilchens). Einmal die Umwandlung eines Neutrons in ein mischenBesc
undp2n2e2 ist dasAtom dieses Nuklids.Es hat sich Protongemäß
eingebürgert,zu schreibenNlchem.Symbol], wenn n+ p+e+ V . (1 ) Die Reaktion
mandie nukleare,,Verbindu ng" p *e : pzi t - zez als Reaktion
"n " DieseReaktionläuft nicht nur ab, wennn ein Neu- beispielswei
meint.
tron in einem Kern ist, sondern auch bei freien tion I beschre
Wie zwischenden chemischenElementenund ihren Neutronen.Die UmwandlungeinesProtonsin ein aus den Kerne
Verbindungengibt esauchzwischenden nuklearen Neutron kann gemäß(V) auf zwei verschiedenen zwei Gase,v<
,,Elementen" und ihren ,,Verbindungen" Reak- Wegenerfolgen
Pr-rnr-, bes
tionen.Die bekanntesten
sind:
He-Kernesind
p + e + n + v ,
(I) a-Zerfall: Q ) tioneninterpn
p - n + C+ v .
Pzflrg + P z _ z f r N_ z * P z L z ,
irdischenExp
Diese Reaktionenlaufen, wie wir noch sehenwer- lische Stoffe g
0I) Kernspaltung: den, ,,von selbst"nur ab, wenn p ein Proton in vorliegen,mag
p z f l N + p z - z , a y - N ,I p z , n y , - t t , , * N " n , einemKern ist, nicht dagegenbei freien Protonen. erscheinen. Es
(III) Neutroneneinfang: Beide Reaktionen(2) sind in gewissemSinn Um- physikdurcha
PznN-ffl+Pztrr+t, kehrungender Reaktion (1). Die direkte Umkeh- andere der an
(IV) y-Emission: rungvon (1)ist indessendie Reaktion Sichtweisesog
(prn")*+pznN*\, p+e+V..- t (3) dem gewohnt
Stoßes.
$--Zetfall:. Daß diese unter den Reaktionen (V) nicht vor-
p z a N+ p z + J t ' - t + e + V , kommt, hat eineneinfachenphysikalischen
Grund: Schließlichno
Neutrinos und Antineutrinos haben mit den üb- Stoff ist nicht
(v) B*-Ze{all: und damitauchmit denvon wieder Chemi
rigenElementarteilchen
p z f r n+ p z + $ x - t f e * v , in Flaschenhil
diesen gebildeten Formen der Materie eine so
e-Einfang: schwacheWechselwirkung,daß in Materie,etwain ist allesStoff,
Pznrte + pz_1nN+1+v. Wasserstoff(pe : H) mit der Mengendichte1 mo!' Menge besita.

70
cm3 ihre mittlere freie Weglänge von der Größen- siert ist * wie zum Beispiel auch die elektrische
rrn mit Z>82vor
ordnung Lichtjahre ist. Im Mittel muß ein Neutrino Ladung - treten Stoffe in Quanten auf. Was eine
o. Noch einschrän-
oder Antineutrino also einen Weg von vielen.Licht- naiv-mechanistischeAnschauung gern als,,Teil-
frr die Spaltungs-
jahren zurücklegen, bis es einen Stoß mit einem chen" im Sinn eines sich bewegenden Gegenstands
li spontane,d.h.
H-Atom erftihrt,der zur Reaktion (3) führt. Infolge- sieht, ist physikalisch nichts anderesals der klpinste
tü Neutronen)etn-
dessenist (3) nur zu beobachten, wenn ein starker (scharfe) Wert der Größe n, nämlich der Wert
euf bei Kernenmit
Antineutrino-Fluß zur Verfügung steht. Tatsächlich r:1,66'lO-24 mol [1]. Was wir gewohntermaßen
mlerr,l'eiseso, daß
ist die mit (3) eng verwandte Reaktion einen Atomkern pznN nennen, ist demgemäß das
ing ist auf der Erde
elementare Mengenquantum des Srolß prnr, eben-
r. im Kosmosist er P* v + n+ C, (4)
so wie etwa das Photon das elementare Mengen-
ifindende Element- im Antineutrino-Fluß eines Kernreaktors nachge- quantum des Stoffs ,,Licht" ist, oder das Hr-Mole-
wiesenworden ( Chalk Riuer-Experiment). kül das elementare Mengenquantum des gasför-
h das Analogonder migen WasserstoffsHr. Die ,,chemischen"Symbole
Man ist gewöhnt, die angegebenen kernphysika-
r angeregtesAtom: der Kernphysik, wie p, n, e, v, . . ., sind in diesem
lischen Reaktionen als eine Art Abkürzung für
rngeregtenZtstand, Sinne ebenso Stoffsymbole wie die der Chemie. Sie
individuelle Zefialls- oder Stoßvorgänge zu lesen.
u Energie,der mit lassensich auch völlig analog verwenden. So besagt
Das haben wir bisher auch sprachlich ausgenutzt,
n einenZustandmit (1), daß 1 mol des Stoffs mit dem Symbol n, dessen
indem wir, der allgemeinen Gewohnheit folgend,
üeneinesy-Quants' Mengenquanten wir Neutronen nennen, übergeht
von Kernen und Teilchen wie von greifbaren Ob-
Itionen beschreiben jekten sprachen, die injedem Augenblick an einem in je I mol der Stoffe p, e und v, deren Mengen-
dieser Reaktionen quanten Proton, Elektron und Antineutrino heißen.
bestimmtenOrt sind, sich von Ort zu Ort bewegen,
lung einesNeutrons Wenn wir uns hier manchmal dennoch der gewohn-
stoßen, sich zusammenlagern oder zerfallen. Dieses
d ein AntineutrinoV Bild ist jedoch weder notwendig noch in jedem Fall
ten Sprechweise bedienen und von Teilchen und
unter Umwandlung Kernen reden, so geschiehtdas, um der allgemeinen
von Vorteil, ebenso wenig wie es bei der quantita-
n ein Antielektron Ausdrucksgewohnheit entgegenzukommen, nicht
tiven Fassung chemischer Reaktionen von Vorteil
t v. Im letztenFall aber, weil man die Sachverhalte in dem erläuterten
ist, die elementarenStoß- oder Zerfallsprozesse,in
eus und ftingt ein e Sinne nicht anders (und oft sogar präziser) aus-
denen man sich das Geschehen gern kinematisch
in Antielektrone zu verdeutlicht, in den Vordergrund zu rücken. Das
drücken könnte. Dem Leser sei als Übung empfoh-
ricben sind die hier- kinematische Bild verstellt im Gegenteil nur zu leicht
len, diese Übersetzung hin und wieder selbst vor-
also die folgenden: zunehmen.
die Einsicht in die Einfachheit der thermodyna-
s Neutronsin ein mischen Beschreibungvon Reaktionsvorgängen. Zusammenfassend können wir feststellen, daß die
- kernphysikalischen Reaktionen sich ganz nach dem
(1) Die Reaktionsgleichungen I bis V lassen sich auch Vorbild der chemischenbehandelnlassen.
als Reaktionen zwischen Stoffen auffassen, die
:lb. wennn einNeu- beispielsweisein der Gasphasevorliegen. Die Reak-
lcrn auch bei freien tion I beschreibtdann einen Vorgang, bei dem ein
!dnes Protonsin ein aus den Kernen prn" bestehendesGas übergeht in 2. Die TriebkräfteeinerReaktion
f arei verschiedenen zwei Gase. von denen das eine aus den Kernen
pz - znn- z besteht, während die Teilchen des zweiten
Wie in den vorangegangenenAufsätzen diesesHef-
He-Kerne sind. Analog lassensichdie übrigen Reak-
(2) tes auseinandergesetztwurde, läßt sich der Ablauf
tionen interpretieren. Vo.gr Standpunkt der meisten
einer Reaktion auffassen als sei er bewirkt von
irdischen Experimente aus, in denen kernphysika-
Triebkräften, die auf die verschiedenen mengen-
r rir noch sehenwer- lische Stoffe gewöhnlich in extremer Verdünnung
artigen physikalischen Größen einwirken und deren
tnn p ein Proton in vorliegen, mag diese Sichtweise vielleicht künstlich
Werte zu ändern suchen. So läßt sich die chemische
r bei freienProtonen. erscheinen.Es gibt aber vor allem in der Astro-
Spannung Äp, d.h. die Differenz des chemischen
rgrsissemSinn Um- physik durchaus Situationen, in denen die eine oder
Potentials p, als die an der Größe n, der Menge,
Die direkte Umkeh- andere der angegebenen Reaktionen durch diese
angreifende Triebkraft ansehen, die elektrische
iceltion Sichtweise sogar besser beschrieben wird als unter
Spannung A@ als die an der Größe Q, der Ladung,
(3) dem gewohnten Gesichtswinkel des individuellen
angreifendeTriebkraft, die,,thermischeSpannungo',
Stoßes.
d.h. die Temperaturdifferetz LT als die an der
boen (V) nicht vor-
Grund: Schließlich noch ein Wort zum Stoffbegriff. Ein Größe S, der Entropie, angreifende Triebkraft, die
üysikalischen
Stoff ist nicht nur etwas. was sich anfassen oder. Geschwindigkeitsdifferenz A u als die an der Größe P,
r haben mit den üb-
wie der Chemiker esgern sieht,als ,,reineSubstanz" dem Impuls, angreifende Triebkraft usw. Die aus
bmit auchmit denvon
in Flaschen füllen und aufbewahren läßt. Für uns all diesen Triebkräften resultierende Triebkraft gibt
&r Materie eine so
ist alles Stoff, was die physikalische Größe n, also die Richtung an, in der die Reaktion abzulaufen
rB in Materie,etwain
'Mengendichte 1 mol/ Mengebesitzt Da die Größe n ganzzahlig quanti- trachtet und in der sie auch abläuft. wenn der

71
hinreichendklein ist [s. Falk:
Reaktionswiderstand tionwie (5)zwarabläuft,nichtaberihreUmkehrung, desRaumh
Physikalische
Vorgängeals Reaktionen]. so hat es nicht viel Sinn, bei den mechanischen lässig,sond
Stoßinvariantenzu suchen. Tatsächlich spielen Für Neutrit
Washat aberdieseRegelin derKern- oderTeilchen-
auchin der KernphysikdieselbenG.rößendie Rolle dagegendu
physikzu suchen?Von dengenanntenTriebkräften
von Triebkräften, die bei allen Reaktionen ent- sie entsteh
Lp, LiD, LT, Lo, . . . ist in den herkömmlichen
scheidend sind, gleichgültigob es um chemische können uu
Darstellungender Kernphysik nie die Rede.Man
Umsetzungen oder als Reaktionenbeschreibbare viel größen
ist vielmehrgewöhut,daßesbei Teilchenreaktionen
physikalische Vorgänge geht: Essinddasdie o,Span- grenzt werd
vor allem um die Energiegeht. Soweitdabei über-
nungen " A,u,Ä iD, LT, Lo, . . . zwischendenStoffen Reaktionsr
haupt einedefiniteRegelformuliert wird, lautet sie
oder Stoffkombinationender linken und rechten liebenverkl
etwaso: Eine Reaktion
Seiteeiner Reaktionsgleichung. Besonderswichtig Reaktional
A+B+C+D ( 5 ) und stetsvon Bedeutungist dabei die chemische die letzteAr
SpannungAp. Sieist de facto alleinbestimmend bei keit des Re
kann nur ablaufen,wenn die Schwerpunktsenergie Kern- und Teilchenreaktionen. die in Sternenab- des durch
desaus den beidenTeilchenA und B bsstehenden laufen.NebenAp ist als zweiteTriebkraft noch die experiment
Systems(A + B) größerist als die Summeder Ruh- Geschwindigkeitsdifferenz A uvon Bedeutung,wenn von Sterne
energiender TeilchenC und D. Die Schwerpunkts- die Reaktion,wie auf der Erde gewohnt,mit Hilfe dingungenr
energiedes Systems(A+B) setzt sich dabei zu- hochbeschleunigter Teilchenströmerealisiertwird.r ben dort so
sammenausden Ruhenergien der TeilchenA und B Wir beschränken unshier auf die Fälle,in denendie trinos dank
sowie der Summe ihrer kinetischenEnergienim chemischeSpannungA,a die einzigeTriebkraft ist. übrigenMa
Schwerpunktssystem von A und B. Der Spezialfall Dasbedeutet.daßwir vornehmlichKernreaktionen wie ungehin
der Zerfallsreaktionist in dieser Regelenthalten, in Sternenbetrachten.
wennman B ,,Null setzt",d.h. allenmengenartigen Die Anordn
Größen von B deh Wert Null gibt. In diesemFall weitereErkl
ist die Schwerpunktsenergie identischmit der Ruh- nach dense
energievon A, und die Regelsagtaus, daßderZer 3. Die chemischeSpannung wie eine ger
fall von A nur möglich ist, wenn die Ruhenergie (1) in der a
zwischenden durch eine Kernreaktion
von A größer ist als die Summeder Ruhenergien abläuft,ist a
verbundenen stoffen
von C und D.
il"> ltp'l po'
DieseAussagenfolgendaraus,daß bei einer Reak-
tion wie (5),wennman sieals Stoßvorgangauffaßt, Um übersichtlichund kontrollierbar vorzugehen, oder andersi
diefär die Reaktionzur Verfügungstehende Energie machenwir von der physikalischenlegitimenMe- nung der Re
geradedie Schwerpunktsenergie ist. Ist die Summe thode des Gedankenexperiments Gebrauch. Wir
der Ruhenergienvon C und D also größerals die denkenuns ein Gas von Neutronen. kurz n-Gasi L < t l / =p n - I
Schwerpunkt6energie von A und B, so ist die Reak- genannt,das in einem Raumgebieteingeschlossen
Dürfen die (
tion (5) nicht möglich. Die genannteRegelliefert ist, dessenVolumen Z durch einenverschieblichen
ist ihr chem
zwareineBedingungfürden AblaufderReaktion(5), Kolben verändertwerdenkann und dessenWände
fürq,p,9g
aber dieseBedingungist so strukturiert, daß der mittels einesWärmereservoirsauf einer vorgege-
physikalischenUnsymmetriezwischender Reak- als Funktion
benenTemperaturT gehaltenwerden(Abb. 1). Da
dichtei, : n,
tion (5) und ihrer Umkehrreaktiondurch die Ver- dasn-Gasgemäßder Reaktion(1) in ein p-Gas,ein
wendunguntersöhiedlichetphysikalischerGrößen e-Gasund V-Gasübergehenkann, seiendie Wände
von linker und rechterSeiteder Reaktionsgleichung t\(f , fr): ey
Rechnunggetragenwird. Auf der einenSeiteist es
die Schwerpunktsenergie, auf der anderendie ge- Die Größeex
samteRuhenergie(alsoder Minimalwert, den die b e iT : 0 , d . h
Schwerpunktsenergie annehmenkann). Die Regel
Et(T:Q
läßt deshalbnicht erkennen,ob sich die Triebkraft €-i o : +n j
der Reaktiondurch den Wert einereinzigenphysi-
fialischenGröße angebenläßt und ob aus diesem worin nr, die I
Wert zu schließen ist, in welcherRichtungdieReak- Lichtgeschw
tion abläuft (vorausgesetzt natürlich,daßder Reak- demgemäßfi
tionswiderstandklein genug ist, um den Ablauf kömmlich wi1
überhauptzuzulassen).
,,Teilchenma
Wenn es um eine Größe geht, derenWert festlegt, solltebeachtq
daßbeigeeignetemReaktionswiderstandeineReak- Reaktion(1)
Abb. I Gedankenexperimentzur der Einheitt1

72
ber ihreUmkehrung, des Raumbereichs nicht nur für Neutronen undurch- der Einheit kg/mol. Analog ist e;s genaü gollofirmeo
i den mechanischen lässig, sondern auch für Protonen und Elektronen. nicht die ,,Ruhenergie der Teilchen" des Gases,son-
Tatsächlich spielen Für Neutrinos und Antineutrinos seien die Wände dern eine das Gas kennzeichnende Größe mit der
a Größendie Rolle dagegen durchlässig, so daß diese ,,Stoffe", wenn Einheit J/mol:G (:Gibbs). Gl. (8) gibt den
len Reaktionenent- sie entstehen, aus dem Volumen Z entweichen Absolutwert des chemischenPotentials eines Stoffes
rb es um chemische können und eventuell erst durch die Wände eines an, wenn dieser in der Gasphase vorliegt. Von be-
üroen beschreibbare viel größeren Volumens in ihrer Ausbreitung be- sonderer Bedeutung ist deshalb die Bezugsdichte
lssinddasdie,,SPan- grenzt werden. Wir nehmen ferner an, daß wir den if (?-), die eine bestimmte Funktion von T und e;e
zvischendenStoffen Reaktionswiderstand der Reaktion (1) nach Be- ist. Man nennt ;?f (T) die Entartungsdichte des
linken und rechten lieben verkleinern oder vergrößern, den Ablaufder Gasesj bei der Temperatur 7,' sie ist gegebendurch
g. Besonderswichtig Reaktion also ein- und ausschaltenkönnen. Bis auf
dabei die chemische
rlleinbestimmend bei
die letzte Annahme der willkürlichen Veränderbar-
keit des Reaktionswiderstands sind die Annahmen
des durch die Abb. 1 dargestellten Gedanken-
*(r):efuff)' (10)
u die in Sternenab-
e Triebkraft noch die experiments keineswegs unrealistisch. Im Innern
von Bedeutung, wenn von Sternen wie etwa unserer Sonne sind die Be- Hierin sind h die Plancksche
Konstante
le gewohnt,mit Hilfe dingungen des Gedankenexperiments ziemlich gut
ben dort so gut wie eingeschlossen,während Neu- ( h : 1 , 0 5 '1 0 - 3 4J s: 6 , 5 8 '1 0 - 2 2M e V s ;
tröme realisiertwird.r
lic Fälle,in denendie trinos dank ihrer geringen Wechselwirkung mit der und r die Elementarmenge (r : 1,66. 10-2amol).
inzige Triebkraft ist. übrigen Materie aus dem Innern des Sterns so gut
wie ungehindert entweichen können. Auf die physikalischeBedeutungder Entartungs-
nlich Kernreaktionen
dichte kommen wir späterzurück. Im Augenblick
Die Anordnung der Abb. 1 macht übrigens ohne genügt es für uns zu wissen,daß die Formel (8)
weitere Erklärung deutlich, daß die Reaktion (1) zusammenmit (10)nur unter zweiBedingungen an-
nach denselben Regeln beschrieben werden kann wendbarist: Erstensmuß f,<hf gl, d.h. die
wie eine gewöhnliche chemische Reaktion. Damit Mengendichteklein sein gegen die Entartungs-
a
'fernreaktion (1) in der angegebenen Richtung (des n-Zerfalls) dichte(10),und zweitens mußRT 4 e,osein.Außer-
abläuft, ist also notwendig, daß dem muß der Stoff j als Gas und nicht als Kon-
densatvorliegen.Daß normalerweise von der Ent-
Lrn>pp * li" * lt, , (6) artungsdichte niedie Redeist, liegtan ihrer Größen-
ordnung.Um welcheWerteesdabeigeht,siehtman
ollierbar vorzugehen, oder anders ausgedrückt, daß die chemische Span-
leicht ein, wenn man (10) so umschreibt,daß
6hen legitimenMe- nung der Reaktion (1)
e1oalsVielfaches desWertesenoxeoox939MeYlr
nß Gebrauch.Wir desn- und p-Gasesund die Temperatur7 alsViel-
Lttt1:ltn-pp-y"-lo>O. (7)
ülronen, kurz n-Gas' fachesvon beispielsweise 103K ausgedrückt wird.
Scbiet eingeschlossen Dürfen die Gase als ,,ideal" behandelt werden, so Gl. (10)lautetdann
drrn verschieblichen ist ihr chemisches Potential pi - der Index j steht ^ L-------'=-\ s
n und dessen Wände
für n, p, e sowie auch andere nukleare Stoffe - #
t rrjrtt :t2: //eoon(to"r;1-
rr auf einer vorgege- als Funktion der Temperatur T und der Mengen- (2Tü3t21 h, I
t wrden (Abb.1).Da dichte fi,:n/V desGas's j gegebendurch \ l
n (l ) in einp-Gas,ein
nnn. seiendie Wände / fi,\
p j(T. hil: e:o* RT ln ( (8)
;j^ I (11)
\ni tt t/
Die Größe e1eist die Energie pro Menge des Gasesj
b e iT : 0 , d . h . :t,2 to2s(X)". / T t \ 3 -t 2 t
1 "'
\to3 r/ cm3
E ,( T : 0 ) m,c2
,,o:-tf:.f:M,r'. (e) Man erkennt,daß für gängigeTemperaturen, d.h.
102K S T S 104K, im allgemeinen if -Werteresul-
worin n, die (gesamte!)Masse des Gasesund c die tieren, die erheblichüber den Werten liegen, die
Lichtgeschwindigkeit bezeichnen. M;m.ln1 ist die Mengendichtei bei den uns vertrauten,irdi-
demgemäß die Masse pro Menge des Gases. Her- schen Formen der Materie überhauot erreicht
kömmlich wird M, die ,,Molekularmasse"oder die (,ä< 1024r7cm3).Die gewohnre Materiekanndes-
,,Teilchenmasse" des Gases genannt, aber man halb, wenn sie gasförmigist, durchwegals ideales
sollte beachten, daß es sich nicht um eine Größe mit Gas und damit durch (8) beschrieben werden.Eine
*rion (l ) der Einheit kg handelt, sondern um eine Größe mit Ausnahmebildet lediglichdase-Gas,alsodasElek-

t)
für das Gl. (11)wegene.ofeoo:U1836
tronengas, :0,86' 10- 3 MeV/r. DieserWert wird noch multi- 4. Reakü
liefert pliziertmit ln (hJh,) + ln (h!I fi) : ln (fiJ fi) + 2,wo- Wassd
bei fiir i" ebenfallsder Wert in der Sonneeingesetzt
h:(t)--t,s ro2o
(#*)"' # (r2) wurde. Selbstwenn man annimmt, daß die Dichte
desn-Gasesso klein ist. daß in der Sonnepro km3 Ein Sternr
Unter normalen irdischenBedingungenist daher im Mittel nur ein einzigesNeutron vorkommt, ist ausProton
das e-Gas der einzige Stoff, der die Bedingung tn(fiJfi): - 94.SomitstelltderzweiteTermin (13) auseinem1
fr<hlg) verletzenkann. In Festkörpernist tat- einen Beitragder Größenordnung-10-1MeV/z reagiereng
sächlich fi.>k!(T), worauf wir später zurück- -".n, alsonur einigeProzentdeserstenTerms
kommenwerden. l;:] n
. * .nr ? _=.>r
Im Innern der Sonne hat die Mengendichtedes Der dritte Term po ist vermutlichvon noch gerin-
p-Gaseszwar den für irdischeVerhältnisserecht gererBedeutungals der zweite.Wir sagenvermut-
großen Wert fior 6 ' 1025rf cm3, aber da dort lich, weil sein Wert nur mit Annahmenüber die p + D + e.-t)
Txl01 K ist, hat manhll:1031 t/cm3 und somit Neutrino-und Antineutrinodichtein derWeltabnt- \l
frelfit:10-s. Das p-Gas-inder Sonneist also gut schätzenist. DieseFragewiederhängt mit der Er-
Wir habenI
ideal. Sogarliir das e-Gasim Inneren der Sonne scheinungder Entartungzusammen, auf die wir erst
dazugesch
(h.:fi) findetman fi"1fi!x10-1 bis 10-2. In der Ende diesesAufsatzeszu sprechenkommen. Im
gelesenwer
Sonne können daher das p-Gas sowie auch das folgendensetzenwir po einfachNull.
in derSonu
e-GasalsidealeGasebehandeltwerden,und natür- UnsereBetrachtungenliefern somit das nicht nur TriebkraftI
lich gilt dasselbefür dasn-Gas,dessenDichte noch für (1), sondern für die meistenKernreaktionen Sonnenbe
viel kleinerist als die desp-Gases. typische Resultat: Die chemischeSpannungzwi- viertediese
Setztman (8) in (7) ein, so erhält man für die che- schendenbeidenSeitenderKernreaktionsgleichung,
alsodie Triebkraft der Reaktion,ist in guter Nähe- Wir wende
mischeSpannungder Reaktion(1)
runggleichder DifferenzAeo:Ie;o(r)-Ie;e(1) derersteno
htr mit demp{
Arrrl: (ens-ero-r"oi+nrft -;- -Ft der Energienpro Menge aer Sto'ffeder liriken (1) reagierenkr
[4& n-
und der rechten(r) Seiteder Reaktionsgleichung
bei Kombinati<
T:0 (der Differenz der ,,Ruhenergiender Teil- schreibenu
-Ft (13
) chen"). Diese Näherung ist sicher gut, wenn ausrechne
Äeoä 1 MeYlr, denn der von T und den Dichten hier nur ein
\rcv' tJ\ der ReaktionspartnerabhängigeBeitrag zur che- gendenZwr
"'" + RT ln /n"
: O,Zg 1* t- ttt. mischenSpannungkann dann nur bei sehr hohen Übersichtli
Temperaturen(T: 108K) von vergleichbarerGrö- zugeordne
Im zweitenunlo,n,.n habenwir ßenordnungwerden.Es gibt allerdingsProbleme, Reaktionsf
",.);;i,r.rritt
lediglichder Tatsache Rechnu-ng getragen,daß zu deren Behandlungdiese Näherung nicht aus- angabe bed
wegenenoxeoodas n-Gasund das p-Gas dieselbe reicht. Ein Beispielgebenwir im übernächstenAb- heutiger Kr
haben, also if (T):.0$(7) ist,
Entartungsdichte schnitt (Heliumbrennen). Sonneentsd
sowiedenWört von A11yee
eingesetzt. Schließlichnoch ein Wort zum Vergleichmit che-
Gl. (13) zeigt, daß sich die chemischeSpannung mischenReaktionen.Auch bei chemischenReak-
zwischendenbeidenSeittnder Reaktionsgleichung tionen ist, wenn die Reaktionspartnerals Gas vor-
(1) ausdrei Beiträgenzusammensetzt:1. Der kon- liegen,die Formel (8) anwendbar.Damit resultiert
p+n
stantenDifferenz Ä,t,eo der Energienpro Menge auch dort einezu (13)analogeBeziehung- die ja
der beidenSeitender Reaktionsgleichung bei T:0 nichtsanderesist als eineungewohnteSchreibweise
(in gewohnterSprechweise : derDifferenzder ,,Ruh- desMassenwirkungsgesetzes -, aberdie Werteder
p +pn
energiender Teilchen"), 2. einemvon T und den beidenTermeAeo und RT ln (. . . ) sind nun in der
Dichtenfin,frp,k."der Reaktionspartner n, p, e ab- Regeldurchauskonkurrenzf?ihig.A,esist bei che-
hängigenBeitrag und 3. dem chemischenPoten- mischen Reaktionenhöchstensvon der Größen-
tial p5.derAntineutrinos.Zunächstgilt unsereFrage ordnung eV/r, während RT nur eine bis zwei pn+pn (
dem Vergleichzwischenden beidenerstenTermen Größenordnungenkleiner ist, so daß Dichteände-
in (13).Unmittelbar klar ist, daß der zweite,allein rungen der Reaktionspartnernun wesentlichmit-
einer Veränderungdurch Temperaturund Druck spielen können. Wie wir schon sagten, kommt
zugänglicheTerm um so mehr ins Gewichtftillt, je man bei Kernreaktionenin eine ganz ähnliche,
größerT ist. Wir betrachtendeshalbgleichTempe- der Chemie vergleichbareLage, wenn entweder pn+p2n i
raturen der GrößenordnungT t 107K, wie sie im Aeo( I MeV/z ist, oderwennesum Temperaturen
lnnerender Sonneherrschen. Nun ist R(107K) von 108K und mehr geht.

74
en $ird noch multi- 4. Reaktionen in der Sonne: Tabelle 1
t= In (iiJäp)+ 2,wo- Wasserstoflbrennen
Z + Np
dcr Sonne elngesetzt Nuklid (prn"er) -pznNeziv - -p6n6e61u
12
nmt. daß die Dichte in MeV/r
dcr Sonne pro km3 Ein Stern wie unsere Sonne besteht hauptsächlich
ilron vorkommt, ist aus Protonen und Elektronen, ist also ein Gemisch n :ln 8,0714
rz*'eiteTermin (13) aus einem p- und einem e-Gas. Diese Gase können Pe :1H 7,2890
:-tl
rung - 10-1 MeV/t reagieren gemäß den Reaktionen pne 13,1359
Pn:e :-fl 14,9500
Errtdes ersten Terms
Leo: 0,42MeYlt" P )Ltu ) 14,9313
n
' + n' -?- tpt n
- +e+v" -119
P2112€2 : , 4)4R
p r n * E+ v. Aeo: - l,80MeV/r.
bci von noch gerin- p2n+e2 :6He t7,598
(14) 14,088
r-Wir sagen vermut- P3nie3:"Ll
-r7pn+v, Leo: 1,44MeYlr, p3n4e3 :7Li t4,907
Annahmen über die D+D+C
\p * n + v. aeo: -9.73 MeV/r. p3nse3 : 8Li 20,946
bte in der Welt abzu- eli
p3n6e3 : 24,97
er hängt mit der Er- Wir haben die Aeo-Werte der einzelnen Reaktionen 7Be
D,n.e, : 15,769
rmen.auf die wir erst 8Be
dazugeschrieben.Sie können aus der Tabelle 1 ab- p4n4e4 : 4,9446
rhen kommen. Im gelesenwerden. Alle diese Werte sind so groß, daß p4nse4 : eBe 11 , 3 5 1
r Null. in der SonneA eo eine gute Näherung der chemischen Pan6en :1ogs t2,607
l13g 20,18
somit das nicht nur Triebkraft Ap darstellt. Man sieht ferner, daß unter PanTon :
: 8B 1) A)7
len Kernreaktionen Sonnenbedingungen weder die zweite, noch die Psn3es
P5n5ea :1og 12,052
sche Spannung zwi- vierte dieser Reaktionen ablaufen kann.
P5n6e, :113 I,6677
nreaktionsgleichung,
Wir wenden uns nun der Frage zu, wie das gemäß PsnTes :128 13,370
n. ist in guter Nähe- lA \Ä)
:lero(r)-Iu;o(1) dererstenoderdritten Reaktion (14)erzeugtepn-Gas P5I8!5
-

t\ 66
j j mit dem p-Gas und eventuell mit sich selbst weiter- P6naeu:109
P6fl5e6 :116 10,648
Sroffe der linken (1) reagieren kann. Im Prinzip lassen sich wieder alle - 12a 0,000
eltionsgleichung bei Kombinationsmöglichkeiten fi.ir Reaktionen hin-
3,t25
P6n7eu :139
uhenergien der Teil- schreibenund die Aeo-Wertemit Hilfe der Tabelle 1 l4C
3,0198
P6nse6 :
I sicher gut, wenn ausrechnen.Von diesenKombinationen geben wir P6lte€5 : .'(-
9,873
r T und den Dichten hier nur einen Teil an, der im Hinblick auf die fol- P6Dloeu:166 13,69
genden Zwecke ausgewählt ist. Ztx Erhöhung der -- 1 2 \ r
foe Beitrag zur che- P7rr5!7
13\r
17,36
',145
-- 5
I nur bei sehr hohen Übersichtlichkeit schreibenwir den einer Reaktion P1Lt6e1

I rergleichbarer Grö- zugeordnetenÄeo-Wert (in MeV/c) jeweils über den P7fl7er:1ay 2,8637
dlerdings Probleme, Reaktionspfeil. Das Zeichen O hinter der Wert- P7nge, :1s11 0,100
P7n9e, :165 5 6R5
Näherung nicht aus- angabe bedeutet, daß die Reaktion zu den nach
P7n16er:175 7,87
im übernächsten Ab- heutiger Kenntnis für den Energieumsatz in der 18111
13,1
P7n11e, :
SonneentscheidendenReaktionen sehört.
m Vergleich mit che-
d chemischen Reak-
epanner als Gas vor-
lbar. Damit resultiert p+n 2.22
............*Pn. p3n3+C+v,
p Beziehung - die ja
crohnte Schreibweise p2n + p2n p 2 n 2+ p n + ö + v ,
-. aber die Werte der p+pn 5.49 ct
- P2n' p2n2+p+p,
' ( . . . ) s i n dn u n i n d e r
lüig. Äeo ist bei che-
[s lon der Größen- Pznz,
/' nur eine bis zwei pn+pn (1s)
Pnz* P,
- so daß Dichteände-
r oun uesentlich mit- p2n+ n,
üon sagten, kommt
eine ganz ähnliche, p3n3+ v,
.lgs. wenn entweder pn + p2n .qj- prnr*p, e+p4n2
| 6 um TemPeraturen
p2n2+pn+v.

75
Die Aeo-Werte sind alle so groß, daß für die ange- Was das Endresultat betrifft, sind beide Reaktions- Gleichgel ic
führten Reaktionen in sehrguter Näherung L p : Le o folgen nichts anderes als unterschiedliche Reali- herrscht. Di
ist. Die Aeo-Werte stellen also die Triebkräfte der sierungender Bruttoreaktionen und setzt dt
Reaktion dar. Für den tatsächlichen Ablauf einer erhält man
p+p2n % pznz*e*v,
Reaktion kommt esaber, wie wir wissen,nicht allein
J2J2.prn2*v.
07) 3 1 , p
aufdie Reaktionstriebkraft an, sondern auch aufden e+p+p2n
z 1 t -
Reaktionswiderstand. Dieser muß nun in den ein-
Bei diesen Realisierungen werden schwere Kerne
zelnen Fällen recht unterschiedliche Werte haben, Für diese T
aufgebaut,nämlich die Kerne p4n3:;Be, psn3: 3B,
denn sonst würden in der Sonne diejenigen der in seinenMarir
p.no: ]Li und ponn: lBe. Es flndet, wie man sagt,
(15) angeführten Reaktionen die entscheidende vorgegebenz
Element- oder Nukleosynthesestatt. Diese Synthese
Rolle spielen, die den größten Äeo-Wert haben. die Tempera
erfährt nun durch den Kern [Be einen Rückschlag.
Das ist aber, wie ein Blick auf (15) zeigt, durchaus malen Wert
denn dieser zerfällt, wie die letzte Zerletn (16)zeigt,
nicht der Fall. Zwar haben die beiden mit O be- der Reaktio
rn zwei lHe-Kerne. Selbst eine Anreicherung von
zeichneten Reaktionen einen beachtlichen Aeo- Heliumbrenr
Wert, aber keineswegseinenWert, der bei Vergleich lHe würde daran nichts ändern, trüge also zum
Fortschreiten der Nukleosynthesenicht bei, jeden- Reaktion (21
mit den anderen allein die bevorzugte Rolle dieser
falls solangenicht, wie die Umkehrreaktion Die Tempera
Reaktionen erklären würde.
2prn, + pono, A,eo: -95keYlr, (18) der Sonne ur
Die zweite Reaktion in (15)wird deshalbbevorzugt, artige Temp
weil das p-Gas in der Sonne in großer Dichte vor- das ,,Heliumbrennen",unmöglichist. DieseReak- Sternen vor.
handen ist und daher mit dem gemäß (14) ent- tion ist aber gewiß unmöglich,wenn A,u:Asr. Riesen, wo
stehenden, sehr dünnen pn-Gas sofort weiterrea- Nun ist abernach(8) die chemische
Spannungder pano-Gasgeb
gieren kann, während die pn-pn-Reaktionen durch Reaktion(18)gegeben durch dem prnr-G:
die geringepn-Dichte behindert ist. Die Reaktionen f;2 ;* I Reaktion
2prn - prnr+2p wiederum ist gegenüberden bei- A r r e r l : 2 ( p , n , . o - € o o n o .*0 n r t n ^ii' ^e-
| |
den anderen deshalb bevorzugt, weil bei ihr keine L ' " p 2 n 2. 0 . " i ' l l g t
_ p2n2+ p4n1
,,Leptonen", also weder Elektronen noch Anti- : - e 5k" - ' - R
e
r r n V1 0 , 3l 5 fIii*:h,\ "1 ! ! 1l .
elektronen, noch Myonen, Antimyonen, Neutrinos Auch dieses(
oder Antineutrinos beteiligt sind, Deren Auftreten prn, als auch
tm letzten
sciritt hauen*,, o*., ot''*.r,.
ist stets ein Kennzeichendafür, daß die Kernreak- zu schwerere
Leo: -95keYlr und h{o^"lh$,^,:23t2:2,5ein-
tion, wie man gern sagt, ,,schwächer"abläuft.
gesetzt.
Da fi$,",(T)die durch (10)gegebeneFunk-
tion von T ist,läßtsich(19)für A113ytrr:0,
d.h. im
chemischen Gleichgewichtder Reaktion(18),auch
5. Das Heliumbrennen schreiben 6. Die Synt
^ ß
(20)
Es ist nicht schwierig,in dem beschriebenenKom- ffi:o'-t''"'' In Abb. 2 ir
binationsverfahren zur Reaktionsbildung fortzu- mit - 9 3 1 , 5M
0 e\
fahren und mittels der angegebenenRegeln abzu- Nukleon", lii
cm3K32 ^ 9 5 k e v:
schätzen, welche Reaktionen unter Bedingungen, a : 5 . 1. l 0 - z ' _ . p: t . l. t 0 , K . hängigkeitro
wie sie im Innern der Sonne herrschen, möglich o.,
gestellt.Die I
sind und welche Kerne sich demgemäß aus dem Die Gl. (20) erlaublnicht nur, die ponn-Dichteioo,o Intervall zu isr
p-Gas, d.h. durch,,Wasserstoffbrennen",bilden. als Funktion von forn, und T anzugeben,sondern die dort liege
Als Beispiel nennen wir noch die in der Literatur sie bietet überdies die Möglichkeit, diejenigeTem- Seinenkleins
unter dem Namen ,,ppII-" und ,,pplll-Zweig" be- peratur berechnenzu können, für die das Verhä1tnis e:-1,082 \1
kannten Reaktionsfolgen der Dichten von p4n4 und prn, maximal ist, wenn Reaktion,bei,
zerlegtwird. I
Bedingunge
p2n+pzn2 4 p+nr,
Näherungder
. 0.13 werdendarf.
P+P+nr - Psll:, e+p4n3 -9j5 p.na*v, stattfinden.Dr
, 17.98
e-Psn: + p4n4+V. (16)
P+P:n+ - P+II+. von!!Fe aus
1 6 . 96
psh-r .- pana-tö*v, von,4ist dage
ist die Reaktio
pono s p2n2+p2n2. ?3Ar +?3-
/o
barifft, sindbeideReaktions- Gleichgewicht hinsichtlich der Reaktion (18)
r als unterschiedlicheReali- herrscht. Differenziert man nämlich Q0\ nach T
crttionen und setzt den so gewonnenen Ausdruck Null, so
erhält man
)tn2+C+v,
(17)
bn2+ \'.
-;
z i.#:o o d e,r: 1 8 : 7 . r o s K e. r )
mgm werden schwereKerne
Für diese Temperatur nimmt der Ausdruck (20)
! Kernepon.: ]Be,prn. : !8,
seinen Maximalwert an. Da die Dichte von prn, als
=!Eb. Esfindet,wiemansagt,
vorgegeben zu betrachten ist, liefert das gleichzeitig
Fjrnthesestatt.DieseSYnthese
die Temperatur, bei der die lBe-Dichte ihren maxi-
I Kern lBe einenRückschlag, malen Wert hat. In diesem Zustand wird deshalb
ü die letzteZellein (16)zeigt,
der Reaktionswiderstand für die Fortsetzung des
Selbeteine Anreicherungvon
Heliumbrennens, insbesonderefür die nachfolgende
büs ändern, trüge also zum
Reaktion (22), ernem minimalen Wert haben.
tleosynthesenicht bei, jeden-
bdie Umkehrreaktion Die Temperatur (21) übersteigt die Innentemperatur
der Sonne um mehr als eine Größenordnung. Der-
eo: -95keYlr, (18)
artige Temperaturwerte liegen jedoch in anderen
-. unmöglichist. DieseReak-
Sternen vor, so zum Beispiel im Kernbereich roter
unmöglich,wenn A,u: [so. Riesen, wo tatsächlich aus einem prnr-Gas ein
)die chemische Spannungder ponn-Gas gebildet wird. Das reagiert seinerseitsmit Abb.2 Die ,,negative Bindungsenergie pro Nukleon"
n durch dem prnr-Gas weiter und bildet pun6 gemäß der t:eez",".o/(Z+N)-err.."ll2 d e r v e r s c h i e d e n e nN u k l i d e
in Abhängigkeit von der Nukleonenzahl A:Z+N. Der linke
fÄ2 Ä* I Reaktion
und der rechte Teil der,4-Achse sind in unterschiedlichem Maß-
...o+Rrt"l#;, f- | '"p4^4J
stab gezeichnet
L'"Ft2f,2
p 2 n 2 + p 4 n 4- peno, Aeo:737Y! . (22)
f ,ä r(19) 'c
!r h | 0.35tf.". ' " ' (T)+r1
ni,",J
l.
Auch diesesGas reagiert wieder weiter, sowohl mit
L Ihrer chemischen Spannungnachkann dieseReak-
p2n, als auch mit p, so daß nun die Nukleosynthese
hben wir dabei die Werte tion also in der angegebenen Richtung ablaufen,
zu schwereren Kernen ihren Fortgang finden kann.
d i1.". fif,rn,:23:2:2,5ein- nicht jedochin der umgekehrtenRichtung, da dazu
licdurch (10)gegebene Funk- der Äeo-Wert(37) seinVorzeichenumdreht,also
i 5 l 1 9 ) I i i r A 1 1 a 1 l l : 0d,. h . i m negativwird. Die Größenordnung desAeo-Wertes
rricht der Reaktion(18),auch garantierlin jedem Fall, daß für die Reaktion (23)
6. Die Syntheseschwerer Kerne sowieauch für ihre UmkehrreaktionAeo ein guter
Näherungswertfür die chemischeSpannungist.
(20) Natürlich könnenin analogerWeiseauchschwerere
I n A b b . 2 i s t d i e G r ö ß ee : ( e e . ^ * " " , o 1 ( Z + N ) ) Kerne als lfFe gebildetwerden,zum Beispielbeim
- 931,50MeV/r, die ,,negative Bindungsenergie pro ,,Siliziumbrennen"
Nukleon", für die verschiedenen Nuklide in Ab-
.!2 95 keV
--. 1,1.10eK. hängigkeitvon.der NukleonenzahlA: Z + N dar- + ?8si- t3Ni, aeo: 15,59
?8si r.urr . (24\
gestellt.Die kldinstenWerte von e fallen in das
Da alles,waswir über (23)gesagthaben,auchfür
ilrt nur, die pnna-Dichtehoono Intervallzwischen ,4:50 und Ax60. Die Nuklide, (24)zutrifft, kann !!Ni gemäß(24)gebildetwerden,
-, und T anzugeben, sondern die dort liegen,sind Isotopevon Fe, Co, Ni, ...
währenddie Umkehrungnicht möglichist. Obwohl
b Möglichkeit, diejenigeTem- SeinenkleinstenWert hat e für !!Fe, nämlich
e:-1,082 MeV/z. Das bedeutet,daß für jede !$Ni einenetwasgrößeren(wenigernegativen)Wert
t Lönnen. Iiir die das Verhältnis von € hat als !fFe, kann estrotzdemnicht in j[Fe
5 und prn, maximal ist, wenn Reaktion,bei der jfFe in zwei (odermehr)Nuklide übergehen.Die Reaktion,die dasleistenwürde
zerlegtwird, Aeo einennegativenWert hat. Unter
srfne+lUe, Leo:*6,29Meylr.
Bedingungen,unter denen Aeo als hinreichende 33Ni - (25)
Näherungder chemischen SpannungA,ugenommen
werden darf, kann also keine derartige Reaktion hat nämlich, wie man sieht, einen negativen
p3na * \" stattfinden.Die Umkehrreaktion,also die Bildung Äeo-Wert.Da die Größenordnungvon Aeo mit
(16) von ![Fe aus zwei Nukliden mit kleinerenWerten Sicherheiteine negativechemischeSpannungzur
Prllr. Folgehat, ist die Reaktion(25)nicht möglich.Tat-
von.4 ist dagegenstetsmöglich.Ein Beispielhierfür
ist die Reaktiondes,,Aluminiumbrennens" sächlichkann das !$Ni tiberhaupt keine Zerfalls-
reaktionmachen.Es stecktsozusagen in einerFalle.
?3Al+?3Al - f[Fe, Leo-r6,7sy1"r'". (23) JederZ:rfall in zweikleinereBruchstückeist nämlich

77
mit einemnegativenAeo-Wertverbunden,dernoch p-Zerfatl, der Z erhöht,1st (27) also eine Reaktion, flüssigode
kleinerist als(25).Als Beispielführenwir an: die im Prinzip zum Aufbau beliebig schwerer Kerne komprimie
führt. Dieser Aufbau wird selbst nur wieder durch vom Drucl
+ ?3Ne, L.eo: -22,39MeYlt , Zerfallsreaktionen, insbesondere durch a-Zerfall chemische
,i3Ar stoffs kann
und Spaltungsreaktionen begrenzt. In Anbetracht
:3Ni' der Vielfalt der durch (27) wd den B-Zerfall her- Mediums I
stellbaren Kerne können wir hier auf Einzelheiten sikalischb
\!f,ca+ 1!o, Ler: _ 18,27Meylr. nicht näher eingehen.Es istjedoch einleuchtend, daß
auf dieser Basis die Bildung auch der schwereren lnr, tora. (l
Das bedeutetindessennicht, daß aus einmalgebil-
Kerne verstanden werden kann.
detem!!Ni niemalslfFe werdenkönnte. Zwar ist Als Bezug
der Zerfall des Nickels nicht möglich, wohl aber Dampfdruc
könnenvon !!Ni auszunächstschwerereKernege- len.Vergrö
bildet werden,die dann bei höheren.A-Wertentat- eine etwa I
sächlichzerfallenkönnen.Zunächstgibt esalsofür 7. Kondensation = Entartung des e-Gases
von prr. D
das Nickel nur den Weg nach oben, erst danach mandesha
wiedereinenWegnachunten. siertenWas
Die bisherigenBetrachtungenstützensich auf die
Die bisherbetrachtetenAufbaureaktionen(23)und Formel (8) und damit auf die Voraussetzung, daß erteilen.Fre
(24)habeneinenrelativhohenReaktionswiderstand. des Drucks
die Materie als idealesGas behandeltwerdendarf.
Der Grund ist, daßalle Reaktionspartner elektrisch kondensien
Bei heißenund nicht zu dichten Sternen,wie bei
geladensind, so daß sie bei Reaktionen,die auf derSumme
unsererSonne,allgemeinbei den Sternender soge-
Stößenberuhen,die Coulombabstoßungüberwin- nannten,,Hauptreihe" undauchbei,,rotenRiesen", desmoleku
den müssen.Deshalbist eineum so größereAkti- trifft dasdurchauszu. Es gibt aberHimmelskörper, Ionisations
vierungsenergie aufzubringen,je größer der Wert bei denendasnicht so ist, nämlichall diejenigen,die
serstoffs(:
der LadungszahlZ der Reaktionspartnerist. Ent- als ,,kalt" zu betrachtensind. Wann ist aber ein Fur,tond.(Tr t
sprechendsteigtauchder Reaktionswiderstand mit Himmelskörperkalt? Zunächstist er sicherdann
Z an. Im Hinblick auf einen kleinen Reaktions- kalt, wenn die Stoffe, aus denener besteht,kon-
widerstandist deshalbdasNeutron, alsodasn-Gas densiertvorliegen, also kein Gas bilden. Unsere
(Z:0) besonders bevorzugt.An zweiterStellefolgt Erde ist ein derartigerkalter Himmelskörperund odermit fr,
der Wasserstofld.h. dasp-Gas(Z:l). Nun kom- ebenso dieanderen Planeten unseres Sonnensystems.
menzwar in der Sonneso gut wie keineNeutronen kleinenDruc
In dieselbeReihe gehören aber auch Himmels-
vor, das ist aberandersin Sternen,derenInneres körper, die wir nach gewohntenTemperaturmaß- x
px1023 .
sehrviel heißer(ä 10eK) ist. In diesenkönnenbei stäbendurchausnicht als kalt bezeichnenwürden. cm
Reaktionenzwischenschwereren KernenNeutronen Bei ihnen liegendie Stoffe zwar nicht kondensiert
gebildetwerden,wie zum Beispielin der zweitender vor, sondernalseineArt Gas,aberdiesesGasist so ! 3. 105--l
folgenden,,Sauerstoffbrenn-
Reaktionen " cn
dicht,daßdie Bedingungh <h* g) verletztist. Das
gilt z.B. für dase-Gasin den,,weißen Zwergen"und Ein Druck r
Leo:25,54Yr1"r,t, mische Pote
/1'z6s' für das n-Gas in Neutronen-Sternen (Pulsaren).
1!o+1!os,-ill;
A eo: 1,45111",l, ,
(rU,
'
Alle dieseHimmelskörper
daßsieEndzustände
sind ,,kalt" in demSinn,
von Sternendarstellen.Dasbe-
somitauf etr
Potential de
Leo: 7,6gMeYlr,
deutet,daßsieerkaltenkönnen,ohneihrenZustand tronen), als
\iisi*ir., Leo: 9,69Y1"U,t. grundlegendzu ändern - ganz anders als etwa erneme-Gas
unseteSonne,die, wennsieabkühlenwürde,kon- Gasesviel sc
Die so gebildetenNeutronenkönnen mit Kernen rithmisch)nl
trahierteund ihrenZustandgrundlegendänderte.In
beliebiggroßerZ-Werteweiterreagierenund dabei Kondensats
den Zuständender Materie, um die es hier geht,
die nachfolgendenIsotopebilden gemäßder Reak- Anwendung
spielt nämlich die Temperatur und mit ihr die
tion weder mole
EntropiekeinewesentlicheRolle. Entscheidend für
pznN+n + pzrl.rc+r. (27) die physikalischenEigenschaftendieser Zustände bleibt, sond
ist, wie wir sehenwerden,allein die Tatsache.daß bestehendeI
DieseReaktionist ihrer Triebkraft nachfast immer
die MengendichtesehrgroßeWerteannimmt. der Wassers
möglich, da die eo-Differenzaufeinanderfolgender
nendfür ein I
Isotopemeist erheblichkleiner ist als der eo-Wert Um das,worum eshierbeiphysikalischgeht,zu er-
Ionengitteru
des n-Gases.Un da der Reaktionswiderstand der läutern, betrachtenwir eine Substanz,die jedem
det.
Reaktion(27)von Z nicht beeinflußtwird, gewinnt Physikerausder Atomphysikgut bekanntist, näm-
dieseReaktionim Vergleichzu anderenum somehr lich Wasserstoff.Die TemperaturdesWasserstoffs Man erkenn
an Bedeutung,je größerZ ist. Zusammenmit dem denkenwir uns so gewählt,daßer kondensiert,also aufderstarks

78
I|) also eine Reaktion, flüssig oder fest ist. Der Wasserstoff ist dann schwer chemischenPotentialsdeskondensiertenZustands
diebig schwerer Kerne komprimierbar, seine Dichte iH, also nur schwach basiert. DiesesVerhalten kondensierterStoffe ist
dbst nur wieder durch vom Druck p abhängig. Die Druckabhängigkeit des uns zwar sehrvertraut, so daß wir geneigtsind, es
ldcre durch u-Zerfall chemischen Potentials des kondensierten Wasser- für selbstverständlichzu halten, dennoch ist es
stoffs kann somit durch die eines inkomoressiblen physikalischeigentlichschwerverständlich.Warum
ryrenzt. In Anbetracht
rmd den $-Zerfall her- Mediums ls. G. Job.,ChemischeReaktionenphy- setztein KondensateinerErhöhungseinerMengen-
r hier auf Einzelheiten sikalischbehandelt"]angenähertwerden,d.h. durch dichte einen so erheblichenWiderstandentgegen?
doch einleuchtend, daß WiejederausErfahrungweiß,hat dieserWiderstand
g auch der schwereren , u H , , r o n a . ( l p ) = l n , , r o n a . ( l p o ) + l@ - p o l . e 8 ) wederetwasmit der Temperaturzu tun noch mit
flH,
|nn. der Massepro Menge (der ,,Masseder Teilchen")
Als Bezugsdruck po empfiehlt es sich 2.B., den des kondensiertenStoffs. Hoher Widerstand be-
Dampfdruck von H, bei der Temperattr T zu wäh- deutet, daß eine vorgegebeneVerkleinerungdes
len. Vergrößern des Drucks p bewirkt, wie (28)zeigt, Volumenspro Mengeaußergewöhnlich viel Energie
eine etwa p-proportionale Zunahme des Wertes erfordert.Da das Kondensatsozusagen einedichte
[g des e-Gases
von pH2. Durch hinreichend großen Druck kann Packung darstellt, heißt das, daß Moleküle und
man deshalb dem chemischenPotential des konden- Atome physikalischeGebildesind, derenVolumen
sierten Wasserstoffs im Prinzip beliebig große Werte sichnur durchZufuhreinessehrerheblichen Energie-
I stützensich auf die
erteilen. Fragen wir z.B. nach der Größenordnung betragsverkleinern läßt. Im vertrauten mechani-
h Voraussetzung, daß
des Drucks, bei dem das chemische Potential des schenBild desatomarenPlanetensystems führt das
rüandelt werdendarf.
kondensierten Wasserstoffszunimmt um den Betrag nt der Schlußfolgerung,daß die Bewegungder
üten Sternen,wie bei
der Summe aus der Dissoziationsenergiepro Menge Elektronen in kleineren Entfernungenvom Kern
i den Sternender soge-
des molekularen Wasserstoffs (: 4,4 eY lr) und der gar nicht durch die Coulomb-Anziehung bestimmt
uchbei ,,rotenRiesen",
Ionisationsenergie pro Menge des atomaren Was- werden kann. Dort muß etwas anderesals die
t aberHimmelskörper,
serstoffs(: 13,6eVlr), so lautet die Antwort: Coulomb-Anziehungder bestimmendeFaktor sein.
nlich all diejenigen,die
Dieserbestimmende ,,Faktor" hat nichtsmit dem
d. Wann ist aber ein lHr, to,a.(?, P) - psr*ooa.(T,Po)
Kern, überhauptnichtsmit Kraftwirkungenzu tun,
üst ist er sicherdann I deren Ursprung in etwas anderemliegt als dem
lcncn er besteht,kon- x ^ (p-pdx 18eV/r
lls. Elektronselbst:AlleindieZunahmeder Dichtedes
r Gas bilden. Unsere
r Himmelskörperund e-Gases,im gewohntenBild des Einzelelektrons
oder mit i", * !023 rf crn3und Vernachlässigung des
also die Verkleinerung seines Lokalisierungsbe-
reres Sonnensystems. kleinen Drucks p6
reichs,kostet Energie.Diese zur Erhöhung der
eber auch Himmels- r a\/ a\/
DichtenotwendigeEnergiezufuhrhat nichtsmit der
nttn Temperaturmaß- p = 1 0 2 3- - ' . 1 3: - : - = 2 ' 1 0 2 a" ' ;
th bezeichnen würden. cm- x cm" Temperatur, also nichts mit einer ,,thermischen
zvar nicht kondensiert T
Bewegung"desElektronszu tun, denn sieist auch
Gasist so ry3'10s- bei T:0 vorhanden.Außerdemhängt sie viel
I aberdieses cm"" : 3 ' 1 0 6 b a r . stärkervon der Dichte fi" ab als man das vom Gas
liF lT ) verletztist. Das
Ein Druck dieser Größenordnung hebt das che- her gewöhnt ist. Diesem unerwartetenVerhalten
-rcißen Zwergen"und
mische Potential des kondensierten Wasserstoffs gab man einst den Namen ,,Entartung".Heute,
rD-Sternen(Pulsaren).
somit auf etwa denselben Wert, den das chemische nachdemwir wissen,daß die Vorstellungender
d .Ialt" in demSinn,
trn darstellen. Dasbe- Potential des ionisierten Wasserstoffs (samt Elek- Mechanikohnehinnur asymptotischzutreffenund
tronen), alsd eine Mischung aus einem p- und durch quantenmechanische Regeln zu ersetzen
tu. ohneihrenZustand
gtnz anders als etwa einem e-Gas hat. Da das chemische Potential eines sind, erscheintdie Tatsache,daß das bloße Loka-
ebtühlenwürde,kon- Gases viel schwächer (bei Idealität sogar nur loga- lisieren,d.h. das Eingrenzen auf einenräumlichen
pundlegendänderte.In rithmisch) mit dem Druck p zunimmt als das eines Bereich,bereitsEnergiekostet,nichtmehrals ,,ent-
Kondensats, ist also damit zu rechnen, daß bei artete",sondern ganz,,normale"Erscheinung.
i um die es hier geht,
lur und mit ihr die Anwendung genügendhohen Drucks das Kondensat
Zusammenfassend stellenwir fest,daß die Bildung
lolle . Entscheidend für weder molekularer noch atomarer Wasserstoff
der uns so vertrauten kondensiertenPhasender
rftcn dieserZustände bleibt, sondern ein aus Protonen und Elektronen
Materie, also der Festkörperund Flüssigkeiten,
lin die Tatsache,daß bestehendesPlasma wird. Bei hohem Druck wird
daraufberuht,daßdasinjedemneutralenStoff,also
: Werteannimmt. der Wasserstoff somit metallisch, denn kennzeich-
in jedem Molekül und Atom enthaltenee-Gasbei
nend für ein Metall ist, daß es ein Plasma aus einem
lysikalischgeht,zu er- einerbestimmtenDichte ,,entafiel", d.h. so schwer
Ionengitter und einem ,,freien" Elektronengas bil-
! Substanz,die jedem zusammendrückbar wird, daß es von da ab prak-
det.
I gut bekanntist,näm- tischallein dasKompressionsverhalten der Materie
letur desWasserstoffs Man erkennt, daß die ganze Betrachtung wesentlich bestimmt.Deshalbhaben alle kondensiertenPha-
hB er kondensiert,also aufder starken, fast linearen Druckabhängigkeit des sen,unabhängigvon der Massepro Menge,also

79
unabhängig von der ,,Molekularmasse" des Stoffs, u-Materie in ihren kondensierten Zuständen viel Energiepro M
Mengendichten von gleicher Größenordnung, näm- höhere Werte der Mengendichte als die uns ver- von fi verrät. r
lich l02a rf cm3. Statt den Festkörper, wie üblich, so traute e-Materie. Abgesehenhiervon jedoch hat die für die ,,Entan
anzusehen,daß die einzelnen Atome durch gemein- p-MateriedieselbenEigenschaftenwie die e-Materie, verantwortlich
same Elektronen aneinander gebunden werden, ist insbesondere ist sie eine um so homogenere Mi- wieviel Energir
es für das, worum es uns hier geht, zweckmäßiger, schung aus p-Gas und Kern-Gas, je größer der d. h. einerDich
den Festkörper, ja sogar jede aus Atomen beste- äußereDruck ist. artungsbereich
hende Materie als ein Gemisch eines e-Gases und genden klarer r
eines Gases aus Atomkernen zu betrachten. Dieses Gl. (31) sagtar
Gemisch besitzt u.a. Zustände, in denen das nega- spüren ist, u'er
tiv geladenee-Gas durch das positiv geladeneKern- 8. Die Entartung von e- und n-Gas metrische Mitt
Gas räumlich zusammengehalten wird. In diesen sich entweder d
Zuständen sind beide Gase im allgemeinen nicht e, groß gewäh
homogen verteilt, sondern bilden eine meist geord- Waswir überdase-Gasund seineEntartunggesagt gewohnter Spn
nete Dichtestruktur. Man spricht dann von kristal- haben,trifft natürlich ebensofür andereStoffe,wie chen") des Sto
linen Festkörpern, allgemein von Kondensaten. etwadasp-Gas,dasn-Gasoderein GasausAtom- kann auch beidr
Wichtig ist, daß die räumliche Ausdehnung und kernenzu. Bei gleicherTemperaturliegendie Ent- e, groß gegen (
damit die Mengendichte in einem derartigen Kon- artungsdichtenim allgemeinennur viel höher. So trifft, so sind z
densat allein durch das e-Gas bestimmt wird, denn ist nachGl. (10)die Entartungsdichte desp-Gases scheiden,die tn
diesesläßt weitere Kontraktion nicht zu (jedenfalls (ebensowie die des n-Gases)um den Faktor ,,relativistisch"
nicht ohne erhebliche Energiezufuhr von außen), lurolr"o)'tt:18363t2:'7,9' l}a größerals die des che Entartung I
während das Kern-Gas eine weitere Kontraktion e-Gases. Dasistjedochnur einerechtoberflächliche vistische dageg
durchaus begünstigenwürde, bevor es selbstdieser Feststellung.Um die Diskussionetwasgenauerzu groß ist sowoh
Kontraktion Widerstand entgegensetzenwürde. Es führen, fragen wir nach der quantitativen f-Ab- ersten Fall enta
herrscht also eine Art Gleichgewicht zwischen einer hängigkeitdes chemischenPotentialseinesStoffs unempfindlichg
kontrahierenden Tendenz des Gemischs aus e-Gas im Entartungsbereich.Die fraglichen Formeln behält das Ga: a
und Kern-Gas und einer Begrenzung der Kontrak- können wir hier zwar aus Platzgründennicht her- Besonderheit h
tion durch die ,,Entartung" des e-Gases.Bei Er- leiten,aber wir wollen sie plausibelmachen.Zu- tivistischerEnta
höhung des äußeren Drucks wird das Verhalten des nächstläßt sichder Gl. (10)entnehmen, daßin ihr Gas verliert dan
Kondensats praktisch nur noch durch die Eigen- drei Energiewertepro Menge eine Rolle spielen, ristika. Das allr
schaft des e-Gasesbestimmt, seine Mengendichte nämlichdie drei Werte drücken für das
ohne erhebliche Energiezufuhr nicht weiter zu ver-
größern. Wird jedoch ein starker äußerer Druck lel
€0, er:RT, ,r:U(rn'^1t'' . (2g) P 1 n 1 :e s I :
ausgeübt, so wird die räumliche Verteilung des r\ x/ l
e-Gasesum so gleichförmiger,je stärker der äußere
Druck ist, während die Atomkerne darin vermutlich Der Faktor 3n2 im Ausdruckfür e, ist dabeinur
eine gewisse Regelmäßigkeit ihrer räumlichen An- konventionellenUrsprungsund für uns ohne Be-
ordnung behalten (genau wissen wir das nicht). In deutung.Das Argumentdes Logarithmusin (8) .^ ht
1äßtsichnämlichin der Form schreiben !ln): e z( r ) : -
den physikalisch wichtigen Beispielen wird der
äußere Druck meist durch dioGravitation bewirkt, frt :!
weshalbdas Phänomender Entartung besondersin (30)
hig) 3
der Astrophysik von Bedeutungist.
Für den Bereich
Man kann sich das geschilderteBild der Materie
Die Bedingungder Nicht-Entartung,nämlich daß beiden Gleichun
verdeutlichen, wenn man eine hypothetische, nach
der Ausdruck (30) sehr klein ist gegenEins, ist daß (8), (32) un
gleichbedeutend
mit chemischenPote
heutiger Kenntnisjedoch keinem Naturgesetzwider-
sprechendeForm der Materie betrachtet, bei der die e4 t " 2' 2 / ' \2/3 Beispieldas chen
-
Elektronen durch Myonen ersetzt sind. Diese l , C r r r l e , b z w .e 1 )€' 2j o: ' ?e ri o( 1r '"\ ' : l T/
. (31) Funktion von f
,,p-Materie" würde also aus dem Gemisch eines die ;?-Achseloga
p-Gasesund einesKern-Gasesbestehen.Da die Ent- Von den drei Werten (29) ist nur e0 vom speziellen linear. Man erkc
artungsdichte des p-Gases nach (10) um den Faktor Stoff abhängig und damit ein Charakteristikum des ü y i?* so rapide
(, uolr.o)'tt : 206,83t2 : 2,97' 103, also rund 3 000- Stoffs. Die beiden anderen Werte sind dagegen Dichtewerte auf r
mal größer ist als die Entartungsdichte des e-Gases, universelle,d. h. stoffunabhängigeFunktionen von werden kann. In
zeigt das p-Gas seinen,,Entartungswiderstand" T .bzw. i Wegen der Proportionalität mit T ist e, logarithmische A
gegen Verdichtung erst bei viel größeren Dichte- nichts als ein Energie-pro-Menge-Maß der abso- es,auch die Abso
werten als das e-Gas. Entsprechend besitzt die luten Temperatur. Die allein von fi abhängige anderer Stoffe. r

80
lrten Zuständen viel Energiepro Mengee2-- er(h) ist, wie dasAuftreten
lhte als die uns verr von h verrät, quantenphysikalischer Natur. Sie ist
Ervon jedoch hat die für die,,Entartung" genannteeuantenerscheinung
lhnwiedie e-Materie, verantwortlich: Die Wertzunahmevon e2 glbt ary
lo homogenere Mi- .wievielEnergiedem Stoff bei einer Kompression,
rGas, je größer der d.h. einerDichtezunahme im,,relativistischen.,
Ent-
artungsbereichzuzuführen ist. Das wird im fol-
gendenklarer werden.
Gl. (31) sagtaus,daß von der Entartungnichtszu
spürenist, wenn e2 sehrklein ist gegendas ,,geo-
Jr4as metrischeMittel" äus €;ound er. Dieser Fall läßt
sichentwederdadurchrealisieren,daß ? und damit
e, groß gewählt wird, oder daß der Wert e,o (in
Hne Entartunggesagt gewohnterSprachealso die ,,Ruhenergieder-Teil-
rfür andereStoffe,wie chen") des Stoffsj hinreichendgroß ist. Natürlich
Irein GasausAtom- kann auchbeidespassieren, alsosowohle,oalsauch
fcra.turliegendie Ent- e, groß gegene2 sein.Was nun die Entärtunebe-
tn nur viel höher. So trifft, so sind zwei Grade des Entartens,u u-nt.r-
ppdichte desp-Gases scheiden,die traditionell,,nicht-relativistisch..
unc
tB) um den Faktor ,,relativistisch"genannt werden. Nicht-relativisti-
ü größer als die des che Entartungliegt vor, wenn eie) e")er, reLati-
:recht oberflächliche vistische dagegen, vtenne2*€is, €t, d.h, wenne,
Bro etwasgenauerzu groß ist sowohl gegenejo als auch gegener. Im
t quantitativen ü-Ab- erstenFall entartetdas Gas zwar und wird damit
brcntials einesStoffs unempfindlichgegenT, aberda ejogroßist ge1ene2,
i fraglichen Formeln behältdasGasauchin derEntartungseinestoffliche
p4rtinden nicht her- Besonderheit bei. Im zweitenFall, d.h. bei rela-
brsibel machen, Zt- tivistischerEntartung,dominierte, vollständig; das
lntnehmen,daß in ihr Gas verliert dann auch seinestofflichenCharakte-
I eine Rolle spielen, ristika. Das alles spiegeltsich wider in den Aus- Abb.3 Das chemischePotential p" des e-Gasesals Funktion
seiner_Mengendichteä. für I:107 K in i-logarithmischer
drückenfür daschemische Potential Darstellune

ii" (2e)

I für e, ist dabei nur


ld fii. uns ohne Be-
I e1ffi\
F\nl:eot; -:eo+
2 €o
. h2c2 ( ,,., !\r,,
2esi \- " ,/

wenn eo*er*VVf,4,
,
(32)

t logarithmus in (8) hn /
plfil:ez(fi):-:13ß2:l
ä\1/3

T \ T/ (33)
frtreiuen
I (30) wenn e2>eo,eL.
I Für den Bereichder Nicht-Entartungtritt zu diesen
frrtung, nämlich daß beidenGleichungennatürlich noch die Gl. (8), so
! ist gegenEins, l ü L daß (8), (32) und (33) zusammenden Verlauf des
chemischenPotentialsangeben.In Abb. 3 ist als
Beispieldas chemischePotential,u"dese-Gasesals
("'\'' r"t Funktion von 6 flir T:I01 K angegeben, wobei
die rä-Achselogarithmischgewähltist, die ,a-Achse
rr eovom speziellen linear. Man erkennt, daß der Anstieg von pl" für
Clarakteristikum des fi>fi* so rapide erfolgt, daß der Bereich großer
Werte sind dagegen Dichtewerteauf dieseWeisenicht mehr dargestellt
Abb. 4 DoppeltJogarirhmische Darstellung der 1r-ri-Abhäneis-
ice Funktionenvon werdenkann. In Abb. 4 ist deshalbeine doppelt- keit des e-. p- und n-Gases für T= l0? K. Außerdem ist nöc-h
ität mit T ist et logarithmischeAuftragung gewählt.Diese erlaubt die Kurve pn- eoo eingezeichnet, die im Werteberejch
aß der abso- es,auchdie Absolutwerteder chemischen potentiale l0ro r7cm3 5 r{ 5 tö3? rlcm3 zur Berechnung der Dichte des
n-Gases dient, wenn dieses im chemischen Gleicheewicht mit
von fi abhängige anderer Stoffe, wie die des p-Gasesund n-Gases dem p- und e-Gas steht

81
dern auch d
Allerdingshat man auchjezt einen zwischen p-e-Gemisch und n-Gas bestehen
einzuzeichnen. Dabei wird t
bleibt,so ändern,wie ausAbb' 4 zu entnehmen
Preis zu zahlen, indem nämlich der Unterschied aufgehoben.I
ist, das e-Gasund dasp-Gasihre Dichte kaum
zwischenp, und &n..nichtsichtbar ist, obwohl er der DruckaL
ist die ausGl' (8) für noch, währenddie Dichte än desn-Gasessehr
L,2MeYlr 6eträgt.Überdies währendi.a
starkzunimmtundschnellWertebis hn= l0"orf
den Bereichder Nicht-EntartungresultierendeAb- ungeänderth
cm3 erreicht.Der Druck steigt dabei natürlich
weichung RTln(hlh*) von eo nicht sichtbar,denn bei diesemPr
starkan (Abb. 5).
selbstftir fi:!O27 rlcm3(und?:107K) ist diese dern bildet, r
Abweichungfür das p- und n-Gas nur von der 3. Als Folge der großenDichte des n-Gaseswer- reaktionenü
Größenordnung 10-2 MeV/r. den Neritron-Einfangreaktionen (27)und damit tion (1) Atc
die Bildung aller Arten Atomkernebegünstigt' stand,in den
Schließlichist in Abb. 4 noch die Kurve Fn-€po
DieseKurve stellt die Differenz der Außerdemfindet die Reaktion p+e + n+v ist, die Nuklo
eingezeichnet.
ihre Partrier nicht nur in den freien, sondern standentspri
cheLischenPotentialedesn-Gasesund desp-Gases
auch in den in Kernen gebundenenProtonen' (obwohl diet
dar, wenn die Dichte des letzterenkleiner ist als
so daß allgemeinReaktionender Form ausNeutronc
1035 zicm3.d.h. esist
p z n N + e+ P z - l n N + t + v
p^(h^) - pn(hn1: 1t"(fi^)- eoo, (34)
wenn hrsIQ35 rlcm3 stattfinden.Der große,a"-Wertfiir fi") 1030t/cm3
begünstigtalso auch die Bildung neutronen-
Daß dieseNäherungbei der gefordertenBeschrän- ,ei-chetK"tne, ja sogar die Bildung von Kon-
9. Neutrim
kung von hrzuttiffr,folgt unmittelbarausGl' (32)' slomeratenbeliebiggroßerNukleonenzahlund
ist, warum die Dichte fio
Nicf,t so lei'chteinzusehen von Neutronen'Diese
JehrgroßenÜberschusses
auf den WertebereichfioS 1035t/cm3beschrä,nkt neutionenreichen Formender Kernmateriestel-
Schließlichnr
wird. Das hat folgendenGrund. Im Gleichgewicht alsodasv- uq
len wohl den Hauptbestandteilder Neutronen-
zwischenn-Gasauf der einenund p-e-Gemischauf sternedar.
wichtigist die
der anderenSeitegilt Potentialsde
- (35) Um ein klareresBild von den Möglichkeitennu- in allen Über
l, (ff") ur(fio): F"(h"l. klearerMateriestrukturenunter Bedingungen zu er- klein angeno
Nun ist abet,da wir stetsannehmen,daß ebenso halten, die wir aus unserer näheren kosmischen übrigen cha
ui.l. Elkt.onen wie Protonen vorhanden sind' Ümg.bung nicht kennen,empfiehlt es sich, nicht waren.Welc
h-: fi. . Andererseits hat daschemische Potentialp" not-di. Zustandsfolgezu diskutieren,die bei zu- Zunächstsiu
där Eiektronen, wie ein Blick auf Abb' 4 zeigt' nehmendemäußerenDruck durchlaufenwird, son' haben,mit de
bereits für fi": 1031t/cm3 (und damit auch
(34) hier interess
i4-:1031t/cm3) einenWert, den die Kurve konzentrierte
eist bei rä"I 1038t7cm3 erreicht.Das bedeutet, daß
gebildetsind,
ein n-Gäs mit einem p-e-Gemisch der Dichte
(35) stehen.Neutr
h^: fi^:1031 t/cm3erstdannim Gleichgewicht bei den im t
siehenkann, wenndie Dichte des n-Gases den Wert
erzeugtund t
h x 1031r f cm3überschreitet. WenndieDichteeines
genommen.S
"
äärUeteitijtenReaktionspartner oberhalb103ot f cm3
aufgenomme
liegt, ist i-m Gleichgewiitrt (fS) also stets fin>fie'
von fro handen wärtr
*o'U.i Oi. in (34) angegebene Beschränkung
viel zu klein
sogaraußerordentlichgroßzügigist' widerstandvi
Im einzelnenlassensich der Abb' 4 folgendein- sie absorbie(
teressante Feststellungenentnehmen: möglichen.Tr
denn zu jeda
1. Für i. : fr^= l03o'clcm3liegt Gleichgewicht
Antineutrino
zwischÄn}i"utton.n auf der einen und Pro'
leichter reall
tonen+ Elektronenauf der anderenSeitevor'
neutrinooder
wennalle drei GaseetwadieselbeDichtehaben,
jede Beispiel der I
d.h. wennh": hoxfrn'Im Mittel wird dann
1 + p * e * V durch eine,,Auf- macht werde
Zerfallsreaktion
reaktionvon (
baureaktion"P * e + n + v kompensiert'
sondernkann
2. Bei Verdichtung des e- und p-Gases über sierbarenRcl
1030r/cm3hinaus,läuft statt der Zerfallsreak- Abb.5 Der Gesamtdruckdes n-p-e-Gemisches (-) im che- ebenfallsein
tion (1) die ReaktionP*e + n+v ab' Erfolgt mischenGleichgewicht von e- und n-uas
sowiedie Partialdrucke
p * e. StattM
als Funktion der Mengendichte
die Veidichtungso, daß das Gleichgewicht(35)

82
I n-Gas bestehen dern auch die bei wieder abnehmendem Druck. materie Antineutrinosab, und statt Antineutrinos
b.4 zu entnehmen Dabei wird zunächst die Entartung des n-Gases aufzunehmen,gibt sieNeutrinosab. In jedem Fall
l ihre Dichte kaum aufgehoben. Das bedeutet, daß im ersten Stadium gibt sie die Stoffev und V nur ab, und damit auch
! des n-Gases sehr der Druckabsenkung allein die Dichte i" abnimmt, die Energiesowiedie sonstigenGrößen, die diese
'crte bis h,x lQ38rf während fi" : fipihren Wert von etwa 1030r/cm3 fast Stoffesozusagen unwiderruflichdavonschleppen.
iE dabei natürlich ungeändert beibehalten. Das n-Gas bleibt indessen
bei diesem Prozeß nicht homogen-strukturlos, son-
Machte man ernst mit der Behauptung,daß Neu-
dern bildet, wie unsere Betrachtungen über Kern-
trinos und Antineutrinos die Eigenschafthaben,
e des n-Gases wer- reaktionen nahelegen,unter Ausnutzung der Reak-
mengenartigeGrößen von nuklearer Materie nur
wn (21) und damit wegzuschleppen, niemalsumgekehrtaberauchein-
tion (1) Atomkerne. Schließlich resultiert ein Zu-
mlerne begünstigt.
stand, in dem zwar das e-Gas noch stark entartet
mal derartigeGrößenzu bringen,so wäre,was die
tion p*e + n+v ist, die Nukleonen jedoch Kerne bilden. Dieser Zu- BilanzendieserGrößen angeht,die Wirkung der
lcn freien, sondern Neutrinos uhd Antineutrinos dieselbe,als wären
stand entspricht vermutlich dem der weißen Zwerse
undenen Protonen, (obwohl diese keineswegsdurch DruckreduktiJn manchegenerellenErhaltungssätze außerKraft ge-
I der Form
aus Neutronensternen entstehen).
setzt. Daß Neutrinos und Antineutrinoseinem
SystemEnergie nur entziehen,niemals aber zu-
führen, liefe für die dynamischeBeschreibungdes
nliirfi"> 1030t/cm3 Systemsauf dasselbehinauswie die Regel,daß die
lildung neutronen- Energieeinem Pendant zum 2. Hauptsatzgenügt,
Bildung von Kon- 9. Neutrinos und Antineutrinos nämlich daß Energiezwar vernichtet,nicht aber
Nukleonenzahl und erzeugtwerdenkann. Analogkönnte man die Wir-
n Neutronen. Diese kung der Neutrinosfür andereGrößen,wie Impuls,
sr Kernmaterie stel- Schließlichnochein paarWorte überdie Neutrinos, Drehimpuls etc. beschreiben.Das Resultat wäre,
rcil der Neutronen- alsodasv- unddasV-Gas.Für unsereBetrachtunsen daßmanvon Neutrinos
und Antineutrinosgar nicht
wichtigist die FragenachdemWert deschemiscf,en zu reden brauchte.
Formal läuft das auf dasselbe
Potentialsder Neutrinos und Antineutrinos.denn hinaus,alswenn man prund puNull setzt.
Möglichkeiten nu- in allen Überlegungenhabenwir pn und 4o als so
'Bedingungenzu er- Wir wissenjedoch, daß Neutrinos und Antineu-
klein angenommen,daß sie gegendie Werte der
ihcren kosmischen übrigen chemischenPotentiale vernachlässiebar trinos nicht allein erzeugt,sondernauchvernichtet
frhlt es sich, nicht waren.WelcheGründesprechen werdenkönnen.Die Aussage, daß sienur Größen
für dieseAnnah-me ?
utieren, die bei zu- wegschleppen,nicht aber bringen können, trifft
rcülaufen wird, son- Zunächstsind v und V Gase,die, wie wir gesehen daher exakt nicht zu,
sondernhöchstensin mehr
haben,mit denübrigenFormenderMaterie,dieuns oder wenigerguter Näherung.Unsereüberlegung
hier interessieren,also die durch die Gravitation zeigt aber,daß man in Situationen,in denendiese
konzentrierteForm der Materie,ausder die Sterne Näherung brauchbar ist, das chemischepotential
gebildetsind,in einersehrmerkwürdigen Beziehung von Neutrinosund Antineutrinosvernachlässisen
stehen.Neutrinos und Antineutrinoswerdenzwar darf. Bei den Nuklearreaktionen in Sternenschelint
bei den im SterninnernablaufendenReaktionerr dasderFall zu sein,
sodaßdamitzu rechnenist,daß
erzevgtund ausgesendet, aber so gut wie nie auf- unsereNäherung,die in der Vernachlässigung von
genommen.Sie würdensogardann nicht merklich pnund pobesteht,einigermaßen zutrifft.
aufgenommen,wenn sie in größerer Dichte vor-
handenwären,denn ihr Wirkungsquerschnitt ist Will man mehr sagen,mußman Genaueres überdie
viel zu klein (in unsererSprache,ihr Reaktions- Neutrinos und Antineutrinosin der Welt wissen:
widerstandviel zu groß),um Reaktionen, in denen Ihre Energiepro Menge(,,Ruhenergie") euo:en,
sie absorbiertwerden,in spürbaremMaß zu er. ihre Temperatur,ihre Dichtenh,bzw. räo.Nimmt
möglichen.Tatsächlichist dasauchgar nicht nötig, man an, daßdie WertedieserGrößenkosmoloeisch
denn zu jeder Reaktion,in der ein Neutrinooder festgelegt sind.so ergebensichnachdem Urlinall-
Antineutrino absorbiert würde, gibt es eine viel Modell der Welt Werte fiir puundp;, die ebenfalls
leichter realisierbareReaktion, in der ein Anti vernachlässigbar sind.
neutrinooder ein Neutrino emittiertwird. Soll zum
Beispiel der Neutronenzerfall(1) rückgängigge-
macht werden,so ist man nicht auf die Umkehr-
reaktionvon (1),d.h. aufp * e * V + n angewiesen, Literatur
sondernkann dasselbemit der viel einfacherreali-
sierbarenReaktionp*e + n+v erreichen,die
Gcoisches (-) im che-
ebenfallsein Zerfall ist, nämlich der Zerfall von ll) G.Falk: Wasist eigentlich Atomistik- oder:Die
&ucke von e- und n-Gas physikalische Größe ,,Menge". Konzepte eines
p + e. Statt Neutrinosaufzunehmen, gibt die Stern- zeitgemäßen Physikunterrichts, Heft 2

83
Lebewesen in
G. Job tigter molekularer Bauteile sowie der Weiterleitung
leben, überh
uon Nachrichten gebraucht wird, wobei wir nicht
Kohlendioxi
Reaktionen in der Biologie nur an die Versorgung zu denken haben, sondern brennen.
ebenso an die komplizierte Entsorgung der nach
Billionen zählenden Betriebseinheiten, der Organe, Als SchalterI
Gewebe, Zellen und Zellorganellen. tionen werde
hergestellteS
1. Einleitung Die Frage, wie das Systemstoffliche Umwandlungen
zyme.Chem
nutzt, um diese verschiedenen Leistungen zu voll-
lysatoren:Ih
bringen, soll Gegenstand diesesAufsatzes sein. Na-
d.h. die Aufnahme,Umwandlung Widerstand
Der Stoffwechsel, türlich können wir uns hier nur mit einigen Grund- so daß die I
und Abgabevon Stoffengilt nebenanderenEigen- prinzipien beschäftigen und müssen auf alle Einzel-
Merkmal lebender laufen kann
schaftenalsein kennzeichnendes heiten verzichten. Es soll deshalb genügen,wenn wir
Schaltertriflt
Systeme.Greifenwir, um die Darstellungnicht zu die Stoffe nicht mit ihren wirklichen Formeln und
Einschaltene
abstrakt werden zu lassen,ein konkretes System Namen bezeichnen, sondern mit allgemeinen Sym-
Verminderu4
dieser Art heraus.Abb. 1 zeigt ein Beispiel,das bolen wie A, B, C. Nur in einigen besonders wich-
jedermannvertraut ist. Im Bild sind der Übersicht schaltetenZu
tigen Fällen sollen einzelne Stoffe konkret benannt
halber nur zwei der vielftiltigenLeistungendieses hindert,seine
werden.
Auf der linken Seiteder folgen. Der i
,,Systems"hervorgehoben.
Abbildung ist sein Stoffaustauschmit der Um- tionsgemisc
gebungvereinfachtdargestellt:Es wird Sauerstoff günstigen,wä
und Kohlenhydrat, abgekürztals (CHrO), aufge- Oft ist die Wi
nommen, Kohlendioxid und Wasserwerden ab- 2. Steuerung biochemischer Reaktionen nur eine einz
gegeben.Da der gesamteStoffbestanddesSystems lichergefiirdc
im zeitlichenMittel konstant bleibt, läßt sich der von den viele
dargestellteStoffaustausch als eine einzelneReak- Wenn wir einen Blick in unserenReaktor werfen, bestimmtesg
tion beschreiben,die in ihrer Stoffbilanzeine ein- und zwar nicht mit den AugendesAnatomen,son- strom über e
fache Verbrennungdarstellt. Unser Systemselbst dern durch die Bfille desChemikers,so bietet sich _'-wird.
spieltdabeidie Rolleeines,,chemischen Reaktors". uns ein verwirrendesBild: Wir beobachtentau- Es ist nun be
sendevon Stoffen,die durch tausendevon Reak- Enzyme,reak
Die bei dieserStoffumwandlungfreiwerdendeEner- tionen auf- und abgebaut,verkettetund gespalten,
gie wird auf vielfältige Weise genutzt. Sie dient schonhinreid
hierherund dorthin verfachtetwerden. tigkeitenlebo
unteranderemdazu, dieverschiedenstenBewegungs-
uorgängeanzutreiben,von denenAbb. 1 rechtsein Früher nahm man an, daß zum Antrieb und zur im folgenden
Beispielzeigt. Auch die Energiefiit die chemische SteuerungdieserverwickeltenVorgänge,von deren
Syntheseder unzähligenBau- und Hilfsstoffe,die EinzelheitenmandamalsnochgarkeineVorstellung
für Betrieb, Wartung und Instandhaltungunseres hatte,einebesonderegestaltende Kraft erforderlich
Reaktorsnötig sind, stammtzum großenTeil aus sei,die überdie Wirkung der üblichenNaturgesetze
dieserReaktion.Dasselbegilt für die Energie,die hinausreiche.Inzwischenweiß man, daß man zur
Erklärung der Lebensvorgänge durchausmit den
zumTransportuon Stoffen,der Montage vorgefer-
Gesetzenauskommt,die auch die Vorgängein der
unbelebtenWelt beherrschen.Darüber hinaus ist
mittlerweileklar, daßsichdieNatur im wesentlichen
nur eineseinzigenVerfahrensbedient,um alle diese
Reaktionenso zu steuern,daß die vielftiltigenLei-
stungen derLebewesen dabeiherauskommen ' Dieses
Verfahren bestehtdarin, für jede Reaktion einen
Schaltereinzurichten,mit dem sie ein- und aus-
geschaltetwerdenkann.
DiesesVorgehenwird begünstigt,wenn nicht gar
ermöglicht durch den Umstand, daß die meisten
Stoffe ziemlich träge reagieren,so daß der größte
Teil der Reaktionengehemmtist, von allein also
gar nicht abläuft, selbstwenn ein starker Antrieb
hierfiir vorhandenist, das chemischePotentialmit
Abb.1 Beispiel eines biologischen Systems. Links: der Stoff- Ablauf der Reaktion also stark abnehmenwürde. Abb,2 Ein Enz;
wechsel, vereinfacht dargestellt, rechts: Bewegung als eine der der sicheinegcb
möglichen Leistungen DiesenHemmungenverdankenwir ja, daß sichdie

84
Lebewesenin dem Meer von Sauerstoff, in dem wir Die Frage, welchen Besonderheitendie Enzyme ihre
I1e sorvie der Weiterleitung
leben, überhaupt erhalten können und nicht zu spezifischen katalytischen Fähigkeiten verdanken,
rüt r,r'ird, wobei wir nicht
Kohlendioxid, Wasserdampf und Stickstoff ver- müssen wir hier übergehen. Die Bildung von En-
an denken haben, sondern
brennen. zymen in Lebewesenist eine hochtentwickelte Kunst,
hte Entsorgung der nach
Als Schalter für das Einschalten erwünschter Reak- denn für praktischjede der abertausend Reaktionen,
riebseinheiten, der Organe,
tionen werden bestimmte, eigens für diesen Zweck die in Lebewesen ablaufen, gibt es ein eigenes
brganellen.
hergestellte Stoffe eingesetzt, die sogenannten En- Enzym. Etwas überspitztläßt sich sagen,daß über-
n stoffliche Umwandlungen haupt nur solche Reaktionen ablaufen, die durch
zyme. Chemisch haben sie die Funktion von Kata-
sdenen Leistungen zu voll- Enzyme katalysiert werden.
lysatoren: Ihre Anwesenheit setzt den vorhandenen
d diesesAufsatzes sein. Na-
Widerstand gegenden Ablauf einer Reaktion herab, Obwohl die Katalyse selbst keine Energiezufuhr
bicr nur mit einigen Grund-
so daß die Reaktion, ihrem Antrieb folgend, ab- erfordert, sind die Enzyme dennoch die wichtigsten
und müssen auf alle Einzel-
laufen kann (Abb. 2). Der Vergleich mit dem Umschlagplätze der Energie in biologischen Sy-
I deshalbgenügen.wenn wir
Schalter trifft die Sachlagedurchaus, denn auch das stemen, wie wir noch sehen werden. Ehe wir uns
co nirklichen Formeln und
Einschalten eines Schalters ist nichts anderesals dre unserem Hauptthema zuwenden, wollen wir uns
rdcrn mit allgemeinen SYm-
'in einigen besonderswich- Verminderung eines Widerstands, der im ausge- daher die EnergieversorgungeinesLebewesensetwas
schalteten Zustand so hoch ist, daß er den Strom näher ansehen.
dne Stoffe konkret benannt
hindert, seinem Antrieb, nämlich der Spannung, zu
folgen. Der Zusatz eines Enzyms zu einem Reak-
tionsgemisch vermag gewisse Reaktionen zu be-
günstigen, während er andere gar nicht beeinflußt.
Oft ist die Wirkung eines Enzyms so spezifisch, daß 3. Energieverteilungsnetz
rhcher Reaktionen nur eine einzige Reaktion aus einer Unzahl mög-
licher gefördert wird. Dadurch ist es erreichbar, daß
von den vielen denkbaren Produkten nur ein ganz Damit eineMuskelzelle sichzusammenziehen, eine
in unserenReaktor werfen, bestimmtes gebildet wird und dadurch der Materie- DarmzelleStoffe resorbieren,eine DrüsenzelleSe-
. .{ugendesAnatomen,son- strom über einen ganz bestimmten Weg gelenkt kretebildenund eineNervenzelleReizeleitenkann,
cs Chemikers, so bietetsich wird. sindalledieseZellenaufeineBelieferungmit Energie
Bild: Wir beobachtentau- angewiesen. Es stellt sich somit das Problem,die
Es ist nun bemerkenswert, daß die Eigenschaft der
durch tausendevon Reak- mit den Nahrungsstoffenund dem eingeatmeten
Enzyme, reaktionsspezifischeSchalter zu sein, allein
rut. \erkettetund gesPalten, schon hinreicht, um viele der ungewöhnlichen Fer-
Sauerstoffaufgenommene Energiebiszu denZellen
fechtetrverden. in die fernstenWinkel desKörperszu verteilen,ja
tigkeiten lebender Systemezu erklären. Das soll uns
bis hin zu den einzelnenMoleküleninnerhalbder
, daß zum Antrieb und zur im folgenden beschäftigen.
Zelle. Das Problemist durchausvergleichbarmit
*elten Vorgänge, von deren
der Aufgabe,die einzelnenHaushalteund Betriebe
,b nochgarkeineVorstellung
einesLandesmit Energiezu versorgen. Sehenwir
rsraltendeKraft erforderlich
uns deshalbeinmal an, wie dieseAufgabein der
ry der üblichenNaturgesetze Technikgelöstwird.
:o neiß man, daß man zur
rorgängedurchausmit den Die Energie stammt in der Regel aus primären
[i auchdie Vorgängein der Quellen,die an einigenStellendesLandesgehäuft
rschen. Darüberhinausist vorkommen,wie Kohlebergwerke, Öl- oder Gas-
ichdie Natur im wesentlichen quellen.Aber auchein Hafen oder ein Bahnhof,in
ihrens bedient,um alle diese dem die eingeführtenRohstoffeumgeschlagen wer-
ern. daß die vielfältigenLei- den, kann für ein Land die Rolle dieserprimären
dabeiherauskommen. Dieses Quelle spielen.Um die Verteilung zu erleichtern,
in. liir jede Reaktion einen wird die Energieje nach den Anforderungenauf
mit dem sie ein- und aus- diesenoderjenen Energieträgerumgeladenund so
D. dem Bestimmungsortzugeleitet.Im erstenSchritt
wird der stoffliche Träger, meist nur wenig ver-
I begünstigt, wenn nicht gar
ändert,mechanisch verfrachtetmit Lastwagen,Eisen-
Umstand, daß die meisten
bahn, Schiff oder, wenn er gasförmigoder flüssig
rcagieren. so daß der größte
ist, indem man ihn durch Rohre strömen läßt.
lcbemmt ist, von allein also Abb. 3 deutet links dieseTransportart an. Früher
rt $enn ein starker Antrieb
wurdeHolz und Kohle fiir denHerd und Petroleum
das chemischePotential mit
Abb.2 Ein Enzym hat die Wirkungsweise eines Schalters, mit für die Lampeim Schiffsbauchoder auf Rädernbis
lho stark abnehmen würde.
der sich eine gehemmte Reaktion einschalten läßt in den entlegenstenHaushaltbefördert.Heutewird
crdanken wir ja, daß sich die
85
Blutfarbst
Kohlendio
Wegenetz
dieallerfe
die Verbra
bedenken
sind, die I
dann sehe
netzesnoc
dies betr{
alsodie ch
* Blutsau
lendioxid-
trischen S
zwei Zehn
direkt veru
Trotzdem
* Sauers
Transport,2.Stufe:Leitungbei hoher Spannung,3.Stufe:
Abb.3 Verteilungder Energiein einemLande.1. Stufe:mechanischer
Leitung bei niedrigerSpannung
mehrkonv
also durch
indemder'
diesemechanische Art desTransportsvor allemfür nischenTransportzur Leitung,währendder Über- dert. Wie
sehr große Entfernungenverwendet,da sie mit gang von der zweitenzur dritten Stufe durch die ,,Spannu
relativ kleinen Verlustenverbundenist. Der eben- Anderungder Spannungcharakterisiertseinsoll. lichstgroß
falls benötigte Sauerstoffwird durch Wind und Zum Vergleich betrachtenwir nun die Energie- einemkleir
Wetter in der Atmosphäreschnellumgewälzt,so versorgungdesLebewesens, derenSchrittein Abb.4 Gegenübe
daß er jederzeitzur Verfiigung stehtund man sich verfolgtwerdenkönnen.Der primäreEnergieträger desHochs
um seinenTransport nicht zu kümmern braucht. ist das StoffpaarKohlenhydratund Sauerstoff.In allerdingsu
Für kleinereEntfernungen,insbesondere zur Ver- Darm und Lunge werdendieseStoffe zunächstin daherdieR
teilungder Energiebis zum einzelnenVerbraucher, einetransportierbareForm gebrachtund dannüber man in üt
verwendetman heuteTransportarten,die den mo- ein RohrnetzdenGewebenzugeführt,und zwardas Kilometer
dernen AnsprüchendesVerbrauchers- etwa der Kohlenhydratgelöstals Blutzuckerund der Sauer- frachten ka
jederzeitigen von Fernseher
Betriebsbereitschaft und stoff in den roten Blutkörperchengebundenan den unter den r
Staubsauger- gewachsen sind.Dazu lädt man die dingungen
Energieauf neue,passendere Energieträgerum. Das nereEntfer
geschiehtgroßtechnischin unserenKraftwerken. Das reicht
Der neueTrägerist die Elektrizitätoder,wennman zwischend
lieber will, die Elektronenin den elektrischenKa-
beln. Da die Elektronenz.B. im Kupfer sehrbe- Zu dem gr
weglich sind, ist es einfäch, sie durch Leitung in Transporta
diesemMetall zu transportieren.Man braucht sie Kupferetw
nicht mechanischzu befördern.Da die Leitungs- mit dem ar
verlustebei ein und demselben Energiestromum so kommt, da
geringersind,je höherdie Spannungist, wählt man Überlandn
dieseso hoch wie möglich. Allerdingskönnen die die gleiche
meistenVerbrauchersehrhohe Spannungennicht Würde ma
ohneweiteresverkraften.Man umgehtdieseSchwie- alsodieSpa
rigkeit, indem man im Nahbereich,wo nur noch beim Übeq
kurze Transportwegenötig sind, Umspannwerke Transport
vorsieht, die die Spannungauf ein verbrauchs- sichden Al
gerechtes Maß heruntertransformieren. wäre für d
Auf diese Weise erhält man fiir die Energiever- Trägerstro
sorgung ein dreistufigesSchema (Abb. 3). Als Abb.4 Beispielfür die Verteilung der Energiein einem Lebe- mal so hoh
wesen.1. Stufe: mechanischerTransport, 2. Stufe: Leitung bei gleichen ll
Kennzeichen desÜbergangsvon dererstenzur zwei- hoher chemischerSpannung, 3. Stufe: Leitung bei niedriger
ten Stufebetrachtenwir den Wechselvom mecha- chemischerSpannung Transprott

86
Blutfarbstoff,dasHämoglobin.Der Abbrand, also also von etwa 1/10mm auf 1 pm. Damit läßt sich
Kohlendioxyd und Wasser, wird über dasselbe aber die Entfernungvon den Haargefüßenzu den
Wegenetzbeseitigt.Auf dieseArt gelingt es, über Enzymennicht überbrücken.Der Hochspannungs-
bisauf etwa1/10mm an
dieallerfeinstenHaargeftiße transportist alsoeinenotwendigeZwischenstufe.
die Verbraucherheranzukommen.Wenn wir aber Erst wenn wir auf etwa 1 pm an die Verbraucher
bedenken,daß dieseVerbrauchergewisseEnzyme sind, kann, ja muß die chemische
herangekommen
sind, die nur etwa 10 nm Durchmesserbesitzen,
Spannungauf rund 50 kG gesenktwerden,nämlich
dann sehenwir, daß die MaschenunseresEnergie-
auf den Wert, auf den die Enzymeeingestelltsind.
netzesnochum denFaktor l}a zu grobsind.Über-
Dazu gibt es in den Zellen, über das ganzeInnere
dies beträgt der chemischePotentialunterschied, derZellenverteilt,hundertevon Umspannstationen,
alsodie chemischeSpannungzwischen,,Blutzucker die sogenanntenMitochondrien.Das sind winzige
* Blutsauerstoff" und den Endprodukten ,,Koh- Zellorganellen,die viel kleinersindalsder Zellkern.
lendioxid* Wasser"rund 3000kG. Dieseder elek- Wenn auch Teile diesesTransformationsprozesses
trischen Spannungentsprechende Größe ist etwa im Zellplasmaselbststattfinden,so fällt die Haupt-
zwei Zehnerpotenzen zu groß, um für die Enzyme lastdochdenMitochondrienzu.
direktverwertbarzu sein.
Bei der Energieverteilung in unserembiologischen
Trotzdem wird der alte Energieträger,,Blutzucker Systemfindenwir alsoebenfallsdrei Stufenwieder,
* Sauerstoff"vorerstbeibehalten,aberjetzt nicht wie wir esbei der VersorgungeinesLandeskennen-
I bri hoher Spannung, 3. Stufe: mehrkonvektivbefördert,sonderndurchDiffusion, gelernthaben.Ein nochmaligerVergleichder Abb. 3
also durch einen der Leitung analogenVorgang, und 4'läßt dassofort deutlichwerden.Währendbis
indemder Trägerin einemruhendenMedium wan- zu denMitochondriendie Bestandteile derNahrung
lung, währendder Über- dert. Wie im elektrischenFall ist auch jetzt die nur in wenigveränderterForm verfrachtetwerden,
r dritten Stufe durch die ,,Spannung",hier die chemischeSpannung,mög- übernehmenvon dort arl ganzandereStoffe den
charakterisiertseinsoll. lichst groß gewählt,um möglichstviel Energiemit Energietransport.Hier wird also nicht nur die
einemkleinenTrägerstromzu befördern. Spannunggesenkt,sondernauchder Energieträger
:n wir nun die Energie-
r,deren Schrittein Abb.4 Gegenüberder Leitung der Elektronenim Metall gewechselt. In dieserHinsichthabendie Mitochon-
Dcr primäreEnergieträger desHochspannungsnetzes ist dieseÜbertragungsart drien eine Funktion, die in unseremtechnischen
\drat und Sauerstoff.In allerdingsum vieleZehnerpotenzen ungünstigerund Analogonden Kraftwerkenzukommtund die dort
r dieseStoffe zunächstin daherdie Reichweite entsprechend kleiner.Während auf einer früheren Stufe des Prozessesabläuft. In
n gebrachtund dannüber man in Überlandnetzendie Energieüber tausend den Mitochondrien wird der ,,Brennstoff" wie in
[angefiihrt, und zwardas Kilometer noch mit vertretbarenVerlusten ver- einemkonventionellenKraftwerk die Kohle (CH)
Etrtzuckerund der Sauer- frachtenkann, ist die Beförderungdurch Diffusion oder das Öl (CHr) mit Sauerstoffzu Wasserund
lperchengebundenan den unter den etwa in einemMuskel vorliegendenBe- Kohlendioxid umgesetzt.Selbst die Reaktions-
dingungenauf eineum zehn Zehnerpotenzen klei- gleichungender Bruttoreaktionhabeneinegewisse
nereEntfernungbeschränkt,dasheißtauf 1/10mm. Ahnlichkeit:
Das reicht abergeradeaus,um die Transportlücke
zwischendenMaschender Haargefläße zu schließen. Mitochondrien:
Zu dem großen Unterschiedzwischenden beiden (CHrO)* 02 + CO2+ H2O, (1)
Transportartenträgt bei, daß die Elektronen in Kraftwerk:
Kupfer etwa106mal beweglichersindalsder Zvcker
( C H r )+ l O t - C O 2+ H 2 O . (2)
mit dem zugehörigenSauerstoffin Wasser.Hinzu
kommt, daß die Energiefrachtder Elektronenim Wegen dieser Parallelität werden die Mitochon-
Überlandnetzetwa 10amal größerist, bezogenauf drien auch gern die Kraftwerke der Zelle genannt.
die gleicheTrägermenge. Wir hatten sie dagegenoben als Umspannerbe-
Würde man die chemischenPotentialdifferenzen, zeichnet,und somagdieFrageaufkommen,welches
alsodieSpannungen diesesLeitungsvorgangs,
schon von beidensienun ,,wirklich" sind. Tatsächlichist
beim Übergangvom konvektivenzum diffusiven es Geschmacksache, welchesdieserbeiden Bilder
Transport auf 1/100 heruntertransformieren,
um man bevorzugt.Auch ein Kraftwerk erscheintals
sichden Ansprüchender Enzymeanzupassen, dann Umspanner,wenn man in ihm eine Vorrichtung
wäre für dieselbeEnergiefrachtder hundertfache sieht,diedieEnergievon einemStoffstromaufeinen
Trägerstromerforderlich,der auch etwa hundert anderen Stoffstrom umlädt, nämlich von Brenn-
b3 der Energiein einemLebe- mal so hohe Verlusteverursachenwürde. Um den stoffstrom auf den Strom der Leitungselektronen.
ftnnsport,2. Stufe:Leitungbei gleichen Wirkungsgrad zu erhalten, müßten die So betrachtettransformiertdas Kraftwerk die che-
I t. Srif., Leitung bei niedriger Transprotwege demnachauf 1/100verkürztwerden, mischeSpannungzwischenden Stoffender linken

87
der Primärseite von 2 900 kG herabgesetztund zwar, wäßriger Lii
da bei dem Umladeprozeß rund 40oÄ der Energie liegt. Der \
verloren geht, aufetwa 50 kG aufder Sekundärseite Moleküls *
(Abb. 5). Wegen des erheblichen ,,Innenwider- etnem große
stands" unseres Umspanners ist die Spannung ab- Trivialname
hängig vom entnommenenStrom. säureresten
Bildung von
unter Aufna
IetztenPhos
(ATP)
4. Das Adenosintriphosphat
ATP + H:O
Das Symbo
Der Energieträgerauf der Sekundärseitein Abb. 5
teilweise dis
ist eine organische Substanz mit dem Namen
chemischeS
Adenosintriphosphat,abgekürzt ATP. Soweit man
tion auf der
heute weiß, ist dieser Stoff in allen irdischen Lebe-
Reaktionsgl
wesen der gleiche. Es sieht demgemäß so aus, als
(3), beträ-etI
würde der gesamteEnergieflußaller Lebewesenmit
trationen. di,
Abb. 5 Mitochondrien als Umspanner Hilfe diesesStoffes verteilt. Ein Mensch setzt pro
Es ist somit
Tag etwa 70 kg diesesStoffs um. Der momentane
Vorrat, den der Mensch von dieser Substanz hat, [por. * ln.,r.
und denen der rechten Seite von (2) in die elektro-
beträgt jedoch nur 35 g, so daß ein ATP-Molekel
chemische Spannung zwischen den Leitungselek- Auch das A
nur eine mittlere Lebensdauervon etwa 3/4 Minute
tronen in den beiden Drähten des Ausgangskabels. abgebengem
hat. Der Umsatz dieses Stoffs ist daher außer-
Analog laden Mitochondrien die Energie um vom
ordentlich intensiv. Sobald er verbraucht ist, wird ADP + H:O
,,Traubenzucker-Sauerstoff-Strom"der,,Primär-
er in den Mitochondrien wieder regeneriertund da-
seite" auf einen anderen Stoffstrom, ,,ATP-Strom" in der Aden
mit zu neuem Verbrauch bereitgestellt.Wegen seiner
genannt, der die ,,Sekundärseite"bildet. Das Ver- gebildet wird
zentralen Bedeutung wollen wir etwas näher auf das
hältnis des primärseitigen zum sekundärseitigen
ATP eingehen. Auch diese R
Mengenstromsist alsFolgeder in den Mitochondrien
von etwa ,50l
ablaufenden Umsetzungen festgelegt und beträgt Die Strukturformel des ATP ist in Abb. 6 dargestellt.
1 : 36. Entsprechendwird die chemischeSpannung ATP ist eine mittelstarke bis schwacheSäure.die in [Pno" * ln.o-

Daneben kan
in AMP genu
ATP + 2H:(
mit

l4er"*2 !r.,
Daß alle dic-
keit in mehrc
der verfügba
wert ist, daß ,
hohen chemis
die Reaktion
Abb. 7 veran
Spannungenr
in der Techn
Spannungsst
Gegenstück s
völlig konstar
Es seinoch ar
Buchstabend
Abb.6 Strukturformel des Adenosintriphosphats (ATP). Die über Sauerstoffatome mit dem Phosphor verknüpften H-Atome werden
die DNS, alsc
in neutraler wäßriger Lösung zum überwiegenden Teil als H+-Ionen abgespalten,wie es im Bild angedeutet ist. In den Zellen bildet
das so entstehendedrei- bis vierfach negativ geladene Ion mit Mg*
+-Ionen einen Komplex, der den eigentlichen von den Enzymen Wozu dienr e
benutzten Energieträger darstelll nannte Molel

88
lbrabgesetztundzwar, wäßrigerLösungmehroderwenigerdissoziiertvor-
rund,m% der Energie liegt. Der Name spiegeltdie Zusammensetzung des
Saufder Sekundärseite Moleküls wider, nämlich die Kombination aus
rblichen,,Innenwider- einem großenMolekülteil rechtsim Bild, das den
r ist die Spannungab- Trivialnamen Adenosinträgt, mit drei Phosphor-
Itrom. säureresten. Der EnergielieferndeVorgangist die
Bildungvon Adenosindiphosphat, abgekürztADP,
unter Aufnahmevon Wasserund Abspaltungdes
letztenPhosphorsäurerests, alsodie Reaktion
bt(ATP)
ATP + H2O - ADP + @. (3)
Das Symbol @ steht hier als Abkürzung für die
ictundärseitein Abb. 5
teilweisedissoziiertePhosphorsäureH.POa. Die
ru mit dem Namen
chemischeSpannungzwischender Stoffkombina-
fiirzt ATP. Soweitman
tion auf der linken und auf der rechtenSeitedieser
h allen irdischenLebe-
Reaktionsgleichung, alsoder Antrieb der Reaktion
dcrngemäßso aus, als
(3), beträgt bei der Temperaturund den Konzen-
bB aller Lebewesen mit
trationen,die in einerZelleherrschen,rund 50 kG. Abb.7 Vergleich des,,Niederspannungsnetzes" einer Zelle
, Ein MenschsetztPro (links) mit dem in der Technik üblichenGleichspannungsnetz
Es ist somit
B um. Der momentane
n dieserSubstanzhat, [pot"*pr,o]-[pm"*to]:50kc. (4)
rdaß ein ATP-Molekel Phosphorsäurereste enthaltendeTeil aktiv ist? Er
rr von etwa3/4 Minute Auch das ADP kann noch eine Phosphatgruppe dient dazu,den EnergieträgerATP für die Enzyme
lo{fs ist daher außer- abgebengemäßder Reaktion erkennbarzu machenund damit an die Stellenzu
cr verbrauchtist, wird ADP + H2O + AMP + @, (5) lenken, an denen seine Energiefrachtgebraucht
!&r regeneriertund da- wird. Im Prinzip könnte dieseFunktion ebensogut
in der Adenosinmonophosphat,
AMP abgekirzt, auch von anders gebauten Molekülteilen über-
ri4sstellt. Wegenseiner gebildetwird.
riretwas näherauf das nommenwerden,und es gibt vermutlich viele or-
Auch dieseReaktionhat einechemischeSpannung ganischeMoleküle die das leisten würden. Daß
von etwa50 kG: geradedem Adenosin diese Rolle zugefallenist,
)b in Abb.6 dargestellt.
kann man wohl als Zufalls der Entwicklungs-
1rcüwacheSäure,die in [poo" * p",o] - [p,rr,,rp
* to] : 50kG . (6)
geschichtebezeichnen.Nachdem es aber einmal
Danebenkann auchder direkteÜbergangvon ATP seineRolle spielt, ist nicht damit zu rechnen,daß
in AMP genutztwerdengemäß sich danebennoch chemischandere Träger des
Triphosphatsdurchsetzenwerden.Tatsächlichgibt
ATP+2H2O+ AMP+@+@, e\ esnocheinigeverwandteMolekelarten,diedasATP
mit bei gewissenReaktionenvertreten,die aber längst
nicht dessenuniverselleBedeutungerreichen.Es ist
lporr*2lt,of-llto*r1-2p@]:100kG. (8)
ähnlich wie mit der SpurweiteeinerEisenbahn.Im
Daß alle dieseVorgängein einer Zellein Wirklich- Prinzip ist jede Spurweitemöglich; hat man sich
keit in mehrerenStutenverlaufen,ist für die Höhe abereinmalfür einebestimmteSpurweiteentschie-
der verfügbarenSpannungbelanglos.Bemerkens- den, so ist eine Umstellungpraktisch kaum noch
wert ist, daß die Reaktion(7) von einerdoppeltso zu bewerkstelligen. Das ATP gleichteinemWägel-
hohenchemischenSpannungangetriebenwird wie chen,dasgeradedie richtigeSpurweitehat, um auf
die Reaktionen(3) und (5), nämlichvon 100kG. einem sehr ausgedehntenSchienennetzverkehren
Abb. 7 veranschaulichtdie Werte der chemischen zu können,mit AusnahmeeinigerPrivatstrecken.
Spannungen und stelltsiein Korrespondenzzudem
in der Technik üblichenGleichstromnetzmit zwel
Spannungsstufen von je 110V. Wie im elektrischen
Gegenstücksind die Spannungenübrigens nicht
völlig konstant,sondernbelastungsabhängig. 5. Biosynthese
Es seinoch angemerkt,daß dasAMP einerder vier
Buchstabendes genetischenAlphabetsist, in dem Wir wollen uns nun der Frage zuwenden,wie die
die DNS, alsodie Erbsubstanz,geschrieben
ist. Energieaus dem ,,ATP-Netz" dazu genutztwird,
Wozu dient eigentlichder große, ,,Adenosin" ge- um Stoffe aufzubauen,die in ihrer natürlichen
nannte Molekülteil, wo doch nur der winzige,die Tendenzzum Zerfall neieen.Dazu nennenwir noch

89
einmal die Voraussetzungen, auf dener\ die Über- Itco* Itt: F."l Fo7' (16) n:2 er
legungen dieses und der nächsten Abschnitte be- Reaktion
ruhen: Wenn dieser Zustand erreicht ist, bleibt die Reaktion
CD+A
stehen. Wir können nun den sich aus dieser Glei-
- In einer Zelle schwimmt an allen Orten eine chung ergebenden Wert Fot:Itco+'ltt-;rs des CD+Dr
besondere Art von Molekülen CD mit der Nei- chemischen Potentials des Stoffs DA benutzen, um D2A+B
gung, in die Bestandteile C und D nt zefiallen:. die chemische Spannung, d.h. den Abtrieb, für die
Reaktion (15) zu berechnen: Für die (
CD ' C+D. (9)
- 2CD+I
- Alle Reaktionen sind im Normalfall gehemmt. [poo + p"] [po + p^u] : (17)
--lFco- ltc- PÄ-IP""- die deutl
Es gibt aber zu jeder Reaktion ein Enzym, dessen ltr - lu] < 0 ' AB an di
An- und Abwesenheit die Reaktion ein- und
Der Antrieb ist offenbar positiv, wie sich durch denist, er
ausschaltet.
Vergleichmit unsererVoraussetzung (13.1ergibt. (2 PcJ- tt
Die erste Annahme besagt, daß bei den in der Zelle Einschaltender Reaktion (15) durch Zugabeeines
:2 (ttco
herrschenden Temperaturen und Konzentrationen Enzyms E(1s)baut folglich das gewünschteEnd-
gilt produkt AB auf KostendesZwischenprodukts DA Zusamm
(10) auf. Da die Reaktion (14)wiedereinsetzt,und das sythese or
Fco> FcI ltr>.
Zwlschenproduktdamit ständignachliefert,sobald Zerfallste
Wir denken uns nun einen zweiten Stoff ,AB, der dessenPotentialpoo durch Verbrauchvon DA ab-
wie CD unter den in der Zelle vorliegenden Be-
ablaufend
zufallen beginnt und wieder ein Potentialgeftille reaktione
dingungen ntm Zerfall neigt : entsteht,kann auch die Reaktion(15) ständigwei- die Gesa
AB -+ A*B, ( 11 ) terlaufen,so daß AB fortlaufendsynthetisiertwird. blemekö
Die Gesamtbilanz derReaktionen(14)und (15)lautet
für denalsowie für CD gilt:
(r2) CD+A*B + C.+D+AB. (18)
Pß)l'tt*Ps.
Da ein Enzym eine Reaktion niemals antreiben, Der Stoff CD mit der starkenZerfallsneigungwird 6. Aktir
sondernsie nur ein- und ausschaltenkann, besitzt also in C und D zerlegt,dabeigleichzeitigaber die
es unter den genanntenVoraussetzungen allenfalls Verbindung AB aus den KomponentenA und B
die Fähigkeit,den Stoff AB zu zerlegen,nicht da- gebildet.In der Symbolik der Biochemiesieht das Zu denbr
gegen,ihn zusammenzusetzen. Das sieht auf den so aus: gehört n
erstenBlick so aus,alswäreder Zusammenbau von CD C+D schieden
AB unmöglich.DieserEindruck trügt jedoch.Eine
Bindungkann geknüpftwerden,wennzugleicheine
odermehrereanderegespaltenwerden.
Nehmen wir zunächsteinmal an, die chemische
A+B
r
>< , /

ä8.
(te) Beförden
stoffesau
einesstör
der Stoff
Die Rolle des Stoffs CD übernimmtin der Natur seinesche
Spannungfür den Zerfall von CD liegehöher als
das ATP, das dabei nach der Reaktion (3) spaltet. keine and
diefür die Spaltungvon AB:
Es gibt Enzyme,die die beiden Reaktionen (14) gef?ille,e
pco-lpc* po)> /rns:[/uA* ls] > 0 . (13) und (15) in einem Schritt vereinigen.Sie werden liches wir
,,Ligasen"genannt.DieseArtEnzymekennzeichnen einesSto
Dann würde folgendeKopplung von Reaktionen wir mit einemStern. gebungn
die Spaltungvon CD mit dem Aufbau von AB ver-
binden: Es sei angemerkt,daß ein Aufbau von AB unter nen wir I
Zerspaltenvon CD selbstdann noch möglich ist, wachsen
CD+A + C+DA, (14) wenn AB eine größereZerfallstendenzbesitzt als bringene
DA+B + D+AB. ( 1 5) CD. Dasistdadurchmöglich,daßzumAufbaueiner geringerI
Molekel AB statteinerzweiodermehrMolekelnCD nere zu s(
Der Wert des chemischenPotentialspo6 des Zwi gespaltenwerden. Im Prinzip läßt sich ja durch werdenin
schenproduktsDA mag dabeiim Ausgangszustand
Wahl einer ganzenZahl n stetserreichen,daß Potential
so liegen,daß für die Reaktion (14) ein Potential- transpor!
geftillevon links nach rechtsbesteht.Der Einsatz n(pco- [p" + p"]) > (po"- [p^ + p"]) , (20)
einesEnzymsE(14),das dieseReaktionkatalysiert, Wir werd
bewirkt dann. daß sieeinsetzt.Wird dasZwischen- gleichgültig,in welchemVerhältnisdie chemischen wir es td
produkt DA dabei angereichert,seineKonzentra- Spannungen von CD und AB
der Zerfallsreaktionen das heißt
tion alsoerhöht,sonimmt poa zu,und zwar solange, zueinander stehen. Bisher haben wir den Fall n:1 chemisch
verscliwundenist, d.h. bis
bis dasPotentialgel?ille betrachtet.Ist zum Beispieldie Bedingung(20) für als die chr

90
(16) n:2 erfullbar, so führt folgende Kopplung von
Reaktionenzum Ziel
ß,bleibtdie Reaktion -
CD+A C+DA,
sich aus dieserGlei-
r:lcof,..rl-pr6 des CD+DA - C+DzA, (2r)
ffs DA benutzen,um D2A+B - 2D+AB.
- den Abtrieb, für die
Für die Gesamtreaktion
2CD+A+B- 2C+2D+AB, (22)
(r7) die deutlich zeigt, daß der Aufbau einer Molekel
r-lsl<U' AB an die Spaltung von zwei Molekeln CD gebun-
den ist, ergibt sich wegen (20) ein positiver Antrieb:
eitiv, wie sich durch
stzung (13) ergibt. ( 2l t . o * t t o * l n ) - ( 2 y r + 2 p e - f p a s l : Abb.8 Schema des aktiven TransDorts des Stotles A. ure
i) durch Zugabeeines t"'
Wand ist nur für die Stoffe B und AB durchlässig. E* und E
: 2 ( t t c o _ [ g . + t o ] ) - ( p , c ,- s sind Enzyme, CD ist der Stoff, dessen Spaltung den Transport-
lrs gewünschteEnd- [po +pB]) > 0. vorgang treibt
lwischenprodukts DA Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Bio-
odereinsetzt,und das sytheseorganischer Stoffe entgegenihrer natürlichen und B zusammengenommen. Auch dieseSynthese
lig nachliefert,sobald Zerfallstendenz dadurch gelingt, daß freiwillig nicht läuft ja dem chemischenPotentialgef,älle
entgegen.
'cörauch von DA ab-
ablaufende Umsetzungen so mit gewissen Abbau- Zur Erklärung des aktiven Transportsgenügteine
r ein Potentialgefälle reaktionen gekoppelt werden, daß der Antrieb für weitereeinfacheAnnahme,die zu den beidenAn-
cbn (15)ständigwei- die Gesamtreaktion positiv wird. Energetische Pro- nahmendesletztenAbschnittshinzutritt:
ird synthetisiertwird. bleme können dabei nicht entstehen. - Esgibt Wände,diefür mancheStoffedurchlässig
rn (14)und(15)lautet
sind,für anderenicht.
\8. (18)
Abb. 8 zeigt eine solcheWand. Sie soll für einen
I Zerfallsneigungwird 6. Aktiver Transport Stoff A undurchlässig,für einenzweitenStoffB und
ri gleichzeitigaberdie die ausA und B gebildeteVerbindungAB dagegen
Eponenten A und B durchlässigsein. Auf der linken Seitedenkenwir
I Biochemiesieht das uns ein Enzym E*, eineLigaseetwa,die die Reak-
Zu denbesonderen LeistungenbiologischerSysteme
gehört nicht nur der Auf- und Abbau der ver- tion (18),alsodie SpaltungeinesStoffsCD, der in
beliebigerMenge verfügbarsein soll, unter gleich-
schiedenstenStoffe, sondern auch deren gezielte
zeitigerBildung von AB aus A und B katalysiert.
(1e) Beförderung,etwa die AufnahmeeinesNahrungs-
DieseReaktionsoll freiwillig ablaufenkönnen.Das
stoffesaus der Umgebungoder die Ausscheidung
heißt nichts anderes,als daß die Beziehung(13)
einesstörendenAbfallproduktes.Nun wandertje-
gelten soll. Auf der rechten Seite sei ein zweites
der Stoff stets nur in Richtung sinkenderWerte
cmimmt in der Natur EnzymE, dasdie ebenfallsfreiwilligeSpaltungvon
seineschernischen Potentials,jedenfallsdann,wenn
r Reaktion(3) spaltet. keineanderen,,Triebkräfte",etwaein Temperatur- AB katalysiert. Die beiden Reaktionensind ver-
ilcn Reaktionen(14) gefälle,ein elektrischesPotentialgefälleoder ähn- schieden.Zujedergehörteineigenes Enzym,weshalb
rreinigen. Sie werden wir die Reaktionsgleichungen mit ihren Enzymen
liches wirksam sind. Da weiterhin das Potential
lEnzymekennzeichnen einesStoffes'in einer sonst gleichbleibenden der Deutlichkeithalbernocheinmalhinschreiben:
Um-
gebungmit sinkenderKonzentrationabfällt, kön- E*
nen wir folgern, daß ein Stoff nur in Richtung A+B+CD+AB+C+D, (24)
Aufbau von AB unter
lnn noch möglich ist, wachsender Verdünnungwandernkann. Trotzdem E
hllstendenzbesitzt als bringeneslebendeZellenfertig,einenaußennur mit AB--+ A* B (2s)
Aufbaueiner geringerKonzentrationvorhandenenStoff ins In-
"daßzum Wir erinnerndaran, dalJein Enzym lediglicheine
fumehrMolekelnCD nerezu schleusen und dort anzureichern.In Zellen
Art Schalterist, der die Reaktion ein- und aus-
iir laßt sich ja durch werdenin der Tat Stoffeentgegen ihremchemischen
schalten,nicht aber die Reaktionsgleichungbeein-
b erreichen,daß Potentialgef?ille
oder, wie man auch sagt, ,,aktiv"
flussenkann. Wir nehmenweiteran, daß die Wand
transportiert.Wie ist dasmöglich?
(20) für die EnzymeE* und E undurchlässigist. Wenn
h^+p"l), Wir werdensehen,daß dasPrinzip dasselbe ist, wie wirjetzt die StoffeA und B zugeben,etwaaufbeiden
Eltnis die chemischen wir es bei den Biosynthesenkennengelernthaben, Seitender Wand in gleichenKonzentrationen,setzt
lbnenvonCDund AB das heißt bei der Bildung einesStoffs AB, dessen der Transportvorgangautomatischein, indem A
ibco wir den Fall n:1 chemisches Potential ,uaueinen höherenWert hat von links'nachrechtsbefördertwird. Wie eehtdas
[: Bedingung(20) für als die chemischenPotentialeder Ausgangsstoffe A ztt?

91
Die höchstmögliche chemischeSpannung Apo oder, Membran p
wenn A ionisiert ist, elektrochemische Spannung B möglichs
A4a, die eine solche einfache Anordnung zwischen lekeln eine
beiden Seiten der Wand zü erzevgen vermag, ist phile Oberf
gerade gleich der die CD-Spaltung treibenden Span- dem gesch
nung pcD- \tc+ tt).Sie entspricht der Leerlauf- Ionen A du
spannung einer elektrischen Spannungsquelle. Legt bekannt.
man eine Spannung Apo von außen an, die höher
Die Funkti<
ist als die ,,Leerlaufspannung", indem man zum
wenn die k<
Beispiel rechts A ^ßetzt, dann läuft die ,,Pumpe"
der Nähe c
rückwärts, wobei CD aus C und D rückgebildet
gar direkt n
wird. Die Anordnung arbeitet dann als CD-Gene-
aufder Au!
r a t o r . F ü r d a s e r l ä u t e r t e . . P u m p p r i n z i p "i s t e s
bran sitzen
übrigens völlig belanglos, ob E* und E Enzyme sind
deln kann.
oder irgendwelcheanderenz.B. anorganischenKa-
etnzige, zu
talysatoren und ob der ganze Vorgang im Innern
Abb.9 Yerlauf der chemischen Potentiale in der Umgebung fähige gro&
der in Abb. 8 gezeigten Wand. pa, lts, Fc, No sind auf der
einer Zelle oder in einem technischen Reaktor, in
wie eine Bo
linken Seite willkürlich null gesetzt einer wäßrigen Lösung oder in einer Gasphasestatt-
Abwandlun
findet.
Links entsteht, dank der Anwesenheit des Enzyms Die biologi
E*, aus A und B unter Spaltung von CD die Ver- direkt an d
bindung AB. Da sich AB dadurch allmählich an- der Zellen
reichert, steigt dort das Potential ilrn an und AB 7. Vom aktiven Transport Energie aus
beginnt, seinem chemischen Potentialgeftille fol- zur mechanischenBewegung Rolle von (
gend, durch die Wand nach rechts abzuwandern hältnis von
(Abb. 9). Dort angekommen,findet AB das Enzym mol A) bet
E vor, so daß dort die Reaktion (25) eingeschaltet Wir habennur einesehrprimitive Ausführungeiner Maximalspa
und A und B freigesetzt werden. Damit haben wir chemischgetriebenenStoffpumpebetrachtet,um in sonst i
zwar A, von der einen Seite zur anderen hinüber- dasWesentlichenicht durchtechnische Einzelheiten Al.r:RT lr
befördert, aber gleichzeitigauch B, so daß der Vor- zu verschleiern.Die biologischenStoffpumpensind gendichtetK
gang nur solange laufen kann, wie B links noch etwasraffiniertergebaut,dasPrinzipdürftedasselbe Membran u
verfügbar ist. Damit der Transport weitergeht,muß sein.Die Rolleder halbdurchlässigen Wändeüber- dichte auf ,
B zurückbefördert werden. Das geschieht nun ohne nehmenMembranen,die das InnereeinerZelle a\s G r .( 1 0 s) ,.
weiteres Zutun, da B im eigenen nach links gerich- Ganzesoder Teiledavon"etwaden Zellkern"oder rung des geg
teten Konzentrations- und damit Potentialgefälle dieMitochondrien, umschließen. DieseMembranen die Membra
an seinenAusgangsortzurückdiffundiert. Der Stoff sind außerordentlich dünn, nur etwa 10 nm, was zu unterdrü<
A kann dagegen nicht zurückkehren, da die Wand etwademDurchmesser großerMolekelnentspricht. Wirklichkeir
für A undurchlässig ist. Durch den beschriebenen Von ihrerKonsistenz her sindesFlüssigkeiten, und wenn A lon
Kreislauf von B ist essomit möglich, daß eine kleine zwar,dasieeinegleichbleibende Dickehaben,eine diesen Höcl
Menge dieses Stoffes eine beliebig große Menge Art zweidimensionaler Flüssigkeit.41sflächigeGe- als Generat
von A durch die Wand zu schleusenvermag. bildesind siebemerkenswert stabil.Wennman ein abgibt. Man
nicht zu großesLoch hineinreißt,schließtes sich in den Mito
Bemerkenswertist, daß die Richtung desStoffstroms
nicht etwa durch die Ablaufrichtung der antreiben-
von selbstwieder,indemsichder RanddesLoches Chloroplaste
zusammenzieht. Ihre Lösungseigenschaften ähneln Prinzip arbr
den chemischen Reaktion, nämlich der CD-Spal-
tung, bestimmt ist, sondern durch die Orte, an
deneneinesÖlflrlms.Darausergibtsich,daß siefür Membran fli
denen sich die Enzyme befinden. Würde man die
alle gut wasserlöslichen oder, wie man auch sagt, selbst stamn
Enzyme E* und E vertauschen, würde sich der ,,hydrophilen"StoffeA schlechtdurchlässig sind. mehrere Stu
Stoffstrom umkehren: Der Stoff A würde in die
Diese Stoffe lassen sich also in Säckchenoder Enzymen au

Gegenrichtung,,gepumpt" werden. Die,,Pumpe"


Schläucheaus solchenMembranen einschließen. nannten ..4

bleibt stehen, wenn entweder die A-Konzentration


Ein Bakterium stellt ein einzigessolchesSäckchen Spaltung vor
und damit das Potential po links soweit gefallen
dar, das allerdings außen durch eine zusätzliche
Unserebishe
ist, daß sich die Verbindung AB dort nicht mehr
Wand versteiftund geschütztwird.
Zustandekor
bilden kann, oder wenn die A-Konzentration und Ein Stoff B, der sichsowohlin Wasserwie in Öl und damit d
als Folge davon das Potential ,un rechts so hoch einigermaßenlöst, kann die Membran dagegen nischen \Ia
geworden sind, daß sich AB hier nicht mehr spaltet. durchwandern.Damit eine Verbinduns AB die hierzu die V

92
rnnung apA oder, Membranpassierenkann, solltendie Molekelnvon
nische Spannung B möglichstso beschaffensein,daß sieden A-Mo-
mdnung zwischen lekeln eine Nischebieten,in der dieseihre hydro-
tgen vermag,ist phile Oberflächeverbergenkönnen.Molekeln von
gtreibendenSpan- dem geschildertenTyp B, mit denen sich z.B.
icht der Leerlauf- Ionen A durch einenöffih schleusenlassen.sind
nungsquelle.Legt bekannt.
ßen an, die höher Die Funktion der Pumpeläßt sichleichtverbessern,
indem man zum wenn die kooperierendenMolekeln B, E* und E in
iuft die ,,Pumpe" der Nähe der Membran zusammengehalten oder
d D rückgebildet gar direkt miteinanderverkettetwerden,so daß E*
rnn als CD-Gene- auf der Außen-und E auf der Innenseiteder Mem-
npprinzip" ist es bran sitzenund B zwischenaußenund innen pen-
Abb. 10 Transoort von Molekelketten durch eine Membran.
F: entstehende Zugkraft, wenn die Ketten auf der linken Seite
md E Enzymesind deln kann. Der Komplex E*BE bildet dann eine festgehalten werden
morganischen Ka-
einzrge, zu gewissenKonfigurationsänderungen
organg im Innern ftihigegroßeMolekel,die in der flüssigenMembran könnte der Transportvon A grundsätzlichwie bis-
rchen Reaktor, in wie eine Boje schwimmt.Noch eine Reiheanderer her verlaufen (Abb. 10), wobei die A-Ketten al-
Er Gasphase statt- mählichdurch dieWand gezogenwerden.Hält man
Abwandlungensind denkbar.
die Ketten am linken Ende fest, so wird dort eine
Die biologischenStoffpumpensind in der Regel Zugkraft F spürbar,derenWert sich aus der Glei-
direkt an das chemische,,Niederspannungsnetz" chuns
der Zellen angeschlossen, d.h. sie beziehenihre
Energieaus der Spaltungvon ATP, das also die F. l: Lp{ n (16)
|3 Rolle von CD spielt. Bei einem Übersetzungsver- ergibt. I bedeutetherin den Transportwegbei einer
hältnis von I :1 (d.h. 1 mol ATP je befördertes Verschiebungum ein Kettenglied,Apa die ,,Leer-
mol A) beträgt folglich die erreichbarechemische laufspannung"der ,,A-Pumpe"und n die (in mol
I Ausführungeiner Maximalspannung Apo : [/t,c,rp/rop!50 kG. Da ausgedrückte) Mengeder verschobenen Ketten.
pe betrachtet,um in sonst gleichartiger chemischer Umgebung
Von einemderartigenKettentransportzum Muskel
dscheEinzelheiten Apl,q:RTlnlfr6(ü)lhoQ)1,worin räo(1)die Men-
gendichte(Konzentration)von A aufder Seite1 der ist eskein weiterWeg.Die BewegungeinerA-Kette
rStoffpumpensind durcheineMembranist zu langsam,die entwickelte
zipdürfte dasselbe Membran und räa(2)entsprechend die A-Mengen-
Kraft zu gering.Die Transportgeschwindigkeit der
rfuenWändeüber- dichte auf der anderen Seite 2 bezeichnen[vgl.
A-Kette läßt sich nun dadurch erhöhen,daß die
se einer Zelle als Gl. (10),S. 22], entsprechen 50 kG einerAnreiche-
DurchquerungderMembrandurcheineingeprägtes
dcn Zellkern, oder rung desgepumptenStoffsum den Faktor 10e.Da
Potentialgefälle begünstigtwird. Wie ist daszu ver-
,DieseMembranen die Membran den A-Rückstromjedoch nicht ganz
'etwa 10 nm, was stehen?Die verschiedenen KonfigurationenK, die
zu unterdrückenvermag,ist ein so hoher Faktor in
die Molekel E*BE mit demdarangebundenen A bei
lolekelnentspricht. Wirklichkeit unerreichbar.Überschreitet Äpo oder,
dessenWanderungdurch die Membran annimmt,
rFlüssigkeiten,'und wenn A ionisiert ist, A4o aus irgendeinemGrund
lassensichallealsverschiedene Stoff-oderTeilchen-
lDicke haben,eine diesenHöchstwert,dann arbeitet die Anordnung
sortenK (x) auffassen, die sichdurchdie Positionx,
l. Als flächigeGe- als Generator,der Energisin das allgemeineNetz
die A relativzu E*BE in der Membranhat, vonein-
lil. Wenn man ein abgibt. Man nimmt an, daß die ATP-Generatoren
anderunterscheiden. x ist dabeieineOrtskoordinate
l. schließtes sich in den Mitochondrien, und übrigensauch in den
grünen senkrecht zur Membranoberfläche.Jeder Stoff-
r Rand desLoches Chloroplastender Pflanzen nach diesem
Prinzip arbeiten, getriebenvon einem durch die sorteK (x) ist dannein eigeneschemisches Potential
;oschaften ähneln pr(x) zugeordnet. Wir sprechen nun von einem,,ein-
h sich.daß siefür MembranfließendenProtonenstrom.Die Protonen
geprägten"Potentialgeflälle, wenn bei von x unab-
tb man auch sagt, selbststammennach dieserTheorieaus einerüber
hängiger Konzentration von K das Potential,u(x)
I durchlässigsind. mehrereStufenlaufenden,mit entsprechend vielen
Enzymenausgestatteten Reaktionsfolge,der soge- trotzdemvon links nach rechtshin abnimmt. Ein
h Säckchenoder derartigeseingeprägtesGefälle ändert zwar nicht
trn einschließen. nannten,,Atmungskette",hauptsächlichaus der
Spaltungvon HrO in H*- und OH--Ionen. diechemische Spannungzwischenlinker und rechter
t dches Säckchen Seiteder Membran - denn dieseist ja durch die
f eine zusätzliche UnserebisherigenAnnahmengenügenauch,um das Konzentration von A zu beiden Seitenaußerhalb
H.
Zustandekommeneiner mechanischenBewegung der Membranvorgegeben-, wohl aberdenWider-
lwasser wie in Ö1 und damit das Bauprinzip einer chemisch-mecha- stand.Das scheintauf den erstenBlick verwunder-
Xcmbran dagegen nischen Maschine zu erklären. Wir denken uns lich. Der Widerstandist aber dann am kleinsten,
findung AB die hierzu die Molekeln A zu Ketten verknüoft. Dann wenn die Dichte von K unabhängigvon x überall

93
G. Job

Die We

Das KernS
Wertendes
von etwa i
Abb. 11 Das ,,kontraktile" Strukturelement eines Muskels be- Abb,12 Schema des Kontraktionsapparates im Muskel. Die gestelltenI
steht aus zwei Molekelsträngen A und B, die sich gegenein- Anordnung verkürzt sich, indem sich die A- und B-Ketten Erläuteruq
ander.,aktiv" zu verschiebenvermösen ineinander schieben
Schlußabs
ten der Tab
denselbenWert hat. Deshalbist esam günstigsten, Bindung zu B einzugehenvermag,so daß sich die
wennman einp-Geftillevon vornhereinsoeinprägt, A- und B-Strängeohne nennenswerten Kraftauf-
daß bei gleicherDichte von K zwischenEin- und wand verschieben lassen.Durch Zugabevon Ca++-
Ausganggeradedievorgegebene Spannungherrscht. Ionen wird die Form A in die bindungsftihige
1. p-Me!
Form A übergefiihrt,so daß nun der Transport-
Die Membran hat in diesemZusammenhangnun
ZweiFunktionen: Einmalhat sieE*BE festzuhalten, voigang einsetztund der Muskel sich zusammen-
zieht. Werden die Ca**-Ionen wieder entfernt, er-
und zum anderenden Rückstromdesfreien,nicht Wie werde
schlafft der Muskel. Die für den Schaltvorgang
an E*BE gebundenenA zu erschweren.Die zweite in derPrax
nötigenIonen werdenaufeinenNervenreizhin aus-
Funktion wirdjedochentbehrlich,wennderA-Strom Antwort dr
geschüttetund lösen damit das Zusammenziehen
nachrechtsgroßgenugist. Die ersteFunktion kann fachenMeI
desMuskelsaus.StändigarbeitendeCa**-Pumpen gibt. Im Gr
dann aber im.Prinzip auch durch eine beliebige
beförderndie ausgeschütteten Ionen in Sekunden-
andereFixierung von E*BE ersetztwerden.Dies Messungpl
bruchteilenwiederzurück. so daß der Muskel nur
kann so geschehen,
daßman gleichzeitigeinez-fach der Größen
höhere Zugkraft erhält, nämlich dann, wenn man kurz zusammenzuckt.Erst eine ganzeFolge von
Genauigke
jeweilsz-MolekelnE*BE auf dieselbeA-Kette wir- Nervenimpulsenführt zu einer vollständigenund
sich,auchu
ken läßt. Wenn man diesez-Molekelnihrerseitszu dauerhaftenKontraktion. geht, der r
einerKette verknüpft,die wir kurz B-Kettenennen etwa an die
wollen,erhältmanzweiArten von Molekelsträngen Zusammenfassend können wir feststellen,daß bei
konstanten
mit der bemerkenswerten den betrachtetenbiologischenVorgängenallesmit
Eigenschaft,daß sich A- andersalsb
rechtenDingen ^geht, wobei wir eigentlichkaum
und B-Ketten mit ziemlicherKraft gegeneinander Ebensoerfi
mehr zur Erklärung benötigen,als daß jedem En-
zu verschieben vermögen(Abb. 11). Plasma ein
zym die Rolle einesSchaltersfür eine bestimmte
Flugmusku
In einem Muskel sind Molekelsträngedieser Art Reaktionzukommt.Daran ändertsichauchnichts, gängenim I
parallel ausgerichtetund in bestimmtemAbstand wenn man zu noch komplexerenVorgängenüber-
lichen Verf
zueinander zu wohlgeordnetenBündeln zusam- geht,wie der Synthese
von Eiweißennacheinervor- gar keine I
mengefaßt.Die Abb. 12 zeigt den Aufbau sche- gegebenenVorlage oder der Vervielfältigungder
stehtdie Gt
matisch.Im erschlafftenZustanddesMuskelsliegen Erbsubstanzoder dem ZusammenbaueinesVirus
Größedadl
die A-Molekeln.ineiner.FormA' vor, die keine ausseinenBestandteilen.
ein ganzbe
genannteM
fall die Wr
liefern soll.
daswiederb
Differenze
Bestimmu
bene Wäru
dieserErkli
wenn der U
und nur q
wird.
Beim chem
gleichen k
sich das d

94
G. Job TemperaturT klar. DieserVergleichliegt deshalb
nahe.,weil ,u ebensoein Beladungsmaßist wie T.
Die Werte des chemischenPotentials Wie T nämlichangibt,mit wievielEnergieein Strom
der GrößeS, der Entropie,beladenist, so gibt p an,
mit wieviel Energie ein Strom der Größe n, der
Menge, beladenist [1]. In Analogie zu der Ge-
Das Kernstück diesesAufsatzes ist eine Tabelle mit wohnheit,die Werte der absolutenTemperaturmit
Werten des chemischenFotentials für eine Auswahl Hilfe der in einem reversibelrealisiertenProzeß
von etwa 200 Stoffen. Die dieser Tabelle voran- (Carnot-Prozef) gewinnbarenArbeit zu bestim-
f,rrates im Muskel.Die
gestellten Abschnitte dienen im wesentlichen der men, ließen sich auch die Werte des chemischen
ö die A- und B-Ketten Erläuterung der angeführten Datenreihen. In einem PotentialsunterderAnnahmereversibelablaufender
Schlußabschnitt werden Verwendungsmöglichkei- Reaktionenund der dabei gewinnbarenArbeit er-
ten der Tabelle aufgezeigt. halten.Ein Beispieldafür lieferndie im Aufsatzvon
Eg, so daß sich die Falk wd Ruppel,,ElektrischeVorgängeund Reak-
toswerten Kraftalrf- tionen" behandelten elektrochemischen Reaktionen
ü Zugabe von Ca++- in galvanischenZellen. Für praktische Belange
die bindungsfähige l. p-Meßgeräte widhtigeristjedochderVergleichmit denvertrauten
nun der Transport- MethodenderTemperaturbestimmung: Sowie sich
Itel sich zusamrnen- jedevon T abhängige,relativleichtmeßbareEigen-
t wieder entfernt, er- Wie werdendie Werte deschemischenPotentialsp schaft einesphysikalischenGebildes - wie etwa
: den Schaltvorgang in derPraxisermittelt?Esist schwer,eineallgemeine seineLineardimensionoder seinVolumenbei kon-
I Nervenreiz hin aus- Antwort darauf zu geben,nicht weil es keine ein- stantemDruck, seinelektrischer Widerstand,seine
ls Zusammenziehen fachenMeßmethodengäbe,sondernweil esso viele magnetischeSuszeptibilität- zur T-Messungaus-
icnde Ca++-Pumpen gibt. Im Grundeist eshier nicht anderswie bei der nutzenläßt, so läßt sichauchjedeEigenschaft,d.h.
, lonen in Sekunden- Messungphysikalischer jede physikalischeGröße,die von p abhängt,aus-
Größenüberhaupt.Jenach
&ß der Muskel nur der GrößenordnungdesMeßwerts,der geforderten nutzen, um auf den l-Wert zurückzuschließen.
'n
ganze Folge von SolcheEigenschaften bzw. Größensind: Mengen-
Genauigkeit,der Art desObjektsusw.bedientman
r vollständigen und sich,auchwennesum dieMessungderselbenGröße dichten, Löslichkeiten, Dampf- und osmotische
geht, der verschiedensten Verfahren. Man denke Drücke, Umwandlungstemperaturen,Gleichge-
etwa an die Bestimmungvon Längen.Sind Gitter- wichtskonstanten,elektrischeLeitfähigkeitenund
I feststellen, daß bei konstantenzu messen,so bestimmtman die Länge anderemehr. Kennt man den Zusammenhang zwi-
Vorgängen alles mit andersalsbei Bergeshöhen schenp und der gemessenen Größe,so hat man bei
oderSternentfernungen.
iwir eigentlich kaum Ebensoerfolgt die Ermittlung der Temperaturim geeigneterEichungein Meßgerätin der Hand, das
l als daß jedem En- Plasma eines Fusionsreaktorsanders als in der denp-Wert direkt anzeigt.Im zweitenTeil desAuf-
t liir eine bestimmte FlugmuskulatureinesInsektsoder bei Phasenüber- satzesvon G. Job ,,ChemischeReaktionenphysi-
lcrt sich auch nichts, gängenim Millikelvin-Bereich.Von einemeinheit- kalisch beschrieben"ist ein derartigesMeßgerät
po Vorgängen über- dargestellt,ein anderesbietet sich in jedem Volt-
lichen Verfahren zur Messungeiner Größe kann
dßen nach einer vor- gar keine Rede sein. Dieser faktischenSituation meterdar (s.Falk-Ruppel).lnbestimmten Zustands-
Yervielfültigung der stehtdie Gewohnheitgegenüber, bereichenkann einederartigeAnordnung tatsäch-
einephysikalische
bcnbau eines Virus Größedadurchals ,,definiert"anzusehen, daß man lich alspraktischverwendbares p-Meßgerätbenutzt
ein ganzbestihrmtesoperativesVerfahren,eineso- werden(und, wenn man will, ,,im Prinzip" sogar
genannteMeßvorschriftangibt,die in jedemEinzel- als generellep-Meßvorschrift).
fall die Werte der Größe liefert oder zumindest
Fast alle derartigenp-Meßgeräteberuhendarauf,
liefern soll. So wird die Längebeispielsweise
durch daß ,u eine ganz ähnliche Ausgleichstendenz zeigt
daswiederholteAnlegeneinesMaßstabserklärtund
wie die TemperaturT. So wie die TemperaturenT1
Differenzender absolutenTemperatur durch die
undT, zweierKörperKr undK, beifreiemEntropie-
Bestimmungder Arbeit, die eine reversibelbetrie-
austauschzwischenK1 und K2 sich auszugleichen
bene Wärmekraftmaschinezu liefern vermag. An
bestrebt sind und im thermischenGleichgewicht
dieserErklärungwird selbstdannnochfestgehalten,
denselben WertTr :T2annehmen- eineTatsache,
wenn der Meßvorgangin praxi undurchfiihrbarist
die man bei jedem Thermometerausnutzt -, so
und nur noch im Prinzip für möglich gehalten
nimmt auchdaschemische PotentialeinesStoffsA,
wird.
der zwischenzwei Körpern K, und K, frei aus-
Beim chemischenPotential ist man in genau der getauschtwerden kann, im chemischenGleich-
gleichen Lage. Am zweckmäßigstenmacht man gewichtdenselben Wert an: Fa..t: F,..z.Nachdem
sich das durch den Vereleich mit der absoluten Prinzio desThermometersmuß es also auch möe-

95
lich sein, für jeden Stoff A eine Sonde zu kon- Wie (2) bestätigt, hat die chemische Spannung im Heftes aufgetr
struieren, die mit einem Körper K in ,,chemischen chemischen Gleichgewicht den Wert Null. Solange destens15 Stci
Kontakt" gebracht, den Wert deschemischenPoten- die Reaktion jedoch abläuft, gleichgültig ob von gäbeschonviel
tials ,rro des Stoffs A im Körper K abzulesen ge- links nach rechts oder von rechts nach links, ist die davon aber sid
stattet. Viele gebräuchliche Instrumente lassen sich, chemische Spannung von Null verschieden. Alle genugbekannt
oft durch bloße Umbenennung der Skalen, als der- Stoffe A, B, und A,, Bn, mögen bei derselben Tem- Differenzwerter
artige p-Sonden verwenden. Hierzu gehören zum peratur vorliegen, deren Wert wir bei den folgenden mischeSpannu
Beispiel Meßgeräte für den osmotischen Druck, die Betrachtungen konstant gehalten denken. Außer- viel größererCr
Feuchtigkeit (Haarhygrometer) oder für Partial- dem werden die Konzentrationen von B und A,, Bu, ,u,so daß essinr
drücke, ebenso Voltmeter zusammen mit den in der festgehalten. Der Stoff A habe dagegen einmal die chemischenSp
elektrochemischen Meßtechnik benutzten ".Elek- Konzentration, in der er bei der betrachteten Reak- werte des chem
troden". tion vorliegt, wenn diese beispielsweise von links nachfolgenden/
nach rechts läuft, also auf der Eingangsseite eines diesesSachver
Reaktors. In diesem Zustand liefere die p-Sonde diesesAufsatze
den Wert po (1. Messung). Ztm zweiten werde die
So wie die Aq
2. Messung chemischer Spannungen Konzentration von A (bei konstant gehaltenem B-
Angabe von rd
und An,Bn,-Konzentrationen!) so verändert, daß
ist, wennmanei
chemisches Gleichgewicht vorliegt. Der in diesem
realisierbarenB
Auf den ersten Blick sieht es aus, als erfordere jeder Ztstand von der p-Sonde gelieferte Wert sei
hat,oderwiedie
Stoff A seine eigene trr-Sonde.Das ist jedoch nicht po (2. Messung). Da chemisches Gleichgewicht
die Angabe vot
der Fall. Zwar braucht man eine ganzeReihe unter- herrscht, ist vr,ao (2. Messung): Nau,Bu,-12ltB.
peraturersetze
schiedlicher pr-Sonden,aber doch nicht annähernd Setzt man das in (3) ein, ergibt sich wie behauptet,
legbaren Bezug
so viele wie es Stolfe gibt, sondern lediglich so viele
Ärrrl: 1)tllt- U|e'rsur- lzltsl Eisesausmacht
wie man Grundstoffe hat. Besitzt man nämlich (41
: vr lte (1. Messung)- 4o (2.Messung)] . Potential die Fl
Sonden für zwei Stoffe A und B, also Meßeinrich-
Normzusttinden
tungen für die chemischen Potentiale praund pe, so Dieses Resultat ist meßtechnisch deshalb von so nungen gemess
läßt sich mit diesenauch der p-Wert des chemischen großer Bedeutung, weil sich jede chemischeReak- herkömmlicheI
Potentials 4s der Verbindung AB, ja der p-Wert tion grundsätzlich so formulieren läßt, daß der
jeder Verbindung An,Bu, bestimmen. f{ierzu nutzt
stand einesStof
Stoff e, dessen ,,Atome" die Elektronen sind, als der Stoff bei T=
man lediglich aus, daß jede Verbindung An,Bu, auf Zwischenprodukt auftritt ; denn jede Substanz kann Form" und in c
einer (direkt oder auch nur in Stufen realisierbaren) chemischmit Elektronen reagieren.Als p.Sonde für liegt. Unter dier
Reaktion Elektronen kann aber jedes Voltmeter benutzt wer- Sauerstoff,Stick
vt A + v, B == Au,B,, (1) den, so daß sich zur praktischen Messung chemi- silberist flüssig,I
scher Spannungen elektrochemische Verfahren als sindmetallisch
llii
beruht. Im chemischenGleichsewichtder Reaktion besonderszweckmäßiganbieten. diesenBedinguq
i&il (1) ist nämlich
Diamant-Modifi
trpA+ v2lty: pA,r1rr, (2) man die Stoffum
tionenbeschrän
so daß man aus den als bekaqnt angenommenen stelltjederder g
Werten von trraund p" im chemischenGleichgewicht 3. p-Skalen (Element)dar, r
mit An,Bn, auch die Werte von i;on, erhält. umgewandeltwu
"n, betrachtetenRcr
Die Situation vereinfacht sich noch, wenn es nicht Wertedeschemi
Vom theoretischen Standpunktwäreeskonsequent,
um die pr-Werte der Stoffe selbst geht, sondern nur Grundstoffe lasr
die Absolutwerte des chemischenPotentials der
um ihre Differenzen, also um die Werte chemischer nicht in Beziehu
einzelnenStolfe zu benutzen- so wie es physika-
Spannungen.Um nämlich die chemischeSpannung Normzustandim
lischkonsequent und von Vorteilist,mit denAbso-
zwischen den Stoffkombinationen der beiden Seiten sondertfestgele
lutwerten der Temperatur zu arbeiten. Mit Be-
einer Reaktionsgleichung zu messen,genügt es, für mit Stoffen,die r
nutzungder Absolutwerteließensichallestofflichen
einen einzigen an der Reaktion beteiligten Stoffeine gesetztsind. Dic !
Vorgänge,von Kern- und Elementarteilchenreak-
p-Sonde zur Verfügung zu haben. Wir zeigen das stehenmit denct
tionen angefangen bis hin zur Bildungbiologischer
wieder an der Reaktion (1), indem wir annehmen, stoffe in Beziehu
Strukturen,mit einemeinheitlichenDatensatzbe-
nur über eine Sonde zur Messung voo la zu ver- zwischeneinemS
schreiben. Um dabeijedochauchso winzigePoten-
fügen. Die zu (1) gehörige chemischeSpannung ist stoffen (im Nom
tialunterschiedezu fassen,wie sie bei chemischen
gegebendurch Abschnitt auscin
und biologischenReaktionenauftretenmüßten,wie
Alryl: vl!A+v2/B- lAu,Bur. (3) aus den in den vorausgegangenen Aufsätzendieses nutzung chemisd

96
Heftes aufgetretenenp-Werten hervorgeht, min- stimmbar.So ist z.B. für CO2, wenn auch dieses
I Spannungim
destens15 Stellenmitgefiihrt werden. Das allein im Normzustandvorliegt,
lt Null. Solange
gäbeschonviel zu unhandlicheZahlen.Abgesehen
Sgültig ob von (Ap)co,: lc (Normzust.)
* 46,(Normzust.)
davon aber sind die Absolutwertegar nicht genau (5)
Xh links, ist die - lco, fNormzust.): 394,40kG .
genugbekannt,um das überhaupttun zu können.
lrschieden.Alle
Differenzwertedeschemischen Potentials,alsoche- Für flüssigesWasserim Normzustanderhält man
iderselbenTem-
mischeSpannungen,kennt man dagegenmit sehr entsprechend
d denfolgenden
viel größererGenauigkeitals die Absolutwertevon
dcnken. Außer- (Al)n,o: lu, (Normzust.)*j lo, (Normzust.)
m B und Au,Bu, ,u,so daß es sinnvollist, tabellarischdie Werte von ,U.,
chemischenSpannungenund nicht die Absolut- -,us,6(Normzust.):237,18 kG .
pen einmal die
werte des chemischenPotentialsanzugeben.Die
[achtetenReak- währendfür die bei T :298 K und p: 1 bar nicht
nachfolgendenAusführungensind als Erläuterung
ileise von links stabile Modiftkation des Wasserdampfsder Wert
pangsseiteeines diesesSachverhaltsim Hinblick auf die Tabelle
228,60kGund für Eis 236,80kG resultieren.
diesesAufsatzeszu betrachten.
lre die p-Sonde
Die chemischenSpannungender Stoffe gegendie
riten werdedie So wie die Angabe elektrischerSpannungender sie bildendenGrundstoffe im Normzustand.also
I gehaltenemB- Angabe von relativen Potentialwertenäquivalent das Negativeder Werte (5) und (6), liefern somit
verändert,daß ist,wennmaneinenexperimentell einigermaßengut einepl-Skala.Wir nennensie in der nachfolgenden
;- Der in diesem realisierbaren Bezugszustand, nämlichdie,,Erde" Tabelle die herkömmlichechemischep-Skala und
fsrte Wert sei hat, oderwie die Angabevon Celsius-Temperaturen bezeichnenihre Werte mit 11.Sind A, B, C, . . .
r Gleichgewicht die Angabe von Differenzender absolutenTem-
= lAnrBur- v z Ps '
Grundstoffe,so läßt sichjeder Stoff A,, Bu,C,,, . . .
peratur ersetzenkönnen,wenn man als genaufest- darstellenals Folge der ,,Bildungsreaktion"
b wie behauptet, legbaren Bezugszustandden des schmelzenden
Eisesausmacht,soerhebtsichauchbeimchemischen vrA*vrB+v3C+...:Au,B,,Cn.... (7)
A
' \' Potential die Frage nach geeignetenBezugs-oder
Messung)l. Sindweiterpf;, p3,p3,. . . dieWertedeschemischen
Normzustdndein, gegendie die chemischenSpan- Potentialsder Grundstoffeim Normzustand,so ist
deshalbvon so nungen gemessenwerden. In der Chemie ist es also
ücmischeReak- herkömmlichePraxis, als Bezugs-oder Normzu-
herkömmliche1t- Skala:
I Eßt, daß der stand einesStoffs den Zustandzu wählen,in dem
üonen sind, als der Stoff bei T:298 K und p: 1,01bar in ,,reiner FAurBurcn.,":-LolF
(8)
lSubstanzkann Form" und in seinerstabilstenModifikation vor- :lAu,Bu,cu,.'. -[u,pl+v2,,$+v.pr!*...].
f Als p-Sondefür liegt. Unter diesenBedingungensind Wasserstoff,
br benutztwer- Sauerstoff,Stickstoff,Chlor 2-atomigeGase,Queck- Die Vorzeichenwahlvon p ist so getroffen,daß der
Messungchemi- silberist flüssig,Eisen,Nickel,Kupfer,Silber,Gold chemischstabilereStoff den kleinerenWert von ü
fc Verfahrenals sind metallischeFestkörper.Kohlenstoffhat unter hat. In der Skala (8) habendie Grundstoffeim
diesenBedingungendie Gestalt von Graphit (die NormzustanddenWert,lr: 0.
Diamant-Modifikation ist wenigerstabil). Solange
Die geringeVertrautheit mit dem Begriff des che-
man die Stoffumwandlungen auf chemischeReak-
mischen Potentialshat dazu geführt, daß (mehr
tionenbeschränkt,Kernreaktionenalsoausschließt,
oderwenigervollständige)Datenüberpl-Wertefast
stelltjeder der genanntenStoffeeinenGrundstoff,
ausschließlichdurch Werte andererGrößen ange-
(Element)dar, der nicht ili einen anderen Stoff
gebenwerden,wie die Werte von Enthalpienund
umgewandeltwerdenkann, dessenMenge bei den
Entropien, von freien Enthalpien, pH-Werten,
betrachtetenReaktionenalso erhaltenbleibt. Die
Säurekonstanten,Redoxpotentialen,Löslichkeits-
Werte deschemischen Potentialsder verschiedenen
lccs konsequent, produkten, Fermienergien,Gitterenergien,Elek-
I Potentialsder Grundstoffe lassensich demgemäßuntereinander
tronenaffinitäten,Aktivitäten. Hier seinur der Zu-
nicht in Beziehungsetzen(wasbedeutet,daß der
Dwie es physika- sammenhangzwischenfi-Werten und freien Bil-
mit den Abso- Normzustandim Prinzip für jeden Grundstoff ge-
dungsenthalpienerwähnt, üblicherweiseals AGo
iten. Mit Be- sondertfestgelegtwerdenkönnte). Anders stehtes
bezeichnet,weil diesehäufig in Tabellenwerkenzu
stofflichen
mit Stoffen,die aus den Grundstoffenzusammen-
finden sind: Diesefreien Bildungsenthalpien AGo
gesetztsind. Die Werteihreschemischen Potentials
nreak- sind einfachidentischmit den durch (8) erklärten
biologischer stehenmit den chemischenPotentialender Grund-
stoffe in Beziehung,denn die chemischeSpannung ,a-Wertender Stoffe,jedochnur im Normzustand.
Datensatzbe-
winzigePoten- zwischeneinemStoffund denihn bildendenGrund- Im Hinblick auf die Denk- und Sprechgewohn-
stoffen (im Normzustand)ist, wie wir im vorigen heiten in der Physik ist eine anderep-Skala vor-
bei chemischen
müßten,wie Abschnitt auseinandergesetzt haben, unter Aus- teilhafter.Wir nennensiedieatomare1t-Skala,und
tzen dieses
nutzung chemischerReaktionenexperimentellbe- bezeichnen ihre Wertemit a*. Sieberuhtauf einem

97
Normzustand,in demim klassisch-mechanistischen Man brauchtalsonur diep*-Werteder Grundstoffe Da kol
Bild die Atome der Grundstofferuhenund so weit im chemischenNormzustand (drittletzte Spalteder ist dies
voneinanderentfernt sind, daß sie als wechsel- Tabelle)zu kennen,um die ptt-Werteder Stoffeaus Kiloba
wirkungsfreibetrachtetwerdendürfen. Es handelt den [-Werten oder umgekehrtzu berechnen. Stoffe l
sich also um einen Zustandmit T:0, in dem die
ItQo,I
Stoffeals (,,unendlichverdünntes")Gas und nicht
als Kondensat vorliegen.Der Druck muß dabei
4. Die Tabelle der chemischenPotentiale Entspn
natürlich auch den Wert Null haben, aber es ist
fiir geli
keineswegs so,daßderatomareNormzustanddurch
T :0, p:0 festgelegt wäre.Da nämlichbei T : 0
alle Stoffe,alsoauch die chemischen Grundstoffein Der Wert deschemischenPotentialsp einesStoffs ttQo,i
ihrer stabilstenModifikation kondensiertsind, ist und dam-itauch der Wert p in der p-Skalaund der
der atomareNormzustandselbstfür keinen Stoff Wert,r* in der,a*-Skalahängtvon vier Faktorenab : Für ur
ein stabiler Zustand.Experimentellist er deshalb p-Wert
- von der ,,Zustandsform" desStoffs,d.h. davon,
auch gar nicht erreichbar,wenn nur Prozessein Forme
ob er als Kristall, als Flüssigkeit,in eineman- Stoff <
Betrachtgezogenwerden,in denender Stoff lauter
derenStoff gelöst,oderalsGasvorliegt, 1. den1
stabile Zuständedurchläuft. Man kann den ato-
maren Normzustand aber dadurch beliebig ap- - von der TemperaturT, zugszu
proximieren,daß man einen als Gas vorliegenden - vom Druck p, peratu
Stoff isentrop expandiert,und zwar so, daß die ten B.
- von seinerMengendichte(Konzentration)f.
Kondensation verhindert wird, das Gas also in In dern
metastabileZtstände der,,Übersättigung" gerät. Die Angabe von fi bei gegebenenWerten von T teristis
Bei hinreichendgroßenWerten der Entropiestrebt und p ist überflüssig, wennh:fi(T, p) ist, wasz.B. und zw
das chemischePotential pl des Stoffs dann gegen der Fall ist. wennder Stoffnicht in anderenStoffen in der ,,
einen bestimmtenGrenzwert eo. Dieser Wert ist gelöstvorliegt.Ist der Stoffgelöst,soist dieMengen' Skalen
identischmit der Energiepro Mengee: Eln desin dichte fi desStoffseinevom Druck p desLösungs- Daß sic
der GasphasegehaltenenStoffs bei T:0, oder in mittelsund der Temperatur7 unabhängigeGröße scheide
gewohntererAusdrucksweise : mit der ,,Ruheenergie Der Einfluß der ,,Zustandsform" eines Stoffs a-WertI
des isolierten Atoms" des Stoffs. Entsprechend zeichnetsich deutlich ab, wenn man die anderen gelegt.I
Gl. (8) erklärenwir alsodie drei Faktoren,alsoT, p tnd h, konstanthält, wenn für den
atomarep-Skala: man ihnen also bestimmte,,Normwerte'ogibt, z,B.
T:298K, p:105 Pa:1 bar und, wenn i unab-
lÄnrnnrcnr...:l,AurBurcur "' (9) hängigvon T und p ist, ä: 1 mofm3 (oder,wie es
- l u r r o , o* v 2 e " , o * v 3e 6 , s *. . . ] . in der Chemietraditionellüblich ist, iö:1 mofl)'
Gleichgültigwie man die Normbedingungenauch
Der pr*-WerteinesStoffsgibt geradedie Energiean,
wählt, gewisseZustandsformensind stets instabil
die zur BildungdesStoffsausden isoliertenruhen- (soz.B. H2O-Gasbei T:298 K, P:1 bar),doch
den Atomennötig ist. Die Wertesindmeistnegativ,
lassensich auch für dieseunter Normbedingungen
da bei der Verknüpfungvon Atomen in der Regel
instabilenZustandsformenp-Wertedurch thermo-
Energieabgegeben wird. Der Vorteil der pl*-Skala
dynamischeVerfahren aus ,tl-Wertenin stabilen
ist unter anderem,daßdie p*-Wertemit denWerten
Zuständengewinnen.
von wichtigen,dem Physikervertrautenstofflichen
Kenngrößenidentischsind: So ist bei ?:0, P:0 Ausgehendvon den ,,Normwerten"desStoffs,d'h.
:
p{r,:1312,13 kG 13,6eV/t die ,,Ionisierungs- von den /ü-Werten(bzw. 1t- oder p*-Werten) des
energie"desatomarenWasserstoffs. Stoffs in einer Zustandsformunter Normbedin-
gungen,lassensich die p-Werte in einer gewissen
Die Gln. (8) und (9) lassenunmittelbar erkennen, dar-
UmgebungdesNormzustandsnäherungsweise
wie die herkömmlicheund die atomarep-Skalazu-
stellen durch folgende einfache Formeln: Die
sammenhängen. Es ist
T-Abhängigkeitdes chemischenPotentialshat in
:
. . . E,Ln,nn,cn3. " * vr (pl-'o,o) guterNäherungdie Form
&Xu,nn,cn.
*v2jtfl- %,s) p!, pJ : p\o, pl + uQ -T) . (11)
+v3(1r3-ec,o)*... Die Druck-Abhängigkeitist fid;rkonilensierte
Stoffe
: f u n , B u r c u , '*' ' v ' P I o* Y ' t t ü ' gegebendurch

*v.pöo+... . (10) pTo,il: PQo,Pd+


ß(P-Pd' (r2)

98
f,crte der Grundstoffe Da kondensierteStoffeschwerkomprimierbarsind, Skalen (leicht) unterschiedlicheEntropiewertefür
i(drittletzteSpalteder ist dieseBeziehungfür Druckdifferenzenbis in den diesenStoffzugrundeliegen. Das ist durch denvom
l-Werte der Stoffe aus Kilobar-Bereichhineinanwendbar.Fid;rgasJrirmige Kernspin abhängigenEntropieanteil für unter-
I an berechnen. Stoffehat die Druckabhängigkeitdie Form schiedlicheIsotopebedingt.In der herkömmlichen
p\o, il: Skala (die den gängigenTabellenäquivalentist) ist
p\o, po)+ RToirn! (13)
Po im Absolutwert der Entropie der Kernspinanteil
nicht enthalten,in die atomarewurde er dagegen
la Potentiale Entsprechendgilt für Stoffe im Gaszustandsowie aufgenommen.
fiir gelösteStoffedie Beziehung
Da manchmaldie p*-Werte für T:0 und p:Q
Ftials preinesStoffs p T o , ö : p T o , h o ) +R T o I n + (r4) gebrauchtwerden,diesesichabernicht mit denein-
no fachen Formeln (11) bis (14) berechnenlassen,
I &r p-Skalaund der
lron vier Faktorenab : Für uns wichtig ist, daß die zur Berechnungder wurdensiein die Tabelleexpliziteaufgenommen.
,n-Wertein einemganzenT-,p-,ä-Bereichdienenden Die l- und p*-Werte der Stoffe sind alle mit einer
l: Stoffs,d.h. davon, Formeln (11) bis (14) nur drei für den einzelnen Genauigkeitvon zwei Dezimalenangegeben,ob-
ligkeit, in eineman- Stoff charakteristischeWertangaben benötigen: wohl das für mancheStoffeeineScheingenauigkeit
f Gas vorliegt, 1. denp-Wert bzw. tt- oder,u*-Wert)in einemBe- bedeutet, daderenpl-Wertgarnichtsogenaubekannt
zugszustand ?0, po, fio (Normzustand),2. denTem- ist. Der Grund für diesesVorgehenist, daß die
peraturkoeffizienten a und 3. den Druckkoeffizien- Differenzenvon p-Wertensehrviel genauerbekannt
ten ß. sind als die ,rr-Werteselbst,so daß mit der Tabelle
(l(onzentration) fi. gebildete,a-Differenzentatsächlichdie volle Ge-
In der nachfolgendenTabellesinddiesedrei charak-
tenen Werten von T teristischenWerte für rund 200 Stoffe angegeben, nauigkeit erreichen.Ein extremesBeispielhierfür
f-,i(T, p) ist,wasz.B. und zwar in der ,,herkömmlichen"Skalawie auch bilden die Potentialwertefür Ionen in wäßriger
lcbt in anderenStoffen in der ,,atomaren"Skala.Da die p-Wertein beiden Lösung. Ihre Unsicherheitin der atomarenSkala
föet, soist dieMengen- Skalengleichsind,werdensienur einmalaufgefiihrt. beträgt einigeZig kG, während ihre Differenzen
Druck p desLösungs- Daß sich die ry-Wertein den beidenSkalenunter- untereinanderum etwa zwei Zehnerpotenzen ge-
I unabhängigeGröße. scheiden,hat einen tieferliegendenGrund. Der nauerfestliegen.
ldorm" eines Stoffs a-Wertist durch den Absolutwertder Entropiefest- Die in der Tabelle enthaltenenund verarbeiteten
itrn man die anderen gelegt.Ein Unterschiedzwischena- und a*-Wert Daten sind im wesentlichenden am Ende dieses
li konstanthält, wenn für denselbenStoff bedeutetalso, daß den beiden Aufsatzeszusammengestellten Werkenentnommen.
Normwerte"gibt,z.B.
! und, wenn ff unab-
I moVm3(oder,wie es
Ftttr ist, h:l moU\'
lormbedingungenauch
lcn sind stetsinstabil
F r ' P : 1 b a r ) ,d o c h
Itr Normbedingungen
lTrerte durch thermo-
I FWetten in stabilen
t
lrten" desStoffs,d.h.
I oder p*-Werten) des
E unter Normbedin-
in einer gewissen
näherungsweisedar-
Formeln: Die
Potentialshat in

To). (11)
kondensierteStoffe

,o). (12)

99
ChemischePotentiale ausgewählterStoffe (Normwerte)
in einer,,herkömmlichen" Skala [definiert durch Gl. (8)] und einer ,,atomaren" Skala [definiert durch Gl. (9)]
a : Temperaturkoeffizienttcl. (11)1, a in chem. Skala, a* in atomarer Skala
p : Bt : 24 465 rtG/Pa
I : Druckkoeffizient [Gl. (12)], in beiden Skalen gleich. Für Gase ist
Die für eine Umrechnung von der einen Skala in die andere wichtigen Werte sind fettgedruckt.

Stoff herkömml. chem. Skala atomare Skala

Formel Name und Zustandsform tL d px p


(für gelöste Stoffe: Bezugs-
in kG in G/K in kG in G/K in pG/Pa
konzentration 1 mol/1. wenn
nichts anderesvermerkt) 298K; 101 Pa 0 K ; 0 P a 298 K; 101k Pa

Ag Silber, fest 0 - 42,55 - 288,78 - 54,07 1.0,27


77,12 - 1)49 _ Ä7, )n
Ag- Silber (I), in Wasser CO3H2
AgCl Silber(I)- - 109,80 -1.23,92 25,8
chlorid fest c2
Silber(I) - 72,80 -15? q7 - 181,66
undissoziiert, in Wasser CzHz
AgI Silber(I)-iodid, fest - 66,19 - 1 1 5 4 R -t41,90 4t,1.2
AgN: Silber(I)-azid, fest 3'76,t4 - 1 n 4 1 R -1,43,67 c2H3o2-
Ag(NH)rl+ Diammin- - 17,24 - 2 4 5 , 1 8 -289,00 CzHq
Silber(I), in Wasser C2HaO2
Agzo Silber(I)-oxid, fest - 11.,2r - 1 2 1 . , 3 4 - 853,41 -144 \7 ?) AA

AI Aluminium, fest 0 - 28,32 - a ) a n 1 - 43,22 10,00 CzHa


Al2o3 Aluminium(III) - 1581,88 - s n o 4 -3051,59 - Rl?n t< 5<
C2H60
-oxid, Korund, fest
Argon, 0 -154,73 0 -154,96
Ar
'7,81 0e c3H6o
Argon, fest -
Au Gold, fest 0 - 47,40 - ? 6 5 R l 58,93 1,0,21, C:He
Au2O3 Gold(III)-oxid, fest 164,00 C+He
B Bor, fest 0 - 5187 - < { n 5 ? - 22,29 4,64
BHs Monoborin, 110,85 -191 12 - 1088,13 -t?1 {1 o
C+Hro
BdDr.
BzHe Diboran, oasf 91,80 - r 1 ? n o -2340,28 -300,58 ß"
Ba Barium, fest 0 - 66,94 - 77,05 38,04
Ba++ Barium(II), in Wasser - s60,66 - 1 ?5 5 L9,34 - 1 2 , 4 c6H1206
_1 1?R RR - Lt z , L J -1)7, )R 44,6
BaCO3 Barium- C16H15N
carbonat, fest
Bal2 Bariumiodid, fest - {oRnn 76,0
BaS Bariumsulfid, fest - 461,00 39,9 CroHreI,{d
BaSOa Bariumsulfat, fest - 1 3 5 3 ,11 -1 4A R6 5 t 1

Be Beryllium, )9O AÄ -176 11 0 -147,69


0e
oasf C12H22O1
. Berylliumi fest 0 - 9,54 - 21,07 4,85
BeH2 Beryllium- 1L5,71. - 62'.1,99 -1o4 )q pe Ca
wasserstoff,
Brz Brom, 0 -152,23 -186,81 50,8
molekular, flüssig
c Kohlenstoff, 669,58 -1.57.99 0 R
yg
atomar, gasf.
Kohlenstoff, 0 5,69 - 700 (l 6,26 \L1

Graphit, fest
Kohlenstoff, 2,90 - t?R - 707,t0 - to< 7 A')

Diamant, fest
CH Carbin, gasf. 560,75 - 1 q ? o , - a?,a7< -L89,27
CHz Carben, gasf. 371,87 - 1 8 1 , 0 4 -t93,1.6
Polyethylen, fest 4,40 - ) < ' \ a - 37,46 1.4,6
CH: Methyl, Bdbl. 1.47,92 - 1 q / . n 5 -1208,54 -r1 1 05
Pe
CH+ Methan, gasf. - 50,81 - 1 8 6 , 1 0 -1640,49 -209,77 Ita

CH4O Methanol, flüssig - 1.66,34 - 1 ) 6 1 0 -1 5n 5? 40,78 ') gilt für die


t
') im Disszir

100
Stoff herkömml. chem. Skala atomare Skala
rt durch Gl. Formel Name und Zustandsform tt
n dx p
(für gelöste Stoffe: Bezugs-
konzentration 1 mol/I, wenn in kG in G/K in kG in G/K in g G/P,
nichts anderesvermerkt) 2 9 8 K t 1 0 1k P a 0K; 0Pa 298K; 101k Pa
CO Kohlenmonoxid, gasf. - t 3 7 , L 6 - t 9 7 , 5 3 -1o70,1.2 -1AR rS
Coz Kohlendioxid, gasf. - 394,40 -1596,28 -214,56 a
Kohlendioxid, in Wasser - 386,00 - 113;00 -111RR
Kohlendioxid, in Vener) - 401,40
Kohlendioxid, in Arteriel - 401,75
Cos-- Carbonat, in Wasser - \)1 qo 56,90 1.3,87
co3H- Hydrogen- - s86,85 - q1 tl - 1 1 qn ,
cafbonat, in Wasser
co3H2 Kohlensäure, - 6)" 1A -t87,44 -200,03
undissoziiert, in Wasser
c2 Kohlenstoff, 781.,',72 - 1 0 0 t" - 589,75 -200,41, ß
zweiatomig, gasf.
CzHz Ethin 209,17 -200,85 -21.3,54
(Acethylen), oqcf

c2H3o2- Acetat, in Wasser - 369,41, - 86,6r 40,5


CzHq Ethen, Ethylen, gasf. -) 1a ),, -2222,1,0 -243,46 R
c2H4o2 Essigsäure, - ?oA <Ä -1.78,66
undissoziiert, in Wasser
CzHe Ethan, Baür.
- ) ) o \ n -2784,1,6 -265,29
C2H6O Ethanol, gasf. - 168,57 -282,00 -317,95
- 174,72 -160,70 f"
Ethanol, flüssig -L96,64 58,83
c3H6o Propanon - 1 5 4 R ? -200,00 -236,51 74,16
(Aceton), flüssig
CrHs Propan, gasf. -269,90 -3938,r9 -317,81 ß"
C+Hs cis-Buten(2), B45r. 67,20 -300,80 - 4 S S n 1 ? -349,28
ße
trans-Buten(2), gasf. 64,1,6 -296,50 -344,98 ß"
C+Hro Butan, Edsr.
- 1\ 6) - 3 1 0 , 0 0 -5095,14 -?7n n1 a
Pg
2-Methyl- - 1.7,92 -294,60 -510t,24 -7\A 61 ß"
propan, gasf.
C6H1206 Traubenzucker, im Blutr) - o?10n
C16H15N5O1qP2 Adenosindi -2000,00
phosphat,
bei pH 72), in Wasser
c1oHr6NsO13P3 Adenosintri- -2890,00
phosphat,
beipHT2), in Wasser
C2H22O11 Rohrzucker, fest - 1 < A a< ) -360,00 -495,59 2 L 7 , 0)
Rohliucker, in Wasser - 1550,63 209,9|
Ca Calcium, 145 5? -154,77 0 _1<A 11
F " l
atomar,
Calcium,
gasf.
fest 0 41,55 - 178,82 - 42,94 26,031
I
Ca* Calcium(I), gasf. < e ot < -161 pe 0?
Ca** Calcium(II), gasf. 1738,00 -rs6,t6 ß " I 1
Calcium(II), in Wasser 5 5r ? 95,84 - ittsl
CaCO3 Calcium- -11)9,7Ä 92,88 36,921
carbonat,
Kalkspat, fest
CaC2 Calciumcarbid, fest 67,78 - 1 n ) o - 11 9,) 28,g1
CaCl Calcium(I)- 130,96 - ) 4 1 a ) 402,75 - ) < 9 ,q 1
ß, 1
^kt^;; gasf
CaCl2 Calcium(II)- 479,18 -?RO 05 889,02 ß n l
chlorid. gasf
I
....Ü

Stoff herkömml. chem. Skala atomare Skala

Formel Name und Zustandsform tt Itn d.*


(für gelöste Stoffe: Bezugs-
konzentration 1 mol/I, wenn in kG in G/K in kG in G/K inpG/Pa
nichts anderesvermerkt) 298K; 101k Pa 0K;0Pa 298K; 10 k P a
Calcium(II)- - 1L2't) -104,60 - 1 2 t 3 , 7 0 - 1 r R? ? 51 5R
chlorid, fest
CaF2 Calciumfluorid, fest - 68,58 -1 s5\ 4) - 8t,49 24,6
CaO Calciumoxid, fest - 604,t7 - 1 q 7 { - 41)q 16,5 h(e-')
Ca(oH), Calcium- - 896,76 - 7 6 , t 5 - 89,40
hydroxid, fest
CaS Calciumsulfid, fest - 477,39 - 56,48 - 5q7q 26 ee
CaSOa Calciumsulfat, -t320,30 - 98,32 _1na 1< 46,0 a
Anhydrit, fest
CaSOa.2H2O Calciumsulfat- -L93,97 1L) F'
Dihydrat (Gips), fest
Cd Cadmium, fest 0 - 51,76 112,84 - 67,95 t3,01 FH
CI Chlor, atomar, gasf 105,03 - 1 6 5 , 1 0 0 -1R1 )A DO
cl+ Chlor(I), gasf 1.255,95 -1R? 6r R
B2
cl- Chlorid, gasf 348,61 -16q A) o
Fe
Chlorid, in Wasser t31.,26 - 56,48 - q?65 18,0
CIH Chlorwasser- q5 ln -186,'79 427,48 -)n9,7a
stoff, gasf.
Chlorwasser- t31,26 - 56,48 - 1?.4) t8,2
stoff2), in Wasser tie
Chlorwasser- 96,44 FeS
stoff, undisso- Fe2O3
zliert, in Wasser H
clH2+ Chlorwasser-
stoff, protoniert, in Wasser
clo2 Chlor(IV)- 1.22,31. - ) \ 1 1) 505,84 -'t7? <o
Ps
dioxid, gasf.
Clz Chlor, 0 -222,97 238,66 -t(( to pc
molekular, gasf.
Co Kobalt, fest 0 - 30,04 423,08 - 47,33 6,62
Cr Chrom, fest 0 - 23,77 394,60 - 29,83 7,2
Cs Cäsium,atomar, gasf, 49,72 -r75,49 0 -1Q) 11 ß,
Cäsium, fest 0 - 85,15 78,t7 -102,44 70,95 H+
us Cäsium(I), gasf. ?75 10 - 187,01
ße
Cäsium(I), in Wasser - 282,04 - 1 2 9 , 3 4 20,95 n
CsCl Cäsiumchlorid, fest - 41.4,37 - 1 0 1 ,81 640,50 4)4 HCOI
Cu Kupfer, fest 0 - 33,11 337,71. - 49,78 7,09
.. HCI
LU Kupfer(Il) in Wasser 65,52 oo (R t24,90
ICu(NH)a]'" Tetrammin- - 1 1 1 ? O -354,90
Kupfer(Il), in Wasser H2
CuO Kupfer(II)- - 1.28,12 - 4)\A 738,11 - 59,43 L2,27
oxid, fest
CuS Kupfer(II)- - 5?56 - 66,53 20,4
sulfid, fest
CuSOa Kupfersulfat, - 661,91, - 108,78 - 128,00 44,26
wasserfrei, fest
CuSOa,H2O Kupfersulfat, - o19 )) -146,02 -1,76,94 56,41.
Monohydrat, fest
CuSOa.3H2O Kupfersulfat, - 1400,18 -275,66 80,3
Trihydrat, fest
CuSOa.5H2O Kupfersulfat, - 1880,06 -300,41 - 3 7 8 , 1 5 1.09,2
Pentahydrat, fest
Cu2O Kupfer(I)-oxid, fest - 147,69 - o, o? - 1090,89 -t26,44 23.8 r) gilt für die tt
' ) p + 1 0 1k F 1
2) im Dissoziationsgleichgewicht -) 1.und2.
Al

r02
Stoff herkömm]. chem. Skalz atomare Skala

Formel Name und Zustandsform lL p- d.4 p


(für gelöste Stoffe: Bezugs-
konzentration 1 mol/i. wenn in kG in G/K in kG inG/K inpG,rP:
nichts anderesvermerkt) 298K; 101k Pa 0 K;0 Pa 298K; 101k Pa
-138,32 ,,Elektronen", gasf. 0 20,87 ße
,,Elektronen", inKupferr) 0,213
- 81,49 ,,Elektronen", inPlatinl) - 51.7,t7 2,003
- 41,29 h(e-') ,,Defektelektronen" 346,39
- 89,40 (Löcher), in Siticiumr)
,,Positronen", gasf. 0 - 20,87 a
- 59,79 ee Positronium, gasf. - Ä55 q/. - ?{tR
ßt
-to2,2s F Fluor, atomar, gasf. 6 r , 8 3 -r58,64 0 -764,41. ß,
t+
Fluor(I), gasf. 1681,95 -167,3'7 lJ"
-22r,3r F_ Fluorid, - 7 a )a \ -151 r? p,
Fluorid, in Wasser -)19 9.') 13,81 - 12,96 - 1 q
- 67,95 FH Fluor-- -274,64 -173,67 -1RSrl ß,
-t81,26 wasserstoff, gasf.
- 183,61 F2 Fluor, molekular, gasf. 0 -2O2,71 - 153,62 -2'1,4,24
Ae
-169,42 Fe Eisen, atomar, gasf. 370,67 - 180,38 0 -1R 41 ß,
- 93,6s Eisen, flüssig 11,05 - 1 4 t A
-208,73 Eisen, fest 0 - 27,32 - 4 t 3 , 9 6 - 30,34 7,1.O
Fe" Eisen(II), in Wasser - 78,87 L37,65 1,76,83
- 78,42 Eisen(II), ln Elsen-.) 479,50
Fe' Eisen(III), in Wasser - 4,60 3rs,89 ?75 R7
FeS Eisen(II)-sulfid, fest -t00,42 - 60,29 - 6\)? 18,2
Fe2O3 Eisen(III)-oxid, fest - 87,40 - , ? R 7 5 R - o?o1 30,4
H Wasserstoff, 203,28 -11.4,6L 0 -1tn ?R ß,
atomar, gasf.
Wasserstoff, -t31.,91 ß,
-273,59 atomar,
1. Anreg.a), gasf.
-255,29 Wasserstoff, 1165,48 -1?R K<
ßt
atomar,
- 47,33 2. Anreg.a), gasf.
- 29,83 Wasserstoff, - 10,00
-t92,'7',7 atomar, in Palladium
-1o2,44 H+ Wasserstoff(I), gasf. 1.3L2,1.3 -tt4,6t ß"
- 187,01 Wasserstoff(I), inWasser 0 0 15,23 0,2
-r29,34 H- Hydrid, gasf. -1146' ß,
-134,63 .[
HCO3
I co3H-
- 49,78
124,90
-354,90
l'' I siehe.,
unter t
{
CIH
:

H2 Wasserstoff, 0 -130,58 432,04 -l42rr3


ße
- 5q41 molekular,
normal, gasf.
- 85,12 Wasserstoff, 432,84
molekular,
- 128,00 normal, fest
Wasserstoff, 18,00 - 49,00 60,55
-176,94 molekular,
normal, in Wasser
-275,66 Wasserstoff, - 44?' 1n - 130,60 ß"
molekular,
-378,15 Paraform, gasf.

-126,44 1) gilt für die tatsächlich vorhandene


Konzentration
") p + 1.01kPa, sondem Volumen = const. : I(0 K, 0 Pä)
-) 1. und 2. Anregungsstufe: Zustände
mit Hauptquantenzabl 2 bry. 3
Stoff herkömml. chem. Skala atomare Skala

Formel Name und Zustandsform p a lL-


p
(für gelöste Stoffe: Bezugs-
in kG in G/K in kG in G/K in p G/Pa
konzentration 1 mol/l. wen
nichts anderesvermerkt) 298K;101 Pa 0 K;0 Pa 298K; 101k Pa

Wasserstoff, 433,8'7
molekular,
Paraform, fest
+ t056,44 -1,53,48 ß" K*
H2 Wasserstoff,
molekular,
gasf. KCI
ionisch,
( CO.H, Li
H2COr )
siehe oH'
l'o t unter
I(
:
Li-
2H schwerer 0 ß"
Li++
Wasserstoff,
atomar, gasf
,H, A7A <L L LiCI
schwerer
LiH
Wasserstoff,
molekular, gasf.
440,71 Mg
schwerer
Mn
Wasserstoff,
fest Mn++
molekular,
3He 0 -1)Q )1
ß' MnO2
leichtes Helium,
leichtes Helium, flüssig 0,02
gasf. 0 -126,04 0 -126,04 ß"
He Helium,
flüssig 0,06 MnO(OH)
Helium,
in Wasser 19.25 - 5565
Helium,
191,2,28 R MnOa-
Helium,
gasf. Mo
Orthoform,
-Fle Helium(I), gasf. 2368,71 -1?1 Rn ß, N
R
HeH- Helium- t1.29,33 Pg
gasf. NHs
Wasserstoff(I),
Hg Quecksilber, 3t,84 -t74,87 0 -101 4? ß"
atomar, gasf.
flüssig 0 - 76,03 - 92,59 1.4,81 NH+'
Quecksilber,
in Wasser 1,64,43 57,66 NH4CI
Hg" Quecksilber(II), J Zraa

HgIz Quecksilber(II)- -1n1 61 -179,91. -)66 )1

fest NO
iodid, rot,
Quecksilber(II)-
-100,10
iodid, gelb. fest Noz
Hgo Quecksilber(trI)-
- sRSn - 70,27 _ RAOq t9,44 No:-
N2
oxid, rot, fest
- 5n61 - 100,90 28,4
HeS Quecksilber(II)-
sulfid, rot, fest
- 47,70 - RR'R -t06,76 toR
Quecksilber(II)-
I sulfid, schwarz, fest
-
I Hn,** Quecksilber(I), 1<1<< - 9,4 \) 1a64

I '
lHg'CL
zweiatomig,
Quecksilber(I)-
in Wasser
-210,52 -"J.92,54 - 628,09 -?57 qR 66,0
I chlorid,
Iod, atomar,
fest
gasf. 70,29 - 180,68 0
lr Iodid, gasf. - ra< <n -t84,04 P E
lI r - Iodid, in Wasser -111 )O -t47,1.9 36,6
gasf.
'1
57 -206,48 - 294,'74
IIH Iodwasserstoff, D"
-260,58 - 148,98 -290,38
lr, Iod, molekular, gasf. 19,38
-116,l4 : 214,50 -'L45,93 < 1 4 6
Iod, molekular, fest 0
Iod, molekular, in Wasser 16,40 -137,24 16"/,03

104
'Stoff rerköinml.chem. Skali atomare Skala

Formel Name und Zustandsform tt d a* p


(fär gelöste Stoffe: Bezugs-
in kG in G/K in kG in G/K in pG/Pr
konzentration 1 mol/I, wenn
nichts anderesvermerkt) 298K;1. k P a 0K;0Pa 298K; 101k Pa
Iod, molekular, in Chloroform 4,24
K Kalium, atomar, gasf. 60,67 - 1 6 f l ) 1 0 -t73,86 p8
Kalium, fest 0 - 64,67 - 90,05 - 78,30 454
KT Kalium(I), gasf. 418,84 - 168,09 R
Kalium(I), in Wasser -)24 )6 -702,51 - a{11 8,45
KCI Kaliumchlorid, fest -408,78 - 645,77 *112,34
Li Lithium, t28,O4 0 -15? 10 p,
gasf.
Lithium, fest 0 - 29,LO - 15q11 - 42,62 It oo
Li- Lithium(I), gasf. 520,26 - 1/.6 /.2, p"
Lithium(I), in Wasser -ro? Rn - 1A)7 - 6,75 - 1 , 0
Li++ Lithium(II), gasf. 782s,00 _1<r 10 ß"
Li*"r Lithium(IU), gasf. 19577,00 -146 L) p.
LiCI Lithiumchlorid, fest -1R4 n1 _ <o?n - 686,82 - RPOO 70 5n
LiH Lithiumhydrid, gasf. 1,t7,84 - 170,80 - 190,09 Pe
Lithiumhydrid, fest - 68,46 - 20,04 - 460,71 - 7qa4 1 n?
Mg Magnesium, fest 0 - 32,69 - 146 4) - 39,68 11q6
Mn Mangan, fest 0 - 32,01 - 284,72 - 46,90
Mn" Mangan(Il), in Wasser -))9, Oa 73,64 t00,74
Mn02 Mangan(IV)- -465 IR - \< tt\ 17 ?n
oxid
(Braunstein), fest
Mno(oH) Mangan(III)- - 560,00 1 A5
oxidhydroxid, fest
MnOa- Permanganat, in Wasser -447,27 - 1 0 1 ) 1
Mo Molybdän, fest 0 - 29,66 656,53 - 48,10 9,39
N Stickstoff, 455 5l -15? tR 0 ß,
gasf.
NHs Ammoniak, gasf. -lo',
{o t157,75 -)14 )A p,
Ammoniak, - )6\1 -111?O L737,94 24,1
undissoziiert, in Wasser
'79
NH+' Ammonium(I), in Wasser - a 7 -11.3,39 -L24,81. 18,0
NH4CI Ammonium- -203,1.9 - q 4 q R 1765,56 -1a? \6 34,94
chlorid, fest
NO stickstoff- 86,60 -21.0,65 627,80 -))ß 1 2, ß,
monoxid, gasf.
Noz Stickstoffdioxid, gasf. 5L,24 - t l q q1 928,46 -249,54 fs
No:- Nitratl' in Wasser -1.1.L,34-1.46,44 )4 1
N2 Stickstoff, 0 -191,50 94L,56 -210,15 R
Fg
molekular, gasf.
Stickstoff, 18 , 1 9
molekular, in Wasser
Na Natrium, 77,30 - 1 5 ? 6l 0 -165,t4 R

atomar, gasf.
Natrium, flüssig' 0,50 - 60?R )a ?')
Natrium, fest 0 - 51,45 - 108,01 - 62,97 )7.69.

Na- Natrium(I), gasf. 495,88 -159,37


Natrium(I), in Wasser -26t,89 _ < R O O - aq<) - r,o
NaCl Natriumchlorid, gasf. -)n1 ?) -))o 1n - 401,34 -157 ?O
ßu
Natriumchlorid, flüssig -36s,68 - 95,06 - t)) 1<
Natriumchlorid, fest -384,04 - 638,04 - qoR, 27,02
NaF Natriumfluorid, fest - 54S Oq - < ' t ) 1 - '757,82 - 68,s0 15,05
NaI Natriumiodid, fest -)9.4 \7 - q R ? , - 502,28 -1)t 1\ 40,90
NaNO3 Natriumnitrat, fest -36s,89 -177 67 37,66
tr
Stoff herkömml. chem. Skala atomare Skala ßttr
Formel Name und Zustandsform F v
(für gelöste Stoffe: Bezugs-
inkG inG/K in kG in G/K inpG/P,
konzentration 1 mol/I, wenn
nichts anderesvermerkt) 298K; 101 Pa 0K;OPa 298K; 101k Pa
I
NaOH

NaSO+H
Natrium-
hydroxid,
Natrium-
- 3 8 0 , 1 9 - 64,43

- 990,00
- oo) Ä'7 _ R 1 R O 18,8

57 nq
F-
I
Naz
hydrogensulfat,
Natrium,
zweiatomig,
fest

gasf.
99,6r -230,09 -

- 1048,08 _ 1 ? R7 R "-2790,58
75,99 -253,15

-162,87
ßc I
I s--
Na2CO3

Na2Cl2
Natrium-
carbonat,
Natriumchlorid,
fest
- 565 q4 -a)\ \) -1017,01 -380,90
41,84

ßs
l'"'
Ni
dimer,
Nickel,
gasf.
fest 0 - 29,97 - 423,t7 - 37,02 65q
l:3
I soo--
o Sauerstoff, )41 11 -1,60,96 0 -161.,1.1 ß
lso4H-
atomar, gasf.
ot gasf. 131.4,10 - 155,00 ß,
Sauerstoff(I),
-1.57,94
lso4H

I'
o- Sauerstoff(-I), gasf. - L41,37 ß"
OH Hydroxyl, gasf. 34,76 - 423,96 -1RO {' ß,
oH- Hydroxid, in Wasser _ 1 < 7r O 1 n? { - 16,18 \)7
oHz - 228,60 -19.9.1) - -200,43 ß,
9L7,77
l*
Wasser, gasf.
Wasser, flüssig - )a1 19, _ Äool 18,07
Wasser, fest - ,?Ä <o - 44,7'7 - 964,91 - \641 10 ?? lsi
Wasser, in gesättigter - t10 a5

Wasser,
MgCl2Lösung
in gesättigter
lsio,

oH:'
Wasser,
Oxonium(I),
Hydronium(I),
Natronlauge
in konz. H2SO,

gasf.
- )\a an
312,88 -209,6r R
FE
ll
l;"
- )71 12 - 69,91, - 66,39 ' 1R 1
Oxonium(I), in Wasser
-205,02 -205,33
Izn"
O2 Sauerstoff, 0 493,62 ß" lznco,
molekular, gasf.
I Znl2
Sauerstoff, 502,44
lzn(o\\
molekular, fest
Sauerstoff,
molekular, in Wasser
-
1.6,44
l'"'
lz,
Sauerstoff, 5n?
molekular, in Arteriet)
Sauerstoff,
. molekulai, in Vener)
O3 Ozon, gasf. t63,1,6 -238,02 - 5q4 R? -t10 ro p8
P Phosphor, rot, fest - t) n1 - ))Ln 1 1 1
Phosphor, weiß, fest 0 - 41,09 - ?l< 5R - 46,95 17,0
POaH3 Phosphorsäure -Lt10,48
bei pH 72), in Wasser
Pb Blei, flüssig ))) - 71.,72 - 9))) 18,85
Blei, fest 0 - 64,79 196,27 - 75,29 18,27
Pb++ Blei(II), in Wasser - tL"q - 70,46 2t,04
Pbco3 Bleicarbonat, fest - 130,96 -1.42,50 40,5
PbI2 Bleiiodid, fest -175 I R -)1 < A1 76,L
Pb02 Bleidioxid, fest - )1) A) - 76,57 955,95 - R7?R
PbS Bleisulfid, fest - 98,74 - o 1 ) 1 -1.03,63 3L,9
Pbs04 Bleisulfat, fest - R l l r o -148,57 -1.6t,61 48,2
Pt Platin, fest 0 - 4L,63 564,55 - 54,55 9,07

1) gilt für die tatsächlich vorhandene Kouentration


') im Dissoziationsgleichgewicht
Stoff herkömnl. chem. Skala atomare Skala

Formel Name und Zustandsform p p' a* p


(für gelöste Stoffe: Bezugs-
inkG inG/K in kG in G/K inp G/Pa
konzentration 1 mol/I. wenn
nichts anderesvermerkt) 298K; 101k Pa 0K;0Pa 298K; 10 k P a
- 81,89 s Schwefel, flüssig 0,39 17,2
Schwefel, 0 - 32,07 276,74 - 33,99 15,6
rhombisch, fest
Schwefel, 0,04 276.65 - 34,67 L6,4
-253,rs monoklin, fest
S Sulfid, in Wasser 85,77 14,64 * )o)1
-162,87 SHz Schwefel- -tn< Äo a

wasserstoff, gasf.
-380,90 Soz Schwefeldioxid, gasf. -300,16 - 2 4 8 , 1 1 -1064,67 -) <n1L
ße
SO: Schwefeltrioxid, gasf. -371,07 - 2 5 6 , 6 6 -1407,20 -r5q n5 R

- 37,02 So+-- Sulfat, in Wasser -744,63 - rnnR 15,0


-161,11 so4H- Hydrogensulfat, in Wasser -756,0r -1?1 RO -t61,L1. 26,5
SOaH2 Schwefelsäure, flüssig -690,06 -1 56 0n -17nOq 53,48
-155,00 Schwefelsäure, -738,88
-t57,94 undissoziiert, in Wasser
-t89,52 S2 Schwefel, 80,07 -))9. n1 - 424,61. -231,90 ß
- 16,18 zweiatomig, gasf.
-200,43 Sg Schwefel, 49,14 -2t08,73
- 8r,62 achtatomig, gasf.
- 56,47 si Silicium, fest 0 - 18,82 - 446,28 - 2l,gI 12,08
sio2 Siliciumdioxid, - 856,48 - 4t,46 -7845,74 - 44,77 zz,o
ß'Quarz, fest
Sn Zinn,gral, fest 0,13 - 44,t4 - 60,00 4 t , J
Zinn, weiß, fest 0 - trrtl - 67,40 1.6,28
Ti Titan, fest 0 - 30,63 - 470,07 - 40,57 10,63
-209,61. w Wolfram, fest 0 - 32,66 - 849,78 - 44,80
Zn Zink, fest 0 - 41,63 - 1 ? n 1 ? - 52,05 o"t1
- 66,39 Zn" zink(II), in Wasser -l+/,uJ 11) 1a t43,71 - 2 6
-ms33 ZnCO3 Zinkcarbonat, fest _ R)A) - 93,88 28,2
Znl2 Zinkiodid, fest _rna o< - 161,08 -201,30
Zn(OH)2 Zinkhydroxid, fest -555 1? -1n? R7 7) )\
ZnS Zinksulfid, -)n1 )o - 57,74 - 70,08 23,89
Zinkblende, fest
Zx Zirkon, fest 0 38,99 - 619,20 5'.,42 1.4,03

-239,29
- )9\1
- 46,85

- R) )')
- 75,29
21,04
-142,50
-215,4',7
- 87,38
- 103,63
-16r,6r
- 54,55
5. Anwendungen
der Tabelle - Beim Eindunstenvon Meerwasserscheidetsich paar, wel
CaSO, bei tieferer Temperatur als Gips A+B+
(CaSOn'2H2O),bei höhererwasserfrei als An-
Im Vergleich zu denmehrals106bekannten Stoffen hydrit aus.Wo etwaliegt diesefür die Salzlager- indere
umfaßt die Tabellenur einewinzigeAuswahl.Man stättenbildungbedeutsame Temporaturgrenze ? dasRedu
kann dahernicht erwarten,daß man hier die Daten Oxydatia
- Speisesalz, das nicht ganz frei von MgCl, ist,
für eine willkürlich herdusgegriffene
Reaktionfin- Reaktion
neigt viel stärker zum Feuchtwerden(Bildung tial 4. der
den wird. Man wird vielmehrumgekehrtBeispiele
einerwäßrigenMgClr-Lösung)als reinesNaCl.
nach den vorhandenenDaten auswählenmüssen. 1 _
Bei welcher relativen Feuchteder Zimmerluft
Trotzdem ist es überraschend.welcheVielfalt von 4':; L?
etwasetztdieserVorgangein?
Problemensich mit Hilfe der angegebenen Daten
behandelnläßt, und zwar selbstdann, wenn man Den durc
Die Beispieleließen sich beliebigvermehren.Wir nennenw
sich auf die einfachstenReaktionenwie Phasen-
wollen eines herausgreifen,um den Lösungsweg tial) desR
umwandlungenund Lösevorgänge beschränkt.Um noch einmal nt zeigen.Wir betrachtendazu das Allgemei
einen Eindruck von den Möglichkeiten zu geben
Beschlagender Scheiben.Bei 100%Feuchteist das paaresals
und zu eigenenÜberlegungenanz:uregen, sind im chemischePotential p, des Wasserdampfsin der Spannun
folgendeneinigeFragenzusammengestellt.
Luft ebensogroß wie dasPotentialp, desflüssigen Das so de
Wassers (Po: Normaldruck): Chemiev
ein und st
ThemaVerdampfen: p z @ ) : p z @ o+) R T o t n L : p r @ o \ . desselbe
po
- Bei welcherTemperatursiedetWasserauf dem Wennwir nachp auflösenund für p, (po)und pr(po) Aus meßt
die Tabellenwerteeinsetzen,
erhaltenwir den HrO- gibt mann
GipfeldesMont Blanc?(p:56 kPa)
Teildruckin 100%-igfeuchterLuft bei 298K, näm- durch -f
- WelcheKonzentrationerreichtder stante)div
Quecksilber- lich 3,17kPa.Bei60% FeuchtebeträgtderWertdes
dampf in einem geschlossenen Raum, in dem HrO-Drucks das0,6-fachedavon.pr liegt für Was- Wert des I
Quecksilberverschüttetwurde? serdampfdieserDichte unterhalbpr. Die Scheiben paaresHr,
- Bei welcherTemperaturdesGlasesbeginnendie beginnenzu beschlagen, wenn die Temperaturder
- F1 f l .
Fensterscheibenin einem geheizten Zimmer Luft an der Scheibenoberfläche
so weit sinkt, daß 1- L4
(25'C, 600ÄFeuchte)zu beschlagen? pt und,u, bei dem bestehenden HrO-Druck ein-
andergleichwerden: - l
I
0'6P t
ThemaSchmelzen: 1 t r ( p r , T ) - f u , ( f- T o ) + R T l n Das als Be
Po
z fl (wass,
- WelcherDruck entsteht,wennWasserbei Frost : t4(po,T6)+ a1(? - To).
durch die ,
( - 10'C)in einerFelsspalte
(d.h. beikonstantem Die Tempe
Aufgelöst nach T ergibt sich der gesuchteWert:
Volumen)gefriert? Normwert
2 8 9 . 6K ( 1 6 , 4 . C ) .
- ausgesetz
Bei welcherTemperaturbeginnensichEisschol-
Die Tabelleenthält Angabenüber eine Reihevon tial gilt dr
len auf dem Meer'zu bilden? (Salzgehalt
Größen,die scheinbarin ganzandereZusammen- angabenzu
35 kg/m3)
hängegehören,die aber, wenn man im Besitzdes
chemischenPotentialsist, in gewissemSinn über-
flüssigwerden.Das chemische Potentialbietetnäm-
ThemaZustandsdiagramm : Protonenpd
lich die Möglichkeit, diese Größen unter einem
einesSäurr
- Wo liegt der Tripelpunkt desWassers? übergeordneten Gesichtspunktzusammenzufassen
und zugleichüberden üblichenGebrauchhinauszu
- In welchenDruck-Temperatur-Bereichen Zwei Stofl
sind verallgemeinern.In der folgendenÜbersicht sind
wennsiede
rhombischer, monokliner, flüssiger und gas- einigeBeispieledieserArt zusamtnengestellt.
förmiger Schwefelstabil? A=+B +1
in der p fiir
(,,Reduktionsstärke")
Redoxpotential die Sciure,
ThemaLösen: einesRedoxpaares: Gleichgew
trochemisd
- In welchemMengenverhältnis
liegenO, und N, Zwei Stoffe, allgemein zwei Stoffkombinationen
im Oberflächenwasser
einesSeesvor? (A+B + . . . ) und (C +D + . . . ), bildeneit Redox- 4p:4e.- 4t

108
Er scheidetsich paar,wennsieder Reaktionsgleichung
genügen Den durch dieseGleichungbestimmtenWert von
Etur als GiPs A+B+...<+C+D+... *ve, (15) 4onennenwir dasProtonenpotential desSäure-Base-
,userfrei als An- PaaresA, B und betrachtenihn als Maß für die
in der e für,,Elektronen"steht.(A + B + . . . ) heißt Säurestärke diesesPaares.Wiederist dasProtonen-
Erdie Salzlager-
dasReduktionsmittel, (C + D + . . . ) daszugehörige potential des Säure-Base-Paars
A, B nichts als die
Feraturgrenze? OxydationsmiteldesPaares.Im Gleichgewichtder elektrochemische SpannungzwischenA und B.
ivon MgCl, ist, Reaktion (15)gilt für das elektrochemische Poten-
tlerden (Bildung tial,4. derElektronen Übücherweisewird nicht (19), sonderndie durch
-RTln10 dividierteDifferenzzwischen(18)und
)als reinesNaCl. l .
rder Zimmerluft -4c, (16) dem Wert des Protonenpotentialseinesspeziellen
4.:- L 4 t* s . . . o r - . . ..]
Bezugs-Säure-Base-Paars als Maß der Säurestärke
Den durch dieseGleichungbestimmtenWert von r" verwendet.Als Bezugspaarfür in Wassergelöste
vermehren.Wir nennenwir das Redoxpotential(Elektronenpoten- Säuren und Basen dient das Säure-Base-Paar
tkn Lösungsweg t i a l )d e sR e d o x p a a r( e
As+ B + . . . . ) , ( C + D + . . . ) . H3O+(wäss. Lsg.), HrO (flüss.)unter Normbedin-
x{rten dazu das Allgemein ist das Redoxpotentialeines Redox- gungen.Wieder wird die Temperatur,auch wenn
f5 Feuchteist das paaresalso die durch v dividierteelektrochemische sievom Normwert abweicht- ebensowie auchdas
Erdampfs in der SpannungzwischendenbeidenPartnerndesPaares. elektrischePotential - für alle beteiligtenStoffeals
üp1 desflüssigen Das so definierteRedoxpotentialschließtdenin der gleich vorausgesetzt. Man erhält auf dieseWeise
Chemie verwendetenBegriff des Redoxpotentials eineSkala,diealspH-Skalabekanntist.
ein und stelltgleichzeitigeinesinnvolleErweiterung
r)- desselben dar.
ElektronenaffinitäteinerAtomsorteA
Aus meßtechnischen wie aushistorischenGründen
a(pe)undP, (Po) gibt man nichtdenWert (16)selbstan, sonderndie
ln wir den HrO- ist die chemische
Spannung der Reaktion
durch -F (: negativ genommeneFaraday-Kon- A(Gas)+ e(Gas)+ A-(Gas),
lbei 298K, näm-
stante)dividierteDifferenzzwischen(16) und dem alsoder Ausdruck
Eigt derWert des
Wert des RedoxpotentialseinesspeziellenBezugs- po (Gas)+ p" (Gas)- po-(Gas).
,p, liegtfür Was-
paaresHr, 2 H", alsodieGröße
p1. Die Scheiben
t Temperaturder -r rlr- -
D weit sinkt, daß h [4o*"*... 4c+p*...] Ionisierungsenergie
einerAtomsorteA
'H2O-Druckein- ( r 71
- [r 4'.(wäss'
.] .
Lsc')li ist die chemischeSpannungder Reaktion
ltr",(gasf.)-
u
lo
Das als Bezugspaar dienendeRedoxpaarH, (gasf.),
A+(Gas)+ e (Gas)+ A(Gas),
d.h. der Ausdruck:
po-(Gas)+ ,u"(Gas)- po (Gas)beiT: 0, p : Q.
2 H+(wäss.Lsg.) unter Normbedingungenwird
durch die,,Normalwasserstoffelektrode" realisiert.
Die Temperaturwird, auchbei Abweichungenvom
f tesuchteWert: Normwert, für alle beteiligtenStoffeals gleichvor- Bindungsenergie
einesMolekülsAB
ausgesetzt. Als Normwert ftir daselektrischePoten-
I cine Reihevon tial gilt der Wert Null, der bei allen Tabellen- ist die chemischeSpannungder Reaktion
lcre Zusammen- angabenzugrundegelegt wird. A (Gas)+ B (Gas)+ AB (Gas)beiT: 0, p : 0 ,
fm im Besitzdes d.h. der Ausdruck:
lLrm Sinn über- pn (Gas)* ps (Gas)- pas(Gas)bei T: 0, p : Q.
lntial bietetnäm- (,rSäurestärke")
Protonenpotential
h unter einem einesSäure-Base-Paares
:
Fmmenzufassen Austrittsarbeit von ElektronenauseinemMetall
lbauch hinauszu Zwei Stoffe A und B bilden ein Säure-Base-Paar.
t Übersicht sind wennsieder Reaktionsgleichung genügen ist die chemischeSpannung
lcngestellt. p " ( T : 0 , p : 0 ; G a s )- p "( 7 ,p ; M e t a l l .)
A:B*p, (18)
in der p für ,,Protonen"(H+-Ionen)steht.A heißt
r') die Sciure,B die zugehörigeBasedes Paares.Im
Gleichgewichtder Reaktion (18) gilt für das elek-
Hydratationsarbeit
einerIonensorteA

trochemische Potential4oder Protonen ist die chemischeSpannung


ombinationen
en ein Redox- 4p:4t- 4n. (1e) Ite,Q,p i Gas)- po (T, p ; wäss.Lsg.).

r09
.-

Es wird dem Leser aufgefallen sein, daß die En- Literatur


thalpie, die üblicherweise gern im Zusammenhang
mit Reaktionen hervorgehoben wird, in unseren llf Landolt-Bör4stein : l;lahlenwerteund Funktionen",
Betiachtungen keine Erwähnung fand. Tatsächlich 6. 4ufl., Spritger: Berlin, Göttingen, Heidelberg,
insb. Bd II4. ,,KalorischeZustandsgrößen",196l
ist sie für alle in diesem Heft behandelten Problem-
L2] D. R. Stull and H. Prophet: ,,JANAF Thermo-
stellungen ohne Bedeutung. chemicalTables",Nat.Bur.Stand.(U.S.)1971
[3] F'. D. Rossiniusw.: ,,selectedValuesof Chemical
Thermodynamic Properties", Nat.Bur.Stand.
(U.S.),Circular500,1952
14] E. Wiberg: ,,Die chemischeAffinität", 2. Aufl.,
Verlagde Gruyter, Berlin, New York,1972
l5l D'Ans-Lax: ,,Taschenbuch{iir Chemikerund Phy-
siker", 3. Aufl ., Springer-Verlag,Berlin, Heidelberg,
New York. 1.964.. .1970
16l E. A. Moelwyn-Hughes:,,PhysikalischeChemie",
Thieme;Stuttgart1970
l7) I. M.Klotz: ,,Energetik biochemischerReaktionen"
Herrn Dr. Helling wird für die freundlicheHilfe ThiemeI Stuttsart1971
bei der Berechnungder thermodynamischen [S] R. C. W.east:-,,Handbook of Chemistryand Phy-
Daten sics", 51. 4ufl., The ChemicalRubberCo., Cleve-
sedankt. land.1970

D
S
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110
Rn:EEIIüntEril

Uortlaut im Text Xorrigierter Uortlaut

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